DIEGO FILIPPI - FABRIZIO RATTIN
LEICHTES BERGSTEIGEN in TRENTINO-SÜDTIROL
NORMALWEGE und GRATWANDERUNGEN
BD.2 - Östliche Täler
Erste Ausgabe August 2023
ISBN 978 88 55470 889
Copyright © 2023 VERSANTE SUD – Milano, via Rosso di San Secondo, 1. Tel. +39 02 7490163 www.versantesud.it
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, der elektronischen Speicherung, der Vervielfältigung und der teilweisen oder gänzlichen Bearbeitung.
Umschlag Steffi und Daniel Rogger. © Daniel Rogger
Texte Diego Filippi und Fabrizio Rattin
Übersetzung Alba L. Neder
Fotos Diego Filippi und Fabrizio Rattin
Landkarten Silvia Ruju. © Mapbox, © Open Street Map
Symbole Tommaso Bacciocchi
Layout Silvia Ruju
Druck Tipolitografia Pagani – Passirano (BS), Italien
Null Km
Von lokalen Autoren, die das Bergsteigen in ihrer Region leben und vorantreiben Ein Tourenführer
„aus der Region“!
Was heißt das?
Er ist gesünder und bekommt besser, weil er von Locals stammt.
Genauso wie die Bio-Tomaten vom Bauern nebenan?
Richtig! Unverfälscht und hausgemacht.
Lokale Autoren sind von Vorteil für alle Wanderer und Bergsteiger:
Sie verfügen über die neuesten Informationen.
– Sie konzentrieren sich nicht nur auf die allseits bekannten Orte.
Sie tragen zur Entwicklung ihrer Region bei.
Lokale Autoren sind von Vorteil für die Region:
Sie veröffentlichen nur das, was auch veröffentlicht werden soll.
– Sie sind bemüht, alle Gegenden und Ortschaften zu fördern.
– Sie sind mit der lokalen Praxis vertraut.
Hinweis
Klettern und Bergsteigen sind potenziell gefährliche Sportarten und werden immer auf eigene Gefahr betrieben. Alle Hinweise in diesem Führer beruhen auf Informationen, die zum Zeitpunkt der Drucklegung aktuell waren. Es wird empfohlen, sich vor der Begehung einer Tour über den aktuellen Stand zu informieren.
DIEGO FILIPPI - FABRIZIO RATTIN
LEICHTES BERGSTEIGEN in TRENTINO-SÜDTIROL
NORMALWEGE UND GRATWANDERUNGEN
BAND 2 - Östliche Täler
Val di Fassa. Dove sei di casa
Where you feel at home
DOLOMITEN TREK-KING
Top-Erlebnis: 30 Stunden Wanderung über 75 km
ZU FUSS VON HÜTTE ZU HÜTTE IN DEN DOLOMITEN VON FASSA
Wie schwierig ist es, Schönheit definieren? Wenn uns etwas emotional berührt, nennen wir das schön. Denn Schönheit ist etwas, das passiert, das plötzlich in uns eindringt und uns mit Glück umhüllt. Warum das geschieht, bleibt jedoch ein Rätsel.
Wo du zu Hause bist fassa.com
Die Dolomiten sind ein Rätsel. Ihre Schönheit ist ein Geheimnis, das es zu erleben gilt. Wir wissen, dass sie Meer waren, dass sie in Farben geschichtet sind, zerbrechliche, scharfe und legendäre Formen haben. Aber die Dolomiten muss man riechen, berühren, durchqueren.
DER KÖNIG DES TREKKINGS IM FASSATAL
Der Dolomiten Trek King ist eine 30-stündige Wanderung auf 75 km Wanderwegen, die Sie von Hütte zu Hütte, durch Kämme, Wälder und Legenden in das Herz eines Geheimnisses eintauchen lässt. Marmolada, Rosengarten, Langkofel, Flachkofel, der Sella, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, sind Geheimnisse, die jedermann zugänglich sind. Abhängig von den Tagen, die Sie zur Verfügung
haben, hat jede Tour ihre eigenen Wunder. Möchten Sie König Laurin und die schöne Conturina im geheimen Licht eines schillernden Alpenglühens treffen? Wählen Sie die Formel und beginnen Sie zu wandern. Jede Etappe kann auch getrennt von der gesamten Route zurückgelegt werden und von jedem Punkt aus können Sie mit der Seilbahn, Shuttle-Diensten oder öffentlichen Verkehrsmitteln ins Tal fahren.
Dolomiti Trek King –Original-Paket
CANAZEI, POZZA DI FASSA
dauer: 30:00 h strecke: 75.8 km
aufstieg: 3517 m
schwierigkeit: mittel
1 Etappe: Pozza di Fassa > Contrin Schutzhütte
2 Etappe: Contrin Schutzhütte > Fedaia Pass
3 Etappe: Fedaia Pass > Col Rodella
4 Etappe: Col Rodella > Antermoia Schutzhütte
5 Etappe: Antermoia Schutzhütte > Gardeccia
6 Etappe: Gardeccia > Karerpass
WÄHLEN SIE IHR TREK-KING
Dolomiti Trek King –Short Experience-Paket
CANAZEI, POZZA DI FASSA
dauer: 21:30 h strecke: 51 km
aufstieg: 3050 m
schwierigkeit: mittel
1 Etappe: Canazei > Fedaia Pass
2 Etappe: Fedaia Pass > Contrin Schutzhütte
3 Etappe: Contrin Schutzhütte > Buffaure
4 Etappe: Buffaure > Pozza di Fassa
Dolomiti Trek King –Geniesse den Herbst
VIGO DI FASSA
dauer: 16:00 h strecke: 39.1 km
aufstieg: 2414 m
schwierigkeit: mittel
1 Etappe: Ciampedìe > Antermoia Schutzhütte
2 Etappe: Antermoia Schutzhütte > Plattkofelhütte
3 Etappe: Langkofel und Plattkofel Tour
CURIOUS BY NATURE
We venture out into nature to reconnect with ourselves and change our perspective to look at things differently than before.
TRIOLET 32+5
THE ICONIC MOUNTAINEERING BACKPACK
The Triolet 32+5 is a light and versatile mountaineering backpack, thanks to the various removable elements that allow you to modulate its weight and volume to adapt it to different activities.
Präsentation von
Mario CorradiniDas Vergnügen, in die Berge zu gehen, und die Liebe zur Heimat bleiben kaum ausschließlich private Gefühle. Viele teilen diese Emotionen mit anderen Menschen, mit Wander- und Kletterkameraden. Manche möchten ihre Erfahrungen und ihr Wissen weitergeben, vielleicht in Form eines Buches. Auf diese Weise ermöglichen sie es vielen Anderen, neue Touren zu entdecken und auf sichere Art und Weise Steilhänge, Wände und Gipfel zu erklimmen. Die Region Trentino-Südtirol bildet einen wichtigen Teil des Alpenbogens. Es handelt sich um ein überwiegend bergiges Gebiet mit hohen schnee- und eisbedeckten Gipfeln, das einen strukturell und ökologisch bedeutenden Teil der Alpen darstellt. In diesem Band, der dem westlichen Teil dieser Region gewidmet ist, dürfen auch einige Routen in den Dolomiti di Brenta, der westlichsten Dolomitengruppe von allen, nicht fehlen. Die Dolomiten wurden von der UNESCO zum „Weltnaturerbe“ erklärt: Eine wichtige, wertvolle Anerkennung, die die Faszination dieser Berge unterstreicht. Sie versetzen immer wieder in Erstaunen und werden von Wanderern und Bergsteigern aus der ganzen Welt aufgesucht und bestiegen. Die Voralpen gehören zu den scheinbar „kleinen“ Erhebungen, die deshalb aber nicht weniger interessant sind. Sie eilen im Süden den „großen Schwestern“ voraus und bieten unendlich viele Möglichkeiten. Auf diesen Bergen wird nämlich nicht nur gewandert: Die steilen Wände bieten zahlreiche Klettermöglichkeiten. Vielfältig ist hier die Schönheit der Natur, und es finden sich zahlreiche historische Spuren, darunter auch solche von der Kriegsfront 1915/18. Einen Führer zu schreiben ist keine leichte Aufgabe. Wenn man eine Route zur Besteigung eines Gipfels vorschlägt, gilt es, alle grundlegenden und notwendigen Informationen in einer - wenn auch kurzen - Beschreibung unterzubringen. Der Leser muss in der Lage sein, die Orte, die Zeiten, die Schwierigkeiten, die Höhenunterschiede und die Eigenschaften des Geländes, in dem er sich bewegt, zu verstehen. Wenn ich ein paar Seiten durchblättere, sehe ich, dass dieses Buch über all diese Merkmale verfügt. Wie könnte es auch anders sein, denn es ist nicht das erste Mal, dass Diego sich als Führerautor versucht. Er hat bereits mehrere Bände über das Klettern veröffentlicht und sein Beruf als Bergführer ist eine weitere Garantie für die in seinen Büchern enthaltenen fachlichen Details. Außerdem ist Fabrizio, ein Bergsteiger und Bergrettungstechniker, Mitautor dieses Bandes, sowie des Pendants über den Osten Trentino-Südtirols.
Beim Lesen des Inhaltsverzeichnisses stelle ich fest, dass dieses Werk viele unterschiedliche Touren enthält. Ein Buch, auch wenn es dazu gedacht und geschrieben ist, Menschen an neue Orte zu führen, dient manchmal auch dazu, ferne Erinnerungen an die Oberfläche zu bringen, die in den entlegensten Winkeln des Gedächtnisses verloren gegangen sind. Ich erinnere mich an unzählige Tage, die ich auf vielen dieser Berge verbracht habe. Ich lese meine Notizen noch einmal durch und suche bei der Gelegenheit nach alten, vergessenen Dias in meinem großen Archiv.
Der Anlass, diese Präsentation zu verfassen, hat mich in eine andere Zeit versetzt. Ich erinnere mich an die unterschiedlichsten Gefühle, an viele verschiedene Situationen, an glückliche Augenblicke und auch an Momente der Sorge. Jahre vergehen, Erfahrungen sammeln sich an, Erinnerungen sind Teil des gelebten Lebens. Ein Buch bietet die Möglichkeit, neue Entdeckungen zu machen, und wird immer ein wertvolles Hilfsmittel bleiben, um sich daran zu erinnern, wie sehr man die Zeit in den Bergen genossen hat. http://www.cliv.it/Mcorr.htm
Vorwort von Fabrizio
RattinWahre Leidenschaft, Hingabe, gemeinsame Absichten, echte Freundschaft, Entdeckergeist und geografische Neugier sind Begriffe, die die tragenden Säulen dieser Arbeit skizzieren. Es handelt sich um ein akribisches Werk, ausgearbeitet bis ins kleinste Detail, das uns über Jahre hinweg bei den unzähligen beschriebenen Bergtouren beschäftigt hat, von denen jede einzelne von mindestens einem der beiden Autoren persönlich durchgeführt wurde, was einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert darstellt. Jede Seite des Buchs ist eine unvergessliche Erinnerung an wunderbare Tage in den Bergen, in der echten, schnörkellosen Welt der Normalwege; eine Umgebung, die ich zutiefst lieben gelernt habe.
Wir verfolgen keine ehrgeizigen Ziele, sondern haben nur das Vergnügen und die Befriedigung, den Liebhabern der Berge ein Werk zu präsentieren, das eine Seele hat: die Seele des Gebiets, in dem wir leben, eine fantastische und vollkommene Region, der wir mit Stolz unsere Ehre erweisen dürfen. Eines unserer Hauptziele ist es, eine landeskundliche Kultur Trentino-Südtirols und der angrenzenden Regionen zu schaffen, indem wir die 43 Gebirgsgruppen, aus denen sich dieses Gebiet zusammensetzt, jede für sich im Detail vorstellen.
Die bestiegenen Gipfel erzählen von der unglaublichen landschaftlichen und alpintechnischen Vielfalt, von den hohen Gipfeln der Grenzkette mit ihren schimmernden Gletschern über das Voralpengebiet des Gardasees oder des Monte Grappa mit deren mildem Klima, das ideal für die kälteren Jahreszeiten ist, bis hin zu den unvergleichlichen Dolomiten: eine Region, die aufgrund ihrer geomorphologischen Beschaffenheit und der Schönheit ihrer Berge weltweit einzigartig ist. Ich möchte Diego von ganzem Herzen dafür danken, dass er mich in seine Idee mit einbezogen und mir die Möglichkeit gegeben hat, ein so energiereiches Projekt gemeinsam wachsen zu sehen, Gedanken und Vorgehensweisen auszutauschen und Touren in den verborgensten und faszinierendsten Ecken der Region zu planen. Seine akribische Präzision, sowohl beim Schreiben als auch bei der Vorbereitung, seine Bereitschaft und Bescheidenheit, zu teilen und geduldig zu lehren, waren für mich echte Lektionen fürs Leben.
SOSAT-Schirmherrschaft
von Luciano Ferrari*
An der Verwirklichung dieses neuen Redaktionsprojekts von Diego und Fabrizio mitzuwirken, erfüllt mich und auch die SOSAT, die ich vertrete, mit Zufriedenheit und auch mit Stolz. Mit Diego teile ich die gleiche Leidenschaft; wir haben zusammen die besonderen Erfahrungen machen dürfen, die entstehen, wenn man sich gemeinsam großen Bergen stellt. Ich hatte also die Gelegenheit, seine alpine Laufbahn mitzuerleben, sowie die Kraft und die Beharrlichkeit, die ihn auszeichnen, seit er Anfang der 1980er Jahre Kurse an der Giorgio-Graffer-Schule besuchte und begann, sich der Welt des Kletterns zu nähern. Später trat er auch dem Akademischen Alpenverein derselben Schule bei und wurde schließlich Bergführer. Die „Normalwege und Gratwanderungen“ in der vorliegenden Ausgabe sind ein Zeugnis des Lebens, dessen Faden sich ständig mit der Leidenschaft und der Verbundenheit zur Heimat verknüpft, wie ein Karstfluss, der immer wieder ans Licht kommt und zu einer Quelle der Inspiration und Hoffnung wird. In diesem Sinne können wir die ursprünglichste Bedeutung von Worten wie „durchhalten“ und „daran glauben“ verstehen; Begriffe, die sich auf die Herausforderungen des Lebens beziehen und die wir, wenn auch in einem eher symbolischen Sinne, auch in Momenten des Kletterns finden. Und diese Herausforderungen sind, letzten Endes, das Salz in der Suppe. Man sagt, dass die Berge für die Menschen im „Hochland“ ein kollektives Erbe sind, das als gemeinsamer Wert und Identität empfunden wird. Ein gemeinsames Erleben, das seit der Gründung der SOSAT im Jahr 1921 zu den Grundlagen gehört, als das Wandern für die breite Bevölkerung ins Leben gerufen wurde. Dabei wurden die Berge als gemeinsames Erbe betrachtet und ihnen wurde eine bedeutende soziale Rolle zuteil, die auch heute noch von Bedeutung ist und im Einklang zu den Grundwerten fortbesteht. In diesem Führer spürt man, wie die detaillierten Beschreibungen der Wanderungen und Bergtouren mit einer tiefen Kenntnis und Liebe zum Gebiet einhergehen, die im Laufe der Jahre gereift ist und die Diego und Fabrizio nach verschiedensten Klettertouren auf hohem Niveau dazu gebracht hat, ihr Konzept vom Erleben der Berge zu erweitern. Ein Kurs, der sie veranlasst hat, die Normalwege und Grate der Gebirgsgruppen der östlichen Täler zu besteigen, gestützt auf Werte, die von den Bergmenschen geschätzt werden. Jetzt machen Diego und Fabrizio – letzterer bereits Experte im Bergsteigen, Bergretter und Verantwortlicher bei AINEVA – diese außergewöhnliche Welt jedem zugänglich, der sich ihr nähern möchte und greifen dabei das Konzept des SOSATGründers Nino Peterlongo auf: „Lerne, die Vielfalt der Schöpfung zu bewundern, die Kraft der Elemente, das Geheimnis der göttlichen Gesetze, die die Winde, die Flüsse und die Gletscher regieren, das Geheimnis des Lebens, das sich im Himmel und auf der Erde, in den Tälern und in den Wäldern vermehrt.“ Viel Spaß beim Lesen.
* Präsident der SOSAT (Arbeitersektion der SAT, Società Alpinisti Tridentini)
Überschreitung des Sass de Mura (© Fabrizio Rattin) LEGENDE UND TECHNISCHE EINLEITUNG
Gibt die Gesamtschwierigkeit der Tour an. Siehe Legende zur Schwierigkeit.
Gibt den gesamten zu überwindenden Höhenunterschied vom Parkplatz bzw. der Bergstation einer Bahn bis zum Gipfel an.
Gibt die durchschnittliche Ausrichtung der Wanderung an.
Gibt die Gesamtgehzeit an, einschließlich des Abstiegs.
CHARAKTER
Gibt den Charakter der Tour an. Siehe Legende zum Charakter.
Hier werden allgemeine Informationen über die Art der Tour aufgeführt.
Markierter Wanderweg: Der Weg ist immer deutlich und mit rot-weißen Markierungen und CAI-Schildern gekennzeichnet.
Markierter Pfad: Der Verlauf ist weniger eindeutig, aber mit roten Markierungen und Steinmännchen gekennzeichnet.
Nicht markierter Pfad: Ein weniger gut erkennbarer Streckenverlauf ohne Schilder und Steinmännchen.
Weglos: Die Strecke muss selbst gesucht werden, mit Karte und GPS.
Versicherter Steig: Ausgesetzter Wanderweg, der mit einem Drahtseil versehen ist. Das Drahtseil wird nur zur Sicherung, nicht aber zur Fortbewegung verwendet.
Klettersteig: Ausgesetzter Steig, der mit einem Drahtseil versehen ist. Das Drahtseil wird zur
Verweist auf die Stützpunkte entlang der Tour, wie Berghütten, Biwaks oder Almen.
Sicherung und gegebenenfalls zur Fortbewegung verwendet. Ein Klettersteigset ist obligatorisch.
Steig mit Felspassagen: Route mit leichten Kletterpassagen über Felsen, setzt ein Minimum an alpiner Erfahrung voraus. Seilstück und Gurt empfohlen, aber nicht notwendig.
Felsroute: Route im Fels, die alpine Erfahrung und entsprechende Ausrüstung verlangt.
Gletscherroute: Route über Gletscher, die Erfahrung und Hochtourenausrüstung erfordert.
MATERIAL
Hier ist angegeben, welche Ausrüstung für die sichere Durchführung der Tour empfohlen wird. Normale Wanderausrüstung: Wanderschuhe und Stöcke
Ausrüstung für schwierige Wanderungen: Wanderschuhe, Stöcke, 30m Seil, einige Karabiner und Schlingen.
Klettersteigausrüstung: komplettes Klettersteig-Kit: Klettersteigset, Gurt und Helm
Kletterausrüstung: 50m Seil, Gurt, Helm, ein paar Friends, Karabiner und Schlingen.
Hochtourenausrüstung: 30/50m Seil, Gurt, Helm, Steigeisen, Eispickel, ein paar Eisschrauben.
DURCHSCHNITTLICHE ZEIT
Gibt die durchschnittliche Gehzeit im Aufstieg vom Ausgangspunkt zum Gipfel an.
EMPFOHLENER ZEITRAUM
Gibt die beste Jahreszeit für die Durchführung der Tour an.
SCHWIERIGKEIT
Gibt die technische Schwierigkeit der Tour an. Schwierigkeitsskala Wandern: Die Verwendung eines Seils ist nicht erforderlich.
T: Für Touristen. Leichte Strecke, die im Allgemeinen auf Forstwegen oder Saumpfaden verläuft. Sie ist immer eindeutig und gut mit Wegweisern und Hinweistafeln gekennzeichnet.
E: Wanderung. Anspruchsvolle Strecke auf unbefestigten Wegen, aber stets gut mit Schildern und Hinweisen markiert.
EE: Wanderung für Erfahrene. Sehr anspruchsvolle Strecke auf schwierigen und abweisenden Wegen, die manchmal ausgesetzt oder schlecht erkennbar sind. Es können auch einfache Passagen über Felsen, durch Rinnen oder über Schneefelder vorkommen.
EEA: Wanderung für Erfahrene mit Ausrüstung. Dies ist die übliche Abkürzung für versicherter Steige oder Klettersteige. Klettersteigausrüstung ist erforderlich: Klettersteigset, Gurt und Helm.
Schwierigkeiten Wandern/Bergsteigen: Die Verwendung eines Seils hängt von der persönlichen Verfassung und Erfahrung ab.
EE/F: Wanderung für Erfahrene/leichtes Bergsteigen. Wanderstrecke mit alpinen Schwierigkeiten.
Diese Abkürzung umfasst all jene Touren, die sich auf der Grenze zwischen schwierigem Wandern und leichtem Bergsteigen bewegen. Es handelt sich in der Regel um sehr anspruchsvolle Touren mit ausgesetzten, steilen
Abschnitten oder kurzen Kletterpassagen. Sie erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, ein gewisses Maß an alpiner Erfahrung und die Beherrschung der grundlegenden Sicherungstechniken. Die Verwendung eines Seils ist nicht zwingend erforderlich, wird aber empfohlen. Leichte Grate sind die klassischen Touren, die in diese Kategorie fallen.
Schwierigkeiten Bergsteigen: Erfordert die Verwendung eines Seils und die Kenntnis der Sicherungstechniken.
F: Einfach Leichtes Bergsteigen.
Im Fels: leichte Kletterstellen bis zum I. Grad.
Im Eis: leichter Gletscher. Schnee- oder Eishänge bis zu 30°/40°.
PD: Wenig schwierig. Bergsteigen mit eher moderaten Schwierigkeiten.
Im Fels: Kletterstellen bis zum II. Grad.
Im Eis: mäßig schwieriger Gletscher. Schneeoder Eishänge bis zu 40°/50°.
AD: Relativ schwierig. Relativ anspruchsvolles Bergsteigen.
Im Fels: Kletterstellen bis zum III. Grad.
Im Eis: Relativ anspruchsvoller Gletscher. Schnee- oder Eishänge bis zu 50°/60°.
D: Schwierig. Schwieriges Bergsteigen.
Im Fels: Kletterstellen bis zum IV. Grad.
Im Eis: schwieriger Gletscher. Schnee- oder Eishänge bis zu 60°/70°.
AUSGANGSPUNKT
Zeigt den Ausgangspunkt der Wanderung mit Höhenangabe an. Das kann der Parkplatz sein, auf dem man das Auto abstellt, oder die Bergstation einer Seilbahn.
ANFAHRT
Beschreibt die Zufahrt von den Ortschaften zum Parkplatz, wo die Wanderung beginnt.
AUFSTIEG
Detaillierte Routenbeschreibung des Aufstiegs.
ABSTIEG
Detaillierte Routenbeschreibung des Abstiegs.
KARTOGRAPHIE
Nützliche topographische Karte für die Tour.
20 - ZILLERTALER ALPEN / TUXER ALPEN
Höchster Gipfel: Hohe Wand-Croda Alta 3289m
Diese kleine, von Südwest nach Nordost ausgerichtete Bergkette, die isoliert zwischen dem hohen Eisacktal, dem Brenner und dem Pfitschtal liegt, ist nichts anderes als ein kleiner Streifen auf italienischem Gebiet von der größeren und ausgedehnten österreichischen Gruppe der Zillertaler Alpen. Es handelt sich um sehr abgelegene und wilde Berge. Die schöne Landshuter Europahütte, oder Rifugio Venna alla Gerla, ist der einzige Stützpunkt in dieser unbekannten und außergewöhnlichen Kette. Wolfendorn (Spina del Lupo), Kraxentrager (Gerla), Hohe Wand (Croda Alta), Olperer – romantische Namen für schöne und prestigeträchtige Berge, eingebettet in eine noch natürliche und unberührte Umgebung. Man braucht nur durch das lange, abgelegene Pfitschtal zu wandern, das mit kleinen Dörfchen und Almen übersät ist, um eine hochalpine Umgebung von seltener und einzigartiger Schönheit zu entdecken, in der der Hochfeiler (Gran Pilastro) hoch und unverkennbar im Hintergrund thront. Die Aufstiege zu den Gipfeln Kraxentrager, Hohe Wand und Schrammacher sind erstklassige und äußerst befriedigende Touren. Hier befindet sich auch die prächtige Felspyramide des Olperers, der nach dem Großglockner der beliebteste und begehrteste Berg Österreichs ist.
GRENZEN
• Im NORDEN, die Staatsgrenze, vom Brennerpass bis zum Pfitscherjoch
• Im OSTEN, das Pfitschtal, vom Pfitscherjoch bis Sterzing
• Im SÜDEN, das Talbecken von Sterzing
• Im WESTEN, das Eisacktal, von Sterzing bis zum Brennerpass
Schrammacher 3410m
20 ZILLERTALER ALPEN / TUXER ALPEN
TUXER ALPEN
Olperer
Fussstein
Schrammacher
STUBAIER ALPEN
Passo del Brennero
4 BREONIE DI PONENTE
Valle Isarco
ZILLERTALER ALPEN
La Gerla
rif. Venna alla Gerla
Punta del Lago Romito
Sagwand
Croda Alta
Vipiteno
Punta del Tasso
Cima Rolle
Cima Gallina
Punta Bianca
Spina del Lupo )(
Cima Vallaccia
Valle di Vizze
23 MONTI DI FUNDRES
Passo di Vizze
ValleIsarco
GEOGRAFIE DER GRUPPE: Die „Alpi Breonie“ - die italienische Seite der Zillertaler Alpensind die Bergketten, die vom Brennerpass ausgehen. Der westliche Teil gehört zu den Stubaier Alpen, während der östliche zu den Zillertaler Alpen, oder je nach Klassifizierung zu den Tuxer Alpen gezählt wird.
Die Hauptkette im Osten verläuft als Grenzkamm vom Brenner bis zum Pfitscherjoch, und entlang dieser Kette befinden sich die wichtigsten Gipfel wie der Wolfendorn (Spina del Lupo) und die Hohe Wand (Croda Alta). Vom Wolfendorn erstreckt sich eine bescheidene Bergkette nach Süden, die mit der Weißspitze oberhalb von Sterzing endet. Im Norden der Hohen Wand ragen die berühmten Gipfel Schrammacher und Olperer auf österreichischem Gebiet auf.
Fusstein 3380mUNTERGRUPPEN UND GIPFEL
• HAUPTKETTE: Zwischen dem Brenner und dem Pfitscherjoch
Höchster Gipfel: Hohe Wand (Croda Alta)
Hauptgipfel: Wolfendorn, Wildseespitze (Punta del Lago Romito), Kraxentrager, Hohe Wand
Österreichisches Gebiet: Schrammacher, Olperer
TOUREN:
1. Hohe Wand - Croda Alta
2. Schrammacher
Olperer 3476m Majestätisch: Fußstein und Olperer (© Fabrizio Rattin) ÔHOHE WAND – Croda Alta 3289m
Normalweg von der Ostseite
OST, SÜDOST Firnfelder und Felsen
Dieser imposante Gipfel thront über dem gesamten Pfitschtal. Im Nordosten ist er mit dem schönen Schrammacher verbunden, über einen langen felsigen Kamm in der Form eines Amphitheaters, das das Stampflkees umringt. Im Süden hingegen verbindet ihn ein felsiger Grat mit der Grawand und schließlich mit der Schneescharte. Von seiner Westseite aus setzt sich der Grenzkamm mit einigen Nebengipfeln zur Pfitschscharte hin fort.
Bemerkungen: Mächtiger Gipfel zwischen Italien und Österreich, der mit fantastischen Aussichten beeindruckt. Der Aufstieg über die Ostflanke ist mühsam und die Schwierigkeit kann je nach Schneelage variieren.
Ausgangspunkt: Parkplatz in der vierten Kehre der Straße hinauf zum Pfitscher Joch, auf 1806m
Schwierigkeit: PD 40° Schneehang, I. Grad im Fels
Charakter: Wanderung bis zum Gletscher, dann leichte Hochtour auf Schneefeldern und Fels
Material: Pickel und Steigeisen für die Schneefelder unter dem Gipfel
Durchschnittliche Zeit: 8.00-10.00 Stunden für die gesamte Tour
Empfohlener Zeitraum: Juni bis September
Kartographie: Tabacco-Karte 037 Pfunderer Berge - Hochfeiler / Monti di Fundres - Gran Pilastro
Anfahrt: Das Pfitschtal ganz hinauf bis zur letzten Ortschaft Stein, wo man die offensichtliche Schotterstraße zum Pfitscher Joch nimmt. Dieser Straße folgen bis zum großen Parkplatz kurz vor der vierten Haarnadelkurve, wo Kraftfahrzeugen die Weiterfahrt verboten ist.
Aufstieg: Am Parkplatz in der vierten Kehre der Straße zum Pfitscher Joch nehmen wir den Weg Nr. 4 auf der linken Seite und folgen ihm bis zur Passhöhe. Unmittelbar an der Staatsgrenze biegen wir auf den Weg Nr. 4b ab, beschildert mit Schneescharte/Forcella Nevosa. Wir folgen dem Weg über einen breiten Rücken mit Panoramablick, immer entlang der Grenzsteine zwischen Italien und Österreich, bis der Weg nach rechts abzweigt und einigen kleineren Steinmännchen folgend zwischen aufgetürmten Blöcken und Moränenschutt zum Gletscher in der Nähe der schönen kleinen Seen an der Schneescharte führt. Wir begeben uns auf das Stampflkees und halten uns links, bis wir, auch auf der linken Seite, eine einfache, verschneite Rinne sehen, die nach rechts ansteigt und den Einstieg in die Ostwand ermöglicht. Wir steigen den gesamten Hang empor, immer der logischen Abfolge von Schneefeldern und kleinen Felsen folgend und immer auf das Gipfelkreuz zuhaltend, das über uns deutlich zu sehen ist. Sobald die Kammlinie erreicht ist, folgen wir ihr mühelos bis zum großen Gipfelkreuz.
Abstieg: Zurück über den Aufstiegsweg.
2634 Hohe Kirche
2943 Hohe Warte
3227 Sagwandspitze
Stampfkeers
Schrammacher 3410
Oberschrammachkeers
3143
Ameiskopft 2553
Aschafenferner
Hohe Wand
Croda Alta 3289
Pfitschscharte
Wasserfalköpfe 2575
Grawand 2987
Schneescharte
2835 Grawandkofel
Kellerkopf 2648
Zamserbach
Zinnen 2567
Urbanscharte 2835
Durregg 2272
Biotop Putzerbödenmöser
Sameregg 2134
LongseeLago lungo del passo
Pfitscher Joch-Hause - Rif. Passo di Vizze 2676
Pfitscher JochPasso di Vizze 2651
JochseeLago del passo
Jochplatte 2100
LS/SS508
Bichl
PfitscherBach - Rio di Vizze
rines bezaubert mit seltener, wilder Schönheit. Sobald wir den breiten Pass erreicht haben, der diese beiden Gipfel voneinander trennt, nehmen wir einen markierten Pfad nach rechts, der über Geröllhalden und kurze Steilstufen zum Rücken zwischen dem Piz Lavarella und seinem südlichen Vorgipfel führt. Vom Rücken erreichen wir ohne weitere Schwierigkeiten die beiden Gipfelkreuze. Großartiger Weitblick auf die gesamten östlichen Dolomiten.
Abstieg: Über den Aufstiegsweg.
TOFANA DI ROZES 3225m
Über den Giovanni-Lipella-Steig und Rundtour
Wanderweg und Klettersteig
Elegante Felspyramide, klar begrenzt zwischen der Forcella Col dei Bos im Osten und der Forcella Fontananegra im Westen.
Bemerkungen: Wenn auch nicht die höchste der drei Tofane, so ist die Tofana di Rozes doch die gewaltigste und mächtigste. Sie ist von eleganter Form, schlank wie eine Pyramide, und ihre riesige, beeindruckende Südwand ist für deren zahlreiche, berühmte Kletterrouten bekannt. An diesem beliebten Dolomitengipfel darf ein Klettersteig wie der Lipella nicht fehlen: lang und schwierig. Der Steig verläuft faszinierend und spannend und zeigt sich ausgesprochen abwechslungsreich. Er führt zu Beginn durch den ehemaligen Kriegstunnel „del Castelletto“, der direkt auf dem Westhang herauskommt. Weiter geht es entlang der Strukturen des Berges, über Bänder, kleine Kamine und Wändchen, bis man den Nordkamm und über diesen schließlich den noch weit entfernten Gipfel erreicht. Auch der Abstieg, der über ausgesetztes, tückisches Schuttgelände führt, macht die Route zu einer sehr anspruchsvollen, aber sicherlich befriedigenden Tour.
Ausgangspunkt: Rifugio Angelo Dibona 2037m.
Schwierigkeit: EEA mittelschwerer, aber sehr langer Klettersteig
Charakter: stets gut markierte Wege und Klettersteig in gutem Zustand.
Material: normale Wanderausrüstung, Klettersteigset etc., Stirnlampe für den Tunnel.
Durchschnittliche Zeit: 7.00-8.00 Stunden für die gesamte Rundwanderung.
Empfohlener Zeitraum: Juli, August.
Kartographie: Tabacco-Karte 03 Cortina d’Ampezzo e Dolomiti Ampezzane.
Anfahrt: Von Cortina d’Ampezzo hoch zum Falzarego-Pass und nach etwa 5 km rechts abbiegen Richtung Rifugio Dibona. Dem kleinen Sträßchen folgen bis zum großen Parkplatz bei der Hütte.
Aufstieg: Vom Parkplatz aus nehmen wir die kleine Straße zum Rifugio Giussani, Markierung Nr. 403. Kurz darauf folgen wir links dem Weg Nr. 404 mit eindeutiger Beschilderung zum Lipella-Klettersteig. Wir queren unter der gesamten Südwand der Tofana und gelangen in etwa einer Stunde Gehzeit zum Einstieg des Klettersteigs. Die Route beginnt mit dem langen, eindrucksvollen Kriegstunnel, eine Taschenlampe ist nützlich, und kommt dann auf den ausgesetzten Bändern mitten in der Westwand heraus. Nun gewinnt die Route mit einer gekonnten, logischen Linie an Höhe: Sie nutzt raffiniert die zahlreichen Bänder, Rinnen und kurzen Wändchen und führt in Richtung der Punta delle Tre Dita, wo es möglich ist, den
Klettersteig abzubrechen, indem man nach links aussteigt, um auf einen Pfad zu gelangen, der zum Rifugio Giussani führt. Diese Möglichkeit ist eindeutig ausgeschildert. Bleiben wir auf dem Lipella-Steig, gelangen wir über ein langes Band nach rechts zurück in die Westwand und an den Grund eines riesigen Amphitheaters, das zu Beginn der Saison mit Wasserläufen und Schnee bedeckt ist. Weiter entlang des Drahtseils kommen wir mit einer letzten Anstrengung schließlich auf dem Nordkamm der Tofana di Rozes heraus. Über diesen gelangen wir auf logischem Wege problemlos zum berühmten Gipfelkreuz. Atemberaubender 360°-Blick auf alle umliegenden Dolomitengipfel.
Abstieg: Vom Gipfel kehren wir zurück zum Ende des Klettersteigs, wo wir stattdessen nach rechts über steiles Geröll und Felsen zum Rifugio Giussani absteigen. Von hier aus geht es auf dem einfachen Weg Nr. 403 zurück zum Rifugio Dibona und zum Parkplatz.
TOUREN
36. Zahnkofel
37. Plattkofel
38. Piz Boè
39. Mëisules-Runde
Torre Innerkofler 3098m
Punta Grohmann 3126m
Sassolungo 3181m
Punta Cinque Dita 2999m
Spallone del Sassolungo 3081m
Langkofel-Gruppe (© Diego Filippi) Ó
Langkofel-Gruppe (© Diego Filippi) Ô
Dente del Sassolungo 3001m
Punta Grohmann 3126m
Torre Innerkofler 3098m
Langkofel-Gruppe (© Diego Filippi) Ó
Sellagruppe
Sassolungo 3181m
Dente del Sassolungo 3001m Torre Innerkofler 3098m Punta Grohmann 3126m Punta Cinque Dita 2999m Spallone del Sassolungo 3081m Sass Pordoi 2950mZAHNKOFELDENTE
DEL SASSOLUNGO
Über den Normalweg
3001m
UND WEST
Wanderweg und Felsen
Ein markanter, felsiger Turm, eingebettet zwischen dem Plattkofel und dem Innerkoflerturm. Von diesen ist er durch die tiefen Kerben der Östlichen Plattkofelscharte und der Zahnscharte deutlich getrennt.
Bemerkungen: Es gibt keinen passenderen Namen für diesen spektakulären Felsturm mit seinen viereckigen Seiten und den senkrechten gelben Wänden, die sich über 300 Meter über den grünen Weiden des Pian de Sas erheben. Der Normalweg folgt in etwa der Westkante, durchschnittlich im II. und III. Schwierigkeitsgrad, mit einigen IVer-Passagen. Der Fels ist im Allgemeinen gut und es gibt genügend Material in der Wand. Die Route ist zwar einfach, erfordert aber ein Minimum an Erfahrung der klassischen Dolomitenkletterei. Der Zustieg von Süden zur Östlichen Plattkofelscharte, wo die Route beginnt, erfordert wegen des wirklich tückischen und brüchigen Geländes große Vorsicht. Außerdem sind bei Restschnee zu Beginn der Saison Steigeisen unabdingbar. Insgesamt eine vollwertige Tour in jeder Hinsicht: ein mühsamer Zustieg, eine schlecht abgesicherte Route und ein nicht trivialer Abstieg durch Abseilen.
Ausgangspunkt: Sellajoch, Rifugio Valentini 2218m, gebührenpflichtiger Parkplatz.
Schwierigkeit: PD+ Kletterroute mit Stellen bis III+, IV
Charakter: gut markierte Wege, Spuren und spärlich abgesicherte Route.
Material: normale Alpinkletterausrüstung, einige Friends, Reepschnüre zum Opfern, zu Beginn der Saison Steigeisen.
Durchschnittliche Zeit: 4.30-5.00 Stunden vom Parkplatz zum Gipfel.
Empfohlener Zeitraum: Juni bis Oktober.
Kartographie: Tabacco-Karte 06 Val di Fassa e Dolomiti Fassane.
Anfahrt: Von Gröden oder dem Fassatal aus zum Sellajoch und dort der Beschilderung zum Rifugio Valentini folgen (Schotterstraße bergauf), Parken in kleinen Parkbuchten gegen Gebühr.
Aufstieg: Vom Parkplatz in der Nähe des Rifugio Valentini starten wir auf der Schotterstraße, die am Rifugio Salei vorbei zum Rodellasattel (2308m) führt. Bevor wir die Passhöhe erreichen, verlassen wir die Schotterstraße und steigen nach rechts entlang der Skipisten auf, wobei wir die höhere der beiden Sesselliftstationen ansteuern. Ein Pfad führt uns zum Grat, der teils grasig, teils erdig ist. Wir folgen dem Grat bis zu seinem Ende an der Grohmannspitze (Südostkante) und queren kurz vor den Felsen nach links (Westen) auf einem deutlichen Pfad. Wir umrunden die Grohmannspitze und den folgenden Innerkofler-
Ciampanil Comici 2799
3093 Wessely turm
3181 LangkofelSassolungo
HocheggePiza da Uridl 2102 Ponjin 2382
Plattkofeltürme - Torri del Sasso Piatto
2688
LangkofelhütteRif. VicenzaPertini
Langkofelkarspitze - Punta Dantersasc 2820
Fünffungerscharte - Forc. Cinque Dita
ZahnköfelIl dente 3001
PlattkofelhütteRif. Sasso Piatto
Lari
Rif. Sandro Pertini
Langkofeleck - Spallone del Sassolungo 3081
GrohmannspitzePunta Grohmann 3126
Gabia
Rif. Friedrich August
Forc.la Rodera
Col Rodela 2484
Rif. Col Rodela
SS48
Rif. Salei
Passo Sella
SS242 Rif. Des Alpes
Rif. Valentini
Rif. Micheluzzi Rifugio DonaMaterial: 60m-Seil, 5 Expressschlingen, ein paar Reepschnüre, Material zum Abseilen.
Durchschnittliche Zeit: 7.00-9.00 Stunden für die gesamte Tour.
Empfohlener Zeitraum: Juni bis Oktober.
Kartographie: Tabacco-Karte 022 Pale di San Martino.
Anfahrt: Von Fiera di Primiero aus hinauf in Richtung San Martino di Castrozza. Nachdem man die Ortschaft Valmesta passiert hat, verlässt man in der ersten großen Haarnadelkurve die Hauptstraße. Der Asphaltstraße und den Schildern zur Malga Civertaghe folgen. Dort angekommen, auf der Ebene weiterfahren in Richtung Rifugio Velo della Madonna. Nach einer Kehre erreicht man den großen Parkplatz, wo die Weiterfahrt verboten ist.
Aufstieg: Vom Parkplatz aus nehmen wir den Weg Nr. 713 direkt zum Rifugio Velo della Madonna; gehen aber daran vorbei in Richtung Forcella della Stanga zu der deutlichen Rinne mit einem auffäl-
Kurz unterhalb der Scharte zwischen Sass Maor und Cima della Madonna (© Franz Pompoli) Ô
ligen eingeklemmten Felsblock, die zwischen Sass Maor und Cima della Madonna herunterkommt. Bei einer kleinen Wand befindet sich der Einstieg unserer Route. Wir nehmen das Wändchen frontal in Angriff und umgehen den eingeklemmten Felsblock knapp links (schwierigere Stelle), bis wir im Innern der Rinne Stand machen (IV/A0). Wir folgen der tiefen Rinne treu, vorbei an einigen Klemmblöcken, bis wir die Scharte erreichen, die den Sass Maòr von der Cima della Madonna trennt (II-III). Weiter geht es auf der Nordseite über schöne Wändchen bis zu einer Schulter mit Blick ins Val Canali (150m, II-III). Wir umrunden den Gipfelturm auf der Ostseite über eine leichte Rampe, die unter einem senkrechten Kamin hindurchführt. Wir klettern den Kamin hinauf, queren dann ausgesetzt nach links zu einem Stand (IV), steigen dann geradeaus weiter durch eine Rinne (III-II) und kommen in Kürze auf dem herrlichen Gipfel heraus.
Abstieg: Über die Aufstiegsroute; wir nutzen das ausgezeichnete Fixmaterial. Unterhalb der Scharte zwischen Sass Maor und Cima della Madonna zuerst die rechte und dann die linke Rinne nehmen; Vorsicht, besonders bei schlechter Sicht.
CIMERLO 2503m
CIMA DELLA STANGA 2550m
Über den Dino-Buzzati-Klettersteig und Abstieg über den versicherten Cacciatore-Steig
Klettersteig und Felsen SÜD, OST
7-8 h 1250m
Der Cimerlo schließt die San Martino-Kette im Süden ab und überragt das gesamte Primiero-Tal. Die Cima della Stanga im Norden bildet die Verbindung zum Rest der Kette.
Bemerkungen: Bei dieser schönen Rundtour werden nicht nur zwei herrliche Gipfel bestiegen, sondern auch Hänge und Täler von außergewöhnlicher, unberührter dolomitischer Schönheit durchwandert. Die Aufstiegsroute folgt dem Klettersteig Dino Buzzati, der sehr abwechslungsreich und steil ist und im unteren Teil klar definiert durch ein Gewirr von Türmen und Zinnen verläuft. Im oberen Teil folgt sie der logischen Struktur der Wand über Bänder und Kamine. Im Abstieg geht man den spektakulären, wilden Sentiero del Cacciatore, der teilweise mit Drahtseilen versichert ist. Von den Gipfeln aus bietet sich ein bemerkenswerter Blick auf die Ostwand des Sass Maòr und das gesamte Val Pradidali.
Ausgangspunkt: Parkplatz kurz vor den FosneWiesen, im Val Canali, 1326m.
Schwierigkeit: EEA mittelschwerer Klettersteig
Charakter: gut markierter, aber steiler und abschüssiger Weg, Klettersteig, leichte Felspartien zum eigentlichen Gipfel.
Material: normale Wanderausrüstung, Klettersteigset etc.
Durchschnittliche Zeit: 6.00-7.00 Stunden für die gesamte Tour.
Empfohlener Zeitraum: Juni bis Oktober.
Kartographie: Tabacco-Karte 022 Pale di San Martino.
Anfahrt: Das gesamte Val Canali entlang bis zum Restaurant La Ritonda, wo man links eine kleine asphaltierte Straße bergauf bis zum offensichtlichen Parkplatz mit CAI-Wegweisern nimmt.
Aufstieg: Vom Parkplatz aus kurz nach links zu den schönen Fosne-Wiesen, wo wir rechterhand den Weg Nr. 731 nehmen, dann einem Feldweg zu den Rodèna-Wiesen folgen und schließlich auf dem Weg Nr. 747 horizontal nach rechts queren bis zu einem deutlichen Geröllfeld. Nun geht es steil nach links durch einen immer lichter werdenden Wald bis zum Fuß der ersten Felsen, wo ein surrealer Weg durch das Labyrinth der Türme des Cimerlo beginnt. Mühsam steigen wir über Steilstücke auf zum Einstieg des DinoBuzzati-Klettersteigs. Wir bewegen uns vorsichtig entlang der schönen, versicherten Passagen und kommen nach einer steilen Treppe staunend auf eine große Wiese, die von den hohen Wänden umrahmt wird. Wir folgen dem Weg weiter bis zu einem kleinen Sattel unweit des Gipfels, wo wir den Weg Nr. 747 zugunsten eines ausgesetzten Grats nach Südwesten verlassen, der mit einigen leichten Kletterstellen im ersten Grad zu einem Vorgipfel führt. Wir gehen vorsichtig weiter bis
SS50
Rifugio Forestale
Cima di Val di Roda
2791
Cima delle Scarpe 2731
Ghiacciaio di Pola
Pala di San Martino 2982
Cima Immink 2862
2731 Cima Pralidali
Passo di Bali
2774
Torre Pralidali Campanile Pradidali
Passo delle Lede
Cima Wilma
2774
Rif. Forestale delle Laste
a V e c c h i a P rati Ronz
2550 Sas del Cogol
Rifugio Petina
Ghiacciaio della Fradusta Superiore
2939 Cima La Fradusta
2744
2802
Cima di Bali
Forcella Stephen Forcella Porton
Cima Canali 2859
Sass Maòr
2812
Cima della Stanga
2550
2503 Cimerlo
Feltriner Dolomiten, Cimònega-Gruppe > Monte Neva
Charakter: gut markierter Weg im ersten Teil, schwache Spuren im zweiten.
Material: normale Wanderausrüstung, leichter Gurt und 40m-Seil.
Durchschnittliche Zeit: 6.00-8.00 Stunden für die gesamte Tour.
Empfohlener Zeitraum: Juni bis Oktober.
Kartographie: Tabacco-Karte 023 Alpi Feltrine - Le Vètte – Cimònega.
Anfahrt: Von der Ortschaft Imèr im Valle di Primiero aus rechts den Schildern ins Val Noana folgen und auf der schmalen Asphaltstraße hinauf zum Rifugio Fonteghi.
Aufstieg: Direkt am Rifugio Fonteghi nehmen wir den Weg Nr. 748 nach links, der über eine steile Schotterstraße zur Casera Scaorin (1553m) führt. Wir folgen den deutlichen Spuren, nun auf einem Pfad entlang eines waldigen Bergrückens mit Panoramablick. Wir queren lange Zeit unter der Cima
degli Spizoti, bis wir eine kleine Scharte mit Blick auf das Giasinozza-Tal erreichen. Hier verlassen wir den Hauptweg und folgen dem ausgeprägten Rücken in westlicher Richtung, um den grasbewachsenen Gipfel des Spizoti zu erklimmen. Wir kehren zum Weg Nr. 748 zurück und folgen ihm bis zum nahen Gipfel des Col di San Piero. Dort verlassen wir nun den Weg Nr. 748 und bleiben auf dem Rücken gen Nordosten, wobei wir zunächst einen Durchlass durch die Latschenkiefern vorfinden, die dann schnell in einen kahlen Hang aus Fels und Geröll übergehen. Wir folgen den zahlreichen Steinmännchen und den alten gelb-orangen Markierungen, bis wir einen breiten Vorgipfel erreichen, der nach einem kurzen Gegenanstieg zum schönen Aussichtspunkt des Monte di Neva führt: ein ausladender Gipfel mit ausgezeichneter Rundumsicht. Die reine Wanderung endet hier. Wir gehen in nordöstlicher Richtung auf dem Rücken bergab und ignorieren dabei beinahe sofort eine deutliche Schneise in den Latschen, die entschieden nach Süden zieht. Wir steigen also in nördlicher Richtung ab und peilen die offensichtliche kleine Scharte mit dem südlichen Torre di Neva an, den wir über eine kurze Stelle im zweiten Grad vorsichtig
erklettern. Wir achten darauf, die Steinmännchen und die spärlichen Farbtupfen nicht aus den Augen zu verlieren und queren, nach einem kurzen Abstieg, über leichte Felspassagen zu einem System von bequemen, nach links ansteigenden Bändern, dem wir folgen, bis wir auf einen Abgrund zum Torre Centrale hin blicken. Hier biegen wir scharf nach rechts auf ein Band ab, steigen einen Kamin hinauf und erreichen über leichte Felspartien den einsamen Gipfel des Torre di Neva Meridionale mit Steinmann. Weiter geht es leicht abwärts in Richtung Nordosten zu der kleinen schottrigen Furche, die den südlichen Turm vom Torre Centrale trennt, und dann über einfache Felsen hinauf zum Gipfel des Torre Centrale: Wir genießen in vollen Zügen die einzigartige Atmosphäre der Schönheit und Abgeschiedenheit dieser vergessenen Gipfel.
Abstieg: Wir gehen weiter in nordöstlicher Richtung leicht bergab und erreichen mit einfachen Stellen im I. Grad eine markante Scharte, wo ein abweisender Kamm in Richtung des wilden nördlichen Turms abzweigt. Wir biegen nach Süden ab, einem gelben Pfeil nach, und folgen einem häufig begangenen Weg mit Markierungen und Steinmännchen in Richtung Cadìn di Neva. Nach kurzer Zeit erreichen wir ein großes Köpfel mit Schlingen, von dem wir uns 20m durch einen Kamin (III) abseilen. Wir steigen weiter vorsichtig in südlicher Richtung ab, bis wir zu einer deutlichen Kerbe kommen, die den Übergang zu einer langen, nach Südwesten abfallenden Rampe bildet, die die Südwand des Torre Centrale vollständig quert. Wir folgen der Rampe mit einigen (nicht exponierten) Stellen im I. und II. Grad, bis wir zur reizvollen Senke des Cadìn di Neva und auf den bequemen Pfad gelangen, der sie durchquert. Auf dem schönen Weg geht es weiter bergab bis zur Malga Neva Seconda, wo wir uns nach Osten ins Innere des Tals wenden und fast direkt auf den offensichtlichen Weg stoßen, der zum Rifugio Bruno Boz hinaufführt (1718m). Nach einer Stärkung nehmen wir den Weg Nr. 727 und folgen nach Belieben dem orographisch linken oder rechten Weg zur Ortschaft „El Belo“ am Ende des Val Noana. Nach einigen Kilometern auf der Asphaltstraße gelangen wir wieder zum Rifugio Fonteghi und beenden damit diese befriedigende Rundwanderung.