www.versantesud.it
ISBN 978-88-96634-78-3
E 29,00
VERSANTE SUD BERGBÜCHER UND FÜHRER
Enrico Raccanelli Luca De Antoni In Zusammenarbeit mit Tazio Isgrò Themel
MOUNTAINBIKEN IN DEN
DOLOMITEN 52 Ringtouren Primiero – S. Martino di Castrozza Cortina d’Ampezzo – Val Boite Agordino – Val Fiorentina Zoldotal – Longarone Cadore – Comelico Grödental Fleimstal Pustertal Fassatal Gadertal
52 Ringtouren
SPORTKLETTER ALPINISMUS EIS UND SCHNEE BOULDERN WANDERN MOUNTAINBIKEN
MOUNTAINBIKEN IN DEN DOLOMITEN
Dieser Führer ist das Ergebnis von ca. 20 Jahren Leidenschaft für das Mountainbike und bietet eine sorgfältige Auswahl der schönsten Strecken in den Dolomiten. Die vorgeschlagenen Touren variieren in Länge, Höhenunterschied, sowie in technischem und physischem Anspruch. Alle Touren verlaufen ringförmig, wir durchqueren stets neue und unerwartete Landschaften und können so das Abenteuer Mountainbike in vollem Ausmaß genießen. In einem Umfeld mit einzigartigem Panorama folgen auf schöne Anstiege über Schotter- und Forstwege tolle und abwechslungsreiche Abfahrten, die jede Menge Spaß versprechen. Wir haben Passagen auf verkehrsreichen Straßen auf ein Minimum reduziert und Strecken in der Natur, weit ab von Verkehr und Abgasen den Vorzug gegeben. In einigen Fällen empfehlen wir die Nutzung von Seilbahnen oder anderen „Erleichterungen“, um die Touren für möglichst viele MTB-Liebhaber zugänglich zu machen. Das Ganze wird vervollständigt durch eine besonders sorgfältige Aufbereitung und hochwertiges Bildmaterial. Neben dem sportlichen Aspekt sind die vorgeschlagenen Touren auch ein toller Anstoß für die Entwicklung neuer Formen des Tourismus, zum Vorteil der lokalen Kommunen und im Einklang mit der Natur.
Enrico Raccanelli Luca De Antoni
COLLANA LUOGHI VERTICALI
www.versantesud.it EDIZIONI VERSANTE SUD
Enrico Raccanelli, am 30. April 1974 in Venedig geboren, wohnt im Zoldotal und hat Umweltwissenschaften studiert. Er ist Umweltberater und zugleich großer Liebhaber des Bergsports. Einen Großteil seiner Freizeit verbringt er in den Dolomiten, die er kennt wie seine Westentasche. Der Experte für Meteorologie und Kartographie widmet sich mit großer Leidenschaft dem Mountainbiken und Freeride Snowboarding. So gehen auch hier einige „Erstabfahrten“ mit Bike und Board auf sein Konto. Zusammen mit seinem Freund Luca hat er beschlossen einen MTB-Führer für die Dolomiten zu schreiben, auch um den BikeTourismus in diesem Gebiet voranzutreiben. Luca De Antoni, 1978 in Bologna geboren, ist Pharmazeut und beschäftigt sich mit Actionsport- und Reisefotographie. Berge, „dicke Reifen“ und frischer Schnee bedeuten für ihn seit frühster Jungend die Welt, in er lebt, Spaß hat, reist und Fotos macht. Die Erfahrung als Fotograph und Biker brachten ihn dazu, zusammen mit seinem Freund Enrico dieses Projekt zu verwirklichen. Als Fotograph arbeitet er heute im Bereich MTB, Freeride und Skialpinismus mit Firmen und Magazinen zusammen. Er organisiert und nimmt Teil an Expeditionen und Reisen zu verschiedensten Orten der Welt, wo er Fotos macht und Artikel schreibt. Dabei besuchte er Kanada, Japan, Island, Tansania, Südafrika und Grönland.
Erste Auflage: April 2013 ISBN: 978-88-96634-78-3 Copyright © 2013 VERSANTE SUD Milano via Longhi, 10, phone. +39 027490163 www.versantesud.it Alle vorliegenden Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Dies gilt insbesondere auch für alle Verwertungsrechte wie die Vervielfältigung, die Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen. Titelseite
Tazio Isgrò Themel, Cortina - Val Boite, Monte Specie, Ausblick auf die Drei Zinnen von Lavaredo (Foto Luca De Antoni)
Texte
Enrico Raccanelli, Luca De Antoni mtbdolomiti@versantesud.it
Fotos
Luca De Antoni, Enrico Racanelli und alle ihre Bike-Freunde, die tolle Bilder gemacht haben.
Deutsche Übersetzung
Ursula Oberrauch
Karten
Chiara Benedetto © OpenStreetMap contributors Creative Commons, CC-BY-SA 3.0
Layout
Chiara Benedetto
Symbole
Iacopo Leardini, Chiara Benedetto
Druck
Stampa Sud SpA
Wenn es wahr ist, dass man als Kind die guten Angewohnheiten lernt, so kann ich nur Mama und Papa danken, denn sie sind verantwortlich für meine Liebe zu den Bergen, zur Fotografie, zu Ski und Bike. Dieses Buch sei ihnen gewidmet. Luca Meinem Vater, der mich das Leben und Gehen in den Bergen gelehrt hat, was letztendlich ein und dasselbe ist. Enrico
Hinweis Mountenbiken ist ein potenziell gefährlicher Sport und geschieht immer auf eigene Gefahr. Alle Hinweise in diesem Führer beruhen auf Informationen, die zum Zeitpunkt der Drucklegung aktuell waren. Es wird empfohlen sich jeder Tour über den aktuellen Stand zu informieren.
Enrico Raccanelli Luca De Antoni In Zusammenarbeit mit Tazio Isgrò Themel
MOUNTAINBIKEN IN DEN DOLOMITEN 52 Ringtouren
Grödental Fassatal Fleimstal Primiero - S. Martino di Castrozza Gadertal Agordino – Val Fiorentina Pustertal Cortina d’Ampezzo – Val Boite Zoldotal Cadore – Comelico
EDIZIONI VERSANTE SUD
Vorwort
Vorwort
Die Reifen fressen sich in den Boden, langsam aber unermüdlich. Aufgesogen von der Natur spürst du kaum die Mühen des Anstiegs. Dann plötzlich, holt dich eine steile Stelle zurück in die Realität, die Anstrengung macht sich bemerkbar. Das Herz pocht, du atmest schwer und der Schweiß rinnt dir von der Stirn. Schließlich hat die Auffahrt ein Ende und du findest dich in einem atemberaubenden Szenario zwischen Gipfeln und Tälern wieder. Der Herzschlag beruhigt sich langsam und die Atemzüge werden langsamer. Die frische Luft ist ein Geschenkt für deine müden Lungen. Es ist Zeit den Sattel tiefer zu stellen und dich auf die Abfahrt vorzubereiten. Sie liegt vor dir und wartet auf dich. Schau dir die Linie an. Aufsteigen und los. Alles wird schneller, stellenweise verschwommen. Emotionen kommen auf. Das Adrenalin schießt durch deine Adern. Das Bike, eben noch langsam beim Anstieg auf einem steilen Pfad, wird jetzt schnell und leichtfüßig. Das Profil hinterlässt seine Spur. Wind im Gesicht. Und ein Lächeln auf den Lippen. Das Fahrrad. Eine geniale Erfindung. Vielleicht noch ein bisschen besser war es, ihm „fette“ Reifen zu verpassen und es so zu einem Allrounder zu machen, für kleine und große Distanzen, Anstiege aller Art und atemberaubende Abfahrten in faszinierender Natur und unberührten Landschaften. Die Idee für diesen Führer ist aus der Liebe zu den Dolomiten und der Leidenschaft für das Mountainbike als Mittel, um komplett in die Natur einzutauchen, entstanden. Dabei flossen etwa 20 Jahre Bikeerfahrung in die Realisierung mit ein. Entstanden ist das Buch auch Dank dem Verlag Versante Sud, mit dessen Zusammenarbeit ein praktischer Führer entstanden ist, einfach im Umgang und komplett mit allem, was für fantastische MTB-Touren auch in weniger bekannte Gebiete notwendig ist. Die ausgesuchten Touren verlaufen alle ringförmig, man durchquert stets neue Gebiete und ist mit verschiedensten Schwierigkeitsgraden konfrontiert. Es gibt einfache Touren für jedermann (Kondition und ein Grundwissen an MTB-Fahrtechnik sind natürlich trotzdem Voraussetzung), aber auch schwierigere, die auch die trainiertesten Sportler auf die Probe stellen. Wo es möglich war, haben wir versucht, den Streckenanteil auf Straßen, die auch für den Normalverkehr geöffnet sind, zu reduzieren, um das Gefühl der Naturerfahrung abseits von Abgasen ungestört zu lassen. In einigen Fällen kann auf die Unterstützung von Seilbahnen zurückgegriffen werden, so können wir „unmögliche“ Anstiege überwinden und sonst nicht mit dem Bike erreichbare Gebiete genießen. In anderen Fällen kann man, mit Hilfe von nur einer Seilbahn, alpine Pässe fernab von Autos erreichen oder auch anspruchsvolle Touren bewältigen, ohne dabei den Körper ans Limit zu treiben. Und auch Puristen und starke Kletterer kommen auf ihre Kosten, denn an schwierigen Auffahrten soll es hier nicht mangeln! Wir sind sicher, dass dieses Buch Liebhabern „der schönsten Berge der Welt“ helfen kann, die gleichen Emotionen zu empfinden, die uns auf unseren geliebten Bikes in diese Berge treiben und uns dazu gebracht haben, dieses Projekt zu verwirklichen. Gute Fahrt! Die Autoren
4
Majest채tische Dolomiten. Gran Vernel (Foto Luca De Antoni)
5
Inhaltsverzeichnis und Karte
Inhaltsverzeichnis und Karte Karte 7 Danksagung 8 Die Dolomiten 10 MTB und Natur: Eine Gelegenheit, die man nicht verpassen sollte 15 Geltendes Regelwerk 16 Ausrüstung und Material 18
Vorbereitung und Ernährung Umgang mit diesem Führer Allgemeine Touristeninformationen Bibliographie Radwege im Tal Bikeparks in den Dolomiten
Grödental 01 Telegraph 02 Tour um die Aferer Geisler 03 Raschötz 04 Schlerntour 05 Seiser Alm 06 Langkofeltour gegen den Uhrzeigersinn
36 38 42 48 52 58 62
29 Monte Fernazza 30 Val Focobon 31 TransCivetta
190 196 200
Fassatal 07 Latemar und Karersee 08 Latemartour (im Uhrzeigersinn) 09 Rosengarten 10 Vajolet-Tal und Kesselkogel 11 Langkofel-Plattkofel-Tour 12 San Nicolò Tal und Contrin Tal
68 70 74 78 84 90 94
Pustertal 32 Kronplatz - Reischach 33 Furkelpass – Kronplatz 34 Helm (Monte Elmo) 35 Markinkele 36 Thurntaler
206 208 212 216 220 226
Cortina d’Ampezzo – Val Boite 37 Strudelkopf 38 Hohe Gaisl 39 Posporcora Pass und die Wasserfälle von Fanes 40 Croda da Lago und Beco d’Aial 41 Croda da Lago und Val Boite
230 232 236
Zoldotal 42 Civetta Super Trail Bike 43 Lavadoi - Redolet 44 Spiz Zuel 45 Venezia Hütte – Zoldotal 46 Monte Rite 47 Foresta di Cajada und Val Desedan
252 254 260 264 268 272 276
Cadore – Comelico 48 Cadini di Misurina 49 Costa Piana Hütte und Antracisa Scharte 50 Col Cervera 51 Knieberg (Col Quaternà) 52 Crode dei Longerin
280 282 286 290 294 298
Zusammenfassung der Touren
302
Fleimstal 13 Schwarzhorn-Tour 14 Monte Agnello-Tour 15 Paneveggio und Lusia
98 100 104 108
Primiero - S. Martino di Castrozza 16 Venegia Tal und Rollepass 17 Überquerung der Pale di S. Martino 18 Tognola – Forcella Scanaiol 19 Cima Valsorda-Tour
112 114 118 124 128
Gadertal 20 Ciastlins Tal 21 Hochalpenhütten-Tour (Fojedora Tal – Prags) 22 St. Martin - Campill 23 Die Armentarawiesen 24 Pralongià und Piz la Villa 25 Sellarunde
132 134
Agordino – Val Fiorentina 26 Arabba - Fedaia 27 Laste – Val Davedin 28 Monte Pore-Tour 6
138 142 146 150 154
176 178 182 186
24 26 30 31 32 35
240 244 248
N
Klausen
SÜDTIROL
1 Würzjoch
Telegraph
2
St. Magdalena
Brixen
Kreuzkofel
Longiarù
22
21 20 St. Vigil
Croda Rossa
Croda del Becco
Kronplatz 33
32
Bruneck
37
Toblach
35
Helm
Sillian ÖSTERREICH
Passo M.C. comelico Cima Palombino
Sexten
34
Markinkele Thurntaler 36
Cima d’Asta
St. Ulrich 4 Seis
19
Cima Scanaiol 18
Tognola
47
0
10
Drei Zinnen von Lavaredo 23 38 3 Geisler 52 Puez St. Kassian 51 Misurina Wolkenstein in 5 24 Cristallo Gröden 39 Corvara 6 Grödner Joch Tofanen Cortina 48 25 Auronzo BOZEN d’Ampezzo 40 Arabba Schlern Langkofel Falzarego Pass Sella 11 Marmarole Sorapis 50 Canazei 26 Lavardet Scharte Kesselkogel Lozzo di 12 Croda da Lago S. Vito 27 Rosengarten 10 Cadore Selva di Cadore 28 41 Antelao Marmolata Carezza Vig im Mauria Pass 7 Fassatal 29 49 Pelmo 9 Cima Uomo Alleghe 42 43 Forni di Sopra Latemar Moena 45 M. Pausabella 8 Falcade 46 Civetta 44 Corno Nero 30 Cibiana Pass Valles Pass FRIULI Forno di Zoldo 15 M. Agnello 31 13 VENEZIA Paneveggio Bosconero 14 Predazzo GIULIA 16 Rolle Pass Cavalese Tamer 17 Agordo TRENTINO S. Martino di Castrozza VENETO Longarone Lagorai Pale S. Martino
7
20 Km
Danksagung
Danksagung
Dieses Buch zu schreiben bedeutete für uns vor allem die Realisierung einer Idee, eines Projekts, eines Traums, der schon seit einiger Zeit in unseren Köpfen war. Erst am Ende dieses Projekts wird uns bewusst, wie wichtig dabei diejenigen waren, die uns bei der Realisierung dieser Idee begleitet, unterstützt und beraten haben. Ein besonderer Dank geht an Tazio Isgrò Themel, guter Freund und Begleiter auf vielen Abenteuern, dessen Beitrag auf unseren Ausflügen mit Foto-Sessions und Logistikorganisation fundamental waren. Danke auch, dass du uns bei der Kontaktaufnahme mit der Gruppe Dynafit – Salewa geholfen hast. Es war schön, Freuden und Mühen bei dieser Arbeit mit dir zu teilen, danke Tazio! Danke an unseren lieben Freund und Begleiter auf unseren Abenteuern, Martino Colonna, der uns überzeugt hat, dieses Projekt zu starten und geholfen hat, den richtigen Verlag zu finden. Danke Prof! Die Unterstützung durch Garmin, vertreten durch Luca Sannazzari und Marco Boncristiano war für uns sehr wichtig. Sie lieferten uns die nötige Technik und das Kartenmaterial zur besseren Verwirklichung dieses Buches. Danke an Smith Optics, vertreten durch Franz Perini, der stets zu unserer Verfügung stand. Ein großes Dankeschön geht an die Gruppe Dynafit – Salewa, vertreten durch Luca Dragoni, Alex Marengo und Sybille Egele, die von Anfang an unser Projekt unterstützt haben und uns mit Funktionskleidung und technischen Accessoires ausgestattet haben. Danke auch an Claudia Aimar für die Verfügbarkeit für Fotos in action. Wir danken der Gruppe Dolomiti Superski, insbesondere dem Direktor Gerhard Vanzi und dem Konsortium für Tourismus des Hohen Pustertals, vertreten durch Carmen Schwingshackl, die stets ein offenes Ohr für unsere Bedürfnisse hatten. Danke an Teva, vertreten durch Davide Sita und Paolo Perfetti von Aircrafts Italia für den technischen Support bei den Schuhen fürs MTB. Danke an Columbus, vertreten durch Davide Sita und Gianluca Cornacchia, für das technische Material. Nun zu unseren Freunden, die uns bei diesem Projekt begleitet und unterstützt haben. Danke an Fabio Saletti von VillaAlpineShop für die Kontakte in diesem Sektor. Danke an Luca Liverani für den fotographischen Support und die Präsenz bei den Touren. Danke an Michele „Spa“ Ferro für seine Tätigkeit als Model bei einigen Shootings und für die Begleitung bei unseren Ausflügen. Danke an Luca Betterle und Elena Battistel für die Ratschläge bei der Auswahl einiger Strecken und die Verfügbarkeit bei Fotoshootings. Danke an Lorenzo Balestra, Mirco Pavan und Tiziano Salvador für die Begleitung und Unterstützung bei einigen Touren. Und ein letzter Dank an Alessandro Marabini für die spontane Hilfe in letzter Minute. Aber vor allem ein riesiges Dankeschön an alle, die uns bei der langen Arbeit, am Computer oder draußen unterstützt und ertragen haben und uns in schwierigen Momenten zur Seite standen: unsere Lebensgefährtinnen Valentina und Lucia und unsere Eltern, die an uns und unsere Idee geglaubt haben.
8
Tazio genieĂ&#x;t die Farben und GerĂźche des Hochpustertals (Foto Luca De Antoni)
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Die Dolomiten
Die Dolomiten Wir haben uns dazu entschlossen, diesen Führer zu verwirklichen, um die Emotionen zu teilen, die wir in vielen Jahren in den Dolomiten erlebt haben, einem Gebiet, reich an faszinierender Natur, Landschaft, Geschichte und Kultur. Hier einige Informationen zu diesem kleinen, aber wunderbaren Teil der Alpen. Zudem gibt es zu jeder Zone weitere kulturelle und geschichtliche Hinweise, natürlich sehr zusammengefasst, die man vor Ort mit Hilfe der Kommunen und Tourismusbüros der einzelnen Täler vervollständigen kann. Das Gebiet Die Landschaft der Dolomiten löst große Emotionen aus. Imposante Felsriesen im Kontrast zu den weiter unten liegenden Wäldern, Wiesen und Weiden. Ein solcher Anblick hat die lokale Bevölkerung, Geologen, Künstler, Reisende, Entdeckungshungrige und Alpinisten inspiriert und inspiriert sie auch heute noch. Die Dolomiten, auch „Bleiche Berge” genannt, sind bekannt als die „schönsten Berge der Welt”. Zwischen 1700 und 1800 leisteten sie ihren Beitrag zur modernen Definition der Schönheit der Natur. Die ersten Beschreibungen dieses Gebietes erzählen von außergewöhnlichen Visionen und starken Gefühlen, mit Worten wie „vertikal”, „grandios”, „monumental”, „Formenvielfalt”, „Reinheit”, „Farbenpracht”, „Mystik” und „Transzendenz”. 1837 beschrieb John Murray in seinem Red Book (erster Reiseführer in engl. Sprache für die Dolomiten) die „schlanken Gipfel”, die „kühnen Zinnen und Obelisken”, die „Zacken der Grate”, die „Türme” und „Felsnadeln”. Er kommt zu einem Schluss: “Insgesamt verleihen sie diesem Gebiet einen Hauch von Originalität und Grandiosität, die nur von denjenigen nachvollzogen werden kann, die selbst schon einmal dort waren.” Auch heute noch ist es möglich, die gleichen Gefühle von Überraschung und Freude zu empfinden, wie sie damals J. Gilbert und G.C. Churchill (Geologen, Botaniker und Alpinisten) empfunden haben, als ihr Blick auf die Nordwestwand des Civetta fiel: „die mit Türmen bestückte vordere Wand, rosa im Licht des Sonnenuntergangs, erhob sich über dem Tal wie eine enorme Kathedrale. Dieser plötzliche und magische Anblick blieb in unseren Erinnerungen an die Alpen ohne jede Konkurrenz.” 10
In den Dolomiten wurden zahlreiche Schutzgebiete eingerichtet: der Nationalpark der Belluner Dolomiten, die Regionalparks Dolomiti d’Ampezzo, Paneveggio-Pale di S. Martino, Fanes-Sennes-Prags, Puez-Geisler, Schlern-Rosengarten, Drei Zinnen, Dolomiti Friulane. Außerdem gibt es Schutzgebiete auf europäischer Ebene, wie die Siti di Importanza Comunitaria (SIC, engl. Site of Community Importance) und Zone di Protezione Speciale (ZPS, engl. Special Protection Area), ausgewählt nach Kriterien wie Natur und/oder Biodiversität mit besonderem Reichtum an Flora und Fauna und natürlichen oder seminatürlichen Ökosystemen mit besonderer Attraktivität für den Wandertourismus. 2009 hat die UNESCO die Dolomiten als Weltkulturerbe anerkannt, vor allem wegen der Landschaft mit ihrer sehr artikulierten Topographie und wegen der Varietät der Formen, sowohl in der Vertikalen (Türme, Nadeln, Zähne) also auch in der Horizontalen ( F e l s b ä n d e r, Vo r s p r ü n g e, Te r r a s s e n , H o c h e b e n e n ) . D i e a u ß e rg ew ö h n l i c h e Farbenpracht und der faszinierende Kontrast zwischen den weichen Linien der Wiesenlandschaften und den vertikalen Auswüchsen imposanter und komplett nackter Gipfel tragen zur Einzigartigkeit dieser Gebirgslandschaft bei. Geologie und Geomorphologie Die Dolomiten sind in der ganzen Welt bekannt für ihre ästhetischen Eigenheiten, die aus ihren besonderen geologischen und geomorphologischen Besonderheiten h e r vo rg e h e n . S i e s i n d e i n z i g a r t i g u n d unterscheiden sich aufgrund ihrer Originalität und Monumentalität von allen anderen Gebirgen dieser Erde. Charakteristisch für die Dolomiten sind spitze Gipfel, hohe Felswände verschiedenster Farben, von schwarz und dunkelgrau bis weiß, von gelb bis rot, je nach chemischer Zusammensetzung und Ausrichtung der Wasserläufe, Tages- und Jahreszeit, sowie Sonnenstand. Der Begriff Dolomiten ist auf das Mineral D o l o m i t z u r ü c k z u f ü h re n , d a s vo n d e m französischen Wissenschaftler Déodat de Dolomieu (1750-1801) entdeckt wurde. Diese Berge waren auch schon in vergangenen
Zeiten leicht zu erreichen und die geologischen Eigenheiten sind leicht erkennbar. Zudem sind sie auf der ganzen Welt Referenzpunkt für geologische Forschungen. Hier wurden einige der Grundsteine der Geowissenschaften gelegt und auch heute noch forschen Wissenschaftler in diesem Gebiet nach Antworten zur Entstehung unseres Planeten. Es ist kein Zufall dass die hiesigen Felsriesen eine wichtige Rolle in der geologischen Zeitskala beanspruchen, besonders im Zeitraum zwischen Perm und Trias (vor ca. 270 und 200 Millionen Jahren). Zudem wurden in den Doloimiten viele, dem Trias zugehörigen Perioden definiert: Ladinium (von “Ladino”, der hier gesprochenen Sprache), Fassanium (von Fassatal) und Cordevolium (vom Tal von Cordevole). Ein weiterer typischer geologischer Aspekt ist die Präsenz von Riffen, Fossilien und tropischen Überresten aus dem Mesozoikum. Experten können in den einzelnen Gesteinsschichten die geologischen Geschichte und einschneidende Ereignisse aus einer fernen Vergangenheit lesen. Darunter die größte, je vorgekommene Vernichtung einer Spezies, bei der mehr als 90% der Art verschwanden
(zwischen Perm und Trias, vor 250 Millionen Jahren). Und auch die Interaktion zwischen marinen Atollen und Korallenriffen des Trias während der vulkanischen Bewegungen dieser Zeit sind hier zu erkennen. Dank der zahlreichen Studien ist es heute möglich die alte Geographie dieser Orte, zusammengesetzt aus Meeren, Lagunen, Inseln und Korallen nachzuvollziehen. Flora, Fauna - Biodiversität In den Dolomiten stößt man auf ca. 2400 v e rs c h i e d e n e P f l a n ze n a r t e n . V i e l e s i n d endemisch oder fast endemisch, wie die Dolomiten-Glockenblume (Symbol des Nationalparks der Belluneser Dolomiten), die in durch Feuchtigkeit entstanden Nischen in Felswänden wächst. Oder auch der DolomitenHauswurz, Symbol des Naturparks der Ampezzer Dolomiten, der auf felsigen Weiden gedeiht. In den Dolomiten östlich des Piave (Friaul, Belluno) wächst auf den Felswänden das Huter-Sandkraut, während wir auf den Geröllhalden den eleganten Karawanken-Enzian finden können. Jeder der neun, von der UNESCO anerkannten Orte hat seine Besonderheiten, über die man in Fachliteratur Genaueres in Erfahrung bringen
Im Hochgebirge können uns Kälte und Regen erwarten (Foto Luca De Antoni)
11
Die Dolomiten 12
kann. Die Parks, zum Beispiel, verfügen über eine Check-Liste auf dem neusten Stand. Für die weiter außen liegenden Bergketten sind ein subozeanisches Klima und die Präsenz von Buchen, Kiefern, Rhododendren, Erlen und Lärchenwäldern charakteristisch. In den inneren Gebieten dominiert kontinentales Klima mit typischen Lärchen- und Zirbenwäldern. In den Übergangszonen finden wir Tannen- und Fichtenwälder, oft forstwirtschaftlich genutzt und typisch für die subalpine Zone. Jenseits der Baumgrenze begegnet uns Dank der Existenz von vom Menschen noch unangetasteten Wiesen immer noch eine ausgeprägte Flora. In hohen Lagen stößt man auf Polar-Weiden, und auch Felsrisse, Geröllhalden und andere scheinbar lebensfeindliche Habitate beherbergen ein weites Spektrum an Pflanzen. Die Fauna besteht hauptsächlich aus Gämsen, Steinböcken (erst kürzlich wieder eingeführt), Hirschen (in Expansion), Rehen, Murmeltieren und vielen Kleinstsäugern. Außerdem kann man eine Vielzahl an Vogelarten, Zug- und Standvögel, beobachten, wie z.B. das Birkhuhn, der Auerhahn, das Alpenschneehuhn, das Haselhuhn und das Steinhuhn. Außerdem sind im Nationalpark der Belluneser Dolomiten Steinadler beim Nisten beobachtet worden. In den Feuchtgebieten leben Amphibien, in den sonnigeren Zonen Reptilien. Kürzlich wurde die Rückkehr des Bären und des Luchses bestätigt, einige Beobachtungen sprechen von Wölfen. Zudem gibt es auch Füchse, Dachse und andere Marder. Die Fauna wird zusätzlich bereichert durch v e rs c h i e d e n e G r u p p e n vo n w i r b e l l o s e n Tieren, darunter Weichtiere, Krebstiere, Spinnen und zahlreiche Insektenarten. Einige Arten sind typisch für diese Zone und schon sie allein sprechen für die Einzigartigkeit dieses Territoriums. Auf den Webseiten der verschiedenen Naturparks kann man angemessene Detailinformationen finden.
das Marmolata-Massiv zwischen Trentino und Veneto mit dem höchsten Gipfel (3343 m) der Dolomiten und dem größten Gletscher (wenn auch im Rückzug); Die Pala-Gruppe in den Regionen Veneto und Trentino; die Belluneser Dolomiten, Teil des gleichnamigen Nationalparks; die Firauler Dolomiten und die jenseits des Piave, am östlichsten gelegen und unterteilt in den friaulischen Provinzen Pordenone und Udine; die nördlichen Dolomiten zwischen Südtirol und Veneto mit folgenden Bergketten: Drei Zinnen (Symbol der Dolomiten), Cadini di Misurina, Sextener Dolomiten, Ampezzer Dolomiten, Sorapiss-MarmaroleGruppe, Antelao, Tofanen und die Dolomiten von Fanes, Sennes und Prags. Nicht zu vergessen die Puez-Geisler-Gruppe in Südtirol, heute ein wunderbarer Naturpark. Und die Gruppe, gebildet aus Schlern, Rosengarten, Latemar, Lang- und Plattkofel und Sella zwischen Südtirol und Trentino. Zu guter Letzt seien noch die Dolomiten von Brenta genannt, am westlichen Ende im Trentino gelegen, wo auch heute noch der Braunbär seinen Lebensraum findet.
Geographie Das Territorium der Dolomiten breitet sich über eine Fläche von ca. 230 000 Hektar aus, unterteilt in die Regionen von Trient, Bozen, Belluno, Pordenone und Udine. Die großen Bergketten sind die des Pelmo, des Civetta und des Croda da Lago, gelegen im Veneto zwischen dem Cadore, Zoldano und dem Ampezzano;
Geschichte 1984, wurden im Tal Val Fiorentina in den Belluneser Dolomiten die Reste eines Jägers aus der Jungsteinzeit (Typus Cro Magnon) gefunden. Er lebte in diesem Gebiet vor etwa 8000 Jahren und bekam den Namen “Uomo di Mondeval”, oder präziser “Homo Catubrinos”. Die antiken Populationen setzten sich zusammen
Bevölkerung Die Bevölkerung in den Dolomiten kann in drei Sprach- und Kulturgruppen unterteilt werden. Im Nordwesten ist deutsch die vorherrschende Sprache, im Nordosten und Süden italienisch und in einigen Kommunen steht das Ladinische im Vordergrund. Die Ladiner gehören zur linguistischen Minderheit im Herzen der Dolomiten, in den fünf Tälern Grödental, Gadertal, Fassatal, Livinallongo (Fodom) – Colle Santa Lucia und Cortina d’Ampezzo. Die ladinische Sprache ist auf neolateinische Dialekte zurückzuführen, wird von ca. 30000 Bewohnern der östlichen Alpen gesprochen und gehört zu einem Sprachsystem, das auch im Schweizer Kanton Grigioni, sowie in Firuli Venezia Giulia präsent ist. In jedem der Täler hat das Ladinische seine ganz besonderen sprachlichen Eigenheiten.
aus Kelten, Norikern und Venetern. Während der langen Herrschaft der Römer, bekamen die Bewohner der Dolomiten den Namen der Räter. Nach dem Fall des Römischen Reiches bildeten die Dolomiten ein Grenzgebiet zwischen verschiedenen Interessensgruppen, die bekanntesten darunter sind die Contea di Tirolo und die Repubblica Serenissima di Venezia. Zu den wichtigsten geschichtlichen Ereignissen dieser Zone gehören die Konstruktion der Dolomiten Straße, 1909 fertiggestellt, und der Erste Weltkrieg. Dank der neuen Straße hatte die Bevölkerung die Möglichkeit, aus der Isolation der Täler auszubrechen. Der Tourismus fand seinen Weg in die abgelegenen Gebiete und begann schon bald Land und Leute zu beeinflussen. das Leben hier war nicht mehr das der armen Vorfahren, das durch Armut, Sparsamkeit, Ortsgebundenheit oder saisonale Emigration über Generationen hinweg geprägt war. Die Berge verwandelten sich von etwas Furchteinflößendem zu einem Raum zur Freizeitgestaltung im modernen Sinn, den es von Nahem zu sehen, entdecken, besteigen und zu genießen galt. D e r E r s t e We l t k r i e g u n t e r b r a c h d e n ökonomischen Aufschwung, es wurden Dörfer auf der Frontlinie, Ackerflächen, Wälder und sogar Teile von Bergen zerstört. Von Mai 1915 bis Oktober 1917 verlief ein wichtiger Teil der Hauptfront in den Dolomiten, von den Lagorai zur Marmolata, vom Col di Lana zu den Tofanen und vom Cristallo zu den Gebirgskämmen des Comelico, über unwegsame Gipfel und Gletscher. Es ist schwierig, sich die Probleme, Anstrengungen und Leiden, die die Soldaten beider Seiten erleben mussten, vorzustellen. Der Großteil der Soldaten hatte keinerlei Erfahrung mit den Bergen und ihren Tücken. Die Männer, eingeengt von Felsen und Schnee, unter Beschuss des Feindes, konnten gar nicht anders, als große Angst, Entfremdung und Einsamkeit zu empfinden. Es gibt zahlreiche Gedenkstätten, die an die schrecklichen Ereignisse dieser Zeit erinnern, darunter die “Città di ghiaccio” der Marmolata. Auch die Zivilbevölkerung blieb nicht von den Schrecken des Krieges verschont. Ganze Dörfer wurden zerstört und evakuiert, die Bewohner mussten flüchten, jahrelang weit weg von zu Hause leben und nach der Rückkehr alles neu aufbauen. Die Offensive von Caporetto im Oktober 1917 schließlich zwang die italienischen Streitkräfte zum Rückzug ins
Grappa-Massiv und zum Piave und es stabilisierte sich eine neue Frontlinie abseits der Dolomiten. Mit der Verlagerung der Front in Richtung Süden ging die deutsch-österreichische Belagerung im Agordino, Cadore, Bellunese und Feltrino einher. Die Gebiete wurden regelrecht ausgenommen und es folgte ein schreckliches „Jahr der Hungers“ für die Bevölkerung. Sämtliche Nahrungsquellen wurden ausgeschlachtet um das, zu diesem Zeitpunkt schon fast zerfallene, feindliche Heer am Leben zu erhalten. Der am 3. November 1918 in Villa Viusti unterzeichnete Waffenstillstand macht dem Krieg schließlich ein Ende, es folgten der Rückzug der Streitkräfte und die Neudefinition der Grenzen. Nach Kriegsende war die Frontlinie durch die Dolomiten mit Kreuzen übersät, es gab tausende Gefallene, Verletzte und Gefangene und Zerstörung, wohin man nur blickte. Die offizielle Rhetorik der Nachkriegszeit versuchte noch lange den Umfang dieser Schrecken herunterzuspielen und vergessen zu machen. Nach dem Konflikt wurden viele Gebiete der Dolomiten zusammen mit dem deutschen und italienischen Teil Südtirols von Italien annektiert, was eine Veränderung der Kommunen, ihrer Entwicklung und ihrem Verhalten gegenüber deutschen und auch italienischen Besuchern mit sich zog. Es begann der winterliche Skitourismus, auch wenn in vielen Gebieten nach wie vor Landwirtschaft, Viehzucht und Kunsthandwerk die Haupteinnahmequelle für die Bevölkerung blieben. Alpinismus und Klettersport In den Dolomiten wurde ein Großteil der Geschichte des Alpinismus und des Klettersports geschrieben. Auch wenn sie nicht so hoch und weniger reich an Gletschern im Vergleich zu den Zentral- und Westalpen sind, so stellten die Gipfel und Felswände der Bleichen Berge dennoch stets eine Herausforderung für Kletterer der ganzen Welt dar. Die Komplexität und Varietät der Felsformationen, die wechselhafte Kompaktheit des Fels, mal rissig, mal vom Wasser ausgewaschen, erforderte bereits in Zeiten der Hanfseile die Notwendigkeit, neue Klettertechniken zu entwickeln, die über die Nutzung der reinen Körperkraft hinausgingen. Zu den großen Protagonisten der Entwicklung des Alpinismus in diesem Gebiet gehört neben anderen der herausragende Alpinist Emilio Comici.
13
Die Dolomiten 14
An diesen Felsen kletterten in den ersten Jahren des 20. Jh. Alpinisten wie Preuss, Winkler, Dülfer und Piaz bereits im 5. Schwierigkeitsgrad, ohne oder nur mit spärlichen Hilfsmitteln und Sicherheitsvorkehrungen. In den folgenden Jahren demonstrierten ranghohe Alpinisten wie Comici, Dimai, Solleder, Cassin, Soldà, Carlesso, Maestri und viele andere den Wert der Dolomiten bei der Entwicklung des Alpinsports. Sie boten den Alpinisten lange und schwierige Touren bis zum 6. Grad und im Folgenden auch darüber, Dank neuer Techniken und Materialien, wie z.B. spezielle Kletterschuhe an Stelle grober Bergstiefel. Es entwickelte sich auch das so genannte „technische Klettern“, bei dem Hilfsmittel (Haken, Seile etc.) nicht nur zu reinen Absturzsicherung (die zu diesem Zeitpunkt aber auch noch in den Kinderschuhen steckte), sondern auch zur Fortbewegung genutzt wurden, um so in direkten Linien alle großen Wände zu besiegen. In den 70er und 80er Jahren fasste auch in den Dolomiten das Freiklettern (freeclimbing) Fuß und man begann die Barriere des 6. Grades zu überwinden, auch Überhänge und Dächer konnten nun, Dank neuer und sicherer Materialen, ohne künstliche Hilfsmittel geklettert werden. Die Dolomiten sind Bühne für die Entwicklung dieses Kletterstiles, bei dem auch in sehr hohen Schwierigkeitsgraden
Haken und andere neue Materialien nur zur Absturzsicherung genutzt werden. Protagonisten des neues Kletterstiles in den Dolomiten sind Maurizio Zanolla „Manolo“, Heinz Mariacher, Luisa Jovane, Maurizio Dall’Omo, Massimo Da Pozzo und viele andere. Eine letzte Hürde des Klettersports in den Dolomiten war die Bezwingung alter, technischer Kletterrouten im freien Stil und die Eröffnung neuer Routen in sehr schwierigen Wänden, hier kann man Alpinisten wie Mauro „Bubu“ Bole, Alex Huber und Christoph Heinz als Beispiele für die starken Kletterer einer neuen Generation nennen.
Felsen. Wurzeln. Löcher. Wie gemacht fürs Mountainbike! (Foto Luca De Antoni)
Wir glauben an das Fahrradfahren, ganz egal in welchem Umfeld. Es ist gesund, ökonomisch und abgasfrei. Das Mountainbike im Speziellen, macht Spaß und schenkt große Emotionen beim Eintauchen in die Natur. Jedoch wird das Bike auf alpinen Wegen nicht immer mit Wohlwollen betrachtet und es gibt auch heute noch in den Dolomiten Verbote, oft aus Angst vor eventueller Störung der Wanderer und vor möglicher Zerstörung der Natur durch die Bikes auf den Pfaden. Dabei ist ein solcher Gedanke fragwürdig, wenn man einen Blick in andere Gegenden wirft, wo die Berglandschaften in großem Stil verändert und ausgebaut wurden, um die Entwicklung von Tourismus und Wirtschaft anzuheizen. Folglich sind wir der Meinung, dass bei eventuellen Problemen Verbote keine Lösung sein können. Im Gegenteil, das Mountainbike als abgas- und lärmfreies Fahrzeug kann in Verbindung mit der Instandhaltung der Pfade und Wege eine neue, umweltfreundliche Quelle für den Tourismus in den Bergen darstellen. Seit Kurzem folgen hierbei einige lokale Tourismusorganisationen dem Beispiel der Westalpen, Österreichs und Frankreichs und realisieren beispielsweise Streckenverläufe außerhalb von Wettkampfstrecken, Bike Parks,
All Mountain- und Freeride – Strecken, auch unter Einbezug vorhandener Seilbahnanlagen. So können die Seilbahnen oft auch im Sommer mit wirtschaftlichem Gewinn für das jeweilige Gebiet genutzt werden. Dieses Buch soll somit die Entwicklung des MTBSports als umweltfreundliche Quelle für den Tourismus fördern, bei dem bereits vorhandene Strukturen integriert werden können. Wir sind sicher, dass die wahren MTB-Liebhaber unsere Meinung teilen und wir wollen daran erinnern, dass nur ein angemessenes Verhalten und die Einhaltung der regionalen Gesetzgebung diesbezüglich und der Regeln der NORBA (Kap. „Sicherheit: NORBA und Verhalten“) zur der Entwicklung des MTB-Sports in den Dolomiten beitragen können. Zusammenfassend gesagt, soll dieser Führer nicht nur Innovationen bezüglich der vorgeschlagenen Touren bringen, sondern auch die Philosophie, mit der dieses Projekt verwirklicht worden ist, unterstreichen: Die Nutzung des Bikes um Spaß zu haben und um den Bergen und ihrer Bevölkerung eine weitere Einnahmequelle im Einklang mit der Natur zu bieten.
Wir sind nicht allein... (Foto Luca De Antoni)
MTB und Natur
MTB und Natur: Eine Gelegenheit, die man nicht verpassen sollte
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Geltendes Regelwerk
Geltendes Regelwerk Hier sollen einige Regeln bezüglich des Mountainbikes aufgeführt werden, wie sie in der aktuellen Gesetzgebung in den Regionen und Provinzen der Dolomiten festgelegt sind. In jedem Fall ist es von Vorteil, sich vor Ort über geltende Vorschriften zum Zeitpunkt der ausgewählten Tour zu informieren. Die Auswahl der Strecken in diesem Buch berücksichtigt das aktuelle Regelwerk und folglich sollte man es vermeiden, auf Strecken zu fahren, die diesen Vorschriften zu wider laufen. Falls man auf dem Weg auf Verbotsschilder für MTB stoßen sollte, raten wir, einen anderen Weg auszuwählen oder den Weg mit Verbot schiebend zurückzulegen. Provinz Trient Mit dem Artikel 22 des Gesetzes Nr. 8/1993 (Art. 16 des Gesetzes Nr. 3/2005) wurde die Nutzung des MTB für das weite Wegenetz im Gebiet des Trentino neu geregelt: „die Nutzung nicht motorisierter, mechanischer Fahrzeuge ist (…) auf Wegen mit weniger als 20% Gefälle und einer Breite, die im Durchschnitt die eines Fahrrades überschreitet, zugelassen“. Region Veneto Im Moment erlaubt das regionale Gesetz Nr. 14 von 1992 (kürzlich modifiziert durch das Regionalgesetz Nr. 13 von 2012) das Fahrradfahren auf Forstwegen und ähnlichen Wegen, wie Pfaden und Saumpfaden. Außerdem erlaubt es den Lokalverwaltungen, spezielle Strecken für Radwanderungen festzulegen. Bei den Wegen in alpinem Gelände steht diese Aufgabe den montanen Kommunen und dem italienischen Alpenverein (CAI) zu. Das gleiche Gesetz sieht die Markierung und Beschilderung der Wege, sowie deren Begrenzung, auch unter
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Einbezug von Natur- und Personenschutz, vor. Weitere Einschränkungen für das Fahrradfahren können von Bürgermeistern zum Schutz der Umwelt eingeführt werden. Zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Buches, waren uns keine speziellen Radwanderwege nach den eben beschriebenen Regeln bekannt, genauso wenig wie die Präsenz von Einschränkungen seitens der lokalen Kommunen. Schutzgebiete Im Naturpark Ampezzer Dolomiten ist das MTB auf einigen Wegen verboten, die befahrbaren Strecken sind in vor Ort erhältlichen Karten eingezeichnet. Im Naturpark Paneveggio/Pala-Gruppe ist die Nutzung von MTB und anderen Fahrradtypen nur auf den Wegen (klassifiziert durch die Reglementierung des Parks) V, G und R erlaubt, sowie auf nicht markierten Straßen und Wegen im Sinne des Art, 42 Komma 5 der Normen für das Netz von Zugangs- und Verbindungsstraßen. Fo rs t we g e, d i e n a c h I n k ra f t t ret e n d e s Regelwerkes des Parks entstanden sind, sind ebenfalls für MTB zugänglich. Im Naturpark der Sextener Dolomiten sind einige Wege für MTB gesperrt und diesbezüglich mit Hinweisen versehen.
Auf dem Bike gegenüber der Wand der Wände, die Nordwestwand des Civetta (Foto Luca De Antoni)
Sicherheit: NORBA und Verhalten Neben der Einhaltung der oben beschriebenen Normen, wollen wir alle Biker an ein angemessenes, respektvolles und verantwortungsbewusstes Verhalten gegenüber anderen und der Natur erinnern. Fahrstile und Verhaltensweisen, die den Wegen schaden können sind zu vermeiden, und Respekt vor Wanderern ist angebracht; wir lassen ihnen den Vortritt, passen die Geschwindigkeit an und machen uns bemerkbar. Wir möchten hierbei auf den Katalog der NORBA – National Off Road Bicycle Association der USA, wo das MTB geboren wurde, hinweisen. Die Normen der NOBRA sind weitläufig bekannt und werden auch in Europa angewandt. Nicht motorisierten Wanderern den Vortritt lassen: Die Menschen werden das MTB auf eurem Verhalten basierend beurteilen. Bremsen, zeitiges Ankündigen und Vorsicht beim Überholen anderer Wanderer. Stets die Geschwindigkeit kontrollieren und im Hinterkopf behalten, dass uns in den Kurven jemand entgegenkommen könnte. Fahrstil an Bodenbeschaffenheit und eigene Erfahrung anpassen. Auf bereits bestehenden Wegspuren bleiben, der Vegetation keinen Schaden zufügen
und Bodenerosion (besonders auf weichem Untergrund) vermeiden. Nicht die Tiere erschrecken, egal ob wild oder domestiziert. Gebt ihnen Zeit, sich zurückzuziehen. Keinen Müll liegen lassen. Nehmt euren und auch, wenn möglich, den Müll von anderen wieder mit. Respekt vor öffentlichem und privatem Eigentum, inklusive Wegmarkierungen und Gattern, die wir so lassen, wie wir sie vorgefunden haben. Immer selbstverantwortlich fahren. Ziel und Geschwindigkeit werden je nach persönlichen Fähigkeiten, Ausrüstung, Bodenbeschaffenheit und Wetter ausgewählt. Nicht allein durch abgelegene Gebiete und über lange Strecken hinweg fahren. Stets Ziel und Programm der Reise kommunizieren. Respekt vor der Philosophie des Radwanderns im Einklang mit der Natur. Beschränkt euch darauf, Fotos zu schießen, nur leichte Spuren zu hinterlassen und eine schöne Erinnerung mit nach Hause zu nehmen.
Alex hat Spaß auf der Flucht vor dem Gewitter (Foto Luca De Antoni)
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Ausrüstung und Material
Ausrüstung und Material
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H i e r e i n k l e i n e r E x ku rs, m i t we l c h e r Au s r ü s t u n g m a n a m b e s t e n d i e h i e r vorgeschlagenen Touren in Angriff nimmt. Bike Das Mountainbike wurde in dieser Gegend einst „rampichino“ (dt.: „Kletterpflanze“) genannt. Von Zeiten, in denen das Bike noch einen Zentner wog, bis zu den heutigen Mountainbikes hat sich so einiges geändert. Zum Guten (die Technik betreffend), aber auch zum Schlechten (was den finanziellen Aufwand angeht). Die heutigen Mountainbikes sind leichter, wendiger und teuer. Wir wollen hier etwas näher auf, die für unsere Zwecke geeigneten Biketypen eingehen, um eventuellen technischen und physischen Überraschungen aus dem Weg zu gehen. Man kann zwischen zwei Grundtypen von Bikes unterscheiden, front suspended-Bikes (nur vordere Federung) und full suspended-Bikes (Vorder- und Hinterradfederung). Ein front-Bike ist in der Regel leichter und billiger als ein full, aber auch weniger leistungsstark und wendig bei Auf- und Abfahrten auf losem Untergrund. Ein full dagegen in meist teurer, aber auch stärker im Offroad. Für unsere Touren raten wir zu einem full suspended-Bike. Das heißt aber nicht, dass die Touren mit einem front (vielleicht mit 29’’-Reifen ausgestattet) nicht zu schaffen sind oder keinen Spaß machen können, die erste Wahl fällt jedoch auf das fullBike. Dafür spricht die Bodenbeschaffenheit der Strecken im Hochgebirge: Wechselhaft und oft sehr holprig. Die full suspended-Bikes lassen sich wiederum in verschiedene Typen einteilen, dabei sind für uns Trail- und All Mountain-Bikes geeignet. Erstere haben einen Federweg von ca. 130-150 mm und ein Gewicht von 11-13 kg. All Mountain-Bikes haben einen längeren Federweg (160-180 mm), sind etwas schwerer (12-15 kg) und sind stärker auf losem Untergrund, verlieren dabei etwas an Stärke beim Anstieg (auch wenn die neusten Verbesserungen diesen Aspekt schon fast verschwinden lassen…). Extremformen des MTB sind dabei das Cross Country, das man im 360°-Umfang verwenden kann (leichter,
nervöser und unbequemer, und für lange Wettkämpfe gedacht), sowie Downhill- und Freeride-Bikes (Bikes für Abfahrten, weniger, wenn nicht sogar gar nicht für Anstiege geeignet). Die heute verwendeten Materialen für MTB sind Aluminium und Carbonfaser, wobei Ersteres weiter verbreitet (in diversen Legierungen, mehr oder weniger rein), preiswerter und leichter ist. Carbonfasern sind inzwischen auch außerhalb des Wettkampfsportes auf dem Vormarsch, haben aber auch ihren Preis. Es gibt auch Rahmen die aus beiden Materialien bestehen. Auch sind hier Stahl und Titan zu nennen, die aber weniger verbreitet sind (zu schwer und zu teuer). Der Besitz eines teuren Fahrrades ist keine zwingende Voraussetzung, um in den Bergen auf dem Bike Spaß zu haben, man kann genauso mit weniger kostspieligen Modellen auf Tour gehen. Die Qualität des Bikes sollte allerdings gewährleistet sein, um keine bösen Überraschungen zu erleben; den „Stadesel“ sollte man deshalb besser zu Hause lassen. Eine letzte Anmerkung gilt dem Einzug in den MTB-Markt von Bikes mit Reifen von einem Durchmesser mit mehr als den klassischen 26’’(gemeint sind die 27,5’’ und 29’’ Reifen). Ein großer Durchmesser bedeutet auch ein leichteres Überwinden von Hindernissen und bequemeres offroad-Fahren. Aber Achtung: Das Rad wird schwerer und vor allem aber die Dynamik des Bikes verändert sich. Man sollte so ein Rad erstmal ausprobieren, bevor man sich zum Kauf entscheidet. Was die Einzelteile angeht, so möchten wir die Wichtigkeit von Federung, Reifen, Bremsen und Pedalen unterstreichen. Die Federungen beeinflussen in großem Ausmaß das Verhalten des Bikes. Für unsere Touren sind Luft- und Hydraulikfederungen am besten geeignet (niedriges Gewicht). Die Möglichkeit die Gabel beim Aufstieg niedriger zu stellen ist sehr nützlich, da man auch sehr steile Abschnitte besser bewältigen kann (wichtig vor allem bei Rädern, die eher auf Abfahrten spezialisiert sind). Ein
Fantastisches Ambiente im Gadertal (Foto Luca De Antoni)
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Ausrüstung und Material
Gefederte Gabel in Action (Foto Luca De Antoni)
Reifen und Mantel eines tubeless (Foto Luca De Antoni)
Flat-Pedale (foto Luca De Antoni)
GPS Garmin mit Halterung am Lenker (Foto Luca De Antoni)
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weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Gabel blockieren zu können, wenn man auf kompaktem Untergrund unterwegs ist (das Vorderrad sinkt weniger ein und man spart Energie). Auch die hinteren Federn kann man teilweise oder ganz blockieren, um ein Maximum an Effizienz bei längeren Tretphasen h e ra u s z u h o l e n . F ü r b e i d e g i b t e s f ü r gewöhnlich noch weitere Möglichkeiten (z.B. Druck), das Verhalten der Federungen und somit des Bikes zu regeln und zu verbessern. Die Felgen müssen bei offroad-Fahrten am meisten aushalten, daher sollten sie ausreichend robust sein (wir raten von den ultraleichten Reifen für XC-Wettkämpfe ab), mit einem Gewicht von 1500 bis 1900 g das Paar (exklusive Mantel und Luftschlauch). Auch die Reifen sind wichtig: 2.2 und 2.4 Zoll sind angemessen und sie sollten über geeignetes Profil verfügen (Achtung bei „leichten“ Profilen für Kies und kompakten Boden), das einen guten Kompromiss zwischen Grip und Widerstand darstellt. Starkes Profil und weiche Zusammensetzung bieten ausgezeichneten Grip auf wechselhaftem Untergrund, aber auch großen Laufwiderstand, was auch größere Anstrengung bedeutet. Ein schwaches Profil dagegen und härtere Zusammensetzung kann sich negativ auf den Grip auswirken, hat dabei aber einen geringeren Laufwiderstand. Eine weitere Variable für Reifen und Felgen betrifft die Nutzung von Reifen mit oder ohne Luftschlauch. Reifen ohne Luftschlauch werden tubeless genannt, die auch wir empfehlen möchten, da sie leichter als herkömmliche Reifen mit Luftschlauch sind. Der Reifen ist das wichtigste Teil des Bikes, an dem es gilt, das Gewicht größtmöglich zu reduzieren, da weniger Gewicht auch weniger Anstrengung bedeutet. Ein anderer großer Vorteil der tubeless ist das geringere Risiko von Schnitten durch verschiedenste Hindernisse (da der Reifen wesentlich widerstandsfähiger ist als ein Reifen mit Luftschlauch), sowie die Möglichkeit einer Autoreparatur bei kleineren Läsionen, Dank einem speziellen Gummi, der bei Montage auf die Felgen im Inneren des Reifens aufgetragen wird. Es gibt aber auch zwei Nachteile: Die Kosten (sowohl für Felgen, als auch für die Reifen) und die Notwendigkeit von speziellen Felgen für tubeless.
Was Reifen und Felgen angeht, so gibt es von Seiten der Produzenten heute spezielle Modelle für Trail und All Mountain. Die Bremsen sind ein weiterer fundamentaler Aspekt bei der Auswahl unseres Bikes: Es gibt V- und Scheibenbremsen, wichtig ist, dass sie effizient, gut eingestellt und vor Tourstart kontrolliert worden sind. Im Gegensatz zu den V-Bremsen (fast schon ausgestorben) garantieren Scheibenbremsen bei allen Konditionen und auch nach starkem Gebrauch noch leichtere Handhabung beim Bremsen und stärkere Bremskraft. Es sind nur noch wenige Liebhaber der V-Bremsen übriggeblieben, die auf deren geringes Gewicht und die einfache Regulierung setzen. Bei den Scheibenbremsen sind hydraulische Bremsen den mechanischen vorzuziehen, da sie eine bessere Bremswirkung erzielen. Zu d e n Pe d a l e n . E s g i b t z we i Ty p e n : Klickpedale, für Verbindung von Schuh (Spezialschuh) und Pedal, und die ohne Verbindungsmöglichkeit (flat). Für erstere gibt es verschiedenste Modelle, die sich nach Klicksystem, Dimension, Gewicht, Zweck und Kosten unterscheiden, gemeinsam haben sie alle die Möglichkeit Schuhsohle und Pedal zu verbinden. Sie garantieren ein runderes und effizienteres Fahren, sind aber auch schwieriger zu handhaben, vor allem in Notsituationen, wenn es z.B. darum geht, einen Sturz zu vermeiden. Man sollte also üben, bevor man sich an ernsthaftere Touren wagt. Die flat-Pedale dagegen (vor allem bei Abfahrten gebräuchlich) sind sehr viel leichter bei der Handhabung und man kann jederzeit spontan die Füße auf den Boden setzen wenn man sich in schwierigem Gelände befindet (vor allem bei wackligen Passagen und kurz vor einem Sturz). Trotzdem garantieren auch sie einen guten Halt, da sie mit „pins“ ausgestattet sind, die zusammen mit speziellen Schuhen das Haftungsniveau erhöhen. Bei flat-Pedalen gibt es wiederum große Unterschiede was den Grip angeht, je nachdem welchem Zweck sie dienen sollen. Lenker und Sattel: Die Größe des Lenkers sollte dem Zweck angepasst sein (69 bis 74 mm für Trial und All Mountain), der Sattel bequem für unseren Rücken, wobei bequem hier nicht für einen weichen Hollandrad-Sattel steht.
Unverzichtbar für die, die sie schon ausprobiert haben, ist die absenkbare Sattelstütze, mit der es möglich ist, während der Fahrt die Sattelhöhe einzustellen, ohne abzusteigen zu müssen, was vor allem beim Wechsel von Auf und Ab sehr nützlich sein kann. Zum Schluss die Übersetzung: hier gibt es auf dem Markt ein weites Spektrum a n M ö g l i c h k e i t e n , Vo r d e r r a d - u n d Hinterradschaltungen, mit variierendem Gewicht und unterschiedlich vielen Gängen. Es geht von klassischen Dreifach-Kettenblättern vorn mit 9 Gängen hinten, bis hin zu Einfach-Kettenblättern mit 11 Gängen am Hinterrad. Was zählt, ist eine auf den Zweck abgestimmte Gangschaltung für das MTB: Sie sollte geeignet sein für lange und auch sehr steile Wege. Üblich sind 21 bis 32 Gänge, mit denen man auf verschiedenste Situationen während der Fahrt eingehen kann. Bei losem Untergrund und hohen Stufen kann es von Vorteil sein wenn man das größte Kettenblatt der Dreifach-Kettenblatt-Schaltung abmontiert, um es nicht zu beschädigen und es durch ein bash guard zu ersetzen. Auch der Einsatz eines leichten Kettenhalters kann sich bei Abfahrten auf sehr losem Untergrund als sehr nützlich erweisen. Vor jeder Tour gilt die Regel: Kontrolle. Sind die Schrauben fest, die Ketten geölt und der richtige Luftdruck in den Reifen, so können wir uns ins Vergnügen stürzen. Ausrüstung Das Bike, auch wenn fundamental, ist nicht das einzige Kriterium, dem wir uns vor Tourstart widmen sollten. Hier eine Liste der Dinge, die wir immer dabei haben sollten, um einen optimalen Ablauf der Tour zu sichern: Reperaturkit: Werkzeug zum Wechsel vom Mantel, Schlauch (auch für tubeless), F l i c k ze u g , P u m p e o d e r G a s p at ro n e, Multitool. Außerdem von Nutzen: Kettenfett, Kettenstifte und Nietdrücker, Kabelbinder, Ersatzkabel, Bremsersatzklötzchen, Ersatzschrauben, Isoliertape. GPS und/oder Karte wie bei der Wegbeschreibung empfohlen.
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Ausrüstung und Material Modell einer absenkbaren Sattelstütze (Foto Luca De Antoni)
Handy und nützliche Telefonnummern. Erste Hilfe – Set (Desinfizierende Tücher, Mullbinde, Verband, Pflaster, Tape, Eisspray). Taschenmesser. Trinkflasche oder –sack. Die mitzunehmende Wassermenge variiert je nach Streckenlänge, physischem Anspruch, Präsenz von Brunnen oder Quellen auf dem Weg, Temperatur und physischer Verfassung. Für die kürzeren Touren reichen ca. 75 ccl, während man für die langen und anstrengenden Touren 1,5 bis 2 l Flüssigkeit einplanen sollte. Dies sind gängige Mengen, jeder Biker sollte selbst wissen, wie viel Flüssigkeit er während einer Tour benötigt. Es ist aber besser, stets ein bisschen mehr als nötig dabei zu haben. Die Erfahrung hat uns gelehrt, stets einen gut bestückten Werkzeugkoffer, sowie Ersatzteile und eine gute Pumpe im Auto zu haben.
Spezialschuh für Flat-Pedale (links) und Trekkingschuh (Foto Luca De Antoni)
Smith Bikebrille (Foto Luca De Antoni)
Poncho-Zelt Columbus
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Kleidung und Protektoren Wir raten zu Kleidung, die auf das jeweilige Klima und die Höhenlage abgestimmt ist, da man besonders im Hochgebirge mit schwierigen Situationen, wie Wind, Regen und Schnee, auch im Hochsommer, konfrontiert werden kann. Die Minimalausstattung besteht aus MTBShirt (Mikrofaser), mit kurzen oder langen Ärmeln, Fahrradhosen (wobei die weiteren mehr Freiheit lassen und definitiv cooler sind) mit Sitzpolstern oder normale Hosen mit Unterwäsche für Biker. Auch sollten wir stets ein K-Way oder einen Windstopper (je nach Saison) dabei haben, die vor Wind und Regen schützen. Eine Weste (Windstopper) ist bei etwas frischerem Wind sehr nützlich, genauso wie ein etwas dickeres Shirt oder ein wärmeres Softshell. Erinnert euch daran, dass wir nicht im Park von nebenan, sondern im Gebirge unterwegs sind. Die Protektoren: Ein Helm ist absolutes Muss, dabei empfehlen wir All Mountain-Modelle, die im Vergleich zu anderen einen besseren Schutz im hinteren Kopfbereich bieten. Integralhelme sind wegen dem höheren Gewicht und der geringeren Durchlüftung (vor allem bei Anstiegen) weniger für diese Touren geeignet, auch wenn sie besseren Schutz bieten. Man sollte einen guten Kompromiss zwischen
Schutz und Komfort finden. Auf dem Markt kann man auch Helme mit Kinnschutz finden, die weniger sperrig als Downhill-Helme sind. Man sollte darauf achten, dass der Helm über ausreichend Durchlüftungsmöglichkeiten verfügt, so dass man bei warmen Temperaturen nicht zu kochen beginnt. Wir empfehlen auch die Nutzung von MTBHandschuhen (besser nicht fingerfrei) und Protektoren für Knie und Ellenbogen bei anspruchsvollen Abfahrten. Heute existieren besonders bequeme Modelle, die auch nach stundenlangem Gebrauch nicht stören. S c h u h e : S p e z i e l l f ü r M T B g e e i g n et e s Schuhwerk ist ratsam, mit Verbindungsmöglichkeit (vor allem für MTBWanderungen) zu den Pedalen oder Schuhe, die auf flat-Pedale ausgerichtet sind. Bei Touren mit Schiebepassagen auf losem Untergrund sind flache Trekkingschuhe zu empfehlen. Brillen: MTB-Brillen mit austauschbaren Gläsern sind die beste Wahl; dunkle Gläser für sonnige Tage und hohe Lagen, rote, gelbe oder transparente Gläser bei Nebel oder schattigeren Abschnitten. Rucksack: Hier hat man die Qual der Wa h l . W i c ht i g b e i d e r Au s wa h l s i n d Komfort (oft gegeben durch atmungsaktive Rückenverstärkung), die Möglichkeit einen Trinksack unterzubringen, für die Tour angemessenes Volumen (10 l für kurze und max. 30 l für längere Strecken), die Möglichkeit Helm und Protektoren zu befestigen und ein Regenschutz. Zelt: Für diejenigen, die ein mehrtägiges Abenteuer starten wollen. Im Handel sind auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Modelle zu finden. Die wichtigsten Auswahlkriterien dabei sind Gewicht und Ausmaß, da wir das Zelt den ganzen Tag auf dem Rücken h a b e n . L e i c ht e u n d we n i g e r s p e r r i g e Modelle sind also anzuraten. Ein sehr interessantes Produkt ist das so genannte „Poncho Zelt“, ein Einmannzelt, leicht und klein zusammenfaltbar, das man bei Regen a u c h s c h n e l l z u e i n e m Re g e n p o n c h o umfunktionieren kann.
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Vorbereitung und Ernährung
Vorbereitung und Ernährung
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Körperliche Verfassung und Ernährung spielen eine wichtige Rolle für einen Erfolg unserer Vorhaben. Ein angemessenes Training ist ein Muss, wenn man auch nach den ersten Kilometern noch Spaß haben will. Biken ist in der Regel eine aerobe Aktivität, es ist also sinnvoll, Konditionstraining mit besonderem Augenmerk auf die Beine zu betreiben. Um in Form zu bleiben, sollte man regelmäßig auf das Bike steigen, ca. zweimal die Woche. In den Wintermonaten können wir auch indoor trainieren, wobei wir stets darauf achten sollten, den ganzen Körper und nicht nur die Beine zu bewegen (z.B. Spinning und Gymnastik mit oder ohne Hilfsmittel). Auch wenn ein Heimtrainer schnell langweilig werden kann, so stellt er dennoch eine ausgezeichnete Trainingsmöglichkeit dar. Wenn wir bereits eine Weile nicht mehr im Sattel gesessen sind, zu Saisonstart, gilt es erstmal, eine gute „Grundlage“ zu schaffen: Mittellange Strecken mit nicht allzu starken Steigungen, um die Beine aufzulockern. Einmal aufgewärmt, ist es wichtig, den Puls stets kurz unter der aeroben Grenze zu halten, um den Körper daran zu gewöhnen, die Muskeln mit mehr Sauerstoff zu versorgen. Hierbei sind auch Ausflüge auf Asphalt sinnvoll.
Diese erste, ruhigere Trainingsphase beendet, kann man die Steigungen und den physischen Anspruch steigern, wobei man jedoch stets darauf achten sollte, die Beine gut aufzuwärmen. So werden wir langsam aber sicher Kraft und Ausdauer steigern können. Zudem ist es wichtig, die Fahrtechnik zu trainieren: bei offroad-Anstiegen sollte man einen runden Tritt beibehalten können, so dass das Vorderrad auch bei schottrigem oder nassem Untergrund mit wenig Grip nicht zu sliden beginnt; dabei ist ein gutes Gleichgewicht fundamental. Neben dem Training für Auffahrten, sollte man gleichzeitig auch an der Abfahrtstechnik arbeiten. Abfahrten sind für uns der beste Teil am Mountainbiken und der Preis für die zuvor bewältigte, anstrengende Auffahrt. Man sollte das Bike bei Abfahrten gut unter Kontrolle haben, flüssig fahren können und langsam den Schwierigkeitsgrad steigern, um die Probleme, die uns im Gelände erwarten, meistern zu können. Auch mentales Training ist ein wichtiges Kriterium, vor allem, wenn es darum geht, Hindernisse bei Abfahrten zu überwinden und mit Angst und Unsicherheit umzugehen. Wir raten daher, technische Passagen langsam anzugehen und den Schwierigkeitsgrad nicht zu schnell zu steigern.
Beispiel für einen technischen Singletrail (Foto Luca De Antoni)
Zu guter Letzt: Ein angemessenes StretchingProgramm, vor allem nach langen Ausflügen sollte man zur Regel machen. Die Ernährung hängt eng mit dem Training zusammen. Wenn wir unserer Ernährung nicht den richtigen Treibstoff zufügen, werden unsere Ausflüge weitaus schwieriger und anstrengender werden. Ohne einen „Vorschriftenkatalog für die Ernährung von MTB-Sportlern“ oder ähnliches aufführen zu wollen, widmen wir uns einen Augenblick der Ernährung. Die Diät einer durchschnittlich aktiven Person sollte aus 5055% Kohlenhydraten, 30% Fetten und 15-20% Proteinen bestehen. Ein Sportler (kein Profi, aber zumindest jemand, der regelmäßig mit einer gewissen Intensität trainiert), kann und sollte, je nach Sportart, diese Werte etwas modifizieren. Beim Radsport, wo die Muskelaktivität eine bestimmte Intensität erreicht, kann man die Menge an Kohlenhydraten (55-60%) und Proteinen (2530%) leicht anheben. Die Ernährung variiert hier auch je nach Philosophie und Bewertung gegenüber einzelner Nahrungsmittel, was jedoch stets gegeben sein sollte, ist eine angemessene Anpassung an Typologie und Intensität der ausgeübten Sportart, sowie an die muskuläre Entwicklung unseres Körpers; es sind die Muskeln, die mehr Energie benötigen. Kohlenhydrate in Form von Zucker (einfach oder komplex) finden wir in Süßem, Obst, Brot, Reis, Nudeln und Gemüse. Sie sind die Energiequelle, die unser Körper bei physischer Anstrengung benötigt. Deswegen haben Energy-Riegel für Sportler auch einen besonders hohen Anteil an Kohlenhydraten (in einer Zusammensetzung, die eine möglichst konstante und langanhaltende Versorgung ermöglicht). Auch Fette stellen eine wichtige Komponente bei der Ernährung eines Sportlers dar, sie sind die Hauptenergiequelle des Körpers und bilden die „Grundlage“ und Reserve bei langanhaltender s p o r t l i c h e r B et ä t i g u n g . D e s we g e n s i n d professionelle Marathonläufer und Radrennfahrer so mager: Die langen Wettkämpfe zehren an den Fettreserven, auch wenn ihr Ernährungsplan einen erhöhten Anteil an Fetten beinhaltet. Es ist wichtig, hier zwischen „guten“ und „schlechten“ Fetten zu unterscheiden. Fette aus Olivenöl, Trockenfrüchten und Fisch etwa sind sehr viel gesünder als tierische Fette oder Fette in Käse, Butter, Milchprodukten, Fritiertem oder Süßspeisen. Kommen wir zu den Proteinen. Sie sind die
Bausteine unserer Muskeln (nicht nur) und daher von Bedeutung, da sportliche Aktivität auch immer eine hohe Beanspruchung und Abnützung der Muskeln mit sich zieht. Quellen für Proteine sind in erster Linie Fleisch und Fisch, aber auch Gemüse und Milchprodukte. Eine richtige Mahlzeit vor jeder Tour um die Energiereserven aufzufüllen ist ein Muss, was aber nicht Nudeln mit Soße bedeutet, sondern eine ausgewogene Mahlzeit mit Blick auf die oben beschriebene Zusammensetzung von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen. Gut sind Brot, Honig, Marmelade, Käse, Schinken, Obst und Trockenfrüchte einige Stunden vor dem Trip, während es direkt vor Tourstart besser ist, Nahrungsmittel auf Kohlenhydratbasis und Mineralsalzen in flüssiger Form zu sich zu nehmen, damit ein voller Magen nicht mit der physischen Betätigung in Konflikt gerät. Das Gleiche gilt für Stärkungspausen: Gut sind isotonische Getränke und Zucker (Fruchtzucker und Maltodextrin) als Energiequelle. Auch EnergyRiegel sind gut geeignet. Nach der Tour sollte man die verbrauchten Energiereserven wieder auffüllen und die Muskeln „füttern“. Eine gute Mahlzeit mit Kohlenhydraten, Proteinen und einem kleinen Anteil „guter“ Fette, ohne bei der Menge zu übertreiben wird unseren Energietank wieder auffüllen.
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Umgang mit diesem Führer
Umgang mit diesem Führer Dieses Buch will ein Hilfswerkzeug zur Planung von fantastischen MTB-Touren in den Dolomiten sein. Im Folgenden geben wir einige Informationen zum richtigen Umgang mit diesem Führer und zur richtigen Interpretation der hier beschriebenen Strecken. Der Touren wurden in zehn verschiedene Zonen eingeteilt, wie auf der Karte (S. 7) ersichtlich: Grödental, Fleimstal, Primiero – S. Martino di Castrozza, Gadertal, Agordino – Val Fiorentina, Pustertal, Cortina d’Ampezzo – Val Boite, Zoldotal – Longarone, Cadore – Comelico. So kann man die Touren nach der jeweiligen Zone aussuchen. Auf Seite 302 kann man eine Übersichtstabelle mit allen Touren und den wichtigsten Informationen dazu finden. Jedes Gebiet wird mit einer kurzen Einleitung (Geschichte/Umwelt) vorgestellt, um einen kleinen Überblick über das jeweilige Tal zu bekommen. Wir sind jede Tour selbst abgefahren, um eine sichere und akkurate Wegbeschreibung (GPS inklusive) zu liefern: Als erfahrene Biker wissen wir, wie wichtig es ist, sich auf ein effizientes Instrument verlassen zu können, um nicht „vom
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richtigen Weg“ abzukommen. Nur so kann ein toller Tag und jede Menge Bikespaß garantiert werden. Alle technischen Daten, wie Distanz, Höhenmeter und Höhenunterschiede sind mit Hilfe von GPS, Fahrradcomputer und Karten der jeweiligen Gebiete gesammelt worden. Wir möchten darauf hinweisen, dass die Konditionen der beschriebenen Touren variieren können, sowohl durch natürliche Vorkommnisse, als auch durch Menschenhand bedingt. So kann es vorkommen, dass Wege verlegt oder verändert werden oder sich der Untergrund sich zu unserem Nachteil verändert (z.B. Erdrutsche). Auch sollte man nicht vergessen, dass das Gelände, das bei Trockenheit noch leicht zu bewältigen war, durch Regen und Schnee unbefahrbar werden kann. Daher sollte man sich stets gut zur Wetterlage informieren, sowohl für den Tag der Tour, als auch für einige Tage davor. Ein Tag Sonne reicht nicht aus, um den Schlamm von einer Woche Regen zu trocknen. Das Gleiche gilt für die Auswahl der Kleidung vor einem jeden Trip.
Unvergessliches Ambiente in den Dolomiten, im Hintergrund der Rodengarten (Foto Luca De Antoni)
Das Lesen der Wege Jede Tour ist in fünf Teile gegliedert: Legende, Allgemeine Beschreibung, Wegbeschreibung, Höhenprofil und Wegekarte. Hier eine kurze Beschreibung der einzelnen Punkte. Legende Gibt im Detail die wichtigsten Charakteristiken jeder Strecke, mit zugehöriger Symbolik an:
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Schönheit (Trip): Schönheit der Strecke in Hinblick auf Landschaft und Umwelt. Es gibt vier Stufen, von einem Minimum, ein roter Stern („normales“ Panorama), bis zu einem Maximum von vier roten Sternen („Postkartenpanorama“). Ausschlaggebend sind die Schönheit der Natur, des Panoramas und die Präsenz interessanter Orte entlang der Strecke. Schönheit (Bike): Hier ist die Schönheit der Tour aus Sicht des Bikens ausschlaggebend für die Bewertung, die in keiner Verbindung zur Schönheit der Umgebung steht. Bodenbeschaffenheit, Rhythmik der Abfahrt, Typologie der Auffahrt und andere Parameter machen eine Strecke mehr oder weniger schön, bzw. interessant für Biker. Es gibt vier Stufen, mit einem Rädchen für das Minimum und vier Rädchen für ein Maximum an Schönheit. Achtung: Ein schönerer Weg ist nicht gleichzusetzten mit einem höheren Schwierigkeitsgrad, die Bewertung soll lediglich Aufschluss darüber geben, wie viel Spaß eine Tour macht und inwieweit sie sie sich für Biker auszahlt.
Wegbeschaffenheit: Gestaltet sich je nach dem Geländetyp, auf dem der Weg verläuft. Die Daten werden in Prozent (Näherungswert) angegeben, um eine erste Idee von dem Gelände, auf dem wir radeln werden, zu verschaffen. Jeder Wegetyp ist mit einer Farbe versehen, auch auf dem Höhenprofil und der Karte. In einigen Fällen wechselt die Wegbeschaffenheit ständig, hier ist der dominierende Geländetyp angegeben.
Radweg Asphaltierte Straße Schotterstraße/Piste oder Feldweg Pfad und/oder Saumpfad Seilbahn Eventuelle Variante zum angezeigten Weg Beste Jahreszeit: Beste Jahreszeit, um die Tour in Angriff zu nehmen, b a s i e r e n d a u f Te m p e r a t u r u n d Schneelage. Es handelt sich dabei um eine generelle Aussage und einen Mittelwert. Es kann passieren, dass im gleichen Monat über mehrere Jahre hinweg Temperatur, Niederschläge und Schneefall stark variieren, daher ist es wichtig, sich genauestens dazu zu informieren. Wenn man die Touren „außerhalb der Saison“ oder in kälteren Monaten (Mai/Juni und Oktober/ November) angreift, sollte man bei eventuellem Schneefall besser niedriger gelegene Strecken auswählen. Wenn die Tour die Nutzung von Seilbahnen vorsieht, ist es fundamental, sich über Öffnungszeiten (Telefon, Internet) zu informieren (si. „Wichtige Adressen und Internetseiten“, S. 30). S ta r t - u n d E n d p u n k t : Ort für Start und Ende der Tour (gleich, da Ringtouren), mit zugehörigen GPS-Koordinaten und Höhenangabe. Die Auswahl erfolgte unter Berücksichtigung der jeweiligen Strecke, Parkmöglichkeiten und Unterkunftsmöglichkeiten in direkter Umgebung. Höchster Punkt: Maximale Quote entlang der Strecke. Sehr nützlich bei der Wahl der Kleidung (zusammen mit der Höhenangabe für Startund Endpunkt). Niedrigster Punkt: Niedrigster Punkt entlang der Strecke. Positiver Höhenunterschied: Der Wert bezieht sich auf die Summe (Näherungswert) der positiven H ö h e n u n t e r s c h i e d e a u f d e m We g . D e r Höhenunterschied bezieht sich auf die im Sattel bewältigte Strecke, während in Klammern die Angabe für eventuelle Anstiege mit Seilbahnen angegeben ist. Der reale Höhenunterschied und die durchschnittliche Wegdauer sind wichtig zur Einschätzung der physischen
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Informazioni sulla consultazione della guida
Anforderungen der Strecke. Falls Varianten vorhanden, werden auch für sie die zugehörigen Daten aufgeführt. Negativer Höhenunterschied: Summe der negativen Höhenunterschiede auf dem Weg. Der Wert kann mitunter stark vom positiven Höhenunterschied abweichen, wenn die Nutzung von Seilbahnen vorgesehen ist. Distanz: Beschreibt die komplette Länge der Strecke (inklusive eventueller A b s c h n i t t e, d i e m i t S e i l b a h n e n bewältigt werden). Varianten sind separat aufgeführt. We g d a u e r : Zeitintervall, in dem es möglich ist die Tour zu fahren. Diese Angabe orientiert sich an den Fähigkeiten eines durchschnittlichen Bikers (Durchschnittsgeschwindigkeit 5 km/h) und bezieht auch eventuelle Pausen ein, um das Panorama zu bewundern und auszuruhen. Technische Schwierigkeit: Gibt die Bewertung der technischen Schwierigkeit der Strecke in ihrer Gesamtheit an, nach folgender Schwierigkeitsskala: leicht, mittel, anspruchsvoll, sehr anspruchsvoll. Manchmal sind Zwischengrade, z.B. mittel – anspruchsvoll, notwendig. Die Angaben beziehen sich auf Parameter, die einen Weg mehr oder weniger schwierig aus technischer Sicht erscheinen lassen. Es gibt leichtere Strecken (z.B. Auf- und Abfahrten auf Schotterwegen und leichten Saumpfaden) und schwierigere, wo eine gute Fahrtechnik gefordert ist (Anstiege und vor allem Abfahrten auf technischen und unbefestigten Pfaden). Bodenbeschaffenheit, Gefälle, technische und exponierte Passagen sind nur einige Parameter, die auf den Wert Einfluss nehmen. Achtung: Bei nassem Boden kann die technische Schwierigkeit erheblich ansteigen. Bei der Auswahl der Tour, sollte man auf diesen Parameter Rücksicht n e h m e n u n d d i e e i g e n e n F ä h i g ke i t e n diesbezüglich mit einbeziehen. Physischer Anspruch: Bewertung der physischen Anforderungen auf der kompletten Wegstrecke nach folgender Skala: leicht, mittel, anspruchsvoll, s e h r a n s p r u c h s vo l l . E i n s e h r w i c ht i g e r Parameter bei der Auswahl der Tour, basierend
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auf Trainingslevel und Fitness eines jeden Bikers. Auch hier kann man in einigen Fällen Zwischengrade finden. Befahrbarkeit: Angabe in P ro ze nt z u r B e fa h r b a r ke i t d e r Tour insgesamt. Steile und/oder lose Abschnitte, sowie eventuelle Verbote (Schiebepassagen) können sich negativ auf den Gesamtwert der Befahrbarkeit der Tour auswirken. Einkehrmöglichkeiten (Hütten): Angabe eventuell vorhandener Hütten entlang dem Weg. Es ist wichtig, sich vor Tourstart zu den Öffnungszeiten zu informieren. Bei geschlossenen Hütten, sollte man daran denken, ausreichend Reserven dabei zu haben. Wasserquellen: Informationen zu eventuell vorhandenen Wasserquellen entlang der Strecke. Wichtig bei der Kalkulation des mitzunehmenden Wasservorrates. Wir raten trotzdem, stets ausreichend Wasser für die komplette Tour mitzunehmen, da auch die schönste Tour zum Albtraum werden kann, wenn man trocken läuft. Auf dem Weg: Chronologische Abfolge der durchquerten Orte mit Höhenangabe. Jeder Station entspricht eine Nummer, die wir im Höhenprofil, auf der Wegekarte und in der Wegbeschreibung wiederfinden können. In einigen Fällen sind neben Ortschaften auch Abzweigungen, Kreuzungen und andere Punkte, die zum Verständnis des Streckenverlaufes wichtig sind, aufgeführt.
Man kann die GPS-Daten zu den Touren auf der Internetseite www.versantesud. it downloaden. Dazu folgt man dem Link auf der Seite zu diesem Führer, den zugehörigen Anweisungen und gibt den 16-stelligen Code ein, der sich auf dem Etikett auf Seite 3 des Buches befindet.
Allgemeines B e s c h re i b t d e n Ko nt ex t d e r To u r, m i t A n m e r k u n g e n z u N a t u r, L a n d s c h a f t , Sehenswertem und nützlichen Informationen. Sie gibt zudem einen ersten Überblick über die Strecke und unterstreicht die wichtigsten Aspekte. Wegbeschreibung Detaillierte Wegbeschreibung für den gesamten Verlauf der Tour. Durchquerte Ortschaften und wichtige Referenzpunkte sind, wie auch auf der Wegekarte und im Höhenprofil, mit Nummern versehen, um die Möglichkeit, den Weg zu verfehlen zu minimieren. An Abzweigungen und Kreuzungen wird stets die vorhandene Wegmarkierung mit Wegnummern angegeben, wie man sie auf Schildern, Felsen, Bäumen und Karten (die man immer dabeihaben sollte) findet. Rechts und links gelten jeweils aus Sicht des Bikers.
Höhenprofil Veranschaulicht die Höhenunterschiede auf dem gesamten Streckenverlauf. Auf der x-Achse werden die km, auf der y-Achse die Höhenmeter über dem Meeresspiegel angegeben. Der Verlauf des Profils ist in verschiedenen Farben gezeichnet, korrespondierend zur jeweiligen Wegbeschaffenheit. Karte Veranschaulicht die komplette Strecke auf einer topographischen Karte. Wie beschrieben, sind auf der Karte Punkte von besonderem Interesse und durchquerte Ortschaften mit Nummern gekennzeichnet, die ihr im Text und im Höhenprofil wiederfinden könnt. Auch hier ist der Streckenverlauf mit verschiedenen Farben für die Wegbeschaffenheit angegeben.
Secret Spot (Foto Luca De Antoni)
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Allgemeine Touristeninformationen
Allgemeine Touristeninformationen Hier einige Hinweise der Tourismusbüros der Täler und Gebiete zu allgemeinen Informationen. Dolomitisuperski: www.dolomitisuperski.com Region Veneto: www.regione.veneto.it Autonome Region Trentino - Sudtirol: www.regione.taa.it Autonome Provinz Trient: www.provincia.tn.it Autonome Provinz Bozen: www.provincia.bz.it Fassatal: www.fassa.com Tourismusbüro Fassatal: Strada Roma 38032 Canazei (TN), Tel. 0462 609500 Fleimstal: www.visitfiemme.it Tourismusbürö Fleimstal: Via Fratelli Bronzetti, 60 38033 Cavalese Trento, Tel. 0462 241111 www.valdifiemme.it Zoldotal: www.valdizoldo.net Tourismusbüro Zoldotal: Piazza Rodolfo Balestra, 1 32010 Zoldo Alto Belluno, Tel. 333 279 6633 Grödental: www.valgardena.it Gadertal: www.altabadia.org Pustertal: www.altapusteria.info Konsortium für Tourismus Hohes Pustertal: Via Dolomiti, 29 39034 Dobbiaco Bolzano, Tel. 0474 914262 www.suedtirol.info Primiero – San Martino di Castrozza: www.sanmartino.com Cortina d’Ampezzo: cortina.dolomiti.org Cadore – Comelico: www.cadore.com www.valcomelicodolomiti.it Agordino – Val Fiorentina: www.valfiorentina.it Tourismusbüro Val Fiorentina: Via Pescul, 124 32020 Selva di Cadore Belluno, Tel. 0437 521070 www.agordino.it www.alleghe.it Wetter Region Veneto: www.arpa.veneto.it Trentino - Südtirol: www.meteotrentino.it Autonome Provinz Bozen: www.provincia.bz.it/meteo/alto-adige.asp Notruf Nummer: 118
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Quellen, die wir für Einleitung und die einführenden Texte zu den jeweiligen Tälern herangezogen haben: www.fondazionedolomitiunesco.org www.ecomuseograndeguerra.it www.dolomythos.com www.auronzo.eu www.abcdolomiti.com www.macicoveneto.it www.val-pusteria.net www.dolomiti.com www.infodolomiti .it www.dolomiti.it cortina.dolomiti.org www.infodolomiti.it it.wikipedia.org www.valdizoldo.com www.scicristallocortina.com www.pustertal.com www.itineraripertutti.it www.fassa.com www.pusterbike.com www.suedtirolerland.it Die Webseiten der Tourismusbüros der jeweiligen Täler findet ihr im Kapitel „allgemeine Touristeninformationen“.
Die Planung und der Verlauf der Touren erfolgte auf Basis des Kartenmaterials des Verlages Tabacco. Die GPS-Daten und Profile sind mit Hilfe von GPS, der Software von Garmin (www.garmin.it) und GPSvisualizer (www.gpsvisualizer.com) erhoben worden.
Bibliographie
Bibliographie
Zudem haben wir folgende Fachliteratur zur Gestaltung des Führers herangezogen. Fabrizio Charruaz, Gianfranco Sappa, Daniele Herin, Sergio Borbey Mountainbiken in Aostatal Edizioni Versante Sud Peter Herold, Amos Cardia, Davide Deidda Mountainbiken auf Sardinien Edizioni Versante Sud
In der “Steinernen Stadt”, im Hintergrund die Geisler (Foto Luca De Antoni)
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Radwege im Tal
Radwege im Tal Dolomitenradweg: Verläuft von Calalzo di Cadore nach Toblach (ca. 58 km) entlang der Spur der alten Eisenbahnlinie und durchquert Cortina d’Ampezzo. Der Untergrund wechselt zwischen Asphalt und Schotter. Der schönste Abschnitt liegt zwischen Cortina und Toblach. Es geht durch Wälder und wunderschöne Dörfer, umgeben von den schönsten Gipfeln der Dolomiten. Antelao, Sassolungo di Cibiana, Pelmo, Rocchette, Croda da Lago, Croda Marcoira, Faloria, Cristallo Pomagagnon, Fiames, Cinque Torri, Tofanen, Monte Piana, Drei Zinnen, Tre Scarpieri und Picco di Vallandro. Ein guter Teil des Radweges führt an der alten Eisenbahnstrecke entlang, über Brücken, Dämme und durch Originaltunnel. Damit geht eine konstante und gemäßigte Steigung einher. Ein Großteil verläuft über einen Rad- und Fußweg, der für den motorisierten Verkehr gesperrt ist. Eine Ausnahme macht der Abschnitt zwischen San Vito di Cadore und Cortina d’Ampezzo, wo die Eisenbahnlinie mit der heutigen Staatsstraße zusammenfällt. Eine Alternative ist die Strecke hinab zum Boite auf der Spur einer antiken Straße. Dieser Anschnitt hat eher losen Untergrund und verläuft im Zickzack, mit zahlreichen Auf und Abs und einigen steileren Stellen. Oder man folgt der Strecke in Richtung Vodo di Cadore, wo ein neuer Weg (anspruchsvolleres Auf und Ab) den Abschnitt auf der Staatsstraße umgeht. Der Abschnitt zwischen Cortina und Toblach, im Winter eine bekannte Langlaufstrecke, verläuft auf Schotter, mit Brücken und Tunneln, die auf die ersten Jahrzehnte des 20. Jh. zurückgehen. Es gibt hier den Service Bike’n Bus der Dolomitibus Gesellschaft, der auf den Transport von mehr als 30 Rädern ausgerichtet ist. Der Service ist aktiv vom 1. Bis zum 31. August. Eine Vorbestellung ist notwendig, ohne sie kann kein Platz an Bord garantiert werden. Informationen: Provinz von Belluno: Informationsbüro, Tel. 0437 959333, von Montag bis Freitag 8.30 – 13.00 Uhr und Dienstag 14.30 – 17.30 Uhr. www.dolomiti-inbici.com/code/BikeAndBus.htm www.provincia.belluno.it Dolomiti Bus: Callcenter Tel. 0437 941237, von Montag bis Freitag 6.50 – 12.15 und 15.00 bis 32
18.15 Uhr, Samstag 6.50 – 12.15 Uhr. Radweg Fleimstal - Fassatal: Verbindet die beiden Täler und folgt dem Verlauf des Avisio. Auf einer Strecke von 48 km bewältigt man einen Höhenunterschied von ca. 650 m. Weniger trainierten Bikern und Familien raten wir, in Alba di Canazei zu starten (Richtung Süden bergab). Von dort geht es durch traumhafte Lärchen- und Fichtenwälder bis nach Pozzo di Fassa. Hier weitet sich das Tal und bietet tolle Ausblicke auf die umliegenden Gipfel. Man fährt weiter bergab und erreicht schließlich Soraga. Wir durchqueren Moena, lassen Langkofel, Rosengarten und Monzoni hinter uns und radeln in Richtung Predazzo und Molina di Fiemme, wo der Radweg endet. Hier angekommen, kann man mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt fahren (Linienbus oder Bike Express Fassa Fiemme). Der Radweg geht über Asphalt oder kompakten Schotter und ist sowohl mit dem MTB, als auch mit einem CityBike (oder Mischformen, robuste Reifen sind von Vorteil) befahrbar. Pustertal Radweg: Verbindet Mühlbach und Innichen und führt weiter bis ins österreichische Lienz, vorbei an schönen Dörfern, alten Weilern und traumhaften Landschaften. Es geht größtenteils über Asphalt (kurze Abschnitte auf Schotter), auf einer Strecke von ca. 105 km und 500 m Höhenunterschied, die man Dank Bus und Bahn auch vermeiden kann. An manchen Stellen kann man auf kurze Rampen bergauf stoßen. Man kann die Strecke an einem Tag bewältigen, oder auch in drei Etappen einteilen: - Die erste Etappe (ca. 25 km) beginnt in Mühlbach und führt über Vintl, Kiens, Casteldarne und San Sorenzo bis nach Bruneck. - Die zweite Etappe (ca. 33 km) führt von Bruneck über Perca, Olang und Welsberg bis nach Toblach. - Die dritte Etappe führt von Innichen nach Lienz, entlang der Drau bis nach Österreich. Am Ziel angekommen, kann man mit der Bahn zurück zum Ausgangspunkt fahren. Man kann den Radweg auch mit anderen Strecken verbinden: - Toblach: Schotterweg nach Cortina. - Olang: Radweg Valle Anterselva. - Bruneck: Radweg Valle Aurina
- Fortezza: Radweg Valle Isacro nach Brixen/ Bozen. Grödental Radweg: Im Vergleich zu den anderen Radwegen ist dieser eher anspruchsvoll, mit beachtlichen Steigungen und so manchem Auf und Ab. Insgesamt (Hin- und Rückweg) verläuft er über eine Strecke von 11 km auf einen Höhenunterschied von 242 m. Der Radweg folgt der Spur der alten Eisenbahnlinie des Grödentals. Ein paarmal wird der Verlauf durch die notwendige Überquerung von Straßen unterbrochen, was aber der Schönheit der Strecke und der traumhaften Landschaft um uns keinen Abbruch tut.
An der Kirche von St. Christina (1400 m) geht es ein kurzes Stück bergab zur Grundschule, wo man den Hinweisen „Passeggiata per Selva – Sentiero Planetario“ folgt. Nach 300 m biegen wir links auf eine asphaltierte Straße ab, gut erkennbar, Dank einer Reihe von Infotafeln zum Sonnensystem. Der Spazierweg ist nachts beleuchtet und es gibt zahlreiche Bänke, wo man das Panorama auf die Dolomiten und das Schloss Wolkenstein genießen kann. Nach einem großen Spielplatz geht es eben weiter bis man wieder nach St. Christina gelangt. Hier quert der Radweg zweimal die Hauptstraße mit ein paar kurzen Steigungen (ca. 18%). Nachdem wir die kleine Holzbrücke über den Rio Cisles
Auch auf den Radwegen kann man ein traumhaftes Panorama genießen (Foto Luca De Antoni)
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Radwege im Tal 34
(1434 m) überquert haben, folgen wir den Hinweisen nach Selva – Wolkenstein. Der Weg verläuft leicht und konstant bergauf, hoch über der Talsohle. Nach ca. 2,5 km erreichen wir La Pozza, überqueren eine verkehrsarme Straße und fahren zwischen Wiesen und Häusern bis zu einer Gedenkstatue der Eisenbahn. Hier über die Straße und weiter auf dem Fuß-/Radweg bis nach Wolkenstein. Auf Höhe des Hotels Portillo überqueren wir die Provinzstraße und erreichen das Restaurant L. Ciamin. Mit so mancher Steigung fahren wir weiter bis zum Ende des Radwegs in der Nähe des Stadions (1550 m). An der Kirche angekommen, radeln wir auf dem Bürgersteig bis zur Nives Straße, wo wir erneut die Straße überqueren müssen. Hier nehmen wir den Spazierweg links in Richtung Hotel Sun Valley, wo nach einem kleinen, kostenpflichtigen Parkplatz der Radweg weiter geht. Der letzte
und angenehm ebene Abschnitt der Strecke endet bei der „Casa Alpina DLF di Bologna“, ExEndstation der Grödentaler Eisenbahn (1580 m). Auf dem gleichen Weg kehren wir dann zurück zum Ausgangspunkt.
Tazio genießt den Blick auf den Sella (Foto Luca De Antoni)
Wenn auch verspätet im Vergleich zu anderen Gebieten in den Alpen, entstehen immer mehr Bikeparks in den „Bleichen Bergen“. Es sind speziell auf das MTB ausgerichtete Zonen, wo ad hoc Strukturen wie Stege, Schanzen und punp tracks eingerichtet wurden, und Seilbahnen zur Verfügung stehen. Die Strecken weisen verschiedenste Schwierigkeitsgrade auf, um sowohl MTB-Neulingen als auch erfahrenen Bikern einen tollen Biketag garantieren zu können. Im Folgenden die wichtigsten Bikeparks der Dolomiten.
Fassa Bike Park: www.fassabike.com, Gem. Canazei. Kronplatz Freeride Bike Park: www.plandecorones.com, Gem. Kronplatz. Cortina Bike Park: www.cortinabikepark.it, Gem. Ra Valles, bei Cortina d’Ampezzo.
Bikeparks in den Dolomiten
Bikeparks in den Dolomiten
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Grödental
Grödental
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Eines der berühmtesten Täler der Dolomiten, vor allem bei Wintersportlern, aber nicht nur. Wer Spaziergänge, Trekking, Klettern und Mountainbiken liebt, wird hier, zwischen den grünen Weiden der Seiser Alm und den imposanten Formen von Schlern, Langkofel, Plattkofel und Sella seinen Spaß haben. I m G r ö d e nta l s p re c h e n c a . 9 0 % d e r alteingesessenen Bevölkerung ladinisch, eine Sprache, die sich vielleicht zu Beginn etwas komisch anhören mag. Die ladinische Sprache geht auf antike Ursprünge (vor ca. 2000 Jahren) zurück. Neben ladinisch wird hier auch deutsch und italienisch gesprochen. Man sollte sich also nicht wundern, Schilder in drei Sprachen vorzufinden. Drei sind auch die wichtigsten Kommunen des Tals: St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein in Gröden. Landwirtschaft und Kunsthandwerk (vor allem Holz) zählen seit jeher zu den wichtigsten Ressourcen des Tals. Insbesondere die Holzbildhauerei ist typisch für diese Gegend und wird von zahlreichen Kunsthandwerkern ausgeübt. Dazu kommt der winterliche und sommerliche Tourismus, der heute eine der Haupteinnahmequellen der Grödener ist. Die Bewahrung alter Bräuche und Traditionen, genauso wie der Erhalt des Ladinischen machen aus diesem Gebiet und seiner Bevölkerung etwas ganz Besonderes. Ein Besuch lohnt sich wirklich, besonders während
der sommerlichen Festtage, wo wir die Grödener in traditioneller Tracht bewundern können. Dazu kommen Musik und lokale Köstlichkeiten: Das Musik FestiVal Gardena beispielsweise, mit einer Reihe von klassischen Konzerten im Juli und August und einer Auswahl an typischen Gerichten. Die reinste Freude für Ohren und Gaumen! Zum Mountainbike. Im Grödental werden wir eine Menge Spaß zwischen zackigen Felsen und sanften Wiesen haben. Touren und Landschaft werden unvergessliche Eindrücke hinterlassen. Wir sollten dabei stets die Mühe und Leidenschaft der Bevölkerung wertschätzen, mit der sie diese wunderbare Gegend pflegt und erhält. Am besten startet man in den Monaten zu Beginn oder Ende des Sommers, wenn weniger Touristen unterwegs sind und die Farbenpracht der Natur in vollem Ganz steht.
Das herrliche Grödental, im Hintergrund Lang- und Plattkofel (Foto Luca De Antoni)
Tolle Eindrücke im Grödental auch bei schlechtem Wetter (Foto Luca De Antoni)
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01
Grödental > Telegraph
Grödental
01
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Fahrradweg Asphaltierte Straße Schotterstraße / Forstweg Pfad oder Saumpfad Liftanlagen
0% 0% 46% 54% 0%
Mai – Oktober Kreuztal, nahe Brixen, 2023 m, N 46°41,038’ E 11°42,533’ 2486 m, Telegraph 2023 m, Kreuztal (1070 m mit Variante a) 520 m (+ 980 m mit Seilbahn in Variante a) 520 m (+ 980 m mit Variante a) 10 km 3,00 - 4,00 Std. Leicht (sehr anspruchsvoll Variante a) Leicht (mittel Variante a) 98% Tabacco 1:25.000, Blatt Nr. 030 Geislerhütte; Plosehütte CAI; Hütte Seilbahn Nahe der Hütten
Telegraph Allgemeines Eine Tour mit außergewöhnlichen Ausblicken, die oberhalb von Brixen über die grasbewachsenen Hänge des Berges Telegraph und der Plosealm führt. Das wunderbare Panorama, das man an klaren Tagen hier genießen kann, wird uns auf der ganzen, hier beschriebenen Tour begleiten. Im Süden sehen wir die Geislergruppe (befindet sich innerhalb des Naturparks Puez-Geisler) und hinter ihr andere Schönheiten wie den Schlern, Lang- und Plattkofel, Sella, Marmolata, Tofane, Pelmospitze, Cristallo und andere. Im Norden bilden dagegen die Gipfel jenseits der Grenze den Hintergrund für unsere Tour. Das „Tüpfelchen auf dem i“ stellt die schöne Panoramatafel aus Stahl auf dem Gipfel des Telegraph dar, womit die Identifizierung eines jeden Gipfels zum Kinderspiel wird. So ist es mehr das atemberaubende Panorama als der sportliche Anspruch, mit dem diese Tour besticht. In der Tat gibt es keine besonderen technischen Schwierigkeiten und der physische Anspruch ist moderat (es handelt sich aber immer noch um einen Weg in den Dolomiten mit 590 m im Anstieg, die gut befahrbar sind). Auch die Abfahrt (auf Pfaden) gestaltet sich leicht, bis auf einige kurze Abschnitte, wo wir wegen Wurzeln und Felsbrocken absteigen müssen. Wer dem Ganzen etwas Würze geben möchte, dem empfehlen wir die unten beschriebene Variante a), die an die normale Strecke anschließt und auf einem technisch anspruchsvollen Weg bis nach Brixen hinab führt (Downhill-Strecke). Von dort bringt uns die Gondelbahn zurück zum Ausgangspunkt. Wegbeschreibung Los geht es in der Nähe von Kreuztal (1), gleich neben der Bergstation der Gondelbahn, die aus Brixen herauf kommt. Schnell wird die Straße zum Schotterweg, der bergauf in die Nähe der Bergspitze des Telegraph führt. Wenige Meter nach dem Ende des Aufstiegs stoßen wir auf eine Abzweigung (2), wo wir links die Piste Nr. 14 einschlagen. Nach etwas mehr als einem Kilometer gehen rechts zwei Wege ab (der zweite befindet sich an der Stelle, wo die Schotterstraße eine scharfe Linkskurve macht), wir bleiben jedoch 2500
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3
2400 2300 2200 2100
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metri
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Telegraph – Panoramatafel 4
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Plosehütte CAI
Schönjöchl Alpe della Plose - Plosach Alm
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Variante a Bergstation – Seilbahn 5 1
Kreuztal
Hütte Rossalm Abzweigung Schotterweg Nr. 14 Geislerhütte 2
Valle di Eores 39
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Grödental > Telegraph 40
Auf dem Weg 1 Kreuztal, 2023 m 2 Abzweigung Schotterweg Nr. 14 3 Plosehütte CAI, 2446 m 4 Telegraph – Panoramatafel, 2480 m 5 Bergstation – Seilbahn, 2050 m 1 Kreuztal, 2023 m
auf unserem Weg, der stets gut befahrbar bergauf führt. Ca. 2 km weiter, nahe einer Kehre nach links, fahren wir wiederum an einer Abzweigung nach rechts vorbei. Nun trennen uns nur noch wenige hundert Meter von der Plosehütte CAI (3). Auf einer Höhe von 2446 m können wir uns dann in der Hütte ausruhen und die dortigen Köstlichkeiten genießen, jedoch nicht ohne vorher der schönen Terrasse am Gipfel des Telegraph, gleich oberhalb der Hütte einen Besuch abgestattet zu haben. Das 360°- Panorama hier ist spektakulär. Die Panoramatafel (4) (si. „Allgemeines“) nennt sämtliche Gipfel, die uns umgeben, auch die entferntesten. Nach einer Pause in der Hütte kehren wir auf unseren Weg zurück und beginnen die Abfahrt. Abwärts geht es stets auf Pfaden, zu Beginn über die Skipiste, die den Grat in Richtung Südwesten hinab führt. Dabei folgt man der Wegmarkierung Nr. 3-4-7, die gleich hinter der Plosehütte beginnt. Der Weg führt entlang einem Holzzaun rechterhand, den wir schon bald nahe der Kreuzung mit dem Weg Nr. 4 überqueren müssen (der zunächst steile Pfad wird hier flacher). An dieser Kreuzung biegen wir rechts auf den Weg Nr. 4 ab und ignorieren den Weg Nr. 3, der zum Schönjöchl hinauf führt. Kurz darauf ignorieren wir eine weitere Abzweigung links und bleiben auf dem Weg Nr. 4, einem kurvigen Singletrail, der Spaß macht. Etwa 800 m weiter kreuzt unser Pfad den Weg Nr. 30, auf den wir scharf links abbiegen und dann zu Beginn leicht ansteigend in Richtung Südosten entlang radeln. Es geht jetzt meist am Hang entlang, mit manchem Auf und Ab, wobei Wurzeln und Felsbrocken hin und wieder zum Absteigen zwingen. Der Pfad führt bis zur Bergstation der Seilbahn aus Brixen (5) und mündet schließlich in einen Schotterweg. Von dort geht es weiter
Enrico und Martino auf angenehmen Pfaden über den Telegraph (Foto Luca De Antoni)
auf einem Forstweg, der mit einer Kehre unter der Seilbahn hindurch in Richtung Südwesten bis zum Ausgangspunkt Kreuztal (1) zurück führt. Variante a) Wie schon zu Beginn angedeutet, gibt es auch eine technisch anspruchsvolle Variante mit mehr Biss. Die Variante beginnt bei dem Schotterweg nahe der Bergstation der Seilbahn aus Brixen (5). Dort wo die Piste unter der Seilbahn hindurch führt, geht rechts ein enger Pfad (Markierung Nr. 17) ab. Auf diesem technischen Trail gelangt man bis nach Brixen. Er ist eigentlich eine Variante des Weges Nr. 17 (der auch nach Brixen führt), der für Mountainbiker gedacht ist und auf dem auch Downhill-Wettkämpfe ausgetragen werden. Im Schnitt ist er sehr technisch, verwurzelt, mit steilen, losen und oft seitlich abfallenden Abschnitten. Diese Variante empfehlen wir nur technisch gewandten und erfahren Bikern, die über ausreichend Kondition für lange Abfahrten verfügen. Immerhin bewältigt man fast 1000 Höhenmeter auf einer Strecke von nur gut 3 km. Die „kleine Piste“ überquert mehrmals den Schotterweg, der von Brixen nach Kreuztal hinauf führt, es ist also Vorsicht angebracht, sowohl in Anbetracht anderer, die dort unterwegs sein könnten, als auch um den Pfad auf der anderen Seite wieder zu finden (nicht
immer sind die Wegmarkierungen gut ersichtlich, auf andere Bikespuren achten!) Die Strecke endet mit einem grasigen Abschnitt unterhalb der Masten der Seilbahn, mit der wir dann zurück zum Ausgangspunkt in Kreuztal gelangen. Anmerkungen Wer will kann auch in Brixen starten und mit der Seilbahn nach Kreuztal fahren, wo die Tour beginnt. Oder man wagt es und bezwingt die 1000 m positiven Höhenunterschied auf dem Rad, was die Tour natürlich um einiges anstrengender macht. Auf dem Rückweg kann man dann entweder der Variante a folgen oder ganz bequem mit der Seilbahn zurück nach Brixen fahren.
Ausblick auf die Schönheiten jenseits der Grenze von der Terrasse des Telegraph (Foto Luca De Antoni)
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Grödental > Tour um die Aferer Geisler
Grödental
02
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Fahrradweg Asphaltierte Straße Schotterstraße / Forstweg Pfad oder Saumpfad Liftanlagen
0% 24% 51% 25% 0%
Juni - Oktober Russis Brucke, Abzweigung Staatsstraße 163 – Staatsstraße 29, Aferertal, 1740 m N 46° 39,607’ E 11° 45,126’ 2385 m, Weg Nr.4 1250 m, Santa Maddalena 1300 m 1300 m 26 km 6,00 - 7,00 Std. Anspruchsvoll Anspruchsvoll 90% Tabacco 1:25.000, Blatt Nr. 030 Zanser Alm; Gampenalm; Schlüterhütte; Rodelalm Bei den Hütten auf dem Weg
Tour um die Aferer Geisler Allgemeines Die schöne Panoramatour führt ringförmig um die Gruppe der Aferer Geisler, nicht zu verwechseln mit der Geislergruppe, die einige Kilometer weiter südwestlich liegt. Die zwei gewaltigen Bergketten werden durch das wunderbare Villnößtal getrennt, das wir hinauf radeln werden. Im Osten unserer Bergkette liegt der imposante Peitlerkofel, der mit seinen 2875 m die umliegenden Täler dominiert. Besonders vom nahen Würzjoch aus ist der Blick auf den Koloss (Dolomit) beeindruckend. Aber nun zu unserer Tour. Insgesamt ist sie sowohl technisch (stellenweise unbefahrbare Abschnitte, die zum Absteigen zwingen), als auch physisch anspruchsvoll (Anstieg über 1300 Höhenmeter, wovon allein die letzten Rampen besonders hart sind, an der Grenze der Befahrbarkeit). Der Anstieg verläuft fast komplett entlang der Wälder des Villnößtales, das, wie schon gesagt, eine bezaubernde Gegend ist, sei es nun auf dem Rad oder zu Fuß. Meist geht es auf festen Schotterwegen, nicht allzu steil bergauf, nur die letzten Steigungen, die zur Schlüterhütte führen, stellen eine Herausforderung für Hartnäckige dar. Auch die schöne Gemeinde von St. Magdalena, der wir kurz nach Beginn unserer Tour begegnen, sollte nicht unbeachtet bleiben. Die kleine Kirche thront über dem Tal und das Zusammenspiel aus Felsbrocken und typischen Häusern soll uns noch lange im Gedächtnis bleiben. Zwar eignet sich die Tour ganz hervorragend zum Biken, ihr Charme liegt allerdings vielmehr in der Schönheit der Umgebung und dem fantastischen Ausblick. Wegen einiger sehr unbefestigter Abschnitte raten wir die Tour nur denjenigen, die gut trainiert sind und über eine gute Technik im Gelände verfügen. Wegbeschreibung Los geht es in Russis Brucke (1), nahe der Gabelung von der Staatstraße Nr. 163 (führt von Villnöß durch das Aferertal zum Würzjoch) und der Staatsstraße Nr. 27 (führt von der Abzweigung aus nach Afers und zur Plose). Wir radeln auf Asphalt gen Westen bergab, in Richtung Villnöß am Ende des gleichnamigen Tals. Nach wenigen hundert Metern stoßen wir rechts auf ein kleines Holzhaus, 2400
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Schönjöchl Plosach Alm
Geislerhütte
Hütte Rossalm
Passo delle Erbe Wurzjoch Borz Valle di Eores
Kofeljoch Rio Rodella 15 Rif. Rodella - Rodelalm
Abzweigung Weg Nr. 11 2
Sass de Pùtia
1
Russis Brucke, Abzweigung Staatsstraße 163 – Staatsstraße 29, Aferertal Monte Tullen Cima Lavina Bianca Weisslahn
Oberhof 3
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Peitlerscharte 14
Kirche St. Magdalena
Staatsstraße 27 – Villnöß Zanser Alm
Beginn Anstieg 6 Schotterstraße 7 Abzweigung Weg Nr. 9 8 Abzweigung Weg Nr. 33 – 34 Abzweigung Weg Nr. 34 – 33b 28 – 34
Schlüterhütte 13
10
Abzweigung Weg Nr. 11 35a – 36
12
Gampenalm
Passo Poma Bronsoi
Forchetta Piccola Sass Rigais Geisler-Kette Monte Seceda
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Auf dem Weg 1 Russis Brucke, Abzweigung Staatsstraße 163 – Staatsstraße 29, Aferertal, 1740 m 2 Abzweigung Weg Nr. 11 3 Oberhof 1370 m 4 Kirche St. Magdalena 1337 m 5 Staatsstraße 27 – Villnöß 1252 m 6 Beginn Anstieg Schotterstraße 7 Abzweigung Weg Nr. 33 – 34 1407 m 8 Abzweigung Weg Nr. 28 – 34 1453 m 9 Abzweigung Weg Nr. 34 – 33b 1646 m 10 Zanser Alm 1685 m 11 Abzweigung Weg Nr. 35a – 36 1765 m 12 Gampenalm 2065 m 13 Schlüterhütte 2297 m 14 Peitlerscharte 2357 m 15 Kofeljoch 1870 m 1 Russis Brucke, Abzweigung Staatsstraße 163 – Staatsstraße 29, Aferertal, 1740 m
wo der Weg Nr. 11 (2) beginnt. Der kleine, spaßige Pfad führt uns abwärts durch das Tal und trifft bald wieder auf die Staatsstraße. Diese überqueren wir und folgen weiter bergab dem Schotterweg (Nr. 11) am Rand eines Wasserlaufes. Ca. 1 km weiter, nahe einer Brücke über den Wasserlauf, treffen wir auf eine Abzweigung und halten uns links auf dem Weg Nr. 11A (der kurz darauf in den Weg Nr. 32 mündet). Nach einem kurzen Auf und Ab geht es wieder abwärts und schon bald erreichen wir Oberhof (3). Wir bleiben auf der Schotterstraße, die kurz darauf nach links führt (dabei ignorieren wir die Abzweigung eines Pfades rechts). Vor uns liegen weitere, für diese Zone typische Häuser und auf Höhe der Abzweigung des Weges Nr. 32 (führt talwärts) macht die Piste nun eine klare Linkskurve. Von hier aus kann man bereits gut die Kirche St. Magdalena erkennen. Auch an der nächsten Gabelung halten wir uns links und radeln in Richtung St. Magdalena (4), die wir nach einem kurzen Anstieg erreichen. Ein kleiner Stopp zur Besichtigung der Kirche und der umliegenden Häuser hier lohnt sich! Nach ein paar Fotos geht es weiter, um die Kirche herum, wo wir den Schotterweg, der links abbiegt (Stufen), verlassen und dem Pfad gerade vor uns über die Wiese folgen. Wir fahren abwärts in Richtung Südwesten für ca. 150 m, wo der Saumpfad scharf links abbiegt und uns wieder auf Asphalt bringt. Die Straße führt dann weiter talwärts bis nach Villnöß (5). Noch eine kleine Erläuterung: Den Weg von Oberhof (3) aus, der an der Kirche St. Magdalena vorbeiführt, haben wir ausgewählt, weil er schöner und weniger anspruchsvoll ist. Wenn ihr jedoch mal an einer der Abzweigungen falsch abbiegen solltet, ist es wichtig, in Richtung Villnöß (5) bergab zu fahren, bis ihr die Staatsstraße Nr. 27 kreuzt, die das gleichnamige Tal hinauf führt. Unten angekommen, überqueren wir den Villnößer Bach, überwinden eine kurze Steigung und stoßen auf die Staatsstraße Nr. 27. Jetzt geht es links aufwärts, in Richtung Südosten durch das wunderbare Villnößtal. Wir bleiben noch für ca. 1,5 km auf der Asphaltstraße, die dann, nahe eines Parkplatzes auf der rechten Seite zur Piste (6) wird und in die Wälder des Tals führt (Markierung 28-33). Wenig später treffen wir auf die erste einer Reihe von Abzweigungen, die von Weg Nr. 33 und Weg Nr. 34 (7). Wir halten uns rechts auf dem Weg Nr. 34 und radeln leicht aufwärts dem Schild zur Zanser Alm folgend. Nach ca. 300 m biegen wir an der Gabelung Nr. 34 – Nr. 28 (8) links ab und bleiben auf dem Weg Nr. 34, immer in Richtung Zanser Alm. Auf dem Schotterweg geht es weiter bergauf bis wir nach ca. 1,8 km auf die dritte Abzweigung (9) stoßen und links den Weg Nr. 33B (wird kurz darauf zu Weg Nr. 33) einschlagen (Beschilderung Zanser Alm). Die Piste mündet nach 1,5 km auf einem Parkplatz, wo wir uns rechts halten und schließlich auf die Schotterstraße gelangen, die uns bald zur Zanser Alm (10) auf 1685 m führt. Wir lassen die Hütte links hinter uns und radeln auf der Piste aufwärts bis wir nach einigen hundert Metern auf die nächste Gabelung (11) (Weg Nr. 36 – Nr. 35A) treffen und links den Weg Nr. 35A einschlagen. Langsam aber sicher geht es weiter bergauf bis wir den Wald verlassen und sich das bezaubernde Villnößtal unter uns ausbreitet. Schließlich erreichen wir die Gampenalm (12) zu
Enrico t채nzelnd auf dem Singletrail (Foto Luca De Antoni)
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unsrer Linken. Eine kleine Pause hier ist angebracht, denn die letzten Rampen hinauf zur Schlüterhütte haben es in sich. Auf unbefestigtem Grund und mit bemerkenswerter Steigung geht es bergauf und es wird schwierig im Sattel zu bleiben. Wenig später verbessert sich dann der Untergrund, was es den Hartnäckigen unter uns ermöglicht im Sattel zu bleiben. Nach 220 Höhenmetern in nur wenig mehr als einem Kilometer Wegstrecke hat der Großteil des Anstiegs ein Ende und wir erreichen schließlich die Schlüterhütte (13) auf 2297 m. Hier kann man sich bei einem kleinen Snack in der Hütte von den Strapazen erholen. Danach geht es nur noch leicht bergauf bis zum Kreuzkofeljoch auf 2340 m. Von hier aus radeln wir Richtung Nordosten auf dem Weg Nr. 4 bis zur Peitlerscharte (14). Hier angekommen, sollte man sich wappnen für die anstehende Abfahrt. Auf dem technischen Pfad (Nr. 4) geht es links bergab in Richtung Nordwesten. Hier stößt man ständig auf Stufen und Felsbrocken, eine gewisse Vorsicht ist also angebracht. Etwas weiter unten entspannt sich die Lage dann und wir treffen auf eine Reihe von Abzweigungen. An der ersten, zweigt rechts der Weg Nr. 8A ab, wir bleiben jedoch links auf unserem Pfad (Nr. 4). Nach einer Kehre dann die zweite Gabelung, wo wir rechts abbiegen (immer noch Nr.4) und den Günther Messner Höhenweg links ignorieren. Kurz darauf halten wir uns an der dritten Abzweigung links.
Wir bleiben stets auf dem Weg Nr. 4, der, Asphalt vermeidend, mal besser mal schlechter befahrbar, nach ca. 2 km auf die Staatsstraße Nr. 163 stößt. Hier biegen wir links auf die Straße ab und radeln westwärts bis zum fast 4 km weiter unten im Tal gelegenen Ausgangspunkt (1).
Im Hintergrund die Gipfel des Naturparks Fanes – Sennes - Prags (Foto Luca De Antoni)
Nicht selten stößt man hier auf Schnee! (Foto Luca De Antoni)
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