BABENHAUSEN • DIEBURG • EPPERTSHAUSEN • MÜNSTER • MESSEL Mittwoch, 12. Oktober 2016
Sch(l)aflabor: Künstlerinnen ziehen ins ARThaus ein Seite 2
Nr. 41 K
Auflage: 23.980
Gruselfaktor: Thomashütte lädt zu den Halloween-Nights ein Seite 3
Gesamtauflage 218.420
Sonderthema: Entdecken, Erleben, Genießen Seite 6
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Beilagen heute:
Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Seite 10 und 11
Fremdeln mit der Favoritenrolle Carsten Helfmann soll Bürgermeisterwahl in Rödermark gewinnen Von Jens Köhler EPPERTSHAUSEN/RÖDERMARK. Auf einen „Import“, einen „Mann von außerhalb“, setzt die Rödermärker Union bei der Bürgermeisterwahl am 5. Februar kommenden Jahres. Der Eppertshäuser Verwaltungschef Carsten Helfmann soll als Kandidat der Christdemokraten den Sieg einfahren. Das wünscht sich zumindest der Vorstand des CDU-Stadtverbandes. Die Basis der Partei hat in einer Mitgliederversammlung am 28. Oktober das letzte Wort. Zur Vorgeschichte: Der Erste Stadtrat Jörg Rotter hatte seinen Parteifreunden vor wenigen Wochen mitgeteilt, dass er sich aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht in der Lage sehe, wie ursprünglich geplant zur Bürgermeisterwahl anzutreten (die Dreieich-Zeitung berichtete). Für die Vorsitzende der Rödermark-CDU, die Bundestagsabgeordnete Patricia Lips, und deren Mitstreiter glich die Nachricht einem Schlag ins Kontor. Nur noch knapp 150 Tage blieben bis zum Wahltag, kein fixer „Plan B“ war zur Hand... Und die Personaldecke im eigenen Haus: Hatte sie wirklich eine Alternative zu bieten? An Köpfen, die in herausgehobenen Positionen öffentlich präsent sind, mangelt es der Partei nicht. Sven Sulzmann, der Stadtverordnetenvorsteher – ein Kandidat fürs Bürgermeisteramt? Oder Michael Gensert, der CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtparlament? Oder Lips, die Berufspolitikerin mit reichlich Berlin-Erfahrung? Würde sie der Heimathafen nicht reizen? Nein, nichts von alledem. Glaubt man Lips Darstellung, die sie am Freitag vergangener Woche in einer Pressekonferenz zu Protokoll gab, dann wurde im eigenen Lager erst gar nicht nach einem Rotter-Ersatz Ausschau gehalten. „Carsten Helfmann war meine erste Wahl. Ihn habe ich angesprochen, und ich bin sehr froh, dass der Vorstand diesen Personalvor-
schlag einstimmig angenommen hat“, erklärte Lips. Als „Ratgeber“ habe der ehemalige CDU-Stadtverbandsvorsitzende Wolfgang Steiger „maßgeblich“ zur Kandidatenfindung beigetragen, fügte sie hinzu, um den Journalisten sogleich ein Loblied auf Helfmann in die Notizblöcke zu diktieren. Der 43-Jährige, der seit 2003 als Bürgermeister der Gemeinde Eppertshausen seinen Lebensunterhalt verdient, habe dort, gewissermaßen gleich um die Ecke, in der Rödermärker Nachbarschaft, eine „beispiellose Erfolgsgeschichte“ geschrieben.
Mit richtungsweisenden Entscheidungen auf dem Feld der Wirtschafts- und Sozialpolitik sei es Helfmann und seinen kommunalpolitischen Freunden gelungen, die Kommune am Nordrand des Kreises Darmstadt-Dieburg mustergültig aufzustellen. Solche Impulse, für die ihr Par-
teikollege in Eppertshausen mit großer Bürgernähe gesorgt habe, wünsche sie sich auch für Rödermark. Deshalb, so Lips, sei Helfmann – „Er verfügt über MacherQualitäten und hat gezeigt, dass er’s kann“ – für die CDU zwischen Bulau und Breidert ein „motivierender Bürgermeisterkandidat“, der „Aufbruchstimmung“ erzeuge. Und der so Vielgepriesene: Was hatte er den Medienvertretern mitzuteilen, nachdem sein angestrebter „Seitenwechsel“ nun plötzlich in aller Munde ist? Helfmann, der vor seiner Bürgermeister-Zeit als Bankkaufmann tätig war (für die Sparkasse Dieburg arbeitete er als Lehrling sowie später als Geschäftsstellen- und Bereichsleiter in Urberach, Waldacker und OberRoden), bemühte sich, keine Anklänge à la „Missstimmung“ oder gar „böses Blut“ aufkommen zu lassen. Na klar: Es gefalle sicher nicht jedem Eppertshäuser, dass er sich entschlossen habe, die „große Herausforderung“ in der Nachbarstadt anzunehmen und dort um den Chefsessel der Verwaltung zu kämpfen, bekannte der zweifache Familienvater. Doch er habe stets mit offenen Karten gespielt und bereits vor einigen Jahren – noch einmal ganz ausdrücklich 2014 im Zuge seiner damaligen Wiederwahl – für jedermann kundgetan, dass er nicht als Eppertshäuser Rat-
„Schaut her, das ist unser (Helf-)Mann“: Getreu dieser Devise präsentierte die Vorsitzende der Rödermärker Union, Patricia Lips, den angehenden Bürgermeisterkandidaten aus Eppertshausen. (Foto: Köhler)
hausboss in Rente gehen wolle und gewillt sei, sich bis spätestens 2020 einer neuen beruflichen Aufgabe zu stellen. Diesem Vorsatz, so Helfmann, sollten jetzt alsbald Taten folgen. Es sei freilich keineswegs ausgemachte Sache, dass seine Karrieresprung-Ambitionen zu einer völligen Abnabelung vom vertrauten Umfeld führten. Vor zwei Jahren habe er in Eppertshausen gebaut. Ob er im Falle eines Wahlsieges in Rödermark dort einen neuen Anker mit der Aufschrift „Haus und Heim“ auswerfe? „Das muss man sehen“, meinte Helfmann zögerlich. Vorrangig gehe es erst einmal darum, die politische Landschaft unter die Lupe zu nehmen. Er wolle in der Stadt an der Rodau den Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen suchen und bis zur Jahreswende gemeinsam mit seinen Unterstützern ein Wahlprogramm ausarbeiten. Dies, so Helfmanns Tenor, werde ihn in die Lage versetzen, in den heißen Wochen vor dem Urnengang voll in die inhaltliche Debatte einzusteigen. Ob es möglich sei, Erfahrungen aus seinem derzeitigen Tätigkeitsfeld – beispielsweise beim Thema „Ansiedlung von Gewerbe“ (Eppertshausen sorgte mit dem „Park 45“ für Schlagzeilen) – auf Rödermark zu übertragen? Das halte er grundsätzlich für denkbar, wolle aber nicht vorschnell irgendwelche Visionen an die Wand malen. Er müsse schauen, wie die Koalition (Helfmann: „Mit Schwarz-Grün habe ich keine Probleme“) und der finanzielle Rahmen in Rödermark gezimmert seien, erklärte der ab sofort zweigleisig Geforderte – halb als Bürgermeister, halb als Kandidat. Ein Spagat. Dieser Tatsache ist sich Helfmann sehr wohl bewusst. Er weiß auch, was ihm „sein“ Eppertshausen bislang zu bieten hatte: Eine CDU-Hochburg, in der er zweimal mit rund 90 Prozent der Stimmen wiedergewählt wurde (Gegenkandidaten waren nicht angetreten), in der er ruhig und zielstrebig arbeiten konnte. Bitte auf Seite 2 weiterlesen
Dreharbeiten in Babenhausen: Margarita Broich und Wolfram Koch drehen derzeit auf dem Gelände der ehemaligen US-Kaserne den sechsten Frankfurt-Tatort. (Fotos: HR/Bettina Müller)
„Das Gesicht in der Wand“ hr dreht Frankfurt-Tatort in der ehemaligen Kaserne in Babenhausen BABENHAUSEN. Die ehemalige US-Kaserne als Filmkulisse: Unter dem Arbeitstitel „Das Gesicht in der Wand“ dreht der Hessische Rundfunk (hr) derzeit in Babenhausen unter der Regie von Andy Fetscher die sechste Folge des Frankfurter Tatorts mit dem ErmittlerTeam Margarita Broich (Anna Janneke) und Wolfram Koch (Paul Brix). Dieses Mal geraten Janneke und Brix in einen paranormalen Fall, der sie psychisch und physisch an ihre Grenzen bringt. Ein alter Mann nähert sich, nur mit einem weißen Nachthemd bekleidet, mitten in der Nacht dem Haus der rothaarigen Fanny. Dort erleidet er einen Schwächeanfall nachdem er vergeblich versucht hat, das Haus in Brand zu setzen. Dem zu Hilfe geeilten Kommissar Paul Brix, der in dem Haus zur Untermiete wohnt, erzählt er kryptische Dinge, wobei er auf ein Dachfenster starrt. Der Kommissar folgt dem Blick und findet dort unter den Holzdielen ein Kinderskelett. Er ruft Anna Janneke an und bittet sie, auf die völlig aufgelöste Fanny aufzupassen. Das Dachfenster, auf das der Kommissar in dieser packenden Szene des neuen Tatorts blickt, befindet sich auf dem Gelände
Gaukler, Spielleute und Herold Arminius von Spira Gewerbeverein Dieburg lädt vom 4. bis 6. November zum traditionellen Martinsmarkt ein DIEBURG. Wenn sich am ersten Wochenende im November (4. bis 6. ) die Handwerker, Spielleute und Gaukler im malerischen Ambiente von Schloss Fechenbach ein Stelldichein geben, dann ist wieder Martinsmarkt in Dieburg. Rund um den Marktplatz und im Park von Schloss Fechenbach wird am Wochenende (4. bis 6. November) wieder das Markttreiben im Mittelpunkt stehen, denn dann steht der Martinsmarkt auf dem Veranstaltungskalender – eine der beliebtesten Veranstaltungen in Dieburg. Dann werden rund um die Zuckerstraße die Buden geöffnet, vor dem Rathaus drehen sich Riesenrad und Kinder-
karussell, und auf dem „Historischen Markt“ vor Schloss Fechenbach wird wieder das Mittelalter einziehen. Zu den bewährten Schaustellern und Marktbeschickern wurden in diesem Jahr einige neue Programmpunkte hinzugewonnen, kündigt der Gewerbeverein Dieburg an. So präsentieren sich Spielleute, Handwerker und Gaukler, außerdem stehen eine Feuershow und ein Stand mit Gänsen auf dem Programm. Es gibt leckere Speisen, die nach alten Rezepturen hergestellt werden, Herold Arminius von Spira wird den Dieburgern seine Aufwartung machen, und wer möchte, kann in die Kunst der traditionellen Münzprägung eintauchen, denn auch
in diesem Jahr werden Münzen geprägt – das Motiv dieses Jahr: „Wallfahrtskirche“ . Auch der Mühlturm ist am Sonntag von 14 bis 16 Uhr geöffnet, die Kinder können sich an beiden Tagen am Ballonwettbewerb beteiligen, und wer neben Minnesang und Gauklerkunst noch etwas Kultur erleben möchte, kann am Sonntag ab 20 Uhr zum MartinsmarktKonzert in die Stadtkirche St. Peter und Paul gleich neben dem Marktplatz kommen: Hier tritt der Gospelchor „RestaConNoi“ mit Band unter der Leitung von Lothar Oberle auf, der Eintritt ist frei, um eine Spende für das Straßenkinderprojekt in Miguel Couto in Brasilien wird gebeten.
Der Martinsmarkt beginnt am Freitag (4. November) um 15 Uhr mit der offiziellen Markteröffnung, danach herrscht bis 21 Uhr Markttreiben in der Innenstadt. Am Samstag (5. November) ist der Markt von 10 bis 21 Uhr, am Sonntag (6. November) von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Auch für den Einkaufsbummel bietet sich die Gelegenheit, denn am Freitag und Samstag gelten verlängerte Öffnungszeiten bis 20 Uhr, und am Sonntag haben die Geschäfte in der Innenstadt von 13 bis 18 Uhr ihre Türen für die Kunden geöffnet. Übrigens: An allen drei Martinsmarkt-Tagen kann gebührenfrei auf den Parkplätzen „In der Altstadt“ und „Auf der Leer“ geparkt werden. (ms)
der ehemaligen US-Kaserne in Babenhausen, wo seit knapp drei Wochen die Dreharbeiten für den neuen Tatort des Hessischen Rundfunks (hr) laufen. Der hr hat den Teil des Gebäudekomplexes an der B26 gemietet, der nicht als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. Noch bis 15. Oktober dreht ein 50-köpfiges Team um das Ermittler-Duo Margarita Broich (Anna Janneke) und Wolfram Koch (Paul Brix) dort gut ein Drittel der Szenen für den sechsten Frankfurter Tatort, die übrigen Szenen werden in der Mainmetropole gedreht. Bereits vor drei Wochen rollten die Fahrzeuge mit dem hr-Logo auf das Areal, Kulissen wurden aufgebaut, in denen es später auch Szenen mit offenem Feuer und einer damit verbundenen Rauchentwicklung gibt. „Die Behörden haben dies genehmigt“, versichert hr-Pressesprecher Christian Bender und fügt hinzu: „Das Fach- und Sicherheitspersonal sorgt dafür, dass die kontrollierten Feuer ordnungsgemäß und ohne Beeinträchtigung der Nachbarschaft entzündet und anschließend wieder gelöscht werden.“ Darüber hinaus wurden in der angrenzenden Flüchtlingsunterkunft Flugblätter des Hessi-
schen Ministeriums für Soziales und Integration verteilt, um die Bewohner – übersetzt in mehrere Sprachen – auf das Szenario mit Flammen und Rauchwolken vorzubereiten. Dass allein die Architektur im historischen Teil des Kasernengeländes in Babenhausen bereits auf ihre Art geheimnisvoll ist, kommt dem hr-Team im Hinblick auf die Handlung sicher entgegen. Denn im Tatort „Das Gesicht in der Wand“ klären Janneke und Brix die finstere Vergangenheit des Hauses auf. Während sich Kommissar Brix auf den Weg macht, das Geheimnis des toten Kindes aufzuklären, passieren Dinge im Haus, die sich auf natürliche Art nicht erklären lassen. Brix trifft im Lauf seiner Ermittlungen auf Merle, die Enkelin des alten Mannes, die ihm künftig nicht mehr von der Seite weicht. Und wenn am Ende natürlich nicht die Kasernengebäude, sondern die Kulissen in Flammen aufgehen, geschieht das unter Einsatz der Babenhäuser Feuerwehr um Stadtbrandinspektor Mario Wörner, die sowohl vor laufender Kamera löschen wird und auch in brenzligen Situationen bei den Dreharbeiten für den Brandschutz zuständig ist. (ms)