eco. innovativ
Innovation braucht Bildung. Bildung braucht Innovation.

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Innovation braucht Bildung. Bildung braucht Innovation.
*Warum Nachhaltigkeit mehr als Ökologie ist.
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eco.nova-Herausgeber Sandra Nardin (re.) und Christoph Loreck mit Chefredakteurin Marina Bernardi
Die Wirtschaft der Zukunft ist eine, die nicht auf Kosten von Mensch und Umwelt funktioniert, sondern mit ihnen. Es ist Zeit, ganzheitliche Nachhaltigkeit nicht mehr als Option zu betrachten, sondern als selbstverständlichen Teil des Erfolgsbegriffes. Ökonomischer Erfolg wird künftig noch stärker von ökologischen und sozialen Faktoren abhängig sein.
Der Begriff der Nachhaltigkeit wird mittlerweile ziemlich inflationär gebraucht und ist vielfach zum reinen Marketingsprech verkommen. Nachhaltigkeit jedoch sollte kein Schlagwort sein, das man sich aus Imagegründen auf die Fahne schreibt. Sie ist eine Verpflichtung, eine Haltung, ein Versprechen an die Zukunft. Unternehmen, die Nachhaltigkeit ernst nehmen, verstehen sie nicht nur als Umweltfrage, sondern als eine tiefgreifende unternehmerische Verantwortung. Es geht nicht allein um CO2-Reduktion, Recyclingquoten oder klimaneutrale Produktionsprozesse. Nachhaltigkeit umfasst weit mehr: Sie betrifft den respektvollen Umgang mit Mitarbeiter*innen, die Verantwortung gegenüber Lieferketten und den Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand. Ein Unternehmen, das sich dieser Verantwortung stellt, schafft Vertrauen. Kund*innen, Investor*innen und Talente von morgen orientieren sich zunehmend an ethischen Werten. Wer nachhaltiges Handeln als integralen Bestandteil seiner Unternehmensstrategie begreift, positioniert sich nicht nur wirtschaftlich stärker, sondern wird auch zu einem glaubwürdigen Akteur im gesellschaftlichen Wandel. Es geht um Authentizität statt Greenwashing, um echtes Vorankommen statt kurzfristiger PR-Kampagnen.
Nachdem wir uns im Magazin lange Zeit alljährlich im Frühjahr mit dem ökologischen Aspekt (Environmental) von ESG beschäftigt haben – Kreislaufwirtschaft, Artensterben, Klimaforschung –, haben wir uns heuer der Faktoren S und G angenommen. Ökonomie braucht Ökologie. Sie braucht aber noch weit mehr. Während Maßnahmen zur Ökologisierung des Unternehmens vielfach von außen ins Unternehmen getragen werden können, sei es durch die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen oder klimafreundliche Mobilität, verlangen die Punkte „Social“ und „Governance“ die tiefe Beschäftigung mit dem eigenen Unternehmen, dessen Menschen und Werten. Das ist ungleich mehr Arbeit. Jedoch genauso wichtig. Mindestens. Es nützt die effizienteste Photovoltaikanlage am Dach nichts, wenn darunter alles Menschliche im Argen liegt. Eine schöne Verpackung ist wichtig, doch was langfristig zählt, ist der Inhalt.
Ihre Redaktion der eco.nova
„Die gesamte Wirtschaft muss von der Forstwirtschaft lernen, was Nachhaltigkeit bedeutet – der Holzweg ist ein guter Weg.“
FRANZ ALT
14 MEHR ALS GRÜN
Nachhaltigkeit ist mehr als Umweltschutz, erfolgreiches Wirtschaften mehr als das Erzielen von Gewinnen. Wie soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung ein nachhaltiges Wirtschaftssystem definieren.
24 DIE KUNST DES WANDELS
Die wahre Transformation unserer Gesellschaft beginnt nicht mit neuen Technologien, sondern mit einer neuen Kultur.
28 STARKE VIELFALT
Unternehmen profitieren auf vielen Ebenen von inklusiven Teams: sozial, kulturell, wirtschaftlich und innovativ.
ECO.WIRTSCHAFT
34 UMWELT- SCHUTZ
Was hat die Natur je für uns getan? Diese und andere Fragen haben wir dem Tiroler Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer gestellt.
42 WALDKRAFT
Hannes Ladstätter hat mit seinem „Kraftwerk im Forst“ die weltweit erste batterieelektrische forstliche Seilkrananlage entwickelt.
ECO.INNOVATION
64 BILDUNGSPOLITIK IST STANDORTPOLITIK
ECO. SPEZIAL
Ein Wirtschaftsstandort ist vielleicht nicht kurzfristig, aber gewiss mittel- und vor allem langfristig nur so gut wie der Bildungs- und Wissenschaftsstandort, auf dem er aufsetzt.
ECO.GELD
84 VON FÜHRUNG UND KULTUR
Gabriele Kinast ist neu im Dreiervorstand der RaiffeisenLandesbank Tirol AG. Ein Gespräch über Finanzen, Unternehmenskultur und Frauen in Führungspositionen.
90 AUS ABFALL WIRD GELD
Steigende Umweltauflagen, technologische Innovationen und wertvolle Rohstoffe verwandeln Müll zunehmend in begehrte Ressourcen. Anleger*innen profitieren von stabilen Erträgen und starkem Wachstum.
102 ELEKTRISCH, PRAKTISCH, GUT Mit seiner kantigen Optik passt der neue EV3 perfekt ins KiaPortfolio.
104 RICHTIG CHIC, LEIDER TEUER Der neue BMW X3 kann sich sehen lassen. Das lassen sich die Bayern allerdings auch bezahlen.
110 ALLERGISCH
Für immer mehr Menschen sind Allergien ständiger Begleiter. Woher sie kommen und ob man sie wieder los wird, haben wir mit zwei Experten besprochen.
04 EDITORIAL 10 KOMMENTAR 12 KREATIVE IMPULSE 62 DIE JUNGE SICHT 94 ECO.SERVICE 113 KULTUR.TIPPS
115 HOTEL.TIPPS
118 IM.GESPRÄCH
HERAUSGEBER & MEDIENINHABER: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, 0512/290088, redaktion@econova.at, www.econova.at GESCHÄFTSLEITUNG: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin ASSISTENZ: Martin Weissenbrunner CHEFREDAKTION: Marina Bernardi REDAKTION: eco.wirtschaft: Marian Kröll, Alexandra Keller, MMag. Klaus Schebesta, DI Caterina Molzer-Sauper, Katharina Reitan // eco.zukunft: Doris Helweg // eco.geld: Michael Kordovsky // eco.mobil: Felix Kasseroler // steuer.berater: Dr. Verena Maria Erian // eco. life: Marina Bernardi ANZEIGENVERKAUF: Ing. Christian Senn, Matteo Loreck LAYOUT: Tom Binder COVER: Conny Wechselberger LEKTORAT: Mag. Christoph Slezak DRUCK: Radin-Berger-Print GmbH
UNTERNEHMENSGEGENSTAND: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. GRUNDLEGENDE RICHTUNG: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Life style beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. JAHRESABO: EUR 29,00 (13 Ausgaben). // Sind Beiträge in dieser Ausgabe in der Kopfzeile mit dem FIRMENNAMEN gekennzeichnet, handelt es sich um BEZAHLTE ANZEIGEN bzw. KOOPERATIONEN!
vietnam goes wattens vietnamesische wochen mit kulinarischen highlights vietnamesisch auf den punkt.
Die Wirtschaft mag zwar nicht recht anlaufen, der Standort Tirol wächst dennoch. Im vergangenen Jahr realisierte die Standortagentur Tirol 31 neue Betriebsansiedlungen und 14 Erweiterungen bestehender Firmen. Die Entscheidungen dieser Firmen für Tirol versprechen Investitionen von mehr als 90 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren. Zudem sind 250 neue Arbeitsplätze geplant. Der Großteil der erfolgreich durchgeführten Betriebsansiedlungen kam mit 16 Unternehmen aus Österreich, gefolgt von acht aus Deutschland und zwei aus Italien. Jeweils eine Ansiedlung ist auf Finnland, die Niederlande, die Schweiz, Serbien und Ungarn zurückzuführen. „Die anhaltende Nachfrage bestätigt die hohe Attraktivität Tirols als Standort für Unternehmen aller Größen und Branchen“, sagt Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Die neu angesiedelten und erweiterten Betriebe stammen aus verschiedenen Schlüsselbranchen wie Digitalisierung, Life Sciences, nachhaltige Technologien und der Filmindustrie. Diese Sektoren sind nicht nur vielversprechend, sondern tragen auch maßgeblich zur Struktur und Innovationskraft der Tiroler Wirtschaft bei. Besonders die Firmen aus den Bereichen Digitalisierung und Life Sciences sind stark in der Forschung und Entwicklung tätig. Es zeigt sich, dass die Region dabei nicht nur von ihrer zentralen Lage profitiert, sondern auch von einer vielfältigen Unternehmenslandschaft, die Start-ups, etablierte Firmen, Familienunternehmen und Nischenanbieter vereint. Genau diese Vielfalt fördert den Austausch von Ideen und Technologien und ist ein wesentlicher Faktor für die Attraktivität.
Seit seinen Anfängen vor 27 Jahren hat sich Spiegltec aus Brixlegg vom spezialisierten Planungsbüro zum holistisch agierenden Anbieter für sämtliche Leistungen aus EPCMV-Kontrakten (Engineering, Procurement, Construction Management, Validation) für Industriekund*innen in den Bereichen Pharma, Chemie und Life Science entwickelt. Nun setzt das Engineering-Unternehmen seinen Expansionskurs fort und verstärkt seine Präsenz in Deutschland mit einem neuen Geschäftssitz in Bonn. Damit bringt Spiegltec seine bewährte Alles-aus-einer-Hand-Philosophie gezielt auf den deutschen Markt und rückt näher an seine Kund*innen. Durch die Zusammenarbeit österreichischer und deutscher Expert*innen entsteht ein starkes Kompetenzfeld, das maßgeschneiderte Lösungen für die chemische und pharmazeutische Industrie bietet. Der neue Standort markiert einen wichtigen Meilenstein in der internationalen Wachstumsstrategie, die bereits mit Standorten in Berlin, Köthen und Leipzig vorangetrieben wurde. Dabei bleibt Spiegltec seiner Unternehmenskultur treu und setzt auf organisches Wachstum mit einer klaren strukturellen Ausrichtung. „Den Standort Bonn haben wir bewusst gewählt, um unsere Kund*innen vor Ort in den Chemparks sowie viele weitere mittelständige Unternehmen im Rheinland und Ruhrgebiet besser bedienen zu können“, erklärt Martin Haase, Geschäftsführer von Spiegltec Deutschland. Christian Peintner, Geschäftsführer der Spiegltec GmbH, ergänzt: „Bereits seit 2023 sind wir am bayerischen Ingenieurbüro Kontech beteiligt und seit Juni letzten Jahres ist das Berliner Unternehmen Unison Teil der Gruppe. Nach der neuen Standorteröffnung in Bonn stehen weitere strategische Standorte wie Ludwigshafen, Mannheim und Frankfurt am Main im Fokus.“
Tyrolit ist einer der weltweit führenden Hersteller von Schleif- und Abrichtwerkzeugen sowie Systemanbieter für die Bauindustrie. Anfang des Jahres hat die Gruppe 100 Prozent der schwedischen Scanmaskin Sverige AB übernommen. Die Übernahme ist ein weiterer strategischer Schritt, um das Produktportfolio für den Bereich Bodenbearbeitung weiter auszubauen. Scanmaskin hat eine starke Geschichte und ist als renommierte Marke im Bereich der Bodenbearbeitung am Markt etabliert. Das Unternehmen ist bekannt für seine qualitativ hochwertigen und zuverlässigen Produkte, die weltweit geschätzt werden. Der Hauptsitz und die Produktion von Scanmaskin befinden sich in Lindome nahe Göteborg. Der Standort bleibt auch weiterhin erhalten und wird unter der Tyrolit Gruppe weiter gestärkt. Trotz des derzeit schwierigen wirtschaftlichen Umfelds hält Tyrolit an seiner langfristigen Strategie fest und investiert in zukunftsorientierte Märkte.
Marina Bernardi, Chefredaktion
Wo das Glück wohnt?
Vermutlich im Wald.
Seit Kurzem ist es amtlich: Zum achten Mal in Folge liegt Finnland auf Platz eins des UN World Happiness Report 2025 – vor Dänemark, Island und Schweden. Österreich findet sich darin auf Platz 17 von 100, was prinzipiell gar nicht übel ist. Objektiv geht’s uns also offenbar besser, als so mancher empfindet. Eine Erklärung für die langfristige Zufriedenheit der Finnen liegt übrigens in deren engen Naturverbundenheit. Draußen macht happy. Laut dem aktuellen Naturbarometer mehrerer finnischer Ministerien sind 97 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die Natur die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen verbessert. Rund 70 Prozent der dortigen Bevölkerung würden sogar strengere Umweltvorschriften befürworten. Das liegt vor allem daran, dass es die finnische Regierung schafft, ihr Volk in (klima-)politische Entscheidungen miteinzubeziehen und es auf den Weg zu Veränderungen augenscheinlich gut mitzunehmen. Generell ist das Vertrauen in öffentliche Behörden im Norden sehr hoch. Das hilft auch in Sachen Klimaschutz.
In seinem Buch „Das Happiness Paradox“ (erscheint im Juni) beschäftigt sich auch der finnische Philosoph und Glücksforscher Frank Martela damit, wie man im Leben Sinn und Zufriedenheit findet. Und wie wir nun wissen, kennen sich die Finnen damit aus. Er zeigt, dass die Jagd nach Glück oft das größte Hindernis ist, um eben jenes tatsächlich zu finden. Statt zufrieden zu sein mit dem, was man hat, sieht und sucht man immer nur Verbesserungsmöglichkeiten. Falls Sie sich also schon immer gefragt haben, wo das Glück zu Hause ist: Sie finden es vermutlich im Wald. Der nimmt Sie so, wie Sie sind. Nur gut, dass wir in Tirol viel davon haben.
Anregungen und Kommentare bitte an bernardi@econova.at
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Mit Werten ist das so eine Sache. Für die einen bedeutet das Gold, Immobilien, Aktien. Die anderen verstehen darunter ethische Prinzipien und sozialen Zusammenhalt. Welche Richtung wir einschlagen, entscheidet, in welcher Welt wir künftig leben.
Viktor Orban bezeichnet seine Gegner als „Wanzen“ und kündigt einen „großen Osterputz“ an. Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew beschimpft Emmanuel Macron und den britischen Premier Keir Starmer als „Drecksäcke“. Der US-Verteidigungsminister bezeichnet die Europäer als „erbärmliche Trittbrettfahrer“. Donald Trump ignoriert die Gewaltenteilung und verlangt die Amtsenthebung von Richtern. In Österreich erschüttert eine Serie von Hasskriminalität die Öffentlichkeit. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, aber ich denke, es reicht. Fest steht: Die aktuellen Nachrichten waren schon mal besser.
So unterschiedlich die Beispiele auch sein mögen – sie haben alle einen gemeinsamen Nenner. Sie sind Ausdruck unserer „neuen Zeit der Ruchlosigkeit“, wie es die deutsche Noch-Außenministerin Annalena Baerbock treffend nannte. Wir googeln: Ruchlosigkeit steht für Gewissenlosigkeit, Gemeinheit, Bosheit. Das umschreibt die genannten Fälle gut. Stellt sich die Frage: Wie konnte es so weit kommen? Die Gesetze sind doch in den letzten Jahren im Wesentlichen gleichgeblieben. Warum ist dann alles so anders geworden?
Weil es eine Stufe unterhalb der Gesetze gibt. Es sind die informellen Regeln, für die man anstatt eines Juristen einen Soziologen befragen muss, wie es das ORF-Magazin DOK 1 zum Thema „Eure Regeln sind mir sch…egal“ kürzlich gemacht hat. Das ist die Ebene von ungeschriebenen Gesetzen, von Benimmvorschriften, von Gentleman-Agreements, von gegenseitiger Rücksichtnahme, Respekt, Toleranz und Wertschätzung. Wer darauf abzielt, diesen gesellschaftlichen Kitt zu beschädigen, hat eine Reihe scharfer Waffen zur Verfügung. Sie einzusetzen ist simpler als ein Quick-&-Easy-Rezept von Jamie Oliver.
Für den ersten Gang beginne man im Kleinen, da fällt es nicht so auf. Mit dauerhaften alltäglichen Regelverstößen
sinkt das moralische Niveau und der Aggressionslevel steigt. Für Gang Nummer zwei nehme man die beliebte Salamitaktik und breche jeden Tag neue Tabus. Das stumpft ab und sorgt dafür, dass die Grenze des Sagbaren und damit des Machbaren laufend ein Stückchen weiter verschoben wird. Für den dritten Gang empfiehlt sich eine weitere bewährte Methode: Begriffe aushöhlen wie einen Kürbis. Dieses effektive Rezept hat J. D. Vance bei seinem Europa-Besuch angewandt. Er beschuldigte die europäischen Führungskräfte, die Meinungsfreiheit zu unterdrücken und die Demokratie zu gefährden. Ausgerechnet. Das funktioniert deswegen, weil die USA und die EU zwar dieselben Worte verwenden, aber Unterschiedliches meinen. Die EU steht auf einem gewachsenen Fundament aus Menschenrechten, Gewaltenteilung, freiem Handel und ähnlichen Grundprinzipien. Die USA ticken inzwischen anders: „Meinungsfreiheit“ bedeutet jetzt, auch Hassreden freien Lauf zu lassen. Und „Demokratie“ ist das, was die Trump-Administration darunter versteht. Da gehören Gleichbehandlung, Minderheitenrechte, Klimaschutz und Pressefreiheit längst nicht mehr dazu. Es geht nur mehr um Interessen und Deals. Und für diese braucht es keine „Werte“ in unserem Sinn. Abschließend noch ein Serviervorschlag: Eine ordentliche Prise Desinformation funktioniert immer und frisst sich wie ein schleichendes Gift durch alles, was uns in den letzten 80 Jahren das friedliche Zusammenleben gesichert hat.
Es ist also ziemlich leicht, Bewährtes zu zerstören. Wie aber können wir es bewahren? Hinschauen, mitdenken und ansprechen helfen – in der Familie, unter Freunden, in den Unternehmen, im Land. Auch das wäre in der Pflicht – doch die Landesregierung wehrt sich gerade mit Händen und Füßen gegen strengere Compliance-Richtlinien. Schlechtes Timing – denn wenn wir der Ruchlosigkeit und deren Folgen ernsthaft etwas entgegensetzen wollen, braucht es alle, denen ein faires Miteinander nicht sch…egal ist.
• hollu
• Post Logistik Zentrum Tirol (Vomp)
• Ragg
• Tiroler Rohre GmbH
Peter Einkemmer (Konzept & Strategie) und Dominique Pfurtscheller (Geschäftsführung) von northlight (northlight.at)
Events und Marken sind ein Dreamteam.
VON DOMINIQUE PFURTSCHELLER UND PETER EINKEMMER
Die Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm oder das Hahnenkammrennen sind das beste Beispiel, wie Markenerlebnisse das Image ganzer Regionen prägen. Aber warum verstehen dies Destinationen und Tourismuswirtschaft, während in der Privatwirtschaft Events als essenzielles Marketingtool in Vergessenheit geraten? Klar: Das Business von Touristiker*innen ist es, Menschen an Orte zu bringen, an denen sie besondere Erlebnisse und Erfahrungen sammeln. Machen die Destinationen und die damit verbundenen Betriebe ihren Job gut, lautet das Ergebnis: Die Gäste kommen immer wieder gerne. Sie kaufen das angebotene Produkt, werden im Idealfall Fans und Botschafter*innen der jeweiligen (Tourismus-)Marke und teilen ihre positive Brand Experience mit anderen. Dieselben Faktoren also, die in jedem Unternehmen zählen. Unabhängig vom Wirtschaftszweig. Lediglich sind die Orte, an die Konsument*innen geführt werden sollen, andere. Nicht nur physische
ON - WIE OFFLINE: EMOTIONEN ZÄHLEN
Die Rede ist einerseits von stationärem Handel, Restaurants, Büros und Co. Andererseits von Webshops, Online-Marktplätzen oder Social-Media-Kanälen. Außerhalb der Tourismusbranche wird Events oft wenig Beachtung geschenkt, weil: „Ein Event ist ja teuer und nur punktuell, das bringt unserem Unternehmen nichts.“ Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn die Eintrittskarte zu den Herzen der Kund*innen löst man am besten, indem das Zusammenspiel der richtigen, für die Zielgruppe relevanten Marketinginstrumente und -kanäle geschickt sowie emotionsreich genutzt wird.
EVENT IST EMOTION
Ereignisse, die mit starken emotionalen Empfindungen verknüpft sind, prägen sich besonders tief in unser Gedächtnis
ein. Darum merken wir uns aufregende, lustige oder traurige Erlebnisse besser als andere. Emotionale Begegnungen mit Marken – und Events sind prädestiniert dafür – sind der Schlüssel zu den Hirnen und Herzen potenzieller Kund*innen. Die eingangs angesprochene Ski-WM in Saalbach ist ein hervorragendes Beispiel. Rund 175.000 Fans live vor Ort und allein in Österreich über fünf Millionen Zuschauer*innen vorm TV haben toporganisierte Wettkämpfe bei meist strahlendem Wetter präsentiert bekommen. Da wurde gemeinsam angefeuert, gejubelt, geweint und durchgefeiert. Der Werbewert für die Region: quasi unbezahlbar. Nichts verbindet Menschen mehr – und eben auch Marken mit Menschen – als gemeinsame emotionale Erlebnisse. Und diese gehören zu einer erfolgreichen Brand.
DER GAST IST DER STAR
Gut gemachte Marken wecken Emotionen bei Menschen. Events können daher ein wichtiges Puzzleteil einer erfolgreichen Brand sein. Wer es versteht, Events gekonnt einzusetzen, kann Menschen an die eigene Marke heranführen und binden. Doch keine Sorge: Dafür muss man keine ganze Ski-WM veranstalten. Auch ein kleiner Rahmen mit herzlichem Empfang, gut gewählten Programmpunkten und den richtigen Gästen kann genügen, um das Ticket zu den Herzen seiner Kund*innen zu lösen. Wichtig ist nur, dass der Gast der Star ist. Und nicht das Event oder das Unternehmen dahinter.
Womit weckt Ihr Unternehmen
Emotionen und wie stehen Sie zu Events? Wir freuen uns über Ihre Impulse!
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Nachhaltigkeit ist mehr als Umweltschutz, erfolgreiches Wirtschaften mehr als das Erzielen von Gewinnen. Wie soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung ein nachhaltiges Wirtschaftssystem definieren.
TEXT: KATHARINA REITAN
In der öffentlichen Debatte rund um Nachhaltigkeit dominieren oft ökologische Themen wie Klimawandel, CO₂-Emissionen oder Ressourcenschonung. Doch Nachhaltigkeit umfasst weit mehr als nur Umweltaspekte. Die sozialen und Governance-Dimensionen des ESG-Konzepts (Environmental, Social, Governance) gewinnen zunehmend an Bedeutung – und das aus gutem Grund. Denn erst wenn Unternehmen auch soziale Verantwortung übernehmen und eine transparente, ethische Unternehmensführung etablieren, entsteht ein wirklich nachhaltiges Wirtschaftssystem.
ESG – WAS IST DAS?
Doch was genau verbirgt sich hinter den Begriffen „Social“ und „Governance“ und warum sind diese beiden Dimensionen so entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen? Während der Bereich „Environmental“ bereits seit Jahren im Fokus steht, geraten die Bereiche „Social“ und „Governance“ erst langsam in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Dabei sind gerade diese Aspekte essenziell für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg und gesellschaftliche Akzeptanz. „Ein nachhaltiges Wirtschaftssystem ist ein System, in dem eine Grundlage für die Zukunft geschaffen wird, auch zukünftig erfolgreich zu sein, Investitionen
ERST WENN UNTERNEHMEN
AUCH SOZIALE VERANTWORTUNG
ÜBERNEHMEN UND EINE
TRANSPARENTE, ETHISCHE UNTERNEHMENSFÜHRUNG
ETABLIEREN, ENTSTEHT
EIN WIRKLICH NACHHALTIGES WIRTSCHAFTSSYSTEM.
in die Zukunft tätigen zu können, um Arbeitsplätze sichern zu können. Eine gewisse Langfristigkeit ist natürlich immer damit verbunden. Da muss man heute die Maßnahmen setzen, um morgen und übermorgen noch dabei zu sein. Ich würde sagen, zukünftige Investments und zukünftige Arbeitsplatzsicherung, das sind so die wesentlichen Elemente.“ Gerhard Kaiser, Managing Partner Cura Cosmetics, bringt auf den Punkt, was ein nachhaltiges Wirtschaftssystem ausmacht. Birgit Schulze-Boysen ist Leiterin Personal bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben. Sie zieht den Kreis etwas weiter: „Man will die Ressourcen der Gegenwart wirtschaftlich effizient oder ökologisch tragfähig oder sozial verantwortlich nutzen, um für die nächsten Generationen eine Basis zu schaffen, die das Leben lebenswert macht.“
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
Die soziale Dimension („S“) umfasst dabei alle Maßnahmen eines Unternehmens, die
„Es gibt viele Möglichkeiten, wie man Maßnahmen im S- und G-Bereich messen kann. Nicht zuletzt gibt
Reporting-Standards, die relativ klare Kennzahlen liefern.“
CHRISTOPH AUKENTHALER, CURA COSMETICS
auf soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Inklusion und Vielfalt abzielen. Dazu gehören faire Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Lieferkette ebenso wie Chancengleichheit innerhalb des Unternehmens selbst. Schulze-Boysen: „Man muss sich das immer in diesen drei Dimensionen anschauen und bewerten, wenn es um Maßnahmen geht. Die Wirtschaftlichkeit, die Ökologie, aber auch die soziale Gerechtigkeit sind Aspekte, die, wenn es um die Nachhaltigkeit geht, gleichberechtigt zu betrachten sind. Sie tragen zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem bei. Das fängt bei ganz kleinen Dingen an, dass man Menschen Chancen gibt. Ich sehe uns als öffentlichkeitsnahes Unternehmen in einer großen Verantwortung, qualitativ hochwertige Ausbildungsplätze für junge Menschen anzubieten.“ Und Gerhard Kaiser fügt hinzu: „Nachhaltigkeit ist eben nicht nur Ökologie, aus unternehmerischer Sicht muss es mehr sein. Da gehören soziale Gerechtigkeit und Governance dazu. Wir sind uns einig, dass Nachhaltigkeit nur in diesem Dreierpack funktioniert. Es geht um faire Arbeitsbedingungen, Diversität und Inklusion.“
Soziale Nachhaltigkeit endet dabei nicht bei gesetzlichen Vorgaben: Immer mehr Unternehmen erkennen den Wert sozialer Verantwortung als Wettbewerbsvorteil im Kampf um Talente, Stichwort Employer Branding. Gerade jüngere Generationen legen großen Wert darauf, dass ihr Arbeitgeber Werte wie Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion aktiv lebt – sowohl intern als auch extern. Kaiser untermauert das: „Nur
wenn man wirklich auf soziale Gerechtigkeit schaut, kann man davon ausgehen, dass es langfristig Erfolg und Zufriedenheit gibt. Man muss nachhaltiges Wirtschaften mit einer gewissen Langfristigkeit verbinden.“
Auch bei Birgit Schulze-Boysen als Personalerin geht es um Menschen: „Die soziale Verantwortung spannt sich bei mir über zwei Ebenen. Einmal nach außen hin, wenn ich es vonseiten der Bewerber*innen sehe, und einmal nach innen, wo es um die Mitarbeiter*innen und deren Bindung geht.“ Das sieht auch Christoph Aukenthaler so. Er ist Sustainability & Process Specialist bei Cura Cosmetics: „Damit wir wachsen können, Mitarbeiter*innen zu uns kommen und auch bei uns bleiben wollen, müssen wir deutlich über das hinausgehen, was der Gesetzgeber vorschreibt. Das Gesetz ist das absolute Minimum.“
Studien zeigen immer wieder deutlich positive Effekte divers zusammengesetzter Teams auf Innovationskraft sowie wirtschaftlichen Erfolg insgesamt („Diversity Dividend“). Dennoch tun sich viele Firmen noch schwer damit, echte Vielfalt umzusetzen, statt bloße Lippenbekenntnisse abzugeben: Dabei geht es nicht allein um Geschlechtergerechtigkeit, sondern ebenso um kulturelle Hintergründe, unterschiedliche Altersgruppen bis hin zur Integration von Menschen mit Behinderung– kurzum: Alles was unsere Gesellschaft vielfältig macht, sollte sich idealerweise auch innerhalb unserer Wirtschaft widerspiegeln.
Die IVB wurden 2024 vom Integrationsfonds erneut als integratives Unternehmen ausgezeichnet. „Wir haben uns um dieses Gütesiegel wieder beworben, weil es uns wichtig ist“, sagt Schulze-Boysen. „Sowohl bei uns als auch bei der Firma Inbus, unserem Tochterunternehmen, erfüllen wir die Pflichtzahl. Es ist natürlich eine Herausforderung, Menschen mit Einschränkung, mag diese körperlich oder geistig sein, mit einer passenden Möglichkeit der Beschäftigung zusammenzubringen, aber es funktioniert. Wir arbeiten dabei erfolgreich mit dem Aufbauwerk der Jugend oder Arbas zusammen.“
Auch bei Cura Cosmetics nimmt man diese Herausforderung ernst: „Was das Thema Behinderteneinstellungsgesetz oder Inklusion betrifft, muss ich sagen, sind wir offener, als es vielleicht wahrgenommen wird. Und wenn man Diversität im Sinne der Geschlechterdiversität sieht, dann sind wir mit Sicherheit vorn dabei. Unser Frauenanteil
„Nachhaltigkeit funktioniert nur im Dreierpack. Es geht um faire Arbeitsbedingungen, um Diversität und Inklusion.“
GERHARD KAISER, CURA COSMETICS
liegt bei 80 Prozent“, fasst Gerhard Kaiser zusammen. Bei den IVB ist Vielfalt ebenso ein großes Thema, wie Schulze-Boysen anmerkt: „Bei uns im Haus arbeiten Menschen aus rund 30 Nationen. Und wir suchen nach wie vor Frauen für technische Berufe. Von der Altersstruktur reicht der Bogen von Lehrlingen – die jüngsten sind heute 15, 16 Jahre alt – bis zu Mitarbeiter*innen, die 42 Jahre bei den IVB sind. Diese Vielfalt macht uns stark als Team.“
TRANSPARENZ SCHAFFT VERTRAUEN
Eine gute Unternehmensführung – Governance – ist das Fundament jeder nachhaltigen Organisation. Transparenz in Ent-
scheidungsprozessen schafft Vertrauen bei Investor*innen, Mitarbeiter*innen und Verbraucher*innen. Gesetzliche Vorgaben spielen hierbei eine wichtige Rolle: Compliance-Regeln gegen Korruption oder Geldwäsche sind längst Standard geworden; darüber hinaus erwarten Stakeholder heute freiwillige Selbstverpflichtungen zur Offenlegung relevanter Informationen über Geschäftspraktiken sowie deren Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt. „Wenn es um Governance geht, ist transparentes Handeln aus unserer Sicht zwingend notwendig, wenn man langfristig als Unternehmen Erfolg haben und glaubwürdig sein will und gegenüber Mitarbeiter*innen und Stakeholdern seriös auftreten möchte“, findet
„Man braucht die Führungskräfte, Menschen mit Erfahrung und einem guten Hausverstand, um nicht ins Fahrwasser des Social Washing zu kommen.“
BIRGIT SCHULZE - BOYSEN, INNSBRUCKER VERKEHRSBETRIEBE
CURA-Geschäftsführer Kaiser. Transparenz stehe für sein Unternehmen weit oben: im Management. „Wir haben regelmäßige Meetings, zu denen alle Mitarbeiter*innen eingeladen sind, teilzunehmen. Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliche Themen, sondern auch um Nachhaltigkeit oder soziale Bereiche. Wir kommunizieren dabei auch ganz klar unsere Unternehmensstrategien und ethische Aspekte. Transparenz ist der Schlüssel, um Social Washing zu vermeiden und an Glaubwürdigkeit zu gewinnen.“
NACHWEISLICH
Ein zentraler Aspekt sozialer Nachhaltigkeit ist die Verantwortung entlang globaler Lieferketten. Das Lieferkettengesetz etwa verpflichtet Unternehmen dazu, Menschenrechtsverletzungen bei Zulieferern zu verhindern oder zumindest zu minimieren. Dies betrifft nicht nur große Konzerne; auch mittelständische Betriebe müssen zunehmend nachweisen können, dass ih-
NACHHALTIG
WIRTSCHAFTEN
Ein nachhaltiges Wirtschaftssystem ist ein Konzept, das ökologische, soziale und ökonomische Dimensionen in Einklang bringt, um langfristige Wertschöpfung zu gewährleisten, ohne die Ressourcenbasis zukünftiger Generationen zu gefährden. Das Ziel ist ein dynamischer Prozess des Ausbalancierens dieser Dimensionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Es basiert auf folgenden Prinzipien:
• ÖKOLOGIE: Schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen, Förderung erneuerbarer Energien und Vermeidung von Umweltverschmutzung.
• SOZIALES: Sicherstellung von Chancengleichheit, Menschenrechten und Lebensqualität für alle Beteiligten.
• ÖKONOMIE: Wirtschaftliche Stabilität und Erträge erzielen, ohne die Basis der benötigten Ressourcen zu schädigen.
re Produkte unter fairen Bedingungen hergestellt wurden.
Cura Cosmetics sieht sich da in der Verantwortung: „Wir sind Mitglied im Verein Amfori – ein europaweiter Verband von Handelsunternehmen, Produktions- und Industriebetrieben, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Lieferkettenqualität vor allem im Sozialbereich zu verbessern. Da geht es viel darum, die asiatischen Vorlieferanten zu unterstützen, um die Qualität der Sozialleistungen dort zu verbessern. Wir übernehmen regelmäßig Verantwortlichkeiten für Lieferant*innen aus der vor allem asiatischen Lieferkette und machen Sozialaudits vor Ort.“ Es gehe heute weniger um Kinderarbeit als darum, die Sozialbedingungen in einem (chinesischen) Produktionsbetrieb, die Arbeitszeitregelungen, das Umfeld oder die Entlohnung zu beobachten. „Es gibt im Anschluss entsprechende Auditberichte, aufgrund derer wir aktiv eingreifen können. Wir können den Betrieben mit sanftem Druck und positiv formuliert beibringen, wo die europäischen Standards liegen“, so Kaiser. Unternehmen stehen in diesem Punkt vor der Herausforderung echter Authentizität: Wer lediglich oberflächliches „Social Washing“ betreibt – also soziales Engagement vortäuscht –, riskiert Glaubwürdigkeitseinbußen bei Kund*innen wie Mitarbeiter*innen gleichermaßen. Gerhard Kaiser sieht es realistisch: „Den Unternehmen geht es oft nicht darum, etwas bewusst zu verschleiern, sondern sie nehmen sich einfach nicht die Zeit, die Mitarbeiter*innen und die Stakeholder mitzunehmen. Wir legen einen klaren Schwerpunkt darauf. Wir veröffentlichen etwa seit mehreren Jahren einen Nachhaltigkeitsbericht, der auch bei uns auf der Homepage zu finden ist. Hierin geht es nicht nur um die ökologische Nachhaltigkeit, sondern ganz stark auch um soziale Aspekte.“ Birgit Schulze-Boysen sieht in Sachen Social Wahing vor allem die Führungsebene in der Verantwortung: „Man braucht Menschen mit Erfahrung und einem guten Hausverstand, um nicht in dieses Fahrwasser zu kommen.“
Eine große Herausforderung im Bereich Social & Governance bleibt die Messbarkeit entsprechender Maßnahmen bzw. deren Wirkung auf Unternehmenserfolg oder gesellschaftlichen Nutzen insgesamt. Während ökologische Kennzahlen wie der CO₂-Ausstoß relativ einfach quantifizierbar sind („Carbon Footprint“), gestaltet sich dies im sozialen Bereich deutlich schwieriger: Wie misst man beispielsweise Fortschritte
Unternehmen spielen bei der Ökologisierung von Wirtschaft und Gesellschaft eine tragende Rolle. Eine neue Studie in Kooperation zwischen KMU Forschung Austria und dem KONTEXT Institut für Klimafragen zeigt die Haltung der österreichischen Unternehmen zur Klimapolitik.
87 %
DER BEFRAGTEN UNTERNEHMER*INNEN WOLLEN EINEN POSITIVEN BEITRAG ZUM SCHUTZ VON UMWELT UND KLIMA LEISTEN.
70 %
DER UNTERNEHMEN GEBEN AN, DASS FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG DER ÖFFENTLICHEN HAND FÜR SIE UNERLÄSSLICH IST, UM AMBITIONIERTEN KLIMASCHUTZ ZU BETRIEBEN.
63 %
DER BEFRAGTEN NEHMEN KEINEN STARKEN POLITISCHEN WILLEN FÜR AMBITIONIERTEN KLIMASCHUTZ WAHR.
80 %
DER BEFRAGTEN SAGEN, DER SCHUTZ VON KLIMA UND UMWELT HABE FÜR IHR UNTERNEHMEN SEHR HOHE PRIORITÄT. FÜR 76 % GEHÖRT DIES ZU DEN ZENTRALSTEN UNTERNEHMENSWERTEN..
69 %
BEMÄNGELN DIE TATSÄCHLICHE UMSETZUNG NOTWENDIGER KLIMASCHUTZMASSNAHMEN
DURCH DIE POLITIK.
(AUF DIE FRAGE „WENN DIE POLITIK NEUE KLIMASCHUTZZIELE FESTLEGT, ERGREIFT SIE IN DER REGEL AUCH DIE NOTWENDIGEN MASSNAHMEN, UM DIESE ZU ERREICHEN“ ANTWORTETEN NUR 33 % MIT „TRIFFT ZU“ ODER „TRIFFT EHER ZU“.)
58 %
HALTEN ES FÜR WICHTIG, DASS DIE POLITIK UND DIE ÖFFENTLICHE VERWALTUNG IN DIE WIRTSCHAFT EINGREIFEN, UM DEN KLIMASCHUTZ VORANZUTREIBEN.
75 %
STUFEN DIE KOMPETENZ VON POLITIK UND ÖFFENTLICHER VERWALTUNG IM KLIMASCHUTZ ALS UNZUREICHEND EIN. NUR 44 % VERTRAUEN DARAUF, DASS IM KLIMASCHUTZ GENERELL FAIR, OFFEN UND EHRLICH AGIERT WIRD.
68 %
SIND DER MEINUNG, DASS KLIMASCHUTZ EIN WESENTLICHER PFEILER LANGFRISTIGEN UNTERNEHMENSERFOLGS IST.
55 %
STEHEN HINTER EINER AMBITIONIERTEN KLIMAPOLITIK, AUCH WENN DAMIT EINSCHRÄNKUNGEN FÜR SIE VERBUNDEN SIND.
Nachhaltigkeit kurz & bündig.
ESG
steht für Environmental, Social und Governance. Es handelt sich um ein Rahmenwerk zur Bewertung der nachhaltigen und ethischen Praxis von Unternehmen. Die drei Komponenten umfassen:
• ENVIRONMENTAL ( UMWELT ) : Bezieht sich auf die Umweltauswirkungen eines Unternehmens, einschließlich Themen wie Klimawandel, Energieeffizienz und Ressourcenmanagement.
• SOCIAL ( SOZIALES ) : Bewertet, wie ein Unternehmen mit Mitarbeiter*innen, Zulieferern, Kund*innen und der Öffentlichkeit umgeht, einschließlich Aspekte wie Arbeitsbedingungen und Vielfalt.
• GOVERNANCE ( UNTERNEHMENSFÜHRUNG ) : Konzentriert sich auf Aspekte der Unternehmensführung wie Steuerstrategie, Vorstandsvergütung und Korruptionsbekämpfung.
ESG-Kriterien dienen Investoren als Indikator für die Nachhaltigkeit eines Unternehmens und ermöglichen eine umfassendere Bewertung der Unternehmensleistung jenseits reiner Finanzkennzahlen.
Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen und ESG sind eng miteinander verbunden, da beide auf Nachhaltigkeit abzielen, jedoch unterschiedliche Schwerpunkte setzen. SDGs sind ein globaler Rahmen mit 17 Zielen und 169 Unterzielen, die wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte umfassen. Ihr Ziel ist es, bis 2030 eine nachhaltige Entwicklung weltweit zu fördern, zum Beispiel durch Armutsbekämpfung, Klimaschutz und Gleichstellung. ESG-Kriterien helfen, die SDGs in der Praxis umzusetzen, indem sie messbare Standards für Unternehmen schaffen. So tragen ESG-Investitionen dazu bei, SDG-Ziele wie Klimaschutz oder soziale Gerechtigkeit zu erreichen.
Das Lieferkettengesetz, offiziell Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz (LkSG), verpflichtet Unternehmen in Deutschland zur Achtung von Menschenrechten und Umweltschutz entlang ihrer gesamten Lieferketten. Es trat am 1. Januar 2023 in Kraft und gilt zunächst für Unternehmen mit mindestens 3.000 Mitarbeiter*innen, ab 2024 für solche mit mindestens 1.000 Mitarbeiter*innen.
Hauptziele und Regelungen:
• MENSCHENRECHTE SCHÜTZEN: Verbot von Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Diskriminierung, Landraub sowie Sicherstellung von Arbeits- und Gesundheitsschutz und fairen Löhnen.
• UMWELTSCHUTZ FÖRDERN: Vermeidung umweltrechtlicher Verstöße wie Trinkwasserverschmutzung.
• SORGFALTSPFLICHTEN: Unternehmen müssen Risiken analysieren, Präventionsmaßnahmen ergreifen, Beschwerdemechanismen einrichten und regelmäßig berichten.
• GELTUNGSBEREICH: Die Verantwortung erstreckt sich auf den eigenen Geschäftsbereich sowie direkte und indirekte Zulieferer.
Auch österreichische Betriebe können (indirekt) von den Anforderungen des LkSG betroffen sein. Etwa wenn heimische Unternehmen Dienstleistungen oder Produkte an deutsche Betriebe liefern.
ALLES, WAS UNSERE GESELLSCHAFT VIELFÄLTIG MACHT, SOLLTE SICH IDEALERWEISE AUCH INNERHALB UNSERER WIRTSCHAFT WIDERSPIEGELN.
hinsichtlich Gleichstellung oder Inklusion?
Welche Indikatoren eignen sich zur Bewertung guter Unternehmensführung?
Christoph Aukenthaler arbeitet bei Cura Cosmetics dafür mit klar definierten Markern: „Es gibt viele Möglichkeiten, wie man Fortschritte messen kann. Nicht zuletzt gibt es Reporting Standards, die relativ klare Kennzahlen dafür liefern. Auch die europäischen Berichtspflichten schreiben vieles vor. Dabei geht es zum Beispiel darum, wie hoch die Fluktuationsrate ist. Je höher, desto geanuer sollte man hinschauen.“ Ein weiterer Bereich widmet sich der Weiterbildung. Wie viele Weiterbildungen werden im Schnitt pro Mitarbeiter*in und Jahr in Anspruch genommen? Im Zuge der betrieblichen Gesundheitsfürsorge bekommen Mitarbeiter*innen umfangreiche Fragebögen, in denen Zufriedenheit und Workload abgefragt werden. „Es gibt also eine Vielzahl an Markern, die man setzen kann“, erklärt Aukenthaler.
Hard- und Softfacts geben bei den IVB Feedback zu den getroffenen Maßnahmen. „Wir haben eine Instanz im Personalcontrolling, die im beständigen Austausch mit der Betriebswirtschaft ist“, gibt Schulze-Boysen einen Einblick. „Dabei werden Daten gesammelt, um unsere Annahmen zu stützen oder entsprechend zu steuern. Nach der Analyse dieser Hardfacts geht es in die persönlichen Gespräche.“ Dazu werden regelmäßige Mitarbeiter*innen-Befragungen sowohl im Gesamtunternehmens- als auch im Gesundheitsbereich durchgeführt. In Qualitätszirkeln, die daraus abgeleitet werden, werden die identifizierten Themen entsprechend bearbeitet. Die kleinste Einheit ist für Birgit Schulze-Boysen immer das Mitarbeiter*innen-Gespräch. Am Ende zählt immer der Mensch.
Mit ihrer neuen Zentrale hat die TIROLER VERSICHERUNG nicht nur das erste Holzhochhaus in der Innsbrucker Innenstadt errichtet, sondern auch innovative und gesunde Arbeitsplätze für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen.
Holz und viel Grün – die neue Zentrale der TIROLER begeistert nachhaltig.
Das neue Arbeitsumfeld passt sich optimal an die Lebensphasen und Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, damit alle ihre beste Leistung erbringen können“, erklärt Jane Platter, Leiterin des Personalmarketings und der Personalentwicklung. Dazu gehören gesunde ergonomische Arbeitsplätze, flexible Arbeitszeitmodelle für eine gute Vereinbarkeit sowie durchdachte Raumkonzepte. „Wir drehen an allen Schrauben“, so Platter. Das Ergebnis ist gelungen. Viel Holz und frisches Grün sorgen für ein gesundes Raumklima und bringen die Natur ins Büro.
RAUM FÜR BEGEGNUNG UND BEWEGUNG
Die offene Architektur fördert Austausch und Zusammenarbeit und stärkt die Gemeinschaft. Gleichzeitig gibt es Rückzugsorte für
konzentriertes Arbeiten. Ein eigener Fitnessbereich mit einem modern ausgestatteten Fitnessstudio und einem Raum für Bewegungseinheiten bietet Platz für das beliebte und mehrfach ausgezeichnete Gesundheitsprogramm der TIROLER – hier zählen Körper und Geist gleichermaßen.
HOLZ BEGEISTERT
Holz ist nicht nur ein schöner Werkstoff, es steht auch für Verantwortung, Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit. Die Entscheidung, Holz als zentrales Element des Neubaus einzusetzen, unterstreicht, wie wichtig der TIROLER der bewusste Umgang mit Ressourcen ist.
EIN ORT, DER DIE WERTE DER TIROLER LEBT
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzen die inspirierende Umgebung und die vielen Möglichkeiten, die der Neubau bietet. Platter bringt es auf den Punkt: „Die neue TIROLER Zentrale ist die perfekte Übersetzung unserer Werte in Architektur. Es zeigt, wie wir denken und handeln: nachhaltig, innovativ und immer mit den Menschen im Mittelpunkt.“ PR
Die Versicherungsexperten von GrECo haben in ihrer umfangreichen Health-&-Benefits-Studie nachgefragt, welche Benefits sich Österreichs Arbeitnehmer*innen am meisten wünschen. Dabei zeigt sich ein großer Trend: Noch nie haben sich die Menschen so intensiv mit ihrer Zukunft auseinandergesetzt.
67 %
DER BEFRAGTEN UNTERNEHMEN FOKUSSIEREN VERSTÄRKT AUF BENEFITS, DIE DEN ARBEITSALLTAG ERLEICHTERN – ETWA HOMEOFFICE, TEILZEITMODELLE ODER FLEXIBLE ARBEITSZEITEN.
57 %
BIETEN IHREN MITARBEITER*INNEN BENEFITS IN SACHEN MOBILITÄT. NEBEN DEM NOCH IMMER BELIEBTEN FIRMENWAGEN WERDEN VERSTÄRKT AUCH ÖFFITICKETS UND JOBBIKES ANGEBOTEN.
33 %
DER UNTERNEHMEN BIETEN BETRIEBLICHE VORSORGEMODELLE AN.
25 %
DER ARBEITENDEN BEVÖLKERUNG IN ÖSTERREICH SIND BEREITS VOR DEM RUHESTAND BERUFSUNFÄHIG.
4 %
DER ERWERBSTÄTIGEN IN ÖSTERREICH HABEN EINE PRIVATE BERUFSUNFÄHIGKEITSVERSICHERUNG.
ATTRAKTIVE BENEFITS
Was Arbeitnehmer*innen an (künftigen) Arbeitgebern attraktiv finden:
52 %
INVESTIEREN KONKRET IN DIE GESUNDHEIT IHRER MITARBEITER*INNEN – Z. B. DURCH GESUNDHEITSPROGRAMME, FITNESSANGEBOTE ODER UNTERSTÜTZUNG IM BEREICH DER MENTALEN GESUNDHEIT.
18 %
DER HEIMISCHEN UNTERNEHMEN HABEN EIN ANGEBOT ZUR KINDERBETREUUNG.
80 %
DER UNTERNEHMER*INNEN BIETEN BENEFITS AN, WEIL DIE NACHFRAGE DER MITARBEITER*INNEN HOCH IST. FÜR 65 % IST ES TEIL IHRER UNTERNEHMENSKULTUR, FÜR 63 % IST DIE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT AM ARBEITSPLATZ AUSSCHLAGGEBEND.
38 %
DER UNTERNEHMEN WENDEN AKTUELL ZWISCHEN 0 UND 2 % DER LOHNSUMME FÜR BETRIEBLICHE BENEFITS AUF. RUND EIN DRITTEL DER BEFRAGTEN KENNT DEN LOHNSUMMENAUFWAND FÜR BENEFITS GAR NICHT.
*) lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge bis zu 300 Euro pro Jahr und Mitarbeiter*in
88 %
DER MITARBEITER*INNEN WÜNSCHEN SICH EINEN WERTSCHÄTZENDEN ARBEITGEBER, DER SICH UM SIE KÜMMERT.
83 %
DER MITARBEITER*INNEN SIND
LANGFRISTIGE BENEFITS WIE KRANKENODER PENSIONSVERSICHERUNGEN WICHTIGER ALS KURZFRISTIGE VORTEILE.
75 %
IST EIN HOHES GEHALT WICHTIGER ALS ZUSÄTZLICHE MITARBEITER*INNEN-BENEFITS.
74 %
FINDEN, EIN ARBEITGEBER, DER AKTIV FÜR EINE GUTE WORK-LIFE-BALANCE
SORGT, IST ATTRAKTIVER ALS EINER, DER NUR EIN HOHES GEHALT BIETET.
82 %
„Der
Wettkampf um die besten Fachkräfte wirkt sich spürbar auf das Angebot von Benefits aus. Wir sehen, dass sich heimische Unternehmen bereits stark mit der Thematik auseinandersetzen, aber noch nicht das volle Potenzial ausschöpfen.“
JOACHIM SCHULLER, HEALTH - & BENEFITS - EXPERTE UND STUDIENAUTOR
DER BEFRAGTEN MITARBEITER*INNEN FINDEN, DASS EINE BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE DIE LOYALITÄT STÄRKT.
75 %
DER BEFRAGTEN
MITARBEITER*INNEN GLAUBEN, DASS BENEFITS DAZU BEITRAGEN (WÜRDEN), MOTIVIERTER UND PRODUKTIVER ZU ARBEITEN.
64 %
HALTEN HOMEOFFICE UND FLEXIBLE ARBEITSZEITEN MITTLERWEILE FÜR EINE GRUNDVORAUSSETZUNG UND SEHEN DARIN KEINE BENEFITS MEHR.
58 %
NUTZEN DIE VON IHREM UNTERNEHMEN ANGEBOTENEN BENEFITS.
56 %
DER BEFRAGTEN KENNEN DIE IN IHREM UNTERNEHMEN ANGEBOTENEN BENEFITS.
35 %
DER BEFRAGTEN WÄREN BEREIT, BEI FÜR SIE WICHTIGEN BENEFITS AUF ZEHN PROZENT IHRES GEHALTS ZU VERZICHTEN.
Quelle: Health & Benefits Unternehmens- und Arbeitnehmer*innenumfrage 2024, GrECo. Die Studie untersucht die verschiedenen Arten von Mitarbeiter*innenbenefits, die von österreichischen Unternehmen angeboten werden, und analysiert deren Auswirkungen auf die Mitarbeiter*innenbindung und -motivation. Die gesamte Studie kann unter dem QR-Code angefordert werden.
GASTBEITRAG
Nachhaltigkeit scheitert oft daran, dass wir den Menschen als wandelbares Wesen unterschätzen. Die wahre Transformation unserer Gesellschaft beginnt nicht mit neuen Technologien, sondern mit einer neuen Kultur. Um diese zu entwickeln, müssen wir uns zuallererst selbst entwickeln.
TEXT: STEFAN STOCKINGER UND JULIA BUCHEBNER
Wie sieht die perfekte grüne Zukunft aus? Was bedeutet eine nachhaltige Zukunft für Sie und welche Begriffe kommen Ihnen bei dieser Frage in den Sinn? Ihr persönliches Zukunftsbild kennen wir natürlich nicht. Nimmt man aber die vielen Zukunftskonferenzen zur Hand, die jedes Jahr in Österreich stattfinden, so erhält man ein recht klares Bild davon, wie sich große Teile unserer Gesellschaft und Wirtschaft eine nachhaltige Zukunft vorstellen. Diese Vorstellung reicht vom ökologischen Bauen über regenerative Energiesysteme bis hin zu vernetzten Mobilitätssystemen und elektrischen Autos. Das alles ist gut und wichtig. Doch leider wird der wesentlichste Faktor meist vergessen: der Mensch. Unsere Zukunftsvisionen drehen sich stets um eine hoch technisierte Welt. Eine Welt, in der sich alles geändert hat. Alles außer wir Menschen. Wir Menschen sind die Gleichen geblieben. Deshalb sprechen wir ständig von zu-
kunftsfähigen Technologien und fast nie von zukunftsfähigen Menschen oder darüber, wie eine zukunftsfähige Kultur aussieht. Da stellt sich allerdings die Frage, ob eine nachhaltige Welt so überhaupt entstehen kann, und wenn ja, ob sie Bestand haben würde.
NACHHALTIGKEIT BRAUCHT
EINE SEELE
Man kann nun zu Recht entgegnen, dass diesem Problem über den Bereich „Soziales“ im neuen ESG-Regulatorium Rechnung getragen wird. Die zuletzt in Kraft getretenen Environmental-Social-Governance-Standards der EU sind ein wichtiger Fortschritt, um Organisationen in ihren Nachhaltigkeitsbemühungen zu bewerten und Maßnahmen zu verordnen. Doch sie bergen wie viele andere Regulatorien die Gefahr, dass ein gesellschaftlich hochrelevantes Thema rein auf Zahlen reduziert wird. Denn Zahlen können manipuliert werden. Denken wir nur an unsere CO2-Zertifikate und die vielen Schlupflöcher, die sie bei ihrer Einführung geboten haben und teilweise immer noch bieten. Die neuen ESG-Richtlinien weisen uns in eine gute Richtung, doch allein werden sie es nicht vermögen, etwas Großes zu bewegen. Dafür braucht es Menschen, die Nachhaltigkeit nicht nur verwalten, sondern mit Überzeugung leben – in Organisationen wie auch in der Gesellschaft. Wenn unsere Ziele ausschließlich auf Zahlen basieren, werden sie in den meisten Fällen nur so weit reichen, bis die minimal notwendigen Werte erreicht wurden. Unsere ökologischen und sozialen Herausforderungen verlangen aber eher nach einem Maximum an Engagement! Und dieses Maximum erreichen wir nur, indem wir der Nachhaltigkeit eine Seele geben.
„Seele“ bedeutet in diesem Kontext, dass wir die Natur und ihre Lebewesen vor allem deshalb schützen, weil wir ihren intrinsischen Wert erkannt haben, und nicht, weil es ein Regulatorium verlangt; dass wir soziale Standards und faire Arbeitsbedingungen deshalb einführen, weil uns an unseren Mitmenschen etwas liegt, und nicht, weil es
STEFAN STOCKINGER
Storyteller, Erwachsenenbildner und systemischer Coach
• ehemaliger Konstrukteur in der Recyclingbranche
• 1,5 Jahre Vertriebsleiter für Solaranlagen
• 4+ Jahre im Ausland, die ihm die Dringlichkeit eines Wandels bewusst machten
• seit 2014 500+ Vorträge zu den Themen Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Wandel gehalten
JULIA BUCHEBNER
Wissenschaftlerin & Meditationslehrerin
• Umwelt- und ESG-Managerin
• 12+ Jahre am Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit der Universität für Bodenkultur (Wien)
• 7 Jahre bei einer Nachhaltigkeits-Beratungsfirma
• beschäftigt sich mit innerer und äußerer Transformation, Achtsamkeit und Resilienz
In ihrer langjährigen Arbeit stellten Julia Buchebner und Stefan Stockinger fest: Die reine Wissensvermittlung reicht für eine Veränderung nicht aus. Es braucht einen Haltungswechsel. 2021 gründen sie die Inner Change Makers: Sie trainieren Menschen und Organisationen in den Zukunftskompetenzen für die Welt von morgen. www.inner-change-makers.at
sich gut vermarkten lässt; und es bedeutet auch, dass ethische Unternehmensführung im ganzen Unternehmen etabliert wird und nicht nur als Zuständigkeitsbereich der ESGManager*innen. Wenn wir dem Thema Nachhaltigkeit also eine Seele geben wollen, dann haben wir noch allerhand zu tun. Denn – so ehrlich muss man sein – in vielen Organisa-
UNTERNEHMEN SOLLTEN SOZIALE STANDARDS UND FAIRE ARBEITSBEDINGUNGEN DESHALB EINFÜHREN, WEIL IHNEN AN IHREN MITMENSCHEN
ETWAS LIEGT UND NICHT, WEIL ES SICH GUT VERMARKTEN LÄSST.
tionen werden die genannten Punkte noch unzureichend gelebt, und zwar auch in jenen, die die „Mindestpunktezahl“ bereits erreicht haben.
Weil das Wörtchen Seele für viele zu pathetisch klingt, verwendet die Nachhaltigkeitsgemeinde ein anderes Wording. Man spricht von einer inneren Dimension der Nachhaltigkeit und von inneren Entwicklungszielen. Das bekannteste Framework sind die Inner Development Goals, kurz IDGs. Diese mittlerweile globale Bewegung ist 2019 in Schweden gestartet, um die Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) über den Weg der menschlichen Entwicklung zu unterstützen. Kurz gesagt geht es darum, jene inneren Fähigkeiten zu entwickeln, die benö-
NACHHALTIGE VERÄNDERUNGSPROZESSE FUNKTIONIEREN
AM BESTEN, WENN ÄUSSERE MASSNAHMEN UND INNERE
ENTWICKLUNG AUFEINANDER ABGESTIMMT SIND.
tigt werden, um eine nachhaltige Zukunft im Außen voranzubringen. Als innere Fähigkeiten werden dabei Skills wie Selbstreflexion, emotionale Kompetenz, Achtsamkeit oder Sinnstiftung beschrieben.
Lassen Sie uns den Zusammenhang von innerer und äußerer Entwicklung über ein Beispiel kurz verdeutlichen. Wir hatten einmal mit einem Teamleiter zu tun, der abteilungsübergreifend ein System für mehr Mitbestimmung einführen wollte. Dafür brauchte er das Einverständnis seines Chefs und dieser sperrte sich. Besagter Chef war sehr sozial und ein relativ offener Typ, weshalb der Teamleiter nicht verstehen konnte, wo das Problem liegt. Im Teamcoaching stellte sich heraus, dass er eine regelrechte Angst vor Veränderung in sich trägt. Der Chef musste in jungen Jahren mit seinen Eltern immer wieder den Wohnort wechseln und sich alle paar Jahre an einem neuen Ort einfinden. Das führte dazu, dass er grundlegende Veränderungen als etwas zutiefst Negatives empfand. Als aufgeschlossener und offener Mensch konnte er dieses Thema schließlich über innere Arbeit lösen und dem Mitbestimmungssystem später seinen Segen geben. Hätte man ihm die neuen Standards nur per Regulatorium verordnet, hätte er sie umsetzen müssen, allerdings ohne dahinterzustehen. Und das sieht am Papier zwar gut aus, hat aber real oft keinen Nutzen. Denn für Mitbestimmung braucht es eine entsprechende Unternehmenskultur und die lässt sich nicht einfach vorschreiben. Regulatorien weisen uns den Weg, doch sie brauchen unsere Überzeugung, um ihre Wirkung voll entfalten zu können.
ACHTSAMKEIT ALS FUTURE SKILL
Nicht nur Regularien brauchen unsere Überzeugung, auch der Nutzen von innerer Entwicklung muss klar sein. So hat eine Studie der Uni Wien kürzlich herausgefunden, dass Praktiken wie Yoga, Meditation oder Waldspaziergänge vor allem dann transformativ wirken, wenn sie nicht als langweilig oder sinnfrei empfunden werden. Deshalb lassen Sie uns den Sinn innerer Arbeit am Beispiel von Achtsamkeitspraktiken einmal darstellen: Achtsamkeitspraktiken sind meist kurze, meditative Übungen, die in den Alltag integriert werden können. Vereinfacht dar-
Die Kunst des Wandels Kohlhammer Sachbuch Verlag, 228 Seiten, EUR 25,70 Vom Klimawandel bis zur sozialen Ungerechtigkeit – unsere Welt steht vor unzähligen Krisen. Die Lösungsansätze konzentrieren sich dabei vorrangig auf neue Technologien und Gesetze. Doch das reicht nicht aus. Julia Buchebner und Stefan Stockinger zeigen anhand ihres sechsteiligen Kompetenzmodells einen möglichen Ansatz, wie die menschliche Revolution erreicht werden kann.
gestellt helfen sie uns, in den Moment zu kommen und unsere Gedanken urteilsfrei anzunehmen und loszulassen. Dadurch erlangen wir Klarheit und innere Ruhe, unser Stresslevel sinkt, unsere Lern- und Entscheidungsfähigkeit ist gesteigert und wir schlafen besser. Auch die emotionale Resilienz und Empathiefähigkeit sind erhöht und dies führt nachweislich zu einer positiveren Grundeinstellung gegenüber dem Leben. Es ist also kein Wunder, dass in Zeiten von VUCA (Volatility, Uncertainty, Complexity & Ambiguity) immer mehr Organisationen auf Achtsamkeit setzen.
Doch nicht nur die Wirtschaft, auch die Nachhaltigkeit entdeckt sie schön langsam als Future Skill. So hat man in der Forschung zu „Ecological Mindfulness“ herausgefunden, dass Achtsamkeit intrinsische Werthaltungen stärkt und uns hilft, mit alten und schädlichen Gewohnheiten zu brechen. Menschen, die regelmäßig meditieren, verhalten sich sozialer und haben auch eine erhöhte globale
Identität. Das heißt, sie fühlen sich mit der Welt und ihren Mitmenschen stärker verbunden und handeln dadurch sozialer und umweltfreundlicher als Menschen mit geringer globaler Identität. Dies und vieles mehr hat dazu geführt, dass Achtsamkeit heute nicht mehr nur als persönliches Wohlfühl-Tool gesehen wird, sondern als Schlüsselkompetenz für eine zukunftsfähige Gesellschaft.
DIE KUNST DES WANDELS
Nachhaltige Veränderungsprozesse funktionieren unserer Erfahrung nach am besten, wenn äußere Maßnahmen und innere Entwicklung aufeinander abgestimmt sind. Den neuen Technologien trauen wir jede rasante Entwicklung zu, den Menschen offenbar nicht. Das ist ein Fehler und den müssen wir beheben. Der Mensch ist keine Konstante. Wenn wir unsere Gesellschaft und unsere Organisationen in eine lebenswerte Zukunft führen wollen, müssen wir die menschliche Entwicklung viel stärker fördern, als das heute der Fall ist. Aber Achtung! Wir meinen hier nicht die klassische Persönlichkeitsentwicklung, die oft nur darauf abzielt, Menschen erfolgreicher und produktiver zu machen. Wir meinen eine innere Entwicklung, die sich auf das Individuum UND die Gesellschaft als Ganzes positiv auswirkt.
Eine zukunftsfähige Gesellschaft braucht regenerative Energiesysteme, eine vernetzte Mobilität und ökologisches Bauen. Damit dies aber gelingen kann, braucht sie zuallererst einmal Menschen, die nicht nur an sich, ihre Familie, ihre Firma oder Partei denken, sondern eine breitere Perspektive einnehmen können. Menschen, die sich mit ihrer Region genauso verbunden fühlen wie mit dem Planeten. Menschen, die verstehen, dass in einem globalen Wirtschaftssystem alles miteinander verbunden ist und unsere Handlungen hier und heute eine Auswirkung haben auf das Morgen in anderen Ländern. Und dass diese Auswirkungen immer wieder auf uns zurückkommen, auf positive genauso wie auf negative Art und Weise. Eine Gesellschaft mit einem derart integralen Verständnis kann unserer Ansicht nach als zukunftsfähig erachtet werden. Und solch eine Gesellschaft erreichen wir nur, indem wir uns endlich unserer inneren Entwicklung annehmen.
Die aktuelle Versichererstudie von GrECo zeigt, dass Klimarisiken, soziale Verantwortung und nachhaltige Unternehmensführung fest in den Strategien und Entscheidungsprozessen der Branche verankert sind.
Bereits 70 Prozent der Versicherer haben ESG-Kriterien in ihre Risikobewertung eingebunden oder planen dies in naher Zukunft. Ungeachtet der Omnibus-Verordnung wird sich ein aktives Management von ESG-Risiken weiterhin rentieren. „Wir sehen, dass Versicherer zunehmend die Vorteile, die ESG-Kriterien in der Risikobewertung und Produktgestaltung bieten, erkennen. Unternehmen, die ihre ESG-Risiken aktiv steuern, können sowohl Risiken minimieren als auch von besseren Vertragskonditionen der Versicherer profitieren“, erklärt Reinhold Resch, Regional Manager von GrECo in Tirol.
PRÄVENTION WIRD BELOHNT
Klimarisiken stellen für 69 Prozent der Versicherer die größte Herausforderung dar. Um diesen zu begegnen, setzen vier von fünf Versicherern auf moderne Modellierungstechniken. Sie ermöglichen eine detaillierte Analyse von Klimarisiken und helfen, deren potenzielle Auswirkungen auf Unternehmen und deren Standorte besser vorherzusagen. Gleichzeitig bieten ebenfalls 69 Prozent der Versicherer Unterstützung, um Unternehmen bei der Risikominimierung zu helfen. Maßnahmen zu risikomindernden Investitionen werden dabei häufig belohnt. Ebenso 69 Prozent gewähren Prämiennachlässe und rund die Hälfte bietet reduzierte Selbstbehalte an. „Das Bewusstsein für Klimarisiken ist deutlich gestiegen. Versicherer gehen proaktiver vor, indem sie Unternehmen nicht nur zu Präventionsmaßnahmen ermutigen, sondern diese auch finanziell fördern“, so Resch.
ALLE BEFRAGTEN SETZEN
AUF DIGITALISIERUNG
100 Prozent der befragten Versicherer investieren in digitale Services, um die Schadenabwicklung effizienter und transparenter zu gestalten. Künstliche Intelligenz in der
Reinhold Resch, Regional Manager von GrECo in Tirol: „Das Bewusstsein für Klimarisiken ist deutlich gestiegen. Versicherer gehen proaktiver vor, indem sie Unternehmen nicht nur zu Präventionsmaßnahmen ermutigen, sondern diese auch finanziell fördern.“
Schadenabwicklung befindet sich hingegen noch in den Anfängen, bietet jedoch großes Potenzial für beschleunigte Prozesse.
Zudem gibt es erste vielversprechende Ansätze, um Nachhaltigkeitsaspekte in Versicherungsprodukte zu integrieren. So fördert der Großteil (80 %) Reparaturen statt Neukauf, um Produktlebenszyklen zu verlängern. Ein neuer Trend ist die „BuildBack-Better“-Deckung, mit der Mehrkosten für den Wiederaufbau mit geringerem Carbon-Footprint übernommen werden.
OMNIBUS IN ALLER MUNDE Mit den „Omnibus-Änderungen“ der Kommission soll der regulatorische Druck auf Unternehmen verringert werden. Die grundle-
genden Ziele und Verpflichtungen im Bereich Nachhaltigkeit bleiben jedoch bestehen. Aus diesem Grund bleibt grünes Risikomanagement weiterhin rentabel. PR
Unternehmen profitieren auf vielen Ebenen von inklusiven Teams: sozial, kulturell, wirtschaftlich und innovativ. Vielfalt fordert, Vielfalt fördert jedoch auch: die Flexibilität, Wertschätzung und Kommunikation, verschiedene Denkweisen und Lösungsansätze steigern die Kreativität. Einer inklusiven Unternehmenskultur wohnt das grundlegende Verständnis dafür inne, Potenziale zu erkennen und Stärken gezielt zu nutzen.
TEXT: MARINA BERNARDI
Es kommt nicht von ungefähr, dass Nachhaltigkeit in ihrem ureigensten Sinn neben ökologischen Aspekten auch soziale und ökonomische beinhaltet. Langfristig ist in diesem Dreieck eines ohne die anderen nicht möglich. Während Maßnahmen zur Ökologisierung des Unternehmens, also das „Environmental“ in ESG, vielfach von außen ins Unternehmen getragen werden können – sei es durch Umstellung auf erneuerbare Energiequellen, Ressourcenschonung durch die Reduktion von Verpackungsmaterial oder Recycling, klimafreundliche Mobilitätsmaßnahmen oder gezieltes Abfallmanagement – verlangen die Punkte „Social“ und „Governance“ die tiefe Beschäftigung mit dem eigenen Unternehmen, dessen Menschen und Werten. Das ist ungleich mehr Arbeit.
Die Arbeitsassistenz Tirol, kurz arbas Tirol, begleitet seit mittlerweile 29 Jahren Menschen mit Unterstützungsbedarf ins Berufsleben. Eigentümer der gemeinnützigen Gesellschaft sind die Wirtschafts- und Arbeiterkammer, die Ärztekammer sowie fünf soziale Organisationen, Fördergeber das Sozialministeriumservice und das Land Tirol. Der Service von arbas richtet sich an Jugendliche ab dem Ende der Schulpflicht und Erwachsene bis zur Pensionierung sowie an Unternehmen. „Wir versuchen, eine gute Dienstleistung zu bieten, die für alle einen Gewinn und eine Bereicherung darstellt“, sagt Geschäftsführer Harald Schneider.
Inklusion ist mehr als soziale Verantwortung, sondern ein echter Mehrwert. „Betrachtet man die demografische Entwicklung und den derzeitigen Fachkräftemangel, können es sich Unternehmen schlichtweg nicht leisten, auf das Potenzial von Menschen mit Behinderungen zu verzichten“, so Schneider. Tatsächlich lebten laut einer aktuellen Auswertung der Statistik Austria für das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz in Österreich 2024 rund 1,9 Millionen Personen zwischen 15 und 89 Jahren mit Aktivitätseinschränkungen. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 25 Prozent! 760.000 Menschen haben in Österreich eine registrierte Behinderung, in Tirol sind es rund 54.800. Den meisten davon sieht man ihre Behinderung auf den ersten Blick nicht an – zum Beispiel bei chronischen Erkrankungen. Weniger als fünf Prozent der Behinderungen sind angeboren, der Großteil wird im Laufe des Lebens „erworben“, wie der Terminus dazu lautet, etwa 90 Prozent verursacht durch Krankheit. Das zeigt: Beeinträchtigungen und Behinderungen können uns alle im Laufe des Lebens (be)treffen.
BARRIEREN ABBAUEN, CHANCEN AUFBAUEN
Unsere Leistungsgesellschaft ist darauf aufgebaut, vermehrt auf die Schwächen zu schauen, anstatt sich auf die Stärken zu fokussieren. Generell wäre es unternehmerisch klug, Menschen dort einzusetzen, wo ihre Kompetenzen liegen. Und auch Menschen mit Beeinträchtigungen haben Fähigkeiten, die – richtig eingesetzt – großen Nutzen und Wert haben können. „Wenn Unternehmen diesen Vorteil sehen und offen dafür sind, ist das ein großer Gewinn“, so Schneider. „Wenn es darum geht, eine Arbeitskraft zu finden, die rasch einsatzbereit ist, ist das zugegebenermaßen schwierig, langfristig sind Menschen mit Behinderungen, denen eine Chance gegeben wird, jedoch extrem loyal, verlässlich, engagiert und fleißig. Wir müssen aus dem Schubladendenken herauskommen und einer Behinderung das Stigma nehmen. Es ist vieles möglich und fantastisch zu sehen, was an guten Dingen passieren kann. Es gibt fast immer einen Weg.“
Einer dieser Wege kann eine Berufsausbildungsassistenz sein. Dabei begleitet arbas seine (jugendlichen) Klient*innen
sowie den Lehrbetrieb gezielt durch die gesamte Ausbildungszeit. Möglichkeiten wie die verlängerte Lehre oder Teilqualifizierung helfen dabei, jungen Erwachsenen entsprechende Chancen zu ermöglichen. Erfahrungsgemäß bleiben Menschen, die eine verlängerte Lehre oder Teilqualifizierung absolviert haben, im Anschluss länger im Unternehmen als jene mit einer klassischen Lehrlingsausbildung. Ein anderer Weg ist die so genannte Arbeitsassistenz, die Menschen mit körperlicher, psychischer oder kognitiver Beeinträchtigung (wird mittlerweile als Lernschwierigkeit bezeichnet) und Sinnesbeeinträchtigung unterstützt, einen geeigneten Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden. Entsprechende Jobcoachings bieten darüber hinaus gezielte und intensive Begleitung am Arbeitsplatz, Unternehmen werden gleichzeitig be- und gestärkt, das Potenzial dieser Arbeitskräfte zu erkennen und sie entsprechend ihrer Bedürfnisse einzusetzen. Erfahrene Jobcoaches helfen allen Beteiligten etwa in Einschulungsphasen, bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz und der Rückkehr ins Berufsleben nach längerem
AUFZEIGEN
Jugendcoaching ist ein Unterstützungsangebot für Jugendliche am Ende ihrer Schulpflicht bzw. nach dem Schulaustritt sowie zur Erfüllung der Ausbildungspflicht. Gerade in der so schwierigen Phase der Entscheidung über den weiteren Bildungs- und Berufsweg benötigen Jugendliche und ihre Erziehungsberechtigten professionelle Beratung und Hilfestellung. Das Angebot basiert auf dem Prinzip der Freiwilligkeit aller Beteiligten und kann kostenlos in Anspruch genommen werden – auch von Personen ohne Beeinträchtigung. Ziel ist es, anhand von Stärken und Fähigkeiten der Jugendlichen die idealen nächsten Schritte zu planen und so den erfolgreichen Übertritt ins zukünftige Berufsleben zu ermöglichen. www.jugendcoaching-tirol.at
Ausfall und sie stehen in Praktika zur Seite, wenn es darum geht, neue Arbeitsfelder kennenzulernen. Technische Assistenzen beraten bei der Wahl der passenden Hilfsmittel. Finanzielle Unterstützung für Unternehmen gibt es seitens des Sozialministeriumservice, das vor allem in der Zeit der Einschulung Lohnkostenzuschüsse gewährt, technische Hilfsmittel werden in der Regel zu 100 Prozent übernommen.
Im Sinne des supported employment ist es stets das Ziel, Klient*innen langfristig am ersten Arbeitsmarkt bei fairer Entlohnung unterzubringen. „Wir sind uns durchaus bewusst, dass das Thema per se mit Aufwand und Negativität in Verbindung gebracht wird, deshalb probieren wir es zuerst oft mit einem Praktikum im Unternehmen und versuchen immer, den Menschen in den Fokus zu stellen, nicht die Behinderung“, erklärt Harald Schneider. „Manchmal sind unsere Klient*innen vielleicht nicht für den einen ausgeschriebenen Arbeitsplatz geeignet, doch es gibt eine andere Stelle für sie. Mit einem solchen Praktikum haben wir eine 70-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass
Wir versuchen immer, den Menschen in den Fokus zu stellen, nicht die Behinderung.
HARALD SCHNEIDER
eine Arbeitsstelle daraus wird. Die Unternehmer*innen sind dann auch sehr bemüht, eine passende Einsatzmöglichkeit zu finden oder sogar neu zu schaffen und derart zu gestalten, dass Menschen mit Behinderung ihr größtmögliches Potenzial für das Unternehmen entfalten können. Es gibt immer Nischen im Unternehmen und auch bei einfachen Tätigkeiten hochmotivierte Mitarbeiter*innen zu haben, kann für Unternehmen nur von Vorteil sein.“ Das bestätigt unter anderem auch Verena Schöpf, Direktionsassistentin im Vivea Hotel Umhausen, das von arbas begleitet wird: „Wir arbeiten immer schon mit Menschen mit Behinderung in unserem Team. Dabei ist uns wichtig, gemeinsam mit den Personen auszuprobieren, was für alle Beteiligten gut möglich ist. Wir versuchen, die Arbeitsbereiche und -schritte zu finden, die den Stärken und Fähigkeiten der Person entsprechen. Damit die Zusammenarbeit für alle passt, ist eine laufende Abstimmung im Team sehr wichtig.“
Dieser Prozess kann für Unternehmen auch Anlass sein, bestehende Strukturen zu hinterfragen, zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen. Inklusion und Diversität nehmen direkten Einfluss auf die Unternehmenskultur, die damit vielfach für alle offener, wertschätzender und rücksichtsvoller wird. Und kommunikativer. „Die Kommunikation ist essenziell für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Es gilt, Barrieren abzubauen, sich aufeinander einzustellen und Schritt für Schritt voneinander zu lernen. Natürlich muss
Im Rahmen des Projekts mittendrin werden seit über zehn Jahren Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf durch die arbas Tirol GmbH begleitet. Ziel ist eine Integration am regulären Arbeitsmarkt und die Förderung einer beruflichen und gleichberechtigten Teilhabe im Arbeitsleben. 2024 wurden 104 Klient*innen mit Behinderungen oder Lernschwierigkeiten begleitet, 76 konnten einen Arbeitsplatz bei kollektivvertraglicher Entlohnung und voller sozialversicherungsrechtlicher Absicherung finden. Ergänzend dazu kann eine persönliche Assistenz am Arbeitsplatz in Anspruch genommen werden, die Klient*innen im Arbeitsalltag 1:1 unterstützt. Für dieses Engagement wurde arbas Tirol kürzlich als eines von vier Projekten in Österreich mit dem Zero Project Award ausgezeichnet. 350 Expert*innen haben nach intensiven Begutachtungen dafür aus weltweit 522 Nominierungen 77 Projekte aus 45 Ländern ausgewählt. www.arbas.at
dafür auch die persönliche Ebene stimmen. Wenn es miteinander nicht funktioniert, suchen wir eine neue Praktikums- oder Ausbildungsstelle. Es muss für alle Seiten passen“, unterstreicht Schneider. Natürlich können Unternehmer*innen auch von sich aus auf arbas zukommen. Das Betriebsservice informiert umfassend und bedarfsorientiert zu allen Themen rund um Behinderung und Arbeit.
WETTBEWERBSVORTEIL
STATT WOHLFAHRT
Unter den rund 150 Mitarbeiter*innen von arbas Tirol haben rund zehn Prozent eine Beeinträchtigung. „Es ist unglaublich, zu welcher positiven Dynamik das innerhalb eines Teams führen kann“, beobachtet der Chef. „Man beginnt, ganzheitlicher zu denken. Man sieht vieles plötzlich mit anderen Augen und erkennt, welche Herausforderungen andere Lebenswelten mit sich bringen. Das ist eine große Bereicherung für das Miteinander.“ Und nicht zu vergessen: Menschen mit Behinderungen sind nicht nur für den Arbeitsmarkt relevant, sie sind auch Kund*innen. Vielfältige Teams können unterschiedliche Zielgruppen besser verstehen. So kann diese Kund*innengruppe auf ganz natürlichem Weg in Serviceprozessen oder in der Produktentwicklung mitgedacht werden. Als Unternehmen inklusiv zu denken, ist indes nicht nur ethisch sinnvoll, sondern auch volkswirtschaftlich. Arbeit zu haben, macht etwas mit einem. Menschen brauchen Struktur, eine Aufgabe und das Gefühl, gebraucht zu werden. Das zahlt auch auf den eigenen Selbstwert ein. „Man vergisst oft, was es heißt, eine Arbeit zu haben“, ist Schneider überzeugt. „Die Leute blühen regelrecht auf, sie haben Anteil an der Gesellschaft, schließen Freundschaften. Gerade für Menschen mit Behinderungen ist das sehr wichtig, bei denen Einsamkeit oft eine große Rolle spielt,
Im Podcast „Ausgesprochen Inklusiv“ erzählen Menschen mit Behinderung ihre persönlichen Erfolgsgeschichten auf dem Weg ins Berufsleben. Dabei kommen alle Beteiligten zu Wort – arbas-Klient*innen, Angehörige, Unternehmen, in denen Menschen mit Behinderung angestellt sind, und Einrichtungen, die in der Beratung und Begleitung tätig sind.
die langfristig zu noch größeren – gesundheitlichen – Problemen führen kann. Arbeit zu haben, macht einen Unterschied!“ Auch Reinhard Scheiber, Geschäftsführer von Scheiber Sport in Obergurgl, das von der arbas-Arbeitsassistenz begleitet wird, sieht sich in der sozialen Verantwortung: „Bei einer gewissen Anzahl an Mitarbeiter*innen geht es darum, einen Beitrag zu leisten. Wir haben uns dafür entschieden, das in Form eines Arbeitsplatzes zu tun, damit Menschen in unserer Region ein fixes Einkommen haben. Wir sind sehr froh über diese Entscheidung, da die Zusammenarbeit einwandfrei funktioniert und wir einen guten Mitarbeiter für unser Team gewonnen haben.“
Ganz pragmatisch betrachtet, ist Inklusion auch ein Teil des derzeit hochmodernen Employer Branding. Soziale Maßnahmen steigern die Attraktivität als Arbeitgeber, das wiederum zieht talentierte Fachkräfte an, die Diversität schätzen. Studien zeigen, dass vielfältige Teams oft effizienter arbeiten, da verschiedene Perspektiven eingebracht werden. Unterschiedliche Hintergründe können helfen, kreative Lösungen für komplexe Themen zu finden. Ein hoher Grad an Wertschätzung führt außerdem zu höherer Motivation und folglich Produktivität und eine positive Unternehmenskultur trägt maßgeblich dazu bei, Mitarbeiter*innen langfristig ans Unternehmen zu binden. Und in Anbetracht dessen, dass die Gesellschaft und damit auch die Arbeitnehmer*innen à la longue immer älter werden und viele Beeinträchtigungen eben erst mit dem Alter aufkommen, kann es nicht schaden, sich schon frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen und Erfahrungen zu sammeln, um langfristig den Wert jedes einzelnen Mitarbeiters zu (er)kennen.
AUSGEZEICHNET
Zum zweiten Mal in Folge wurde die Neue Heimat Tirol (NHT) kürzlich mit dem Gütesiegel „Wir sind inklusiv“ des Sozialministeriumservice ausgezeichnet. Diese Ehrung erhalten Unternehmen, die sich besonders für Chancengleichheit und Inklusion am Arbeitsplatz einsetzen. Als größter gemeinnütziger Wohnbauträger Tirols setzt die NHT auch im eigenen Haus auf Vielfalt und Chancengleichheit. Aktuell sind hier fünf Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigungen in unterschiedlichsten Bereichen tätig. Damit Chancengleichheit im Arbeitsalltag gelingt, werden individuelle Anpassungen des Arbeitsumfelds unkompliziert umgesetzt. Auch bei gemeinsamen Aktivitäten wird darauf geachtet, dass alle Mitarbeitenden barrierefrei teilhaben können.
Tirolack wurde vom arbas-Fachbereich BAS –Berufsausbildungsassistenz während der Lehrzeit begleitet.
TIROLACK BERGHOFER GMBH, SCHWAZ
„Wir haben uns bewusst entschieden, einen Menschen mit Behinderung einzustellen, um Chancengleichheit zu fördern. Nach einem Praktikum wurde klar, dass die junge Frau den Anforderungen gewachsen ist. Ihre Lernbereitschaft motiviert das gesamte Team und trägt zu einem positiven Arbeitsklima bei. Auch der Zusammenhalt und das Verständnis füreinander sind dadurch gewachsen.“
Judith Engleitner, Fachmarktleiterin & Prokuristin
OBI-MARKT LIENZ
„Eine gute Kommunikation im Team ist wichtig, damit es funktioniert. Ich finde es schön, zu sehen, wie sich unser Mitarbeiter weiterentwickelt und Neues dazulernt. Ich glaube, dass Menschen mit Behinderungen oft unterschätzt werden, das finde ich sehr schade. In der Praxis sehen wir, dass bei einer guten Zusammenarbeit vieles möglich ist.“
Patrick Perauer, Fachmarktleiter
Obi wurde vom arbas-Fachbereich mittendrin und dem NEBA Betriebsservice begleitet.
Von Höfen im schönen Außerfern aus ist das Entertainment-Unternehmen PLAION 1994 gegründet worden und zählt heute mit über 2.200 Mitarbeitern zu den Big Playern weltweit. Ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man mit regionalen Wurzeln und Partnern wie der Hypo Tirol Großes erreichen kann.
PLAION ist ein globales Entertainment-Unternehmen mit acht Entwicklungsstudios weltweit und ist spezialisiert auf den Vertrieb von Spielen, Spieleentwicklung, Merchandise und Videounterhaltung sowie auf die Veröffentlichung von
über die eigenen Marken von Deep Silver, Milestone und Vertigo Games.
Es gibt sie in unserem schönen Land Tirol, diese herausragenden Erfolgsgeschichten von Unternehmen auch abseits vom Tourismus. Ursprünglich als Koch Media 1994 gegründet, zählt PLAION mit seiner Geschäftsentwicklung über die letzten Jahrzehnte hinweg jedenfalls zu denjenigen Leuchttürmen im Land, die sich sehen lassen können. Man kann den erfolgreichen Spieleentwickler damit in die Reihe der „Hidden Champions“ einordnen, denn das Unternehmen hat eher still, heimlich und dennoch sehr konsequent den Weg auf den internationalen Weltmarkt erklommen.
EXPANSIONSKURS
„Angefangen als Softwarevertrieb expandierten wir schnell nach Deutschland, Großbritannien, Italien und in die Schweiz“, erinnert sich Dr. Reinhard Gratl, CFO der Plaion-Gruppe, an die Anfangsjahre des Unternehmens. Nach einigen Jahren wurde dann der Vertrieb von Videospielen und Filmen stetig aus- und aufgebaut. Mit der Gründung des eigenen Spielelabels Deep Silver wurden ganz wesentliche Spiele wie Dead Island, Let’s Sing und Saints Row weltweit veröffentlicht. Nach weiteren Expansionen nach Spanien und in die USA wurde Koch Media Anfang 2018 zu 100 % an die börsennotierte schwedische EMBRACER-Gruppe verkauft, mit dem Versprechen, das Unternehmen operativ unabhängig zu halten. „Ein wichtiger Meilenstein in unserer Firmengeschichte war sicherlich der Unternehmensverkauf an die schwedische börsennotierte EMBRACER-Gruppe (damals THQ Nordic), bei der wir die Möglichkeit bekommen haben, die Unternehmensgruppe und den Standort in Höfen nicht nur zu halten, sondern auch zügig zu erweitern und auszubauen. Durch das rasante Wachstum auf Grund von zahlreichen Akquisitionen und Studiokäufen konnten wir unseren Mitarbeiterstand in den letzten sieben Jahren
Zum nehmer-VidUnter-eo:
von damals 700 auf aktuell mehr als 2.200 Beschäftigte weltweit erhöhen“, so Gratl.
ATTRAKTIVER ARBEITGEBER Als äußerst attraktiver Arbeitgeber sorgt die in Höfen angesiedelte Mutter der gesamten Unternehmensgruppe unter anderem auch dafür, dass die Arbeitslosenquote im Bezirk Reutte mit 3,7 % zu einer der geringsten in ganz Österreich zählt. Das Unternehmen lockt mit zahlreichen Incentives helle Köpfe aus der ganzen Welt ins schöne Außerfern. Generell sieht Gratl das Geheimnis des Erfolges in den engagierten Mitarbeitern, die bereit sind, Leistung zu bringen und die tägliche Extrameile zu gehen. „Dabei kommt uns die digitale Entwicklung der Zusammenarbeit sehr entgegen. Es ist nicht mehr so wichtig, wo die richtigen Köpfe sitzen. Heute kann man im naturnahen Außerfern wohnen und trotzdem mit der ganzen Welt verbunden sein.“ Bedenkt man, dass im Gegensatz zu Österreich in anderen Ländern Entwick-
DURCH DAS RASANTE WACHSTUM AUF GRUND VON ZAHLREICHEN AKQUISITIONEN UND STUDIOKÄUFEN KONNTEN WIR UNSEREN MITARBEITERSTAND IN DEN LETZTEN
SIEBEN JAHREN VON DAMALS 700 AUF AKTUELL MEHR ALS 2.200 BESCHÄFTIGTE WELTWEIT ERHÖHEN.
Dr. Reinhard Gratl
lungskosten zu zwanzig Prozent gefördert werden und somit viel Talent abwandert, ist die Entwicklung der in Höfen angesiedelten Unternehmensgruppe umso beeindruckender.
LOKALE VERBUNDENHEIT
Vertrauensvolle Partnerschaften und lokale Verbundenheit sind dem Big Player aber nach wie vor von größter Bedeutung, weshalb man sich auch vor einigen Jahren für die Zusammenarbeit mit der Hypo Tirol entschieden hat. „Wir legen in all unseren Partnerschaften großen Wert auf gute, langfristige und vertrauensvolle Beziehungen. Der Vorstand der Hypo Tirol hat sich sehr intensiv mit unserem recht komplexen Geschäftsmodell im Detail auseinandergesetzt und die richtigen Fragen gestellt. Mit der Hypo Tirol als regionalem Finanzpartner ist es uns gelungen, eine beständige und sehr vertrauensvolle langfristige Zusammenarbeit aufzubauen. Für dieses wichtige wechselseitige Vertrauen sind wir sehr dankbar“, schätzt Gratl die Hypo Tirol für ihre großartigen Bemühungen und Leistungen. PR
Diese und andere Fragen, manche bewusst provokant, manche tiefschürfender, haben wir dem Tiroler Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer gestellt. Wenn wir vom Umweltschutz reden, geht es dabei um den Schutz der menschlichen Lebensgrundlagen und letztlich um die Wurst. Je mehr uns das bewusst wird, desto klarer wird, dass Umweltschutz lebensnotwendig ist. Oder, um es mit George Carlin zu sagen: The planet is fine. The people are fucked!
„NATUR-
ISOLIERT IN EINER GEWISSEN ECKE STATTGEFUNDEN.
WIR SIND AN EINEM PUNKT, AN DEM DIE IMPLEMENTIERUNG EINES SORGSAMEREN UMGANGS MIT UNSEREM
PLANETEN ZU EINEM WIRTSCHAFTS- UND WIRTSCHAFTLICHKEITSTHEMA GEWORDEN IST.“
ECO.NOVA: Herr Landesumweltanwalt, was hat die Natur je für uns getan? JOHANNES KOSTENZER: In einem ersten Impuls könnte man verleitet sein, zu antworten: Natürlich hat die Natur nichts für uns getan, und sie wird auch niemals etwas für uns tun. Man könnte es aber auch umgekehrt sehen: Die Natur ist es, die unser Sein erst ermöglicht. Unsere Grundbedürfnisse werden allesamt von der Natur gedeckt. Der Philosoph Baptiste Morizot argumentiert, es gebe gar keine Natur. Das sei ein Kunstbegriff, den der Mensch erfunden hat. Wir sind ohnehin Teil dieses Planeten, so wie alle anderen organischen und anorganischen Lebensformen. Wir müssen diese Distanzierung von dem, was rund um uns ist, die von Descartes und der Aufklärung vorangetrieben wurde, hinterfragen. Wir sind mit allem, das uns umgibt, untrennbar verbunden. Wenn wir in den Wald gehen, werden unsere Gedanken frei und wir laden uns auf. Wir gehen zum Fluss oder zum Bach, weil das unserer Psyche guttut.
Dann ist das, was wir dabei empfinden, etwas Archaisches und die Trennung des modernen Menschen und Herauslösung aus der Natur etwas Artifizielles? Genau. Wir sind Teil dieses Planeten, und alles, was wir für unsere Existenz brauchen, kommt von diesem Planeten. Der Sauerstoff, der Kohlenstoff, alles, was wir zu uns nehmen und woraus wir gemacht sind. All das stammt aus der Natur und ist Natur.
Wir sind – wie alle anderen Lebewesen – kohlenstoffbasiert. Ja. Wir haben in unserer DNA auch hohe Übereinstimmungen, nicht nur mit Tieren, sondern sogar mit Pflanzen. Das gesamte Grundgerüst unseres Lebens stimmt zu einem hohen Prozentsatz mit allen anderen belebten Wesen auf diesem Planeten überein. Pathetisch formuliert sind alle Lebewesen
unsere Brüder und Schwestern. Wie gehen wir damit um? Wie treten wir in Beziehung?
Wir haben uns aus diesem Verwandtschaftsverhältnis herausgelöst und sind dazu übergegangen, mit dem Anthropozän ein neues Erdzeitalter nach uns zu benennen. Ist dieses Herauslösen Hybris? Ja! Das kann ich mit voller Inbrunst sagen. Wir haben lange – zu lange – geglaubt, dass wir uns als Krone der Schöpfung über alles andere erheben können. Das haben wir sogar lange Zeit in der Schule gelernt. Das wurde über Generationen so tradiert und geht in Fleisch und Blut über. Ein Schwarzspecht, der im Wald lebt, dort seine Höhle hat und sich Nahrung sucht, sein Gefieder kennt wie wir unseren Körper, sich fürchtet, wenn ein Falke ihn jagt, jemanden findet, mit dem er Kinder zeugt und diese fast unter Selbstaufgabe aufzieht, der eine Sprache spricht und sich mit anderen Vögeln unterhalten kann … Was gibt uns das Recht, dem Leben dieses Schwarzspechtes weniger Wert beizumessen als unserem? Es gibt kein Argument dafür. Dazu kommt noch ein anderer Aspekt: Ich schätze die Naturwissenschaft und es ist extrem wichtig, dass geforscht und faktenbasiert die Besonderheiten unseres Planeten in Kategorien gegossen und erforscht werden. Trotzdem ist es so, dass alles, was wir wissenschaftlich erfassen, genau da endet, wo unsere Sinne enden. Da endet unser Vorstellungsvermögen und damit zugleich unser Forschungsvermögen. Wir wissen aber, dass es bei anderen Lebensformen zahlreiche Sinne gibt, die jenseits der unseren existieren. Dazu fehlt uns der Zugang. Wir brauchen eine gewisse Demut vor dem nichtmenschlichen Lebendigen! Beim respektvollen Umgang mit unserer Umwelt –die auch den Menschen einschließt – haben wir Handlungsbedarf. Das hat mit unserem Selbstverständnis zu tun.
Wir sind in unsere Umwelt eingebettet, ihr tatsächlich und sprichwörtlich – auf Gedeih und Verderb – ausgeliefert und können uns aus diesen Zusammenhängen nicht davonstehlen. Warum ist die Botschaft, unsere Umwelt besser zu schützen, so schwer zu verkaufen? Ich mag diese Frage und habe unlängst auf einer Biodiversitätskonferenz eine passende Antwort darauf gehört: There is no glory in prevention! Versuche ich, etwas Übles zu verhindern, wird man mir dafür keinen Orden verleihen.
Das Zitat dürfte aus dem Public-HealthBereich stammen, für die Verhinderung von Epidemien oder Pandemien gibt es auch nichts. Ja, das ist gut möglich. Es gilt aber auch in diesem Fall, weil wir spätestens seit den 1970er-Jahren wissen, dass die planetaren Ressourcen begrenzt sind. Trotzdem wurde das lange negiert. Es gab sogar eine Gegenbewegung, an der die Erdölindustrie federführend beteiligt war.
Erdölkonzerne wie ExxonMobil waren die Ersten, die die globale Erwärmung bereits in den 1970ern mit verblüffender Kompetenz und Genauigkeit vorhergesagt haben. Die Forschungsergebnisse wurden schubladisiert und öffentlich das Gegenteil behauptet. Genau. Das Wissen um die Herausforderungen und Konsequenzen unseres Tuns ist seit langer Zeit da. Ich nehme mittlerweile aber auch in der Wirtschaft und besonders in der Industrie eine Bereitschaft wahr, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und sorgsamer mit den Ressourcen umzugehen und sogar in Richtung Kreislaufwirtschaft zu gehen. Das halte ich für die einzig sinnvolle Variante. Mit begrenzten Ressourcen kann nicht unbegrenzte Produktion stattfinden.
Kreislaufwirtschaft ist ein sehr interessantes Konzept. Sie kann aber wohl
nicht in dem bisherigen ökonomischen Paradigma stattfinden, das von einem immerwährenden Wachstum abhängt. Handelt es sich da nicht um Selbstbetrug, wenn wir sagen, alles kann so bleiben, wie es ist, nur dass die Ressourcen eben im Kreis geführt werden? Das glaube ich auch. Es geht eher um das Sicherstellen von Lebensqualität und den dafür notwendigen Wohlstand für möglichst viele Menschen. Unter den jungen Menschen nehme ich eine starke Tendenz wahr, nicht 40 Stunden bzw. Vollzeit arbeiten zu wollen. Aber nicht, weil sie faul sind und nur Freizeit haben wollen, sondern weil sie auch anderweitigen sinnstiftenden Beschäftigungen nachgehen wollen. Unsere Generation tut sich damit sehr schwer, weil wir uns von unseren Vorstellungen der Arbeitswelt lösen müssen.
Ist möglicherweise eine Kohorte herangewachsen, die andere Maßstäbe für und Vorstellungen von einem guten Leben gefunden hat, die nicht nur mit quantitativem Wachstum – mehr Gehalt,
„WIR HABEN LANGE –ZU LANGE –GEGLAUBT, DASS WIR UNS ALS KRONE DER SCHÖPFUNG ÜBER
11. April bei uns!
höherer Wirtschaftsleistung etc. – zu tun haben, sondern mit einer Zunahme an Lebensqualität? Ja. Ich glaube, dass viele dieser jungen Menschen vermehrt wieder in Verbindung treten wollen mit dem, was uns umgibt, und bereit sind, sich die Zeit dafür zu nehmen. Zeit, unproduktiv zu sein. Scheinbar unproduktiv.
Muße wurde lange Zeit für etwas Wertvolles gehalten, bis sich die Vorstellung
vom „Müßiggang als aller Laster Anfang“ durchsetzte und dem Frühkapitalismus den Boden bereitete. Dabei wissen wir heute ganz genau, dass unser Gehirn nur eine eingeschränkte Anzahl von Impulsen verarbeiten kann und Downtime braucht, um sich zu erholen. Alles, was heute an Reizen auf uns einströmt, wird in unserem Großhirn herausgefiltert. Für unsere psychische wie physische Gesundheit spielt es eine große Rolle, dass wir uns nicht permanent diesen Reizen aussetzen. Ein Partner unseres Kompetenzzentrums für Lichtverschmutzung, das wir seit 20 Jahren betreiben und mit dem wir europaweit inzwischen angefragt werden, hat untersucht, wie sich allein Licht – oder dessen Abwesenheit – auf das Wohlbefinden und die Schlafqualität auswirkt. Sich abends ein paar Minuten dem „falschen“ Licht auszusetzen reicht, um Schlafstörungen zu entwickeln. Menschen, Tiere und auch Pflanzen sind wesentlich sensibler, als wir das wahrhaben wollen. Wir müssen unserer Umwelt mehr Bedeutung beimessen,
Innsbruck Hallerstraße Haller Straße 165, 6020 Innsbruck Kufstein Rosenheimer Straße 11, 6330 Kufstein St. Johann Birkenstraße 18, 6380 St. Johann in Tirol
„WARUM SOLL EINE STIFTUNG ODER EINE GMBH EINE RECHTSPERSÖNLICHKEIT HABEN, UNSERE UMWELT ABER KEINE?
WIE ABGEHOBEN IST DAS?“
angefangen damit, wie städtische Wohlfühlräume gestaltet sein sollten. Es ist ein wesentlicher Teil unserer Lebensqualität, dass wir kurze Wege in eine schöne Umgebung haben. Je mehr wir versiegeln und diese kurzen Wege abschneiden und mit neuen Gewerbegebieten zuasphaltieren, desto mehr nehmen wir künftigen Generationen an Lebensqualität.
Es wäre ein Leichtes, das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Umweltschutzes zu heben, wenn allen alle Zusammenhänge klar wären. Wir sind damit überfordert. Vielleicht muss man die Botschaft dahingehend umformulieren, dass Naturschutz nichts mit Altruismus zu tun hat, sondern letztlich mit Selbstschutz und Selbsterhaltung? Der große George Carlin hat das einmal viel pointierter und geistreicher so formuliert: “The planet is fine. The people are fucked! Compared with the people, the planet is doin’ great. It’s been here over four billion years ... The planet isn’t goin’ anywhere, folks. We are! We’re goin’ away. Pack your shit, we’re goin’ away. And we won’t leave much of a trace. Thank God for that. Nothing left. Maybe a little Styrofoam. The planet will be here, and we’ll be gone. Another failed mutation; another closed-end biological mistake.” Es ist genau so. In Paragraf 1 des Tiroler Naturschutzgesetzes steht die Zielformulierung, „die Natur als Lebensgrundlage des Menschen“ zu erhalten. Als Landesumweltanwalt bin ich gar nicht in erster Linie Vertreter der Interessen der Natur, sondern der Generationen, die nach uns kommen. Ich trete dafür ein, dass sie eine hohe Lebensqualität haben, und versuche zu verhindern, dass wir unsere Lebensgrundlagen zerstören oder unattraktiv machen. Meine Funktion ist für Unternehmen, die expandieren wollen, nicht immer angenehm. Da kann es Widerstände geben, weil wir Sorge für die nachfolgenden Generationen tragen. Es ist nicht das einzelne
Vorhaben, das problematisch ist. Es ist die Vielzahl der Vorhaben. Wir haben jährlich bei rund 1.300 Vorhaben Parteistellung, als Landesumweltanwalt habe ich in 17 Jahren bei etwa 20.000 Verfahren diese Parteistellung wahrgenommen. Jedes dieser Verfahren hat eine Beeinträchtigung – größer und kleiner – der Umwelt mit sich gebracht. Da gibt es einen Summenfaktor, der dem Einzelnen mit seinem isolierten Vorhaben, das er umsetzen möchte, gar nicht bewusst ist. Wir dürfen aber den Blick aufs Ganze nicht verlieren.
Seit einigen Jahren gibt es die Funktion des Standortanwalts, der aus dem Eindruck heraus entstanden sein dürfte, dass die Landesumweltanwaltschaft ein Verhinderer ist. Ein Blick auf die Zahlen gibt das nicht her. Würden Sie gerne mehr verhindern? De facto ist es so, dass wir aus den jährlich rund 1.300 Verfahren im Schnitt in 25 Fällen Beschwerde erheben. Das ist sehr wenig. Die Möglichkeit, Beschwerde zu erheben, ist unser wichtigstes Instrument. Wir sind mit sehr vielen Unternehmern bereits im Vorfeld in Kontakt, um die Intention zu verstehen. Mit unserem Wissen reflektieren wir dann, wie der Eingriff am schonendsten gestaltet werden kann. Das gelingt bei den meisten Projekten. Die Eingriffe können meistens minimiert und die Vorhaben trotzdem umgesetzt werden, wenn auch in etwas adaptierter Form. Je früher Gespräche stattfinden, desto besser. Wenn die Detailplanung bereits fertig ist, ist es schwierig. Viele Wirtschaftstreibende kommen zu uns, bevor der erste Strich gezeichnet ist. Das ist der konstruktivste Weg.
Betreibt die Landesumweltanwaltschaft Ihren Ausführungen zufolge überwiegend Schadensbegrenzung? Das könnte man tatsächlich so sagen. Neben dieser Schadensbegrenzung arbeiten wir auch zu den wichtigen Themen Positionspapiere aus, das Spektrum reicht von Downhill-Trails bis hin zu Windkraftanlagen. Wir
arbeiten am Stand der Technik und Wissenschaft aus, was in bestimmten Themenbereichen aus unserer Sicht ein guter und verträglicher Weg wäre. Natur- und Umweltschutz haben lange Zeit isoliert in einer gewissen Ecke stattgefunden. Wir sind an einem Punkt, an dem die Implementierung eines sorgsameren Umgangs mit unserem Planeten zu einem Wirtschafts- und Wirtschaftlichkeitsthema geworden ist, zu einem Landwirtschafts-, Tourismus- und auch Industriethema. Zu einem Thema, das sich quer durch alle Lebensbereiche einflechten muss. Der zuletzt oft hinterfragte European Green Deal als Hinweis, dass Europa – anders als die Amerikaner – einen nachhaltigeren Ansatz in der Produktion pflegen möchte, ist das Zukunftsmodell schlechthin. Und wird übrigens mittlerweile auch von anderen Weltregionen kopiert. Wenn im großen Stil Regeln außer Kraft gesetzt werden, wie das derzeit in den USA geschieht, ist das vielleicht auf den ersten Blick eine Erleichterung für die Wirtschaft, längerfristig jedoch sicher kein Wettbewerbsvorteil. Es wird nämlich unabdingbar sein, auf die Begrenztheit unseres Planeten zu reagieren. Höher, schneller, weiter ist ein Modell, das wirtschaftlich, aber auch ethisch nicht mehr tragfähig ist, weil es nur noch auf Kosten anderer funktioniert.
Um langfristig die Wirtschaft in eine nachhaltige Richtung umbauen zu können, wird man wohl kurz- und mittelfristig Wettbewerbsnachteile in Kauf nehmen müssen? Es scheint zunächst so. In den USA ist aber ein Prozess im Gang, der sich täglich selbst überholt. Es wäre meines Erachtens ein großer Fehler, wenn die Wirtschaft auf jede Ankündigung reagieren würde. Dadurch gibt es weder Stabilität noch Planbarkeit noch Berechenbarkeit. Europäisch betrachtet fahren wir mit Stabilität unter Beibehaltung unserer Werte besser, als diese rastlose Ankündigungspolitik nachzuahmen.
Tirol möchte sich von den fossilen Energieträgern verabschieden und von ihnen unabhängig werden. Dafür wird es nicht reichen, Energie zu sparen, es wird auch wesentlich mehr Erneuerbare brauchen. Ist das Ziel mit dem Umweltschutz vereinbar? In Tirol ist es derzeit so, dass wir bereits heute jahresbilanziell mehr Energie erzeugen, als wir im Land verbrauchen. Das wird immer bilanziell zu betrachten sein, weil wir im Winter nicht genügend Strom produzieren würden, selbst wenn wir jeden Tropfen Wasser für die Energieerzeugung nutzten. Wir sind außerdem in einem Netzverbund mit Teilen Deutschlands und der Strom wird über eine gemeinsame Börse gehandelt. Realistischerweise werden wir – auch durch die Zunahme der Elektromobilität – zukünftig mehr Strom verbrauchen. Dafür braucht es einen Strommix aus unterschiedlichen Quellen. Wir nutzen heute bereits etwa 95 Prozent unserer für die Energieerzeugung attraktiven Fließgewässer. Entsprechend groß sind die ökologischen Auswirkungen. Bei der Photovoltaik ist Bewegung drin, in Stans steht eine große Freiflächenanlage. Wir sind bestrebt, dass diese Anlagen an einem möglichst unproblematischen Standort zu liegen kommen. Wir müssen die Belastung durch Energieerzeugung, die bisher auf die Fließgewässer konzentriert war, verteilen, bevor wir die letzten freien Fließflächen auch noch zerstören. Das gilt auch für Windkraftanlagen. Wir haben in der Umweltanwaltschaft Positionspapiere zur Photovoltaik ebenso wie zur Windkraft formuliert. Bei letzteren waren wir lange Zeit die Einzigen, die dazu überhaupt Stellung bezogen haben. Unsere Position heißt nicht: keine Windkraft! Sie lautet, dass wir uns Windkraft an bestimmten Standorten durchaus vorstellen können. Es ist beispielsweise plausibel, dass derartige Anlagen in der Nähe von Skigebieten errichtet werden könnten, die ohnehin bereits erschlossen sind. Die Windkraft wird in Tirol aber nicht gerade forciert.
Die Natur erbringt für die Wirtschaft zentrale Ökosystemleistungen kostenlos. Muss sich das ändern? Es gibt Stimmen, die diese Einstellung vertreten. Dagegen wehre ich mich persönlich, weil es mir widerstrebt, alles zu bepreisen. Wir bepreisen ja auch nicht Kosten von Kleinkindern. Oder alte Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden, obwohl es sich – böse formuliert – nicht mehr „rentiert“.
„WIR MÜSSEN DIE BELASTUNG DURCH ENERGIEERZEUGUNG, DIE BISHER AUF DIE FLIESSGEWÄSSER KONZENTRIERT WAR, VERTEILEN.“
Ihnen ist es also nicht geheuer, wenn auch noch die Natur der Finanzialisierung, die fast alle Lebensbereiche durchdringt, anheimfällt? Wir haben vorhin von Respekt für andere Lebensformen gesprochen. Deshalb halte ich eine Bepreisung für unangemessen. Wenn an der Börse auf Missernten gewettet werden kann, ist das zutiefst unmoralisch. Diese Gegenwelt, die im Finanzwesen geschaffen wurde, halte ich für verwerflich. Unsere ganze Existenz basiert auf der Natur, 70 Prozent der Medikamente sind naturbasiert. Wenn wir weitere Artenverluste in Kauf nehmen, schaden wir uns selbst. Die Uni Innsbruck hat herausgefunden, dass ein Wirkstoff aus dem Edelweiß herzstärkend ist, und es gibt neue Erkenntnisse, dass eine Alge aus dem Nahbereich der Gletscher antibiotisch wirkt. Wir müssen auch aus eigenem Interesse, aus einem anthropozentrischen Blickwinkel heraus danach trachten, die Vielfalt der Lebensräume bestmöglich zu bewahren.
Es ist eine Biodiversitätskrise im Gang, manche Wissenschaftler reden bereits vom sechsten Massenaussterben der Geschichte. Haben wir die Möglichkeit, diese Entwicklung aufzuhalten? Bei der Biodiversitätskrise haben wir mehr Hebel als bei der Klimakrise. Die Biodiversitätskrise ist für den Menschen eine existenzielle Bedrohung. Das Renaturierungsgesetz der Europäischen Union halte ich für einen Meilenstein, auch aus landwirtschaftlicher Sicht. Es kann mit der Bodenübernutzung nicht weitergehen wie bisher. Wir brauchen immer mehr Düngemittel und Pestizide. Es braucht diesen Kurswechsel. Das Nature Restauration Law ist ein Instrument, das uns dabei unterstützt. Gerade in Tirol mit seiner kleinstrukturierten Landwirtschaft ist das eine Chance!
Dieses Bewusstsein ist in der Landwirtschaft wohl noch nicht herangereift. Gibt es einen Dialog zwischen der Landesumweltanwaltschaft und Landwirtschaft? Wir haben uns dazu bisher noch nicht ausgetauscht. Wir stehen aber in Kontakt mit Bauern, die an unserem Getreideprojekt mitarbeiten, und Bauern, die zum Innsbruck Nature Film Festival kommen. Wir sind mit dem Festival auch auf Tour und sehen, dass es am Land sehr gut an-
„MIT BEGRENZTEN RESSOURCEN KANN NICHT UNBEGRENZTE PRODUKTION STATTFINDEN.“
kommt und es einen Bedarf gibt, sich zu den brennenden Fragen der Zeit auszutauschen. Beim Projekt „Bürger*innenbiotope“ bringen wir in sechs Tiroler Regionen Leute zusammen, die Biodiversitätsflächen in ihrem Gemeindegebiet erdenken, entwickeln und – begleitet von Fachpersonal – bauen. Das funktioniert wunderbar, die Leute sind sehr ambitioniert und engagiert.
Österreich ist leider ein relativ wissenschaftsfeindliches Land. Sind solche Projekte dafür geeignet, dem zu begegnen? Ich glaube, dass es viele solche kleinen Impulse braucht. Mit den Osttiroler*innen sind wir derzeit im Austausch über die Wertschätzung der Isel. Da geht es auch um die Frage, ob die Isel nicht auch eine Rechtspersönlichkeit haben könnte. Warum soll eine Stiftung oder eine GmbH eine Rechtspersönlichkeit haben, unsere Umwelt aber keine? Wie abgehoben ist das? In persönlichen Gesprächen habe ich erfahren, dass sehr viele Osttiroler*innen eine emotionale Beziehung zu diesem Gletscherfluss haben.
Die meisten Menschen haben Orte, zu denen sie eine besondere Verbindung pflegen. Das wäre doch ein Ansatz, um für das große Ganze zu sensibilisieren? Ja. Das ist keine Frage des Naturschutzes, sondern eine Mindset-Geschichte.
Naturschützer*innen werden oft als verbissen und moralinsauer wahrgenommen, ausgerüstet mit Sandalen und stets erhobenem Zeigefinger. Stimmt das noch? Naturschutz war extrem verbissen, auch der behördliche Naturschutz war sehr verbietend und einschränkend. Das haben die Leute natürlich auch so wahrgenommen. Mich hat das so unzufrieden gemacht, dass ich im Jahr 2000 eine Ausbildung in Öffentlichkeitsarbeit absolviert habe und meinen damaligen Chef dazu gewinnen konnte, positiv und freudvoll auf die Menschen zuzugehen, vermittelnd statt belehrend. Er hat sich darauf eingelassen, was ich ihm heute noch hoch anrechne.
Niemand lässt sich gerne belehren. Jeder lässt sich gerne faszinieren. Gelingt es, das Interesse der Menschen zu wecken, dann löst das etwas aus. Aus diesem Antrieb heraus ist auch das Innsbruck Nature Film Festival entstanden. Es soll einen emotionalen Zugang fördern, das Hineinkippen in eine Emotion und einen eigenständigen Nachdenkprozess. Nach diesem Prinzip arbeiten wir auch als Landesumweltanwaltschaft. Unsere anwaltlichen Aufgaben erfüllen wir gut und gerne, sie sind aber nur ein Teil unserer Tätigkeit. Der positive, vermittelnde und aufsuchende Zugang dient auch dazu, die Leute zu ermächtigen, ihnen zu zeigen, dass sie trotz Biodiversitätskrise und Klimawandel nicht machtlos sind.
Niemand ist zu klein und unbedeutend, als dass er nicht etwas zum Gemeinwohl beitragen könnte. So ist es. Es ist irrational und für einen selbst deprimierend, sich in einen Schmollwinkel zurückzuziehen, weil man als Individuum den Weltenlauf nicht verändern kann. Wenn es gelingt, bei sich zu bleiben, in seinem Umfeld, zu Hause, in der Gemeinde aktiv zu werden, kann jeder etwas beitragen, damit sich unser Umgang mit der Umwelt zum Besseren entwickelt.
Die globale Seilbahn- und Alpintechnikbranche freut sich auf ein Wiedersehen auf der INTERALPIN 2025. Vom 6. bis 9. Mai 2025 findet die 25. Ausgabe der Weltleitmesse auf der Messe Innsbruck statt. Zum 50-jährigen Jubiläum erwartet die Besucher dabei ein hochkarätiges Angebot.
Die INTERALPIN 2025 wird erneut zur Bühne für die neuesten Entwicklungen aus den Bereichen Seilbahn-, Alpintechnik und urbane Mobilitätslösungen. Rund 650 Aussteller aus mehr als 50 Ländern präsentieren bahnbrechende Technologien, darunter Digitalisierungslösungen, nachhaltige Antriebssysteme und moderne Pistenmanagement-Technologien. Die Fachmesse bietet eine exklusive Plattform für Unternehmen, um ihre Produkte einem internationalen Fachpublikum vorzustellen. Die INTERALPIN Inspiration Days am 7. und 8. Mai 2025 sind ein zentrales Highlight: Hochkarätige Keynotes, Fachvorträge und Podiumsdiskussionen beleuchten die Topthemen der Seilbahn- und Alpintechnik.
EXPERTENWISSEN UND NETWORKING
Renommierte Konferenzen und Fachveranstaltungen im Rahmen der INTERALPIN unterstreichen die Bedeutung der Messe als internationale Plattform für Innovation und Networking. Am Eröffnungstag, 6. Mai findet die Österreichische Seilbahntagung unter dem Thema „Strategie 2040 – Zukunft Skifahren“ statt. In hochkarätigen
Fachvorträgen diskutieren Experten rund um die Zukunft des Wintersports, Potenziale und Risiken sowie die Neuerfindung des alpinen Skifahrens durch Snowfluencer. Am Mittwoch, 7. Mai findet die Generalversammlung der Internationalen Organisation für das Seilbahnwesen (OITAF) sowie das zugehörige technische Seminar statt.
URBANE MOBILITÄT
Die INTERALPIN 2025 widmet sich neben den alpinen Technologien zudem urbanen Seilbahnlösungen. Weltweit stehen Städte vor der Herausforderung, den wachsenden Verkehr effizient und umweltfreundlich zu bewältigen. Seilbahnen bieten eine vielversprechende Lösung: Sie sind platzsparend, kosteneffizient, umweltschonend und können leicht in bestehende Infrastrukturen integriert werden. Insbesondere in dicht bebauten oder topografisch anspruchsvollen Gebieten erweisen sich Seilbahnen als sinnvolle Ergänzung zu Bus und Bahn. Mit „City Cable Car Solutions“ präsentiert die Messe Best-Practice-Beispiele und Einblicke in die Rolle von Seilbahnen im urbanen Nahverkehr sowie Keynotes im Rahmen der Inspiration Days.
PREMIERE DER INAC 2025 Parallel zur INTERALPIN findet vom 5. bis 7. Mai 2025 die erste Inter-Alpine Natural Hazards Conference (INAC) statt. Der neue Kongress, organisiert von der Congress Messe Innsbruck (CMI), dem Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) und der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV), widmet sich Prognose, Prävention und Management alpiner Naturgefahren. Ziel ist es, eine Plattform für europäische Experten, Institutionen und Unternehmen zu schaffen, um Lösungen für Schutzkonzepte in der Verknüpfung von Industrie und Wissenschaft zu entwickeln. PR
Die INTERALPIN 2025 ist mehr als eine Messe – sie ist ein globales Schaufenster für Innovationen, ein Ort des Austauschs und ein Impulsgeber für die Zukunft der alpinen Technologiebranche. Ihre Rolle als Innovationsschauplatz und Branchenplattform, die globale Reichweite und die hohe Qualität der Fachbesucher sowie das hochkarätige Rahmenprogramm und die exklusiven NetworkingMöglichkeiten machen sie zu einem unverzichtbaren Treffpunkt für Fachleute aus aller Welt. www.interalpin.at
Wird im Zusammenhang mit Wäldern von Energieerzeugung gesprochen, geht es normalerweise um Biomasse. Nicht so bei Hannes Ladstätter, der mit seinem „Kraftwerk im Forst“ die weltweit erste batterieelektrische forstliche Seilkrananlage entwickelt hat, die zudem mehr Strom erzeugt als sie verbraucht. Der Erfinder verfolgt dabei das Motto „Schwerkraft statt Schweröl“ und die Vision, die Forstwirtschaft weitgehend zu elektrifizieren und zugleich die Bedienung einer Seilkrananlage kinderleicht zu machen.
TEXT & FOTOS: MARIAN KRÖLL
Hannes Ladstätter aus dem Osttiroler St. Jakob im Defereggental ist seit Jahrzehnten in der Forstwirtschaft tätig. Mit seinem Vater und den sechs jüngeren Brüdern hat er Anfang der 1990er-Jahre ein Forstunternehmen – die Gebrüder Ladstätter KEG – gegründet und geführt. Der Teamgeist, Zusammenhalt und das Zusammenwirken der unterschiedlichen Talente der Brüder ist die große Stärke des Familienbetriebs. Seit vier Jahren ist Hannes Ladstätter im Ruhestand. Theoretisch zumindest.
Ladstätters leidenschaftliche Arbeit im Forst ist nicht hauptsächlich einer Liebe zur Natur entsprungen, sondern seiner Faszination für Seilbahnanlagen. „Ab meinem fünften Lebensjahr habe ich am elterlichen Bauernhof bei Forstarbeiten die Seilwinde betätigt und so eine erwachsene Arbeitskraft ersetzt“, erinnert er sich. Schon sein Vater sei ein „Holzwurm“ gewesen, sagt er. Eines Tages sieht Ladstätter, damals Gymnasiast, im Fernsehen eine Dokumentation der Arbeiten an der Kraftwerksgruppe Kaprun, die ihn vor allem deshalb nicht mehr loslässt, weil ein großer Teil der Baustellenlogistik mit Materialseilbahnen bewerkstelligt wird. „Ich wusste in diesem Moment, dass ich das auch einmal machen will.“ Es trifft sich also gut, dass zu jener Zeit die Pläne für das Dorfertal-Kraftwerk bei Kals herangereift sind. „Es war mein Berufsziel, dort einmal als Betriebsingenieur zu arbeiten.“ Ladstätter ging nach Wien, um an der Technischen Universität Maschinenbau und Verkehrstechnik zu studieren. Als die Pläne für das Kraftwerk am Widerstand der Ökologiebewegung scheitern, löst sich auch Hannes Ladstätters beruflicher Traum in Luft auf. Er
Das System von Hannes Ladstätter besteht aus Ladelifter und akkubetriebener Zugwinde. Der batterielektrische Hubwindenlaufwagen funktioniert autark und erzeugt den benötigten Strom selbst, an der Zugwinde an der „Talstation“ der Seilkrananlage entsteht durch Rekuperation ein beträchtlicher Stromüberschuss, der in Akkus gespeichert und bei Bedarf abgegeben werden kann. Positiv auf die Energiebilanz wirkt sich auch der Umstand aus, dass der Ladelifter nur halb so schwer ist wie ein vergleichbarer dieselbetriebener Hubwindenlaufwagen.
hört mit seinem Studium auf, aus der Großstadt zieht es ihn zurück in die vertraute Heimat. „Mein Lieblingsplatz in Wien war der Südbahnhof, wo ich immer in den Zug nach Hause eingestiegen bin.“ Das Kapitel Hochschule war damit geschlossen, das der technischen Innovationen schlägt der findige Deferegger einige Jahre später auf.
ES GEHT BERGAB!
TAGAUS ENERGIE
VERNICHTET WIRD. ALSO SUCHTE ER NACH EINER MÖGLICHKEIT, DIESE
ENERGIE EFFIZIENT IN ELEKTRISCHEN STROM UMZUWANDELN.
Die gemeinsam mit dem Vater und seinen Brüdern getätigte Anschaffung eines sogenannten Kippmastgeräts 1990 stellt gewissermaßen den Auftakt zu Ladstätters Tüftelei an forstlichen Seilkrananlagen dar. „Wir haben hier mit der Ganzbaummethode begonnen. Das ist heute in der Holzernte Standard“, erinnert er sich. Dabei werden ganze Baumstämme nach Entfernen der Äste mittels Seilkrananlage in der Regel zum nächstgelegenen Forstweg transportiert. Meistens erfolgt dieser Transport auch heute noch bergauf. Das ist, wenn man den öffentlich subventionierten Bau von Forstwegen in der Kalkulation außen vor lässt, billiger. Damit wollten sich die Gebrüder Ladstätter aber von Beginn an nicht zufriedengeben. „Wir haben fast nur bergab geliefert. Die Bergabbringung ist etwas aufwändiger und es braucht dafür ein bisschen Knowhow“, sagt Hannes Ladstätter. So kann jedoch auch schwieriges Gelände durchforstet werden, das nicht vorher durch einen
„Ich will die Forstwirtschaft so einfach und damit so sicher wie möglich machen.“
HANNES LADSTÄTTER
in Bau und Erhaltung teuren Forstweg erschlossen werden muss. Wenn schwierige forstliche Aufgabenstellungen anstanden, wandte man sich an die Gebrüder Ladstätter. Früher wurden die Bäume beim Transport nur an einem Punkt am Seilwagen fixiert und durchs Gelände geschleift. Dabei hat das Holz oft Schaden genommen. „Das hat mich sehr gestört“, so Ladstätter. Doch es gibt eine Lösung für dieses Problem: der Hubwindenlaufwagen. Auf Basis dieses Systems entwickelt Hannes Ladstätter 2006 auch sein erstes Patent, nämlich das Doppelhubwindenlaufwagen-System. „Ich habe einen solchen Hubwindenlaufwagen mit einem zweiten Wagen, einem Nachläufer, kombiniert. Dadurch können die Bäume als Ganzes angehoben und transportiert werden“, erklärt der Erfinder. Durch die Flexibilität dieses Systems ist es egal, wie der Baum im Wald nach dem Fällen zum Liegen kommt. Das entsprechende Patent verkaufte Hannes Ladstätter 2007 an den Südtiroler Materialseilbahnspezialisten SEIK.
ENERGIE SPEICHERN
STATT VERNICHTEN
Beim Transport der schweren Bäume via Hubwindenlaufwagen geht viel kinetische Energie bzw. Rotationsenergie ungenutzt verloren. Hannes Ladstätter wollte nicht länger zusehen, wie bei der Waldarbeit tagein,
tagaus Energie vernichtet wird. Also suchte er nach einer Möglichkeit, diese Energie effizient in elektrischen Strom umzuwandeln. Die ersten diesbezüglichen Anstrengungen sind an einer noch zu wenig ausgereiften Akkutechnologie gescheitert. „Es gab zunächst nur Lösungen auf Kondensatorbasis, bei denen mit dem Ladestand des Akkus der Widerstand zugenommen hat. Das hat zu viel Schlupf verursacht“, erklärt Ladstätter. Die zündende Idee kommt ihm in der Praxis, beim Trassieren einer neuen Route für den Seilkran. Normalerweise wird das sogenannte Umlaufseil, das den Wagen entlang der Trasse zieht, eigens und in einiger Entfernung zum Tragseil geführt. Das verursacht zusätzlichen Aufwand. „Wir haben deshalb versucht, mit dem Umlaufseil direkt in der Trasse zu fahren.“ Das ist gelungen. Eines Tages, beim Beobachten einer schnellen Bergauffahrt des Laufwagens, kommt dann der entscheidende Heureka-Moment: Eine Parabolscheibe, über die das Zugseil geführt wird, das den am Tragseil hängenden Laufwagen zieht. An diese wird ein Generator angeschlossen, der bei jeder Fahrbewegung den Akku im Laufwagen lädt. Die Energiedichte der Akkus ist mittlerweile so groß geworden, dass sich die Vision verwirklichen lässt. „Mir ist dabei sicher der Boom der Elektromobilität zugutegekommen. Und ein völliger Zufall“, sagt Hannes Ladstätter.
Vor einigen Jahren kommt er auf einer Messe in Innsbruck mit Mattro-Gründer und Ziesel-Erfinder Alois Bauer ins Gespräch, der seit 2006 auf die elektrische Fahrzeugentwicklung, Akkutechnologie sowie die Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen spezialisiert ist. Ein zufälliges Aufeinandertreffen zweier findiger Köpfe, die einander viel zu sagen hatten. „Er hatte genau die passende Lösung für mein Akkuproblem parat. Für mich war das wie Weihnachten und Ostern zusammen“, sagt Ladstätter. Bei Mattro wurde dementsprechend auch der erste Prototyp dieses Laufwagens, den Hannes Ladstätter Ladelifter getauft hat, gefertigt. Mittlerweile ist das System, bestehend aus Ladelifter und akkubetriebener Zugwinde, als weltweit erste rein batterieelektrische forstliche Seilkrananlage, die unabhängig von fossilen Energieträgern und emissionsfrei arbeitet, patentiert.
Grundsätzlich wäre das Kraftwerk im Forst also serienreif. Hannes Ladstätters größtes Problem ist es derzeit, einen Partner zu finden, der zum einen freie Kapazitäten für die Serienproduktion und zum anderen idealerweise über Know-how in der Programmierung der Elektronik bzw. Steuerungssoftware verfügt. Außerdem steht noch die sogenannte EU-Konformitätserklärung aus. „Die Hardware ist komplett serienreif, bei der Software gibt es aber noch einiges an Entwicklungspotenzial“, sagt Ladstätter, der mit seiner Erfindung der Zeit bzw. im konkreten Fall der Akkutechnologie einige Jahre voraus gewesen ist, wie er selbst einräumt: „Ich bin 20 Jahre zu früh zur Welt gekommen. Auf der TU haben wir noch mit Lochkartentechnik gerechnet.“
DIE ELEKTRIFIZIERUNG
DER FORSTWIRTSCHAFT
Mit seinem Kraftwerk im Forst ist Hannes Ladstätter seiner Vision, die heimische Forstwirtschaft weitestmöglich zu elektrifizieren, einen großen Schritt nähergekommen. Der Tüftler verfolgt aber noch ein weiteres Ziel: „Ich will die Forstwirtschaft, die ohnehin gefährlich genug ist, so einfach und damit so sicher wie möglich machen.“ Kinderleicht, intuitiv, sicher. Das könnte dazu beitragen, den auch in der Forstwirtschaft schwelenden Fachkräftemangel ein wenig zu lindern. Geht es nach Ladstätters Vorstellung, soll statt monatelanger Einschulung die Bedienung der Seilkrananlage nach einer kurzen Einführung annähernd narrensicher sein. Dafür und für die Optimierung der Energieausbeute, die beim Baumtransport gewonnen
werden kann, schwebt ihm auch der Einsatz künstlicher Intelligenz vor, für die es auch beim Kraftwerk im Forst einiges zu tun gäbe. „Die Seilkrananlage soll mit vier simplen Grundfunktionen bedienbar sein. Alles andere kann man der KI überlassen. Auf jeder neuen Trasse wird zunächst eine Referenzfahrt gemacht und in der Folge für jedes transportierte Gewicht und jeden Standpunkt die optimale Energieausbeute errechnet.“ Der batterielektrische Hubwindenlaufwagen Ladelifter funktioniert autark und erzeugt den benötigten Strom selbst, an der Zugwinde an der „Talstation“ der Seilkrananlage entsteht durch Rekuperation ein beträchtlicher Stromüberschuss, der in Akkus gespeichert und bei Bedarf abgegeben werden kann. Es können mit überschaubarem Aufwand auch bestehende, mit fossilen Kraftstoffen betriebene Winden umgerüstet bzw. retrofitted werden. Positiv auf die Energiebilanz wirkt sich auch der Umstand aus, dass der Ladelifter nur halb so schwer ist wie ein vergleichbarer dieselbetriebener Hubwindenlaufwagen. „Bei unseren Tests verbrauchen wir mit dem Kraftwerk im Forst im Betrieb weniger als 20 Prozent der Energie, die wir durch die Rekuperation
ES LIEGT AUF
DER HAND, DASS
DAS GANZE AUCH
FÜR DIE UMWELT
GUT IST. NULL
EMISSIONEN, KAUM LÄRM, KEINE TREIBSTOFFE, DIE
IN DEN WALDBODEN EINSICKERN UND DIESEN KONTAMINIEREN KÖNNEN.
gewinnen.“ Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 80 Prozent der Energie zur Verfügung steht, um beispielsweise ein Elektrofahrzeug oder Ausrüstung wie Akku-Motorsägen mit Ladestrom zu versorgen. Das stellt die ökonomische Rechnung auf den Kopf, denn so wird die Bergabbringung von Holz auch zur wirtschaftlich besseren Variante. Nicht zu unterschätzen ist auch der zusätzliche Komfort. „Ich habe dadurch ortsunabhängig immer Strom auf der Baustelle.“
Es liegt auf der Hand, dass das Ganze auch für die Umwelt gut ist. Null Emissionen, kaum Lärm, keine Treibstoffe, die in den Waldboden einsickern und diesen kontaminieren können. Dementsprechend gibt es bereits Interesse vonseiten öffentlicher Institutionen wie der Österreichischen Bundesforste und der Bayerischen Staatsforste. Grüner und ökologisch verträglicher kann man die Holzernte nicht betreiben. Hannes Ladstätter steckt auch im Ruhestand noch voller Tatendrang, daher ist es alles andere als unwahrscheinlich, dass noch die eine oder andere Erfindung in Sachen Forstwirtschaft aus dem Defereggental zum Patent angemeldet wird.
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Das Projekt Sindbad hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen aus unterschiedlichen Lebenswelten miteinander zu verbinden und jungen Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft die Chance zu geben, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Das Sindbad-Mentoring-Programm wurde in Wien ins Leben gerufen, um Jugendliche beim Übergang von der Pflichtschule in die weiterführende Ausbildung zu begleiten. Funktionieren soll dies nicht durch ein oktroyiertes Programm, sondern in Form von Mentor*innen, die sich gemeinsam mit ihren Mentees Gedanken über deren Zukunftsplanung machen. Das Schöne daran: Die Begleitung ist freiwillig und für die Mentees kostenlos. Das noch Schönere: Altersmäßig sind beide Gruppen nicht weit auseinander. Das Programm ist für Schüler*innen im letzten Pflichtschuljahr gedacht, die Mentoren sind Student*innen und junge Berufstätige zwischen 20 und 35, die ihren Schützlingen in einer 1:1-Beziehung ein Jahr zur Seite stehen. Seit 2020 gibt es das Projekt auch in Tirol, seitdem wurden mit Sindbad Innsbruck etwa 400 junge Menschen erreicht. Im Herbst sollen 40 neue Mentoringteams starten, dafür sucht Sindbad aktuell (finanzielle) Unterstützung. Die Kosten für ein Mentoringteam betragen rund 2.500 Euro im Jahr – eine Investition, die sich mehrfach auszahlt. Denn während Jugendarbeitslosigkeit den Staat jährlich rund 30.000 Euro pro Person kostet, stärkt das Programm nachhaltig die Eigenständigkeit junger Menschen. Informieren unter www.sindbad.co.at
Tipp: Sindbad ist auch Consultingpartner für Unternehmen, um soziale Nachhaltigkeit zum Werttreiber zu machen. So werden zum Beispiel Social-Leadership-Trainings und Workshops angeboten, eine eigene ESG-Beratung umfasst vier maßgeschneiderte Pakete, die Unternehmen dabei unterstützen, eine glaubwürdige und authentische Strategie für soziale Nachhaltigkeit zu entwickeln.
Um die Umwelt- und Klimaziele der EU fristgerecht zu erreichen, sind umfassende Maßnahmen erforderlich. Ein entscheidender Bereich ist die zirkuläre Nutzung von Ressourcen. Das Projekt CHEERS4EU möchte den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft fördern, indem es Circular Hubs in Europa stärkt. Diese Hubs sind lokale Anlaufstellen, die Talente, Wissen, Erfahrung und Infrastruktur bündeln, um innovative, zirkuläre Geschäftsmodelle zu fördern und regionale Akteur*innen zu vernetzen. Sieben Partner aus verschiedenen Regionen arbeiten im Zuge dessen gemeinsam daran, neue Ansätze für nachhaltige Wirtschaft und Politik zu entwickeln. Auch die Standortagentur Tirol ist mit ihrem Circular Hub Tirol mit dabei. Damit die internationalen Erkenntnisse bestmöglich für den Standort Tirol umgesetzt werden, gibt es ein regionales Stakeholder-Board, in dem Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Regionalmanagement und Interessensvertretungen die Ergebnisse reflektieren und gemeinsam Empfehlungen entwickeln. CHEERS4EU wird mit 1,74 Millionen Euro aus dem Interreg-EuropeProgramm gefördert und läuft bis Ende Juni 2028. www.interregeurope.eu/cheers4eu
Das Hauptgebäude der Sparkasse sowie alle Liegenschaften am Sparkassenplatz werden an das Fernwärmenetz der IKB angeschlossen.
UNTERNEHMENSZIEL: NACHHALTIGKEIT
Die Tiroler Sparkasse baut die Nutzung erneuerbarer Energien aus und setzt im Rahmen eines groß angelegten Projekts diverse Energieeffizienzmaßnahmen an ihren Standorten um. Die Investitionen in der Höhe von fünf Millionen Euro sollen in den nächsten fünf Jahren die CO2-Emissionen des Unternehmens maßgeblich reduzieren und die grüne Transformation vorantreiben. Die Initiativen sind Teil der langfristigen Strategie des Unternehmens, bis 2030 einen Netto-Null-Betrieb zu erreichen.
Wiederverwenden und upcyceln, weniger kaufen und stattdessen leihen oder sich in unterschiedlichen Formaten mit den Themen Klimawandel und Klimaschutz auseinandersetzen – in Tirol gibt es viele Initiativen und Vereine, die sich mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz beschäftigen. Bereits seit mehreren Jahren werden solche großteils ehrenamtlichen Projekte vonseiten des Landes als Teil der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie mit bis zu 10.000 Euro Förderung unterstützt. Im vergangenen Jahr wurden so rund 50.000 Euro Fördermittel für zwölf verschiedene Projekte zur Verfügung gestellt. Und auch für 2025 können wieder Förderungen beantragt werden. Hinter dem QR-Code finden Sie weitere Infos zum Programm, das Antragsformular sowie einen Überblick zu bisher geförderten Projekten.
Mikroplastik, Nanoplastik und unzählige chemische Schadstoffe finden wir inzwischen überall – in den Weltmeeren, Flüssen, Kläranlagen, in den Körpern aller Wasserbewohner, in unserem Trinkwasser, sogar in unserem Blut. Die teils unsichtbare Belastung entwickelt sich seit Jahrzehnten ungebremst zu einem der größten Probleme der Menschheit. Doch es gibt Hoffnung. Die Chemikerin Katrin Schuhen überrascht in ihrem ebenso informativen wie unterhaltsamen Buch mit großen und kleinen Lösungen, appelliert an die Industrie und zeigt Verbraucher*innen, wie alle das Wasser im Alltag vor Mikroplastik bewahren können. Schuhe wurde für ihr 2020 gegründetes Start-up „Wasser 3.0“ unter anderem mit dem Next Economy Award der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.
Rebellin des Wassers. Wie wir unser kostbarstes Lebensmittel retten.
Dr. Katrin Schuhen, Scorpio Verlag, 224 Seiten, EUR 26,80
Der Schutz des Wassers ist durch den Klimawandel und Wasserverknappung eines der dringlichsten Themen unserer Zeit. Katrin Schuhen teilt spannende Erkenntnisse für alle, die zum Schutz der wichtigsten Ressource unseres Planeten beitragen möchten.
Die Leistung von fünf Millionen Quadratmetern Photovoltaikmodulen auf Tirols Dächern, die Einführung einer Trinkwasserbrunnen-Landkarte oder der weitere Ausbau des öffentlichen Verkehrs – das sind vier von insgesamt 164 Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit und die Anpassung an den Klimawandel. Sie sollen bis 2027 umgesetzt werden und gehören zum zweiten Maßnahmenprogramm der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie, die Mitte März von der Landesregierung beschlossen wurde und für Landeshauptmann Anton Mattle als „Leitschnur für die Entwicklung Tirols“ gilt. Damit wird am Erfolg des ersten Maßnahmenprogramms, im Rahmen dessen von 2022 bis 2024 bereits 188 Maßnahmen in Umsetzung gebracht wurden, angeknüpft. Die Ausarbeitung der Maßnahmen erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den relevanten Organisationseinheiten des Landes Tirol und Partner*innen wie der landeseigenen Energieagentur Tirol und der Lebensraum Tirol Gruppe oder dem Klimabündnis Tirol. Zudem wurde die Bevölkerung eng mit eingebunden: Bürger*innen konnten den Entwurf kommentieren und weitere Vorschläge für Maßnahmen einbringen. Interessierte finden das komplette Maßnahmenprogramm zum Download hinter dem QR-Code.
Gemeinsam für mehr Inklusion in Innsbruck: Georg Ebster, ÖH-Referent für Studierende mit Beeinträchtigung, Alina Kühne, stellvertretende Obfrau der Autistenhilfe Tirol, und MPREIS-Geschäftsführer David Mölk SOCIAL
MPREIS setzt in seiner Innsbrucker Filiale in der Salurner Straße 1 ab sofort ein Einkaufskonzept für autistische Menschen und sensorisch empfindliche Personen um. Dazu gehören gedimmtes Licht und reduzierte Geräuscheinwirkungen sowie Orientierungshilfen. Die so genannte „Stille Stunde“ findet Montag bis Freitag von 14 bis 15 Uhr sowie samstags von 8 bis 11 Uhr statt. MPREIS möchte damit gezielt Reizüberflutung und psychische Überforderung verringern und ein möglichst angenehmes, inklusives Einkaufserlebnis schaffen. Das neu eingeführte Konzept soll besonders Menschen im Autismusspektrum, neurosensitive Menschen, Kund*innen mit ADHS oder psychischen Beeinträchtigungen sowie Schwerhörige abholen. Erarbeitet wurde das Konzept von Student*innen der Uni Innsbruck.
Wer kennt sie nicht, die Einwegslipper in Hotels? Der Verbrauch variiert natürlich je nach Größe des Hauses, insgesamt ist der jedoch enorm hoch. Bedenkt man, dass ein gewöhnlicher Kunststoffschlappen 200 Jahre braucht, um sich zu zersetzen, wird das (Umwelt-)Problem rasch deutlich. Nachhaltiges, faires und ökologisches Handeln wird in der Tourismusbranche in den nächsten Jahren eine immer wichtigere Rolle spielen. Einige Hotels verzichten deshalb bereits generell auf Hotelslipper. Das muss nicht sein. 2019 hat Martin Girtler in Innsbruck sein Start-up Coraldo gegründet, mit dem er Slipper aus ungebleichtem Naturleinen, Kork und Flachsfaser herstellt. Die sind zu 100 Prozent biologisch abbaubar – und das innerhalb von 90 Tagen. Die recycelbaren Hotel-Premiumslipper sind auch für den Einsatz in Wellness- und Nassbereichen geeignet und versprechen ehrliche, nachvollziehbare Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Erhältlich in verschiedenen Varianten auch mit persönlichem Hotellogo. www.coraldo.com
„Unser Ziel ist es, bestehende Systeme laufend zu hinterfragen und zu optimieren – von der Produktion über die Energienutzung bis zur Ressourcenschonung.“
STEPHANIE NEUNER
Die Tees (und alle anderen Produkte) der Tiroler Kräuterexperten Neuner empfehlen wir immer wieder gern. Und jetzt noch ein Stück mehr, denn zum zweiten Mal wurde das Familienunternehmen kürzlich mit dem renommierten Green Brand Austria Award ausgezeichnet. Der wird nur an Unternehmen verliehen, die nachhaltiges Wirtschaften messbar machen. „Unser Ziel ist es, ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit weiterhin stringent zu entwickeln und messbare Standards in der Branche zu setzen“, erklärt Geschäftsführerin Stephanie Neuner. www.neuners.com
Der Weg ist bekanntlich das Ziel. Der Weg zu körperlicher Gesundheit und Fitness im privaten wie betrieblichen Bereich führt über qualifizierte Begleitung, auch Personal Training genannt, zu mehr Vitalität in jedem Alter.
Hannes Mörtl, M.Sc., ist Sportwissenschaftler bei Körperbau Innsbruck und Berufsgruppensprecher Sportwissenschaftliche Beratung der Wirtschaftskammer Tirol.
E„OB FÜR DIE PERSÖNLICHE ODER DIE GESUNDHEITSVORSORGE
DER MITARBEITER*INNEN, ES KOMMT AUF DAS INDIVIDUELL ANGEPASSTE BEWEGUNGSAUSMASS AN.“
Hannes Mörtl
s kommt auf die Effektivität an“, weiß Hannes Mörtl, Sprecher der Sportwissenschaftler der Wirtschaftskammer Tirol. „Nicht jede Bewegung ist sinnvoll beziehungsweise richtig. Und manchmal braucht es auch gar nicht so viel, wie man glaubt.“
Dass Bewegung für unsere Gesundheit eine zentrale Rolle spielt, ist unbestritten. Insbesondere in sitzenden Berufen macht ein Ausgleich durch Bewegung durchaus Sinn. „Dabei kommt es auf das individuell angepasste Bewegungsausmaß an“, erklärt Mörtl. Dass man sich für das persönliche Gesundheitstraining ausgewiesenen Expert*innen der Berufsgruppe der Sportwissenschaftlichen Berater*innen anvertrauen soll, deren Expertise wissenschaftlich fundiert ist, ist dem Berufsgruppensprecher ein besonderes Anliegen. Schließlich geht es um die individuelle körperliche Fitness und diese sieht bei jedem Menschen anders aus. Während es bei manchen um eine spezifische Leistungssteigerung
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geht, suchen andere figurformende Trainings. „Wichtig ist, jeden dort abzuholen, wo er gerade steht, und in seiner Individualität persönlich zu beraten und zu begleiten“, so Mörtl.
MIT GUTEM BEISPIEL VORAN
Am Arbeitsplatz tragen die Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens nicht nur zu einem guten Arbeitsklima bei, sondern steigern nachweislich auch die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Deutlich weniger Rückenschmerzen und ein bewussterer Umgang mit sich selbst bringen auch weniger Krankenstände mit sich. „Ein weiterer Aspekt, warum Führungskräfte hier mit gutem Beispiel vorangehen und ein großes Augenmerk auf die betriebliche Gesundheitsvorsorge legen sollten“, rät der Sportwissenschaftler. „Mit jedem Lebensjahr wird es tatsächlich noch wichtiger, für ein ausreichendes Maß an Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination zu sorgen.“ PR
In Betriebe der Region hineinzuschnuppern, die man sonst nur von außen kennt, ist die Idee der seit Jahren renommierten Veranstaltung „Offenes Werkstor Hall in Tirol“. Dass die Besichtigungstouren mittlerweile weit über die Grenzen von Hall hinausgehen, bestätigt das große Interesse an unserem heimischen Unternehmertum und an dem in Österreich bislang einzigartigen Veranstaltungsformat.
TEXT: DORIS HELWEG
Das Interesse liegt auf beiden Seiten. Zum einen möchten sich Unternehmen gerne öffnen und Einblicke in ihr tägliches Business gewähren, insbesondere dann, wenn der Zutritt auf Grund von Vorschriften eingeschränkt ist. Zum anderen ist augenscheinlich auch das Interesse der Bevölkerung
groß, zu erkunden, was hinter den Mauern der heimischen Betriebe passiert, an denen man täglich vorbeifährt oder deren Produkte man genießt oder benutzt. In der Tat offenbaren sich auf den heuer insgesamt fünf Touren mit je zwei Betriebsbesichtigungen durchwegs spannende Einblicke. Unternehmen verschiedens-
„DIE IDENTIFIKATION DER BEVÖLKERUNG MIT DEN BETRIEBEN IST EIN WESENTLICHER PUNKT FÜR UNSERE
GEMEINDE. DAS OFFENE WERKSTOR IST EIN IDEALES WERKZEUG, WECHSELSEITIGES VERSTÄNDNIS ZU SCHAFFEN.“
Nicolaus Niedrist
ter Branchen öffnen dabei ihre Tore und empfangen Schüler*innen, Studierende, Arbeitsplatzsuchende, Berufstätige und Nachbarn gleichermaßen. „Unsere Besucher*innen sind ein bunter Mix aller Altersstufen, von Großeltern und Eltern mit ihren jugendlichen Nachkommen bis hin zu Freunden von Mitarbeiter*innen, die sich für die Arbeit in dem jeweiligen Betrieb interessieren“, erklärt Mag. Michael Gsaller, Leiter des Stadtmarketings Hall in Tirol. Bereits zum achten Mal lockt das Veranstaltungsformat hunderte Besucher*innen in die teilnehmenden Betriebe. Die Idee dazu wurde 2016 geboren, als ein Vertreter der Tiroler Rohre bei einer Night-Seeing-Veranstaltung in Hall an das Stadtmarketing herantrat und den Gedanken aufwarf, auch einmal die Tore der heimischen Betriebe öffnen zu wollen. Gesagt, getan, fand schon wenige Monate später das erste Offene Werkstor Hall großen Anklang bei Unternehmen wie Besucher*innen. „Wir haben jedes Jahr mehr Anmeldungen als verfügbare Plätze und müssen leider immer wieder Personen auf das nächste Jahr vertrösten. Was uns natürlich auch bestärkt, das Format fortzuführen“, freut sich Gsaller.
Perfekt organisiert, ist der Aufwand sowohl für die Organisatoren als auch für die beteiligten Unternehmen
nicht unerheblich. „Es gilt dabei Sicherheitsbestimmungen einzuhalten und in enger Zusammenarbeit mit den Betrieben die Touren planmäßig zu organisieren“, sagt Mag. Petra Pöschl vom Stadtmarketing Hall. Die Freude ist jedoch groß, wenn sich am Tag des Offenen Werkstors 500 begeisterte Besucher*innen pünktlich am Treffpunkt einfinden und mit von Reiseleitern begleiteten Bussen zu je 50 Teilnehmern zu den jeweiligen Betriebstouren aufbrechen.
Zu entdecken gibt es dabei allerhand Sehenswertes: Von beeindruckenden Herstellungsprozessen über bekannte Produkte bis hin zu den unterschiedlichsten Arbeitsplätzen, die in den umliegenden Unternehmen geboten werden. „Die Identifikation der Bevölkerung mit den Betrieben ist ein wesentlicher Punkt für unsere Gemeinde. Das Offene Werkstor ist ein ideales Werkzeug, wechselseitiges Verständnis zu schaffen. Denn wenn ein Unternehmen gut läuft, profitiert die Gemeinde von der Kommunalsteuer, die wiederum der Bevölkerung zugutekommt. Zudem redet es sich auf politischer Ebene leichter, wenn die Bevölkerung sich mit den Unternehmen identifiziert. Man denke dabei nur an immer wieder vorkommende Themen wie Betriebserweiterungen“, unterstreicht MMag. Nicolaus Niedrist, B.Sc., im Namen des Bürgermeisters der Stadt Hall die Bedeutung des Offenen Werkstores für die Region. Für Dr. Werner Schiffer, Obmann des Tourismusverbandes Region Hall-Wattens, ergänzen sich Industrie und Tourismus: „Wir versuchen zusammenzubringen, was zusammengehört. Der Tourismus braucht die Industrie als wichtigen Zulieferer. Hotels, Schwimmbäder und Skilifte müssen gebaut und gewartet werden. Vice versa ist ein florierender Tourismus auch für die Industrie
10 BETRIEBE, 5 TOUREN, 2 MAL 99 MINUTEN
Zehn renommierte Betriebe sind es, die am 12. Juni 2025 den insgesamt 500 angemeldeten Besucher*innen ihre Tore öffnen. Neu mit dabei sind heuer die ÖBB und das Post Logistik Zentrum Tirol in Vomp. Seit der ersten Stunde mit an Bord und auch heuer wieder ein wichtiger Teil des Formats sind die Tiroler Rohre, die Bäckerei
Therese Mölk sowie das Unternehmen Fröschl mit Bauwaren
CANAL & CO. Auch die weiteren Unternehmen Brenner Basistunnel, ARGE Baustahl Eisen Blasy-Neptun GmbH, Gebrüder Weiss, hollu Systemhygiene GmbH und Ragg hatten mindestens schon einmal ihre Tore für das Offene Werkstor geöffnet. www.offeneswerkstor.at
von Vorteil, schafft er doch eine wichtige Motivation, qualifizierte Arbeitskräfte ins Land zu bringen.“ Einen Standpunkt, den Eva Schumacher, M.Sc., vom Innsbruck Marketing bekräftigt: „In der heutigen Zeit können sich die Menschen aussuchen, wie sie leben und arbeiten möchten. Daher ist so eine Initiative wie das Offene Werkstor auch für die Stadt Innsbruck sehr wichtig, um aufzuzeigen, dass unser Lebensraum neben der unglaublichen Naturkulisse auch mit Innovationskraft und wirtschaftlicher Exzellenz punkten kann.“
„Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist eine Veranstaltung wie das Offene Werkstor eine ideale Gelegenheit, um sich über mögliche Jobangebote und Unternehmen zu informieren“, findet auch Landesrätin Astrid Mair, BA MA, dankende Worte für das Engagement der Betriebe ebenso wie für die seit Jahren erfolgreiche Initiative des Stadtmarketing Hall. IV-Geschäftsführer DI (FH) Mag. Michael Mairhofer unterstreicht zudem die Möglichkeit für Unternehmen, transparent und offen zu zeigen, was die Industrie in Tirol leistet. „Das Offene Werkstor ist eine ideale Gelegenheit, Menschen für die spannenden Berufe in der Industrie zu begeistern und ihnen die Weiterentwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Auch gewährt es Einblicke in die Leistungen der Unternehmen in puncto Ressourcenschonung, Naturund Umweltschutz“.
Das Organisationsteam des Offenen Werkstors:
Petra Pöschl, Stadtmarketing Hall, TVB-Obmann Werner Schiffner und Michael Gsaller, Stadtmarketing Hall
Clemens Schirmer und Felix Blasy, Geschäftsführer:
„Man sieht von der Bestellung weg, wie das Material für die Produktion verarbeitet wird und die Bewehrung in Rollen und in Stangen selbst. Die Besucher*innen sehen, wie viel Gewicht und Material auf Kränen bewegt wird. Ebenso zeigen wir verschiedenste Biegemaschinen und roborterartige Schweißmaschinen. Das ganze Lager umfasst über 13.000 Quadratmeter, das wir auch präsentieren werden.“
Romed Insam, Projektleiter: „Wir fahren mit den Besucher*innen zur Tübbingfabrik. Dort sehen sie, wie die Betoninnenschalen für den Innenbau des Brenner Basistunnels gemacht werden. Weiters fahren wir über den Zufahrtstunnel ein Stück hinein in den Tunnel und können einen Rundgang machen.“
Mit seiner Gesamtlänge von 64 Kilometern entsteht mit dem Brenner Basistunnel die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. Ausgangspunkt für die Arbeiten an diesem wichtigen Teil des Brenner Basistunnels (BBT) ist der Zugangsstollen Ahrental, wo Projektleiter DI Romed Insam die Besucher*innen über den aktuellen Stand informiert und in die Tiefen des Tunnels führt. Die Inbetriebnahme des Brenner Basistunnels ist im Dezember 2032 geplant. Damit der Zeitplan hält, bedarf es der Expertise zahlreicher Mitarbeiter*innen, Expert*innenwissen unterhalb und oberhalb der Erde ist hier gefragt. So sind auf der Baustelle des Bauloses H41 450 bis 500 Bauarbeiter beschäftigt.
ARGE BAUSTAHL
EISEN BLASY-NEPTUN GMBH
Ob Einfamilienhaus, Brenner Basistunnel oder Kraftwerk Kühtai – jedes Gebäude oder Bauwerk ist äußeren Einflüssen wie Wind, Wetter und Naturkatastrophen ausgesetzt, denen es standhalten muss. Sorge dafür tragen auch 130 Mitarbeiter*innen des Unternehmens ARGE Baustahl in Innsbruck. Gegründet wurde die „Erste Eisenbiegerei Österreichs“ 1949. Seit nunmehr drei Generationen steht der Familienbetrieb für herausragende Leistungen in der Baubranche. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Innsbruck bietet Kund*innen ein umfangreiches Produktspektrum rund um den Baustahl inklusive maßgeschneiderter Logistik und umfassendem Service. Ob Bewehrungsstahl, Bewehrungsmatten oder vorgefertigte Elementsysteme: Für jede Anforderung wird die perfekte Lösung gefunden.
Philipp Graber, Geschäftsleiter: „Bei uns sehen die Besucher*innen alles, was hinter den Verkaufsflächen passiert, wie Anlieferung, Verpackung, Warenströme und Logistik.“
BAUWAREN CANAL & CO
Nach eineinhalbjähriger Bauzeit freut sich die gesamte Mannschaft, die Besucher*innen am neuen Firmenstandort begrüßen zu dürfen. Bei CANAL & CO dreht sich alles um den Bau: höchste Qualität für Baugewerbe, Häuslbauer und zum Selbermachen nun auf noch größerer Fläche. Auf 500 Quadratmetern und zwei Stockwerken können die Kund*innen nun das erweiterte Sortiment namhafter Marken erkunden. Baustoffe für den Hoch- und Tiefbau, den Innenausbau und die Fassade bilden das Kernsortiment des traditionellen Baustoffhandels. Aber auch Werkzeuge und Maschinen sowie Eisenwaren und Farben findet man beim regionalen Baufachmarkt in Hall. Für den besonderen Auftritt wartet im ersten Stock eine große Kollektion. Beim Offenen Werkstor werden die Besucher*innen in Bereiche vordringen, in denen normalerweise beim Betreten von Betriebsfremden der Alarm losgehen würde.
Christoph Steiner, Leiter: „Die Besucher*innen werden bei uns sehen, wie man maschinell verarbeitet und wie die Technik und Logistik funktioniert.“
POST LOGISTIK ZENTRUM TIROL
Neu mit an Bord beim Offenen Werkstor ist das topmoderne Post-Logistikzentrum, das seit 2022 auf einem 100.000 Quadratmeter großen Areal in Vomp angesiedelt ist. Neben den Hallen und Gebäuden für die Transportlogistik, die Sortieranlagen und die Verwaltung sowie einer Postfiliale mit bank99 findet sich auch eine Betriebskantine namens Postblick. Wenn mit sechs Metern pro Sekunde tausende Briefe am Förderband ihrem Bestimmungsort zugeordnet werden und zeitglich 16.000 Pakete in der Stunde sortiert werden, dann „arbeitet“ im Logistikzentrum in Vomp augenscheinlich zwar viel Technik, letztlich kommt es aber doch auf den Faktor Mensch an.
HOLLU SYSTEMHYGIENE GMBH
Das Tiroler Familienunternehmen hollu feiert 2025 sein 120-jähriges Betriebsjubiläum sowie die Eröffnung der neu errichteten Produktions- und Lagerhallen und des Bürogebäudes in Zirl. Das Herzstück der Unternehmensphilosophie lautet Nachhaltigkeit. „Wir haben die 17 SDGs als strategischen Leitrahmen integriert und durchlaufen eine Transformation, um immer nachhaltiger zu werden“, erklärt Simon Meinschad. Vom Wareneingang bis zum Warenausgang wurde die gesamte Supply Chain nach strengen Nachhaltigkeitskriterien neu errichtet. Durch den Neubau, der im Mai eröffnet, arbeitet hollu außerdem gänzlich unabhängig von Öl und Gas. Am hollu Campus in Zirl mit eigener Forschung und Entwicklung und Naturerholungspark vor der Tür gestaltet hollu Hygiene von morgen und baut mit Innovationen wie dem digitalen Prozessmanager NOA seine Rolle als Hygienespezialist weiter aus.
Geschäftsführer Simon Meinschad: „Wir haben in den letzten sieben Jahren unsere gesamte Supply Chain neu aufgebaut. Wir zeigen unter anderem, wie nachhaltige Reinigungsmittel entstehen.“
Zu den langjährigen und beliebten Fixstartern beim Offenen Werkstor zählt die Bäckerei Therese Mölk. Effizient backen mit moderner Technik steht im Familienbetrieb im Vordergrund. Erst kürzlich wurde ein neuer Backofen in Betrieb genommen, dessen modernisiertes Backverfahren die Backzeit verkürzt und zugleich für Brote mit höherem Ausbackgewicht und ausgeprägter Kruste sorgt. Rund 12.000 Tonnen Brot und Gebäck werden in der größten Bäckerei Tirols von rund 180 Mitarbeiter*innen jährlich erzeugt. Bei der Zubereitung der Backwaren, die in allen Baguette-Brotfachgeschäften und MPREIS-Filialen erhältlich sind, setzt das Unternehmen auf viel Teigruhe und verzichtet auf künstliche Zusatzstoffe oder Backmischungen. Dank einer Kooperation mit „Bio vom Berg“ stammt der Großteil des Getreides aus Tirol, generell sind 94 Prozent der gesamten Zutaten aus Österreich. Neben der Alpenmetzgerei zählt die Bäckerei Therese Mölk zur Lebensmittelherstellung des Nahversorgers MPreis.
Matthias Mölk, Bäckereileiter: „Wir führen die Besucher*innen durch den gesamten Betrieb. Auch unsere Brennanlage werden sie zu Gesicht bekommen, wo wir aus Brot ‚von gestern‘ Alkohol herstellen.“
Günter Schmarl, Niederlassungsleiter Tirol: „Die Besucher*innen werden einen Bahn- und Containerterminal sehen und ein richtiges Portfolio von der Transportwelt kennenlernen.“
Das internationale Transport- und Logistikunternehmen bewegt Frachten aller Art – zu Land, zu Wasser und in der Luft, zu jedem Kontinent dieser Erde. Mit rund 8.000 Mitarbeiter*innen und 180 firmeneigenen Standorten weltweit zählt Gebrüder Weiss zu den führenden Transport- und Logistikunternehmen Europas. Basis dieses Erfolgs sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei Gebrüder Weiss die Freiheit haben, neue Wege zu gehen und aktiv mitzugestalten. Unter dem Dach der Gebrüder Weiss Holding AG mit Sitz in Lauterach, Vorarlberg, fasst das Unternehmen neben den Hauptgeschäftsbereichen Landtransporte, Luft- & Seefracht sowie Logistik auch eine Reihe von leistungsfähigen Speziallösungen und Tochterunternehmen zusammen.
Christoph Gasser-Mair, Pressesprecher Tirol/Vorarlberg: „Die ÖBB sind eines der größten Mobilitäts- und Klimaschutzunternehmen des Landes und bieten mit mehr als 130 unterschiedlichen Berufsbildern eine breite Vielfalt an spannenden Berufsperspektiven.“
Der Bahnboom ist erfreulicherweise ungebrochen, was naturgemäß viele Herausforderungen mit sich bringt. Angebote wie das Klimaticket oder die engen Takte sind für die Fahrgäste attraktiv und das Vorankommen bequemer als auf der Straße. Nimmt man die Verbindung zwischen den Bahnhöfen Hall und Innsbruck als Beispiel, wo die schnellste Fahrt nur acht Minuten dauert, spricht das für sich. Außerdem ist die Bahn bunt und Vielfalt wird bei den ÖBB großgeschrieben. Denn nur so ist nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg möglich. Als größtes Klimaschutzunternehmen des Landes steht die ÖBB für grünen Strom und eine grüne Zukunft und trägt eine enorme Verantwortung für Österreich und die Umwelt.
TIROLER ROHRE GMBH
Als Europas führender Hersteller für anspruchsvolle Lösungen aus duktilem Gusseisen entwickelt, produziert und vermarktet TRM (Tiroler Rohre GmbH) individuelle Lösungen für den Wassertransport und Spezialtiefbau. Mit viel Professionalität und Kompetenz gelingt es dem Tiroler Unternehmen, seine qualitativ hochwertigen Produkte neben dem Inland auch immer öfter auf internationalen Märkten zu positionieren. TRM-Produkte im Bereich Wasserwirtschaft, Beschneiung, Turbinen und Spezialtiefbau sind zu 100 Prozent recycelbar, kreislauffähig und werden regional produziert. Der Standort Hall erlebte in den vergangenen Jahren einen steten Ausbau bzw. Verbesserungen. Über 250 Mitarbeiter*innen tragen hier mit ihrer langjährigen Erfahrung und Kompetenz wesentlich zum nachhaltigen Erfolg des Unternehmens bei.
„Bei uns sehen die Besucher*innen, wie aus altem Stahlschrott in mehreren Schritten am Ende Rohre und Pfähle entstehen.“
Max Kloger, Geschäftsführer
Zu den ersten teilnehmenden Betrieben beim Offenen Werkstor zählt auch das Tiroler Familienunternehmen Ragg. Nach einer kurzen Pause aufgrund zahlreicher Zu- und Umbauten lässt der Recyclingspezialist heuer wieder Besucher*innen in die Welt der Kreislaufwirtschaft eintauchen. Mit dem Sammeln und Aufbereiten von Altstoffen leistet Ragg seit mittlerweile 78 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Rückführung wertvoller Rohstoffe in den Produktionskreislauf. Nachdem 2023 das Bürogebäude erneuert wurde, folgte 2024 innert einer Rekordzeit von nur acht Monaten die Errichtung einer neuen und europaweit zu den modernsten zählenden Schredderanlage. Mit Petra Mussmanns Sohn Simon und Tochter Pia steht bereits die nächste Generation in den Startlöchern des Familienbetriebes.
Petra und Pia Mussmann, Geschäftsführerinnen: „Bei uns in der Firma Ragg werden hauptsächlich Metalle in unterschiedlichster Form aufbereitet.“
„Mach was draus!“ Mit diesen Worten übergab Johann Rieser 1959 die 1949 erbaute Villa Rieser an seinen Sohn Adolf. Heute erstrahlt das Hotel Kristall in dritter Generation unter der Leitung von Adi Rieser als Wohlfühltempel der Extraklasse.
Mit vielen kleinen Schritten hat sich das Verwöhnhotel Kristall in Pertisau vom kleinen Gästehaus zum 4-Sterne-Superior-Wellnesstempel entwickelt. Mit einem von der Hypo Tirol finanzierten fünfstöckigen Sky-Spa setzt Adi Rieser weitere maßgebende Akzente.
Zum nehmer-VidUnter-eo:
Nach einem lawinenreichen Winter hatte der Großvater von Adi Rieser jede Menge Holz und errichtete sich in sonniger Lage und etwas zurückversetzt von der Straße die Villa Rieser. Ein kleines Gästehaus für seinen Lebensabend sollte es werden. Aber wie so oft kam alles anders und Johann Rieser übergab im Jahr 1959 das Haus an seinen Sohn Adolf mit den Worten: „Mach was draus!“ Im zarten Alter von 16 Jahren nahm der Jungspund diese Worte für bare Münze und vergrößerte die Villa Rieser bereits 1965 auf 70 Betten und gab dem Haus fortan den Namen „Hotel Kristall“.
DREI GENERATIONEN Großen Pioniergeist zeigte er auch zwei Jahre später, als er das erste öffentliche geheizte Freischwimmbad in der Region Achensee errichtete. Nach zahlreichen weiteren Modernisierungen und Renovierungen übergab Adolf Rieser 2007 das Haus an zwei seiner Kinder, Silvia und Adi. Ebenso mit dem familiären Innovationsgeist ausgestattet, investierten die beiden bereits 2008 großzügig in den Ausbau des Wellnessbereiches und erneuerten neben den Zimmern auch den Restaurantbereich. Das Schmuckstück begann zu funkeln und lockte immer mehr illustre Gäste wie beispielsweise Baron de Rothschild, den französischen Ministerpräsidenten oder Schlagersänger Howard Carpendale an. Über viele Jahre hinweg wird das Hotel mit einer Lilie im Relax Guide und mit dem Holiday Check Award ausgezeichnet. Im Jahr 2017 erfolgt nach einem mehrmonatigen Komplettumbau und der Eröffnung einer 2.100 Quadratmeter großen Spa-Oase mit Wellness-Alm ein weiterer Schritt in Richtung perfekten Urlaub für zwei, denn seit 2020 heißt das nunmehrige „Adults-only-Hotel“ ruhesuchende Gäste ab 14 Jahren willkommen. Genuss pur lautet die Devise auch im kulinarischen Bereich. Abwechselnde Köstlichkeiten aus der Kristall-Küche erweitern das Wellnessvergnügen auch auf den Gaumen. „Für viele Gäste ist neben unserem Verwöhnangebot die hervorragende Küche ausschlaggebend“, weiß Hotelier Adi
Rieser seine Küchenchefinnen samt Team zu schätzen. Generell besticht das Haus durch langjährige Mitarbeiter*innen, die viele der langjährigen Stammgäste schon kennen und den persönlichen Charakter des Hotels unterstreichen.
Damit die Gäste in Zukunft dem Himmel noch näher sein können, entsteht aktuell ein neues Sky-Spa, welches sich über insgesamt fünf Etagen erstreckt und auf dem Dach mit einer vollumglasten Panoramasauna aufwartet, sozusagen als Gipfel des Saunagenusses. Das neue Spa-Gebäude mit weiteren 1.400 Quadratmetern Wellnessbereich beherbergt darüber hinaus einen Indoor- wie Outdoor-Skypool sowie zahlreiche Ruheoasen, aber auch einen Bereich für Gäste, die sich auch in den Ruhezonen gerne ein wenig unterhalten möchten. Zudem bieten zwei Schwimmteiche im Gar-
tenbereich ausreichend Möglichkeiten, sich im kühlen Nass zu erfrischen. Mit einer Gesamtinvestition von zehn Millionen Euro im Gesamtausbau setzt Adi Rieser hier wieder einmal neue Maßstäbe.
EIN PARTNER
Als starker Finanzpartner übernimmt die Hypo Tirol einen Großteil der Finanzierung. „Die Hypo Tirol ist ein zuverlässiger Partner und ich schätze die Handschlagqualität sowie die unermüdlichen Bemühungen meines Betreuers sehr“, findet der Hotelier dankende Worte für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Tiroler Landesbank. Und so hat der Hotelier aus Leidenschaft auch schon wieder weitere innovative Pläne in der Schublade, die er in den nächsten Jahren in seinem Wohlfühltempel umsetzen will. PR
Mit knapp 22.000 touristischen Betrieben und über 50.000 Beschäftigten ist der Tourismussektor eine zentrale Säule der Tiroler Wirtschaft. Im Tourismusjahr 2023/24 verzeichnete der Tiroler Tourismus rund 48,8 Millionen Nächtigungen und 12,4 Millionen Ankünfte. „Der Erfolg des heimischen Tourismus hängt nicht alleine davon ab, wie viele Gäste zu uns nach Tirol kommen beziehungsweise wie viele Nächtigungen wir pro Saison verzeichnen. Auch die Einstellung der Bevölkerung zum Tourismus ist ein wesentlicher Faktor für eine verantwortungsvolle Weiterentwicklung des heimischen Tourismus“, sagt der zuständige Landesrat Mario Gerber. Die Tourismusgesinnung im Land nimmt allerdings merklich ab, viele Mythen sind entstanden. Das neu gegründete „F.acT – Zentrum für Tourismus, Forschung und Medien“ soll unter dem Slogan „Mehr Weitsicht durch Daten“ ab sofort für Klarheit sorgen. F.acT wird in Kooperation von Land Tirol, MCI | Die Unternehmerische Hochschule und der Universität Innsbruck durchgeführt. Ziel ist es, durch die verständliche Aufbereitung von Daten und Statistiken Fakten von Mythen zu trennen. So sollen Daten stärker ins Bewusstsein gerückt und vermeintliche Halbwahrheiten wissenschaftlich untersucht werden. „F.acT versteht sich als proaktive Informationsdrehscheibe und zentrale Anlaufstelle für Tourismus, Medien, Politik und Bevölkerung. Durch faktenbasierte Veröffentlichungen und fundierte Statements sollen Diskussionen rund um den Tourismus versachlicht und dessen Bedeutung für Tirol verständlich vermittelt werden“, so Hubert Siller, Leiter des MCI Tourismus. Birgit Pikkemaat vom Forschungszentrum für Tourismus und Freizeit im Institut für Management und Marketing an der Universität Innsbruck ergänzt: „Das zentrale Element von F.acT ist die wissenschaftliche Arbeit. Genauso wichtig ist es aber, dass die Ergebnisse nach außen getragen werden. Dies soll einerseits durch Veröffentlichungen auf einer eigens dafür eingerichteten Website sowie durch den regelmäßigen Versand von Newslettern erfolgen. Andererseits sollen in der Praxis auftretende Fragestellungen im Rahmen von F.acT wissenschaftlich untersucht und Ergebnisse aufgezeigt werden.“ Reinklicken und klüger werden unter www.fact.tirol.
Auch heuer konnte das Landeskrankenhaus – Universitätskliniken Innsbruck seinen Rang unter den besten Krankenhäusern der Welt bestätigen. Im „World’s Best Hospitals“-Ranking 2025 von Newsweek und Statista wird die Innsbrucker Klinik auf Platz 2 unter 30 österreichischen Krankenanstalten und auf Platz 56 unter 250 Krankenhäusern weltweit geführt. „Es gibt nicht viele große Kliniken, wo die Zusammenarbeit zwischen Lehre, Forschung und klinischer Anwendung so gut funktioniert, und dieses Ranking bestätigt das“, so Wolfgang Fleischhacker, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck. Das gesamte Ranking finden Sie hinter dem QR-Code.
Matthias Triendl (li.) und Florian Gapp (re.) von florianmatthias mit den 21energyFoundern Maximilian Obwexer und Maximilian Waldner
Die Digitalagentur florianmatthias mit Sitz in Innsbruck hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 2012 als eine der führenden Partnerinnen für digitale Markenauftritte und große Relaunch-Projekte etabliert. Zu ihren Kund*innen zählen unter anderem die Hypo Tirol Bank, hollu, Lebensraum Tirol, Prinoth oder Red Bull Airrace. Doch ihre Ambitionen gehen über die klassische Agenturarbeit hinaus. Die beiden Gründer Florian Gapp und Matthias Triendl setzen ihre Erfahrung und Expertise in digitalen Transformationsprozessen unter anderem auch gezielt für strategische Unternehmensbeteiligungen ein. Ein Beispiel ist ihr Engagement bei 21energy – einem Unternehmen, das sich als Weltmarktführer im Bereich Bitcoin-Heizungen positioniert hat. In nur eineinhalb Jahren hat sich die Unternehmensbewertung von ursprünglich einer Million Euro auf 20 Millionen Euro gesteigert. www.florianmatthias.com
Es ist die Welt des Unsichtbaren, in der kleinste Teilchen Großes bewirken können: die Quantenphysik. Seit den 1990er-Jahren setzt die Quantenforschung an der Universität Innsbruck dabei weltweit Maßstäbe. Für die meisten von uns ist ebendiese Welt völlig undurchschaubar, Expert*innen sind sich jedoch einig, dass quantenmechanische Prozesse die Zukunft des Computings verändern und Probleme lösen werden, für die klassische Computer heute Tausende von Jahren brauchen. Selbst wenn die große Allgemeinheit die Abläufe dahinter nicht wirklich versteht, wir alle proftieren davon. Ein internationales Team mit Beteiligung der Forschungsgruppe um Tracy Northup von der Universität Innsbruck hat nun das erste Betriebssystem für Quantennetzwerke entwickelt: QNodeOS. Das in „Nature“ veröffentlichte Protokoll ist ein wichtiger Schritt von theoretischen Konzepten für Quantennetzwerke zu ihrer praktischen Umsetzung, die die Zukunft des Internets verändern könnte.
Wie lässt sich die Lebensqualität der Menschen verbessern, die Gesundheit fördern und unsere Umwelt schützen? Forschung und Innovation sind der Schlüssel zu Antworten auf drängenden Fragen. Tirols Nachwuchsforscher*innen arbeiten dabei mit Leidenschaft an Projekten, deren Ergebnisse nicht nur die Wissenschaft bereichern, sondern auch greifbare Vorteile für die Bevölkerung bringen. Im Rahmen der Tiroler Nachwuchsforscher*innenförderung hat das Land Tirol auch heuer junge Wissenschaftler*innen gezielt in der Umsetzung ihrer Projekte unterstützt. 54 Projekte an acht Tiroler Hochschulen wurden in der ersten Runde mit 1,1 Millionen Euro gefördert. Unterstützt werden Arbeiten unter anderem aus den Bereichen Medizin, Biologie, Pflegewissenschaften, Bildung und Tourismus. Für Infos zu kommenden Ausschreibungen scannen Sie bitte den QR-Code.
Andreas Idl (Cropster), Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser (beide ParityQC), Landesrat Mario Gerber, Clemens Plank (IT-Berufsgruppensprecher der Wirtschaftskammer Tirol), Standortagentur-Tirol-Geschäftsführer Marcus Hofer und Stefan Engl (DeepOpinion)
Tirol ist ein starker Boden für Innovation und neue Technologien. Das unterstrichen kürzlich mit Cropster, ParityQC und DeepOpinion drei Unternehmen, die bei internationalen Finanzierungsrunden Investments in Millionenhöhe lukrieren konnten. Zusammen werden die Firmen mit rund einer halben Milliarde Euro bewertet. Insgesamt umfasst der IT-Sektor in Tirol 7.500 Beschäftigte und erwirtschaftet eine jährliche Wertschöpfung von ca. 1,2 Milliarden Euro. Unterstützt werden Unternehmer*innen bei Bedarf von der Standortagentur Tirol, dem Land und der Wirtschaftskammer Tirol. Sie alle sind bemüht, im Bundesland ein Ökosystem aus Forschung, Bildung und Finanzierung aufzubauen, aus dem folglich Ideen und Innovationen zu erfolgreichen Unternehmen führen. Die Standortagentur-Tochterfirma Startup-Tirol etwa hilft jungen Unternehmen dabei, ihre Ideen zu einem erfolgversprechenden Geschäftsmodell weiterzuentwickeln. Im späteren Verlauf ist man bei der Suche und Vernetzung mit Kapitalgeber*innen behilflich. Auch etablierte Betriebe unterstützt die Standortagentur Tirol in ihren Innovationen. Im Cluster-Netzwerk sind mehr als 600 innovative Tiroler Unternehmen vereint, die durch ihre aktive Vernetzung für den Wissenstransfer zwischen Forschung und Wirtschaft sorgen.
Wenn sich das Leben schwerkranker Menschen dem Ende zuneigt, braucht es eine besondere multiprofessionelle und menschliche Begleitung. Palliativmedizin ist ein wichtiger Teil davon. Sie hilft Menschen nicht nur in ihrer letzten Lebensphase, Schmerzen zu lindern und ihre Würde zu bewahren, sondern auch Patient*innen mit einer weit fortgeschrittenen, unheilbaren Erkrankung. Während die Bedürfnisse der Patient*innen komplex sind, brauchen auch die Angehörigen umfassende Unterstützung. Tirol setzt daher seit mehreren Jahren auf den Palliativ-Ausbau in der Versorgung, Forschung und Lehre. Nun soll auch ein neues Kompetenzzentrum für Palliativmedizin in Innsbruck entstehen. Bis 2030 soll zunächst eine eigene Stiftungsprofessur an der Medizinischen Universität Innsbruck eingerichtet werden, gefolgt von der möglichen Etablierung einer bettenführenden Organisationseinheit. Für die Umsetzung der Stiftungsprofessur stellt das Land Tirol insgesamt 700.000 Euro zur Verfügung. Das geplante Kompetenzzentrum wird neben der qualitätsvollen Behandlung schwer kranker Menschen auch als Zentrum für Lehre und Forschung fungieren. Weitere Informationen zur Hospiz- und Palliativversorgung finden Sie unter www.palliativ-tirol.at.
Die in der Schweiz ansässige SUN AG schrieb Fernsehgeschichte. Mit einem auf Sonnenblumen basierenden Nahrungsmittel pitchte der österreichische Gründer Wolfgang Grabher im Februar in der österreichischen Start-up-Show „2 Minuten 2 Millionen“ auf PULS 4 und erzielte den wohl größten Deal in der Geschichte aller TV-Investorenshows. Die ausgerufene Bewertung war mit vier Millionen Euro für 6,5 Prozent der Firmenanteile stolz. Nach einer Bieterschlacht setzte sich der Tiroler Multi-Unternehmer Christian Jäger durch und stieg mit der geforderten Rekordsumme von vier Millionen Euro ein. SUN Minimeal ist der erste Mahlzeitersatz, der von Natur aus alle essentiellen Nährstoffe in der richtigen Menge enthält und für eine vollwertige Ernährung nur 800 kcal am Tag benötigt – funktioniert als Snack für zwischendurch oder als ketogene Ernährung für den gesamten Tag. Im letzten Jahr sollen bereits rund 80 Millionen Euro umgesetzt worden sein, das Unternehmen ist seit 2024 Hauptsponsor vom Fußballclub Schalke 04. Nun will SUN Minimeal den weltweiten Foodmarkt revolutionieren und entwickelte dafür mit dem SOIL-Token ein Rewardsystem auf Blockchain-Technologie. „Soil-Token sind stark deflationär und sollen die Aufmerksamkeit auf den Rückgang der Ackerflächen leiten“, erläutert Grabher. Mit bis zu 20 Prozent der Umsätze werden Soil-Token gekauft und so aus dem Umlauf genommen. Das zieht eine steigende Nachfrage nach sich. Also: Je mehr Minimeal-Kund*innen, desto mehr der begrenzten Soil-Tokens können gekauft werden. „Das ist das Grundprinzip des Token-Modells – also ein neuartiges Reward-System, bei dem durch Kurssteigerung das Lebensmittel SUN Minimeal immer günstiger wird. Je mehr Kund*innen kaufen, desto großer der Gewinn für die Umwelt und sie selbst. Mit unseren Produkten reduzieren wir 90 Prozent der Ernährungsressourcen. Hätten wir beispielsweise eine Milliarde Nutzer, wäre das Umweltthema der rückläufigen Ackerflächen gelöst.“ www.minimeal.com
Die Übernahme eines Familienbetriebes ist eine komplexe Herausforderung, die weit über die bloße Weiterführung bestehender Strukturen hinausgeht.
Ein zentraler Erfolgsfaktor bei der Übernahme eines Familienbetriebes liegt in der Anpassung des Geschäftsmodells an künftige Rahmenbedingungen. Die Wirtschaftslandschaft unterliegt ständigem Wandel – was vor 20 Jahren funktionierte, ist heute oft nicht mehr erfolgversprechend. Deshalb gilt es speziell bei Betriebsnachfolgen, das Geschäftsmodell strategisch zu hinterfragen und zukunftsorientiert zu gestalten. In nahezu jeder Branche sind heute andere Anforderungen gefragt als früher. Beispielsweise sieht sich die Hotellerie mit veränderten Kundenbedürfnissen, Digitalisierung und Nachhaltigkeitsanforderungen konfrontiert. Gewerbebetriebe müssen effizientere Prozesse und neue Technologien in ihre Produktionsketten integrieren, während Handelsbetriebe sich unter anderem mit Onlinekonkurrenz auseinandersetzen. Ein starres Festhalten an alten Strategien kann daher schnell gefährlich werden.
ERFOLGSMUSTER NEU DEFINIEREN
Ein tragfähiges Geschäftsmodell für die Zukunft erfordert eine kritische Analyse bestehender Erfolgsfaktoren und Entwicklung innovativer Ansätze. Dabei spielen verschiedene Fragen eine Rolle: Welche Werte und Stärken sollen erhalten bleiben? Welche neuen Geschäftsfelder bieten Potenzial? Wie lassen sich neue Technologien sinnvoll nutzen? Ein erfolgreicher Generationswechsel gelingt nur, wenn die relevanten Akteure aktiv einbezogen werden. Familienmitglieder, Mitarbeitende und auch langjährige Kunden oder Lieferanten verfügen über wertvolle Erfahrungen und Perspektiven, die in den Strategieprozess einfließen sollten. Die Beteiligung schafft nicht nur Identifikation und Akzeptanz, sondern hilft auch, blinde Flecken zu vermeiden und tragfähige Entscheidungen zu treffen.
NUTZEN EINES
PROZESSBEGLEITERS
Der Generationswechsel bringt oft emotionale und zwischenmenschliche Herausfor-
derungen mit sich. Ein externer Prozessbegleiter kann mit Hilfe bewährter Methoden dabei unterstützen, Konflikte zu moderieren und Klarheit in Entscheidungsprozesse zu bringen. Zudem bringt ein erfahrener Berater den Blick von außen mit und kann blinde Flecken aufzeigen. Die externe Expertise erleichtert es, strategische Weichenstellungen zu treffen, ohne in betrieblicher Routine oder familiären Dynamiken festzustecken. Nur so lässt sich die Tradition des Unternehmens mit den Anforderungen der Zukunft vereinen – und der Betrieb in die nächste Generation erfolgreich überführen. PR
EXPERTS GROUP ÜBERGABE Wir verfügen neben dem eigenen Know-how über ein hervorragendes Netzwerk innerhalb der Wirtschaftskammer Tirol, um steuerrechtliche, gewerberechtliche und juristische Fragen zu beantworten. Nehmen Sie die Übergabe in den WKT-Standorten wahr und erkundigen Sie sich. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen helfen können.
Für die Termine für die kostenlosen Betriebsnachfolge-Sprechtage in allen Bezirken scannen Sie bitte den QR-Code.
Lucas Freigang, Head of ESG, und Jannik Küchler, Head of Sales bei icons – consulting by students
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine technische Modeerscheinung mehr – sie ist fester Bestandteil des Alltags und beeinflusst sowohl den beruflichen als auch den privaten Bereich. Vom ersten digitalen Kontakt am Morgen bis zur Freizeitgestaltung am Abend: KI begleitet uns stetig und bleibt dabei oft unbemerkt.
VON LUCAS FREIGANG UND JANNIK KÜCHLER
Bereits beim Frühstück leistet sie Unterstützung: Während der erste Kaffee getrunken wird, empfiehlt die KI-gestützte Verkehrsprognose auf dem Smartphone eine alternative Route ins Büro, um Staus zu vermeiden. Kurz darauf verfeinert eine KI die Notizen für das erste Meeting – stilistisch präziser, grammatikalisch einwandfrei. Mittags steht eine schnelle Recherche an. Während früher lange Listen von Suchergebnissen durchforstet werden mussten, liefert ein generatives KI-Modell binnen Sekunden eine prägnante Zusammenfassung. Nach Feierabend zeigt sich KI in einer weiteren Facette: Der Kühlschrank ist fast leer, doch ein intelligentes Rezepttool schlägt auf Basis der vorhandenen Zutaten ein passendes Abendessen vor. KI ist tief in den Alltag integriert – ob im Berufsleben, im Studium oder in der Freizeit. Sie optimiert Arbeitsabläufe, erleichtert Entscheidungsprozesse und verändert grundlegend, wie Menschen Informationen nutzen, konsumieren und kommunizieren. Doch dieser digitale Fortschritt hat seinen Preis: Der immense Energieverbrauch und die damit verbundenen Nachhaltigkeitsfragen gehören zu den größten Herausforderungen der modernen Technologie. Bereits eine einzige Anfrage an ein KI-Modell verbraucht schätzungsweise drei bis neun Wattstunden Strom und stößt
circa 4,5 Gramm CO₂ aus – das entspricht einer LED-Lampe, die zwei bis zehn Stunden leuchtet. Dieser Verbrauch ist um ein Vielfaches höher als bei einer Google-Suche. Bedenkt man, dass ChatGPT täglich Millionen von Anfragen verarbeitet, summiert sich der Verbrauch enorm. Bei 100 Millionen Anfragen pro Tag ergibt das geschätzte 300.000 Kilowattstunden Strom, also etwa das Zehnfache des Jahresverbrauchs eines durchschnittlichen US-Haushalts. Doch nicht nur Strom wird benötigt: KI-Anfragen verbrauchen auch erhebliche Mengen an Wasser. So kann ein Alltag mit 20 bis 50 KI-Anfragen bereits einen Liter Wasser kosten. KI-Modelle laufen auf leistungsstarken Servern, die immense Rechenleistung erbringen – und sich dabei stark erhitzen. Zur Kühlung der Rechenzentren wird Wasser in großen Mengen benötigt. Auch das Training von KI-Modellen ist äußerst ressourcenintensiv. Laut einer Studie der University of Massachusetts (2019) kann die Trainingsphase eines großen KI-Modells bis zu 284.000 Kilogramm CO₂-Äquivalente verursachen – das entspricht den gesamten Emissionen eines Autos über seine gesamte Lebensdauer, einschließlich Herstellung. Dabei gilt, dass mit steigender Parameteranzahl auch die benötigten Ressourcen steigen. (Parameter sind die Variablen, auf deren Basis die Vorhersagen hergeleitet werden, und je mehr Parameter, desto besser diese Vorhersage.) Man
NUR DURCH EINE KOMBINATION
AUS TECHNOLOGISCHEN
INNOVATIONEN, REGULATIVEN
MASSNAHMEN UND
VERANTWORTUNGSVOLLER
NUTZUNG KANN KI
LANGFRISTIG NACHHALTIGER
GESTALTET WERDEN.
könnte annehmen, dass energieeffizientere Hardware den Verbrauch senkt. Tatsächlich hat sich die Rechenleistung pro Watt in den letzten drei bis vier Jahren verzehnfacht. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach KI-Diensten exponentiell. Betreiber setzen mehr Server ein, wodurch der Gesamtenergieverbrauch nicht sinkt, sondern oft sogar steigt – ein typisches Beispiel für den Rebound-Effekt.
Nun stellt sich die Frage, wie wir die Innovationskraft und das Potenzial der Künstlichen Intelligenz weiterhin nutzen können, während wir gleichzeitig eine nachhaltige Zukunft anstreben. Ein vielversprechender Ansatz ist die Nutzung von Open-Source-Modellen, die bereits vortrainiert sind. Dadurch lassen sich die enormen Ressourcen einsparen, die für das initiale Training neuer Modelle benötigt werden. Ergänzend könnte vermehrt auf Transfer Learning gesetzt werden, bei dem bestehende Modelle für neue Aufgaben angepasst statt von Grund auf neu trainiert werden. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die klare Messung des CO₂-Ausstoßes und des Ressourcenverbrauchs von KI-Systemen. Nur wenn diese Daten transparent erfasst werden, können fundierte Maßnahmen zur Reduzierung des Energiebedarfs ergriffen werden. Zusätzlich könnten effizientere Hardware-Lösungen einen großen Beitrag leisten. Speziell für KI optimierte Chips wie TPUs (Tensor Processing Units) und energieeffiziente GPUs verbrauchen weniger Strom als herkömmliche Prozessoren. Unternehmen sollten verstärkt auf grüne Rechenzentren setzen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden und Abwärme weiterverwenden. Besonders GPAI-Modelle (General-Purpose AI), die ein systemisches Risiko darstellen, müssen strengere Auflagen erfüllen. Sie sollten nicht nur interne Maßnahmen zum Risikomanagement und Testverfahren entwickeln, sondern auch Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen, die ihren Energieverbrauch und ihre Umweltbilanz offenlegen.
Im Jahr 2006 von einer Gruppe Studierender als Innsbruck CONsulting gegründet und inzwischen mit insgesamt drei Standorten in Innsbruck, Wien und Graz vertreten, ist icons – consulting by students eine studentische (und damit von konventionellen Unternehmen unterscheidbare) Unternehmensberatung. Das Ziel der Organisation ist es, Unternehmen innerhalb von Beratungsprojekten bei Problemen und Ambitionen von der Gründung bis hin zu Fragen des Alltags in großen Konzernen zu unterstützen. www.icons.at
Investieren mit Geist und Haltung bedeutet: Ressourcen schonen, sozial handeln und faire Geschäfte tätigen.
Das wirkt und bewirkt!
IF YOU THINK EDUCATION IS EXPENSIVE — TRY IGNORANCE.
Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beginnt im Klassenzimmer. In dieser Hinsicht scheint das heimische Schulsystem noch ausbaufähig. Die Tiroler Hochschullandschaft scheint für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet. Doch das ist längst nicht alles. Bildung ist auch wie eine Impfung gegen Unsinn. Sie erzeugt Demut. Ein gutes Bildungssystem rückt die Lust aufs Lernen in den Vordergrund und damit die „Vorfreude auf sich selbst“.
TEXT: MARIAN KRÖLL
Ein Wirtschaftsstandort ist vielleicht nicht kurzfristig, aber gewiss mittel- und vor allem langfristig nur so gut wie der Bildungsund Wissenschaftsstandort, auf dem er aufsetzt. Das ist keine besonders bahnbrechende Erkenntnis, sondern eigentlich eine Binsenweisheit, die nur allzu gerne in Vergessenheit gerät. Dennoch ist Bildungspolitik oft nur ein Nebenschauplatz, auf dem dazu noch allzu oft und über lange Zeiträume Stillstand herrscht. Die Wirtschaft entwickelt sich dynamisch, der Fortschritt schreitet unentwegt fort, nur die Bildungspolitik … steht still. Österreich hat nach wie vor kein ganz schlechtes Bildungssystem, allerdings wohl nicht wegen, sondern trotz seiner Bildungspolitik.
Für den Wohlstand des Einzelnen sowie ganzer Gesellschaften ist nichts wichtiger als gute Bildung. Lernen ist eine Investition in die Zukunft, in das Wissen und in die Fähigkeiten der Bevölkerung. Bildung erzeugt Produktivitätsgewinne, unzureichende Bildung rächt sich in Form hoher Folgekosten durch entgangenes Wirtschaftswachstum. „Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beginnt nicht in der Fabrikhalle oder im Forschungslabor. Sie beginnt im Klassenzimmer.“ Diese Erkenntnis ist nicht neu, stammt das Zitat doch von US-Automobilpionier Henry Ford. Doch Bildung ist noch viel mehr. Ihre Relevanz geht selbstredend weit über ihre ökonomische Indienstnahme hinaus: „Unter Bildung verstehe ich den notwendigen und wünschenswerten Vorgang, im Laufe dessen wir erstens unsere Anla-
gen, also unsere Person, entfalten, zweitens taugliche Bürger werden und drittens an unserer historischen Lebensform, also unserer Kultur, teilhaben als deren erfreute Nutznießer und erfreuliche Fortzeuger und Kritiker.“ So formulierte es der Pädagoge Hartmut von Hentig einmal. Bildung ist ein Fortschritts- und Produktivitätsmotor ebenso wie ein Werkzeug zur Selbstverwirklichung. Und wenn sie „nur“ zu der Erkenntnis führte, die Goethe seinem Dr. Faust nächtens in den Mund legte: „Da steh‘ ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!“ Bildung erzeugt Demut, Unwissen dagegen Arroganz und Ignoranz. Und davon gibt es in dieser Welt mehr als genug. Der Gedanke trieb bereits in der Antike Platon und seinesgleichen um, der in seiner Apologie des Sokrates eben diesen sagen ließ: „Denn von mir selbst wusste ich, dass ich gar nichts weiß ...“ Es mag zunächst unlogisch klingen, aber es setzt schon einen gewissen Bildungsstandard voraus, zu erahnen, was man alles (noch) nicht weiß und niemals wissen wird können. Die Lie-
FÜR DEN WOHLSTAND DES EINZELNEN SOWIE GANZER GESELLSCHAFTEN IST NICHTS WICHTIGER ALS GUTE BILDUNG. LERNEN IST EINE INVESTITION IN DIE ZUKUNFT, IN DAS WISSEN UND IN DIE FÄHIGKEITEN DER BEVÖLKERUNG.
beserklärung des gegenwärtigen US-Präsidenten an die Ungebildeten ist kein Zufall. „I love the poorly educated“, hat er einmal coram publico erklärt. Da ist es nur konsequent, das Department of Education, also das Bildungsministerium, ersatzlos abzuschaffen. Ein dummes Volk lässt sich bedeutend einfacher regieren – besser gesagt beherrschen – als ein gebildetes, das sich aus mündigen Bürger*innen konstituiert. That’s where we are now. Da stehen wir nun, wir armen Toren, und sind so klug als wie zuvor. Immerhin nicht dümmer. Zumindest nicht gesamthaft.
Wenn andere intellektuell abrüsten, kann das eine gute Gelegenheit sein, das Gegenteil zu tun. Besser zu werden, mehr in Bildung zu investieren statt weniger und damit eine Wette auf die Zukunft zu platzieren. Europa wird aufrüsten müssen, nicht nur, aber auch militärisch, und nicht zuletzt in der Qualität seiner Bildung und damit der Resilienz seiner Bevölkerung. Bildung ist die Brandmauer, die uns vor dem Totalitarismus schützt, vor dem auch demokratische Systeme nicht gefeit sind. Lenin hat 1920 gesagt, Kommunismus sei „Sowjetmacht plus Elektrifizierung des Landes“. Einer ideologischen Gleichschaltung geht in diesem Sinne eine technologische Gleichschaltung voraus. Heute geht diese Gleichschaltung noch viel weiter und trifft auf ein anderes Phänomen: die Vereinzelung, die Atomisierung der Gesellschaft, wie Hannah Arendt gemeint hat, die Heimatlosigkeit der Massen. Das Internetzeitalter mit seinen wabernden Echokammern macht die Masse ohne Masse möglich und schafft einen fruchtbaren Nährboden für den Totalitarismus. Bildung ist, so bleibt zu hoffen, ein wirksames Antidot.
AUF SICH SELBST
Nach dieser kleinen Einführung dürfte bereits klar geworden sein, dass eine Gesellschaft, in der an Bildung gespart wird, dem Niedergang geweiht ist. Die gute Nachricht ist, dass das in Österreich und gerade in Tirol überwiegend wohl auch so gesehen wird und man sich das Bildungswesen einiges kosten lässt, ohne dass ständiges Erbsenzählen angesagt ist. Natürlich könnte die finanzielle Mittelausstattung immer besser sein und es ist zu hoffen, dass der allgemeine Spardruck nicht eins zu eins auf den Bildungssektor durchschlägt.
Warum es die Schule braucht, hat der Philosoph Konrad Paul Liessmann einmal so formuliert: „Zuerst sollen in der Schule jene Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Sprechen, Denken erworben und geübt werden, die es dann erlauben, ‚etwas‘ zu lernen, also grundlegende Kenntnisse über
die Welt, die Natur, die Gesellschaft, die Kulturen, die Geschichte und nicht zuletzt über sich selbst zu erwerben. Und schließlich soll dieses Lernen dazu befähigen, selbstständig weiter zu lernen und sich zu bilden.“ Das ist keine Kleinigkeit, die den Schulen da zugemutet wird, sondern vielmehr eine große Verantwortung.
Dass die Vermittlung von Bildung ein gemeinsamer und sozialer Prozess des Lernens und Lehrens ist, wird sich auch durch die Künstliche Intelligenz nicht ändern. Der Philosoph Peter Sloterdijk wirft einen gewohnt ebenso kritischen wie scharfen Blick auf die Schule, wenn er sagt, dass in der Öffentlichkeit Bildungsfragen häufig verdrängt würden: „Das wirklich Unangenehme ist die Schule. In Schulen werden Menschen nicht – wie in der Schwangerschaft, Anm. d. Red. – neun Monate interniert, sondern mindestens neun Jahre weitergebrütet. Dann müssen sie sich mit Prüfungen aus dieser geschlossenen Situation herauskämpfen. So wird Schule für moderne Menschen zu etwas, das sie für immer hinter sich haben möchten. Man wirft nur selten einen freundlichen Blick auf sie zurück.“ Das ist freilich schade und hemmt das Zukunftspotenzial, wenn Lernen nicht als etwas fundamental Positives empfunden wird. Mit kritischen Anmerkungen spart er auch nicht, wenn es um die Lehrerschaft geht: „Lehrer können im Durchschnitt nicht anders sein als die Gesellschaft, der sie entstammen. (...) Lehrer sind Leute, die oft glauben, es sei allemal besser, etwas zu erklären, als etwas zu tun. Das führt zu Schulen als psychosozialem Biotop mit einer untypischen Dichte aus zögernden, privatisierenden, untermotivierten Menschen.“ Doch auch für dieses
ALLGEMEINBILDENDE PFLICHTSCHULEN ( APS ) / BERUFSBILDENDE SCHULEN:
Durchschnittsalter der Lehrer*innen: 43,6 Jahre
Prozentanteil >60: 5,9
Durchschnittsalter bei Pensionsantritt: 62,3 Jahre
ALLGEMEINBILDENDE HÖHERE SCHULEN ( AHS ) UND BERUFSBILDENDE MITTLERE UND HÖHERE SCHULEN ( BMHS ) :
Durchschnittsalter der Lehrer*innen: 47,6 Jahre
Prozentanteil >60: 13,1
Durchschnittsalter bei Pensionsantritt: 63,1 Jahre
TIROLER HOCHSCHULEN:
• Universität Innsbruck (LFU)
• Medizinische Universität Innsbruck (MUI)
• UMIT TIROL – Private Universität für Gesundheitswissenschaften und -technologie GmbH
• MCI – Internationale Hochschule GmbH (MCI)
• Fachhochschule Kufstein Tirol Bildungs GmbH (FH Kufstein)
• fhg – Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol GmbH (fhg)
Problem wartet Sloterdijk mit einer Lösung auf, mit der „Entprofessionalisierung“ der Schule. Man müsse ihre „Sozialkompetenz intensivieren und sie nach der sachlichen Seite hin frei lassen“. Doch damit nicht genug: „Wir müssen die Schultüren vor Wirtschaft, Mode und sonstigen Nervensägen schließen und wieder einen Lebensraum aufbauen, in dem Menschen mit ihrer eigenen Intelligenz in ein libidinöses Verhältnis treten.“ Konsequent schließt der Philosoph daran eine Forderung an: „Die Rettung der kognitiven Libido müsste das Kernprojekt der Schule werden.“ Die Kinder würden ihre Neugier, ihre Begeisterung, dieses unschätzbare Medium der Vorfreude auf sich selbst, in den Lernvorgang hineintragen.
„Diese Vorfreude auf den nächsten eigenen Zustand ist das, worauf es ankommt“, so Sloterdijk. Das kurze Fazit daraus könnte lauten, dass es die wichtigste Aufgabe des Schulsystems sein könnte, den Kindern ihre angeborene Neugier und ihre „Vorfreude auf sich selbst“ nicht abzutrainieren. Das mag einfach klingen, ist – wie die Praxis zeigt – aber durchaus schwierig.
DURCHSCHNITT, SO WEIT DAS AUGE REICHT
Wie es österreichweit zwischen Kindergarten und Doktorat aussieht, ist im Nationalen Bildungsbericht 2024 auf fast 600 Seiten ausführlich dargelegt. Dem Schulsystem wurde ein „Qualitätsrahmen“ verpasst, ein „lebendiges Dokument“, das Entwicklungen in Gesellschaft und Bildungssystem aufnimmt, die für die Qualität von Schule bedeutsam seien, heißt es da. Zudem setzt man zukünftig verstärkt auf eine externe Evaluation des Schulbetriebs, die sowohl
Hier geht’s zum Nationalen Bildungsbericht.
Organisations- als auch Unterrichtsqualität umfassen soll. Die sogenannten Wirkungsziele, die man sich auferlegt hat, klingen allesamt gut und modern. „Erhöhung des Leistungs- und Bildungsniveaus …“, „Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit …“, „Steigerung der Effektivität und Effizienz in Schulorganisation und Bildungsverwaltung“, „Verbesserung der Bedarfsorientierung im Schulwesen“. Wer könnte da widersprechen? Doch Papier ist bekanntlich geduldig und das Bildungssystem nicht für seine revolutionäre Energie bekannt. Wenig überraschend hat sich die Zusammensetzung der Schülerschaft durch Migration verändert. Mehr als ein Viertel der österreichischen Wohnbevölkerung hat Migrationshintergrund, in Wien sogar mehr als die Hälfte. In Tirol sind es inklusive 2. Generation 24,5 Prozent. In dicht besiedelten Gebieten ist Migrationshintergrund sogar fast fünfmal häufiger als auf dem Land. Das stellt das Bildungssystem in urbanen Räumen vor große Herausforderungen, weil österreichweit 28 Prozent der Kinder in der Primarstufe ausschließlich andere Alltagssprachen als Deutsch nutzen. In Tirol sind es nur zwölf Prozent. Mangelnde Sprachkompetenz wirkt sich auf den Bildungserfolg naturgemäß negativ aus. Während die zugewanderten Eltern meistens über niedrigere Bildungsabschlüsse verfügen, hat statistisch betrachtet jedes dritte Volksschulkind einen Elternteil mit Hochschulabschluss. „Wir haben die bestausgebildete Elternschaft je, das könnte auch positive Einflüsse auf die Schule haben“, so die diesbezügliche These von Michael Bruneforth vom Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen (IQS). Höhere Bildungsabschlüsse gehen nach wie vor mit vermehrter Erwerbstätigkeit und geringerer Arbeitslosigkeit einher und resultieren in höheren Einstiegsgehältern. Interessanterweise schneidet Österreich bei den alltagsmathematischen Kompetenzen etwas besser ab als der OECD-Durchschnitt, liegt bei den Lesekompetenzen jedoch darunter, Tendenz negativ. Das betrifft besonders Menschen ohne Matura. Wer nicht bis zu
dieser Textstelle gekommen ist, wird das jedoch nie erfahren.
Österreich lässt sich sein Bildungssystem 5,4 Prozent des BIP (2022) kosten und liegt damit geringfügig über dem EU-Schnitt, aber deutlich hinter den Klassenbesten, den skandinavischen Ländern und Belgien. Im österreichischen Schnitt liegen die jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben bei den allgemeinbildenden Schultypen bei 11.600 Euro, im Pflichtschulwesen zwischen 11.100 und 13.700 Euro. Bei den Pro-Kopf-Ausgaben liegt das Land im internationalen Spitzenbereich, vor allem im Sekundarbereich. Zudem zeigt sich, dass sich die Einstiegs- und Endgehälter der österreichischen Lehrer*innen im Ländervergleich durchaus sehen lassen können. Allgemein hat die Anzahl der Lehrpersonen in den letzten vier Dekaden deutlich zugenommen, es gibt außerdem einen Trend hin zu kleineren Klassen und höherer Bildung. Beim Lehrpersonal kann man mittlerweile von einem beginnenden Generationswechsel sprechen, da mehr als ein Viertel der Lehrkräfte im kommenden Jahrzehnt in den Ruhestand wechseln wird. In den allgemeinbildenden Schulen ist der Lehrberuf weiblich dominiert, in den berufsbildenden Schulen ist das Verhältnis ausgeglichen, in den Berufsschulen überwiegen die Männer. Wenig überraschend kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass der Lernerfolg in Privatschulen tendenziell höher ist. Bildung wird in Österreich gewissermaßen vererbt.
Bei den ganztägigen Schultypen ist Tirol mit 12,5 Prozent (2022/23) bundesweites Schlusslicht. Der häusliche Unterricht ist mit 0,4 Prozent der Schulpflichtigen in Österreich eine vernachlässigbare Größe. Bei den IT-Kompetenzen der Schüler*innen der 8. Schulstufe liegt Österreich erfreulicherweise über dem europäischen Schnitt, Mädchen erweisen sich dabei als kompetenter. Doch es gibt noch viel Luft nach oben, denn 39 Prozent der Jugendlichen zeigen große Lücken in den computer- und informationsbezogenen Kompetenzen. Bevor man sich also der Künstlichen Intelligenz zuwendet, gibt es auch bei der natürlichen Intelligenz noch
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ÖSTERREICH LÄSST SICH SEIN BILDUNGSSYSTEM
5,4 PROZENT DES BIP (2022) KOSTEN UND LIEGT DAMIT
GERINGFÜGIG ÜBER DEM EU-SCHNITT, ABER DEUTLICH HINTER DEN
KLASSENBESTEN, DEN
SKANDINAVISCHEN LÄNDERN UND BELGIEN.
einiges zu tun. KI soll aber, geht es nach dem Ministerium, künftig sinnvoll und gewinnbringend im Unterricht eingesetzt werden. Aus dem Bildungsbericht geht auch hervor, dass man dem Thema Schulautonomie mehr Raum geben will. Das klingt zunächst schlüssig, darf aber nicht zur autonomen Mangelverwaltung werden. Autonomie ist positiv, es wird dafür aber wohl zusätzliche finanzielle Mittel brauchen. Das Schulsystem täte außerdem gut daran, fachlich geeigneten Quereinsteiger*innen bessere Voraussetzungen zu bieten. Das bringt Farbe ins Spiel, Wirtschaftspraxis und Lebenserfahrung, die dem Lehrkörper gewiss nicht schaden kann. Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht gesamthaft verbessern, droht an der Personalfront Ungemach. Insgesamt ergibt sich für den Bildungsstandort Österreich ein Bild der biederen Durchschnittlichkeit, not great, not terrible. Aber eindeutig zu wenig, um im Konzert der Besten mitzuspielen. Das System ist weder desolat noch ein Kraftwerk der kognitiven Libido, man sollte es weder kaputtreden noch hochjubeln. Immerhin scheint es ein zunehmendes Problembewusstsein zu geben, Herausforderungen werden identifiziert und benannt.
HOCHSCHULLAND TIROL:
DIE STÄRKEN STÄRKEN
Bei Licht betrachtet ist der Bildungsstandort Tirol durchaus nicht schlecht aufgestellt, so dass jeder Mensch nach der Pflichtschule in ein libidinöses Verhältnis mit der Materie eintreten, die ihn oder sie interessiert, und in den nächsten Zustand, den des Experten, übertreten könnte. Auf Geheiß der Landesregierung wurde im Dezember 2024, fast
zeitgleich mit dem Nationalen Bildungsbericht, eine „Analyse des Tiroler Hochschulstandorts in definierten Wissenschaftsfeldern“ publiziert. Anlass der Analyse dürfte die landeseigene UMIT gewesen sein, deren Existenzberechtigung nach internen Querelen verschiedentlich in Frage gestellt worden war.
Das Motto „Dort arbeiten und studieren, wo andere Urlaub machen“ ist mittlerweile etwas abgestanden. „Auf verschneiten Berggipfeln, saftigen Almwiesen oder beim Sprung in klare Bergseen lassen sich frische Eindrücke sowie neue Energie und Motivation für Höchstleistungen an Studien- und Arbeitsplatz am besten sammeln“, hieß es in einem Papier der Tiroler Hochschulkonferenz einmal pathetisch. Die Idylle ist mitunter trügerisch. Statt der Erfrischung eines kühlen Bergsees gab es für das Management Center Innsbruck (MCI) vom Land eine kalte Dusche, als nach jahrelangem Hin und her der MCI-Neubau aus Kostengründen abgesagt wurde. Das ist angesichts knapper öffentlicher Kassen zwar nachvollziehbar, aber vermutlich nicht das Zukunftssignal für den Bildungs- und Forschungsstandort, das man sich beim sehr international ausgerichteten MCI erwartet hatte. Zur besseren Steuerung des Hochschulstandorts rät die Studie dem Land, seine Zusammenarbeit mit der Hochschulkonferenz zu institutionalisieren und die Stärken des Standorts besser zu vermarkten. Dezentrale Hochschulstandorte abseits des Raums Innsbruck und Kufstein stellen die Autoren indes infrage. Ihnen billigt man nur geringen Mehrwert zu. Dennoch wagt das MCI am bislang glücklosen Universitätsstandort Campus Lienz einen
Versuch, diesen nach jahrelangen Auslastungsproblemen mit vier Technikstudiengängen zu beleben. Vielleicht gelingt dem MCI in Lienz, was anderen bislang verwehrt geblieben ist.
Dem Lehrangebot der Tiroler Hochschulen wird in der Studie Vielfalt und Breite attestiert, doppelte Studienangebote sollten jedoch bereinigt werden, „sofern sie keinen Standortvorteil bringen.“ Von Eigenbrötlerei raten die Autoren ab, „die Anziehungskraft Tirols für außertirolerische (sic!) Studierende“ soll hoch gehalten werden, besonders in Feldern, in denen dringender Fachkräftebedarf herrscht.
Der Grundlagenforschung an den Universitäten wird in der Studie insgesamt hohe Qualität bescheinigt, „was sich in den eingeworbenen nationalen und internationalen Fördermitteln widerspiegelt, in denen die beiden Universitäten auch im gesamtösterreichischen Vergleich hervorstechen, ebenso wie in Publikationen und Patenten“. Das ist ein gutes Zeugnis. Dem Land wird empfohlen, zukunftsweisende F&E-Ansätze und Nischeninnovationen zu unterstützen sowie die Potenziale für Anwendung und Verwertung der Ergebnisse aus der Grundlagenforschung besser zu nutzen. Derartiges dürfte gegenwärtig unter anderem mit dem Quanten-Hub Tirol versucht werden, der die Verbindung zwischen exzellenter universitärer Quantenforschung und Industrie stärken soll. Mit einem Quäntchen Glück könnte auch Tirol an den Verheißungen dieser bahnbrechenden Technologie mitnaschen.
Letzten Endes ist Bildungspolitik Standortpolitik. „Nach Studienabschluss bleibt ein großer Teil der Tiroler Studierenden sowie auch Personen aus dem Ausland und anderen Bundesländern für die Erwerbstätigkeit in Tirol“, hält die Studie fest. Dennoch gelte es, in die Bindung von Absolvent*innen an den Standort zu investieren. Hier in Tirol gibt es keine nennenswerten Bodenschätze und fossilen Brennstoffe. Das Kapital steckt in den Köpfen der Menschen. Bildung ist wie eine Impfung gegen all den Unsinn, der von allen Seiten auf den modernen Menschen hereinprasselt. Bildung ist eine Wette auf die Zukunft. Als exportorientiertes kleines Land sind Österreich und Tirol als noch kleineres Land im kleinen Land gut beraten, diese abzuschließen und den Wetteinsatz nicht nur zu halten, sondern noch zu erhöhen. Bildung ist nicht umsonst. Wer sie für zu teuer hält, sollte sie mit den gesellschaftlichen und ökonomischen und demokratischen Kosten der Ignoranz vergleichen.
Ende März wurde an der Universität Innsbruck das Christian Doppler Labor für Innovative Crystal Engineering Strategien in der Arzneimittelentwicklung eröffnet. Ziel der Forschung ist es, Herstellungsprozesse von essentiellen Arzneimittelprodukten zu beschleunigen und letztlich deren Kosten zu senken.
Die meisten pharmazeutischen Wirkstoffe bestehen aus kleinen Molekülen, die aufgrund ihrer chemischen Stabilität meist in kristalliner Form zu Tabletten verarbeitet werden. Die zunehmende Komplexität moderner Arzneistoffe führt dabei oft zu einer Verschlechterung der Wasserlöslichkeit. Die wiederum ist für die Wirksamkeit der Medikamente im menschlichen Körper entscheidend. Bei ihrer Arbeit legen die Forscher*innen des Christian-Doppler-Labors für Innovative Crystal Engineering Strategien in der Arzneimittelentwicklung das Hauptaugenmerk auf die Erforschung kritischer Stoffeigenschaften von pharmazeutischen Hilfs- und Wirkstoffen, die für die Herstellung, Qualität und Sicherheit von hochwertigen Medikamenten entscheidend sind. Geleitet wird das Labor von Doris Braun vom Institut für Pharmazie der Universität Innsbruck. Materialwissenschaftliche Ansätze wie das Crystal Engineering ermöglichen die Herstellung verschiedener Festformen von Wirkstoffen mit unterschiedlichen pharmazeutisch relevanten Eigenschaften. Kurzum: „Wir wollen die optimale Form biologisch aktiver Moleküle finden, um diese zu hochwertigen und marktfähigen Medikamenten zu entwickeln“, fasst Braun zusammen. Das Pharmaunternehmen Sandoz und die öffentliche Hand finanzieren die neue Forschungseinrichtung mit einem Millionenbetrag. Markus Becker, Head Strategic Sourcing bei Sandoz, betont die Bedeutung
Dr. Doris Braun, Leiterin des neuen CD-Labors
Martin Gerzabek (Präsident Christian Doppler Forschungsgesellschaft), Doris Braun (Leiterin CD-Labor), Veronika Sexl (Rektorin) und Markus Becker (Head Strategic Sourcing, Sandoz GmbH) eröffneten das neue ChristianDoppler-Labor an der Universität Innsbruck
eines umfassenden Verständnisses der Bildung von Festformen, deren Stabilität und Eigenschaften für die Produktion von Arzneimitteln: „Der anhaltende Trend in der modernen Arzneimitteltherapie zu chemisch immer komplexeren Arzneistoffen erfordert bereits im Vorfeld der eigentlichen Entwicklung ein umfassendes Verständnis der physikalisch-chemischen Eigenschaften der jeweiligen Moleküle. Diese Daten ergeben aus dem Zusammenspiel zwischen universitärer Wissenschaft und industrieller Entwicklung die Basis für maßgeschneiderte Medikamente zum Wohle der Patienten.“
Auch Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele zeigt sich erfreut: „Das neue Christian Doppler Labor ist eine Bereicherung für den Wissenschafts- und Innovationsstandort Tirol: Hier wird Spitzenforschung betrieben, die nicht nur zur Optimierung pharmazeutischer Wirkstoffe beiträgt, sondern auch industrielle Prozesse effizienter gestaltet. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Universität Innsbruck und Sandoz zeigt, wie wissenschaftliche Exzellenz und wirtschaftliche Anwendung Hand in Hand gehen.“ Veronika Sexl, Rektorin der Universität Inns-
bruck, ergänzt: „Die Polymorphie-Forschung genießt an der Universität Innsbruck eine lange Tradition. Wegweisende Methoden zur Identifizierung und Charakterisierung verschiedener Kristallformen von Wirkstoffen gehen auf Ludwig Kofler und dessen Nachfolgerin Maria Kuhnert-Brandstätter zurück, die in Innsbruck die Grundlagen für dieses Forschungsfeld gelegt haben. In Zusammenarbeit mit Sandoz können wir diese erfolgreiche Arbeit weiter ausbauen und damit auch den Industriestandort Tirol nachhaltig stärken.“ PR
In Christian Doppler Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende Wissenschaftler*innen kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian Doppler Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel. Christian Doppler Labors werden von der öffent-lichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft.
Wolfgang Sparer, der Leiter des Bildungsconsulting Tirol in der Wirtschaftskammer, hat eine Bildungsstandortbestimmung vorgenommen und dabei vor allem die Herausforderungen im Schulwesen und der Erwachsenenbildung klar benannt.
INTERVIEW: MARIAN KRÖLL
ECO.NOVA: Sind die Bildungseinrichtungen und Ausbildungsstätten zeitgemäß?
WOLFGANG SPARER: Insgesamt sind die Bildungseinrichtungen in Tirol gut positioniert und von ihrer Infrastruktur her weitgehend modern und wettbewerbsfähig. Allerdings gibt es einige Problemfelder, insbesondere in jenen Schultypen, die sich aufgrund ihrer Größe schwertun, eine ausreichende Schülerzahl bereits heute und vor allem in Zukunft anzusprechen. Bei den einzelnen Schultypen ist ein gewisser Wettbewerbsdruck erkennbar, der auf der einen Seite Innovationen und Entwicklungen fördert, auf der anderen Seite aber auch Verlierer zurücklässt. Dazu können die Polytechnischen Schulen gezählt werden. Diese bekommen aufgrund ihrer Positionierung als Übergangsschultyp weniger Aufmerksamkeit als beispielsweise Berufsbildende höhere Schulen. Besonderes Augenmerk muss außerdem auf die Förderung der Leitungspersonen in den Schulen gelegt werden. Diese sollen die Bildungseinrichtungen in hoher Eigenverantwortung führen und sollen dafür eine leistungsorientierte und marktkonforme Entlohnung erhalten. Ein echtes Problem ergibt sich in manchen Schultypen daraus, dass sich gesellschaftliche Fragestellungen zu sehr im Schulalltag widerspiegeln. Oftmals braucht es klarere Regeln des Zusammenarbeitens und auch mehr Sanktionsmöglichkeiten, sollten diese Regeln einseitig gebrochen werden.
Wie verhält es sich in den Schulen mit der Bürokratie? Leider hat sich in den vergangenen Jahren der bürokratische Aufwand im Schulwesen erhöht, sodass dieser oft als leistungshemmend bewertet wird. Deshalb ist
„Innovationen werden oftmals durch Lehrpläne behindert.“
es dringend anzuraten, die Verwaltungsarbeiten von der pädagogischen Arbeit weitgehend zu trennen und auch die manchenorts erkennbare Konsumentenorientierung der Lernenden zugunsten der Leistungsorientierung zurückzudrängen. Außerdem könnte in Anlehnung an die allgemeine Berufswelt die Arbeitszeiterfassung beim pädagogischen Personal sowie eine einheitlichere IT-Ausstattung angedacht werden. Insgesamt hat allerdings Tirol mit beispielsweise dem TIBS
(Tiroler Bildungsservice) und dem LEON-Medienportal gute Voraussetzungen geschaffen, um Lernprozesse digital zu unterstützen.
Sind die Tiroler Bildungseinrichtungen innovativ? Das Innovationsdenken der einzelnen Schultypen und Bildungseinrichtungen hat in den letzten Jahren tatsächlich an Bedeutung gewonnen. Wichtige Bildungsthemen wie Entrepreneurship, Berufsorientierung, MINT oder Nachhaltigkeit zeigen diese Gesinnung. Die Sozialpartner, das Land Tirol, aber auch die Pädagogische Hochschule Tirol leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Allerdings werden Innovationen oftmals durch Lehrpläne behindert, die zu wenig auf jene Kompetenzen ausgelegt sind, die junge Menschen in Zukunft benötigen. So ist beispielsweise das Handyverbot kein innovatives Lernziel. Dieses sollte die Medienkompetenz,
das Bewusstsein für problematische Inhalte und die süchtig machenden Algorithmen der Social-Media-Plattformen sein. Eine große Herausforderung wird in den nächsten Jahren sein, die Bildungsstandorte weiterzuentwickeln und zusammenzufassen. Als positives Beispiel kann Südtirol genannt werden, wo beispielsweise unterschiedliche Schultypen in einem zentralen Bildungscampus zusammengefasst werden, der auch eine spezielle verkehrstechnische Anbindung und die Ganztagesbetreuung inklusive Mittagstisch ermöglicht. Aufgrund der unterschiedlichen Zuständigkeiten in Bund, Land und Gemeinde sind allerdings solche gemeinsamen Infrastrukturprojekte in Tirol schwerer umsetzbar.
Welche Maßnahmen wären dazu geeignet, die Innovationsfähigkeit in den Schulen zu fördern? Die Vereinbarung, Förderung und das Monitoring klarer Innovationsziele mit der jeweiligen Schulleitung und dem Lehrpersonal, das Zurückfahren veralteter Bildungsthemen und die Schaffung von Freiräumen für Bildungsinnovationen. Außerdem sollten jene Kompetenzfelder genau definiert werden, die in Zukunft von hoher Bedeutung sein werden.
„Es ist dringend anzuraten, die Verwaltungsarbeiten von der pädagogischen Arbeit weitgehend zu trennen.“
Ist denn das lebenslange Lernen zukunftsorientiert gestaltet? Die Erwachsenenbildung in Tirol ist sehr vielfältig und über die letzten Jahrzehnte auch gut etabliert. Allerdings bereiten die finanziellen Rahmenbedingungen vielen Bildungseinrichtungen Sorge, denn unabhängig von den Projekten und Trägern sollte die öffentliche Hand – insbesondere der Bund – diesen Bereich stärker und nachhaltig finanzieren. Auch hier ist Südtirol als positives Beispiel zu nennen, wo aufgrund eines Weiterbildungsgesetzes die Infrastruktur und das Personal von der öffentlichen Hand wesentlich stärker gefördert werden. Für Tirol muss unbedingt angedacht werden, dass – ähnlich wie es im Musikschulwesen gemacht wird – die Erwachsenenbildung dauerhaft unterstützt wird, damit wichtige Bildungs-
ziele zur Entwicklung des Lebensraums und der Wirtschaft vereinbart und erreicht werden können.
Mit welchen Maßnahmen ließe sich die Erwachsenenbildung auf ein besseres Fundament stellen? Zunächst mit der Erarbeitung eines gemeinsamen Planes zur Förderung der Erwachsenenbildung, der die Förderlandschaft durchleuchtet und die Bildungsthemen fokussiert. In einem weiteren Schritt sollten die fachlichen Kompetenzfelder erarbeitet und abgesteckt werden und alle Bildungseinrichtungen auf gemeinsame strategische Entwicklungsziele ausgerichtet werden. Nicht zuletzt sollten Synergien durch die verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrichtungen genutzt werden.
Besseres Studium, bessere Chancen.
Master-Studien für das Gesundheitswesen
Geblockte Lehrveranstaltungen und innovative Online- und Blended-Learning Elemente garantieren, dass die Master-Studien an der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL mit dem Beruf vereinbar abgewickelt werden.
Die Master-Studien für Health Professionals:
▪ Health Care Management (CE)
▪ Pflegewissenschaft (ANP, Pflegepädagogik, Pflegemanagement)
▪ Public Health
▪ Medizinische Informatik (CE) (Online Studium)
▪ Health Information Management (Online-Studium)
Infos unter: www.umit-tirol.at/master studentservice@umit-tirol.at, Tel.: +43 (0)50 8648-3817
BÜROKRATIEABBAU:
Warum die Regierung jetzt handeln muss –und wie Unternehmen von echten Reformen profitieren könnten.
Die österreichische Wirtschaft steckt in einer tiefen Krise. Die Industrierezession dauert bereits drei Jahre an, die Wirtschaftsleistung schrumpfte 2024 um 1,2 Prozent, und führende Wirtschaftsforschungsinstitute sehen kurzfristig keine Erholungstendenzen. Gleichzeitig muss die Bundesregierung dringend das Budget konsolidieren, um ein drohendes EU-Defizitverfahren abzuwenden. Doch während zentrale Standortmaßnahmen, wie die Senkung der Lohnnebenkosten um fünf Prozent oder die Anhebung des Freibetrags für Investitionen, aufgrund knapper Finanzmittel auf Eis liegen, gibt es eine Reformchance, die keinen Cent kostet –den Abbau überbordender Bürokratie. IV-Tirol-Präsident Max Kloger appelliert daher an die Bundespolitik: „Die Betriebe brauchen mehr unternehmerische Freiheit. Während sie sich auf den internationalen Märkten gegen agile Mitbewerber behaupten müssen, blockieren ineffiziente Verwaltungsverfahren, lange Genehmigungszeiten und übermäßige Berichtspflichten wertvolle Ressourcen. Der Abbau dieser Hindernisse wäre ein Wachstumsimpuls, den die Regierung sofort setzen kann – ohne das Budget weiter zu belasten.“
MILLIARDENKOSTEN DURCH ÜBERMÄSSIGE REGULIERUNG
Eine aktuelle Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Economica zeigt: Österreichs Unternehmen geben jährlich zwischen zehn und 15 Milliarden Euro für die Erfüllung bürokratischer Auflagen aus. Das entspricht rund 2,5 Prozent des gesamten Umsatzes. Im internationalen Vergleich liegt Österreich bei der regulatorischen Belastung nur im Mittelfeld – weit abgeschlagen hinter Ländern mit schlanken Verwaltungsstrukturen und schnellen Genehmigungsprozessen. Besonders bei Investitionsvorhaben, Bauprojekten oder Umweltgenehmigungen dauert es hierzulande oft Jahre, bis Entscheidungen getroffen werden. Kloger fordert daher als eine der wichtigsten Reformmaßnahmen die Einführung eines Bürokratiekostenindex, um
die Entwicklung der bürokratischen Belastung transparent und nachvollziehbar zu machen: „Solange wir den tatsächlichen Aufwand nicht systematisch erfassen, bleibt jede Entbürokratisierungsinitiative ein politisches Lippenbekenntnis. Ein Bürokratiekostenindex schafft Transparenz und zeigt klar, wo Reformen ansetzen müssen.“
WACHSTUMSTURBO
BÜROKRATIEABBAU
Die EU-Kommission hat erkannt, dass die selbst geschaffene überbordende Bürokratie und exzessive Berichtspflichten massive Wachstumsbremsen für die Industrie sind. Mit der Vereinfachung der Omnibus-Gesetzgebung wurden bereits erste Entlastungen beschlossen: Berichtspflichten für große Unternehmen wurden reduziert, Genehmigungsprozesse gestrafft und der Verwaltungsaufwand für Investitionen gesenkt. Während auf europäischer Ebene also konkrete Schritte gesetzt wurden, wartet die heimische Industrie weiterhin auf entschlossenes Handeln. Die neue Bundesregierung hat bei ihrer ersten Klausur die Erarbeitung einer Industrie- und Standortstrategie bis Jahresende angekündigt und ihren Willen zu Entlastungsschritten bekräftigt – ein positives Signal. Mit der Einführung der One-in-One-out-Regelung, bei der für jedes neue Gesetz eine alte Vorschrift gestrichen wird, wurde zumindest ein erster Schritt gesetzt. Doch für die Industrie greift das zu kurz. Notwendig sind gezielte Maßnahmen, die den bürokratischen Aufwand tatsächlich senken und Unternehmen schneller zu Investitionen und Innovationen verhelfen. Besonders bei Genehmigungsverfahren, Berichtspflichten und regulatorischen Auflagen fehlt es weiterhin an strukturellen Reformen, die den Wirtschaftsstandort nachhaltig stärken. Wirtschaftsforscher sehen in gezieltem Bürokratieabbau ein enormes Wachstumspotenzial. Allein durch eine konsequente Reduktion administrativer Hürden könnte das BIP jährlich um bis zu 0,5 Prozentpunkte steigen – ohne dass gleich Kahl-
„DER
EIN WACHSTUMSIMPULS,
DIE REGIERUNG SOFORT SETZEN
KANN – OHNE DAS BUDGET
WEITER ZU BELASTEN.“
Max Kloger, Präsident der Industriellenvereinigung Tirol
schlag mit der Kettensäge betrieben werden muss. Als starke Stimme der heimischen Industrie fordert die IV Tirol deshalb:
• Verbindliche Bearbeitungsfristen für Genehmigungsverfahren, um Planungs- und Investitionssicherheit zu erhöhen.
• Einführung eines Bürokratiekostenindex, um die Entwicklung der regulatorischen Belastung messbar und transparent zu machen.
• Digitale Einreichsysteme und Verfahrensautomatisierung, um Behördenwege zu beschleunigen und Ressourcen in Unternehmen freizusetzen.
• Reform der Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) nach internationalem Vorbild, um strategisch wichtige Infrastrukturprojekte schneller umzusetzen.
• Einführung von Sunset Clauses, damit Gesetze regelmäßig auf ihre Notwendigkeit überprüft werden.
• Regelmäßige Evaluierung neuer Gesetze auf ihre wirtschaftlichen Auswirkungen, um sicherzustellen, dass neue Vorschriften nicht zur Standortbremse werden. Viele dieser Maßnahmen sind in anderen Ländern längst Realität und zeigen dort Wirkung. Während in Dänemark oder den Niederlanden Unternehmen oft innerhalb weniger Wochen Genehmigungen erhalten, kämpfen österreichische Betriebe weiterhin mit monatelangen oder gar jahrelangen Verfahren. Es liegt nun an der Bundesregierung, die versprochene Standortstrategie mit substanziellen Reformen zu füllen – und nicht in der Bürokratie stecken zu bleiben. Max Kloger bringt die Stimmung in den Betrieben auf den Punkt: „Unsere Industrieunternehmen und ihre hochmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bereit, die aktuelle Krise mit vollem Einsatz zu überwinden. Doch dafür brauchen wir Rahmenbedingungen, die uns eine faire Chance geben, auf den Weltmärkten wieder mithalten zu können. Es geht nicht um Sonderbehandlungen, sondern darum, endlich Chancengleichheit mit unseren internationalen Mitbewerbern herzustellen, die derzeit noch einen klaren Kostenvorsprung gegenüber Qualitätsprodukten ‚Made in Austria‘ haben.“
GABRIELE PUNZ-PRAXMARER, MONTANWERKE BRIXLEGG:
„Der hohe Umfang an behördlichen Meldungen in Umweltangelegenheiten und die unterschiedlichen Anforderungen bei den zu meldenden Daten auf nationaler und EU-Ebene verursachen erheblichen Mehraufwand. Eine Vereinheitlichung der Anforderungen auf nationaler und EU-Ebene würde Prozesse deutlich vereinfachen und Ressourcen schonen.“
KARLHEINZ WEX, PLANSEE GROUP:
„Bürokratie ist nicht grundsätzlich schlecht. Klare Regeln und (schnelle) Verfahren schaffen Transparenz, Rechtssicherheit und Vertrauen. Wir sehen nicht die einzelne bürokratische Anforderung, die besonders viel Zeit oder Geld kostet. Vielmehr ist es die Summe der Anforderungen, die ständig zunimmt, ohne dass andere Auflagen wegfallen.“
ROLAND GANDER, NOVARTIS ÖSTERREICH:
„Innerhalb der Novartis-Gruppe sind wir weltweit aktiv und sehen die Begehrlichkeiten vieler Länder nach unseren Investitionen. Neben Förderungen und gut ausgebildeten Mitarbeitenden ist eine schlanke Bürokratie dabei ein wichtiges Entscheidungskriterium. Hier erwarte ich mir von der neuen Bundesregierung konkrete Entlastungen für die Wirtschaft.“
IRENE WÜSTER, JUWEL:
„Anstatt der 1-für-1-Regel, hätte ich mir eine 1-für-3Regel gewünscht: Für jedes neue Gesetz im Bereich Verwaltung und Organisation des Staates, DREI alte sofort zu streichen. Wir haben mittlerweile ein Regelwerk unseres Zusammenlebens etabliert, das sich nicht nur teilweise überschneidet, sondern auch überlagert – das kostet Zeit und damit fehlt Geld für die wirklich wichtigen Zukunftsinvestitionen.“
Ein gutes Sehvermögen ist für die menschliche Sinneswahrnehmung maßgeblich. Fehlsichtigkeiten und Linsentrübungen wie der Graue Star sind jedoch weltweit auf dem Vormarsch. Im Augenzentrum Kettenbrücke Innsbruck finden Betroffene fortschrittlichste Diagnostik und Therapie in angenehmer und vertrauensvoller Wohlfühl-Atmosphäre.
TEXT: DORIS HELWEG
Gut und scharf zu sehen, zählt zu unseren wertvollsten Sinnen. Unser Lebenswandel mit immer mehr Naharbeit wie Bildschirmzeit und genetische Faktoren bedingen in zunehmendem Maße zwei große Baustellen in der Augengesundheit: Kurzsichtigkeit und Katarakt, auch Grauer Star genannt. Schätzungen der WHO zufolge werden im Jahr 2050 zwei Drittel der Weltbevölkerung unter Kurzsichtigkeit leiden. Die Kataraktoperation – also die chirurgische Behandlung des Grauen Stars –zählt schon heute zur häufigsten Operation weltweit. Keine guten Aussichten also für unsere Augengesundheit, insbesondere in Anbetracht unserer derzeit vorherrschenden augenärztlichen Unterversorgung im Land.
Die gute Nachricht dabei ist: Diagnostik und Therapie werden auch dank technologischer Unterstützung und Vernetzung der Daten immer besser. Die noch bessere Nachricht: Das 2024 eröffnete Augenzent-
rum Kettenbrücke Innsbruck bietet neben hochkarätiger ärztlicher Besetzung in einem der modernsten Augenzentren Österreichs zeitnahe Versorgung in allen Belangen – von der augenärztlichen Mutter-Kind-Pass-Untersuchung bis hin zur hochkomplexen Intraokularchirurgie.
KOMPETENZ UND VERTRAUEN
Mitunter auch auf Grund des großen Bedarfs an Augenärzten in Tirol hat sich Prof. Dr. Wolfgang J. Mayer, FEBO, FWCRS, vor drei Jahren entschieden, nach 20 Jahren und zuletzt stellvertretender Direktor der Augenklinik der LMU München nach Innsbruck zurückzukehren und gemeinsam mit Dr. Andreas Dimmer, FEBO, und Prov.-Doz. Dr. Claus Zehetner, FEBO, das Augenzentrum in der Privatklinik Kettenbrücke ins Leben zu rufen. Ausgestattet mit modernsten medizinischen Geräten und technologischer und digitaler Vernetzung wird hier Augenheil-
kunde auf höchstem Niveau geboten, getoppt mit zeitnaher Terminvergabe. Als führender Experte in der intraokularen Chirurgie mit Schwerpunkten in der Kataraktchirurgie, refraktiven Laser- und Linsenchirurgie und kurativen Hornhautchirurgie zählt auch die Durchführung von Hornhauttransplantationen sowie die Trauma- und Rekonstruktionschirurgie zu Mayers Steckenpferden. „Die Augenlasertechnologie macht ständige Fortschritte mit Verbesserungen in Präzision, Sicherheit und Komfort. Im Augenzentrum Kettenbrücke in Innsbruck nutzen wir die neuesten Technologien wie femtosekundenbasierte Laser und Wellenfront-Analysen (spezialisierte Untersuchung der Lichtbrechung am Auge), die individuellere und genauere Behandlungen ermöglichen. Diese Weiterentwicklungen führen zusehends zu noch besseren Behandlungsergebnissen, kürzeren Erholungszeiten und einer höheren Patientenzufriedenheit.“
IN DER TAGESKLINIK FÜR AMBULANTE EINGRIFFE STEHEN ZWEI
HOCHMODERN AUSGESTATTETE OP-SÄLE FÜR EINGRIFFE WIE
GRAUE-STAR-OPS, LIDSTRAFFUNGEN ODER LASERBEHANDLUNGEN ZUR VERFÜGUNG. HOCHKOMPLEXE INTRAOKULARE OPERATIONEN
WERDEN IN DEN BENACHBARTEN OPERATIONSSÄLEN DER PRIVATKLINIK KETTENBRÜCKE DURCHGEFÜHRT.
KATARAKT WELTWEIT
HÄUFIGSTE OPERATION
Die Katarakt-OP erfolgt als ambulanter Eingriff, bei dem die trübe Linse ersetzt wird und nur kurze Zeit nach der Operation wieder eine freie Sicht möglich ist. Dazu kommen moderne Linsensysteme zum Einsatz, die auch eine weitreichende Brillenunabhängigkeit ermöglichen.
Hochkomplexe intraokulare Operationen werden in den benachbarten Operationssälen der Privatklinik durchgeführt. „Hornhauterkrankungen sind sehr häufig, zum Beispiel in Form von Entzündungen, Narben oder Gewebsschwächen. In diesem Bereich kann man sehr schonend Gewebs-
Im Laserzentrum werden modernste Verfahren mit Hightech-Lasern der neuesten Generation genutzt.
Als führender Experte in der intraokularen Chirurgie mit Schwerpunkten in der Kataraktchirurgie, refraktiven Laserund Linsenchirurgie und kurativen Hornhautchirurgie zählt die Durchführung von Hornhauttransplantationen sowie die Traumaund Rekonstruktionschirurgie zu Prof. Dr. Wolfgang J. Mayers Steckenpferden.
strukturen tauschen. Der große Vorteil von Hornhauttransplantationen ist, dass das Spendergewebe gefäßfrei, fast zellfrei und bis zu 30 Tage lang im Inkubator lagerfähig ist“, betont Mayer und verweist darauf, dass die im Augenzentrum angewandte Lasertechnik für Hornhautchirurgie in Westösterreich einzigartig ist. Spannend für Patient*innen des Augenzentrums ist auch, dass sie auf großen Monitoren live selbst die Untersuchungen mitanschauen können. Bislang einzigartig in Österreich ist das eingegliederte Myopiezentrum, in dem innovative Therapien und umfassende Beratung zum Thema Kurzsichtigkeit angeboten werden. Als ausgebildeter Optometrist mit Schwerpunkt auf visuelle Rehabilitation komplexer Hornhauterkrankungen und Versorgung von Kindern mit progressiver Kurzsichtigkeit ist Max Aricochi für die optometrischen Dienstleistungen, das Kontaktlinsenzentrum und die Myopie-Prophylaxe bei Kindern verantwortlich. So setzt das Augenzentrum Kettenbrücke neue Maßstäbe in der Augenheilkunde, die weit über die Sehkraft hinausgehen und die Lebensqualität vieler Betroffener nachhaltig verbessern. www.augenzentrum-kettenbruecke.com PR
STANDORTAGENTUR TIROL
Regulatorische Herausforderungen meistern: Der NachhaltigkeitsCheck als strategische Unterstützung.
Nachhaltigkeit ist heute kein freiwilliges Engagement mehr, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Unternehmen stehen vor wachsenden regulatorischen Anforderungen und komplexen Vorschriften. Nicht nur Großunternehmen stehen unter Druck durch steigende Berichtspflichten. Auch kleine und mittelständische Unternehmen sind betroffen –Lieferant*innen, Finanzgeber*innen und Konsument*innen erwarten zunehmend nachhaltige und transparente Geschäftspraktiken.Wer sich frühzeitig informiert und Nachhaltigkeit in seine Strategie einbindet, minimiert finanzielle sowie rechtliche Risiken und stärkt seine Marktposition.
NACHHALTIGKEITSANFORDERUNGEN: WORAUF UNTERNEHMEN SICH JETZT VORBEREITEN SOLLTEN
Am 26. Februar präsentierte die Europäische Kommission neue Vorschläge für die Omnibus-Verordnung, die darauf abzielt, Bürokratie abzubauen und bestehende Nachhaltigkeitsvorgaben zu Berichterstattungspflichten, EU-Taxonomie und unternehmerischer Sorgfaltspflicht in den Lieferketten anzupassen. Ziel sei es, Bürokratie zu reduzieren und bestehende Nachhaltigkeitsvorgaben, wie die Berichterstattungspflicht und die Sorgfaltspflichten, weiterzuentwickeln.
Noch ist der Entwurf nicht verabschiedet – er wird mehrere Konsultationsschritte durchlaufen. Unternehmen sollten daher flexibel bleiben und sich frühzeitig mit den Anforderungen auseinandersetzen. Eines bleibt aber klar: Die EU hält an ihren Klimazielen fest, darunter eine Dekarbonisierung um 90 % bis 2040. Nachhaltigkeit bleibt also ein zentraler Erfolgsfaktor und wird zur geschäftlichen Realität.
Die Omnibus-Verordnung bietet Unternehmen die Chance, sich auf die Kernziele der Nachhaltigkeit zu konzentrieren, ihre Prozesse effizienter zu gestalten und gleichzeitig von neuen Investitionen und von einem transparenten rechtlichen Rahmen zu profitieren.
UNTERSTÜTZUNG DURCH DEN NACHHALTIGKEITS - CHECK DES ENTERPRISE EUROPE NETWORK ( EEN ) DER STANDORTAGENTUR TIROL
Angesichts dieser komplexen regulatorischen Entwicklungen stellt sich für Unternehmen die Frage, wie sie den Anforderungen effizient begegnen können. Der Nachhaltigkeits-Check des Enterprise Europe Network (EEN) der Standortagentur Tirol bietet hier eine umfangreiche Unterstützung und hat bereits über 50 Unternehmen bei ihrer nachhaltigen Entwicklung begleitet. Dieses kostenfreie Angebot richtet sich an Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen. Denn es liefert eine strukturierte Analyse der relevanten Nachhaltigkeitsthemen. Neben einer ersten Bestandsaufnahme von Lücken und Potenzialen erhalten Unternehmen praxisnahe Handlungsempfehlungen, eine Priorisierung von Maßnahmen sowie Informationen über Fördermöglichkeiten und Anlaufstellen auf regionaler, nationaler und EU-Ebene, um die Maßnahmen in die Praxis umzusetzen. Darüber hinaus unterstützt der Check bei der Erstellung einer individuellen Nachhaltigkeitsstrategie. Ein Unternehmen, welches bereits von dem EEN-Nachhaltigkeits-Check profitiert
hat, ist Single Use Support. „Der Nachhaltigkeits-Check hat uns mehr Transparenz in dem komplexen Thema der Nachhaltigkeit gebracht. Besonders wertvoll war die Erarbeitung des Ist-Zustands und die Entwicklung einer soliden Umsetzungsstruktur. Die Standortagentur Tirol ist hervorragend vernetzt und hat uns mit ihren Kontakten maßgeblich unterstützt“, so Armin Lassl von Single Use Support. Unabhängig von den gesetzlichen Vorgaben sieht Lassl bei Single Use Support das Thema Nachhaltigkeit auch als eine Chance zur Differenzierung am Markt. So hat der Prozesslösungsanbieter bereits 2024 gemeinsam mit einem biopharmazeutischen Hersteller die Mehrfachverwendung und Wiederaufbereitung von Materialien umgesetzt.
NACHHALTIGKEIT ALS STRATEGISCHER ERFOLGSFAKTOR
Angesichts der zunehmenden regulatorischen Anforderungen und der steigenden Bedeutung von ESG-Kriterien wird nachhaltiges Wirtschaften zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor. Der Nachhaltigkeits-Check des EEN bietet eine effektive Unterstützung, um Transparenz über die eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten zu gewinnen und konkrete Maßnahmen für eine zukunftssichere Unternehmensstrategie abzuleiten. PR
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Die Standortagentur Tirol ist Partnerin des Enterprise Europe Network (EEN) –einem Netzwerk mit zahlreichen Organisationen in über 40 Ländern, sowohl innerhalb als auch außerhalb des europäischen Binnenmarkts.
WAS UNTERNEHMEN SEIT FEBRUAR 2025 BEACHTEN MÜSSEN.
Die Europäische Verordnung über künstliche Intelligenz („KI-Verordnung“, auch als „AI Act“ bekannt) zielt darauf ab, die verantwortungsvolle Entwicklung und Verwendung künstlicher Intelligenz in der EU zu fördern. Dieser Artikel beleuchtet verbotene Praktiken und Verpflichtungen für Unternehmen.
TEXT: STEFAN WARBEK
Die KI-Verordnung unterscheidet zwischen verschiedenen Risikokategorien. In Artikel 5 der KI-Verordnung werden KI-Systeme, die als inakzeptable Risiken für Rechte und Freiheiten von Menschen gelten, generell verboten. Verboten sind:
MANIPULATION UND TÄUSCHUNG
KI-Systeme dürfen keine Methoden anwenden, die Nutzer*innen durch subtile Manipulation bzw. gezielte psychologische Beeinflussung oder irreführende Inhalte zu nachteiligen Entscheidungen bewegen können.
AUSNUTZUNG VON SCHWACHSTELLEN
Weiters sind KI-Systeme verboten, welche auf die Ausnutzung typischer Schwächen bestimmter Personengruppen (z. B. Kinder, Senior*innen oder Menschen mit Behinderungen) abzielen.
SOCIAL SCORING
Die Bewertung von Individuen auf Basis ihres Verhaltens oder ihrer persönlichen Eigenschaften ist grundsätzlich verboten. Dies betrifft unter anderem Anwendungen, welche zum Beispiel die Kreditwürdigkeit anhand sozialer Daten beurteilen oder Bür-
ger*innen aufgrund ihrer politischen Ansichten kategorisieren.
PREDICTIVE POLICING
Der kriminalistische Einsatz von KI-Systemen nur auf Basis von Profilen bzw. persönlichen Merkmalen von Menschen ist verboten. Ohne objektive Beweise zu einer konkreten Straftat und ohne menschliche Überprüfung der Ergebnisse dürfen diese nicht eingesetzt werden, um potenzielle kriminelle Handlungen einer Person vorauszusagen.
GESICHTSERKENNUNG DURCH „SCRAPING“
Ebenso ist das wahllose Sammeln von Gesichtsbildern aus öffentlich zugänglichen Quellen wie Internet oder Überwachungskameras zur Erstellung biometrischer Datenbanken unzulässig.
EMOTIONSERKENNUNG AM ARBEITSPLATZ UND IN BILDUNGSEINRICHTUNGEN
Die Analyse emotionaler Zustände von Arbeitnehmer*innen oder Schüler*innen durch KI ist verboten, es sei denn, sie dient ausdrücklich medizinischen oder sicherheitsrelevanten Zwecken.
BIOMETRISCHE KATEGORISIERUNG
Es ist auch untersagt, KI-Systeme zur automatisierten Einordnung von Personen nach sensiblen Merkmalen wie ethnischer Herkunft, politischer Einstellung oder sexueller Orientierung einzusetzen.
ECHTZEIT- FERNIDENTIFIZIERUNG IN ÖFFENTLICHEN RÄUMEN
Der Einsatz solcher Systeme zur Identifikation von Personen in Echtzeit ist nur unter streng geregelten Ausnahmen erlaubt, etwa zur Terrorismusbekämpfung mit vorheriger gerichtlicher Genehmigung.
Diese Verbote nach Artikel 5 der KI-Verordnung betreffen nicht nur den Einsatz, sondern auch die Entwicklung und Herstellung sowie das Inverkehrbringen solcher KI-Systeme. Bestimmte Ausnahmen können aber behördlich genehmigt werden. Unternehmen, die sich nicht an die Verbote halten, drohen Geldstrafen von bis zu 35 Millionen Euro oder sieben Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes, je nachdem, welcher Betrag höher ist.
KI VERSTEHEN
Ab August 2025 treten spezifische Verpflichtungen für Anbieter*innen von allgemei-
nen KI-Modellen (General-Purpose AI, GPAI) in Kraft. Ab dann müssen Anbieter*innen technische Dokumentationen über die Entwicklung, das Training, die Tests und die Evaluierung ihrer Modelle erstellt haben und aktuell halten, so dass es auch nachgelagerten Anbieter*innen möglich ist, die Fähigkeiten und Grenzen der KI-Modelle zu verstehen und ihre eigenen Verpflichtungen einzuhalten. Diese Dokumentationen müssen den konkreten Anforderungen der KI-Verordnung entsprechen und auf Anfrage der zuständigen Behörde zur Verfügung gestellt werden. Neben der Einhaltung der genannten Verbote müssen Unternehmen ein KI-Managementsystem implementieren:
• Unternehmen müssen die Risikokategorie ihres KI-Systems bestimmen.
• Alle Mitarbeiter*innen, die mit KI-Systemen arbeiten, müssen über ausreichende Kenntnisse verfügen. Schulungen zur sicheren Nutzung und zum Verständnis der rechtlichen Anforderungen werden daher in diesem Jahr erforderlich.
• Unternehmen benötigen interne Richtlinien für ihren Umgang mit KI. Verbraucher*innen müssen über den Einsatz eines KI-Systems informiert werden.
Zur Anwendung und Einhaltung der KI-Verordnung hat die Europäische Kommission am 4. Februar 2025 unverbindliche Leitlinien veröffentlicht. Eine wichtige Informationsquelle dafür ist auch die ISO 42001. Für die Überwachung und Durchsetzung der Verpflichtungen der KI-Verordnung sind Marktüberwachungsbehörden zuständig. Diese haben der Europäischen Kommission jährlich Bericht zu erstatten.
In Österreich wurde die KI-Servicestelle innerhalb der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) eingerichtet. Diese fungiert für KI-Anwender*innen derzeit als zentrale Anlaufstelle und bietet Informationen über KI sowie Unterstützung zu regulatorischen Rahmenbedingungen. Es ist zu erwarten, dass im Rahmen der geplanten mehrstufigen KI-Behördenstruktur, die für die Zertifizierung und Marktüberwachung von KI-Systemen sowie den Schutz von Grundrechten zuständig sein wird, demnächst auch eine spezifische nationale Aufsichtsbehörde benannt wird.
Die Komplexität des regulatorischen Rahmens stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen für deren Compliance. Zeit und Ressourcen müssen investiert werden, um die Anforderungen der KI-Verordnung zu verstehen und umzusetzen. Die KI-Verord-
UNTERNEHMEN, DIE KI-SYSTEME ENTWICKELN ODER EINSETZEN, SIND VERPFLICHTET, DIE ERFORDERLICHEN MASSNAHMEN DURCHZUFÜHREN UND UMFASSENDE DOKUMENTATIONEN ZU ERSTELLEN, UM DIE EINHALTUNG DER RECHTLICHEN ANFORDERUNGEN NACHZUWEISEN.
Die Bestimmungen der KIVerordnung treten schrittweise in Kraft:
• Seit Februar 2025 gelten die Verbote für KI-Systeme mit inakzeptablen Risiken sowie die Verpflichtung, Mitarbeiter*innen, die mit dem Betrieb und der Nutzung von KI-Systemen befasst sind, zu schulen.
• Ab August 2025 werden Verpflichtungen für Anbieter *innen von allgemeinen KI-Modellen wirksam.
• Ab August 2026 werden die meisten Bestimmungen der KI-Verordnung vollständig anwendbar, einschließlich der Regelungen für KI-Systeme mit hohem Risiko. Ab dann müssen potenziell irreführende KI-Inhalte wie Texte, Bilder und Videos als künstlich erzeugt gekennzeichnet werden.
• Ab August 2027 treten die letzten Bestimmungen für bestimmte Hochrisiko-KI-Systeme in Kraft.
nung übernimmt dafür ähnliche Prinzipien wie die der DSGVO, insbesondere in Bezug auf Transparenz und Nachweisbarkeit der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Beide Regelwerke verlangen von Unternehmen proaktive Maßnahmen zur Sicherstellung ihrer Compliance. Unternehmen, die KI-Systeme entwickeln oder einsetzen, sind verpflichtet, umfassende Dokumentationen zu erstellen und aktuell zu halten, um die Einhaltung der rechtlichen Anforderungen nachzuweisen und Transparenz zu gewährleisten. Die Kehrseite dieser positiven „Seite der Medaille“ ist der damit verbundene Aufwand für Unternehmer, wobei spezielle Maßnahmen zur Entlastung von KMU (weniger als 250 Mitarbeiter*innen und Jahresumsatz unter 50 Millionen Euro) vorgesehen sind.
ist eine auf die Innovations- und Kreativwirtschaft spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei. www.warbek.at
Geschäftsführerin Mag. Annette Leja mit Geschäftsführer und Ärztlichem Direktor Dr. Michael Gabl im neuen Haus C
Privatklinik Kettenbrücke erweitert Angebot mit neuem Haus C.
Westösterreichs größte Privatklinik hat ihren Standort um ein weiteres Haus erweitert und befindet sich damit auf dem Höhepunkt einer kontinuierlichen Entwicklung über die letzten Jahre vom Sanatorium zur Privatklinik mit umfassendem medizinischen Angebot. Mit ihren stationären und ambulanten Leistungen im Bereich der kurativen sowie vor- und nachsorgenden Medizin ist die Innsbrucker Privatklinik zu einer Gesundheitsversorgerin für die Region geworden.
SPITZENMEDIZIN ALS ORGANISATIONSLEISTUNG
„Mit unseren jüngsten Erweiterungen um das Augenzentrum, das neue Haus C sowie einer Digitalisierungsinitiative quer über alle Bereiche haben wir uns konsequent Richtung Spitzenmedizin entwickelt und unser Leistungsspektrum erweitert. So werden wir immer mehr zur regionalen Gesundheitsversorgerin“, erklärt Kettenbrücke-Geschäftsführerin Mag. Annette Leja. „Moderne Medizin ist eine Organisationsleistung, in der nicht mehr nur der einzelne Arzt zählt,
sondern die interprofessionelle Zusammenarbeit in hochspezialisierten Teams. Dem sehen wir uns verpflichtet und dafür haben wir nun optimale Voraussetzungen“, ergänzt Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor der Kettenbrücke, Dr. Michael Gabl.
INNOVATIVES NETZWERK
IM NEUEN HAUS C
Das neue Haus C beherbergt ein innovatives Netzwerk mit der Physiotherapie Kettenbrücke, dem bekannten Wirbelsäulenzentrum, der Neurologie sowie einer Kinderarztpraxis
und der Kinderbetreuungseinrichtung der Kettenbrücke. Ein Geschoß ist noch frei für interessierte Partner*innen. „Mit der Standorterweiterung öffnen wir uns architektonisch Richtung Stadt und unsere ambulanten Angebote im neuen Haus wie etwa die Physiotherapie haben einen starken Vor- und Nachsorgefokus“, betont Mag. Leja. Auf insgesamt 2.000 Quadratmetern zusätzlicher Fläche im dritten Haus der Innsbrucker Privatklinik – einem umfassend renovierten Bau aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts (vormals Haus Marillac) – können sich Patient*innen dank hochwertiger Innenarchitektur wohlfühlen und ganz auf ihre Gesundheit konzentrieren. Für die bestehenden Häuser A und B bedeutet die Erweiterung, dass es auch dort ein größeres Platzangebot für noch mehr Qualität und Komfort im täglichen Ambulanzbetrieb gibt.
FOKUS „HEALTHCARE“ Haus C trägt auch einem weiteren wichtigen Trend im Gesundheitswesen Rechnung. Neben der kurativen Medizin gewinnt nämlich der Bereich der Gesundheitsangebote mit „Healthcare“-Fokus – also dem Schwerpunkt der Erhaltung der Gesundheit bzw. Vorsorge – immer mehr Bedeutung, weiß Dr. Gabl: „Da geht es um den Gewinn von mehr gesunden Lebensjahren.“ Nicht zuletzt deshalb nutzt das Physiotherapie-Team der Kettenbrücke die neuen Räumlichkeiten dazu, die ambulanten Angebote auszubauen und zu vertiefen. Und für die ganz Kleinen wird in der neuen Ordination der Kinderärztinnen Dr. Klingenschmid und Dr. Pirker der Grundstein für eine gute gesundheitliche Vorsorge und Betreuung von Geburt an gelegt. Für die Mitarbeiterkinder der Kettenbrücke tragen in der neuen Kinderbetreuungseinrichtung
Die Kettenbrücke ist das leistungsstärkste private Haus in ganz Österreich. Das bestens eingespielte Team aus 150 Ärzt*innen und rund 400 Mitarbeiter*innen arbeitet bereichsübergreifend zusammen für Medizin auf höchstem Niveau, kombiniert mit einfühlsamer Pflege.
Mit dem bekannten Wirbelsäulenzentrum, der eigenen Unfallambulanz, der Physiotherapie, dem Radiologischen Institut, der einzigen privaten Geburtshilfe Tirols, dem Augenzentrum und dem Brustinstitut bietet die Privatklinik Kettenbrücke Spitzenmedizin. Zudem umspannt das Leistungsspektrum der 1910 von der Kongregation der Barmherzigen Schwestern gegründeten Klinik medizinische Schwerpunkte in den Fachgebieten Orthopädie, Unfallchirurgie, Neurochirurgie, Neurologie, Allgemeinchirurgie, Augenchirurgie, Gastroenterologie, Gefäßchirurgie, Urologie und Geburtshilfe. 20 Facharztordinationen vor Ort runden das medizinische Angebot ab. Das Krankenhaus verfügt über 150 Betten und betreut jährlich rund 35.000 Patient*innen, über 9.000 davon stationär.
gesunde Ernährung und viel Bewegung im Garten der Einrichtung zum Erlernen eines gesunden Lebensstils bei.
EINE GUTE BASIS
Die nachhaltige Erweiterung des medizinischen Angebots und die Einführung neuester digitaler Tools für alle Bereiche der Privatklinik sind ein großer Organisationserfolg. „Das ist nur mit höchst engagierten Mitarbeitenden möglich, nur gemeinsam können Organisationen so positiv entwickelt und ausgezeichnete Leistungen erbracht werden“, erklärt Mag. Leja. Vieles ist stimmig an Österreichs leistungsstärkster Privatklinik und nicht zuletzt deshalb sind aktuell auch alle Bereiche personell voll besetzt. Täglich geben die motivierten interprofessionellen Teams ihr Bestes zum Wohl der Patient*innen. PR
Rund 7.000 Operationen pro Jahr in der Kettenbrücke
Der Fortschritt bei der Geschlechterparität am Arbeitsplatz verläuft weiterhin schleppend. Österreich ist im aktuellen PwC Women in Work Index sogar von Platz 26 auf 27 (von 33 OECD-Ländern) zurückgefallen. Der Index ist ein gewichteter Durchschnitt aus fünf Indikatoren, die Aufschluss über die Arbeitsmarktergebnisse von Frauen geben, darunter die Erwerbsquote von Frauen und die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern. So arbeiten in Österreich derzeit rund 66 Prozent der Frauen in Vollzeit, im Jahr 2000 lag dieser Wert noch bei 76 Prozent. Zum Vergleich: Bei Männern liegt die Vollzeitquote bei 92 Prozent. Die geschlechtsspezifische Lohnlücke, der so genannte Gender Pay Gap, beträgt in Österreich 18 Prozent (Vorjahr: 19 Prozent), während der OECD-Durchschnitt bei 13 Prozent liegt. Luxemburg, neben Island und Neuseeland Spitzenreiter des Rankings, zeigt indes, dass es auch anders geht: Dort liegt der Gender Pay Gap bei –0,9 Prozent, was bedeutet, dass Frauen dort im Schnitt sogar mehr verdienen als Männer. Generell ist der Gender Pay Gap hierzulande ein heikles Thema, vor allem, weil die Wahrnehmungen dazu äußerst unterschiedlich sind, wie die aktuelle „Gehaltsfairness-Studie“ von PwC Österreich herausgefunden hat. Diese repräsentative Befragung unter 1.000 Österreicher*innen zeigt nicht nur, wie dringend Aufklärung gebraucht wird, sondern auch, wie gespalten die Meinungen zum Thema sind. So sind sich zwar drei Viertel der Befragten einig, dass es zu wenig Einblick darüber gibt, warum Frauen im Durchschnitt weniger verdienen als Männer, differenzierter allerdings ist die Meinung, ob der Gender Pay Gap wirklich ein Problem für unsere Gesellschaft darstellt. Vor allem Männer zeigen sich diesbezüglich skeptisch. Nur 50 Prozent von ihnen stufen die ungleiche Bezahlung tatsächlich als problematisch ein (Frauen: 66 Prozent), fast jeder zehnte Mann findet sogar, dass der Gender Pay Gap überhaupt nicht existiert. Mehr als ein Viertel der Befragten macht Frauen außerdem selbst für die ungleiche Bezahlung verantwortlich und sagt ihnen nach, ihre Gehaltsvorstellungen zu zaghaft zu kommunizieren. Und obwohl Frauen offener über ihr Einkommen sprechen als Männer, haben sie oft weniger Einblick in die tatsächlichen Gehälter. 58 Prozent der Männer wissen, was Kolleg*innen in vergleichbaren Positionen verdienen, bei Frauen sind es nur 51 Prozent. Dieses Informationsdefizit verstärkt das Gefühl der Ungerechtigkeit. Die Forderung ist klar: Es braucht mehr Transparenz bei Gehältern.
Pünktlich zum Weltfrauentag hat Raiffeisen Capital Management die bei appinio beauftragte Studie „Frauen & Geldanlage“ präsentiert. Die Analyse hat gezeigt, dass die Österreicherinnen mit 77 Prozent zwar immer noch stark auf das klassische Sparen setzen, immerhin investiert ein Drittel der befragten Frauen mittlerweile (auch) in Fonds. Deutsche und Schweizer Frauen sind im Vergleich risikoaffiner und nehmen auch gerne Aktien mit ins Portfolio. Im Gegensatz zu männlichen Anlegern, die für größere Ertragschancen höhere Risiken in Kauf nehmen, ist für Frauen Sicherheit noch immer die relevanteste Eigenschaft. „Frauen sind in Hinblick auf Kapitalmarktinvestments oft verunsichert und schätzen ihr Finanzwissen deutlich geringer ein als Männer“, so Daniela Uhlik-Kliemstein, Leiterin digitale Medien & Vertriebsmanagement von RCM. Prüfe man das Wissen in Bezug auf Verzinsung, Kaufkraft/Inflation sowie die Chancen und Risiken einer Veranlagung konkret ab, schnitten Frauen tatsächlich schlechter ab als Männer – oft jedoch nicht im Ausmaß der eigenen Selbsteinschätzung. „Es geht für die Frauen darum, Wissenslücken zu schließen, um finanziell aufzuholen“, so Uhlik-Kliemstein.
Finanzielle Unabhängigkeit ist die Grundlage für Selbstbestimmung – doch für viele Frauen bleibt sie eine Herausforderung. Während 64 Prozent der Frauen in einer Studie von INTEGRAL im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen angeben, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen, zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Alter und Einkommensniveau. So sind gerade junge Frauen zwischen 18 und 25 Jahren häufig noch auf finanzielle Unterstützung durch Eltern oder Partner angewiesen. Eine nachhaltige Finanzstrategie fehlt meist generell: Nur rund ein Fünftel verfolgt einen klaren langfristigen Finanzplan. Ein Problem ist auch der Gender Pay Gap (siehe nebenan), der sich besonders drastisch in der Pension auswirkt. Frauen erhalten im Schnitt 42 Prozent weniger, da ihre Erwerbsbiografien häufig von Karenzzeiten und reduzierter Arbeitszeit geprägt sind. Und obwohl 71 Prozent der Frauen die Problematik erkennen, passen nur 14 Prozent ihre Finanzstrategie an Vor allem junge Frauen handeln kaum: Nur acht Prozent haben konkrete Maßnahmen für ihre Altersvorsorge getroffen. Dass Frauen Veranlagungen scheuen, hat einerseits mit mangeldem (Finanz-)Wissen zu tun, andererseits mit ihrer Risikoeinschätzung. Sie haben schlichtweg Angst, finanzielle Fehler zu machen. Dieses Zögern führt dazu, dass viele Frauen Chancen im Vermögensaufbau ungenutzt lassen.
ZUERST KAUFEN ODER VERKAUFEN?
Viele Immobilieninteressenten möchten ein neues Zuhause finden, bevor sie ihre eigene Immobilie zum Verkauf anbieten. In der Praxis funktioniert das meist nicht so einfach. Bringen Sie Ihre Immobilie rechtzeitig in den Verkauf, um handlungsfähig zu sein, wenn Sie Ihr Wunschobjekt finden. Der Verkauf der eigenen Immobilie inklusive Vermarktung, Besichtigungen und Abwicklung dauert erfahrungsgemäß einige Monate, daher ist es wichtig, frühzeitig mit dem Verkaufsprozess zu beginnen. Sprechen Sie mit uns, um den Verkaufs- und Kaufprozess optimal zu planen. So vermeiden Sie Zeitdruck und haben eine bessere Verhandlungsposition. Es gibt für jede Situation eine Lösung!
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Gabriele Kinast ist neu im Dreiervorstand der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG. Sie hat in Berlin das Personalwesen einer großen Bank verantwortet und will mit ihrer Expertise dazu beitragen, die Bank weiterzuentwickeln. Wir haben mit ihr über Willkommens- und Unternehmenskultur, Führung als Gemeinschaftsaufgabe und die Notwendigkeit gesprochen, den Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Branche zu erhöhen.
INTERVIEW: MARIAN KRÖLL
ECO.NOVA: Sie sind der Neuzugang in der Vorstandsetage der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG und haben mit Jahresanfang Ihr Mandat angetreten. Wie ist der erste Eindruck, den Sie bisher gewonnen haben? GABRIELE KINAST: Ein unheimlich guter, vor allem von der Willkommenskultur her. Ich bin hier mit offenen Armen empfangen worden. Ich fühle mich sehr wohl unter meinen Kolleg*innen in der Bank, so wie überhaupt im Raiffeisensektor Tirol. Mir kommt die hiesige Du-Kultur sehr entgegen. Das schafft gleich eine Nähe, man kommt schneller ins Gespräch miteinander.
Sie waren vorher lange Jahre in Berlin. Dort wird mit dem Du-Wort wohl sparsamer umgegangen und generell eher gesiezt. Geht es im Norden Deutschlands etwas kühler und distanzierter zu? Das hat sich gewandelt. In meinem vorherigen Job wurde das „Du“ erst vor kurzem eingeführt, allerdings auf freiwilliger Basis. Wenn man viele Jahre mit dem Sie sozialisiert wird, braucht es ein bisschen Zeit. Hier ist das Du aber selbstverständlich. Das hat mir den Start, das Onboarding, wie man Neudeutsch sagt, unheimlich leicht gemacht. So viel zu den äußeren Bedingungen, auf der Sachebene gibt es natürlich sehr viele Themen, in die man sich erst einarbeiten muss. Wenn aber das Miteinander und die Kultur im Unternehmen so gut sind, macht es das leicht.
Sie stammen ursprünglich aus Süddeutschland. Was war ausschlaggebend
„Es ist mir wichtig, dass es ein gutes Miteinander gibt, wie Hierarchie gelebt wird, ob es ein Agieren auf Augenhöhe gibt, um schnell Informationen teilen zu können und Entscheidungen auf den Weg zu bringen.“
für Ihre Bewerbung für diesen Vorstandsposten, vom flachen Berlin in die gebirgigen Alpen? Genau genommen hat sich die Bank bei mir beworben und angefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Ich wäre tatsächlich nicht von allein auf die Idee gekommen, mich nach Tirol zu bewerben. Mein Mann und ich haben 20 Jahre sehr gerne in Berlin gelebt, wir lieben diese Stadt. Trotzdem hat sich das Berlin-Feeling und der Reiz der Großstadt ein wenig verflüchtigt. Wir haben uns immer wieder gefragt, ob wir ewig in Berlin bleiben oder noch einmal unseren Lebensmittelpunkt neu ausrichten wollen. Wir stammen beide aus dem Süden Deutschlands, väterlicherseits liegen meine Wurzeln in Oberaudorf, nahe an Kufstein. Wir hatten außerdem seit längerem ein Feriendomizil im Chiemgau und haben immer viel und gerne Zeit in der Region verbracht.
Nachdem ich mich mit dem Angebot der RLB Tirol auseinandergesetzt habe, haben wir am Gedanken, nach Tirol zu gehen, immer mehr Gefallen gefunden. Es ist einerseits eine schöne Region, andererseits beruflich eine interessante Aufgabe in einem Unternehmen mit einer aus meiner Sicht guten, modernen Unternehmenskultur. Es ist mir wichtig, dass es ein gutes Miteinander gibt, wie Hierarchie gelebt wird, ob es ein Agieren auf Augenhöhe gibt, um schnell Informationen teilen zu können und Entscheidungen auf den Weg zu bringen. Auf diese Dinge lege ich großen Wert, und daher ist diese Position für mich die richtige.
Vorstandsarbeit wurde in der Raiffeisen-Landesbank Tirol vom scheidenden Vorstandsvorsitzenden Reinhard Mayr explizit als Teamarbeit begriffen. Das dürfte
„Der erste Schritt ist immer, dass ich ins Verstehen gehe und einmal ganz genau zuhöre. Man kann Problemlösungen nicht isoliert von Problemen entwickeln.“
sich auch unter Thomas Wass’ Führung nicht großartig ändern. Sind Sie denn eine Teamplayerin? Absolut. Absolut. Die Form der Zusammenarbeit war für mich auch ein wichtiges Entscheidungskriterium. Die Frage, ob man eher als Einzelkämpfer in seinem Silo unterwegs ist oder Führung im Vorstand als Gemeinschaftsaufgabe begriffen wird. Klar, jeder hat seinen Aufgaben- und Verantwortungsbereich, nichtsdestotrotz geht es darum, einander in den jeweiligen Rollen zu empowern und gegenseitig zu helfen. Das beginnt damit, dass wir als Vorstandsteam miteinander in einem Büro sitzen. Keiner von uns hat ein Einzelbüro.
Das wurde mit dem Umzug ins Ausweichquartier so eingeführt und dürfte sich, wenn man Ihre diesbezüglichen Ausführungen richtig interpretiert, bewährt haben? Es hat sich bewährt. Deswegen werden wir das nach unserem Umzug ins RAIQA genauso fortführen. Das mag nach einer Kleinigkeit aussehen, es ist aber schon ganz wesentlich ein Zeichen dafür, wie wir miteinander arbeiten. Die Informationen fließen sehr schnell und transparent und werden geteilt. Das eröffnet gerade mir, die ich neu bin, die Dinge schnell zu hinterfragen. Dadurch entsteht ein tolles Miteinander und auch bei der Diskussion von Problemen merkt man, dass es einen Mehrwert gibt, wenn die Perspektiven und Denkweisen dreier unterschiedlicher Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Erfahrungshintergründen und Herangehensweisen zueinanderkommen. Drei Perspektiven sind besser als eine.
Was glauben Sie, warum die Bank sich gewissermaßen bei Ihnen beworben und Sie nach Tirol geholt hat? Das liegt speziell in meiner Erfahrung im Personalwesen. In meiner letzten Funktion war ich von 2017 weg für das Personal verantwortlich bei einem Institut, das sich in dieser Zeit kulturell extrem weiterentwickelt hat und wo die personelle Transformation sehr gut gelungen ist. Daran habe ich einen beträchtlichen An-
teil gehabt. Ich glaube, man hat jemanden gesucht, der diese Personalexpertise mitbringt. Das ist sowohl für die RLB essentiell wie für den gesamten Tiroler Raiffeisensektor. Wie werden wir als Arbeitgeber attraktiv, wie können wir Weiterentwicklungen anbieten? Das sind übergreifende Fragestellungen, die uns alle beschäftigen.
Woran soll man Ihre Handschrift in Ihren Verantwortungsbereichen, speziell im Personalbereich, konkret erkennen? Ich will den Dingen immer zuerst auf den Grund gehen und komme nicht hierher und übertrage ein anderswo bewährtes Konzept auf diese Bank. Es muss ja zu den Menschen und Prozessen hier und zur Ausrichtung passen. Man muss alle dafür gewinnen und mitnehmen. Der erste Schritt ist immer, dass ich ins Verstehen gehe und einmal ganz genau zuhöre. Man kann Problemlösungen nicht isoliert von Problemen entwickeln. Es sind so viele Ideen und Ansatzpunkte ohnehin vorhanden. Diese losen Enden zusammenzuführen und in eine gemeinsame Umsetzung zu bringen, wird meine Handschrift sein. Ich bin dabei umsetzungsstark und mutig.
Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Erstmals als enorm partizipativ. Mir ist es zum einen ganz wichtig, dass ich meinen Führungskräften, vor allem den Bereichsleitern, mit denen ich zusammenarbeite, aber auch deren Teams, gut zuhöre und möglichst viele Informationen teile, zirkulieren lasse und mich damit auseinandersetze. Meine Haltung ist es, sehr offen zu sein, die Dinge transparent anzugehen, Argumente auszutauschen und die Geschichte hinter der Geschichte zu erfahren und zu transportieren. Zweitens geht es mir darum, jeden Einzelnen in seiner Führungsrolle zu stärken, indem konkrete Situationen auch reflektiert und gespiegelt werden. Meine Führungskräfte machen so wie ich selbst auch täglich Führungserfahrung. Wenn es uns gelingt, diese Erfahrungen in einem geschützten Raum zu teilen und gemeinsam neue Ideen zu ent-
wickeln, wie mit diesen Situationen besser umgegangen werden kann, können alle aus diesen Situationen heraus wachsen.
Geht es Ihnen dabei auch um die Etablierung einer Konflikt- und Fehlerkultur? Absolut. Ich weiß nicht, ob das eine Tiroler Eigenheit ist, aber mir begegnet oft, dass man sehr auf Harmonie bedacht ist. Das ist eine wunderbare Ausprägung, Harmonie tut uns ja allen gut. Wir haben zunächst einmal alle eine positive Grundeinstellung, wiewohl es natürlich unterschiedliche Sichtweisen gibt. Zu einer guten Harmonie gehört es, wenn diese in einer ehrlichen, konstruktiven Art und Weise artikuliert werden können.
Sonst ist das bloß eine Scheinharmonie. Exakt. Ich will die Dinge konstruktiv ansprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Das klingt vielleicht banal, ist aber in der Umsetzung gar nicht so einfach.
Pauschalisierungen sind immer schwierig. Trotzdem: Finden Sie, dass Frauen anders führen als Männer? Ich weiß nicht, ob man das pauschal sagen kann. Meine persönliche Erfahrung ist, dass je unterschiedlicher Teams zusammengestellt sind, desto größer der generierte Mehrwert. Davon bin ich zutiefst überzeugt. Pauschalurteile mag ich nicht besonders, egal ob es um Männer und Frauen oder Generationen geht. Es gibt aber wohl gewisse Merkmale, die bei Frauen tendenziell ausgeprägter sind als bei Männern und umgekehrt. Frauen hören vielleicht mehr auf zwischenmenschliche Signale. Das würde ich gar nicht als Empathie beschreiben, aber die Antennen sind bei Frauen und Männern anders ausgeprägt.
Ist es Ihnen wichtig, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen? Absolut.
Was muss dafür getan werden? Es wird uns nicht gelingen, wenn wir noch mehr Frauenförderungsprogramme auflegen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, die Frauen können
das. Vielleicht trauen sie es sich noch zu wenig zu. Ein Aspekt ist, Frauen zu ermutigen und zu ermächtigen, ihren Hut in den Ring zu werfen. Eine große Herausforderung ist, dass die Care-Arbeit, das Kümmern um die Kinder oder zu pflegende Angehörige, nach wie vor von den Frauen gemacht wird.
Wenn man ganz ehrlich ist, wird man zugeben müssen, dass Care-Arbeit nach wie vor ein Karrierekiller ist. Absolut, so ist es. Wenn ich die Care-Arbeit schultere, ist das in der Regel mit einem Vollzeitjob kaum vereinbar. Es fehlt an der notwendigen Kinderbetreuung und selbst wenn diese da ist, stellt sich die Frage, ob es gesellschaftlich richtig ist, 40 Stunden zu arbeiten und die Kinder mehr als Fulltime extern betreuen zu lassen. Es gibt da noch große Aufgaben zu bewältigen. Es braucht eine gesellschaftliche Diskussion darüber, wie Care-Arbeit so aufgeteilt werden kann, dass alle gleich an Karrierechancen partizipieren können.
„Ein Aspekt ist, Frauen zu ermutigen und zu ermächtigen, ihren Hut in den Ring zu werfen.“
Was würden Sie jungen Frauen raten, die eine Karriere im Finanzsektor anstreben? Im Finanzsektor gibt es ganz tolle Karrieremöglichkeiten und ganz unterschiedliche Jobs. Man verbindet das Bankwesen häufig mit dem Bild der Bankstelle und der Arbeit hinter dem Bankschalter. Wenn man sich damit nicht identifizieren kann, wird man vorschnell auf die Idee kommen, dass der Bankenberuf nichts für einen ist. Das ist schade, weil es in Banken ein so großes und vielfältiges Aufgabenspektrum gibt. Ich würde allen Frauen empfehlen: Seid mutig, steckt den Kopf rein, hört es euch an und entscheidet dann, ob das etwas für euch sein könnte.
Über Geld spricht man nicht, heißt es so schön – und falsch. Was hätten gerade Frauen zu gewinnen, wenn offener über Geld geredet würde? Zu gewinnen ist aus meiner Sicht Spaß, denn es macht auch Freude, über Geld zu reden in dem Sinne, wie
„Ich verfolge das Ziel, mehr Frauen in Beratungsfunktionen zu haben. Wenn eine Frau von einer Frau beraten wird, kann das allein schon den Unterschied machen.“
88 man es sinnvoll anlegen und vermehren und für kommende Lebensphasen vorsorgen kann. Es gibt ganz interessante Anlageformen, die über das normale Sparkonto hinausgehen. In unserem Kulturkreis sehen wir, dass Frauen bei Anlagen jenseits klassischer, konservativer Veranlagungsformen sehr zurückhaltend sind.
Betrachten Sie demzufolge Female Finance als Wachstumsmarkt? Braucht es aus Ihrer Sicht mehr auf die Bedürfnisse, Biografien und Werthaltungen von Frauen zugeschnittene Finanzprodukte? Ich glaube, es genügen die bestehenden Finanzprodukte. Man muss sich eher die Frage stellen, warum es uns noch nicht so gut gelingt, den Frauen das Thema zugänglich zu machen. Warum gibt es Berührungsängste und Hemmungen? Warum finden Frauen das nicht interessant? Mein Weg ist, mit den Frauen ins Gespräch zu kommen. Es geht auch um Kommunikation und Sprache, die im Bankwesen mitunter sehr technisch ist und wahrscheinlich auch von Männern geprägt wurde. Man muss Barrieren abbauen, um diese Themen für Frauen attraktiver zu machen. Deshalb verfolge ich auch das Ziel, mehr Frauen in Beratungsfunktionen zu haben. Wenn eine Frau von einer Frau beraten wird, kann das allein schon den Unterschied machen.
Der Bankensektor ist immer noch männlich dominiert, auch wenn sich das gerade zu ändern beginnt. Wurden Sie in Ihrer Berufslaufbahn einmal dafür diskriminiert, eine Frau zu sein? Überhaupt nicht. Ich habe mich nie diskriminiert gefühlt. Als Frau werden einem aber zum Teil andere Fragen gestellt. In einem Vorstellungsgespräch wird vermutlich kein Mann gefragt, wie er Beruf und Familie unter einen Hut bekommen will. Das ist eine Frage, die typisch den Frauen gestellt wird.
Sie sind mit der deutschen Bankenlandschaft vertraut. Inwiefern unterscheidet sich Banking in Deutschland und Österreich? Es gibt Unterschiede. Raiffeisen ist eine sehr starke Marke mit hoher Strahlkraft und Durchdringung. Das macht Spaß und macht einen auch stolz. In Deutschland ist es so, dass die digitalen Anbieter von Finanzdienstleistungen im Markt sehr viel präsenter sind als hier. Für eine Universalbank in Deutschland ist das Wettbewerbsumfeld ganz anders. Das ist ein Vorteil des regionalen Marktes, auf dem man sich aber nicht ausruhen darf. Diesen Vorsprung muss man nutzen, um weiterhin die Kund*innen zu begeistern. Es gibt auch Unterschiede in der Produktnutzung. Ich hätte nicht gedacht, dass in Österreich bei Finanzierungen eher mit variablen Zinssätzen gearbeitet wird.
Dabei sind die Menschen hierzulande definitiv nicht risikoaffiner. Irgendwann dürften sich variable Kredite vom Risikoempfinden abgekoppelt haben. Irgendwo muss das herkommen. Das ist ein deutlicher Unterschied zu Deutschland, wo man eine sehr hohe Affinität hat, die Dinge fest zu vereinbaren.
Sie werden schon bald in ein neues Quartier umziehen. Mit dem RAIQA hat die Raiffeisen-Landesbank Tirol einen für ein Kreditinstitut neuen, noch ungewöhnlichen Weg gewählt. Die Bank hält sich in ihrem neuen Gebäude bewusst im Hintergrund und macht Raum für andere Nutzungen. Wie gefällt Ihnen dieses Konzept und was erwarten Sie sich von der neuen Zentrale? Ich finde den Gedanken, an so einem zentralen Ort in Innsbruck Raum an die Gesellschaft zurückzugeben, sehr charmant. Es gibt Raum für Begegnungen, und wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, im RAIQA unsere Rolle als Gastgeber zu leben, für unsere Kund*innen, für Gäste und die Bevölkerung. Ich bin überzeugt davon, dass das etwas mit der Organisation macht.
Wie wird sich das RAIQA auf die innere Verfasstheit der Bank auswirken? Ich denke, dass wir einen noch offeneren Umgang miteinander pflegen werden. Das Bankgeschäft ist einerseits höchst vertraulich, da sind gewisse Spielregeln einzuhalten, aber gerade bei anspruchsvollen Aufgaben ist bereichsübergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung notwendig. Um kollaborativ an Lösungen zu arbeiten, werden uns die Arbeitsmöglichkeiten im RAIQA enorm helfen, weil sie automatisch Transparenz schaffen und dabei unterstützen, aufeinander zuzugehen.
Haben diese neuen Arbeitswelten mit Desk-Sharing und die hohe Transparenz bzw. Sichtbarkeit tatsächlich nur Vorteile? In Summe überwiegt klar der positive Effekt, der sich auf das Miteinander, die Kommunikation und auch die Zugehörigkeit auswirkt. Hier habe ich Austausch, Unterstützung, kann meine Gedanken teilen und habe eine Rückkopplung. Gleichzeitig gibt es aber Schattenseiten, etwa was die Akustik betrifft. Da muss man achtsam sein und diszipliniert gewisse Spielregeln einhalten. Das ist zugleich auch eine gute Übung, um den anderen besser verstehen zu können.
In den abwechslungsreichen zweistündigen FinanzFit-Workshops für die 7. bis 13. Schulstufe werden finanzielle Inhalte, wie der Überblick über die eigenen Finanzen, Themen rund ums Bezahlen oder die Bedeutung der Inflation interaktiv erarbeitet.
Diese finden in der OeNB in Innsbruck statt und können mit einer Führung durch die aktuelle Ausstellung ergänzt werden. Ebenso ist es möglich, die Workshops in der Schule abzuhalten.
Informationen und Anmeldung unter finanzbildung.oenb.at
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Der globale Abfallwirtschaftsmarkt wächst rasant: Steigende Umweltauflagen, technologische Innovationen und wertvolle Rohstoffe verwandeln Müll zunehmend in begehrte Ressourcen. Anleger profitieren von stabilen Erträgen und starkem Wachstum – ob klassische Entsorger, Hightech-Recyclinganlagen oder innovative Kreislauflösungen. Eine Branche zwischen Ökologie und Ökonomie startet durch.
TEXT: MICHAEL KORDOVSKY
Die Kreislaufwirtschaft, insbesondere die Segmente Recycling und Abfallentsorgung, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung wird von mehreren Faktoren getrieben: der wachsenden Weltbevölkerung, zunehmender Ressourcenknappheit, verschärften gesetzlichen Vorschriften (z. B. EU Green Deal, Circular Economy Action Plan) sowie einem steigenden Umweltbewusstsein in Wirtschaft und Gesellschaft. Recycling und Abfallwirtschaft zeigen sich robust gegenüber konjunkturellen Schwankungen und bieten stabile Wachstumschancen. Im Jahr 2022 wurden in den EU-Ländern im Schnitt 65 Prozent der angefallenen Verpackungsabfälle
recycelt. Die Recyclingquoten variieren stark nach Materialien. Besonders hoch sind die Wiederverwertungsquoten bei Papiererzeugnissen, einschließlich grafischer Papiere und Verpackungen. Infolge eines rückläufigen Verbrauchs von Papier und Pappe bei gleichzeitig konstantem Papierrecycling innerhalb und außerhalb Europas stieg in Europa die Recyclingquote von 2022 auf 2023 von 71,1 auf 79,3 Prozent. Die Recyclingquote von Glasverpackungen lag in der EU im Jahr 2022 stabil bei knapp über 80 Prozent, während Kunststoff mit einer durchschnittlichen Recyclingquote von nur circa 41 Prozent noch deutliches Wachstumspotenzial aufzeigt. Bei Metallen liegt Aluminium in Europa (EU, UK, Schweiz, Norwegen und Island) mit einer Quote von 75 Prozent sehr hoch, während Stahl mit ca. 80 Prozent im Jahr 2022 noch besser abschneidet.
HERAUSFORDERUNG UND RECYCLINGPOTENZIAL
Die steigende Nachfrage nach seltenen Erden und strategischen Metallen wie Lithium, Kobalt oder Kupfer stellt eine zunehmende Herausforderung dar. Recycling bietet hier entscheidende Lösungen, um Ressourcenknappheit entgegenzuwirken. Kupferrecycling lag weltweit im Jahr 2020 lediglich bei einem Drittel, wobei Deutschland bereits eine Quote von 50 Prozent aufwies. Bei der Rückgewinnung von Lithium und Kobalt aus Batterien gibt es noch technologische Herausforderungen, auch wenn Unternehmen wie Umicore bereits deutliche Fortschritte gemacht haben. Im Bereich Kunststoffrecycling sind hingegen die technologischen Fortschritte erheblich. Das französische Unternehmen Carbios beispielsweise hat enzymatische Verfahren entwickelt, die PET-Kunststoffe vollständig in ihre ursprünglichen Bestandteile zurückverwandeln und somit endloses Recycling ermöglichen. Dies könnte einen Durchbruch in der Plastikmüllverwertung bedeuten. Auch bei der Rückgewinnung seltener Metalle aus Elektronikschrott gibt es Fortschritte: Aurubis nutzt hochentwickelte pyrometallurgische Verfahren, um Kupfer, Gold, Silber und weitere strategische Metalle effektiv zurückzugewinnen.
Laut Schätzungen von Grand View Research hatte der globale Abfallwirtschaftsmarkt bereits 2022 eine Größe von 1.293,70 Milliarden US-Dollar. Auf den US-Markt entfiel dabei in etwa ein Viertel. Ein weiteres Viertel fällt auf die asiatisch-pazifische Region, wo die Wiederverwertung von Rohstoffen zunehmend zum Wettbewerbsfaktor wird. Der weltweite Markt für Abfallwirtschaft sollte von 2023 bis 2030 um 5,4 Prozent p. a. (CAGR) auf 1.966,19 Milliarden Dollar wachsen. Überdurchschnittliches Wachstum sollte
dabei mit 5,6 Prozent p. a. (CAGR) die Region Nahost und Afrika generieren – so die Schätzungen von Grand View Research. Das Wachstum wird auf das zunehmende Bewusstsein für die nachhaltigen Vorteile und den Nutzen der Wiederverwendung und des Recyclings von Abfallstoffen zurückgeführt. Allerdings bremsen in Afrika noch fehlende Gelder und Infrastrukturen hier eine stärkere Forcierung der Abfallwirtschaft. In Lateinamerika sind wachsende Bevölkerung, Urbanisierung, Wirtschaftswachstum und Konsum die treibenden Kräfte. Segmentiert man den Markt nach der Art des Mülls, so lag weltweit der Anteil der Industrieabfälle bei 85,9 Prozent. Die schnelle Urbanisierung und Industrialisierung sind die Hauptfaktoren für die zunehmende Erzeugung von Industrieabfällen. Hingegen kleine lukrative Wachstumsnischen sind medizinische Abfälle und Elektronikmüll. Die Schnelllebigkeit der Branche durch die zunehmende Verkürzung von Innovationszyklen führt mit verkürzter Lebensdauer elektronischer Produkte zu einem höheren Elektroschrottaufkommen.
Betrachtet man die einzelnen Tätigkeitsbereiche der Abfallwirtschaft, so lag 2022 der globale Anteil der Abfallsammlung bei 62 Prozent (Quelle: Grand View Research). Diese umfasst die Trennung von Abfällen, das Be- und Entladen von Abfällen, die Auswahl eines geeigneten Bereichs, die Einrichtung dieses Bereichs für die Lagerung von Abfällen in einer Mindestentfernung von dem Ort, an dem die Abfälle anfallen, und die Wartung der Abfälle. Zweitgrößtes Segment ist die Entsorgung, gefolgt vom Transport. Das Entsorgungssegment umfasst Recycling, Verbrennung, Kompostierung, Mülldeponien und offene Ablagerung und sollte überdurchschnittlich wachsen. Besonders interessant wird in Zukunft der Recyclingmarkt: Laut The Brainy Insights sollte der weltweite Recyclingservice-Markt von 2021 bis 2030 um CAGR fünf Prozent p. a. auf 91,67 Millarden US-Dollar wachsen. Im gleichen Zeitraum sollte laut Straits Research der Batterierecycling-Markt um 7,1 Prozent p. a. (CAGR) auf knapp 19 Milliarden US-Dollar expandieren. Ein wichtiger Wachstumsfaktor für den gesamten Recyclingmarkt ist die zunehmende globale Abfallproduktion, die laut Weltbank bis 2050 um etwa 70 Prozent (gegenüber 2016) steigen könnte (Quelle: Weltbank). Strengere Umweltgesetze und internationale Abkommen wie das Pariser Klimaabkommen und die EU-Richtlinien für nachhaltige Verpackungen erhöhen zusätzlich den Druck auf Unternehmen, nachhaltige und recyclingfähige Produkte zu entwickeln. Weitere Wachstumstreiber sind steigende Rohstoffpreise, technologische Innovationen sowie zunehmende Konsumentenpräferenzen für nachhaltige Produkte. Ein besonders starkes Wachstum wird in den Bereichen Batterierecycling, Elektronikschrott, Kunststoff- und Textilrecycling erwartet.
DER GLOBALE ABFALLWIRTSCHAFTSMARKT BEREITS 2022 EINE GRÖSSE VON 1.293,70 MILLIARDEN US-DOLLAR.
ATTRAKTIVE AKTIEN DER ABFALLWIRTSCHAFT
Die nachfolgenden Einzeltitel in Kombination stellen bereits eine Basisselektion für das Abfallwirtschaftsthema dar, wobei die Einzeltitelrisiken (Unternehmensrisiken) im Auge behalten werden sollten:
• WASTE MANAGEMENT INC.
Größtes Müllentsorgungsunternehmen Nordamerikas
UMSATZ 2024: 22,06 Mrd. USD (+8,0 %)
NETTOGEWINN: 2,75 Mrd. USD (+19,2 %)
Waste Management ist ein Dauerbrenner am Aktienmarkt und liegt auf Fünfjahressicht knapp 127 Prozent im Plus (per 21. März). In den vergangenen sechs Monaten liegt das Plus über zwölf Prozent. Das solide Wachstum schlägt sich auch in hoher Cashgenerierung nieder: Der freie Cashflow stieg 2024 um 21,8 Prozent auf 2,32 Milliarden US-Dollar. Laut dem Schätzungskonsens unter finanzen.at rechnen Analysten für den Zeitraum von 2025 bis 2029 mit einem Wachstum des Gewinnes pro Aktie von 10 Prozent p. a, weshalb ein für 2026 geschätztes KGV von 26 bei einem Kurs von 224,75 USD niemanden erschrecken sollte.
• REPUBLIC SERVICES INC.
Zweitgrößter US-Anbieter für Abfallentsorgung
UMSATZ 2024: 16,03 Mrd. USD (+7,1 %)
GEWINN: 2,04 Mrd. USD (+17,9 %)
Das Unternehmen zeichnet sich durch starke Ertragskraft aus und hat von 2021 bis 2024 den Free Cashflow von 1,52 auf 2,18 Milliarden US-Dollar gesteigert. Der Aktienkurs liegt auf Fünfjahressicht 226 Prozent im Plus. Die Wachstumsstory sollte sich laut den unter finanzen.at veröffentlichten Analystenschätzungskonsens weiter fortsetzen, und zwar mit 9,2 Prozent p. a. in den Jahren 2025 bis 2029. Allerdings ist bei einem Kurs von 233,34 USD das für 2026 geschätzte KGV mit 30,9 bereits etwas ambitioniert.
• TOMRA SYSTEMS ASA
Führender Anbieter für Pfandrücknahmetechnologie
UMSATZ 2024: 1,35 Mrd. EUR (+4,7 %)
GEWINN: 103 Mio. EUR (+7,3 %)
Das norwegische Unternehmen strebt bis 2030 ein Umsatzwachstum von durchschnittlich 15 Prozent p. a. an und die Rentabilität des eingesetzten Kapitals sollte 2030 bei über 18 Prozent liegen. Von 2020 bis 2024 lag das Wachstum des
operativen Cashflows bei zehn Prozent p. a. Nimmt man die Analystenschätzungen unter finanzen.at, liegt das erwartete Gewinnwachstum/Aktie von 2025 bis 2029 bei 19,6 Prozent p. a., was auch mit den Zielen des Managements harmoniert. Somit ist bei einem Kurs von 14,05 Euro ein für 2026 geschätztes KGV von 23,8 akzeptabel.
• CARBIOS SA
Innovatives enzymatisches Kunststoffrecycling
Die Technologie des Unternehmens wird erst in den kommenden Jahren Geld einbringen. Erste nennenswerte Umsätze von 14 Millionen Euro erwartet der Analystenschätzungskonsens von MarketScreener für 2025 und einen Sprung auf ca. 52 Millionen Euro für 2026.
• UMICORE SA
Weltweit führend im Recycling von Batterien und Edelmetallen
UMSATZ 2024: 14,85 Mrd. EUR (–18,6 %); rote Zahlen
Das Unternehmen hat seine Investitionsausgaben gekürzt und war 2024 bereits in der Lage, durch Rationalisierungsmaßnahmen das EBITDA um 100 Millionen Euro zu verbessern. Allerdings erforderten aktuelle Rahmenbedingungen im Batteriematerialgeschäft bilanzielle Vermögenswertanpassungen um minus 1,6 Milliarden Euro. Für 2025 erwartet das Management ein um Sonderposten bereinigtes EBITDA in der Bandbreite von 720 bis 780 Millionen Euro.
Achtung: Die Umicore-Aktie hat bis 21. März 2025 auf Fünfjahressicht bereits 72 Prozent an Wert verloren und befindet sich noch in einem Abwärtstrend. Eine charttechnische Bodenbildung sollte abgewartet werden.
AKTIEN BIETEN EINE GUTE ANLAGEMÖGLICHKEIT IN DER ABFALLWIRTSCHAFT, BREITER ABGEDECKT WERDEN KANN DAS THEMA
DURCH FONDS UND ETFS.
• AURUBIS AG
Europas führende Kupferhütte
UMSATZ 2023/24: 17,14 Mrd. EUR (+0,4 %)
GEWINN: 416 Mio. EUR (+195 %)
Von 2019/20 bis 2023/24 konnte das operative Ergebnis je Aktie von 3,73 auf 7,66 Euro gesteigert werden und auch noch in den kommenden Jahren sollte das Unternehmen rentabel arbeiten können – so die Schätzungen der Analysten. Das für 2026 geschätzte KGV liegt auf Basis eines Kurses von 89,60 Euro bei 12,4 und sollten die Prognosen der Analysten eintreffen, würde sich bei gleichbleibendem Kurs der Wert bis 2029 auf 8 verringern.
• WASTE CONNECTIONS INC.
UMSATZ 2024: 8,92 Mrd. USD (+11,2 %)
GEWINN: 618 Mio. USD (–19 %)
Operativ ist das Unternehmen hochrentabel und für 2025 erwartet das Management eine Verbesserung der EBITDA-Marge um 80 Basispunkte auf 33,3 Prozent. Per Ende Oktober 2024 erbrachte die Aktie des Unternehmens auf Zehnjahressicht den 1,9-fachen Ertrag des S&P 500. Für die Jahre 2025 bis 2029 erwarten Analysten ein Gewinnwachstum von 11,6 Prozent p. a. Auf Basis eines Kurses von 189,32 US-Dollar liegt das für 2027 geschätzte KGV noch immer bei ambitionierten 27,7. Doch die Wachstumsdynamik des Unternehmens ermöglicht höhere Bewertungen.
AKTIENALTERNATIVEN
Breiter abgedeckt werden kann das Abfallwirtschaftsthema durch Fonds und ETFs. Interessante Alternativen sind etwa VanEck Circular Economy ETF (dieser 24 Positionen enthaltende ETF hat US-Werte mit 47 Prozent übergewichtet; die Top-3-Positionen sind Waste Management, Waste Connections und Republic Services) oder WisdomTree Recycling Decarbonisation UCITS ETF (Toppositionen sind Ameresco, Clariant, Clean Harbors und Purecycle Technologies). Ein Beispielfonds ist der Global Managers Platform – Active Recycling, der Unternehmen der Recyclingbranche enthält, eine Alternative wäre der Robeco Circular Economy D, der in nachhaltigen Unternehmen breiter aufgestellt ist, woraus eine etwas andere Portfoliozusammensetzung resultiert. Toppositionen sind NVIDIA, EssilorLuxottica, Cavo Industries (Gebrauchsgüter) und Compass Group (Hotels, Restaurants/Freizeit).
Mag. Anton Spielmann ist öffentlicher Notar in Hall in Tirol.
Zwei Wohnungseigentumspartner und ein Todesfall:
Bei gemeinsamem Wohnungseigentum (Miteigentum an einer Wohnung) gelten im Todesfall eines Wohnungseigentumspartners gesetzliche Sonderregeln. Anordnungen über den Wohnungseigentumsanteil in einer letztwilligen Verfügung sind unwirksam. So geht der Anteil des Verstorbenen an einer Eigentumswohnung nach dem Wohnungseigentumsgesetz vorbehaltlich einer abweichenden Vereinbarung oder eines Verzichtes unmittelbar ins Eigentum des überlebenden Wohnungseigentumspartners über. Dieser wird somit Alleineigentümer des gesamten Wohnungseigentumsobjekts. Die Verlassenschaft (= das Vermögen des Verstorbenen) geht jedoch nicht leer aus, denn der überlebende Eigentumspartner hat grundsätzlich an diese einen sogenannten Übernahmspreis zu zahlen. Dessen Höhe beträgt die Hälfte des Verkehrswertes der ganzen Wohnung. Der Übernahmspreis kann in bestimmten Fällen mit den Erben oder Pflichtteilsberechtigten des Verstorbenen einvernehmlich bestimmt werden.
Ist der überlebende Wohnungseigentumspartner selbst pflichtteilsberechtigt (z. B. Ehegatte) und dient die Wohnung der Befriedigung dessen dringenden Wohnbedürfnisses, so muss dieser bei Vorhandensein weiterer Pflichtteilsberechtigter nur ein Viertel des Verkehrswertes der Wohnung an die Verlassenschaft zahlen. Der Übernahmspreis kann allenfalls bis zu fünf Jahren gestundet werden oder das Gericht kann eine Ratenzahlung bewilligen.
Mit einer schriftlichen Vereinbarung, die vor einem Notar oder unter anwaltlicher Mitwirkung zu schließen ist, können Wohnungseigentumspartner zu Lebzeiten bestimmen, dass der Hälfteanteil an der Eigentumswohnung im Ablebensfall einer anderen natürlichen Person, einem Begünstigten, zukommt.
Diese Folgen sind bereits beim Ankauf einer Eigentumswohnung zu bedenken. Eine Beratung durch den Notar Ihres Vertrauens verhindert hier unliebsame Ergebnisse. PR
Recycling und Abfallentsorgung bieten langfristig attraktive Wachstumschancen. Anleger profitieren insbesondere von Unternehmen, die innovative Technologien entwickeln und führende Marktpositionen innehaben. Der Bereich zeigt teils eine robuste Entwicklung, allerdings können die Rohstoffpreise stärkeren Einfluss auf manche Unternehmensergebnisse haben. Die vorgestellten Aktien, Fonds und ETFs bieten differenzierte Möglichkeiten, in diesen zukunftsträchtigen Markt zu investieren, sollten aber vor einer Anlageentscheidung nochmals von einschlägigen Expert*innen genau geprüft werden.
NOTARIATSKAMMER FÜR TIROL UND VORARLBERG
Maximilianstraße 3, 6020 Innsbruck ihr-notariat.at
Es gibt ihn ja nun schon seit vielen Jahren, doch generell leider nicht für PKW. Gemeint ist der Gewinnfreibetrag. Eine ähnliche Ausnahme für Autos gilt auch für den 2023 neu eingeführten Investitionsfreibetrag. Lesen Sie hier, warum das nicht immer der Fall sein muss, was es bringen kann, ein „steueroptimales“ Auto zu wählen, und was dabei sonst noch eine Rolle spielt.
TEXT: VERENA MARIA ERIAN, RAIMUND ELLER
GEWINNFREIBETRAG 13 %
Bis einschließlich 2022 war es zunächst nur der investitionsbedingte Gewinnfreibetrag, der es ermöglichte, dass bis zu 13 Prozent der Gewinne vollkommen steuerfrei lukriert werden konnten. Davon war die Anschaffung von PKW ausgenommen. Dies gilt auch für den 2023 neu eingeführten Investitionsbeitrag.
INVESTITIONSFREIBETRAG
10 % ODER 15 %
Seit 2023 gibt es zudem einen Investitionsfreibetrag in Höhe von 10 Prozent, für Ökologisierung sind es sogar 15 Prozent, die neben der Abschreibung als Sofortaufwand steuermindernd wirksam werden können. Davon ausgenommen sind nun wieder PKW – außer Elektrofahrzeuge und sogenannte Fiskal-LKW. Letztere sind auf der Homepage des Bundesministeriums für Finanzen taxativ auf der wohlbekannten „Vorsteuerliste“ aufgezählt. Das bedeutet, wenn Sie ein Elektroauto kaufen oder Ihr Wunschauto auf dieser Liste finden, dann sind Sie dabei. Diese Liste enthält Kleinautobusse und Klein-LKW. Somit sind zum Beispiel ein Multivan, ein Viano oder ein Caddy für diese Freibeträge zugänglich, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
• Das Fahrzeug muss neu sein,
• es muss sich um einen Kauf handeln (kein Leasing),
• zu mehr als 50 Prozent betrieblich verwendet werden und
• für mindestens vier Jahre im Betriebsvermögen verbleiben.
Im Fall eines Elektroautos steht sogar der erhöhte Investitionsfreibetrag von 15 Prozent zu.
Die Ärztespezialisten vom Team Jünger: StB Mag. Dr. Verena Maria Erian und StB Raimund Eller
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13. & 14. MAI
Ist der Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft zugleich Geschäftsführer, handelt es sich um einen sogenannten „Gesellschafter-Geschäftsführer“. In der Praxis stehen Gesellschafter-Geschäftsführer häufig vor der Herausforderung, die Geschäftsführerbezüge in der korrekten Höhe festzulegen. Es gibt keine pauschale Antwort auf die Frage, wie hoch der Geschäftsführerbezug sein soll, da die Höhe von zahlreichen Faktoren abhängt.
TEXT: ISABELL KRUG, MANUEL ORTNER
Wesentliche Faktoren für die Höhe der Bezüge sind die Art und der zeitliche Umfang der Geschäftsführertätigkeit. Zudem sind die Gewinnaussichten des Unternehmens sowie etwaige weitere persönliche Einkünfte des Geschäftsführers in die Entscheidung miteinzubeziehen. Ein aus steuerlicher Sicht optimaler Geschäftsführerbezug für den Gesellschafter-Geschäftsführer zeichnet sich dadurch aus, dass der Auszahlungsbetrag aus etwaigen Gewinnausschüttungen und der Geschäftsführervergütung maximiert wird.
Bei Kapitalgesellschaften stellen Geschäftsführerbezüge auf Unternehmensebene eine Betriebsausgabe dar, welche den körperschaftsteuerpflichtigen Gewinn vermindert. Beim geschäftsführenden Gesellschafter sind diese Bezüge einkommensteuerpflichtig.
Gesellschafter-Geschäftsführer, die mit mehr als 25 Prozent an der Gesellschaft beteiligt sind, gelten steuerlich als selbstständig. Sie sind in der Regel nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG) pflichtversichert und müssen Beiträge zur Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) leisten. Bei der Ermittlung der Ein-
künfte aus selbständiger Arbeit können die sogenannte Betriebsausgaben-Pauschale in Höhe von 6 Prozent sowie der Gewinnfreibetrag in Höhe von 15 Prozent (maximal 4.950 Euro) in Abzug gebracht werden.
Dementgegen werden Gesellschafter-Geschäftsführer mit einer Beteiligung mit bis zu 25 Prozent als angestellt betrachtet. Sie sind nach dem Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz (ASVG) pflichtversichert. Bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit führt die Gesellschaft unterjährig die Lohnsteuer ab, dabei sind das 13. und 14. Monatsgehalt begünstigt besteuert.
Das Entgelt des Geschäftsführers wird von der Gesellschafterversammlung festgelegt. Ist der Geschäftsführer der alleinige Gesellschafter, kann er die Höhe des Entgelts selbst bestimmen. Zum Entgelt zählen sämtliche Geldvorteile und geldwerten Vorteile. Hierzu gehören neben dem monatlichen Entgelt beispielsweise Tantiemen und Gratifikati-
onen, Pensionszusagen, ein Firmenwagen sowie weitere private Entnahmen. Es empfiehlt sich, einen entsprechenden Vertrag mit eindeutigem und klar formuliertem Inhalt abzuschließen.
Das Gehalt für den Gesellschafter-Geschäftsführer ist aus steuerrechtlicher Sicht nur bei der Gesellschaft abzugsfähig, wenn der Bezug fremdüblich ausgestaltet ist. Das bedeutet, dass die Vereinbarung auch unter Fremden zu denselben Bedingungen abgeschlossen worden wäre. Wird eine unangemessen hohe Vergütung bezahlt, wird nur der angemessene Teil als Betriebsausgabe bei der Gesellschaft anerkannt. Der überhöhte, unangemessene Teil stellt eine verdeckte Ausschüttung dar, welche den Gewinn der Gesellschaft erhöht und zusätzlich mit 27,5 Prozent Kapitalertragsteuer besteuert wird.
STEUERBELASTUNGSVERGLEICH
In die Berechnung wurden nachfolgende Annahmen bzw. Parameter miteinbezogen. Es wurden Geschäftsführerbezüge zwi-
EINE ANPASSUNG BZW. ERSTMALIGE FESTSETZUNG DES GESCHÄFTSFÜHRERBEZUGES SOLLTE MIT DEM STEUERBERATER ABGESTIMMT WERDEN.
schen 95.000 und 115.000 Euro angesetzt. Der Geschäftsführer ist zugleich 100-Prozent-Gesellschafter, weshalb neben den Sozialversicherungsbeiträgen sowohl das Betriebsausgabenpauschale in Höhe von 6 Prozent sowie der zustehende Gewinnfreibetrag (maximal 4.950 Euro) in Abzug gebracht wurden. Auf dieser Basis wurde die zu entrichtende Einkommensteuer gemäß dem aktuellen Tarif für das Jahr 2025 berechnet. Bei der Kapitalgesellschaft wird ein Gewinn vor Abzug des Geschäftsführerbezugs in Höhe von 200.000 Euro angenommen. Hiervon werden die Geschäftsführerbezüge inklusive Lohnnebenkosten abgezogen und die Körperschaftsteuer in Höhe von 23 Prozent für das Jahr 2025 ermittelt. Anschließend wird die Kapitalertragsteuer in Höhe von 27,5 Prozent berechnet, unter der Annahme, dass der gesamte verbleibende Gewinn ausgeschüttet wird.
Die Ermittlung der Auszahlungsbeträge besteht einerseits aus der erhaltenen Gewinnausschüttung der Kapitalgesellschaft und andererseits aus den Geschäftsführerbezü-
gen abzüglich der Sozialversicherungsbeiträge und der Einkommensteuer. Aus den berechneten Varianten ergibt sich ein „optimaler“ Geschäftsführerbezug in Höhe von ca. 105.000 Euro. Das entspricht einer Be-
KAPITALGESELLSCHAFT
SUMME
messungsgrundlage für die Einkommensteuer von 69.377,67 Euro und somit ziemlich genau der Grenze zwischen der vierten und fünften Tarifstufe des Einkommensteuertarifs, die 69.166 Euro beträgt. In der Variante 2 ergibt sich der höchste Auszahlungsbetrag von insgesamt 110.144,43 Euro. Durch die Senkungen der Steuertarife in der Vergangenheit hat sich die Höhe des optimalen Geschäftsführerbezuges erhöht.
Aufgrund der geringen Unterschiede, die sich aus den beispielhaften Berechnungen ergeben, spielt die Frage nach der optimalen Höhe von Geschäftsführungsbezügen bei einer vollausschüttenden Einmann-GmbH in der Praxis eine eher untergeordnete Rolle. Hinzu kommt, dass die tatsächlichen Sachverhalte in der Praxis deutlich von den getroffenen Beispielsannahmen abweichen können. Anhand des dargestellten Berechnungsschemas können leicht Vergleichsrechnungen für individuelle Fallkonstellationen angestellt werden. Bei den Überlegungen hinsichtlich Vorteilhaftigkeit dominiert der einkommensteuerliche Grenzsteuersatz. Daraus lässt sich als allgemeine Aussage ableiten, dass auch in Sachverhalten, die stärker vom hier dargestellten Berechnungsbeispiel abweichen, der Geschäftsführungsbezug gegenüber einer Ausschüttung weniger vorteilhaft ist, sobald dieser einem Grenzsteuersatz von 48 Prozent unterliegt. Eine Anpassung bzw. erstmalige Festsetzung des Geschäftsführerbezuges sollte jedenfalls mit dem Steuerberater abgestimmt werden, um die Angemessenheit und die damit verbundenen abgabenrechtlichen Folgen abzuklären. www.deloitte.at/tirol
Gerät ein Unternehmer in finanzielle Schwierigkeiten und kann seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen, droht die Insolvenz – ein Szenario, das für jeden Unternehmer eine existenzielle Krise bedeutet. Unbezahlte Mieten, ausstehende Rechnungen von Lieferanten sowie verzögerte Gehalts- und Sozialversicherungszahlungen setzen das Unternehmen zunehmend unter Druck. Die mögliche Auflösung und Verwertung des Betriebs hängt wie ein Damoklesschwert über dem Unternehmen.
TEXT: DR. ESTHER
PECHTL-SCHATZ
Insolvenz bedeutet im Kern Zahlungsunfähigkeit. Wenn ein Unternehmer aufgrund sinkender Auftragszahlen oder hoher laufender Kosten wie Mieten und Gehälter seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, besteht die Möglichkeit, ein Insolvenzverfahren beim zuständigen Landesgericht zu beantragen. Dies kann entweder durch den Unternehmer selbst oder durch einen Gläubiger wie das Finanzamt oder die Sozialversicherungsträge, geschehen. Voraussetzung für die Eröffnung des Verfahrens ist, dass das vorhandene Vermögen die Verfahrenskosten von etwa 4.000 Euro deckt. Falls nicht einmal diese Summe vorhanden ist und auch kein Gläubiger die Kosten übernimmt, wird das Insolvenzverfahren mangels kostendeckenden Vermögens nicht eröffnet. In solchen Fällen prüft regelmäßig die Staatsanwaltschaft, ob Verstöße gegen gesetzliche Bestimmungen vorliegen – etwa eine Insolvenzverschleppung gemäß GmbH-Gesetz oder ein Tatbestand des Strafgesetzbuches. Zudem hat die Abweisung eines Insolvenzantrags auch gewerberechtliche Konsequenzen, da sie zum Ausschluss
als Gewerbetreibender nach der Gewerbeordnung führen kann.
Insolvent und als Unternehmer gesetzlich dazu verpflichtet, einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen, ist man, sobald Zahlungsunfähigkeit eintritt – oder bei Kapitalgesellschaften bereits bei bilanzieller Überschuldung. Der Insolvenzantrag muss folglich innerhalb von 60 Tagen beim zuständigen Landesgericht eingereicht werden. Allerdings führt nicht jeder vorübergehende Liquiditätsengpass automatisch zur Insolvenzantragspflicht. Nach gefestigter österreichischer Rechtsprechung liegt eine Insolvenz dann vor, wenn ein Unternehmen seine laufenden Verbindlichkeiten aktuell nicht begleichen kann und auch innerhalb der nächsten drei Monate nicht genügend liquide Mittel erwartet, um sämtliche bestehenden und anfallenden Zahlungen zu decken. Wird dabei eine Deckungsquote von weniger als 95 Prozent festgestellt, gilt das Unternehmen als zahlungsunfähig.
Falls eine solche Situation eintritt, gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten, das Un-
ternehmen zu sanieren und eine endgültige Insolvenz abzuwenden. Diese Maßnahmen zur Unternehmenssanierung umfassen unterschiedliche Ansätze.
AUSSERGERICHTLICHES
SANIERUNGSVERFAHREN
Eine gängige Möglichkeit zur Sanierung vor der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ist die außergerichtliche Sanierung in Form eines Schuldenschnitts. Dabei handelt es sich rechtlich gesehen um einen Vergleich, der innerhalb der gesetzlichen 60-Tages-Frist durchgeführt werden kann. Da dieser Prozess komplex ist, empfiehlt sich eine fachkundige Begleitung.
Die wesentliche Voraussetzung für eine außergerichtliche Sanierung ist die Zustimmung aller Gläubiger. Falls eine ungleiche Behandlung einzelner Gläubiger erforderlich ist – beispielsweise eine teilweise Besserstellung bestimmter Gläubiger –, müssen alle Beteiligten darüber informiert werden. Andernfalls besteht das Risiko einer Irrtumsanfechtung. Damit eine außergerichtliche Sanierung realistisch umsetzbar ist, sollten die folgenden Bedingungen erfüllt sein:
VERPFLICHTET, EINEN ANTRAG AUF ERÖFFNUNG EINES INSOLVENZVERFAHRENS ZU STELLEN, IST MAN, SOBALD ZAHLUNGSUNFÄHIGKEIT
EINTRITT –
• Eine überschaubare Anzahl an Gläubigern (idealerweise nicht mehr als 40).
• Eine geeignete Gläubigerstruktur, insbesondere nur geringe Außenstände beim Finanzamt und den Sozialversicherungsträgern.
• Ein Interesse der Gläubiger am Fortbestand des Unternehmens.
• Ein positiver Cashflow sowie ein tragfähiges Sanierungskonzept.
Sind diese Voraussetzungen gegeben, kann eine außergerichtliche Sanierung eine sinnvolle Alternative zur formellen Insolvenz darstellen und dem Unternehmen eine Zukunftsperspektive bieten.
SANIERUNGSVERFAHREN
Beantragt der Schuldner zugleich mit dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, spätestens vor Verfahrenseröffnung, ein gerichtliches Sanierungsverfahren, muss das zuständige Gericht innerhalb von 60 bis 90 Tagen eine Gläubigerversammlung ansetzen, in der über den vom Schuldner vorgelegten Sanierungsplan abgestimmt wird.
Wird der Sanierungsplan von den Gläubigern angenommen, erfolgt nach Begleichung der Masseforderungen und Verfahrenskosten eine rechtskräftige Bestätigung durch das Gericht. Dabei müssen den Gläubigern mindestens 20 Prozent der Forderungen innerhalb von zwei Jahren angeboten werden. Diese Mindestquote wird jedoch vom Insolvenzverwalter auf ihre Angemessenheit überprüft. Maßgeblich für diese Beurteilung ist, ob die angebotene Quote höher ist als der potenzielle Erlös bei einer Zerschlagung und Abwicklung des Unternehmens.
ZAHLUNGSPLAN
Für ehemalige Unternehmer gibt es die Möglichkeit, einen Zahlungsplan zu beantragen. Der Zahlungsplan weist in vielen Punkten Ähnlichkeiten mit dem Sanierungsplan auf, unterscheidet sich jedoch in einem wesentlichen Aspekt: Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebene Mindestquote. Allerdings
muss der Schuldner eine Zahlungshöhe anbieten, die seiner Einkommenslage der nächsten drei Jahre entspricht. Die maximale Zahlungsfrist darf dabei sieben Jahre nicht überschreiten. Für Schuldner mit sehr geringem Einkommen (etwa wenn das Einkommen nur knapp über dem Existenzminimum liegt) besteht die Möglichkeit, im Zahlungsplan keine Zahlungen anzubieten. Wie auch beim Sanierungsplan entscheidet über die Annahme des Zahlungsplans die Mehrheit der Gläubiger.
Mit der rechtskräftigen Bestätigung des Zahlungsplans durch das Gericht wird das Insolvenzverfahren automatisch aufgehoben. Erfüllt der Schuldner die festgelegten Zahlungen nicht, verliert er die gewährten Begünstigungen und die ursprünglichen Forderungen sowie Sicherungsrechte leben wieder auf.
INSOLVENZVERFAHREN MIT SANIERUNGSPLAN
Ein Insolvenzverfahren zielt grundsätzlich auf die Verwertung (Zerschlagung) des Unternehmens und seines insolvenzzugehörigen Vermögens ab. Innerhalb von maximal 90 Tagen setzt das Gericht eine Berichtstagsatzung an. In dieser prüft der Insolvenzverwalter die angemeldeten Forderungen und berichtet darüber, ob das Unternehmen sofort geschlossen oder weitergeführt werden kann. Falls der Insolvenzverwalter eine positive Fortbestehensprognose erstellt und gewährleistet ist, dass durch den Fortbetrieb keine weiteren Schulden entstehen – etwa durch eine Kaution oder eine Haftungserklärung eines Dritten – kann der Schuldner einen Sanierungsplan vorlegen. In diesem Fall tritt eine Verwertungssperre in Kraft, sodass das insolvenzzugehörige Vermögen vorerst nicht verkauft werden darf. Nach Vorlage des Sanierungsplans findet innerhalb von sechs Wochen eine Abstimmung über dessen Annahme statt.
Das gerichtliche Sanierungsverfahren ist ein wertvolles Instrument zur Rettung eines angeschlagenen Unternehmens. Damit
es zulässig ist, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
• Der Schuldner muss einen Sanierungsplan vorlegen.
• Der Unternehmer muss nachweisen, dass er die angebotene Mindestquote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren begleichen kann.
• Die Mehrheit der Gläubiger muss dem Plan zustimmen.
Falls die Sanierung scheitert und das Unternehmen liquidiert wird, gibt es erleichterte Wege zur Entschuldung:
• Ehemalige Unternehmer können beim zuständigen Bezirksgericht ein Schuldenregulierungsverfahren beantragen.
• Falls auch dieser Zahlungsplan abgelehnt wird, bleibt als letzte Option das Abschöpfungsverfahren für die Dauer von 3 bzw. 5 Jahren.
DR. ESTHER PECHTL- SCHATZ Gerne stehen wir Ihnen mit unserer langjährigen Erfahrung zur Seite, um praktikable und schnelle Lösungen für Ihre Rechtsprobleme zu finden. Wir beraten und unterstützen Sie umfassend und persönlich. Terminvereinbarung unter 05412/63 030 oder imst@anwaelte.cc. www.anwaelte.cc
Audi beschreibt seinen A6 Avant als dynamischer, effizienter und digitaler als je zuvor. Moderne Benzin- und Dieselmotoren steigern dank der Mild-Hybrid-Technologie MHEV plus die Performance und mindern CO2-Emissionen, auf langen Strecken und in der Großstadt sorgen das Luftfederfahrwerk und die Allradlenkung für hohen Fahrkomfort und agiles Handling. Ein cw-Wert von 0,25 – der beste Wert eines Audi Avant mit Verbrennungsmotor – steht für eine hohe Effizienz und zeigt das perfekte Zusammenspiel von Form und Funktion. Das progressive Exterieur spiegelt den sportlich-eleganten Charakter wider und verleiht dem A6 Avant mit neuer digitaler Lichttechnologie starke Präsenz. Zusätzlich überzeugt das Modell durch ein intuitives Bedien- und Infotainmentkonzept, schön isser sowieso. Eingestiegen wird im 204-PS-TFSI bei 66.200 Euro, die quattro-Topversion um 91.700 Euro bringt 368 PS mit.
Modern, kompakt und mit dem Extra-Style-Faktor – der Opel Mokka hat sich zu einem echten SUV-Bestseller entwickelt und der Neue kommt jetzt noch unbeschwerter daher. Innen wie außen sowie technologisch haben die Rüsselsheimer neue Akzente gesetzt. Der neue Opel-Blitz und die Lichtblöcke schärfen am Exterieur nach, unter dem Motto „Black is beautiful“ zieht künftig in jeder Variante außerdem eine von der Motorhaube bis zum Heck oberhalb der Seitenscheiben verlaufende schwarze Designlinie die Blicke auf sich. Innen wurde vor allem die Mittelkonsole klarer und wertiger. Neben einem Benziner gibt’s das kompakte SUV auch mit zwei elektrifizierten Antrieben – als Hybrid sowie vollelektrisch. Letzterer kommt mit einem 156-PS-Elektromotor um 36.740 Euro (leise) angerollt.
Škoda erweitert das Angebot seines MittelklasseFlaggschiffs Superb um den Superb iV mit Plug-inHybridantrieb. Der kombiniert einen 150 PS starken 1,5 TSI mit einem Elektromotor zu einer gemeinsamen Systemleistung von 204 PS. Die Fließhecklimousine schafft im WLTP-Zyklus dabei bis zu 135 Kilometer elektrische Reichweite. Optisch präsentiert sich der Superb iV durchaus elegant und chic, innen sind zahlreiche digitale Drehregler und clevere Technologie eingezogen. Der Einstieg beginnt bei 56.100 Euro.
Im Jänner feierte die Elektromarke Leapmotor auf der Mobilitätsmesse Vienna Drive das Österreich-Debüt ihres schnucklig-rundlichen Modells T03. Der 5-türige A-Segment-Kompaktwagen schafft laut WLTP eine Reichweite von bis zu 265 Kilometern und verfügt über ein überraschend geräumiges Inneres. Seine überschaubaren Abmessungen machen ihn wendig, der Elektroantrieb und die durchaus umfangreiche Serienausstattung zur intelligenten Wahl für urbane Mobilität. Sogar das Panorama-Glasdach ist inklusive. Die 95 PS sind für den Kleinen absolut ausreichend. Die 15-Zoll-Aluminium-Leichtmetallräder sorgen dazu für einen sportlichen Look. Für rund 16.100 Euro gibt‘s ein sehr okayes Auto.
Mit 926 Neuzulassungen im Jänner und Feber 2025 konnte BYD in Österreich seine Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum heuer erneut fast verdreifachen. Danijel Dzihic, Managing Director von BYD Österreich, ist daher durchaus optimistisch, das Jahresziel von 8.000 neu zugelassenen Autos zu erreichen. Helfen soll unter anderem das 4,3 Meter lange Kompakt-SUV ATTO 2. Dzihic: „Das Modell wird in Österreich mit der 45 kWh großen Batterie ab 29.990 Euro kosten und vor allem jene Kund*innen ansprechen, die auf der Suche nach einem fulminant ausgestatteten Stadt- oder Zweitauto sind.“ In der Stadt soll der rein elektrische Kleinwagen bis zu 463 Kilometer weit kommen, kombiniert bis zu 312. Die Variante mit der 60 kWh großen Blade-Battery wird Anfang 2026 nach Österreich kommen und soll mit einer Reichweite von über 420 Kilometern dann auch vielfahrende Personen überzeugen.
Mit seiner eckigen und kantigen Optik schmiegt sich der neue Kia EV3 perfekt in die Riege aktueller von der Marke angebotener Elektroautos ein.
Neben dem bereits mit einem Facelift versehenen EV6 und dem kolossalen EV9 bietet Kia mit dem EV3 nun also auch ein SUV mit kompakten Abmessungen und weitere Modelle sind bereits in der Pipeline. Wir durften uns kürzlich mit dem Kia EV3 in der Earth-Plus-Ausstattung vertraut machen.
Wenngleich derartige „Baukastenautos“ – der Begriff mag vielleicht negativ klingen, ist jedoch keinesfalls so gemeint –, wie die Elektromodelle von Kia es nun einmal sind, nicht bei jedem auf Anhieb Anklang finden, so hat uns das Exterieurkonzept durchaus überzeugt. Insgesamt versucht Kia die Optik auf das Wesentliche zu reduzieren, auf äußerlichen Schnickschnack wird fast vollumfänglich verzichtet. Das Auffälligste sind daher die venenartig ausgeformten LED-Leuchten an der Front und am Heck. Hinzu kommen in unserem Fall optionale 19-Zöller. Mit seinen Abmessungen von knapp über 4,3 Metern in der Länge, über 1,8 Metern in der Breite und fast 1,6 Metern Höhe lässt sich der EV3 größentechnisch in das Kompaktsegment einordnen. Direkte Konkurrenz: der Volvo EX30, Smart #1 und Renault Megane E-Tech Electric oder der VW ID.3 und der Cupra Born. Bereits nach kurzer Zeit war klar, dass der EV3 damit mehr als mithalten kann.
Auch im Innenraum verzichtet Kia auf Unnötiges und setzt den Fokus auf die technische Einrichtung. So fällt das Hauptaugenmerk unweigerlich auf die markante Displaylandschaft mit zwei 12,3 Zoll großen Displays für die Instrumente und das Infotainment, ein 5,3 Zoll großes Display zur Einstellung der Klimaanlage verbindet die beiden. Als wäre das nicht genug, würde der EV3 in der GT-Line darüber hinaus ein Head-up-Display mitbringen. Als zweiter Blickfang dient die anfangs ungewöhnlich ausgeformt anmutende Mittelkonsole, deren Oberfläche sich nach vorne verschieben lässt. Ein Ablagefach versteckt sich darin allerdings nicht. Das hat ein wenig für Verwirrung gesorgt, denn uns war schlicht nicht klar, was genau das bringen soll. Auf Nachfrage hat sich herausgestellt, dass diese als Laptop- oder Tabletablage beispielsweise während Ladestopps genutzt werden kann. Grundsätzlich also nicht unpraktisch. Das sonstige Interieur besticht dank des großzügigen Einsatzes teilweiser recycelter Stoffmaterialien durch eine heimelige Atmosphäre, auch der Komfort der Kunstledersitze ist toll. Das gilt im Übrigen auch für den Fond, denn trotz des relativ kurzen
SOWOHL IN SACHEN DESIGN ALS AUCH TECHNOLOGIE BLEIBT KIA SEINER LINIE TREU UND FÄHRT DAMIT IN DIE
Radstandes von knapp 2,7 Metern lässt es sich dort selbst als groß gewachsene Person zumindest vorübergehend mehr als aushalten. Im Ergebnis präsentiert sich der EV3 mit einem wirklich gelungenen Interieur. Mit Ausnahme des Lenkrades. Zugegeben handelt es sich um einen vollkommen auf persönlichem Geschmack basierenden Eindruck, doch das klein in die Ecke gedrängte Kia-Logo passt einfach nicht dazu.
ENTSPANNT CRUISEN
Auch wenn die Lenkradoptik für uns etwas gewöhnungsbedürftig ist, an den Fahreigenschaften ändert das nichts. So verhält sich der EV3 entsprechend seiner Motorisierung äußerst ruhig und entspannt und federt darüber hinaus jede Unebenheit nahezu mühelos weg. Den Antrieb bildet ein 150 kW (204 PS) starker Elektromotor mit einem maximalen Drehmoment von 283 Newtonmetern. Das sorgt dafür, dass der knapp zwei Tonnen schwere EV3 in 7,9 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt. Somit ist auch Überholen oder rasanteres Einfädeln auf der Autobahn absolut machbar. Die maximale Reichweite liegt aufgrund der optionalen 19-Zöller bei 563 Kilometern, mit den serienmäßigen 17-Zöllern erhöht sich die Reichweite auf 605 Kilometer. Und auch wenn der EV3 anders als der EV6 oder EV9 statt über 800nur über 400-Volt-Technik verfügt, so lässt sich die 81,4 kWh große Batterie an der Schnellladesäule doch in rund 31 Minuten wieder von zehn auf 80 Prozent aufladen
103 und erlaubt damit auch längere Ausfahrten. Pluspunkt: Die Restreichweite wird sowohl mit Maximum (und damit stromsparend mit stärkster Rekuperationsstufe) als auch Minimum (versteht sich als absolutes Minimum) angezeigt. Heißt im Klartext: Liegt die tatsächlich zu fahrende Reststrecke unter dem angegebenen Minimum, kann man beispielsweise in Deutschland problemlos auch die Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h auskosten.
Sowohl in Sachen Design als auch Technologie bleibt Kia seiner Linie unterm Strich treu und fährt damit unserer Ansicht nach in die richtige Richtung. Auch an den Fahreigenschaften lassen sich keine Unfeinheiten feststellen. Mit seinen 460 bis 1.251 Litern Stauraumvolumen (hinzu kommt ein Frunk mit 25 Litern, der beispielsweise das Ladekabel fasst) können sich auch die Platzverhältnisse in Anbetracht seiner sonst kompakten Abmessungen sehen lassen. Einzig der Preis von 49.190 für die Earth-Plus-Ausstattungsvariante könnte für so manchen zu viel sein. Der Einstiegspreis liegt bei 36.840 Euro.
KIA EV3 EARTH PLUS
Antrieb: Front
Leistung: 150 kW/204 PS
Drehmoment: 283 Nm
Beschleunigung: 0–100 km/h: 7,9 sec
Spitze: 170 km/h
Reichweite (lt. WLTP): 563 km
Ladedauer (von 10 auf 80 %): 31 Min.
Spaßfaktor: 8,5 von 10
Testwagenpreis: 49.190 Euro
Ende letzten Jahres hat BMW die zwischenzeitlich vierte Modellgeneration des Premium-Mittelklasse Sports Activity Vehicle (SAV) X3 eingeführt. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Doch schon zu Beginn stand fest: Selbst wenn Design, technische Feinheiten und das Fahrverhalten überzeugen sollten, über den Preis gilt es definitiv zu reden.
TEXT: FELIX KASSEROLER // FOTOS: TOM BAUSE
Nun steht er also vor uns, der deutlich aufgefrischte X3. Erhältlich in insgesamt vier verschiedenen Antriebsvarianten findet sich in der Angebotspalette neben einem Diesel, einer Einsteigerbenzinvariante und einem Plug-inHybrid auch eine Sportbenzinvariante mit 293 kW (398 PS). Wir konnten uns bereits ein Bild vom Neuen machen, konkret von der Dieselvariante xDrive 20d.
Angetrieben wird das SAV von einem 2-Liter-Vierzylinder-Diesel in Kombination mit einem 48-Volt-Mildhybrid-System. Im Ergebnis bedeutet das eine Systemleistung von 145 kW (197 PS) und ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern. Die Kraftübertragung auf alle vier Räder erfolgt mithilfe des wunderbar sanft arbeitenden 8-Gang-Steptronic-Getriebes mit Schaltwippen hinter dem Lenkrad. Dieses Zusam-
menspiel verhilft dem knapp zwei Tonnen schweren X3 zu einer Beschleunigung von null auf 100 km/h in 7,7 Sekunden. Das ist in Anbetracht der gewachsenen Abmessungen absolut in Ordnung. Zum Vergleich: In der Länge ist der neue X3 um 34 Millimeter (auf 4.755 mm), in der Breite um 29 Millimeter (auf 1.920 mm) und in der Höhe um 25 Millimeter (auf 1.660 mm) angewachsen. Mit den Abmessungen ist gleichzeitig auch
das Kofferraumvolumen um 20 Liter auf insgesamt 570 Liter gestiegen. Sofern man die Rücklehne, die sich im Verhältnis 40:20:40 umklappen lässt, komplett umlegt, erhöht sich das Volumen auf mehr als satte 1.700 Liter. Die große Heckklappenöffnung sorgt dafür, dass vom Stauraum auch tatsächlich Gebrauch gemacht werden kann.
Optisch präsentiert sich der X3 insbesondere durch adaptive LED-Doppelscheinwerfer mit L-förmigen Lichtelementen sowie die zweigeteilte Niere mit ihrer neuartigen Struktur, bestehend aus vertikalen und diagonalen Streben, deutlich aufgewertet. Letztere ist wie bei anderen Modellen von BMW optional mit der ausdrucksstarken Konturbeleuchtung BMW-Iconic-Glow erhältlich. Hinzu kommen eine weit nach hinten modellierte Dachlinie, die neben den groß ausgeformten Radhäusern für ein erwachseneres Auftreten sorgt. Abgerundet wird das Außenkonzept von einer muskulösen Heckansicht, die neben den kantigen LED-Heckleuchten vor allem von der farblich abgesetzten Heckschürze profitiert. Optionale 21-Zoll-Leichtmetallfelgen und als Teil der Sonderausstattung M-Sportpaket erhältliche M-Sport-spezifische Exterieurund Interieurelemente geben dem Ganzen noch den letzten Feinschliff.
KAUM TASTEN, VIEL TOUCH
Im Innenraum setzt BMW beim neuen X3 bei Instrumententafel und Türverkleidung auf Homogenität und verpasst ihm kurzerhand eine fast gänzlich fugenlose Optik. Gefällt uns sehr. Dazu kommt ein bekanntes BMW-Curved-Display mit 12,3 Zoll großem Informationsdisplay sowie 14,9 Zoll großem Controldisplay. Als optisches Highlight erhält der X3 die ansprechende BMW-Interaction-Bar. Bei der ursprünglich aus dem 7er-BMW stammenden Leiste handelt es sich um eine in die Instrumententafel integrierte Licht- und Funktionsleiste in Glasoptik, die beispielsweise als Bedienung der Warnblinkanlage fungiert. Für den zusätzlichen Tick Sportlichkeit sorgt ein unten abgeflachtes, beheizbares M-Lederlenkrad. Platz nimmt man auf komfortablen Sportsit-
Antrieb: Allrad
Leistung: 145 kW/197 PS
Drehmoment: 400 Nm
Beschleunigung: 0–100 km/h: 7,7 sec
Spitze: 205 km/h
Verbrauch: 5,8 bis 6,5 l/100 km
Spaßfaktor: 8 von 10
Testwagenpreis: 92.877 Euro
zen, die – als Teil des M-Sportpakets – mit einer Alcantara/Veganza-Kombination in Schwarz überzogen und neben einer Sitzheizung in der ersten Reihe auch mit einer aktiven Sitzbelüftung ausgestattet sind. Damit die im Sonnenlicht auch tatsächlich zur Geltung kommen, gibt es im Austausch für 1.260 Euro ein Panorama-Glasdach. Für die musikalische Untermalung sorgt zuletzt als Teil des Premium-Pakets ein Harman-Kardon-Surround-Sound-System.
Nicht nur optisch zeichnet der neue X3 ein schönes Bild, er überzeugt auch mit einwandfreien Fahreigenschaften. So sorgt das optionale adaptive Fahrwerk in jeder Fahrsituation für kontrolliertes Fahrverhalten, in Kombination mit der variablen Lenkung macht auch sportlicheres Fahren Spaß. So weit so gut also. Doch 92.877 Euro sind unserer Meinung nach schlicht zu teuer. Zwar verfügt der Testwagen über einige kostspielige Extras, die nicht unbedingt notwendig sind, doch selbst der Grundpreis ist mit 66.917,20 Euro nicht gerade ein Schnäppchen. Wenngleich die Optik wichtig ist, handelt es sich trotz allem um einen mittelmäßig motorisierten Diesel. Zum Vergleich: Der X3 M50 xDrive startet bei 97.488,10 Euro und ist bereits einigermaßen gut ausgestattet. Da könnte sich also der Griff zur Sportvariante oder überhaupt einem anderen Modell lohnen. Die machen ziemlich sicher ebenso viel Spaß.
Andy Wolf Eyewear ist ein steirisches Brillenlabel, das 2006 von Andreas „Andy“ Pirkheim und Wolfgang „Wolf“ Scheucher in Hartberg gegründet wurde. Die Marke steht für die unkomplizierte Verbindung von traditionellem Brillenhandwerk mit zeitgenössischem, innovativem Design und spielerischen Details, die man oft erst auf den zweiten Blick erkennt. Und echt lässige (Werbe-)Fotos. Inklusive der Sonnenbrillen führt Andy Wolf circa 700 verschiedene Varianten an Brillen – von jedem Modell gibt es meist fünf Farbalternativen, bei ausgewählten zehn und mehr. Kaum ein Label ist derart breit gefächert, jeder findet hier sein Modell. Egal welche Gesichtsform, welches Geschlecht, welches Alter. Für Wagemutige und Zurückhaltende, für Kreative und Freund*innen der Klassik. Andy Wolf bietet Platz für alles und jeden. Im Sehenswert in Wattens gibt es bei der charmanten Tanja Schaffenrath eine wunderbare Auswahl an optischen und Sonnenbrillen – das Modell Cypress haben wir uns schon für den Sommer reserviert. 399 Euro.
Lise Meitner, österreichische Kernphysikerin und Pionierin der Radiochemie, mit Studentinnen (1959)
Marietta Blau war eine der ersten Frauen in Österreich, die Physik und Mathematik studierte. Sie forschte unter anderem am Hafelekar in Innsbruck und wurde fünf Mal für den Nobelpreis vorgeschlagen. Erfolglos. Als Jüdin war Blau 1938 schließlich gezwungen, zu emigrieren. 1970 starb sie in Wien. In keiner wissenschaftlichen Zeitschrift erschien ein Nachruf. Anerkennung erfahren Marietta Blau und andere frühe Forscherinnen wie die Zoologin Leonore Brecher oder die Archäologinnen Maria Junker und Lisbeth Schäfer nun in der Sonderausstellung „Forscherinnen entdecken: Frauen an der Akademie der Wissenschaften“, die aktuell an der Universität Innsbruck zu sehen ist. Noch bis Ende Mai bietet die Ausstellung einen Einblick in die bedeutenden Beiträge von Frauen an der Akademie der Wissenschaften und würdigt deren Forschungsergebnisse und Errungenschaften.
Für seinen Flaggschiff-Kopfhörer Beoplay H100 greift Bang & Olufsen auf fast ein Jahrhundert Geschichte zurück, um die Zukunft des Hörens neu zu definieren. Aufbauend auf dem Erfolg des Beoplay H95, des bislang erfolgreichsten Kopfhörers der dänischen Lifestylemarke, wurde der H100 in allen Disziplinen verbessert. Das Ergebnis: konkurrenzlos hochwertiger Klang, ein grandios-luxuriöses Design, das weit über Komfort hinausgeht, und eine Qualität, die einmal mehr neue Maßstäbe setzt. Der Beoplay H100 liefert puren Hi-Res-Sound und hält alle anderen Geräusche draußen. Erhältlich bei IQ-TEC an der Bundesstraße in Rum. www.iq-tec.at
Wir handeln mit feinster Ware aus der Welt der Zeit. Edle Zeitmesser ist spezialisiert auf erlesene Uhrenklassiker, seltene Unikate und Besonderem aus der Branche.
FAVRE LEUBA „DEEP BLUE“
1737 markiert das Gründungsjahr von Favre Leuba, einer der großen Schweizer Uhrenmanufakturen. 2024 ist das Jahr der Rückkehr auf die große Uhrenbühne, unter anderem mit einer besonderen 60th Anniversary Edition der „Deep Blue“, einer ikonischen Taucheruhr, die erstmals 1964 erschien. Mit 39 mm Durchmesser zeigt sich die Uhr zurückhaltend. Und vielleicht gerade deshalb macht sie das, zusammen mit dem äußerst präzisen FLD01 Automatikkaliber, dem robusten Edelstahlgehäuse und der Wasserdichte bis 300 Meter, zum treuen Begleiter für sämtliche Anlässe und Abenteuer. 2.600 Euro
office@edlezeitmesser.at
WEITERE INFORMATION:
Diese Uhr und viele weitere Unikate renommierter Marken sind verfügbar in unserer BOUTIQUE in Innsbruck, Palais Trapp, Maria-Theresien-Straße 38. www.edlezeitmesser.at
Die Aktion „Wahlsonntag“, auch für ausländische Mitbürger*innen, fand am 24. April1994 parallel zur Innsbrucker Gemeinderatswahl statt. Dieses Foto wird in der Ausstellung „GeRecht? – Geschichten über soziale Gerechtigkeit“ im Tiroler Volkskunstmuseum ab 6. Juni 2025 zu sehen sein. 20.OSTERAPRIL:SONNTAG HAPPY EASTER
Trotz des Umbaus des Ferdinandeums warten die Tiroler Landesmuseen auch in diesem Jahr mit einigen Ausstellungshighlights auf und rücken dafür mit dem Tiroler Volkskunstmuseum, der Hofkirche, dem Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum und dem Museum im Zeughaus die anderen Häuser verstärkt in den Fokus. So setzt sich anlässlich des Euregio-Museumsjahres 2025, das ganz unter dem Zeichen 500 Jahre Tiroler Bauernkriege und Michael Gaismair steht, das Tiroler Volkskunstmuseum ab Juni mit der Ausstellung „GeRecht?“ mit sozialen Ungleichheiten auseinander. Ein weiterer Fokus richtet sich ab Juli auf den Tiroler Künstler Heinz Gappmayr, der heuer 100 Jahre alt geworden wäre. Der international bedeutendste Vertreter der Visuellen Poesie Österreichs wird mit einer Ausstellung im öffentlichen Raum gewürdigt – seine Werke werden an zehn Standorten in ganz Innsbruck zu sehen sein. Ebenfalls sein 100-Jahr-Jubiläum feiert heuer der Tiroler Blasmusikverband. Zu diesem Anlass wird ab September eine Ausstellung im Tirol Panorama gezeigt. Eine Ausstellung mit dem Titel „Hosenrolle?“ nähert sich ab Oktober im historisch bedingt männerdominierten Kaiserjägermuseum erstmals ganz bewusst weiblichen Perspektiven zwischen 1809 und 1918 und der „39. Österreichische Grafikwettbewerb“ weicht in diesem Jahr ins Zeughaus aus. Mit der Intervention „Kaddisch“ der Künstler Oskar Stocker und Luis Rivera wird ab Oktober die Fassade des Volkskunstmuseums bespielt. Unter dem Titel „Ferdinandeum unterwegs“ sind außerdem Exponate aus den Sammlungen der Tiroler Landesmuseen an anderen Orten zu sehen, wie archäologische Highlights im Nonstal oder Werke von Heinz Gappmayr im Rabalderhaus Schwaz. Das mobile Konzept wird auch in den kommenden Jahren des Umbaus noch eine bedeutendere Rolle spielen. Die Planungsarbeiten für den komplexen Umbau des Ferdinandeums schreiten indes voran. Die bauhistorische Untersuchung ist größtenteils abgeschlossen, die bauvorbereitenden Maßnahmen haben begonnen. Die Erkenntnisse über den Zustand des historischen Gebäudes werden laufend in die Pläne der Architekten Marte-Marte eingearbeitet, die architektonische Fertigstellung ist 2028 geplant. Begleitet wird der Umbau von „Kunst an der Baustelle“ . Die gekürten Projekte sollen dabei als temporäre Highlights den Transformationsprozess des Museums sichtbar machen und mit dem Stadtraum interagieren. Infos zum Ausstellungsprogramm unter www.tiroler-landesmuseen.at
Von 8. bis 11. Mai findet heuer die bereits 14. Auflage der achensee.literatour statt, bei der von Lyrik bis Belletristik und von Debütanten bis Routiniers literarisch quasi alles geboten wird. Eröffnet wird das viertätige Festival dieses Mal von Erfolgsautor Daniel Glattauer, der aus seinem neuen Roman „In einem Zug“ lesen wird. Besonders freuen wir uns auf Erika Pluhar (Bild), die Grand Dame der österreichischen Belletristik, die die Gäste zu einer Schiffslesung an Bord der Achenseeflotte bittet. Pluhar, die zum ersten Mal am Achensee zu Gast ist, präsentiert dabei ihren neuen Roman „Spät aber doch“. Bernhard Aichner, Schirmherr der Veranstaltung, lädt abends zu einem Thrillerdinner im Entners am See. Das gesamte Programm mit allen Zeiten, Örtlichkeiten und Ticketreservierungen finden Sie unter www.achensee-literatour.at.
Badeküken, rockige Osterhasen, goldene Eier und bunte Karotten – die fröhlich-farbenfrohe Osterkollektion von Lush sorgt für eine ordentliche Portion Frühlingsgefühle. Unsere Favoriten sind die Cheep-CheepBadebombe mit feiner Mischung aus Limet te, Veilchen und Knis terbrause (5 Euro) und die süß-zuckrige Rock-Star-RabbitSeife (9 Euro).
V. li. Michael Gsaller (Hall in Tirol), Fides Laiminger (PillerseeTal), Franz Erler (Wattens), Michaela Hausberger (Hohe Salve-Wildschönau), Verena Schlager (Telfs), Sarah Brandacher (Innsbruck), Petra Hohenauer (Standortagentur Tirol), Simon Franzoi (Wirtschaftskammer Tirol), Angelika Hronek (St. Johann in Tirol), Alina Steinlechner (WiR Alpbachtal), Bernd Breitfellner (Kitzbühel), Thomas Ebner (Kufstein), Clemens Joast (Wörgl), Manfred Berkmann (Schwaz)
Eine gemeinsame Werbeplattform bündelt regionale Gutscheinsysteme und macht damit Schenken noch einfacher.
Egal ob im Außerfern, im Oberland, in der Landeshauptstadt oder im Unterland: Gutscheine sind das mit Abstand beliebteste Geschenk der Tirolerinnen und Tiroler. Besonders wenn es sich dabei um lokale Einkaufsgutscheine handelt, stärken diese den Wirtschaftsstandort Tirol und binden die Kaufkraft in der jeweiligen Region. Das erhält und belebt die Ortskerne und Einkaufsstraßen und schafft attraktive Arbeitsplätze in allen Tiroler Bezirken.
GESCHENKIDEE
Ostern, Muttertag, Geburtstage, Firmungen und Jubiläen: Regionale Einkaufsmünzen und -gutscheine sind immer eine gute Geschenkidee. Mit freundlicher Unterstützung der Wirtschaftskammer Tirol und der Standortagentur Tirol. PR
Die folgenden Tiroler Orts- und Stadtmarketingorganisationen bieten lokale Einkaufswährungen an (in alphabetischer Reihenfolge):
Fulpmes: Stubai-Taler
Fügen: crowny
Hall in Tirol: Guldiner
Innsbruck: Inn-Taler
Kitzbühel: Kitz-Zehner
Kufstein: Kufsteiner Dukaten
Landeck: Gutscheine der Leistungsgemeinschaft Landeck-Zams
PillerseeTal: PillerseeTaler
Schwaz: Silberzehner
St. Johann in Tirol: St. Johanner Einkaufsgutscheine
Telfs: Telfer Gutsch(w)ein
Wattens: Einkaufsgutschein Kristallregion
Wildschönauer Wirtschaft: Wildschönauer Drachentaler Wirtschaft im westlichen Mittelgebirge: Regiotaler
WiR-Alpbachtal: WiR-Gutscheine
Wörgl: Wörgl-Gutscheine
www.wir-schenken-regional.tirol
Für immer mehr Menschen sind Allergien ständiger Begleiter. Wie in fast allen Vorgängen in unserem Körper ist es der Darm, der auch hier (s)eine Rolle spielt. Eine gestörte Zusammensetzung unseres Mikrobioms kann zu einer überschießenden Immunantwort führen, was die Entstehung allergischer Reaktionen begünstigen kann. Deshalb: Achten Sie auf Ihre Darmgesundheit!
MARINA BERNARDI
Allergien scheinen in den vergangenen Jahren immer weiter zuzunehmen. Dass das nicht nur ein subjektives Empfinden ist, bestätigt Dr. David Wanner. Er ist Facharzt für Innere Medizin und Pneumologe sowie Geschäftsführer und ärztlicher Leiter des Allergieambulatoriums Hall, das neben der Universitätsklinik DIE Anlaufstelle für die Diagnose und Behandlung von Allergien und Unverträglichkeiten in Westösterreich ist. Seit einem halben Jahr ist Wanner außerdem Konsiliararzt im Park Igls: „Die Zahl an Allergiker*innen nimmt in der Tat laufend zu. Dies ist vor allem mit Veränderungen in unserem Umfeld zu erklären“, sagt er. Mit dem Wandel der klimatischen Bedingungen werden in Mitteleuropa etwa immer mehr Pflanzen heimisch, die früher nur in entfernten Breitengraden zu finden waren. Auch die stetig wachsende Vielfalt an Nahrungsmitteln und Verarbeitungstechniken führt zu deutlich mehr Inhaltsstoffen, die in der Gesamtheit zu einem potenziell höheren Allergierisiko führen. Nicht jede gefühlte Allergie indes ist eine. „Im Zuge der Anamneseerhebung ist die Frage nach Allergien obligatorisch“, erklärt Dr. Peter Gartner, Chefarzt im Gesundheitszentrum Park Igls. „Die meisten unserer Gäste wissen jedoch erstaunlich unkonkret darüber Bescheid. Vieles bewegt sich dabei im Bereich der Vermutungen. Die Zusammenarbeit mit dem Allergieambulatorium ist für die Patienten deshalb extrem wertvoll, weil sie mit einer einzigen Blutabnahme Fakten und Klarheit schafft.“
ECO.NOVA: Was genau versteht man unter einer Allergie und wie unterscheidet sie sich zum Beispiel von einer Erkältung?
DAVID WANNER: Dringen etwa Viren oder Bakterien von außen in den Körper ein, wird eine entsprechende Immunreaktion ausgelöst. Bei einer Erkältung reagiert der Körper also auf einen Eindringling, der für ihn eine Gefahr darstellt. Eine Allergie ist darüber definiert, dass unser Immunsystem auf externe Einflüsse reagiert, die für uns im Normalfall keine Gefahr darstellen. Im Grunde ist eine Allergie somit eine Überoder Fehlreaktion unseres Körpers.
„Mit unserem Allergy Explorer können wir mit nur einer Blutabnahme 295 verschiedene Allergene testen.“
DR. DAVID WANNER
Die klassische Schulmedizin setzt bei Allergien beinahe ausschließlich auf Hypo- bzw. Desensibilisierung. Der Körper wird dabei mit immer höheren Dosen des Allergens konfrontiert, um ihn langsam daran zu gewöhnen. Die Moderne Mayr-Medizin hingegen setzt auf „Rebalancing“: Das Immunsystem wird effizient gestärkt, damit es den feindlichen Angreifern Paroli bieten kann. Die Darmsanierung ist dafür das probate Mittel, stehen doch rund 70 Prozent des Immunsystems mit dem Darm in Verbindung. Wer den Darm stärkt und damit auch die Barrierefunktion der Darmschleimhaut optimiert, stärkt das Immunsystem des ganzen Körpers. Die Reduktion auf wenige Nahrungsmittel und die Vorverdauung im Mund durch sorgfältiges Kauen bewirken, dass sich das Darmmikrobiom erholen kann.
Was versteht man in diesem Zusammenhang unter dem Begriff Sensibilisierung?
DW: Sensibilisierung bedeutet, dass das Immunsystem auf ein Allergen reagiert und spezifische Antikörper bildet, allerdings treten noch keine Symptome auf. Können etwa Antikörper auf Hundehaare nachgewiesen werden, heißt das nicht, dass man allergisch dagegen ist. Erst wenn der Körper symptomatische Reaktionen zeigt, wird es zur Allergie. Kurz gesagt: Nicht jede Sensibilisierung führt zu einer Allergie, aber jede Allergie beginnt mit einer Sensibilisierung.
Wie lassen sich Allergien fundiert testen?
PETER GARTNER: Im Park Igls legen wir generell Wert auf eine umfangreiche Anamnese, für die wir uns auch entsprechend Zeit nehmen. Sie ist in fast allen Bereichen eines unserer wertvollsten Werkzeuge. Die Frage nach Allergien ist dabei meist eine der ersten. Das Wissen darüber ist allerdings oft vage, viele haben eher ein diffuses Gefühl. Folglich vermeiden sie vielleicht seit Jahren bestimmte Lebensmittel, obwohl das gar nicht nötig wäre. Manchmal handelt es sich bei bestimmten Beschwerden nicht um eine Allergie, sondern
„Es zeigt sich, dass ein gesundes und vielfältiges Mikrobiom eine Schlüsselrolle in der Allergieprävention spielt.“
DR. PETER GARTNER
um eine so genannte Idiosynkrasie, also eine Art Überempfindlichkeit, oder eine Aufnahmeschwäche der Darmschleimhaut, wie es etwa bei Laktose- oder Fruktoseintoleranz der Fall ist. Die meisten Gäste sind deshalb sehr dankbar für die Möglichkeit, sich vom Allergieambulatorium kompetent und fachgerecht testen lassen zu können. DW: Im Allergieambulatorium bieten wir sämtliche moderne Möglichkeiten, um Allergien und Unverträglichkeiten zu diagnostizieren – vom einfachen Prick-Test, einem Hauttest, der etwa zur Diagnose von Heuschnupfen eingesetzt wird, bis hin zu molekularer Diagnostik, mit der sich eine Reihe selbst hochspezifischer Allergene testen lässt. Wir verfügen seit Kurzem über einen eigenen Allergy-Explorer-in-vitro-Test im Ambulatorium, mit dem wir direkt vor Ort 295 verschiedene Allergene testen können. In der Diagnostik ist ALEX aktuell das Nonplusultra und kann von inhalativen Allergien wie Heuschnupfen oder Tierhaaren bis hin zu Insektengiften alles testen. So lassen sich Allergien sehr präzise bestimmen, es lässt sich herausfinden, ob es sich um primäre oder sekundäre Allergien, so genannte Kreuzallergien, handelt und wie ausgeprägt und in weiterer Folge gefährlich die Allergie tatsächlich ist. Es macht für Patient*innen einen Unterschied, ob ein Bienenstich im
schlimmsten Fall einen lebensbedrohlichen Schock auslösen kann oder ob beim Verzehr von Erdnüssen lediglich der Mund ein wenig kribbelt. PG: Das Tolle für unsere Patient*innen ist, dass es für die gesamte umfangreiche Testung mit dem Allergy Explorer nur eine einzige Blutabnahme braucht. Weil die Auswertung direkt im Allergieambulatorium erfolgt, liegen uns die Ergebnisse in der Regel innerhalb nur eines Tages vor.
Können Allergien auch wieder „verschwinden“? DW: Grundsätzlich kann jede Allergie zu jedem Zeitpunkt entstehen und auch wieder verschwinden. Was dahintersteckt, lässt sich leider nicht genau sagen. Man weiß aus Erfahrungen, dass zum Beispiel inhalative Allergien im Alter tendenziell schwächer werden. Bei ganz jungen Kindern lassen sich oft auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten beobachten, die im Laufe der Zeit wieder abnehmen.
Sind Männer oder Frauen anfälliger für Allergien? DW: Grundsätzlich gibt es hier keine Unterschiede. Man weiß allerdings, dass hormonelle Einflüsse eine Rolle spielen können und Östrogen ein Allergietrigger sein kann. Hier haben Frauen sozusagen von Natur aus einen Nachteil.
Wie kann man im Park Igls Patient*innen mit Allergien unterstützen? PG: 70 bis 80 Prozent der immunkompetenten Zellen unseres Körpers sind in der Darmschleimhaut des Dünndarms angesiedelt. Das Mikrobiom spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation unseres Immunsystems und steht damit auch in engem Zusammenhang mit der Entwicklung von Allergien. Dies ist mittlerweile auch in zahlreichen Studien auf universitärer Ebene und international auf höchstem wissenschaftlichen Niveau bestätigt. Unsere primäre Aufgabe im Park Igls ist es, die Darmgesundheit unserer Patient*innen zu unterstützen und Dysbalancen auszugleichen. Die Basis eines Aufenthaltes bildet deshalb immer die Moderne Mayr-Kur, denn was auch immer man seinem Darm Gutes tut: Man unterstützt damit sein gesamtes Immunsystem und hilft dem Körper, adäquat auf äußere Einflüsse zu reagieren.
Lassen sich Allergien generell heilen? DW: Man kann Allergien in Form einer Desensibilisierung „verlernen“. Das funktioniert allerdings nicht im Laufe von zwei, drei Wochen und leider auch nicht für alle Arten von Allergien. Für inhalative Allergien sind die Möglichkeiten bereits weit fortgeschritten und durchaus etabliert, für Nahrungsmittel stecken sie hingegen noch in den Kinderschuhen. Generell muss jede Desensibilisierung mit einem stationären Aufenthalt in der Klinik beginnen. PG: Auch wir können im Park Igls Allergien nicht heilen, doch wir können den Patient*innen helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen, Symptome zu mildern und geben ihnen Werkzeuge an die Hand, um den Alltag auch mit ihrer Allergie bestmöglich zu gestalten. Unser Ziel ist es, unsere Patient*innen im Haus nicht nur zu behandeln, sondern ihr Leben langfristig und nachhaltig zu verbessern. DW: Ich bin zu 100 Prozent überzeugt davon, dass wir in den kommenden Jahren noch viel mehr Aufschluss darüber gewinnen werden, welche Rolle ein gesundes Mikrobiom für unser Immunsystem und unsere Gesundheit spielt. Wir wissen bereits viel, aber viel mehr wissen wir noch nicht einmal annährend. Im Park Igls wird ein Bewusstsein dafür geschaffen, wie essentiell ein gesunder Darm ist. Das ist eine wichtige Erkenntnis. Wenn man beginnt, sich während eines Aufenthaltes intensiv mit sich selbst und seinen Ernährungsgewohnheiten zu beschäftigen, dann hat man eigentlich schon gewonnen.
Auf ins Gewimmel in der neuen Sonderausstellung „Um alles in der Welt“ im AUDIOVERSUM.
Schon einmal durch ein Ohr in 3D gesurft oder überdimensionale Haar-Sinneszellen gefühlt? Was hat eine spektakuläre Virtual-Reality-Achterbahnfahrt mit dem Hörsinn zu tun? Im interaktiven Science Center AUDIOVERSUM in Innsbruck wird Hören zum faszinierenden Abenteuer.
Aktuell begeistern neben der Hauptausstellung auch zwei Sonderausstellungen: Im TATORT:AUDIOVERSUM ermitteln Besucher*innen selbst in einem Kriminalfall und lernen dabei das spannende Feld der kriminalistischen und forensischen Ermittlungsarbeit kennen. In der neuen Sonderausstellung „Um alles in der Welt“ hingegen dreht sich alles um das Thema Kreislaufwirtschaft. Um die Welt zu erklären, muss man sie vereinfachen, und das macht das AUDIOVERSUM ab dem 9. April. Ein riesiges Wimmelbild soll dabei helfen, die Zusammenhänge rund um die Kreislaufwirtschaft in unserer Welt besser zu verstehen. Globalisierung ist ja grundsätzlich toll. Wir können an die entlegensten Orte reisen oder zumindest unser Fernweh mit exotischem Essen stillen. Wir können rund um die Uhr im Internet suchen, wonach unser Herz begehrt. Klingt doch
alles super oder nicht? Ein paar Nachteile gäbe es dabei aber zu erwähnen: die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, die starke Umweltverschmutzung, schrumpfende Freiflächen und auch die Vielzahl an Müllbergen. Die gute und zugleich schlechte Nachricht: Das alles hat mit uns zu tun sowie mit unserem Alltag und den Folgen unserer Handlungen. In der Ausstellung soll all das stets mit einem positiven Blick auf das große Ganze betrachtet werden.
AUF INS GEWIMMEL
Auch zahlreiche interaktive Exponate helfen dabei, „alles in der Welt“ besser zu verstehen und begreiflich zu machen. Der Fokus dieser Ausstellung ist auf die alltäglichen Themen Essen, Kleidung, Auto, Strom, Handy und Pflege gerichtet. Neugierig? Dann stürzt euch am besten gleich ins Gewimmel!
AUDIOVERSUM SCIENCE CENTER
Wilhelm-Greil-Straße 23, 6020 Innsbruck Tel.: 05 7788 99, office@audioversum.at www.audioversum.at
Öffnungszeiten: Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr, Mo. Ruhetag, Feiertage geöffnet
In der Galerie Nothburga in Innsbruck machen sich sechs höchst unterschiedliche Frauen aus der Schweiz, Mexiko, den Philippinen, Frankreich, Großbritannien und Kroatien auf die Suche.
Der Titel der Ausstellung „Auf der Suche nach …“ ist inspiriert vom Roman „À la recherche du temps perdu“ von Marcel Proust, der sich darin mit seiner eigenen Vergangen-
JOSEPHINE TURALBA, Philippinen
Ich mache mich auf die Suche nach den Frauen von heute und morgen. Wo leben sie? Wie bewegen sie sich? Was machen sie? Meine Frauen sind selbstbewusst, autonom, sie bestimmen selbst ihr Leben, sind unabhängig, frei und offen für die Freude, die Natur und die Lust. Ihre Welt ist sinnlich, bunt und lebendig. Meine Frauen sind nicht mehr die grauen Mauerblümchen, die nur eine (meist von Männern aufgelegte) Rolle spielen und dienen und gehorchen müssen. Sie haben sich von der männlichen Abhängigkeit gelöst und genießen das Leben.
SALLY DURCOW, Frankreich/ England
Ich bin auf der Suche nach Möglichkeiten, sowohl natürlichen Elementen als auch weggeworfenen, von Menschenhand geschaffenen Gegenständen neues Leben einzuhauchen und zu zeigen, dass ihnen durch die Kunst eine neue Bedeutung verliehen werden kann. Meine Arbeit ist inspiriert von Mythen, Träumen und Legenden – aber auch von unserer natürlichen Umwelt und den Auswirkungen der Menschheit darauf.
heit beschäftigt – aber auch der Vergangenheit einer Epoche, dem „Fin de Siècle“. „Während bei Marcel Proust sein Blick zurückfällt, auf das, was war, blicken die Frauen bei un-
serer Ausstellung nach vorne, auf das, was ist und kommen wird. Jede Frau macht sich dabei auf ihre eigene Suche“, sagt Kuratorin Mag. Elisabeth Melkonyan.
WALTRAUT WINKLER, Schweiz
Ich bin auf der Suche nach einer künstlerischen Ausdruckskraft, die meine inneren Träume und Visionen visualisiert. Ich arbeite vor allem an kleinformatigen Malereien auf biegsamem Material wie Papier und Karton. Das Material bestimmt den Malprozess und nicht eine bestimmte Absicht. Vorgefundene Fotografien aus Magazinen verwende ich als Zeichen, die im Zusammenspiel mit der Farbe eine eigene Aussage bekommen. Ich benutze Kreide, Pigment oder Acryl und versuche, offen zu sein für alle Zufälle, die diese Malweise mit sich bringt. Das Unerwartete löst jeweils die nächsten Schritte aus und führt schließlich zum Bild.
L IA
Ich bin auf der Suche nach der Mutter. Einer Mutter, die neben dem Muttersein auch Künstlerin und feministische Aktivistin ist. Das Muttersein ist geprägt von der Erziehung der Kinder, Beschaffung von Nahrung und Kleidung. Doch Frau und Mutter ist nicht alles. Die ältesten Gesellschaften waren matriarchal. Es gab machtvolle Göttinnen, die für die Menschlichkeit prägend waren. Meine Werke, meine Performances und Malereien beschäftigen sich mit dieser allumfasssenden machtvollen Mutter, die ein fruchtvolles, lebendiges und friedliches Leben auf unserem Planeten möglich macht.
Ich bin auf der Suche nach dem Ursprung der femininen Energie. Dabei interessiert mich die lebendige Kraft und Stärke der Frau. In meiner Malerei und meinen Objekten beschäftige ich mich mit dem dynamischen Prozess von Werden und Vergehen, Gebären und Geborenwerden. Diesen Vorgang versuche ich mit einem lebendigen und bewegten Pinselstrich und einer phantasievollen und kreativen Gestaltungsweise zu visualisieren. Dabei verbinde ich gerne Malerei mit textilen Techniken wie Stricken, Sticken und Häkeln.
NADA BENC - Š TUKA, Kroatien
Da wir durch die Geburt auf diese Welt gekommen sind, begeben wir uns auf eine freudige Erkundung der aufregenden Reise unseres Lebens. Erfahrungsgemäß überwinden wir Schritt für Schritt viele Hindernisse, genießen angenehme Momente und Zeiten, lernen aus unseren eigenen Fehlern … wir versuchen langsam, die Welt um uns herum kennenzulernen. Mit einem offenen Geist dauert die Reise der Selbstfindung ein Leben lang. Ich weiß nur, in welche Richtung ich gehe. Meine Suche geht in die Richtung einer engen Gemeinschaft mit einem anderen Wesen – einer Einheit ähnlicher Unterschiede. Ich hoffe, dass meine Suche in meinen Keramikarbeiten sichtbar ist.
GALERIE NOTHBURGA, Innrain 41, 6020 Innsbruck, info@galerienothburga.at, www.galerienothburga.at
Auf der Suche nach: Sichtweise von sechs Frauen, Dauer: 22. April bis 17. Mai 2025 || Mi. bis Fr. von 16 bis 19 Uhr, Sa. von 11 bis 13 Uhr
CHARMING PLACE
Manchmal gibt es Orte, die einem das Gefühl geben, angekommen zu sein.
Das Relais d’Arfanta, eingebettet ins Prosecco-Superiore-Gebiet zwischen Conegliano und Valdobbiadene, ist genau so ein Ort und ein echter Geheimtipp.
Inmitten von sanften Hügeln und blühenden Weinreben bietet das charmante Landhotel Relais d’Arfanta einen Rückzugsort, der die Seele verzaubert. Die Umgebung lässt den Alltagsstress schnell vergessen und schafft eine Atmosphäre, in der die Zeit langsamer zu vergehen scheint. Was das Relais d’Arfanta so besonders macht, ist nicht nur seine idyllische Lage, sondern auch die herzliche Atmosphäre, die von Gastgeberin Renate Ortner Huber geschaffen wurde. Als Maître de Maison aus Südtirol bringt sie ihre jahrzehntelange Erfahrung in jedes Detail ein. Mit nur sieben exklusiven Suiten wird ein familiärer Charme vermittelt, der durch die luxuriöse Ausstattung und die Liebe zum Detail perfekt ergänzt wird. Die Zimmer bieten eine gelungene Mischung aus klassischem Komfort und modernen Annehmlichkeiten – geölte Holzfußböden, edle Leinentapeten und großzügige Marmorbäder sorgen für ein rundum hochwertiges Erlebnis.
GENUSS UND ERHOLUNG
Für kulinarische Höhepunkte sorgt die Sala Bellavista, in der Gäste bei einem atemberaubenden Blick auf die Weinberge ein köstliches Frühstück genießen können. Regionale Zutaten und sorgfältig zubereitete Feinheiten machen den Start in den Tag zu
AUSSTATTUNG: 7 luxuriöse Suiten (30–60 m2), Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad, Massagebereich, Fitnessraum, Swimmingpool
KULINARIK: Frühstück mit Blick auf die Weinberge, Restaurantempfehlungen, 10 Prozent Rabatt im Restaurant „La Corte“ (Michelin-Stern)
Dieses Refugium ist ein Hoteltipp aus der Kollektion von charmingplaces.de exklusiv für eco.nova . Anja Fischer und ihr Team haben ein glückliches Händchen für schöne Orte und besondere Reiseinspirationen.
einem unvergesslichen Erlebnis. Am Pool gibt es zudem die Möglichkeit, leichte Mahlzeiten zu genießen. Wer den Tag mit einem außergewöhnlichen kulinarischen Erlebnis abrunden möchte, findet im nahegelegenen Restaurant „La Corte“ in Follina eine perfekte Adresse. Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Lokal verwöhnt seine Gäste mit raffinierten Gerichten in unvergleichlicher Atmosphäre.
Entspannt wird in der wunderbaren Vielfalt des Wellnessbereichs. Eine finnische Sauna, ein türkisches Bad und ein Massagebereich laden dazu ein, vollkommen zu relaxen. Für Aktivere gibt es einen Fitnessraum, der Swimmingpool bietet eine wunderbare Möglichkeit zur Erholung.
Wer das Relais d’Arfanta besucht, erlebt mehr als nur einen Aufenthalt – der Besuch wird zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Kombination aus luxuriösem Service, persönlicher Betreuung und der außergewöhnlichen Lage macht das Haus zu einem idealen Rückzugsort. Ob für ein romantisches Wochenende, eine Auszeit mit Freunden oder eine erholsame Pause vom hektischen Alltag, hier findet jeder seinen Platz. Kein Wunder, dass Gäste immer wieder gerne hierher zurückkehren, um die italienische Lebensfreude und die Schönheit der Region zu genießen.
Wer die Ruhe und Schönheit der Langhe im Piemont sucht, der wird im Relais La Corte di Lequio der herzlichen Hausherren Elena und Andreas auf eine besondere Art von Gastfreundschaft treffen.
Eingebettet in die sanften Hügel der Alta Langhe auf etwa 700 Metern Seehöhe liegt das charmante Landhotel Relais La Corte di Lequio – ein Ort, an dem rustikale Eleganz und modernes Design auf einzigartige Weise zusammenfinden. Hier wird das Reisen zum Erlebnis für alle Sinne.
Die Geschichte des Relais beginnt 2005, als das Ehepaar Elena und Andreas den mutigen Schritt wagte, ein baufälliges Gebäude in ein exklusives Hotel zu verwandeln. Gemeinsam schufen sie einen Ort, der Tradition und modernen Luxus perfekt miteinander vereint. Ihre Erfahrung in der Designwelt – Elena als Interieurdesignerin bei Burberry, Andreas als Inhaber einer Werbeagentur– verleiht dem Haus seinen ganz besonderen Charme. Schon beim Betreten des Relais spürt man sofort: Hier wird Gastfreundschaft großgeschrieben. Elena begrüßt ihre Gäste mit einem strahlenden Lächeln, meist in perfektem Deutsch, und sorgt dafür, dass man sich sofort zu Hause fühlt. Das Interieur des Hotels ist eine gelungene Mischung aus klaren, modernen Linien und einer Atmosphäre, die durch warme Farben und gemütliche Details sofort Geborgenheit ausstrahlt. Die sieben individuell gestalteten Zimmer – jedes mit eigenem
AUSSTATTUNG: 7 individuell gestaltete Zimmer, Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad, Therapiebad und Whirlpool, Swimmingpool, Garten, Parkplatz, Garage
KULINARIK: Der Brasato à la Elena“ (Rinderbraten in Barolo) und die piemontesische Spezialität Carne Cruda sind echte Empfehlungen.
Dieses Refugium ist ein Hoteltipp aus der Kollektion von charmingplaces. de exklusiv für eco.nova . Anja Fischer und ihr Team haben ein glückliches Händchen für schöne Orte und besondere Reiseinspirationen.
Charakter – laden zum Verweilen ein. Ein Highlight: das Zimmer mit offenem Kamin und der besonderen Badewanne im Boden.
GENUSS FÜR GAUMEN UND SEELE Egal ob zum Frühstück oder beim abendlichen Dinner: Das Relais verführt mit kulinarischen Köstlichkeiten. Besonders zu empfehlen ist der „Brasato à la Elena“, ein zart in Barolo geschmorter Rinderbraten, der mit einer einzigartigen Schokoladensoße serviert wird. Und auch die piemontesische Spezialität Carne Cruda ist ein wahrer Genuss für die Sinne. Wer sich gerne zu einem Glas Wein in geselliger Runde niederlässt, findet in Elena und Andreas die perfekten Gesprächspartner.
Neben kulinarischen Genüssen bietet das Relais einen wunderschönen Wellnessbereich, der mit Sauna, Dampfbad und Whirlpool zum Entspannen einlädt. Wer sich eine Massage gönnen möchte, kann dies bei einem Glas Prosecco tun, während der Blick über die sanften Hügel der Langhe schweift. Der Pool, der herrliche Garten und die Aussicht machen den Aufenthalt perfekt – ob für einen Tag der Ruhe oder für einen längeren Aufenthalt. Für Ruhesuchende, Feinschmecker und Kulturinteressierte.
Das Designhotel Wiesergut in Saalbach-Hinterglemm steht auf geschichtsträchtigem Boden und ist für seinen reduzierten Luxus international bekannt.
Martina und Sepp Kröll sind Gastgeber mit einem Faible für Design. Und Sepp ist Bauer mit Leib und Seele. Der Umgang mit seinen Pinzgauer Rindern und Hühnern sowie die Verbundenheit zur Natur bilden für ihn den perfekten Ausgleich zur Arbeit als Hotelier.
Die insgesamt 24 Suiten in drei Kategorien glänzen durch ihre Ausrichtung mit Ausblicken auf das Salzburger Alpenpanorama. Holz und Glas dominieren den ruhigen Stil. Noch einen Schritt weiter gehen die vier GartenSuiten und die drei mit Saunahäuschen inkludierten HideawaySuiten, wo das Innere mit dem Äußeren zu verschmelzen scheint.
Das Restaurant und die angrenzende gemütliche Stube vermitteln Behaglichkeit und kulinarischen Anspruch gleichermaßen. Die Küche bietet Erntefrisches aus der Region, Handgepflücktes aus dem Gemüsebeet und Duftendes aus dem Kräutergarten. Schmackhaftes aus eigener Erzeugung wie Wildkräutersalate, Obstkuchen oder hausgemachte Marmeladen sind Standard im Wiesergut. Zum Hauptgang überzeugen frische, heimische Fische oder Pinzgauer Rind. Natürlich kommen überwiegend Produkte aus der hauseigenen Landwirt-
schaft und der Region zum Einsatz. Die Krölls legen viel Wert auf Qualität, saisonale Zutaten und die Verwendung heimischer Produkte. „Back to the roots“ ist die Philosophie von Küchenchef Andreas Hollin, der traditionelle Gerichte im À-la-carte-Menü neu interpretiert und so immer wieder für geschmackliche Hochgenüsse sorgt.
PRIVATSPHÄRE GARANTIERT
Mit der Erweiterung des neuen Mountain Escapes bestehend aus BergLoft, BergSuite und BergGym schafft das Wiesergut noch mehr Privatsphäre. Hohe, lichtdurchflutete Räume, viel Holz und Glas sowie ausgewählte Materialien zeichnen die neuen Räumlichkeiten aus – spektakulär in den Hang hineingebaut und dem Haupthaus gegenüberliegend. Auf 360 Quadratmetern erstreckt sich zum Beispiel das BergLoft in modern-reduziertem Look mit drei Schlafzimmern und Bädern sowie großzügigem Wohnbereich und hochwertig ausgestatteter Küche, alles um ein lichtspendendes Atrium gruppiert. Für das ultimative Wohnerlebnis gesellen sich dazu ein eigener 15 Meter langer Pool mit Terrasse, ein Fitnessbereich mit Sauna und diverse weitere Annehmlichkeiten. Luxus pur eben. Etwas anderes hätte man von den Krölls eh nicht erwartet. www.wiesergut.com
Oben: AUDIOVERSUM-Direktorin Julia Sparber-Ablinger mit Kulturvermittler Andreas Ablinger und Thomas Müller / Kabarettist Markus Koschuh und Künstler Peter Kollreider // Mitte: Heidi Sutterlüty-Kathan (Weiberwirtschaft) mit Architekt Armin Kathan / Eva Reimond, Nico Reimond (Event & Hospitality Expert) und Gabi Berchtold (Wirtin a. D. Berchtoldshof, Innsbruck) // Unten: Dominik Weitz (Besi Austria GmbH) und Julia Fliri (Swarovski) / Arzt Hannes Wolf mit Ehefrau Margherita Wolf und Gynäkologe Josef Berger
Seit Wochen ausverkauft, fand unlängst im AUDIOVERSUM Science Center in Innsbruck der Vortrag „TATORT:TALK“ statt, bei dem der international renommierte Kriminalpsychologe Dr. Thomas Müller das Publikum in die Geheimnisse der menschlichen Psyche entführte. Mit einer Mischung aus tiefgründiger Analyse und humorvollen Anekdoten erklärte der gebürtige Innsbrucker, warum es für einen Kriminalpsychologen nicht das „Wer“ oder „Wie“ eines Verbrechens, sondern vor allem das „Warum“ ist, das ihn interessiert.
➞ Infos zur aktuellen Ausstellung im Audioversum auf Seite 113.
ZUKUNFTS-ZEICHEN
Nach neunmonatiger Umbauzeit und einer ersten Eingewöhnungsphase feierte die UNIQA-Landesdirektion Tirol ihre Neueröffnung – und zahlreiche Gäste feierten mit. Neben Vorstandsvorsitzendem Andreas Brandstetter, Aufsichtsratsvorsitzendem Burkhard Gantenbein, Peter Humer (Vorstand Kunde & Markt Österreich), Sabine Pfeffer (Vorständin Kunde & Markt Bank Österreich) sowie Kolleg*innen aus anderen Bundesländern waren unter anderem auch Landeshauptmann Anton Mattle, Landesrat Mario Gerber, Gregor Bloéb (künstlerischer Leiter der Tiroler Volksschauspiele), Michael Gabl (ärztlicher Direktor des Sanatorium Kettenbrücke), IV-Präsident Max Kloger, Landespolizeidirektor Helmut Tomac, Bergrettungs-Landesleiter Ekkehard Wimmer und ÖAMTC-Tirol-Geschäftsführerin Ursula Muigg dabei.
Sindbad ist ein Mentoringprogramm für Schüler*innen im letzten Pflichtschuljahr. In einer 1:1-Beziehung bekommen Jugendliche dabei in diesem herausfordernden Lebensabschnitt einen jungen Erwachsenen zur Seite gestellt, um diese Phase der Orientierung bestmöglich zu meistern. Kürzlich luden die beiden Standortleiterinnen Katharina Klingler und Corinne Fürhapter von Sindbad Innsbruck gemeinsam mit Christiane und Gaudenz Trapp zu einem inspirierenden Diskussionsabend auf Schloss Friedberg. Impulse gab es von Markus Inama und Julia Seidl, Diana Panzirsch hat moderiert. ➞ Mehr zu Sindbad auf Seite 46.
Im Bild: Florian Werner, Katharina Klingler und Corinne Fürhapter mit Elisabeth Zanon
proHolz-Tirol-Clustermanager Simon Holzknecht, Medienspezialist Falko Mätzler, Forsttechnikerin Andrea Gögl, proHolz-Vorstandsmitglied Kurt Ziegner, Landes- und Bundesinnungsmeister Simon Kathrein und Rüdiger Lex, proHolzGeschäftsführer
Alle lieben Holz, doch niemand will, dass Bäume gefällt werden. Dabei sorgt gerade eine nachhaltige Waldpflege und Waldbewirtschaftung dafür, dass die Wälder fit bleiben und sich besser an die Klimaveränderungen anpassen können. Der seit Jahren etablierte „Holz-Hoangart“ von proHolz Tirol auf der Tiroler Hausbau- und Energiemesse war die Gelegenheit, um den Dialog zwischen der Holzbranche und der Öffentlichkeit zu fördern.
Reihe oben: Jakob Grüner und Roswitha Seekirchner bei der Eröffnung // Dragqueen Erika Empire, Grafik-Freelancer Robert Seekirchner, Christine Seekirchner, Daniela Almer (Notare im Zentrum) und Verena Raffeiner (TIWAG) // das Team von GSR Grüner Seekircher Rechtsanwälte // Mitte: Maria Haas (LGT Bank) und Carina Vedovelli (Hypo Tirol) // Herbert Empl (Empl), Günther Platter (Netzwerk Tirol hilft) und Jörg Marberger (Holz Marberger) // unten: Markus Polo (NHT) und Thomas Pühringer (IKB) // Klaus und Marie Mark (MK Illumination) mit Michael Brandl (Bezirkshauptmann Schwaz)
Die beiden Rechtsanwälte Jakob Grüner und Roswitha Seekircher haben sich zusammengetan und sind zur GSR Grüner Seekircher Rechtsanwälte GmbH fusioniert. Das wurde Ende Feber mit einem großen Fest gefeiert und zahlreiche Gäste feierten ausgiebig mit. Zuhause ist die Kanzlei in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck. www.gsr.law
Ende Feber zeichnete die BODNER Gruppe im festlichen Rahmen 153 Mitarbeiter*innen für ihre langjährigen Verdienste aus und verabschiedete 51 davon gebührend in den Ruhestand. Vier Mitarbeiter sind bereits außergewöhnliche 40 Jahre im Unternehmen, 13 seit 35 und sieben seit 30 Jahren. „Wir freuen uns jedes Jahr auf diese Veranstaltung, um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern persönlich für ihr Engagement und ihren Einsatz zu danken. Langjährige Mitarbeitende sind das Fundament unseres Erfolges“, betonte der geschäftsführende Gesellschafter Thomas Bodner. Nicht nur die langjährigen Mitarbeiter*innen werden bei der BODNER Gruppe gefeiert: Im Rahmen seiner Ausbildungsinitiative zeichnet das Traditionsunternehmen jährlich im Frühjahr auch seine besten Lehrlinge mit dem Titel „Lehrlinge des Jahres“ aus. Unter den Gästen fanden sich auch AK-Tirol-Vizepräsidentin Andrea Ager sowie der Betriebsratsvorsitzende Josef Brunner.
JUVE zählt zu den renommiertesten Fachmagazinen für Wirtschaftsjurist*innen im deutschsprachigen Raum und bewertet regelmäßig die Entwicklungen in der österreichischen Rechtslandschaft. Auch heuer zählt die Innsbrucker Kanzlei GPK Pegger Kofler & Partner wieder zur Marktspitze in Tirol und Vorarlberg. Besondere Anerkennung erhalten der für seine Fachkompetenz vielfach geschätzte Rechtsanwalt Stefan Kofler sowie Franz Pegger, der mit seiner zentralen Rolle im Gesellschaftsrecht „ungebrochen präsent“ bleibt und „uneingeschränkt zu empfehlen“ ist. Die Kanzleipartner*innen Melanie Gassler-Tischlinger, Fabian Bösch und Laura Neururer-Blum treten zudem in arbeitsrechtlichen Causen hervor. Georg Huber und Fabian Bösch finden außerdem für ihre Beratung im Bereich Digitalisierung positive Erwähnung.
Die Organisator*innen und Unternehmer*innen des Offenen Werkstors, das am 12. Juni stattfindet
10 Betriebe, 5 Touren, 2-mal 99 Minuten – so lauten kurz zusammengefasst die Fakten für das achte Offene Werkstor: Gemeinsam mit Partner*innen konnte das Stadtmarketing Hall in Tirol dafür wieder einen Mix aus spannenden neuen Unternehmen, Betrieben der ersten Stunde und bekannten Firmen für die Teilnehmerliste zusammenstellen.
➞ Mehr dazu auf Seite 50.
Seit 2017 wird die Medizinische Universität Innsbruck von Rektor Wolfgang Fleischhacker geleitet. Am 1. Oktober 2025 tritt Gert Mayer dessen Nachfolge an. Der Nephrologe ist derzeit Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin IV (Nephrologie und Hypertensiologie). Nach einer internationalen Ausschreibung hatte die Findungskommission acht Kandidat*innen zu Hearings eingeladen, Mayer wurde im ersten Wahlgang gewählt.
Moderator Walter sztovics, LeadershipExpertin Kathrin Fox, Helmut Naschberger (Aufsichtsratsvorsitzender TVB Kufsteinerland), TVB-Geschäftsführerin Sabine Mair und Obmann Georg Hörhager
Mitte März lud der Tourismusverband Kufsteinerland zur zweiten Ausgabe der Kufsteinerland Wirtschaftsgespräche in die Festungsstadt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Dialog, Impuls und Netzwerk. Talk-Gast war die Leadership-Expertin Kathrin Fox von Heidrick & Struggles München. Zahlreiche Unternehmer*innen aus der Region holten sich von ihr wertvolle Impulse zum Thema „Leadership in stürmischen Zeiten“.
Die Tiroler Straßenzeitung 20er lohnt einen Kauf nicht nur ob des sozialen Aspektes, sondern weil die Beiträge darin wirklich, wirklich gut sind. Alexandra Keller (die wir glücklicherweise auch zu unseren Redakteur*innen zählen dürfen und mit der wir gemeinsam das neue Podcastmagazin „medica“ umsetzen) hat für die Oktober-Ausgabe 2024 gemeinsam mit Fotograf Nicolas Hafele den Beitrag „Bitterböse Stiche“ verfasst und wurde dafür mit dem Journalismuspreis „von unten“ ausgezeichnet, der seit 2010 jährlich von der Armutskonferenz für respektvolle und tiefgründige Armutsberichterstattung vergeben wird. Die Jury findet, der Autorin gelinge es „durch eine empathische Beschreibung von bettelnden Menschen Betroffenheit auszulösen und gleichzeitig faktenbasiert die Hintergründe verständlich zu machen“. Bravo! Den Beitrag finden Sie unter www.20er.at (Das Heft / Ausgabe Oktober 2024 / Bitterböse Stiche)
Bereits zum vierten Mal holte proHolz Tirol mit der „Auszeichnung für Gestaltung und Tischlerhandwerk Tirol“ herausragende Projekte vor den Vorhang.
ProHolz Tirol lud gemeinsam mit der Landesinnung der Tischler und Holzgestalter und der Kammer der ZiviltechnikerInnen | Arch+Ing Tirol und Vorarlberg zur Einreichung hervorragender Projekte für die „Auszeichnung für Gestaltung & Tischlerhandwerk Tirol 2025“ ein. Die 76 eingereichten Projekte sorgten unter den Jurymitgliedern, erneut unter dem Vorsitz des Designprofessors Günther Grall, für spannende Diskussionen. Sechs Auszeichnungen, fünf Anerkennungen und 14 Nominierungen sind das Ergebnis einer intensiven Juryarbeit. Landeshauptmann-Stellvertreter ÖR Josef Geisler brachte als für die Forstund Holzwirtschaft zuständiges Mitglied der Tiroler Landesregierung seine Freude über die heimische Entwicklung zum Ausdruck: „Das Tischlerhandwerk hat nicht nur goldenen Boden, sondern es ist auch Kunst.
Wenn man diese Objekte und Projekte, die wir heute ausgezeichnet haben, betrachtet, dann ist das wirklich Kunst auf höchstem Niveau, Handwerkskunst schlechthin.“ Infos zu den Projekten unter auszeichnungen. proholz-tirol.at PR
proHolz Tirol-Geschäftsführer Rüdiger Lex, Anna Decker (Tischlerei Decker GmbH) und Heinrich Auer (Holzmanufaktur und Vitrinenbau Auer GmbH)
v. li: proHolz-Tirol-Vorstandsmitglied Kurt Ziegner, Sebastian Weimann (Wetscher Werkstätten), Helmuth Hehenberger (Landesinnungsmeister der Tischler und Holzgestalter Tirol), Sandra Außerlechner (Wetscher Werkstätten), Maximilian Wetscher (Geschäftsführer der Wetscher Immobilien GmbH & Wetscher Möbel Mitnahme GmbH), Architekt Hanno Vogl-Fernheim (Präsident der Kammer der Ziviltechniker*innen für Tirol und Vorarlberg) und LHStv Josef Geisler
Topjob – Academy –staatlicher Berufsabschluss
Mit dem Programm „Talents for Tourism“ findet der Ausbildungsbetrieb motivierte und mit Fortlauf der Akademie immer besser qualifizierte Fachkräfte.
„Talents for Tourism“ hilft aber nicht nur beim Recruiting, sondern ist auch aktive Personalentwicklung, indem bestehende Hilfskräfte zu Fachkräften weitergebildet werden.
Attraktive Förderungen.
Information und Anmeldung
Dörte Lessander
t: 05 90 90 5-7464
e: doerte.lessander@wktirol.at
Talents for Tourism – Restaurant
05.05.25 | 20.10.25 | 7 Module (30 Präsenztage)
JETZT NEU! MIT JUNGSOMMELIER
Talents for Tourism – Koch
05.05.25 | 20.10.25 | 7 Module (30 Präsenztage)
Talents for Tourism – Hotelkauffrau
05.05.25 | 03.11.25 | 7 Module (30 Präsenztage)
Kostenlose Informationsveranstaltung
15.09.25 Mo, 14:00 | online
Eisner und Lorenz Kilga (Design Netzwork) // Magdalena Bortolotti und
(REWO) // Sushimeister Mäx Tinger mit Nikolas und Michael Haidsengst
Was unterscheidet ein Washlet von einer herkömmlichen Toilette? Michael und Niki Haidsengst luden gemeinsam mit der Firma TOTO zu einem japanischen Abend in ihr luxuriöses Bäderstudio Terra – Bad & Design in der Kranebitter Allee 88 in Innsbruck, um genau das herauszufinden. Nach einem Vortrag über japanische Hygienekultur und der Präsentation des TOTO-Washlets ließen die Gäste den Abend bei Sushi und anregenden Gesprächen ausklingen.
Im Rahmen des Ferdinandeum-Umbaus wurde unter dem Motto „Kunst an der Baustelle“ ein Wettbewerb veranstaltet mit dem Ziel, die Museumsbaustelle bis zur Fertigstellung mit Kunstprojekten zu bespielen – damit verschwindet das Landesmuseum Ferdinandeum nicht hinter Baugerüsten, sondern bleibt ein lebendiger Ort, der zu unterschiedlichen Interaktionen einlädt. Aus über 300 Portfolios hat eine Jury (Bild) dafür zunächst neun Positionen ausgewählt.
➞ Weitere Landesmuseen-News auf Seite 108.
Mit dem internen Gesundheitsprogramm „TIROLERisch gsund“ setzt die TIROLER VERSICHERUNG konsequent auf die Förderung von physischer und mentaler Gesundheit am Arbeitsplatz. Dieser ganzheitliche Ansatz wurde kürzlich mit dem BGF-Gütesiegel der ÖGK ausgezeichnet. Die TIROLER erhielt das Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung bereits zum dritten Mal in Folge.
Im Bild: Mathis Kirchler (TIROLER-Personalmanagement), Jane Platter, Leiterin Personalmarketing & Personalentwicklung, und Peter Marksteiner, verantwortlich für das Gesundheitsprogramm der TIROLER
Gründungspräsidentin Maria-Theresia Müller, Landesrätin Eva Pawlata, Incoming-Präsidentin Angelika Wolf, Festrednerin Lydia Kaltenhauser und Moderatorin Anna-Maria Kogler
Unter dem Ehrenschutz von Landesrätin Eva Pawlata feierten die 18 Mitglieder des Inner Wheel Clubs Tirol Mitte März feierlich ihre Aufnahme in International Inner Wheel – dem weltweit ältesten Frauen-Service-Club mit über 120.000 Mitgliedern in rund 4.200 Clubs. Infos zum Club unter tirolmitte.innerwheel.at
Vorsorge kommt vor der Sorge – das gilt in Sachen Finanzen und auch bei der Cybersecurity. Thomas Unterleitner ist mit seiner Finin GmbH aus Sistrans Experte in Sachen Cybersicherheit. Kürzlich war er zu einem Vortrag im Bankhaus Spängler in Innsbruck zu Gast, gab einen Überlick über aktuelle Bedrohungslagen – Fazit: Rosig sind die Zeiten nicht! – und plädierte für mehr Achtsamkeit im Umgang mit den (eigenen) Daten. Das gilt für Unternehmen als auch Privatpersonen gleichermaßen. ➞ Mehr dazu im Herbst!
Im Bild: Guntram Kirchebner (Leitung Family Wealth Tirol, Bankhaus Spängler), Vortragender Thomas Unterleitner, Mario Bernardi (Leitung Private Banking Innsbruck, Bankhaus Spängler) und Rechtsanwalt Stefan Warbek
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