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I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 28. April 2016

Nr. 17 O

Auflage: 47.110

Gesamtauflage 218.420

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Ausgehtipps: Wohin am Wochenende?

Polizeibericht: Muttermal und Bohrmaschine

Sonderthema: Rund um die Gesundheit

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

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Beilagen in Teilausgaben:

Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Kickers schon in Pokallaune Vor der Kür wartet die Pflicht: Punktspiel in Neckarelz Von Jens Köhler OFFENBACH. Saisonendspurt für die Kickers: Zwei englische Wochen in Folge mit 5 Partien innerhalb von 14 Tagen stehen für die Mannschaft von Trainer Oliver Reck an. Anschließend folgt am 21. Mai noch der finale Kick beim 1. FC Saarbrücken – und dann ist die Spielzeit 2015/2016 auch schon wieder Geschichte. Eine Spielzeit, die viele Dinge gebracht und bestätigt hat. Dinge, die sich nach dem verpassten Aufstieg in die 3. Liga im Frühsommer vergangenen Jahres schrittweise angekündigt hatten. Nach dem Abgang diverser Leistungsträger (Modica, Mangafic, Cappek und – in der Winterpause – auch noch Gjasula) war absehbar, dass der OFC nicht noch einmal „das Zeug für ganz vorne“ haben würde. Das Team der aktuellen Saison agiert(e) zu wankelmütig und in der Defensive viel zu anfällig. Es genügt(e) unterm Strich gehobenen Viertliga-Ansprüchen, aber eben nicht dem Prädikat „TopTeam der Liga“. Wenig verwunderlich war auch die Tatsache, dass nach dem Wechsel an der Vereinsspitze im Spätherbst die neue Führungsriege um Präsident Helmut Spahn ihre personellen Vorstellungen durchdrückte. Geschäftsführer David Fischer musste gehen und wurde durch Remo Kutz ersetzt. Wechselspiel auch auf der Trainerbank: Rico Schmitt bekam den Laufpass. Oliver Reck heuerte an, doch der hat längst erkannt, dass sich Wunderdinge nicht herbeireden und -rechnen lassen. „Ich bin ein geduldiger Mensch“, hatte der Ex-Bundesliga-Profi bei seiner Vorstellung als neuer OFC-Coach Ende Januar verkündet. Heute, gut drei Monate später, lässt sich nüchtern bilanzieren: Reck wird viel Geduld brauchen, wenn es gilt, der Mannschaft im Hinblick auf die Saison 2016/2017 ein neues Gesicht zu geben und eine erkennbare Spielphilosophie zu entwickeln. Dabei – und auch das kommt in der Rückschau auf die zu Ende gehende Runde alles andere als

überraschend – bleiben die finanziellen Spielräume eng. Die Schatten der Insolvenz des Jahres 2013 sind lang, das Problem „rote Zahlen“ schleppen die Kickers wie einen Klotz am Bein weiter mit sich herum. Es war eben letztlich nur ein TeilSchuldenschnitt, den Insolvenzverwalter Andreas Kleinschmidt ausgehandelt hat. Am Verein Kickers Offenbach sind Finanzlasten in Millionenhöhe hängen geblieben. Es ist und bleibt eine Herkulesaufgabe, unter solchen Voraussetzungen einen Fußballbetrieb mit Vollprofis aufrecht zu halten. Sehr gelegen käme den

Kaiserstraße 33 63065 Offenbach Tel.efon 069 9824920 www.achilles-zeitarbeit.de Offenbachern angesichts dieser Vorzeichen eine Teilnahme am DFB-Pokal der kommenden Runde. Der Wettbewerb ist gut fürs Image, beschert bundesweit Aufmerksamkeit und rund 150.000 Euro Startprämie, verknüpft mit der Chance, die Summe im Erfolgsfall noch um ein Vielfaches anwachsen zu lassen. Die Möglichkeit, diese Vision (mal wieder) Wahrheit werden zu lassen, bietet sich den Kickers am kommenden Mittwoch, 4. Mai, wenn sie um 19.30 Uhr im Sportzentrum Haarwasen in Haiger zum Endspiel um den Hessenpokal gegen den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden antreten. Der Cup-Gewinner qualifiziert sich für die erste DFBPokal-Hauptrunde. Mit großem Fan-Anhang werden die Rot-Weißen zum FluchtlichtDuell unweit der hessisch/nordrhein-westfälischen Landesgrenze anreisen. „Alle Kräfte mobilisieren“: So lautet die Devise mit Blick auf das Match gegen den kriselnden Klub aus der Landeshauptstadt, der gegen den dro-

henden Abstieg in die Regionalliga kämpft – und mit seinen Gedanken deshalb nicht ganz so intensiv wie die Kickers auf den Hessenpokal fokussiert ist? Darauf zu spekulieren, das weiß Reck, gestützt auf seinen großen Erfahrungsschatz im Fußballgeschäft, wäre töricht. Nein, niemand wird etwas abschenken. Es wird ein verbissener Kampf, vermutlich auf Augenhöhe: Damit rechnen alle Beteiligten, doch der OFC braucht einen guten Tag, um eben diesen Fight auf des Messers Schneide zu erzwingen und schlussendlich zu seinen Gunsten zu entscheiden. Stabilität in der Abwehr, gutes Umschaltspiel im Mittefeld, ein stark formverbesserter Niko Dobros (der Stürmer schwächelte zuletzt arg), ein treffsicherer Markus Müller im Zentrum und ein womöglich wieder als Elfmeter-Killer gefragter Torhüter Daniel Endres... Mit diesem Anforderungsprofil müs-

sen die Rädchen ineinandergreifen, wenn der Ausflug nach Haiger von Erfolg gekrönt sein soll. Einstimmen auf das Pokalendspiel kann sich der OFC am Samstag, 30. April, ab 14 Uhr im Punktspiel bei der Spielvereinigung Neckarelz. Die Gastgeber stehen als Absteiger bereits fest, nachdem sie verkündet haben, dass ein weiteres RegionalligaJahr unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht machbar ist. Tenor: „Zu teuer. Der hohe organisatorische und finanzielle Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag.“ Neckarelz ist seit zwölf Spielen sieglos. Am vergangenen Wochenende erlebte das Team von Trainer Peter Hogen ein 0:6-Debakel beim KSV Hessen Kassel. Die Kickers treffen mit ihrem zweitbesten Sturm der Liga (bislang 57 Treffer) auf die zweitschlechteste Abwehr der Klasse. Neckarelz hat in bislang 29 Saisonspielen schon 59 Gegentore kassiert.

Kickers-Torhüter Daniel Endres legte am vergangenen Samstag im Heimspiel gegen Eintracht Trier den Grundstein für den 1:0-Erfolg der Offenbacher. Beim Stand von 0:0 hielt der Keeper einen Elfmeter der Gäste. Sekunden vor dem Schlusspfiff erzielte Dren Hodja schließlich den Siegtreffer für den OFC. Mittlerweile, nach zahlreichen Partien mit derartiger Jubelpose, hat sich Endres das Prädikat „Elfer-Killer“ erworben. Gut möglich, dass eben diese Qualitäten auch im Finale um den Hessenpokal am kommenden Mittwoch gegen den SV Wehen Wiesbaden gefragt sein werden. (Foto: Hübner)

Bessere Bedingungen im Bürohaus Asylbewerber werden fortan im ehemaligen Honeywell-Gebäude untergebracht OFFENBACH. Die bisherige Erstaufnahmeunterkunft für Flüchtlinge am Kaiserlei ist Geschichte, doch in direkter Nachbarschaft in der Kaiserleistraße 39 bietet ein neues Domizil künftig für bis zu 1.000 Menschen Platz. Aufgrund der hohen Zahl von Flüchtlingen, die im vorigen Jahr nach Deutschland und somit auch nach Hessen strömten, richtete die Landesregierung zahlreiche Außenstellen der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen ein: In Offenbach ein älteres Firmengebäude am Kaiserlei, wo die Flüchtlinge vornehmlich in einer großen Halle leben mussten. Privatsphäre geht anders... Mit der Aussicht auf weiterhin hohe Zuwandererzahlen hat das Land parallel das ehemalige Honeywell-Gebäude unweit der bisherigen Flüchtlingsunterkunft in der Kaiserleistraße 19 angemietet und von der Stadt

Offenbach herrichten lassen. Das Bürogebäude bietet wesentlich bessere Bedingungen für die Flüchtlinge und ermöglicht eine Unterbringung in separaten Räumen. In der vergangenen Woche stellte der Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner (CDU), ein neues Standortkonzept zur Flüchtlingsunterbringung in Hessen vor. „Mit dem neuen Konzept sind wir gut aufgestellt. Wir sind damit perspektivisch in der Lage, auf verschiedene Szenarien bei den Flüchtlingszugängen angemessen, geordnet und flexibel zu reagieren“, erklärte der Minister. Für Offenbach heißt das konkret, dass neue Flüchtlinge in der Kaiserleistraße 39 untergebracht werden und dass das bisher genutzte Firmengebäude in der Kaiserleistraße 19, das zum Ende dieses Monats geschlossen werden soll, lediglich als Reservestandort vorgehalten wird.

Alle anfallenden Kosten für den laufenden Betrieb werden vom Land Hessen übernommen. Grüttner erklärte weiter, dass aktuell weder der Bund noch andere Stellen zuverlässig einschätzen könnten, wie sich die Zahlen der Flüchtlingszugänge nach der Schließung der Balkanroute, der Vereinbarung der EU mit der Türkei, der allgemeinen Wetterbesserung im Mittelmeerraum und aufgrund der Lage in Libyen entwickeln werden. „Wir werden adäquat mit den derzeit vergleichsweise niedrigen Belegungszahlen umgehen können, ohne parallel zu viel Leerstand zu haben. Wir werden aber auch auf einen etwaigen Anstieg der Zahl von Menschen, die bei uns Schutz suchen, reagieren und diese menschenwürdig unterbringen können“, erläuterte der Sozialminister. Er verwies gleichzeitig darauf, dass derzeit nur noch rund 50 Flüchtlinge täglich in Hessen

Neue Flüchtlingsunterkunft: das ehemalige Honeywell-Bürogebäude an der Kaiserleistraße in Offenbach (Foto: ks)

ankommen, die in den Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht werden. Zum Vergleich: Im Oktober 2015 betrug der höchste Zugangswert an einem Tag 1.370 Personen. Grüttner betonte, dass das Standortkonzept in einem Prozess angegangen werde und dass sowohl Passivstellungen von Einrichtungen als auch Schließungen nach und nach erfolgen würden. Mit den immer geringer werdenden aktuellen Belegungszahlen der Unterkunft im Kaiserleigebiet ging bei den ehrenamtlich engagierten Freiwilligen in der Flüchtlingshilfe die Frage einher, ob und wie sie ihre Arbeit fortsetzen können. Schließlich habe diese eine große Dynamik gerade in Offenbach erreicht und man sei stolz auf das bisher Geleistete, war aus Kreisen der Helfer zu hören. „Wir warten auf ein Signal des Landes und des neuen Betreibers, wie es nun weiter geht. ‚Offenbach hilft’ ist gerüstet. Wir

versuchen, unsere Freiwilligen bei der Stange zu halten“, erklärt Monika Pröse von der Stabsstelle „Offenbach hilft“. Sie wünscht sich, dass die Arbeit kontinuierlich weitergehen kann. Seitens der Stadt will man die Variante, große ErstaufnahmeEinrichtungen zu unterhalten, jedoch nicht als langfristige Lösung verstanden wissen. Die dauerhafte Nutzung von Büros als Wohnraum sei in diesem Bereich der Stadt nicht vorgesehen und auch nicht zulässig. „Langfristig wollen wir das Gewerbegebiet mit dem Umbau des Kaiserlei-Kreisels weiterentwickeln und damit mehr Arbeitsplätze für Offenbach gewinnen“, unterstreicht Oberbürgermeister Horst Schneider (SPD). Wohnen zwischen Autohäusern und Gewerbebetrieben mit viel Lieferverkehr sei für die Flüchtlinge auf Dauer nicht zumutbar und fördere die Integration nicht. (ks)


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