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BABENHAUSEN • DIEBURG • EPPERTSHAUSEN • MÜNSTER • MESSEL Mittwoch, 17. August 2016

Schoofsgeschischte: Hans-Peter Murmann stellt in Dieburg aus Seite 2

Nr. 33 K

Auflage: 23.980

Sport-Coaches: Babenhausen bietet Programm für Flüchtlinge an Seite 3

Gesamtauflage 218.420

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Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energiesparen Seiten 4/5

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

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Energiespartipp der Woche

Beilagen in Teilausgaben:

Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Ein neues Urpferdchen Sonderausstellung „Die Messeler Urpferde“ im Besucherzentrum Von Melanie Pratsch MESSEL. Mindestens 48 Millionen Jahre alt sind die Fundstücke, die in der Grube Messel geborgen werden. Darunter spektakuläre Funde von unschätzbarem Wert: Skelette des berühmten Urpferdchens, den Vorfahren unserer heutigen Pferde. Die Welterbe Grube Messel gGmbH präsentiert in Zusammenarbeit mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ein neues Ausstellungsexemplar in der Sonderausstellung „Die Messeler Urpferde“. Zur feierlichen Eröffnung waren zahlreiche Gäste ins Besucherzentrum der Grube Messel gekommen, als Dr. Stephan Schaal, Leiter der Abteilung Messelforschung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Dr. Irina Ruf, Leiterin der Sektion Säugetiere, und Dr. Marie-Luise Frey, Geschäftsleitung der Welterbe Grube Messel gGmbH, die Sondervitrine feierlich enthüllten. Und schon der Andrang an Fernsehkameras und Medienvertretern machte deutlich: Der neueste Fund des Urpferdchens ist wieder einmal – wie auch die übrigen – von immenser wissenschaftlicher Bedeutung. „Die Urpferdchen haben Messel weltweit berühmt gemacht“, erklärte Stephan Schaal. Nicht ohne Grund, schließlich sind seit dem ersten Fund vor gut 100 Jahren bislang rund 60 Urpferd-Exemplare in der rund 65 Meter tiefen Grube Messel gefunden worden – auch wenn nicht alle hiervon vollständig sind. Schaal: „Es wurden bislang fünf bis zehn Exemplare in guter Qualität geborgen.“ Und genau das ist es, was die Grube Messel für die Wissenschaft so spannend macht: „In Messel gibt es komplette Funde, die

noch zusammenhängend sind, wo anderswo nur Zähne oder Knochen geborgen werden“, erklärt Schaal. Das trifft auch auf den neuesten Fund des Urpferdchens zu: Am 30. August 2013 wurde das Skelett des „Eurohippus messelensis“ von sechs Studenten und einem Grabungshelfer in einer Grabungsstelle geborgen. Seitdem wurde der kostbare Fund in der Forschungsstation in Messel untersucht und präpariert. „Die Präparationszeit dauert etwa ein halbes Jahr“, erläutert Schaal. Dabei wurden Knochen, Haare und Gewebe freigelegt, der Ölschiefer, in den die Funde in Messel eingeschlossen sind, wurde komplett entfernt, danach wurde das Fossil in sechs Schichten Kunstharz gegossen. „Das braucht seine Zeit, schließlich muss hier sehr vorsichtig und langsam gearbeitet werden“, sagt Schaal und fügt hinzu: „Man möchte ja nichts kaputt machen.“

sucherzentrum die Möglichkeit, das Fossil in Augenschein zu nehmen. „Für die Kinder gibt es ein Quiz zum Urpferdchen, außerdem können sie ein Poster mit nach Hause nehmen“, wirbt Marie-Luise Frey für den Besuch der Schatzkammer und der Sonderausstellung, auf der sich die Erwachsenen mit der Pferdeevolution auf Basis der weltweit anerkannten Urpferdfundstelle auseinander setzen können. Das Besucherzentrum der Grube Messel ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet (letzter Einlass ist um 16 Uhr). Weitere Informationen und Anfahrtswege finden sich im Internet unter www.grube-messel.de, hier können auch Anmeldungen für Führungen durch die Ausstellung und die Grube Messel vorgenommen werden.

Isolierter Schädel mit Weisheitszähnen Das Besondere an dem neuesten Urpferdchen: Vor dem Einbetten des Fundes in Kunstharz konnte die linke Seite des Schädels isoliert und für sich präpariert werden. Auf diese Weise blieb das Gebiss mit den Weisheitszähnen frei zugänglich. Die geschlossenen Wachstumsfugen an den Knochen zeigen, dass es sich um ein ausgewachsenes Tier handelt. Aufgrund des fehlenden Beckens lässt sich das Geschlecht jedoch nicht mehr bestimmen. Mit einer Schulterhöhe (Stockmaß) von rund 30 Zentimetern entspricht das Urpferd, der Vorfahre unserer heutigen Pferde, eher einem kleinen bis mittelgroßen Hund – etwa einem Foxterrier. „Dieses Tier erzählt uns eine ganze Menge“, erklärt Irina Ruf.

Chance für Nachrücker und Spätentschlossene Es sind noch Lehrstellen im Kreis zu haben schen sollten das für ihre berufliche Zukunft nutzen und sich bewerben“, rät Judith Sturm, Pressesprecherin der Arbeitsagentur Darmstadt, und fügt hinzu: „Auch Alternativen führen oft zum Erfolg. “ Kurzentschlossene sollten schnellstmöglich Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen unter der kostenlosen Servicehotline (0800) 4555500 oder per Mail an darmstadt.berufsberatung@arbeitsagentur.de. Nähere Informationen zu den einzelnen Berufsbildern, in denen noch Lehrstellen zu haben sind, stehen auch im Internet unter http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/, dort finden sich – nach Themenbereichen geordnet – die Ausbildungsplätze und Studienfächer, die zu den Stärken, Wünschen und Eignungen der Ausbildungsplatzsuchenden passen. (ms)

48 Millionen Jahre alt ist das neue Exemplar des „Eurohippus messelensis“, das diese Woche der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Zahlreiche Kameras waren auf das neue Urpferdchen gerichtet, als die Sonderausstellung zum Messeler Urpferd-Fund von Dr. Stephan Schaal, Dr. Irina Ruf und Dr. Marie-Luise Frey (von links) im Besucherzentrum eröffnet wurde. (Fotos: Pratsch)

„Das Fenster der Urzeit“ Fundstücke aus der Grube Messel sind weltweit einzigartig MESSEL. Das „Fenster der Urzeit“, wie die Grube Messel vielerorts genannt wird, birgt einen Schatz, der eine Vielfalt an Lebewesen, insbesondere Säugetiere zeigt, die vor 48 Millionen Jahren gelebt haben. Dabei ist der Erhaltungszustand und die Menge an Fossilien, die in der Grube Messel bislang geborgen wurden, weltweit einzigartig. Das Welterbe gilt weltweit als die Urpferd-Fundstelle schlechthin, denn in den vergangenen 100 Jahren konnten hier mehr als 60 annähernd vollständige Urpferd-Exemplare unterschiedlicher Gattungen geborgen werden. Zum Ver-

Kleine Maßnahme – große Wirkung Landwirte loben das Halteverbot während der Erntezeit in Münster MÜNSTER. Eine Verkehrsregelung erntet in Münster Lob von allen Seiten: Erstmals ließ Bürgermeister Gerald Frank in den vergangenen drei Wochen Bereiche der Altheimer Straße und Bahnhofstraße während der Haupterntezeit mit einem eingeschränkten Halteverbot versehen. Anlass war der Wunsch der Landwirte, sicher und zügig mit ihren großen Maschinen zu den Feldern zu gelangen. Immerhin sind Mähdrescher und Trakto-

ren der jüngsten Generation bis zu 3,50 Meter breit, vier Meter hoch und bis zu 40 Tonnen schwer. Vor der Umsetzung des Halteverbots wurden Vertreter der Polizei, des Landkreises als Untere Verkehrsbehörde sowie von Hessen Mobil angehört und letzte Fragen mit den Landwirten Günther Huther und Susanne Ries erörtert. Außerdem wurden Baumkronen und Hekken an Wirtschaftswegen beschnitten, um den Landwirten

eine ungehinderte Durchfahrt zu ermöglichen. „Vor allem das eingeschränkte Halteverbot in Teilbereichen der Altheimer Straße war für uns eine große Hilfe“, lobt Landwirt Huther und bringt die Erfahrungen aus der zurückliegenden Ernteperiode ein: „Im kommenden Jahr wollen wir über die Frankfurter und Darmstädter Straße zu den Feldern zwischen der B45 und Münster fahren und die Bahnhofstraße so entlasten.“ (ms)

gleich: In Nordamerika, wo sich der Hauptteil der Stammesgeschichte der Pferde abspielte, gibt es bisher nur ein einziges vergleichbar gut erhaltenes Urpferd-Exemplar. Messeltypisch haben die Funde eine ausgezeichnete Erhaltungsqualität, selbst Darminhalte sind überliefert, sogar Körperumrisse zeichnen sich im Ölschiefer ab. Mehr noch: Bislang konnten auch trächtige Urpferdestuten gefunden werden, bei denen Föten in der Leibeshöhle erhalten sind. Geborgen werden die Fundstücke von wissenschaftlichen Mitarbeitern der Senckenberg Gesell-

schaft für Naturforschung, die in der Grube Messel eine Forschungsstation betreibt. Von Ende April bis Mitte Oktober ist ein Team aus bis zu fünf Geologie- und Biologiestudenten mit einem Grabungsleiter an ein bis zwei Grabungsstellen vor Ort, um aus dem Ölschiefer des einstigen Maarsees die wertvollen Fossilien zu bergen. Neben der Ausstellung zu den Urpferden im Besucherzentrum in Messel sind weitere Funde in den Ausstellungen des Naturmuseums Senckenberg, des Hessischen Landesmuseums sowie im Fossilien- und Heimatmuseum Messel zu sehen. (ms)

Pool-Party im Freibad Water-Globes, Riesenkraken und Seifenblasen BABENHAUSEN. Showtime ist angesagt am Donnerstag (18.) im Freibad Babenhausen: Von 9 bis 20 Uhr laden im Wasser aufblasbare Elemente in verschiedensten Farben und Formen, etwa in Gestalt von Seeungeheuern, Wasserschildkröten, Riesenkraken oder Disco-Hasen und Party-Löwen, zum Toben ein. Dazu gesellen sich AquaLaufmatten, Bälle, Entchen und andere Geräte, die ihre Nutzer wortwörtlich Kopf stehen lassen, wie etwa die spektakulären

Water-Globes. An Land hat das Zephyrus-Discoteam Attraktionen für die Wiese im Gepäck: Von Torwand und Dribbel-Parcours für Fußballfreunde über Kriechtunnel, Springseile, Rasen-Ski, Pedalos und Stelzen bis hin zu Balancierbalken und Hüpfsäcken reicht das Angebot, das von Animateuren präsentiert wird. Ein Highlight wird sicher die PUSTEFIX-Spielestation sein, an der SeifenblasenWunderr wie die Bubble Rocket auf die Fans warten. (ms)

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DARMSTADT-DIEBURG. In diesem Jahr starten wieder viele Jugendliche ins Berufsleben, doch nicht alle haben bereits einen Ausbildungsvertrag in der Tasche. Für die sieht es derzeit allerdings ganz gut aus, denn in Darmstadt und Umgebung sind noch viele Ausbildungsstellen zu haben. Wie die Agentur für Arbeit in Darmstadt mitteilt, bestehen gute Aussichten noch in fast allen Berufszweigen, insbesondere in Berufen im Bereich Verkauf, Handel, Pflege, Lagerlogistik, Garten- und Landschaftsbau sowie im Handwerk. Der Grund: Im Juli, August und September werden oft noch Stellen gemeldet, weil jemand seine Ausbildung direkt wieder abgebrochen hat oder gar nicht erst angetreten ist. „Die Lage am Ausbildungsmarkt in Südhessen ist für Jugendliche gut, die jungen Men-

So seien die Weichteile zum Teil erhalten gewesen, der Magenund Darminhalt konnte bestimmt werden. Früchte und Blätter waren die Nahrungsmittel, die das Urpferdchen zu sich genommen hat. Was die Wissenschaftler bislang noch nicht wissen, ist, warum es ohne Becken gefunden wurde, auch die Todesursache konnte bislang nicht bestimmt werden. Daher wird das Exponat nach dem Ende der Ausstellung im Messeler Besucherzentrum Anfang 2017 zur weiteren Untersuchung nach Frankfurt gebracht. Einen Namen – wie etwa seine prominente Vorgängerin „Ida“ – wird das Fossil jedoch vorerst nicht bekommen. „Da haben wir noch nichts geplant“, sagt Stephan Schaal. Bis Ende des Jahres bietet sich den Museumsbesuchern im Be-


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