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BABENHAUSEN • DIEBURG • EPPERTSHAUSEN • MÜNSTER • MESSEL Mittwoch, 14. September 2016

Kerb in Münster: Schlissel, Siren und Hinnergassebuwe Seite 2

Nr. 37 K

Auflage: 23.980

Museumsnacht: Im Landesmuseum dreht sich alles um Mode Seite 4

Gesamtauflage 218.420

Sonderthema: Bauen, Modernisieren, Energiesparen Seite 6 und 7

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Beilagen heute:

Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

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Auf den Spuren der Urzeit Neue Grabungen des Hessischen Landesmuseums in der Grube Messel Von Melanie Pratsch MESSEL. Die Naturgeschichtliche Abteilung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt (HLMD) setzt auch in diesem Jahr ihre Grabungen in der Grube Messel fort. Bis Ende September wird vier Wochen lang am „Schildkrötenhügel“ gegraben – immer auf der Suche nach dem großen Fund, aber auch kleine Ausgrabungen sind für die Forscher wertvoll. Wenn in diesen Tagen in der Grube Messel wieder eine Forschergruppe die Ölschieferplatten untersucht, dann sind es die Teilnehmer der aktuellen Grabung, die das Hessische Landesmuseum Darmstadt alljährlich im Unesco-Welterbe durchführt. Die Mitarbeiter der Naturgeschichtlichen Abteilung des Museums arbeiten sich dabei Jahr für Jahr, Schicht für Schicht durch die Schiefergesteine – immer auf der Suche nach Fundstücken, die den Forschern weiteren Aufschluss über die immer noch nicht ganz be-

kannte Geschichte des MesselSees geben können. Mit dabei sind dieses Mal neun studentische Praktikantinnen und Praktikanten der TU Darmstadt und anderer umliegender Universitäten, die aus unterschiedlichen Fachbereichen stammen. Die Gesamtleitung der Grabung und die Leitung der Grabungsstellen obliegt den bewährten Kräften des Landesmuseums. Erforscht werden in diesem Jahr Schichten im Bereich der Leithorizonte Alpha und Beta, diese stehen in den Planquadraten I 7 und HI 8 im Bereich des „Schildkrötenhü-

gels“ und unmittelbar darunter an. Beta liegt oberhalb von Gamma und wurde bei den Grabungen in den vergangenen Jahren seit längerer Zeit wieder erschlossen. Auch kleine Funde sind wertvoll Das Hessische Landesmuseum führt seit 1966/67 planmäßige Messel-Grabungen durch. Seit 1990 wird am Schildkrötenhügel gegraben, seit 2012 in der darunter gelegenen Grabungsstelle im Bereich des Leithorizontes Alpha. Wie immer geht es vorrangig darum, die feinstratigraphischen Fundverteilungen genauer zu analysieren, vor allem im Hinblick darauf, ob es Veränderungen in der Zusammensetzung der Fauna und Flora in der Geschichte des Messel-Sees gegeben hat und, wenn ja, wie diese aussahen und in welchen Zeiträumen sie sich abgespielt haben. Erstmalig soll es auch einen Vergleich zwischen der bislang praktizierten feinstratigraphi-

schen Grabungsweise geben, bei der der Ölschiefer sehr fein aufgespalten wird, und einer gröberen Vorgehensweise, bei der in kürzerer Zeit mehr Material umgesetzt wird. Die Wissenschaftler möchten so erfahren, ob damit pro Zeiteinheit mehr „Großfunde“ entdeckt werden können und wie groß dabei die Gefahr ist, zu viele der nicht minder wertvollen „Kleinfunde“ zu übersehen. „Natürlich freuen sich alle Beteiligten auch immer wieder, wenn bei den Grabungen, wie im vergangenen Jahr, der eine oder andere schöne oder sogar bedeutende Fund entdeckt wird“, erklärt Yvonne Mielatz, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Hessischen Landesmuseums Darmstadt. Ausstellung im Besucherzentrum Wer einmal in die Urzeit eintauchen möchte, sollte sich einen Besuch des Besucherzentrums der Grube Messel nicht entgehen lassen: Seit Mitte August

Sie durchforsten in diesen Wochen den Ölschiefer in der Grube Messel: Das Messelteam der diesjährigen Grabung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt unter der Leitung von Dr. Sabine Gwosdeck und Dr. Norbert Micklich. (Foto: Hessisches Landesmuseum Darmstadt)

bietet sich dort die einzigartige Möglichkeit, sich mit der Pferdeevolution auf Basis der weltweit anerkannten Urpferdfundstelle Grube Messel auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung wird ein 2013 entdecktes Urpferd-Ske-

lett der Art „Eurohippus messelensis“ in der Sonderausstellung zum Messeler Urpferd vorgestellt. Vor dem Einbetten des Fundes in Kunstharz konnte die linke Seite des Schädels isoliert und für sich präpariert werden. Auf diese Weise bleibt das Gebiss frei zugänglich.

Ärger über Baumängel an Kita „Im Rüssel

60 Jahre Lesestoff für Dieburg

„Falsches Dach“ sorgt für Zeitverlust bei der Sanierung

Stadtbibliothek feiert Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür

MÜNSTER. Vor gut einem Jahr hatten Mitarbeiter der Kindertagesstätte „Im Rüssel“ in Münster bei Renovierungsarbeiten hinter einer Tapete gesundheitsschädliche Schimmelbildung entdeckt, woraufhin die Gemeinde die Einrichtung umgehend evakuierte. Bis heute läuft der Kita-Betrieb im Jugendzentrum an der Bahnhofstraße, und die Sanierung geht nur schleppend voran. Davon konnten sich Bürgermeister Gerald Frank und die Mitglieder des Gemeindevorstandes auf einem Ortstermin jetzt ein Bild machen. Der zuständige Architekt Rudolf Happel vom gleichnamigen Architekturbüro aus Reichelsheim erklärte den Gästen den Grund für die stockende Sanierung: ein „falsches Dach“. Da es durch Lüftungsrohre, Dämmmaterial und den Einbau einer zusätzlichen Akustikdecke belastet wird, hatte Architekt Happel den Auftrag, die Statik des Daches zu prüfen. Als sich herausstellte, dass auch bei der Bauaufsicht keine Berechnung der Statik vorlag, musste das Dach von innen geöffnet werden. Dabei stellte sich heraus, dass die 40 Jahre alte Konstruktion nicht mit der des Bauplans übereinstimmt. Nun sorgt das „falsche Dach“ dafür, dass neue statische Berechnungen gemacht werden und die entsprechenden Baumängel behoben werden müssen. Beim Ortstermin wies Architekt Happel auch auf die Ursachen des Schimmelbefalls hin: Das Mauerwerk unter den Türen sei nicht richtig abgedichtet worden, so dass Wurzelwerk unter der Türschwelle einwachsen sei und Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen konnte. Die

Folge sei eine beträchtliche Schimmelbildung gewesen. Dennoch, so Happel, sei die Grundsubstanz des Hauses dennoch gut und erhaltenswert – was auch ein Baugutachten bestätige, das im vergangenen Jahr angefertigt wurde. Der Schaden könne, so erläuterte Architekt Happel, durch eine fachgerechte Außenabdichtung behoben werden. Was die Kosten der Sanierung angeht, zeigte sich Rathauschef Frank optimistisch, schließlich sei es nach der notwendigen Entkernung bei den durchgeführten Kanalarbeiten zu Einsparungen gekommen. Dies helfe ein wenig, die Mehrausgaben für die neu zu berechnende und nachzubessernde Dachstatik auszugleichen. „Skandalös ist einfach die Tatsache, dass damals beim Bau ein anderes Dach als planmäßig vorgesehen errichtet worden ist“, machte Frank dann aber seinem Ärger Luft und fügte hinzu: „Wie auch schon beim ‘Haus der Kinder’ hat es keine ordentliche Abnahme gegeben.“ Frank könne nicht nachvollziehen, warum die damals Verant-

wortlichen nicht erkannt hätten, dass die Statik völlig unzureichend gewesen sei. Die Folgen der neuen Entwicklung sind zum einen Mehrkosten bei der Sanierung der Kita, und zum zweiten beträchtliche zeitliche Verzögerungen bei den Bauarbeiten, denn erst nach der Verstärkung der Balkenkonstruktion können die Arbeiten an Elektrik, Heizung und Lüftung beginnen. Um bei aktuellen Sanierungsmaßnahmen im „Rüssel“ künftig Baumängel und Unzulänglichkeiten auszuschließen, wurde jetzt ein wöchentlicher „Jour fixe“ aller Verantwortlichen eingeführt, an dem sich die Architektin des Büros Happel, die Bauabteilung der Gemeinde und die zum jeweiligen Zeitpunkt am Bau tätigen Fachleute abstimmen werden. „Bedauerlich ist, dass die gründlich arbeitenden Mitarbeiter der Bauabteilung wertvolle Arbeitszeit für die Beseitigung von Fehlern aufbringen müssen, die vor 40 Jahren bei sachgerechter Arbeitsweise hätten vermieden werden können“, betonte Frank in diesem Zusammenhang. (ms)

DIEBURG. Ein Jahr nach der Neueröffnung in der Zuckerstraße feiert die Stadtbibliothek Dieburg in diesem Jahr ihr 60jähriges Bestehen. Bei einem Tag der offenen Tür wird ein abwechslungsreiches Programm angeboten, bei dem sich nicht immer alles nur um Bücher dreht. Die erste städtische Bibliothek in Dieburg wurde im Jahr 1956 in Schloss Fechenbach eröffnet, nachdem bereits 1951 literarische Werke für die Einrichtung einer Stadtbücherei angekauft worden waren – 1.500 Deutsche Mark wurden damals in die literarische Ausstattung der Stadt investiert. Die Bibliothek mit 3.000 Büchern aus der amerikanischen Lesehalle im Haus der Jugend in der Frankfurter Straße wurde von der Stadt übernommen und im Festsaal des Fechenbach-Schlosses untergebracht, sie wird vom damaligen Museumsleiter Alois Novotny mitverwaltet. 1981

zog die Bibliothek dann ins Rathaus ein, zehn Jahre später ging es bereits in die Goethestraße 6 und von dort vor einem Jahr in die neuen Räume in der Zuckerstraße 25. Mit einem Tag der offenen Tür soll das Jubiläum „60 Jahre Stadtbibliothek“ am Donnerstag (15.) von 9 bis 19 Uhr in der Zuckerstraße gebührend gefeiert werden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, diesen Tag gemeinsam mit den Mitarbeitern zu begehen, alle Veranstaltungen, mit Ausnahme des Kindertheaters, finden in den neuen Räumen der Bibliothek und im Innenhof statt. Dabei ist die Bücherei auch an diesem Tag ganz regulär für die Ausleihe geöffnet, wer möchte, kann sich bei dieser Gelegenheit von den ausgestellten Bildern aus Afrika von Rolf Hellerbach verzaubern lassen. Kleine Leseratten ab vier Jahren kommen von 9 bis 12 Uhr beim Kindertheater „La Senty Menti“

Parlament arbeitet Streichliste durch Einsparungen sind Thema in der Sitzung

Was ist ein „falsches Dach“? Das erläuterte Architekt Rudolf Happel beim Ortstermin mit Bürgermeister Gerald Frank und dem Gemeindevorstand auf der Baustelle „Im Rüssel“. (Foto: Gemeinde Münster)

BABENHAUSEN. Ein neues Betreiberkonzept für das Schwimmbad und die Entscheidung darüber, ob in Babenhausen für 2016 und 2017 ein Doppelhaushalt aufgestellt werden soll – das sind nur zwei der folgenreichen Tagesordnungspunkte, mit denen sich die Stadtverordneten am Donnerstag (15.) in ihrer Sitzung auseinandersetzen müssen. Und es wird ganz sicher eine diskussionsreiche Sitzung, schließlich haben die Parlamentarier auch über zahlreiche Einsparungen für das laufende Jahr zu ent-

scheiden, um das Loch im Haushalt 2016 weiter zu stopfen. Betroffen von den möglichen Kürzungen sind Vereine, Verbände und zahlreiche Institutionen der Stadt, die – sollten die Fraktionen den Sparvorschlägen des Magistrats folgen – künftig ihre Finanzierung auf neue Beine stellen müssen. Die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses, sollte die Tagesordnung bis 22.30 Uhr nicht abgehandelt sein, wird die Sitzung unterbrochen und am Montag (19.) ab 19.30 Uhr fortgesetzt. (ms)

in der Römerhalle mit dem Stück „Die mutige Martina“ auf ihre Kosten (Anmeldung erforderlich), bevor von 15 bis 18 Uhr der „Gliding Walk Act“ mit Mr. van Dee auf dem Jubiläumsturnier steht. Der Sportakrobat und Überraschungskünstler würzt sein Turn-Programm mit Charme und Lebensfreude. Um 14.30 Uhr beginnt ein Malkurs des Ateliers Henon, ab 15 Uhr bietet Bernhard Knitsch eine Schokowerkstatt an, außerdem wird Theresa Frassl ab 15 sowie ab 17 Uhr mit Kindern ab sechs Jahren basteln (Anmeldung erforderlich). Kurzgeschichten werden ab 16 Uhr von der Schauspielerin Sabrina Faber und dem Autor Hans-Josef Rautenberg für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren vorgelesen, bevor dann schließlich ab 17 Uhr der Roman „Im Juli“ im Leseclub vorgelesen wird. Das Buch handelt von der Suche nach der großen Liebe, aber auch davon, sich einfach einmal in ein Abenteuer zu stürzen. (ms)

Die Ausstellung im Besucherzentrum ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, außerdem gibt es noch bis 1. Oktober die Möglichkeit, an Führungen in die Grube Messel teilzunehmen. Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.grube-messel.de.

Nabu lädt zum Kelterfest ein MÜNSTER. Der Nabu Münster rüstet sich für sein Kelterfest, denn auch dieses Jahr werden die aktiven Äppel-Presser wieder ein feines Stöffchen ganz ohne Alkohol anbieten: Am Sonntag (25.) gibt’s von 11 bis 17 Uhr an der Alten Kläranlage, Werlacher Weg, beim Kelterfest den beliebten Nabu-Most, und wer gerne zum „Presser“ werden möchte, ist bereits ab 10 Uhr willkommen, wenn die Äpfel per Hand vorbereitet werden. Dabei werden faule Stellen oder auch unansehnliche Druckstellen entfernt, so dass keine störenden Geschmacksstoffe in den frisch gepressten Saft gelangen. Neben einem reichhaltigen Kuchenangebot nebst Kaffee, herzhafter Bratwurst oder auch Pommes für die ganz Hungrigen können die Besucher des Kelterfestes den köstlichen Apfelmost natürlich auch mit nach Hause nehmen. Angeboten werden 5-Liter-Kanister, aber natürich wird auch jedes selbst mitgebrachte Behältnis gerne randvoll befüllt. (ms)

FENSTER•WINTERGÄRTEN HAUSTÜREN•TERRASSENDÄCHER


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