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WO UND WANN KLETTERN...

Wegen der Vielzahl von Felswänden in der Region Verona findet sich für jede Jahreszeit ein Spot, an dem man angenehm klettern kann. Nachfolgend einige zusätzliche Vorschläge zu geeigneten Sektoren für diverse Bedingungen oder Wünsche.

...ES IST SEHR WARM

Reine Sommergebiete sind natürlich immer die am höchsten gelegenen oder die nördlich exponierten. La Lama bei Sega di Ala, Gauli oder Torla liegen recht hoch und sind nach Westen ausgerichtet, weshalb ein Besuch am Morgen sinnvoll ist. Der Sektor Falesia degli Amici liegt zwar in geringer Höhe, ist aber fast komplett nördlich ausgerichtet, somit scheint die Sonne nur am späten Nachmittag auf die Wand. Bei nicht allzu hoher Luftfeuchtigkeit ist auch die nordöstlich ausgerichtete Wand von Sottocoi ein sehr guter Tipp, ebenfalls die inmitten der Schlucht Vajo dell’Orsa liegenden Sektoren oder nachmittags die Gebiete Falconi und Tempio delle Cimici (die in der Regel gut belüftet sind). In Ceraino findet man gute Bedingungen oft nachmittags, Im Klettergarten Grola dagegen meist am Morgen.

…ES IST SEHR KALT

Der ideale Klettergarten für den Winter ist definitiv Sengio Rosso, wo dank des Mikroklimas und der Ausrichtung Klettern in Shorts und Shirt in dieser Jahreszeit nichts Ungewöhnliches ist (es kann deshalb aber ganz schön voll sein). Angenehme Alternativen bieten Campore (Cerna), Majocon oder die Sektoren Inverno und 4 Stagioni in der Schlucht Vajo dell’Orsa. Südlich ausgerichtet sind auch die Klettergärten im Gardaseegebiet und Serpele. Ceredo Alta ist an sonnigen Tagen perfekt bis ca. 13 Uhr, Ceredo Classico und New Ceredo liegen ab ca. 10 Uhr in der Sonne. Auch im südlich exponierten Gebiet Ederland kann an sonnigen Tagen geklettert werden.

…DU HAST WENIG ZEIT

Quasi null Zustieg gibt es bei Gaium, Eldorado, Ceraino Classica und Tessari Storica. Sehr schnell erreichbar (im Osten von Verona) sind auch Alcenago, Ceredo Classica und New Ceredo.

…DU MACHST DEINE ERSTEN SCHRITTE IN DER SENKRECHTEN

In den Klettergärten Alcenago, Marciaga und La Grola (Ca’Verde), auch wenn dort die Fünfer nicht zu unterschätzen sind. Für Kinder und Anfänger*innen gleichsam gut geeignet sind auch Udulna (dort wegen der Kanalnähe aufpassen), das nahegelegene Tessari Storica mit einem neuen leichten Sektor sowie in Ceraino der Sektor Scivoli. Die eine oder andere leichte Route findet sich auch an der Placca del Forte und in Mitria, in der Vajo dell’Orso-Schlucht im Sektor Quattro Stagioni oder Torla (auch wegen der Nähe des Rifugios empfehlenswert).

…DU HAST LUST AUF PLATTEN

Das Königreich der Fußtechnik ist Ceraino mit toller Felsqualität und unglaublicher Reibungskletterei. Herrliche Platten finden sich auch am Cordespino-Bergrücken, u.a. den Gebieten Placca d’argento, Talian, Placca del Forte oder Mitria.

… DU HAST LUST AUF ÜBERHÄNGE (ODER ES REGNET)

In den Gebieten Ceredo Classica, Ciclopi und Sottocoi hängen viele Routen so weit über, dass man seiner unbändigen Kletterlust auch bei Regen frönen kann. Wenn es nur wenig geregnet hat, dann sind die Wände im oberen Bereich des Cordespino-Bergrückens am schnellsten abgetrocknet, denn sie liegen morgens in der Sonne und sind gut belüftet.

…DU WILLST HART ANGREIFEN

Die Klettergärten mit den meisten schwierigen Routen sind die bei Ceredo (Classica, New, Falconi und Alta) sowie Falesia dei Ciclopi und Sengio Rosso. Ebenfalls anzuführen sind Sega di Ala, Vajo dell’Orsa, Parete dei Sogni, u.a. (wie aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich).

… DU HAST LUST AUF AUSGESETZTHEIT

Der am weitesten abgelegene und exponierteste Klettergarten ist definitiv Meteorite: schon der Zustieg bietet große Emotionen. Viel Luft unter den Füßen hat man auch im Sektor Specchio oder Jamaica in der Vajo dell’Orso-Schlucht (beim zuletzt genannten Sektor ist das Band mit den Einstiegen nur durch Klettern erreichbar). In dieser Hinsicht bemerkenswert ist auch die Lage von Sipario delle Ombre oberhalb des Flusses, Placca del Bruno sowie Ceraino Classica, wo bei einigen Sektoren ein schmales Band verläuft, an dem man sich unbedingt selbst sichern muss (z.B. Maso Corona).

…DU WILLLST SEHEN, WO DU STEHST

Obwohl je nach bevorzugtem Kletterstil und aktueller Form der Schwierigkeitsgrad einer Route sehr subjektiv ist und seit jeher Diskussionen unterliegt, gibt es zweifellos insgesamt hart bewertete Klettergärten. Ihr werdet das bei den nicht extremen Routen von Tessari Storica, Placca d’Argento, Ceraino Classica und Garda Metoga vermutlich auch so sehen.

Erhöhte psychische Anforderungen – sogar Angst bleibt eventuell nicht aus – stellen die Gebiete Meteorite, Jamaica und Specchio. Auch in einigen Sektoren von Ceraino Classica, Sipario delle ombre, Talian und Placca d’Argento sichert man vom Hängestand auf einem schmalen Band.

Wer sich gerne auf eine ganz lange Reise gegen die Schwerkraft macht (nicht das 80-m-Seil vergessen!), wird diese vor allem in folgenden Gebieten unternehmen können: Sengio Rosso, Ceraino Classica (dort lassen sich zwei Längen verbinden), Falesia degli Amici, Grattugia, Giardino delle Peonie (mit zweitem Umlenker verlängerte Routen), Specchio und Ciclopi.

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