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BABENHAUSEN • DIEBURG • EPPERTSHAUSEN • MÜNSTER • MESSEL Mittwoch, 1. Februar 2017

Nr. 5 K

Auflage: 23.980

Gesamtauflage 218.420

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Tierisches: Neue Ausstellung in Babenhausen

„Sing doch mit“: Frauenchor sucht Mitsängerinnen

Sonderthema: Schöner leben und wohnen

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

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Beilagen heute:

Sanierungsstau im Hallenbad Gemeinde Münster rechnet mit Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro Von Melanie Pratsch MÜNSTER. Das Hallenbad trägt einen großen Teil zur Lebensqualität in Münster bei: Badegäste, Schwimmsportler, Vereine, Familien und Schulklassen aus der ganzen Region profitieren von dem Angebot. Das Problem: Das Schwimmbad ächzt unter hohen Kosten und einem Sanierungsstau – ein Problem, mit dem heutzutage immer mehr Städte und Gemeinden zu kämpfen haben. Immer mehr Kommunen geben den Betrieb ihrer Schwimmbäder auf, das macht sich auch in aktuellen Zahlen bemerkbar: In Hessen haben seit dem Jahr 2000 insgesamt 44 Schwimmbäder dicht gemacht. Auch Münsters Hallenbad macht der Gemeindekasse immer mehr zu schaffen. „Angesichts geschätzter Sanierungskosten von 1,5 Millionen Euro und eines zeitweise jährlichen Zuschusses von bis zu einer halben Million Euro ist der Betrieb des

Schwimmbades für uns eine wirtschaftliche Gratwanderung“, gibt Bürgermeister Gerald Frank zu bedenken und meint angesichts der alarmierenden Zahlen: „Wir müssen dringend Betriebskosten einsparen, ohne die gute Qualität des Angebots aufs Spiel zu setzen.“ Doch die Gemeinde werde um ihr Schwimmbad kämpfen, verspricht der Rathauschef und setzt dabei auch auf die neue Leitung von Melanie Oesterling und Helmut Voigt. Schließlich hätten im Münsterer Hallenbad schon Generationen von Münsterer Kindergarten- und Schulkindern das Schwimmen gelernt. Gerade in Zeiten, in denen immer mehr kommunale Hallenbäder aufgrund knapper Kassen schließen, komme dem Bad eine wachsende Bedeutung zu, betont Frank. Genutzt werde das Schwimmbad schließlich nicht nur von den drei ortsansässigen Schulen und drei Kindergärten, sondern auch von Klassen aus zehn Schulen benachbarter Kommunen, darunter Epperts-

hausen, Messel, Babenhausen und Rodgau. Zudem trainieren zwei Münsterer Vereine regelmäßig im Hallenbad, und auch bei Freizeitschwimmern, Familien und Nutzern der Aqua-Kurse erfreut sich das Bad weit über die Ortsgrenzen hinaus großer Beliebtheit. „Gut für das Image unserer Gemeinde“ Insgesamt etwa 94.000 Besucher zählte das Hallenbad im Jahr 2015, und rund 60 Prozent der Besucher kommen nicht aus der Gemeinde, rechnet Bürgermeister Frank vor und betont: „Das Hallenbad ist ein Leuchtturm der Lebensqualität in Münster – und gut für das Image unserer Gemeinde.“ Um die wirtschaftliche Effizienz weiter zu steigern und das Hallenbad attraktiver für Besucher zu machen, wird noch bis zum kommenden Sonntag (5.) eine Besucherumfrage durchgeführt. Hier werden etwa Wohnort, Motivation, Besuchsfrequenz und die beliebtesten Öff-

nungszeiten abgefragt, außerdem sollen die Badegäste Anregungen zum Hallenbad-Betrieb geben. Trotz aller Beliebtheit sei das Schwimmbad ein Sorgenkind für die Gemeindeverwaltung: Das Defizit sei von 2015 bis 2016 zwar von 481.600 auf 345.145 Euro gesenkt worden – und das trotz höherer Personalkosten – aber von einem wirtschaftlichen Betrieb sei das Bad nach wie vor weit entfernt. Dies ist nach Franks Ansicht vor allem auf Versäumnisse aus der Vergangenheit zurückzuführen: „Es gibt einen regelrechten Sanierungsstau, die Investitionen vor Jahren in den Bistrobereich und die Sauna waren Fehlentscheidungen, die heute für uns schmerzlich sind.“ Zwar sei das Hallenbad seinerzeit optisch auf Vordermann gebracht worden, doch das neue Bistro und die Saunalandschaft hätten das Defizit in die Höhe schnellen lassen. „Falsch investiertes Geld“, so Franks Meinung. „Gespart wurde dagegen an wichtigen technischen Neuerungen,

Ein seltener Anblick: Münsters Schwimmbad ganz leer – kurz vor dem Besucheransturm. Das Bad ist in der ganzen Region beliebt, allerdings ein teurer Spaß für die Gemeinde. (Foto: p)

die Filteranlage ist schon lange nicht mehr ausreichend, dadurch müssen pro Badegast 70 bis 120 Liter Trinkwasser zusätzlich hinzugefügt werden, um eine ausreichend gute Wasserqualität zu erhalten.“ Hochgerechnet auf durchschnittlich 90.000 Besucher bei einer Frischwassernachspeisung von

Direkter Draht ins Bundeskabinett

Drosseln leicht verdaulich

Freude bei der Kreis-SPD über Vereidigung von Brigitte Zypries

Römischer Kochkurs im Schloss-Museum

DARMSTADT-DIEBURG. Es war eine spannende Woche für die Bundes-SPD, aber auch für die Genossen im Landkreis Darmstadt Dieburg. Denn mit Brigitte Zypries, die am Freitag in Berlin als neue Bundeswirtschaftsministerin vereidigt wurde, haben die Genossen nun eine Frau aus ihren eigenen Reihen im Bundeskabinett sitzen.

DIEBURG. „Stoße Pfeffer, Laserpflanze, eine Lorbeere, mische Kümmel und Fischsauce dazu und fälle die Drossel, binde sie mit einem Faden zu“ – so beschreibt der römische Gourmet Apicius, ein Liebhaber der feinen und raffinierten Küche, einen seiner unzähligen Rezeptvorschläge. Im Februar spürt das Museum Schloss Fechenbach bei einem öffentlichen Kochkurs der Art und Weise nach, wie Apicius seine Speisen für Gastmahle zubereiten ließ, zu denen Senatoren, Kaiser und reiche Politiker nicht zu Tisch saßen, sondern sich auf Speisesofas niederließen. Bis heute, in Zeiten der Fernsehköche, hat die römische Gourmetküche nicht an Faszination verloren. Freilich wird in der Museumsküche weder Laser noch Drossel Verwendung finden. Die Heilpflanze Laser wurde bereits in der Antike auf-

Die Freude ist groß bei den Genossen im Landkreis Darmstadt Dieburg: Nach der Entscheidung von SPD-Parteichef Sigmar Gabriel, den Vorsitz an Martin Schulz zu übergeben und ins Außenministerium zu wechseln, ist am Freitag Brigitte Zypries als Bundesministerin für Wirtschaft und Energie vereidigt worden. Die 63-Jährige ist seit 2005 direkt gewählte Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis 186 und vertritt damit die Stadt Darmstadt und den westlichen Teil des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Getreu dem Motto „Sie ist eine von uns“ zeigt man sich bei den Kreis-Genossen hocherfreut über die Entscheidung im Willy Brandt-Haus. „Wir sind hocherfreut über ihre Nominierung“, erklärt die SPD-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Heike Hofmann und fügt hinzu: „Brigitte Zypries hat sich in den vergangenen Jahren in besonderer Art für die Region stark gemacht. Wir sind stolz, dass der SPD-Parteivorstand sich für eine so profilierte Politikerin entschieden hat.“ Die ehemalige Bundesjustizministerin Zypries hatte bei den beiden vergangenen Bundestagswahlen ihren Wahlkreis 186 jeweils direkt gewinnen können – ein Ziel, das sich die SPD Darmstadt-Dieburg auch für die diesjährige Bundestags-

Aus Darmstadt-Dieburg nach Berlin: Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries. (Foto: p)

wahl am 24. September vorgenommen hat. Entsprechend groß war die Motivation bei der Klausurtagung des SPD-Unterbezirks Darmstadt-Dieburg am Wochenende, wo die aktuellen Bundestagskandidaten Christel Sprößler (Wahlkreis Darmstadt) und Dr. Jens Zimmermann (Wahlkreis Odenwald) die Planungen für die Bundestagswahl im Herbst präsentierten. „Wir sind nicht nur personell sehr gut aufgestellt, sondern haben auch alle organisatorischen Weichen für eine erfolgreiche Wahl gestellt. Unser Ziel lautet ganz klar: Wir wollen beide Direktmandate gewinnen“, erklärt Hofmann. Auch die Kreispolitik wurde ausgiebig mit Landrat Klaus-Peter Schellhaas, Kreisbeigeordneter Rosemarie Lück und der Kreistagsvorsitzenden Dagmar Wucherpfennig diskutiert. Die Zusammenarbeit mit den Koalitionspartnern von Grünen und FDP habe zwar eine kleine Umstellung nach sich gezogen, aber alle Beteiligten lobten die

sehr gute Zusammenarbeit in der Koalition. Als wichtiges Thema wurde insbesondere der soziale Wohnungsbau hervorgehoben. „Für uns ist bezahlbarer Wohnraum ein wichtiges Arbeitsfeld. Wir unterstützen Landrat Schellhaas ausdrücklich bei seiner kreisweiten Initiative“, so die stellvertretende Unterbezirksvorsitzende Catrin Geier. Großen Applaus gab es in der Klausurtagung für die neue Bundeswirtschaftsministerin: „Brigitte Zypries hat für Darmstadt-Dieburg in den vergangenen Jahren viel geleistet, umso mehr freuen sich die Genossinnen und Genossen, dass jetzt nicht nur ein kurzer Draht ins Bundeskabinett besteht, sondern der Landkreis und die Stadt nun quasi einen Stuhl am Regierungstisch haben“, waren sich die SPD-Mitglieder am Wochenende einig. (ms)

grund der hohen Beliebtheit ausgerottet, der Drossel soll nicht das gleiche Schicksal beschieden sein. So viel sei jedoch verraten, dass das beliebte Aprikosengulasch mit auf der Speisekarte des Kurses stehen wird. Abgerundet werden die Versuche am Herd durch eine Einführung in die antike Kochkunst, musikalische Darbie- tungen des Musikers und experimentellen Musikarchäologen Hagen Pätzold und das gemeinsame Dinieren zum Kursende. Der nächste römische Kochkurs findet am Samstag (4. Februar) statt und beginnt um 15 Uhr (Gesamtdauer etwa 4,5 Stunden), der Teilnehmerbeitrag kostet 40 Euro pro Person (Essen inklusive aller Getränke). Anmeldungen werden unter Telefon (06071) 2002-460 entgegen genommen, auch Kurse für Gruppen sind möglich. (ms)

90 Litern pro Badegast werde so jedes Jahr die „unvorstellbare Summe von 8,1 Millionen Litern Wasser“ benötigt, was mehr als 150.000 Euro Wasserkosten für die vergangenen zehn Jahre bedeute. Dies jedoch nicht allein, denn enorme zusätzliche Energiekosten fallen durch die Erwär-

mung des zugeführten frischen Wassers an. Mit einer Sanierung des Hallenbades werde sich somit auch der Energiebedarf drastisch reduzieren. „Diese längst überfälligen Sanierungen müssen wir jetzt angehen, um die Betriebskosten nachhaltig zu senken“, kündigt der Bürgermeister an.

Es sind noch Plätze frei im römischen Speisezimmer beim Kochkurs im Schloss Fechenbach. (Foto: Stadt Dieburg)

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