I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Freitag, 23. Oktober 2015
Nr. 43 O
Auflage: 46.695
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Ausgehtipps: Wohin am Wochenende?
Kickers: Viel Luft nach oben
Sonderthema: Rund um die Gesundheit
Seite 2
Seite 3
Seite 4
Kulturkalender: Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Region Seite 7
Fußgängersteg: Kurze Wege in den Hafen Seite 2
Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Jetzt wird’s bunt
Schülerlobby: „Nicht sparen“
Einkaufscenter am Marktplatz soll schöner werden
OFFENBACH. Die Jugendlichen der weiterführenden Schulen in Offenbach haben ein neues Sprechergremium gekürt. Selina Sanbakli aus der Rudolf-Koch-Schule (RKS) wurde zur Stadtschulsprecherin gewählt. Hibba Kauser aus dem Leibniz-Gymnasium und Michelle Tran (RKS) fungieren fortan als stellvertretende Sprecher. An die Stadt appellierten die neuen Interessen-Vertreter der Schülerschaft, beim Stichwort „Bildung und Lern-Infrastruktur“ einen Schwerpunkt zu setzen, die Bedeutung der Thematik für die Zukunft der Kommune zu beachten – und nicht zu sparen. Tran betonte: „Der momentane Zustand einiger Schulen gewährleistet für viele Heranwachsende keinen richtigen Ort zum Lernen. Es ist wichtig, dass das Schulsanierungsprogramm ohne weitere Verzögerungen konsequent voranschreitet.“ (kö)
Von Kai Schmidt OFFENBACH. Kritische Zeitgenossen, die per S-Bahn erstmals am Marktplatz eintreffen, könnten nach einem Rundumblick von einer wenig ansehnlichen Betonwüste sprechen. Nicht zuletzt trägt hierzu das ehemalige Massa-Center an der Berliner Straße bei, das noch bis Ende diesen Jahres „Toys ‘R’ Us“ als Ankermieter beherbergt. Jetzt wurde bekannt, dass ein Finanzinvestor aus Leipzig das Gebäude erworben hat. Welche zukunftsweisenden Pläne er hat, ist ungewiss. Mit der Veränderung der äußeren Erscheinung ist jedoch ein erfahrener Künstler beauftragt, der für seine farbenfrohen Arbeiten bekannt ist. 8.100 Quadratmeter umfasst das 1971 erbaute Anwesen, dass allgemein als Massa-Center bekannt ist. Darüber hinaus lockte in vergangenen Zeiten eine Quelle-Filiale über zwei Etagen Publikum an. Seit 18 Jahren ist „Toys ‘R’ Us“ der verbliebene Hauptmieter. Der Rest des Gebäudes ist an einen Einkaufs-
markt, ein Billig-Möbelcenter, einen Schlüsseldienst, einen Copy-Shop und einen Kindergarten auf dem Dach vermietet. Das achtstöckige Parkhaus mit 786 Stellplätzen hat seine besten Zeiten hinter sich und eignet sich eher als Filmkulisse für dramatische Krimi-Filmszenen. So verwundert es nicht, dass das gesamte Gebäude lange Zeit als äußerst schwer zu sanieren galt und zum Abriss vorgesehen war. In die Bresche springt nun der Leipziger Investor publity AG, der sich auf „schwierige Gebäudekomplexe“ spezialisiert hat – oder, wie man auf der Internetseite nachlesen kann, auf „Immobilien, deren Leistungsfähigkeit durch Sondersituationen beeinträchtigt sind.“ „Dieser Kauf eines nicht typischen Gewerbeobjektes in belebter Innenstadtlage von Offenbach schafft Möglichkeiten für eine erfolgreiche und langjährige Nutzung des Objektes“, so Thomas Olek, Vorstandsvorsitzender der publity AG. Man wolle das Center revitalisieren und auch Mieter übernehmen, verkündet die Pressesprecherin
des Unternehmens, obwohl alle Verträge zum Ende diesen Jahres gekündigt sind. Speilwarenriese „Toys ‘R’ Us“ hat bereits im benachbarten Hanau in einem neuen Innenstadt-Einkaufscenter eine Filiale eröffnet, und auch der Kindergarten sucht seit geraumer Zeit ein neues Domizil. Wie der neue Egentümer die in Aussicht gestellte Neubelebung umsetzen will, bleibt also derzeit nebulös. Als kleiner Paukenschlag bleibt die Tatsache, dass man den Leipziger Künstler Michael Fischer-Art mit der künstlerischen Gestaltung der heute tristen Sichtbeton-Fassade beauftragt habe. Der Maler und Bildhauer bezeichnet seine Arbeit als dem „marktwirtschaftlichen Realismus“ zugehörig, angelehnt an den „Sozialistsichen Realismus“. Schaut man sich die bisherigen Arbeiten des Mannes an, wird klar: Es wird bunt, sehr bunt sogar. In seiner Bildsprache bedient sich Fischer-Art satter Farben, großer Flächen mit einfachen Strukturen und comicartigen „Muppets“, wodurch ein hoher Wiedererkennungswert entsteht. Der Künstler hat auch einen persönlichen Bezug zu Offenbach vorzuweisen: Sein Bruder arbeitet seit vielen Jahren als Feuerwehrmann in Frankfurt und Offenbach.
Geburt im Sana Klinikum
„Neulich in Offenbach“, ein „Zwischenruf“ von Balazs Borsanyi.
Kunstgenuss und Handwerk OFFENBACH. Rund 40 Aussteller beteiligen sich an einem Kunsthandwerkermarkt, der am vorletzten Oktober-Wochenende (24./25.) in der Turnhalle des TV Bieber, Seligenstädter Straße 34, über die Bühne geht. Dabei werden am Samstag von 12 bis 18 und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr unter anderem Schmuck, Seide, Holz-, Keramik-, Porzellan- und Lederartikel sowie Gemälde angeboten. „Für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei“, heißt es in der Ankündigung, in der zudem darauf hingewiesen wird, dass für das leibliche Wohl ebenfalls gesorgt sein wird. Der Eintritt ist nach Angaben der Veranstalter frei. (hs)
OFFENBACH. Das Sana Klinikum lädt zu einem Informations- und Beratungsabend für werdende Eltern und andere Interessierte ein. Dieser findet am Montag, 2. November, ab 19 Uhr in der Frauenklinik, Helmut-Nier-Säle (Ebene 0, Starkenburgring 66) statt. Auskünfte über Schwangerschaft, Geburt und Schmerztherapie erteilen Hebammen, Gynäkologen, Kinderärzte und Anästhesisten des Klinikums. Im Anschluss besteht Gelegenheit zur Besichtigung der Wochenstation und des Kreißsaals. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (jh)
Pflegearbeiten am Rand der Bieberaue Stadt möchte Kulturlandschaft erhalten OFFENBACH. „Um den artenreichen Lebensraumes der extensiv genutzten Wiesen an der südlichen Bieberaue zu erhalten“, werden nach Angaben der Stadtverwaltung am Waldsaum des Areals Bäume gefällt. Die Arbeiten, die bis Monatsende abgeschlossen werden sollen, seien mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem Amt für ländlichen Raum und dem Forst abgestimmt – sie dienten „der Pflege der typischen Elemente der Kulturlandschaft“. Bei den Bieber-Auen südlich der Bremer Straße handelt es sich nach Angaben der Fachleute um „strukturreiche, extensiv genutzte Mähwiesen der planaren bis submontanen Stufe“. Sie seien ein wertvoller Lebensraum für geschützte Wiesenbrüter wie Wachteln, Kiebitze oder Rebhühner. Nicht zuletzt durch die ausgeprägte Weite der Fläche böten die Wiesen mit ihrer Vielzahl an Kräutern und Blumen Lebensraum für viele Tierarten. „Diese Landschaft ist nicht nur wertvoll für die Artenvielfalt. Sie dient auch als Naherholungsgebiet für die Bürgerinnen und Bürger im Wechsel mit dem angrenzenden Wald“, macht der Magistrat deutlich.
Die ehemals landwirtschaftlich genutzte Fläche könne aber nur durch eine regelmäßige Pflege oder Nutzung erhalten werden. Andernfalls verbusche das Wiesengelände und der angrenzende Wald breite sich aus. „So ist auch an der südlichen Bieberaue ein starker Aufwuchs von Gehölzen zu beobachten, der jetzt entfernt werden muss, damit die Wiesenfläche in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten bleiben kann“, erklären die Verantwortlichen die aktuellen Holzarbeiten. Im Austausch mit Forst, Landwirtschaft und Umweltamt sei die Aktion vorbereitet worden. Außerhalb der Brut- und Setzzeit (Ende September bis Anfang März) würden die Gehölze und Bäume, die bereits in die Wiese hinein ragen, durch die Arbeiter des städtischen Forstamtes, geschnitten oder gefällt. Hierfür wurden laut Verwaltung im Vorfeld Kennzeichnungen vorgenommen. Die Arbeiten würden in Abschnitten über mehrere Jahre verteilt vorgenommen – „damit die Natur genug Zeit hat, sich zu erholen“ Nähere Informationen zu dieser Maßnahme können Bürger beim Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz erfragen: umweltamt@offenbach.de. (jh)
Verbreiten eine herbstliche Stimmung, sind aber nicht überall gerne gesehen und sinnvoll: Mitunter müssen Büsche und Bäume sich anderen Zielen beugen. Das zeigt ein Blick auf die Pflegearbeiten, die derzeit am Rand der Bieberaue vorgenommen werden. (Foto: p)