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I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 2. Juni 2016

Nr. 22 O

Ausgehtipps: Wohin am Wochenende? Seite 2

Auflage: 47.110

Gesamtauflage 218.420

OB in Venedig: Offenbacher Beitrag zur Architektur-Biennale Seite 3

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Sonderthema: Schöner leben und wohnen

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

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Kirchentag: Rund 3.000 junge Leute kamen in die Stadt Seite 2

Beilagen in Teilausgaben

Die rot-weiße Seele blutet Wieder ein Scherbenhaufen beim OFC: Wie konnte es dazu kommen? Von Jens Köhler OFFENBACH. Mit einem Anflug von Sarkasmus könnte man sagen: „Na also, geht doch. Bei Kickers Offenbach herrscht Kontinuität. Der altbekannte Insolvenzverwalter ist wieder da.“ Drei Jahre nach dem Beginn seines ersten Engagements auf dem Bieberer Berg nimmt Dr. Andreas Kleinschmidt nun die zweite Rettungsmission in Angriff. Doch Häme hilft all jenen nicht weiter, die an dem Traditionsklub hängen: Sei es emotional-ideell, wie die OFCFans, sei es finanziell-geschäftlich, wie die Gläubiger und Sponsoren, oder basierend auf einer Mischung aus Gefühl und Geld, so wie die Stadt Offenbach, die vor einigen Jahren das Projekt „Stadion-Neubau mit Zweitliga-Perspektive“ mitgetragen hatte. Alle Beteiligten stehen derzeit bedröppelt im Regen und blicken konsterniert auf die scheinbar

nicht enden wollende Misere. Die Zeit scheint noch nicht reif für eine Neuauflage der sattsam bekannten Kampagne „Ärmel hochkrempeln – und raus aus dem Dreck“. Eine Woche nach der neuerlichen Einreichung eines Insolvenzantrages durch die Kickers-ProfiGmbH („sensibel“ verkündet am Tag des 115. Vereinsgeburtstages) dominiert ein Gefühl der Fassungslosigkeit. Bohrende Fragen kursieren... • Und immer wieder kreisen die Gedanken derjenigen, die sich dieser Tage mehr oder we-

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niger intensiv mit der Materie beschäftigen, um den KernAspekt schlechthin: Wie konnte im Geschäftsjahr 2015/2016 ein Defizit von 1,1 Millionen Euro auflaufen? Hatte David Fischer, der bis Januar als Geschäftsführer der KickersGmbH die Strippen zog, tatsächlich als eine Art „Alleinherrscher“ im administrativen Bereich alle (Narren-)Freiheiten? Stellte er mit nicht ordnungsgemäß verbuchten EtatPosten, Vereinbarungen der Kategorie „mündlich-vage“ und abenteuerlichen Fehlspekulationen die Weichen für den finanziellen Scherbenhaufen, der jetzt zu beklagen ist? Eben so, wie es sein Nachfolger Remo Kutz („Das aktuelle Präsidium ist für all diese Dinge nicht verantwortlich“) in einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag indirekt anklingen ließ? Fragen über Fragen – und der Rattenschwanz ist noch viel länger: Kam der Aufsichtsrat, der bis Herbst vergangenen

Jahres vom damaligen Präsidenten Claus-Arwed Lauprecht angeführt wurde, seinen Kontrollpflichten nicht nach? Und welche Rolle spielte eigentlich Kleinschmidt? Schließlich saß er als „Planüberwacher“ nach dem formellen Abschluss des 2013 eingeleiteten Insolvenzverfahrens weiterhin im Boot des OFC. Dass der Dampfer, kaum aufgerichtet, bald wieder Schlagseite hatte: Konnte Kleinschmidt dieser Umstand tatsächlich verborgen bleiben? • So wird gefragt auf Biebers Höhen – und natürlich sind die Gedanken auch in die Zukunft gerichtet: Was passiert, wenn sich nach der GmbH auch der Verein Kickers Offenbach, der sich mit GläubigerForderungen von rund vier Millionen Euro konfrontiert sieht (diese waren im Zuge der 13er-Insolvenz auf den Klub „zurückgeschwappt“), auf den Insolvenzweg begibt? Steht dann der gesamte Unterbau mit dem Nachwuchsleistungs-

Polizei macht Platz „Luisenhof”: Kritik begleitet Start des zweiten Bauabschnitts OFFENBACH. Das innenstädtische Wohnbauprojekt „Luisenhof“ zwischen Bahnhofstraße und Frankfurter Straße ist in drei Bauphasen geplant. Die erste ist bereits beendet, die zweite soll im Dezember 2017 fertiggestellt sein. Am Montag dieser Woche fand die offizielle Übergabe des Grundstücksteils vom Land Hessen an die Stadt Offenbach und von dieser an die Projektgesellschaft PG Luisenhof statt. Zuvor hatte nach über 60 Jahren die Polizeidienststelle das Gelände Ende Mai verlassen. Sie ist in einen Neubau auf das Gelände der Bereitschaftspolizei in Mühlheim umgezogen. Derweil beklagt die neue Mehrheit im Stadtparlament einen „viel zu niedrigen Verkaufserlös“ für das „Filetstück in der Innenstadt“. Die nun erfolgte Übergabe sollte nach Angaben von Dr. Holger Koppe, Geschäftsführer und Mitgesellschafter der Projektgesellschaft PG Luisenhof, schon früher stattfinden, doch der durch den Ausbau von Flüchtlingsunterkünften angespannte Containermarkt brachte den Zeitplan ins Wanken. Denn die ursprünglich geplante Interimslösung zur Unterbringung der Polizeidienststelle in Containern war nicht mehr im geplanten Kostenrahmen zu realisieren. „Wir hatten allerdings bereits vorbereitende Aufträge mit einem Volumen von 800.000 Euro vergeben, diese Nachricht stellte uns vor ernsthafte Probleme“, blickt Koppe zurück. Gemeinsam mit der Stadt Offenbach und dem Land Hessen wurde laut Magistrat intensiv nach Lösungen gesucht und eine solche mit dem Neubau in Mühlheim auch gefunden. In knapp fünf Monaten entstand ein zwei-

geschossiger Neubau in Holzbauweise. Wegen des zusätzlichen Personalbedarfs bei der Polizei können diese Flächen über die benötigte Übergangszeit hinaus genutzt werden. Bereits am 25. Mai ist die Offenbacher Dienststelle mit Funkwerkstatt in der Frankfurter Straße ausund in Mühlheim eingezogen. Somit kann in Offenbach Anfang Juni mit dem Abriss begonnen werden – eine Tatsache, die der PG Luisenhof 20.000 Euro extra wert ist. „Wir hatten den 15. Juni angepeilt, aber dass wir jetzt so schnell starten können, ist uns eine Prämie wert“, betont Koppe. Etwa sechs Wochen wird der Abriss voraussichtlich dauern, auch weil in den Gebäuden Schadstoffe verbaut wurden. Mitte Juli sollen dann die Baugeräte anrollen, bis Dezember 2017 sollen im zweiten Bauabschnitt weitere 81 Wohnungen und 90 Tiefgaragenstellplätzen entstehen. „Offenbach ist einfach ein toller Standort geworden“, lobt Koppe die vielen positiven Veränderungen im Stadtbild. Es seien bereits 50 Wohnungen verkauft oder fest reserviert. Das Gesamtvolumen des

zweiten Bauabschnitts liege bei rund 22 Millionen Euro. An ihn schließt sich dann noch der dritte Bauabschnitt mit rund 65 Wohnungen an. Insgesamt sollen bis 2019 etwa 250 Neubauwohnungen auf dem Areal entstanden sein. Die Nachricht vom Baubeginn wurde von Kritik seitens der neuen Koalition aus CDU, Grünen, FDP und Freien Wählern flankiert. Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Roland Walter rechnet vor: „Wir begrüßen es immer, wenn in unserer Stadt hochwertiger Wohnraum neu entsteht. Die ,Krux’ liegt aber darin, dass aufgrund des von Oberbürgermeister Schneider unterzeichneten ‚Letter of Intent’ die Stadt einen Kaufpreisanteil von 686.000 Euro an das Land abtreten musste. Im günstigsten Falle bleiben dann von den vorgesehenen 3,8 Millionen Euro Gesamt-Verkaufserlös schon jetzt nur rund 3,1 Millionen Euro übrig.“ Doch dieser Betrag reduziere sich noch weiter, macht Walter deutlich: „Weitere rund 1,1 Millionen Euro für Altlastensanierung und die Schaffung einer Grünfläche

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müssen davon abgezogen werden, obwohl die Schaffung einer Grünfläche für private Bauherren keine Aufgabe einer Kommune ist. Bleiben optimistisch gerechnet knappe 2 Millionen Euro für insgesamt über 13.500 Quadratmeter Baugrund in bester Innenstadtlage. Das sind knappe 150 Euro pro Quadratmeter Grund. Bei aller Freude über die stattliche Anzahl neuer Wohnungen in der City bleibt hier der fade Beigeschmack von ,Gastgeschenken’ von Oberbürgermeister Schneider.“ Laut Fraktionsvize hätte der OB schon kurz nach der Beschlussfassung im Mai 2012 erklären müssen, dass das Land Hessen auf der Weitergabe eines anteiligen Kaufpreises bestehe. „Dass er später aber weiter einräumen musste, für die Stadt auf eine kostenfreie Rückgabe verzichtet zu haben, lässt die Beschlussfassungen in einem ganz neuen Licht erscheinen. Dies, obwohl das Hessische Landesrecht der Stadt Offenbach einen Anspruch auf kostenlose Rückübertragung des Geländes einräumt, wenn es nicht mehr für polizeiliche Zwecke benötigt wird“, gibt Walter zu bedenken. (ks)

zentrum vor gravierenden Einschnitten oder gar dem Aus? • Und wie geht es nun mit der 1. Mannschaft weiter? Hat sie noch eine Perspektive in der Regionalliga Südwest, so wie es die Führungsriege um Präsident Helmut Spahn mit geradezu trotzigem Unterton verkündet? Kann nach einer drastischen Budget-Beschneidung, zu der sich Spahn, Kutz und Co. gezwungen sehen, und in Anbetracht des laut DFB-Spielordnung erfolgenden 9-Punkte-Abzugs, der für Insolvenz-Kandidaten à la OFC vorgesehen ist, überhaupt eine Mannschaft mit Perspektive für die Spielzeit 2016/2017 geformt werden? Der Präsident ließ diesbezüglich mit einer gewagten These aufhorchen: „Wenn man 9 Punkte abgezogen bekommt, muss man halt mit 10 Punkten Vorsprung Meister werden.“ Auf Nachfrage, ob er dies ironisch meine, erklärte Spahn: „Nein, keineswegs.“ Man müsse auch in dunklen Stunden optimistisch an die Dinge herangehen und allen, die sich mit den Kickers verbunden fühlten, „das Gefühl geben, dass man an die Mannschaft glaubt. Wir brauchen positiven Spirit“, betonte der führende Kopf des Klubs. Bemerkenswert: Aus den Reihen der Journalisten, die für gewöhnlich „nur“ Fragen stellen und geduldig zuhören, handelte sich Spahn mit seiner Bemerkung Kopfschütteln und sogar einen Rüffel ein. Einem altgedienten Redakteur platzte kurz vor dem Ende der Pressekonferenz der Kragen: „Das ist doch blauäugig. Ich höre nach jedem finanziellen Debakel hier die gleichen Sprüche.“ Gut möglich, dass Spahn und seinen Präsidiumskollegen auch am kommenden Dienstag (7.) ein scharfer Wind entgegenweht. Zu einer Info-Veranstaltung werden die KickersMitglieder eingeladen. Ab 19 Uhr soll im VIP-Raum des Stadions die aktuelle Situation beleuchtet werden – und so wirft eine „Versammlung der geschundenen Seelen“ ihre Schatten voraus. Apropos: Wie sehr die kollektive Seele der rot-weiß Gesinnten dieser Tage strapaziert wird und blutet, haben mehrere OFC-Fanclubs in einem Offenen Brief deutlich gemacht. Dessen Botschaft:

„Neulich in Offenbach“, ein „Zwischenruf“ von „Raustift“.

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Kleinschmidts Rolle im Getriebe der Kickers-GmbH wirke in der Rückschau zwiespältig. Mit ihm sei eine objektive Aufarbeitung der neuerlichen Verfehlungen nicht möglich, heißt es in dem Schreiben. Die Anhänger betonen: „Unsere Treue gegenüber unserem Verein ist unerschüttert, das Vertrauen in die Kompetenz einiger Akteure jedoch schon.“

Blutspender werden gesucht OFFENBACH. Wer Menschen, die als akute Notfälle, frisch Operierte oder Langzeitpatienten in einem Krankenhaus behandelt werden, helfen will, kann dies mit einer Blutspende tun. Der nächste derartige Termin steigt am Dienstag (14.) von 14 bis 18 Uhr in der Cafeteria des Seniorenzentrums, Hessenring 55. Daran können gesunde Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 68 Jahren teilnehmen. Jeder Spender wird einer ärztlichen Untersuchung unterzogen und erhält obendrein eine Aufwandsentschädigung. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass in Deutschland täglich rund 15.000 Blutspenden benötigt werden. (hs)

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