BABENHAUSEN • DIEBURG • EPPERTSHAUSEN • MÜNSTER • MESSEL Mittwoch, 9. November 2016
Kita Münster: Renovierung dauert noch bis in den Sommer Seite 2
Nr. 45 K
Auflage: 23.980
Adventswanderung: Unterwegs mit Schafen und Hütehund Seite 9
Gesamtauflage 218.420
Sonderthema: Motorwelt
Seite 6
Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de
Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere
Beilagen heute:
Energiespartipp der Woche Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Seite 8
Wo das Mittelalter lebendig wird Dieburger Martinsmarkt entpuppt sich einmal mehr als Besuchermagnet Von Melanie Pratsch DIEBURG. Er ist alljährlich eine der ersten Gelegenheiten, bei duftendem Glühwein der Kälte der Wintermonate zu trotzen: der Martinsmarkt in Dieburg. Was sich offenbar auch über die Grenzen der Stadt hinaus herumgesprochen hat, schließlich gesellen sich Jahr für Jahr immer mehr Besucher zum Markttreiben zwischen Zuckergasse und Fechenbach-Park hinzu. Und auch bei der 31. Auflage zeigte sich wieder: Der vom Dieburger Gewerbeverein organisierte Martinsmarkt mausert sich immer mehr zum Publikumsmagneten in der Region.
nen die Besucher am eigenen Leib spüren, welch starke Last ein Ritter einst zu tragen hatte.“ Die Gruppe aus Essen hat bereits zum zweiten Mal ihr Ritterlager auf dem Dieburger Martinsmarkt im Fechenbach-Park aufgeschlagen, um die Besucher am Leben im Mittelalter teilhaben zu lassen. Dabei waren nicht nur Waffen und Rüstzeug zu sehen, hier konnte man auch so manches über mittelalterliche Handwerks-Kunst und Speisenzubereitung lernen. Und wer wollte, konnte sich sogleich am standeigenen Lagerfeuer ein Stockbrot backen. „Wir ziehen von Ort zu Ort, zeigen das Leben im Mittelalter und leben es auch“,
sagt von Bergen und zeigt auf die großen Zelte, in denen die Gruppe während des Wochenendes in Dieburg auch die Nächte verbracht hat. Wer auf den Martinsmarkt nach Die-
Es ist ein schwerer Eisenhelm, den Jürgen von Bergen in den Händen hält. Vorsichtig zieht er ihn über den Kopf einer jungen Frau, die angesichts des Gewichts sogleich ihre Hände stützend zu Hilfe nimmt – ihr Freund zückt schnell das Handy und macht ein Erinnerungsfoto. „Wir bieten Mittelalter zum Anfassen an“, erklärt von Bergen, der – passend ausgestattet mit Kutte und Kettenhemd – eine ganze Reihe von Schwertern und Helmen in petto hat. „In Museen hört man immer nur ‚Nicht anfassen’, bei uns kön-
burg kommt, den erwarten natürlich Kinderkarussell, Riesenrad, Bratwurst und Zuckerwatte – aber eben auch das mittelalterliche Ambiente vor der malerischen Kulisse von Schloss Fechenbach. Hier gaben sich auch in diesem Jahr wieder Kunsthandwerker, Gaukler und Spielleute ein Stelldichein, so dass die Besucher – ob groß oder klein – ein Stückweit ins Mittelalter abtauchen konnten. Vor allem am Sonntag war zeitweise kaum mehr ein Durchkommen in den Gassen, lugte nach einem verregneten Samstag doch hin und wieder gar die Sonne hervor. Da konnte man sich genug Zeit lassen, um das Drechselhandwerk auszuprobieren, Scherenschleifer und Schmied bei der Arbeit zu beobachten, sich im Bogen- und Armbrustschießen oder Axtwerfen zu testen, einen Greifvogel beim Falkner aus Niedernberg auf die Hand zu nehmen oder sich am Kostümstand gleich komplett in mittelalterliche Kluft zu werfen. Dazu gab’s die passende musikalische Beigabe – etwa von „Rebule“ aus Tschechien und „Saytensprung“ aus Eppertshausen, und auch der ein oder andere heiße Met ging natürlich über die historisch gestaltete Standtheke. Nicht minder stimmungsvoll
Fünf Kilo wiegt der Ritterhelm, den Jürgen von Bergen (zweiter von links) aus Essen in seinem Ritterlager im Angebot hat. Er bietet und sein Team bieten Mittelalter zum Anfassen – ein Angebot, das zahlreiche Besucher auf dem Martinsmarkt in Dieburg gerne nutzten – Erinnerungsfoto natürlich inbegriffen (oben). Selbst gebackenes Stockbrot am Lagerfeuer war nur eines der kulinarischen Angebote, die es im historischen Teil im Fechenbach-Park zu finden gab (unten) und wer wollte, konnte auch den Uhu bei den Falknern aus Niedernberg auf die Hand nehmen (links). (Fotos: Pratsch)
zeigte sich die Szenerie auf dem Marktplatz und in den Straßen der Innenstadt, wo sich am Sonntag auch die verkaufsoffenen Geschäfte zum Marktgeschehen hinzugesellten. Da machten zahlreiche Besucher einen Abstecher in die Zuckergasse, um in entspannter Atmosphäre durch die Geschäfte zu
Nistkasten-Putzaktion
Fitnesstraining für Frauen und Mädchen
Saubere Nester beim NABU in Münster
Neues Angebot der Sport-Coaches in der Erstaufnahmeeinrichtung
MÜNSTER. Der NABU Münster startet am Samstag (19.) gemeinsam mit den Naturfüchsen der NAJU seinen alljährlichen Nistkastenputz, um den gefiederten Bewohnern der Wälder eine sichere Unterkunft in der kalten Jahreszeit zu bieten. Noch wichtiger ist natürlich die Sauberkeit für die neue Brut im Frühjahr. Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen, schließlich erfährt man bei dieser Gelegen-
BABENHAUSEN. Sport macht nicht nur fit, sondern auch Spaß und ist eine gute Gelegenheit, Menschen kennen zu lernen. Nach diesem Grundsatz handeln bereits seit Monaten die Verantwortlichen in der Außenstelle der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (kurz: HEAE) in Babenhausen und bieten inzwischen ein vielseitiges Sportprogramm für die dort lebenden Flüchtlinge an. Das Hessische Ministerium des Innern und für Sport hatte in Kooperation mit der Sportjugend Hessen das Programm „Sport und Flüchtlinge“ auf den Weg gebracht, das hessische Kommunen dabei unterstützt,
heit auch Interessantes über den Nestbau der unterschiedlichen Bewohner der Nistkästen. Treffpunkt ist um 9 Uhr die „Tongrubenschneise“ in Münster-Breitefeld. Es wird empfohlen, festes Schuhwerk und der Witterung entsprechende Kleidung zu tragen – auch Gummistiefel sind angebracht. Der NABU lädt im Anschluss ins Freizeitzentrum zu einer deftigen Suppe ein. Weitere Infos: www.nabu-muenster-hessen.de. (ms)
ES WIRD WIEDER NÄRRISCH IN DIBBORSCH: Pünktlich zu Beginn der bevorstehenden Kampagne hat der Karnevalsverein Dieburg (KVD) die Zugplakette 2017 herausgegeben. Alle Fans der fünften Jahreszeit konnten den begehrten Metallanstecker bereits am Wochenende auf dem Martinsmarkt erwerben. Darüber hinaus ist die Plakette, die den Schriftzug „ÄLA“ darstellt, ab sofort wie üblich bei allen Veranstaltungen des KVD sowie in vielen Dieburger Geschäften zu haben. Der Verkaufserlös fließt in die Finanzierung der Fastnachtsumzüge, die Plakette kostet 2,50 Euro. Pünktlich am Freitag (11.11.) startet der KVD dann unter dem Motto „Mer Fassnoachter gäihn tolerant, mit alle Mensche Hand in Hand“ in die neue Kampagne, die um 19.11 Uhr mit der Eröffnung am Fastnachtsbrunnen beginnt. Dazu gibt es den „Äla-Uffweck-Owend“ auf der ÄLA-Meile in der Innenstadt. Weitere Infos zur bevorstehenden Kampagne, den Fastnachtssitzungen, Kindersitzungen und allen weiteren Veranstaltungen des KVD finden sich im Internet unter www.karnevalverein-dieburg.de. (ms/Foto: p)
Sport- und Bewegungsangebote für Flüchtlinge zu initiieren. In Babenhausen bieten seitdem Sport-Coaches zahlreiche Möglichkeiten für die Flüchtlinge, sich sportlich zu betätigen. Mittlerweile ist die Sporthalle in der HEAE fertig gestellt und kann für sportliche Aktivitäten genutzt werden. Das hat SportCoach Aysegül Öcal zum Anlass genommen und in Kooperation mit dem TV Babenhausen ein neues Fitnesstraining für Frauen und Mädchen organisiert. Schon zum zweiten Mal fand unter der Leitung von Amelie Kley und Brigitte Schäfer – beide Übungsleiterinnen des TVB – das Fitnesstraining in der Ka-
serne statt. Das Angebot kam sehr gut bei den Flüchtlingen an. Die Mädchen und Frauen konnten bei guter Musik zuschauen, mitmachen oder die Übungen einfach einmal ausprobieren. Voller Euphorie wurde die Stunde etwas ausgedehnt, weil die Frauen mit so viel Hingabe und Begeisterung dabei waren. Da der Fitnesskurs so viel Anklang gefunden hat, soll er künftig alle zwei Wochen angeboten werden. Fast 30 Frauen und Mädchen haben jeweils an den Kursen teilgenommen und wollen jetzt auch künftig regelmäßig zum Fitness-Training in die Sporthalle der HEAE kommen. (ms)
bummeln. Blieb nur noch die Qual der Wahl, die sich angesichts der kulinarischen Vielfalt auftat, reihten sich doch die Buden vom Maroni-Mann über Schweizer Raclette und gebakkenen Blumenkohl bis hin zur lecker duftenden Zwiebelsuppe aus Dieburgs Partnerstadt Aubergenville aneinander – wo
nach dem köstlichen Mahl auch ein Calvados aus der Normandie nicht fehlen durfte. Auch ein Abstecher am Stand der tschechischen Partnerstadt Mláda Boleslav lohnte sich, stand doch hier neben hellem und dunklem Bier auch ein zünftiger Becherowka zum Aufwärmen bereit.
Ausgeglichen Landrat bringt Kreishaushalt 2017 ein DARMSTADT-DIEBURG. Landrat Klaus Peter Schellhaas hat am Montag dem Kreistag den Haushalt 2017 vorgestellt und im Parlament um Zustimmung für den fast 760 Seiten umfassenden Haushaltsplan geworben. Der Entwurf sieht Erträge im Ergebnishaushalt von exakt 494.851.632 Euro und Aufwendungen von 489.673.461 Euro vor und weist damit einen Überschuss von 5.178.171 Euro auf. „Der Haushalt 2017 ist mit einem Überschuss von rund 5,2 Millionen Euro im Ergebnishaushalt ausgeglichen. Wir haben das Zwischenziel, den
Haushalt auszugleichen, aus eigener Kraft erreicht“, erklärte Schellhaas vor dem Parlament und fügte hinzu: „Jetzt gilt es die Altfehlbeträge und Kassenkredite weiter abzubauen – wir sind auf einem guten Weg.“ Der Haushaltsentwurf 2017 geht nach seiner Einbringung durch den Landrat jetzt in die parlamentarischen Beratungen. Nach der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Montag (5. Dezember) sind für Montag (14. Dezember) dann schließlich die Haushaltsdebatte und die Verabschiedung des Papiers im Kreistag vorgesehen. (ms)