ETV Hamburg Jubiläumsmagazin

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Jubiläums-Ausgabe 2014 | C 2837 F

125 Jahre ETV Ein Streifzug durch die Eimsbütteler Sportgeschichte


ETV-JubilAumstermine 2014 APRIL Sa/So, 28.-29.06.2014 KickBEEs Mädchenfußballturnier. Fußballplatz Bundesstraße

Do, 24.04.2014. Kanu Sternfahrt zum Rathaus. Bootshaus Bismarckstraße 26.04-03.05.2014. Ponyhof- und Angelreise für Kinder. Lüdersbüttel

JULI 23.07-01.08.2014 Jugend-Surfreise. Eckernförde

MAI Sa, 10.05.2014, ab 9 Uhr. Karate Workshop mit Köksal Cakir. Sporthalle Hohe Weide

SEPTEMBER

Sa/So, 10. - 11.05. 2014, ab 10 Uhr. Fecht-Qualifikationsturnier zur Senioren WM. Sportzentrum Bundesstraße

So, 14.09.2014, ab 11 Uhr. Sommerfest, Kinder-Olympiade, 1,25 km Jubiläumslauf. Softballplatz Hohe Weide, Sportzentrum Bundesstraße

Di, 14.05.2014, ab 19 Uhr. Jubiläumsfußballspiel ETV – FC St. Pauli. Fußballplatz Hoheluft

OKTOBER

Fr-So, 16. - 18.05.2014, ab 10 Uhr. Deutsche Volleyballmeisterschaften U18 männlich. Sporthalle Hoheluft

Do, 09.10.2014, 18 Uhr. Dierkes & Partner Mittelstandsforum: Visionen für einen großen Breitensportverein. Sportzentrum Bundesstraße

Fr, 23.05.2014, ab 20 Uhr. Jubiläumsparty mit Live-Musik und Tanz. Sportzentrum Bundesstraße Fr/Sa, 30. - 31.05.2014, ab 10 Uhr. Internationale Dt. Meisterschaften im Equality Tanzen. Club Céronne, Sportzentrum Bundesstraße JUNI

Sa/So, 25. - 26.10.2014, ab 9 Uhr. Internationales Weißherbstturnier der Fechtabteilung. Große Halle, Sportzentrum Bundesstraße NOVEMBER

Sa/So, 14.-15.06.2014 Fußballturnier G-F-Jugend. Fußballplatz Bundesstraße Sa/So, 14.-15.06.2014 Handballturnier für Damen- und Herrenteams. Sporthallen Hoheluft & Hohe Weide Fr, 20.06.2014 Fußballturnier C-Jugend. Fußballplatz Bundesstraße

11.10-19.10.2014 Israel-Jugendaustausch

So, 09.11.2014 Kinderturn-Sonntag. Sportzentren Bundesstraße & Hoheluft DEZEMBER So, 07.12.2014 Weihnachtsmärchen. Hamburg Haus

Sa/So, 21.-22.06.2014 Fußballturnier E-D-Jugend. Fußballplatz Bundesstraße

EV Niendorf Broetchentuete 11.12.12 13:00 Seite 1

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Editorial

Mehr als ein Sportverein Liebe Eimsbuttelerinnen und Eimsbutteler, liebe Freunde des ETV, größter Hamburger Breiten- und Wettkampfsportverein genießt.

Frank Fechner

wir feiern 125 Jahre ETV und ich freue mich sehr, dass der Verein jung, quicklebendig und innovativ geblieben ist. Unsere Mitglieder sind neugierig und aufgeschlossen. Neugierig auf Sport und unsere Angebote für Fitness und Gesundheit, für Wettkampf und Spiel, aber auch neugierig aufeinander. Der ETV ist seit Jahrzehnten ein zentraler Treffpunkt für Menschen in Eimsbüttel, ein Bezugspunkt für Kinder und für Senioren, für Mütter und Väter, für Leistungs- wie Breitensportler. Das stimmt zuversichtlich und dafür bin ich allen früheren Vorständen dieses großen Vereins dankbar. Denn nur durch den Bau und späteren Ausbau des Sportzentrums an der Bundesstraße konnte der ETV die Bedeutung gewinnen, die er heute als

Alles begann vor 125 Jahren mit dem Turnen, doch schnell schlossen sich weitere Sportarten an. Turner und Fußballer, die in den frühen Jahren der deutschen Sportgeschichte häufig Kontrahenten waren, verstanden sich beim ETV von Anfang an gut. Vielleicht ist auch das einer der Gründe für das frühe Wachstum des ETV zu einem Großverein in Hamburgs Westen. Bald gründeten sich weitere Abteilungen. Der ETV vergrößerte sich, mietete ein Bootshaus an, baute eine Tennisanlage und einen Tribünen-Sportplatz an der Hoheluft. Von Beginn förderte die Stadt Hamburg die Entwicklung des ETV, zunächst mit günstigen Erbbaurechten auf städtischen Grundstücken, später durch den Abschluss langfristiger Sportrahmenverträge. Auch dafür sind wir heute dankbar. Um 1900 war Eimsbüttel noch fast am Hamburger Stadtrand gelegen und Lokstedt ein Ausflugsziel zur Sommerfrische. Heute verfügen wir im Herzen der Stadt über zwei hochwertige Sportzentren, die in dieser Kompaktheit und Qualität in Hamburg einzigartig sind. Mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche gehören inzwischen zur ETV-Familie, über 6.000 der 12.500 Vereinsmitglieder sind in der Turnund Gymnastikabteilung und betreiben dort im weitesten Sinne Gesundheitssport. In 23 Abteilungen wird Wettkampfsport betrieben. Der ETV lässt sich nur angemessen beschreiben, wenn man die Vielfalt der Menschen und ihre Bewegungsbedürfnisse respektiert und ernst nimmt

und die Breite des Vereinsangebots daraus entwickelt. „Die ganze Welt des Sports“ wollen wir bieten, erschwinglich für jede und jeden, auf hohem Niveau, das ist unser Anspruch, den wir täglich leben. Aber wir sind längst mehr als ein Sportverein. Der ETV ist Kristallisationspunkt im Stadtteil, Partner der umliegenden Schulen bei der Umsetzung der Ganztagsschule, Treffpunkt der Senioren für Wanderungen und Ausflüge mit der Spätlese 55 plus, Kommunikationszentrum für Tausende Familien und Kompetenzzentrum für Gesundheit, Bewegung und Sport in Eimsbüttel. Das alles ist über 125 Jahre aufgebaut worden mit dem Engagement und der Weitsicht vieler ehrenamtlich engagierter Mitglieder und mit der Unterstützung tatkräftiger hauptamtlicher Mitarbeiter, die sich mit dem ETV identifizieren. Sie übernehmen Verantwortung für ihren Verein. Ihnen gilt es, zu danken, ihnen ist dieses Jubiläum gewidmet. Dass das Jubiläumsjahr 2014 zusammenfällt mit umfangreichen Um- und Ausbauten im Sportzentrum an der Bundesstraße ist sichtbares Zeichen für die Frische unseres Traditionsvereins. Gehen Sie mit uns und diesem Jubiläumsmagazin auf eine kleine Reise durch 125 Jahre Sportgeschichte in Eimsbüttel. Ich bin froh und dankbar, dabei sein zu dürfen. Auf in die Zukunft! Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht

etv-hamburg.de | 3


Inhalt THEMEN Olaf Scholz gratuliert Grußwort des ersten Bürgermeisters

5

Aufarbeitung Der ETV in der NS Zeit

9

Medaillenverdächtig ETVer bei den Olympischen Spielen

36

ETV Universum Die Sportstätten

38

Sonstiges Adressen und Ansprechpartner

4

Impressum

4

Sportabteilungen Aikido

10

Karate

22

Badminton

11

Leichtathletik

23

Basketball

12

Schwimmen/Wasserball

24

Club Céronne

13

Softball

25

Faustball

14

Spätlese 55plus

26

Fechten

15

Rehasport

26

Floorball

16

Studio

27

Fußball

17

Tennis

28

Handball

18

Tischtennis

29

Hockey

19

Turnen- und Gymnastik

30

Judo

20

Trendsport

31

Kanu

21

Volleyball

32

Impressum Herausgeber Frank Fechner (V.i.S.d.P.) Redaktionsleitung Kathrin Friedrich, Nicola Berchtold Autoren dieser Ausgabe: Ahlf, Ahrendt, Bauer, Behnke, Berchtold, Ehlbeck, Erler, Fechner, Friedrich, Granel, Grassau, Gencay, Havekost, Hirsack, Jencquel, Kappel, Kiefer, Kuegler, Liebe, Lüder, Medoch, Perßon, Petersen, Plemper, Quassokowski, Raubold, Römhild, Salomon-Prym, Schmeckel, Urban, Voigt,

4 | etv-hamburg.de

Weinberg, R. Wenzing, Wilcken, Wüpper. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht die Meinung der Redaktion oder des ETV wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Manuskripte zu kürzen und redaktionell zu bearbeiten. Konzept und Gestaltung hey + hoffmann media group Gertrudenkirchhof 10 20095 Hamburg Tel.: 040.3742360-0 www.hey-hoffmann.de

Art Direction kravcov hey hoffmann agentur für werbung + design Fotos UHH/Fabricius, Die Schulfotografen, Scholz, Schmeckel, Zapf, Stark, Franck, Salomon-Prym, Landesbetrieb-Geoinformation, Witters, DTB, Schmidt, Wiedegreen, istockphoto.com, fotolia.de. Anzeigen Reiner Hansen, Tel.: 431830-88 werbekontor@hamburg.de

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Grusswort

Herzlichen GlUckwunsch Liebe Mitglieder und Freunde des Eimsbutteler Turnverbands,

I

m Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg gratuliere ich herzlich zum 125jährigen Bestehen. Traditionsvereine wie der ETV beweisen, dass der Sport in Hamburg allgegenwärtig ist. Als größter Hamburger Verein, der sowohl Breitenals auch Spitzensport unter einem Dach vereint, übernimmt der ETV im Stadtteil und darüber hinaus eine sehr wichtige soziale Funktion.

Der Sport hat für den Senat einen hohen Stellenwert. Mit der Dekadenstrategie für den Hamburger Sport hat sich eine neue Form der Sportpolitik in Hamburg etabliert. Gemeinsam mit allen Beteiligten setzen wir nach und nach Maßnahmen um, die den Breiten- und Spitzensport in unserer Stadt verbessern. Der ETV ist dabei ein wichtiger Partner für die Sportstadt Hamburg. Auch bei der Umsetzung der Ganztagsschule mit dem Schwerpunkt Sport und Bewegung arbeitet der Verein zukunftsweisend mit den Schulen und Behörden zusammen. 2014 ist in Hamburg das „Jahr des Wassersports“. Dazu passt die Kanu-Sternfahrt zum Hamburger Rathaus, an der auch der ETV in seinem Jubiläumsjahr teilnimmt. Dem ETV und allen Mitgliedern wünsche ich ganz besondere Jubiläumsevents und weiterhin sportlichen Erfolg.

OLAF SCHOLZ

Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg

etv-hamburg.de | 5


„Turnvereine sind der „soziale Kitt“ unserer Gesellschaft, ohne diese Gemeinschaft würde ein wesentlicher Teil an Lebensqualität in unseren Städten und Kommunen fehlen.“ Rainer Brechtken, Vorsitzender des Deutschen Turnerbundes

Aus dem Nachlass von Walter von der Ahé (Bildmitte vorne), aufgenommen um 1899/1900

WILLKOMMEN BEIM ETV Hamburg Hier lebt der Sport: 1889 bis 2014

6 | etv-hamburg.de


„Der ETV ist einer der größten Vereine in Hamburg – nach Mitgliederzahl und auch in dem Willen, mit Bewusstsein für die Vereinstradition ständig in Bewegung zu bleiben, um als moderner Sportanbieter attraktiv zu sein.“ Günter Ploß, Präsident des Hamburger Sportbundes

E

igentlich passt es nicht so recht zu einem quicklebendigen Jubilar, ein Heft voller Erinnerungen an sich selbst zu machen. Zurückschauen, Schwelgen in alten Zeiten - dahinter verbirgt sich viel Wehmut und die Gefahr, unser Heft wichtiger zu nehmen, als die Menschen, die diesen Verein bewegen und beleben, die diesen Verein ausmachen.

Deshalb ist dieses Heft, das wir Ihnen und uns zum Geburtstag schenken, auch kein normales Jubiläumsheft. Es hat keinen Anfang und kein Ende, es ist nicht chronologisch sortiert und auch kein Sammelsurium mit Erinnerungen an eine gute alte Zeit. Es ist herrlich unvollständig, es vernachlässigt und ignoriert. Es versammelt die Geschichten einiger Menschen, die hier in den letzten 125 Jahren Sport getrieben haben, heute Sport treiben und in die Zukunft turnen, tanzen, rennen, kurz sporteln. Die Frage ist also nicht, was ist hier wann passiert?, sondern eher: Was macht den Sport hier so lebendig - bis heute und auch noch übermorgen? Gibt es ein „typisch ETV“? Das Gründungsjahr 1889 geht auf die Geburt des „Eimsbütteler Männerturnvereins“ zurück – entstanden nach schweren Geburtswehen am Abend des 12. Juni 1889 in Jappes Wirtschaft an der heutigen Fruchtallee. Die Nachwehen waren wohl ebenfalls recht stark, da es zu einigen Abspaltungen und Wiedervereinigungen kam, bis sich durch eine Fusion 1898 endgültig der Eimsbüttler Turnverband (ETV) gründete. Wer versucht wäre zu formulieren, was typisch ETV ist, und das für eine Zeit von 125 Jahren, der würde sich naturgemäß sehr schwer tun. Von 1889 bis heute hat sich die Gesellschaft so sehr verwandelt, dass wir uns die Augen reiben, wenn wir Details herausziehen: Zwei Weltkriege, zwei Jahrhundertwenden, die schlimme Nazizeit, die sogenannten goldenen 50er. 1889 war das Jahr der Weltausstellung, in der ein stolzes Paris der Weltöffentlichkeit einen beleuch-

1889

1893

Gründung Eimsbütteler Männerturnverein

Sportstätten Und der ETV fühlt sich jung wie nie: Das Jubiläumsjahr begann mit der Einweihung der neuen modernen Dreifeldhalle an der Hohe Weide und geht weiter mit dem Komplett-Umbau des Sportzentrums an der Bundesstraße. Vor 125 Jahren dagegen verfügte der Verein noch über keine einzige eigene Halle und Gründe für

1898

Die ersten drei Bände Winnetou von Karl May erscheinen

1890

Die Sporthalle an der Bundesstraße wurde 1910 fertig gestellt

Im Jahr 2014 findet der Besucher eine extra Internetausgabe der ETV Homepage speziell für Smartphone oder I-Pad. Aber: Gegründet nach einem Streit in der Kneipe, heute einer der größten Sportvereine Hamburgs, gelegen im Herzen des bevölkerungsreichen Eimsbüttel, stetig wachsend, auch gegen den Trend – diese Stichworte lassen an einer Sache keinen Zweifel: Hier wird nicht nur Sport getrieben, hier wird auch gestritten, gerungen, gefeiert, gelacht und gelebt: „Hier lebt der Sport. Seit 1889“ durch und mit den Menschen, die hier Sport treiben, arbeiten, den Nachwuchs trainieren, sich ehrenamtlich engagieren und den ETV zu dem machen, was Sie heute vor Augen haben.

Zusammenschluss von Eimsbütteler Männerturnverein und Eimsbütteler Turnerschaft zum Hamburg-Eimsbütteler Turnverein

Die erste Saison der englischen Football League geht mit Preston North End als erstem Fußballmeister der Geschichte zu Ende

1880

teten Eiffelturm präsentierte, um die Elektrizität als zukunftsweisende Technik zu feiern.

Zusammenschluss Hamburg-Eimsbütteler Turnverein und Eimsbütteler Turnerschaft zum Eimsbütteler Turnverband Elisabeth von Österreich-Ungarn wird von dem italienischen Anarchisten Luigi Lucheni mit einer angespitzten Feile ermordet

1900

Gründung der Fechtabteilung

1900

1906 Gründung der Fußballabteilung

1910 Eröffnung des ETV-Sportzentrums an der Bundesstraße Uraufführung von Gustav Mahlers Sinfonie der Tausend in München

1910

1924 Gründung der Tennisabteilung im ETV Tod von Franz Kafka

1920

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„Die Frage darf nicht rückwärtsgewandt lauten, wen es länger gibt, sondern muss sich auf die Zukunft richten. Dann heißt die Antwort: Beide werden ewig leben.“ Univ.-Prof. Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg

dass die schon damals antisemitisch geprägten “Turnerkreuze“ in die Fassade der Halle eingemauert wurden, s. Kasten auf S. 9 (die Geschichte des ETV in der Nazizeit). Sparbier war Gründungsmitglied des ETV und er hatte gute Kontakte zu Wirtschaft und Politik. Ganz im Geiste seiner Zeit deutschnational und vaterländisch eingestellt, trieb er den Bau von Sportstätten in ganz Hamburg voran, um junge Männer im „vaterländischen Turnen“ zu unterrichten, auch um sie wehrtüchtig zu machen. Auch die heute vereinseigenen Sportplätze an der Bundesstraße und an der Hohe Weide entstanden zu dieser Zeit. Eine Übersicht unserer Sportstätten finden Sie auf S. 38 Tradition: Leistungs- und Breitensport Der ETV ist ein Mikrokosmos der deutschen Gesellschaft. Seit über hundert Jahren kommen Menschen in den Verein, um sich hier zu treffen, zu turnen, Spaß zu haben oder Leistung zu zeigen. Wie die Fußballjungs vom Eimsbütteler TV, denen der Rhetoriker Walter Jens zwischen 1931 und 1937 regelmäßig zujubelte. Natürlich war er dabei, als seine Lieblings-Fußballmannschaft die Schalker mit 2:1 im Volksparkstadion geschlagen hat.

Die Sanitäranlagen (oben) und ein historischer Blick in die heutige Große Halle

den Anfangsstreit lagen auch in der Diskussion darüber, ob im Clubraum einer Gaststätte oder in einer Turnhalle trainiert werden sollte. In Eimsbüttel verlief vor 125 Jahren die Landesgrenze zwischen Hamburg und Preußen mitten auf dem Schulterblatt und hinter engen Gassen erstreckten sich über die Osterstraße, den Grindelberg bis hin zur Hoheluft grüne Wiesen, auf denen Vieh weidete. Die Zusammenlegung zum Verband 1898 brachte frischen Schwung: 1910 war die neue vereinseigene Turnhalle an der Bundesstraße fertig, nach den Plänen von Julius Sparbier, dem „Verbandsvorsteher“. Es geschah auch mit Wissen Sparbiers,

1932 Gründung der Hockeyabteilung im ETV X. Olympische Sommerspiele in Los Angeles 1930

8 | etv-hamburg.de

Auch in der klassischen Diszipin des Turnens hat der ETV stets Leistung gezeigt. Auf S. 36 und 37 finden Sie eine Sonderseite über die olympischen Erfolge des ETV. Daneben haben viele Sportarten eine lange Tradition im ETV. Alle Abteilungen, die vor dem Krieg gegründet wurden, konnten ihre Erfolge fortsetzen und ausbauen - bis heute. Und es kamen und kommen immer wieder neue Sportarten dazu. Das Sportprogramm spiegelt die Wünsche und Trends, die Traditionen und Vorlieben unserer Mitglieder. In diesem Jubiläumsheft lesen Sie, was unsere Sportler selbst als besonders, erwähnenswert oder zukunftsweisend für Sie herausgestellt haben. Blättern Sie sich ab Seite 10 alphabetisch durch unsere Abteilungen. Alle Angebote und Möglichkeiten im ETV können wir hier nicht darstellen. Ergänzen wollen wir hier nur, dass der ETV neben seiner sportlichen Kern-

1935

1971

Der amtierende deutsche Fußballmeister Schalke 04 verliert 2:1 gegen den ETV In den USA kommt das erste Dosenbier in den Handel

1937

Gründung der Volleyballabteilung Daimler-Benz meldet den Airback als Patent an

Gründung der Basketballabteilung In einer geheimen Besprechung erläutert Hitler die Grundzüge seiner auf Krieg angelegten Außenpolitik

1940

1950

1960

1970


„125 Jahre ETV, hier lebt der Sport im Herzen Eimsbüttels seit 1889. Mit 12.000 Mitgliedern ist der ETV der viertgrößte Sportverein in Hamburg und beeindruckt mich durch sein Breiten-und Leistungssportangebot. Weiterhin viel Erfolg!“ Michael Neumann, Senator für Inneres und Sport

kompetenz auch regelmäßig Jugendreisen anbietet zum Ponyreiten, Skifahren, Angeln oder Surfen. 2014 gibt es erstmals einen Jugendaustausch mit einem Judoverein aus Zichron in Israel. Der ETV heute und morgen Der ETV ist nicht nur ein Spiegel der Hamburger Gesellschaft, sondern im mancher Hinsicht versteht er sich durchaus als Vorreiter, als Wegbereiter. Wir möchten nicht nur reagieren, sondern agieren, Denkanstöße geben und Vorbild sein. Neben der historischen Aufarbeitung ist sich der ETV auch seiner Verantwortung für die über 5.000 Kinder und Jugendlichen im Verein bewusst. Seit 2010 kooperiert der ETV mit dem Verein Dunkelziffer e.V., um eine Kultur des Hinsehens zu etablieren, Kinder und Jugendliche zu stärken und vor sexuellen Übergriffen zu schützen. Kinder spielen im ETV eine zentrale Rolle. Die ausgebuchte Kinderwagengarage und die vollen Hallen nachmittags oder am Wochenende zeugen davon. Um Kinder sportlich besonders zu förden, hat der ETV 2008 eine Kinder-Sport-Schule (KiSS) ins Leben gerufen. Die KiSS setzt auf eine sportartenübergreifende Bewegungsausbildung. Außerdem ist die ETV Tochtergesellschaft KiJu (ETV Kinder- und Jugendförderung gGmbH) GBS Träger an vier Grundschulen und auch in der Nachmittagsbetreuung an weiterführenden Schulen aktiv. So jung wie der Nachwuchs sind auch manche aufkommende Trends. Neben Tamburello bieten wir Tag Rugby, Hula Hoop und Slackline an. Die ehemalige Trendsportart Floorball ist mit der Bundesligamannschaft inzwischen Deutschlandweit vertreten und gehört zu den publikumsstärksten Sportarten im Verein. Der Jubilar lebt, fühlt sich fit und will den Sport weiter hochleben lassen. Wenn das kein Anlass zur Freude ist! Wir laden Sie ein, gemeinsam mit uns zu feiern, weit über den Stadtteil hinaus! Alle Jubiläums-Veranstaltungen finden Sie auf S. 2. Viel Vergnügen beim Streifzug durch 125 Jahre Eimsbütteler Sportgeschichte!

ETV in der NS-Zeit Die Geschichte des Vereins während der Nazizeit ist heute relativ gut erforscht. Der ETV war als ein bürgerlicher Turnverein mit deutschnationaler Ausrichtung gegründet worden, wie sie zu jener Zeit weit verbreitet waren. Vereinsfunktionäre wie Julius Sparbier, August Bosse und Robert Finn galten lange als Männer der Tat und für den Verein als unentbehrlich. Erst die jüngeren Forschungen zur ETV-Geschichte in der NS-Zeit zeigen sie im Licht ihres völkischen Denkens. Nach der Machtübernahme 1933 hatten die Nationalsozialisten einige Sportorganisationen und Vereine verboten, aufgelöst oder gleichgeschaltet. Der ETV wurde weder verboten noch aufgelöst, sondern schloss bis 1935 alle jüdischen Mitglieder aus. In der Großen Halle im Hauptgebäude an der Bundesstraße hatten die Nazis zwischen 1940 und 1943 ein Zwangsarbeiterlager eingerichtet, mit einer Kapazität von 385 „Plätzen“. Während in der Großen Halle die Zwangsarbeiter lebten, ging in der Kleinen Halle der Turnbetrieb weiter. 2009 beauftragte der ETV unabhängige Historiker unter der Leitung von Hannes Heer, die die Rolle des ETV zwischen 1933 bis 1945 und das Schicksal der jüdischen Mitglieder erforschten. Konsequenzen aus den Historiker-Recherchen - Umbenennungen: „August-Bosse-Platz“ in „Softballplatz Hohe Weide“, „Julius Sparbier-Plätze“ in „Sportplätze Bundesstraße“, „Robert-Finn-Halle“ in „Große Halle“ - Zwei Granitstelen vor dem ETV-Sportzentrum: eine als Denkmal für die verfolgten und ermordeten jüdischen ETV-Mitglieder, die zweite als Gegendenkmal zum existierenden Kriegerdenkmal („Unseren gefallenen Kameraden“). - Zwei große Erklärungstafeln an der Fassadenseite der Großen Halle mit den steinernen Symbolen und Turnerkreuzen zur Genese und Problematik der Turnerkreuze sowie zu den wesentlichen Erkenntnisse zum Zwangsarbeiterlager. Der Historiker Sven Fritz hat die Geschichte des ETV während der NS-Zeit in einem Buch mit dem Titel „‘...daß der alte Geist im ETV noch lebt.‘ Der Eimsbütteler Turnverband von der Gründung bis in die Nachkriegszeit“ zusammengetragen – erhältlich im Buchhandel oder im ETV-Sportbüro für 14,80 €. Siehe zum Thema auch das Sonderheft vom November 2010 (erschienen mit dem ETV-Magazin 4/2010), Download über die Homepage, www.etv-hamburg.de

2008

1996

2007

Eröffnung des vereinseigenen Fitness-Studios Letzter der 210 Atombombentests Frankreichs auf dem Moruroa-Atoll

Satzungsreform: Einführung des Aufsichtsrates

Gründung der KiSS, Übernahme der Kunstrastenplätze Das Finanzinstitut Lehman Brothers meldet Insolvenz an

2011

Nicolas Sarkozy gewinnt die Präsidentschaftswahlen in Frankreich

1980

1990

2000

2010

Gründung der ETV-KiJu Die Wehrpflicht in Deutschland wird abgeschafft

2014 Übernahme Dreifeld Halle Hohe Weide Der Ausbruch des ersten Weltkriegs liegt hundert Jahre zurück

2014

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„Sport im Ganztag - ein neuer Baustein der Kooperation Schule - Sportverein.“ Brigitte Grösser , Schulleiterin der Grundschule Döhrnstraße

Aikido

Seit über 30 Jahren: Eine kleine Geschichte des Aikido im ETV

In Bildern

Übung der Techniken

Es begann im Oktober 1982: Reinhard Hahne hatte mit dem ETV vereinbart, Aikido anzubieten. Reinhard setzte eine Anzeige in die Zeitschrift „Szene“ (so machte man das damals): „Aikido Kurs im ETV.“ Es kamen 30 Leute und die Halle war voll. Aikido war in der Szene ein Geheimtipp für eine ungewöhnliche Asiatische Budo Sportart. “Budo” ist der Oberbegriff der aus Japan stammenden Kampfsportarten, wobei das “Do” als “Weg” übersetzt wird. Es ist also der Weg des Kampfes. Im Oktober 1983 wollte Reinhard Hahne diese Sportart in ihrem Ursprungsland trainieren, er verließ den ETV und ging nach Tokio. Die Gruppe übernahm Sabine Mumsen. Ronald Kügler kam 1984 dazu; er verließ seine Gruppe in Altona, weil die Richtung seines Lehrers Asai Sensei (Düsseldorf, 8 Dan) dort nicht mehr verfolgt wurde und teilte sich mit Sabine die Trainingszeiten.

Übung einer Schwert Kata

Entspannung als Abschluss einer Technik

Heute wird das Training von den Dan-Trägern Ronald Kügler, Volker Platz und Peter Roscher geleitet. Wir trainieren regelmäßig am Dienstag, Donnerstag und Freitag. Auch wenn der Einstieg in das Training immer möglich ist, veranstalten wir spezielle Anfänger-Kurse, meistens im Frühjahr und Herbst. Neben den Lehrgängen die unser Verband veranstaltet , u.a. ein großer Lehrgang zu Ostern im ETV, laden wir selbst einmal im Jahr einen hochgraduierten Lehrer zu einem Lehrgang bei uns ein.

Das Besondere am Aikido IIm Aikido sind Grundgedanken der shintoistischen Philosophie über „Wahrheiten und Prinzipien des Lebens (musubi)“ in Bewegungen und Budo-Techniken umgesetzt worden. Um das erkennen zu können, muss man intensiv trainieren und durch die Tiefen der eigenen Erkenntnisfindung gehen. Wichtige Elemente des Aikidos sind kreis- bzw. spiralförmige Bewegungsabläufe. Die Techniken sehen für Außenstehende tänzerisch aus, sind aber sehr wirksam. Aikido ist ganzheitlich: Aikido entwickelt nicht nur den Körper, sondern auch das Bewusstsein. Deshalb können Graduierungen nicht durch extremes körperliches Training

Wurf nach Abwehr mit Kotegaeshi

1986 schied Sabine aus der Gruppe aus und Ronald führte sie alleine weiter. Im Laufe der Zeit erwuchsen aus der Gruppe viele gute Aikidokas, die graduierten und dann auch Trainingsaufgaben mit übernahmen.

beschleunigt werden können. Es muss Zeit vergehen, in der das Verständnis wachsen kann. Im Aikido geht es nicht um Konkurrenz, alle Gradierungen trainieren zusammen. Da der Sport auch sehr gut für „Ältere“ geeignet ist, bieten wir donnerstags Training für die Gruppe 50+ an. Schwerpunkte des Trainings sind Atem-und Energieübungen, Übungen für die Körperstärkung und Basistechniken des Aikido.

Weitere Infos auf unserer ETV-Webseite oder unter http://www.aikido-eimsbuettel.de/ (rk)

1998 1982 Geburt des Aikido beim ETV Die Schauspielerinnen Romy Schneider und Grace Kelly kommen ums Leben

1889

10 | etv-hamburg.de

1920

1950

1980

Manfred Motz, Träger des 5. Dan startet mit regelmäßigen Lehrgängen beim ETV Kanada, Japan, Russland, die USA sowie die Mitgliedsstaaten der europäischen ESA schließen den Vertrag über den Bau der internationalen Raumstation ISS ab

2014


„Mit dem ETV verbindet mich eine jahrzehntelange gute, faire und sportliche Zusammenarbeit!“ Peter Torke, 1. Vorsitzender von Grün Weiß Eimsbüttel

Badminton

Badminton: Athletische Höchstleistung mit Spaß

In Bildern

gentlich kann der Betreffende ja Badminton, denn er hat schon oft Federball gespielt. Er kommt locker aufs Feld, merkt aber schnell, welche Technik, Kraft und Schnelligkeit nötig sind, einen Punkt zu erkämpfen. Man spielt sich den Ball leider nicht gegenseitig zu, sondern aneinander vorbei. Wenn der Schweiß strömt und der Unterarmmuskel nach dem ersten Training so zittert, dass er das Bierglas später kaum halten kann, dann versteht der Spieler, dass Badminton nach Boxen die Sportart mit der höchsten athletischen Anforderung ist.

Es ist noch nicht allzu viele Jahre her, dass sich Sportler unter Badminton nichts vorstellen konnten. Einen Ball mit bespannten Schlägern hin und her schlagen, ja, das ist Federball, das haben wir alle am Strand gespielt, das ist simpel.

Besonders schön: Es macht auch noch riesigen Spaß, als Einzel und mehr noch im Doppel und im Mixed. Und in einer Mannschaft ist für jeden etwas dabei: Vier Herren und zwei Damen tragen in unterschiedlicher Zusammensetzung insgesamt acht Spiele aus. Mal dominiert die Technik, bei anderen die Reaktion und bei wieder anderen kommt der Erfolg über die Ausdauerkraft.

Aus dieser Annahme resultiert bis heute oftmals eine gewisse Herablassung gegenüber Badminton. Dies ändert sich erst, wenn jemand zum ersten Mal gegen einen Badminton-Spieler antritt. Kein Problem, ei-

Aufschlag

Martin Zhang bei den Vereinsmeisterschaften 2007

Hamburger Meister 2011, Aufstieg zur Oberliga A

Die Goldenen Zwanzig Jahre Die ersten 20 Jahre waren - aus sportlicher Sicht - die erfolgreichsten. Ab dem Frühjahr 1958 wurde beim ETV Badminton gespielt. Schon 1959 gab es erste Titel bei den Hamburger Einzelmeisterschaften: Fred Janotta bei den Herren, Eddi Wünning und Werner Gaidamawiczius Vizemeister bei

den Damen. In den Folgejahren regnete es weitere Titel. Herausragend 1964: die Titelgewinne mit Ann Eggs, Karin Weber und Max Ruczinski. 1968 Titel durch John Kirkebye und Jürgen Ringler; außerdem zwei Vizemeistertitel. Hinzu kam die Hamburger Mannschaftsmeisterschaft mit dem Aufstieg in die Oberliga Nord (damals höchste Deutsche Spielklasse) mit Abund Wiederaufstiegen in den Folgejahren.

1959 Erster Titel bei den Hamburger Einzelmeisterschaften und erster von jährlichen Vergleichskämpfen mit dem Dänischen Erstligisten Lyngby BK Hawaii wird 50. Bundesstaat der USA

1889

1920

1950

1964

5.Mannschaft. Gewinner der Bezirksliga 2012/2013

Drei Titel bei den Hamburger Meisterschaften Martin Luther King jr. erhält den Friedensnobelpreis

1968

Aufstieg in die Oberliga Nord Gewaltsame Niederschlagung des „Prager Frühlings“ durch die einmarschierenden Truppen des Warschauer Paktes 1980

2011 Hamburger Meister, Erfolgreiche Relegation in Greifswald, Aufstieg in die Oberliga A Google geht mit dem Sozialen Netzwerk Google+ an den Start 2014

etv-hamburg.de | 11


„Ich habe mich im Leben schon einigen Vereinen zugehörig gefühlt. Der ETV ist der erste, in dem ich nicht mehr Leistungssport betreibe. Zum Glück ist das Breitensport-Angebot hier sensationell vielfältig!“ Gabi Bauer, Moderatorin

BASKETBALL

Legendär und lustig, glorreich und dramatisch Basketball gibt es seit 1937 im ETV. Nach einer kurzen Unterbrechung entstand aus der Schulmannschaft des Helene-Lange-Gymnasiums die erste Jugendmannschaft. Heute zählen wir drei Damen, sechs Herren & ein Mixed Team. Es ist erfreulich, dass wir so vielen Leuten die Möglichkeit bieten können, Basketball zu spielen. Neben alteingesessenen Teams gibt es inzwischen auch eine Herrenmannschaft, die komplett aus der eigenen Jugend kommt. Aber was ist es, das den Basketball im ETV ausmacht? Es sind Geschichten über legendäre Spiele, glorreiche Aufstiege und dramatische Abstiege. Eines dieser Ereignisse fand kürzlich statt, als die zweiten und dritten Herren intern den letzten Oberligaplatz 2013 ausspielten. Für alle, die lange dabei sind, spielt auch die Bindung zum Verein eine wichtige Rolle. Zum

Babsi Basketballerin

Beispiel das weihnachtliche Basketballern mit den zweiten Herren und Damen. Mixed-Teams, Mandarinen, Marzipankartoffeln und Glühwein sind hier der Standard. Steffi, über zehn Jahren aktiv, bringt es auf den Punkt: „Das waren Jahre der Emotionen, der Leidenschaft mit allen Höhen und Tiefen. Ob leistungsbezogen oder als Thekentruppe, ob mit Perücke oder unter dem Motto Dirty Dancing - stets stand für mich im Vordergrund wie lustig es war. Basketball – natürlich im ETV – ist mehr als ein Mannschaftserlebnis. Zusammenhalt, Verlässlichkeit, unbedingter Einsatz für die anderen, das durfte ich erfahren. Selbst jetzt im hohen Alter treibt es mich daher nach der Pampersgymnastik abends in die Halle.“ (ke)

Jugend-Basketball

Nachgefragt

In 10 Jugendmannschaften spielen mehr als 150 Kinder und Jugendliche Basketball beim ETV. Wir haben leistungs- und breitensportorientierte Teams, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Basketball ist ein technisch höchst komplexer und taktisch anspruchsvoller Sport, der viele Kids begeistert. Teamplay ist für den Erfolg unerlässlich. Wir sind daher bemüht neben der sportlichen Ausbildung auch die menschliche Entwicklung zu berücksichtigen. Die Kinder kommen aus den verschiedensten Kulturkreisen und sozialen Schichten und doch gelingt der Umgang miteinander vorbildlich und vorurteilslos. Unsere Basketballjugend tritt stets als starke Einheit auf! (sg)

Den ETV kenne ich von klein auf sehr gut. Dort habe ich schon Hockey gespielt und auch einige Jahre Judo gemacht. Mit neun Jahren habe ich zu meinem Geburtstag einen kleinen Basketballkorb bekommen. Das Spiel hat mir gleich gefallen und ich wollte das mal in einer Mannschaft ausprobieren. Beim Training wurde ich von den Spielern und Trainern gleich sehr gut aufgenommen. Meine Mannschaft ist total nett und wir haben immer eine Menge Spaß zusammen. Besonders toll finde ich es, wenn der Mannschaft eine gute Aktion gelingt und dann sogar Zuschauer applaudieren. Matthis, 11 Jahre

1999

1995

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2007

Aufstieg 1. Herren in die Regionalliga

Aufstieg 1. Damen in die Regionalliga

„Wer wird Millionär“ startet bei RTL

Ban Ki-Moon wird UN Generalsekretär

2000

2005

Barbara Solje spielt seit 2013 bei den zweiten Damen des ETV und ist Basketballerin aus Leidenschaft. Babsi, du bist ja Mitglied der ersten Stunde bei der wiederbelebten Basketballsparte. Wie fing das denn damals alles an? Alles fing auf dem Schulhof der Jahn Schule an, wo wir gegen die Schüler der Helene –Lange Schule spielten. Daraus gründete sich dann die erste Jungenmannschaft in der ich mitspielte, bis Jens Lange dann das erste Mädchen-Team gründete. Was fällt dir ein wenn du an den ETV Basketball denkst? Da fällt mir sofort „ETV Family“ ein. Vor allem in meiner Jugendzeit haben wir gemeinsam viele Wochenenden in der Halle verbracht oder sind mit mehreren Teams auf Turniere gefahren. Meine Töchter sind auch beide ETVerinnen. die Kleine ist beim Eltern-Kind-Turnen und die Große beim Ballett und jetzt auch in der Schwimmabteilung. Jetzt hast du ja einige Jahre bei der Pampersgymnastik verbracht. Warum ging es dann zum Basketball zurück? Ich habe zwar mehrere Anläufe gebraucht, aber mir war klar ohne Basketball geht es nicht. Einmal Teamplayer immer Teamplayer.

2011 Der ETV schafft es erstmalig mit 365 aktiven Mitglieder in die Top 20 der größten Basketballvereine in Deutschland (Platz 16) Die „Atlantis“ ist das letzte Space Shuttle, dass zur ISS startet. Danach werden die Shuttles außer Dienst gestellt 2010

Qualifikationsturnier für die Norddeutschen Meisterschaften der M20 in der Sporthalle Hoheluft

2014

2013 Hamburger Meisterschaft W20 Die Axel Springer AG gibt den Verkauf des Hamburger Abendblattes bekannt 2014


„Helene Lange war ziemlich sicher nicht im ETV! ... Aber sie wäre es sicher gern gewesen, hätte sie in Hamburg gelebt und hätte sie um die Qualität und das Angebot des ETV gewusst! Körperertüchtigung spielte schließlich zu allen Zeiten eine wichtige Rolle - besonders Sportangebote für Mädchen hätten die Frauenrechtlerin interessiert!“ Angelika Blütener, Schulleiterin des Helene-Lange-Gymnasiums

Club Céronne

Club Céronne – von damals bis heute

In Bildern

1947 der erfolgreichste Hamburger Tanzsportverein. Er stellte immer wieder Spitzen- und Meisterpaare im Tanzsport. Vom Club Céronne kommt etwa das Deutsche Meisterpaar 1994 in der Standard S-Klasse (der höchsten Amateur-Klasse), Thomas und Christine Heitmann, die heute bundesweit zu den Toptrainern gehören.

Die Geschichte unseres Tanzsportclubs begann genau am 26.3.1947. 18 junge Hamburger der Tanzschule Heinrici gründeten den Club. Im Juli 1947 durfte Madame Céronne, eine Tanzpädagogin im 17. Jahrhunderts am Hofe Ludwigs des XIV, die Namenspatenschaft für den Club übernehmen. Am 15.11.1967 fand erstmalig im Bundesgebiet der Zusammenschlusses eines Tanzsportclubs mit einem großen Sportverein statt: Der Club Céronne, schloss sich mit dem ETV zusammen und bekam Räumlichkeiten in der Bundesstraße 96. Der Club Céronne im ETV Hamburg ist seit

Junioren S Standard Turnier im Club Céronne 1972

Die Turnierpaare des Clubs wurden schon immer von erfahrenen Toptrainern trainiert. Diese Tradition wird bis heute fortgesetzt und das nicht nur im Leistungssportsektor. 1967 war es John Little, der die Tänzer begeisterte. Heute werden die Paare von Christine Garau-Heitmann im Standard und Eva Brunswig im Latein betreut. Jurij Kaiser (Deutscher 10-Tänzemeister) trainiert die Nachwuchspaare.

Thomas und Christine Heitmann 1993

2013 ertanzten die Céronne-Paare 8 Hamburger Meistertitel und 5 Vizemeistertitel. Zwei Paare, Sven Glass und Judith Holzwarth sowie Michael und Larissa Haul, konnten sich sogar den Norddeutschen Meistertitel sichern.

Turniergruppe des Club Céronne 1988

Lust auf’s Tanzen bekommen? Der Turniersport und die Tanzkreise sind (noch) nichts für Sie? Sie können noch nicht tanzen? Dann sind unsere Schnupperkurse das Richtige für Sie: der Einstieg ist jeden ersten Sonntag im Monat möglich. Für alle Tanzbegeisterten findet jeden Freitag ab 20.30 Uhr die TanzBar statt. Hier können Sie zu Standard-, Latein-, Salsa- &

Discofox-Musik tanzen, nette Leute treffen und viel Spaß haben! Neugierig machen ganz sicher auch unsere größten Veranstaltungen 2014! Im Mai finden die Deutschen Equality-Meisterschaften (Tanzsport gleichgeschlechtlicher Paare) statt. Im September werden dann die Norddt. Meisterschaften bei uns ausgetanzt. Lust bekommen? Dann kommen Sie gerne vorbei und sprechen Sie uns an! www.ceronne.de oder 0176 - 99 10 18 09

1962 1947

Ehepaar Dr. Berthold: Weltmeister über 9 Tänze Gebhard Weigele und Johann Sulzberger melden das erste Patent für eine Autowaschanlage an

1967 1968

Gründung des Clubs Thomas Mann vollendet den Roman „Doktor Faustus“

Sven Glass/Judith Holzwarth: Norddeutsche Meister Hauptgruppe II S Standard 2013

Zusammenschluss ETV und Club Céronne

Ehepaar Beinhauer: Deutsche Meister über 9 Tänze

Che Guevara wird erschossen 1920

1940

1960

1980

1994 Christine und Thomas Heitmann: Deutsche Meister Standard S-Klasse Steven Spielbergs „Schindlers Liste“ wird mit sieben Oscars ausgezeichnet 2000

etv-hamburg.de | 13


„Der ETV steht für gute Kooperation und Nachbarschaft zum Wohle der Eimsbütteler Bevölkerung. Der kleine Nachbar von der Gustav Falke Straße gratuliert dem großen ETV vom ganzen Herzen zum 125. Geburtstag!“ Jörg Heinsohn, Vorsitzender, FC Alsterbrüder v. 1948 e.V

FaustbalL

Meisterschaften ohne Ende Auf dem Feld und in der Halle

In Bildern

Zwei Jahre nachdem sich die Faustballabteilung im ETV gründete (1896), fand die erste Turnierteilnahme statt. Schon 1913 wurde im ETV Frauenfaustball eingeführt. Und ab 1928 sammelten die ETVer unzählige Titel und Platzierungen bei Hamburger, Norddeutschen und Deutschen Meisterschaften sowie bei Turnfesten, allein 25 Deutsche Meistertitel.

Peter Ehlbeck – der Fritz Walter des Faustballs

Claus Ehlbeck 1989

Holger Dringenburg 1989

Thorsten Holst 1989

Legendenmannschaft 1954

1928 Deutscher Meister der Herren (gefolgt von fünf weiteren) Uraufführung der Dreigroschenoper in Berlin

1900

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1925

Von 1964 bis 1994 spielte der ETV eine große Rolle in der Feld-Bundesliga, von 1979 an eine noch größere in der Hallen-Bundesliga mit immerhin drei Nordmeistertiteln in Folge. 1972 setzte sich die Erfolgsgeschichte auch international fort. Neben diversen Vereinstiteln konnte Claus Ehlbeck, der heutige Vorsitzende der Faustballabteilung 1979 einen Weltmeistertitel feiern, 1980 wurde er Europameister und 1982 erneut Weltmeister und dafür durch Bundespräsident Karl Carstens mit dem Silber-

nen Lorbeerblatt ausgezeichnet. Im Rahmen des 100jährigen Jubiläums war der ETV 1989 Ausrichter der Deutschen Meisterschaft und errang vor ca. 10.000 Zuschauern an der Hoheluft überraschend den Vizemeistertitel. Bis heute sind die ehemaligen Bundesligaspieler in der Altersklasse erfolgreich: Seit 1995 konnten sie 17 Deutsche Meistertitel sowie diverse Vizemeisterschaften erringen. Aber Faustball wird auch als Seniorensport im ETV betrieben – unsere gemischte Donnerstagsgruppe in einem Alter zwischen 70-90 Jahren hält sich mit Begeisterung auf einem Kleinfeld mit niedriger Leine fit. Neueinsteiger sind herzlich willkommen. Und die stolze Tradition soll fortgeführt werden mit dem Aufbau einer neuen Schüler- und Jugendabteilung.

Faszination Faustball – Sport mit Emotionen Wussten Sie schon, dass... … es allein in Deutschland ca. 40.000 Aktive Faustballer in 1.500 Vereinen gibt? … ca. 100 Bundesligateams in den ersten und zweiten Ligen wöchentlich um Punkte kämpfen? … in den Ligaspielen der Bundesliga toller, begeisternder Sport geboten wird? … Faustball eine World-Games-Sportart ist? … Faustball weltweit gespielt wird (u.a. in Brasilien, Chile, Argentinien, Namibia, Japan, USA, Österreich, Schweiz, Spanien, Italien, Tschechien, Dänemark)?

1934 Deutscher Meister der Damen Erste Fernsehübertragung in Deutschland

1947

(gefolgt von 1948 und 1954) erster Deutscher Meistertitel der Legendenmannschaft

1968

Thor Heyerdahl bricht mit fünf Crewmitglieder auf dem aus Balsabaumstämmen Aufstieg in die„Kon-Tiki“ Oberligavom Nord gefertigten Floß peruanischen Hafen Callao nach Der Roman „Die Deutschstunde“ Polynesien auf Lenz erscheint. von Siegfried

1950

… Faustball jede Menge Spaß macht? Faustball ist Wettkampf– und Leistungssport, für viele aber auch ein Freizeitvergnügen. Die besten Frauen und Männer spielen in den ersten Bundesligen Nord und Süd. Die jeweils drei besten Teams spielen im März (Halle) und September (Feld) um die Deutsche Meisterschaft. Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Disziplin sind wichtig, aber auch Koordination und Ballgefühl. Den Ball bei verschiedenen Geschwindigkeiten (bis zu 150 km/h) mit der Faust zu schlagen oder auf dem Unterarm genau zu platzieren, ist immer wieder eine Herausforderung.

1979 Weltmeister mit der Nationalmannschaft (Claus Ehlbeck, auch 1982) Der Hamburger SV wird deutscher Fußballmeister

1975

1996 100jähriges Bestehen der Faustballabteilung Mit Schaf Dolly wird das erste geklonte Säugetier der Welt geboren

2000


„Der ETV gibt mir die Möglichkeit, meine Leidenschaft für das Fechten zu teilen und weiterzugeben.“ Paul Donaldson, Fechttrainer

Fechten

Ein paar Gedanken von und mit Paul Donaldson

Ich fechte jetzt seit 33 Jahren. Mein bester Freund hat gefochten, ich habe Rugby gespielt. Irgendwann hat er mich mitgenommen. Angefangen habe ich mit Florett und Degen. Ein Jahr später wechselte ich zum Säbel, meiner Lieblingswaffe. Es ist eine ehrliche Waffe mit schönen Bewegungen. Besonders mag ich das Timing-Fechten, das ist beim Säbel extrem. Außerdem sind Säbelfechter aggressiv, aber kontrolliert. Damit kann ich gut umgehen! Der Dundee YMCA in Schottland war mein erster Fechtclub. Es ist ein Sportclub wie der ETV,

In Bildern

der verschiedene Sportarten anbietet, nur ist er sehr viel kleiner. 1997 bin ich zum ETV gekommen. Das, was ich in Dundee zuvor gelernt und erfahren habe, also, dass der Verein so etwas wie eine Familie ist, in der man sich gegenseitig hilft und unterstützt, versuche ich hier im ETV an die Mitglieder weiterzugeben. Faszinierend ist, dass wir der einzige Verein in Hamburg sind, in dem alle drei Waffen gefochten werden. Wir vereinen die unterschiedlichsten Charaktere und gesellschaftlichen Schichten. Dabei sind wir sehr sozial, aber auch leistungsorientiert (besonders bei den Aktiven und Senioren).

Fechtmeister und Schülerin nach der Lektion

Ich möchte die Fechtabteilung weiter auf- und ausbauen. Ein eigenes Leistungszentrum wäre schön und noch mehr ETV-Fechter in den Nationalkadern. Schön wäre es auch, wenn sich eine Art Generationenvertrag innerhalb der Fechterfamilie etablieren würde, so dass alle voneinander lernen und profitieren können. Denn wenn die Fechter-Familie funktioniert, funktioniert auch der Sport!

Fechterinnen können auch anders!

Länderkampf 2013 Ita.-Ger. in der Börse

Als die vier Musketiere das Rathaus verteidigten Ende September 2012 gab es auf dem Rathausmarkt in Hamburg ein großes Fechtspektakel. Im strömenden Regen verteidigten die vier Musketiere das Rathaus und den Sportsenator von Hamburg. Unser Trainer hat viele Fechter/Innen motiviert bei diesem einmaligen Event dabei zu sein. Wir

2000 Erstes Weißherbstturnier Air France stellt den Flugbetrieb der Concorde ein

1995

2000

haben eine Choreographie erarbeitet, die wir mit 40 Fechtern, verkleidet als Angreifer, Retter oder Musketier, auf dem Rathausmarkt aufgeführt haben. Die Performance war bühnenreif! Trotz des schlechten Wetters blieben Passanten stehen und schauten uns zu. Uns allen hat das Theaterfechten viel Spaß gemacht. Es war eine schöne Abwechslung! Die Krönung war, dass unser frisch getrautes Brautpaar nebst Hochzeitsgesellschaft vorbei gekommen ist!

2004

ETV auf Reisen in Hong Kong

2009

2013 Deutsche Seniorenmeister/in 40+: Gesche Reimers und Dimitri Prudovski im Säbel

Erstmals Reise zur Hong Kong Fencing Team Challenge

Damensäbel Deutschlandpokal 2. Platz Harvard Student Mark Zuckerberg startet das Unternehmen Facebook als Kontakplattform für Kommilitonen

Deutsche Vereine (Frauen: VfL Wolfsburg / Männer: FC Bayern München) holen erstmal das Triple im Fußball (Pokalsieg, Meisterschaft, Championsleague-Sieg)

Angela Merkel wird das zweite Mal Bundeskanzlerin

2005

2010

2014

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„Der ETV ist der einzige Sportverein, in dem ich je wirklich war. Die anderen Kurzaufenthalte zählen nicht.“ Mike Dietz, Floorballnationaltorhüter

Floorball

Floorball im ETV – Rasanter Aufstieg

In Bildern

Trainingsbesprechung der Piranhhas

PiranhhasMotto: Wir haben Hunger!

Das „Wunder von Leipzig“ der Pokalsieg 2010

Die Lady Piranhhas zeichnen sich durch Erfolge aus

Abteilungsgründung

1995

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Und auch sportlich hat der ETV in dieser Zeit viele Erfolge gefeiert. Ein deutscher Meistertitel 2003 bei den Herren (Kleinfeld) und ein weiterer in der U17 Altersklasse 2005 waren Meilensteine, aus denen sich auch die zehnjährige Zugehörigkeit zur Bundesliga entwickelt hat. Denn seit 2003 ist der ETV ununterbrochen

Mitglied der höchsten deutschen Herren-Spielklasse. Vom Abstiegskandidaten hat sich das Team nach und nach zu einer Topmannschaft entwickelt. Unvergessen ist dabei natürlich der Pokalsieg von 2010, als der ETV als erster Norddeutscher Verein überhaupt einen Titel auf dem Großfeld feiern konnte. So ist Floorball alles im allem eine Erfolgsgeschichte! Allen die an dieser Geschichte mitgewirkt haben und bis heute mitwirken gebührt der größte Dank. Auf viele weitere erfolgreiche und bissige Jahre!

Piranhhas sind beliebt, aber bissig Die Floorballer gehören mit dem Bundesligateam zu den Publikumslieblingen im ETV. Seit der Saison 2013/2014 ist das Team mit eigenem Logo und eigenem Namen am Start: Die ETV Piranhhas sind bissig und haben Hunger auf Erfolge. Damit das auch so bleibt, hofft Chefcoach Johan Nilsson für die Zukunft: „Das wir uns als

Abteilung und Team weiterentwickeln und noch mehr Kinder und Jugendliche für Floorball begeistert haben.“ Ein weiterer Zukunftswunsch ist: „Eine eigene Floorball-Halle, wo all unsere Gruppen perfekt trainieren können.“ Um dahin zu kommen, müssen die Piranhhas noch weiter an der Bekanntheit ihrer Sportart arbeiten. Auch dazu möchte der Trainer beitragen: „Wir wollen ganz oben mitspielen und natürlich auch die Meisterschaft holen.“

2003

1998 Lewinsky-Affäre in den USA

Seit 1998 gibt es die Floorball- (ehemals Unihockey-) Abteilung im ETV. Aus einer Schulkooperation mit der Ida-Ehre-Gesamtschule und später einer kleinen Gruppe innerhalb der Leichtathletikabteilung hat sich der Sport mittlerweile zu einem der Aushängeschilder des Vereins entwickelt. Mit über 200 Mitgliedern ist die Abteilung zu einem der größten Floorballvereine Deutschland geworden. Klingt toll und ist es auch! Der ETV hat früh das Entwicklungspotenzial der Sportart erkannt und unter anderem dafür gesorgt, dass Hamburg ein Zentrum für Floorball in ganz Deutschland geworden ist. So wurde beispielweise 2013 die U19 Herren Weltmeisterschaft in Hamburg ausgetragen!

2010

Deutscher Meister auf dem Kleinfeld In München wird über den deutschen Kandidaten für die Olympiabewerbung 2012 entscheiden. Überraschend setzt sich Leipzig gegen Hamburg durch

2000

2005

Deutscher Meister U17 auf dem Kleinfeld Fußballschiedsrichter Robert Hoyzer gesteht Spielmanipulationen

2005

Deutscher Pokalsieger Großfeld Sebastian Vettel wird zum ersten Mal Formel 1 Weltmeister

2010

2014


„Wenn ich an den ETV denke, denke ich vor allem an die große Fußballtradition und erfolgreiche Mannschaften in der damaligen Oberliga-Nord, aber auch den Pokalsieg der Herren 2011. Weiter so und Glückwunsch zum 125-jährigen Jubiläum!“ Dirk Fischer, Präsident des Hamburger Fußballverbandes

FuSSball

Seit 1906 am Ball: Heute für Mädchen, Jungs, Frauen und Männer

Werner Thomsen

schaft bis nach Wilhelmsburg“, erinnerte sich Walter Jens 1974 in seinem berühmten Aufsatz „Vorbei, die Eimsbütteler Tage“.

Der ETV verfügt heute über eine der größten Nachwuchsabteilungen der Stadt. Ob sich die Gründerväter dies so vorgestellt haben, als sie die Fußballabteilung am 12. Mai 1906 aus der Taufe hoben? Es geschah in der Räucherkate Schöning, in deren Nachbarschaft günstigerweise ein Schuhladen lag, der „Fußballstiefel in bester Ausführung“ anbot. Die Nachfrage war enorm: Schon 1912 jagten fast 500 Kicker beim ETV dem Ball hinterher. Die große Zeit folgte in den 1920er und 1930er Jahren, als zeitweise sogar der HSV abgehängt wurde. „Wir fuhren mit der Mann-

Bis 1956 spielte der ETV zusammen mit HSV, St. Pauli, Werder Bremen und Hannover 96 noch in der Oberliga Nord. Während andere Vereine danach die Entwicklung zum Profifußball mitgingen, beschränkte sich der ETV fortan auf den Amateur- und Nachwuchsbereich. Wie erfolgreich das sein kann, zeigte sich 2011, als die junge Landesliga-Mannschaft überraschend Hamburger Pokalsieger wurde. Ihr kollektiver Abgang im „Prämienstreit“ hinterließ auf allen Seiten nur Verlierer. Heute kämpfen die Männer um den Landesliga-Verbleib, die Frauen stehen vor dem Aufstieg in die Verbandsliga. Die Junioren U19, U17 und U15 spielen allesamt in Hamburgs höchster Klasse. Zusätzlich zur Breitensportorientierung eine auch sportlich starke Bilanz. Ein bisschen ist es so wie einst bei Walter Jens: „Als ich zur Schule ging, war alles ganz einfach: Das Identifikationsobjekt hieß TV Eimsbüttel.

Uppenkamp braust, Eimsbüttel lacht Zweimal gelang es ETV-Fußballern, den amtierenden deutschen Meister zu schlagen: Am 26. Mai 1935 verlor Schalke 04 2:1 an der Hoheluft. Und am 10. Oktober 1954 reiste Hannover 96 mit einer 2.1-Niederlage heim. „Der Platz an der Hoheluft war proppevoll“, erinnerte sich ETV-Läufer Paul Ahrens an die Begegnung.

Lange sah es gar nicht gut aus, der ETV lag bis in die Nachspielzeit 0:1 zurück und war immer wieder an 96-Keeper Schadly verzweifelt. Und dann geschah es. Jupp Wolff schilderte am Tag danach im Hamburger Abendblatt: „Spiel vor dem Tor Hannovers, zweimalige Abwehr, Uppenkamp braust heran, ein Schuss aus 25 m und 1:1! Eimsbüttel lacht. Noch ein Angriff, Heitmann flankt, Kurt Manjas Kopf ist vor Schadlys Händen da. 2:1 für Eimsbüttel. Jubel und nochmals Jubel und Abpfiff.“

Das Urgestein des Hamburger Amateurfußballs spricht über seine Zeit beim ETV (Foto: 1981) Vielen in der Hamburger Fußballszene giltst du als Urgestein des ETV. Fühlst du dich auch so? Ein bisschen schon. Schließlich war dieser Verein meine sportliche Heimat seit ich nach dem Weltkrieg in ETV-Tracht meine ersten Schussversuche unternommen habe. Auch in Zeiten, in denen ich in anderen Vereinen tätig war. Du hast also nicht immer beim ETV Fußball gespielt? Nein, nur in der Jugend und relativ kurz bei den ersten Herren. Schon recht früh habe ich ins Trainerfach gewechselt und war dabei zumeist in anderen, teilweise recht prominenten Vereinen tätig. Z.B. bei Victoria, Bergedorf 85 und bei den HSV Amateuren. Hin und wieder aber auch im ETV. Wir sehen dich regelmäßig bei unseren Ligaspielen. Dein Interesse am Fußball also ungebrochen? Ja, klar, der Fußball war ja immer mein Wegbegleiter, und hier bei den Ligaspielen des ETV kann ich verfolgen, wohin sich der Amateurfußball entwickelt. Außerdem lädt die schmucke Platzanlage zum Besuch geradezu ein.

2006

Der ETV gewinnt vor 12.000 Zuschauern mit 8:3 gegen den HSV Tod von Marie Curie

1934 1935

Zum 100jährigen Jubiläum der Fußballabteilung veröffentlicht Folke Havekost das Buch „100 Jahre Fußball in Eimsbüttel“

Als erste deutsche Mannschaft reist der ETV per Flugzeug zum Endrundenspiel der Deutschen Meisterschaft nach Stettin (2:2)

Bei der Vierschanzentournee gibt es mit Janne Ahonen (Fin) und Jakub Janda (Cze) erstmals zwei Gesamtsieger

2011 DFB Pokalspiel gegen Greuther Fürth. Der ETV unterliegt mit 0:10

In den USA wird die erste Getränkedose hergestellt 1930

1950

1970

1990

2014

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„Der ETV ist für die Verbreitung des Sports in Eimsbüttel so wichtig, wie die Elbe für die Gründung Hamburgs.“ Torsten Sevecke, Bezirksamtsleiter Eimsbüttel

HANDBALL

Wir sind absolut handballverrückt!

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Buddies aus der B-Jugend: Max Musiol (li.) und Mattis Irle.

Lydia Burbach spielt in der Hamburg Liga.

Coole Mädels: Die D-Jugend mit Trainerin Wiebke Hahnen.

Udo Ludwig, Torwart der dritten Mannschaft (li.) und Kim Liedert aus der Ersten.

1958

Erster deutscher Meistertitel für die Handballerinnen (gefolgt von 1959, 1963 und 1967) Der persische Schah Mohammed Resa Pahlewi lässt sich von seiner Frau Soraya wegen Kinderlosigkeit scheiden

1950

18 | etv-hamburg.de

1970

Beim Handball geht´s rund. Power total. Hin und her, Angriff und Deckung, sechs gegen sechs - immer höchstes Tempo. Und: Ein Tor ist schöner als das andere. Meist schlägt`s in jeder Minute irgendwo ein. Nur die Torhüter haben was dagegen. Udo Ludwig (55), Torwart der 3. Mannschaft: „Jeder gehaltene Ball ist für mich ein Triumph - jedes Gegentor eine kleine Niederlage.“ Erst mit 35 fing Udo beim ETV an. Vorher stand er beim Fußball in der Kiste. „Das wurde mir irgendwann zu langweilig“, sagt der Oldie. Langweilig? Eine Vokabel, die im Handball nicht vorkommt. Lydia Burbach (28) ist Kreisläuferin in der Hamburg Liga, unserer höchsten Spielklasse. Sie sagt: „Es geht ordentlich zur Sache. Wenn ich nach dem Spiel keine blauen Flecken habe, hab ich was falsch gemacht.“ Besonders die Frauen waren beim ETV immer sehr erfolgreich (siehe dazu Artikel unten). Noch wichtiger aber ist das Heute und die Zukunft des Handballs im ETV. Maite Jeske (12) aus der weiblichen D-Jugend schwärmt: „Ich habe mit meinem Team unheimlich viel Spaß. Wir toben uns im Training

richtig aus und wollen jedes Spiel gewinnen.“ Ihr Highlight nach vier Jahren im Verein? „Das Rasenturnier in Treia mit Lagerfeuer, Kanufahrt und Übernachtung im Tipi.“ Ebenso handballverrückt ist Max Musiol (16) aus der B-Jugend. Sein Vater hat ihn schon mit fünf zu den Minis gebracht. Max erinnert sich: „Vor dem ersten Spiel meines Lebens war ich sehr aufgeregt. Ich war eher schüchtern, aber dann warf ich die beiden ersten Tore – Momente, die ich nie vergessen werde.“

1958: Hier regiert der ETV Es ist lange her, aber wie heißt es so schön: Ruhm bleibt für die Ewigkeit. 1958 wurde beim ETV der beste Handball Hamburgs gespielt. Bei den Männern und bei den Frauen sowieso! Was war damals los? Dr. Klaus Biertz, der geniale Spielmacher erinnert sich: „Bei vielen unserer Heimspiele wackelten die Wände. 1958 wurden wir - getragen von der Euphorie

- Hamburger Meister. Im entscheidenden Spiel schlugen wir den HSV mit 20:8.“ Ein unvergesslicher Erfolg - zumal auch die ETV-Damen triumphierten. Angeführt von Nationalspielerin Christa Warns wurde der ETV siebenmal Deutscher Meister. Dreimal im Feldhandball sowie 1958, ´59, ´63 und ´67 in der Halle. Gegnerinnen aus Düsseldorf, München und Leverkusen bissen sich an den ETV-Stars die Zähne aus. Heute gehören die Frauen zu den Top-Teams der Hamburg-Liga.

2013

1989

Aufstieg der 1. Herren in die Landesliga und der 2. Herren in die Bezirksliga

Aufstieg der Damen in die Regionalliga Nord

Die Praxisgebühr in Deutschland wird wieder aufgehoben

Erste Montagsdemo in Leipzig

1990

2000

2014


„Am meisten werde ich das Jubeln, Anfeuern und Kinderlachen vermissen, dass mir immer entgegenschlug, wenn ich nachmittags die Bundesstraße an der Kunstrasenanlage entlang geradelt bin.“ Ingo Zamperoin, ARD Korrespondent in Washington

Hockey

Zu Besuch bei der Hockey-Jugend

In Bildern

Papa geübt“ – der spielt in der Freizeit- und Elternmannschaft. Da sehen die Kinder manchmal zu. Und bekommen Lust, es auch zu probieren. „Ich mag Hockey jetzt lieber als Fußball“ hat Ben sich schnell begeistern lassen. Bei Musti, wie alle den Trainer hier nennen, war’s genauso: In der Kindermannschaft hat er angefangen und als Jugendlicher weiter gespielt. Bis irgendwann Schluss war. Das kommt vor und auch, dass plötzlich das Interesse wieder da ist und die Hockeykinder von einst als Erwachsene mitmachen. Mittwochnachmittag, kurz nach vier, grauer Himmel, aber es ist trocken. Straßenlärm dringt vom Lokstedter Steindamm herüber. Spätsommer auf dem Hockeyplatz. In einer Ecke die Mädchen vom ETV - blaue Hosen, weiße Trikots, in einer anderen die blau-gelben von Victoria. In der dritten die ETV-Jungs, bunt gekleidet. Zu zweit schlagen sie sich ein. „Tief runter“ Mustafa Batman, der Trainer, zeigt wie’s geht: „Die linke Hand oben am Schläger, die andere etwas tiefer.“ Ben spielt sich warm – geht tief runter, stoppt den Ball mit quer gelegtem Schläger und schiebt ihn weiter zu seinem Mitspieler. Geschickt sieht’s aus, kaum zu glauben, dass der Achtjährige erst seit einer Woche dabei ist. „Ich hab schon mit

Nächste Übung: Den Ball mit der Vorhand führen, um aufgestellte Hütchen herum, links vorbei, rechts vorbei, Torschuss. Oder daneben. Niklas, der Co-Trainer, sammelt die Bälle ein. Vor vier oder fünf Jahren hat er angefangen zu spielen. Selbstbewusst erklärt der Elfjährige, dass er schon mal mit den Aufwärmübungen anfängt, wenn der Trainer noch im Stau steht. Und dann spielen sie endlich. „Verteilt euch ein bisschen!“ versucht Musti ein Gefühl für Taktik zu vermitteln, „spielt auch mal über die Flügel!“ Das wird noch eine Weile dauern – aber dann werden sie mit Übersicht und ausgefeilter Technik irgendwann in die Jugendliga aufsteigen. (bp)

Mustafa Batman

Info Hockey

Etliche Jugendliche steigen irgendwann aus. Es fehlt die Zeit, oder die passende Mannschaft. Viele vermissen das Clubleben jenseits des Sports. Beides versuchen wir zu ändern: Mehr fürs Clubleben zu tun und für den Leistungssport, um die jungen Talente zu halten. Manch einer kommt zurück – in die Stadt und in die Hockey-Abteilung beim ETV. Ich bin über die Freizeitmannschaft wieder eingestiegen, spiele wieder bei den Herren und trainiere die Kinder.

Mädchen, Jungen, draußen drinnen, für alle ist etwas dabei: Im Alter von fünf bis zehn geht’s los mit Schnuppertraining, über diverse Kinder- und Jugend-, Damen- und Herrenteams bis zu den Hanseschrubbern. Das ist die Eltern- und Freizeitmannschaft. Bei den „Schrubbern“, wie auch allen anderen Teams sind MitspielerInnen immer willkommen! Kontakt: hockey@etv-hamburg.de

1968 Die ETV Hockeyherren bekommen die Einreiseerlaubnis in die DDR für ein Freundschaftsspiel in Stralsund Prager Frühling

1950

1965

1974

1987

Die Knaben A sind erstmals Pokalsieger, weitere Pokalsiege der Knaben folgen

Die 1. Damen nehmen beim ETV den Hockeyspielbetrieb auf

Bei den Knaben D will jeder den Ball haben

Trainer Musti muss noch viel anleiten

kurze Ecke in so schnell wie möglich am Gegner sein

Die Mädchen C nach dem Erreichen der Zwischenrunde

1995

Die ETV Damen bestreiten ein Freundschaftsspiel gegen die schwedische Nationalmannschaft An Bord einer russischen Sojus-Rakete fliegt der deutsche Astronaut Thomas Reiter zur internationalen Raumstation Mir

Statt der aktuellen Neujahrsansprache von Bundeskanzler Helmut Kohl wird versehentlich die des Vorjahres ausgestrahlt

Playmobil wird auf der Nürnberger Spielwarenmesse vorgestellt

1980

Die ETV-Hockeyabteilung bekommt eine Freizeitmannschaft: Die Hanseschrubber greifen zum Schläger

2008

Barack Obama wird 44. US Präsident

1995

2014

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„Der ETV stärkt mir seit jeher den Rücken und ich versuche dieses Vertrauen zurückzugeben, indem ich den Kindern und Jugendlichen mit meinen Erfahrungen auf und neben der Matte weiterhelfe.“ Martyna Trajdos, Weltkallse Judoka

Judo

Liebe ETVerinnen und ETVer,

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auch ich feiere in diesem Jahr ein kleines Jubiläum. Vor genau 45 Jahren, also im Jahre 1969, wurde ich gegründet. An meine Gründungsväter kann ich mich nur noch ein wenig erinnern, Herbert Kruse gehörte dazu und Klaus Schmaland. Klaus „dient“ mir übrigens immer noch als Trainer, darüber freue ich mich ganz besonders! Es sind ja nur 45 Jahre, die ich in der 125-jährigen ETV-Geschichte mit dabei sein durfte, ich erinnere mich aber gerne an die alten Zeiten! Meine erste Heimat war das Haus der Jugend am Stintfang. Im ETV Hauptgebäude wurde ich noch nicht geduldet, es gab noch keinen Platz für so eine „neumodische“ Sportart.

Norddeutscher Vizemeister 2011

Zwei Jahre später durfte ich dann ins Hauptgebäude umziehen. Die hintere Ecke der großen Halle, also der Platz, wo jetzt die Geräte stehen, wurde zunächst meine Heimat. Ganze 70 m2

Judo-Jugedn in japan, 2003

Zum ersten Mal Hamburger Mannschaftsmeister 1999

Heute sieht es ein wenig anders aus! Ich bin stolz darauf, dass nicht nur 36 Judogruppen des ETV auf meinen Matten trainieren, sondern auch noch sechs verschiedene Schulklassen.

Sportliche Höhepunkte in der letzten Zeit waren ganz sicher die Teilnahme von Dominic Zilian an den Paralympics in Peking und die Weltcupsiege sowie der 7. Platz auf der Weltmeisterschaft von Martyna Trajdos! Martyna, wir drücken dir die

1995

2008

Hanna Gundlach wird Deutsche Meisterin (gefolgt von Gwendolyn Heinsberger 1996 und Sascha Costa 2004)

Dominik Zilian nimmt an den Paralympics in Peking teil

Greenpeace Aktivisten besetzen die Rohölplattform „Brent Spar“ und erreichten so, dass diese an Land entsorgt und nicht im Meer versenkt wurde

1995

20 | etv-hamburg.de

Rafael Nadal gewinnt erstmals Wimbeldon und stoppt damit die Siegesserie von Roger Federer, der zuvor fünf Mal in Folge gewann

2000

Nach einem zwischenzeitlichen Trainingsort in der Pausenhalle der Astrid-Lindgren-Schule war es dann endlich soweit! Ich bekam mein erstes Dojo! Die „Lohe“ in der damaligen Philippshalle, eine Sprunggrube aus Sägemehl, wurde eine Judohalle! Gab es bislang nur eine Jugendgruppe und eine Erwachsenengruppe, so konnte jetzt jeden Tag in meinem Dojo trainiert werden und meine Mitgliederzahl wuchs von bislang 60 auf über 200!

Wo stehe ich heute?

Ich „besitze“ zwei Dojos und bin ein wenig stolz auf meine Abteilungsleitungen und natürlich auf den ETV, die mir die Möglichkeit gaben, die größte und wohl auch vielseitigste Judoabteilung in Norddeutschland zu werden.

Vor dem Kiukakuji Tempel in Kyoto, Japam

Mattenfläche und die musste auch noch jedes Mal auf- und abgebaut werden. Eingeweihte erinnern sich noch an die Handbälle, die unseren Sportlern bei jedem Training um die Ohren flogen. In der großen Halle war nämlich parallel Handballtraining!

2005

Daumen für die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio. Was mich ganz besonders freut, ist das soziale Engagement meiner Trainerinnen und Trainer. Inklusion von Sportlern mit Behinderungen ist in mir eine Selbstverständlichkeit! Und darüber hinaus gibt es vier verschiedene Integrationsgruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen. Ich bin stolz und glücklich zum ETV zu gehören, der trotz seines Alters von 125 Jahren ein moderner und zukunftsorientierter Verein ist! Eure stolze Judoabteilung

2012 Martyna Trajdos wird Deutsche Meisterin Felix Baumgartner gelingt beim Projekt Red Bull Stratos ein Rekordfallschirmsprung aus der Stratosphäre

2010

Martyna Trajdos wird 7. bei der WM 100. Austragung der Tour de France

2013

2014


Kanu

Alles andere als Normalnull

In Bildern

Die Jugendarbeit ist seit jeher ein wichtiges Standbein, der Mannschaftskanadier „Werner Bu“ fährt seit Bestehen zur Unterelbe. Eine aktive Gruppe von ca. 20 Jugendlichen bildet über die Jahre den „harten Kern“ der Jugend. Fahrten auf den heimischen Gewässern, Polospiel, Wildwasser, Küste, Wochenendund Urlaubsfahrten, sowie Sicherheitskurse, Eskimotieren gehören zum Programm der Abteilung. Vor über 90 Jahren entwickelte sich angeregt von einigen ETVern, die zusammen nicht nur Fußball spielen, turnen, fechten und schwimmen, sondern auch paddeln wollten, die Wassersportabteilung. Gemeinsam mit ihren Frauen ließen sie im Laufe der Jahre eine sehr aktive Abteilung entstehen, welche vorrangig den Wandersport betrieb, aber auch im Norddeutschen Raum für sportliche Überraschungen bekannt war und ist. Deutsche Meister und die Teilnahme an Olympischen Spielen sind die Erfolge der Abteilung.

Alsterregatta 1932

Auf Reisen zu den Masuren oder Lofoten, nach Venedig, auf der Loire und Donau werden auch die europäischen Gewässer erkundet. Durch seit den 80ern angebotene Kanukurse für Erwachsene wurde ein guter Stamm aktiver Paddler aufgebaut. Das Bootshaus ist der Mittelpunkt für viele Aktivitäten, muss aber auch von allen mit „gepflegt“ werden, was auch wieder zu gemeinsamen Aktionen führt. Der gesellige Teil wie zusammen kochen, feiern, Ausflüge machen oder wandern kommt in der Abteilung auch nicht zu kurz.

Olympische Spiele Tokio 1962 (Vorentscheidung)

Wildwasser Hildesheim

Drachenboot, Stand up Paddeln, Polo oder was? Nicht jede neue Sportart wird angeboten, sei es aus Platzmangel oder finanziellen Gründen, aber was möglich ist, wird ausprobiert. Und wenn man ehrlich ist, läuft es meist wieder zu den Grundarten zurück. Wer angeschrien werden möchte, kann das im Zehner genauso haben wie im Drachenboot.

1924

Und wer schon einmal versucht hat im Stehen in einem Kajak oder Kanadier zu paddeln der wird festgestellt haben: das ist eine wirkliche Herausforderung. Man wird sich den Anforderungen stellen müssen die durch weniger offene Freizeit und andere Schul- und Arbeitszeiten auf die Abteilung zu kommen. Der Kanusport wird immer seine Faszination behalten: auf dem Wasser sein, zelten, Lagerfeuer, Natur erleben, Gemeinschaft schätzen, unabhängig sein - das ist unser Leben.

Deutscher Meister KII Krabbe – Krabbe und Behnken – Michael

„Alsterwanderfahrt zum 100-jährigen Jubiläum“

1962

John Edgar Hoover wird Direktorn des von ihm ins Leben gerufenen Federal Bureau of Investigation (FBI)

1928

1952

Bootshausbezug im Oktober

Anschaffung 2. Mannschaftscanadier „Werner Bu“

Walt Disney erfindet Mickey Mouse 1915

1940

1965

Unterelbefahrt

1989

Die erste Folge der Simpsons wird in den USA ausgestrahlt Teilnahme an den Vorolympischen Spielen Tokio Anthony Burgess Buch „A Clockwork Orange“ erscheint

2. Platz beim Arctic Seakajak Race auf den Lofoten 2000 In Deutschland wird das Recht auf Recht auf gewaltfreie Erziehung gesetzlich festgeschrieben 1990

2000

90ster Geburtstag der Abteilung Steve Paul Jobs, Mitgründer von Apple stirbt

2011 2014

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KARATE

Karate – Was ist das?

In Bildern

Worldcupsieger Köksal Cakir zu Gast im ETV

Karate ist ein Kampfsport, dessen Ursprünge bis etwa 500 Jahre n. Chr. zurückreichen. Chinesische Mönche, die keine Waffen tragen durften, entwickelten aus gymnastischen Übungen im Lauf der Zeit eine spezielle Kampfkunst zur Selbstverteidigung. Diese Kampfkunst galt auch als Weg der Selbstfindung und Selbsterfahrung. Als Sport ist Karate relativ jung: Erst Anfang des vergangenen Jahrhunderts entstand in Japan aus der traditionellen Kampfkunst ein Kampfsport mit eigenem Regelwerk. Auch heute noch spiegelt sich im Karate-Do die fernöstliche

HH-Meisterschaft Schüler 2012

Philosophie wider. Übersetzt bedeutet „Karate-Do“ so viel wie „der Weg der leeren Hand“. Im wörtlichen Sinn heißt das: der Karateka (Karatekämpfer) ist waffenlos, seine Hand ist leer. Das „Kara“ (leer) ist aber auch ein ethischer Anspruch. Danach soll der Karateka sein Inneres von negativen Gedanken und Gefühlen befreien, um bei allem, was ihm begegnet, angemessen handeln zu können. Im Training und im Wettkampf wird dieser hohe ethische Anspruch konkret: Nicht Sieg oder Niederlage sind das eigentliche Ziel, sondern die Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit durch Selbstbeherrschung und äußerste Konzentration. Die Achtung des Gegners steht an oberster Stelle. Ob Ausgleichssport, allgemeine Fitness oder Selbstverteidigung, Karate eröffnet allen Altersgruppen und Interessenlagen ein breites sportliches Betätigungsfeld. Im ETV wird freundschaftlich miteinander Kampfsport trainiert. Jede/r Interessierte ist uns herzlich willkommen!

Selbstverteidigung

Karate als Wettkampfsport Im Karate werden zwei Wettkampfdisziplinen unterschieden: Beim „Kumite“ (Freikampf ) stehen sich zwei Karateka auf einer Kampffläche gegenüber und versuchen, wertbare Stoß-, Schlag- und Tritt-Techniken anzubringen. Die Kriterien sind so gehalten, dass Verletzungen der Kampfpartner ausgeschlossen sind!

Anfängertraining

1967

Die Disziplin „Kata“ ist eine Abfolge genau festgelegter Angriffs- und Abwehrtechniken gegen mehrere imaginäre Gegner, die sich aus verschiedenen Richtungen nähern. Man unterscheidet rund 50 verschiedene Katas, mit denen Kampfgeist, Dynamik und Rhythmik gezeigt werden. Jedes unserer Mitglieder entscheidet über die Teilnahme an Wettkämpfen selbst. – Karate soll in erster Linie Spaß machen!

2012

4. Deutsche Meisterschaften Karate im ETV

ETV-Trainer Wolfgang Kutsche belegt den 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften in der Masterklasse

Die Beatles veröffentlichen das Album „Sgt. Pepper‘s Lonely Hearts Club Band“

60. Jahrestag der Erstausstrahlung der Tagesschau

1950

22 | etv-hamburg.de

1970

1990

2010

Wolfgang Kutsche wird erneut dritter bei den Deutschen Meisterschaften in der Masterklasse

2013

Thomas Bach wird zum IOC Präsidenten gewählt

2014


Leichtathletik

Leichtathletik: Vielseitig und messbar

Wenn der Arzt sagt: „Sie haben 39,8 C Fieber!“ dann fragt der Leichtathlet: „Und wo liegt der Weltrekord?“ So kurz lässt sich die Krux der Leichtathletik beschreiben: Alles ist messbar und absolut. Die Freude, die beim Freizeitathleten aufkommen kann, wenn klar ist, dass er den Diskus richtig „getroffen“ hat, ist dem Außenstehenden oder Neuling anfangs schwer zu vermitteln. Es sieht eben nicht so aus wie bei Robert Harting, der 2012 mit dem Diskus olympisches Gold in London holte. Der wirft selten unter 66 m und ist

In Bildern Damen Sprint

dann noch unzufrieden. 35 m hingegen sind für „Normalos“ mehr als respektabel. Von den 100m-Zeiten eines Usain Bolt im Vergleich zum Freizeitathleten gar nicht zu reden. Diese Messbarkeit ist auch einer der Gründe, weshalb die Zahl der Athleten im Verein so gering ist. Und das ist bei einer der Kernsportarten der Olympischen Sommerspiele, die sich gern auch noch als Mutter aller Sportarten versteht, besonders schade. Hat sie doch so viel zu bieten: Trifft man den Diskus im Jahr drei Mal gut, ebenso Speer und Kugel, hat noch zwei technisch saubere – und leidlich schnelle - Läufe dabei, spring noch hoch und weit, packt noch den einen oder anderen Volkslauf drauf, dann hat das Jahr schon einige sportliche Höhepunkte. Auch wenn Leichtathleten diese selten mit anderen als Team teilen können, es lohnt sich und bietet jedem was.

Weitsprung hammer park 90er

Die ETV Leichtathleten lassen sich nicht entmutigen und schaffen auch noch das nächste Jubiläum, wo sie doch schon so lange dabei sind.

Hamburger Meisterschaften Jahnkampfbahn 2013

Blick in die Zukunft Um wirklich das nächste Jubiläum erreichen zu können, hoffen TrainerInnen und Aktive auf Trainernachwuchs, um die Kindertermine auf zwei kürzere statt einem langen umstellen zu

1912

Mit Hans Liesche gewinnt olympisches Hochsprung Silber in Stockholm mit dem ersten Abschnitt der Ringbahn wird die erste U-Bahn-Strecke, zwischen Rathausmarkt und Barmbek, in Hamburg eröffnet

1900

1930

können. So kann das Training noch individueller gestaltet werden. Wenn bei den Erwachsenen dann neben den Volksläufen noch der Jedermann-Zehnkampf hinzukommt, müssen sich die Eimsbütteler um die Zukunft ihrer Leichtathleten keine Sorgen machen.

1932 Olympia-Teilnahme von Hans-Heinrich Sievert im Zehnkampf Premiere von Charlie Chapnlins Stummfilm „Modern Times“

Kein reiner Schönwettersport, Fest der 1000 Zwerge

Erste Teilnahme am HSH Nordbankrun Der Regisseur und Performancekünstler Christoph Schlingensief stirbt an Krebs

1993

2010 2011

Aufnahme von Floorball (damals noch Innebandy, in die Abteilung) in die Leichtathletik. Später entstand die eigenständige Floorballabteilung In Deutschland werden fünfstellige Postleitzahlen eingeführt

2000

2010

Erste Teilnahme am Köhlbrandbrückenlauf zum 100. Geburtstag des Hamburger Leichtathletikverbandes Am Thalia Theater hat der gefeierte achtstündige FaustMarathon des Hamburger Regisseurs Nicolas Stemann Premiere 2014

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„Als ich 1982 nach Hamburg kam, war der ETV - in Person von Frau Kristina Merseburger - meine erste Anlaufstation. Hier hatte ich meine erste Anstellung als Schwimmtrainerin und im Wohnhaus des ETV habe ich lange und sehr gerne gewohnt. Der ETV hat meine Eingewöhnung in der neuen Stadt leicht gemacht!“ Ingrid Unkelbach, Leiterin des Olympiastützpunktes

Schwimmen/Wasserball

Schwimmen und Wasserball mit Tradition

In Bildern

Merseburger, die noch heute Mitglied ist, wieder viele Medaillen auf Bundesebene erschwimmen. Sicherlich war der Höhepunkt der Schwimmabteilung die Teilnahme von Alexander Schwotka an den Olympischen Spielen 1984, mit dem Gewinn der Silbermedaille mit der Staffel.

Bundesliga Team 2013-2014

Inzwischen schwimmen wir in der Startgemeinschaft West mit vier anderen Hamburger Vereinen und haben drei Nachwuchsschwimmer im Hamburger Kader.

Action in der Bundesliga

Unsere Jugend, die ETV Perlen

Schwimmen gehört seit 1908 ins Programm des ETV und die Abteilung kann damit auf eine lange Tradition zurückblicken. Gegründet durch Turner, die auch „Schwimmübungen“ machen wollten, trat der ETV 1911 dem Deutschen Schwimmverband bei. Nach dem zweiten Weltkrieg gründete sich die erste Wasserballmannschaft, die sich der Schwimmabteilung anschloss. In den Jahren von 1932 bis 1949 konnten zahlreiche ETV Schwimmer Medaillen auf regionaler und nationaler Ebene holen. Anschließend folgten einige schlechte Jahre und erst Ende der Siebziger konnte, u.a. Kerstin

Aushängeschild der Schwimmabteilung ist aktuell die Wasserball-Frauenmannschaft, die seit Gründung der Liga 1998 in der Frauen Bundesliga spielt und mit Platz fünf und der Bronzemedaille im Deutschen Wasserball Pokal mit der Saison 2012/2013 ihre bis dato erfolgreichste Saison spielte. Im ETV spielen Mädchen ab sechs Jahren Wasserball. Sie stellen in Hamburg in allen Altersklassen die einzigen reinen Mädchenmannschaften. Seit einigen Jahren nehmen auch wieder regelmäßig Mädchenteams an den Deutschen Meisterschaften teil.

Gut zu wissen

Schwimmen lernen im ETV

1998

Gründung der Frauen Bundesliga – Der ETV war Gründungsmitglied Erstmals in der Geschichte wird mit dem 1. FC Kaiserslautern ein Aufsteiger Fußballmeister

2003 2001

Erster Einsatz von Torfrau Imke Odendahl in der Nationalmannschaft (sie war bis 2008 Nationalspielerin)

1995

24 | etv-hamburg.de

Aktuell hat die Schwimmabteilung 200 Mitglieder. Ein Drittel davon sind Wasserballerinnen und Wasserballer. Neben Mädchenteams in allen Jahrgängen (U9 bis U19) gibt es zwei Frauenteams (Bundes- und Oberliga), sowie ein Herrenteam in der Stadtliga.

2000

Erster Einsatz von Anna Persch für die Nationalmannschaft (sie war bis 2009 Nationalspielerin) Kinostart von „Good Bye, Lenin! „

Angefangen hatte alles in der Schwimmhalle in der Hohen Weide. Doch seit langer Zeit wird in der Schwimmhalle St. Pauli trainiert. Die Leistungsmannschaften (Bundesliga Team, sowie U15, U17 und U19) trainieren im Leistungszentrum in Wilhelmsburg. Dort werden auch die Bundesliga-Heimspiele ausgetragen. Die Termine finden Sie unter www.etv-hamburg.de. Die Schwimmer trainieren ebenfalls in der Schwimmhalle St. Pauli an bis zu drei Tagen der Woche.

2011 100 Jahre Schwimmabteilung im ETV

2004 ETV startet erstmals in der Hamburger Miniliga, jüngste Wasserball-Liga in Hamburg Der Film „Gegen die Wand“ vom Hamburger Regisseur Fatih Akın erscheint

2005

Die Dallas Mavericks um Dirk Nowitzki wurden erstmals Meister der amerikanischen Basketballliga NBA 2010

Bronzemedaille im Deutschen Wasserball-Pokal, erste nationale WasserballMedaille der Frauen

2013

In Dresden wird die Waldschlößchenbrücke eröffnet

2014


„Mt dem ETV verbinde ich meine sportlichen Erfolge und viele Reisen.“ Claudia Effenberg, ehemalige Softball Nationaltrainerin

Softball-Baseball

Phönix aus der Asche – eine Sportart holt sich den Norden zurück

Nach zwei Jahrzehnten, in denen es hinter fast jedem Ortsschild einen Baseballclub gab, war es im hohen Norden Deutschlands ruhig um den großen amerikanischen Sport geworden. Die Wende begann, als aktive und ehemalige Spieler das Heft in die Hand nahmen und dem Sport neuen Schwung gaben. Die ETV Hamburg Knights, wie auch andere verbliebene Baseball / Softball Organisationen, erleben aktuell eine Renaissance, die viele ältere Spieler an die Anfänge in den späten 80ern erinnert. Als größter Verein im Norden blicken die Knights

Denis Turkalj

mittlerweile auf rund 200 aktive SportlerInnen, die in 10 Teams aller Altersklassen ihren vielseitigen Sport im Hobby- und Amateurbereich betreiben. Tendenz steigend! Besonders erfreulich sind die wachsenden Zuschauerzahlen bei Begegnungen der Spitzenteams, die belegen, dass der Sport mehr und mehr an Aufmerksamkeit gewinnt. Aber auch im Hobby- und Nachwuchsbereich untermauern zunehmende Spielerzahlen diesen Trend. Insbesondere zeigt der Förderungswille des Bezirks- und Sportamts, das den Baseballstandort Hamburg durch die Finanzierung eines neuen Clubhauses am Ballpark Langenhorst bereicherte, dass sich langfristiges Engagement auszahlt. 2014, im Jubiläumsjahr der Knights, wird dort, wie auch am Softballleistungszentrum an der Hohen Weide, wieder spannender Leistungssport auf Bundes- und Landesebene geboten. Wer sich das ansehen, oder selber einmal Bälle werfen, fangen und schlagen möchte, findet Spielpläne und Trainingszeiten unter www. hamburg-knights.de.

Der Abteilungsleiter über die aktuelle Entwicklung der erfolgreichen Baseball / Softball Sparte des ETV Was zeichnet die Knights aus? Jeder Club hat seine individuellen Stärken und Besonderheiten. Mit dem ETV als starken Partner im Rücken und der zentralen Lage haben wir sicher einen Vorteil gegenüber anderen Vereinen in der Region. Wir verfügen zudem über optimale Trainingsmöglichkeiten und üben durch eine starke Gemeinschaft und engagierte Trainer eine hohe Anziehungskraft aus. Wie steht es um den Nachwuchs? Ein gesunder Club benötigt einen großen Unterbau, um langfristig erfolgreich zu sein. Im Baseballbereich haben wir daher in den letzten Jahren eine Junioren-, Jugend-, Schüler- sowie eine Teeballmannschaft gegründet und die Spielerzahlen klettern seitdem stetig in die Höhe. Im Softballbereich leistet Jan Kirchner seit Jahren vorbildliche Arbeit und die Erfolge kann jeder sehen, der einmal ein Spiel unserer Damenteams erlebt hat.

30 Jahre ETV Hamburg Knights (1984 - 2014) Die Hamburg Knights sind mit ihrer 30-jährigen Geschichte ein Begriff im deutschen Baseball und Softball. Der Anfang wurde seinerzeit beim FC St. Pauli gemacht, in dessen Millerntorstadion die ersten Bundesligaspiele vor mehr als 1000 Zuschauern absolviert wurden. Seit 1995 sind die Knights im Eimsbütteler Turnverband beheimatet und haben in der jüngeren Vergangenheit besonders im Fastpitch Softball auf sich aufmerksam gemacht.

1995 Wechsel vom FC St. Pauli zum ETV. Erstmals Deutscher Meister Softball (gefolgt von 2005, 2008) Mit einem umstrittenen Sieg nach Punkten gewinnt George Foreman den Kampf um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht gegen Axel Schulz

1990

1995

1996

Hier wurden unsere Damen dreimal Deutscher Meister und zweimal Pokalsieger des DBV. Auch im gesamtdeutschen Vergleich ist dies ein langer Zeitraum und nur wenige Clubs aus der Gründerzeit des deutschen Base- und Softball sind heute noch aktiv. Dieses Jahr sind daher zahlreiche Aktivitäten rund um das Jubiläum geplant und die Knights freuen sich dabei vor allem über Gäste und Zuschauer aus anderen ETV Abteilungen.

Wie sind die Saisonziele 2014 gesteckt? Wir wollen den Aufstieg der Herren in die 2. Bundesliga festigen und hoffen, die Softballerinnen wieder in den Play-Offs erleben zu können. Aber in erster Linie wollen wir weiter wachsen und allen SpielerInnen ermöglichen, Spaß zu haben.

Deutscher Vizemeister Softball (gefolgt von 2006)

2004

Der Computer Deep Blue gewinnt in einer Partie unter Turnierbedingungen gegen Schachweltmeister Garry Kasparopw

Erstmals DBV Pokalsieger (gefolgt von 2006) Elfriede Jelinek erhält den Literatur Nobelpreis

2000

2005

2014

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„Die jetzigen Eimsbütteler Senioren sind schon mit dem ETV aufgewachsen und daher war und ist der ETV fester Bestandteil ihres Lebens !“ Wolfgang Janzen, Leiter des Seniorenzentrums St. Markus

Spätlese 55pluS

In Bildern

Bustouren erfreuen sich großer Beliebtheit

Ausflug zum Stintessen

Spätlese 55 plus: Über 35 Jahre Seniorenarbeit im ETV Im Dezember 1976 wurde die Seniorengruppe im ETV gegründet. Leiter damals war Heinz Krohn, der die Seniorengruppe 20 Jahre führte bis 1996. Die erste Veranstaltung der „Aktion Spätlese“ war eine Besichtigung der BP-Raffinerie in Waltershof 1977, bis 1996 folgten weitere 226 Veranstaltungen. Karl-Heinz Lorenz übernahm von 1996 die Leitung der „Aktion Spätlese“ bis 2002. Von 2002 bis 2004 war Friedrich Großmann der Vorsitzende der „Aktion Spätlese“, gab diesen Posten wegen anderer Verpflichtungen im ETV nach zwei Jahren wieder ab, blieb aber als Berater und Wanderführer der Spätlese erhalten. Im Herbst 2004 wurde Jens Perßon als Vorsitzender gewählt und ist auch der derzeitige Vorsitzende. Im Jahr 2011 wurde die „Aktion

Spätlese“ in „Spätlese 55plus“ umbenannt. Das Angebot der „Spätlese 55plus“ ist abteilungs-übergreifend und ergänzt das sportliche Angebot der Abteilungen durch ein gesellschaftliches Angebot. Wir bieten ca. 40 Veranstaltungen jährlich an: Wanderungen, Besichtigungen, Bustagesfahrten, Ausflüge und Wochenreisen. Zu den Touren gehören unter anderem Ausflüge ins Thermalbad, an die Schlei oder auch Besichtigungen, wie etwa des Gerichtsforums. Kulinarisch geht es - je nach Saison - zum Stint- oder Grünkohlessen. Informationen zu den aktuellen Terminen finden Sie in jedem ETV-Magazin, auf der Webseite des ETV,im Ordner „Spätlese“ im Sportbüro (Bundesstraße 96), im Schaukasten im ETV-Gebäude, sowie telefonisch bei Jens und Gitta Perßon unter 420 63 86 (jp).

Rehasport

In Bildern

Regelmäßiger Sport hilft bei vielen Beschwerden

Rehabilitationssport im ETV Die heilende Kraft der Bewegung Rehabilitationssport verfolgt insbesondere den Zweck, Menschen mit ihren individuellen Beschwerdebildern zu angepasster Bewegung anzuregen und dadurch ihre Heilungschancen und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Immer mehr wissenschaftliche Studien belegen, dass regelmäßiger Sport den Heilungsprozess beschleunigt und helfen kann, neuen Beschwerden vorzubeugen. Seit 2005 gibt es im ETV die Möglichkeit in mittlerweile 23 Rehabilitationssportgruppen diese ärztlich verordnete ergänzende Leistung zur medizinischen Rehabilitation in Anspruch zu nehmen. Hierbei beteiligen sich die Krankenkassen an den Kosten für das Training.

Im Rehasport gibt es eine sehr geringe Gruppengröße

26 | etv-hamburg.de

Das Angebot richtet sich an Menschen die nach einer Erkrankung möglichst schnell wieder am Alltagsleben teilhaben wollen oder

mit einer chronischen Krankheit möglichst „normal“ leben möchten. In kleinen Gruppen betreuen entsprechend qualifizierte Trainer/innen die TeilnehmerInnen mit unterschiedlichsten Gesundheitsproblemen wie z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Rückenerkrankungen, Krebserkrankungen. Aufgrund der geringen Gruppengröße (max. 15 TN) besteht die Möglichkeit die Teilnehmer/innen entsprechend ihrer individuellen Beschwerdebilder und Belastungsfähigkeiten anzuleiten. Alle Gruppen werden entsprechend der Vorgaben der Krankenkassen ärztlich betreut. Beim Rehabilitationssport in Herzgruppen ist während der gesamten Trainingseinheit ein/e Arzt/Ärztin für die Betreuung, Überwachung und Beratung der Teilnehmer anwesend. Informationen erhalten Interessierte bei Stefanie Liebe sliebe@etv-hamburg.de


„ Mit dem ETV verbinde ich körperliche Fitness, Wohlbefinden und gute Gesundheit bis ins hohe Alter, Entwicklung der Persönlichkeit durch ehrenamtliche Arbeit und viele Freundschaften mit Gleichgesinnten.“ Jürgen Glismann, ehrenamtlicher Vorsitzender der Studios

STUDIO

Immer einen Schritt voraus

In Bildern

Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in den verschiedensten Bereichen des Studios - im Service-, Geräte-, Kurs- oder Workshopbereich. Die Zahl von 20 Kursen pro Woche hat sich über die Jahre mehr als verdoppelt und ist breit gefächert wie nie. Keine schlechte Leistung, bedenkt man, dass der Abteilungsbeitrag seit damals fast konstant geblieben ist. Beinahe 20 Jahre ist es nun her, dass das ETV-Studio eröffnet wurde. Der damals fast revolutionäre Ansatz, mit einer eigenen Ärztin Eingangsuntersuchungen durchzuführen und ein gesundheits- und nicht ausschließlich schönheitsorientiertes Konzept konsequent durchzuführen, hat sich nicht nur bewährt - er ist noch immer ein Alleinstellungsmerkmal. Liest man unsere Pressemitteilung von 1996, so war ein Personalkontingent von „Studioleitung, acht GerätetrainerInnen und 10 KurstrainerInnen“ die Basis für erfolgreiches Arbeiten. Heute verfügen wir über ein Team von über vierzig

Genau wie 1996 sind es aber vor allem die Mitarbeiter, die mit ihrer Persönlichkeit und Kompetenz ein starkes Team bilden und mit Einsatz und Spaß eine tolle Atmosphäre im Studio schaffen. Die Fixierung auf traditionelle Fitness-Elemente wie „Jugend“ und „Schönheit“ haben wir immer zu vermeiden versucht. So wie sich das Team der Studiomitarbeiter aus verschiedensten Persönlichkeiten zusammensetzt, kann sich auch jedes Mitglied bei uns wohlfühlen – egal welches Alter, Geschlecht oder Trainingsziel.

Damals ein modernes Studio. Doch wir wollten...

...Schritt halten. Das Studio im Jahr 2006.

Wir bauen für Sie um 800 Mitglieder waren 1996 erklärtes Ziel des ETV-Studios, darauf wurden sowohl Platz als auch die Einrichtung ausgerichtet. Bereits drei Monate nach der Eröffnung Anfang 1996 war diese Zahl erreicht – ein Jahr später mussten wir bei etwa 1.100 Mitgliedern eine Aufnahmesperre ausrufen. Seitdem arbeitet das Studio immer an oder über der Kapazitätsgrenze. Daher hat sich der Verein entschlossen, durch einen große Umbau diese Kapazität zu erhöhen. 2014 wird das Jahr des Umbruchs sein – das ETV-Studio wird größer, moderner und schöner.

Das ursprüngliche Team von 1996

Der Trainingsbereich wird heller und moderner, und auch die Umkleide- und Duschbereiche werden in ihren neuen Räumen endlich ausreichend Platz bieten. Im neuen Wellnessbereich wird eine zweite Sauna und ein großzügiger Ruheraum mehr denn je zum Verweilen nach dem Training einladen. Unser Konzept eines Fitness- und Gesundheitszentrums werden wir dabei natürlich fortführen – aber mit vielen Neuerungen und Angeboten auf die wir uns jetzt schon freuen.

Visualisierung des neuen Gerätebereichs 2014.

etv-hamburg.de | 27


TENNIS

Tennis – im ETV eine Erfolgsgeschichte!

In Bildern

Sympathisch + aufgestiegen: 1. Damen spielen Oberliga

Mädels-Power: U14 drittbestes Team in Hamburg

Weiter so: Lucia Gerhard (10) und Christopher Wilbrand (12)

Zentrumsnah und attraktiv: Die ETV-Tennisanlage am Lokstedter Steindamm 77 ist eine grüne Oase in der pulsierenden Hamburger Großstadt. Die Tennisabteilung punktet mit zwölf roten Grandplätzen (vier davon mit Flutlicht) plus einem Multifunktionskleinfeld für Tennis, Hockey, Fußball und Basketball. Ebenso mit einem schönen Clubhaus mit attraktiver Terrasse. Die von Emi und Bobby gut geführte Gastronomie lockt mit leckeren Speisen und familiärer Atmosphäre. All diese Faktoren begünstigen eine Erfolgsgeschichte: Tennis beim ETV boomt! Anfang 2007 zählte man knapp 650 Mitglieder, aktuell sind es rund 900. Der Zugewinn von über 250 Mitgliedern basiert auch auf einem wohl durchdachten Sport- und Jugendkonzept, welches vom Vorstandsteam in vielen Sitzungen gemeinsam mit dem Cheftrainer entwickelt worden ist. Der 1. Vorsitzende Wolfram Altmann beschreibt den Grundgedanken so: „Wir möchten alle Mitglieder langfristig an uns binden, da uns alle wichtig sind. Daher fördern wir sowohl Wettkampf- wie

auch Breitensport.“ Im Wettkampfsegment konzentriert sich die finanzielle Förderung auf die Jugend sowie auf Damen/Herren. Für die zweite Säule, die vielen Hobbyspieler, wird auch viel getan: Kuddel-Muddel-Turniere, Clubmeisterschaften (Erwachsene, Jugendliche), Gruppentraining für Breitensportler sowie die Sommer- und Winterliga. Diese bietet Anfängern, Fortgeschrittenen und versierten Spielern die Möglichkeit in einer lockeren Wettkampfform Tennispartner kennenzulernen und Spielkontakte aufzubauen. (mh)

Von tennisspielenden Tigern

Geschafft: Tiger feiern Hamburger Meistertitel

Rund 200 Jugendliche umfasst der Nachwuchsbereich. „Wir versuchen, den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Freizeitspieler sollen Spaß haben und die Basics lernen, leistungswillige talentierte Jugendliche werden gezielt gefördert“, sagt Cheftrainer Michael Hirsack. Erste Erfolge: Christopher Wilbrand (12) war Hamburger Hallenmeister, Lucia Gerhard (10)

startete bei den Deutschen Meisterschaften, die „Tiger“ (U9) holten den Mannschaftsmeistertitel. Noch ein Highlight: Die Partnerschaft mit dem TC Hengersberg, einem bayerischen Klub mit überragender Jugendarbeit. In den Maiferien geht’s dort zu einem gemeinsamen Leistungscamp – erste Freundschaften wurden in den letzten 2 Jahren geschlossen. (mh)

2009

2014 feiert die Tennisabteilung ihr 90jähriges Bestehen

2007

Seit Anfang dieses Jahres wurden rund 250 Mitglieder dazugewonnen Deutschland wird Handball Weltmeister

2006

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2008

2014

125 Jahre ETV

Bau einer Flutlichtanlage für vier Plätze Mit Carol Anne Duffy wird erstmals eine Frau Poet Laureate, die von der Königin berufene britische Hofdichterin

2010

2012

2014


TISCHTENNIS

Bei welcher Sportart fliegt der Ball mit bis zu 180 Km/h? In China sagt man offiziell „Ping Pong Ball“ dazu, bei uns Tischtennis. Aber sagen Sie niemals zu einem deutschen Vereinsspieler, er spiele Ping Pong. Dies wird sehr wahrscheinlich als abwertend verstanden und outet jemanden als Laien. Schließlich gilt Tischtennis als die schnellste und komplexeste Rückschlagsportart der Welt und erfordert für die professionelle Ausführung ein Höchstmaß an Fitness, Präzision, Koordination und Trainingsintensität.

In Bildern

übrigens in der Regel äußerst gering, so dass man bedenkenlos bis ins hohe Alter diesen Sport ausüben kann. Wir fördern unseren Nachwuchs ab einem Alter von ca. 9 Jahren intensiv in spielstärkengerechten Trainingsgruppen und betreuen sie bei Punktspielen, Meisterschaften und Ranglistenturnieren. Bei den Erwachsenen findet das Training an fünf Tagen die Woche in drei unterschiedlichen Hallen statt. Unsere 1. Herren spielt in der höchsten Hamburger Liga und hat sich aktuell u.a. mit einem amtierenden Europameister (Senioren) verstärkt und gehört zu den Spitzenmannschaften in Hamburg.

Wussten Sie, dass die ETV-Tischtennisabteilung mit über 200 Mitgliedern zu den größten in Hamburg gehört? Dass wir am Punktspielbetrieb des Hamburger Tischtennis-Verbands teilnehmen mit 13 Mannschaften für Schüler / Schülerinnen, Mädchen / Jungen und Damen / Herren? Dass unsere sechs Trainer und Betreuer u.a. auch Neulinge in der Hobbygruppe an diesen tollen Sport heranführen, hilft beim Erlernen dieses schönen Sports mit Gleichgesinnten auch im höheren Alter. Die Verletzungsgefahr beim Tischtennis ist

Neugierig geworden? Zuschauer sind natürlich jederzeit herzlich willkommen. Oder wollen Sie es gleich selber einmal versuchen? Gerne auch als zweite Sportart neben Ihrer Hauptaktivität! Trainingstermine und weitere Informationen unter www.etv-hamburg.de

HEM Schüler Doppel 1959 3.Pl. W. Werner u M. Raubold

Johanna Theine Rechts: Trainer Michael Raubold

Hamburger Meister 2012 B-Doppel: J. Theine u. A. Tietgens

Wir freuen uns auf Sie!

Pressetauglich! Hamburger Abendblatt 10.12.1996 Tischtennis: Die 12 Jahre alte Bettina Goltermann (ETV) siegte bei den Hamburger Meisterschaften sowohl bei den Schülerinnen A als auch bei den Mädchen. v.l. J. Theine, K Bose, A. Tietgens, R. Wischmann, J. Knoll

1965

Postzugräuber Ronald Biggs flieht in London aus dem Gefängnis

1967

Erster Hamburger Mannschaftsmeistertitel der Jungen Das erste Lustige Taschenbuch erscheint

1965

1990

Erster Hamburger Mannschaftsmeistertitel der Mädchen

1976

Joachim Lübs wird Hamburger Einzelmeister es folgen weitere Titel bei Mädchen und Jungen Ulrike Meinhof erhängt sich im Gefängnis Stuttgart-Stammheim

1975

1985

Nura Tijo, Jessica Kettner, Vanessa Rodewald und Bianca Mattes werden Norddeutsche Mannschaftsmeisterinnen Das Hubble-Weltraumteleskop wird in den Orbit gebracht

1995

2005

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„Der ETV steht für meinen Stadtteil, meine Sportart und ist mein Verein - und dazu den besten Job überhaupt, als Trainerin im Leistungsturnen.“ Angelika Bohnhoff , Trainerin beim Leistungsturnen

Turnen und Gymnastik

Vom Männerturnverein zur Wellness-Oase

In Bildern

Vor 90 Jahren revolutionär: Damen-Gymnastik im Schwingkreis

Barrenturnerinnen im damals modernen Outfit

Hohe Schule des Männerturnens in der Großen Halle

Die Geschichte der Turn-und Gymnastikabteilung könnte eine eigene dicke Chronik füllen, nur hätten sich die gutbürgerlichen und kaisertreuen Männer der Eimsbütteler Turnerschaft im Jahre 1889 nie träumen lassen, was aus ihren von Turnvater Jahn geprägten „Leibesübungen“ im späteren ETV einmal werden würde. Bereits in 1894 wurde eine Damen-Abteilung gegründet. Innerhalb von 10 Jahren wuchs der ETV auf etwa 2000 Turnerinnen und Turner, die in vielen Schulturnhallen zusammenkamen und begleitet vom vereinseigenen Trommler- und Pfeiferkorps zu Turnspielen in die freie Natur marschierten. Nach dem Turnhallenbau an der Bundesstraße stand ab 1910 das Turnen an Geräten im Vordergrund, was dem ETV große Meisterschaftserfolge bescherte, mit Walter Richter als Zwölfkampfsieger beim Deutschen Turnfest 1938 oder Irmgard Lüdemann als Deutsche Meisterin im Pferdsprung 1964, sowie zahlreichen Jugend- und Schülertiteln aus der Talentschmiede von „Jule“ Lüdemann. Daneben entwickelten sich aber auch beliebte und gesellige Gymnastikgruppen

wie die Morgenfrauen um Alberti Balz oder die Jedermänner von Peter Schuster. Für die Jüngsten gab es ab 1966 beim Mutter- und Kindturnen von Edith Linow die Möglichkeit, sich ordentlich auszutoben. In den Achtzigerjahren kam dann etwas komplett Neues: Die Aerobic-Welle brachte dem ETV Hunderte von Mitgliedern, und seitdem sorgten immer neue Verlockungen des ETV für die Fitness und das Wohlbefinden der Eimsbütteler Bevölkerung.

Von Pampers bis Pilates Die heutige Turn- und Gymnastikabteilung bietet ihren über 5000 Mitgliedern mit 120 qualifizierten Übungsleiter/innen moderne Angebote für jede Altersgruppe und unterschiedlichste Zielsetzungen. In vielen eigenen und in Schulsporthallen, so auch in der ganz neuen Halle in der Hohen Weide, kann von der Pampersgymnastik bis zum Seniorfit jeder die richtige Gruppe finden. Besonders beliebt

Mutter- und Kindturnen mit Edith Linow

1964

1894

Irmgard Lüdemann wird Deutsche Meisterin im Pferdsprung Uraufführung des Musicals „Anatevka“ in New York

Erste Damenabteilung im ETV Nach zehnjähriger Bauzeit wird das Reichstagsgebäude in Berlin eingeweiht

1850

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1900

sind derzeit die vielen Yoga- und Pilateskurse, Ballett, Krafttraining und im Winter die Skigymnastik. Im Mittelpunkt stehen auch Angebote zur Stärkung des Rückens und der allgemeinen Fitness. Aber neben Zumba, Teppichcurling, Line Dance, Prellball und vielem anderen gibt es auch noch Kunstturnen an Geräten auf hohem Niveau. Der Blick in unser Programm lohnt sich.

Erste Jazzdance-, Gymnastikgruppe. Letzte Hinrichtung mit der Guillotine in Frankreich 1950

1977

1984 Mit der Aerobic-Welle begannen die modernen Fitness-Angebote im ETV Niki Lauda wird zum dritten und letzten Mal Formel 1 Weltmeister

2000

2050


„Wenn wir unsere Schwäche im Pokal der letzten Jahre weiter fortsetzen, hätte der ETV dort sicherlich die besten Chancen, gegen uns zu gewinnen.“ Stefan Orth , Präsident des FC St. Pauli betrachtet die Lage mit Augenzwinkern

TRENDSPORT

Trendsport

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Beim ETV gibt es zahlreiche Sportarten, die sich das Prädikat „Trend“ verdienen. Mit dem etwa 300 Jahre alten Tamburello, bei dem das Sportgerät wie ein Musikinstrument anmutet und Capoeira, das aus einem Sklaventanz entstand, sind wirklich traditionsreiche Sportarten dabei. Auch beim Bogenschießen reichen die Wurzeln weit zurück, doch gerade aktuelle Kinofilme aus dem Fantasy-Genre bringen auch Jugendliche wieder zum Umgang mit Pfeil und Bogen. Ebenso alt und bekannt und doch neu entdeckt werden Hula Hoop und Slackline. Der Nachwuchs startet besonders gerne bei den Outdoor-Knirpsen, die bei jedem Wetter draußen trainieren und sich von keiner Widrigkeit einschüchtern lassen! Von den Knirpsen wechseln die Lütten gerne zum Tag-Rugby. Im

Wehberspark ziehen sie sich dabei bunte Bänder vom Gürtel, statt sich gegenseitig zu Boden zu bringen. Auch Inlineskating ist beliebt. Beim Inlinehockey sind dann die größeren, mit entsprechender musikalischer Untermalung, dabei. Besonders breit besetzt ist Kickboxen. Zählt man das Alter der SportlerInnen zusammen, stehen 1500 Lebensjahre auf der Matte! Bei Kung Fu wiederum soll neben der Stabilität auch die Kreativität in der Bewegung gefördert werden. Das kreativste Angebot jedoch ist wohl Parkour. Dabei geht es mit einfallsreichen Bewegungen durch ganz Hamburg, auf die Sightseeingtour der etwas anderen Art.

Hula Hoop für die ganze Familie

Die Trendsportarten beim ETV bieten also für alle was. Auch weiterhin sollen hier neue Sportarten eine Heimat- und alte zu neuem Glanz finden.

Die Kleinen ganz Groß beim Tag Rugby

Alles begann mit Boxen Dank eines einfachen Blattes Papier wurde Light-Contact-Boxing Ende der 90er beim ETV etabliert. Trainer Helmut Jung wurde auf den Sport, der auch Managerboxen genannt wird, aufmerksam. Das Besondere am Light-Contact-Boxing: harte Schläge und insbesondere bewusste K.O. Schläge sind verboten; die Zusammenstellung der Gegner erfolgt nicht nach Gewicht, sondern nach Größe und es können männliche und weibliche Personen miteinander kämpfen.

Equipment beschafft. Trainiert wurde zuerst im Kraftraum. Die Geräte wurden vor dem Training zur Seite geschoben und anschließend wieder richtig platziert.

Beim Inline-Skating gilt „safety first“

Zum allerersten Kurs kamen neun Frauen und zwei Männer. So wurde Boxsport der erste Bestandteil des Trendsports in Eimsbüttel. Mittlerweile ist das Light-Contact-Boxing mit über 120 Mitgliedern eine feste Größe im ETV und die gesamte Bandbreite von Grundschülern bis hin zu Frührentnern wird abgedeckt. Ob „Die Tribute von Panem“ oder „Avatar“ Bogenschießen ist Trend

Jung gab im ETV Sportbüro einen Zettel ab: „Boxen wird Trend, das kann man besser machen, ruft mich bei Interesse einfach an.“ Und die ETV Verantwortlichen riefen an. Es wurde ein freier Raum gefunden und das nötige

2011 Gründung: 2011 mit Parkour kommt das beliebteste Trendsportangebot dazu

2012

Die Outdoor Knirpse werden ins Leben gerufen. Helmut Jung und Clarissa Schliemann werden deutschlandweit das erste Trainiertem, das die schweizerische Light-Contact-Boxing Trainerlizenz in Basel und Zürich bestanden hat Als erstes vom Menschen erzeugtes Objekt tritt die Raumsonde Voyager 1 in den interstellaren Raum ein

Columbo-Darsteller Peter Falk stirbt

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„Der ETV kann in seinem Jubiläumsjahr gegen den HSV im Baseball, Basketball, Handball, Hockey und Volleyball gewinnen!“ Oliver Scheel, Vorstandsmitglied des HSV

Volleyball

Seit 1971 immer am Ball

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Unsere weibliche Jugend wühlt auch gerne im Sand

Keiner jubelt schöner als unsere 1. Damen

Der Block der 1. Herren ist schwer zu überwinden

1896 vom YMCA als neue Sportart vorgestellt, gelang es Volleyball als athletisches und technisch anspruchsvolles “Rückschlagspiel” sich bis Mitte des 20. Jahrhunderts über ganz Europa auszubreiten. Volleyball im ETV gibt es seit 1971. Kurz darauf trat die Abteilung dem Hamburger Volleyballverband bei und nahm den offiziellen Spielbetrieb in den Hamburger- und dann auch überregionalen Ligen auf. Wenige Jahre später starteten in Deutschland die Bundesligen für Männer und Frauen. Während zunächst nur einige wenige Mannschaften aktiv waren, zählt die Volleyballabteilung 2014 ca. 300 Sportler. Die ersten Leistungsmannschaften spielen seit Jahren überregional,

lange Zeit auch in der 2. Bundesliga. In der Saison 2012/2013 stellte die erste Herrenmannschaft den Meister in der Regionalliga Nord und auch die erste Damenmannschaft spielt um die Meisterschaft in dieser Liga mit. Neben den fünf aktiven Leistungsmannschaften liegt der Abteilung die Jugendarbeit am Herzen. Jugendliche ab 12 Jahren werden von unseren qualifizierten und engagierten Jugendtrainern im Trainingsbetrieb und auf Wettkämpfen an den Volleyballsport herangeführt. Das zeigt sich erfolgreich im Teamgeist der Mannschaften, aber auch durch Erfolge auf Hamburger, Norddeutschen und Deutschen Meisterschaften. Nicht vergessen darf man die Mixed-Sportler, die einen großen Anteil der Abteilung ausmachen. In 12 Mixed-Trainingsgruppen trainieren Anfänger, Fortgeschrittene oder Wiedereinsteiger/innen jeden Alters. Die Mixed-Mannschaften spielen mit viel Erfolg und Spaß die Hamburger Mixedrunde und sind auf dem einem oder anderem Turnier anzutreffen. Fast alle unserer Volleyballer haben eines gemeinsam: Sie freuen sich über Verstärkung und tauschen im Sommer auch gerne mal den Hallenboden gegen den Sand beim Beachvolleyball.

Deutsche U18 Meisterschaften 2014 in Eimsbüttel! Die Volleyballabteilung hat sich um die Ausrichtung der Deutschen U18 Meisterschaften 2014 der männlichen Jugend beworben - und den Zuschlag bekommen! Vom 16. - 18. Mai 2014 werden also die besten Mannschaften der unter 18jährigen aus ganz Deutschland in Eimsbüttel zu Gast sein. Gespielt wird in der Sporthalle Hoheluft. Die eigene U18 Mannschaft, von der ein Großteil auch in der Landeauswahl Hamburgs spielt, rechnet sich aus Eimsbüttel auf

Eine unserer zahlreichen Mixed-Mannschaften

2000 Das damals für den ETV aktive Beachvolleyball Team Axel Hager. Jörg Ahmann gewann Bronze bei den olympischen Spielen Charles Monroe Schulz, Erfinder der „Peanuts“ und Charly Brown, stirbt

1995

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2000

2003 Erstmals treten die Büttels (Damen) in der Regionalliga an Arnold Schwarzenegger wird Gouverneur von Kalifornien

2007

diesen Titelkämpfen würdig zu vertreten. Schon seit Jahresbeginn laufen die Vorbereitungen für dieses Großereignis. Die Jugendtrainer und alle Organisatoren rotieren eifrig. Es werden noch viele fleißige Helfer gesucht, die uns bei der Organisation, aber auch später in der Durchführung am Wettkampfwochenende unterstützen. Die Abteilung hofft hier auf den Teamgeist der Volleyballer und drückt jetzt schon eifrig die Daumen.

2009

Die Damen gewinnen erstmals den Hamburger Pokal (gefolgt von 2011 und 2013) Die erste Staffel von „The Big Bang Theory“ wird erstmals in Deutschland ausgestrahlt

Eine Saison spielen die Büttels (Herren) in der 2. Bundesliga Magdalena Neuner wird zum ersten Mal Biathlon-Weltmeisterin

2005

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125 Jahre ETV Sport auf hohem Niveau

Softball

Unter besten Bedingungen trainieren die Softball-Bundesliga-Mädels auf ihrem Platz hinter dem Sportzentrum Bundesstraße

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ETV GOES OLYMPIA Immer wieder war und ist der ETV auf hohem Niveau vertreten, Hin und wieder waren ETVer sogar bei olympischen Spielen am Start. Leidenschaft für den Radsport. Bei einem wilden Straßenrennen drängte ihn aber ein Anfänger von der Straße gegen einen Baum, das Fahrrad war dahin, Hans‘ Gesicht glich dem eines schwer geschlagenen Boxers. Das Machtwort des Vaters: „Radfohr’n is ut!“. Der Traum, ein zweiter Radweltmeister Robl zu werden, war ausgeträumt. Als jedoch sein 20jähriger Bruder Karl im Jahre 1908 beim Fest des Hamburger Turngaus den Zwölfkampf in der Leichtathletik gewann und die Olympischen Spiele in London in der damaligen Jugend eine breite Begeisterung für die Leichtathletik entfachten, fand Hans Liesche ein neues sportliches Vorbild in dem heute wohl vergessenen Eimsbütteler Otto Laplace, der damals die Höhe von 1,80 übersprang – allerdings mit Hilfe eines Sprungbretts. Nun hatte Hans seine Sportart gefunden. Schon bald überbot er beständig die Leistung seines Vorbilds. Nachdem er 1911 sowohl Hamburger, Norddeutscher und Deutscher Meister wurde qualifizierte er sich auch für die Olympischen Spiele in Stockholm 1912.

Axel Hager und Jörg Ahmann gewannen in Sydney Bronze im Beachvolleyball.

on der Bundesliga über nationale und internationale Wettkämpfe ist der ETV dabei, und hin und wieder sogar bei olympischen Spielen vertreten. 1912 war Hans Liesche der erste ETVer, der eine Medaille gewann. 1899 steckten Fußball und Leichtathletik noch in den Kinderschuhen, der ETV war gerade erst gegründet, als Vater Liesche, ein begeisterter Anhänger von Turnvater Jahn, seinen achtjährigen Hans und den elfjährigen Karl dort anmeldete. Die beiden kleinen Liesches entpuppten sich als vielseitige Talente und schon nach einigen Jahren waren sie Vorturner in der Musterriege des ETV.

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Inspiriert durch den berühmten Radsportler Thaddäus Robl, der in Hamburg auf der Grindelberg-Radrennbahn (am heutigen Bahnhof Hoheluftbrücke) ein 100-km-Rennen „hinter Schrittmacher“ überlegen gewann, entdeckte auch Hans Liesche seine

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Dort stand schon am zweiten Wettkampftag der Hochsprung auf dem Programm. Elf Springer schafften die geforderte Qualifikationshöhe von 1,83 m und bereits bei 1,85 m war entschieden, das der einzige Deutsche, Hans Liesche, es nur noch mit den sechs Amerikanern zu tun hatte. Darunter auch der spätere Zehnkampfsieger Jim Thorpe, ein Indianer, den der schwedische König Gustav V. später als den „größten Athleten der Welt“ beglückwünschte. Bei 1,91 m war ein neuer olympischer Rekord erreicht. Neben Liesche übersprang diese Höhe nur der Amerikaner Alma Richards. Die Sprungrichter erhöhten auf 1,93 m. Der Amerikaner meisterte auch diese Höhe bereits im ersten Versuch, während Liesche die Latte mit seiner linken Hand riss. In die Vorbereitungen für seinen zweiten Sprung knallte der Startschuss für den 800 m-Endlauf, den der Amerikaner Meredith dann in Weltrekordzeit gewann, der Jubel machte ihm eine Konzentration unmöglich. Und bei seinem dritten Versuch setzte die Blaskapelle zur Siegerehrung ein. Er riss ein weiteres Mal. Es blieb ihm die Silbermedaille, die einzige deutsche Olympiamedaille im Hochsprung bis zur Goldmedaille von Ulrike Meyfarth bei den Olympischen Spielen in München im Jahre 1972.


Die Silbermedaille hatte Hans Liesche zusammen mit zwei großen Kisten voller Pokale und Siegerpreise zu Beginn des 2. Weltkrieges dem Archiv des Berliner Olympiastadions anvertraut – und gerade dieser Teil des Stadions wurde zerstört. Alma Richards hatte nach dem Krieg alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Adresse seines deutschen Sportsfreundes wieder in Erfahrung zu bringen. Dieser war mit seiner Frau Hedel im Jahre 1937 von Hamburg nach Berlin verzogen und hatte dort beim SC Charlottenburg eine neue „Karriere“ als Alterssportler und Trainer begonnen. Richards erfuhr von dem Verlust der Medaille und ließ von seiner Goldmedaille eine neue Kopie aus Silber herstellen. Dazu schrieb nach 42 Jahren der Olympiasieger Richards, mit dem Liesche eine lebenslange Freundschaft verband: „Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass Sie in Stockholm die Goldmedaille hätten gewinnen müssen. Denn Sie wurden bei den entscheidenden Sprüngen mehrfach gestört. Erst war es der Startschuss, dann die Blaskapelle…“ Die nächste Olympiageschichte wurde dann in einer eher unrühmlichen Zeit geschrieben. 1936 trat Hans Heinrich Sievert im Zehnkampf in Berlin an. Es waren die Olympischen Spiele, bei denen es erstmals einen Fackellauf gab und die der Nazipropaganda unterworfen waren. Beim ETV, das ist heute klar, verfolgten die Vereinsvorsitzenden den Aufstieg Hitlers mit Begeisterung (genaueres zum ETV in der NS Zeit siehe S. 9). Den Nazis galt Sievert, der 1,88 m groß war und 88 Kilo wog, als Modellathlet. In Berlin konnte er jedoch, auf Grund einer Verletzung keine Medaille holen. Gold gewann der Amerikaner Glenn Morris, der auch Sieverts Weltrekord überbot. Bis vor wenigen Jahren gab es in Lokstedt noch die Hans-Heinrich-Sievert-Kampfbahn, wo am Veilchenweg inzwischen Häuser stehen. 1963 konnte dann Jürgen Glismann bei den Vorolympischen Wettkämpfen in Tokio Silber sowohl im Kanadier-Einer als auch im Zweier über jeweils 1000 m hohlen. „1964 war das letzte Jahr in dem es noch eine Gesamtdeutsche Olympiamannschaft gab. Da war für mich Jürgen Eschert in der Internen Qualifikation nicht zu schlagen, so war ich dann der

Ersatzmann“, erläutert Glismann. Eschert, mit dem Glismann bis heute befreundet ist, war es auch, der dann Olympiasieger wurde. „Der war damals unschlagbar. Ich will auch nicht mutmaßen ob ich eine Medaillenchance gehabt hätte.“ Auch wenn es 1964 keine aktive Olympiateilnahme war, gehörte Glismann doch lange zur deutschen Spitze. „Meine Aktive Zeit hat schon viel Spaß gemacht, aber auch viel Zeit und Geld gekostet.“

Hans Liesche 1912 beim Hochsprung in Stockholm

Für zehn Jahre harte Arbeit belohnen konnten sich dann die Beachvolleyballer Jörg Ahmann und Axel Hager mit der Bronzemedaille in Sydney 2000. „In so ein Match geht man wirklich mit dem Wissen, dass man sich einen Traum erfüllen kann“, sag Jörg Ahmann. Nach dem neunten Rang in Atlanta vier Jahre zuvor gab es für ihn dann in Sydney diesen Moment „ wenn einem die Medaille überreicht wird und man weiß, dass der Traum wahr wurde.“ Neben dem eigenen Erfolg hebt Ahmann auch das Leben im olympischen Dorf hervor: „Während des eigenen Wettkampfs konzentriert man sich schon auf sich, aber danach lernt man auch Sportler anderer Nationen kennen.“ Etwas überraschend kam es dann zum nächsten ETV Olympiastarter. 2008 wurde Judoka Dominik Zilian kurzfristig zu den Paralymics in Peking nachnominiert. Der sehgeschädigte Judoka nahm es gelassen: „Die Bundestrainerin meinte zu mir: ‚Wenn du‘s versaust, wird dir keiner böse sein, aber wenn du was reißt, heben sie dich alle in den Himmel.‘ Eigentlich ist es ohnehin ganz einfach: Alles, was über 100 Kilo wiegt, muss ich umhauen“, sagte Zilian im Abendblattinterview. Weiter als bis in die erste Runde kam er in Peking leider nicht. Eine junge Judoka ist auch die aktuelle ETV Olympiahoffnung Martyna Trajdos, die sich seit Jahren durch Topergebnisse und hohe Platzierungen in der Weltrangliste auszeichnet. Sie hat gute Chancen, 2016 in Rio de Janeiro um Medaillen mitzukämpfen.

Siegerehrung der Deutschen Kanumeisterschaft 1967 in Berlin (v.l.) Glismann/ Koop - ETV Hamburg, Kapf/ Lewandowski - Mannheim, Bauer/Leitner - Preetz

Martyna Trajdos peilt die Olympiateilnahme 2016 in Rio de Janeiro an

Die Olympische Silbermedaille von Hans Liesche

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Die ETV- Sportstätten

Die Sporthalle Hohe Weide wird seit 2014 vom ETV betrieben.

Beachvolleyballfelder. Direkt dahinter wurde 2014 die neue Dreifeldhalle Hohe Weide in Betrieb genommen.

Der Kunstrasenplatz an der Bundesstraße wurde 2008 eingeweiht.

Es ist kaum möglich, sich durch Eimsbüttel und Umgebung zu bewegen ohne irgendwie und irgendwo auf den ETV zu treffen. Zentrum des „ETV-Universums“ bildet natürlich das Sportzentrum an der Bundesstraße mit seinen Hallen, den Gymnastikräumen und dem ab 2014 neuen modernen Fitness-Studio. Das ist aber bei weitem nicht alles. Das 1910 fertiggestellte Sportzentrum wurde nicht nur immer wieder modernisiert, es bekam auch Zuwachs. Direkt hinter dem Haus liegt an der Heymannstraße das Leistungszentrum der Softballerinnen und an der Bundesstraße schräg gegenüber liegen die beiden 2008 eingeweihten Kunstrasenfußballplätze und die

Das Sportzentrum an der Bundesstraße.

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Folgt man der Bundesstraße Richtung Osterstraße, führt der Weg direkt am vereinseigenen Bootshaus in der Bismarckstraße vorbei, von wo aus die ETV Wassersportler ihre Touren starten. In Lokstedt befindet sich der zweite ETV Kunstrasenplatz, auf dem Gelände des ehemaligen Stadions Hoheluft, in dem Fans schon in den 1930er Jahren (natürlich noch auf Naturrasen) ihrem ETV z.B. gegen Schalke 04, den HSV oder Werder Bremen zujubelten. Die Dreifeldhalle Hoheluft und die beiden Beachvolleyballfelder dort betreibt der ETV seit 2009. Auch in Uni-Nähe ist der ETV vertreten, mit der Schwimmschule Turmweg, die vom ETV mitbetrieben wird. Und auch weiter weg, in ganz anderen Stadtteilen tritt der Verein auf. So spielen die Wasserballerinnen im Landesleistungszentrum Wilhelmsburg auf dem ehemaligen Gartenschau-Gelände und die Baseballer haben ihre sportliche Heimat in Lokstedt am Langenhorst. Für viele Hamburgerinnen und Hamburger liegen die Sportstätten des ETV zum Greifen nah und alle Interessierten sind herzlich zum Schnuppern im ETV-Universum eingeladen.

Das Sportzentrum Hoheluft aus der Vogelperspektive.


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Seit 1889 lebt der ETV Sport. Wir gratulieren herzlich zum 125-jährigen Jubiläum!

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