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I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 10. November 2016

Ausgehtipps: Wohin am Wochenende? Seite 2

Nr. 45 O

Auflage: 47.110

Hoher Besuch: Bundespräsident kommt nach Offenbach Seite 3

Gesamtauflage 218.420

Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 8

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Begleitausschuss: Demokratische Kultur stärken

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Seiten 10 und 11

Seite 5

Seiten 4 und 6

Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Krisengipfel auf dem Bieberer Berg OFC empfängt Worms und muss seine „Fanpolitik“ hinterfragen Von Jens Köhler OFFENBACH. Der Trend ist besorgniserregend: Nur eines ihrer letzten sieben Liga-Spiele haben die Kickers gewonnen. Magere 6 Punkte wurden auf der holprigen Wegstrecke seit Anfang Oktober ergattert. 21 Zähler wären maximal möglich gewesen. Am Samstag (12.) gastiert ab 14 Uhr mit Wormatia Worms eine Mannschaft in Offenbach, die aktuell eine noch schlechtere Bilanz vorzuweisen hat. Insofern ist die Artikel-Überschrift schnell formuliert: Krisengipfel auf dem Bieberer Berg. Just dort, im schmucken Fußballtempel über den Dächern der Stadt, konnte man die Atmosphäre am vergangenen Sonntag beim Kräftemessen mit der 2. Mannschaft des VfB Stuttgart fast schon gespenstisch nennen. Nachdem die Schwaben in der zweiten Halbzeit gegen die taumelnden Offenbacher das Kommando übernommen hatten und mit 2:1 in Führung lagen, machte sich ein Ambiente à la Dorfplatz breit. Still, schweigend, versunken in ein emotionales Tal, das von Frust und Lethargie überzogen schien: So nahmen die gut 4.000 Kickers-Fans, die sich laut offizieller Angabe eingefunden hatten, den unerklärli-

chen Leistungsabfall ihres Teams zur Kenntnis. Dass Mittelstürmer Konstantinos Neofytos in der 87. Minute nach einem Eckball zum 2:2Endstand einköpfte, vermochte den Geräuschpegel auf den Tribünen auch nur für kurze Zeit ein wenig in die Höhe zu treiben. Nach Jubelpose war niemandem zumute. Es dominierte die nüchterne Erkenntnis: „Ganz viel Dusel gehabt. Eigentlich wäre die erste Heimniederlage der Saison fällig gewesen.“ Und bei Anhängern, die seit Jahrzehnten auf der WaldemarKlein-Tribüne stehen und

Kaiserstraße 33 63065 Offenbach Telefon 069 9824920 www.achilles.jobs schon viele Höhen und Tiefen miterlebt haben, reifte schließlich auch diese bittere Erkenntnis: „So eine grottige Kulisse? Wann gab’s die eigentlich zuletzt? Muss schon ewig her sein.“ All diese Stimm(ung)en sind symptomatisch für die Nega-

Infos rund um Notfallmedizin Sana-Mediziner spricht über richtiges Verhalten OFFENBACH. Für die meisten Menschen ist es ein Schreckensszenario, dass ausgerechnet sie bei einem medizinischen Notfall Hilfe leisten müssen. Wie man in solchen Ausnahmesituation überlegt und richtig handelt, erläutert Dr. Daniel Kiefl in einem Vortrag rund um Notfallmedizin, der am Dienstag (15.) um 18 Uhr im Helmut-Nier-Saal (Ebene 0) des Sana-Klinikums, Starkenburgring 66, beginnt. Der Chefarzt der Klinik für Interdisziplinäre Notfallmedizin dieses Hospitals wird dabei an

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praktischen Beispielen den Weg eines Notfallpatienten vom Ort des Geschehens über den Einsatz des Rettungsdienstes bis zur Notaufnahme im Klinikum erklären. „Was zu welchem Zeitpunkt mit dem Patienten genau geschieht wird ebenso vermittelt wie das richtige Verhalten von Patienten und Angehörigen“, ist einer Pressemitteilung zu entnehmen, in der zudem darauf hingewiesen wird, dass der Mediziner im Anschluss an seinen Vortrag für Fragen zur Verfügung steht. Der Eintritt ist wie üblich frei. (hs)

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tivspirale, mit der der Traditionsverein zu kämpfen hat. Der Neun-Punkte-Abzug infolge der Insolvenz-Anmeldung im vergangenen Mai hat maßgeblich mit alledem zu tun. Anfangs versuchte Kickers-Präsident Helmut Spahn den riesigen Rucksack, der den Offenbachern aufgeschnallt wurde (war taktisches Fehlverhalten der OFC-Führungsriege im Spiel?), mit einer flapsigen Bemerkung runterzuspielen. Unvergessen seine Äußerung vor Rundenbeginn: „Wenn man 9 Punkte abgezogen bekommt, muss man halt mit 10 Punkten Vorsprung Meister werden.“ Mittlerweile versuchen die Kickers längt, den Abzug auf (sport-)juristischem Weg vom Tisch zu bekommen. Denn natürlich wissen Spahn und seine Präsidiumskollegen sehr wohl, welch dramatische Folgen der Malus im Extremfall haben könnte: Abstieg aufgrund der fehlenden Punkte, vorläufiges Ende des Profifußballs in Offenbach, Hessenliga... Und die Finanzierung des Stadions, das doch eigentlich für Zweitliga-Ansprüche gebaut wurde, würde endgültig ins Absurde abdriften, frei nach dem Motto „Quadratur des Kreises“. Dass Spahn und Co. tunlichst versuchen, dieses Horrorszenario aus dem Fokus der Öffentlichkeit herauszuhalten, ist aus ihrer Warte mehr als verständlich. Negative PR – auch solche, die gut gemeint als Drohkulisse zur Motivation eingesetzt wird – ist eben auf Dauer keine gute PR. Dessen ungeachtet fehlt offenbar eine Art „interne Parole“, die alle Beteiligten (Mannschaft, Funktionäre, Fans) an die Herkulesaufgabe der laufenden Saison erinnert und Tugenden wie Kampf, Leidenschaft und Hingabe immer wieder einfordert. Vorherrschend, so hat es den Anschein, ist vielmehr ein Gefühl getreu der Devise „Wird schon irgendwie gut gehen“ – und auf

Blutspender werden gesucht OFFENBACH. Wer Menschen helfen will, die als akute Notfälle, frisch Operierte oder Langzeitpatienten in einem Krankenhaus behandelt werden, kann dies mit einer Blutspende tun. Der nächste derartige Termin steigt am Dienstag (15.) von 14 bis 18 Uhr in der Cafeteria des Seniorenzentrums, Hessenring 55. Daran können gesunde Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 68 Jahren teilnehmen. Jeder Spender sollte seinen Personalausweis mitbringen, wird einer ärztlichen Untersuchung unterzogen und erhält obendrein eine Aufwandsentschädigung. Frauen dürfen vier-, Männer sechsmal im Jahr spenden. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass in Deutschland täglich rund 15.000 Blutspenden benötigt werden. (hs)

eben diese schiefe Bahn geraten die Spieler von Trainer Oliver Reck sowie der zunehmend sprachlose Anhang mehr und mehr. Die Anti-Stimmung des Stuttgart-Spiels wirkte wie ein Alarmsignal. Die Kickers, das zeigt ihre Geschichte, leben von der Begeisterungsfähigkeit ihres Anhangs. Wenn sich just an dieser Stelle unübersehbar Spuren von Spannungsabfall und leiser Resignation zeigen, dann müssten in der OFC-Geschäftsstelle doch eigentlich die Antennen ausgefahren werden. Denn jeder, der das Geschehen auch nur halbwegs intensiv beobachtet, weiß genau: Wenn der Funke nicht mehr richtig zündet und sich keine nachhaltig positive Wechselwirkung zwischen Fans und Mannschaft einstellt, dann haben die Offenbacher in einer brutal schweren Spielzeit wie der jetzigen wenig bis gar keinen Grund zum Optimismus. Die Problematik ist vielschichtig, sie rührt ans Fundament des Klubs. Sie beleuchtet eine langfristige Entwicklung der schleichenden Auszehrung, die sich nicht mit zwei, drei Heimsiegen und anschließendem „Uffta“-Tänzchen aus der Welt schaffen lässt. Die Macher des Magazins „Erwin“ haben schon mehrfach anklingen lassen, dass sie die „Fanpolitik“ der Präsidien seit langer Zeit als suboptimal betrachten. Ihr Klagelied: Zu wenig Kommunikation mit den Treuesten der Treuen, zu wenig Aktionen für die Fanszene, zu wenig Wohlfühlatmosphäre und Verwurzelung im modernen Stadion. Vor dem Hintergrund der permanenten FinanzkollapsBekämpfung, die in der ChefEtage von Kickers Offenbach seit einigen Jahren angesagt ist, scheint es an Zeit und Einfühlungsvermögen für all diese Belange zu fehlen. Doch die Versäumnisse drohen sich zu rächen. Schließlich ist vom rotweißen Markenkern die Rede, und wenn der bröckelt... Dann muss gegengesteuert werden. Eine Aufgabe, die am Samstag auch die Reck-Truppe zu erledigen hat, um ihre missliche Situation im Tabellenkeller ein Stück weit zu verbessern und Anschluss ans untere Tabellenmittelfeld zu halten. Im Falle eines Sieges würden die Kickers ihrem Gegner ganz dicht auf die Pelle rücken. Auch die Wormatia verspürt gewaltigen Druck. Aus den zurückliegenden fünf Partien holten die Rheinhessen nur einen Punkt. Die letzten drei Begegnungen gingen allesamt verloren. Fazit: Stagnation trifft auf freien Fall. Bleibt die Frage, ob und auf welcher Seite eine Kehrtwende zustande kommt.

Kreative Idee: Bücherwürmer von Martina Thieme-Herzog

(Foto: Dennis Merbach)

Kreative Köpfe bevölkern die Stadthalle „Offenbacher Sammelsurium“ lockt am Wochenende mit großer Vielfalt OFFENBACH. Jedes Jahr am zweiten Wochenende im November verwandelt sich die Offenbacher Stadthalle, Waldstraße 312, in einen ganz besonderen Ort. In der Halle und auch davor wird ein facettenreiches Sortiment an Kunst und Mode, Handwerk und Design präsentiert: das „Offenbacher Sammelsurium“. Am 12. und 13. November ist es wieder so weit: Am Samstag von 11 bis 18 Uhr sowie am Sonntag von 10 bis 18 Uhr darf aus dem Vollen geschöpft werden. 164 Künstler aus dem In- und Ausland versammeln sich in der Stadt am Main. Das Publikum ist nicht minder überregional, denn Liebhaber ausgesuchter

Kunst nehmen erfahrungsgemäß auch längere Anfahrtswege in Kauf. Es locken kreative Kleidung, Hüte für Damen und Herren, Musikinstrumente, Keramik und Schmuck aus Leder, Metall oder Porzellan, Taschen und vieles mehr. Es gibt Angebote zum Anziehen, für die Wohnung, für den Garten oder einfach zum Anschauen und Sammeln. Zu erwerben sind Bildund Buchobjekte, Lichtskulpturen und Wohnobjekte aus Filz. Mit von der Partie sind, wie in jedem Jahr, viele Künstler, die noch nie in Offenbach ausgestellt haben. Vor 30 Jahren hat es ganz klein angefangen: Das erste „Sam-

melsurium“ fand in einem kleinen Jugendzentrum im Stadtteil Lauterborn statt. Seither ist die Kreativmesse stetig gewachsen. Das Geheimnis des Erfolgs liegt nach Überzeugung vieler Teilnehmer und Besucher in der Auswahl der Aussteller durch die Veranstalterin Ursula Merbach. Man bewirbt sich nicht einfach für das „Offenbacher Sammelsurium“, man wird von den Organisatoren persönlich ausgesucht und eingeladen. Infos gibt es auf der Seite www.offenbacher-sammelsurium.de. Der Eintritt kostet vier Euro, Kinder unter 14 Jahren, Rollstuhlfahrer und Ehrenamtskarteninhaber haben freien Zugang. (jh)

Gefahr für türkisches Unternehmen in Offenbach Zeitung „Zaman“ wird Ende November eingestellt OFFENBACH. Die aktuell besorgniserregenden Meldungen über antidemokratische Entwicklungen in der Türkei wirken sich bis nach Offenbach aus. Wie jetzt bekannt wurde, wird die von dem an der Sprendlinger Landstraße ansässigen Unternehmen World Media Group herausgegebene Zeitung „Zaman“ Ende November eingestellt. „Zaman“ ist eine türkischsprachige Tageszeitung, die über Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft, Gesellschaft und Bildung sowie Freizeit und Sport berichtet. Zielpublikum sind Türkischsprachige in ganz Europa. Das übergeordnete Unternehmen, das sich nun entschloss, das Blatt vom Markt zu nehmen, wird dem in den USA lebenden Erdogan-Widersacher und Prediger Fethullah Gülen und seiner Hizmet-Bewegung zugerechnet. Zunächst sind es wirtschaftliche Gründe, die für den Rückzug sprechen. Die Abonnentenzahlen sind von ursprünglich 25.000 auf 8.000 zurückgegangen. Nach Angaben der Berliner „Zaman“-Redaktion sind die

Erhalten Sie das Offenbach-Journal unregelmäßig? Vertrieb: Tel. 06106 - 28390-23 · Fax 06106 - 28390-10

Gründe hierfür eindeutig: Sowohl auf die Redaktion als auch auf die Leser der Zeitung werde seitens AKP-naher Organisationen Druck ausgeübt. Eine „Zaman“ im Briefkasten könne auch hier in Deutschland zu Denunziationen führen. Betroffen von der Schließung sind nach Auskunft der Verantwortlichen rund 70 Mitarbeiter. Auch der von der World Media Group betriebene Fernsehsender STV Europa hat bereits sei-

nen Betrieb eingestellt. Lediglich das deutschsprachige Internet-Portal djt-online.de (Deutsch-Türkisches Journal) soll vorerst weiterarbeiten. Für den Standort Offenbach zeichnet sich die Vermietung oder gar der Verkauf des Firmengeländes ab. Für die Druckerei und die Fernsehstudios, die dort betrieben wurden, habe man derzeit keine Verwendung, teilte der Medienbetrieb mit. (ks)


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