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24.07.2009
13:24 Uhr
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BEACH SOCCER: GEWINNEN SIE PER SMS 10 LÄNDERSPIEL-TICKETS! AUGUST 2009
CHF 5.–
www.eurosoccer-online.ch
TOP TEN
Die grössten Schweizer Spiele Seite 30
ALEX
FREI
Was seine Rückkehr für den Schweizer Fussball bedeutet ab Seite 10
YAKIN
Letzte Chance mit dem FC Luzern Seite 18 LÄSSER
FINK
Seite 23
VONLANTHEN
Seite 20
CANEPA
Seite 18
BENAGLIO
Seite 24
HEUSLER
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RONALDO
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Das grösste Fussball-Magazin der Schweiz
13:25 Uhr
EUROSOCCER
24.07.2009
August 2009
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24.07.2009
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26.07.2009
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EDITORIAL
Probe-Abo Probe-Abo für für
CHF 10.Vorfreude auf Alex Frei Liebe Leserinnen und Leser, liebe Präsidenten/in, zu Beginn ein herzliches Dankeschön. Dank der Gigi Oeri und Bernhard Heusler, Ancillo Canepa und Walter Stierli Geschäftsführender können wir Alex Frei, Johan Vonlanthen und Hakan Yakin Chefredaktor wieder in der ASL bewundern. Das macht uns Lust auf das WM-Jahr. Wir wollen hier nicht bewerten, ob die Nationalspieler im Ausland gescheitert oder welche Gründe sonst für die Rückkehr verantwortlich sind. Wir gratulieren einfach zu dem Mut, Identifikationsfiguren, Leader und Top-Fussballer zurückgeholt zu haben. Und wir freuen uns darauf, die drei Stars Woche für Woche auf dem Prüfstand zu sehen. Auch Ottmar Hitzfeld wird es freuen. Der Nationalmannschafts-Coach muss jetzt nicht mehr nach Dortmund, Salzburg oder Katar, sondern kann sich vor der Lörracher Haustür über den Formstand der Stars informieren. Ulrich KühneHellmessen
Auch EUROSOCCER hat Neuigkeiten zu vermelden. Mit dem Krankenversicherer Helsana bieten wir eine Kollektiv-Versicherung an, von der vor allem unsere Abonnenten profitieren werden (siehe Seite 67). Lassen Sie sich überraschen, wenn bei Ihnen das Telefon klingelt … EUROSOCCER hat sich auch sonst für den Herbst viel vorgenommen. Schauen Sie mal beim neuen Schweizer Sportfernsehen (SSF) herein. Beim Talk von Claudia Lässer und Jörg Stiel, immer montags um 22.30 Uhr, spielt auch EUROSOCCER mit, zum Beispiel mit einem neuen Gewinnspiel. Oder klicken Sie auf unsere neue Homepage, die mit einigen Überraschungen täglich neu aufwartet. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktion. Viel Spass beim Lesen wünscht
Drei Ausgaben von
IN DIESER AUSGABE SCHREIBT: Daniel Fricker
Alex Frei Der Nationalspieler führte für die Leserinnen und Leser von EUROSOCCER eine Woche lang Tagebuch.
Über Auswirkungen und Bedeutung von Champions-LeagueTeilnahmen für den Schweizer Fussball.
Bernhard Heusler Der Vize-Präsident des FC Basel schreibt Klartext und Grundsätzliches zum Transfer von Alex Frei.
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24.07.2009
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Cristiano Ronaldo. Der «Model»-Athlet bei seiner pompösen Präsentation im Stadion von Real Madrid.
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Philippe Senderos. Der Verteidiger ist auf der Suche nach einem neuen Klub. Er braucht Spielpraxis für die WM-Saison.
INHALT
08-2009 SCHWEIZ
9
Coverstory
10
Wie gut der Schweizer Fussball ist – eine Bestandsaufnahme
ASL: Die Rückkehrer
18
Johan Vonlanthen und Hakan Yakin wollen sich in der Schweiz beweisen
14 Alex Frei. In der Rubrik «Meine Woche…» erzählt der Captain des Nationalteams, wie er seine Rückkehr zum FC Basel erlebte.
«Mein ABC»
20
FCB-Trainer Thorsten Fink erklärt seine Welt – von A bis Z
Schweizer Sportfernsehen
23
Programm-Leiterin Claudia Lässer erklärt die Philosophie
Challenge-League-Aufsteiger 28 Lauter Amateure beim FC Le Mont
Top Ten: Die besten Spiele
30
EUROSOCCER kürt die besten Partien mit Schweizer Beteiligung der letzten zehn Jahre
Beach Soccer
36
Schweiz vs. Brasilien im HB Zürich
Hier können Sie gewinnen! •Promi-Tipp auf Seite 26 •Beach Soccer auf Seite 36 •WM-2010-Quiz auf Seite 56
48 Anatolj Timoschtschuk. Der Ukrainer ist der neue Verteidigungsminister des FC Bayern München.
Abo: www.eurosoccer-online.ch oder per SMS: «ABO NAME ADRESSE»
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24.07.2009
16:14 Uhr
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Ancillo Canepa. Tausende von Büchern, Magazinen und Zeitungen: Der Präsident des FCZ zeigt den Leserinnen und Lesern von EUROSOCCER seine Privat-Bibliothek.
Impressum Nr. 8, August 2009, 3. Jahrgang Erscheint monatlich, ISSN 1661-822X www.eurosoccer-online.ch Herausgeber: EuroSoccer Fussball AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Verlag und Redaktion: Sportverlag Europa Medien AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Telefon 043 305 05 60 Fax 043 305 05 66 www.sportverlageuropa.com
WM 2010
24 TOP-LIGEN
53
Nationalmannschaft
43
Benaglio im Interview
44
Der Meister-Goalie des VfL Wolfsburg im Interview
Fokus
48
Bayerns Anatolj Timoschtschuk und seine Frau sind die neuen «Beckhams»
Foto des Monats
50
Real Madrids Cristiano Ronaldo auf dem Catwalk des Bernabeu-Stadions
Transfer-Übersicht
52
Cristiano Ronaldo (94 Millionen Euro) ist der Top-Transfer in Europa, Mario Gomez der teuerste Wechsel innerhalb der Bundesliga. EUROSOCCER präsentiert die wichtigsten Transfers dieses Sommers in den europäischen Top-Ligen
Coach Ottmar Hitzfeld hat noch einige Baustellen zu schliessen. Das zeigt eine Bestandsaufnahme des Nationalteams
Ruedi Elsener
an 86188 (40 Rp.)
57
Zuerst in der Schweiz – später ein Top-Star. Elsener erinnert sich an einen besonderen Tag gegen die «Squadra Azzurra»
Star-Porträt
58
Weltmeister Fabio Cannavaro in einem aussergewöhnlichem Porträt
Australiens Qualifikation
61
Scott Chipperfield erklärt, weshalb sich sein Land schon für die WM 2010 qualifizierte
Bernhard Heusler
66
Der FCB-Vizepräsident schreibt Klartext über den Transfer von Frei
Wo ist der Ball? Superhirn Next Generation Klub des Monats People
Diego Benaglio. Der Meister-Goalie des VfL Wolfsburg spricht über seinen Ex-Trainer Felix Magath und über die Schweizer WM-Qualifikation.
54
17 27 34 39 64
44 Abo-Hotline 031 740 97 99
Chefredaktor und Geschäftsführer: Ulrich Kühne-Hellmessen (verantwortlich i.S.d.P.) Stv. Chefredaktor und Redaktionsleiter: Daniel Fricker Redaktion: Sandra Plaza, Daniel Wojczewski; Klaus Feuerherm, Christian Ortlepp Kolumnist: Stéphane Chapuisat Gast-Autoren: Thorsten Fink, Alex Frei, Bernhard Heusler, Sascha Ruefer Top-Ten-Jury: Martin Andermatt, Ancillo Canepa, Urs Schönenberger, Jörg Stiel, Bernard Thurnheer Autoren: Knut Bobzien, Toni Merkel, Eva Tedesco, Andre Tucic, Ueli Zoss Ausland: Gianfrancesco Archetti (It), Raphael Honigstein (Eng), Rainer Kalb (Fr), Tina Schlosser (De) Info-Grafik: tnt-graphics, Kloten Schlussredaktion: Rainer Schilling Art-Director: Marc Weber Grafik/Layout: Alexandra Eggenberger, Michael Müller, Steffen Mross, Andre Suter Fotoredaktion: EQ Media AG Binzstrasse 23 in 8045 Zürich Leitung/Redaktion: Madeleine Schoder Titelfoto: Siggi Bucher/Andreas Meier (EQ Media AG) Verlag: Assistentin der Geschäftsleitung: Clea Zajc Leitung Marketing/Verkauf: Barbara Wallner Marketing: Simon Hagenbuch Anzeigen: Patrick Altendorfer, Alexandar Vucovic anzeigen@eurosoccer-online.ch Druck: Weber Benteli AG, Brügg Auflage: 50 000 Exemplare Einzelverkauf: CHF 5.–, Jahres-Abo: CHF 65.– (für 12 + 2 Spezial-Ausgaben), Vorzugs-Abo für Mitarbeiter von Partnerfirmen: CHF 50.–, Schnupper-Abo: CHF 10.– (drei Ausgaben). Alle Preise inkl. 2,4 % MwSt. Abo-Dienst: EuroSoccer, Industriestrasse 37, 3178 Bösingen, Telefon 031 740 97 99, Fax 031 740 97 76 oder über abo@euro-soccer.ch © EUROSOCCER 2009 Nachdruck von Texten, Aufnahme in Online-Dienste/Internet, Vervielfältigung auf elektronische Datenträger nur nach schriftlicher Zustimmung des Herausgebers gestattet. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos. Teilnahmebedingungen SMS-Gewinnspiele: www.919.ch/agb/
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24.07.2009
EUROSOCCER
16:16 Uhr
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NEUE WEBSITE
Mehr Content, mehr Interaktion, mehr Aktualität – die neue Website von EUROSOCCER geht an den Start ALLES WIRD NEU IM AUGUST AUF WWW.EUROSOCCERONLINE.CH. AUF DER NEUEN WEBSITE ERWARTEN SIE AKTUELLE FUSSBALL-NEWS, STORYS AUS DEM MAGAZIN UND VIDEOS. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI
Leserinnen und Leser von EUROSOCCER können sich im Monat August auf ein Highlight freuen. Denn das grösste Fussballmagazin der Schweiz geht mit einem neuen attraktiven Web-Auftritt online. Unter www.eurosoccer-online.ch erwarten Sie künftig umfassende Fussball-Informationen, attraktive Gewinnspiele und umfangreiche Statistiken. Durch die Einbettung der neuen EUROSOCCER-Website in das Online-Angebot von Spox.ch bietet der neue EUROSOCCER-Webauftritt die ideale Kombination aus aktuellen Fussball-News und umfangreicher Hintergrundberichterstattung. Denn nach und nach werden die Artikel aus dem EUROSOCCER-Magazin auch auf www.eurosoccer-online.ch zur Verfügung gestellt. So entsteht schrittweise ein vollständiges EUROSOCCER-Archiv, mit allen Storys, Rubriken und Interviews aus dem Heft. Zusätzlich können Sie bei allen Gewinnspielen und Votings aus dem Magazin künftig auch online mitmachen und so tolle Preise gewinnen.
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August 2009
Web-Auftritt Die neue EUROSOCCERWebsite geht im August online.
Doch damit nicht genug. Durch die Kooperation mit Spox.ch bietet Ihnen EUROSOCCER-Online künftig Zugang zu einem umfangreichen Statistik-Center mit vielfältigem Datenmaterial zu Europas Fussball-Ligen. Der Live-Ticker hält Sie über aktuelle Fussball-Matches auf dem Laufenden. Verpassen Sie kein Tor, keine Rote Karte
mehr. Auch auf Bewegtbilder müssen Sie auf der neuen EUROSOCCER-Website nicht verzichten. Ein umfangreiches Video-Portal mit zahlreichen Clips zum europäischen Spitzenfussball und anderen Sportarten erwartet Sie. Besuchen Sie uns im August! Auf www.eurosoccer-online.ch
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26.07.2009
16:40 Uhr
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LESERECKE
SANDRA GIBT AUSKUNFT
RAFAEL BENITEZ LIEST EUROSOCCER
Ottmar Hitzfeld und green.ch unterstützen den Schweizer Cup Der Schweizer Internet-Dienstleister green.ch wird neu Official Sponsor des Schweizer Cups. Das in Brugg ansässige Unternehmen baut damit sein Engagement im Schweizer Fussball weiter aus. Bereits seit einiger Zeit besteht eine enge Partnerschaft zwischen green.ch und Ottmar Hitzfeld (l.), dem Trainer der Schweizer Nationalmannschaft. Gemeinsam mit Armin Schlund (M.), CEO von green.ch, und Armin Meier, Managing Director der Agentur IMG, präsentierte der Nationalcoach die neue Partnerschaft und posierte mit der Schweizer-Cup-Trophäe.
SANDRAS ANTWORTEN
EUROSOCCER-Reporterin Sandra Plaza besuchte den FC Liverpool in Bad Ragaz und überreichte «Reds»-Trainer Rafael Benitez die Juli-Ausgabe von EUROSOCCER.
DANIEL GYGAX WERDEN DIE OHREN LANG GEZOGEN
?
FRAGE DES MONATS
Schicken Sie uns Ihre Meinung per SMS an 86188 (40 Rp.) und tippen Sie JA oder NEIN. Oder per E-Mail an frage@euro-soccer.ch. Oder schreiben Sie uns an EUROSOCCER, Kennwort Frage, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Oder online spielen bei Bluewin unter: http://www.bluewin.ch/eurosoccer
Zählt das Tor, wenn ein Einwurf ohne Berührung eines weiteren Spielers ins Tor geht? Roman, Basel-Land Nein, aus einem Einwurf kann regulär kein direktes Tor erzielt werden. Wird aber trotzdem ein Goal erzielt, gibt es einen Abstoss. Handelt es sich um ein Eigentor, muss der Schiedsrichter einen Eckball pfeifen. Was wurde eigentlich aus Javi Moreno, der 2001 mit CD Alaves im Final des UEFA-Cups stand und dort zwei Tore machte? Matthias, Windisch Nach seiner erfolgreichen Saison 2001 wechselte Javi Moreno zum AC Mailand, wo er in 16 Spielen aber nur zwei Tore erzielte und nach nur einer Saison an Atletico Madrid weiterverkauft wurde. Später spielte er bei den Bolton Wanderers, Zaragoza und Cordoba. 2008 gab er nach wenigen Spielen mit dem 3.-Liga-Klub SD Ibiza Ende 2008 seinen Rücktritt bekannt.
Für seine Autogrammkarten zur neuen Bundesliga-Saison liess sich der 1. FC Nürnberg etwas Besonderes einfallen: Die Spieler liessen sich allesamt mit einem Fan ablichten. Der Schweizer Daniel Gygax zeigte sich vom speziellen Foto-Shooting des «Club» durchaus angetan. «Mit unseren Fans so etwas zu machen, ist eine ganz ungewöhnliche Sache. Toll, da hätte man eigentlich schon mal längst draufkommen können!» Gygax bekam es beim Shooting mit Alt-«Clubberer» Ernst zu tun, der den Lausbuben «Gygi» gleich mal an den Ohren packte.
TRAF ALEX FREI MIT SEINER RÜCKKEHR IN DIE SCHWEIZ ZUM FC BASEL DIE RICHTIGE ENTSCHEIDUNG?
EUROSOCCER pflegt die Kommunikation mit den Leserinnen und Lesern, sie können direkt Fragen an uns richten – Sandra gibt Auskunft. Wo findet der Final der Champions League statt? Wann spielen die Schweizer Vereine im Europacup? Schicken Sie eine E-Mail an sandra@euro-soccer.ch – die Antwort erfolgt umgehend.
Leser-Umfrage EUROSOCCER wollte in der letzten Ausgabe wissen, ob Cristiano Ronaldo tatsächlich 94 Millionen Euro wert ist. Klares Verdikt: 88 Prozent (!) unserer Leserinnen und Leser antworteten mit «Nein».
12 % JA 88 % Nein
Ich bin seit Kurzem ein grosser Fussball-Fan. Es gibt aber viele Sachen, die ich noch nicht weiss. Meine Frage: Darf ein Spieler, der bereits ausgewechselt wurde, wieder eingewechselt werden? Brigitte, Wollishofen Nein, ausgewechselte Spieler dürfen nicht mehr eingewechselt werden. Das wäre auch wenig sinnvoll.
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24.07.2009
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SCHWEIZ
SCHWEIZ Seite 10
Seite 14
Seite 30
Coverstory
Meine Woche ...
Top Ten
Wie gut ist der Schweizer Fussball? Vor den entscheidenden Europacup-Duellen analysiert EUROSOCCER die Lage.
Alex Frei blickt auf turbulente Tage zurück. Für EUROSOCCER griff er in die Tasten und hielt die Zeit seines Transfers zurück in die Schweiz in unserer Rubrik «meine Woche» fest.
Welche waren die besten Schweizer Fussball-Spiele der letzten zehn Jahre? Unsere Top-Ten-Jury wählte die attraktivsten Partien aus Liga, Cup, Nationalmannschaft und Europacup.
Top-Vereine kooperieren weiter mit Frauen-Klubs Auch der FC Basel übernimmt ein NLA-Team Daniel Wojczewski über:
Freis Verzicht auf Ikonisierung 34 Treffer erzielte Alex Frei in 74 Spielen für Borussia Dortmund. Macht eine Trefferquote von 0,46 Tore pro Spiel. Exakt denselben Wert weist einer auf, der in Dortmund zur Ikone wurde: Stéphane Chapuisat brachte es in 218 Spielen auf 102 Tore. «Dortmund verliert seinen letzten grossen Star», schrieb die «Bild»-Zeitung über Freis Wechsel zum FCB. Und die Wertschätzung für den 30Jährigen beschränkt sich nicht auf den Boulevard. Klubführung, Fans und Mitspieler – alle bedauern sie den Weggang eines «echten Typen». Diesen gewinnt nun die Axpo Super League und erfährt durch Frei zweifellos eine Aufwertung. Dem FCB sei Dank. Frei selbst beraubt sich durch seinen Wechsel jedoch der Chance, zur zweiten Schweizer BVBIkone zu werden.
PRESENTED BY:
Die Grasshoppers, der FC Zürich und die Berner Young Boys machten es vor – nun erhält mit dem FC Basel auch der vierte Schweizer Top-Klub eine eigene Frauen-Mannschaft in der höchsten Schweizer Spielklasse. Die NLA-Saison 2009/10, die am 16. August beginnt, steht somit ganz im Zeichen der Zusammenarbeit der Frauen-Vereine mit Grossklubs aus den jeweiligen Regionen. Beim Top-Klub aus Basel kommt es dabei zu einer Kooperation mit der Frauen-Mannschaft des FC Concordia Basel. Ab der kommenden Saison werden die Frauen-Teams in der Nationalliga A und in der U18-Meisterschaft in den Farben und unter dem Namen des FCB spielen. Nach dem Abstieg des Männer-Teams des FC Concordia Basel aus der Challenge League verliert der Traditionsverein damit ein weiteres Aushängeschild. Die übrigen Juniorinnen-Teams spielen jedoch weiterhin unter dem Namen und in den Farben des FC Concordia. Und auch Trainer Willy Schmid bleibt der Frauen-Mannschaft der NLA erhalten. Neben dem FC Basel verkündete auch der ChallengeLeague-Klub FC Thun eine Kooperation mit einem NLA-Team. Per 1. Juli übernahm die FC Thun AG zwei Teams der aktuellen Cup-Siegerinnen von Rot-Schwarz Thun. Neu tritt der NLA-Klub unter dem Namen FC Thun Frauen und die U18Mannschaft mit dem Namen FC Thun/Berner Oberland-Worb an. Alle Spielerinnen und der gesamte Staff dieser zwei Teams wurden von der FC Thun AG übernommen. Die Meisterschaftsspiele werden im Stadion Lachen ausgetragen. Mit den neuen Kooperationen im Frauen-Fussball entwickelt sich die NLA mehr und mehr zum weiblichen Pendant der Profi-Ligen im Männerbereich. Sechs Klubs aus der Axpo Super League und der Challenge League schicken auch ein NLA-Team ins Rennen um die Schweizer Meisterschaft: FC Basel, FC Thun Frauen, FC Zürich Frauen, Grasshopper Club Zürich, BSC Young Boys und FC Yverdon Feminin.
Trikotwechsel Sandrine Wagner (l., im Zweikampf mit GC’s Desiree Staebler), wird nächste Saison im FCB-Trikot auflaufen.
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26.07.2009
COVERSTORY
17:50 Uhr
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SCHWEIZER FUSSBALL
Wie gut ist eigentlich unsere Schweizer Liga? DIE QUALIFIKATION FÜR EUROPÄISCHE WETTBEWERBE, SPEZIELL FÜR DIE CHAMPIONS LEAGUE, IST FÜR SCHWEIZER TOP-KLUBS ÜBERLEBENSWICHTIG. UND EBENSO EIN INDIKATOR FÜR DEN STELLENWERT DER AXPO SUPER LEAGUE WIE DIE JÜNGSTE ENTWICKLUNG MIT DEN RÜCKKEHRERN ALEX FREI, HAKAN YAKIN, JOHAN VONLANTHEN UND XAVIER MARGAIRAZ. TEXT: DANIEL FRICKER Jeweils Ende Mai jubeln die Spieler des Schweizer Meisters von irgendeinem Balkon ihren Fans zu und präsentieren stolz den Meister-Pokal. Der Höhepunkt der Saison? Falsch – das gilt nur für Fans und Spieler. «Für die Verantwortlichen eines Vereins ist die Qualifikation für die Champions League von herausragender Bedeutung», sagt FCZ-Präsident Ancillo Canepa. «Da werden
die wirtschaftlichen Grundlagen geschaffen.» Und FCZ-Sportchef Fredy Bickel ergänzt: «Mit dem Erreichen der Champions League würden wir finanziell in neue Dimensionen vorstossen. Wir starten mit einem budgetierten Minus in die Saison. Dieses Minus kann nur durch zusätzliche Einnahmen aus Europacup- oder Champions-League-Spielen oder durch Spielertransfers aus-
geglichen werden. Die Einnahmen aus dem internationalen Geschäft sind für uns überlebenswichtig.» Wie bedeutend die Geldquelle Champions League ist, zeigt das Beispiel des FC Basel, der in den letzten zehn Jahren zweimal den Sprung in die lukrative europäische Königsklasse schaffte: In der erfolgreichen Saison 2002/03 nahmen die Basler 52,7 Millionen Franken ein, und
FC Thun 2005/06 begeisterten die Berner Oberländer die Schweizer Fussball-Fans mit denkwürdigen Auftritten in der Champions League. Auf dem Bild bedanken sich Selver Hodzic, Silvan Aegerter und Jose Goncalves (v.l.) bei den Zuschauern.
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26.07.2009
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FC Basel Ziel jedes Schweizer Fussballers muss es sein, in der Champions League zu spielen – wie hier Valentin Stocker Anfang November 2008 im Duell gegen Rafael Marquez vom FC Barcelona mit Carles Puyol (r.) als Zuschauer. selbst in der letzten Spielzeit schaute für den schlechtesten Verein der Champions League (1 Punkt, 2:16 Tore) am Schluss ein Netto-Gewinn von etwa 13 Millionen heraus. Allein die Startgage für die Gruppenspiele betrug 8,5 Millionen Franken. Bernhard Heusler, Vizepräsident des FC Basel, warnt trotzdem vor unrealistischen Erwartungen: «Die Differenz zu jenen europäischen Top-Klubs, die die internationalen Wettbewerbe beherrschen, besteht in den Einnahmen der TV-Gelder, die zum Teil mehr als das Hundertfache betragen, sowie im Stellenwert, den der Profi-Fussball in anderen europäischen Ländern geniesst. Zudem bewegen wir uns in der Schweiz eindeutig in einem begrenzten Markt. Damit müssen wir leben, das können auch die Klubs nicht ändern.» Die Champions League ist dennoch das Mass aller Dinge. Stefan Niedermaier, Verwaltungsrat der Vereinsführung von YB und der starke Mann bei den Bernern, ist über-
zeugt: «Erfolge in der Champions League und in der Europa League geben dem Schweizer Klub-Fussball deutlich mehr Gewicht und sind wichtig für unser Ansehen in Europa.» Und selbst der «Ur-Basler» Murat Yakin, der mit dem FCB zahlreiche Champions-League-Auftritte erlebte, unterstützt in diesen Tagen den einstigen Konkurrenten FC Zürich: «Die Qualifikation des FCZ für die Champions League ist enorm wichtig. Zum einen für das Ansehen, dass wieder ein Schweizer Klub in der Königsklasse dabei ist. Aber auch als Signalwirkung, dass sich die Mühen lohnen und man europäisch mithalten kann.» Für Niedermaier ist dies eine Gratwanderung: «Um mehr Erfolg auf internationaler Ebene zu haben, müssten die Schweizer Klubs in ihre Kader aber auch mehr investieren – ein Teufelskreis.» Tatsächlich ist die Qualifikation für die Champions League mit dem damit verbundenen gesteigerten Image und den entsprechenden Mehreinnahmen die eine Seite – wie
man mit dem vielen Geld und den wachsenden finanziellen Begehrlichkeiten der Spieler umgeht, die andere. Das mag das Beispiel des FC Thun verdeutlichen. In der Saison 2005/06 qualifizierten sich die Berner Oberländer als MeisterschaftsZweiter sensationell für die Champi-
FC Zürich FCZ-Sportchef Fredy Bickel (l.) und FCZPräsident Ancillo Canepa mit dem Champions-League-Pokal während der Auslosung der aktuellen Qualifikation. Der FCZ trifft auf Branik Maribor aus Slowenien.
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SO SCHNITTEN DIE SCHWEIZER MEISTER DER LETZTEN 10 JAHRE AB
Pünktlich zum Saisonauftakt
1999 Servette Genf CL-Quali 3. Runde: Out gegen Sturm Graz (h 2:2/a 1:2) UEFA-Cup 1. Runde: Out gegen Aris Saloniki (1:2 n.V./1:1) 2000 FC St. Gallen CL-Quali 3. Runde: Out gegen Galatasaray Istanbul (1:2/2:2) UEFA-Cup 1. Runde: Chelsea (2:0/0:1) UEFA-Cup 2. Runde: Out gegen FC Brügge (1:1/1:2) 2001 Grasshoppers CL-Quali 3. Runde: Out gegen FC Porto (2:3/2:2) UEFA-Cup 1. Runde: Dinamo Bukarest (3:1/3:1) UEFA-Cup 2. Runde: Twente Enschede (4:1/2:4) UEFA-Cup 3. Runde: Out gegen Leeds United (1:2/2:2) 2002 FC Basel CL-Quali 2. Runde: Zilina (3:0/1:1) CL-Quali 3. Runde: Celtic Glasgow (2:0/1:3) CL-Vorrunde: Liverpool (3:3/1:1), Valencia (2:2/2:6) und Spartak Moskau (2:0/2:0) CL-Zwischenrunde: Manchester United (1:3/1:1), Juventus Turin 2:1/0:4), La Coruna (1:0/0:1) 2003 Grasshoppers CL-Quali 3. Runde: Out gegen AEK Athen (1:0/1:3) UEFA-Cup 1. Runde: Out gegen Hajduk Split (1:1/0:0) 2004 FC Basel CL-Quali 3. Runde: Out gegen Inter Mailand (1:1/1:4) UEFA-Cup Vorrunde: Terek Grozny (2:0/1:1) UEFA-Cup Zwischenrunde: Schalke 04 (a 1:1), Hearts of Midlothian (h 1:2), Ferencvaros Budapest (a 2:1), Feyenoord Rotterdam (h 1:0) UEFA-Cup 1/16-Final: Out gegen OSC Lille (0:0/0:2)
LIGA-SPEZIAL DIE PFLICHTLEKTÜRE FÜR JEDEN FAN UND VEREIN!
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Über 100 Seiten aktuelle Klub-Informationen News über Spieler, Trainer und Vereine Infos über Stadien, Ticketpreise und Erfolge
2005 FC Basel CL-Quali 3. Runde: Out gegen Werder Bremen (2:1/0:3) UEFA-Cup Vorrunde: Siroki Brijeg (5:0/1:0) UEFA-Cup Zwischenrunde: AS Roma (a 1:3), Strasbourg (h 0:2), Tromsö (h 4:3), Roter Stern Belgrad (a 2:1) UEFA-Cup 1/16-Final: Monaco (1:0/1:1) UEFA-Cup Achtelfinal: Strasbourg (2:0/2:2) UEFA-Cup Viertelfinal: Out gegen Middlesbrough (2:0/1:4) 2006 FC Zürich CL-Quali 2. Runde: Out gegen Salzburg (2:1/0:2) 2007 FC Zürich CL-Quali 3. Runde: Out gegen Besiktas Istanbul (1:1/0:2) UEFA-Cup Vorrunde: Empoli (3:0/1:2) UEFA-Cup Zwischenrunde: Sparta Prag (a 2:1), Toulouse (h 2:0), Spartak Moskau (a 0:1), Leverkusen (h 0:5) UEFA-Cup 1/16-Final: Out gegen Hamburger SV (1:3/0:0) 2008 Basel CL-Quali 2. Runde: IFK Göteborg (4:2/1:1) CL-Quali 3. Runde: Vitoria Guimaraes (2:1/0:0) CL-Vorrunde: FC Barcelona (0:5/1:1), Schachtjor Donezk (1:2/0:5), Sporting Lissabon (0:1/0:2) 2005 Thun (als Zweiter der Meisterschaft) CL-Quali 2. Runde: Dynamo Kiew (1:0/2:2) CL-Quali 3. Runde: Malmö (3:0/1:0) CL-Vorrunde: Arsenal (0:1/1:2), Ajax Amsterdam (2:4/0:2), Sparta Prag (1:0/0:0)
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17:50 Uhr
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Rückkehrer Alex Frei
Rückkehrer Hakan Yakin
Rückkehrer Johan Vonlanthen
Mit seinem Transfer hatte niemand gerechnet: Alex Frei kehrte von Borussia Dortmund nach Basel zurück.
Nach den Problemen in Katar holt sich Hakan Yakin nun Spielpraxis beim FC Luzern. Ziel: Nationalmannschaft.
Nicht mehr erwünscht in Salzburg – Verletzt und ohne Stammplatz in Osabeim FCZ will Johan Vonlanthen seine suna – aber beim FCZ ist Xavier MarKarriere wieder in Schwung bringen. gairaz schon wieder ein sicherer Wert.
ons League und hielten mit begeisternden Vorstellungen gegen Dynamo Kiew, Malmö, Arsenal, Ajax Amsterdam und Sparta Prag die Fussball-Schweiz in Atem, obwohl in den Gruppenspielen letztlich nur ein einziger Sieg herausschaute. Finanziell jedoch trieb das «Abenteuer Champions League» den Verein wegen mangelnder Professionalität und Erfahrung sowie ungenügender Strukturen an den Rand des Ruins. Erfolgreiche europäische Auftritte von Schweizer Klubs, speziell natürlich in der Champions League, sind ein wichtiger Gradmesser für den Stellenwert des Schweizer Fussballs. Die jüngste Entwicklung mit der Rückkehr von erfahrenen Spielern wie Alex Frei, Hakan Yakin, Johan Vonlanthen und Xavier Margairaz – möglicherweise auch von Patrick Müller – in die heimische Liga ist ebenfalls ein Indikator. «Spieler dieses Formats bereichern die Meisterschaft», sagt Yakin. «Für die Liga ist das positiv – für die Spieler selbst von Fall zu Fall unterschiedlich», glaubt Bickel. Urs Schönenberger, Chef-Trainer des FC Thun in der Champions League und später Coach des FC Aarau und des SC Altach in Österreich, ist überzeugt: «Die Rückkehrer werten die Liga
qualitativ auf und sorgen auch für mehr Zuschauer, da sie Publikumsmagneten sind. Wenn sie die erwarteten Leistungen nicht bringen, werden sie allerdings mit sehr harter Kritik rechnen müssen.» Speziell gilt dies für Alex Frei, dessen Rückkehr zum FC Basel mit einem Gesamtpaket in der Grössenordnung von über zehn Millionen Franken (Drei-Jahres-Vertrag plus Option, angeblich knapp über sechs Millionen Franken Ablöse an Borussia Dortmund) den bedeutendsten Transfer in der Geschichte des Schweizer Fussballs darstellt, seit 1999 Stéphane Chapuisat von Dortmund zu den Grasshoppers wechselte. Von einem «kalkulierten und abgefederten Risiko» spricht Heusler, und FCB-Finanzchef Mathieu S. Jaus verneint, dass mit dem Engagement von Frei das Basler Lohngefüge nun komplett aus der Balance gerät. Das Budget werde «nur leicht nach oben korrigiert», erklärte er gegenüber der «NZZ am Sonntag». Frei selber muss im Vergleich zu Dortmund eine massive Lohneinbusse in Kauf nehmen. «Solche Transfers sind jedoch für den Schweizer Fussball wichtig», sagt Heusler. «Aber solange die Lohnschere derart offen ist, bleiben Rückkehrer wie Frei und
Rückkehrer Xavier Margairaz
auch Marco Streller die Ausnahme.» Auch wenn abzuwarten bleibt, wie sie sich sportlich in Szene setzen können: Die Rückkehrer erhöhen den Stellenwert des Schweizer Fussballs. Aber die Frage bleibt: Wie gut ist dieser denn eigentlich? Niedermaier sieht die Entwicklung positiv: «Die grossen Namen machen die Liga attraktiv. Andererseits werden viele talentierte Schweizer von ausländischen Klubs umworben.» Yakin macht ein «gutes Standing in Europa» aus. «Viele Scouts kommen in die Schweiz, weil sie wissen, dass hier das Ausbildungsniveau hoch ist. Unser Ansehen als Ausbildungsliga ist gross.» Für Heusler ist das Bemühen wichtig, «eine Ausbildungsliga zu bleiben und alles zu unternehmen, die aussergewöhnlichen Talente zuerst in die Axpo Super League zu führen, bevor sie den Sprung in europäische TopLigen wagen». Bickel streicht die internationalen Erfolg von Schweizer NachwuchsTeams heraus: «Sie zeigen, wie gut in den Klubs gearbeitet wird. Die Schweizer Liga ist längst nicht so schlecht, wie sie von vielen gemacht wird.» MITARBEIT: DANIEL WOJCZEWSKI, EVA TEDESCO, TONI MERKEL
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MEINE WOCHE
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18:13 Uhr
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ALEX FREI
Alex Frei
Stationen einer Rückkehr
DONNERSTAG, 16
. JULI
Das Aufstehen am Morge n ist mir auch schon leichte r gefallen als heute … Die Nacht war kur z. Nicht nur wegen meine s dreissigsten Gebur tstags und der vielen Gratulationen. Die freute n mich natürlich, wie auch hier im BVB -Trainingslager in Donauesc hingen der Besuch der Schweizer Mu sikgruppe «Die Spätzünde r», die mir ein Ständchen brachte. Vor dem Abendessen bat mich Ha ns-Joachim Watzke zu einem Gespräch . Es ging um das Interesse aus Basel und meinen Wunsch, Dortmund zu verlassen. Der BVB-Ch ef bat mich, alles noch einmal zu übe rdenken. Nach ein, zwei Ge bur tstags-Bierchen, zu denen ich meine Kollegen eingeladen hatte, ging ich früh auf mein Zimmer im Ösc hberghof. Aber ich nahm Herrn Watzke wohl zu wörtlich – die vielen Ge danken liessen mich lange nicht einschlafen. Nach dem Frühstück radelten wir ein letztes Ma l zum Training. Wir sahen aus wie eine Kar awane von Ameisen, so wie wir Rad an Rad durch den Park fuhren . «Vielleicht melden wir näc hstes Jahr ein ‹Team Borussia› an der Tou r de France an», witzelte Team-Manager Fritz Lünschermann. «Vie lleicht gebe ich das gelbe Trikot schon vorher ab …», war mein Gedan ke dazu. Um 12.30 Uhr ver liessen wir Donaueschingen und fuh ren zum Flughafen in Stu ttgart, um nach Dortmund zurückzufliegen. FCB-Vizepräsident Bernha rd Heusler und Sport-Koordinator Georg Heitz sowie auch Herr Wa tzke orientierten mich laufend über den Sta nd der Dinge. Den Abend verbrachte ich mit meiner Freundin Nina. Gesprächsstoff hatten wir genug …
30 Jah
a p py B re alt: H
ir thday,
Alex!
FREITAG, 17. JULI
Juni. Die Trainingsauftakt am 28. Der erste freie Tag seit dem gespannt, bin Ich h. mic en ehr des FCB intensiven Bemühungen ht nur auf nic t Manchmal muss man hal was der Tag bringen wird. auf das ise swe ung ieh auf den Bauch bez legenden Kopf, sondern auch nge nsa rze He e ein ist nach Basel sich Herz hören. Die Rückkehr bs Klu den informierte, dass die bei zu l heit. Als mich Georg Heitz vie h noc t gib Es bei mit Nichtstun: geeinigt hätten, war es vor und verlasse. erledigen, bevor ich Dortm
SAMSTA G, 18. JU L
I
schbe itung im Ö re e rb o -V B BV chingen. in Donaues
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rghof
Vor dem ersten Tra in ich mich im Trainin ing um 10 Uhr ve rabschie gszentru legen. Ic d m Brack h wünsc el von de ete hte ihne für die Z n viel Glü n Kolukunft, u ck u n nd Sebastia n Kehl fü ich bedankte mic d Erfolg r drei gro h bei Cap mund. E ssartige tain inig Jahre in dass mic e Spieler konnte Dortn nicht v h d e r BV B ziehen erstehen auch vom , liess T Herrn Wa rainer verabschie . Nachdem ich m ich tzke für d d et u n d mic ie machte ic h mich a Freigabe bedank h bei uf den W t hatte, verliess eg in die die Schweiz. durch die Borussia, wie ich Ich g grosse T ür. Ich bin ekommen war: Spielen u nd einer mit 34 To Qu re Spiel der erfolgreic ote von 0,48 Tre n in 74 ffern pro hste Boru 26 Jahre n und üb s erholte d sen-Stürmer seit ie beiden Marcio A Top-Stürm mo e Chapuisa roso und Stépha r ne t. Aber nic Darauf bin ich sto ht nur de shalb wir lz. BVB weit d der erhin ein en Stellenw ert in me besonderen inem He nehmen rzen ein.
Dor tmu BVB brand braucht de nB ucht Ale x Frei n VB! Aber der icht me hr.
6.7.: Sonntag, 2 ion nd gegen S Zum Einsta ein 2:1 !
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26.07.2009
18:13 Uhr
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ALEX FREI
MEINE WOCHE
SONNTAG, 19. JULI
20 000 im St. J Fans empfang akob-Pa e rk in Ba n Alex Frei MONTA sel. G , 2 0 . V
ier Jour JULI n am Mor alisten, zwei T V g e n s ch -Teams on un zum Tra ining ra auf mich, als ic d vier Fotogra fen war d h mit de elte. Ab reden – teten er n nn ic und nic h will endlich lo un mag ich nic euen Kollegen ht Wor te slegen. ht mehr . Am sp Wohnun äten Na Schliesslich zä gross gen im hlen T c h B m denn die as it Wahl de elbiet anschau tag ging ich m aten ir einige den Jah en. Ich s Wohn las or te re Wände n weg von Zuha s ist mir wich se mir aber Ze zu habe ti it n, in de use, wie wichti g. Ich lernte in , nen ma g es ist, a ll n sich w eigene ohlfühlt vier .
Unglaublich, was für Wellen mein Wechsel schlägt! Sogar mein Vater wird auf offener Strasse darauf angesprochen: Gestern beim Einkaufen klopfte ihm jemand auf die Schulter und sagte, dass er sich nun auch wieder eine FCB-Saisonkarte kaufen wird. Mein Kumpel und Rapper Abart schrieb einen Song für mich mit dem Titel «Frei». Mein schönstes Erlebnis hatte ich aber am Morgen, als mir meine Mutter erzählte, dass mein Grossvater angerufen habe, ganz aus dem Häuschen gewesen sei und gesagt hätte, dass er nun endlich wieder meine Spiele live im Stadion verfolgen könne. Dazu muss man wissen, dass ich praktisch bei meinem Grossvater aufwuchs. Meine Mutter musste meist bei meinen kleinen Geschwistern sein und mein Vater arbeitete natürlich – so chauffierte mich der «Opi» immer zu den Trainings und zu den Spielen. Ob Sommer oder Winter, er war immer da. Deshalb ist das auch so speziell für mich und so emotional. Gegen Mittag traf ich mich mit FCB-Präsidentin Gigi Oeri und Bernhard Heusler und unterschrieb meinen Vertrag. Bernhard Heusler begleitete mich dann an die Medienkonferenz im St. Jakob-Park. Nach diesem Interview-Marathon war ich glücklich, endlich zur Mannschaft gehen zu können. Vor dem Spiel gegen Aarau stellte mich kurz bei jenen vor, die ich noch nicht kannte – und ich wünschte allen viel Glück. Zehn Minuten vor dem Anpfiff lief ich durch die Senftube ins Stadion zu meiner offiziellen Präsentation. Meine Gefühlswelt zu diesem Zeitpunkt zu beschreiben, ist schlicht unmöglich. Es war unglaublich aufwühlend, wie warm ich von den 20 000 Fans empfangen wurde. Wie stolz war ich, als mir Gigi Oeri mein Leibchen mit der Nummer 13 überreichte! Da war mir klar: Ich tat das Richtige.
DIENSTAG, 21. JULI
Auch beim Training pe FCB wird der Weg zu r Velo zurü ckgelegt …m
DONNERSTAG, 23. JULI
te Meine Teamkollegen hatten heu te ich nier trai einen freien Tag. Deshalb ttag hmi Nac Am um. allein im Kraftra m besprach ich mit dem Trainer-Tea Tage, die Pläne für die nächsten drei Rück- A während die Mannschaf t zum lex Frei wü orra And in gue Lea opa spiel der Eur Teamkollegenscht seinen neuen n gegen Aara weilen wird. Trainer Thorsten Fink u Glück . ser entschied, dass es für mich bes co Mar vic und ist, mit Athletik-Trainer Nikola Vido zu arbeiten, statt als Tourist im Form ner mei an el Bas in ker Wal Ausland herumzuhängen.
mehr macht sich die VorJe näher das Wochenende rückt, umso Spiel im Tourbillon von freude bemerkbar. Ich freue mich auf ein siv an meiner Form inten n Sion. Nikola, Marco und ich arbeitete aft besser kennenlernsch Man die ich s und Spritzigkeit. Jetzt mus s bekommen. Am Abend nen und möglichst rasch Spielrhythmu 4:1 unserer Mannschaft informier te mich Georg Heitz über das mich aber auf meinen ersere entri gegen Santa Coloma. Ich konz die FCB-Farben am 25. ich trug mals Letzt lau: ten Einsatz in Rotb nun – 4110 Tage später April 1998 beim 2:0 gegen Carouge. Und wieder überstreifen. Sion in tag – kann ich es erstmals am Sonn
MITTWOC
H, 22. JULI
Nikolas Ruf al s «unnachgie big» bewahrh nings sind se eitete sich. D hr intensiv, ab ie Traier ich empfin positiv. Auf de de die Arbeit r Strasse wer ebenso de ich of t an die Er war tung gesp shaltung der Fans mir gege rochen und spüre sie viele Tore nübe von Druck umgehe mir er war ten. Ich kann ab r. Ich weiss, dass er gut mit dies n. Ich stand immer unter em de immer an Beobachtung meinen Tore und wurn gemessen.
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SPORTTIP
24.07.2009
16:22 Uhr
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TRAUMPASS
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August 2009
*17_Ball-Quiz_K
26.07.2009
14:28 Uhr
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Wo ist der Ball?
SPASS
WO IST DER BALL?
IM FOTO UNTEN HABEN WIR DEN BALL VERSCHWINDEN LASSEN. BESTIMMEN SIE DIE POSITION DES BALLS ANHAND DES KOORDINATENSYSTEMS. WO KÖNNTE ER SEIN? AUFLÖSUNG AUF SEITE 64.
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4 Zürichs Almen Abdi (l.) geht im Top-Spiel der ersten ASL-Runde gegen YB’s Francois Affolter zum Kopfball.
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24.07.2009
AXPO SUPER LEAGUE
16:09 Uhr
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RÜCKKEHRER
Vonlanthen – eine Rückkehr für den Schritt nach vorne TEXT: TONI MERKEL
IN SALZBURG AUSSORTIERT, KEHRT JOHAN VONLANTHEN IN DIE SCHWEIZ ZURÜCK. BEIM FC ZÜRICH WILL DER 23-JÄHRIGE ENDLICH WIEDER REGELMÄSSIG SPIELEN UND SEINER KARRIERE NEUEN SCHWUNG VERLEIHEN. Seinen ersten Einsatz im neuen Dress hatte er sich ganz anders vorgestellt. Mit 0:3 ging Johan Vonlanthen bei seinem Debüt für den FCZ in Neuenburg baden. «Ich hatte mir viel mehr vorgenommen. Aber solche Tage gibt es, da passt beim Team wenig zusammen. Und auch persönlich kommst du einfach nicht in Fahrt.» Für Vonlanthen jedoch nur eine Momentaufnahme. Er ist davon überzeugt, mit seinem Wechsel zum FCZ den richtigen Schritt gemacht zu haben. Für ein Jahr (mit Kaufoption) verlieh ihn sein Klub Red Bull Salzburg in die Heimat. Auf seine Dienste legten die Österreicher keinen Wert mehr, die Trennung ging aber letztlich vom Nationalspieler aus. Endlich wieder spielen, endlich wieder wichtig sein – diese Gedanken trieben Vonlanthen an. «Ich weiss, was ich kann. In Salzburg hatYakin: Von der Wüste auf die Allmend Hakan Yakin ist der neue Star beim FC Luzern. Nach seiner Ausbootung bei Al-Gharafa greift er nun voll motiviert wieder an. Für Luzern-Coach Rolf Fringer ist der Transfer von Hakan Yakin «ein ausserordentliches Ereignis». Der gebürtige Österreicher ist geradezu euphorisiert: «Einen derart erfahrenen Spieler in der Mannschaft zu haben, ist schön. Solch einen qualitativ hochstehenden Zuzug kann ein Verein selten vermelden.» Von der Wüste direkt auf die Luzerner Allmend – für Yakin ein dringend benötigter Neuanfang, nachdem er bei Al-Gharafa in Ungnade fiel und nur noch trainieren durfte. Die Partien musste er von der Tribüne aus verfolgen. Der 32-Jährige verbrachte eine schwierige Zeit in Katar – und sieht im Rückblick dennoch Positives: «Die Zeit in Doha war nicht verschwendet. Am Anfang lief es gut, das Ende war bitter. Ich konnte aber konzentriert arbeiten, ich bin fit wie lange nicht mehr.» Diese Form kann er in Luzern nun endlich auch wieder im Wettkampf zeigen.
te ich keine echte Chance mehr. Lothar Matthäus und Giovanni Trapattoni holten mich 2006 nach Österreich. Doch beide sind weg. Und der neue Staff baut eben nicht mehr auf mich, da war eine Trennung die logische Konsequenz.» In Zürich wurde Vonlanthen mit offenen Armen empfangen. Manager Fredy Bickel kennt den schnellen Offensivmann noch aus dessen Anfangszeit im Profi-Fussball, als er 16-jährig bei den Young Boys sein Debüt in der höchsten Spielklasse gab. Den Youngster verlor der heutige FCZ-Manager nie aus den Augen. «Ich weiss, welches Potenzial Johan besitzt», sagt Bickel. «Wir werden mit ihm noch viel Freude haben.» Für Vonlanthen selbst ist es wichtig, eben diese Freude am Fussball wiederzuerlangen. Der gebürtige Kolumbianer hat Fussball im Blut. Muss er auf die Bank oder auf die Tribüne, brodelt es in ihm. Mit seiner offenen Art eckte er schon oft an, doch will er damit niemanden brüskieren, sondern einfach seine Leidenschaft und seinen Ehrgeiz ausleben. Dass er sich oftmals selbst im Weg steht, war seiner bisherigen Karriere abträglich. Young Boys Bern, PSV Eindhoven, Brescia Calcio, NAC Breda, Red Bull Salzburg, FC Zürich – sechs Vereine in sieben Jahren als Profi. Konstanz sieht anders aus. Wer mit
23 Jahren bereits eine solche Odyssee hinter sich hat, muss sich auch selbst hinterfragen. War wirklich jeder Wechsel sinnvoll? Warum scheiterte ich so oft – zu oft? Vonlanthen selbst will darüber lieber nicht sprechen. «Das ist Vergangenheit. Ich machte viele Fehler, wie jeder junge Spieler eben. Ich schaue jetzt nur noch in die Zukunft, die Leute werden schon noch den wahren Johan Vonlanthen sehen.» Der «wahre» Johan Vonlanthen ist ein Spieler mit grossem Potenzial. Lothar Matthäus bescheinigte ihm einst «aussergewöhnliche Fähigkeiten. Johan hat grosses Talent, an einem guten Tag kann er den Unterschied ausmachen.» Der 23-Jährige ist schnell, technisch versiert und fintenreich. Mit dem Ball am Fuss vermag er ungewöhnliche Dinge anzustellen. Doch zu oft verliert er sich im Mittelmass, auf starke Spiele folgten in der Vergangenheit lange Durststrecken. Dann wird Vonlanthen nervös, hadert mit sich und seinem Umfeld. Als arrogant wurde er auf vielen seiner Stationen bezeichnet. «Wer mich kennt, der weiss, dass ich sicher nicht arrogant bin», erklärt der Nationalspieler. «Ich bin ein ehrlicher Typ, der seine Meinung sagt. Das kommt leider nicht immer gut an.» Mit seiner Rückkehr in die Schweiz will er die Karriere wieder ankurbeln. Wer mit 18 bereits im
Die FIFA erteilte dem Nationalspieler eine vorläufige Spielgenehmigung, Al-Gharafa soll Yakin für die letzten Monate kein Gehalt mehr überwiesen haben. Laut Reglement ist Yakins Kündigung und ein Transfer zu einem neuen Klub rechtens. Der Wüsten-Klub jedoch bestreitet dies. «Für uns ist die Faktenlage jedoch klar», betont Luzerns Präsident Walter Stierli. Yakins hohes Standing in der Innerschweiz zeigt sich bereits bei der Nummernvergabe. Mit der «10» soll er Luzern zu neuen Erfolgen führen. «Die interessante Stadt, die freundlichen Leute und der persönliche Ehrgeiz, mit dem FC Luzern einen ähnlichen Erfolg zu haben wie bei YB, waren die Hauptgründe für meine Unterschrift», gibt Yakin die Vorschusslorbeeren von Fringer zurück. TONI MERKEL
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24.07.2009
16:09 Uhr
Seite 19
RÜCKKEHRER
Nationalteam debütierte, hat natürlich mehr im Sinn, als in Österreich auf der Bank zu sitzen. Vielleicht lagen darin auch die Probleme der Vergangenheit. Nach seinem Blitzstart in Bern, als er im ersten Spiel auch gleich sein erstes Tor in der höchsten Spielklasse schoss, pries man Vonlanthen als JahrhundertTalent. Der Jungspund wurde vom damaligen Nationaltrainer Köbi Kuhn für die EURO 2004 nominiert, im letzten Gruppenspiel gelang ihm sogar ein Treffer, womit er sich in die Geschichtsbücher als jüngster EM-Torschütze aller Zeiten katapultierte. Ein rasanter Aufstieg, der Spuren hinterliess. Sein aktueller Trainer Bernard Challandes kann ein Lied davon singen. Als er Vonlanthen im November 2003 bei einem U21Qualifikationsspiel in Tschechien auf die Bank setzen wollte, weigerte sich dieser und drohte mit einem Nationenwechsel zu seinem Geburtsland Kolumbien. Der FCZCoach sieht in dem heissblütigen Verhalten aber auch positive Aspekte: «Johan ist ein Fussballverrückter. Er will immer spielen. Das finde ich gut. Würde er sich mit der Bank zufriedengeben, hätte er in Salzburg bleiben können.» Beim Schweizer Meister planen sie fest mit dem Offensiv-Spieler. Er soll für Wirbel sorgen und den Sturm um Eric Hassli und Alexandre Alphonse unterstützen. Als Vorbild dient Xavier Margairaz, der im Winter aus Osasuna nach Zürich kam, innert kürzester Zeit seine alte Form wiederfand und im Meisterschafts-Endspurt ganz wichtig wurde. Diesen Weg soll jetzt auch Vonlanthen gehen. Körperlich ist er fit, ihm fehlt lediglich die Spielpraxis. Und die wird er beim Meister bekommen. «Johan wird ein wichtiger Spieler für uns werden. Er hat die Chance, sich zu beweisen», sagt Challandes. Ein neuer Spieler bedeutet für die Etablierten natürlich neue Konkurrenz. «Das Team hat mich aber super aufgenommen. Ich fühle mich hier sehr wohl. Natürlich wird genau beobachtet, wie ich mich verhalte, wie ich trainiere und wie ich spiele.
AXPO SUPER LEAGUE
Ich bin aber ein Teamplayer, wir werden zusammen grossen Erfolg haben», sagt Vonlanthen voller Überzeugung. Doch der Nationalspieler weiss: In Zürich muss er durchstarten, um den nächsten Karriereschritt zu machen – weg vom «JahrhundertTalent» und «Jungstar» hin zum etablierten Profi. Seine Laufbahn ist an einem entscheidenden Punkt. «Ich muss mich neu beweisen. Mein Ziel ist es, durch Leistung in Zürich auch eine Leaderposition einzunehmen. Ich bin Nationalspieler mit zwei EM-Teilnahmen. Da muss es mein Anspruch sein, auch Führungsaufgaben zu übernehmen.» An erster Stelle stehe jedoch der Erfolg des Teams, betont Vonlanthen. Titelverteidigung, die Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League, und auch im Schweizer Cup soll diese Saison was gerissen werden – Vonlanthen will auf drei Hochzeiten tanzen. Und dabei mit guten Leistungen auch Ottmar Hitzfeld beeindrucken. Die Nationalmannschaft hat er stets im Hinterkopf. «Ich liebe es, für die Schweiz zu spielen. Natürlich haben andere im Moment bessere Karten. Aber wenn ich in Zürich konstant meine Leistung bringe, wird auch Hitzfeld mich wieder nominieren. Ich war über Jahre fest dabei, absolvierte schon 36 Länderspiele. Denen will ich natürlich noch weitere hinzufügen», erklärt Vonlanthen. Von einem 0:3 in Neuenburg lässt er sich dabei nicht beeindrucken. «Unterkriegen lasse ich mich deswegen nicht, ich werde beim FCZ eine tolle Zeit haben.»
Neubeginn Beim Schweizer Meister FC Zürich will Johan Vonlanthen seine ins Stocken geratene Karriere neu lancieren – und das mit 23 Jahren. Aus dem «Jahrhundert-Talent» soll endlich ein erfolgreicher Profi werden. Was damit verbunden ist: Die Rückkehr in die Nationalmannschaft.
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MEIN ABC
26.07.2009
14:49 Uhr
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THORSTEN FINK
IN DER EUROSOCCER-RUBRIK «MEIN ABC» BEZIEHT DER NEUE FCB-TRAINER THORSTEN FINK VON A BIS Z STELLUNG.
A B
ndorra – ist das Land, aus dem unser erster Gegner in der Europa League kam.
oulevard – ist nicht mein Ding! Privates soll privat sein. Ich weiss, dass es die Leute interessiert. Als Sportler halte ich mich lieber an Fachzeitungen.
C
hampions League – Das Schönste, was man im Fussball erleben kann. Ich erreichte mit dem FC Bayern zwei Endspiele, verlor 1999 eines und gewann 2001 eines. Das Blitzlichtgewitter nach dem Sieg vergisst man nie! Die Gruppenphase ist auch ein Ziel mit dem FC Basel – leider ist das dieses Jahr unmöglich.
D
ortmund – Meine Heimatstadt. Eine fussballverrückte Stadt, in der es nur die Arbeit und Fussball gibt.
E
rfolg – ist mir wichtig. Ich bin ehrgeizig und erfolgshungrig. Die Winner-Mentalität will ich auf meine Mannschaft übertragen.
F
ührungsstil – Schwierig zu beschreiben. Ich erlaube viel, solange einer weiss, worauf es wirklich ankommt. Sehe ich aber den Erfolg gefährdet, schaue ich nicht lange zu – dann hat er in meinem Team nichts zu suchen. Wichtig ist mir auch Ehrlichkeit. Die Spieler merken schnell, wenn man nicht ehrlich ist.
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August 2009
G
eisterspiel – ist für einen Fussballer unmöglich und für den Grossteil der Zuschauer ungerecht. Geisterspiele sind dem Fussball nicht förderlich. Ich finde es traurig, dass wenige dumme Fans dem Sport absichtlich schaden.
H
itzfeld – Ottmar inspirierte mich, Trainer d Ottmar Hitzfel zu werden. «Du denkst wie ein Trainer», sagte er mir oft. Er ist für mich ein Vorbild. Aber ich versuchte nie, Trainer zu kopieren, das bringt nichts. Ich gehe meinen eigenen Weg.
I
ngolstadt – Der Verein gab mir eine Chance und ich konnte mir einen Namen machen. Ich hege keinen Groll nach meiner Entlassung. Auch aus negativen Erfahrungen lernt man.
J
oggeli – Das Stadion in Basel ist ein Traum. Ich freue mich sehr auf die Heimspiele.
K
ahn – Olli ist ein guter Kollege, ein Mensch mit Ecken und Kanten. Sieben Jah- Olli Kahn re in einem Team schweissten uns zusammen, viele Erfolge, aber auch grosse Niederlagen prägten uns.
L
ederhosen – Ich besitze sicher sechs oder sieben Paar. Ich trage sie sogar am Strand. Am Oktoberfest ist das ohnehin ein Muss. Bisher war ich mit jeder Mannschaft da, die ich trainierte …
M
ünchen – ist seit elf Jahren mein Zuhause. Es gibt für mich kaum eine Stadt, die schöner ist und in der ich mich so heimisch fühle. Aber wer weiss, vielleicht sage ich das ja bald von Basel …
N
achspielzeit – Mit der verbinde ich eine schmerzliche Erfahrung: 1999 verloren wir den Champions-League-Final gegen Manchester United in letzter Minute – und ich war teilweise schuld dran. Aber ich habe auch gute Erinnerungen: Gegen den HSV traf ich zum 1:1 und wir wurden dann Meister – obwohl Schalke feierte.
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26.07.2009
14:49 Uhr
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THORSTEN FINK
MEIN ABC
Thorsten Fink
O
ffensive – Ich war zwar ein Defensiv-Spieler, aber ich bevorzuge das OffensivSpiel. Kontrollierte Offensive, wohlgemerkt.
Erfolgreich
X
P
resse – Ich hatte noch nie Probleme mit ihr. Für mich ist Pressearbeit ein Geben und Nehmen – nicht nur ein Nehmen. Wenn mir etwas nicht gefällt, kläre ich das direkt.
Q
ualität – Da steckt auch das Wort Qual mit drin. Wer Leistung bringen will, muss sich quälen. Meine Mannschaft hat Qualität.
T
rapattoni – Unter Giovanni war ich Assistenz-Trainer in Salzburg und konnte im taktischen Bereich viel von ihm lernen. Am Schluss war er vielleicht schon ein bisschen zu alt. Dennoch beeindruckte er mit grosser Energie.
U
mfeld – Ich brauche positive Menschen um mich, die bereit sind, mit mir neue Wege zu gehen.
R
espekt – Wird bei uns grossgeschrieben. Ich behandle jeden gut – egal welche Nationalität, Mentalität oder Eigenheit er hat. Das verlange ich auch von meinem Gegenüber.
S
prüche – Klopfe ich Sprüche? Ich bin auch schon vorsichtiger geworden. Selbstbewusst bin ich, aber nie überheblich. Viele Dinge lassen sich mit einem Spruch oder einer Weisheit einfacher auf den Punkt bringen.
Heiko Vogel
V
ogel – Heiko Vogel ist mein Assistent und meine Vertrauensperson. Wir ergänzen uns optimal.
W
attenscheid – war mein Sprungbrett in die Bundesliga. Für Wattenscheid waren die fünf Jahre in der Bundesliga sensationell. Schade, dass es seither bergab geht.
– Ein X für ein U vormachen. Die Redewendung bedeutet: jemanden betrügen, täuschen, etwas vorgaukeln. Ich kann Leute gut einschätzen und sehe, wenn man mir etwas vormacht. Ich selber mache nichts vor – ich bin, wie ich bin. Entweder man nimmt mich so – oder lässt es bleiben.
2001: Thorsten Fink schaut zu, wie Willy Sagnol die Meisterschale in die Höhe stemmt.
Y
ouri Djorkaeff und der Kuss. Das war witzig und aus der Emotion heraus. In einem Duell standen Youri und ich Nase an Nase. Normalerweise erwartet man da einen Kopfstoss oder so – ich Your i Djorkaeff küsste ihn! Und kassierte dafür eine Ohrfeige. Ich glaube, weil er nicht wusste, wie er das seiner Frau erklären sollte.
Z
iele – habe ich einige. Ich stehe erst am Anfang meiner Karriere als Trainer. Zu den Zielen gehören die Meisterschaft und der Cupsieg, aber auch internationale Erfolge. Ich würde gerne beim FC Basel längerfristig etwas aufbauen. Aber Step by Step! Wer glaubt, zwei Treppenstufen gleichzeitig nehmen zu müssen, riskiert, dass er runterfällt.
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25.07.2009
14:20 Uhr
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27.07.2009
12:01 Uhr
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CLAUDIA LÄSSER
SCHWEIZER SPORTFERNSEHEN
SSF: Sehr positives Feedback AM 1. JULI, PUNKT 12 UHR, BEGRÜSSTE CLAUDIA LÄSSER DAS PUBLIKUM ZUR ERSTEN MAGAZINSENDUNG DES SCHWEIZER SPORTFERNSEHENS. DABEI WAR DIE PROGRAMMLEITERIN ZWEI MONATE VOR DEM START NOCH GAR NICHT SICHER, OB DAS SSF ÜBERHAUPT STARTEN WÜRDE. TEXT: SANDRA PLAZA «Es gab damals noch so viel zu tun. Ich arbeitete in den letzten zwei Monaten sicher sieben Tage die Woche bis zu 16 Stunden pro Tag», verrät Lässer. Doch die Power-Frau schaffte es in dieser Zeit, ein komplettes Team zusammenzustellen. Diese Aufgabe war schwieriger als ursprünglich angenommen. «Wir mussten nur schon für die Redaktion in kürzester Zeit 15 Personen einstellen.» Dennoch: Der Start des Schweizer Sportfernsehens verlief ohne Probleme. Das erste Interview mit Bernhard Russi erwies sich als erfrischend, Lässer zeigte sich charmant und wortgewandt. Im Vergleich zum Schweizer Fernsehen duzt die attraktive Moderatorin ihre Gäste, deshalb wirken die Gespräche für die Zuschauer auch lockerer. Lässer: «In der Sportwelt ist man ja grundsätzlich per Du.» Schwerpunkte im SSF-Programm sind Live-Sendungen und Magazine, die den Schweizer Sport in seiner ganzen Breite abbilden und damit auch dem Rand- und Breitensport Präsenz ermöglichen. «Damit wollen wir einen Beitrag zur Förderung des Sports sowie zur Integration, Bildung, Information und Unterhaltung der Schweizer Bevölkerung leisten», führt Lässer aus. Pro Tag werden mindestens drei Stunden selber produzierte Sendungen gezeigt. Dazu gehört das
täglich aktuelle SSF-Magazin mit einer Stunde Hintergrund-Informationen und News aus der Welt des Sports. Dabei kommen Spitzensportler und Experten zu Wort. Lässer: «Unser Ziel ist es, nahe am Sportler zu bleiben und die Personen möglichst von einer ungewöhnlichen neuen Seite zu beleuchten.» Ein weiteres Programm-Highlight ist «Kick-It! Der etwas andere Fussballtalk». Darin laden der Ex-Nationalgoalie Jörg Stiel und Moderatorin Lässer wöchentlich nationale und internationale Fussball-Stars und einen Journalisten zu drei Diskussionsthemen ein. «Wir entschieden uns für Stiel, weil wir unbedingt einen Moderator wollten, der keine Angst hat, sich auch mal kritisch zu äussern», so Lässer. «Ausserdem weiss er als Profi, wovon er spricht.» Lässers Rolle beim Talk wird es sein, den roten Faden zu behalten. «Zudem werde ich als Frau natürlich auch mal andere Sichtweisen einbringen können.» Lässers Fazit nach den ersten Sende-Wochen: «Wir sind sehr zufrieden. Das Feedback der Medien und von den Fans ist sehr positiv.» Das Fernziel bleibt bestehen: Der Marktanteil soll sich in den nächsten drei Jahren bei 3 bis 3,4 Prozent einpendeln und den Anteil an Live-Sendungen will das SSF kontinuierlich erhöhen.
Viel beschäftigte Power-Frau Claudia Lässer ist Programmleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung beim SSF – und seit über zwei Monaten täglich bis zu 16 Stunden im Einsatz. Zudem führt Lässer auch zahlreiche Verhandlungen mit Geschäftspartnern. «Zum Glück unterstützt mich ein kompetenter und sportbegeisterter Verwaltungsrat.»
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ANCILLO CANEPA
FOTO-PORTRÄT
Ein «Fussball-Verrückter»: Canepas Leidenschaft hört beim FCZ nicht auf Seine erste Begegnung mit dem Fussball fand 1958 statt. Im Fernsehen – seine Eltern besassen eines der wenigen TV-Geräte in der Gegend – schaute sich der kleine Ancillo den WM-Final Schweden gegen Brasilien an und kauerte dabei wegen der zahlreichen Besucher unter dem Wohnzimmer-Tisch. «Seither interessiert mich die Geschichte des Fussballs», sagt FCZ-Präsident Canepa. Seine Leidenschaft hatte zur Folge, dass er bei sich zuhause mittlerweile eine richtige Fussball-Bibliothek präsentieren kann. Ganze Wände voller Magazine, Bücher, Zeitungen, Matchprogramme – eine beeindruckende Kollektion voller Raritäten. «Vom ‹Kicker› habe ich sogar die erste Ausgabe vom 1. Dezember 1951», bemerkt Canepa voller Stolz. «Und den ‹Sport› las ich früher von der ersten bis zur letzten Seite, als er noch dreimal in der Woche rauskam und sogar in Europa grosses Ansehen genoss.» In deutlich mehr als der Hälfte seines Fussball-Schatzes hat Canepa wirklich geschmökert – und das nimmt natürlich für den «verkappten Fussball-Journalisten», wie er sich selber bezeichnet, kein Ende. «Besonders spannend ist das Schmökern, wenn ich über Spieler von damals lese, die ich heute als Trainer treffe oder denen ich bei Ehemaligen-Treffs begegne – eine witzige Anspielung auf ihre Vergangenheit ist dann praktisch garantiert.»
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TIPPKICK
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www.eurosoccer-online.
ch
Tippen gegen Alberto Regazzoni DIE STARS STELLEN SICH ZUM DUELL. DIESMAL TRITT ALBERTO REGAZZONI VON DEN BERNER YOUNG BOYS GEGEN SIE AN.
Axpo Super League DATUM
08. AUGUST 08. AUGUST 09. AUGUST 09. AUGUST 09. AUGUST 15. AUGUST 15. AUGUST 16. AUGUST 16. AUGUST 16. AUGUST 22. AUGUST 22. AUGUST 23. AUGUST 23. AUGUST 23. AUGUST 29. AUGUST 29. AUGUST 30. AUGUST 30. AUGUST 31. AUGUST
SPIEL
REGAZZONIS TIPP
MEIN TIPP
GRASSHOPPERS – ST. GALLEN SION – AARAU BASEL – ZÜRICH LUZERN – XAMAX YOUNG BOYS – BELLINZONA SION – ZÜRICH ST. GALLEN – BELLINZONA AARAU – XAMAX GRASSHOPPERS – BASEL LUZERN – YOUNG BOYS ZÜRICH – LUZERN ST. GALLEN – AARAU BELLINZONA – GRASSHOPPERS XAMAX – BASEL YOUNG BOYS – SION AARAU – ZÜRICH LUZERN – ST. GALLEN BASEL – YOUNG BOYS SION – BELLINZONA GRASSHOPPERS – XAMAX
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Alberto Regazzoni Der flinke Flügelstürmer der Young Boys startete seine ProfiKarriere 1999 in seiner Heimatstadt beim FC Lugano. 2004 wechselte der Schweiz-italienische Doppelbürger dann zum zweitklassigen FC Sion, mit dem er 2006 gegen seinen heutigen Verein überraschend den Schweizer Cup gewann. Sein Debüt als Schweizer Nationalspieler gab Regazzoni bereits am 2. September 2006 und schaffte es auch unter Ottmar Hitzfeld wieder ins Aufgebot.
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24.07.2009
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SUPERHIRN
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AXPO SUPER LEAGUE
Wer schoss das erste Tor der neuen Saison? TESTEN SIE IHR WISSEN ÜBER DIE AXPO SUPER LEAGUE IM NEUEN QUIZ VON EUROSOCCER.
sechsmal
7
Wer ist der jüngste Trainer der Axpo Super League?
Sandro Burki
Ciriaco Sforza
Mario Frick
Thorsten Fink
Seydou Doumbia
Uli Forte
Wie heissen die Brüder Schneuwly von YB mit Vornamen?
8
Mit welchem Klub wurde Basels Antonio da Silva deutscher Meister?
Patrick und Adrian
Werder Bremen
Peter und Paul
VfB Stuttgart
Christian und Marco
FC Bayern München
Welcher ASL-Spieler wurde noch nie in die A-Nationalmannschaft berufen?
9
Welches ist das ASL-Stadion mit den meisten VIP-Logen?
Ricardo Cabanas
Letzigrund in Zürich
Mario Raimondi
AFG-ARENA in St. Gallen
Alain Rochat
Stade de Suisse in Bern
Sion-Stürmer Emile Mpenza ist Doppelbürger – und zwar belgisch-...
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Antwort 2: Mit seinem Treffer zum 1:0 des FC Aarau über GC vermieste Sandro Burki das Debüt von GCCoach Ciriaco Sforza.
Welcher Spieler schoss das erste Saison-Tor der Axpo Super League 2009/10?
Wie hiess der erste Gegner des FC Basel in der Qualifikation für die Europa League?
ghanaischer
Sankt Petersburg
französischer
Santa Coloma
kongolesischer
Santa Cruz
Antwort 1: Der FC Luzern spielte zwar schon im UEFA Cup, aber noch nie in der Königsklasse.
FC Basel
Antwort 3: Christian Schneuwly wechselte im Sommer vom FC Biel zum Klub seines Bruders Marco.
fünfmal
Antwort 4: YB-Regisseur Mario Raimondi wartet noch auf seine erste Nominierung.
FC Luzern
Antwort 5: Die Eltern des belgischen ExInternationalen stammen aus der Demokratischen Republik Kongo.
viermal
Antwort 6: 1999, 2000, 2001 und 2003 gewann Thorsten Fink mit dem FC Bayern die Meisterschale.
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FC Thun
Antworten
Antwort 7: Mit erst 35 Jahren ist St.GallenCoach Uli Forte noch um einiges jünger als Ciriaco Sforza (39) und Thorsten Fink (41).
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Wie oft wurde FCB-Coach Thorsten Fink deutscher Meister?
Antwort 8: Gleich in seiner ersten Saison für den VfB Stuttgart wurde Da Silva 2006/07 Deutscher Meister.
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Antwort 9: Die vergleichsweise kleine AFGArena hat mit 20 Logen deutlich mehr als die Konkurrenz. Bern, Zürich: je elf Logen.
2
Welcher Schweizer Klub spielte noch nie in der UEFA Champions League?
Antwort 10: Der FC Basel setzte sich gegen den FC Santa Coloma aus dem Fürstentum Andorra durch.
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Punkte
Sie sind ...
16–20 11–15 6–10 0–5
ASL-Superhirn ASL-Professor ASL-Fan ASL-Laie
Für besonders schwierige Fragen gibt es drei Punkte, für mittelschwere zwei, für einfache nur einen Punkt.
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24.07.2009
CHALLENGE LEAGUE
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FC LE MONT
Auf den Spuren von Christian Constantin BEIM FC LE MONT, DEM AUFSTEIGER IN DIE CHALLENGE LEAGUE AUS DEM WAADTLAND, SPIELEN LAUTER AMATEURE. TEXT: UELI ZOSS
LEAD LEAD LEADLEAD LEAD LEADLEAD LEAD LEADLEAD LEAD LEADLEAD LEAD LEADLEAD LEAD LEADLEAD LEAD LEADLEAD LEAD LEAD LEADLE. JubelnderLEADLEAD Dorfverein Präsident Serge Duperret (l.) und Trainer Diego Sessolo TEXT: XXX wollen dafür sorgen, dass der FC Le Mont auch in der Challenge League jubeln kann. Mitte Juni wurde Sion-Präsident Christian Constantin zum Glücksbringer für den FC Le Mont. Mit der gegen YB gewonnenen Cup-Trophäe in den Händen führte CC im Stadion des 5342-Seelen-Dorfes oberhalb Lausanne im entscheidenden Aufstiegsspiel gegen Chiasso den Anstoss aus. Le Mont erteilte in der Folge den überheblichen Tessinern eine Lektion, machte die 0:2-Niederlage aus dem Hinspiel wett und gewann 3:0. CC zeigte sich anschliessend in Spendierlaune. Er bot den Waadtländern an, in der neuen Saison im Tourbillon von Sion zu spielen, weil Le Mont über kein taugliches Stadion verfügt. Ausserdem stellte der Sion-Boss dem Aufsteiger fünf Sittener Nachwuchsspieler leihweise zur Verfügung. Für CC eine Gefälligkeit. Seit 2005, als Sion im Cup gegen den FC Le Mont spielte, ist er mit Le Monts Präsident Serge Duperret befreundet. Wie Constantin verfügt Duperret nicht über die nö-
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tigen Trainer-Papiere, um einen Verein der Swiss Football League trainieren zu dürfen. Im Gegensatz zum Architekten aus Martigny beschloss der Präsident aber, sich fortan aus dem Trainer-Geschäft herauszuhalten und sich wieder vermehrt um sein eigentliches Metier, den Gemüsehandel, zu kümmern. Als neuen Coach verpflichtete Duperret den 44-jährigen Genfer Diego Sessolo. Der SFV-Instruktor spielte einst mit Urania Genf in der NLB und gab 1982/83 ein Gastspiel bei Malaga in der Primera Division. Als Trainer kümmerte er sich vor allem um den Nachwuchs von Servette. Beim Genfer Traditionsklub durchlief er alle Junioren-Stationen, von der U16 bis zur U21. Sessolo trainiert in Le Mont ein reines Amateurteam. Im «richtigen Leben» sind seine Spieler kaufmännische Angestellte, arbeiten im Baugewerbe oder studieren. Trotzdem wird fünf Mal pro Woche trainiert.
«Mit meinen jungen Talenten kann ich noch mehr arbeiten, die Schulleitung kommt ihnen entgegen», sagt Sessolo. Das Angebot, im Tourbillon zu spielen, schlug der FC Le Mont aus. Die Heimspiele trägt der Neuling in der Pontaise aus, keine vier Kilometer von der Gemeinde Le-Mont-surLausanne entfernt. «Das ist für uns eine ideale Lösung», so Sessolo. Ist der FC Le Mont der kleinste Klub, der je in der Challenge League spielte? Die Anwort lautet: nein. Von 2004 bis 2007 spielte mit dem FC Baulmes ein Verein aus einem Dorf mit lediglich knapp 1000 Einwohnern in der Challenge League. Den Ligaerhalt zu schaffen, ist für Sessolo das grosse Ziel. In der Saison 2005/06 stieg er mit Meyrin aus der zweithöchsten Liga ab. Er nimmt einen Schleudersitz ein, falls Präsident Duperret es Constantin nachmacht und Trainer sofort entlässt, sollte sich der Erfolg nicht rasch einstellen.
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TV
AXPO SUPER LEAGUE
Absurder Ausgang eines Fernseh-Streits WEIL SICH SRG UND CINETRADE NICHT AUF EINEN TVPRODUZENTEN FÜR DIE ASL-SPIELE EINIGEN KONNTEN, FILMEN NUN BEIDE IHRE EIGENEN TV-BILDER. EIN ORGANISATORISCHER UND FINANZIELLER IRRSINN. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI «Wir hätten nicht vermutet, dass unsere TV-Partner die unsinnigste aller Varianten wählen», sagt Roger Müller, Medienchef der Swiss Football League (SFL), über den Ausgang des Streits zwischen der SRG und Cinetrade. Die beiden Unternehmen, die über ihre Kanäle SF und Teleclub die Spiele der Axpo Super League übertragen, konnten sich nicht auf eine gemeinsame TVProduktionsfirma einigen. Somit werden die Partien der Schweizer Liga erstmals in ihrer Geschichte doppelt produziert. Zur Doppelproduktion kommt es, weil Cinetrade findet, dass der bisherige TV-Produzent TPC, eine Tochterfirma der SRG, zu teuer sei. In der schwedischen Firma Mediatec Broadcast fand Cinetrade einen TVProduzenten, der um 35 Prozent billiger produzieren soll als TPC. «Wir wollten nicht mehr Kosten übernehmen als nötig», sagt Cinetrade-Verwaltungsrat Willy Heinzelmann im «Tagesanzeiger». Die SRG hingegen bezweifelt, dass Mediatec qualitativ mit TPC mithalten kann, und verweigert daher die Zusammenarbeit mit den Schweden. «Die von uns geforderten Qualitätsstandards bezüglich Signal als auch Arbeitsbedingungen konnten von Teleclub in keinster Weise transparent gemacht werden», so Urs Leutert, Sportchef SRG/SF. Da beide Parteien auf ihren Positionen beharren, kommt es zum organisatorischen und finanziellen Desaster. Bei Teleclub fallen dem Vernehmen nach Produktionskosten von 22 000 Franken pro Live-Spiel (6 Kameras) an. Und auch die SRG
wendet für ihre parallele HighlightProduktion (4 Kameras) einen nicht unerheblichen Betrag auf. «Gemäss den vorliegenden Offerten, die der eine oder andere hätte annehmen können, wären bei beiden Partnern Einsparungen von je mehreren tausend Franken pro Spiel möglich gewesen», so SFL-Medienchef Müller. Einige ASL-Stadien stossen mit der verdoppelten Anzahl an Kameras an ihre Kapazitätsgrenzen. «Wenn möglich, versuchen wir, die Kamera-Teams nebeneinander oder übereinander zu platzieren», erklärt Müller. «Bislang liefen die Doppelproduktionen ganz gut.» Die Fernsehverträge mit der SFL geben dem SF die Zugangspriorität zu den Stadien. Teleclub, das fast alle ASLSpiele live zeigt, muss also mit schlechteren Kamera-Positionen vorliebnehmen als das SF, das nur zehn Live-Spiele und Zusammenfassungen zeigt. Eine absurde Situation, die sich keiner als Dauerzustand wünscht. Müller: «Wir werden nach einigen Runden eine Situationsanalyse vollziehen. Dann müssen wir entscheiden, ob es so weitergehen kann oder nicht.»
Streithähne Urs Leutert (o.), Leiter Sport SRG/SF, und Roger Feiner, Sportchef Teleclub, konnten sich auf die aktuelle Saison hin nicht auf einen TV-Produzenten einigen.
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TOP TEN
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DIE GRÖSSTEN SPIELE
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Die
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WM-Barrage, Türkei – Schweiz 4:2, November 2005
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Eine Niederlage wie ein Sieg: Nach dem 2:0 im Hinspiel verliert die Schweiz das WM-Barrage-Rückspiel in der Türkei mit 2:4 – und qualifiziert sich dennoch für die WM 2006. Alex Frei bringt die Schweizer schon in der 2. Minute per Handspenalty in Führung, die Türkei schlägt aber zurück und zieht mit 3:1 davon. Marco Strellers Anschlusstreffer zum 2:3 (u.) ist die Erlösung aus Schweizer Sicht. Mehr als ein Tor gelingt den Türken nicht mehr. Ihre Wut darüber entlädt sich in Gewalt.
Champions League, FC Basel – Liverpool 3:3, November 2002 In der Champions League gegen Liverpool geht es um alles oder nichts, und Basel spielt eine Halbzeit lang wie von einem anderen Planeten: 1:0, 2:0, 3:0. Doch bis zum Ende der Partie holt Liverpool bis zum 3:3 auf. Das reicht den Briten aber nicht, sie müssen den Eidgenossen den Vortritt in die Zwischenrunde der Elite-Liga lassen. Der FC Basel hatte schon im Hinspiel ein 1:1 an der Anfield Road geschafft.
TEXT: ULRICH KÜHNE-HELLMESSEN Natürlich geht es in dieser Top-Ten-Folge nur um Schweizer Spiele. Als Zeitspanne wählten wir die letzten zehn Jahre – und auf Platz 1 kam die schönste Niederlage des Jahrzehnts. Unsere Jury war erneut top besetzt. Mit dem FCZ-Präsidenten Ancillo Canepa, mit dem neuen Gladbach-Berater Jörg Stiel, mit der TV-Moderatoren-Legende Bernard Thurnheer sowie den beiden Trainern Urs Schönenberger und Martin Andermatt. Wie schwierig die Erstellung dieser Rangliste war, zeigen die fünf unterschiedlichen Meinungen: Für jeden war eine andere Partie «das grösste Spiel». Die Redaktions-
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Jury schloss sich schliesslich Thurnheer an und entschied sich für eine Niederlage: Das 2:4 in der Türkei, das die Qualifikation für die WM 2006 bedeutete. Stiel: «Für mich steht die Bedeutung der Spiele im Vordergrund, erst nachher kommt das schöne Spiel.» Recht hat er. Obwohl er sich für die Partie in Irland entschied (die Schweiz siegte im Oktober 2002 mit 2:1 und fuhr später zur EURO 2004), bleiben uns die dramatischen Spiele besonders im Gedächtnis. Auch auf Platz 2 liegt deshalb kein Schweizer Sieg, aber ein denkwürdiges Unentschieden. 3:3 endete die Partie zwischen dem FC Basel und dem FC Liverpool in der Champions League. 3:0 hatte Basel geführt, das Unentschieden half dem
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DIE GRÖSSTEN SPIELE
TOP TEN
t en Spiele 3 Axpo Super League, FC Basel – FC Zürich 1:2, Mai 2006 Obschon sich der FC Basel in der Saison 2005/06 schon früh an die Tabellenspitze setzte und ab der sechsten Runde ununterbrochen den 1. Platz belegte, kommt es ausgerechnet am letzten Spieltag in Basel zum direkten Aufeinandertreffen mit dem punktgleichen FC Zürich, der sich bis Platz 2 hochgearbeitet hatte. Die entscheidende Partie gewinnen die Zürcher dank eines Treffers in der 93. Minute von Iulian Filipescu. Der FCZ sichert sich so nach 25-jähriger Durststrecke seinen 10. Meistertitel. Der FC Basel verliert den schon sicher geglaubten Titel nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz. Kurz nach Abpfiff kommt es zu wüsten Ausschreitungen der Fans.
4 Final U17-EM, Schweiz – Frankreich 4:2 nach Elfmeterschiessen, Mai 2002 Am 10. Mai 2002 jubelt die ganze Schweiz: Die U17Nationalmannschaft von Trainer Markus Frei schlägt im EMFinal in Dänemark Frankreich mit 4:2 im Penaltyschiessen und feiert den ersten Europameistertitel in der Geschichte des SFV. Von den damaligen Spielern schafften einige, etwa Tranquillo Barnetta und Philippe Senderos, den Durchbruch.
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Cup-Halbfinal, Grasshoppers – FC Zürich 6:5 n.V., März 2004 In einem an Dramatik nicht mehr zu überbietenden Spiel schlägt GC im Cup-Halbfinal den FCZ mit 6:5 Toren nach Verlängerung. Bis zur 83. Minute führt der FCZ noch mit 5:2, dann beginnt der Wahnsinn. GC’s Eduardo erzielt das 3:5 und in der 89. Minute per Kopf das 4:5. In der 92. Minute ist das Wunder vollbracht: Mladen Petric netzt zum 5:5 ein. Es kommt zur Verlängerung, in der Richard Nunez mit einem Heber das 6:5 schafft. FCB zum Einzug in die Zwischenrunde. Canepa: «Mit das Beste, was eine Schweizer Mannschaft international je leistete.» Dass der FCZ-Präsident die Meister-Finalissima 2006 auf Platz 1 sieht, ist nur verständlich: Das 2:1 des FCZ in Basel bedeutete den ersten Titelgewinn nach 25 Jahren. «Von der Dramaturgie her nicht zu überbieten», erinnert sich Canepa. «Ich bekomme heute noch fast einen Herzinfarkt, wenn ich nur daran denke …» Für Schönenberger war das 1:0 des FC Thun gegen Dynamo Kiew das grösste Spiel – nicht ganz unerwartet, als damaliger Trainer der Berner Oberländer … Auf Platz 2 setzte er die torreichste Partie (das 11:3 von Wil gegen St.
Gallen). Aber die Jury war sich einig: Auch eine Nachwuchsbegegnung gehört in die Top Ten, für Andermatt sogar auf Platz 1. Der ehemalige YB-Trainer: «Der EM-Titel der U17 2002 hatte Signalwirkung. Seither sind die Schweizer Spieler im Ausland noch gefragter. Für ein so kleines Land wie die Schweiz ist solch ein Titel eine fantastische Leistung.» Die grössten Spiele im Rückblick – es macht Spass, in Nostalgie zu schwelgen. Lesen Sie nach, welche Partien unsere Jury auswählte. Die Nationalmannschaft, der Cup, die Meisterschaft, die internationalen Auftritte und die Jugend – alles ist vertreten. Es liest sich wie ein Rückblick auf zehn Jahre Schweizer Fussballgeschichte.
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TOP TEN
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WM-Quali, Griechenland – Schweiz 1:2, Oktober 2008
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Alex Frei mittels einem Penalty und Topskorer Blaise Nkufo schiessen die Nationalmannschaft mit einem 2:1-Auswärtserfolg über GruppenLeader Griechenland wieder ins WM-Rennen zurück. In der 42. Minute sorgt Frei für die verdiente Führung per Penalty, nachdem Valon Behrami im griechischen Strafraum «ins Sandwich» genommen wurde. Nach dem Ausgleich durch Angelos Charisteas sorgt Blaise Nkufo in der 78. Minute für die Entscheidung. Der «Big Point» in Piräus macht die Luxemburg-Blamage fast wieder vergessen.
Champions-LeagueQuali, FC Thun – Dynamo Kiew 1:0, August 2005 Thun gewinnt gegen Dynamo Kiew vor 25 728 Zuschauern das Qualifikations-Rückspiel der Champions League mit 1:0 (das Hinspiel endete 2:2) und erreicht damit die nächste Runde (gegen Malmö). Jose Goncalves (l.) und Rodrigues Gelson jubeln. Besonders beeindruckend: Thun erreicht diese Sensation mit einem schmalen Kader und einem Budget von lediglich fünf Millionen Franken.
Die Jury Ancillo Canepa (56), seit 2006 Präsident des FC Zürich. Der ehemalige Wirtschafts-Manager engagiert sich in diversen Fussballgremien.
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Bernard Thurnheer (60), wurde 1973 an einem Nachwuchswettbewerb für Sportreporter von DRS entdeckt und entwickelte sich seitdem zum KultKommentator des SF.
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NLA, Meisterschaftsspiel Wil – St. Gallen 11:3, November 2002
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Für Schlagzeilen sorgt Aufsteiger FC Wil, als er als Aussenseiter den Lokalrivalen FC St. Gallen mit 11:3 besiegt (NLA-Rekord). Dabei geht St. Gallen schon nach 150 Sekunden mit 1:0 in Führung. Tranquillo Barnetta flankt fast von der rechten Seitenauslinie zur Mitte, und der Ball fliegt direkt via Pfosten zum 0:1 ins Netz. Während die Wiler Fans Böses befürchten, machen sich die Spieler daran, sich in die Geschichtsbücher einzutragen. Es folgen fünf Wiler Tore innert 21 Minuten – Halbzeitstand 6:3. Die zweite Halbzeit wird zum Wiler Schaulaufen – Endstand 11:3. Am Ende haben einige Wiler Fans gar Mitleid mit dem Gegner und können sich nicht mehr richtig über die Tore freuen. Platzspeaker Norbert Hodel beklagt sich später, dass ihm nach dem Spiel der Finger geschmerzt habe, da er so oft die Tormusik hatte abspielen müssen.
TOP TEN
WM-Gruppenspiel, Schweiz – Südkorea 2:0, Juni 2006 Die Schweiz gewinnt das letzte Gruppenspiel an der WM 2006 in Deutschland gegen Südkorea 2:0 – und übersteht damit erst zum dritten Mal überhaupt nach 1954 (Viertelfinal-Out gegen Osterreich) und 1994 (Achtelfinal-Out gegen Spanien) die Gruppenphase einer WM. Unvergessen: Beim Treffer zum 1:0 schlägt sich Torschütze Philippe Senderos den Kopf blutig.
10 Final Swisscom Cup, Young Boys – Sion 3:5 nach Verlängerung, April 2006 Der FC Sion schreibt Fussballgeschichte: Mit dem 5:3-Sieg im Elfmeterschiessen (1:1 nach Verlängerung) gegen Young Boys gewinnt erstmals ein Team aus einer tieferen Liga den Cupfinal. Den ersten Erfolg einer unterklassigen Mannschaft verdienen sich die Walliser im 81. Cupfinal mit einem couragierten Auftritt gegen die überraschend harmlosen Berner Young Boys.
Jörg Stiel (41), arbeitete jeweils während der Champions League als Experte beim Schweizer Fernsehen und tritt nun beim Schweizer Sportfernsehen im Talk «Kick-It! Der etwas andere Fussballtalk» auf.
Urs Schönenberger (50), gewann als Spieler zweimal die Schweizer Meisterschaft und coachte den FC Thun in die Champions League.
Martin Andermatt (48), machte sich europaweit einen Namen, als er den SSV Ulm 1999 in die Bundesliga führte. 2007/08 Vizemeister mit YB.
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Die Stars von morgen
Luca Vogel Der 19-jährige Allrounder im Team des SC Kriens hatte mit seinen zwei Toren im Final gegen den FC Monthey massgeblichen Anteil am Turniersieg der Ostschweizer A-Junioren. Überglücklich nahm er sich Zeit, EUROSOCCER einige Fragen zu beantworten. Was würden Sie machen, wenn Sie eine Million Franken gewinnen würden? In die Ferien gehen Welche drei Sachen würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Kollegen, Handy, GameKonsole Lieblingsklamottenmarke? Tommy Hilfiger Traumauto? Maserati Letzter Kinofilm? «Fast and the Furious 4» Lieblingsessen? Knöpfli Lieblingsland? Hawaii
Lieblingsklub? Manchester United Vorbild? Paul Scholes Welches Model würden Sie gerne mal treffen? Heidi Klum Ihr grösster Sieg? Innerschweizer FussballMeister, Schweizer Meister 2009 Was schätzen Sie an einem Mitspieler? Wenn einer für alle und alle für einen kämpfen Ein Leben ohne Fussball wäre … ... nicht so interessant wie eins mit Fussball!
Finalturnier in Basel TEXT: STEPHAN GUTKNECHT 3:0 lautete das klare Ergebnis im Finalspiel der A-Junioren zwischen dem SC Kriens und dem FC Monthey. Mit seinen zwei Toren entschied der 19-jährige Luca Vogel (siehe Fragebogen links) den Match fast im Alleingang. «Eigentlich bin ich Mittelfeldspieler», sagte er gegenüber EUROSOCCER nach dem Final. «Doch der Trainer wollte es mit mir einmal im Sturm probieren, und es klappte wunderbar», so der Krienser schmunzelnd. Für den frischgebackenen Schweizer A-Junioren-Meister war das zweitägige Turnier in Basel das bisherige Karriere-Highlight. «Das Turnier war hervorragend organisiert. Die Plätze waren in tollem Zustand. Ausserdem war immer ein persönlicher Betreuer für uns da. Ein grosses Lob
PRESENTED BY
an den Ausrichter des Coca-Cola Junior League Finals!» Dieser war dieses Jahr der BSC Old Boys. Das Fanionteam der Basler spielt in der 1. Liga. Mit ihrer grossen Sportanlage war die Schützenmatte (ehemaliges Ausweichstadion des FC Basel) der ideale Ort für das Coca-Cola Junior League Finalturnier. Und auch das Wetter spielte mit. Bei knapp 30 Grad spielten die Junioren die Sieger aus. Für ihr Wohlbefinden war gesorgt. Dutzende Helfer des BSC Old Boys sorgten dafür, dass es den Fussballern und Zuschauern an nichts fehlte. Ein extra aufgestelltes «Coca-Cola Regeneration Center» ermöglichte es den Spielern, nach ihren sportlichen Höchstleistungen neue Energie zu tanken.
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24.07.2009
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NEXT GENERATION
Bei den B-Junioren kam auf der Schützenmatte das Heimteam zum Zug. Der Turnierorganisator BSC Old Boys konnte sich im Final gegen den FC Liestal knapp mit 1:0 durchsetzen. Kurz vor dem Schlusspfiff erzielten die Baselstädter noch den Siegtreffer. Der Final der C-Junioren fand zwischen Vorjahressieger Team Seetal und dem SC Zofingen statt. Die Seetaler bestimmten die Partie weitgehend, doch der Zofinger Torhüter schien unüberwindbar. So musste das Penaltyschiessen entscheiden, welches das Team Seetal gewann und somit seinen Titel verteidigen konnte. Der unterlegene SC Zofingen überraschte derweil mit seiner Aufstellung, in der auch zwei Spielerinnen Platz fanden. Die Nationalspielerin Giulia Eichenberger und Stefanie Cerfeda zeigten ihr Können und setzten sich gegen das vermeintlich stärkere Geschlecht gut zur Wehr. Insbesondere Eichenberger vermochte zu überzeu-
gen und schoss sogar ein herrliches Tor! Die 16-Jährige zieht es kommende Saison zum Frauenteam des FC Baden. Alles in allem dürfen sich die Veranstalter über ein sehr gelungenes Turnier mit zwei intensiven, spannenden Fussballtagen freuen. Coca-Cola und der Schweizerische Fussballverband lancierten zum Finalturnier ein Videoportal für die Coca-Cola Junior League. Amateurfilmer fassten die Spiele zusammen, führten Interviews und liefern im neuen Videobereich die interessantesten Torszenen, die online unter www.football.ch zu sehen sind. Ab der neuen Saison 2009/10 werden jedes Wochenende drei Spiele (je A-, B- und C-Junioren) von geschulten Amateurfilmern aufgenommen, zu Spielzusammenfassungen und Interviews verarbeitet. Die Videos werden auf der Seite der Coca-Cola Junior League von www.football.ch online geschaltet.
SCHLUSS-RANKING
AN ZWEI TAGEN BESTRITTEN DIE BESTEN TEAMS IHRES JAHRGANGS DAS FINALTURNIER DER COCA-COLA JUNIOR LEAGUE. DIE ENDRUNDE IM BREITENFUSSBALL IST FÜR DIE JUNGSPIELER DAS HIGHLIGHT AM ENDE DER SAISON. AUF DER BASLER SCHÜTZENMATTE WURDEN DIE OFFIZIELLEN SCHWEIZER JUNIOREN-MEISTER GEKÜRT. A-Junioren 1. SC Kriens 2. FC Monthey 3. SV Muttenz 4. FC Bern 5. FC Red-Star Zürich 6. BSC Old Boys 7. FC La Sallaz 8. FC Gossau B-Junioren 1. BSC Old Boys 2. FC Liestal 3. SC Kriens 4. FC Stade Lausanne-Ouchy 5. SC Bümpliz 78 6. FC Frauenfeld 7. Signal FC Bernex-Confignon 8. FC Winterthur C-Junioren 1. Team Seetal 2. SC Zofingen 3. BSC Old Boys 4. Team Guintzet 5. FC Dübendorf 6. CS Italien GE 7. Team Appenzellerland Grp. 8. FC Breitenrain
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24.07.2009
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BEACH SOCCER
Meier: «Ich bin ein Paradiesvogel!» STEPHAN MEIER IST HALB BRASILIANER, HALB SCHWEIZER – ABER 100-PROZENTIG EINE STIL-IKONE, FROHNATUR UND BEACH-SOCCER-PROFI. SEIN KARRIERE-HIGHLIGHT: DER EUROPAMEISTER-TITEL 2005.
Der erfolgreiche Beau Stephan Meier ist nicht nur attraktiv, sondern erreichte auch sportlich viel: Europameister 2005, Russischer-CupSieger, italienischer Meister und CupSieger 2007 sowie etliche Auszeichnungen als wertvollster Spieler.
TEXT: SANDRA PLAZA Stephan Meier, Sie schafften es beim FC Aarau bis ins erste Team und landeten trotzdem beim Beach Soccer. Warum? Ich war jung und naiv, hinzu kam ein Konflikt mit dem Trainer. Ich verlor damals die Freude am Spiel. Genau zu dieser Zeit kam Angelo Schirinzi, damals U14-Coach des FC Aarau und heute mein Coach im Nationalteam, zu mir und empfahl mir Beach Soccer. Er sah in mir den perfekten Sandspieler. Und Sie waren vom Beach Soccer sofort begeistert … Nein, ich spielte eine Viertelstunde und brach konditionell fast zusammen. Später fuhr ich aber mit der Nationalmannschaft
nach Marseille und hatte richtig Spass. Die Freude, die ich als Rasen-Profi verloren hatte, war wieder da, ich spürte «la passione». Sie verdienten zu Beginn aber nichts. Keinen einzigen Rappen. Da musste halt auch ein Stephan Meier Nebenjobs annehmen und in einer Druckerei arbeiten, um die Rechnungen zu bezahlen. Seit rund drei Jahren habe ich aber regelmässiges Einkommen. Ich verdiene ja auch als Profi im Ausland Geld, früher in Mailand und Moskau, diese Saison im wunderschönen Sizilien. Sie haben eindeutig einen Traumjob. Das stimmt. In Italien zu spielen, war
9 0 0 2 t s u g u A w ie v e Pr 2. 8.-9. 14./15. 14. 15.
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Cervia, Italien z wei Sch – ien Ital nt Eve Basel ionExhibit Männer Aufstiegsspiele Zürich HB, Schweiz Swiss Beach Soccer League B, r Tou er Socc ch Zürich HB, Schweiz GE Money Bank Bea final Cup und n silie Bra – z wei Sch Zürich HB, Schweiz Länderspiel Frauen) Soccer League A (Männer und ch Bea ss Schweiz Swi inal ftsf scha Meister und B, Männer Zürich HB, Swiss Beach Soccer League A Zürich HB, Schweiz Auf-und Abstiegs-Barrage-Spiele Zürich HB, Schweiz Städteduell Zürich – Basel Vila Real, Portugal Junior-Day l Fina gue Lea er Socc ch Bea an Europe
schon immer ein Bubentraum von mir. Die italienische Liga ist die beste Europas. Den Rasen-Fussball vermissen Sie nicht? Nein, ich bin sehr happy, mich für Beach Soccer entschieden zu haben. Ich bin mir nicht sicher, ob ich auf Rasen so viel erlebt hätte und so erfolgreich gewesen wäre. Warum ist die Schweiz so erfolgreich? Wir sind seit Jahren ein eingespieltes Team und pflegen einen familiäreren Umgang. So ist Schirinzi für mich nicht nur Nationaltrainer und Respektsperson, sondern auch ein guter Freund. So eine Verbundenheit gibt es im Rasen-Fussball selten. Das liegt wahrscheinlich am vielen Geld.Wir profitieren auch davon, dass die Sportart jung ist. Das Team ist ehrgeizig und innovativ – wir probieren immer wieder neue Strategien aus. Sie sind mit Ihrer offenen Art viel in der Öffentlichkeit und mit der Ex-MissSchweiz Anita Buri zusammen. Sind Sie der David Beckham des Beach Soccer? Dieser Vergleich entstand, weil ich ein Paradiesvogel bin. Ich habe eine sehr offene Art, ob ich aber ein Leben wie Beckham führen möchte, weiss ich nicht. Man muss sich einen Status wie Beckham ja auch sportlich erkämpfen.
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BEACH SOCCER
Zusammenarbeit
Engagement von GE Money Bank für Erfolg ausschlaggebend … Beach Soccer verbindet Fussball mit Freude und Lifestyle. Doch nicht nur Fun und Sonne stehen im Vordergrund, die Beach-Boys sind auch äusserst erfolgreich, wie die Qualifikation für die FIFA-WM 2009 zeigte. Für diese Erfolge zuständig ist nicht zuletzt das von GE Money Bank initiierte Förderprogramm. Damit konnte der BeachSoccer-Verband seit 2006 die vier Spieler Dejan Stankovic, Stephan Meier, Angelo Schirinzi und neu Nico Jung in den Halbprofi-Status setzen. «Wir sind stolz, mit unserem Beitrag Talente zu fördern, und hoffen, dass damit die Beliebtheit und Medienpräsenz von Beach Soccer weiter zunimmt», so Ute Dehn, Kommunikationsleiterin von GE Money Bank. Doch wie kommt die Bank dazu, eine Trend-Sportart zu
GE Money Bank ist seit 2006 Hauptsponsor des Nationalteams und Titelsponsor der «GE Money Bank Beach Soccer Tour».
sponsern, die mit Strand, Sonne und sexy Stimmung gleichgesetzt wird? «Wir verstehen uns als eine Bank, die besonders innovative und attraktive Leistungen anbietet. Das Element des Innovativen verbindet uns klar mit Beach Soccer», so Dehns Erklärung. Eine weitere Motivation für das Engagement: eine Tour mit dem Namen «GE Money Bank Beach Soccer» ins Leben zu rufen und damit weite Teile der Bevölkerung zu erreichen. «Ausserdem bieten diese Events eine attraktive Plattform für Begegnungen mit Gästen, Partnern und Kunden», so Dehn, die auch selbst vom Sport beeindruckt ist. «Mich faszinieren vor allem die Spontaneität und die unkonventionelle Art von Beach Soccer, Fussball in die Mitte der Städte zu bringen.»
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eiz – Brasilien für das Spiel Schw Hauptbahnhof Zürich am 14. August im
mer 919 das Wort: Sende jetzt per SMS an die Num r WAP-Teilnahme: ode ) EUROSOCCER (Fr. 1.50/SMS mit Handy möglich) r (nu r cce win.wap.919.ch/euroso cen bei Teilnahme per SMS oder Es bestehen die gleichen Gewinnchan enz geführt. Der Rechtsweg ist aus per WAP. Es wird keine Korrespond 9. August 2009 geschlossen. Teilnahmeschluss: 19.ch/agb w.9 ww : Teilnahmebedingungen
Hauptbahnhof Zürich und weitere Locations Beach Soccer ist nicht nur als Sport ein Highlight, auch die Locations, an denen die Beach-Boys ihre Arbeit verrichten, sind beeindruckend. So fand im Mai in Rom die EM 2009 im Circus Maximus statt, der Ort, an dem auch römische Pferderennen und rauschende WM-Titelpartys der «Squadra Azzurra» stattfinden – ein unvergessliches Erlebnis für die Fans. «Der Fussball kommt zu den Leuten», dieses Motto führt auch die «GE Money Bank Beach Soccer Tour» immer an aussergewöhnliche Locations. Ende Juni liess sich das Nationalteam in Lausanne im stimmungsvollen Ambiente von Vidy, direkt am Genfersee, als Sieger feiern. Eine weitere Beach-Party steigt Mitte August im Zürcher Hauptbahnhof. In der Bahnhofshalle fordern die Schweizer Brasilien zum Tanz auf. Ausserdem werden am 15. August die Entscheidungen der Schweizer Meisterschaft der Männer und Frauen fallen. Um ein perfektes Ambiente hinzuzaubern, müssen die Organisatoren 300 Tonnen Quarzsand, was 13,8 Billionen Sandkörnern entspricht, mit 14 Lastwagen in den Zürcher HB transportieren. Der Aufbau dauert rund 30 Stunden, 200 Helfer packen zu. Nochmals 12 Stunden müssen für den kompletten Abbau gerechnet werden.
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24.07.2009
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Aufbruchstimmung beim FC Frauenfeld ZU SEINEN BESTEN ZEITEN WAR DER FC FRAUENFELD AUCH AUSSERHALB DER THURGAUER KANTONSGRENZE EINE BEKANNTE GRÖSSE. HEUTE WILL DER TRADITIONSVEREIN WIEDER AN FRÜHERE ERFOLGE ANKNÜPFEN. TEXT: UELI ZOSS Sein 100-Jahre-Jubiläum feierte der FC Frauenfeld im August 2006. Obwohl das Fanion-Team kurz zuvor in die 2. Liga interregional abgestiegen war, wurde der runde Geburtstag würdig gefeiert. Dem Gala-Abend folgte das JubiläumsSpiel gegen den FC Basel. Vor 1200 Fans auf der Kleinen Allmend siegte der FCB standesgemäss 4:1. In der vergangenen Saison rutschte der FCF noch eine Liga tiefer. Ein 1:4 gegen Brühl bedeutete den Fall in die 2. Liga. Auf die neue Saison hin herrscht jetzt aber wieder Aufbruchstimmung. Mit Thomas Staub kehrt ein erfahrener Trainer zurück, und an der Spitze des Vereins sorgt der neue Präsident Michael Krucker für frischen Wind. Der 36-Jährige ist Projektleiter im Sportamt Thurgau und sitzt im Frauenfelder Gemeinderat. «Ich setze mich im Rat generell für den Sport ein. Geht es den Thurgauer Sportvereinen gut, geht es auch dem FC Frauenfeld gut», erklärt Krucker. Er
ist überzeugt, dass der FCF für kommende Aufgaben gerüstet ist. «Wir haben im Verein mit knapp 400 Aktiven eine breite Basis und geniessen in der Bevölkerung auch eine hohe Akzeptanz.» Das sportliche Konzept sieht vor, die Ausbildung der eigenen Talente zu fördern. «Wir haben eine sehr gute Junioren-Abteilung», schwärmt der Präsident. Kurzfristig strebt der FCF den direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga interregional an. «In zwei, drei Jahren wollen wir wieder in der 1. Liga sein, wo wir eigentlich hingehören», prognostiziert Krucker. Frauenfeld war aber auch schon ein etablierter NLB-Klub. Von 1978 bis 1982 spielte der Verein in der zweithöchsten Spielklasse. Unter den Erfolgstrainern Paul Ruprecht und Hubert Münch, ehemaliger FCZSpieler, resultierten in den ersten drei Jahren die Ränge 5, 7 und nochmals 7. Im Tor war damals der spätere NLA-Goalie Roberto Böckli ein sicherer Rückhalt.
Ende der Saison 1981/82 stiegen die Frauenfelder mit einem Schuldenberg von 400 000 Franken wieder ab. «Kein Wunder», findet Krucker. «Auf finanzielle Abenteuer lassen wir uns nicht ein.» Immer wieder traten bekannte Namen auf der Kleinen Allmend auf. 1990 stand der in Frauenfeld geborene, 51-fache Internationale Pascal Zuberbühler im Tor, der ehemalige St. Galler Stürmer Giorgio Contini spielte ebenfalls für den FCF wie GC-Star Antonio Dos Santos. Und auch an Trainer-Prominenz fehlte es nicht: In der Saison 1994/95 war kein Geringerer als der heutige Bundestrainer Joachim Löw Spielertrainer des FCF. Unter Löws Regie verpasste die 1. Mannschaft nur knapp die Aufstiegsspiele in die NLB. In der Rückrunde der Saison 2007/08 gab der 49-fache Internationale Murat Yakin, heute Trainer des FC Thun, ein Gastspiel beim FCF.
FCF: Zahlen und Fakten
Berühmte Namen beim FCF: Der Ex-Internationale Pascal Zuberbühler (l.) und GC-Star Antonio Dos Santos (r., mit Interview) sind die bekanntesten Ex-Spieler. Bundestrainer Joachim Löw war in der Saison 1994/95 Spielertrainer (r.). 2008 gab FC-ThunCoach Murat Yakin (M.) ein Gastspiel beim FCF.
Für den FC Frauenfeld spielen knapp 400 Aktive, von der 2. Liga bis zur 5. Liga von den F-Junioren bis zu den AJunioren der Coca-Cola Junior League. Besonders erfolgreich schnitten in der letzten Saison die B-Junioren ab, die Ostschweizer Meister und nationaler Vize-Meister wurden. Zudem stellt der FCF vier Frauen-Teams, in der 3. Liga sowie bei den B-, C- und D-Juniorinnen. Dazu kommen Seniorenund Veteranenmannschaften. Mit dem FC Italica Frauenfeld ging der FCF eine Partnerschaft ein.
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24.07.2009
13:54 Uhr
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ALEX TACHIE-MENSAH:
DER NEUE STAR BEIM FC FRAUENFELD
Tipps & Trends
Dem FC Frauenfeld ist es einmal mehr gelungen, einen bekannten Spieler zu verpflichten. Alex Tachie-Mensah, der ehemalige St. Galler Goalgetter, wird beim FCF Stürmer-Trainer.
Er will die Tor-Ausbeute des Fanion-Teams, aber auch jene der 2. Mannschaft und der Junioren des FC Frauenfeld in dieser Saison verbessern: Alex Tachie-Mensah, mit Ghana WM-Teilnehmer 2006 in Deutschland und 64-facher Torschütze für St. Gallen, stellt sich als Stürmer-Trainer beim FCF zur Verfügung. «Dank unserem guten Klubnamen können wir auf einige Sponsoren zurückgreifen. Mit ihrer Unterstützung ist es uns möglich, Alex eine angemessene Spesen-Entschädigung zu entrichten», sagt FCF-Präsident Michael Krucker. «Für uns ist es grossartig, auf einen Fussballer wie ihn zählen zu können.» Und Alex, der auch als Personal-Trainer arbeitet, fügt hinzu: «Ich freue mich auf die neue Aufgabe.» Wie man Tore schiesst, muss ihm keiner vormachen. Jahrelang war der Ghanaer der Strafraum-Schreck für die Verteidiger des FC Aarau bis zum FC Zürich. Mit spektakulären RückwärtsSalti pflegte er jeweils seine Tore zu feiern. Die Karriere von Alex wurde vor zwei Jahren brutal beendet. Im Juli 2007 zog er sich im Spiel gegen GC (0:2) nach einem Zusammenprall mit Boris Smiljanic einen Fussbruch zu. Für den Stürmer begann eine lange Leidenszeit mit mehreren Operationen. Trost erhielt er von seiner Frau Andrea und Töchterchen Vanessa. Und von den vielen treuen Fans, die sich bei ihm meldeten. «Alex! Wir vermissen Deine Tore. Werde schnell wieder gesund und komm zurück!», hiess es von überall her. Im November 2007 fand Alex sein Glück wieder. Lana, sein zweites Töchterchen, kam auf die Welt. Er begann mit dem Aufbautraining und zog mit seiner jungen Familie in ein Eigenheim nach Gerikon in der Nähe von Frauenfeld. Im Frühjahr 2008 feierte er sein Comeback, kam für St. Gallen zu fünf Teileinsätzen. Als die Schrauben aus seinem Fuss entfernt werden mussten, traten Komplikationen auf. Mitte Juni dieses Jahres folgte die Meldung: Alex muss seine Karriere beenden. Dank dem Engagement beim FCF bleibt der 32-Jährige dem Fussball verbunden.
GC-STAR ANTONIO DOS SANTOS: «ICH BIN DEM FC FRAUENFELD IMMER NOCH SEHR DANKBAR» Antonio Dos Santos, Sie spielten beim FC Frauenfeld. Können Sie sich noch an die Zeit erinnern? Ein wenig schon. Ihre Zeit beim FCF liegt zehn Jahre zurück. Wie sind Sie denn überhaupt in die Schweiz gekommen? Im Winter 1999 organisierte der Grasshopper Club Zürich ein Trainingslager in Gramado, im Süden Brasiliens, wo ich ebenfalls trainierte und spielte. Roger Hegi, der damalige GC-Trainer, zeigte Interesse an mir. Ich reiste in die Schweiz, spielte für kurze Zeit im GC-Nachwuchs. Nach ein paar Einsätzen in der NLB mit Winterthur wechselte ich dann zum FC Frauenfeld. Spielten Sie bei Frauenfeld schon damals links im Mittelfeld? Ja, ich war ein guter Torschütze und trat auch schon die Freistösse. Trotzdem stieg der FCF Ende Saison mit Ihnen in die 2. Liga ab. Der Abstieg war schlecht. So wie ich das in Erinnerung habe, fand sich die Mannschaft eine Saison lang nicht. Wir waren keine Einheit. An das letzte Spiel erinnere ich mich noch genau. Trainer Vlado Nogic liess mich gegen seinen späteren Klub Gossau auf der Bank. Wir verloren. Nach dem Spiel hatte ich dann Krach mit dem Trainer. Danach ging es mit Ihrer Karriere nur noch aufwärts … Das verdanke ich auch dem FC Frauenfeld. Am Anfang war es für mich ziemlich schwierig in der Schweiz. Das Klima, die Kultur, die Sprache – alles war neu für mich. Frauenfeld half mir sehr, mich in der Schweiz integrieren zu können. Dafür bin ich dem Verein immer noch sehr dankbar. www.fcfrauenfeld.ch
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Diego Benaglio
Anatolj Timoschtschuk
Cristiano Ronaldo
Der Meister-Goalie des VfL Wolfsburg spricht mit EUROSOCCER über seine Verletzung und verrät seine Ziele für die neue Saison.
Sandra Plaza über:
Ein Top-Transfer: Neben Trainer Louis van Gaal stiess auch der Ukrainer zu Bayern München und soll das Herz und die Seele des Klubs werden.
Im Foto des Monats steht der «Model»-Athlet bei seiner pompösen Präsentation im Stadion von Real Madrid. Auf Seite 52 ein Überblick der wichtigsten Transfers in Europa.
Internationaler Torhüter-Kongress: Ausbildungskonzepte gefordert
Sommerliebe
Harter Job Jörg Stiel (o.), Andy Köpke und Jens Lehmann (ganz rechts) fordern bessere Ausbildungskonzepte für die Goalies. Sieben bis acht Kilometer Laufleistung pro Spiel, totale Konzentration über 90 Minuten, Ballgefühl wie die Feldspieler und ein robustes Nervenkostüm: Die Ansprüche, die im Fussball heute an einen Spitzen-Goalie gestellt werden, sind immens. Gleichzeitig wird aber einer fundierten Ausbildung der Schlussleute des modernen Fussball noch immer zu wenig Beachtung geschenkt. So lautete jedenfalls eines der Fazite des Internationalen Torhüter-Kongresses 2009 in München, der unter der Schirmherrschaft von Andy Köpke, seit Oktober 2004 Torhüter-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, durchgeführt wurde. Rund 130 Teilnehmer, darunter Referenten und Goalie-Trainer aus 30 Ländern und allen Kontinenten, tauschten sich bei Vorträgen und Podiumsdiskussionen in der Allianz Arena und in der Sportschule Oberhaching bei München intensiv aus. Dabei kam heraus, dass die Anforderungen an die Goalies in den letzten zwanzig Jahren zwar gestiegen sind, deren Bedürfnisse in Bezug auf Ausbildung, Förderung und Betreuung aber nach wie vor nur unzureichend berücksichtigt werden. Diesen Punkt strich auch der frühere Schweizer Nationaltorhüter Jörg Stiel in seinen Ausführungen heraus. Er plädierte dafür, dass jeder Verband die Torhüter ab Nachwuchsstufe auf der Grundlage eines langfristigen und einheitlichen Konzepts
ausbilden sollte. «Vom Torhüter sprechen alle nur dann, wenn sich Probleme stellen. Aber es braucht einen langfristigen Ansatz, angefangen bei der Basis, mit Scouting und einer einheitlichen Philosophie», erklärte Stiel sein Anliegen. Den jungen Goalies müsse von Beginn weg beigebracht werden, wie sie Situationen vorausahnen können und vor allem auch, wie sie ihre technischen Fertigkeiten am Ball verbessern. Gemäss Stiel spielt ein Torhüter heute den Ball zu 85 Prozent mit den Füssen, die Hände werden nur noch bei Aktionen auf der Linie oder bei Flanken eingesetzt. Ein weiteres Fazit des viel beachteten Kongresses: In Bezug auf die Schulung und den Einsatz der Torhüter in den verschiedenen Ländern bestehen immer noch sehr grosse Unterschiede. Jens Lehmann, der von 2003 bis 2008 bei Arsenal und seit 2008 beim VfB Stuttgart zwischen den Pfosten steht und an der WM 2006 das deutsche Tor hütete, erzählte am Kongress, wie er während seiner Zeit in England sein Spiel anpassen musste. «Als Torhüter in England wirst du körperlich stark angegangen, was dich fordert. Zudem musst du für eine rasche Spiel-Eröffnung nach vorne sorgen. Das bedingt passgenaue Abschläge. Allgemein ist das Spiel sehr schnell, jeder eigene Spieler bietet sich sofort wieder an und will den Ball.»
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Ich habe eine Schwäche für Fussballer, die ihrem Team ein Leben lang treu bleiben: Typen wie Paolo Maldini, Ryan Giggs und Alessandro Del Piero. Die Liebesgeschichte dieses Sommers schrieben aber Juventus und Pavel Nedved. «Ich kann mir nicht vorstellen, ein anderes Trikot zu tragen als das, für das ich jahrelang kämpfte», so der Tscheche, nachdem er ein Angebot von Erzfeind Inter Mailand ausschlug – und damit seine Karriere in Italien für beendet erklärte. Klar, Millionen-Transfers spülen den Klubs kurzfristig Geld in die Kasse. Für den langfristigen Erfolg sind aber auch die treuen Seelen verantwortlich. Bald wird Real Madrid mit seinen galaktischen Einkäufen in die neue Saison starten. Von den Ex-Stars Luis Figo, Ronaldo, David Beckham und Zinedine Zidane ist keiner mehr da. Nur Raul, Guti und Iker Casillas aus der eigenen Jugend überlebten alle «Galaktischen» – und werden so die Philosophie des Klubs weitergeben.
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INTERVIEW
26.07.2009
14:22 Uhr
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DIEGO BENAGLIO
Diego Benaglio und seine Tattoos Insgesamt vier Tattoos zieren den Körper von Diego Benaglio. Sein neuestes Werk trägt er seit rund einem halben Jahr an seinem linken Unterarm. Zu sehen ist der sogenannte «8-Ball». Die schwarze Billard-Kugel gilt genauso als Glücksbringer wie die vier Asse, die seine Haut verzieren. Zusätzlich gibt es zwei Schwalben, die für Beziehung und Freundschaft stehen – und zwei Würfel, welche die Zahlen 2 und 3 zeigen. Diese ergeben seine Glückszahl 23.
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August 2009
*44_47_Interview_K
26.07.2009
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DIEGO BENAGLIO
INTERVIEW
Benaglio: «Ich gehe topfit in die neue Saison» IM INTERVIEW MIT EUROSOCCER ERZÄHLT DIEGO BENAGLIO, WIE ER DEN SOMMER 2009 ALS MEISTER DER BUNDESLIGA ERLEBTE. AUSSERDEM VERRÄT DER NATIONAL-GOALIE, WELCHE ZIELE ER FÜR DIE CHAMPIONS LEAGUE UND MIT DER NATIONALMANNSCHAFT HAT. TEXT: SANDRA PLAZA BILDER: TIM GROOTHIUS Diego Benaglio, Sie begannen die Saison-Vorbereitung mit einer Verletzung. Sind Sie wieder fit? Ja, es geht mir sehr gut, ich bin wieder im gleichen Trainings-Rhythmus wie meine Team-Kollegen und bin froh, dass die Verletzung so gut heilte. Es gab Spekulationen, dass es eine schwere Verletzung sein könnte und Sie sogar operiert werden müssten. Ja, solche Spekulationen gibt es immer. Fakt ist: Ich wusste schon früh, dass eine konservative Behandlung reichen würde, um wieder ganz zu genesen. Angst um Ihre Gesundheit verspürten Sie nie? Nein, nicht wirklich. Ich war in sehr guten Händen und wurde auch immer genau informiert. Ärgerlich ist eine Verletzung aber schon. Es war Ihr erster Sommer als Deutscher Meister. Gab es Unterschiede zu anderen Jahren? Ja, es war schon anders. Ich erhielt viele Glückwünsche von Fans, Freunden und Kollegen. Selbst am Flughafen auf Mallorca bekam ich Gratulationen. Das ist schon schön. Dafür war ich später zum Relaxen in Dubai – und dort hatte ich definitiv meine Ruhe … Können Sie in den Ferien überhaupt richtig relaxen? Ja klar, in den Ferien lass ich es ganz ruhig angehen. Ich geniesse diese Zeit, um meine Batterien aufzuladen und
auch die vergangene Saison zu verarbeiten. Vor allem in Dubai hatte ich eine sehr entspannende Zeit, das war herrlich und tat mir sehr gut. Und Ihr Handy blieb in den Ferien ausgeschaltet? Das nicht. Aber klar ist: Ich gab während meiner Ferien keine Interviews und war nur für meine Freunde, Kollegen und Familie zu sprechen. Sie liessen sich zwei Würfel tätowieren, welche die Zahlen 2 und 3 zeigen. Was genau bedeutet dieses Tattoo? Hat es etwas mit dem Meistertitel zu tun? Nein, die beiden Zahlen symbolisieren die Zahl 23, und das ist schlicht meine Glückszahl. Für den Meistertitel liess ich mir kein Tattoo stechen. Sie wurden oft mit Bayern München in Verbindung gebracht. War an diesen Gerüchten etwas dran? Ich persönlich redete mit niemandem von Bayern München. Und ich machte mir aber auch nie Gedanken über einen Wechsel. Ich bin sehr glücklich in Wolfsburg und freue mich sehr auf die Champions League. Störten Sie diese Transfer-Gerüchte? Überhaupt nicht. Das gehört zum Fussball-Business. Mit solchen Spekulationen muss man als Profi klarkommen. In ihren Ferien wurde Cristiano Ronaldo – der teuerste Transfer des Som-
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26.07.2009
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INTERVIEW
DIEGO BENAGLIO
mers – vor 80 000 Zuschauern bei Real Madrid vorgestellt. Ist ein Fussballer so viel wert? Keine Ahnung, es ist sehr schwierig, dies einzuschätzen. Ich glaube auch nicht, dass es die Aufgabe von uns Spielern ist, Transfers zu beurteilen. Meiner Meinung nach ist die bezahlte Summe aber schon extrem hoch. Andererseits ist er einer der Besten, wenn nicht der beste Spieler der Welt. Könnten Sie sich einen solchen Rummel um Ihre Person vorstellen? Darüber mache ich mir eigentlich keine Gedanken. Aber ich glaube, es wäre schon schwierig, so ganz ohne Privatsphäre zu leben … Ihr Ex-Trainer Felix Magath sagt, dass Sie ein so guter Goalie sind, weil Sie täglich an Ihrer Karriere arbeiten und diese auch optimal planen. Wissen Sie schon, wie Ihre sportliche Zukunft in den nächsten Jahren aussehen wird? Wie schon gesagt, ein Wechsel kommt im Moment für mich nicht infrage. Und alles andere lasse ich auf mich zukommen. Ich habe das Glück, in einem Top-Team zu spielen und in der Champions League mit dabei zu sein. Was in ein paar Jahren sein wird, darüber mache ich mir noch keine Gedanken. Ich beginne jede Saison mit dem gleichen Enthusiasmus und will mich kontinuierlich verbessern. Das ist mein Ziel. Ist es vielleicht einfacher, die persönliche Zukunft mit Hochzeit und Kindern zu planen als die berufliche? Ja, wahrscheinlich schon. Dass in meiner fussballerischen Karriere bis anhin alles so reibungslos und erfolgreich verlief, hat sicherlich auch mit Glück zu tun. Die beruflichen Entscheidungen hängen unter anderem von externen Faktoren ab. Im Privaten fällt dieses Risiko weg. Bis jetzt begleitete mich aber in beiden Beziehungen immer das Glück. Im März wurden Sie von der «Gazzetta dello Sport» einmal in «Europas Team der Runde» gewählt, gemäss einem Ranking der Fachzeitschrift «Kicker» gehören Sie zu den Besten der Bundesliga, und von den Bundesliga-Profis wurden Sie zum zweitbesten Torhüter der letzten Saison gewählt. Was bedeuten Ihnen diese Auszeichnungen? Es ist schön, wenn andere sich positiv zu mir und meinen Leistungen äussern. Aber dadurch werde ich meine Einstellung zum Fussball bestimmt nicht ändern. Wie schon gesagt, mein Ziel ist es, mich stets noch mehr zu verbessern.
Bereit für die Champions League Nachdem er sich in Mallorca und Dubai von der letzten Saison erholte und nichts anderes tat als die Freizeit zu geniessen, ist Diego Benaglio bereit für die neue Saison. Ganz besonders freut er sich auf die Spiele der Champions League.
Dennoch: Erleben Sie im Moment nicht eine Zeit, in der Sie darüber nachdenken, dass Sie später als einer der grossen Schweizer Fussballer gelten werden? Nein, gar nicht. Ich bin noch sehr jung und kann mich noch steigern, das weiss ich genau. In einem imaginären Ranking aller europäischen Goalies – wo würden Sie sich einordnen? Auch darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich bin auch nicht der Typ, der gerne über die eigene Leistung spricht. Darüber sollen andere urteilen.
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DIEGO BENAGLIO
Von welchem Goalie waren Sie zuletzt am meisten beeindruckt? Das ist eine schwierige Frage. Aber ich weiss, dass mir bei der letzten LiverpoolPartie Pepe Reina auffiel. Seine Abschläge sind unglaublich gut – weit und vor allem exakt. Er schafft es damit, einen Spielzug sehr schnell einzuleiten. Das ist natürlich für sein Team ein grosser Vorteil. Ich versuche jetzt, dies auch in meinem Training einzubauen und zu trainieren. Für mich ist dies ein Ansporn. Magath sah Sie bereits letzte Saison als eine Leader-Figur im Team. Er war froh, dass Sie mit Ihren PortugiesischKenntnissen den Brasilianern beim Übersetzen halfen. Ich glaube schon, dass ich die Rolle eines Führungsspielers erfülle. Aber ich bin nicht der Einzige. Auch ein Marcel Schäfer und beispielsweise der Brasilianer Grafite spielen eine wichtige Rolle im Team. Bei uns stimmt vor allem der Teamgeist, wir haben keine Stars und alle Spieler sind sehr gut integriert – das ist unser Erfolgsgeheimnis. Und dass ich meinem Coach beim Übersetzen helfe, ist doch selbstverständlich. Ich versuche das Bindeglied zwischen den Brasilianern und den Deutschen zu sein. Sie kannten Magath schon aus Ihrer Zeit beim VfB Stuttgart. Fiel Ihnen sein Weggang zu Schalke schwer? Ich fand es schade, als er seinen Abschied von Wolfsburg bekannt gab. Aber das sind Sachen, die im Fussball passieren. Was ist Magaths Erfolgsgeheimnis? Er ist einfach ein Profi und überlässt gar nichts dem Zufall. Und dasselbe verlangt er von seinen Spielern. Kann man Magath mit Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld vergleichen? Vom Ehrgeiz her kann man sie sicherlich miteinander vergleichen. Es sind Typen, die genau wissen, wie hart man arbeiten muss, um Erfolg zu haben. Sie besitzen beide die absolute Siegermentalität. Und was halten Sie von Ihrem neuen Trainer Armin Veh?
INTERVIEW
Ihn kenne ihn natürlich noch nicht so gut. Der erste Eindruck überzeugte mich. Wir arbeiten sehr hart, aber das muss man zu Beginn der Saison immer. Sie werden jetzt in der Champions League spielen … … und ich freue mich sehr darauf. Das ist der Traum eines jeden Profis und wird sicher ein Highlight der Saison. Ich glaube, wir werden bei der Auslosung in Topf vier sein und deshalb hochkarätige Gegner zugelost bekommen. Unser Ziel wird es dennoch sein, die Gruppenspiele zu überstehen. Auch mit dem Nationalteam wird es spannend. Ab wann beschäftigen Sie sich mit den Qualifikations-Spielen? Die Nationalmannschaft ist bei mir natürlich immer im Hinterkopf. Aber konkret befasse ich mich damit, wenn ich in die Vorbereitung einrücken muss. Sie spielen im September zuhause zuerst gegen Griechenland und dann auswärts gegen Lettland. Was können Sie uns über diese Gegner sagen? Es werden sehr schwierige und wegweisende Spiele sein. Die Partie gegen die Griechen wird besonders hart, da wir sie zuletzt schlugen und sie mit uns punktegleich sind. Aber wir haben den Vorteil, dass wir zuhause spielen. Dank unserer Fans im Rücken bin ich optimistisch, dass es uns gelingen wird, sie zu schlagen. Und wie unangenehm Lettland auswärts ist, wissen wir von anderen Teams. Ich bin aber zuversichtlich. Welche Bedeutung hat das Freundschaftsspiel gegen Italien? Es ist immer eine Ehre, mit dem National-Trikot spielen zu dürfen – auch bei einem Freundschaftsspiel. Und gegen den Weltmeister anzutreten, ist immer ein besonderer Reiz. Das gibt bestimmt ein sehr attraktives Spiel.
Auf Sylt in die Vorbereitung … Diego Benaglio musste in der Trainingsvorbereitung auf der schönen Insel Sylt für unbestimmte Zeit pausieren. Der Goalie hatte – wie schon letztes Jahr – Probleme an der Patellasehne. Nun ist er wieder topfit und freut sich auf die neue Saison.
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FOKUS
24.07.2009
13:48 Uhr
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ANATOLJ TIMOSCHTSCHUK
Der FC Bayern München befindet sich nach einer enttäuschenden Saison unter Projektmanager Jürgen Klinsmann schon wieder im Umbruch: Neben Trainer Louis van Gaal stiessen neun neue Spieler zum deutschen Rekordmeister. Einer von ihnen ist der 30-jährige Anatolj Timoschtschuk. Gleich zum Trainingsauftakt liess Timoschtschuk die deutschen Medien wissen, dass er ein Leader ist. Also genau das, was der FC Bayern München braucht, um seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen. «Als Profi kann ich nicht verlieren, nicht mal beim Karten spielen», sagt der Ukrainer. Timoschtschuk nennt sich selber «Verteidigungsminister» in Anlehnung an seine Aufgaben auf dem Spielfeld. Er begann seine Karriere bei Lutsk, ging als 18-Jähriger zu Schachtjor Donezk und blieb dort neun Jahre lang. Zu Beginn spielte s se rö u o m Gla er als rechter Verteidiger oder hinPaar ter den Spitzen. Doch schnell erAnatolj kannte man seine wahren Fähiguk ch ts ch Timos keiten: Er ist ein idealer «Seche in se d un ser», ein Staubsauger, ein Stripja ad Ehefrau N penzieher, die Lunge und das e di s al galten Herz einer Mannschaft. Mit n vo s am kh «Bec ». Donezk wurde er dreimal Meisrg bu rs te Pe . St ter und einmal Supercup-Sieger, ehe Zenit St. Petersburg vor zwei Jahren 15 Millionen Euro für ihn zahlte. Rund die Hälfte der Transfersumme soll angeblich über Gaslieferungen abgewickelt worden sein – und zwar zu jener Zeit, als Russland der Ukraine kurzzeitig den Gashahn zudrehte. Dieses Gerücht wurde dadurch genährt, dass Zenit der Lieblingsklub von Ministerpräsident Wladimir Putin und Regierungschef Dmitri Medwedew ist und in den Händen von Gazprom liegt. Wie auch immer er einst bezahlt wurde: Timoschtschuk machte einen grossartigen Job. In seiner ersten Saison wurde er zum besten Spieler der Liga gekürt, als Zenit mit ihm als Captain zum ersten Mal seit 23 Jahren endlich wieder den Meistertitel gewann. Der Jubel reichte sogar bis ins Weltall, wo der Kosmonaut Juri Malentschenko ein Timoschtschuk-Trikot anzog und es den Erdbewohnern zeigte. Der Ehre nicht genug: «Timo», wie sie ihn in St. Petersburg liebevoll nennen, wurde durch ein bronzenes Denkmal in der Stadt verewigt. Der
Timoschtschuk – Bayerns neuer Verteidigungsminister TEXT: ANDRE TUCIC
EINST WURDE SEIN TRANSFER ANGEBLICH MIT RUSSISCHEM GAS GEZAHLT. NUN SOLL ANATOLJ TIMOSCHTSCHUK HERZ UND SEELE DES FC BAYERN WERDEN. 4848
August 2009
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24.07.2009
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ANATOLJ TIMOSCHTSCHUK
Gewinn des Meistertitels war nur der Anfang einer kurzen, aber erfolgreichen Liaison zwischen Timoschtschuk und Zenit: Im folgenden Jahr gewann man den UEFA-Cup sowie den europäischen Supercup. Aber dann kam das Angebot von den Bayern – genau zu dem Zeitpunkt, als Zenit nur Tabellenfünfter wurde und in der Gruppenphase der Champions League rausflog. Die Bayern bemühten sich sehr um den ukrainischen Mittelfeldspieler. Immerhin war er der beste Mann auf dem Platz, als die Bayern im vergangenen Mai im Halbfinal des UEFA-Cup mit 0:4 in St. Petersburg untergingen. Etwa elf Millionen Euro haben sich die Münchner den Ukrainer kosten lassen. Nun also nahm er den harten Konkurrenzkampf an der Säbener Strasse auf und sieht sich, neben Mark van Bommel, auf einem Platz im defensiven Mittelfeld. Er will alles dafür geben, um als Verteidigungsminister des Bayern-Spiels bezeichnet zu werden. «Ich bin hier, um etwas zu erreichen. Also werde ich dafür sehr hart arbeiten», sagt Timoschtschuk. Sein Ex-Trainer Dick Advocaat ist davon überzeugt, dass er den Durchbruch in Deutschland schaffen wird. «Anatolj ist der professionellste Spieler, mit dem ich je zusammenarbeitete», so der holländische Zenit-Coach. Timoschtschuk, der Vorzeige-Profi also. Doch es gibt noch eine andere Seite: Er und seine Ehefrau Nadja galten als die «Beckhams von St. Petersburg». Im letzten Jahr schmiss Timoschtschuk für seine Nadja eine Geburtstagsparty in einem eigens dafür gekauften Penthouse in Dubai. Extravagant ist er ohne Zweifel, der schöne Blonde mit den langen Haaren. Bei Länderspielen trug er schon Rasta-Locken sowie die ukrainischen Nationalfarben als Kriegsbemalung im Gesicht. Ebenso sammelt er teure Weine und ersteigert Fussballer-Trikots für Charity-Zwecke. Darüber hinaus bemüht er einen beträchtlichen Personalstab. Schon in St. Petersburg liess Timoschtschuk regelmässig seinen Coiffeur aus Donezk einfliegen. Nach München folgten ihm nun ein Koch, ein Mediensprecher und eine Physiotherapeutin aus Thailand. Es ist jedoch zu be-
zweifeln, dass er in München statt in den Mannschaftsbus zu steigen mit seinem Pkw fährt. Diese Extrawurst genoss er bei Zenit, um fernab vom prall gefüllten Bus seiner Vorliebe für schnelle Autos zu frönen. Wer nun glaubt, Timoschtschuk sei eine Diva, täuscht sich. Privat ist er höflich und zurückhaltend, auf dem Platz jedoch einer, der die Ärmel hochkrempelt und seine Mannschaftskollegen in Oliver-Kahn-Manier wachrüttelt. Ein Leader eben. Dynamik, cleveres Stellungsspiel, intelligente Spiel-Eröffnung und ein grosses Kämpferherz zeichnen ihn aus. «Und er ist auch ausserhalb des Platzes wichtig für die Mannschaft», beschreibt Advocaat die Wesenszüge von Timoschtschuk. Sprachlich wird es ihm leichtfallen, sich zu integrieren. «Ich hatte Deutsch als erste Fremdsprache in der Schule. Unterhalten kann ich mich schon jetzt – und ich werde schnell dazulernen», sagt Timoschtschuk selbstbewusst. Der vierfache «Fussballer des Jahres» in der Ukraine und 86-fache Nationalspieler zeigt sich zu Beginn seiner Bayern-Zeit ansonsten sehr demütig: «Der FC Bayern gehört zu den grössten Vereinen der Welt», sagt er über seinen neuen Arbeitgeber. Den Viertelfinaleinzug mit der Ukraine bei der WM 2006 bezeichnet er als sein bislang grösstes sportliches Glück – bei den Bayern sollen nun viele glückliche Momente hinzukommen.
FOKUS
Russen, Weissrussen, Georgier, Ukrainer… Als erster sowjetischer Nationalspieler wechselte Igor Belanow, 1986 Europas «Fussballer des Jahres», nach Deutschland. Bei Borussia Alexander Hleb Mönchengladbach enttäuschte er 1989 und verschwand bei Eintracht Braunschweig in der Versenkung. Sergej Kirjakow hatte mehr Erfolg: Der Stürmer spielte von 1992 bis 1998 beim Karlsruher SC, dann beim Hamburger SV und Tennis Borussia Berlin. Sergej Gorlukowitsch verteidigte von 1989 bis 1992 für Borussia Dortmund, danach drei Jahre für Bayer Uerdingen. Etwas feinmotorischer war Mittelfeldspieler Alexander Borodjuk, der von 1989 bis 1993 für Schalke 04 und im Anschluss für den SC Freiburg und Hannover 96 auflief. Kult-Status erlangte Stanislaw Tschertschessow, der von 1993 bis 1995 das Tor von Dynamo Dresden hütete. Wladimir Bestschastnych, Rekord-Torschütze der «Sbornaja Rossija», stürmte von 1994 bis 1997 für Werder Bremen. Der aktuelle Nationalspieler Andrej V oronin Iwan Saenko dribbelte 2002 zum Karlsruher SC, wechselte drei Jahre später zum 1. FC Nürnberg und ist seit Herbst 2008 bei Spartak Moskau. Der Georgier Lewan Kobiaschwili ist ein Dauerbrenner, transferierte 1998 zum SC Freiburg und ging 2003 zum FC Schalke 04, wo er noch heute die linke Aussenbahn besetzt. Der kürzlich an Hertha BSC Berlin ausgeliehene Andrej Voronin wagt einen zweiten Anlauf beim FC Liverpool. Der Ukrainer knipste für Borussia Mönchengladbach, Mainz 05, 1. FC Köln sowie Bayer Leverkusen und ging 2007 zu den «Reds». Nicht zu vergessen ist Alexander Hleb: Der Weissrusse wechselte 2000 zum VfB Stuttgart, zauberte fünf Jahre im Mittelfeld, ging dann Auf den B zu Arsenal und spielt a ll fixiert nun beim FC Bayerns n Barcelona. Verteidig euer ungsminister A Timoscht natolj schuk (l.) im Te s gegen tspiel Salzburg .
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Ronaldo: Erste Schritte auf dem Catwalk des Bernabeu-Stadions in Madrid Am 5. Juli 1984 pilgerten fast 75 000 Fans in Neapel ins Stadion San Paolo, um Diego Maradona bei dessen offizieller Vorstellung zu begrüssen. Dieser Rekord hielt fast auf den Tag genau 25 Jahre. Dann stellte Real Madrid Cristiano Ronaldo vor – und 80 000 ekstatische Fans jubelten der neuen Nummer 9 zu, als dieser im weissen Real-Trikot zu den Klängen von «Nessun Dorma» mit stolzen Schritten das Stadion Santiago Bernabeu betrat. So einen Star-Hype sah die Fussball-Welt noch nie: Grünes Podium in mehreren Stufen, Riesenleinwand, auf der die Vereinsgeschichte abrollte, laute Musik und freier Eintritt für alle. Ein galaktischer Empfang! «Für mich geht mit diesem Wechsel ein Kindheitstraum in Erfüllung», verriet ein gerührter Ronaldo, der für die Rekord-Transfersumme von 94 Millionen Euro von Manchester United gekommen war.
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CRISTIANO RONALDO WAR MIT 94 MILLIONEN EURO DER TOP-TRANSFER IN EUROPA, MARIO GOMEZ BEISPIELSWEISE DER TEUERSTE TRANSFER (30 MILLIONEN) IN DER GESCHICHTE DER BUNDESLIGA. EUROSOCCER PRÄSENTIERT DIE WICHTIGSTEN TRANSFERS DIESES SOMMERS IN DEN EUROPÄISCHEN TOP-LIGEN. Stichtag: 23. Juli 2009
Carlos Tevez Emmanuel Adebayor
von Manchester United zu Manchester City von Arsenal zu Manchester City
29 Mio. Euro 29 Mio. Euro
Roque Santa Cruz Juri Schirkow Glen Johnson Antonio Valencia Michael Owen
von Blackburn zu Manchester City von ZSKA Moskau zu Chelsea von Portsmouth zu Liverpool von Wigan zu Manchester United von Newcastle United zu Manchester United
21,2 Mio. Euro 21 Mio. Euro 20,5 Mio. Euro 18,9 Mio. Euro ablösefrei
Mario Gomez
vom VfB Stuttgart zu Bayern München
30 Mio. Euro
Anatolj Timoschtschuk Lukas Podolski Marcus Berg Eljero Elia Marko Marin Daniel Pranjic Karim Ziani Josip Simunic Eren Derdiyok Ivica Olic Ze Roberto Maniche
von Zenit St. Petersburg zu Bayern München von Bayern München zum 1. FC Köln vom FC Groningen zum Hamburger SV vom FC Twente zum Hamburger SV von Borussia Mönchengladbach zu Werder Bremen vom SC Heerenveen zu Bayern München von Olympique Marseille zum VfL Wolfsburg von Hertha BSC Berlin zur TSG Hoffenheim vom FC Basel zu Bayer Leverkusen vom Hamburger SV zu Bayern München von Bayern München zum Hamburger SV von Atletico Madrid zum 1. FC Köln
11 Mio. Euro 10 Mio. Euro 10 Mio. Euro 9 Mio. Euro 8,2 Mio. Euro 7,7 Mio. Euro 7 Mio. Euro 7 Mio. Euro 5 Mio. Euro ablösefrei ablösefrei ablösefrei
Millionen-Transfers in Europa
Cristiano Ronaldo
von Manchester United zu Real Madrid
94 Mio. Euro
Kaka
vom AC Mailand zu Real Madrid
65 Mio. Euro
Zlatan Ibrahimovic Karim Benzema Raul Albiol Keirrison Didier Zokora Maxwell Shunsuke Nakamura Ebi Smolarek
von Inter Mailand zum FC Barcelona von Olympique Lyon zu Real Madrid vom FC Valencia zu Real Madrid von Palmeiras zum FC Barcelona von Tottenham zum FC Sevilla von Inter Mailand zum FC Barcelona von Celtic Glasgow zu Espanyol Barcelona von Bolton zu Racing Santander
45 Mio. Euro (+ Samuel Eto'o) 35 Mio. Euro 15 Mio. Euro 14 Mio. Euro 9 Mio. Euro 4,5 Mio. Euro ablösefrei ablösefrei
Diego Milito Felipe Melo Diego Mauro Zarate Fabio Quagliarella Thiago Motta Robert Acquafresca Lucio Emiliano Viviano Samuel Eto'o Fabio Cannavaro Hernan Crespo
vom FC Genua zu Inter Mailand vom AC Florenz zu Juventus Turin von Werder Bremen zu Juventus Turin von Al Sadd Sports Club zu Lazio Rom von Udinese Calcio zum SSC Neapel vom FC Genua zu Inter Mailand von Inter Mailand zum FC Genua von Bayern München zu Inter Mailand von Brescia Calcio zu Inter Mailand vom FC Barcelona zu Inter Mailand von Real Madrid zu Juventus Turin von Inter Mailand zum FC Genua
25 Mio. Euro 25 Mio. Euro 24,5 Mio. Euro 20 Mio. Euro 16 Mio. Euro 15 Mio. Euro 15 Mio. Euro 8 Mio. Euro 7 Mio. Euro ablösefrei ablösefrei ablösefrei
Lisandro Lopez
vom FC Porto zu Olympique Lyon
24 Mio. Euro
Michel Bastos Lucho Gonzales Aly Cissokho Stephane Etoundi Ismael Bangoura Mevlüt Erding Gervinho Gelson Fernandes Gregory Coupet
von OSC Lille zu Olympique Lyon vom FC Porto zu Olympique Marseille vom FC Porto zu Olympique Lyon von Stade Rennes zu Olympique Marseille von Dynamo Kiew zu Stade Rennes vom FC Sochaux zu Paris SG von Le Mans zu OSC Lille von Manchester City zu St-Etienne von Atletico Madrid zu Paris SG
18 Mio. Euro 18 Mio. Euro 15 Mio. Euro 12 Mio. Euro 11 Mio. Euro 8,5 Mio. Euro 8 Mio. Euro 3,5 Mio. Euro 0,8 Mio. Euro
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Philippe Senderos
Fabio Cannavaro
Scott Chipperfield
Ausgerechnet in der WM-Saison sucht Philippe Senderos einen Klub und Spielpraxis. Welche Nationalspieler wechselten wohin – EUROSOCCER präsentiert eine Bestandsaufnahme.
Am 12. August spielt die Schweizer Nationalmannschaft in Basel gegen Italien. Lesen Sie das ungewöhnliche Porträt über Fabio Cannavaro, den AbwehrChef der «Squadra Azzurra».
Der australische Offensiv-Spieler des FC Basel erklärt, weshalb sich sein Land schon für die WM qualifizierte.
Geldprobleme in der Ukraine: EURO 2012 in Gefahr? EURO 2012 Daniel Fricker über:
Beckhams Probleme Englands Nationalcoach Fabio Capello lässt sich nicht von grossen Namen beeindrucken und hält es wie Ottmar Hitzfeld: Nur wer im Klub regelmässig auf hohem Niveau spielt, kommt auch in der Nationalmannschaft zum Einsatz. Damit bringt er Superstar David Beckham in Schwierigkeiten. Nicht nur wurde Beckham bei seiner Rückkehr zu den LA Galaxy von den amerikanischen Fans ausgepfiffen – auch die Tür zum Nationalteam ist erst mal zu. Insofern befindet sich Beckham in der gleichen unangenehmen Situation wie zuletzt Hakan Yakin und aktuell Philippe Senderos. Will er an der WM dabei sein, braucht Beckham nach seinem Los-Angeles-Trip zwingend im Januar einen Job in Europa. Die AC Mailand, wo er im Frühling spielte, ist ziemlich Pleite, unverbindliches Interesse zeigten Chelsea, Tottenham und Manchester City. Aber: Wer kann den Glamour-Boy bezahlen? Und: Wer will den 34-Jährigen überhaupt bezahlen?
Das neue Stadion in Donezk: Doch nicht Austragungsort der EURO 2012?
Der Ukraine geht als Ausrichtungspartner der EURO 2012 finanziell offenbar die Luft aus. Erst kürzlich teilte Staatspräsident Wiktor Juschtschenko jedenfalls offiziell mit: «Der Finanzplan für die EURO 2012 ist bedroht. Wir müssen zusammen mit der Zentralbank und dem Finanzministerium neue Geldquellen finden.» Gesichert sind gemäss Juschtschenko erst fünf Prozent des Budgets für die Europameisterschaft, die die Ukraine zusammen mit Polen ausrichtet. Demnach fehlen 665 Millionen Euro, um das Turnier in den vier Städten Kiew, Donezk, Dnjepropetrowsk und Lemberg zu finanzieren. Kommt hinzu: Die UEFA akzeptierte bisher nur das Stadion in Kiew … Präsident Juschtschenko forderte die Zentralbank und das Finanzministerium
auf, möglichst rasch Pläne zur Finanzierung auszuarbeiten. Dabei steckt auch die Ukraine in einer Wirtschaftskrise mit einer Rezession von nahezu 20 Prozent. Die Durchführung der EURO 2012 in der Ukraine ist in ernsthafter Gefahr. Bis Ende November hat das OK der Ukrainer Zeit, die Europameisterschaft zu retten – am 1. Dezember entscheidet die UEFA endgültig über die Durchführungsorte der EURO 2012. Als mögliche Alternativen stehen seit Bekanntwerden der ukrainischen Probleme Berlin und Leipzig zur Diskussion, was von offizieller Seite allerdings niemand bestätigen mag. Höchst problematisch präsentiert sich auch die Situation um die Premijer-Liga, die höchste Spielklasse der Ukraine: Sie wurde per Gerichtsbeschluss in Kiew
unlängst aufgelöst! Grund: In ihrer bisherigen Form entsprachen Organisationsstruktur und Statuten der Liga nicht den ukrainischen Gesetzen, die Liga darf entweder nur gemeinnützig oder nur kommerziell sein. Zudem kritisierte das Gericht, die Premijer-Liga sei zu stark abhängig von ein paar wenigen millionenschweren Oligarchen. Verbands-Präsident Grigorj Surkis und seinen Gremien wurde eine Frist gesetzt, um die Statuten zu ändern. Ansonsten droht Vereinen wie UEFA-Cup-Sieger Schachtjor Donezk und ChampionsLeague-Teilnehmer Dynamo Kiew das Aus. Erlangt das Gerichtsurteil allerdings Rechtsgültigkeit, müssten alle Ergebnisse seit 1996 annulliert und 13 Jahre Fussballgeschichte ausgelöscht werden.
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NATIONALMANNSCHAFT
Nationalcoach Ottmar Hitzfeld könnte sich eigentlich die Hände reiben – und schon mal die Hotelbuchung nach Südafrika durchfaxen. Doch der 60Jährige ist erfahren genug, um zu wissen: Das wird noch ein ganz harter Weg, nicht alles ist eitel Sonnenschein im Sommer 2009. Das Gerüst seines Teams steht – hinter einigen Leistungsträgern muss man jedoch ein Fragezeichen setzen. «Wir haben es in den eigenen Füssen, uns für Südafrika zu qualifizieren. Ich bin sehr optimistisch», sagt Captain Alex Frei selbstbewusst. Dem Top-Stürmer kommt die übliche Rolle zu: Er muss, wie immer, die Tore machen. Ab sofort schiesst er diese im Verein für den FC Basel, für Frei «war der Wechsel eine Herzensangelegenheit». Und womöglich auch eine Befrei-
«Problemfall» Philippe Senderos Der AC Mailand verzichtete auf die Kaufoption, Arsenal will ihn auch nicht mehr. Ausgerechnet in der WM-Saison sucht Philippe Senderos verzweifelt einen neuen Klub – und Spielpraxis.
ung nach den ständigen Unruhen in Dortmund, wo der Schweizer trotz einer überragenden Torquote von Trainer Jürgen Klopp zu selten die nötige Anerkennung erhielt.
In Basel steht Frei nun als Top-Star der Liga unter grossem Druck. Für den Nationalcoach spielt es jedoch keine Rolle, wo sein Stürmer spielt. «Hauptsache, er hat Spielpraxis und ist in Form», sagt Hitzfeld, dessen Devise auch in diesem Sommer unverändert bleibt: Nur wer im Verein regelmässig spielt, darf auch in der Nationalmannschaft ran. Vielleicht muss Hitzfeld diese Vorgabe bald überdenken, denn einige seiner Stammkräfte fallen so durch das Sieb. So zog der AC Mailand die Kaufoption für Philippe Senderos nicht, der Genfer musste zurück zu Arsenal. Dort plant Coach Arsene Wenger aber nicht mehr mit dem 24-Jährigen. «Es gibt einige Angebote aus den grossen Ligen, ich mache mir da keine Sorgen», gibt sich der Nationalverteidiger ruhig. Aber auch er weiss, dass der Wechsel diemal passen muss. Egal wo: Senderos muss im Verein Stammspieler werden. Da kommt das kürzliche Interesse von Hertha BSC Berlin gerade recht. Beim Hauptstadt-Klub würde Senderos auf seinen einstigen Förderer Lucien Favre treffen, der Senderos 16-jährig bei Servette in der Nationalliga A debütieren liess. Ähnlich erging es Gelson Fernandes. Der 22-Jährige verzeichnete bei Manchester City eine enttäuschende Spielzeit und kam in 17 Einsätzen nur dreimal von Beginn weg zum Einsatz. Der Shooting-Star der Saison 2007/08, als er Stammspieler
Nationalteam: Nicht nur Sonnenschein im Sommer DIE AUSGANGSLAGE FÜR DAS NATIONALTEAM IST TOP. PUNKTGLEICH STREITET MAN MIT GRIECHENLAND UM DIE DIREKTE QUALIFIKATION FÜR DIE WM 2010 IN SÜDAFRIKA. DOCH BIS ZUM GIPFEL AM 5. SEPTEMBER IN BASEL MUSS COACH OTTMAR HITZFELD NOCH EINIGE BAUSTELLEN SCHLIESSEN. TEXT: TONI MERKEL
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NATIONALMANNSCHAFT
in England war, bekam die harte Realität zu spüren. Bereits im Winter sagte Fernandes: «Wenn sich nichts ändert, muss ich einen Wechsel vornehmen.» Dieser wurde mittlerweile vollzogen. Manchester City kauft mit seinen Scheich-Millionen weiter ein, Fernandes zog die Reissleine – sein neuer Klub ist AS St. Etienne in der Ligue 1. Knapp 3,5 Millionen Euro sind den Franzosen die Dienste des Schweizers wert, vier Jahre läuft der Vertrag. Zeit genug für Fernandes, wieder in die Spur zu kommen. Sein Ziel ist klar: Er will wieder eine Hauptrolle im Nationalteam spielen. Bei der EURO 08 zeigte er an der Seite von Gökhan Inler internationale Klasse. Zuletzt kam er jedoch nur noch wegen Verletzungen anderer Spieler ins Team – als rechter Verteidiger. Einen Wechsel strebt auch Blerim Dzemaili an. Eigentlich hätte der 23Jährige über seinen persönlichen Saisonrückblick strahlen können: Stammspieler beim FC Turin, permanent gute Kritiken, Rückkehr ins Nationalteam, die Leiden bei den Bolton Wanderers
«Wir werden eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung finden.» Diese zufriedenstellende Lösung rückte für Tranquillo Barnetta in weite Ferne. «Ich fühle mich in Leverkusen sehr wohl. Ein Wechsel kommt nur infrage, wenn wirklich alles stimmt», betont der 23-Jährige. Doch insgeheim hoffte der offensive Mittelfeldspieler auf einen Transfer zu einem Top-Klub. Doch dazu spielte er in der vergangenen Saison zu wenig erfolgreich: Barnetta stagnierte in seinen Leistungen, drückte zuletzt sogar die Ersatzbank, und auch im Nationalteam liess er seine Klasse kaum aufblitzen, seine gefürchteten TempoDribblings blieben weitgehend aus. Vor dem Hintergrund von Barnettas Potenzial, der an guten Tagen ein Spiel alleine entscheiden kann, entspricht dies einer grösseren Baustelle in Hitzfelds Überlegungen. Ernsthaftes Interesse an Barnetta gab es nur vom FC Portsmouth und vom VfB Stuttgart. Doch innerhalb der Bundesliga will Barnetta nicht wechseln. Die Realität heisst weiter Rheinland, bei Leverku-
immer: Ein Ausfall von Benaglio wäre ein herber Schlag für die Nationalmannschaft. Zwar lauert YB-Goalie Marco Wölfli auf seine Chance, doch an die Klasse des Wolfsburg-Söldners kommt der Berner normalerweise nicht heran. Es braucht Top-Klasse im Nationalteam. Diese wies Valon Behrami bereits nach. Und vielleicht verheilt der Kreuzbandriss des 24-Jährigen tatsächlich optimal. «Ich mache grosse Fortschritte und bin sehr optimistisch», betont Behrami jedenfalls. Sein Plan im Hinterkopf: Im August will er mit West Ham United wieder das Mannschafts-Training aufnehmen – um am 5. September beim Qualifikations-Hit gegen Griechenland wieder auf rechts zu wirbeln. Ehrgeizige Ziele – doch ist es zweifelhaft, ob Hitzfeld einen nicht zu hundert Prozent fitten Behrami aufstellen wird. England, Deutschland, Italien – nationale Probleme im europäischen Ausland. Ein neues Phänomen freut aber auch Hitzfeld: Klappt es im Ausland nicht, sind seine Profis nicht
Kandidaten für Hitzfeld? V.l.n.r.: Hakan Yakin kehrte zurück, Gelson Fernandes wechselte den Verein, Blerim Dzemaili sucht einen Serie-A-Klub, Valon Behrami erholt sich von einer Verletzung.
längst vergessen. Turin zog sogar die Kaufoption und verpflichtete Dzemaili fix für zwei Millionen Euro. Pech nur, dass der Klub am letzten Spieltag aus der Serie A abstieg. «Ich will in der höchsten Klasse spielen», erklärt Dzemaili mit Bestimmtheit. «Wenn ich eine Chance auf die WM haben will, kann ich es mir nicht leisten, in einer unteren Liga zu spielen.» Seine Leistungen blieben anderen Klubs nicht verborgen – Florenz, Genua, Neapel und vor allem Palermo feilschen um seine Dienste. Das Problem: Noch kam es zu keinem Abschluss, der Transfer wird zur Hängepartie. Turin will mit Dzemaili richtig Kohle machen, bis zu acht Millionen Euro fordern die Piemonter. «Ich bin relaxed», erklärt Dzemaili.
sen muss er sich neu beweisen. Der Trainerwechsel von Bruno Labbadia zu Jupp Heynckes spielt ihm dabei in die Karten: Heynckes ist bekannt dafür, junge Leute zu fördern. Auch Verletzungen können Hitzfeld Sorgen bereiten. Meister-Goalie Diego Benaglio plagte sich wieder mit Problemen an seinen Patellasehnen herum. Diese schienen nach der letzten Saison eigentlich gelöst, doch pünktlich zum Trainingsauftakt des VfL Wolfsburg erwischte es den 25-jährigen Torhüter erneut. Benaglio gab rasch Entwarnung. Skeptischer äusserte sich dagegen sein neuer Trainer Armin Veh: «Genaues können unsere Ärzte auch nicht sagen, zu wechselhaft ist seine Verletzung.» Wie auch
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Wie weiter mit diesen Spielern? Almen Abdi: Will endlich ins Ausland wechseln. Noch scheitert ein Engagement bei Udinese an der Ablöse von 5 Millionen Euro. Eine weitere Saison beim FCZ würde ihm nicht schaden. Alain Nef: Kommt nicht richtig in Fahrt. Bei Udinese komplett aussen vor, auch der Wechsel nach Huelva war nicht top. Kam kaum zum Einsatz und ist jetzt an US Triestina in die Serie B ausgeliehen. Das Nationalteam ist in weiter Ferne. Philipp Degen: Will diese Saison wieder angreifen – und endlich von Verletzungen verschont bleiben. Bei Liverpool hat er jedoch harte Konkurrenz, ein Stammplatz ist fast Utopie. Patrick Müller: Verlor seinen Stammplatz in der Innenverteidigung beim AS Monaco. Die Franzosen legen ihm keine Wechsel-Steine in den Weg. Servette zeigt Interesse, seine Karriere wollte Müller schon immer in der Heimat Genf beenden. Kommt der Wechsel zustande, wird Hitzfeld ins Grübeln kommen. Christoph Spycher: Kämpft sich nach seiner Verletzung wieder ran. Der Trainerwechsel in Frankfurt stärkte seine Position nicht. Ex-Coach Friedhelm Funkel baute auf den Schweizer. Ob Nachfolger Michael Skibbe dies auch tut?
(mehr) zu stolz, wieder in die Schweiz zu kommen. Xavier Margairaz machte in der letzten Saison mit seiner Rückkehr aus Spanien zum FCZ den Anfang und verlieh seiner Karriere neuen Schwung. «Die Nationalmannschaft habe ich im Hinterkopf. Wenn man einmal dabei war, will man wieder dahin», erklärt Margairaz. Auf die neue Saison hin machten es ihm Hakan Yakin und Johan Vonlanthen nach: Weg aus Katar und Salzburg, zurück in die Axpo Super League. Beim FC Luzern und dem FCZ sind die Aussichten auf die von Hitzfeld geforderte Spielpraxis gross, das Thema Nationalmannschaft wird wieder realistisch. Dass beide die Klasse dafür haben, bezweifelt niemand.
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Marco Streller: Muss endlich zeigen, dass er ein Leader ist. Letzte Saison traf er für Basel nur sechs Mal – zu wenig für die Ansprüche des FCB und auch für seine eigenen. Alex Frei an seiner Seite wird ihm helfen. Valentin Stocker: Muss den Sprung vom Shooting-Star zum Führungsspieler schaffen. Tauchte letzte Saison noch zu oft ab. Seine dritte Saison als Profi wird zeigen, wohin der Weg führt. Hat grosses Potenzial, das muss er nun konstant zeigen. Fabian Lustenberger: Sein Mittelfussbruch war schon ausgeheilt, da erwischte es ihn im Trainingslager erneut: Ermüdungsbruch im linken Fuss! Im dritten Jahr in Berlin muss das Ziel ein Stammplatz sein. Weiterhin nur als Ergänzungsspieler aufzutreten, wäre eine Stagnation.
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1. Welches Team gewann den Confederations Cup 2009 in Südafrika?
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3. Wann betreute Louis van Gaal die holländische Nationalmannschaft an einer WM?
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2. Welchen Verein betreut der deutsche Ex-Weltmeister Jupp Heynckes als Trainer?
FC Bayern München VfB Stuttgart Bayer Leverkusen
Lösungswort:
1998 2002 2006
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4. Zu welchem Klub wechselte der russische Internationale Jurij Schirkow diesen Sommer?
F B I
Chelsea Arsenal Tottenham
Einsenden an: EUROSOCCER, Kennwort: WM-Quiz, Seestrasse 473, 8038 Zürich oder per Fax 043 305 05 66 oder per E-Mail: wm-raetsel@euro-soccer.ch
N T M Spielregeln Beim grossen WM-Quiz gibt es zwei Gewinnchancen: Einmal im Monat und zum Jahresende winkt der Hauptgewinn. Alle, die das richtige Lösungswort einsenden, nehmen an beiden Verlosungen teil. Und so geht es: Aus den vier Fragen ergeben sich vier richtige Antworten. Nehmen Sie die Buchstaben und setzen Sie diese zum richtigen Lösungswort zusammen. Einsendeschluss ist der 14.08.2009 (Datum des Poststempels oder der E-Mail). Die Gewinner werden in der nächsten Ausgabe von EUROSOCCER veröffentlicht.
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RUEDI ELSENER
SERIE
NEUE SERIE: EINST IN DER PÄTER SCHWEIZ – S R EIN TOP-STA
«Turbo-Ruedis» Tor gegen Weltmeister Italien AM 12. AUGUST EMPFÄNGT DIE SCHWEIZER NATIONALMANNSCHAFT IN BASEL DEN VIERFACHEN WELTMEISTER ITALIEN. DER 56-JÄHRIGE RUEDI ELSENER ERINNERT SICH GERNE AN EINEN BESONDEREN TAG GEGEN DIE «SQUADRA AZZURRA». TEXT: KNUT BOBZIEN
Verbunden mit dem Fussball Ruedi Elsener beim Tor gegen Italien (o.). Und beim Gusti-Cup im FIFA-Dress. Auch für die GCSenioren kickt er noch.
Es war der Abend des 27. Oktober 1982, als Elsener in Rom der einzige Treffer zum Sieg der Nationalmannschaft gegen den Weltmeister gelang. Dieses sensationelle Resultat ging damals im Lauffeuer um den Erdball wie Jahre zuvor die Nachricht von der Landung des ersten Menschen auf dem Mond. Beim ersten Auftritt nach ihrem WM-Gewinn in Spanien wurden die Italiener von Paul Wolfisbergs «Wölfen» mit dem Tor von «Turbo-Ruedi» entzaubert. Zwei Tage nachdem Dino Zoff, Paolo Rossi und Co. im Quirinalspalast von Staatspräsident Sandro Pertini zu Rittern und Commendatori geschlagen und von Papst Johannes Paul II. in Privataudienz empfangen worden waren.
Elsener erinnert sich: «Dieses Länderspiel in Rom war mein allererstes Spiel in Italien. Weder mit GC, mit Eintracht Frankfurt oder dem FCZ hatte ich zuvor Gelegenheit gehabt. Und ausgerechnet mein erster Auftritt in Rom sollte mir gleich Glück bringen. Mein Siegestor gegen die Italiener vergesse ich mein Leben lang nicht.» Staunende Weltmeister-Kicker, jubelnde Schweizer Teamkollegen auf dem olympischen Rasen, absolute Stille im Stadion, die Stimmung im Stadio Olimpico war einzigartig. An seinen Bewacher Claudio Gentile, der bei der WM in Spanien Diego Maradona bis zur Weissglut gereizt hatte, schlich sich Elsener vorbei. Mit der Fussspitze dirigierte er den Ball an Torhüter Ivano Bordon vorbei ins Netz. Die Schweiz führte in der 54. Minute 1:0 – begreiflich Elseners Jubel trotz heftiger Schmerzen im rechten Knie: «Bordon hatte mir kurz zuvor noch einen Tritt verpasst.» Dieser erste Sieg einer Schweizer Fussballnationalmannschaft auf italienischem Boden war nur einer von Elseners zahlreichen Höhepunkten als Fussball-Profi. Mit GC und dem FC Zürich wurde er Meister, mit GC, dem FCZ und mit Xamax stand er im Cupfinal. 1978 wurde er zum «Fussballer des Jahres» gewählt und
verpasste im gleichen Jahr mit den Grasshoppers in Bastia nur knapp den Einzug in den UEFA-Cup-Final. Eine Saison später wagte Elsener den grossen Schritt in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt, zu einer Zeit, als Schweizer Spieler in der Bundesliga längst nicht so gefragt waren wie heute. Auf Rang 5 beendete er nach 33 Spielen, sechs Toren und einem Dutzend Assists sein einjähriges Gastspiel am Main. Er erlebte dabei mit Otto Knefler, Udo Klug und Friedel Rausch gleich drei verschiedene Trainer … Das war aber nicht der Grund für Elseners Abgang: «Weil meine Ehefrau Jenny Heimweh hatte und damals nur zwei Ausländer in der Bundesliga spielen durften, kehrte ich vorzeitig in die Schweiz zurück.» «Turbo-Ruedi», der 48-fache Internationale, war ein von seinen Gegenspielern gefürchteter Flügelstürmer. Seinem Schmetterantritt war kaum einer gewachsen, viele sahen aus der Ferne oft nur noch seine Rückennummer … Heute kickt der Immobilien-Experte mit grosser Freude mit den GC-Veteranen oder den Zürcher Alt-Internationalen. Oder mit seinem knapp dreijährigen Söhnchen Maximilian: «Ein absoluter Linksfüsser. Vielleicht trägt er später einmal die Nummer 10 bei GC ...»
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STARPORTRÄT
Vorbild
Cannavaro ist zwar Inn enverteidiger, aber sein Vorbild ist ein Künstler: Diego Armando Marad ona. Während dessen Zeit bei m SSC Neapel himmelte der gebürtige Neapolitaner den Argentinier hautnah als Balljunge an. Selbst als Maradona 1990 bei der Heim-WM Italien im Pen altyschiessen rausschmiss, war der damals 16-Jährig e nur kurz sauer – und vom Ehrgeiz gepackt: «Dam als beschloss ich, Nationalspieler zu werde n. Ich wollte einmal mit Italien Weltmeister werde n, um es Maradona gle ichzutun.»
Seine Rückkehr nach Turin ha t viel mit dem Coach zu tun. Mit Ciro Ferrara spielte Canna varo noch zusa mmen (zwei Jahre in Neapel, ein Ja hr in Turin), beide stammen aus Neapel. 1994 gründe ten sie in ihre r Heimatstadt di e Stiftung «Fon dazione Cannavaro Fe rrara», um in Neapel jungen Mensc hen in Schwie rigkeiten zu helfen. Ges chenkt bekom men will Cannavaro de shalb aber nich ts: «Ich bin immer noch ein guter Spie ler und muss auf dem Platz Leistung bringen.»
Ciro Ferrara
TEXT: TONI MERKEL
13:37 Uhr
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DER 35-JÄHRIGE WAR DER GARANT FÜR ITALIENS WELTMEISTERTITEL 2006 UND WURDE ALS ERSTER INNENVERTEIDIGER ÜBERHAUPT ZUM WELTFUSSBALLER GEWÄHLT. ZU DIESER SAISON KEHRT FABIO CANNAVARO ZU JUVENTUS TURIN ZURÜCK, AM 12. AUGUST IST ER IN BASEL GEGEN DIE SCHWEIZ ZU BEWUNDERN.
FABIO CANNAVARO
24.07.2009
ng chte Fabio Werdegag im Profi-Business mSaSC Neapel. 1995
Welt-Fussballer mit Herz und Leidenschaft
EUROSOCCER ERKLÄRT
TOP LIGEN THEMA
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Er holte den WM-Titel, wurde Meister, Cupsieger und gewann den UEFA-Cup. Doch die wichtigste Vereinstrophäe der Welt blieb ihm bisher verwehrt. Das nagt am Gemüt des mittlerweile 35-Jährigen. Er ist erfolgsbesessen und zielstrebig. «Mein grosses Ziel ist die Champions League. Wenn wir über uns hinauswachsen, können wir das Ziel in dieser Saison erreichen.»
ball ist iger als Fuss Noch wicht ilie. Im ro die Fam für Cannava geprägten len von Skanda der iness bildet us Fussball-B eine ) 6 0 0 aller (2 Welt-Fussb Seit . Ausnahmen niela der wenigen a D it en ist er m istian zwölf Jahr hr C e hn die Sö verheiratet, ie w die ndrea (4) so (13) und A plettiem rtina (7) ko Tochter Ma . ilienglück ren das Fam
Familie
Dass Cannavaro nach dem Zwangsabstieg von Juventus Turin zu Real Madrid flüchtete, nehmen ihm viele Tifosi noch immer übel. Daher wird seine Rückkehr zu Juventus nicht nur mit Beifall begrüsst. Cannavaro: «Ich freue mich, dass ich wieder das Trikot von Juventus tragen darf. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich sogar die skeptischsten Fans überzeugen kann.»
Rückkehr
Da Mit der «alten tsionalmannschaf at N ne angesehe sten ös gr h) lic nt ei erm Kapitän seine (v 05 ins-Fussball: 20 Erfolge im Vere r e er italienische rd und 2006 wu ch do je en rd tel wu Meister – die Ti s de n ge nachträglich we nnt. kandals aberka -S ns io at ul ip an M m. de tz tro zähle ich «Diese Scudetti » lt. ie sp er ch sportli Wir haben sie
Juventus Turimne» feierte der
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Champions League
Cannavaro besticht durch sein überragendes Stellungsspiel und sein perfek tes Timing im Zweikampf. Trotz seiner geringen Kör pergrösse von nur 1,76 Meter ist er ungemein sta rk im Kopfballspiel. Er ver steht es, ein Spiel zu lesen. Durch diese Antizipationsfähigkeit ist er oft bereits vor seinen Gegner am Ball und muss erst gar nicht in die Zweikämpfe. Und wenn doch, ist er kna llhart zu sich selbst und zu seinen Gegnern.
Fussball im Blu
t Cannavaro hat das Fussball-Gen im Blut. Vater Pasquale schaff te es in den 60 er-Jahren bis in 3. italienische Lig die a, zwei seiner dr ei Söhne gelang der grosse Durc hbruch: Fabio un d Bruder Paolo (28). Wie sein älterer Bruder ag iert dieser als Innenverteidiger . Zuerst beim He imatverein SSC Neapel, später beim AC Parma und bei Hellas Verona. 2006 kehrte Paolo zu rück nach Neape Anders als Wel l. tmeister Fabio sc haffte er es ab (noch) nicht ins er Nationalteam. «W ir hatten eine schöne Kindheit» , sagt Fabio. «U nser Vater setz uns nie unter Dr te uck, vielleicht sin d wir gerade de halb Profis gewo srden.»
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Bollwerk
Trick
Cannavaro ist erfolgsbesessen. Mit dem Nationalteam gewann er 2006 den WM-Titel und wurde 2000 EM-Zweiter. Mit seinen Klubs holte er zweimal die italienische Meisterschaft (2005 und 2006, jedoch offiziell aberkannt), zweimal den spanischen Titel (2007, 2008), zweimal den italienischen Cup (1999, 2002), zweimal den Supercup (1999, 2008) sowie einmal den UEFA-Cup (1999).
Titel
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AUSTRALIEN
WM 2010
Chipperfield: «Asiengruppe ein Vorteil für Australien» IN SÜDAFRIKA NIMMT AUSTRALIEN 2010 ERST ZUM DRITTEN MAL AN EINER WM TEIL. DER VERTRETER DES FÜNFTEN KONTINENTS KÖNNTE ABER ZUM WM-STAMMGAST WERDEN. DANK EINEM SCHLAUEN SCHACHZUG SEINES VERBANDES. TEXT: UELI ZOSS
WM-erprobt Scott Chipperfield (vorne) spielte schon an der WM 2006 in Deutschland. Hier stoppt er Brasiliens Star Ronaldo, Vince Grella (l.) und Lucas Neill schauen zu. Australien spielte bislang nur an Weltmeisterschaften, wenn diese in Deutschland stattfanden. 1974 schieden die «Socceroos» mit 0:2 gegen die DDR, 0:3 gegen die Bundesrepublik Deutschland und 0:0 gegen Chile schon in der Vorrunde aus. 2006 erzielten die Aussies beim 3:1 gegen Japan ihr erstes WM-Tor, verloren gegen Brasilien 0:2, blieben aber dank dem 2:2 gegen Kroatien im Rennen. In den Achtelfinals verpassten sie knapp eine mögliche Sensation. Zehn Sekunden fehlten gegen Italien bis zur
Verlängerung, als ein umstrittener Penalty den nachmaligen Weltmeister doch noch eine Runde weiterbrachte. Genug ist genug, mochten sich die Verantwortlichen der Football Federation Australia gedacht haben. Die Zahl der WM-Teilnahmen zu steigern, war das erklärte Ziel. Den entscheidenden Schritt dazu tätigte der Verband am «grünen Tisch». Anfang 2005 bemühte sich Australien um einen Wechsel vom Ozeanischen Kontinentalverband in die asiatische Konföderation. Dem
Anliegen wurde entsprochen, auch die FIFA gab ihren Segen dazu. Auf einen Schlag verzehnfachte sich die Möglichkeit der Australier, an einer WM teilzunehmen. In Asien mit seinen 4,5 Startplätzen fanden sie viel grössere Qualifikations-Chancen vor als in Ozeanien, dem nur 0,5 Startplätze zur Verfügung stehen. Noch als Ozeanien-Vertreter erwuchs Australien in der Vorrunde gegen Mannschaften wie PapuaNeuguinea, Somoa, Haiti, gegen die Cook-, Fidschi- und SalomonInseln kaum Widerstand. Und ge-
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AUSTRALIEN
gen Amerikanisch-Samoa resultierte schon mal ein 31:0. Den härtesten Brocken, den es auszuschalten galt, war jeweils Neuseeland. Nach der Vorrunde war es mit der Herrlichkeit jedoch vorbei. Die Australier mussten ins Stechen. Seit 1966 nehmen sie an WM-Qualifikationsturnieren teil. Die Barrage gegen starke europäische, asiatische oder südamerikanische Teams bedeutete fast immer Endstation: 1966 scheiterte man an Nordkorea, 1970 an Israel, 1978 am Iran, 1982 schon in der Vorrunde an Neuseeland, 1986 an Schottland, 1990 an Israel, 1994 an Argentinien, 1998 am Iran und 2002 an Uruguay. Schon fast leichtes Spiel fanden die Australier hingegen bei der Premiere als Asien-Vertreter auf dem Parcours an die WM 2010 in Südafrika vor. In den ersten zwei Runden hatten sie ein Freilos. Thailand, Singapur, Syrien und Turkmenistan qualifizierten sich für die 3. Runde, in der auch Australien ins Geschehen eingriff. Der grosse Favorit qualifizierte sich, ohne wirklich gefordert zu werden. Vor allem die Viererkette um Abwehrchef und Captain Lucas Neill von West Ham United erwies sich als sicherer Wert. Sieben Mal in Folge blieb Australien ohne Gegentor – Rekord während einer WM-Qualifikationsphase. Alles in allem – der Weg an die
WM 2010 stellte Australien vor keine grossen Probleme. Das sieht auch Scott Chipperfield so. Der Vorzeigespieler des FC Basel sagt: «Die Asiengruppe ist für uns ein riesiger Vorteil. Es war aber auch irgendwie fairer als vorher. Früher konnten wir noch so gut spielen – entscheidend war immer die Barrage gegen die starken europäischen oder südamerikanischen Mannschaften.» Chipperfield erinnert sich an jene beiden Spiele, in denen es seinem Team gelang, gegen den Südamerika-Vertreter ausnahmsweise zu bestehen. «Im November 2005 mussten wir in Montevideo gegen Uruguay antreten. Die meisten von uns hatten Jetlag. Die Uruguayer spielten hart, ich wurde verwarnt. Der Schiedsrichter, ich glaube, es war ein Däne – auf jeden Fall ein Europäer – pfiff aber gut. Wir verloren bloss 0:1.» Im Rückspiel in Sydney verfielen 83 000 Fans in der Olympia-Arena in Begeisterungsstürme, man wähnte sich an einem Prestigeduell zwischen den beiden Rugby-Erzrivalen Australien und Neuseeland. Nach dem 1:0 nach Verlängerung musste das Penaltyschiessen über die Teilnahme an der WM 2006 entscheiden. Im Nervenkrimi wehrte Fulham-Goalie Mark Schwarzer zwei Schüsse ab – Australien war
Hyundai A-League Facts & Figures zur Liga in Australien Liga existiert seit 26. August 2005 Mannschaften 10 Modus Kein Auf- oder Abstieg. «Regular Season» von August bis Februar, anschliessend Play-off mit den vier bestplatzierten Klubs. Rekord-Torschütze Archie Thompson (Melbourne Victory, 36 Tore) A-League-Meister Meister 2005/06: Meister 2006/07: Meister 2007/08: Meister 2008/09: Klublandkarte
Sydney FC Melbourne Victory Newcastle United Jets Melbourne Victory
WM 2010
qualifiziert. Der zweifache Weltmeister Uruguay erlebte hingegen mit dem Ausscheiden gegen die vermeintlichen Aussenseiter einen der bittersten Momente seiner FussballGeschichte. Für seine zweite WM hat sich Chipperfield schon jetzt viel vorgenommen. «Wir wollen auf jeden Fall besser abschneiden als an der letzten WM», sagt der 61-fache Internationale, der für sein Heimatland bisher zwölf Tore erzielte. Will heissen: Australien hat mindestens die WM-Viertelfinals im Visier.
Legendär Im November 2005 setzte sich Australien in der Barrage für die WM 2006 gegen Uruguay durch – obwohl Scott Chipperfield (r.) das KopfballDuell gegen Richard Morales verliert.
Team Adelaide United Brisbane Roar Central Coast Mariners Gold Coast United Melbourne Victory North Queensland Fury Newcastle United Jets Perth Glory Sydney FC Wellington Phoenix
Heimstadion Hindmarsh Stadium (17 000 Zuschauer) Suncorp Stadium (52 500) Bluetongue Central Coast Stadium (20 119) Skilled Park (27 400) Telstra Dome (56 347) Dairy Farmers Stadium (27 000) EnergyAustralia Stadium (26 164) Members Equity Stadium (17 288) Sydney Football Stadium (45 500) Westpac Stadium (34 500)
Zuschauerschnitt A-League 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 10 955 12 927 14 610 12 180 Aktuelle und ehemalige Stars Robbie Fowler (North Queensland), Dwight Yorke (Ex-Stürmer Sydney FC), Pierre Littbarski (Ex-Meister-Trainer Sydney FC)
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15:00 Uhr
Sascha Ruefer Der 37-Jährige moderiert «Sport aktuell» und kommentiert Fussballspiele und Skispringen im Schweizer Fernsehen. Welche Mannschaft spielt für Sie den attraktivsten Fussball? Der FC Barcelona überzeugt mit hochattraktivem Fussball. Ich sehe aber auch Schachtjor Donezk mit seinen Brasilianern gerne. 142 Millionen Franken Ablöse für einen Fussballer ist … ... ein Witz! Eine Fantasie-Zahl und unverhältnismässig. Für mich ist das als Wert gegen aussen eine absolut negative Schlagzeile und dem Sport abträglich. Wie viel Fussball schauen Sie pro Woche? Es vergeht kein Tag ohne. Aber das hängt auch von meiner Freundin ab. Eine Sendung, die Sie gerne moderieren würden, hätte zum Inhalt … … eine Mischung von Spannung, Musik, Spiel und Unterhaltung. Wie lange brauchen Sie vor der Sendung im Schminkraum? Ziemlich genau zehn Minuten. Wie eitel sind Sie? Beim Fernsehen liegt Eitelkeit in der Natur der Sache. Und privat? Da kann es vorkommen, dass mich meine Freundin aufmerksam macht, dass ich mich wieder einmal rasieren könnte. Sie können eine CD aufnehmen. Welchen Titel hätte die? Ich werde keine aufnehmen. Das versprach ich meiner Freundin und steht daher nicht zur Diskussion. Wen würden Sie gerne interviewen? Schwierig, weil ich nicht auf einen Menschen fokussiert bin. Vielleicht Dieter Bohlen, weil ich ihn als spannende Figur und interessanten Menschen einschätze. Ist die Karriere von Beni Thurnheer für einen SF-Nachwuchsmann Vorgabe? Dass Beni mit 60 Jahren noch zu den Besten zählt, spricht für ihn. Er ist in der Schweiz eine Institution und hat immer noch Freude am Job. Er ruht nie. Und wenn ich das mit 60 Jahren auch von mir sagen kann, dann ist das auch für mich ein Ziel, das erstrebenswert ist.
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Angelina Jolie soll mit Beckham für Armani modeln! Schönheit im Doppelpack: Emporio Armani will Schauspielerin Angelina Jolie und David Beckham gemeinsam für eine Werbekampagne posieren lassen. Die Oscar-Gewinnerin soll den Vertrag mit dem italienischen Modehaus bereits unterzeichnet haben. Beckham modelt bereits seit 2007 für Armani und stand schon mit seiner Frau Victoria vor der Kamera. Jolie hingegen ist in der Modebranche bisher ein unbeschriebenes Blatt. Eine Frage bleibt aber noch offen: Was halten die Ehepartner Victoria und Brad Pitt von dieser Zusammenarbeit? Über Jolies Eroberungsqualitäten bei ihren männlichen Arbeitskollegen ärgerte sich schon Pitts Ex-Frau Jennifer Aniston. Und Beckham soll vom weiblichen Geschlecht ebenfalls schnell zu beeindrucken sein. Trotzdem: Die Fans dürften sich über eine Armani-Kampagne der beiden Superstars freuen.
Facchinetti und das Drama um seine Töchter Es gibt nur wenige Fussball-Persönlichkeiten, die ein so grosses Ansehen geniessen wie Gilbert Facchinetti, seit 31 Jahren Zentralpräsident von Neuenburg Xamax. Der 73-Jährige holte Spieler wie Uli Stielike von Real Madrid in die Schweiz. Unvergessen sind auch die UEFA-Cup-Abende gegen Real Madrid und Bayern München. Doch das Privatleben des Gentleman mit dem grossen Herzen war oft geprägt von Leid und Schmerzen. So auch im Juli, als «Monsieur Xamax» bereits zum dritten Mal eine seiner Töchter zu Grabe tragen musste. Sandra nahm sich im Alter von 45 Jahren selbst das Leben. Die Tochter des Patrons ist Mutter von Mickael, der bei Xamax im Profi-Kader steht. «Ich bin in Stille von Euch gegangen, ich wollte nicht stören. Ich behielt mein Leid für mich, um Euch nicht zu beunruhigen. Bitte verzeiht mir. Ich liebe Euch und ich werde auf Euch warten», schrieb Sandra in einem Abschiedsbrief.
Weltmeister Romario im Gefängnis …
Brasiliens ehemaliger Fussball-Star Romario verbrachte eine Nacht hinter Gittern. Der 43-Jährige war mit Unterhaltszahlungen im Rückstand. Es ging dabei um seine Kinder Moniquinha (19) und Romarinho (15) aus seiner ersten Ehe mit seiner Ex-Frau Monica Santoro. Laut Angaben der Polizei soll Romario mit den Alimenten in der Höhe von 18 200 Euro in Verzug sein. Schon 2004 versuchte seine Ex-Frau, die Unterhaltszahlungen auf dem Rechtsweg einzustreiten. Romario, der 1994 mit der brasilianischen Nationalmannschaft Weltmeister und im selben Jahr Welt-Fussballer wurde, beendete seine aktive Karriere im vergangenen Jahr. Derzeit koordiniert er die Fussballabteilung des unterklassigen Klubs America FC aus Rio de Janeiro.
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Mode à la Klopp «Brillenträger des Jahres» ist Dortmund-Trainer Jürgen Klopp (42) schon gewesen. Jetzt wird er auch noch zum Trendsetter in Sachen Mode: «Übungsleiter K» heisst die eigene Kollektion für Klopp. Speziell für den Coach, der nicht nur in Dortmund längst Kult ist, erfand der neue TrikotAusrüster Kappa einen originellen, grossen Schlabber-Look. Dazu gehören ein T-Shirt, ein Polo-Shirt, ein Sweat-Shirt und für Mützen-Fan Klopp natürlich auch eine BaseballKappe. Die Kollektion zeichnet sich durch eine etwas weiter geschnittenen Schlabber-Form aus. «Meine Kollektion ist nicht ganz so eng anliegend. Die kann auch unser Manager Michael Zorc tragen …», scherzte Klopp.
Robinho von ManCity und Vivian Junis.
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15:00 Uhr
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PEOPLE
Lustenberger verletzt, seine Freundin weint im TV Während Fabian Lustenberger (u.l.), Hertha Berlins Mittelfeld-Talent, im Trainingslager schwitzte, weinte seine Freundin Monique (u.r.) wegen FamilienProblemen am Strand in Spanien vor Millionen Fernseh-Zuschauern. Zu sehen war dies in der Pro7-Casting-Show «Sommermädchen», in der sie als Kandidatin mitmacht. «Lustis» Freundin will nämlich «Sommermädchen 2009» werden und es somit auf das Cover des Männer-Magazins «FHM» schaffen. Unterstützung und Trost fand die schöne Monique in dieser Zeit bei ihrem Freund. «Ich fand sie nicht peinlich. Aber von den Mannschaftskameraden kommt schon immer mal ein Spruch», so Lustenberger. Wenige Tage später brach sich der Superstar den linken Mittelfuss und liess sich seinerseits von seiner Freundin trösten. «Ich brauche jetzt eine Zeit, um alles zu verarbeiten», so der Nationalspieler traurig. Er muss nun mehrere Monate pausieren. Besonders bitter: Lustenberger brach sich bereits im Winter 2008 den rechten Fuss. Monique: «Ich würde am liebsten sofort zu ihm fliegen, hoffe, dass er ganz schnell wieder gesund wird. Trotzdem unterstützt er mich und will, dass ich weiterkämpfe.»
FUSSBALLER-FRAUEN
WELCHER FUSSBALLER GEHÖRT ZU IHR?
Lichtsteiner mit Kindern in M
osambik
Während andere Fussballer ihre Sommerferien in Luxus-Resorts verbrachten, bereiste Nationalspieler Stephan Lichtsteiner zehn Tage lang Mosambik, eines der ärmsten Länder der Welt. Für das Hilfswerk Solidarmed liess sich der Verteidiger sogar Blut für einen AidsTest entnehmen. Der Test ist Teil des Programms, das Lichtsteiner als Botschafter für das Hilfswerk mitmachte. Soziales Engagement ist für den Lazio-Star wichtig: «Ich möchte nicht nur einen Einzahlungsschein ausfüllen. Wenn ich mich einsetze, dann richtig.» Und so beanspruchte Lichtsteiner auch keinerlei Extrawürste: Er flog Economy, schlief in Null-Sterne-Hotels und ass, was auf den Tisch kam. Das Programm war hart: Die Tage begannen bei Sonnenaufgang und dauerten bis zum Abend. Viele Begegnungen mit armen oder kranken Menschen waren nur schwer zu verkraften. Doch Lichtsteiner schaffte es trotzdem, Optimismus und Fröhlichkeit zu versprühen. Denn so ehrgeizig der Luzerner im Sport ist, umso lockerer ist er abseits des Fussballs.
Frisch verheiratet – Glückwunsch!
Steven Gerrard
Pepe Reina
Fernando Torres
FC Liverpool
FC Liverpool
FC Liverpool
Am 27. Mai heiratete Fernando Torres standesamtlich seine langjährige Freundin Olalla Dominguez. Anfang Juli kam Torres Tochter Nora zur Welt.
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Liverpools Xabi Alonso und Nagore Aranburu.
AC Mailands Alexandre Pato mit Schauspielerin Stephany Brito.
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26.07.2009
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FCB-VIZEPRÄSIDENT BERNHARD HEUSLER SCHREIBT
Frei begleicht seine Rechnung mit dem FC Basel ‹Frei, Alex? Abgeben, der schafft es nie!› So lautete das harte präsidiale Urteil beim FC Basel vor elf Jahren. Irren ist menschlich. Die heutige Geschäftsführerin Barbara Bigler, dazu Christine Castioni, die Dame für die Trikot-Wäsche, sowie natürlich Gusti Nussbaumer, FCB-Urgestein und aktueller TeamCoach, sind die Einzigen im FCB-Profi-Betrieb, die beides erlebten: Das traurige Adieu des gescheiterten Jungprofis Alex am Hinterausgang der Schützenmatte und der triumphale Welcome des Nationalhelden Frei von 20 000 Fans im St. Jakob-Park. Rund fünf Jahre später passierte dem jungen Gökhan Inler beim FCB Gleiches. ‹Gute Anlagen, aber es wird nicht reichen› – so die einhellige Beurteilung der sportlichen Leitung. Über den Umweg Istanbul landete er, ohne am Bosporus die Koffer ausgepackt zu haben, beim FC Aarau. Nach einer Saison der Wechsel zum FCZ – für eine Transfersumme, die genau einem Prozent (!) des heutigen Marktwerts von Inler entspricht. Und doch schien die Investition in den zweimal Gescheiterten hoch, fast zu hoch für die Verantwortlichen. Mit zwei Meistertiteln zog der FCZ immerhin den sportlichen Profit, als Inler dank des Abgangs von Mihai Tararache nicht mehr auf der Bank schmoren musste. Den wirtschaftlichen Gewinn des Transfers zu Udinese in die Serie A – den machte kein Schweizer Klub, sondern ein anderer, einer, der stets an Inler geglaubt hatte: sein Berater Dino Lamberti. Ärgerlich? Ja, für die Klubs. Ungerecht? Nein, logisch. Irren ist menschlich. Die Kunst für die Klubverantwortlichen ist es, die Irrtumsquote bei der Beurteilung von Jungprofis möglichst gering zu halten. Diese Arbeit ist hochkomplex, zumal im Umfeld des Spielers oftmals kurzfristiges Denken und Ungeduld vorherrschen. Ein Beispiel gefällig? Der FC Aarau spielt heute auf Schlüsselpositionen mit drei bereits im zarten Teenageralter in die grossen europäischen Ligen ‹entsandten› und dort erstmals gescheiterten Sandro Burki (ex Bayern), Jonas Elmer (ex Chelsea) und Steven
DAS NÄCHSTE
Kl
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Lang (ex Nantes). Im ‹Frei-Spiel› gegen den FCB am zweiten Spieltag dieser Saison zeigten alle drei ihr grosses Potenzial. Wird aber einer, alle oder keiner den Weg von Frei und Inler gehen können? Wollen die Klubs Irrtümer und Fehler in diesem Bereich reduzieren, ist nicht nur auf technisches Fachwissen zu setzen. Ich halte es da mit Alain Sutter: Das Manko liegt zuweilen in der Sozialkompetenz in den Klubs. Im Bereich Menschenführung, was wir Deutschschweizer auch treffend als ‹Gschpür› bezeichnen, liegt grosses Verbesserungspotenzial in den sportlichen Leitungen.
Ja, selbst beim MillionenDeal um Alex Frei spielte das menschliche Element eine entscheidende Rolle. Da aber als ‹soft factor› von aussen nicht wahrnehmbar, wurden in erster Linie kommerzielle Superlative dieses Transfers öffentlich debattiert und thematisiert. Natürlich darf aufgrund der Fakten und Eckdaten vom bedeutendsten Transfer in der jüngeren Geschichte des Schweizer Fussballs gesprochen werden. Sollen wir uns deshalb in Basel als Transfer-Könige feiern lassen? Nein. Denn nicht gewieftes Einfädeln, Verhandeln oder Überreden und schon gar nicht das Portemonnaie machten primär die Rückkehr möglich. Das schon fast Einzigartige in diesem Transfer sehe ich in der Persönlichkeit und im Charakter des Spielers. Die Ausmusterung beim FCB, ohne eine echte Chance erhalten
zu haben, hinterliess einen tiefen Stachel beim Profi Frei. Er selbst sprach immer davon, eine Rechnung mit dem FCB offen zu haben, die es für ihn zu begleichen gelte. Der längst als fataler Irrtum entlarvte Verzicht auf ihn quittiert der Top-Skorer der Nationalmannschaft und begehrte Top-Stürmer der Bundesliga nicht mit Missachtung gegenüber dem Verein und mit Häme, sondern mit dem Ehrgeiz, es allen zu zeigen. Nicht der Weg des geringen Widerstands, sondern die Herausforderung reizt ihn – und diese nimmt er an mit einem unbändigen Willen. So arbeitet er auf dem Feld und so schiesst er auch seine Tore. Mit dieser Einstellung gab er ‹seinem› Klub die Chance zur Korrektur eines Irrtums. Diese Chance nicht zu nutzen, wäre der zweite fatale Fehler in der Beziehung FCB/Frei gewesen. So ist nach dem Transfer nicht übertriebener Stolz oder Selbstzufriedenheit aufseiten des Klubs angesagt, sondern eine grosse Portion Demut gegenüber der Persönlichkeit Frei. Zu hoffen – ja zu erwarten – wäre gewesen, dass dieser Transfer auch ausserhalb Basels aus Freude für den Schweizer Klub-Fussball und aus Wertschätzung gegenüber dem Spieler grundsätzlich positiv aufgenommen würde. Das Unverständnis für diesen Schritt des Nationalstürmers, wie es in Experten-Kommentaren einzelner ExProfis (von denen einer, das sei mit einem Augenzwinkern erwähnt, im Alter von 29 Jahren vom türkischen Spitzenverein Galatasaray Istanbul zu den Grasshoppers wechselte) reflexartig geäussert wurde, zeigt einmal mehr, wie schwierig es in der Fussball-Schweiz ist, den kleinsten gemeinsamen Nenner der Solidarität und Freude zu finden. Den Kritikern sei hier entgegnet: Der Schweizer Profi-Fussball ist ebensowenig eine Gurken-Liga wie der FC Basel eine Nullnummer in Europa. Frei wird hier sowohl national wie auch in den internationalen Spielen, die er in Dortmund nur am TV hätte verfolgen können, hart gefordert werden. Die Sorge, er gehe wegen des Wechsels in die Schweiz unvorbereitet an die WM 2010, erscheint unbegründet. Und schliesslich sei allen Freunden von Geschichten, in denen sich der moderne Fussball nicht im Geld und Erfolg erschöpft, die Hoffnung gegeben, dass diese Stimmen damit so unrecht haben werden wie mit der noch nicht vergessenen Prognose, der FC Basel hätte mit der Verpflichtung von Franco Costanzo einen historischen Transfer-Flop gelandet. Irren ist menschlich – auch Experten sind Menschen.
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