I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 19. Mai 2016
Nr. 20 O
Auflage: 47.110
Ausgehtipps: Wohin am Wochenende?
Kickers: Trauer um Berti Kraus
Seite 2
Seite 3
Gesamtauflage 218.420
Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 5
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere
Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region
Heizungsbau: Sparpotenzial bei Modernierungen
Seite 8
Seite 6
Seite 2
KJK Sandgasse: Bühnenprogramm zum 15-jährigen Bestehen Seite 2
Evangelisch: Klein, aber sichtbar Jugendkirchentag in Offenbach: Veranstaltung mit 4.000 Teilnehmern OFFENBACH. „Der Jugendkirchentag ist wichtig für unsere Kirche, weil Jugendliche hier miteinander Erfahrungen austauschen, sich inspirieren lassen und ihren Glauben neu entdecken können.“ Mit diesen Worten stimmte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Dr. Volker Jung kurz vor Pfingsten auf eine Großveranstaltung ein, die vom 26. bis 29. Mai rund 4.000 Besucher mobilisieren soll. Erwartet werden Jugendliche aus Hessen und RheinlandPfalz, die den 8. Jugendkirchentag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) als Forum für Begegnung und Austausch nutzen werden. Laut Jung orientiert sich das Programm mit über 250 Angeboten von der Bibelarbeit bis zur Party an einem großen Vorbild, dem Deutschen Evangelischen Kirchentag. Dass der Jugendkirchentag in diesem Jahr in Offenbach stattfinden kann, verdankt die Stadt dem Engagement von Dekanin Eva Reiß, die sich 2013 mit dem Evangelischen Dekanat Offenbach für die Austragung bewarb. „Dass die ehemals protestantische Stadt Offenbach heu-
te nur noch 16 Prozent evangelische Christen beheimatet, bedeutet nicht, dass die evangelische Kirche in der Stadt nicht sichtbar ist“, betonte Reiß bei der Programmvorstellung im Rathaus. „Die kleine französisch-reformierte Kirche, die auf zahlreichen Offenbacher Postkartenmotiven die sie umgebenden Hochhäuser aussticht, ist ein Beispiel dafür, dass man nicht groß sein muss, um positiv zu wirken.“ Die kirchliche Großveranstaltung für Jugendliche zeige einmal mehr, dass Kirche Spaß mache und für Jugendliche etwas
würden aufgeweicht; Kirche zeige sich modern und jung, sei aber gleichzeitig spirituell und antworte auf die Fragen nach dem Lebenssinn. Über 400 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter Über Monate hinweg haben sich über 400 zahlreiche hauptund ehrenamtliche Mitarbeiter auf das Großereignis vorbereitet und Ideen ausgearbeitet. „Der Jugendkirchentag ist deshalb auch ein Aushängeschild dafür, wie partizipativ Kirche ist; wie man sich in ihr einbringen kann“, so Jung. Kirche werde nicht gemacht, sondern sie entstehe durch das Zusammenwirken der besonderen Gaben und Fähigkeiten aller. Konzerte, Workshops, Diskussionen, Kreativarbeiten, Sport und Spiel bis hin zu Gottesdiensten und Bibelarbeiten: Zu Höhepunkten im Programm gehören die Skyline Bootsparty, Beach Volleyball, Tauchen im Truck und die YouFM-Party im Capitol. „Doch nicht nur Spaß haben und gute Stimmung sind angesagt, sondern auch Gespräche über dringende gesellschaftliche Fragen werden nicht zu kurz kom-
Kaiserstraße 33 63065 Offenbach Tel.efon 069 9824920 www.achilles-zeitarbeit.de zu bieten habe, konstatierte Jugendpfarrer Gernot BachLeucht. Klischees von Kirche
men“, lautet die Botschaft des Organisationsteams. Der Jugendkirchentag widme sich intensiv dem Thema „Migration und Flüchtlinge“. In der Innenstadt dreht sich laut Konzept ein Themenpark unter dem Motto „Offen für Kulturen“ um die religiöse und gesellschaftliche Vielfalt. Dazu gesellen sich Besuche in einer Moschee und der Synagoge. Kurzum: Der Jugendkirchentag bietet jungen Leuten vier Tage lang die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen und sich gemeinsam auf die Suche nach Antworten zu machen. Unter den Gästen des Jugendkirchentags werden nach Angaben der Veranstalter auch Gruppen aus Polen, Italien und Österreich sein. Die jungen Leute übernachten in Schulen und bevölkern vier Tage lang die Offenbacher Innenstadt. Die Zielgruppe des Jugendkirchentags, der erstmals 2002 in Gießen stattfand und zuletzt vor zwei Jahren in Darmstadt zu Gast war, sind Mädchen und Jungen zwischen 13 und 18 Jahren, aber auch junge Erwachsene. Die Anmeldung ist für alle vier Tage mit drei Übernachtungen möglich oder auch nur für einen Tag. Geschlafen wird in Schulen, die zu Quartieren umgerüstet werden. Eine Tageskarte kostet 15 Euro ohne Übernachtung und 22 Euro mit Schlafgelegenheit. In allen Tickets ist eine Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel des RMV enthalten. Infos im Internet: www.good-days.de. (jh)
Bei der Programmpräsentation zwei Wochen vor dem Start des Jugendkirchentages in Offenbach sorgte Lucy Hobrecht mit ihren Karikaturen der Teilnehmer für das kreative Element (von links): Landesjugendpfarrer Gernot Bach-Leucht, Dekanin Eva Reiß, Oberbürgermeister Horst Schneider, Kirchenpräsident Dr. Volker Jung, JUKTGeschäftsführerin Karen Emmermann, JUKT-Projektleiter Hans-Joachim Adolph. (Foto: EKHN)
Am Tag des Saisonfinales: Kostedde wird 70 Erinnerung an „goldene“ Bundesliga-Jahre: Als der Teufelskreis begann... OFFENBACH. Am Samstag, 21. Mai, feiert Erwin Kostedde seinen 70. Geburtstag: Die Stürmer-Legende der Offenbacher Kickers war das Idol der OFCFans schlechthin, als der Verein vor nunmehr über 40 Jahren in der Bundesliga munter mitmischte. Kostedde traf wie am Fließband, verbuchte 52 Treffer in 93 Bundesliga-Spielen für die Kickers, darunter das spektakuläre „Tor des Jahres“ beim 4:3Sieg gegen Borussia Mönchengladbach im Oktober 1974. Duplizität der Ereignisse: Manfred Ritschel, Kosteddes Stürmerkollege in jener Zeit, macht in Kürze, am 7. Juni, ebenfalls die 70 voll. Lang ist’s her... Die beiden populären Angreifer sind Aushängeschilder einer sportlich „goldenen Phase“ der Kickers. Doch damals trieb freilich auch die Unsitte namens „wirtschaftlich über die Verhältnisse leben“ schillernde Blüten
in Offenbach. Es begann eine Teufelskreis-Entwicklung, die den Klub nachhaltig zurückwarf. Mit Folgen, an denen der
y
y
Gold- und Schmuckankauf ist Vertrauenssache! “Der Weg zu uns lohnt sich” weitere Info siehe Anzeige Innenteil
Goldhaus Obertshausen Gold · Juwelen · Uhren · Schmuck · Münzen · Barren
Tel. 0 6104 61 0 4 /9 / 9 531315 53 13 15 Partner von Heraeus
y
y
OFC heute, fast ein halbes Jahrhundert später, noch immer zu knabbern hat. Die Realität im Mai 2016: Die beschert am besagten Samstag (21.), dem Kostedde-Geburtstag, das Saisonfinale in der Fußball-Regionalliga Südwest. Gegen 15.50 Uhr wird die Aus-
wärtspartie beim 1. FC Saarbrücken abgepfiffen. Dann endet die dritte Spielzeit in Folge in Liga 4. Drei Punktrunden an der Nahtstelle von Profi- und Amateurfußball hat der OFC seit dem einschneidenden Erlebnis des Jahres 2013 (Insolvenz, Zwangsabstieg) nun auch schon wieder auf dem Buckel hat. Schon jetzt lässt sich vorhersagen: Die Herausforderung, ab Juli eine weitere Saison mit Berufsfußballern in eben dieser Klasse zu stemmen, wird nicht kleiner und leichter. Mal wieder ist ein Umbruch zu bewältigen: Zahlreiche Akteure, die bislang das Kickers-Trikot getragen haben, verlassen den Verein. Sparkurs ist angesagt. Das geflügelte Wort von den „jungen, hungrigen Spielern, die das Budget nicht so stark belasten“, macht die Runde. Sie werden auf dem Einkaufszettel, Bitte auf Seite 3 weiterlesen
Viel Theater im Frühherbst Festival der „Amarena“-Preisträger gastiert in Offenbach
„Menschen aus dem Quartier“, eine Ausstellung in Offenbach
(Foto: Kristine Darga / tresurban)
Stadterneuerung als großes Thema Doppelausstellung im Stadtteilbüro Senefelder Quartier OFFENBACH. Zentral, bunt und grün, aber auch runtergekommen, vernachlässigt, schmutzig und vor allem laut, mit diesen Attributen bezeichneten Anwohner ihren eigenen Stadtteil in einer Befragung im Rahmen einer Bestandsaufnahme vor einiger Zeit. Zwei Ausstellungen im Stadtteilbüro Senefelder-Quartier (Hermannstraße 16) dokumentieren den Wandel in der Stadt und im Quartier. Die Kommune beteiligt sich am bundesweiten Tag der Städtebauförderung, der am 21. Mai zum zweiten Mal stattfindet. Eine Sonderschau der Stadt will Historie und Zielsetzung der Städtebauförderung im Allgemeinen erläutern und stellt die Programme „Sanie-
rung Waldstraße“ (1971-2000) und „Einfache Stadterneuerung in der südlichen Innenstadt Offenbachs“ (1985-1998) vor. Weitere Einblicke ermöglicht die Darstellung des gerade abgeschlossenen Programms „Soziale Stadt – Mathildenviertel“ sowie der laufenden Programme „Stadtumbau ehem. MANRoland-Werk in der ChristianPleß-Straße“ und „Aktive Kernbereiche“. Das „Soziale-Stadt-Gebiet Senefelder-Quartier“ wird in einer zweiten Ausstellung präsentiert. Dort werden die Ergebnisse der Interviews aus der Bestandsaufnahme zum Gegenstand gemacht. „Was gefällt den Anwohnern an ihrem Viertel?“ und „Was sollte verbessert werden?
waren die Fragen im Rahmen der Bestandsaufnahme. Die Ergebnisse dokumentieren den Wunsch nach mehr Spielmöglichkeiten, insbesondere für kleine Kinder, mehr belebte Ladengeschäfte, mehr Außengastronomie und mehr Straßenbegrünung. Die Ergebnisse dieser Interviews werden zusammen mit Fotos der Menschen in einer kleinen Ausstellung für vier Wochen im Schaufenster des Stadtteilbüros zu sehen sein. Vor der Ausstellungseröffnung kann am 21. Mai ab 13 Uhr das neue Urban Gardening Feld „Roland Garten“ im Senefelder Quartierspark besucht werden. Infos via E-Mail an Kraft@smcrhein-sieg.de und ab 9.30 Uhr vor Ort. (ks)
OFFENBACH. Theater spielen ist eine feine Sache. Als Schauspieler hat man sich in verschiedene Charaktere zu versetzen, und das fördert die soziale Kompetenz und das eigene Selbstbewusstsein. Im Wissen um die positiven Eigenschaften dieser Freizeitbeschäftigung existieren viele Amateur-Theatergruppen. Mit „Theater ist Leben“ ist das Festival der Amateurtheater überschrieben, es kommt im September erstmalig nach Offenbach, um die fünf Preisträgergruppen im Rahmen des Festivals der „Amarena“-Preisträger 2016 zu präsentieren. Die Aufführungen werden vom 22. bis 24. September an verschiedenen Orten in der Stadt zu sehen sein. Es gibt ein Begleitprogramm. Dazu Ralph-Philipp Ziegler, Leiter des Amts für Kultur- und Sportmanagement, das den Wettbewerb fördert: „Da, wo Leidenschaft und semi-professionelle Qualität so spannend zusammenkommen wie bei den Glanzlichtern der deutschen Amateurtheaterlandschaft, da darf man sich auf ein Theaterereignis von besonderem Rang freuen – die Stadt Of-
fenbach heißt das „Amarena“Festival mit Begeisterung willkommen.“ Schirmherr ist der hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein. Wo kommen wir her, wo gehen wir hin und was passiert dazwischen? Diese Frage stellt sich das Heyoka Theater aus Ulm, das als eines von insgesamt fünf Amateurtheatern mit dem „Amarena“-Preis des Bundes Deutscher Amateurtheater (BDAT) ausgezeichnet wurde und im September in Offenbach auftritt. Vom 22. bis 24. September sind die verschiedenen Siegerstücke an unterschiedlichen Spielorten in der Stadt zu sehen, der „amarena“Award und das Preisgeld von jeweils 2.000 Euro werden im Rahmen einer Galaveranstaltung am 24. September überreicht. Neben „Walking in between“ von Eva Ellerkamp des Ulmer Ensembles sind an drei Tagen die Leipziger Cammerspiele mit ihrer Produktion „Die (Selbst)Natürlichen“ zu sehen, der Cottbuser Piccolo Theater Jugendclub zeigt seine Eigenproduktion „Touch Down“, das Bonner Uhu-Theater Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ und die Juniorcompany des
Leipziger Tanztheaters „Ich bin. Aber ich habe mich noch nicht“ von Bettina Werner. Die Choreographin ist mit 30 Jugendlichen auf eine Erkundungsreise zwischen realer und virtueller Welt gegangen, die dabei entstandenen Bilder konnten die Jury des Deutschen Theaterpreises um den Intendanten des Linzer Landestheaters und Juryvorsitzenden Rainer Mennicken überzeugen. Bei den fünf Prämierten beeindruckten „Spiellust, emotionales Engagement und handwerkliche Perfektion“, erklärte Frank Grünert, künstlerischer Leiter des Festivals und Vizepräsident des BDAT bei der Bekanntgabe der Preisträger in der „Alten Schlosserei“ auf dem Gelände der Energiever-
sorgung Offenbach. Der „Amarena“-Award wird in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben und zeichnet Theatergruppen und Theatermacher aus, die wegweisend und impulsgebend für die Amateurtheaterarbeit sind. Rund 2.400 Theaterensembles, darunter mehr als 450 Kinder- und Jugendtheatergruppen, sind im 1892 in Berlin gegründeten BDAT in zahlreichen Unterverbänden vertreten. Zu diesen gehört auch der Verband Hessischer Amateurtheater mit dem traditionsreichen Offenbacher Theaterclub Elmar, der das Preisträgerfestival gemeinsam mit dem Amt für Kulturund Sportmanagement nach Offenbach geholt hat und organisiert. (ks)