OSTTIROL
VITTORIO MESSINI
Alpinklettern, Klettergärten und Klettersteige
EDIZIONI VERSANTE SUD | COLLANA LUOGHI VERTICALI | CLIMBING
Erste Ausgabe July 2019 ISBN 978 88 85475 724 Copyright © 2018 VERSANTE SUD – Milano (I), via Longhi, 10. Tel. +39 02 7490163 www.versantesud.it Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, der elektronischen Speicherung, der Vervielfältigung und der teilweisen oder gänzlichen Bearbeitung.
Umschlag
David Lama und Peter Ortner auf der Große Laserzwand Südwand, Lienzer Dolomiten. © Corey Rich - Red Bull Content Pool
Texte
Vittorio Messini
Skizzen
Davide Vagheggi
Landkarten
Tommaso Bacciocchi. © Mapbox, © Open Street Map
Symbole
Tommaso Bacciocchi
Layout
Davide Vagheggi
Druck
Tipolitografia Pagani - Passirano (BS)
Null Km
n Autoren, Von lokaetletern in diesem die das Klet vorantreiben Gebi
Ein “hausgemachter” Kletterführer!
Von lokalen Autoren, die das Klettern in diesem Gebiet vorantreiben. Was heißt das? Gesünder und mehr Inhalt, weil gemacht von lokalen Kletterern. Genauso wie die Bio–Tomaten vom Bauern nebenan? Richtig! Unverfälscht und hausgemacht. Lokale Autoren können nur von Vorteil sein für jeden Kletterer: – Sie haben die neusten Informationen. – Sie konzentrieren sich nicht nur auf die bekanntesten Spots. – Sie investieren den Erlös in neue Klettergärten. Lokale Autoren können nur von Vorteil sein für das Gebiet: – Sie veröffentlichen nur das, was auch veröffentlicht werden darf. – Sie unterstützen die einzelnen Ortschaften. – Sie stehen in enger Verbindung mit der lokalen Realität.
Hinweis
Klettern ist ein potenziell gefährlicher Sport und geschieht immer auf eigene Gefahr. Alle Hinweise in diesem Führer beruhen auf Informationen, die zum Zeitpunkt der Drucklegung aktuell waren. Es wird empfohlen, sich vor der Begehung einer Route über den aktuellen Stand zu informieren.
Null Km
Von lokalen Autoren, die das Klettern in diesem Gebiet vorantreiben
2% der Einnahmen aus dem Verkauf dieses Führers wird in Material für Erschließungen und Sanierungen investiert
VITTORIO MESSINI
OSTTIROL Alpinklettern, Klettergärten und Klettersteige
EDIZIONI VERSANTE SUD
Literaturverzeichnis Beikircher, W. (1983): Rieserfernergruppe - Alpenvereisführer, Bergverlag Rudolf Rother, München Brandner, R. (1980): Geologische Übersichtskarte von Tirol 1:300000, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck. End, W. (2003): Glocknergruppe und Grantspitzgruppe - Alpenvereisführer, Bergverlag Rudolf Rother, München End, W. (2006): Venedigergruppe - Alpenvereisführer, Bergverlag Rudolf Rother, München Holl, P. (1988): Karnischer Hauptkamm - Alpenvereisführer, Bergverlag Rudolf Rother, München Mair, W. (1979): Schobergruppe - Alpenvereisführer, Bergverlag Rudolf Rother, München Meisl, M. (2008): Sportklettern in Tirol, routebook, Fügen Peterka, H., End, W. (1984): Lienzer Dolomiten - Alpenvereisführer, Bergverlag Rudolf Rother, München Schall, K. (2001): Klettersteige und leichter Fels, Österreich West und Süd, Schall Verlag, Wien Scherer, R. (2018): Klettern und Boulder in Kartitsch und Obertilliach, Mieming Steurer, E. (2019): Sisyphos - Klettergeschichte Osttirol, Artikel dolomitenstadt.at Zlöbl, A. & H. (2011): Klettern in den Lienzer Dolomiten, Grafik Zlöbl, Lienz
Danksagungen An erster Stelle meiner ganze Familie, allen voran meiner Frau Christina für die Geduld und moralische Unterstützung und meinem Vater Rossano für die Liebe zu den Bergen und allen Informationen zu den Klettersteigen. Ebenso möchte ich mich bei Wurzer Matthias, Poppeller Isidor, Marinelli Hannes, Wolsegger Martin und Simon, Czopak Ulrich, Liebetrau Regina, Häfelin Michael, Amraser Michael, Gratz Michael, Pargger Matthias, Pichler Lukas, Wurzer Peter, Bstieler Andreas für die großartige Unterstützung und bei Zambra Herbert, Unterasinger Gery, Scherer Christian, Ekhardt Hans, Gruber Julian, Scherer Reinhold, Sint Sepp, Gassner Franz, Kirchner Martin, Walder Mario, Mariacher Thomas, Steurer Elisabeth, Wibmer Josef, Ponholzer Toni und Ortner Peter für die zahlreichen Informationen, Zeichnungen, Bilder und Ratschläge herzlichst bedanken.
4
Riccardo “SKY” Scarian, Cassis, France ph Lorenzo Belfrond for Grivel
ÜBER 200 JAHRE INNOVATION Seit 1818 legten wir einen langen Weg zurück. Unsere Geschichte lehrte, führte und ermutigte uns, immer höhere Ziele zu erreichen. Durch unsere Erfahrung werden wir auch in Zukunft immer innovativere Produkte entwickeln die Sie dahin begleiten, wohin Ihr Herz Sie führt.
www.grivel.com
Allgemeine Informationen Vorwot Osttirol ist mit Sicherheit eine der schönsten Regionen Österreichs. Die hohen vergletscherten Berge im Norden, die unberührten und wilden Kämme, die Hochgebirgsseen, die scharfen und abgelegenen Grate, die hohe Kalkwände, die Ursprünglichkeit und Tradition in den Tälern und das südliche Flair in der Stadt, das alles macht Osttirol zu einem liebens- und besuchswerten Fleckchen mitten im Alpenbogen. Wander- und Bergbegeisterte besuchen Osttirol seit der Erstbesteigung des Großglockner im Jahre 1800 und die Anzahl steigt bis heute stetig an. Dass Klettern und Osttirol zusammengehören wie Pech und Schwefel, wissen Viele nicht, sogar viele Osttiroler Kletterer nicht. Dies liegt daran, dass sich das Klettern, Freiklettern und Sportklettern seit seinen Anfängen in den Lienzer Dolomiten abgespielt hat. Die übrigen Gebirgsgruppen und Täler wurden pauschal als „brüchig“ eingestuft und somit vernachlässigt. Nur wenige einsame Kletterer, wie Sepp Sint in den Karnischen „trauten“ sich in anderen Gebirgsgruppen zu klettern. Erst mit der Erschließung von Klettergärten in den Tälern wurde man auf die höheren Wände aufmerksam. Wie für viele Gebirgsgruppen Österreichs üblich wurde auch in Osttirol über fast alle Gebirgsgruppen ein Alpenvereinsführer verfasst. Diese „Alpinlexikone“ beschreiben noch bis dato die Gebirgsgruppen äußerst umfangreich und bis ins kleinste Detail. Der Alpenvereinsführer der Lienzer Dolomiten ist heute noch ein Nachschlagewerk für alle Gipfeln, Steige und längst vergessenen Anstiegen, der Seinesgleichen sucht. Aus verschiedenen Gründen sind aber die meisten dieser Führer irgendwo in den 80er stehen geblieben. Die meisten Wanderwege sind zwar die gleichen geblieben, doch unzählige Kletterrouten kamen dazu und blieben unbeschrieben. Den ersten großen Schritt in Richtung eines eigenen Kletterführers der Lienzer Dolomiten - Laserz mit Topos, Beschreibungen usw. leistete der Austro-kanadische Bergführer Gery Unterasinger, Mitte der 90er Jahre. Allerdings empfand man seine Arbeit u.a. beim Tourismusverband als nicht unterstützenswert und somit ging das Führerwerk nie in Druck. Auf Grund dessen rief Gery eine Webseite ins Leben, in der er alle Topos und Beschreibungen veröffentlichte. Lange Zeit galt diese Seite als Referenz und Nachschlagewerk für Kletterer. Die Gebrüder Zlöbl ergriffen die Initiative und veröffentlichten 2011 ein kleines Büchlein über die Lienzer Dolomiten. Doch erschien mir „lediglich“ eine Neuaufbereitung der Lienzer Dolomiten nicht zeitgemäß, ein Kletterführer über ganz Osttirol und dessen angrenzende Klettergebiete aber umso passender. Der Weg bis zum Kletterführer, den ihr jetzt in den Händen hält, war ein langer. Schlussendlich konnte ich doch einen Großteil der Routen selber klettern und kam in Gegenden, wo ich sonst nie hingekommen wäre. Dabei bin ich vor allem durch die großartige Vielfalt die Osttirols Klettereien zu bieten haben, überwältigt worden. Konfrontationen und Diskussionen anderer Art gab es hinsichtlich „geheimer Sportklettergebiete“ und Gebiete die unter besonderem jagdlichen Interesse stehen. Die Sinnhaftigkeit gewisser Maßnahmen sei in Frage gestellt, allerdings Fehl am Platz hier erläutert zu werden. Auf jeden Fall hab ich die gewünschten Umstände respektiert. Nichts ist perfekt, doch alles ist auf seine Weise einzigartig - so wünsch ich mir, dass dieser Kletterführer den einen oder anderen verhelfen wird auf Osttirols Bergen und Wänden zu klettern und am Ende des Tages, gesund auf einer Hütte oder Alm, bei einem Glaserl Wein oder ein Bier die schönen Erlebnisse Revue passieren zu lassen. Letztes sollte man nicht auslassen, denn die Nachbesprechung ist wie zu oft die Vorbesprechung… V.M. April 2019
6
Geografische Lage Der Bezirk Osttirol ist mit einer Fläche von 2019 km2 der größte Bezirk des österreichischen Landes Tirol. Geschichtlich ist der Regionsname „Osttirol“ erhalten geblieben, als ehemaliger Teil der Grafschaft Tirol mit Nord-, Süd- und Osttirol. Heute wird Osttirol durch einen etwa 10km langen Streifen Südtiroler und Salzburger Gebietes von Nordtirol getrennt und bildet eine Exklave des Bundeslandes Tirol. Osttirol grenzt an die Bundesländer Kärnten und Salzburg sowie an die italienischen Regionen Veneto und Trentino-Südtirol. Das Pustertal, das Iseltal, das Defereggental, das Virgental, das Kalser Tal und das Tiroler Gailtal bilden die Haupttäler Osttirols. Größere ebene Flächen, wo die Industriezonen situiert sind, werden durch den Lienzer Talboden, sowie die Ebenen Sillians und Matreis gebildet. Die größten Flächen Osttirols werden allerdings von den Gebirgen eingenommen, darunter haben die Hohen Tauern (Venedigergruppe, Granatspitzgruppe, Glocknergruppe, Schobergruppe, Rieserfernergruppe, Defregger Alpen und Kreuzeckgruppe) den flächenmäßig größten Anteil, gefolgt von den Gailtaler Alpen (Lienzer Dolomiten) und den Karnischen Alpen. Eine Besonderheit ist die Dichte an „Dreitausendern“ in Osttirol, denn über 250 Gipfeln erreichen diese für die Ostalpen magische Seehöhe. Anreise Von Norden: über die Autobahn E54 bis Kiefersfelden/Kufstein, hier die letzte Ausfahrt vor der deutschen Staatsgrenze (Kiefersfelden) nehmen, dann ist nämlich keine Autobahnvignette nötig. Ab Kufstein die Ausschilderung „Felbertauernstraße“ bis nach Osttirol folgen. (München - Osttirol ca. 216km und 2h 30min) Von Osten: Die Autobahn A2 Richtung Klagenfurt Villach folgen und die A10 Richtung Spittal nehmen. Die Bundesstraß0e B100 führt schlussendlich nach Osttirol. (Wien - Osttirol ca. 470 km, 5h 30min) Von Süden: Die Brennerautobahn A22 bis nach Brixen/Bressanone folgen um dann in das Pustertal abzubiegen. Der Staatsstraße SS49 bis nach Innichen und dann weiter über die Staatsgrenze die B100 nach Osttirol folgen. (Bozen/Bolzano - Osttirol ca. 149km, 2h) Von Westen: Mit der A14 gelangt man über Feldkirch und Bludenz zum Arlberg. Nun weiter über die Autobahn A12 über Innsbruck bis zur Ausfahrt Wörgl Ost. Der Ausschilderung „Felbertauernstraße“ folgen über Kitzbühel und Mittersill bis nach Osttirol. (Zürich - Osttirol ca. 470km, 6h 30min) Lienz bzw. Osttirol kann auch mit der Bahn bzw. mit dem Bus erreicht werden. Mit der Bahn über Bozen und Brixen bzw. Villach und Spittal. Möchte man von Kitzbühel nach Osttirol, so gibt es einen Linienbus der nach Matrei bzw. Lienz führt. Flughäfen in der Nähe: Innsbruck (200km) www.innsbruck-airport.com Klagenfurt (150km) www.klagenfurt-airport.de Salzburg (200km) www.salzburg-airport.com München (250km) www.munich-airport.de Venedig (250km) www.veniceairport.it Straßeninformationen www.felbertauernstrasse.at www.oeamtc.at
7
Klima Das in Osttirol herrschende Klima ist typisch alpin. Auch wenn es einen großen Unterschied zwischen den Tallagen und hochalpinen Regionen gibt. Bis auf den Klettergarten Falkenstein, wo bei Sonnenschein auch den ganzen Winter über geklettert werden kann, beschränkt sich die Klettersaison in Osttirol auf den Monaten April bis November. Eine Unterteilung in zwei Gebieten ergibt sich daraus. April/Mai bis Oktober/November Fast alle Klettergärten Osttirols können in dieser Zeit besucht werden (Klettergarten Tscharre und Klettergärten Karlsbader Hütte bilden hier die Ausnahme), sowie die niederen sonnenbeschienen Wände, sprich die Prägratner Sonnenplatten, die Tristacher Seewand, die Pirkacher Wände, die Gatterwand und Liköfele Wände, bei entsprechend günstiger Schneelage das Klettergebiet am Staller Sattel, sowie die Mehrseilängenrouten im Iseltal. Juni bis September Hochsaison für das Klettern in Osttirol. Zu dieser Jahreszeit findet man die besten Bedingungen um Mehrseillängen und Alpinkletterein zu unternehmen. Bei den Klettergärten findet man je nach Sonnenstand im Schatten oder an kühleren Tagen auch in der Sonne immer brauchbare Temperaturen zum Klettern. Nationalpark Hohe Tauern Der Nationalpark Hohe Tauern wurde 1981 eingerichtet und ist damit Österreichs erster Nationalpark. Während der folgenden Jahrzehnte hat sich der Nationalpark (Anteile in Kärnten, Salzburg und Tirol) zum flächenmäßig größten Schutzgebiet Mitteleuropas entwickelt (1800km2). Die Hohen Tauern sind mit dem höchsten Berg des Landes, dem Großglockner (3798m) und an die 350 „Dreitausendern“, das Dach Österreichs. Von der geologischen Besonderheit des „Tauernfensters“ (siehe Geologie), zu den riesigen Gletscherflächen der Venediger- und Glocknergruppe (180km2) bis zur Flora und Fauna und deren Lebensraum, sind wilde Urlandschaften im Nationalpark Hohe Tauern heute noch intakt. Zu den Grundsätzen des Nationalparks steht ebenso die Erhaltung der Kulturlandschaft. Denn seit über 5000 Jahren lebt der Mensch dauerhaft in den Talschaften der Hohen Tauern. Eine Besonderheit des Nationalparks Hohe Tauern ist, dass nicht nur eine Naturlandschaften, sondern auch von Bauern geschaffene Kulturlandschaften im Schutzgebiet liegen. Auch wenn die Symbiose zwischen dem modernen Tourismus, mit seinen Begleiterscheinungen und den Gesetzeshütern des Nationalparks nicht immer einfach ist, sollte ein für Alpenweite Standards, realistischer Naturschutz immer im Vordergrund stehen. Für Interessierte ist ein ganz besonderes Naturerlebnis, sich den Besucherprogrammen des Nationalparks anzuvertrauen. Dazu steht das Team der speziell ausgebildeten „Nationalpark Rangers“ zur Verfügung. Ortschaften, Täler und Sehenswürdigkeiten Lienz In der Bezirkshauptstadt, der Sonnenstadt Lienz (670m) , an den Füßen der Lienzer Dolomiten, kann man wahrlich den südlichen Charme spüren. Sei es in den malerischen Einkaufspassagen, als auch von den kulturellen und kulinarischen Angeboten wird man das ganze Jahr über verwöhnt. Das Schloß Bruck am nördlichen Ende von Lienz und „Aguntum“, die alte römische Ansiedlung am südlichen Ende von Lienz, bieten die perfekte kulturelle Abwechslung für Schlechtwettertage. Ebenfalls in Stadnähe befindet sich die Galitzenklamm, eine Wasser Attraktion, mit einem gelungenen Schaupfad in Verbindung mit vielen Klettersteigen (siehe Klettersteige).
8
Sillian und Hochpustertal Als Marktgemeinde im Hochpustertal mit über 2000 Einwohnern ist Sillian (1100m) der Hauptort im Osttiroler Oberland, mit den meisten Sonnenstunden in Österreich. Das Biathlonzentrum im nahegelegenen Obertilliach ist im ganzen Alpenraum bekannt, wer aber Zeit hat sollte sich die Ortschaft Obertilliach näher anschauen, hier werden Tradition- und Kulturerhalt groß geschrieben. Das Kalser Tal Die Gemeinde Kals (1324m) ist am Fuße des Königs, dem Großglockner - Österreichs höchster Berg, gelegen. Eigentlich Superlative genug, aber Kals ist viel mehr, denn die Seitentäler, sei es das Dorfertal oder das Lesachtal, bieten einsamen und urigen Berggenuß pur. Das Schigebiet Großglocknerresort bietet auch für die Sommermonate eine besondere Attraktion - den Bikepark Großglockner Resort, wo für Anfänger und Experten Downhill Spaß ansteht. Matrei in Osttirol Die lebendige Gemeinde Matrei in Osttirol (970m) blickt auf eine über 4500 Jahre alte Tradition zurück. Die weiten Flächen auf die Ortschaft Bichl und der genußreiche Blick auf die Gletscherberge der Vendigergruppe machen es zum idealen Urlaubsort. Das malerische Almdorf Innergschlöß mit Pferdekutschen, Gletscher, wilden Bächen,… bietet eine der Hauptattraktionen, sowie Österreichs größter künstlicher Eisklettergarten „Eispark Osttirol“ für Wintersportfreunde am Talausgang. Ein Besuch im Nationalparkzentrum im Matrei sollte auch am Programm für Schlechtwettertage stehen. Das Virgental Zwischen der Vendigergruppe und der Lasörlinggruppe eingebettet liegt das Virgental. Virgen trägt auch den Namen „Meran Osttirols“ und als mehrfach ausgezeichnetes Blumendorf weiss man auch gleich wieso. Unweit befindet sich eine wahrlich Attraktion - das „Zedlacher Paradies“, ein über 600 Jahre alter Lärchenwald, der in einer kurzen Wanderung, ideal für Kinder und Senioren, besucht werden kann. Den Talschluss bildet die Ortschaft Prägraten, am Fuße ihrer „Weltalten Majestät“, dem Großvenediger (3657m). Fährt man bis zum Talschluss hinein, kann man zu den weit um berühmten Umbalfällen wandern, wo abertausende Millionen Kubikmetern an Gletscherwasser über steile Felsstufen hinunterdonnern. Das Defereggental Zwischen Virgental und Pustertal gelegen, entfaltet das Defereggental seine volle Schönheit. Wenn man beim Hineinfahren bedenkt, dass St. Jakob erst die Mitte des Tales bis zum Klammljoch bildet, so werden einem die Flächen die Osttirol bietet, erst einmal bewusst. Das mit dem Oberhauser Zirbenwald, den größten geschlossenen Zirbenwald der Ostalpen zu seinem Gebiet zählen kann, wurde eine Nationalpark Ausstellung in St. Jakob gewidmet. Eindrucksvolle Landschaften, blühende Alpenrosen und einen herrlichen Panoramablick am Obersee sind am Übergang zu Südtirol, am sog. Staller Sattel der das ganze Jahr über ein beliebtes Ausflugsziel ist, zu bewundern.
9
Verzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Allgemeine Informationen . . . . . . . . . . . . . . 14 Geologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
MEHRSEILLÄNGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 KARNISCHE ALPEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
01. Gatterwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02. Schwalbenwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03. Große Kinigat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04. Liköfelwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 05. Porze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06. Eggenkofel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
30 32 34 42 50 60
LIENZER DOLOMITEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
07. Große Laserzwand . . . . . . . . . . . . . . . . 66 08. Laserzwandsockel Nordwand . . . . . . . 84 09. Kantenköpfl Südwestwand . . . . . . . . . . 86 10. Südwestwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 11. Südwandturm und Südwand . . . . . . . 108 12. Kleine Laserzwand . . . . . . . . . . . . . . . 122 13. Roter Turm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 14. Eller Turm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 15. Große Sandspitze . . . . . . . . . . . . . . . . 142 16. Südwestlicher Gamskopf . . . . . . . . . . 144 17. Seekofel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 18. Teplitzer Spitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 19. Simonskopf Nordgipfel . . . . . . . . . . . . 154 20. Kerschbaumer Törlspitz . . . . . . . . . . . 160 21. Kleine Gamswiesenspitze . . . . . . . . . 164 22. Lämperschoß Ostwand und Nordwand 166 23. Stadeltorturm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 24. Lavanter Steinkarturm . . . . . . . . . . . . 172 25. Gr. Laserzkopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176 26. Keilspitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 27. Adlerwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 28. Kolmturm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184 29. Viehkofel Ostwand . . . . . . . . . . . . . . . 186 30. Hochstadel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 31. Pirkacher Wände . . . . . . . . . . . . . . . . 196 32. Tristacher Seewand . . . . . . . . . . . . . . 202 10
33. Scheibenwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206 34. Spitzkofel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208
MÖLLTAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212
35. Erlenwände - Zirknitztal . . . . . . . . . . 214
ISELTAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
36. 37. 38. 39.
Niederer Prijakt . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwarzach Klamm . . . . . . . . . . . . . . Unterpeischlacher Klamm . . . . . . . . Großer Zunig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
220 224 228 230
KALSER TAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232
40. Blauspitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41. Vordere Kendlspitze . . . . . . . . . . . . . . 42. Mittlerer Kasten . . . . . . . . . . . . . . . . . 43. Großglockner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44. Glödis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45. Ralfkopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
234 236 238 244 252 258
RIESERFERNER GRUPPE . . . . . . . . . . . . . . 260
46. Durrerspitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47. Kleine Ohrenspitze . . . . . . . . . . . . . . . 48. Großes Mandl - Wandfuß . . . . . . . . . . 49. Rampleter Wand . . . . . . . . . . . . . . . . . 50. Patscher Turm . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51. Besenwandl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52. Wiesenwandl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53. Platscher Wand . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54. Hinterm Mond . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55. Seespitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
262 266 268 280 282 284 285 286 287 288
VIRGENTAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290
56. Säulspitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57. Bonn-Matreier Hütte . . . . . . . . . . . . . 58. Mittlerer Wunspitz . . . . . . . . . . . . . . . 59. Prägratner Sonnenplatten . . . . . . . . . 60. Finsterwitzkopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61. Multipitch Ströden . . . . . . . . . . . . . . . 62. Hintere Gubachspitze . . . . . . . . . . . . . 63. Dellacher Keesflecke . . . . . . . . . . . . .
292 296 298 304 310 312 322 324
FELBERTAUERN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 330
64. Hoher Beil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65. Steinkar Westwand . . . . . . . . . . . . . . . 66. Amertal Talschluss Nordostwand . . . 67. Obere Ostwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68. Untere Ostwand . . . . . . . . . . . . . . . . . 69. Wasserplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
332 334 336 340 346 350
KLETTERGÄRTEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352 70. Tscharre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71. Nirwana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72. Hüttenklapf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73. Klettergarten ÖTK Felsen . . . . . . . . . 74. Vergessene Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . 75. Roter Turm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76. Dolomitenhütte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77. Kreithof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78. Elefantenfriedhof . . . . . . . . . . . . . . . . 79. Gamsklapf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80. Rabantkofel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81. Iselsberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82. Pfister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83. S’Kasermandl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84. Hundskofel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85. Erlsbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86. Kalser Nase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87. Kranzkögele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88. Lucknerhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89. Forstlach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90. Falkenstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91. Weisser Narr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
354 356 358 360 364 366 372 386 404 408 418 422 426 428 432 438 444 446 450 454 462 484
KLETTERSTEIGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 488 92. Blauspitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93. Rote Säule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94. Glödis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95. Schleinitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96. Weittalspitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97. Kerschbaumer Alm . . . . . . . . . . . . . . 98. Seekofel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99. Große Gamswiesenspitze . . . . . . . . . . 100. Kleine Laserzwand . . . . . . . . . . . . . . . 101. Hohes Törl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102. Große Sandspitze . . . . . . . . . . . . . . . . 103. „Galitzenklamm Klettersteig“ . . . . . . 104. „Adrenalin Klettersteig“ . . . . . . . . . . . 105. „Dopamin Klettersteig“ . . . . . . . . . . . 106. „Endorphin Klettersteig“ . . . . . . . . . . 107. „Familien Klettersteig“ . . . . . . . . . . . . 108. Große Kinigat . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
490 492 494 498 500 502 506 508 510 512 514 516 518 520 522 524 526
11
Allgemeine Informationen Nützliche Webseiten www.bergsteigen.com www.planetmountain.com www.osttirol.com www.hohetauern.at www.bergsportarena.at www.climbers-paradise.com www.foto-webcam.eu www.dolomitenstadt.at www.osttirol-heute.at
Lawinenwarndienst www.lawine.tirol.gv.at Tonband: 0043 512 508 802255 Bergrettung Notruf Bergrettung Österreich: 140 Notruf Bergrettung Südtirol & Friaul: 118 Euronotruf: 112 Polizei Notruf Polizei: 133
Bergführer www.bergfuehrer-kals.at www.berg-osttirol.at www.lisisteurer.at www.bergfueherer-isidor.at www.virgenalpin.at www.alpinpichler.at www.bergschule-aah.at www.venediger-bergfueher.at
Bezirkspolizeikommando Lienz Hauptplatz 5a 9900 Lienz Tel: 0043 59133 7230 305
Wetter www.wetter-osttirol.at www.zamg.ac.at www.alpenverein.at/portal/wetter/ www.provinz.bz.it/wetter/home.asp www.yr.no Wetterphon Zamg: 0900 91156681
Tourismusbüro Osttirol Information Mühlgasse 11 9900 Lienz Tel: 0043 50 212 211 Nationalparkregion Hohe Tauern Osttirol Rauterplatz 1 9971 Matrei in Osttirol Tel: 0043 4875 6527
INTERNATIONALE BODEN-LUFT-NOTSIGNALE FÜR HUBSCHRAUBER UND FLUGZEUGE WIR BRAUCHEN HILFE Boden-Luft-Notsignale
Rotes Licht oder Leuchtsignal
Yes – Ja
Boden-Luft-Notsignale
No – Nein
Rotes Aufgespanntes Stoffquadrat Rotes Quadrat 100x100cm. Kreis in der Mitte Durchmesser ca. 60cm. Weißer Ring 15cm.
12
WIR BRAUCHEN KEINE HILFE
DIE BEWERTUNG DER ABSICHERUNG S1
Absicherung mit Bohrhaken wie im Klettergarten. Der Abstand ist nie größer als 3-4 Meter zwischen den Haken. Potentielle Sturzlänge beträgt höchstens ein paar Meter und Sturz ist ohne Folgen!
R1
Leicht abzusichern, mit guten und zahlreichen Zwischensicherungen! Sehr wenige zwingende Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt wenige Meter und Sturz ist ohne Folgen!
S2
Größerer Hakenabstand mit zwingenden Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt höchstens 10 Meter und Sturz hat keine Verletzungen zur Folge!
R2
Mittelmäßig abzusichern, mit guten, aber weniger Zwischensicherungen! Zwingende Kletterpassagen zwischen den Sicherungspunkten. Potentielle Sturzlänge beträgt höchstens ein paar Meter und Sturz ist ohne Folgen!
S3
Großer Hakenabstand mit meist zwingenden Kletterpassagen. Der Abstand kann auch größer als 5 Meter sein, daher lange Stürze aber ohne schwere Folgen!
R3
Schwer abzusichern, mit nicht immer guten und weit entfernten Zwischensicherungen! Lange zwingende Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt maximal 7-8 Meter und Sturz kann Verletzungen zur Folge haben!
S4
Sehr großer Hakenabstand über 7 Meter mit zwingenden Kletterpassagen. Sturz kann Verletzungen zur Folge haben!
R4
Schwer abzusichern, mit schlechten oder unzuverlässigen und weit entfernten Zwischensicherungen, die nur einen kurzen Sturz halten würden! Lange zwingende Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt bis zu 15 Meter mit der Möglichkeit, dass Zwischensicherungen herausbrechen und Sturz hat wahrscheinlich Verletzungen zur Folge!
S5
Sehr großer Hakenabstand über 10 Meter mit zwingenden Kletterpassagen. Sturz auf Terrassen, Bändern oder Boden hat sicherlich Verletzungen zur Folge!
R5
Schwer abzusichern, mit schlechten und unzuverlässigen und weit entfernten Zwischensicherungen, die nur einen kurzen Sturz halten würden! Lange zwingende Kletterpassagen. Lange Stürze sind wahrscheinlich und dass Zwischensicherungen herausbrechen. Sturz hat sicher Verletzungen zur Folge!
S6
Nur teilweise mit Bohrhaken abgesichert, weit ab von den Schlüsselstellen mit Abständen bis zu 20 Meter. Ein Sturz kann tödlich sein!
R6
Unmöglich abzusichern, außer für kurze Stellen und weit ab von den Schlüsselstellen. Ein Sturz kann tödlich sein!
ALLGEMEINE ANFORDERUNGEN I
Kurze Route in Nähe der Straße mit bequemen Zustieg. Sonnige Lage, kurze Kletterzeit und einfacher Rückzug möglich.
V
II
Mehrseillängenroute an einer über 200 m hohen Wand. Leichter Zustieg, und einfacher Rückzug möglich.
VI
III
Mehrseillängenroute an einer über 300 m hohen Wand in alpinem Gelände. Lange Kletterei mit anstrengendem Zustieg und komplizierter Rückzug.
VII
IV
Sehr lange Route an einer über 500 m langen Wand in strengem alpinem Gelände weit ab vom Talgrund. Kletterzeit beträgt einen ganzen Tag, komplizierter V Rückzug, nicht immer entlang der Aufstiegsroute.
Sehr lange Route im „Big-Wall“ Stil, der normalerweise ein Biwak in der Wand erfordert. Der Rückzug in alpinem Gelände kann äußerst schwierig sein. Eine „Big Wall“ Route, die einige Tage in der Wand erfordert, in hochalpinem Gelände; der Rückzug ist äußerst schwierig Route kann mit einer „Big Wall“ aus dem Himalaja verglichen werden; große alpinistische Schwierigkeiten werden mit Hilfe einer Expedition bewältigt.
13
Geologie Im Folgenden wird die Geologie von Osttirol in groben Zügen von Süd nach Nord getrennt nach Gebirgsgruppen dargestellt. Die Gebirgsgruppen wurden in Anlehnung an die AVE (Alpenvereinseinteilung der Gebirgsgruppen der Ostalpen, 1984) unterteilt. Die Venedigergruppe wurde in die Lasörlinggruppe inkl. Parnagenkamm sowie die Venedigergruppe (nördlich des Virgentals) geteilt.
KARNISCHE ALPEN Die Gipfelregion der Karnischen Alpen (südlich des Lesachtals) bilden zumeist Ton- und Siltschiefergesteine, in welche sich Quarzite und Quarzitschiefer mischen. In den nördlichen Hangbereichen sind zwischen den Ton- und Siltschiefern häufig Kalke und Glimmerschiefer anzutreffen. Vom Talboden bis in die unteren Hänge verläuft ein schmales Band aus Störungsgesteinen (Kataklasite). Südlich von Sillian treten zwischen den Ton- und Siltsteinen schmale Bänder aus Porphyroiden und Kalken bis Kalkmarmoren zutage. LIENZER DOLOMITEN Die Lienzer Dolomiten sind ein mesozoisches Faltengebirge aus karbonatischen Gesteinen. Die bedeutendsten Gipfel der Gebirgsgruppe bestehen aus Dolomit. Dazu zählt der gesamte Laserzstock, Keilspitze und der Hochstadel. Auch der Rauchkofel (Seewand) sowie die Klettergebiete bei Lavant befinden sich in dolomitischen Gesteinen. Zwischen dem Laserzkessel und dem Rauchkofel, in den unteren Hangbereichen zwischen Lavant und Mittewald sowie in vereinzelten Mulden gehen die Dolomite in Kalke über. Die Kalke befinden treten häufig in Wechsellagerung mit Mergeln und Tonschiefern auf. Die Klettergärten im Bereich der Dolomitenhütte sowie am Kreithof befinden sich im Kalk. Lokal sind in den Lienzer Dolomiten auch Sand- und Siltsteine vorhanden. Diese zählen zu den ältesten Gesteinen des Gebirges und sind ausschließlich in kleineren Inseln bzw. schmalen Bändern anzutreffen. Am Nord- und Südrand der Lienzer Dolomiten ist abschnittsweise das Gailtalkristallin aufgeschlossen. Im Lesachtal ziehen die Granatglimmerschiefer und Paragneise sowie Glimmerschiefer als breites Band von Ost nach West. Im Norden der Lienzer Dolomiten sind diese Gesteine ausschließlich lokal (z.B. Bereich Spatenbach oder südlich von Tristach) anzutreffen. VILLGRATNER BERGE Die Villgratner Berge, zwischen dem Pustertal im Süden und dem Iseltal bzw. ab Huben dem Defereggental im Norden, bestehen aus Glimmerschiefern und Paragneisen. Vereinzelt sind Porphyroide und Quarzite zwischen den vorherrschenden Gesteinen zu finden. An den nördlichen Hangflanken des Pustertals lagern auf den Glimmerschiefern und Quarziten häufig Phyllite (Quarzphyllit, Muskovit-Phyllit, Chlorit-Muskovit-Phyllit). Im Bereich Burgfrieden tritt Muskovit-Orthogneis auf. Weitere Orthogneisinseln innerhalb der Villgratner Berge sind lokal stark begrenzt (z.B. Lavanter Egg). Im Bereich Kalkstein verläuft zwischen den umgebenden Paragneisen und Schiefern ein schmales Band aus Dolomiten. Der Nordteil der Villgratner Berge, südlich des Isel- und Defereggentals, besteht aus Zweiglimmerschiefern und Paragneisen. In isolierten Inseln, wie beispielsweise am Schlossberg (Hochstein) sowie südlich von Zotten, tritt Tonalit auf.
14
Altes Dach(Kristalline Gesteine) Zentralgneis Serpentinite, Eklogite, Amphibolite
Matreir Zone (Kalkglimmerschiefer, Gips, Quarzit, Karbonate)
Kalkglimmerschiefer, Prasinite
Amphibolit Glimmerschiefer
Rieserferner Tonalit
Marmor
Paragneis Orthogneis Thurntaler Quarzphyllit Kalkstein, Dolomit Sandsteine (Verrucano, Bundsandstein)
Karbonate (Jura und Kreide)
Quarzit, Schiefer Bänderriffkalk
KREUZECKGRUPPE Die Kreuzeckgruppe in Osttirol, zwischen dem Iselsberg im Westen und dem Lienzer Becken im Süden, setzt sich überwiegend aus Glimmerschiefern und Paragneisen zusammen. Lokal sind auch Phyllite zu finden. Von Nikolsdorf nach Osten zieht eine karbonatische Schuppe, welche, aus geologischer Sicht, mit dem Rauchkofel zu vergleichen ist und aus Gesteinen der Lienzer Dolomiten besteht. Die Hänge in Talbodennähe werden in diesem Bereich von Dolomiten gebildet. SCHOBERGRUPPE Die Schobergruppe liegt zwischen dem Iselsberg im Osten, dem unteren Iseltal sowie dem Kalsertal, dem Ködnitztal und dem Peischlachtal im Westen. Die Gebirgsgruppe besteht größtenteils aus Glimmerschiefern und Paragneisen. Lokal kommen Eklogite und Amphibolite sowie seltener Orthogneise vor. Eine abweichende Gesteinsserie aus Granat-Hellglimmergneis und Quarz-Glimmerschiefer ist im Staniskatal zu finden. RIESERFERNERGRUPPE Der Kern der Rieserfernergruppe besteht aus dem gleichnamigen Rieserferner Tonalit. Das magmatische Gestein, welches äußerlich einem Granit ähnelt (Unterschied in der Zusammensetzung der Feldspäte), bildet die höchsten Gipfel der Gebirgsgruppe (Hochgall) inklusive der Patscher Schneid bis zum Rosshorn. Nördlich davon bis zum Klammljoch sind Paragneise und Glimmerschiefer vorherrschend.
15
GLOCKNERGRUPPE Die Glocknergruppe besteht vollständig aus Gesteinen des Tauernfensters. Die Hauptgesteinsarten sind Kalkglimmerschiefer, Prasinit und Amphibolit. Lokal treten auch Serpentinite und Phyllite auf. Südlich der Linie Glorerhütte bis Kals Ortsteil Glor besteht das Gebiet aus Zweiglimmerschiefern und Paragneisen mit Granat sowie Augengneisen. Entlang des Ködnitzbaches bis zur Nigglalm sind vereinzelt Karbonate, Rauwacken und Gipslinsen zu finden. GRANATSPITZGRUPPE Die Gipfelregion der Granatspitzgruppe, zwischen Dorfertal, Kalsertal und dem Iseltal bis zum Felbertauern, besteht aus Granitgneis. Um den Zentralgneiskern sind, bis in die Talregionen, verschiedene Arten von Gneis und Prasinit (Hornbeldenprasinit) vorzufinden. Es überwiegen Augengneise und Biotit-Plagioklas-Schiefergneise. LASÖRLINGGRUPPE INKL. PARNAGENKAMM Die Lasörlinggruppe inkl. Parangenkammes liegt zwischen dem Defereggental (bis zum Klammljoch) im Süden und dem Iseltal bzw. dem Virgental im Norden. Das Gebirge wird von Glimmerschiefern und Paragneisen dominiert. Den größten Anteil bilden dabei Zweiglimmerschiefer, Biotit-Paragneis und Muskovitschiefer. Seltener sind Amphibolite, Granat-Muskovit-Glimmerschiefer, Phyllite, Kalksilikatgneislagen und Quarzite. Nördlich von St. Jakob i.D. treten zwischen den Glimmerschiefern und Paragneisen vereinzelte Kalkmarmor- und Amphibolitlagen zutage. Von Zotten nach Westen zieht, unmittelbar nördlich des Talbodens im Defereggental, ein zu Beginn schmales nach Westen hin breiter werdendes Band aus Tonalit. Einige der umliegenden Klettergebiete, wie beispielsweise in Erlsbach oder im vorderen Trojeralmtal liegen innerhalb der Tonalitzone. Den Nordrand der Lasörlinggruppe und des Parnagenkamms bilden die Gesteine der „Matreier Zone“. Diese meist geringfesten Gesteine sind vom Talboden des Virgentales über das Rotenmanntörl und bis nördlich des Klammljoches zu finden. Die „Matreier Zone“ besteht vorwiegend aus verschiedensten Varietäten von Schiefergesteinen. Dazu zählen Glanzschiefer, Kalkglimmerschiefer und Serizitschiefer. Vereinzelt mischen sich Prasinite und weniger häufig Marmore (Kalk und Dolomit) zwischen die Schiefer. VENEDIGERGRUPPE Die südliche Grenze der Venedigergruppe (Virgental – Umbaltal bis Rötspitze) bis zur Linie Nussingkogel – Frosnitztörl – Schlüsselspitze – Rötspitze besteht aus (Kalk)Glimmerschiefern und Phylliten der „Matreier Zone“. Die Berge innerhalb der „Matreier Zone“ sind häufig durch brüchigen Fels charakterisiert. In isolierten Teilgebieten treten Kalk-, Dolomit- (Falkenstein) sowie Gips-, Eklogit-, Quarzit-, Metagabbro- und Serpentinitbänder und Linsen zwischen den vorherrschenden Schiefer und Phyllite auf. Nördlich der Matreier Zone besteht die Venedigergruppe aus Gesteinen des Tauernfensters. Es überwiegen Paragneise, Phyllite und Prasinite bzw. Amphibolite. Lokal sind Quarzite und Serpentinite zu finden. Der Bereich um den Großvenediger besteht aus Zentralgneis. Dieser setzt sich aus Tonalitgneis mit Einschaltungen von Granitgneis zusammen. Untergeordnet sind Migmatitgneise, Graphitquarzite sowie Biotit-Plagioklas(schiefer)gneise in diesem Gebiet vorhanden.
16
Š A. Bstieler
Geschichte DER GROSSGLOCKNER UND DIE HOHEN BERGE Als „Geburtsstunde des Alpinismus“ wird die Erstbesteigung des Mont Blancs, durch Jacques Balmat und Michel-Gabriel Paccard, am 7.8.1786 bezeichnet. Die höchsten und formschönsten Gipfeln der Alpen waren ab diesem Zeitpunkt die begehrten Objekte von meist wohlhabenden Abenteurern. So wie auch Österreichs höchster Berg, der Großglockner, der 28.7.1800 von den Brüdern Martin und Sepp „Klotz“, zwei weiteren Zimmerleuten und dem Pfarrer Mathias Hautzendorfer von Rangersdorf (Mölltal) erstbestiegen wurde. Erst vier Jahrzehnte später wurde der Gletscherberg Großvenediger erstmals erreicht. Während man Mitte bis Ende des 19tes Jahrhundert in den Lienzer Dolomiten, damals „Unholden von Lienz“ genannt, noch mit den Erstbesteigungen der großen Gipfeln wie die Große Sandspitze und der Großen Keilspitze (Franz Mitterhofer, Besitzer des Kreithofes, Frühsommer1886) beschäftigt war, wurden in den Hohen Tauern bereits die Grate und Wände erschloßen. Am 10.9.1864 konnten die Kalser Bergführer J. Kerer und P. Groder erstmals den Südwestgrat des Großglockners, später „Neuer Kalser Weg“, dann zu Ehren Johann Stüdls als „Stüdlgrat“ umbenannt erklettern. Letzter war maßgeblich an der Gründung des „Bergführerverein Kals“ beteiligt, der 1869 als erster Bergführerverein in den Ostalpen gegründet worden ist. Im Jahr 1886 kamen der Markgraf Alfred Pallavicini, Hermann Crommelin aus Holland und die Kalser Bergführer Christian Ranggetiner und Engelbert Rubisoir beim Versuch die Glocknerwand zu überschreiten, in Folge eines Wechtenbruches ums Leben. Vier Jahre später konnten die Kalser Bergführer J. Kerer und M. Groder den Münchner Stundet der Rechtswissenschaften Karl Hoffmann über den Nordwestgrat auf den Glockner führen. Nicht zu vergessen ist der Oberdrauburger Bergführer Mathias Marcher, der den berühmten Forscher und Bergsteiger Ludwig Purtscheller mehrmals zu Erstbesteigungen in der Schobergruppe und auch in der Lienzer Dolomiten begleitete. Nach ihm wurden der „Marcher Stein“ am Weg zur Karlsbader Hütte und der „Marcher Stein“ im Debanttal benannt. DIE KLASSISCHEN WÄNDE Die Meilensteine in der „Eroberung des Nutzlosen“, wie der französische Alpinist Lionel Terray das Bergsteigen einst bezeichnete, wurden in den Lienzer Dolomiten Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gesetzt. Bergsteiger aus Wien und Graz waren um die Jahrhundertwende dabei besonders bestrebt, größere Wandklettereien zu eröffnen, darunter die Hochstadel Nordwand, die Seekofel Nordwand, die Teplitzer Spitze Nordwand uvm. Diese wurden in den Jahren 1903 bis 1905 von Franz Glatter, Felix König, Karl Doménigg, Eduard Pichl und Alfred Radio-Radiis erstmals bewältigt. 1905 wurde die „Alpenraute“ gegründet, ein Verein, der maßgeblich an der Weiterentwicklung des Alpinismus in Lienz beteiligt war. Kurz nach der Gründung gesellte sich Rudl Eller zu dem erlauchten Rudl Eller (© Alpenraute Lienz) Kreis der Alpenrautler. Gesegnet mit einem exzellenten Gespür für Routenfindung und außergewöhnlicher Körperbeherrschung gelangen Eller schwierige Erstbesteigungen in den Lienzer und Sextener Dolomiten, ein Großteil davon seilfrei. Er krönte seine alpinistischen Leistungen, darunter die Erstbesteigung der Bischofsmütze, der Wildsender Nordwand, der Hochstadel Nordwand und des Grauen Turmes, sowie die Erstbegehung des sog. „Alpenrautekamins“ im Alleingang, 1919 mit der Durchsteigung des Keilspitz Westpfeilers – eine unglaublich schwere Route, wenn man die Ausrüstung der damaligen Zeit in Betracht zieht.
18
Am Ende es ersten Weltkrieges war man der Meinung die „Probleme“ in den Lienzer Dolomiten seien nahezu gelöst. Dass dem nicht so war bewiesen Akteure wie Julius Zipper, Alfred Vorbeck, Hubert Peterka und Maria Mirbeck, als erste Frau in der Erschließungswelle von Kletterwegen, die die Kleine Gamswiesenspitze Ostkante, die Seekofel Nordostkante, die Kleine Laserzwand Südwestwand eröffneten. Im stillen Lavantner Graben bewältigten Roman Szalay und Georg Hecht die Hochstadel Nordwestkante (1926), eine lange und anspruchsvolle Route, die heute noch jeden Alpinisten fordert. DER FÜNFTE UND SECHSTE GRAD In den 30er Jahren waren die Lienzer Alpenrautler Gustl Thaler, Franz Idl und Gerald Leinweber besonders aktiv und konnten große klassische Linien wie die Direkte Laserz Nordwand (später auch in Pause Führer „Im extremen Fels“ aufgenommen), die Laserzkopf Nordwand und den Schinderriss eröffnen. Die Seilschaft Thaler/Leinweber konnte zwischen dem 25.2 und dem 1.3.1941 die erste Winterbegehung der Hochstadel Nordwestkante für sich verbuchen. Immer noch Gustl Thaler, diesmal mit Franz Idl gemeinsam, konnten eine Besonderheit der Lienzer Dolomiten als erste klettern, nämlich die Gesamtüberschreitung der fünf Türme des Spitzkofel Nordgrates im Jahr 1935. Auch die Gesamtüberschreitung aller 24 Gipfel des Laserzkares wurden in den darauffolgenden Jahren unter den heimischen Bergsteigern beliebt. Diese wurde zuerst von Gustl Thaler und Franz Idl in 10,5h ausgeführt und von Toni Egger (1952) und Helmuth Ebner (1957) wiederholt. Für diese Leistung wurden von Sepp „Blasl“ Mayerl (1969) nur 6 Stunden benötigt. DIE NACHKRIEGSZEIT In den 1950er Jahren kam die große Zeit von Toni Egger, jung, draufgängerisch und gesegnet mit viel Talent zum Klettern. Egger und seinen Kollegen, darunter der bekannte Kletterer Hans Sauschek, gelangen schwierige Erstbegehungen in den „gelben Wandbereichen“ der Lienzer Dolomiten, darunter die Roter Turm Nordwand, Roter Turm Direkte Südwand, Laserzwand Südwand, Laserz Nordwand, uvm. 1959 kam Toni Egger im Alter von 33 Jahren in Patagonien, beim Versuch mit Cesare Maestri den Cerro Torre zu besteigen, ums Leben. Nach ihm wurde nicht nur der „Torre Egger“ in Patagonien, sondern auch der „Egger Turm“ am Seekofel in den Lienzer Dolomiten benannt. In der Vor- und Nachkriegszeit darf Rudl Klose nicht vergessen werden, der zwar keine extremen, dennoch eine bedeutende Anzahl an Klettereien mit seinen Kollegen eröffnete. Knapp später, Anfang der 60er bis in die späten 70er Jahren, war der Dölsacher Bergsteiger Sepp „Blasl“ Mayerl an der Reihe. Der Lehrmeister von Reinhold Messner war wie Toni Egger weltweit bekannt und einer der größten Könner des Fachs zu seiner Zeit. Zusammen mit Fritz Zambra, Gerhard Mayr,
Toni Egger 1957 in Südamerika (© Alpenraute Lienz)
19
Manfred Rohracher, Hermann Neumair, Franz Rienzner und Leo Baumgartner konnte er in den Lienzer Dolomiten und als erster Osttiroler Kletterer auch in den Hohen Tauern zahlreiche Routen erschließen. Zu seinen größten Leistungen zählen die Erstbegehung des Laserz Südwandrisses (später „Toni Egger Gedächtnisanstieg“ genannt), der Laser Südwandkamin, Kantenköpfl Südwand, Egger Turm Nordwestverschneidung, Laserz Nordwandpfeiler, Großer Falkenstein, Großglockner Nordwand, uvm. Eine besondere Leistung erbrachten G. Mayr, F. Zambra, K. Hoi, F. Taxböck und M Rohracher, die vom 15 bis 16.2.1964 die Direkte Laserz Nordwand als erste im Winter durchstiegen. DER NEUE MORGEN Rund um die Karlsbader Hütte versuchten ab den frühen 80er Jahren Hannes Wallensteiner und Toni Ponholzer, entlang natürlicher und logischer Linine das Schwierigkeitsklettern voranzutreiben. Die Routen bestechen heute noch durch ihre Steilheit und teilweise auch durch ihre kühne Absicherung. Darunter zählen die „Jugendanstieg“, „Die Vergessene“, „Cheoma“, „Fritz Zambra Gedächtnisführe“ uvm. Herbert Zambra und Robert Mair waren zu der Zeit ebenfalls als Seilschaft äußerst aktiv und kreierten 1985 den “Che Guevara Crack“ in der Laserz Nordwand. Der Namen spricht Bände. Die Kletterer beschäftigten sich nun auch mit gesellschaftlichen und politischen Themen. Durch Sepp und Veronika Sint kam in den 80er Jahren erstmals ein richtiger Aufschwung in das Klettern der Karnischen Alpen und das Duo eröffnete unzählige Routen an den Liköfelewänden und an der Großen Kinigat, darunter auch die damals noch „sehr sportlich abgesicherte“ Supersilberplatte. Sepp und Franz Sint konnten dann 1985 die offensichtliche Rieseverschneidung in der Hochstadel Nordwand erstbegehen.
Toni Ponhholzer
Herbert Zambra
DIE JUNGEN WILDEN Mit der technischen Weiterentwicklung in den 1980er Jahren hielt das Sportklettern und damit der Freiklettergedanke in Osttirol Einzug. Die ersten Klettergärten am Kreithof und nahe der Dolomitenhütte entstanden. Etwas später entwickelte sich auch der Klettergarten am Falkenstein in Matrei. Die noch kleine Szene kletterte mit umso mehr Leidenschaft: Leo Baumgartner, Gerhard Forcher, Bernhard Rienzner, Günther Gruber, Markus Huber, Alban Resinger, später dann Gery Unterasinger, Christian Scherer, Franz „Steiger“ Niederegger, Wolfgang Pichler, Alfred Dworak… um nur einige zu nennen. Allen voran war aber sicherlich Gerhard Forcher die treibende Kraft in Sachen Sportklettern in Osttirol, der nicht nur unzählige Routen eröffnete, sondern den Schwierigkeitsgrad auch stetig nach oben trieb und mit „Widerstand Zwecklos“ und „Die mit dem Fels tanzen“ die ersten 8bs in Osttirol eröffnen konnte. Sowohl Sportklettern im Klettergarten, als auch Klettern im alpinen Ambiente war nun angesagt. Einer, der beides auf hohem Niveau betrieb, war der Leisacher Michl „Rasner“ Egger. Michl, ein herausragender Kenner des Spitzkofel Massivs kletterte einen Großteil der Routen, die er damals als Erster beging, seilfrei und oft auch alleine. Den Schiderriss konnte der „Rasner“ sogar free solo Abkettern.
20
DIE 90ER In den 90er Jahren kamen in der Laserz Südwestwand und am Kantenköpfl durch Herbert Zambra und Gery Unterasinger mit verschiedenen Partnern einige natürliche, nicht extreme, aber psychisch anspruchsvolle Linien dazu, sowie „Im Zustand der Gnade“ und „Kulturbanause“. Zwei Meisterstücke in Sachen Schwierigkeit und mentaler Anforderung sind sicherlich die „Mogli und Cheomas erster Streich“ (Gerhard Forcher und Toni Ponholzer, 1991) an der Laserz Nordwand, sowie die „Standig Ovations“ (Berhard Rienzner und Gery Unterasinger, Anfang 90er) an der Scheibenwand. In diesen Jahren kam man auch langsam auf die Idee bestehende Klassiker, die technisch eröffnet wurden, frei zu klettern. Gery Unterasinger und Franz „Steiger“ Niederegger, beide sehr gute Sportkletterer und mental extrem starke Alpinisten, waren dabei besonders bestrebt. Um die Jahrtausendwende begann die „Sanierung der Klassiker“. Viele der großen Klassiker, vor allem im Laserzkessel, wurden mit Bohrhaken saniert und für die Masse zugänglich gemacht. Fast im gleichen Atemzug entstanden durch Hansi Ekardt, Fred Unterluggauer, Franz Rienzner, usw. eine Vielzahl an Plaisirtouren im der Südwestwand, darunter auch die über die Grenzen hinaus bekannte „Laserzgeischt“. SPORTKLETTERN IST IN! Zeitgleich verschwanden einige Gesichter und viele neue kamen hinzu. Am Falkenstein in Matrei wurden durch die neue treibende Kraft, den Pinzgauer Herbert Ranggetiner, zahlreiche neue Routen im hohen Schwierigkeitsgrad eröffnet, darunter „Einstein“ (8b/+), Per Sempre (8c+) und www.hornhaut.ade" (8b). Letzte konnte Herbert auch free solo klettern. Des Weiteren erschloss Herbert an der Südwand des Roten Turms eine Vielzahl an schwierigen Routen. Seine beiden Toprouten „Heimspiel“ (8c) und „Licht und Schatten“ (9a) sind bis heute noch ohne Wiederholung. Anfang der 2000er Jahre entstanden einige neue Klettergärten, verteilt über ganz Osttirol. In Erlsbach bei St. Jakob, in Forstach bei Prägraten, beim „Weissen Narr“ in Matrei, in Kals und im Lienzer Talboden wurden die Kletterer fündig, darunter Harald Zlöbl, Josef Wibmer, Peter Wurzer, Pichler Lukas, Lisi Steurer, Daniel Ortner, Romed Gomig, Martin Glanzl, Oswald Klaunzer, Max Reisinger, Julian Gruber, Michael Amraser, uvm.
Harald Zlöbl
Herbert Ranggetiner
Sepp „Blasl“ Mayerl
Gerhard Forcher
Gery Unterasinger
Sepp Sint
21
BACK TO THE ROOTS Im letzten Jahrzehnt kam es zu einer weiteren Erschließungswelle. Einige logische Linien im Laserz, die lange nicht beachtet wurden, fanden durch den Osttiroler Ausnahmealpinisten Peter „Luner“ Ortner (weltweit bekannt nach der ersten Rotpunkt der Kompressorroute am Cerro Torre, gemeinsam mit David Lama) und den extrem starken Nordtiroler Kletterer David Lama ihre Erschließer. Mit „Safetey-Discussion“ ist im Jahr 2012 eine physisch und psychisch extrem anspruchsvolle Route entstanden, die sicherlich bisher schwierigste Mehrseillängenroute Osttirols und eine der anspruchsvollsten ihrer Art Österreichs entstanden. Neben der Erstbegehung von der „Kathedrale“, ein
Peter Ortner
Reini Scherer
David Lama
abgelegenes steiles Amphitheater am sog. „Kolm“, konnte das starke Duo auch die erste Winterbegehung des „Erich-Vanis-Gedenkweges“ für sich verbuchen. Eine der größten Gratüberschreitungen Osttirols. Alleingänge im Winter gehören zu den intensivsten Herausforderungen für einen Alpinisten und sicherlich sind die auf den Nordwänden das Höchste überhaupt. Peter „Luner“ Ortner ist darin einer der Hauptdarsteller der jungen Generation. Auf sein Konto gehen auch die Solo Winterüberschreitung der Spitzkofeltürme, sowie die Solo „Winterspeedbegehung“ der Nordwestkante am Hochstadel in nur 4 Stunden. Die Free solo Begehung des anspruchsvollen „Furz Wurz Riss“ gehört ebenfalls zu seinen Höchstleistungen. Matthias Wurzer, Peter Wurzer, Vittorio Messini und Lukas Pichler wurden auf einige noch „offene“ logische Linien im Laserz aufmerksam und konnten in einem modernen Mix aus Trad und Bohrhaken die Routen „Open Books“, „Wirtschaftskrise“, „Hackfresse“ und „Freizeitstress“ eröffnen. ALLES NEULAND? Interessant an der Entwicklung des Kletterns, vor allem im letzten Jahrzehnt, ist dass das Hauptaugenmerk nicht mehr „nur“ auf das Laserz gelegt wurde, sondern vielmehr an den vielseitigen, mehr oder weniger hohen, mehr oder weniger steilen Wänden, die es über ganz Osttirol verteilt gibt und lange nicht beachtet wurden. Reini Scherer konnte mit seinem Bruder Hansjörg viele Sportklettermäßig abgesicherte Routen in den Karnischen Alpen, an der Porze, den Liköfelewänden, an der Großen Kinigat und an der Gatterwand erstbegehen und einige Klassiker von Sepp und Veronika Sint sanieren. Josef Wibmer, gemeinsam mit Andreas Bstieler haben zahlreiche, zum Teil äußerst schwierige Sportklettereien im hinteren Virgental eröffnen können, die bis dato noch sehr wenige Wiederholungen haben. Über den Osttiroler Grenzkamm wurden am Felbertauern über 30 neue Gneis Mehrseillängenklettereien eröffnet, zum Großteil von Pinzgauer Kletterern (Didi Sinnhuber, Martin Kirchner, Christoph Krahbichler, Karl Wieser, Thomas Schranz, uvm.) wie man sie aus der Schweiz oder Chamonix kennt. Auch am Staller Sattel ist kürzlich ein Mehrseillängengebiet
22
entstanden, das Seinesgleichen sucht. Von der anspruchsvollen Plattenkletterei und cleanen Fingerriss, konnten v.a. Vittorio Messini, Pichler Lukas, Isidor Poppeller, Matthias Wurzer und Manuel Gietl eine Vielzahl neuer Linien schaffen. Im Kärntner Zirknitztal (Mölltal) wurde die von Baumgartner Leo in den 80ern entdeckte Rissdurchzogene Gneiswand von Vittorio Messini und Lukas Pichler neu aufgegriffen und zusammen mit Lisi Steurer, Hannes Pfeifhofer, Rudi Hauser, uvm. entstanden viele neue Trad-Linien. Eine spiegelglatte, Riss-durchzogene Wand, wie man sie aus dem Yosemite kennt - die Südwand des Mittleren Kasten im hinteren Dorfertal bei Kals konnte 2016 durch Michael Amraser und Christoph Bacher nach mehreren Anläufen durchstiegen werden. Wer daran glaubt, am Großglockner würde alles schon passiert sein, täuscht sich, denn Hans Zlöbl und Ulrich Mühlburger wurden auf der Südseite des Stüdlgrates fündig, mit „Power of Love“.
Michael „Rasner“ Egger in Hasse Brandler - Große Zinne (©Gery Unterasinger)
23
26
Lienzer Dolomiten
Keilspitze, 2739m Eleganter, talbeherrschender Felsgipfel, einer der schönsten Berge der zentrale Lienzer Dolomiten: nur mit Klettern erreichbar.“ So ein Auszug aus dem Alpenvereinsführer Lienzer Dolomiten. Noch eine Eigenschaft lässt sich hinzufügen, nämlich selten besucht. Denn auch der Normalweg erfordert viel Kondition und trotz der guten Markierung auch Einiges an Spürsinn für die Orientierung. ZUFAHRT Siehe Lämperschoß. ZUSTIEG Siehe Lämperschoß Ostwand. Sobald man das Steinkar erreicht hat, steigt man weglos und mühsam immer höher in das Kar hinauf. Nun ist die Keilspitze links hinten bereits ersichtlich. Über flache Böden und steilere Schotterfelder gelangt man zum Einstieg. Gehzeit ca. 3 Stunden, wobei ein e-bike die Zustiegszeit deutlich verkürzt. Achtung: auf dieser Forststraße besteht Fahrverbot, das Fahren mit dem Rad wird lediglich geduldet, so bitte um entsprechendes Verhalten, damit es auch so bleibt!
Große Keilspitze
Abseilturm Keilturm
Nordwestwand
Westwand
01
178
Schartenkammschneid
Hannes Marinelli beim Abseilen vom Abseilturm (Keilspitze)
179
26 Lienzer Dolomiten Keilspitze
180
1. Westpfeiler R. Eller und S. Katzian, 14.9.1919 1. Winterbegehung: S. „Blasl“ Mayerl und M. Rohracher, 1965 Länge: 500m (ca. 16 Sl) Schwierigkeit: 5 (5 obl.)/R3/IV Auch wenn die Kletterei etwas fester ist als an den Spitzkofel Türmen, steht auch hier das alpine Klettererlebnis in einer einsamen und überwältigen Umgebung, auf einen äußerst anregenden Gipfel im Vordergrund. In einigen Seillängen gibt es nur sehr wenige Placements, daher die Bewertung R3. Ein Rückzug könnte sich durch das Fehlen vieler Stände als sehr problematisch erweisen. Material: 1 kompletter Satz Cams (auch C3) und Keile, sowie ein Sortiment Haken und Hammer, 60m Halbseile. Einstieg: das oberste Band, das vom Steinkar nach links in die Wand hineinzieht (links eines markanten schwarzen Kamines) Route: Nach den ersten relativ eindeutigen 3 Seillängen, wird es brüchiger und man kann direkt an der Kante bzw. weit links davon auch klettern. Ab dem markanten Klemmblock, kann man nun die „Spuren“ wieder finden und man erreicht in Kürze den gelben, großen Turm, welcher nach dem Überwinden der Klemmblöcke, links an der Kante erstiegen wird. Die Wandkletterei rechts (südlich) davon - wie in der alten Führerliteratur beschrieben - ist sehr schwierig und eine Wand im 7ten Grad müsste dafür überklettert werden. Ein luftiger Abseiler in eine sehr enge Scharte führt zur Schlusswand. In Kürze erreicht man schlussendlich den Gipfel.
Abstieg: Der Abstieg erfolgt über den Normalweg (Markierungen). Zunächst nach Nordosten in eine Scharte absteigen, dann über eine brüchige, Seilversicherte Rinne nach Osten auf den Grat zurück. Dann kommt man auf eine kleine Scharte hin, hier über ein Fixseil wieder hinunter und über Schuttbänder nach Osten hin absteigen. Wieder an einem Turm vorbei in eine Scharte runter und auf der anderen Seite wieder rauf. Das Ganze nochmal - etwas abwärts an einem Turm vorbei in eine Scharte runter und über Bänder (immer auf der Südseite bleibend) wieder rauf. Dann wieder hinunter bis man zu einer kleinen unscheinbaren Scharte kommt (auf die Markierungen achten!). Hier links abbiegen und wieder nach Westen zurück auf eine kleine Scharte (kurzes Fixseil). Über ein Schotterfeld rechtshaltend hinunter bis auf einen schmalen Grat (Grat zum Kolmturm hin). Nun in die rechte lange Schotterrinne hinab bis man mit dem Normalweg von der Adlerwand zusammenkommt und schließlich auf die Steigspuren, die auf den „Lavantner Kolm“ führen gelangt. Den gut markierten Steig zum „Lavantner Alpl“ hinunter und zum Ausgangspunkt zurück.
GROßER TURM
ZWISCHENSTAND MÖGLICH KANTE
P
5 50m
KLEMM
P BLOCK
GRAT
4 30m
P
2 40m
R3!
455m Scharte
3+ 45m
465m LOCH
SCHUPPE
P
560m
5 65m
Rinne/offene Verschneidung brüchig!
KANTE
SCHMALER TURM schmale Scharte
4+ ?
SU P SEL
Abseilturm
KES
P
oder
30m
P
PP
oder 10m
4+ 35m
5 60m
PP
3 35m
7 25m
oft nass
KLEMMBLOCK
P
6m runout 4 45m KLEMMBLOCK
455m 3 40m
SU
KLEMMBLÖCKE BRÜCHIGE SCHOTTERRINNE
4+ 45m KS
2 80m
01
181
75
Karlsbader Hütte
Roter Turm Der Rote Turm ist mit seinen 2702 Metern einer der höheren Gipfeln in den Lienzer Dolomiten und in einer alpinen Umgebung eingebettet. Eine knapp 150 Meter hohe Südwand, die mit hochqualitativem Hauptdolomit besticht, lädt hier wahrlich zum Klettern ein. Es verging etwas über ein halbes Jahrhundert bis nach der ersten alpinen Erschließungswelle der logischen Linien, durch Idl, Thaler und Sauschek in den 20er und 30er Jahren, wieder Hand am Roten Turm angelegt wurde. Diesmal waren die starken Kletterer Gerhard Forcher und Hannes Wallensteiner an der Reihe, die die ersten Sportkletterrouten am Roten Turm eröffneten. Den richtigen Durchbruch in Sachen Sportklettern schaffte allerdings Herbert Ranggetiner an die zwanzig Jahre später, der eine Vielzahl an äußerst schweren und langen Sportkletterrouten eröffnete. Einige davon sind bis dato noch unwiederholt, sowie die schwerste Route Osttirols „Licht und Schatten“, die mit 9a bewertet wurde. Wer den relativ langen Zustieg nicht scheut, bietet der Rote Turm einen Kletterspot der Superlative für warme Tage im Frühjahr und Herbst, sowie den ganzen Sommer über.
2500 m Meereshöhe
Süd
Wandausrichtung
ÙÙÙÙ Schönheit
ÙÙÙÙ Absicherung
ÙÙÙÙ Besecherandrang
ÙÙÙÙ Bequemlichkeit
ÙÙÙÙ Parkplätze
Ja - Nein
ZUFAHRT Von Lienz nach Tristach und weiter bis zur Abzweigung Dolomitenhütte. Die mautpflichtige Straße bis zum Ende fahren. Parken beim großen Parkplatz.
Anfänger
Ja - Nein Regensicher
ZUSTIEG Nun über die Forststraße oder den Wanderweg auf die Karlsbader Hütte (Gehzeit ca. 2 Stunden). Hier kann der Zustieg mit einem e-bike deutlich auf ca. 30-40min verkürzt werden! Aber Achtung: Das Fahren mit dem Fahrrad ist nicht erlaubt, es wird lediglich geduldet, bitte um entsprechendes Verhalten, damit es auch so bleibt! Dann weiter über den Wanderweg zum Einstieg des „Panoramaklettersteiges“ bis man unterhalb der Roten Turm Südwand steht. um den Laserzsee herum (rechts herum Wanderweg, links herum Klettersteig), bis auf die gegenüberliegende Seite. Gehzeit ca. 20min.
Ja - Nein
Familienfreundlich
Ja - Nein Netz
23 1 1 1 2 1 2 2
3
5 4 1
< 4b 4c 5a 5b 5c 6a 6b 6c 7a 7b 7c 8a 8b 8c 9a ?
366
Hannes Pfeifhofer, Roter Turm (Š Peter Manhartsberger)
367
79
Gamsklapf
Gamsklapf Der Gamsklapf ist ein relativ „alter“ Klettergarten, der durch seine Nähe zur Stadt und die schattige Ausrichtung immer wieder Kletterer anzieht. Man findet zwar keine ganz leichte Routen, wer sich aber im 6b - 6c Bereich wohl fühlt wird hier sicherlich Gefallen finden! Die Haupterschließungsarbeit hat sicherlich Georg „Angerle“ geleistet. Hari Zlöbl (Troublemaker) und Christian Scherer (Zehnfingersystem) konnten zwei schwierige Routen dem Gamsklapf hinzufügen. Die Klettersaison am Gamsklapf ist ziemlich lang, denn sobald der Schnee weg ist (ca. Ende März/Anfang April), kann hier durch die niedrige Höhenlage bereits geklettert werden. Auch im Sommer kann man vormittags im Schatten angenehme Klettertemperaturen vorfinden. Im Herbst ist dann eher der Nachmittag angesagt, wenn die Luft bereits durch den Tag etwas erwärmt worden ist.
800m
Meereshöhe
Nord - West Wandausrichtung
ÙÙÙÙ Schönheit
ÙÙÙÙ Absicherung
ÙÙÙÙ Besecherandrang
ÙÙÙÙ
ZUFAHRT Von Lienz Richtung Sillian. Durch Leisach hindurch und 1 km nach der Abzweigung „Galitzenklamm“ links abbiegen und über die Brücke drüberfahren. Man kommt somit direkt an einem großen Parkplatz an.
Bequemlichkeit
ÙÙÙÙ Parkplätze
Ja - Nein
ZUSTIEG Vom Parkplatz über den Radweg talabwärts gehen, über die Spatenbachbrücke drüber, bis man nach ca. 150m eine kleine Höhle zwischen den Büschen rechts entdeckt. Hier geht ein kleiner und anfangs etwas verwachsener Steig rechts weg zur Höhe hin. An der Höhle rechts vorbei durch unwegsames Gelände zum Sektor „Höhle“. An der Höhle links vorbei und dem Steig folgen bis man in die oberen Sektoren gelangt. Ca. 10-15 min Gehzeit.
Anfänger
teilweise Regensicher
Ja - Nein
Familienfreundlich
Ja - Nein Netz
Allimitie Lazy
Zustiegswandl
Höhle
Maiglöckerl
31
10 4 1
5
3 3 2
1 1
1
< 4b 4c 5a 5b 5c 6a 6b 6c 7a 7b 7c 8a 8b 8c 9a ?
408
kleine Höhle
Radweg
Ulrich Czopak, Superfly
409
97
Lienzer Dolomiten
Kerschbaumer Alm, 1902m „Verborgene Welt“
Charakter: der Klettersteig „Verborgene Welt“ führt sehr abwechslungsreich mit insgesamt 4 Seilbrücken durch die Schlucht des Klapffalles. Das Besondere isst die Routenführung in unmittelbarer Nähe des Wassers. Der 400 Meter lange Klettersteig wurde 2015 erbaut. Bei Gewitter oder Hochwassergefahr nicht einsteigen! Schwierigkeit: C bis D Steigverlauf: mit Schwierigkeiten von C bis D führt der Klettersteig an den Wasserfällen hinauf. Die schweren Stellen sind kurze Seilstücke, die Bachquerungen an den Brücken sind hingegen leicht. Der Ausstieg erfolgt über der vierten Seilbrücke, weit über den letzten Wasserfall. Nach dem Klamm-Erlebnis kann man in 20min zur Kerschbaumer Alm hinaufwandern. Kletterzeit 1h (130Hm). Exposition: Nord
502
Absicherung: sehr gut mit durchgehendem Stahlseil, wenig Trittbügel Kinder/Jugendliche: Nein (ab 14) Beste Jahreszeit: Mai-Oktober Zufahrt: siehe Weittalspitze Zustieg: vom beim Klammbrückl den Wanderund Forstweg Richtung Kerschbaumer Alm folgen, bis man zur Talstation der Materialseilbahn gelangt. Kurz danach zweigt man nach links zum Einstieg unterhalb des schon sichtbaren Klapffalles ab (Wegweiser). Gehzeit 1 1/4h (550Hm). Abstieg: vom Ausstieg in wenigen Schritten zum Wanderweg. Von dort in 20min. zur Kerschbaumer Alm und dann über den Wanderweg zurück zum Ausgangspunkt. Gehzeit 1h (680Hm). Stützpunkt: „Kerschbaumer Alm“ siehe „ Klettern Lienzer Dolomiten“
Wanderweg Kerschbaumer Alm
zurück zum Parkplatz
A B
A
Alu-Seilbrücke
B/C Pfeiler B/C
B
C steil B/C A
B/C C steil A
Alu-Seilbrücke
B
C/D steil B/C
A
B/C B/C B/C Schlundplatz A
B A B
Alu-Seilbrücke A
Wanderweg zur Kerschbaumeralm
C/D steil plattig B/C B plattig B/C
B/C Spreizschritt B B/C Alu-Seilbrücke
A A
503
SALEWA.COM