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BABENHAUSEN • DIEBURG • EPPERTSHAUSEN • MÜNSTER • MESSEL Mittwoch , 18. Mai 2016
Nr. 20 K
Mittelalter: Ritterspektakel in Dieburg Seite 2
Auflage: 23.980
Gesamtauflage 218.420
Stadtführung: Babenhausen auf dem Rad entdecken Seite 2
Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 7
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere
Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region
SPD Münster: „Postzustellung ist auf gutem Kurs“
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Beilagen in Teilausgaben:
Jetzt ist es endgültig Dieburger St. Rochus Krankenhaus wird zum 1. Juli geschlossen Von Melanie Pratsch DIEBURG. Wegen Insolvenz stellt das St. Rochus-Krankenhaus in Dieburg seinen Betrieb zum 1. Juli ein. Rund zwei Drittel der knapp 120 Mitarbeiter sollen vom Klinikum Darmstadt übernommen, die übrigen zunächst in einer Transfergesellschaft aufgefangen werden. Derweil hofft Bürgermeister Dr. Werner Thomas, dass der Stadt zumindest ein ambulantes OPZentrum erhalten bleibt. Jetzt ist es endgültig: Ab 1. Juli wird es in Dieburg kein Krankenhaus mehr geben. Nach monatelanger Zitterpartie wurde den Mitarbeitern vergangene Woche auf einer Versammlung mitgeteilt, dass das Schutzschirmverfahren, das seit Anfang des Jahres läuft, in eine reguläre Planinsolvenz überführt wird. Übersetzt heißt dies: Das Dieburger Krankenhaus wird geschlossen. Als Grund nennt das Klinikum Darmstadt, das vor rund einem Jahr die Trägerschaft vom Bistum Mainz übernommen hatte, dass „die Sanierungspläne aus Kosten- und Zeitgründen nicht im Rahmen
Blick in den Klostergarten DIEBURG. Der Klostergarten Dieburg öffnet am kommenden Sonntag (22.) ab 14 Uhr wieder seine Pforten. Dann lädt das Gartenteam wieder ein, einen Blick in den Franziskusgarten im ehemaligen Kapuzinerkloster im Minnefeld zu werfen. Es lohnt sich, denn die nach dem Sonnengesang des Heiligen. Franziskus gestaltete Gartenanlage bietet Gelegenheit zur Erkundung und zum Verweilen an ausgesuchten Plätzen. Um 15 Uhr findet ein Konzert in der Klosterkirche statt, wo zum Marienmonat Mai marianische Gesänge aus verschiedenen Jahrhunderten erklingen werden. Der Eintritt ist frei; eine Spende willkommen, das Koster-Café ist geöffnet, und zum Abschluss wird um 17 Uhr zu einer Andacht (Vesper) in die Klosterkirche eingeladen. Die Tage der offenen Tür des Klostergartens Dieburg sind Bestandteil des Programms „GartenRheinMain“, das die Gartenschätze der Kulturregion rund um Frankfurt in den Blick nimmt. (ms)
des Schutzschirmverfahrens umgesetzt werden“ konnten. „Die Bettenstationen schließen zum 30. Juni“, erläutert Eva Bredow-Cordier, Pressesprecherin des Klinikums Darmstadt. Damit wird es ab diesem Zeitpunkt auch keine stationären Operationen mehr im Dieburger Krankenhaus geben. Betroffen sind rund 100 Mitarbeiter Die Planinsolvenz beinhaltet laut einer Pressemitteilung des Klinikums Darmstadt drei Säulen: Das Weaning-Zentrum, das auf die intensivmedizinische, therapeutische und pflegerische Entwöhnung von Patienten von Beatmungsgeräten spezialisiert ist, wird mitsamt seinem interdisziplinären Team stabilisiert. „Für diesen Nischenbereich gibt es eine hohe Nachfrage und Bedarf“, erklärt BredowCordier. Für die übrigen medizinischen Bereiche reiche dagegen die Auslastung bei der Dichte der Krankenhäuser in der unmittelbaren Umgebung nicht aus, das Angebot sei zu klein, um das Haus wirtschaftlich auf gesunde Beine stellen und am Leben erhalten zu kön-
nen. Für die derzeit rund 100 Mitarbeiter bedeutet dies das endgültige Aus ihres Arbeitsplatzes in Dieburg. Rund einem Drittel der Beschäftigten sei von der Klinikum Darmstadt GmbH ein Übernahmeangebot vorgelegt worden. Dabei sind es vor allem die Pflegekräfte, die in den Konzern überführt werden – bei Beibehaltung aller Besitzstände, wie die Dauer der Zugehörigkeit, Altersvorsorge und inklusive Ausschluss einer Probezeit, so die Zusicherung des Klinikums. Die übrigen 35 Mitarbeiter haben vergangene Woche ihre Kündigungen erhalten, die zum 31. August greifen sollen. Sie sollen bis Ende des Jahres in einer Transfergesellschaft aufgefangen werden, deren Ziel es sei, möglichst vielen von ihnen neue Arbeitsplätze zu vermitteln. Klinikdezernent André Schellenberg kündigte in diesem Zusammenhang an, dass sowohl der Stadtwirtschaftskonzern der Wissenschaftsstadt Darmstadt als auch die Stadtverwaltung Dieburg die Mitarbeiter aktiv unterstützen wollen. Was die Belegärzte angeht, die mit zahlreichen Operationen in den vergangenen Jahren
maßgeblich zur Auslastung des Dieburger Krankenhauses beigetragen haben, steht nur so viel fest: Die Operationen, die bis 30. Juni geplant sind, sollen auch durchgeführt werden. Danach ist auch für die Belegärzte noch vieles unklar. Bei der Stadt Dieburg zeigte man sich Ende der Woche nicht allzu überrascht von der Nachricht: „Die Schließung des Rochus-Krankenhauses hat sich zumindest für Insider angekündigt, der Blick auf die Fakten hat den Weg vorgezeichnet“, gibt Bürgermeister Dr. Dieter Thomas zu verstehen und zeigt sich ein Stück weit optimistisch – was die Zukunft des medizinischen Standortes in Dieburg angeht: Sobald die Schließungsgerüchte aufgekommen seien, habe er Gespräche mit Ärzten und Investoren geführt. „Investor für ambulantes OP-Zentrum gefunden“ „Es zeichnet sich eine Zukunftsperspektive für die Sicherung der medizinischen Versorgung in Dieburg ab – es liegt ein tragfähiger Plan vor“, erklärt der Rathauschef. Trotz der Schließung des St. Rochus Kranken-
Zum 1. Juli wird die Bettenstation im St. Rochus Krankenhaus in Dieburg geschlossen. Die Stadt hofft nun auf ein ambulantes OP-Zentrum, das allerdings – so sieht es derzeit aus – nicht auf dem Grundstück in der Innenstadt seinen Standort haben wird. (Foto: Pratsch) hauses soll demnach die Möglichkeit für ambulante Operationen in Dieburg aufrechterhalten werden. „Natürlich müssen jetzt in sehr kurzer Zeit sehr viele Entscheidungen gefällt werden“, gibt Thomas zu bedenken und fügt hinzu: „Doch es ist ein Investor gefunden worden, der bereit ist, zunächst für eine Zwischenlösung zu sorgen, um dann in einem nächsten Schritt ein Ärztezentrum mit einem ambulanten Opera-
Nachwuchs bei den Störchen Wolfgang Kleinheinz beobachtet seit Jahren die Brut am Münsterer Klärwerk Von Melanie Pratsch MÜNSTER. Nachwuchs bei Familie Adebar: Im Storchenhorst an der Kläranlage Münster sind die Jungen geschlüpft. Wie die Jungstörche aufwachsen, weiß Wolfgang Kleinheinz, schließlich beobachtet der Klärwerks-Mitarbeiter seit Jahren die Störche rund um die Gersprenz. Neugierig strecken die Jungstörche ihre Hälse aus dem Storchenhorst hoch über dem Klärwerk – gut behütet von ihrer Mutter, die aufmerksam den Blick über die Felder schweifen lässt. Ursprünglich waren es vier Jungtiere, die Anfang Mai im zwölf Meter hohen Nest über den Hergershäuser Wiesen geschlüpft sind, eines hat jedoch nicht lange gelebt, denn vergangene Woche Wolfgang Kleinheinz am Boden unter dem Nest einen toten Jungvogel gefunden. „Ich denke, es war etwa sieben bis zehn Tage alt“, erklärt Kleinheinz, der als KlärwerksMitarbeiter und BUND-Mit-
Neugierig strecken die drei jungen Störche derzeit ihre Hälse aus dem Nest an der Münsterer Kläranlage. (Foto: Entega-Storchen-Webcam)
glied den Storchenhorst von seinem Arbeitsplatz aus Tag für Tag im Auge behält und die Entwicklung für den Nabu dokumentiert. Und so traurig es auch ist: Dass ein Jungstorch aus dem Nest fällt, ist nichts Ungewöhnliches bei der Brut. „Oft werden die Jungen von den Altstörchen aus dem Nest geworfen, wenn sie sowieso zu schwach sind, um weiterzuleben“, erklärt Kleinheinz. „Das ist eben die Natur.“ Die übrigen drei Storchenjungen sind fit und munter, davon kann sich jeder auf der Storchen-Webcam im Internet überzeugen, wo es aktuelle Einblikke ins Nest gibt. „Die Jungtiere befinden sich jetzt in der Nestlingsphase“, erklärt Wolfgang Kleinheinz. In dieser Phase sind die Kleinen noch sehr sensibel gegenüber Kälte, so dass immer mindestens ein Altvogel im Nest bleibt, um den Jungen die sprichwörtliche Nestwärme zu geben. Sind die Federn gewachsen und die Kleinen schon et-
was kräftiger, werden sie dann auch allein gelassen. Derzeit wacht zumeist nur ein Altstorch im Nest, der andere befindet sich auf Futtersuche rund um die Hergershäuser Wiesen. „Die Störche wechseln sich ab“, erklärt Kleinheinz. „Einer bleibt im Nest, wärmt die Jungen und schützt sie gegen Greifvögel, der andere sammelt Nahrung.“ Dabei brauchen sich die Tiere nicht besonders weit von ihrem Nest zu entfernen, weil ihnen genügend Feuchtbiotope zur Verfügung stehen. Mehr als zwei bis drei Kilometer legen sie nicht zurück – und das, obwohl sie entlang der Gesprenz nicht allein sind, schließlich sind der Horst auf dem Sand und die drei Nester entlang des Baches in diesem Jahr ebenfalls belegt. Als Fleischfresser ernähren sich die Weißstörche von Regenwürmern, Mäusen, Maulwürfen, Fröschen, Käfern, Raupen, kleineren Hasen, Amphibien, Insekten, Jungvögeln und Heuschrecken. Ein Storch benötigt
zwischen 800 bis 1.000 Gramm am Tag, eine Storchenfamilie je nach Anzahl der Jungvögel täglich bis zu vier Kilogramm. Seit dem Jahr 2000, als das erste Storchenpaar im KlärwerksHorst in Münster seine Jungtiere ausbrütete, beobachtet Wolfgang Kleinheinz Jahr für Jahr die Störche. „Bis 2015 sind von diesem Nest schon 50 Jungvögel ausgeflogen“, erklärt der Naturliebhaber und fügt hinzu: „Ich sammle Informationen für den NABU und gehe jeden Tag unter das Nest, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist.“ Und das tut er auch jetzt, schließlich befinden sich die Jungtiere jetzt noch in der kritischen Phase, in der sowohl Gewitter und Hagelschauer als auch Raubvögel oder Fremdstörche dem Nachwuchs im Nest zum Verhängnis werden können. „Vor zwei Jahren sind die Jungstörche direkt in eine Schlechtwetterperiode hineingeboren, so dass zwei von vier Tieren gestorben sind“, erinnert sich Kleinheinz. Ungeschützt wäre die gegenwärtige Kühle für die Storchenküken problematisch, weil ihr Gefieder noch nicht voll entwickelt ist. Bis die Jungstörche flügge sind, gehen acht bis zehn Wochen ins Land, dann lernen sie in rund vier Wochen von den Eltern, wie und wo sie Nahrung finden. Danach schwindet die Nestbindung der Jungen: „Dann kommen sie tagsüber nicht mehr ins Nest, und wenn überhaupt, kommen sie manchmal zum Schlafen zurück.“ Oder im kommenden Jahr, wenn sie aus dem Süden in ihre Heimat an der Gersprenz zurückkehren.
tionszentrum in Dieburg zu bauen.“ Dieses wird sich, so kündigt es der Bürgermeister an, allerdings nicht auf dem Gelände des alten Krankenhauses befinden. „Jetzt gilt es, kurzfristig Baurecht und eine Basis für verbindliche Vereinbarungen mit den Ärzten zu schaffen“, erklärt Dr. Thomas und versichtert: „Die Zahl der dafür bereits avisierten Operationen ist groß genug, um ein solches ambulan-
tes OP-Zentrum auf wirtschaftlich sichere Beine zu stellen“, erklärt Dr. Thomas und zeigt sich zugleich auch erleichtert, „dass die Gespräche soweit gediehen sind, dass mit dieser Lösung, die eine nahtlose Sicherung der OP-Kapazitäten für Dieburg beinhaltet, ein Weg gefunden wurde, die Grundlage für eine Fortsetzung der qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung für unsere Stadt zu erhalten“.
Warnung vor falschen Wohnungsanzeigen Polizei rät: Nicht auf Angebote eingehen DARMSTADT-DIEBURG. Die Polizei Südhessen warnt vor Betrügern, die sich in den vergangenen Wochen den Wohnungsmarkt zunutze gemacht haben, um an Geld zu kommen: Ende April wurde eine 18-Jährige zum Opfer eines solchen Betrugs. Die Frau interessierte sich für eine Wohnung in Darmstadt, die über ein Internetportal angeboten wurde. Da der vermeintliche Eigentümer angab, für die Besichtigung aus Finnland anreisen zu müssen, bat er darum, dass die Kaution vorab zu überweisen. Die Frau überwies mehr als 2.000 Euro auf ein ausländisches Konto. Dass der Betrug nicht gerade offensichtlich war, lag laut Polizei nicht zuletzt daran, dass der vereintliche Wohnungsbesitzer – um seinem Anliegen Seriosität zu verleihen – in seinen E-Mails das Layout einer seriösen Internetplattform gefälscht habe, auf der Wohnungen angeboten werden. Nachdem das Geld
überwiesen war, musste die Frau feststellen, dass die Wohnung in Darmstadt weder frei ist noch ihr Ansprechpartner deren Eigentümer war. Um nicht auf falsche Wohnungsanzeigen hereinzufallen, rät die Polizei, keine Überweisungen vor Wohnungsbesichtigungen zu tätigen. Erst wenn ein Mietvertrag von beiden Parteien unterschrieben wurde, erfolgt üblicherweise die Überweisung von Kaution und Miete. Man sollte besonders dann misstrauisch sein, wenn die beworbene Wohnung weitaus günstiger ist als der lokale Mietspiegel oder Kaufpreis, wenn die Kommunikation nur per Mail oder Chats – häufig auch in englischer Sprache – erfolgt und ein Besichtigungstermin ohne vorherige Geldüberweisung, seitens des Anbieters nicht akzeptiert wird. In diesen Fällen ist es, so die Polizei, ratsam, erst gar nicht auf das Angebot einzugehen. (ms)
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