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On Cloud – Laufen wie auf Wolken

BABENHAUSEN • DIEBURG • EPPERTSHAUSEN • MÜNSTER • MESSEL Mittwoch , 1. Juni 2016

Nr. 22 K

Hallensanierung: 50.000 Euro für die DJK Münster Seite 2

Auflage: 23.980

Gesamtauflage 218.420

66 närrische Jahre: Dieburger Prinzengarde feiert Jubiläum Seite 3

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Sonderthema: Schöner Leben und Wohnen

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

Schlaganfall: Autorin aus Münster stellt ihr Buch vor

Seite 4

Seite 7 und 8

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Seite 3

„Heiper“ soll für Nachwuchs sorgen Zuchtprogramm bei den Przewalski-Wildpferden in Babenhausen gestartet Von Melanie Pratsch BABENHAUSEN. Die fünf Przewalski-Stuten, die seit 2014 auf dem ehemaligen Militärgelände in Babenhausen leben, haben seit 17. Mai einen männlichen Gefährten: „Heiper“ heißt der Zuchthengst, der in der Gruppe für Nachwuchs sorgen soll. Das Europäische Erhaltungs- und Zuchtprogramm für Przewalski-Pferde (EEP) hat die Stutengruppe in ihr Zuchtprogramm aufgenommen. Wilma, Wanda, Wally, Wendy und Wera heißen die Przewalski-Wildpferde, die seit gut zwei Jahren im Semireservat in Babenhausen leben und auf ihr Leben in freier Wildbahn vorbereitet werden. Weil sich die fünf Stuten gut eingelebt haben, trauen ihnen Zuchtexperten mittlerweile zu, dass sie ihren Teil zum Fortbestand der letzten Urform des Wildpferdes beitragen können. Zuchthengst „Heiper“, der von der HeinzSielmann Stiftung in der Döberitzer Heide stammt, soll nun seinen Beitrag dazu leisten. Er ist 2014 geboren und somit ein Jahr jünger als die Stuten. Nachdem das Europäische Erhaltungs- und Zuchtprogramm für Przewalski-Pferde (EEP) die Zuchtempfehlung ausgesprochen hatte, musste die Umsiedlung des Hengstes kurzfristig umgesetzt werden. Dabei erklärte sich der Bundesforstbetrieb Schwarzenborn bereit, den Hengst auf dem Gelände in Babenhausen aufzunehmen und freut sich über die Entscheidung des EEP. „Wir sind sehr glücklich über den Hengst“, erklärt der Leiter des Bundesforstbetriebes, Christoph Goebel, und zeigt sich gut zwei Wochen nach der Ankunft des Neuankömmlings mehr als zufrieden, denn auf der Weide in Babenhausen herrscht offenbar Harmonie. „Das war eine der problemlosesten Zusammenführungen, die wir bisher bei den PrzewalskiPferden erlebt haben“, erklärt Goebel und fügt hinzu: „Vielleicht gab es am Anfang den ei-

nen oder anderen Tritt, aber insgesamt hat sich der Hengst sofort in die Gruppe integriert.“ Das weckt umso mehr die Hoffnung, dass die neue Zuchtgruppe schon im kommenden Jahr Nachwuchs bekommen wird. Die Stuten sind derzeit rossig, also paarungsbereit und wären nach der Paarung rund zehn bis elf Monate trächtig. Ob „Heiper“ in seinen jungen Jahren schon geschlechtsreif ist, ist allerdings nicht sicher. „Wir wissen nicht, ob er seinen Verpflichtungen sofort nachkommt, vielleicht müssen wir uns auch noch etwas gedulden“, vermutet Goebel. Die Bedingungen für die Zucht der Wildpferde in Babenhausen sind bestens, schließlich bietet das rund 65 Hektar große, sandige Areal „In den Rödern“ auf dem ehemaligen Militärgebiet dem erhofften Nachwuchs einen idealen Lebensraum. „Etwa 15 Pferde finden Platz auf dem Gelände in Babenhausen“, erklärt Goebel. Das Gebiet hinter der ehemaligen Kaserne wurde erst durch die militärische Nutzung zu dem, was es heute ist: das größte Vorkommen von Dünen mit offenen Grasflächen in der Untermainebene. Die PrzewalskiWildpferde übernehmen eine wichtige Aufgabe für das auch als Vogelschutzgebiet ausgewiesene Gelände, indem sie beim Weiden die Gräser kurz und die Fläche von Unterholz frei halten. Blieben die Flächen des ehemaligen Standortübungsplatzes „In den Rödern“ sich

Mit einem kräftigen Sprung aus dem Pferdeanhänger kam Zuchthengst „Heiper“ vor gut zwei Wochen in seiner neuen Heimat in Babenhausen an. (Foto: Bundesforst) selbst überlassen, würden die Bestände von Birken, Weiden oder Kiefern zunehmen und den wichtigen Offenlandcharakter zerstören. Gegenüber einem Beweidungskonzept mit Schafen haben die Pferde den Vorteil, dass sie den sandigen Boden mit ihren Hufen stärker auflockern und nach ausgiebigen Sandbädern flache Kuhlen im Boden hinterlassen, in denen später kleine Tümpel entstehen können. So liefern sie einen entscheidenden Beitrag dazu, dass wichtige Strukturen im Biotop erhalten bleiben. Weltweit leben heute wieder rund 2500 der Przewalski-Urpferde, in Hessen sind es rund 25 in den Semireservaten in

Gießen (Hohe Warte) und in Hanau (Campo Pondo), wo Zuchthengst „Fury“ bereits in den vergangenen beiden Jahren für Nachwuchs gesorgt hat. Die Babenhäuser Stuten sind 2013 geboren und verbrachten ihr erstes Lebensjahr in einer Herde im Züricher Wildpark Langenberg. Ziel des Artenschutzprojektes bleibt es, die Wildpferde wieder in den Steppen der Mongolei, ihrem Ursprungsland, anzusiedeln. In diesem Zusammenhang bittet der Bundesforst, der Eigentümer des Areals ist, keinen Müll auf dem Gelände zu hinterlassen und die sensiblen Pferde nicht zu füttern. Das als FloraFauna-Habitat (FFH)-Gebiet

ausgewiesene Areal, in dem sich seltene Tier- und Pflanzenarten angesiedelt haben, ist „naturschutzfachlich sehr wertvoll und hoch störanfällig“ und kann daher schnell aus dem Gleichgewicht geraten. Wer die Pferde unter fachkundiger Anleitung besuchen möchte, kann sich an einer der Führungen beteiligen: Die nächste Führung findet am Sonntag (26. Juni) ab 10 Uhr unter dem Motto „Zwei Jahre Przewalskipferde in Babenhausen“ statt. Die Teilnahme kostet 5 Euro (ermäßigt 3 Euro), Anmeldungen werden im i-Punkt in Babenhausen oder unter Telefon (06073) 602-75 entgegen genommen.

...seit 1962

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Beilagen in Teilausgaben:

Wie marode ist der Feuerwehr-Stützpunkt? Diskussion um die Dieburger Fahrzeughalle DIEBURG. Ist die Decke der Fahrzeughalle der Feuerwehr Dieburg einsturzgefährdet? Diese Frage sorgt derzeit für Diskussionen in Dieburg. Vergangene Woche hatte die SPD auf ihrer Internetseite veröffentlicht, sie habe aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass der Magistrat zusammen mit dem Bauamt die Fahrzeughalle der Feuerwehr Dieburg ab sofort für jegliche Benutzung gesperrt habe, weil die Decke des 1974 gebauten Gebäudes auf dem Gelände „Am Altstädter See“ einsturzgefährdet sei. „Das traditionelle See’che-Fest steht somit stark auf der Kippe“, erklärte die SPD und fragte sich: Wie marode ist der Feuerwehrstützpunkt? Die Antwort kam jetzt in Form einer Presseerklärung aus dem Dieburger Rathaus: Darin heißt es, dass innerhalb der Planungen für die zukünftige Entwicklung des Feuerwehrstützpunktes Dieburg bereits vor längerer Zeit ein Architekturbüro mit einer Bestandsaufnahme des Gebäudekomplexes beauftragt worden sei, deren Ergebnis dem Magistrat bereits im Oktober vorgelegt wurde. Eine der Aussagen habe sich auch auf die Deckenkonstruktion der Fahrzeughalle bezogen, bei der eine Durchbiegung der Decke vorlie-

ge. Das sei aber kein Grund zur Panik oder Panikmache, so betont es die Stadt, vielmehr sei vereinbart worden, dass der Grad der Durchbiegung in regelmäßigen Abständen überprüft werden solle. „Diese Überprüfung ergab, dass sich im Gegensatz zu der falschen Behauptung der SPD keine Veränderungen nachweisen ließen“, so die Stadt. Die Ursache der Durchbiegung der Betonplatten liege in der ursprünglichen Konstruktion des Flachdaches aus den 70er Jahren, die bereits 1997 zur Entlastung mit einem Satteldach überbaut worden sei. Unabhängig davon sei nun ein Ingenieurbüro mit einer weiteren Überprüfung der Hallendecke beauftragt worden, das empfohlen habe, Publikumsverkehr in der Fahrzeughalle zu vermeiden, da die „Tragfähigkeit im Grenzbereich liegt“. Zum Schutz von Geräten und Personen sollte eine Abfangkonstruktion unter der Hallendecke montiert werden. „Das Berechnungsergebnis des Ingenieurbüros wurde dem Magistrat am 19. Mai vorgelegt und sorgte für eine gewisse Verunsicherung“, heißt es aus der Stadtverwaltung. Aus diesem Grund sei – und darin wird die SPD beBitte auf Seite 2 weiterlesen


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