MOUNTAINBIKEN VOM APENNIN ZUM MEER

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www.versantesud.it

ISBN  978-88-98609-19-2

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36 Strecken und 2 große Touren in den Bergen Liguriens, nördlich von Genua und Portofino

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MOUNTAINBIKEN VOM APENNIN ZUM MEER

Dieses Buch entsteht nach einer persönlichen und professionellen Entwicklung von etwas mehr als zehn Jahren, in denen der Autor das Mountainbike und die Gegend in der er lebt, Vier Provinzen genannt, kennen- und lieben gelernt hat. Über Jahrhunderte hinweg lagen die Vier Provinzen auf dem Weg von Händlern, Heeren, Pilgern und Reisenden, ein Gebiet in dem sich die antike Römerstraße Via Postumia und die mittelalterlichen Straßen Via Francigena und Via degli Abati, sowie die etwas jüngere Via del Sale kreuzen. Die Vier Provinzen – Alessandria, Pavia, Piacenza und Genua – erstrecken sich vom Apennin bis hin zum Meer und weisen die Besonderheit kultureller Homogenität auf. Der Autor hat eine Auswahl an Rundtouren zusammengestellt, die sich in Länge, sowie bei technischer und physischer Schwierigkeit unterscheiden und auch zwei spektakuläre Apennin-Überquerungen beinhalten: Die Via del Sale, auf der das Salz vom Ligurischen Meer in die Poebene gebracht wurde, und die Runde der Vier Provinzen, die uns zu der Geburtsstätte des Ligurischen Apennin führt. Dieser Führer hat alles, um ein ständiger Begleiter der Mountainbiker zu werden, die es lieben durch unberührte Landschaften zu rollen und Geschichte, Kultur und, warum auch nicht, lokale Spezialitäten der Vier Provinzen kennenzulernen.

Cristiano Guarco

COLLANA LUOGHI VERTICALI

Cristiano Guarco

MOUNTAINBIKEN

VOM APENNIN ZUM MEER 36 Strecken und 2 große Touren in den Bergen Liguriens, nördlich von Genua und Portofino Cristiano Guarco Journalist mit mehr als zehn Jahren MTB-Erfahrung und Autor verschiedener technischer Artikel in renommierten Magazinen des Sektors, wie Tutto Mountain Bike und 365 Mountainbike Magazine. Er gehört zu den Großen in der italienischen Mountainbike Szene, der in den 90er Jahren das Fahrrad für sich entdeckte und auch Wettkämpfe bestritt, wie dem Circuito Superenduro Pro, bei dem er im Jahr 2012 den Sieg holte. Zudem ist er Autor eines angesehenen MTB-Ratgebers: Mountain Bike - Tecniche, manovre e materiali per la pratica della MTB, Versante Sud, 2013.

mtb

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Erste Auflage: April 2014 ISBN: 978-88-98609-19-2 Copyright © 2014 VERSANTE SUD Milano via Longhi, 10, phone. +39 027490163 www.versantesud.it Alle vorliegenden Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Dies gilt insbesondere auch für alle Verwertungsrechte wie die Vervielfältigung, die Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen. Titelseite Auf dem Pfad vom monte Beigua zum Giovo Pass (Foto Nicola Damonte) Texte Cristiano Guarco mtb4province@versantesud.it Fotos

Cristiano Guarco

Deutsche Übersetzung

Ursula Oberrauch

Karten

Chiara Benedetto © OpenStreetMap contributors Creative Commons, CC-BY-SA 3.0

Layout

Chiara Benedetto

Symbole

Iacopo Leardini, Chiara Benedetto

Druck

Monotipia Cremonese snc (CR)

Null Km

Von Autoren, die das MTB in dieser Gegend leben und dessen Entwicklung vorantreiben

Ein „hausgemachter“ MTB-Führer!

Was heißt das? Gesünder und mehr Inhalt, weil gemacht von lokalen Bikern. Genauso wie die Bio–Tomaten vom Bauern nebenan? Richtig! Unverfälscht und hausgemacht. Lokale Autoren können nur von Vorteil sein für jeden Bikeliebhaber: - Sie haben die neusten Informationen. - Sie konzentrieren sich nicht nur auf die bekanntesten Spots. - Sie investieren den Erlös in neue Strecken. Lokale Autoren können nur von Vorteil sein für das Gebiet: - Sie veröffentlichen nur das, was auch veröffentlicht werden darf. - Sie unterstützen die einzelnen Ortschaften. - Sie stehen in enger Verbindung mit der lokalen Realität. Und zum Schluss das Wichtigste: auf ihren Wegen, liegt stets ein Stückchen ihres Herzens.

Hinweis Mountenbiken ist ein potenziell gefährlicher Sport und geschieht immer auf eigene Gefahr. Alle Hinweise in diesem Führer beruhen auf Informationen, die zum Zeitpunkt der Drucklegung aktuell waren. Es wird empfohlen sich jeder Tour über den aktuellen Stand zu informieren. Man kann die GPS-Daten der einzelnen Touren auf der Seite www.versantesud. it runterladen. Dazu muss man dem Link auf der Seite zum Führer folgen und den 16-stelligen Code eingeben, der sich auf dem Aufkleber auf der dritten Seite des Buches befindet.


Null Km

Von Autoren, die das MTB in dieser Gegend leben und dessen Entwicklung vorantreiben

Cristiano Guarco

MOUNTAINBIKEN VOM APENNIN ZUM MEER 36 Strecken und 2 groร e Touren in den Bergen Liguriens, nรถrdlich von Genua und Portofino

EDIZIONI VERSANTE SUD


Vorwort 4

Vorwort Eines Tages hatte ich die irre Idee, die langen Jahre auf dem Mountainbike durch ganz Italien zu Papier zu bringen. Die Idee war noch nicht ausgereift, wie ein roher Marmorblock, der auf seine Bearbeitung wartet. Was fehlte, war der Funken, der mir den Weg zur Form weisen konnte…was mich an einen Satz des großen Michelangelo denken ließ: „Die Form war schon da, mit allen Feinheiten und Schattierungen, im Inneren des Marmorblockes, der behauen werden sollte…er war also das Gefängnis dieser Form…“ Ich musste also den Marmorblock in Angriff nehmen, denn tief in mir hatte ich schon eine Vorstellung von dem Mountainbike-Führer, den ich schreiben wollte. Der Funken, den ich brauchte, kam quasi per Zufall…“zufällig etwas finden, während man auf der Suche nach etwas anderem war“, das traf voll und ganz auf meinen Fall zu. Ich war also auf der Suche nach einem Geistesblitz für mein Buch, bis ich ganz plötzlich feststellen musste, dass ich ihn stets bei mit hatte. Ich suchte die Nadel im Heuhaufen und fand die Tochter des Bauern…auch wenn das Buch, das ihr vor euch habt, wahrscheinlich keine so aufregende Begegnung ist wie die Bauerstochter, so wünsche ich mir doch, dass es euch traumhafte Stunden auf euren Bikes beschert. Zurück zu meinem Funken…ich lebe und lebte in einer Gegend, die im Allgemeinen die Vier Provinzen genannt wird. Jede Ecke habe ich hier schon mit meinen Freunden des CAI Tortona auf dem MTB erkundet, nur dass ich noch keinen blassen Schimmer hatte, dass es eine Gegend mit dem Namen Vier Provinzen gibt. Erst die Verbindung von zwei Leidenschaften, für das MTB und für Geschichte und Natur, haben mir dabei auf die Sprünge geholfen. Ich war unterwegs, wo einst Händler, Heere, Pilger und Reisende durchzogen, wo die Römerstraße Via Postumia die

mittelalterlichen Straßen Via Francigena und Via Degli Abati, sowie die modernere Via del Sale kreuzt. Ein Gebiet, dass, so erfuhr ich bei meinen Recherchen, einst noch viel weitläufiger war und von der Poebene bis zum Ligurischen Meer im Süden und der Provinz von Parma im Osten reichte. Es war die Marca Obertenga, eine der größten Grafschaften, in die Norditalien zu jener Zeit aufgeteilt war. Das war der Funken, das letzte Puzzleteil, das ich suchte, um meinem Projekt eine klare Form zu geben und es aus seinem Gefängnis im Marmorblock zu holen. Und so war es entschieden, es sollte ein MountainbikeFührer zu den Wegen in den Vier Provinzen – Alessandria, Pavia, Piacenza und Genua – werden, ein Gebiet das kulturell viel gemeinsam hat und sich vom Apennin bis zum Meer erstreckt. Die Strecken, die ich ausgewählt habe, führen auf und ab durch die Täler und über die Berge der Vier Provinzen, dabei sind auch zwei große Touren, die den Apennin überqueren. Die Via del Sale, die den Spuren des Salzes von Ligurien bis zur Poebene folgt und die Runde der Vier Provinzen, die sich auf die Suche nach dem Geburtstort des Ligurischen Apennin macht. Außer der Via del Sale sind alle Strecken Rundtouren mit allen Schwierigkeitsgraden. Es gibt einfache Touren für weniger trainierte, aber umso motiviertere Radliebhaber und anspruchsvollere, für die Experten unter den Mountainbikern. Stets habe ich den Pfaden, Wegen und Schotterstraßen den Vorzug gegeben und versucht, die Abschnitte auf Asphaltstraßen auf ein Minimum zu reduzieren, um so dem Spaß in der Natur freie Bahn zu lassen. Dulcis in fundo, es gibt auch zwei Bikeparks in den Vier Provinzen, Caldirola und Santo Stefano d’Aveto, wobei ich mich auf die Wege von natura gravity (Freeride und Downhill) und auf eher gemütlichere Strecken

Paolo & Paolo im Sturzflug bergab in Richtung Ligurisches Meer g


konzentriert habe. Immer inklusive der Seilbahnen, die sonst unmachbare Anstiege möglich machen und uns den Zugang zu traumhaften Landschaften erleichtern. Ich glaube, dass dieser Führer zu den Wegen in den Vier Provinzen, zwischen Apennin und dem Ligurischen Meer, ein treuer Begleiter von Mountainbikern werden wird, die unberührte und wilde Natur suchen, an Kultur und Geschichte dieser Orte interessiert sind und Lust haben, lokale Spezialitäten

zu probieren…kurz gesagt, für all jene, die sich mit ihrem Bike auf Entdeckungsreise begeben und die gleichen Emotionen empfinden wollen, die einst ich auf diesen Wegen empfunden habe. Gute Fahrt! Cristiano Guarco

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis Karte 8 Danksagung 10 Einleitung zu den Vier Provinzen 12 Wo der Apennin geboren ist 12 Die Geschichte 14 Geologie und Geomorphologie 15 Flora und Biodiversität 18 Enogastronomie 20 Die lokalen Dialekte 22 Musik 23 Technische Einleitung 24 Sicherheit: NORBA und IMBA 24 Ausrüstung und Material 26

Informationen zum Umgang mit diesem Führer 34 Das Lesen der Wege 36 Tourismusinformationen und Wetter 40 Bibliographie 41 Die Radwege 42 Die Bikeparks in den Vier Provinzen 48 Bike Park Caldirola 50 Bike Park Santo Stefano d’Aveto 56

Alessandria 62

[Die Heiligen des Valle Staffora] 14 Nazzano - Runde 15 Salice Terme - Pozzol Groppo - Volpedo 16 Die Badlands des Val Lella [Pellizza da Volpedo]

Bassa Valle Scrivia 01 Madonna della Neve [Libarna]

64 68

Die Täler Grue und Ossona 02 San Vito - Runde [Fausto Coppi – Der große Reiher] 03 Garbagna - Runde 04 Malvino - Runde

70 76 78 82

Val Borbera 05 Villaggi di Pietra 86 [Die Villaggi di Pietra des Tals Valle dei Campassi] 92 06 Rolling Stone & Costa di Gavasa 94 [Die Sentieri della Libertà] 98 07 Borghetto Borbera-Rivarossa 100 Val Curone 08 Durch den Ginster 09 Kamelhöcker [Archäologie und Geschichte in Guardamonte] 10 Hüttenrunde

104 108 112 114

Pavia 120 Valle Staffora 11 Monte Alpe 12 San Ponzo - Runde 13 Eremitenrunde

6

122 126 132

136 140 144 148 152

Val Tidone 17 Monte Calenzone und Pietra Corva - Runde 154 Piacenza 158 Bassa Val Tidone 18 Monte Aldone - Runde

160

Val Boreca 19 Ottone - Runde 166 [Das Herz des Apennin: Val Boreca] 170 20 Auf den Spuren Hannibals – Monte Lesima Runde 172 Bassa Val Trebbia, Val Nure und Val Luretta 21 Bobbio - Runde 176 [San Colombano] 180 22 Monte Dinavolo - Runde 182 23 Pietra Perduca und Pietra Parcellara 188 Genua 192 Alta Val Trebbia 24 Monte Montarlone - Runde 25 Von Montebruno nach Barbagelata

194 198


26 Der Brugneto See

202

Alta Val d’Aveto 27 Monte Aiona - Runde 206 28 Monte Bue - Runde 210 [Groppo Rosso, Ciapa Liscia und Valle Tribolata] 216 Alta Valle Scrivia 29 Busalla - Bocchetta - Giovi 30 Borgo Fornari - Runde 31 Montoggio - Runde [Der „Berg der Genueser“, der Monte Antola] 32 Von Vobbia zum Castello della Pietra [Der „Graue Drache“ des Val Vobbia]

218 222 226 232 234 240

Val Brevenna 33 Monte Banca - Runde

242

Val Fontanabuona 34 Monte Caucaso - Runde 35 Monte Lavagnola - Runde 36 Monte Ramaceto

246 250 254

Die großen Touren Runde durch die Vier Provinzen Via del Sale

258 262

Zusammenfassung der Touren

270

Verzeichnis Filmmaterial 02 San Vito - Runde 07 Borghetto Borbera-Rivarossa 12 San Ponzo - Runde 13 Eremitenrunde 14 Nazzano - Runde 17 Monte Calenzone und Pietra Corva Runde 19 Ottone - Runde 21 Bobbio - Runde 22 Monte Dinavolo - Runde 23 Pietra Perduca und Pietra Parcellara 24 Monte Montarlone - Runde 28 Monte Bue - Runde 30 Borgo Fornari - Runde

70 100 126 132 140 154 166 176 182 188 194 210 222

7


Sora

Casoni

Pavia

Lodi Ziano Piacentino

Voghera

Piacenza

Altomasso

Alessandria

18

Salice Terme

1415

Tortona 2

Novi Ligure

23 22

11 16

89

3 1

17

13 12

4

21

7 6 10

20

Ovada

Bardi

19

Bastia 32 30 29

24

33 31

Genova

5

Prato

25 26 35

28 27

Isola

34

Bavari 36

Nozarego Borghetto di Vara

Mar Ligure


San Felice

Cremona

Mantova

Bagnara

fium

Caselle CadĂŠ

S. Antonio Curtatone

Boschetto

Canicossa

e Po

Viadana

S. Possid

Novi di Modena

Ca

Cognento Carpi

Reggio Emilia

Parma

S. P Soliera Correggio Bastig Campogalliano No Cognento

Montecchio Emilia Bibbiano Quattro Villa Pecchiona Castella

Modena

Crociale Castellarano Castelnovo ne’ Monti

Prignano sulla Secchia

Serramazzoni Polinago

Castelvetro

Monte S. P Guiglia

Monte Fiorino Pavullo nel Zocca Palagano Lama Frignano Frassinoro Mocogno Montese Montecreto Sestola Riolunato Pievepelago Fanano Fiumalbo

Fivizzano Tivegna

Lerici

Castelnuo Rangone

Carrara Massa

Seravezza Matraia

Montale 9 Pescia


Danksagung 10

Danksagung Dieses Buch ist, vielleicht, die Erfüllung eines Traums. Ein Traum, der dank der Präsenz und dank der Unterstützung vieler zur Realität werden konnte. Zuerst möchte ich der MTB-Gruppe Rapporti Extremi des CAI Tortona danken, die mich auf die Pfade der Vier Provinzen gebracht haben, wovon ich im Jahr 2000 noch keinen blassen Schimmer hatte. Sie sind und waren Begleiter zahlreicher Abenteuer auf dem MTB und halfen besonders bei Planung und Organisation vieler Ausflüge, wie zum Beispiel bei der berühmten Via del Sale. Ein Dank geht an all jene, die geholfen haben, diesem Führer eine Form zu geben. Der Verlag Versante Sud und insbesondere dessen Kopf Roberto Capucciati (danke für die unglaubliche Geduld), Chiara Benedetto, die das Buch mit Professionalität und Eleganz zu seinem jetzigen Erscheinungsbild verholfen hat. Danke an die lokalen Vertreter, die mich mit dem nötigen Material versorgt haben. Ein Dank geht an Alpinestars (Elena Radina) für die Funktionskleidung, an Met Helmets (JeanPierre Coupé) für die Helme und an Scout Bike (Sergio Larghi) für das Mountainbike Nuke Proof und die technische Anleitung „Mountain Bike“, veröffentlicht mit Versante Sud. Alle sie hatten von Beginn an stets ein offenes Ohr für meine Fragen und Bedürfnisse. Ein besonderer Dank geht an alle, die nicht direkt kontaktiert worden sind, die aber mittels der kostenfreien Bereitstellung von Material zu Erstellung der GPS-Pfade geholfen haben, diese wichtige Komponente des Führers zu vervollständigen. Dabei möchte ich vor allem das Projekt OpenStreetMap (Karten für MTB) erwähnen, sowie die tools von ViewRanger GPS und OruxMaps, die mir neben dem herkömmlichen GPS zur Verfügung standen. Ein großes Danke geht an Andra Moglia des Geschäfts iBike für seine Freundschaft und die technische Unterstützung bei den Bikes, die ich auf diesem langen Abenteuer gefahren bin.

Nun zu meinen Freunden, die mir bei dieser Arbeit geholfen und mich auf vielen der Ausflüge begleitet haben. Danke an die Jungs von MTB Val Curone - Carlo Dallocchio, Paolo Nobile, Luciano Duca, Nicola Borgia, Stefano Conca – dass ihr mir die verstecktesten und schönsten Ecken zwischen dem Val Curone und Val Borbera gezeigt habt. Danke an alle Rapporti Extremi vom CAI Tortona – ja schon wieder die – und vor allem an die guten Freunde Andrea Presciutti und Paolo Santamaria. Danke an Luca „Ghiglio“ Ghigliani, Elena Borroni, Mattia Pozzi und Valentina Mocchi für die Anwesenheit im Feld und die Arbeit als Fotomodels. Ich weiß um das Risiko, jemanden hier in meiner Liste vergessen zu haben, und so danke ich allen die in irgendeiner Form für mich da waren, mich unterstützt, beraten und an mich geglaubt haben bei diesem langen, tollen und manchmal auch frustrierenden Abenteuer der Realisierung dieses Buches.


Höhenweg der Ligurischen Berge Die Strecke entlang der Alta Via der Ligurischen Berge gehört zu den faszinierendsten Arten, den Reichtum des ligurischen Hinterlands zu entdecken. Historisch gesehen handelt es sich um das ursprüngliche Straßennetz Liguriens, das Stein um Stein erbaut dazu diente, sich mit dem Pferd zwischen Apennin und Alpen von einem Tal zum anderen zu bewegen. Auf Umweltebene gesehen, ist diese Strecke unglaublich wertvoll, sie durchquert alle naturalistisch wichtigen Zonen der Region und verbindet alle Naturparks (darunter auch ein nationaler Park) und die geschützten Zonen Liguriens. Ganzjährig befahrbare Wanderwege und Saumpfade verbinden die beiden Enden der ligurischen Riviera in einer Reise zwischen Küste und Hinterland, zwischen Alpen und Apennin, zwischen Himmel und Meer, entlang eines Bergrückens, der sich selten unter 1000 Höhenmeter begibt und von dem man gleichzeitig Korsika, den Monte Viso und das Monte RosaMassiv bewundern kann. Diese einzigartige Strecke, gleichsam anmutig und wild, besteht abwechselnd aus sonnigen Wiesen und Weiden und schattigen Wäldern. Heute für touristische Zwecke wiederentdeckt, ist sie optimal in 43 Etappen eingeteilt und kann sich auf ein tolles Netzwerk von gastfreundlichen und qualitativen Beherbergungsstrukturen im Hinterland stützen. Für weitere Informationen folgendend Webseite besuchen: www.ospitalitaaltavia.it Die Höhenweg der Ligurischen Berge ist die perfekte Tour für wirklich alle: für Liebhaber von Entdeckungsreisen auf der Suche eines Liguriens, das nicht nur aus Badeanlagen besteht, für Abenteuerliebhaber, für Liebhaber eines entspannten Wochenendes im Einklang mit der Natur und natürlich auch für Familien mit Kindern. Bis auf einige wenige Ausnahmen können die 43 Etappen des Höhenwegs der Ligurischen Berge auch von Bikern befahren werden. Was das Mountain Biking betrifft, wird seit diversen Jahren zur touristischen Promotion dieser Strecke ein schönes Bike-Event organisiert, das Alta Via Stage Race.

Foto Nicola Damonte www.nicoladamontephotography.com

Dieser Wettkampf internationalen Niveaus verläuft entlang 8 Etappen der Alta Via für insgesamt 570 Km und 17000 m Höhenunterschied. Die Strecke der Tour ist ganzjährig gut angeschrieben und reich an Emotionen befahrbar, am selben Tag können Wege verschiedener Schwierigkeiten entdeckt werden, entlang eines doppelten Schaufensters mit Panoramablicken auf einer Seite in Richtung des Meers und auf der anderen Seite in Richtung der Po-Ebene und des Alpenbogens. Weitere Infos hier: www.altaviastagerace.com


Einleitung zu den Vier Provinzen

Einleitung zu den Vier Provinzen Ich habe mich dazu entschieden, diesen Führer zu schreiben, um die Emotionen zu teilen, die ich allein oder mit Freunden in den vielen Jahren auf dem Mountainbike zwischen Apennin und Ligurischen Meer empfinden konnte. Dieses Gebiet ist als das Gebiet der Vier Provinzen bekannt: Alessandria, Pavia, Piacenza und Genua. Es ist ein Gebiet, das reich an faszinierender Natur, Geschichte und Kultur ist. Hier möchte ich einige Basisinformationen zu dieser Gegend in Norditalien geben. Zudem gibt es für jede Provinz Hinweise auf Kultur und Geschichte, die bei Bedarf vor Ort vertieft werden können (in den jeweiligen Kommunen und Tourismusbüros der einzelnen Provinzen und Täler). Wo der Apennin geboren ist Der Apennin, ein Gebirgszug, der sich wie eine Wirbelsäule durch die ganze italienische Halbinsel zieht. Dieses Buch widmet sich dem weiten Gebiet des ersten, nördlichen Abschnittes des Apennins, auch Ligurischer Apennin genannt. Er ersteckt sich zwischen dem Colle di Cadibona (auch Bocchetta di Altare, Provinz Savona) und dem Passo della Cisa an der Grenze zwischen den Provinzen Parma und Massa-Carrara. Der Colle di Cadibona trennt den Ligurischen Apennin von den Ligurischen Alpen, auch wenn die eigentliche, geologische Trennlinie zwischen den Alpen und dem Apennin einige Kilometer weiter östlich in der Provinz von Genua auf Höhe des Bocchetta Passes verläuft. Hier verläuft auch die sogenannte „Linie“ Sestri-Voltaggio. Es wird angenommen, dass der Name Apennin auf Pen zurückgeht, dem ligurischen Gott der Wälder und Berge, von dem auch die Namen einiger Berge in den Vier Provinzen herrühren (Penice und Penna). Die Gebirgsgruppe und ihre Täler ist in administrativer Hinsicht in vier Provinzen von vier aneinander liegenden Regionen

aufgeteilt: von Süden im Uhrzeigersinn, Genua (Ligurien), Alessandria (Piemont), Pavia (Lombardei) und Piacenza (Emilia Romagna). In diesem Buch werde ich mich auf die wichtigsten Täler des Ligurischen Apennin in den Vier Provinzen konzentrieren: Val Grue und Ossona, Valle Scrivia, Val Borbera und Val Curone für Alessandria; Val Trebbia, Val d’Aveto, Valle Scrivia und Val Fontanabuona für Genua; Valle Staffora und Val Tidone für Pavia; Val Trebbia, Val d’Aveto, Val Nure und Val Tidone für Piacenza. In Hinblick auf die Geschichte lag dieses Gebiet stets auf dem Weg von Reisenden, Händlern, Pilgern und Heeren. Hier verliefen wichtige römische Straßen, wie die Via Postumia (geschaffen von Aulo Postumio 148 v.Chr.), die Genua und Aquileia verband, die Via Francigena, die im Mittelalter Pilger von Frankreich über Rom ins Heilige Land brachte, die Via degli Abati (auch Via Francigena di Montagna), die in Bobbio begann und schließlich die Via del Sale, über die das Salz aus Ligurien in die Poebene gebracht wurde. Die geographische Ausbreitung des Gebietes war in der Vergangenheit viel stärker, von der Poebene im Norden bis zum Meer im Süden und der Provinz Parma im Osten. Im Lauf der Geschichte mit nicht immer friedlich verlaufenden Wechseln, besonders in politischer und sozio-ökonomischer Hinsicht, reduzierte sich die Fläche auf das heutige Ausmaß. Kulturell ist das Gebiet nach wie vor homogen und das gemeinsame Erbe tief verwurzelt. Ein Vermächtnis von Menschen, die Traditionen und Lebenstil (Land- und Viewirtschaft) teilten und für die die Kommunikation untereinander in den hohen Tälern einfacher war als die Kommunikation mit Menschen aus der Poebene. Aber nicht nur gemeinsame Traditionen und Lebenstile vereinen die Bewohner der Vier Provinzen, auch die traditionelle Volksmusik, die auch „Musik der Vier Provinzen“ genannt wird.

Ein Sonnenuntergang zum Träumen…auf dem Grat zwischen den Tälern Curone und Borbera, der Blick reicht bis zum

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Meer g



Einleitung zu den Vier Provinzen

Die Geschichte Die Geschichte der Vier Provinzen beginnt mit dem antiken Volk der Liguren, deren Spuren bis in die Jungsteinzeit (Travo, Val Trebbia in der Provinz Piacenza) und in die darauf folgende Eisenzeit zurückreichen. Davon zeugt der sogenannte Castelliere (befestigtes Dorf) von Guardamonte auf dem Grat des Monte Valassa, der das Val Curone vom Valle Staffora und den Piemont von der Lombardei abgrenzt. In Hinblick auf die Zeit der alten Römer lassen sich deutlich mehr Hinweise finden, wie zum Beispiel die Reste der Stadt Libarna im Scrivia Tal oder die dramatische Niederlage des römischen Feldherrn Tito Sempronio Longo in der Schlacht von Trebbia gegen der karthagischen Feldherrn Hannibal im Jahr 218 v.Chr. In den Jahrhunderten zwischen dem Römischen Reich und dem Mittelalter fand aufgrund der Angriffe der Barbarenvölker

eine wichtige Abwanderung von der ligurischen Küste und den Zentren der Poebene in die bergigen Gebiete statt, was dazu beitrug, dass sich erste kleine Siedlungen bildeten, deren ökonomische Grundlage Land- und Weidewirtschaft war. Im Mittelalter hatte das Kloster von Bobbio (Piacenza) großen Einfluss auf die Gegend. Es war eines der größten und am besten entwickelten Kulturzentren Italiens und besaß zahlreiche Ländereien in ganz Norditalien. Es wurde im 7. Jh. von dem irischen Mönch San Colombano gegründet, der die Christianisierung vorantrieb, die einst Missionare wie Sant’Alberto, San Ponzo und San Marziano angefangen hatten. Zudem kontrollierte das Kloster den Handel in Richtung Ligurisches Meer, insbesondere den Salztransport über die Via Eponima. Ein großer politischer und sozioökonomischer Umbruch kam mit dem Heiligen Römischen Reich, das auf die

Die berühmte Brücke Ponte Gobbo von Bobbio, das über Jahrhunderte wichtiges Handelszentrum war

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Herrschaft der Langobarden folgte. Karl der Große organisierte das Territorium neu, zuerst mit der Marca Obertenga, dann mit den Feudi Imperiali (Reichsstände). Das Ziel war es, ein sicheres Durchkommen zwischen Poebene und Ligurischem Meer zu garantieren, und so vergab er die Kontrolle über die Territorien nicht nur an das Kloster (behielt jedoch eine führende Rolle), sondern auch an die Nachkommen der ersten Obertenghi: Malaspina, Fieschi, Doria, Pallavicino, Landi und Farnese. Die Geschichte der Feudi Imperiali der alten Marca Obertenga endet mit der Zeit Napoleons, der sie abschaffte und zwei Republiken errichtete, die Cisalpina im Norden und die Ligure im Süden. Das richtige Ende kam aber erst mit dem Kongress von Wien im Jahr 1815, der die Ex-Feudi Imperiali dem Königreich Sardinien zuteilte. 1861 wurde das Gebiet dann Teil des neu geborenen Königreichs Italien.

Geologie und Geomorphologie Die Vier Provinzen haben keine leichte Geographie, aber es ist dennoch nicht schwer, das Herz der Vier Provinzen auszumachen, zumindest in geologischer Hinsicht. Ich meine damit den Monte Antola, einem der höchsten Gipfel des Ligurischen Apennin. An seinen Südhängen (genauer gesagt, am Monte Prelà) entspringen nah beieinander zwei wichtige Flüsse, der Scrivia im Westen und der Trebbia im Osten. Die beiden Flüsse fließen jedoch nicht ins Meer, sondern in Richtung Norden, wo sie schließlich in den Po münden (der Scrivia im Piemont, der Trebbia in der Emilia Romagna). Sie bilden so zwei große Bögen, die von der Gebirgskette des Antola von Süden nach Norden geteilt werden. Die Gebirgskette endet mit dem Monte Boglelio nach der letzten wichtigen Wasserscheide am Monte Chiappo an der Grenze der Vier Provinzen. Die hohen und tiefen Täler des Scrivia,

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Einleitung zu den Vier Provinzen

Trebbia und ihren Nebenflüssen (Borbera, Grue, Aveto) definieren die Geomorphologie der Vier Provinzen, nicht zu vergessen sind dabei die wichtigsten Seitentäler Curone, Staffora und Tidone. Die Grenzen sind klar definiert und sie erstrecken sich über ein Gebiet mit Ursprung im Apennin, angrenzende Täler mit einer alpenähnlichen Geologie werden dabei ausgeschlossen. Geologische und kulturelle Grenzlinie ist die Linie Sestri PonenteVoltaggio, die über den Bocchetta Pass führt und somit das Hochplateau Capanne di Marcarolo mit den Tälern Piota, Gorzente und Lemme zwischen dem Turchino Pass und dem Becken des Scrivia ausschließt. Das Valle Scrivia ist durch das Mergelgestein des Antola und das Konglomeratgestein von Savignone gekennzeichnet. Das Mergelgestein des Antola ist älter (Erdmittelalter und Erdneuzeit) und bildet eine breite Platte von Sedimentfelsen,

die sich vom Antola bis zu den Bergen Lesima, Ebro, Chiappo und Boglelio erstreckt. Das Konglomeratgestein aus der Erdneuzeit besteht aus rundgeschliffenen Steinen, die durch eine Art Kalkmörtel fest miteinander verbunden sind. Durch die Kontinentenverschiebung haben sie sich über die älteren Kalkfelsen des Antola geschoben. Das Konglomerat beginnt in Savignone und breitet sich in Richtung Norden aus, über das Vobbia Tal bis ins Borbera Tal zu den charakteristischen Schluchten zwischen Rocchetta und Cantalupo Ligure. Die beiden Gesteinsarten sind sehr unterschiedlich, was auch verschiedenartige Landschaften zur Folge hat: auf der einen Seite, sanfte, grasige Landschaften mit nur wenig Felsen, auf der anderen Seite mächtige Felswände, die bis in die Flussbetten abfallen. Das Val Trebbia dagegen weist keine geologisch homogene Form auf. Im hohen Tals frisst sich der Fluss durch steile Kalk-

Carlo zeigt auf die tiefe Schlucht der Badlands, die vom Monte Vallassa abfallen, Wasserscheide zwischen Piemont und Lombardei

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und Sandsteinwände und nach Rovegno treten Geröllfelder an der Talsohle auf, sowie die einzigen ebenen Flächen, die einst bewirtschaftet wurden. Eine weitere Besonderheit besteht in dem großen Unterschied zwischen der Wasserscheide mit den Tälern Brevenna und Borbera und der mit dem Val d’Aveto. Auf der einen Seite befinden sich die großen Bergrücken mit den Gipfeln des Antola, Tre Croci und Carmo, auf der anderen Seite ist das Ambiente dagegen weitaus abwechslungsreicher. Es gibt ein breites Spektrum an Gesteinsformationen, wie den Sandstein von Casanova, die Moränenablagerungen um Fontanigorda und der Granit um Rovegno, die über die Jahrtausende Findlinge und runde Felsvorsprünge gebildet haben, die der Landschaft einen märchenhaften Anstrich verleihen. Das ist zum Beispiel der der Bosco delle Fate (Feenwald) in Fontanigorda, die Senke Conca Tribolata bei Santo Stefano d’Aveto und der Monte Roccabruna. In

dem Gebiet, in dem der Aveto in den Trebbia mündet und in der engen Schlucht zwischen Marsaglia und Bobbio dagegen, ist die Landschaft sehr viel „vertikaler“, wo das Wasser plötzlich auftauchenden Felsvorsprüngen ausweichen muss und die charakteristische Landschaft der Badlands bildet. Am „Schwanz“ der Gebirgskette gibt es noch weitere Gesteinsformationen, wie das Kalkgestein des Monte Penice, die Ophiolithen des Monte Pietra di Corvo und das Gebiet von Santa Margherita Staffora e Pregola. Letztere sind durch schwarze Felsen gekennzeichnet, die der Legende nach vom Teufel bei seinem Kampf gegen San Colombano geworfen wurden. In den Seitentälern Curone und Staffora geht das Kalkgestein in den Sandstein des Monte Valassa über und es beginnt die traumhafte Mondlandschaft der sogenannten Badlands (sandige Erosionsrinnen).

Elena und Luca rollen über die sanften Hügel der Colli Tortonesi

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Flora und Biodiversität Absoluter Protagonist in der Flora der Vier Provinzen ist die Buche, die die feuchten und frischen Nordseiten der kalkhaltigen Gebiete beherrscht. Am meisten wächst die Buche hier in einer Höhenlage zwischen 800 und 1500 m, wo das besondere Klima (regenreich, feuchte Winde vom Meer) das Wachstum „reiner“ Wälder unterstützt. Der Baum war stets eine wichtige Rohstoffquelle für die lokale Bevölkerung, da sein Holz zu den besten Brennstoffen gehört und ausgezeichnete Kohle liefert. Zudem diente das Buchenholz zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen für Haushalt und Landwirtschaft. Die Besonderheit der Buche, früh ihre Blätter zu verlieren, verleiht den Wäldern außerdem einen magischen Anblick im Herbst, wenn die Blätter erst eine tiefrote Farbe annehmen und dann, vom Wind angetrieben, einen weichen Teppich auf den Pfaden bilden. In höheren Lagen überlässt die Buche anderen Pflanzen das Feld, wie der Vogelbeere und dem Echten Eier-Wulstling, die meist in kleinen Gruppen auftreten. Ebenfalls in höheren Lagen wächst der Gemeine Goldregen, dessen Holz wegen seiner Widerstandsfähigkeit gegenüber Nässe sehr wertvoll war und zum Bau von Fässern und Abwasserkanälen genutzt wurde. Er blüht im Frühling und hat goldene Blüten, daher wohl auch der Name. Ein weiterer Protagonist hoher Lagen ist der Berg-Ahorn, dessen typische Blätter im Herbst eine einzigartige gelb-rote Färbung annehmen. Selten stößt man dagegen auf Nadelwälder, trotzdem lassen sich Hinweise auf ihre Präsenz in dieser Gegend finden, wie die fossilen Baumstümpfe im hohen Val d’Aveto am See Lago degli Abeti und entlang dem Fluss Boreca. Leider hat die Abholzung in den letzten zwei Jahrhunderten massiv ihren Bestand reduziert und so gibt es nur noch im Curone Tal Nadelwälder, wo hauptsächlich Edeltannen und seltener Lärchen wachsen.

In den übrigen Gegenden wurden dagegen Fichten und Kiefern angesiedelt. Auf den Hügellandschaften und den ebenen Lichtungen wachsen überwiegend Erlen und Espen, sowie Kastanien und Eichen. Hier sind in höheren Lagen die Traubeneiche und die Zerreiche verbreiten, weiter unter, auf den sonnigen und trockenen Hängen der Badlands dagegen wächst die Flaumeiche. Zu den verbreitetsten Früchten gehören die Kirsche, die Birne, der Holzapfel und die Haselnuss. Dazu kommt noch die Kastanie, die in frischeren Gefilden, kurz unterhalb der 1000 m wächst. Sie war besonders wichtig als Nässeresistentes Holz, das als Dachbedeckung und für andere widerstandsfähige Gebrauchsgegenstände genutzt wurde. Im Herbst wurden die Kastanien zu Mehl verarbeitet, das verkauft wurde oder als Futter für das Vieh diente. Zu den verbreitetsten Sträuchern gehören in höheren Lagen der Ginster, die Brombeere, die Himbeere und die Buchs-Kreuzblume, während ausgedehnte Heidelbeer felder nur an den Osthängen des Monte Cavalmurone zu finden sind. Weiter unten wachsen dagegen Erika, Kornelkirsche und Stechender Mäusedorn. Eine der schönsten Touren in diesem Buch trägt den Namen des Ginster, einem hartnäckigen Strauchgewächs, das die trockensten und brüchigsten Ufer in stechendes gelb taucht. Zudem bereichern die Farne das Unterholz und die Flussufer, darunter der Gewöhnliche Tüpfelfarn, die Mauerraute und der Echte Wurmfarn. Und zu guter Letzt die Blumen, die die Hänge und Täler die Vie Provinzen bevölkern. Zumeist stößt man hier auf Enzian, Schlüsselblume, Holunder-Knabenkraut, Trollblume, Narzissen, Feuerlilie, Türkenbund und auf höher gelegenen Wiesen auf Arnika und Alpen-Aster. Einzigartig ist der Monte Lesima, wo gut 28 Orchideenarten und eine seltene Art des Astragalo wachsen.

Flüssig geht es dahin unterhalb des Monte San Vito, zwischen Val Grus und Valle Ossona, wo die Baulands enden g


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Enogastronomie Wurst und Käse, Gutes aus dem Ofen, Vorspeisen, Pilze und Trüffel, Süßspeisen, und zum Schluß Bier und Wein! Man könnte meinen, da fehlt nichts…oder doch, die Hauptgerichte, aber man kann schon mal was vergessen, die dieser Menge an Köstlichkeiten… Zu den Vorspeisen. Die Salami von Varzi (Valle Staffora) braucht keine großen Worte, genausowenig wie die Salami Nobile del Giarolo (Val Curone): beide grobkörnig, gut gereift und sehr würzig. Etwas weiter, in der Provinz von Piacenza, kann man zudem den lokalen Coppa und Pancetta probieren, DOP, wie auch die beiden Salamisorten. Herr der Käsesorten ist hier der Montebore aus dem gleichnmigen Dorf zwischen den Tälern Grue und Borbera. Die Geschichte des Montebore ist lang, zum ersten Mal wurde er im 12. Jh. erwähnt und drei Jahrhunderte später war er der einzige Käse, der am Hochzeitsbankett von Isabella d’Aragona und Gian Galeazzo Sforza serviert werden durfte. Seine Form ist besonders, eine stufenförmige Pyramide, die stark an eine Hochzeitstorte erinnert und zwischen 0,5 und 1 kg wiegt, Er wird aus roher Milch (3/4 Kuhmilch, 1/4 Schafmilch) und Lab hergestellt und steht heute auf der Liste der Slow Food Lebesmittel. Erwähnenswert sind auch der Nisso aus Menconico (Valle Staffora, sehr würzig, mit lebenden Larven), der Robiola aus roher Ziegenmilch aus Roccaforte Ligura (val Borbera) und der San Ste aus Santo Stefano d’Aveto. Nach Wurst und Käse folgt der Moment des ersten Ganges. Ein Sonntagsgericht sind die Ravioli, die mit Fleisch (z.B. Schmorfleisch), Gemüse (z.B. Borretsch) oder Käse gefüllt sein können. Zu Fleischravioli gibt es Fleischsoßen, zu den anderen grüne Soßen, wie das typische Pesto. Unbedingt probieren sollte man die Raviolivariation der ligurischen Pansotti, die größer und feiner sind. Zu den typischen Nudelgerichten gehören die Macceroncini alla bobbiese (Val Trebbia), die ihre längliche Form erhalten, indem sie

um eine Stricknadel gewickelt werden. Ein kleiner Umweg führt uns zur sogenannten Küche der armen Leute, wo Pasta oder Reis zusammen mit Gemüse wie Bohnen oder Kichererbsen, sowie den Resten von Fleisch und Wurst gegessen werden. Dadurch spart man den Hauptgang und erhält trotzdem ein reichhaltiges Essen. Dazu gehören die Pissarei e fazö‘ (Gnocchi und Bohnen, typisch in der Gegend von Piacenza) und die Panissa, die von Saisonarbeitern eingeführt wurde: ein reichhaltiges Risotto mit Gemüse und Wurst, das sich zum Protagonist des Volksfestes Sagra di Lunassi (jeden Sonntag im September) entwickelte. Reste von Fleisch und Gemüse finden wir auch im Brö d’Carvò (Faschinssuppe), die zum traditionellen Fest in Caldirola (Val Curone) gekocht wird. Eine typische Soße für den ersten Gang ist die Aià, gekocht auf der Basis von Knoblach und Nüssen in Tortona während der Weihnachtsfeiertage. Sie wird zur typischen Lasagne Fasce di Gesù serviert. Es gehört eigentlich nicht dazu, aber viele wollen beim Essen nicht auf Brot, Grissini oder Focaccia verzichten. Die Focaccia gehört zu den besonderen Spezialitäten in dieser Gegend und man kann sie in allen Formen, sei es nun süß oder salzig, finden. Im Val Tidone in der Emilia Romagna wird si brüsadele genannt, der Name rührt daher, dass sie ganz leicht angebrannt wirken (angebrannt auf ital.: brucciato). Im unteren Val Curone ist sie bekannt als schitte oder squicce und ähneln dem deutschen Faschingskrapfen. Ebenfallt frittiert werden die farsö‘ (Val Curone) oder frisciö‘ (Ligurien), sie es aber auch als salzige Kräutervariante gibt. Die Focaccia oder auch andere salzige Kuchen werden für gewöhnlich mit einfachen, „armen“ Zutaten hergestellt, wie Kartoffeln, Gemüse und Milch. Da gibt es die baciocca mit Kartoffeln, Lardo, Zwiebeln, Käse und Petersilie, typisch im Val d’Aveto, wo auch der hausgemachte Panettone namens figâssa du levâu serviert wird. Am bekanntesten ist mit Abstand die

Unvergessliche Pause am Ende der Monte Dinavolo-Runde, in Chiulano im Val Jure g


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sogenannte farinata, oder auch fainà, einem ganz einfachen Gericht aus Genua, das im Hinterland (Val Curone, Tortona) auch La bella calda genannt wird: sie wird aus Kichererbsenmehl wie ein dünner Pfannkuchen in einer großen Pfanne mit Olivenöl gebraten. Auf keinen Fall fehlen in dieser Liste dürfen die Pilze, die man in rauen Mengen im Val Trebbia und im Val d’Aveto finden kann. Dazu gehören besonders der schwarze und weiße Trüffel, die absoluten Stars der herbstlichen Messe diesbezüglich in San Sebastiano Curone. Wenn es um Obst geht, dann stehen die Vier Provinzen in Italien unangefochten auf dem ersten Platz. In Garbagna (Val Grue) gibt es die hier typischen Kirschen, in Volpedo (Val Curone) Erdbeeren und vor allem Pfirsiche. Die Jokerrolle spielt dagegen die Esskastanie, sie findet ihren Platz vor allem in Rezepten der ärmeren Küche und im Herbst als Röstkastanien. Auch die Süßspeisen sollen hier nicht unerwähnt bleiben. Als eine Abwandlung der Focaccia gelten die sogenannten ciambelline, kleine weiche Krapfen aus der Gegend des Oltrepò Pavese, die brassadé heißen. In Torriglia und anderen Orten des hohen Scrivia Tals findet man die canestrelli mit ihrer typischen Blumenform. Die amaretti,

aus einem weichen Mandelteig, kommen sowohl aus Casella, als auch aus Savignone (Valle Scrivia). Sehr zu empfehlen ist auch der bacio di dama tortonese (Valle Scrivia), zwei Kekse aus einem Butter-Nussteig mit einer süßen Schokoladenfüllung. In Novi Ligure liegt der Sitz der Novi, einem bekannten italienischen Süßwarenhersteller, der Schokolade von hochwertiger Qualität herstellt. Und zu guter Letzt der Wein, ein Thema, welches das Ausmaß dieses kleinen Kapitels mehr als sprengen würde, daher nur ein paar kurze Worte. Bekannt sind hier vor allem die Gegenden des Oltrepò, Piacenza und Tortona. Hier werden hervorragende Weine wie Bonarda, Gutturnio, Ortugo, Cortese, Pinot Nero, Barbera und Fresia hergestellt. Absoluter Star ist der Timorasso, ein geschmackvoller Weißwein aus der gegend der Colli Tortonesi, beliebt sowohl wegen seines Geschmacks, als auch wegen seiner besonderen Geschichte. Er ist sehr rar und bis vor einem Jahr glaubte man, die Weinsorte wäre bereits ausgestorben. Erst seit kurzem erlebt die Brauerei Birrificio Montegioco (Val Grua) seine Blüte, es bietet auserlesene Biersorten, die in Italien und auch international sehr beliebt sind.


Die lokalen Dialekte Die Vier Provinzen haben kulturell viel gemeinsam, es gibt aber auch jede Menge Unterschiede zwischen den einzelnen Gebieten. Dabei treten vor allem die lokalen Dialekte hervor, die sich je nach Provinz unterscheiden. In den Tälern um Genua wird dabei noch am ehesten der Dialekt der Region gesprochen, der sie angehören, in diesem Fall Ligurien. Die anderen drei Provinzen dagegen unterscheiden sich jedoch in ihren Dialekten vom typischen, in der jeweiligen übergeordneten Region gesprochenen Dialekt. So geht der Dialekt in der Provinz von Alessandria eher in Richtung Oltrepò Pavese, während die südlicheren Täler näher am ligurischen Dialekt liegen. Auch die Täler in der Gegend um Piacenza liegen kulturell, geschichtlich und somit auch in der gesprochenen Sprache näher an Pavia. Wobei jedoch die sprachlichen Übergänge zwischen Piacenza und Pavia fließend sind, was man vor allem in der hohen Talabschnitten des Val Tidone und Valle Staffora bemerken kann. In den südlichen Tälern der Provinz von Piacenza ist wiederum der Einfluss Liguriens stark zu spüren, wie beispielsweise in Bobbio, der Gemeinde (Emilia Romagna), die näher an

Genua als an Piacenza liegt. In jedem Fall kann man sagen, dass die Dialekte untereinander nicht abgeschlossen sind, sondern ein reger Austausch, auch sprachlich, zwischen den einzelenen Gebieten der Vier Provinzen stattgefunden hat. Musik Einigkeit herrscht dagegen bei der Musik. Der traditionelle Volksmusik und auch die typischen Tänze hier laufen sogar unter dem Begriff „Musik/Tanz der Vier Provinzen“, genauso auch der Geang der Chöre. Typische Instrumente sind hier Piffero und Zieharmonika. Sie alle sind Zeugen einer ländlich-alpinen Tradition, die es zum Glück geschafft hat, bis ins die heutige Zeit zu überleben. Es gibt nach wie vor zahlreiche lokale Musikergruppen, die diese tolle Tradition am Leben erhalten und die lokalen Volksfeste mit ihrer Musik bereichern.

Marco auf den Wiesen am Gipfel des Monte Sant’Ambrogio, zwischen Nazzano und Gomo, Valle Staffora

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Technische Einleitung Sicherheit: NORBA und IMBA Beim Mountainbiken kommt es häufig vor, dass wir die Wege des CAI benutzen, auf denen auch Wanderer unterwegs sind. Hier ist maximale Aufmerksamkeit gefordert und die „Vorfahrt“ haben stets diejenigen, die zu Fuß unterwegs sind. Diese Regeln sind nichts anderes, als ein Zeichen zivilisierten Verhaltens und nur so werden die Wege auch für uns Mountainbiker erhalten bleiben. NORBA Um daran zu erinnern, wie man sich als guter Mountainbiker verhält, möchten wir hier auf den Katalog der NORBA, National Off Road Bicycle Association der USA, wo das MTB geboren wurde, hinweisen. Die Normen der NOBRA sind weitläufig bekannt und werden auch in Europa angewandt. Nicht motorisierten Wanderern den Vortritt lassen: Die Menschen werden das MTB auf eurem Verhalten basierend beurteilen. Bremsen, zeitiges Ankündigen und Vorsicht beim Überholen anderer Wanderer. Stets die Geschwindigkeit kontrollieren und im Hinterkopf behalten, dass uns in den Kurven jemand entgegenkommen könnte. Fahrstil an Bodenbeschaffenheit und eigene Erfahrung anpassen. Auf bereits bestehenden Wegspuren bleiben, der Vegetation keinen Schaden zufügen und Bodenerosion (besonders auf weichem Untergrund) vermeiden. Nicht die Tiere erschrecken, egal ob wild oder domestiziert. Gebt ihnen Zeit, sich zurückzuziehen. Keinen Müll liegen lassen. Nehmt euren und auch, wenn möglich, den Müll von anderen wieder mit. Respekt vor öffentlichem und privatem Eigentum, inklusive Wegmarkierungen und Gattern, die wir so lassen, wie wir sie

vorgefunden haben. Immer selbstverantwortlich fahren. Ziel und Geschwindigkeit werden je nach persönlichen Fähigkeiten, Ausrüstung, Bodenbeschaffenheit und Wetter ausgewählt. Nicht allein durch abgelegene Gebiete und über lange Strecken hinweg fahren. Stets Ziel und Programm der Reise kommunizieren. Respekt vor der Philosophie des Radwanderns im Einklang mit der Natur. Beschränkt euch darauf, Fotos zu schießen, nur leichte Spuren zu hinterlassen und eine schöne Erinnerung mit nach Hause zu nehmen. Regelwerk der I.M.B.A. Auch die IMBA (International Mountain Biking Association, USA), die die Verbreitung des MTB-Sports unterstützt, hat einen Regelkatalog erstellt, der den Bikern eine Anleitung zu einem respektvollem Verhalten auf den Wegen im Einklang mit Natur und Mitmenschen gibt. Fahrt nur auch schon vorhandenen und frei zugänglichen Wegen Hinterlasst keine Spuren Bleibt stets Herr über euer Bike Stets Vorfahrt gewähren Stört nicht die lokale Fauna Plant stets eure Aktionen

Ghiglio bei einer steilen, felsigen und engen Passage am Monte Vallassa, in der der Nähe des Castelliere del

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Guardamonte g


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Ausrüstung und Material Hier findet ihr alle wichtigen Informationen zum Mountainbike und allem was dazu gehört, wie Ausrüstung, Kleidung und Accessoires. Das Mountainbike Man kann zwischen zwei Grundtypen von Bikes unterscheiden, front suspended-Bikes (nur vordere Federung) und full suspendedBikes (Vorder- und Hinterradfederung). Ein front-Bike ist in der Regel leichter und billiger als ein full, aber auch weniger leistungsstark und wendig bei Auf- und Abfahrten auf losem Untergrund. Ein full dagegen in meist teurer, aber auch stärker im Offroad. Front suspendedoder hardtailBikes eignen sich besonders für mehr oder weniger lange Strecken mit beachtlichen Steiguungen. Geometrie und Fahrposition erlauben mehr Komfort bei langen Ausflügen, die auch technische anspruchsvolle Passagen enthalten. Full suspended-Bikes garantieren die größtmögliche Kontrolle über das Bike und bieten den bestmöglichen Kompromiss zwischen Kompfort und Federung. Im Bereich der full-bikes gibt es die verschiedesten Typen, je nach spezifischer Nutzung, vom All Mountain für Bikespass auf jeder Art von Gelände bis zum Downhill für maximalen Spaß bei Abfahrten. Ideal für unsere Touren sind Trail- und All Mountain Bikes, da sie für verschiedenste Anforderungen geeignet sind. Natürlich kann man hier auch mit einem spezialisierteren Bike Spaß haben, die erste Wahl fällt jedoch auf eben genannte. Das liegt daran, dass der Untergrund auf unseren mitunter sehr langen Touren sehr verschiedenartig ist und sich daher ein Bike mit gutem Kompromiss zwischen Grip und Komfort am besten eignet.

Das Trial/XC-Bike ist ein „Wander“-Bike für alle, die gut im Training stehen und über eine gute Fahrtechnik verfügen. So werden lange Touren, die auch ansprucchvolle Abfahrten beinhalten nicht zur Quälerei. Das Bike ist insgesamt sehr bequem und bietet den besten Kompromiss zwischen möglichst niedrigem Gewicht und Widerstandsfähigkeit. Ein full-Bike ist leichter als ein Marathon-Bike und hat einen Federweg von 130-150 mm, was aber nicht das wichtigste Kriterium ist. Spaß und Komfort sind die entscheidenden Faktoren. Wir haben eine erhöhte Fahrposition, einen relativ kurzen Lenker und leichte Reifen. Für gewöhnlich findet man eine verstellbare Gabel, die einen bequemen Anstieg und mehr Spaß bei der Abfahrt ermöglicht. Die Federungen

können beide blockiert werden, ideale Reifen sind 650b oder auch der klassische 29er. Die Kategorie des All Mountain ist jedoch die für uns interessanteste: sie verbindet den Kick des Freeride mit der Befriedigung, einen Gipfel mit eigener Beinkraft erreicht zu haben eines XC-Bikes. Das All Mountain ermöglicht durch Aufbau un Federung (luftgefedert) ein größtmöglcihes Vergnügen bei Abfahrten, natürlich weniger als ein Freeride, jedoch ist die hintere Federung (160mm) darauf ausgelegt, Stoße bestmöglich abzufangen. Die Sitzposition erlaubt


größtmögliche Kontrolle und Komfort auf unwegsamen Gelände (Lenker: 710 mm). Der Unterschied zum XC-Bike liegt bei den Reifen, Bremsen und dem Federweg, die alle auf größere Widerstandsfähingkeit ausgelegt sind. Maximalen Spaß und Sicherheit bei der Abfahrt kann die Übersetzung mit nur einem Kettenblatt und Kettenführung bieten, das gilt für diejenigen, die ihre Tage gern in Bikeparks verbringen oder in den Gebieten mit flüssigen und schnellen

Abfahrten, wie z.B. Finale Ligure oder Golfo Dianese. Das gilt ebenfall für Fans von Maxi und Mega Avalanche und den Superenduro-Wettkämpfen, wo das AM-Bike mit spezieller Bereifung die beste Variante für Leistung und Spaß ist. All Mountain/Enduro-Bikes können je nach Philosophie des Herstellers die unterschiedlichsten Reifendurchmesser und Federwege haben: 26‘‘ (160 mm hinten und vorn), 650b (ca. 150 mm) und 29er (ca. 140 mm). Aufbau Die wichtigsten Elemente eines Mountainbikes sind die vorderen und hinteren Federungen, Bremsen und Reifen. Auch Sitzposition und Übersetzung sind jedoch nicht zu unterschätzen. Die Federungen beeinflussen in großem Ausmaß das Verhalten des Bikes. Für

unsere Touren sind Luftfederungen am besten geeignet (niedriges Gewicht). Die Möglichkeit die Gabel beim Aufstieg niedriger zu stellen ist sehr nützlich, da man auch sehr steile Abschnitte besser bewältigen kann (wichtig vor allem bei Rädern, die eher auf Abfahrten spezialisiert sind). Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Gabel blockieren zu können, wenn man auf kompaktem Untergrund unterwegs ist (das Vorderrad sinkt weniger ein und man spart Energie). Auch die hinteren Federn kann man teilweise oder ganz blockieren, um ein Maximum an Effizienz bei längeren Tretphasen herauszuholen. Für beide gibt es für gewöhnlich noch weitere Möglichkeiten (z.B. Druck), das Verhalten der Federungen und somit des Bikes zu regeln und zu verbessern. Felgen und Reifen. Sie müssen einen bestmöglichen Kompromis zwischen Widerstandfähigkeit, Gewicht und Stabilität bieten. Die Reifen von AM-/XCBikes wiegen zwischen 1600 und 1800 g und haben inzwischen meist Reifen ohne Luftschlauch, sogenannte tubeless oder tubeless ready. Ich rate zu tubeless-Reifen, da sie leichter sind und robuster, dank der Möglichkeit einer Autoreparatur bei kleineren Läsionen durch einem speziellen Gummi, der bei Montage auf die Felgen im Inneren des Reifens aufgetragen wird. Zudem ermöglicht ein niedriger Luftdruck als bei Reifen mit Luftschlauch höheren Grip und Komfort. Immer verbreiteter sind die sogenannten tubeless ready-Reifen, das heisst sie können mit oder ohne Luftschlauch gefahren werden, sie besitzten einen anderen Reifenwulst, der den Reifen im Felgenhorn abdichtet, zudem wird der Reifen mit einer speziellen Dichtmilch abgedichtet. Nachteil ist jedoch der höherer Preis im

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Technische Einleitung

auszuwirken (700-850 g).

Vergleich zu herkömmlichen Modellen. Je nach Nutzung gibt es verschiedene Typen, zu empfehlen sind all-aroundReifen, erhältlich für alle Felgengrößen (26‘‘, 650b, 29er). Ihr Volumen liegt leicht über dem von Cross Country/MarathonBikes (2,25-2,4‘‘) und sie verfügen über eine größere Bodenhaftung. Das Profil ist meist symmetrisch, wobei die inneren Noppen meist Ecken haben, um den Wiederstand beim Rollen zu veringern und den Grip bei Beschleunigung zu erhöhen. Faltbare Kevlar-Felgen können die Widerstandsfähigkeit erhöhen, ohne sich dabei negativ auf das Gesamtgewicht

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Zu den Bremsen. Empfehlenswert sind hydraulische Scheibenbremsen. Bei billigeren Bikes kann man noch mechanische Bremsen finden und auch die gute alte V-Bremse ist noch nicht ganz ausgestorben. Die Bremsen sind besonders wichtig in Hinblick auf die Sicherheit, da sie eine sichere Kontrolle der Geschwindigkeit auf den Wegen und Pfaden unserer Touren ermöglichen. Es gibt verschiedene Typologien von Scheibenbremsen, für uns am besten geeignet sind Bremsen mit einem Durchmesser von 180 mm (evtl. 200 mm vorne für Biker mit höherem Gesicht und 160 mm hinten für die Leichtgewichte unter uns). Wer einen agressiven Fahrstil (160 mm Enduro) hat, sollte einen 4-Kolben-Bremssattel benützen, er ist zwar etwas schwerer, garantiert aber eine bessere Kontolle über das Bremsen im Vergleich zu einem 2-Koben-Bremssattel. Zu den Pedalen. Es gibt zwei Typen: Klickpedale, für Verbindung von Schuh (Spezialschuh) und Pedal, und die ohne Verbindungsmöglichkeit (flat). Für erstere gibt es verschiedenste Modelle, die sich nach Klicksystem, Dimension, Gewicht, Zweck und Kosten unterscheiden, gemeinsam haben sie alle die Möglichkeit Schuhsohle und Pedal zu verbinden. Sie garantieren ein runderes und effizienteres Fahren, sind aber auch schwieriger zu handhaben, vor allem in Notsituationen, wenn es z.B. darum geht, einen Sturz zu vermeiden. Man sollte also üben, bevor man sich an ernsthaftere Touren wagt. Die flat-Pedale dagegen (vor allem bei Abfahrten gebräuchlich) sind sehr viel leichter bei der Handhabung und man kann jederzeit spontan die Füße auf den Boden setzen wenn man sich in


schwierigem Gelände befindet (vor allem bei wackligen Passagen und kurz vor einem Sturz). Trotzdem garantieren auch sie einen guten Halt, da sie mit „pins“ ausgestattet sind, die zusammen mit speziellen Schuhen das Haftungsniveau erhöhen. Bei flat-Pedalen gibt es wiederum große Unterschiede was den Grip angeht, je nachdem welchem Zweck sie dienen sollen. Bei der schier unendlichen Auswahl an Satteltypen ist es schwierig, ein bestimmtes Modell zu empfehlen. Wichtig für einen möglichst großen Komfort, ist die Möglichkeit, den Sattel in der Höhe und auch nach vorn oder hinten verstellen zu können. Allgemein kann man sagen, dass der Sattel parallel zum Boden liegen sollte, mit leicht abgesenkter Spitze, um so den Druck im vorderen Bereich zu reduzieren und eine für das Fahren möglichst vorteilhafte Sitzposition zu erreichen. Das gilt für front-Bikes, bei full-Bikes muss wegen dem natürlichen Absinken durch das Gewicht des Bikers der Sattel parallel oder am hinteren Ende leicht abgesenkt zum Boden eingestellt

werden. Den perfekten Sattel gibt es nicht, Form, Polsterung, Länge und Profil sind immer eine Entscheidung nach persönlichem Geschmack, wahr ist jedoch dass ein weicherer und breiterer Sattel stets bequemer als ein schmaler und harter ist. Die Sattelbreite sollte man jedoch berücksichtigen, hier bieten die Hersteller Modelle, die für an die verschiedenen Staturen der Biker angepasst sind. Unverzichtbar ist inzwischen die absenkbare Sattelstütze, mit der es möglich ist, während der Fahrt die Sattelhöhe einzustellen, ohne abzusteigen zu müssen, was vor allem beim Wechsel von Auf und Ab sehr nützlich sein kann. Diejenigen, die sie schon haben, werden dies bestätigen. Der Lenker. Modell und Größe sollten hierbei dem Zweck angepasst sein. Es gibt verschiedene Breiten und Biegungen, beim Mountainbike sind zwei Typen vorrangig: flat und riser. Flat-Lenker sind nicht komplett flach/gerade, sondern leicht nach hinten und oben gebogen, was Arme und Handgelenke in eine natürlichere Position bringt. Wie der Name schon sagt, sind rise-Lenker angehoben, meist mit einer doppelten Kurve und einer Biegung (sweep) nach hinten. Rise bestimmt die Kröpfung des Lenkers, empfehlenswert ist je nach Statur und Fahrstil eine Breite von 700 bis

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760 mm. Die Kröpfung hängt auch vom jeweiligen Typ des Bikes ab, 29er/TrailBikes haben geringere Breiten, während bei All Mountain/Enduro breitere Lenker bevorzugt werden. Eine neue Tendenz favorisiert jedoch auch bei Letzteren die Benutzung von low rise-Lenkern. Zu guter Letzt die Übersetzung: hier gibt es auf dem Markt ein weites Spektrum an Möglichkeiten, Vorderrad- und Hinterradschaltungen, mit variierendem Gewicht und unterschiedlich vielen Gängen. Es geht von klassischen DreifachKettenblättern vorn mit 9 Gängen hinten, bis hin zu Einfach-Kettenblättern mit 11 Gängen am Hinterrad. Was zählt, ist eine auf den Zweck abgestimmte Gangschaltung für das MTB: Sie sollte geeignet sein für lange und auch sehr steile Wege. Üblich sind 21 bis 32 Gänge, mit denen man auf verschiedenste Situationen während der Fahrt eingehen kann. Bei losem Untergrund und hohen Stufen kann es von Vorteil sein wenn man das größte Kettenblatt der DreifachKettenblatt-Schaltung abmontiert, um es nicht zu beschädigen und es durch ein bash guard zu ersetzen. Auch der Einsatz eines leichten Kettenhalters kann sich bei Abfahrten auf sehr losem Untergrund als sehr nützlich erweisen. Hier einige Empfehlungen meinerseits: Kettenblatt 34/22d (oder 36/24d) und Ritzelpaket 11-32d (oder 11-34d) für

das System 2x9; Kettenblatt 36/24d und Ritzelpaket 11-36d für das System 2x10; Kettenblatt 32d und 10-42d für das System 1x11. Das gilt auch für 26”-Reifen, bei größeren Reifen, ist es besser zwei Zähne für das 29er zu entfernen (z.B.: 2x10 für 36/22x11-36d, 1x11 für 28x10-42d); bei 650b-Reifen hängt die Entscheidung stark von physischer Verfassung und Größe des Bikers ab. Ausrüstung Für einen Ein-Tages-Ausflug ist ein Tagesrucksack mit Trinkblase am besten geeignet. Es ist stets ratsam, alles Nötige ordentlich in die dafür vorgesehenen Taschen des Rucksackes zu verstauen, als auf dem Bike oder in den Rückentaschen des Bikeshirts. Das garantiert mehr Kompfort und Freiheit beim Fahren, vor allem bei Abfahrten auf unwegsamem Gelände. Unter „alles Nötige“ verstehen wir: Reperatur-Kit, Trinkblase, Energyriegel, Windstopper, Kamera, Dokumente, Schlüssel und Handy. Es gibt verschiedene Rucksackmodelle, deren Größen zwischen 61 und 25 Liter variieren und die über Trinkblasen mit einem Volumen von 1 bis 3 Liter verfügen. Zudem gibt es oft die Möglichkeit Helm und Protektionen zu verstauen. Immer dabei haben sollte man ein Erste-Hilfe-Set, es kann immer (leider) vorkommen, dass man nach einem Sturz


eventuelle Verletzungen verarzten muss, daher besser vor- als nachsorgen. Neben desinfizierenden Tüchern, Mullbinden, Verband, Pflaster, Tape, Schutzdecke und Eisspray können solche Sets auch eine Pfeife und einen reflektierenden Spiegel enthalten, mit deren Hilfe ihr schneller gefunden werden könnt. Empfehlenswert ist immer eine wasserdichte Tasche für euer Handy mit touch-empfindlichem Fenster, das maximalen Schutz und trotzdem bequeme Handhabung für alle Smartphones bietet. Unverzichtbar ist das Reperatur-Kit, es sollte enthalten: Werkzeug zum Wechsel vom Mantel, Schlauch (auch für tubeless), Flickzeug, Pumpe oder Gaspatrone, Multitool. Außerdem von Nutzen: Kettenfett, Kettenstifte und Nietdrücker, Kabelbinder, Ersatzkabel, Bremsersatzklötzchen, Ersatzschrauben, Isoliertape. Für das Reperatur-Kit sollte eine Tasche unter dem Sattel ausreichend sein. Die Erfahrung lehrt uns, dass es immer besser ist, mehr dabei zu haben als zu wenig, egal ob es sich dabei um Werkzeug, Ersatzteile, Essen oder Trinken handelt. Deshalb sollte man auch immer einen Werkzeugkoffer, eine richtige Pumpe und

die wichtigsten Ersatzteile im Auto haben. Auf keinen Fall vergessen darf man Kartenmaterial und GPS, damit ihr nicht vom richtigen Weg abkommt. Mehr dazu findet ihr im Kapitel „Umgang mit diesem Führer“. Kleidung und Accessoires Es ist nicht unbedingt notwendig, ein Vermögen auszugeben, vor allem, wenn ihr noch am Anfang eurer Bike-Karriere steht. Wichtig ist eine Basisausstattung, die man je nach Klima und Saison kombinieren kann. Der Komfort während einer Tour hängt von zwei Faktoren ab, die Menge an Hitze, die wir produzieren und die Fähigkeit, diese zu eliminieren. Das Problem ist, dass wir für gewöhnlich beim Anstieg sehr viel mehr schwitzen als bei der Abfahrt, wo wir meist Temperatur abgeben, da die Außentemperatur durch den Fahrtwind absinkt. Kein Wunder also, wenn wir erst schwitzen und dann frieren. Die Lösung? Der Zwiebel-Look, mehrere Schichten also, die es möglich machen, sich auf die verschiedenen Situationen einzustellen. Zur Grundausstattung gehört bei einem Großteil der Touren Funktionsunterwäsche und ein kurzärmeliges T-Shirt, auch aus funktionellem Material. Funktionsunterwäsche führt den Schweiß ab und trocknet schnell. Das T-Shirt transportiert die Feuchtigkeit nach außen, wo sie dann verdunstet. Am besten geeignet ist Funktionswäsche mit Netzstruktur, die besonders am Rücken und unter den Achseln atmungsaktiv ist. Der Schnitt sollte anliegend sein, da so die Temperaturregelung am besten funktioniert. Bei unsicherer Wetterlage ist ein Windstopper unverzichtbar und auch dieser sollte atmungsaktiv sein. Ideal sind

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Öffnungen mit Reißverschlüssen, die eine optimale Regulierung der Luftzirkulation erlauben. Hierbei sollte man auf ein langärmeliges Shirt zurückgreifen, da die Jacke die Feuchtigkeit zurückhalten und Kondenswasser bilden kann. Wenn es etwas frischer und trockener ist, kann man über das T-Shirt noch ein Shirt mit langen Ärmeln anziehen. Funktionswäsche und ein langärmeliges Shirt unter der wasserdichten Jacke sind sowohl bei einem warmen Sommerregen, als auch bei kaltem Regen im Herbst die beste Lösung. Bei niedrigeren Temperaturen kann man auch noch auf zusätzliche Schichten oder wärmere Funktionswäsche zurückgreifen. Man sollte bei Tourstart nie zu warm angezogen sein, da wir uns ganz schnell aufwärmen, wenn wir erstmal zu Treten begonnen haben. Unabdingbar ist auch ein Gilet, das den Körper vor Wind schützt und gleichzeitig nicht zu warm ist. Ideal für wechselhaftes Wetter. Es gibt Gilets speziell für Mountainbiker, gewöhnliche Bike-Westen sind zu eng im unteren Bereich. Auch gibt es Jacken mit abnehmbaren Ärmeln, der Preis ist allerdings dementsprechend höher (um 90 Euro). Die Hosen. Elastisch, körpernah und mit Sitzpolstern sollten sie sein. Mit oder ohne Hosenträger und als Haupthose oder unter weiteren Shorts, die jedoch auch aus Funktionsmaterial sein sollten (z.B.: widerstandsfähiges Cordura), mit Tachen und Belüftungsschlitzen speziell für Mountainbiker. Shorts gibt es in den veschiedensten Ausführungen, wichtig ist eine Regulierungsmöglichkeit in der Taille, hintere Taschen, das Material (Nylon Ripstop oder Cordura, wasserdicht) und die Länge (bis kurz unter das Knie). Die Handschuhe. Sie erhöhen den Grip am Lenker, schützen vor Schmutz und Verletzungen (z.B.: Äste, Dornen oder

die Handflächen bei Stürzen). Meist sind die Handschuhe fingerfrei, aber auch atmungsaktive Kompletthandschuhe verbreiten sich immer mehr. Alle haben eine leicht gepolsterte Handinnenfläche und ein Profil an Zeige- und Mittelfinger für rutschfreies Bremsen. Schuhe: Speziell für MTB geeignetes Schuhwerk ist ratsam, mit Verbindungsmöglichkeit (vor allem für MTB-Wanderungen) zu den Pedalen oder Schuhe, die auf flat-Pedale ausgerichtet sind. Bei Touren mit Schiebepassagen auf losem Untergrund sind flache Trekkingschuhe zu empfehlen. Keinerlei Ausreden werden bei Helm akzeptiert, er ist ein absolutes Muss! Fahren im Gelände birgt jede Menge Unvorhersehbares wie Äste, rutschige Felsen und Wurzeln und andere Biker, was ganz schnell zu einem Sturz führen kann. Es gibt verschiedenste Helmsysteme mit Größenregulierung im Nacken und an der Seite, die optimalen Halt auf unseren Köpfen garantieren. Je nach Zweck, sind Helme mit unterschiedlich starkem Schutz erhältlich, All Mountain-Helme haben einen zusätzlichen Schutz im Nacken und an den Schläfen. Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Knieprotektoren, die sich nach Komfort und Anzahl/Qualität der Polsterung am und um das Knie


unterscheiden. Ihr solltet auf einen verstellbaren Verschluss mit Klettverschluss oben und unten achten, sowie auf weiche Polster an den Seiten und unter dem Protektor, der aus Plastik oder ein Soft Protektor aus dem bewährten 3doMaterial sein kann. Die richtige Größe ist entscheidend, sie müssen auch bei langen Tretphasen stets auf ihrem Platz bleiben. Unverzichtbar nicht nur für Linsenträger ist die richtige MTB-Brille. Brillen mit austauschbaren Gläsern sind die beste Wahl; dunkle Gläser für sonnige Tage und hohe Lagen, rote, gelbe oder transparente Gläser bei Nebel oder schattigeren Abschnitten. Wichtig bei Downhill, Freeride und Enduro ist die Maske. Es gibt Modelle, die sich in der Mitte zwischen Motorradund Skimasken bewegen, leicht sind und an die Nutzung unter dem Integralhelm angepasst. Sie können einen einfachen oder auch doppelten Filter haben, der jedoch auch dementsprechend mehr kostet.

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Informationen zum Umgang mit diesem Führer

Informationen zum Umgang mit diesem Führer Hier findet ihr alle nötigen Informationen zur richtigen Interpretation der Touren, so dass euren Ausflügen auf dem Moutainbike bei Planung und Ausführung nichts mehr im Wege stehen kann. Die Touren wurden zuerst aufgeteilt nach Provinz/Region und im Folgenden nach dem jeweiligen Tal, durch das sie verlaufen. Zur Klarheit genügt ein Blick auf Seite 7 auf die Karte der Vier Provinzen. Der Reihe nach haben wir die Täler: Bassa Valle Scrivia, Val Grue, Valle Ossona, Val Borbera und Val Curone für Alessandria; Valle Staffora und Alta Val Tidone für Pavia; Bassa Val Tidone, Bassa Val Trebbia und Val Nure für Piacenza; Alta Val Trebbia, Alta Val d’Aveto, Alta Valle Scrivia, Val Brevenna und Val Fontanabuona für Genua. So habt ihr alle Gebiete auf einen Blick und könnt euch ein besseres Bild vom Verlauf der einzelnen Touren machen. Auf Seite 236 befindet sich eine zusammenfassende Tabelle, die die wichtigsten Informationen zu jeder Tour wiedergibt. Jede Provinz hat eine kleine Einleitung zu Geschichte und Umwelt, die die wichtigsten Charakteristiken vorstellt.

beschrieben worden sind, können abweichen, sei es wegen dem Wetter, dem Menschen oder Naturgewalten. Pfade und Saumpfade können im Verlauf geändert werden (z.B. Erdrutsche), oder auch zu Schotterwegen gemacht werden, um das Passieren von Arbeitsfahrzeugen zu ermöglichen. Außerdem sollte man stets im Hinterkopf behalten, dass sich die Bodenbeschaffenheit je nach Jahreszeit/Klima radikal ändern kann. So kann ein Pfad, der trocken der absolute Traum ist, bei Nässe schnell zum Albtraum werden. Ihr solltet also immer die Wettervorhersage prüfen, bevor es los geht. Das gilt nicht nur für den Tag der Tour, sondern auch für die vorhergehenden Tage, ein Tag reicht nicht, um einen Weg mit erdigem Untergrund zu trockenen. Der gleiche Rat gilt auch für die Kleidung, die ihr auf eurem Ausflug anhabt.

Jede Tour wurde abgefahren, geplant, fotografiert vom Autor selbst, nur so ist eine sichere und genaue Wegbeschreibung möglich. Alle Touren wurden mit Hilfe von GPS festgelegt, ein Instrument, das für uns Mountainbiker fast schon nicht mehr wegzudenken ist, um den richtigen Weg auf unseren Abenteuern zu finden. Neben GPS wurden, wenn vorhanden, topographische Karten auf dem neusten Stand verwendet, um die Informationen zu ergänzen. Es ist aber wahr, dass ein Instrument mit feiner Antenne, touchscreen, Höhenmeteranzeige, Kartenanzeige mit Höhenprofil durchaus auch ohne klassische Karten auskommen kann. Eine Anmerkung noch, die Konditionen, unter denen die einzelnen Touren abgefahren und

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Auf dem Grat zwischen den Tälern Curone und Lella, entlang dem spaßigen Sentiero del Ciabattino g


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Informationen zum Umgang mit diesem Führer

Das Lesen der Wege Jede Tour ist in fünf Teile gegliedert: Legende, Allgemeine Beschreibung, Wegbeschreibung, Höhenprofil und Wegekarte. Hier eine kurze Beschreibung der einzelnen Punkte. Legende Gibt im Detail die wichtigsten Charakteristiken jeder Strecke, mit zugehöriger Symbolik an:

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Schönheit: Schönheit der Tour, sowohl Landschaft und Umwelt, als auch das Mountainbiken betreffend. Es gibt vier Stufen, ein Stern für „normal“ und vier Sterne für „atemberaubend“ in jeder Hinsicht. Die Bewertung hängt von der Umgebung der Tour, dem Panorama, der Präsenz geschichtlich oder kulturell interessanter Orte, Bodenbeschaffenheit, Schönheit des Anstieges, dem Rhythmus und Flow der Singletrails, dem Adrenalinstoß bei den Abfahrten und der Tatsache ob künstliches Bike-„Spielzeug“ vorhanden ist oder nicht, ab. Die Bewertung bezüglich des riding betrifft in erster Linie den Spaß am Fahren und weniger den jeweiligen Schwierigkeitsgrad. Stil der Tour: Die Anzahl der Reifen gibt Auskunft zur Typologie der Strecke: (1) Touren für alle; (2) Cross Country; (3) Bike Park; (4) All Mountain. Die ersten verlaufen über einfache Schotterwege und Pfade, für alle, die technisch und physisch weniger trainiert sind. Touren mit zwei Reifen verlaufen immer noch auf leichtem Untergrund, jedoch mit erhöhter Steigung und sind geeignet für alle, die über gute Waden verfügen. Drei Reifen bedeutet,

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dass die Touren im Gebiet spezieller Bike Parks verlaufen, mit speziell eingerichteten Pfaden, Seilbahnen und allen Schwierigkeitsgraden. Vier Reifen bedeuten ein Mix aus allem bisher Gesagtem: Ausdauer, mittlere und starke Steigungen, nennenswerte Höhenunterschiede, der richtige Mix aus flow und technischem Anspruch. Insgesamt, die perfekte Tour für den „perfekten Biker“, der starke Waden, hat und Herr über Bike und Fahrtechnik ist. Wegbeschaffenheit: Gestaltet sich je nach dem Geländetyp, auf dem der Weg verläuft. Die Daten werden in Prozent (Näherungswert) angegeben, um eine erste Idee von dem Gelände, auf dem wir radeln werden, zu verschaffen. Jeder Wegetyp ist mit einer Farbe versehen, auch auf dem Höhenprofil und der Karte. In einigen Fällen wechselt die Wegbeschaffenheit ständig, hier ist der dominierende Geländetyp angegeben. Radweg Asphaltierte Straße Betonierte Straße Schotterweg Saumpfad Pfad Seilbahn Mögliche Variante Beste Jahreszeit: Beste Jahreszeit, um die Tour in Angriff zu nehmen, basierend auf Temperatur, Bodenbeschaffenheit und Schneelage. Es handelt sich dabei um eine generelle Aussage und einen Mittelwert. Es kann passieren, dass im gleichen Monat über mehrere Jahre hinweg Temperatur, Niederschläge


und Schneefall stark variieren, daher ist es wichtig, sich genauestens dazu zu informieren. Wenn man die Touren „außerhalb der Saison“ oder in kälteren Monaten (Februar bis November) angreift, sollte man besser niedriger gelegene Strecken mit weniger erdigem Untergrund auswählen. Wenn die Tour die Nutzung von Seilbahnen vorsieht, ist es fundamental, sich über Öffnungszeiten (Telefon, Internet) zu informieren (si. „Tourismusinformationen und Internetseiten“, S.40) Start- und Endpunkt: Ort für Start und Ende der Tour (gleich, da Ringtouren), mit zugehörigen GPSKoordinaten und Höhenangabe. Die Auswahl erfolgte unter Berücksichtigung der jeweiligen Strecke, Parkmöglichkeiten und Unterkunftsmöglichkeiten in direkter Umgebung. Höchster Punkt: Maximale Quote entlang der Strecke. Sehr nützlich bei der Wahl der Kleidung (zusammen mit der Höhenangabe für Start- und Endpunkt).

Höhenunterschied: Der Wert bezieht sich auf die Summe (Näherungswert) der positiven und negativen Höhenunterschiede auf dem Weg. Der Höhenunterschied bezieht sich auf die im Sattel bewältigte Strecke, während in Klammern die Angabe für eventuelle Anstiege mit Seilbahnen angegeben ist (hier kann der negative stark vom positiven Höhenunterschied abweichen). Der reale Höhenunterschied und die durchschnittliche Wegdauer sind wich-

tig zur Einschätzung der physischen Anforderungen (und der technischen, falls Seilbahnen vorhanden) der Strecke. Falls Varianten vorhanden, werden auch für sie die zugehörigen Daten aufgeführt. Distanz: Beschreibt die komplette Länge der Strecke (ohne eventuelle Abschnitte, die mit Seilbahnen bewältigt werden). Varianten sind separat aufgeführt.

Wegdauer: Zeitintervall, in dem es möglich ist die Tour zu fahren (ohne Pausen). Diese Angabe orientiert sich an den Fähigkeiten eines durchschnittlichen Bikers (Durchschnittsgeschwindigkeit 10 km/h). Wenn man Pausen, eventuelle technische oder physische Probleme mit einbezieht, kann man mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 5 km/h rechnen, somit verdoppelt sich die Wegdauer.

Technische Schwierigkeit: Gibt die Bewertung der technischen Schwierigkeit der Strecke in ihrer Gesamtheit an, nach folgender Schwierigkeitsskala: leicht, mittel, anspruchsvoll, sehr anspruchsvoll. Die Angaben beziehen sich auf Parameter, die einen Weg mehr oder weniger schwierig aus technischer Sicht erscheinen lassen. Es gibt leichtere Strecken (z.B. Auf- und Abfahrten auf Schotterwegen und leichten Saumpfaden) und schwierigere, wo eine gute Fahrtechnik gefordert ist (Anstiege und vor allem Abfahrten

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Informationen zum Umgang mit diesem Führer

auf technischen und unbefestigten Pfaden). Bodenbeschaffenheit, Gefälle, technische und exponierte Passagen sind nur einige Parameter, die auf den Wert Einfluss nehmen. Achtung: Bei nassem Boden kann die technische Schwierigkeit erheblich ansteigen. Bei der Auswahl der Tour, sollte man auf diesen Parameter Rücksicht nehmen und die eigenen Fähigkeiten diesbezüglich mit einbeziehen. Physischer Anspruch: Bewertung der physischen Anforderungen auf der kompletten Wegstrecke nach folgender Skala: leicht, mittel, anspruchsvoll, sehr anspruchsvoll. Ein sehr wichtiger Parameter bei der Auswahl der Tour, basierend auf Trainingslevel und Fitness eines jeden Bikers. Auch für die Touren, bei denen ein Teil oder der komplette Höhenunterschied mit Hilfe von Seilbahnen bewältigt wird ist dieser Parameter nicht außer Acht zu lassen, da auch hier Konzentration/Vorsicht gefragt sind und bei langen Abfahrten Schiebepassagen vorkommen können. Befahrbarkeit beim Anstieg: Anteil der Befahrbarkeit der Strecke beim Anstieg. Sehr steile und/oder unwegsame Passagen können sich negativ auf den Wert auswirken und uns zum Schieben oder Schultern des Bikes zwingen. Befahrbarkeit der Abfahrt: Anteil der Befahrbarkeit bei der Abfahrt. Die Bewertung erfolgt gleich der des Anstieges, mit einem Schwerpunkt auf dem technischen

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Anspruch (beim Anstieg überwiegt die physische Komponente). Ein steiler oder loser Abschnitt bei der Abfahrt zwingt also nicht unbedingt zum Absteigen. Einkehrmöglichkeiten (Hütten): Angabe eventuell vorhandener Hütten/Einkehrmöglichkeiten entlang dem Weg. Es ist wichtig, sich vor Tourstart zu den Öffnungszeiten zu informieren. Bei geschlossenen Hütten, sollte man daran denken, ausreichend Reserven dabei zu haben. Wasserquellen: Informationen zu eventuell vorhandenen Wasserquellen entlang der Strecke. Wichtig bei der Kalkulation des mitzunehmenden Wasservorrates. Wir raten trotzdem, stets ausreichend Wasser für die komplette Tour mitzunehmen, da auch die schönste Tour zum Albtraum werden kann, wenn man trocken läuft.

Auf dem Weg: Chronologische Abfolge der durchquerten Orte mit Höhenangabe. Jeder Station entspricht eine Nummer, die wir im Höhenprofil, auf der Wegekarte und in der Wegbeschreibung wiederfinden können. In einigen Fällen sind neben Ortschaften auch Abzweigungen, Kreuzungen und andere Punkte, die zum Verständnis des Streckenverlaufes wichtig sind, aufgeführt.


Allgemeines Beschreibt den Kontext der Tour, mit Anmerkungen zu Natur, Landschaft, Sehenswertem und nützlichen Informationen. Sie gibt zudem einen ersten Überblick über die Strecke und unterstreicht die wichtigsten Aspekte. Wegbeschreibung Detaillierte Wegbeschreibung für den gesamten Verlauf der Tour. Durchquerte Ortschaften und wichtige Referenzpunkte sind, wie auch auf der Wegekarte und im Höhenprofil, mit Nummern versehen, um die Möglichkeit, den Weg zu verfehlen zu minimieren. An Abzweigungen und Kreuzungen wird stets die vorhandene Wegmarkierung mit Wegnummern angegeben, wie man sie auf Schildern, Felsen, Bäumen und Karten (die man immer dabeihaben sollte) findet. Rechts und links gelten jeweils aus Sicht des Bikers und auch auf wechselnde Bodenbeschaffenheit wird hingewiesen. Ein GPS sollte trotzdem zum festen Bestandteil des Gepäcks gehören.

Höhenprofil Veranschaulicht die Höhenunterschiede auf dem gesamten Streckenverlauf. Auf der x-Achse werden die km, auf der y-Achse die Höhenmeter über dem Meeresspiegel angegeben. Der Verlauf des Profils ist in verschiedenen Farben gezeichnet, korrespondierend zur jeweiligen Wegbeschaffenheit. Zudem kann man auch hier die Nummern zu den wichtigsten Punkten auf dem Weg wiederfinden. Karte Veranschaulicht die komplette Strecke auf einer topographischen Karte. Wie beschrieben, sind auf der Karte Punkte von besonderem Interesse und durchquerte Ortschaften mit Nummern gekennzeichnet, die ihr im Text und im Höhenprofil wiederfinden könnt. Auch hier ist der Streckenverlauf mit verschiedenen Farben für die Wegbeschaffenheit angegeben.

Surfen in den Badlands des Val Curone

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Informationen zum Umgang mit diesem Führer

Tourismusinformationen Hier könnt ihr die wichtigsten Adressen für allgemeine Informationen zu den einzelnen Tälern, Gemeinden und Provinzen finden. Club Alpino Italiano Sektion Tortona: www.caitortona.net Club Alpino Italiano Sektion Novi Ligure: www.cainoviligure.it Club Alpino Italiano Sektion di Voghera: www.caivoghera.it Club Alpino Italiano Sektion di Piacenza: www.caipiacenza.it Club Alpino Italiano Sektion Ligure-Genova: www.cailiguregenova.it Region Piemont: www.regione.piemonte.it Region Lombardei: www.regione.lombardia.it Region Emilia Romagna: www.regione.emilia-romagna.it Region Ligurien: www.regione.liguria.it Provinz von Alessandria: www.provincia.alessandria.gov.it Provinz von Pavia: www.provincia.pv.it Provinz von Piacenza: www.provincia.pc.it Provinz von Genua: www.provincia.ge.it La Pietra Verde Associazione Naturalistica Culturale: www.lapietraverde.it Comunità Montana Terre del Giarolo: www.vallicuronegrueossona.it Valle Staffora – Il mercato dei monti: www.distrettovallestaffora.it Civico Museo di Scienze Naturali von Voghera: museoscienze@comune.voghera.pv.it Zenrum für Tourismus und Sport “Il Brallo”: www.ilbrallo.com Reiseagenturen Emilia Romagna: www.aptservizi.com Uppennino Piacentino: www.uppenninopiacentino.com Le pietre e il mare: www.lepietreeilmare.it Balli delle Quattro Province: www.quattroprovince.it Sessellift von Caldirola: www.seggioviacaldirola.it Bike Park Santo Stefano d’Aveto: maestridisciemtbaveto.it/MTB/ Wetter Piemont: www.arpa.piemonte.it Ligurien: www.arpal.gov.it Lombardei: www2.arpalombardia.it/siti/arpalombardia/meteo/Pagine/default.aspx Emilia Romagna: www.arpa.emr.it/sim/?previsioni/regionali Allgemein: 3B Meteo, www.3bmeteo.it; Nimbus, www.nimbus.it Notruf Nummer: 118

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Bibliographie Bei Einleitung, Informationen zu Geschichte und Natur und Informationen zum lokalen Wegenetz habe ich auf folgende Quellen zurückgegriffen:

Bibliographie

Bibliographie

Webseiten it.wikipedia.org www.appennino4p.it aunpassodallavetta.wix.com/trekking www.provincia.alessandria.gov.it/sentieri/ www.altavaltrebbia.net/v/mtb.htm www.gliorsi.org sites.google.com/site/icinghialidellavaltidonemtb/home www.uppenninopiacentino.com www.mtbvallipiacentine.it www.oltresentieri.com www.bikefree.it www.liguriabike.it www.aquilottimtb.it www.apomtbpassion.it ambiente.regione.emilia-romagna.it/geologia/cartografia/rete-dei-sentieri/rete-escursionistica www.parcoantola.it www.fontabuona.com www.parks.it/parco.aveto www.comune.santostefanodaveto.ge.it Publikationen Mario Franchini, “Le terre del Giarolo”, Edizioni dell’Orso. “Escursionismo nelle Valli Curone, Grue e Ossona in Provincia di Alessandria”, Edizioni Guardamagna. Rino Negri, “Parla Coppi”, Alta Anaunia Editrice. Die Planung und das Abfahren der Strecken basiert auf dem Kartenmaterial IGM (Istituto Geografico Militare) 1:25:000, erhältlich auf dem nationalen Geoportal (www.pcn.minambiente.it/GN/), den Karten der open-source Openmtbmap (openmtbmap.org) und auf den Karten von Garmin Trek Map Italia V3 (www.garmin.com/it/trekmapitalia). Die GPS-Pfade und Höhenprofile wurden mit Hilfe von GPS und der Software Garmin (www.garmin.it), CompeGPS Land 7.1 (www.compegps.com) und GPSvisualizer (www.gpsvisualizer.com) erhoben. Bei der Gestaltung des Buches habe ich mich an folgenden MTB-Führern orientiert: Enrico Raccanelli, Luca De Antoni, Tazio Isgrò Themel Mountainbiken in den Dolomiten Edizioni Versante Sud Fabrizio Charruaz, Gianfranco Sappa, Daniele Herin, Sergio Borbey Mountainbiken im Aostatal Edizioni Versante Sud 41


Die Radwege

Die Radwege Wer die Natur auf vorhandenen Radwegen genießen möchte, kann auf genügend Alternativen zurückgreifen. Hervorzuheben ist hier der Rad – Fußweg des Flusses Scrivia nahe Tortona. Der Scrivia Park Die Strecke „MTB Scrivia“ ist eine MTB – Rundtour von ca. 60 km Länge entlang dem Flussbett des Scrivia zwischen Castelnuovo Scrivia und Cassano Spinola. Die Tour verläuft auf bereits existierenden Wegen durch Gebiete, die landschaftlich sehr interessant sind, aber auch durch solche, die unter menschlichem Zutun stark gelitten haben (Straßen, Industrie). Die Strecke wird

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von der Vereinigung Associazione Volontari Ambiente Tortona in Stand gehalten und markiert, abschnittsweise jedoch führten Hochwasser und Vandalismus zum Fehlen der Markierungen. Mit ein bisschen Orientierungssinn kann man aber trotzdem nichts falsch machen, wichtig ist nur, stets dem Flusslauf zu folgen. Die Brücken der Straßen bei den Ortschaften Castelnuovo Scrivia, Tortona, Villalvernia und Cassano Spinola ermöglichen es die Tour nach Belieben abzukürzen oder zu verändern. Es gibt drei Rundtouren: Komplette Runde von Castelnuovo Scrivia nach Cassano Spinola und zurück – 61 km


Runde von Castelnuovo Scrivia nach Tortona und zurück – 24 km Runde von Tortona nach Villalvernia und zurück – 23,3 km Runde von Villalvernia nach Cassano Spinola und zurück – 14,6 km Beschreibung komplette Runde Wir starten in Castelnuovo Scrivia, bei der Brücke der SP 85, die nach Sale führt. An der rechten orographischen Seite des Flusses geht es bergab (im ersten Abschnitt verläuft der Weg zusammen mit dem Europäischen Fernwanderweg E1) auf einem breiten Karrenweg etwas weiter weg vom Fluss in einem schönen Wald. Wir radeln vorbei

an einigen Picknick-Plätzen und entfernen uns noch weiter vom Fluss zwischen den beiden Höfen Riccarda und Ronco. Bei dem Hof Riccarda geht es entlang einer Landefläche für Segelflugzeuge und vorbei an einer Pferdezucht. Hier ist Aufmerksamkeit angebracht, die Wegmarkierung ist kaum erkennbar und es besteht Gefahr, sich zwischen den Feldern zu verfahren. Wir passieren unter der Autobahnbrücke, erreichen bald das Gehöft Ronco und radeln vorbei an einem alten Schießstand. Nach dem Sitz der Vereinigung Volontari Gruppo Tortona, die sich um den Erhalt der Strecke kümmert, stoßen wir auf eine Schranke, nach der wir links auf eine feine Schotterpiste

Marco genießt das traumhafte Panorama zwischen den Weinstöcken unterhalb des Montale Celli im Valle Ossona

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Die Radwege 44

abbiegen. Nach etwas weniger als 1 km entfernen wir uns wieder vom Flussufer, ein Erdrutsch verhindert hier das Durchkommen, und wir sind gezwungen, eine ganze Weile über Asphalt zu treten. Wir nehmen die Umgehungsstraße von Tortona in Richtung Genua und am Kreisverkehr nach dem Anstieg fahren wir rechts. Nach ca. 700 m biegen wir links in Richtung der Gebäude der Itinera ab (wer hier weiterfährt, passiert den Fluss und kann am Fluss entlang zurück nach Castelnuovo Scrivia radeln, Variante für die kurze Runde). Nahe der Itinera können wir dann zurück auf die MTB – Strecke, es folgt ein durch die Bergbauindustrie leider sehr verschandelter Abschnitt. Zum Glück geht es bald wieder in den Wald des Scrivia Parks, auch hier gibt es einige Picknick – Plätze. Wir überqueren den Abflusskanal des Ossona – über Betonblöcke – und folgen dem Weg vorbei an einigen Absperrungen (Ketten) durch den Wald. Der Weg biegt schließlich nach links ab, entfernt sich vom Scrivia und wir radeln entlang an einigen Feldern in Richtung Castellar Pozano.

Dort angekommen, halten wir uns rechts und fahren an den Schienen entlang am Dorf vorbei. Es geht an der Kläranlage vorbei, wir überqueren den Wasserlauf bei einer Furt und halten uns danach links auf dem schmalen Pfad leicht oberhalb des Flussbettes. Bald erreichen wir die Brücke von Villalvernia, wer rechts auf die Brücke abbiegt, gelangt zurück nach Tortona und schließt so die zweite Variante der Runde. Wer die große Tour macht, fährt bis zur SP 151, biegt erst links ab und nach ca. 100 rechts bergab in Richtung Flussbett des Scrivia. Der folgende Abschnitt bis nach Cassano Spinola ist, was die Landschaft betrifft, wahrscheinlich der interessanteste der Tour. In Flussnähe geht es durch Wälder und über Lichtungen und vorbei am Zentrum für Beringung von Vögeln, das von der Provinz von Alessandria verwaltet wird. Der Pfad mündet in eine breite Schotterstraße und nach einem See zum Sportfischen und einer Motocrosspiste erreichen wir das Industriegebiet von Cassano Spinola. Zurück in der Zivilisation stoßen wir dann bald auf die Staatsstraße SS von Giovi.


Wir biegen rechts ab und folgen der Straße auf die Brücke über den Scrivia. Nach der Brücke halten wir uns rechts, fahren ca. 200 m auf der SP 153 nach Novi, nehmen den Schotterweg, der in Richtung Flussbett absteigt und biegen links ab in den Wald. Der erste Teil der Rückfahrt führt uns am Aquädukt von Cassano Spinola vorbei, wo wir zwischen dem Röhricht zahlreiche Wasservögel, die im Scrivia Park Station machen, beobachten können. Nach dem Aquädukt stoßen wir auf ein Gehöft, an dem wir rechts abbiegen und der breiten Schotterstraße zwischen den Feldern folgen. Wir passieren Castel Busseto und einige weitere Höfe und erreichen schließlich die Brücke von Villalvernia. Die Strecke verläuft jetzt nahe dem Wasserlauf, erst bei Bettole di Catellar Pozano entfernen wir uns, überqueren eine Robinienallee und kehren auf den Schotterweg am Flussbett zurück. Wir lassen den Hof Carcassola zu unserer Linken hinter uns und fahren geradeaus am Wald entlang.

Wir befinden uns jetzt in der Nähe der Abtei Rivalta Scrivia, einem architektonischen Schmuckstück aus dem 12. Jh., das einen kleinen Umweg verdient. Wieder zurück auf dem eigentlichen Weg, erreichen wir schon bald die Vororte von Tortona. Wir passieren unter der Auto- und der Bahnbrücke, sowie einige Schranken mit Ketten und rollen nahe der Autobahn weiter über offenes Gelände. Bei dem Steinbruch ist Vorsicht geboten, wir müssen den Erdrutsch mit einem kleinen Umweg nach links umfahren. Es geht am Steinbruch entlang und bei dem Autogrill fahren wir geradeaus. Nach einer Schranke treten wir am Fluss entlang, erst auf offenem Gelände, dann durch den Wald bis wir auf die SP 85 stoßen. Hier biegen wir rechts ab und erreichen schon bald die Brücke und Castelnuovo Scrivia, wo wir zuvor gestartet waren.

Mystisches Klima im Val Grue, auf dem Weg nach Avolasca auf den Hängen des Monte San Vito

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Die Radwege 46

Die Castellania – Runde Der sogenannte Circuito di Castellania ist eine Rundtour in der Provinz von Alessandria, realisiert zu Ehren der Radrennfahrer Fausto und Serse Coppi, die aus dem kleinen Ort der Colli Tortonesti stammen. Die Tour ist etwa 16 km lang, davon verlaufen 6 km über Radwege, vorbei an drei Picknick-Plätzen. Wir starten am Sportzentrum von Carbonara Scrivia (156 m), nur wenige Kilometer von Tortona entfernt. Auf dem Radweg (Hinweise) fahren wir in Richtung Villaromagnano und dann nach Costa Vescovato (abschnittsweise auf der Straße). Am Ortseingang von Costa Vescovato unterbricht der Radweg, erst nach Buffalora können wir ihm wieder für ein kleines Stück folgen, dann geht es auf der Provinzstraße (wenig Verkehr) weiter in Richtung Castellania. Am Coppi Pass (369 m) angekommen, biegen wir links ab und rollen weiter in Richtung Castellania, dabei ist eine Pause am Mausoleum und der Gedenkstätte der Brüder Fausto und Serse Coppi ein Muss. Wir passieren erneut den Coppi Pass und fahren geradeaus, vorbei an Paderna und Spineto Scrivia bis nach Carbonara Scrivia. Wer der Tour etwas mehr Biss verleihen möchte, der folgt dieser Variante: In Carbonara Scrivia radeln wir auf dem Radweg, verlassen ihn aber noch vor Villaromagnano und folgen rechts dem Europäischen Fernwanderweg E1. Auf der Strada Boschetto geht es entlang der Felder bis nach Rampina, dort biegen wir links ab, treten ein kleines Stück bergauf, überqueren die Straße und biegen rechts ab, um wieder auf den Radweg zu gelangen. Ansonsten biegen wir in Rampina rechts ab und treten zwischen Weinbergen und Obstgärten bergauf bis auf den panoramareichen Grat, dem wir bis nach Montale Celli (Bezirk von Costa Vescovato) folgen. Wir biegen rechts auf eine steile Rampe ab, dann links auf Schotter, der dann in Asphalt übergeht. An einer T-Kreuzung fahren wir rechts bergauf in Richtung des Hofes Valli Unite. Es geht am Hof vorbei, entlang der Weinberge und im

Auf und Ab weiter bis nach Buffalora, wo wir auf die Originalstrecke stoßen. Dieser folgen wir bis wir entlang der Abfahrt von Paderna, nach einem Reitstall bei einer leichten Linkskurve den Schotterweg einschlagen, der scharf rechts bergab abzweigt. Der Schotterweg führt zwischen den Feldern bis zur Talsohle und nach Rampina. Ab hier geht es dann auf dem ersten Teil der Variante in entgegengesetzter Richtung zurück nach Carbonara Scrivia. Die zweite Variante beginnt in Spineto Scrivia, wo wir in Richtung Friedhof fahren. Es geht rechts am Friedhof vorbei und weiter auf dem Schotterweg über den Grat in Richtung Carbonara Scrivia. Die Schotterstraße führt im Sturzflug bergab bis zur Provinzstraße und dem Sportzentrum, an dem wir zuvor gestartet waren.

Frühling im Scrivia Park, zwischen Tortona und Castellar Ponzano

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Die Bikeparks in den Vier Provinzen

Die Bikeparks in den Vier Provinzen Auch in den Vier Provinzen kommen Liebhaber von MTB-„Spielplätzen“ voll auf ihre Kosten. Dabei handelt es sich um Gebiete mit Wegen ausschließlich für Mountainbiker, die hier ihren Adrenalinausstoß ans Limit treiben können. Die Trails sind entweder natürlich oder von sogenannten Trailbuildern geschaffen, mit der Absicht, sie sicherer und gleichzeitig spaßiger zu machen. In den Bikeparks gibt es Seilbahnen (Sessellifte und Gondelseilbahnen), die einen bequemen Zustieg zum Start der einzelnen Trails ermöglichen. Wie auch in Skigebieten, gibt es Stecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, von ganz einfachen Touren für Anfänger, die ihre Technik verbessern wollen, bis zu schwierigen Strecken für erfahrene Biker. Die Bikeparks dieser Gegend (Caldirola und Santo Stefano d’Aveto) entstanden in Skigebieten, die durch den zurückgehenden Schneefall eine neue Aufgabe gefunden haben; Dank unseren Mountainbikes.

Neben den Abfahrts-Trails gibt es auch alternative Strecken, bei denen beachtlich in die Pedale getreten werden muss. Die Seilbahnen helfen, schnell und bequem den Startpunkt der Trails zu erreichen, die ohne diese nur schwer oder gar nicht zugänglich wären. Im Folgenden findet ihr die Bikeparks der Vier Provinzen: Caldirola im Alta Val Curone (Alessandria) und Santo Stefano d’Aveto (Genua).

Ghiglio beim wallride auf der Piste DH3 in Caldirola Adrenalin und Panorama mit Ghiglio im Sturzflug auf der Piste Freeride Capannina in Caldirola

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Bike Park Caldirola

Die Bikeparks in den Vier Provinzen - Bike Park Caldirola Bike Park Caldirola Caldirola hat mehr als eine Bedeutung für mich. Ich kenne den Ort schon aus Zeiten, in denen ich noch keine Ahnung hatte, was ein Fahrrad ist und das Mountainbike nur eine Idee in den Köpfen der Götter war. Die Vorfahren meines Vaters stammen aus Bruggi, einem Dorf im Tal Alta Val Curone. Beide Dörfer, Bruggi und Caldirola, sind die letzten Zeichen der Zivilisation, bevor der Asphalt endet und nur noch Schotterwege hinauf zu den Pässen führen. Auf der einen Seite geht es rüber in die Lombardei, über den Apennin, der die Region vom Piemont abgrenzt: hier das Val Curone und dort das Valle Staffora. Auf der anderen Seite geht es ins Tal Val Borbera, das ebenfalls zum Piemont gehört. Es war einmal Wir befinden uns im Herzen der Vier Provinzen, nur wenige Kilometer Luftlinie

entfernt vom Monte Chiappo, wo sich drei der Vier Provinzen berühren: Alessandria, Pavia und Piacenza. An der administrativen Grenze zwischen den Provinzen von Piacenza und Pavia startet der Sessellift der den Gipfel des Chiappo mit dem unterhalb liegenden Dorf Pian del Poggio (PV) verbindet. Der Sessellift ist leider außer Betrieb, was zum Ende sowohl des Winter-, als auch des Sommertourismus geführt hat. Pian del Poggio war einst ein bekannter Wintersportort und leicht erreichbar aus den Gegenden um Tortona, Pavia und Piacenza. Der Ort war zudem als sehr „bike-friendly“ bekannt und in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends fand hier eine Etappe der italienischen DH statt, die bei DownhillFahrern sehr beliebt war. Es scheint ein Projekt von der Hütte auf dem Monte Chiappo in Gange zu sein, das sich für die Instandsetzung des Sesselliftes und die Einrichtung von MTB-

Der „Sprung unter dem Sessellift“ auf dem Trail DH3 in Caldirola

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Trails einsetzt, wir drücken die Daumen, dass es klappt! In der Mitte Dieses Gebiet in der Mitte ist aktiv geblieben, zum Glück. Caldirola hat sich dem Lauf der Zeit widersetzt und ist sogar zu einem richtigen Bike Resort aufgestiegen. Hier gibt es Gravitiy-, All Mountain und Enduro-Pisten, sowie Rundtouren in höheren Lagen, wie die Tour Nr. 10 zwischen Val Curone und Val Borbera. Es gab Höhen und Tiefen in der Geschichte von Caldirola, jedoch nach der Geldspritze und dem Enthusiasmus des neuen Sesselliftbesitzers Andrea „Charlie“ Torrazza scheint die Zukunft des Bikeparks im Alta Val Curone gesichert. Seit Kurzem ist die Piste Freeride Capannina geöffnet, die Gravity-Liebhabern im Beginnerstadium gewidmet ist, aber auch erfahreneren Bikern Spaß macht. Der beste unter den neuen Trails ist jedoch der „Sentiero del Ponte“ (Name stammt von der Holzbrücke die Luciano Duca, Paolo Nobile, Nicola Borgia und Carlo Dall’Occhio gebaut haben), der dann All Mountain Capannina und schließlich Lapierre Fun genannt wurde. Es ist die längste Strecke mit dem größten Höhenunterschied und vielleicht auch dem größten Spaßpotential. Sie hat den besten Flow, ist moderner als die anderen Trails und auch für Anfänger geeignet. Ich glaube, der Name sagt alles, und Besitzer eines 6‘‘ full dürften schon eine Ahnung haben, was sie erwartet! Kurz außerhalb des Bikeparks gibt es drei weitere Trails (Peter Pan, DownGiarolo und 365), die am Sattel nahe dem Monte Giarolo starten. Es sind Strecken für den Biker mit der „hart und pur“-Philosophie, der so eine schöne Runde, überwiegend bergab (der Sessellift bringt einen bequem und schnell in hohe Lagen) durch frische Wälder und über saftige Wiesen machen kann. Der längste und beste Trail ist DownGiarolo, mit zwei Varianten,

die entweder zu den Laghi della Malvista (DownGiaroloToMalvista oder DownGiarolo Classic), zwischen Fabbrica Curone und Gremiasco oder nach San Sebastiano Curone (DownGiaroloToSanSe, letzter Abschnitt gemeinsam mit Tour Nr. 8) führen. 365 und Peter Pan führen durch dichte Buchenwälder und saftige Wiesen bis nach Caldirola. Caldi Rock’N’Rolla Caldirola ist in den letzten Jahren zu einem Hotspot für Biker aus Ligurien, dem Piemont und der Lombardei geworden. Das liegt daran, dass es einer der ersten Orte ist, die die Seilbahn öffnen und zu den letzten gehört, die sie schließen. Außerdem sind das freundliche Ambiente und die atemberaubende Landschaft mit Panorama vom Monte Rosa bis zum Meer einfach einzigartig. Aber in erster Linie ist Caldirola Caldi Rock’N’Rolla! Mailänder und Genuesen, die sich treffen, kennenlernen, Freunde werden, Dank dem Treffpunkt am Ende der Pisten, der Bar La Capannina, einem echten Meeting Point zum Mittagessen oder für das wohl verdiente Feierabendbier. Die Strecken sind vielleicht nicht die schönsten Italiens und der Sessellift vielleicht ein bisschen lahm, sicher ist jedoch, dass man wieder her kommt… Pisten DH/FR Hier liegt der Schwerpunkt auf All Mountain/ Enduro-Strecken, ein kleiner Absatz jedoch geht an Gravity-Trails. Der wichtigste Trail ist bekannt als DH Capannina, auf dem jedes Jahr ein DownhillWettkampf stattfindet (einer der wichtigsten in Italien). Zudem gibt es DH1, DH2 und DH3; die ersten beiden sind alte Abfahrtspisten, die in den letzten Jahren auf ihren jetzigen Stand umgewandelt worden sind (mehr auf Bikespaß ausgerichtet). Auch bei der DH3 liegt der Schwerpunkt beim Bikespaß, es gibt zahlreiche Richtungs- und Steigungswechsel. Die FR Capannino habe ich bereits erwähnt; schließlich gibt es noch eine Variante der

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Bike Park Caldirola

DH3 mit jede Menge Steilkurven, die kurz vorm finalen Abschnitt wieder auf den Originalverlauf stößt. Insgesamt ist es ein Bikepark der alten Schule, hauptsächlich mit natürlichen Wegen, die für die Bedürfnisse „Spiel“-freudiger Biker geeignet sind. DownGiarolo Classic Los geht es an den Hängen des Mont Giarolo, über Serbaro, Gragassi und Costa dei Ferrai zu den Seen Laghi della Malvista. Überwiegend rollen wir bergab und die Strecke verspricht ca. eine Stunde Fahrspaß. Erst fahren wir durch Wälder, dann über offenes Gelände auf dem sandigen Boden der Badlands. Zwischendurch gibt es einige steinige Abschnitte inmitten der herrlichen Natur des Tals Alta Val Curone. Und zu guter Letzt die verdiente Einkehr an den Laghi della Malvista mit allerlei lokalen

Spezialitäten! Wie auch bei den anderen Touren, parken wir das Auto in Caldirola und nehmen den Sessellift, der uns auf die Hänge des Monte Gropà bringt. Hier geht es auf dem Grat entlang in Richtung Monte Giarolo, auf dessen Westseite der Startpunkt der Abfahrt DownGiarolo liegt (Hinweise), ein Weg, der seit Kurzem Teil des „offiziellen“ Wegenetzes des Cai Tortona ist.

Die Bar La Capannina, traditioneller Meeting Point zum Mittagessen und für das Feierabendbier

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Info

Info Distanz

ca. 11,5 km

Distanz

ca. 20 km

Höhenunterschied ca. 64/1.072 m positiv/negativ

Höhenunterschied ca. 325/1180 m positiv/negativ

Höhenmeter min ca. 430 m

Höhenmeter Höhenmeter max Startpunkt ca. 1440 m ca. 1440 m

Höhenmeter min ca. 330 m

Höhenmeter Höhenmeter max Startpunkt ca. 1440 m ca. 1440 m

Schwierigkeit

2

Schwierigkeit

2

Physischer Anspruch

1

Physischer Anspruch

2

Empfohlene Jahreszeit

Mai-Oktober

Empfohlene Jahreszeit

Mai-Oktober

DownGiaroloToSanSe Geboren als Variante wurde die Strecke schließlich Teil des Wegenetzes des CAI Tortona und mit der Nummer 151 versehen. Wie auch beim DownGiarolo Classic – oder DownGiaroloToMalvista – geht es im Sturzflug bergab vom gleichnamigen Berg in Richtung Bassa Val Curone. Diese Variante endet nach einer letzten Abfahrt in San Sebastiano Curone. Der Ort steht auch bei den Touren Nr. 8 und 10 im Mittelpunkt, alles Strecken die auf die Arbeit der MTB-Gruppe (die Jungs Carlo, Nicola, Paolo und Luciano) aus dem Val Curone zurückgehen. Wie auch bei der vorherigen Tour, kann man auch von Caldirola bis auf die Hänge des Monte Giarolo hinauf fahren und den Sessellift, sowie den Abschnitt über den Grat des Monte Gropà vermeiden. Praktisch ist es der letzte Abschnitt von Peter Pan in entgegengesetzter Richtung. Dann geht es weiter bis zu dem Abschnitt an Pradaglia vorbei, unterhalb des Monte Sigretta. Ab hier fahren wir links bergab nach Codevico, noch eine letzte kurze Abfahrt bis zum Curone und gemütlich weiter nach San Sebastiano. Insgesamt handelt es sich hierbei um eine angenehme Verlängerung von DownGiarolo Classic, stets in einer traumhaften Umgebung.

Lapierre Fun Geboren wurde Lapierre Fun als Senitiero del Ponte und wurde bis er seinen heutigen Namen bekam, All Mountain Capannina genannt. Die Strecke verläuft auf dem Gebiet des Bikeparks Caldirola, hier mit Startpunkt bei dem Sattel vor dem Monte Panà, den wir auf dem Pfad von der Bergstation des Sesselliftes über den Brusamonica Pass erreichen. Auf dem ersten Abschnitt können wir ein atemberaubendes Panorama (bei klarer Sicht bis zu den See-Alpen) auf Ligurien genießen, dann geht es durch einen dichten Wald und weiter auf dem traditionellen Streckenverlauf bis kurz unterhalb von La Gioia. Der Streckenverlauf ist flüssig, überwiegend geht es über kompakte Erde mit zahlreichen Rhythmus- und Steigungswechseln und einer Holzbrücke im mittleren Teil, die eine tiefe Rinne überquert.

53


Bike Park Caldirola

Info Distanz

ca. 4,3 km

Höhenunterschied ca. 100/450 m positiv/negativ Höhenmeter min ca. 1060 m

Höhenmeter Höhenmeter max Startpunkt ca. 1440 m ca. 1440 m

Schwierigkeit

2

Physischer Anspruch

1

Empfohlene Jahreszeit

Mai-Oktober

Info

Peter Pan Peter Pan steht im Zeichen des Flow und der Gegensteigungen, er wurde von Luciano, Carlo, Paolo und Stefano der Gruppe MTB Val Curone hergerichtet. Los geht es flüssig durch einen Buchenwald mit leichtem Gefälle. Mit stets wechselndem Rhythmus rollen wir weiter über offenes Gelände, durch Wasserläufe, es folgt ein toller Abschnitt durch einen Nadelwald und ein finaler Teil über Weideflächen, die wir auch auf dem ganz neuen Trail 365 wiedererkennen werden. Info Distanz

ca. 6,1 km

Höhenunterschied ca. 150/500 m positiv/negativ

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365 Der jüngste Trail im Alta Val Curone mit dem gleichen Starpunkt wie DownGiarolo und Peter Pan. Überwiegend geht es durch Wälder, am Anfang steil und kurvig, dann flüssiger bis zum Weg CAI 107 „CaldirolaMonte Giarolo“. Diesem folgen wir bis zum Ende des zweiten Drittels und fahren bergab über eine weite Lichtung. Schnell führt der Pfad bergab und nach einem kleinen Wald erreichen wir die Weiden und folgen der Spur von Peter Pan.

Höhenmeter min ca. 1040 m

Höhenmeter Höhenmeter max Startpunkt ca. 1440 m ca. 1430 m

Schwierigkeit

2

Physischer Anspruch

1

Empfohlene Jahreszeit

Mai-Oktober

Distanz

ca. 4,5 km

Höhenunterschied ca. 90/420 m positiv/negativ Höhenmeter min ca. 1040 m

Höhenmeter max ca. 1440 m

Schwierigkeit

2

Physischer Anspruch

1

Empfohlene Jahreszeit

Mai-Oktober

Höhenmeter Startpunkt ca. 1430 m


Kontakt Web: www.seggioviacaldirola.it Tarif und Öffnungszeiten Tagesticket 18 Euro Einfache Fahrt 6 Euro Nachmittag Erwachsene 12 Euro Von Anfang Frühling bis Spätherbst ist der Sessellift jedes Wochenende durchgehend von 9:30 bis 17:00 geöffnet. In den drei zentralen Augustwochen ist er jeden Tag mit einer Stunde Mittagspause geöffnet, an den Wochenenden durchgehend. Für große Gruppen kann man auch eine Öffnung außerhalb der normalen Zeiten anfragen. Service Verleih Bike und Ausrüstung (Protektoren, Integralhelm): Mobil: 0039 338 2709510. MTB Schule (nach Reservierung): Silvio Gavotto, Meister FCI DH/FR, Mobil 0039 347 8980099. Bike waschen, Duschen und Umkleidekabinen. Strecken Mittlere Schwierigkeit: FR Capannina, Lapierre Fun Mittlere/hohe Schwierigkeit: DH1, DH2, DH3, DH Capannina

Anreise Autobahn A7, Ausfahrt Tortona. Man folgt den Hinweisen Val Curone und „Bob & Downhill Park“ bis nach La Gioia, kurz oberhalb von Caldirola, wo der Sessellift startet. Wer aus Asti/Torino oder Piacenza kommt: Autobahn A21, Ausfahrt Voghera. Ab hier in Richtung Rivanazzano und Volpedo/ Monleale, auf Höhe Monleale weiter wie oben beschrieben. Unterkunft Es gibt zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten, sowohl im oberen als auch im unteren Curone Tal. Auf dieser Internetseite könnt ihr eine Liste der Hotels und Herbergen finden: www.fabbricacurone.it/alberghi-1.htm. Für Camping, Agrotourismus und B&B findet ihr Infoshier:www.fabbricacurone.it/campeggi.htm. Empfehlen kann ich: Camping Val Curone, 5 Min. mit dem Auto (www.campingvalcurone.it), die Herberge/Restaurant Da Rico in Salogni (www.daricoalbergoristorante.it) und ASD Laghi della Malvista (Mobil: 0039 348 5540518) in Fabbrica Curone, wo eine der längsten Abfahrten der Gegend endet. Bei Da Rico und den Laghi della Malvista lohnt sich auch eine kleine Einkehr, die Küche ist hervorragend, besonders die „primi piatti“ (erster Gang).

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Bike Park Santo Stefano d’Aveto

Die Bikeparks in den Vier Provinzen - Bike Park Santo Stefano d’Aveto Bike Park Santo Stefano d’Aveto Der Park gehört zu den New Entrys in Italien und ist erst ein paar Jahre alt. Das Angebot ist jetzt schon toll, es gibt vier Strecken, die gut erdacht und von unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sind. Drei tragen den Stempel Enduro und die vierte widmet sich voll und ganz der Disziplin Downhill. 2014 werden noch weitere Strecken eröffnet, alle mit der gleichen Philosophie: natürliche Trails mit Schwerpunkt auf Fahrtechnik und weniger auf Geschwindigkeit. In Wirklichkeit ist der Ausgangspunkt der touren nicht Santo Stefano d’Aveto, sondern das etwas weniger als 250 m weiter oben liegende Rocco d’Aveto. Hier beginnt der Sessellift hinauf zum Prato della Cipolla, von wo wir zu den jeweiligen Startpunkten der Trail gelangen: im Nordwesten Magadà und im Westen Salamandra, Anonymus und Day Hospital.

Es fehlt auch nicht an umfassenderen Touren, wie z.B. die Monte Bue-Runde (Nr. 26) und deren zwei Varianten mit den Abfahrten zur Astass Hütte in Rocca d’Aveto und vom Monte Groppo Rosso nach Santo Stefano d’Aveto. Leidenschaft und Beruf Der Bikepark entstand Dank der Initiative der MTB-Guides von Santo Stefano d’Aveto: Matteo Rossi, Marco Dellacasagrande, Sandro Cella, Massimo Tosi und Mario Laneri. Von Beginn an arbeiteten sie mit Kopf und Herz daran, als Biker etwas für Biker zu erschaffen: Trails für jeden Geschmack, sowohl was Stil, als auch was Schwierigkeitsgrad angeht. In den ersten zwei Jahren wurde an den Trails gefeilt und auch künstliche Strukturen geschaffen, die hauptsächlich zur Sicherheit der Biker dienen. Wer seine Fahrtechnik verbessern will, kann jeder Zeit einen der Jungs kontaktieren und mit ihnen einen tollen Tag im Bikepark Old School DH im Bikepark von Santo Stefano d’Aveto

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i


verbringen. Eine weitere bemerkenswerte Initiative war 2013 die Einrichtung einer Piste auf Gras, gelegen nahe dem alten Skilift gleich bei der Talstation des Sesselliftes. Bekannt wurde der Bikepark auch durch einer Reihe von Enduround DH- Wettkämpfen und die Organisation eines Bike-Kurses in Zusammenarbeit mit dem bekannten Freerider Jack Bisi. Es gibt nicht besseres, als diesen tollen Bikepark, mit traumhafter Umgebung, ausgezeichneten Spezialitäten und zahlreichen Möglichkeiten zum Spaß haben, noch bekannter in der Welt der Mountainbiker zu machen. Wochenende auf dem MTB Ein Wochenende sollte man schon einplanen, schon allein deswegen, weil Santo Stafano d’Aveto mindestens zwei holprige Autostunden entfernt von den nächsten urbanen Zentren der Vier Provinzen liegt. So können wir den Tag genießen, ohne bereits von der Autofahrt müde zu sein (auch der stärkste Biker geht bei zusätzlichen Stunden im Auto in die Knie). Ideal für einen tollen Rundum-Ausflug hier wäre ein Tag für die Monte Bue-Runde und ein weiterer für die Trails im Park. Magadà – Enduro Vielleicht der am meisten befahrene und beliebteste Trail im Park. Der Schwerpunkt liegt beim richtigen Flow und er ist sowohl für Abfahrtseinsteiger als auch für technisch versiertere Biker geeignet. In jedem Fall ist es einfach, den richtigen Rhythmus zu finden, der uns dann bis ans Ende des Trails begleitet, wo wir unbedingt wieder rauf und von vorn anfangen wollen!

Info Markierung blaues Dreieck / Nr.1 auf weißem Hintergrund Distanz

ca. 1,15 km

Höhenunterschied ca. 310 m Höhenmeter min ca. 1270 m

Höhenmeter Höhenmeter max Startpunkt ca. 1570 m ca. 1570 m

Schwierigkeit

2

Physischer Anspruch

1

Empfohlene Jahreszeit

Juni-September

Salamandra – Enduro Mit Salamadra beginnt der Ernst des Lebens: der richtige Mix von Rhythmus und Technik. 2013 wurde der Trail auf den neusten Stand gebracht, um ihn spaßiger und sicherer zu machen und um den natürlichen Flow an ein Maximum zu treiben. Der Trail ist abwechslungsreich, es gibt zahlreiche Richtungs- und Steigungswechsel, der Untergrund wechselt schnell von brüchig zu weich und zu guter Letzt nicht zu vergessen, der inzwischen schon berühmte Jump unter dem Sessellift. Info Markierung rotes Dreieck + Nr. 2 auf weißem Hintergrund Distanz

ca. 1,23 km

Höhenunterschied ca. 250 m Höhenmeter min ca. 1360 m

Höhenmeter Höhenmeter max Startpunkt ca. 1570 m ca. 1570 m

Schwierigkeit

3

Physischer Anspruch

1

Empfohlene Jahreszeit

Juni-September

57


Bike Park Santo Stefano d’Aveto

Day Hospital – Enduro Schon der Name gibt Auskunft über den Charakter des Trails: Anspruchsvoll, sowohl in Hinblick auf Gefälle, als auch wegen dem technisch schwierigen Untergrund. Es ist eine echte Herausforderung, zumindest bei den ersten Anläufen, die Strecke in einem Atemzug ohne Pausen und/oder Orientierungsschwierigkeiten zu schaffen. Es braucht also ein dickes Fell und ein sehr gutes Augenmaß. Auch Day Hospital wurde 2013 für mehr Spaß und Sicherheit verändert, jedoch niemals zu Lasten der Natürlichkeit und Schwierigkeit des Trails. Info Markierung schwarzes Dreieck + Nr. 4 auf weißem Hintergrund Distanz

ca. 1,11 km

Höhenunterschied ca. 280 m

58

Höhenmeter min ca. 1280 m

Höhenmeter Höhenmeter max Startpunkt ca. 1545 m ca. 1545 m

Schwierigkeit

4

Physischer Anspruch

1

Empfohlene Jahreszeit

Juni-September

Anonymous – DH Anonymus ist Die Abfahrtspiste im Bikepark, ein Trail der alten Schule mit Schwerpunkt auf schwierigem Untergrund und natürlichen Passagen. Wie bei jeder ernst zu nehmenden DH-Piste fehlen auch hier die künstlichen Strukturen nicht. 2013 wurde der Trail verändert, um einen besseren Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Technik zu finden, wobei jedoch die DNA des Downhill erhalten geblieben ist. Info Markierung rotes Dreieck + Nr. 4 auf weißem Hintergrund Distanz

ca. 1,25 km

Höhenunterschied ca. 200 m Höhenmeter min ca. 1300 m

Höhenmeter Höhenmeter max Startpunkt ca. 1470 m ca. 1470 m

Schwierigkeit

3

Physischer Anspruch

1

Empfohlene Jahreszeit

Juni-September


Kontakt Web: maestridisciemtbaveto.it/MTB/; Mail: info@maestridisciemtbaveto. it; Mobil: 0039 340 9327252 (Pietro Squeri, Sessellift), 0039- 338 6645512 / 339 1796365 / 348 5545008 (Massimo / Matteo / Marco, MTB-Guides) Tarif und Öffnungszeiten Tagesticket 15 Euro Nachmittag 10 Euro zwei Tage in Folge 25 Euro Alle Wochen im Juli ab dem 14.; jeden Tag im August; im September und Oktober muss man sich nach den jeweiligen Öffnungszeiten erkundigen. Sessellift: von 10:00 bis 13:00 und von 14:00 bis 18:00 Service MTB Verleih: Ezio Bike, web: www. facebook.com/ezio.bike, www.eziobike.it Strecken Mittlere Schwierigkeit (blau): Magadà-Rosa Mittlere/hohe Schwierigkeit (rot): Salamandra-Giallo, Anonymous-Fucsia Hohe Schwierigkeit (schwarz): Day HospitalArancione

Anreise Santo Stefano d’Aveto im Val d’Aveto in der Provinz von Genua kann auch relativ einfach aus den Provinzen Piacenza und Alessandria erreicht werden. Von Genua: Autobahn A12, Ausfahrt Lavagna, weiter in Richtung Carasco, Borzonasca, Rezzoaglio, Santo Stefano; oder über Molassana, Prato, Bargagli, Tunnel Ferriere, Val Fontanabuona; Abzweiung in Monleone nach Favale und Passo della Scoglina, Rezzoaglio, Santo Stefano. Von Piacenza: Val Nure, Ponte dell’Olio, Bettola, Ferriere, Passo del Tomarlo, Santo Stefano; oder Val Trebbia, Rivergaro, Bobbio, Abzweigung in Marsaglia ins Val d’Aveto, Santo Stefano. Von Parma: Autobahn Autostrada della Cisa, Ausfahrt Borgotaro, weiter nach Bedonia, Passo del Tomarlo, Santo Stefano. Unterkunft Es gibt zwei Herbergen, die mit dem Bikepark zusammenarbeiten: Leon d’Oro und San Lorenzo. Hier findet ihr alle Angebote für Biker und ihre Begleiter: maestridisciemtbaveto.it/MTB/portfolioitems/convenzioni-alberghi/

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VERSANTE SUD MOUNTAIN BIKE MTB - VTT


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Fabrizio Charruaz Gianfranco Sappa Daniele Herin Sergio Borbey Fabrizio Charruaz Gianfranco Sappa Daniele Herin Sergio Borbey

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Fabrizio Charruaz, né à Aoste le 22 Janvier 19 fan de VTT. En 1997, il devient moniteur de VT Italienne de cyclisme. En 2001 il reçoit l’habilit le régistre régional des moniteurs de VTT. En F.C.I de l’enseignement de la discipline du Charruaz Fabrizio, was born indeA de l’Association valdôtaine des moniteurs a young has always had a gre municipalités pour laage réalisation de parcours d becomes a level 1 MTBLainstructor excursions pour jeunes et adultes. passion p his regional qualification and beco incité à prendre part à diverses compétitions, e instructors in Val d’Aoste and in 2 de Maxi et Mega Avalanche. downhill. He is one of the found with various local Gianfrancocollaborated Sappa est né Ormea (CN), le c1 biking itineraries and he organizà enfance, la passion de la montagne l’amène and adults. Hisdevenu passionguide for freerid les Alpes Maritimes. Enfin de m part in many competitions especi passion en un véritable métier qu’il exerce enco millénaire, ilAvalanche. se rapproche du VTT et en 2005 Charruaz VTT, commençant à accompagner ses clientsapà grande born indell O pied, mais àSappa vélo. Gianfranco was livello a young age passionregionale, for mou À l’heure actuelle, il esthistitulaire d’un site Heà becomes aottenuto Mountai organise dessummits. excursions VTT autour du Monla profession whichque hedans still carries toute la Vallée d’Aoste ainsi Alpes È les uno dei approaches mountain biking and i collaborato accompanying his clients mou Daniele Herin est né à Aoste en 1969, qual di up mounta is currently thedeowner of en www.b par la fédération italienne cyclisme 200p passione mountainamis, bikel’école around Mont 2004, avec quelques decompetizio vélo deBla VT as well as le theterritoi Mari la pratique d’Aoste du vélo region tout-terrain dans organise pour la première fois en Italie, la Maxi Sappa Gia Herin Daniele wasgenre born in Aospd caractéristiques uniques en leur faisant passione instructor inà2003 the Italia une descente fascinante partir with du glacier italo Finalmente sport and a fewetfriends in 20 à 3500m. Depuis lors,with il étudie collabore à el una vera with the aim of promoting off roa VTT sur la Vallée d’Aoste. millennio In 2004 he organizes, for the inizia first MTB, marathon is en unique its ki Sergio Borbey est néwhich à Aoste 1968, mainingrand bicic descent which starts the de la course en montagne, de off skifrom alpin et 3 che organi then on he lestudies andedecollabora Pisteur Secouriste dans domaine de l inski tutta itineraries all over region’s ter qualifié moniteur de VTT par lathe Fédération de transmettre son expérience chez les Herin jeunes.Dan De inmountain Aosta inb du bike parcBorbey de Pila. Sergio, En 2005born il obtient l’habil cross-country skiing, and dans le registre régional des moniteurs de VTTf nelcycling. 2004 as a Pisteur Secouriste allo (safety an scopo instructor with the Italian delCycling Monte sharing his experience in theAvala you Maxi Park of Pila. In 2005 he obtainssc facendo bike instructor. del ghiacc creazione d

Borbey Se corsa in m (sicurezza conseguito Italiana, si 2002 si oc professiona

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ISBN 978-88-96634-78-3

E 29,00 ISBN  978-88-96634-80-6

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Enrico Raccanelli Luca De Antoni

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MOUNTAINBIKEN INMOUNTAIN DEN DOLOMITEN BIKE

Con la collaborazione di Tazio Isgró Themel

DOLOMITI 52 Ringtouren

Primiero – S. Martino di Castrozza Cortina d’Ampezzo – Val Boite 52 itinerari ad anello Agordino – Val Fiorentina Zoldotal – Longarone Cadore – Comelico Primiero – S. Martino di Castrozza Grödental Cortina d’Ampezzo – Val Boite Fleimstal Agordino – Val Fiorentina Pustertal Val di Zoldo – Longarone Fassatal Cadore – Comelico Gadertal Val di Fiemme Val Gardena Val di Fassa Val Pusteria Val Badia

52 itinerari ad anello

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52 Ringtouren

SPORTKLETTER ALPINISMUS ARRAMPICATA EIS UND SCHNEE ALPINISMO BOULDERN BOULDER WANDERN TREKKING MOUNTAINBIKEN CANYONING MOUNTAIN-BIKE

Enrico Raccanelli Luca De Antoni In Zusammenarbeit mit Tazio Isgrò Themel

MOUNTAIN BIKE IN DOLOMITI

UND GUIDE FÜHRER ROMANZI MANUALI

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Enrico Raccanelli Luca De Antoni

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MOUNTAINBIKEN IN DEN DOLOMITEN

www.versantesud.it Dieser Führer ist das Ergebnis von ca. 20 Jahren Leidenschaft für das Mountainbike und bietet eine sorgfältige Auswahl der schönsten Strecken in den Dolomiten. Questa guida è Touren frutto divariieren circa vent’anni di Die vorgeschlagenen per la mountain bike in e contiene in Länge,passione Höhenunterschied, sowie un’accurata selezione Anspruch. degli itinerari più technischem und physischem interessanti delle ringförmig, Dolomiti. Alle Touren verlaufen wir I percorsi proposti sono di differenti durchqueren stets neue und unerwartete lunghezze, dislivelli difficoltà fisica Landschaften und können so das eAbenteuer e tecnica. Sono inoltre “ad anello”, in Mountainbike in vollem Ausmaß genießen. quanto attraversando luoghi sempre In einem Umfeld mit einzigartigem nuovi e inaspettati è possibile raggiungere Panorama folgen auf schöne Anstiege il massimo divertimento soddisfare i über Schotterund Forstwege tollee und propri desideri di esplorazione. abwechslungsreiche Abfahrten, die jede Si tratta di appaganti salite su Menge Spaß versprechen. Wirstrade habensterrate e forestali, unite a discese sempre Passagen auf verkehrsreichen Straßen aufdivertenti e varie per tipologia di terreno e difficoltà, ein Minimum reduziert und Strecken in der inserite in un contesto unico Natur, weit ab von Verkehr und panoramico Abgasen al mondo. Abbiamo limitato al massimo den Vorzug gegeben. In einigen Fällen strade trafficate, privilegiando empfehleni tratti wir diesuNutzung von Seilbahnen i tracciati immersi nella um natura, oder anderen „Erleichterungen“, die lontani damöglichst mezzi motorizzati, rumori e gas di Touren für viele MTB-Liebhaber scarico. In alcuni casi è proposto o zugänglich zu machen. Das Ganze wird suggeritodurch l’utilizzo deglibesonders impianti di risalita vervollständigt eine o altre facilitazioni, in modo da rendere sorgfältige Aufbereitung und hochwertiges praticabili gli itinerari al maggior numero Bildmaterial. Neben dem sportlichen Aspekt di appassionati. Il tutto è completato da sind die vorgeschlagenen Touren auch ein un “editing” particolarmente curato toller Anstoß für die Entwicklung neuer e da contenuti fotografici di alto livello. Formen des Tourismus, zum Vorteil der Oltre agli aspetti puramente sportivi, le lokalen Kommunen und im Einklang mit proposte qui contenute costituiscono un der Natur. ottimo spunto di sviluppo verso forme molto interessanti di turismo sostenibile, a vantaggio dell’ambiente e delle comunità locali.

Enrico Rac 30. April 1 nedig gebo im Zoldota Enr Umweltwis studiert. Ven Er è berater un di großer Lieb am Bergsports. tive teil seiner qua ber bringt er in den Dolomiten, die er ken con Westentasche. Der Experte für Meteo senL Kartographie widmet sich mit großer di dem Mountainbiken und Freeride Sno frequentato e dove ritrova spess So gehendella auchfamiglia hier einige e gli „Erstabfahrt amici più ca und Board auf sein Konto. Zusammen meteorologia e cartografia e si d Freund Luca hatmountain er beschlossen einen ne alla bike e allo sno questi attrezzi al suo attivo ci son für die Dolomiten zu schreiben, auch u discese, realizzate molti Tourismuse in diesem Gebietdopo voranzutre

l’amico Luca ha deciso di scriver i più bei percorsi di mountain b De sos An per promuovere loLuca sviluppo in Bologna questa regione.

ist Pharm beschäftigt Luc Actionsport Bol sefotograph ma „dicke Reife tog scher Schne via für ihn gra se Jungend pre die gio lebt, Spaß hat, reist und Fotos macht div rung als Fotograph und Biker brachte re zusammen mit seinem Freund Enrico sm jekt zu verwirklichen. Als Fotograph rienza fatta nel mondo della fot heute impassati Bereich MTB, in sella allaFreeride mountainund bi mus mit dolomitiche Firmen und Magazinen zus assieme al caro amic tatound a voler realizzare pro organisiert nimmt Teil questo an Exped in veste diOrten fotografo Reisen zuCollabora verschiedensten derc aziende, in ambito di sci Dab free Fotos macht undsia Artikel schreibt. in ambito di mountain bike, per l er Kanada, Japan, Island, Tansania, Sü e cataloghi. Organizza e partecip Grönland.in diversi luoghi del pianeta, do

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Alessandria 62

Alessandria In der Provinz von Alessandria endet der Verlauf des Flusses Scrivia, zudem befinden sich hier die Täler des Grue, des Ossona, des Borbera und des Curone. Der Torrente Scrivia, entspringt in Ligurien an den Hängen des Monte Prelà und heißt bis zum Zusammenfluss mit dem Pentemina Laccio. Der niedrige Teil des Scrivia Tals verläuft vorbei an dem Dorf Pietrabissara und der Stadt Novi Ligure bis in die Region Piemont. Die Landschaft ist überwiegend eben und nachdem der Fluss die Hügellandschaft der Colli Tortonesi passiert hat, mündet er in den Po, kurz nach der Grenze zwischen Piemont und Lombardei, zwischen den Provinzen Alessandria und Pavia. Die Colli Tortonesi liegen östlich der Stadt Tortona, genauso wie die winzigen, aber sehr charakteristischen Täler Grue und Ossona. Das Valle Ossona ist mit ca. 12 km Länge das kürzere Tal, es beginnt an den Hängen des Monte San Vito und mündet etwas südlich von Tortona in das Scrivia Tal. Im hohen Teil des Tals befinden sich die steilen und spektakulären Wände der Badlands (typische, sandige Erosionsrinnen), während das untere Tal durch eine sanfte Hügellandschaft bestimmt ist. Das Val Grue verläuft östlich von Tortona bis nach Garbagna. Zuerst eben, zieht sich das Tal im Verlauf immer weiter zusammen und teilt sich schließlich in zwei Teile: der eine führt bergauf in Richtung der südlichen Wasserscheidelinie (Val Borbera), der andere folgt dem Grue bis zur Quelle unterhalb des Montebore. Hier zweigt nochmal ein Nebenfluss ab, der nach Dernice, nahe dem Grat vor dem Curone Tal führt. Auch hier stoßen wir im unteren Teil des Tals auf sanfte Hügel, im höheren dagegen auf die steilen und sandigen Badlands. Der Übergang zwischen den Tälern ist einfach, dank der gut zu überwinden Gebirgskämme, die sie untereinander abgrenzen. Der Übergang von Valle Scrivia ins Valle Ossona und weiter

in die Täler Grue und Curone geht schnell, lediglich in den oberen Abschnitten der Täler verschwindet die Infrastruktur fast komplett und zwingt uns den Asphalt zu verlassen und uns auf den langsameren, aber ruhigeren Schotterwegen und Pfaden fortzubewegen. Das Val Curone ist im Vergleich zu den vorher genannten Tälern offener und wird von Süd nach Ost von zwei Ausläufern des Antola begrenzt. Der Kern des Tals ist der Monte Chiappo, in nördlicher Richtung führt es zum Monte Boglielo, während der Verlauf im Westen am Monte Giarolo endet. Dabei passiert es die Berge Ebro, Cosfrone, Panà und Gropà. Der Ebro stellt den Grenzkamm zwischen Lombardei und Piemont dar, während der Cosfrone die Täler Curone und Borbera abgrenzt. Das Val Borbera liegt eingekesselt zwischen dem Val Boreca im Osten, Val Vobbia, Val Brevenna und Alta Val Trebbia im Süden, Val Curone, Val Grue und Valle Ossona im Norden und dem Scrivia im Westen. Es ist ein raues Tal und gehört zu den unberührtesten Tälern der Vier Provinzen. Die Natur kann hier nahezu ungestört wachsen, da das Tal relativ isoliert von den anderen Tälern liegt, und von Mensch und Industrie überwiegend verschont geblieben ist. Besonders in Hinblick auf die Geologie ist das Borbera Tal interessant. In der Nähe von Persi befinden sich die sogenannten Mergel von Cessole del Langhiano (linke Talseite), zudem gibt es eine Reihe an Sandsteinterrassen. In Cantalupa Ligure stößt man auf Konglomeratgestein aus Trümmerfels und Tonsedimenten aus Pagliaro. Und im ganzen Tal findet man Sedimentkomplexe des Kalkgesteins des Monte Antola. Im Nordwesten öffnen sich die winzigen Täler der Flüsse Berga und Campassi, Verzweigungen des Val Borbera, die bis zu den Osthängen des Monte Antola führen und die mit ihren Geisterdörfern und der wilden Natur zu magischen Orten werden.

Elena auf dem engen Pfad entlang eines alten Erdrutsches zwischen Sant’Alosio und San Vito g


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01 Radweg asphaltierte Straße betonierte Straße Schotterweg (Forstweg) Saumpfad Pfad/Weg

Madonna della Neve 0% 37% 1% 46% 0% 16%

April-Oktober Stazzano 220 m 44°43’611” N 8°52’75” E 573 m 575 m 21,2 km 2 - 2,30 Std. Leicht Mittel 99% 99% Keine Monte Spineto, Madonna della Neve, Albarasca, Coquello, Sardigliano Auf dem Weg 1 Stazzano 220 m 2 Monte Spineto 429 m 3 Bocca del Lupo 389 m 4 Cascina Rughè 445 m 5 Madonna della Neve 485 m 6 Albarasca 501 m 7 Coquello 242 m 8 Sardigliano 239 m 1 Stazzano 220 m

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Allgemeines Die Tour verläuft zwischen den Tälern Bassa Valle Scrivia und Val Borbera, führt im ersten Teil an zwei bekannten Wallfahrtskirchen dieser Gegend vorbei und ist im zweiten Teil durch zahlreiche Bäche gekennzeichnet, deren Durchquerung jede Menge Spaß verspricht. Die erste Wallfahrtskirche, Madonna di Monte Spineto, gehört zur Gemeinde von Stazzano und wurde 1633 nach dem Willen des damaligen Bischofs von Tortona erbaut. Sie ist nach einem Weißdorn (ital.: biancospino) benannt, an dem einst wundersame Dinge passiert sein sollen. Die zweite Kirche, Cà del Bello befindet sich in der Gemeinde von Borghetto Borbera und wurde 1672 für die Gläubigen des kleinen Zentrums des Val Borbera erbaut. Zu Beginn gab es nur eine Kapelle, in den folgenden Jahrhunderten wurde sie dann erweitert, bis sie die heutige Form mit einer Via Crucis am Eingang erhielt (wie auch die Kirche Monte Spineto). Die Bezeichnung „Cà del Bello“ rührt von einem „bello“ genannten Anwohner des Hügels her. Im zweiten Abschnitt der Tour, nach der Abfahrt nach Albarasca, führt uns der Weg immer wieder durch den Rio Pradazzo. Dabei folgen wir teilweise dem Weg CAI 145, einem langen Rundweg zwischen Coquello, Sardigliano und Bavantore, entlang alter schwefelhaltiger Quellen. Die Tour ist angenehm, macht viel Spaß und verbindet auf kurzem Wege Albarasca und Coquello. Wegbeschreibung Wir parken nahe dem historischen Zentrum von Stazzano (01), überqueren die Kreuzung und radeln leicht bergauf. Nach etwas weniger als 100 m biegen wir rechts ab, gleich darauf wieder nach rechts und wir befinden uns gegenüber dem Oratorium. Hier sofort nach links und auf Asphalt steil bergauf bis zur Burg. Wir folgen dem Weg CAI 200, der an der Burg entlang und dann in den Wald führt. Es geht mal mehr, mal weniger steil bergauf, dabei ignorieren wir 600

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Alessandria > Bassa Valle Scrivia > Madonna della Neve

Bassa Valle Scrivia

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Coquello 7

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Madonna della Neve

Borghetto di Borbera 1

Stazzano 3 Bocca del Lupo

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Vignole Borbera

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Alessandria > Bassa Valle Scrivia > Madonna della Neve 66

sämtliche Abzweigungen und bleiben auf dem Hauptweg. Der Weg wird eben und wir biegen rechts auf einen Schotterweg ab, der schon bald in einen asphaltierten Weg mündet, dem wir in Richtung der Wallfahrtskirche Madonna del Monte Spineto (02) folgen. An der Abzweigung halten wir uns links und erreichen so schnell den Beginn der Via Crucis. Den Kreuzweg komplett abgefahren, stoßen wir auf einen Tunnel, der unter der Wallfahrtskirche hindurch zu einem ersten, umlaufenden Balkon führt. Wir biegen nochmal links ab und erreichen den Balkon gegenüber dem Eingang, wo wir ein atemberaubendes Panorama auf die Täler Valle Scrivia und Val Borbera genießen können. Links der Fassade befindet sich ein Brunnen, an dem wir uns erfrischen können, dann kehren wir zurück bis zum Ausgang des Tunnels. Hier schlagen wir links bergab den Weg CAI 200 ein. Gleich zu Beginn wartet eine steile und spaßige Abfahrt auf uns, dann wird der Weg ebener und mündet schließlich in einen Schotterweg mit sandigem Untergrund. Wir folgen dem ebenem Weg bis zu einer Abzweigung, an der wir links bergauf fahren. Oben angekommen, geht es wieder bergab bis zum Pass Bocca del Lupo (03), dann geradeaus und an der nächsten Abzweigung links weiter auf dem Hauptweg. Nach einem angenehmen Stück auf ebenem Gelände erreichen wir eine Kreuzung, an der wir rechts abbiegen und eine steile Rampe hinauf treten. An deren Ende halten wir uns links, radeln an einem Bauernhof vorbei und wieder bergab auf einem Schotterweg. Wir umrunden den Hof auf einem Kiesweg, der rechts bergauf führt und biegen an der nächsten Abzweigung links ab. Nach einem leichten Anstieg stoßen wir auf den Hof Cascina Rughé (04), wo sich auch ein Hinweisschild zu den „Sentieri della Libertà“ befindet (das Gebiet war während des Zweiten Weltkrieges Schauplatz des italienischen Wiederstandes). An der nächsten Abzweigung fahren wir links bergab und durchqueren den Wald auf einem angenehmen Forstweg. Nach ca. 200 m biegen wir rechts ab und ignorieren die Abzweigung links bergab nach Campolungo. An der nächsten Kreuzung nach links, über eine steile Rampe, vorbei an einem Bauernhof und wieder bergab bis zur Wallfahrtskirche Madonna della Neve oder Cà del Bello (05). Die Kirche verdient eine Pause, der Brunnen gleich dahinter ermöglicht eine kleine Erfrischung. Weiter geht es auf dem Schotterweg an der

Rückseite der Kirche (CAI 200). Wir treten steil bergan, passieren einen großen, renovierten Bauernhof rechterhand und fahren kurz danach wieder bergab. An der nächsten Abzweigung halten wir uns links bergab und sobald wir den Ort Albarasca (06) erreicht haben, geht der Schotterweg in Asphalt über. Wir radeln weiter bergab bis zu einem Brunnen auf der rechten Seite; jetzt links und steil bergab. Der asphaltierte Weg geht in einen gepflasterten Saumpfad über und wird nach einer Gruppe Häuser zum sandigen Schotterweg. Wir folgen dem Schotterweg, der schnell bergab in Richtung Flussbett führt. An der ersten Abzweigung halten wir uns links und fahren weiter bergab bis wir auf einen schmalen Pfad stoßen, der mehrmals durch kleinere Bäche führt. Dieser Teil der Tour macht so richtig Spaß; ganz besonders im Sommer, wenn man sich hier auf eher ungewöhnliche Weise erfrischen kann. Flüssig und mit viel Spaß geht es weiter dahin, auf kurze Rampen bergauf folgen Abfahrten, wobei wir immer wieder durch kleinere Wasserläufe jagen können. Dabei folgen wir stets dem Pfad durch den Wald, der dann nach links durch die dichte Vegetation führt. Nach jeder Menge Spaß verlassen wir schließlich den Wald und kreuzen einen Schotterweg mit der Wegmarkierung CAI 145. Hier geht es rechts bergab nach Malvino und Bavantorino, wir biegen jedoch links ab und stoßen nahe dem Friedhof von Coquello (07) auf Asphalt. Wir erreichen die Hauptstraße, biegen links ab (hier befindet sich gleich auf der linken Seite ein Brunnen) und folgen der Straße bis nach Sardigliano (08). Wir durchqueren die Ortschaft zuerst bergauf in Richtung Stazzano, dann geht es auf Höhe der Kirche wieder bergab. Nach ein paar Kilometern gelangen wir schließlich zurück zum Ausgangspunkt.

Mattia auf dem spaßigen Trail, der vom Santuario di Monte Spineto bergab führt g


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Libarna 68

Libarna Wenn man an der Wallfahrtskirche Madonna di Monte Spineto in Richtung Südwesten blickt, kann man ein weites, ebenes Gebiet in der Mitte zwischen Serravalle und Arquata Scrivia entdecken. Hier befand sich, wie archäologische Funde bestätigen, die antike römische Stadt Libarna. Das Schicksal war der einst blühenden Stadt jedoch weniger wohl gesonnen, und so geriet sie in Vergessenheit bis sie schließlich im 19. Jh. wieder entdeckt wurde. Die Geschichte von Libarna beginnt mit einem, von den ligurischen Dectunini in der Eisenzeit gegründeten Dorf. Jedoch erst mit Eröffnung der Via Postumia (Handelsstraße zwischen Genua und Aquileia) im Jahr 148 v.Chr. begann die Stadt zu wachsen und wurde zu einem wichtigen Knotenpunkt für den Handel. Das römische Libarna (1.-2. Jh.v.Chr) mit ca. 6000 Bewohnern war auch Kolonie und Hauptstadt eines großen Gebietes, das im Osten an Velleia (Provinz Piacenza), im Süden an das antike Genua, im Westen an Acqui Terme (Aquae Ststiellae) und im Norden an Tortona (Derthona) grenzte. Die Lage der Stadt war sowohl für Land- und Viehwirtschaft, als auch für kommerzielle Aktivitäten, wie Keramik- und Ziegelproduktion besonders günstig. In den folgenden Jahrhunderten ging es mit Libarna langsam bergab und nach der Invasion der Barbaren im Jahr 452 wurde es schließlich komplett verlassen. Die Bewohner flüchteten auf die umliegenden Hügel in andere Dörfer (wie z.B. Serravalle, Arquate und Precipiano) oder gründeten neue Gemeinden. Libarna schien aus der kollektiven Erinnerung verschwunden, es wurde lediglich in einigen Dokumente des nahen Klosters von Precipiano erwähnt, in den folgenden Jahrhunderten war sogar die einstige Lage der Stadt nicht mehr genau nachzuvollziehen oder sie wurde mit anderen Gemeinden der Gegend verwechselt.

Erst im 19. Jh., als nach und nach die Überreste der Stad wieder auftauchten, konnte sie in Hinblick auf Geschichte und Topographie genau identifiziert werden. Die Wiederentdeckung war ein Zufall: Während der Bauarbeiten für die „strada regia“ von Genua nach Novi Ligure fand man erste Überreste. Nach einer ersten Phase nicht professioneller Ausgrabungen, begann man zum Glück methodisch vorzugehen, um die Reste vor Verfall und Zerstörung zu bewahren (die Arbeit dauert bis heute an). Bei dem Besuch der archäologischen Fundstätte können wir eine Stadt aus dem 1.-2. Jh. v.Chr. mit der typischen Struktur römischer Städte entdecken. Auch heute noch kann man den Verlauf der zentralen Straßen, die sich im rechten Winkel kreuzen und die Lage der Wohnhäuser festlegten, nachvollziehen. Die Stad war voll entwickelt, mit dem Forum im Zentrum, dem Theater im Nordöstlichen Stadtteil (für ca. 3500 Personen) und dem an das Theater angrenzenden Amphitheater (8000 Personen). Die Überreste zwischen Theater und Amphitheater stammen wohl von dem Gebäude, in dem sich die Therme befand. Leider kann man nur noch die Fundamente und einige Fußböden mit Mosaiken der Häuser bewundern, lediglich die Straßen zeugen noch sehr eindrucksvoll vom Leben in dieser Stadt. Die Hauptstraßen, wie die Via Postumia, waren mit Sandsteinblöcken gepflastert, die Nebenstraßen dagegen mit Steinen aus dem Fluss Scrivia. Weitere Zeitzeugen des einst blühenden Libarna sind das Brunnensystem und das Aquädukt (eines der längsten im Piemont), die die Wasserversorgung der Stadt sicherten. Zu Besuch in Libarna Die Verwaltung der archäologischen Fundstätte von Libarna unterliegt der Aufsicht für archäologische Kutlurgüter des Piemont und dem Museum Antichità Egizie von Turin.

Die Reste des Amphitheaters von Libarna, im Hintergrund der Monte Spinett g


Ein Stück Römerstraße, gepflastert mit Sandsteinblöcken aus Serravalle Scrivia g

Der Ausgrabungsort liegt nur wenige Minuten (mit dem Auto) entfernt von der Autobahnausfahrt der A7 von Serravalle Scrivia. Besichtigungszeiten: Dienstag bis Donnerstag von 9.00 – 12.00 Uhr (Gruppen nach Reservierung); Samstag und Sonntag von 10.00 – 16.00 Uhr. Weitere Informationen und Reservierungen bei der Kommunalbibliothek von Serravalle Scrivia, Piazza Carducci 4, Tel.: 0143 633627/0143 634166, Email: biblioteca@ comune.serravalle-scrivia.al.it. Im Palazzo Municipale di Serravalle Scrivia (Via Berthoud 49) befindet sich im Erdgeschoß ein Ausstellungssaal, der dem Thema Libarna gewidmet ist. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der öffentlichen Ämter und nach Reservierung besichtigt werden, der Eintritt ist frei.

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02

Alessandria > Die Täler Grue und Ossona > San Vito - Runde

Die Täler Grue und Ossona

***

02 Radweg asphaltierte Straße betonierte Straße Schotterweg (Forstweg) Saumpfad Pfad/Weg

San Vito - Runde 1% 24% 2% 45% 15% 13%

März-November Pro Loco (Tourismusbüro) von Montale Celli (AL) 255 m 44°49.184’ N 008°55.176’ E 684 m 680 m 18,00 km 1,30 - 2,00 Std. Mittel Mittel 95% 100% Pro Loco Montale Celli, Agrotourismus Valli Unite in Montale Celli, Restaurant Il Grande Airone Castellania

Allgemeines Wer die Hügel Tortonas (Colli Tortonesi) kennerlernen möchte, sollte diesen Rundweg in Angriff nehmen. Auch wenn wir hier nur eine verkürzte Version vorschlagen (es gibt auch eine längere Version, die in Castellania startet und endet), vereint sie alle Charakteristiken, auf die wir in diesem kleinen Gebiet zwischen den Tälern Ossona und Grue stoßen können. Neben dem unvermeidbaren Asphalt, der uns auf die Schotterwege bringt, erwarten uns luftige Karrenwege, Schotterstraßen, gewundene Saumpfade, schöne Pfade mit kompakten Untergrund; vor allem aber kann man sich auf adrenalinlastige und unvergessliche Abschnitte durch die typischen Badlands (ital.: calanchi) freuen: glatte Klippen und Felsaufschlüsse, die aus sandigem Boden hervorragen, der im Sommer weich und lose ist, im Winter dagegen hart und kompakt. Das ist vielleicht auch das Schöne an dem Rundweg von San Vito, die Möglichkeit, fast das ganze Jahr und unabhängig vom Wetter starten zu können. Schlamm gibt es kaum, und wenn, dann ist er gut umfahrbar. Ein Trail für jede Jahreszeit, wo man seine Fahrtechnik in dem zerfurchten Gelände trainieren kann. Die Tour ist durch eine abwechslungsreiche Naturlandschaft geprägt, die verschiedenste geologische Eigenheiten aufweist. Der höchste Gipfel der Colli Tortonesi ist der des Monte di San Vito (684 m), dessen Erde uralt ist. Hier, wie auch in anderen Gebieten entlang der Gebirgskette des Apennin, hat die bläuliche Tonerde aus dem Pilo- und Pleistozän die typischen Badlands (Erosionsrinnen und -schluchten) geformt, die durch Erosion, Auswaschung durch Wasser und eine nur geringe Vegetation, die davor schützen könnte, entstehen. In den höheren Lagen stoßen wir auf trockene Mondlandschaften, etwas weiter unten dagegen, dem Verlauf der Furchen folgend, durchqueren wir traumhafte und wilde Naturlandschaften zwischen grünen Hügeln und dichten Kastanienwäldern. Ganz abgesehen von den Eigenschaften des Trails, die uns als Biker interessieren, hat die Tour auch noch anderes zu bieten. Nicht zu vergessen ist dabei das charakteristische Castellina, Geburtsort von Fausto Coppi und nur ein paar Kilometer Luftlinie entfernt…sorry, falls euch das zu wenig ist. 8

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Pro Loco Montale Celli Costa Vescovato

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Passo Coppi 14

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6 M. Campogrande 13 Abzweigung Sant’Andrea

Colletto San Vito 7 12 Badlands

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variante

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M. Provinera Bavantorino

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02

Die Täler Grue und Ossona > San Vito - Runde 72

Agriturismo Valli Unite, Friedhof S. Biagio, S. Alosio, Bavantore, Borgo di Castellania, B&B La Casa dei Mimirs von San Vito di Garbagna Auf dem Weg 1 Pro Loco Montale Celli 255 m 2 Agrotourismus Valli Unite 303 m 3 Ripa dello Zolfo 343 m 4 San Biagio 407 m 5 Sant’Alosio 509 m 6 M. Campogrande 505 m 7 Colletto San Vito 569 m 8 M. San Vito 684 m 9 Sella M. Piasi 586 m 10 Sella M. Provinera 619 m 11 Bavantore 394 m 12 Badlands 358 m 13 Abzweigung S. Andrea 330 m 14 Pass Coppi 389 m 1 Pro Loco Montale Celli 255 m

Wegbeschreibung Wir starten auf dem Parkplatz mit Blick auf das Büro des Pro Loco von Montale Celli (01) und schlagen die asphaltierte Straße vor uns ein, welche die Hauptstraße nach Costa Vescovato kreuzt. Auf Asphalt geht es bergauf, vorbei an Olivenhainen und Weinbergen bis wir nach einer letzten steilen Rampe den Agrotourismus Valli Unite – Cascina Montessoro (02) erreichen. Wir nehmen den Weg, der bei einer Linkskehre eben nach rechts abzweigt und folgen dem Schotterweg entlang der Ställe des Hofes. Im Auf und Ab geht es vorbei an Obstgärten und Weinstöcken bis wir schließlich am Ortsausgang von Costa Vescovato, der sogenannten Buffalora-Zone ankommen. Wir schlagen rechts bergauf den Radweg ein, den wir auch gleich wieder verlassen. Den Asphalt überquert, treten wir über eine kurze und steile Rampe bergauf; wir befinden uns auf dem Weg CAI 124, der von Costa Vetta zum Gipfel des Monte San Vito führt. Wir folgen dem Schotterweg, der nach einigen Weingärten bei der sogenannten Ripa dello Zolfo (03) endet. Dann geht es leicht bergauf über eine Wiese, wobei wir an klaren Tagen ein atemberaubendes Panorama über die Poebene bis hin zu den Alpen genießen können. Über eine sehr steile Rampe erreichen wir den Beginn eines Waldes, biegen links bergauf ab und radeln entlang dem Grat (erst nach dem Wald als solcher erkennbar) des Bergrückens, der von der Ebene bis zur Ortschaft Sant’Alosio oberhalb von Castellania aufsteigt. In Richtung Norden fahren wir am Friedhof von San Biagio (04) entlang, dann geht es weiter im Auf und Ab durch kleinere Wälder und schließlich schnell bergab auf Schotter bis wir Asphalt erreichen. Castellania liegt jetzt südwestlich hinter uns, wir fahren noch ca. 50 m weiter und schlagen bei einem erst kürzlich gebauten Holzunterstand den Weg mit der Markierung CAI 124 ein. Die Umgebung beginnt sich zu verändern und unregelmäßig auftretende Felsaufschlüsse geben einen kleinen Vorgeschmack auf das, was vor uns liegt. Im Wald geht es auf und ab, wir bleiben auf dem Hauptpfad bis zu einer sehr


steilen Rampe nach einer engen Linkskurve, die an einem niedergerissenen Gebäude rechterhand entlang führt. Am Ende erreichen wir das Dorf Sant’Alosio (05), wo wir an den mittelalterlichen Türmen zuerst den asphaltierten Weg links und kurz darauf, stets der Markierung CAI 124 folgend, einen Saumpfad einschlagen. Dieser steigt zunächst sanft, dann sehr steil an bis auf die Ebene, wo zwei alte Türme emporragen und wir einen tollen Ausblick in südlicher Richtung auf den Apennin genießen können. Es erwartet uns eine kurze, aber anspruchsvolle Abfahrt bis zur Schotterstraße: enge Kehren, Felsstufen, Wurzeln, es fehlt wirklich nichts auf diesem Sturzflug, der nur einige Sekunden in Anspruch nimmt! Am Ende des Pfades biegen wir links ab und folgen für einige hundert Meter dem Schotterweg, rechts vorbei an der Relaisstation, dann schnell bergab auf der Schotterstraße, die von Sant’Alosio bis nach San Vito unterhalb des gleichnamigen Berges führt. Es geht erneut links ab und wir bleiben ab jetzt auf der gepflasterten Straße bis wir beim Monte Campogrande (06) ankommen. Der Schotter geht in sandigen Untergrund über, ein Zeichen, dass wir unlängst das Gebiet der Badlands erreicht haben. Wir ignorieren die Abzweigung links bergab nach Sarizzole und radeln für einige hundert Meter bergauf, vorbei an einer Felswand linkerhand. Dann biegen wir rechts auf einen nur schlecht erkennbaren Pfad ab, der nach einem kurzen Stück über eine Wiese in den Wald führt (der Hauptweg

biegt hier scharf links ab). Nach einigen Metern bergab treten wir auf sandigem Untergrund wieder bergan, wobei die Steigung immer mehr zunimmt. Nach einer Rechtskehre mit einigen Felsaufschlüssen erwartet uns eine letzte Rampe, die zu dem zuvor verlassenen Hauptweg zurückführt. Wir befinden uns jetzt nur einige Meter entfernt des Colletto di San Vito (07) zu unserer Rechten und biegen scharf links ab. Nach einigen hundert Metern leicht bergab nehmen wir die Abzweigung nach rechts (schlecht erkennbar), die erst steil ansteigt und dann gleich ebener wird. An der Kreuzung dreier Wege biegen wir scharf rechts ab (wir drehen praktisch um) und treten bei erhöhter Steigung weiter bergauf solang bis uns die Puste und die Kraft in den Beinen ausgehen. Nach einer letzten Schiebepassage stoßen wir auf den Saumpfad, der die Nordhänge des Monte San Vito überquert. Hier links bergauf, wobei wir für einige hundert Meter angenehm radeln können, dann wird es wieder steiler. Im Wald warten ein schmaler Pfad mit kompaktem Untergrund und vielen Wurzeln auf uns; im Sattel bleiben wird hier zur echten Herausforderung! Es fehlt nicht viel bis zur Kreuzung der Wege CAI 124 und 139, der von Avolasca zum Monte Gropà hinauf führt und die Täler Alta Val Grue und Val Curone verbindet. Auf dem grasigen Platz können wir ein wenig verschnaufen, dann geht es weiter bergauf, immer noch mit erhöhter Steigung, aber nicht mehr so extrem wie zuvor. Auf dem Hügel angekommen, fahren wir schnell bergab,

Atemberaubendes Panorama kurz vor Sonnenuntergang an einem traumhaften Wintertag kurz unterhalb des Gipfels des Monte San Vito

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02

Alessandria > Die Täler Grue und Ossona > San Vito - Runde

stets auf dem Hauptweg geradeaus. Kurz nach einer engen Passage zwischen Felsplatten müssen wir absteigen und bis zum Gipfel des Monte San Vito (08) schieben, wo wir an klaren Tagen ein 360° - Panorama auf die Colli Tortonesi, mit dem Apennin im Süden, der Poebene im Norden und den Alpen im Hintergrund genießen können. Auf dem gleichen Weg geht es wieder runter bis zu dem grasigen Platz, wo wir der Wegmarkierung CAI 139 nach links folgen. Der Saumpfad umrundet die südwestlichen Hänge des Monte San Vito. Nach einem letzten steilen Abschnitt auf zerfurchtem Untergrund kehren wir auf die Schotterstraße zurück, die erst westlich, dann südlich gegen den Uhrzeigersinn um den Hügel führt. Wir folgen ihr nach links und stoßen schon bald auf Asphalt nahe der Ortschaft San Vito. Über drei Kehren legen wir schnell an Höhe zu, beim Gipfel des Monte Piasi (09) mit seiner charakteristischen, vertikalen Felswand wird die Straße dann ebener und wir entdecken auf der rechten Seite einen Pfad, dem wir bergauf folgen. Nach einem Stück im Wald wird es eben, wir fahren rechts weiter auf einem flüssigen Pfad, der erneut in den Wald führt. Wieder im Freien, nehmen wir den Schotterweg rechts; wir sind jetzt mitten in den Badlands. Zwischen einigen Wiesen angekommen, ignorieren wir den steilen Pfad geradeaus und den Schotterweg, der eben nach links abzweigt. Wir bleiben auf dem Hauptweg nach rechts. Wieder im Wald und wir stoßen schon bald auf eine steile Rampe mit sandigem Untergrund und Felsaufschlüssen, über die wir zu den Nordhängen des Monte Provinera (10) gelangen. Es ist jetzt nicht mehr weit bis zum Beginn der Abfahrt, der sogenannten „DH von Bavantore“, ein Sturzflug mit weniger als 1 km Länge, der mit Felsklippen auf sandigem Boden beginnt, dann schnell und anspruchsvoll weiter geht bis zum Ende, wo der Weg leider zu einer betonierten Rampe entlang der vertikalen Wände der Badlands wird. In Kürze erreichen wir auf einer bequemen Schotterstraße Bavantore (11), in der Ortschaft biegen wir an der Kreuzung rechts ab, überqueren den Platz (Brunnen links) und schlagen den Weg ein, der zwischen den Häusern bergauf führt. Der Weg wird sofort eben, dann beginnt eine Abfahrt auf einem schmalen und kurvigen Pfad, der nach ein paar hohen Stufen bei einem der für diese Tour charakteristischen Abschnitte endet: dem sogenannten „Vater aller Badlands“ (12). Los geht es mit einigen Metern steil über den überhängenden seitlichen Felswänden, dann folgt ein enger Pfad in Gegensteigung, den

man nur dann im Sattel angreifen sollte, wenn man sich ganz sicher ist und der Boden trocken. Der Spaß hört auch schon gleich wieder auf, wir erreichen offenes und ebenes Gelände und schlagen den Pfad ein, der gut erkennbar am Ende der ersten Wiese und des folgenden Wäldchens am Feld entlang führt. Am Ende des Anstieges halten wir uns links und stoßen nach einem mehr oder weniger ebenen Abschnitt im Wald auf Asphalt. An der Abzweigung (13) biegen wir links bergab ab, wobei wir ein wenig entspannen können, bevor es an den nächsten Anstieg bis unterhalb der Ortschaft Castellania führt. Der Asphalt wird ebener und wir schlagen den Schotterweg ein, der zwischen den Höfen verläuft. Angenehm geht es auf und ab, wir bewältigen eine letzte Rampe mit einer doppelten Kehre nach links und rechts und treffen unterhalb des Friedhofes von San Biagio wieder auf Asphalt. Hier links und wir fahren schnell bergab bis zum Coppi Pass (14), wo wir rechts nach Costa Vescovato abbiegen und schließlich den Ortsteil Buffalora erreichen. Hier geht es dann auf dem gleichen Weg wieder zurück, am Agrotourismus Valle Uniti vorbei, bis sich unsere Runde auf dem asphaltierten Weg zum Parkplatz des Pro Loco von Montale Celli schließt. Varianten Es gibt zahlreiche Möglichkeiten den Rundweg von San Vito noch spaßiger zu gestalten; alle verlaufen rund um seinen Gipfel. Die hier vorgeschlagene ist am brauchbarsten, wenn ihr nicht die gleichen Abschnitte mehrmals abfahren wollt. In der Praxis heißt das: Wenn wir beim Colletto di San Vito (7) ankommen, biegen wir rechts ab und an der nächsten Abzweigung wieder rechts. Dabei lassen wir das sogenannte „Totem“ links hinter uns (eine Felsspitze). Die Abfahrt ist relativ breit, macht aber richtig Spaß mit vielen Felsaufschlüssen und lockeren Felsbrocken auf sandigem Untergrund. Wir folgen stets dem Hauptweg, dessen Untergrund gegen Ende in kompakte Erde übergeht, noch vor einer letzten Rampe die uns auf offenes Gelände führt und wo die Schluchten der Badlands in ihrer schönsten Form hervortreten. Jetzt biegen wir scharf links ab und treten auf einem Schotterweg mit mittlerer technischer Schwierigkeit bergauf bis wir auf die Hauptschotterstraße stoßen. Wir biegen links bergauf ab und fahren zurück zum Colletto di San Vito; hier geht es weiter wie beschrieben zum Gipfel des Monte San Vito.

Trial-Passage auf einem typischen Felsvorsprung steil über dem Tal, mit Blick auf den Apennin

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im Westen g


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