I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Freitag, 24. Juli 2015
Nr. 30 O
Ausgehtipps: Wohin am Wochenende? Seite 2
Auflage: 46.695
Gütesiegel: Nell-Breuning-Schule erhält Auszeichnung vom Kultusminister Seite 3
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Sonderthema: Rund um die Gesundheit Seite 4
GOAB-Insolvenz: Über 103.000 Euro für 29 Beschäftigte Seite 5
Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region Seite 6
Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 7
EVO: Viel Rauch bringt mehr Versorger reagiert auf veränderte Situation im Müllgeschäft Von Kai Schmidt OFFENBACH. 25 Millionen Euro lässt sich die Energieversorgung Offenbach (EVO) eine Modernisierung des Müllheizkraftwerks im Bereich Waldesruh/Heusenstamm kosten. Diese Summe wird nach Angaben der EVOVorstandsvorsitzenden Heike Heim in eine neue Rauchgasreinigungsanlage gesteckt. Durch den zusätzlichen Einbau einer hocheffizienten, 19 Megawatt starken Dampfturbine werde die Stromabgabe in das Netz von aktuell 40.000 auf 90.000 Megawattstunden im Jahr mehr als verdoppelt. Man wolle sich mit diesen Maßnahmen auf die veränderte Situation im Müllgeschäft einstellen, heißt es. „Durch die Einführung der Biotonne erhalten wir immer weniger Hausmüll“,
erläutert die EVO-Chefin. Diesen Rückgang kompensiere man durch mehr Gewerbeabfälle, die beispielsweise die EVO-Tochterfirma Frassur GmbH aus Mörfelden-Walldorf beschafft. Wärmerückgewinnung Der Vorteil der neuen Gewichtung: „Bei der Verbrennung von Gewerbemüll entsteht mehr Energie“, weiß EVO-Technikvorstand Günther Weiß zu berichten. Die bestmögliche energetische Ausbeute nach neuestem Stand will die EVO mit den Modernisierungsmaßnahmen erbringen. Erreicht werden soll dies mit der Wärmerückgewinnung der neuen Rauchgasreinigungsanlage. Denn während des gesamten Säuberungsprozesses verlieren die Rauchgase kaum Temperatur.
„Folglich entziehen wir ihnen nach dem letzten Reinigungsschritt durch einen Wärmetauscher 50 Grad Celsius oder 3 MW Wärme, die wir unserer Fernwärme zuführen. Das ist eine optimale energetische Ausbeute. Mit dem Umbau können wir unseren Energieeigenverbrauch weiter senken und zusätzlich mehr Strom und Wärme für unsere Kunden erzeugen“, urteilt Weiß. Bis zum Herbst 2016 sollen die umfangreichen Arbeiten, die im April dieses Jahres begonnen haben, andauern. Bereits in Betrieb genommen wurden zwei neue Reststoffsilos, in denen die aus den Rauchgasen gefilterte Kessel- und Filterasche gelagert wird. Mit 400 Kubikmetern fassen sie mehr als die doppelte Menge ihrer Vorgänger. Die alten Silos sollen als Lager für Natriumbicarbonat (Backpulver) umgebaut werden, das
beim neuen Rauchgasreinigungsverfahren zum Einsatz kommt. Im September soll in einem weiteren Schritt die neue Dampfturbine geliefert und installiert werden. Strommenge steigt Im Vergleich zum Durchschnitt der Stromerzeugung in Deutschland spare man in Zukunft rein rechnerisch 150.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ein. Die selbst erzeugte Strommenge der EVO, bestehend aus aktuell 38 Windkraftanlagen, dem Heizkraftwerk an der Andréstraße und dem ebenfalls in Kraft-Wärme-Kopplung betriebenen Müllheizkraftwerk, steige bis zum Geschäftsjahr 2016/2017 um insgesamt 17 Prozent auf rund 520.000 Megawattstunden pro Jahr an, berichten Heim und Weiß abschließend.
Geldfluss bleibt gesichert Schul-Sozialarbeit: Neue Finanzierung vorgestellt Von Kai Schmidt OFFENBACH. Auffälligen und gefährdeten Jugendlichen (Stichwort: „schiefe Bahn“) werden an Offenbacher Schulen Begleiter zur Seite gestellt, sprich: Schulsozialarbeiter. Die Finanzierung dieser Stellen stand auf wackeligen Füßen, weil das Land Hessen die Zuschüsse aufgrund fehlender gesetzlicher Verpflichtung eingestellt hat. In der vorigen Woche stellte die Fachstelle Jugendhilfe-Schule der Stadtverwaltung ein neues Gesamtkonzept vor, das die Schulsozialarbeit für die kommenden drei Jahre absichert. Die gute Nachricht: Die Stellen werden uneingeschränkt fortbestehen und sogar leicht aufgestockt. Die fehlende Finanzierung durch Ausfall der Landesmittel kann mit Fördergeld aus dem Bundesprogramm „Jugend stärken im Quartier“ vollends aufgefangen werden. Konkret heißt das: Der Eichendorff-Grundschule bleiben zwei Vollzeitstellen erhalten und an den Gesamtschulen (Edith-Stein-, Geschwister-
Scholl- und Schiller-Schule) werden die Dreiviertelstellen auf ganze Stellen angehoben. Zwei Vollzeitstellen bleiben den Haupt- und Realschulen
mit Förderstufen (Bach-, Matthilden- und Ernst-Reuter-Schule) erhalten. „Der Fokus liegt auf den gefährdeten Jugendlichen“, erläutert
Trauer um Willi Keim Populärer OFC-Veteran starb knapp 88-jährig OFFENBACH. Mit Willi Keim ist am Mittwoch der vorigen Woche einer der letzten Teilnehmer des Endspiels um die Deutsche Fußball-Meisterschaft von 1950 kurz vor Erreichen seines 88. Geburtstages verstorben. Der linke Außenläufer, der sich stets uneigennützig in den Dienst der Mannschaft stellte, war bereits in jungen Jahren als Spielerpersönlichkeit aus der Mannschaft der Kickers nicht wegzudenken. Der Defensivspezialist von hagerer Statur galt als einer der Lieblingsschüler Paul Oßwalds, der ihn aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Disziplin sowie seiner guten Technik und Übersicht ganz besonders wertschätzte. Der am 31. Juli 1927 geborene gelernte Feintäschner musste im Verlauf des Zweiten Welt-
krieges bereits mit 16 Jahren in der damaligen Gauliga ran, um mitzuhelfen, den dort noch bis 1944 laufenden Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Als 22-Jähriger hatte er 1950 in Berlin das Endspiel gegen den VfB Stuttgart (1:2) bestritten. An gleicher Stätte endete dann auch 1959 mit dem Endspiel gegen Eintracht Frankfurt (3:5 nach Verlängerung) seine lange Karriere. Nach dem Bundesligaaufstieg der Kickers 1968 holte sich Paul Oßwald mit Bedacht den ehemaligen Kickers-Kapitän als CoTrainer. Willi Keim, der bodenständige Mann mit dem schon frühzeitig schütteren Haar, blieb dem Fußballsport in Stadt und Kreis Offenbach stets eng verbunden. Man wird ihn nicht nur dort in allerbester Erinnerung behalten. (rw)
Roberto Priore, Leiter der Fachstelle Jugendhilfe-Schule, die Situation. Vor allem habe man die Schulabbrecher im Visier. Diese mit Angeboten außerhalb des schulischen Raums zu versorgen und zu einem Schulabschluss zu bringen: Das sei eine zentrale Herausforderung für die Sozialarbeiter. Intensive Betreuung führe zu sichtbaren Erfolgen, weiß Priore zu berichten. Und: Die Entlastung des Lehrerkollegiums sei unverzichtbar. Darüber hinaus kümmern sich fünf Sozialarbeiter im Jugendund Kulturzentrum Sandgasse in der Innenstadt um junge Menschen, die bislang kaum oder nie eine Schule besuchen konnten. Hier handelt es sich um Kinder, die vornehmlich aus Ländern wie Rumänien, Bulgarien oder Polen stammen. Das in enger Zusammenarbeit mit den Schulen entwickelte Gesamtkonzept sieht des Weiteren eine enge Kooperation der Sozialarbeiter in den städtischen Jugendzentren Nordend, Lauterborn und Bürgel-Rumpenheim mit ihren Kollegen an den Schulen vor.
Nur für kurze Zeit
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ALLEN GRUND ZUM STRAHLEN hatten vor Kurzem Sion Wellkamp (links) und Sven Franzen (Zweiter von rechts). Beim Gala-Abend während der in Darmstadt über die Bühne gegangenen Landeskonferenz der Wirtschaftsjunioren Hessen zeichnete Daniel Senf, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland, das dynamische Duo aus Offenbach jeweils mit der „Goldenen Juniorennadel“ aus. Das freute auch Marischa Altenhein, die derzeitige Präsidentin der Offenbacher Wirtschaftsjunioren. (Foto: WJ)
Wirtschaftsjunioren räumen ab Drei Auszeichnungen für aktive Offenbacher OFFENBACH. Die örtlichen Wirtschaftsjunioren haben bei der vor Kurzem in Darmstadt über die Bühne gegangenen Landeskonferenz der Wirtschaftsjunioren Hessen gleich mehrere Auszeichnungen in Empfang nehmen können. So erhielten Sven Franzen und Sion Wellkamp für ihr ehrenamtliches Engagement jeweils die „Goldene Juniorennadel“ der Wirtschaftsjunioren Deutschland, während Catharina Grünsfelder von der hessischen Sektion zum „Junior of the Year“ gekürt wurde. Sie gehört den Wirtschaftsjunioren Offenbach seit vorigem Jahr an, fungiert augenblicklich als deren Vize-Präsidentin und „verdiente“ sich die Auszeichnung vor allem durch ein Video-Projekt zur letztjährigen Landeskonferenz, dessen Erlös dem Projekt „Schulen in Ruanda“ zugute kam. Sven Franzen wiederum ist seit 2008 aktives Mitglied der hiesigen Wirtschaftsjunioren und konnte im Vorfeld der Ehrung auf mehreren Feldern überzeugen. So engagiert er sich beispielsweise für das bundesweite Projekt „Jugend stärken – 1.000 Chancen“ und war zwei Jahre Präsident der Wirtschaftsjunioren Offenbach. Außerdem ist Franzen die kulturelle Verständigung und Vernetzung auf internationaler Ebene eine Herzensangelegenheit.
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„Herausragendes Engagement auf Kreis- und Landesebene“ zeichnet hingegen nach Meinung der Jury Sion Wellkamp aus. Zudem habe sich der derzeitige hessische Landesvorsitzende, der seit 2009 bei den Wirtschaftsjunioren Offenbach aktiv ist, „mit viel Leidenschaft und Herzblut für den letztjähri-
gen Weltkongress des Internationalen Dachverbands JCI (Junior Chamber International) in Leipzig eingesetzt und so den Empfang von mehr als 5.000 jungen Unternehmern aus der ganzen Welt in Deutschland mit ermöglicht”. Weitere Infos sind im Internet (www.wj-offenbach.de) erhältlich. (hs)