BABENHAUSEN • DIEBURG • EPPERTSHAUSEN • MÜNSTER • MESSEL Mittwoch, 26. Oktober 2016
Verkehrsschau: Parkprobleme vor der Grundschule in Münster Seite 2
Nr. 43 K
Auflage: 23.980
Gesamtauflage 218.420
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Burg Frankenstein: Halloween-Spaß am Familiensonntag
Sonderthema: Rund um die Gesundheit
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere
Seite 9
Seite 5
Seite 12
Beilagen in Teilausgaben:
Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Er ist Landwirt des Jahres 2016 Michael Dörr hat 320 Kühe, 200 Hektar Land und viele gute Ideen Von Melanie Pratsch
Landwirt Michael Dörr bezeichnet sich selbst als „politischen Werbeträger“ – wohl auch deshalb, weil er schon etliche Politiker unterschiedlicher Parteien auf seinem Karlshof in Roßdorf empfangen hat. Außerdem ist der Hof des 42-Jährigen, der 1996 den elterlichen Betrieb übernommen hat, immer wieder Drehort für Fernsehberichte und Anlaufpunkt für Journalisten, wenn es um die Berichterstattung zu landwirtschaftli-
chen Themen geht. Und nicht zuletzt empfängt Dörr regelmäßig Schulklassen und andere Besuchergruppen, um seine Milchviehhaltung zu präsentieren – immer unterstützt von seiner Familie, zwei Auszubildenden und einem Mitarbeiter. Tag für Tag werden derzeit 320 Milchkühe auf dem Karlshof gemolken, und Landwirt Dörr hat in den vergangenen Jahren eine beachtliche Wachstumsgeschwindigkeit hingelegt: Hatte der Betrieb 1990 noch 90 Kühe bei einer durchschnittlichen Leistung von rund 7.000 Kilogramm Milch, werden heute je Kuh und Jahr fast 11.000 Kilogramm Milch erzeugt. Dazu bewirtschaftet der Landwirt 155 Hektar Ackerfläche und 55 Hektar Grünland, wo das Futter für die Rinder selbst erzeugt wird. Dabei ging der Wachstumsprozess auf dem Karlshof in den vergangenen Jahren einher mit einer stetigen Erweiterung und dem Bau von separaten Ställen für Kälber, Jungvieh und Abkalbern. Dabei setzt Dörr seit Jahren auf die Nutzung regenerativer Energien: 2002 entstand die
Perspektiven für Europa
Schlossgeister im Museum
DIEBURG. Seit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft ist viel passiert: Ölkrise Anfang der 1970er Jahre, Kalter Krieg, Finanzkrise, Ukrainekrise, Flüchtlingskrise und der Brexit. Wie steht es um Europa? Welche Perspektiven haben Europa und die Europäische Union? Fragen, die nicht einfach zu beantworten sind. Der Europäische Partnerschaftsverein und der Landkreis Darmstadt-Dieburg laden für Mittwoch (2. November) innerhalb der Veranstaltungsreihe „Begegnungen“ zu einem Podiumsgespräch mit dem aus Dieburg stammenden Journalisten Markus Wenniges, Leiter der Redaktion des ZDF-Auslandsjournals, ein. Beginn ist um 18 Uhr im Kreishaus Dieburg, Sitzungssaal 1207, Albinistraße 23. Um Anmeldungen per Mail an partnerschaftsverein@ladadi.de wird gebeten. (ms)
DIEBURG. Wegen des Erfolgs der Erlebnisabende „Schlossgeister“ in den beiden letzten Jahren geht es auch beim Erlebnisabend am Mittwoch (26.) wieder zu den Dieburger Geistern. Die Besucher werden mit Museumsmitarbeiterin Hannelore Stuckert das Muhkalb und die geisterhaften Jungfrauen vom Totenmarkt kennenlernen. Aber Vorsicht: Die Dieburger Geister werden direkt am Ort ihres Wirkens besucht, wetterfeste Kleidung ist also nötig. Zum Ausklang gibt’s Gruselhäppchen und einen Schauerumtrunk. Die Veranstaltung richtet sich an Spukbegeisterte im Alter von 6 bis 99 Jahren und dauert von 18 bis 20 Uhr. Weitere Informationen unter (06071) 2002-460. Das Museum bittet um Anmeldung, die Teilnahme kostet 6 Euro für Erwachsene und 2 Euro für Kinder unter zwölf Jahren. (ms)
DARMSTADT-DIEBURG. Michael Dörr aus Roßdorf ist Landwirt des Jahres 2016 und zugleich Sieger in der Kategorie Milchviehhalter. Der von einem Fachmagazin ausgelobte und mit 10.000 Euro dotierte Preis für Landwirte in Deutschland, der CeresAward, wurde vergangene Woche auf der „Nacht der Landwirtschaft“ in Berlin übergeben. Die Jury nennt den Roßdorfer einen „Landwirt aus Leidenschaft, der Verantwortungsbewusstsein für Tiere und Boden lebt“.
Leiche in brennendem Haus gefunden Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an DIEBURG. Am Dienstagmorgen wurde um kurz vor 6 Uhr der Brand eines freistehenden Einfamilienhauses in der Römerstraße in Dieburg gemeldet. Als die Einsatzkräfte der Feuerwehr das Gebäude betraten, fanden sie im Eingangsbereich des Hauses eine tote Person, deren Identität vorerst noch nicht zweifelsfrei feststand. Die Löscharbeiten dauerten bis in den Abend hinein an, denn um auch an die letzten Glutnester vorzudringen, mussten laut Auskunft der Polizei Teile der Fassade und das Dach des Hau-
ses abgetragen werden. Hierzu wurde das Technische Hilfswerk (THW) mit schwerem Gerät angefordert. Die Kriminalpolizei in Darmstadt hat die Ermittlungen übernommen. Ob es sich bei der gefundenen toten Person um die 88-jährige Bewohnerin des Anwesens handelt, stand zu Redaktionsschluss am Dienstagabend noch nicht zweifelsfrei fest. Erste Erkenntnisse hierzu, wie auch zur Brandursache, seien – so die Kripo am Dienstag – nicht vor Mittwochnachmittag zu erwarten. (ms)
erste Biogasanlage auf dem Hof, in der aus Rindergülle Strom und Wärme zur Selbstnutzung erzeugt wird. 2014 kam eine neue Anlage hinzu, die 250 Kilowatt Strom erbringt. Die zusätzlichen Dächer, die durch den Neubau der Ställe entstanden sind, nutzt der Landwirt seit 2010 auch für die Erzeugung von Sonnenstrom: 550 Kilowatt erbringt die Energiequelle im Leistungsmaximum. Vom Kalb zur Kuh, von der Kuh zur Milch Auch die Öffentlichkeitsarbeit gehört seit Jahren zum landwirtschaftlichen Angebot auf dem Karlshof: Seit 2004 wird Rohmilch über einen Automaten direkt an Verbraucher verkauft – von 5 bis 22 Uhr kann dort frische Milch gezapft werden. Dazu verkauft Dörr neben eigener Milch und Milchshakes auch Eier oder Käse anderer Direktvermarkter aus der Region. Ein zentrales Element des Geschehens auf dem Karlshof ist mittlerweile die pädagogische Arbeit: Als Projektpartner der Initiative „Bauernhof als Klas-
senzimmer“ des Hessischen Ministeriums für Umwelt, ländlicher Raum und Verbraucherschutz bietet der Landwirt ein Programm für Schulklassen an, in dem Themen rund um Agrarwirtschaft, Hofleben, Natur und Tiere vermittelt werden. Hier können Schüler unterschiedlicher Altersstufen über einen ausgeschilderten Parcours einzelne Stationen auf dem Hof besuchen: „Natur wahrnehmen so wie sie ist, Tiere füttern und ihre Gewohnheiten studieren, Agrarfelder durchwandern oder das ergiebige Pflanzenwachstum bestaunen“, umschreibt Dörr die Möglichkeiten für den Nachwuchs und fügt hinzu: „Bei uns finden Schulklassen natürliches Anschauungsmaterial – vom Kalb zur Kuh und von der Kuh zur Milch.“ Unterstützt wird Dörr dabei von Pädagogen, die die Kinder über den Hof begleiten und die Milchviehhaltung erläutern. Das wird auch von Familien geschätzt, schließlich empfängt das Karlshof-Team das ganze Jahr über zahlreiche Kindergeburtstags-Gruppen, darüber hinaus kommen regel-
Bei der Arbeit im Stall: Michael Dörr aus Roßdorf wurde zum Landwirt des Jahres 2016 und Sieger in der Kategorie Milchviehhalter gewählt. (Foto: Philipp Ledényi für CeresAward)
mäßig Besuchergruppen aus dem In- und Ausland, um den Betrieb zu besichtigen, rund 10.000 Besucher im Jahr empfängt der Landwirt im Jahr. Erst im August war eine Delegation aus China aus der Provinz Sichuan zu Gast auf dem Hof. Das Besondere dabei: Die Besucher können jederzeit ohne Anmeldung kommen, sich überall umsehen und fragen.
Bei so einem rasanten Wachstum ist die Organisation der Arbeit eine der wichtigsten Aufgaben auf dem Karlshof: „Arbeitsarme Zeiten nutze ich für meine Familie, in den Arbeitsspitzen helfen alle mit, auch meine Kinder“, sagt Dörr, der den Aufbau einer zweiten Führungsebene plant. „Wenn wir uns nachhaltig aufstellen wollen, ist es nötig, die Arbeit auf mehrere
Schultern zu verteilen“, erklärt der Landwirt. Dazu gehöre etwa die Aufteilung der Arbeitsbereiche Biogas und Milchviehhaltung. Dörr: „Hierfür werden wir künftig je eine Person haben, die gemeinsam mit Lehrlingen und Aushilfen die jeweiligen Bereiche eigenverantwortlich führen sollen.“ Bitte lesen Sie weiter auf Seite 2
236 Zuweisungen bis Ende des Jahres Kreis erwartet 20 Asylbewerber pro Woche
ES GIBT NUR NOCH WENIGE KARTEN: Am Wochenende gastiert die Groß-Umstädter MusicalFactory mit ihrem Stück „Footloose“ in der Münsterer Kulturhalle (Friedrich-Ebert-Straße 73). Für beide Vorstellungen am Samstag (29) ab 20 Uhr und Sonntag (30.) ab 17 Uhr sind noch Restkarten zu haben. Die 80 Mitwirkenden unter der musikalischen Leitung von Ralph Scheiner nehmen ihre Zuschauer mit auf eine rasante Reise durchs Leben des Tänzers Ren McCormack, der mit seiner Mutter in die US-amerikanische Kleinstadt Bomont gezogen ist und gegen das Tanzverbot in dem verschlafenen Ort rebelliert. Das Stück basiert auf einem 1984 erschienenen Tanzfilm. Karten gibt es ab 20,80 Euro am Empfang des Rathauses Münster, im SchreibwarenHaus Niggeling, bei allen ztix-Vorverkaufsstellen sowie unter www.ztix.de. (ms/Foto: Gemeinde Münster)
DARMSTADT-DIEBURG. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg rechnet bis zum 31. Dezember mit der Zuweisung von 236 weiteren Asylbewerbern. Darüber hat die Sozialdezernentin des Kreises und Kreisbeigeordnete, Rosemarie Lück jetzt die Bürgermeister der 23 Städte und Gemeinden informiert, nachdem das Regierungspräsidium Darmstadt ihr die aktuelle landesweite Quotenberechnung mitgeteilt hatte. „Wir gehen davon aus, etwa 20 Asylsuchende pro Woche unterbringen zu müssen. Bei der nun angekündigten Anzahl handelt es sich allerdings um eine Orientierungsgröße. Eine exakte Prognose ist aufgrund der allgemeinen politischen Situation
nach wie vor sehr schwierig“, erläutert Darmstadt-Dieburgs Sozialdezernentin Rosemarie Lück. Der für die Zuweisungen benötigte Wohnraum soll bis Ende des Jahres in den Städten und Gemeinden für die Schutzsuchenden bereitstehen. „Wir sind gut vorbereitet“, sichert Lück zu. „In den vergangenen Wochen konnte genug Wohnraum geplant oder geschaffen werden, um weitere Menschen unterzubringen. Auch wird es möglich sein, die Sozialwohnungen in den Städten und Gemeinden wieder zur Verfügung zu stellen.“ Aktuell leben in den 23 Städten und Gemeinden des Landkreises Darmstadt-Dieburg 3844 Geflüchtete. (ms)