I H R E WO C H E N Z E I T U N G F Ü R D I E S TA D T • A U S D E M H A U S E D E R D R E I E I C H - Z E I T U N G Donnerstag, 8. Dezember 2016
Nr. 49 O
Auflage: 47.110
Rabattsystem: Fraport erhält Anreiz-Dämpfer
Ausgehtipps: Wohin am Wochenende?
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Gesamtauflage 218.420
Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 12
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere
Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region
Weihnachtsmärkte: Bummel durch die Budendörfer
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Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Finale in prekärer Lage Heimspiel am Freitag: Kickers nehmen Abschied vom schwarzen Jahr 2016 Von Jens Köhler OFFENBACH. Nein, alles Relativieren oder gar Schönreden kann die Fakten nicht länger verschleiern. Und Fakt ist: Für Kickers Offenbach endet mit dem Heimspiel gegen Teutonia Watzenborn-Steinberg am Freitag (9.) im Stadion am Bieberer Berg (Anstoß: 19.30 Uhr) ein rabenschwarzes Fußballjahr. Was 2016 dem OFC beschert hat, ist hinlänglich bekannt: Das Mitschleppen des alten, verdammt schweren SchuldenRucksacks, gefüllt mit über vier Millionen Euro, die auf dem Verein lasten. Außerdem neue, relativ kurzfristig aufgelaufene Verbindlichkeiten von knapp einer Million Euro unter dem Dach der Profi-GmbH, die die zweite Insolvenz-Beantragung binnen drei Jahren zur Folge hatten.
Ferner: Einen 9-Punkte-Abzug als Strafe dafür (wenngleich die Eröffnung des Insolvenzverfahrens abgewendet werden konnte), was wiederum einen zähen Kampf gegen den Abstieg in der Regionalliga Südwest nach sich zog und zieht. Verbunden mit der Aussicht, im Frühjahr 2017 womöglich den Super-GAU zu erleben: Abstieg in die Hessenliga. Fünftklassigkeit – es wäre ein neuer Tiefpunkt in der bald
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A 3-Ausbau erfreut die IHK-Präsidenten „Alte Forderung endlich in die Tat umgesetzt“ OFFENBACH. Hocherfreut zeigten sich die Präsidenten der Industrie- und Handelskammern Hanau-GelnhausenSchlüchtern und Offenbach, Dr. Norbert Reichhold und Alfred Clouth, über die Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplans durch den Bundestag und die damit verbundene höhere Priorisierung des Ausbaus der A 3 zwischen Offenbacher und Hanauer Kreuz. Reichhold erklärte: „Großes Lob für die Bundestagsabgeordneten und alle weiteren Politiker, die sich partei- und bundeslandübergreifend gemeinsam mit unseren IHKs für den achtspurigen Ausbau der A 3 zwischen der Anschlussstelle Hanau und dem Offenbacher Kreuz eingesetzt haben, damit dieser noch in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans gekommen ist. Wirtschaft und Politik haben hierbei hervorragend zusam-
mengearbeitet und ein wichtiges Infrastrukturprojekt für unsere Metropolregion vorangebracht.“ Clouth ergänzte: „Eine alte Forderung der IHK Offenbach wird endlich in die Tat umgesetzt. Dabei sah es zuerst gar nicht gut für dieses Straßenbauprojekt aus, zumal die hessische Landesregierung sich bei diesem Thema sehr bedeckt hielt. Nach der Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplans in Berlin liegt der Ball jetzt eindeutig beim Land Hessen, das für die Planung zuständig ist.“ „Hessen Mobil“ müsse nun unverzüglich mit der Planung beginnen. „Dabei müssen auch Fragen zum Lärmschutz beantwortet und kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation, zum Beispiel an der Anschlussstelle Obertshausen oder am Tannenmühlkreisel, entwickelt werden“, so die beiden IHK-Präsidenten unisono. (mi)
116-jährigen Geschichte des Traditionsvereins. Die Zeichen, die auf Absturz hindeuten, haben sich in den zurückliegenden Wochen dramatisch verdichtet. Vorläufiger Höhepunkt der aktuellen sportlichen Negativserie, die mickrige 9 Punkte aus den zurückliegenden 11 Spielen als Ausbeute erbrachte: Am vergangenen Freitag setzte es im „Sechs-Punkte-Spiel“ beim direkten Tabellennachbarn FK Pirmasens eine 0:2-Niederlage. Die Mannschaft von Trainer Oliver Reck spielte just so, wie sie sich auswärts nun schon seit zwei Monaten präsentiert: Weitgehend ideenlos im Spielaufbau, zahnlos im Angriff und mit zunehmender Spieldauer immer nachlässiger im Abwehrverhalten, was prompt die beiden Pirmasenser Treffer in der Schlussviertelstunde zur Folge hatte. So bleiben die Offenbacher – gerade so, als wären sie eingefroren – nun schon seit Wochen auf ihren dürftigen 20 Punkten sitzen (29 „echte“ minus 9) und wissen sehr wohl, wie schwer das letzte Saisondrittel nach der Winterpause unter diesen Vorzeichen wird. Geschieht nicht ein kleines
Fußballwunder, so nimmt der Abstieg konkrete Formen an. Dass sich das Team bis zum Saisonfinale im Mai auf rund 45 Punkte, die für den Klassenerhalt benötigt werden, in die Höhe schraubt: Dieses Szenario erscheint in Anbetracht der schlechten Form und Stimmung, die sich bei den Kickers seit Oktober mehr und mehr breit gemacht hat, momentan wie eine Fata Morgana. Duell mit dem Aufsteiger Insofern geht es beim Duell mit dem Aufsteiger aus Mittelhessen am Freitag einzig und allein um Schadensbegrenzung. Ein versöhnlicher Jahresausklang, der die Gemüter nachhaltig beruhigt, kann in Anbetracht der prekären Lage nicht mehr zustande kommen. Dafür wurde jüngst in den Schlüsselspielen gegen TuS Koblenz (1:2), Astoria Walldorf (2:4) und Pirmasens (0:2) schon zu viel Boden verspielt. Ein Sieg gegen die Teutonia, die wie der OFC tief im Abstiegssumpf steckt und unlängst Trainer Francisco Copado nach nur knapp dreimonatiger Dienstzeit den Laufpass gegeben hat, wäre allenfalls
mit einer kleinen Portion Seelen-Balsam gleichzusetzen. Bohrende Fragen, die für die Kickers in der Winterpause anstehen, müssen so und so beantwortet werden – ganz gleich, ob es nun mit 20, 21 oder 23 Zählern ins neue Jahr geht. Fragen, die sich wie folgt stellen: • Hat Oliver Reck noch eine Zukunft auf der OFC-Trainerbank? Oder ist das Fehlen einer klaren Struktur im Mannschaftsgefüge ein gravierendes Defizit, das sich der Coach ankreiden lassen muss? Ein Defizit, das sich nur mit einem neuen Mann auf der Kommandobrücke ausmerzen lässt? • Was ist auf der (sport-)juristischen Ebene möglich, wenn es gilt, den 9-Punkte-Abzug wegzuverhandeln oder zumindest eine Abschwächung der Bestrafung zu erwirken? Wie die Würfel bei diesem Thema fallen: Just dieser Aspekt könnte letztendlich ausschlaggebend für Abstieg oder Klassenverbleib sein. • Welchen Spielraum haben die Kickers beim Thema „Spielertransfers in der Winterpause“? Machen Aktionen auf dieser Schiene überhaupt Sinn?
„Neulich in Offenbach“, ein „Zwischenruf“ von „Raustift“.
Oder wäre es nicht viel wichtiger, den vorhandenen Kader und die Fans endlich auf „Abstiegskampf total“ einzuschwören? Eine Aufgabe der Kategorie „Kopfsache“, die lange Zeit nur halbherzig angegangen wurde. • Außerdem: Wie kann sich der OFC wappnen, um für die Option Hessenliga zumindest eine Art Auffangnetz zu spannen? Denn nichts wäre törichter, als ohne „Plan B“ in den Saisonendspurt zu gehen. So beginnt nach der Partie ge-
gen Watzenborn-Steinberg (das Hinspiel verloren die Kickers mit 1:2) die große Bestandsaufnahme. In einem zweiten Schritt folgt das Drehen an den Stellschrauben. Und alle wissen: Es ist sehr viel mehr als bloßes Nachjustieren erforderlich. Schließlich soll das Jahr 2017 aus Kickers-Sicht heller werden als das vermaledeite 2016. Eine Herkulesaufgabe wirft ihre Schatten voraus. Präsident Helmut Spahn und seine Präsidiumskollegen sind nicht zu beneiden.