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BABENHAUSEN • DIEBURG • EPPERTSHAUSEN • MÜNSTER • MESSEL Mittwoch, 30. November 2016

Nr. 48 K

Auflage: 23.980

Gesamtauflage 218.420

Anzeigen: 06106 2839000 / www.dreieich-zeitung.de

Filmset: Langfeldsmühle wird zum Drehort

Wohlfühlen: Schoko-Genuss in Münster

Sonderthema: Schöner leben und wohnen

Stellenmarkt: Unser Sprungbrett für Ihre Karriere

Veranstaltungen: Kunst und Kultur in der Region

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Beilagen heute:

Unterwegs mit der Nachtwächterin Heimatverein Dieburg bietet Stadtführungen der besonderen Art an Von Melanie Pratsch DIEBURG. Wer in den Wochen vor Weihnachten in Dieburgs Altstadt so manch bemänteltem Gesellen mit leuchtender Laterne begegnet, muss sich nicht wundern. Denn im Dieburger Advent sind freitags abends die Nachtwächter unterwegs, deren Rundgänge sich zu Stadtführungen der ganz besonderen Art gemausert haben. Organisiert vom Heimatverein, locken die Nachtwächterrundgänge jetzt wieder Woche für Woche zahlreiche Besucher aus der ganzen Region nach Dieburg. Es ist schon immer etwas Besonderes, wenn sich in der Vorweihnachtszeit rund um den Dieburger Marktplatz kleine Gruppen um die Nachtwächter scharen. Am vergangenen Freitag waren sie wieder erstmals vom Glückstalermarkt aus unterwegs, um die Teilnehmer ihrer Rundgänge in entlegene Gassen, Ecken und Höfe von Dieburg zu führen, die zum Teil selbst alt eingesessenen Dieburgern bis dato verborgen geblieben sind. Neun Rundgänge

Stallpflicht für Geflügel DARMSTADT-DIEBURG. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg hat angesichts der von Geflügelpest infizierten Tiere in Frankfurt und Umgebung durch eine Allgemeinverfügung die Stallpflicht für Geflügel angeordnet. Die Anordnung richtet sich an alle gewerblichen und privaten Tierhalter, die Geflügel besitzen. Ausstellungen, Börsen, Märkte und ähnliche Veranstaltungen, bei denen Vögel und Geflügel verkauft oder zur Schau gestellt werden, sind ab sofort verboten. Mit der Anordnung der Stallpflicht und dem Verbot reagiert der Landkreis Darmstadt-Dieburg auf die sich aktuell ausbreitende Geflügelpest, die im Landkreis Darmstadt-Dieburg jedoch bislang noch nicht nachgewiesen werden konnte, hieß es vergangene Woche aus dem Kreishaus. Auch die Tierfreunde Dieburg haben in diesem Zusammenhang Post aus dem zuständigen hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bekommen, in der die Tierschutzvereine der Region „dringend gebeten“ werden, im Zusammenhang mit der nun auch in Hessen nachgewiesenen Vogelgrippe insbesondere aufgefundene Wildvögel wie Enten, Schwäne oder Greifvögel direkt zu separieren, also in Quarantäne zu halten. Wenn die gefundenen Tiere bereits eindeutige Krankheitssymptome zeigen oder schon sterbend zu den Tierschützern gebracht werden, solle umgehend das zuständige Veterinäramt informiert werden – in diesem Fall sitzt die Behörde in Darmstadt in der Rheinstraße. (ms)

werden insgesamt angeboten – für die Kinder gibt es ein extra Angebot, zu dem nach dem gemeinsamen Rundgang auch eine Märchenlesung gehört. „Es gab auch dieses Jahr wieder eine riesige Nachfrage nach den Karten für unsere Nachtwächterrundgänge“, erklärt die Vorsitzende des Heimatvereins Dieburg, Maria Bauer, kurz vor der Vereidigung der Nachtwächter am Freitag. Doch weil dies nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre zu erwarten war, werden jeden Freitag einige Tickets für den Verkauf am Abend bereitgehalten, damit sich auch Kurzentschlossene noch an einem Rundgang beteiligen können. „Wir verkaufen diese Karten ab 16 Uhr an der Bude des Heimatvereins auf dem Glückstalermarkt“, so der Tipp der Vereinsvorsitzenden. Die große Nachfrage zeigt einmal mehr, dass sich die Rundgänge zum Besuchermagnet im Dieburger Advent entwickelt haben, kommen die Teilnehmer doch aus der ganzen Region, um den Charme der Nachtwächterrundgänge zu erleben. „Die alte Posthalterei gehört in diesem Jahr erstmals zu den Sta-

tionen der Nachtwächterrundgänge“, erklärt Maria Bauer nicht ohne Stolz, schließlich hat der Heimatverein Dieburg erst eine Woche zuvor dort ein Hinweisschild anbringen lassen, um auf die historische Bedeutung des Ortes hinzuweisen. Außerdem zählen malerische Innenhöfe in der Altstadt zu den Stationen der Führungen, die sonst hinter verschlossenen Toren im Verborgenen bleiben. Stadtsiegel und Schlüssel für die Tore Bevor die ersten Gruppen zu ihren Rundgängen aufbrachen, stand zunächst die offizielle Vereidigung der Nachtwächter bevor: Andrea Schuler, Karin Gottlieb, Christian Eidenschink und Joachim Steinmetz, die in diesem Jahr in die lange Kutte schlüpfen und die Laterne zur Hand nehmen, mussten zunächst den Eid schwören, um dann vom Amtmann offiziell das Stadtsiegel und die Schlüssel für die Stadttore überreicht zu bekommen. Die allerersten, die in diesem Jahr in den Genuss eines Rundgangs kamen, waren die Kinder.

Schließlich startet Karin Gottlieb, die den Nachwuchs jeden Freitag ab 16.30 Uhr durch die Altstadt führt, bereits eine Stunde vor ihren Kollegen zu ihrer Führung. „Wisst ihr eigentlich, dass es zur Zeit der Nachtwächter keine elektrischen Straßenlaternen in Dieburg gab“, war eine der ersten Frage, die sie den Kindern stellte. Die staunten nicht schlecht, als sie erfuhren, dass der Nachtwächter jede einzelne Straßenlampe per Hand anzünden musste – und dass der Schlüsselbund, den auch Karin Gottlieb am Mantel trug, dazu diente, die Tore der Stadtmauer abends zu schließen, die Dieburg einst zum Schutz vor Feinden umgab. Nicht ungleich spannend waren die Geschichten von wilden Tieren, Räubern und Hühnerdieben, und auch der Zweck des Hornes, das die Nachtwächterin um den Hals trug, war schnell erraten: Es warnte, wenn einmal mehr in der Altstadt eines der Fachwerkhäuser in Brand geraten war. So wie es im ältesten Haus Dieburgs einst geschah, das bereits drei Mal ein Opfer der lodernden Flammen wurde. „Jetzt

Gespannt lauschen die Kinder den Erzählungen ihrer Nachtwächterin Karin Gottlieb, die auf dem Glückstalermarkt mit der ersten Nachtwächterführung des Jahres startete und so manche interessante Anekdote aus der Geschichte von Dieburg zu berichten hatte. (Foto: Pratsch)

wisst Ihr auch, woher dieses Café in diesem Haus seinen Namen hat“, erklärte Gottlieb den Kindern und fügte hinzu: „Mephisto ist der Feuerteufel.“ Und genau dort im Keller des Cafés gab es für die Kinder am Ende ihrer Führung noch Brezeln und Kinderpunsch, außerdem wartete eine Märchenerzählerin, um den ereignisreichen Nachmittag in Dieburgs Alt-

stadt gemütlich ausklingen zu lassen. Weitere Rundgänge mit den Nachtwächtern starten an den kommenden Adventsfreitagen (2., 9. und 16.) ab 18 und 18.30 Uhr sowie am 2. Dezember ab 19 Uhr auf dem Glückstalermarkt. Restkarten werden jeweils ab 16 Uhr an der Bude des Heimatvereins auf dem Glückstalermarkt verkauft. Für die Kin-

Kostenlos surfen auf dem Rathausplatz

Mit einem Klick zum Ehrenamt

Erster WLAN-Hotspot in Münster – So loggt man sich als Nutzer ein

Suchmaschine des Kreises weiterentwickelt

MÜNSTER. Auf dem Münsterer Rathausplatz gibt es ab sofort die Möglichkeit, kostenlos im Internet zu surfen. Möglich macht’s ein WLAN-Hotspot. Der soll aber nicht der einzige in der Gersprenzgemeinde bleiben. Smartphones und Tablets machen es möglich, jederzeit mit der ganzen Welt vernetzt zu sein. In Großstädten oder Einrichtungen wie Flughäfen sind Hotspots – also bestimmte Bereiche, an denen sich Nutzer mit ihren Geräten kostenlos ins Internet einwählen können – schon zur Gewohnheit geworden. Jetzt steht dem kostenfreien Surfen auch in Münster nichts mehr im Wege: Auf dem Rathausplatz gibt es ab sofort ein öffentliches Drahtlos-Netzwerk. Die Idee, Bürgern einen kostenlosen Internetzugang zu ermöglichen, geht auf einen Antrag der SPD-Fraktion im vergangenen Jahr zurück, der in der Gemeindevertretung auf breite Zustimmung stieß. „Wir haben daraufhin verschiedene Möglichkeiten ausgelotet und Angebote verglichen“, schildert Boris Wandinger, EDV-Spezialist bei der Gemeinde Münster. Die Suche nach der optimalen Lösung habe einige Zeit in Anspruch genommen, zumal es kaum Erfahrungswerte aus anderen Kreiskommunen gebe. „Auch wenn es bereits in anderen Kommunen freie WLANHotspots gibt, so hat Münster bei diesem Thema doch eine Vorreiterrolle übernommen“, betont Bürgermeister Gerald Frank. Auf Wunsch seiner Kollegen in der Bürgermeister-Kreis-

Einfach einloggen und lossurfen: Dank des neuen WLAN-Hotspots auf dem Rathausplatz in Münster kann dort jetzt kostenlos im Internet gesurft werden. (Foto: Gemeinde Münster)

versammlung habe er den übrigen Kommunen eine Gegenüberstellung mit den jeweiligen Stärken und Schwächen der fünf Angebote, die in Münster in die engere Auswahl gekommen seien, zur Verfügung gestellt. Der erste Hotspot soll aber nicht der letzte sein: Die Gemeindevertreter haben Anfang November einstimmig beschlossen, die seit Kurzem vom Kreis angebotene Förderung in Höhe von je 1.500 Euro pro Hotspot zu beantragen, um zwei weitere Gratis-WLANStandorte in Münster und Altheim einrichten zu können. Um den neuen Service auf dem Rathausplatz zu nutzen, sind folgende Schritte nötig: • Der Nutzer muss sich auf dem Rathausplatz befinden. In den WLAN-Einstellungen des mobilen Endgeräts taucht der Hotspot unter dem Namen „WLAN_Rathausplatz“ auf. • Mit einem Antippen oder Klicken auf den Namen wird man auf eine Seite weitergelei-

tet, auf der die Nutzungsbedingungen akzeptiert werden müssen. Einfach an der entsprechenden Stelle ein Häkchen setzen und kostenlos einloggen. • Nun landet der Nutzer auf der Webseite der Gemeinde Münster. Ein Passwort ist nicht notwendig, ab jetzt kann man kostenlos in der Zeit von 6 bis 22 Uhr surfen. (ms)

D A R M S TA D T - D I E B U R G . Rechtzeitig zum „Internationalen Tag des Ehrenamtes“ am kommenden Montag (5.) ist die Ehrenamtssuchmaschine des Landkreises Darmstadt-Dieburg weiterentwickelt worden. Seit sechs Jahren haben ehrenamtlich Engagierte damit die Möglichkeit, gezielt nach bestimmten Tätigkeitsbereichen zu suchen, den Ort der Tätigkeit einzugrenzen und so mit wenigen Klicks etwas Passendes zu finden. Darüber hinaus bietet die Ehrenamtssuchmaschine eine Spendenbörse und ermöglicht Vereinen und Initiativen, sich zu präsentieren und um freiwillige Helfer zu werben. Neben den bereits etablierten Funktionen gibt es jetzt etwa die Möglichkeit, alle Angebote einer Organisation auf einen Blick zu sehen, außerdem wurde das Angebot um eine dynamische Filterfunktion sowie die Vermarktungsmöglichkeit von Qualifizierungs- und Weiterbildungsangeboten erweitert. Außerdem gehören ein zeitgemäßeres Design sowie flexiblere

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Einbindungsmöglichkeiten auf den Webseiten der Landkreise und kreisfreien Städte zur Weiterentwicklung. „Nie war Ehrenamt so wichtig wie heute“, erklärt Landrat Klaus Peter Schellhaas. Schließlich sei ehrenamtliches Engagement eine der tragenden Säulen für das gesellschaftliche Miteinander. Schellhaas: „Ehrenamt fördern und ausbauen, Rahmenbedingungen schaffen, um Menschen zu unterstützen, die sich einer unbezahlbaren Aufgabe widmen, dazu leistet die Ehrenamtssuchmaschine einen wichtigen Beitrag, und ich freue mich, dass das Angebot verbessert wurde.“ Zu finden ist die Ehrenamtssuchmaschine im Internet unter der Adresse www.freiwilligenagentur-dadi.de. (ms)

derführungen, die an den Freitagen um 16.30 Uhr beginnen, können noch Karten über webmaster@heimatverein-dieburg.de bestellt oder ebenfalls freitags ab 16 Uhr beim Heimatverein erworben werden. Außerdem gibt es einen Stadtrundgang am Samstag (10.) ab 14.30 Uhr, für den die Tickets ab 14 Uhr am Heimatvereins-Stand verkauft werden.

Verfolgung von Sinti und Roma DIEBURG. Die Verfolgung der Sinti und Roma in Europa war lange ein Tabuthema. Mehr als 500.000 Sinti und Roma wurden im Nationalsozialismus vertrieben, verfolgt und getötet. Erst 70 Jahre nach ihrer Verfolgung durch die Nationalsozialisten sind die Sinti und Roma als Opfer des NS-Rassenwahns durch die deutsche Justiz anerkannt worden. Die Kreisvolkshochschule hat den Historiker Udo Engbring-Romang eingeladen, um über die Verfolgung der Sinti und Roma zu referieren. Er wird am Freitag (2.) ab 19 Uhr im Landratsamt in Dieburg, Albinistraße 23, sprechen. Anmeldungen sind telefonisch unter (06071) 881-2301 oder per Mail an vhs@ladadi.de möglich. (ms)


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