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01_Titel

18.02.2010

14:19 Uhr

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STÜRMER-SPEZIAL:CHAPUISAT,DOUMBIA,RONALDO,SEFEROVIC März 2010CHF 5.–

www.eurosoccer-online.ch

Comeback CHRISTIAN GROSS

Das

Geheimnis seiner

Mein ABC TRANQUILLO BARNETTA

Tore

ZU GC -TI G AU EW C F S I KE EIT NN TS E1 E 0 N!

Interview MURAT YAKIN

Eren Derdiyok

STARS: SALATIC GROSS BUNJAKU RATINHO PALACIOS PELLEGRINI


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18.02.2010

12:17 Uhr

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21.02.2010

20:20 Uhr

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EDITORIAL

Sportstadt «Züri»?

Liebe Leserinnen und Leser,Fussball-Fans,liebe Politiker, Ulrich KühneHellmessen

Geschäftsführender Chefredaktor

Zürich – das ist eine Weltmetropole.Mit Opern- und Kunsthaus.Mit «Weltklasse Zürich»,dem berühmten Leichtathletik-Meeting.Mit dem FCZ,der dieses Jahr Real Madrid,ACMilan und Olympique Marseille empfangen durfte.Mit GC,dem Rekordmeister.Und mit dem Hauptsitz der FIFA ist Zürich auch noch die Welthauptstadt des Fussballs.

Zürich – das ist aber auch eine Stadt ohne FussballStadion und eine Stadt,in der Eishockey-Meister ZSC sein Champions-League-Final im kleinen Rapperswil-Jona austragen musste, weil in Zürich keine Halle zur Verfügung stand. Nun ist das EURO-08-Provisorium Letzigrund auch noch gesperrt.GC und FCZ mussten im Februar aufZuschauer-Einnahmen verzichten,das geplante Länderspiel gegen Uruguay am 3.März nach St.Gallen verlegt werden. Risse in der architektonisch gelobten Dachkonstruktion zwangen zu dieser drastischen Massnahme.Wieder hat sich die Sportstadt Zürich blamiert. Wir vom EUROSOCCER-Team wollen uns aber freuen.Denn Sport soll Spass machen.Im Moment bejubeln die «Simis» und «Didiers» Olympia statt bei uns Cabanas und Tihinen.In Zürich bleibt nur der TV-Konsum.Gut,dass wir uns im WM-Jahr befinden.Da liegt der Fokus im fernen Südafrika und im «in die Ferne sehen».Wir Zürcher sind überzeugt,dass wir wenigstens dann Grund zum Jubeln haben.Mit Ottmar Hitzfeld und seiner Elfund den Stürmern.Wie sie schiessen,ballern,köpfen,treffen – das lesen Sie in dieser Ausgabe. Viel Spass wünscht

IN DIESER AUSGABE SCHREIBEN: Tranquillo Barnetta Der Nationalspieler zeigt EUROSOCCER seine Lieblingsbeiz in Köln und verrät sein «ABC».

Andy Posner EUROSOCCERReporter Andy Posner lebt in Südafrika und berichtet über das Leben und die Bräuche im Land.

Andreas Tischhauser Der Division Manager von Tisca Sport redet Klartext und verteidigt gegenüber den Medien den Kunstrasen.

Das Probe-Abo bestellen sie unter www.eurosoccer-online.ch /shop


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21.02.2010

20:22 Uhr

IMPRESSUM

Nr.3,März 2010,5.Jahrgang Erscheint monatlich,ISSN 1661-822X www.eurosoccer-online.ch Herausgeber: EuroSoccer Fussball AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Verlag und Redaktion: Sportverlag Europa Medien AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Telefon 043 305 05 60 Fax 043 305 05 66 www.sportverlageuropa.com Chefredaktor: Ulrich Kühne-Hellmessen (verantwortlich i.S.d.P.) Redaktionsleiterin: Sandra Plaza Redaktion: Tobias Erlemann,Klaus Feuerherm, Dominic Ledergerber,Christian Ortlepp, Daniel Wojczewski Gast-Autor: Tranquillo Barnetta, Andreas Tischhauser Autoren: Lars Gansäuer,Marcos García, Marco Planas,Andy Posner,Eva Tedesco, Ueli Zoss Ausland: Gianfrancesco Archetti (It), Gregor Derichs (De),Raphael Honigstein (Eng),Rainer Kalb (Fr) Schlussredaktion: Rainer Schilling Info-Grafik: tnt-graphics,Kloten Art-Director: Marc Weber (Ltg.), Grafik/Layout: Alexandra Eggenberger, Michael Müller,Steffen Mross, André Suter Fotoredaktion: EQ Media AG Binzstrasse 23 in 8045 Zürich Leitung/Redaktion: Madeleine Schoder Verlag Geschäftsleitung: Ulrich Kühne-Hellmessen, Dr.Christian Kruse Chong-Gu Ra Assistenz der Geschäftsleitung: Karolin Heinz,Yvonne ScherpenhuijzenSchmid,Clea Zajc Marketing: Simon Hagenbuch (Ltg.), Pascal Hunziker Verkauf: Aleks Vukovic anzeigen@eurosoccer-online.ch Druck: Zollikofer AG,St.Gallen Einzelverkauf:CHF 5.–,Jahres-Abo: CHF 66.– (inkl.1 Nachwuchs-Franken für Sporthilfe),Vorzugs-Abo für Mitarbeiter von Partnerfirmen:CHF 50.–, Schnupper-Abo:CHF 10.– (drei Ausgaben).Alle Preise inkl.2,4 % MwSt. Abo-Dienst:EuroSoccer, Industriestrasse 37,3178 Bösingen Telefon 031 740 97 99 Fax 031 740 97 76 oder über abo@euro-soccer.ch © EUROSOCCER 2010 Nachdruck von Texten,Aufnahme in Online-Dienste/Internet,Vervielfältigung aufelektronische Datenträger nur nach schriftlicher Zustimmung des Herausgebers gestattet.Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos.

Seite 4

INHALT 12

Murat Yakin. Im Interview mit EUROSOCCER erzählt der Trainer vom FC Thun,was ihm an seinem Job am meisten gefällt.

26 Torschützenkönige. Welche Stürmer schiessen in der Schweiz am meisten Tore für welchen Klub? EUROSOCCER zeigt eine Übersicht.

22

Vero Salatic. Seit 2003 ist der Routinier im Mittelfeld der Grasshoppers gesetzt.Aber auch nebem dem Platz kann er sich sehen lassen.

SCHWEIZ9 Geldsegen für Junioren-Klubs 10 Bei Spielertransfers profitieren auch die Junioren-Klubs an der Ablösesumme. EUROSOCCER weiss,welcher Star wie viel Geld generierte

Coverstory: Stürmer Spezial12 Eren Derdiyok,Alex Frei,Blaise Nkufo,Albert Bunjaku,Nassim Ben Khalifa – noch nie hatte die Schweiz eine so explosive Offensive.Die Gründe für den Erfolg erfahren Sie im fünfseitigen Stürmer-Spezial

ASL-Fanshops18 Gesteigerte Umsätze,breites Angebot – nur mit den Renditen hapert es

FC Luzern21 Vor fünfJahren stand es noch schlecht um den FC Luzern.Mit dem engagierten Präsident Walter Stierli schaffte der Klub die Kehrtwende

Interview: Murat Yakin18 Im Interview mit EUROSOCCER erzählt der Trainer des FC Thun,wie er sein Team Fussball spielen sehen will – und von seinen Zielen für die Zukunft

Business: Fussball-Wetten25 Wie entstehen eigentlich die Quoten,die über den Gewinn und den Verlust im «Glücksspiel» Sportwetten entscheiden? Eine Erklärung anhand von Swisslos

ASL-Fokus: Vero Salatic25 Der 24-Jährige gehört zu den erfahrenen Akteuren bei GC.Doch der smarte Mittelfeldspieler will mehr …

Teilnahmebedingungen SMS-Gewinnspiele: www.919.ch/agb/

Abo:www.eurosoccer-online.ch


04_05_Inhalt_P

21.02.2010

20:23 Uhr

Seite 5

XX-2008 03-2010

CONTENTS INHALT

Christian Gross. Ferien sehen anders aus. Erfahren Sie, weshalb der Coach vom VfB Stuttgart sein Comeback gab.

34 33+48

Wayne Rooney. Niemand schoss in der Premier League mehr Tore als der bullige ManU-Stürmer. Ex-TeamKollege Cristiano Ronaldo führt die Torschützenliste der Champions League an.

TOP-LIGEN

36

29 WM 2010

Interview: Eren Derdiyok

30

43 UNTERHALTUNG

Nationalmannschaft

44

Drei Testspiele wird die Schweiz vor der WM absolvieren. EUROSOCCER analysiert die Gegner

In Köln erklärt der LeverkusenStürmer EUROSOCCER das Geheimnis seines Erfolgs

Europas Torschützenkönige

Tranquillo Barnetta. Der Mittelfeldspieler von Leverkusen stellt uns auf Seite 33 seine Lieblingsbeiz vor. Auf Seite 48 verrät er sein ABC.

34

«Mein ABC»

Das sind die erfolgreichsten Stürmer

Tranquillo Barnetta

Christian Gross

Quergelegt

36

50

Wilson Palacios aus Honduras wird an der WM auf Alex Frei und Co. treffen

Bundesliga: Nürnberg

EUROSOCCER präsentiert das aktuelle Formbarometer der Legionäre

38

Albert Bunjaku und Daniel Gygax kämpfen um den Verbleib in der Bundesliga

Premier League

U17-Weltmeister 39

Scheichs setzen Roberto Mancini, Trainer von Manchester City, unter Druck

Primera División Real Madrid und der FC Barcelona kämpfen um den Meistertitel. Ein Vergleich der beiden Star-Coachs

20

Kick-It

28

48 WM-Quiz

Ein Jahr wollte der neue StuttgartCoach pausieren. EUROSOCCER verrät er die Gründe für sein Comeback

Nationalspieler im Ausland

Superhirn

61

People

64

Tops & Flops / Klar text

66

52

64

54

Wie entwickeln sich ihre Karrieren?

Next Generation

55

Martin Angha von Arsenal London

Live aus Südafrika 40

56

EUROSOCCER-Reporter Andy Posner berichtet aus dem WM-Land

Deutschland Nationalteam nicht ready für WM

60

Spielerfrau Wissen Sie, mit welchem Fussballer diese Schönheit liiert sind? Lesen Sie mehr auf Seite 64.

Abo-Hotline 031 740 97 99


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22.02.2010

11:30 Uhr

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LESERECKE

E-Mails ...

Leserbriefe an INFO@EURO-SOCCER.CH Thema:YB Gilles Yapi trifft sich vor dem Hammerspiel beim FC Basel mit dem Gegner zu Geheimverhandlungen. Und danach hat er auch noch die Frechheit zuzugeben,dass er nächste Saison tatsächlich zu ERZFEIND Basel wechselt.Wäre ich YB,würde ich ihn aufder Bank versauern lassen.Dass ein Spieler nicht ein Leben lang einem Verein treu bleibt,kann ich verstehen.Aber Respekt sollte man haben! Bitte ein bisschen mehr Manieren,Herr Yapi. Gonzálo Fernández (Seebach) Thema:Alex Frei Ich kann es nicht glauben,dass sich mein Lieblingsspieler Alex frei verletzte.Zuvor war ich überzeugt,dass der FC Basel die Meisterschaft holt. Jetzt sehe ich schwarz.Alex ist mit Abstand der beste Schweizer Fussballer.Und ohne ihn wird auch Marco Streller nicht mehr so viele Tore schiessen.Das weiss auch jeder. Romana Ledermann (Davos)

Fan-Foto des Monats Linus Luca Erlemann,deutscher Nachwuchsfussballer,geboren am 5.1.2010 in Zürich,posiert lässig im Spanien-Trikot.Kein schlechter Schachzug des Juniors, hat er sogleich drei Chancen,bei der kommenden WM den Weltmeister zu Der beste feiern.Deutschland, Schnappschuss Schweiz,Spanien – wird mit einem einer muss halt den MP3-Player Titel für Linus holen. von Samsung belohnt!

Thema:José Mourinho Ich finde,niemand sollte mehr über José Mourinho schreiben,auch wenn der Artikel über ihn im letzten EUROSOCCER sehr gut war.Es ist nicht,weil ich ein grosser JuventusFan bin,aber der Coach von Inter Mailand hat nun wirklich keine Manieren.Meiner Meinung bringt er dem Fussball nichts als Ärger und macht ständig miese Stimmung.Und wie Mourinho mit den Journalisten umgeht,ist ebenfalls nicht tolerierbar. Ich wäre froh,nichts mehr über ihn zu lesen. Massimo Scaiano (Winterthur)

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GEWINN

Neuer Gratis-Service für EUROSOCCER-Leser mit Smartphones Für EUROSOCCER-Leser mit Smartphones:Von allen Seiten dieser EUROSOCCER-Ausgabe können Sie jetzt mit Ihrem Telefon ein Foto (ein sogenanntes Smart Visual) machen.Einfach die schlaue Bilderkennungs-Applikation von «kooaba» herunterladen und dann all die Seiten knipsen,die Sie besonders interessieren.Sie bekommen damit die kompletten Artikel digital zugestellt,können diese für sich speichern,einem Freund empfehlen und jederzeit wiederfinden.Weiter erhalten Sie über die mit dem «kooaba»-Logo markierten Seiten zusätzlich Zugang zu mehr Infos,Bildern und Videos.Und das Beste:Smart Visuals von «kooaba» sind für EUROSOCCER-Leser 100prozentig kostenlos.Probieren Sie es.Sie werden Ihr Lieblingsmagazin in Zukunft anders

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06_07_Leserecke_P

21.02.2010

20:41 Uhr

Seite 7

LESERECKE

ch www.eurosoccer-online.

Ludovic Magnin macht auch als Wilhelm Tell eine gute Figur Ludovic Magnin ist für jeden Spass zu haben.«Wenn bei Stuttgart in der Kabine irgendetwas passiert ist, hat man immer mich beschuldigt», sagt Magnin. Beim FC Zürich will der 30-jährige Romand aber nicht nur Spassvogel, sondern auch Leaderfigur sein. So wie der Schweizer Nationalheld Wilhelm Tell, in dessen Rolle der Nationalspieler nun für seinen Werbepartner Nike schlüpfte. «Tell ist eine Schweizer Legende, die man weltweit kennt. Ist bekannt wie Schweizer Uhren oder Schokolade. Als Kind habe ich Tell-Comics gelesen» sagt Magnin, der die Armbrust nicht etwa mit einem Pfeil, sondern mit seinen neuen Nike T Laser III bespannte. Wenn er mit seinen knallgrünen Schuhen genauso gut trifft wie Tell mit der Armbrust, kann beim FCZ ja nichts mehr schiefgehen.

ASL-RUNDEN 23 UND 24 DATUM

2 x 2 Tickets für GC – Young Boys Bern

auf Seite 10

WM-Reise zu gewinnen

auf Seite 61

FRAGE DES MONATS

Schicken Sie uns Ihre Meinung per SMS an 86188 (40 Rp.) und tippen Sie JA oder NEIN . Oder per E-Mail an frage@euro-soccer.ch. Oder schreiben Sie uns an EUROSOCCER, Kennwort Frage, Seestrasse 473, 8038 Zürich.

Tippen gegen Mario Frick vom FC St. Gallen Die Stars stellen sich zum Duell. Diesmal tritt St. Gallen-Stürmer Mario Frick gegen Mario Sie an. Der Liechtensteiner sieht Frick sein Team gegen Aarau und die Grasshoppers jeweils mit 1:0 vorne.

Hier können Sie gewinnen:

VORZEITIGER ABGANG? Erreicht der FC Zürich in dieser Saison noch den 4. Platz in der Axpo Super League?

TIPPKICK

Leser-Umfrage

EUROSOCCER wollte in der letzten Ausgabe wissen, ob YB-Stürmer Seydou Doumbia bis Ende Saison in Bern b leibt. Fast drei Viertel unserer Leser sind der Meinung, dass er den Young Boys noch bis zum Sommer treu bleibt.

27 % Nein

73% Ja

SPIEL

FRICKS TIPP

MEIN TIPP

6. MÄRZ

BASEL – GRASSHOPPERS

2:0

…:…

6. MÄRZ

SION – BELLINZONA

3:1

…:…

7. MÄRZ

XAMAX – YOUNG BOYS

1:2

…:…

7. MÄRZ

ST. GALLEN – AARAU

1:0

…:…

7. MÄRZ

ZÜRICH – LUZERN

3:2

…:…

13. MÄRZ

AARAU – ZÜRICH

0:0

…:…

13. MÄRZ

BELLINZONA – XAMAX

1:1

…:…

14. MÄRZ GRASSHOPPERS – ST. GALLEN 0:1

…:…

14. MÄRZ

LUZERN – BASEL

2:2

…:…

14. MÄRZ

YOUNG BOYS – SION

3:0

…:…

DIE GEWINNE

1. Preis: Nokia 5800 2. Preis: Bildband «Top Shots» 3. Preis: Trikot von HI-PRO 4. Preis: Sporttasche 5.+6. Preis: Coca-Cola Bag 7.+8. Preis: adidas Cap 9.+10. Preis: Coca-Cola Towel Für ein richtiges Ergebnis gibt es drei Punkte, für den richtigen Trend (Sieg, Remis, Niederlage) einen Punkt. Die Punkte aller Spiele werden addiert, der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt. Bei Gleichstand entscheidet das Los. Tippen Sie bequem auf www.eurosocceronline.ch, schicken Sie eine E-Mail an promitipp@euro-soccer.ch oder eine Postkarte an EUROSOCCER, Kennwort: Promi-Tipp, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Die Tipps müssen jeweils vor dem Spieldatum abgegeben werden. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

Unter allen Usern, die sich eingeloggt diese Seite 7 knipsen, verlosen wir drei Probe-Abos von EUROSOCCER!

(siehe auch Seite 6)

März 2010

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19.02.2010

16:22 Uhr

Seite 1

Ja, ich bestelle: EUROSOCCER-Jahresabonnement: 12 Hefte + 2 Geschenke für Name

VornameGeburtsdatum

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EUROSOCCER 03/10

08_AZ ES ABO*


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19.02.2010

13:20 Uhr

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SCHWEIZ

SCHWEIZ Seite 10

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Seite 26

Transferkosten

Murat Yakin

Vero Salatic Der 24-Jährige gehört schon zu den erfahrenen Akteuren bei GC.Doch der Mittelfeldspieler will viel mehr.

Bei Spielertransfers profitierenauch die Junioren-Klubs von denAblösesummem. So auch der FC Sion mit Ronaldinho.

Dominic Ledergerber über:

Das YB-Titel-Rezept

Der Ball rollt wieder in der Axpo Super League.Mit einem 4:0 hat Basel die Jagd aufLeader YB eröffnet. Die Reaktion der Berner aber war in sportlicher wie auch in kommunikativer Hinsicht meisterlich.Sportlich folgte eine Woche später ein Sieg gegen Verfolger Luzern.Und am 15.Februar meldete der Leader praktisch zeitgleich zwei Transfers.Kaum war der Wechsel von Gilles Yapi (geht im Sommer zu Basel) Tatsache,tauchte im Kader der Berner ein neuer Name auf:Mauro Lustrinelli.So geriet Yapi aus der Schusslinie.Bedanken kann er sich beim Goalgetter bis im Sommer mit tollen Vorlagen. So könnte «Yapinelli» YB’s Titel-Rezept werden – den Basler Jägern zum Trotz.

Der Trainer vom FC Thun erklärt EUROSOCCER, wie er sein Team spielen sehen will – und von seiner Zukunft.

Rauchfrei Jetzt geht’s den Rauchern in unseren Stadien an den Kragen Die Verbannung des blauen Dunstes etabliert sich immer mehr auch in den nationalen Fussballstadien. Von den 26 Vereinen der Swiss Football League gibt es bereits deren elf, die in ihren Stadien rauchfreie Sektoren anbieten. So sollen vor allem Kinder von den negativen Auswirkungen des Passivrauchs geschützt werden. Unterstützt werden sie dabei von «cool and clean», dem Präventionsprogramm von Swiss Olympic. In der Axpo Super League unterstützen Bellinzona, St. Gallen, die Young Boys Bern und Sion das Programm. Richtig, Sion. Dies zeigt, dass im Wallis doch nicht alles aufChristian Constantin hört. Schliesslich ist der Sion-Boss ein leidenschaftlicher Raucher. Noch solidarischer mit den Nichtrauchern zeigt sich die Challenge League. Fast die Hälfte der Mannschaften aus der zweithöchsten Schweizer Liga macht bei «cool and clean» mit. Bei Kriens, Lausanne, Lugano, Servette, Thun, Vaduz und Winterthur hat es in den Stadien rauchfreie Sektoren. «cool and clean» wirbt zudem mit einer Motivationsspritze, dem Wettbewerb «Sport rauchfrei 2010», bei dem man als Team oder Verein bis zu 5000 Franken gewinnen kann.

Cool & Clean Mit dem Wettbewerb «Sport rauchfrei» 2010 können sich Vereine für einen fairen und sauberen Sport engagieren. Rauchende Coachs wie Carlo Ancelotti vom FC Chelsea (u.) haben im Fussball nichts zu suchen.

Mehr zum Thema unter www.coolandclean.ch

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21.02.2010

AXPO SUPER LEAGUE

20:59 Uhr

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TRANSFER-ENTSCHÄDIGUNG

Wie Alex Frei den FC Begnings reich machte

AN DER ABLÖSESUMMEVONSPIELER-TRANSFERS PROFITIERENOFT AUCH SCHWEIZER JUNIOREN-KLUBS,DIE PROFI-FUSSBALLER AUSBILDEN. EUROSOCCER WEISS,WIEVIEL GELD UND WELCHE KLUBS IHRE KASSEN MIT TRANSFER-GELDERN VON YOUNGSTERS FÜLLEN. TEXT:LARS GANSÄUER Bei jedem Spielertransfer ist die Ablösesumme ein Thema,das zunächst zwischen den beteiligten Klubsdiskutiert und anschliessend von neugierigen Journalisten zu erforschen versucht wird.Doch kaum jemand weiss Bescheid über das «Reglement bezüglich Status und Transfer von Spielern» der FIFA.Für viele Amateurund Ausbildungsvereine ist die Ablösesumme jedoch wichtig,denn wenn sie ein Talent ausgebildet haben, partizipieren sie ein «FussballerLeben» lang davon.Grundsätzlich gelten bei internationalen Transfers zwei verschiedene Mechanismen: Trainings- und Ausbildungsentschädigung Die sogenannte Ausbildungsentschädigung ist in aller Regel fällig bis zum Ende der Spielzeit,in welcher der betreffende Spieler seinen 23. Geburtstag feiert.Unterschreibt der Spieler seinen ersten Profi-Vertrag, werden alle vorherigen Vereine entschädigt,unterschreibt der Spieler vor seinem 23. Geburtstag bei einem zweiten Klub,wird nur der abgebende Verein entschädigt. G

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Die Berechnung erfolgt nach einer Tabelle,wobei jeder Verein in jeder Konföderation in eine Kategorie eingeteilt ist.Da dies eine weltweite Übersicht ist,aber jeweils diverse Sonderregelungen gelten, ist es nicht möglich,die Berechnung genauer zu erklären. Die Beträge für einen 21-jährigen Spieler gehen dabei von durchschnittlich 30 000 Franken pro Jahr für ein Talent,das innerhalb der Super League wechselt,bis hin zu maximal 150 000 Franken für ein Supertalent aufdem europäischen Markt wie beispielsweise AC Mailands Pato oder Barcelonas Bojan Krkic – pro Ausbildungsjahr wohlgemerkt. Solidaritätsbeitrag Um ein Vielfaches häufiger und auch einfacher zu erklären ist der Solidaritätsbeitrag,der grundsätzlich bei fast jedem internationalen Transfer anfällt.Dieser Solidaritätsbeitrag beträgt immer 5 Prozent der vereinbarten Ablösesumme.Dabei bezahlt der Verein,der den Spieler kauft, nur 95 Prozent der Transferentschädigung und verteilt den übrig gebliebenen Betrag unter den Vereinen,bei denen der Spieler zwischen dem 12.und 23.Lebensjahr gespielt hat. Für den Verein,in welchem der Spieler vom 12.bis 15.Lebensjahr spielte,gibt es jeweils 5 Prozent des Solidaritätsbeitrages.Vom 16.bis 23.Lebensjahr sind es 10 Prozent pro Saison.So verdient bei-

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spielsweise Stade Lausanne bei Transfers von Blaise Nkufo,der FC Sion partizipiert an den Vereinswechseln von Ronaldinho,und auch Münsingen,Bümpliz,Sternenberg, der FC Hauterive und andere Schweizer Klubs bekommen – meist unverhofft – Geld aus dem ProfiFussball überwiesen.

Geldsegen Bei jedem internationalem Transfer von Alex Frei sah der FC Begnins jeweils richtig Kohle: 22 500 Euro beim Wechsel von Servette zu Rennes; 60 000 Euro beim Wechsel von Rennes zu Dortmund; 63 500 Euro beim Wechsel von Dortmund nach Basel.

Schweiz mit eigenem System Bei Spielertransfers innerhalb der Schweiz gibt es ein eigenes System der Swiss Football League (SFL). Knifflig ist der Artikel10,Absatz 1 des Reglements der SFL über die Trainings- und Ausbildungsförderung.Dort steht,dass die Trainingsund Ausbildungsentschädigung wischen den Vereinen frei vereinbart werden kann.Die «Freizeit»manager mancher Vereine bekommen vor allem beim Spielereinkaufjedoch schnell ein bleiches Gesicht,wenn sie solch eine Vereinbarung zu treffen vergessen.Dann nämlich erreicht diese von der SFL festgelegte Summe schnell einmal eine Höhe von bis zu 40000 Frankenpro Saison. Die Besonderheit in der Schweiz ist,dass bei jedem Transfer mit Beteiligung eines Klubs der ASL oder Challenge League,unabhängig vom Alter des Spielers,ein fester Betrag an die SFV bezahlt werden muss. Dies sind jeweils bis zu 10 000 Franken pro Transfer. Diese Beträge wandern jedoch in den Ausbildungsfonds der SFL,welcher dann wiederum Vereinen mit guter Nachwuchsförderung zugute kommt.


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21.02.2010

20:59 Uhr

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TRANSFER-ENTSCHÄDIGUNG

AXPO SUPER LEAGUE

Transfer-Beispiele von Schweizer Klubs

Ronaldinho

Blaise Nkufo

Steve von Bergen Valon Behrami

Christoph Spycher Stefan Lichtsteiner Alexander Frei

2008 Transfer von Barcelona zur AC Milan Ablöse: 26 Mio. Euro Davon an den FC Barcelona: 24 700 000 Euro An Paris St. Germain: 260 000 Euro An den FC Sion: 95 000 Euro An Gremio Porto Alegre: 945 000 Euro

2004 Transfer von Hannover 96 zu Twente Enschede Ablöse: 600 000 Euro Davon an Hannover 96: 570 000 Euro An GC: 3000 Euro An Lausanne: 6000 Euro An Yverdon: 3000 Euro An Al Shabab Dubai: 3000 Euro An FC Echallens: 3000 Euro An Stade LausanneOuchy: 12 000 Euro

2007 Transfer vom FCZ zu Hertha BSC Berlin Ablöse: 1,5 Mio. Euro Davon an den FC Zürich: 1 432 500 Euro An Neuchatel Xamax: 63 750 Euro An den FC Hauterive: 3750 Euro

2005 Transfer von GC zu Eintracht Frankfurt Ablöse: 400 000 Franken Davon an GC: 380 000 Fr. An den FC Luzern: 4000 Fr. An den FC Münsingen: 4000 Fr. An den SC Bümpliz: 10 000 Fr. An den FC Sternenberg: 2000 Fr.

2008 Transfer von Lazio zu West Ham United Ablöse: 6,3 Mio. Euro Davon an Lazio Rom: 5 985 000 Euro An den FC Genua: 31 500 Euro An Hellas Verona: 31 500 Euro An den FC Lugano: 204 750 Euro An den FC Mendrisio: 47 250 Euro

2008 Wechsel von Lille zu Lazio Rom Ablöse: 1,2 Mio. Euro Davon an den LOSC: 1 152 000 Euro An GC: 36 000 Euro An den FC Luzern: 12 000 Euro

März 2010

2006 Wechsel von Rennes zu Dortmund Ablöse: 4 Mio. Euro Davon an Rennes: 3 800 000 Euro An Servette: 20 000 Euro An den FC Luzern: 40 000 Euro An den FC Thun: 20 000 Euro An den FC Basel: 60 000 Euro An den FC Begnins: 60 000 Euro

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19.02.2010

AXPO SUPER LEAGUE

12:44 Uhr

Seite 10

TRANSFER-ENTSCHÄDIGUNG

Geldsegen für den FC Sion dank Ronaldinho-Transfer

AN DER ABLÖSESUMMEVONSPIELER-TRANSFERS PROFITIERENOFT AUCH SCHWEIZER JUNIOREN-KLUBS,DIE PROFI-FUSSBALLER AUSBILDEN. EUROSOCCER WEISS,WIEVIEL GELD UND WELCHE KLUBS IHRE KASSEN MIT TRANSFER-GELDERN VON YOUNGSTERS FÜLLEN. TEXT:LARS GANSÄUER Bei jedem Spielertransfer ist die Ablösesumme ein Thema,das zunächst zwischen den beteiligten Vereinen diskutiert und anschliessend von neugierigen Journalisten zu erforschen versucht wird.Doch kaum jemand weiss wirklich Bescheid über das «Reglement bezüglich Status und Transfer von Spielern» der FIFA.Für viele Amateur- und Ausbildungsvereine ist die Ablösesumme jedoch sehr wichtig,denn wenn sie ein Talent ausgebildet haben,partizipieren sie ein «Fussballer-Leben» lang davon. Grundsätzlich gelten dabei zwei verschiedene Mechanismen: Trainings- und Ausbildungsentschädigung Die sogenannte Ausbildungsentschädigung ist in aller Regel fällig bis zum Ende der Spielzeit,in welcher der betreffende Spieler seinen 23. Geburtstag feiert.Unterschreibt der Spieler seinen ersten Profi-Vertrag, werden alle vorherigen Vereine entschädigt,unterschreibt der Spieler vor seinem 23. Geburtstag bei einem zweiten Klub,wird nur der abgebende Verein entschädigt. G

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Die Berechnung erfolgt nach einer Tabelle,wobei jeder Verein in jeder Konföderation in eine Kategorie eingeteilt ist.Da dies eine weltweite Übersicht ist,aber jeweils diverse Sonderregelungen gelten, ist es nicht möglich,die Berechnung genauer zu erklären. Die Beträge für einen 21-jährigen Spieler gehen dabei von durchschnittlich 30 000 Franken pro Jahr für ein Talent,das innerhalb der Super League wechselt,bis hin zu maximal 150 000 Franken für ein Supertalent aufdem europäischen Markt wie beispielsweise AC Mailands Pato oder Barcelonas Bojan Krkic – pro Ausbildungsjahr wohlgemerkt. Solidaritätsbeitrag Um ein Vielfaches häufiger und auch einfacher zu erklären ist der Solidaritätsbeitrag,der grundsätzlich bei fast jedem internationalen Transfer anfällt.Dieser Solidaritätsbeitrag beträgt immer 5 Prozent der vereinbarten Ablösesumme.Dabei bezahlt der Verein,der den Spieler kauft, nur 95 Prozent der Transferentschädigung und verteilt den übrig gebliebenen Betrag unter den Vereinen,bei denen der Spieler zwischen dem 12.und 23.Lebensjahr gespielt hat. Für den Verein,in welchem der Spieler vom 12.bis 15.Lebensjahr spielte,gibt es jeweils 5 Prozent des Solidaritätsbeitrages.Vom 16.bis 23.Lebensjahr sind es 10 Prozent pro Saison.So verdient bei-

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spielsweise Stade Lausanne bei Transfers von Blaise N’kufo,der FC Sion partizipiert an den Vereinswechseln von Ronaldinho,und auch Münsingen,Bümpliz,Sternenberg, der FC Hauterive und andere Schweizer Klubs bekommen – meist unverhofft – Geld aus dem ProfiFussball überwiesen.

Geldsegen

Weil Ronaldinho von April 1993 bis Oktober 1994 als Junior während 18 Monaten für den FC Sion spielte, kassierte der Verein rund 150 000 Franken, als der Brasilianer vom FC Barcelona zu AC Milan wechselte.

Schweiz mit eigenem System Bei Spielertransfers innerhalb der Schweiz gibt es ein eigenes System der Swiss Football League (SFL). Knifflig ist der Artikel10,Absatz 1 des Reglements der SFL über die Trainings- und Ausbildungsförderung.Dort steht,dass die Trainingsund Ausbildungsentschädigung wischen den Vereinen frei vereinbart werden kann.Die «Freizeit»manager mancher Vereine bekommen vor allem beim Spielereinkaufjedoch schnell ein bleiches Gesicht,wenn sie solch eine Vereinbarung zu treffen vergessen.Dann nämlich erreicht diese von der SFL festgelegte Summe schnell einmal eine Höhe von bis zu 40000 Frankenpro Saison. Die Besonderheit in der Schweiz ist,dass bei jedem Transfer mit Beteiligung eines Klubs der ASL oder Challenge League,unabhängig vom Alter des Spielers,ein fester Betrag an die SFV bezahlt werden muss. Dies sind jeweils bis zu 10 000 Franken pro Transfer. Diese Beträge wandern jedoch in den Ausbildungsfonds der SFL,welcher dann wiederum Vereinen mit guter Nachwuchsförderung zugute kommt.


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19.02.2010

12:45 Uhr

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TRANSFER-ENTSCHÄDIGUNG

AXPO SUPER LEAGUE

Transfer-Beispiele von Schweizer Klubs

Ronaldinho

Blaise N'Kufo

Steve von Bergen Valon Behrami

Christoph Spycher Stefan Lichtsteiner Eldin Jakupovic

Transfer von Barcelona zur AC Milan Ablöse: 26 Mio. Euro Davon an den FC Barcelona: 24 700 000 Euro An Paris St. Germain: 260 000 Euro An den FC Sion: 95 000 Euro An Gremio Porto Alegre: 945 000 Euro

Transfer von Hannover 96 zu Twente Enschede Ablöse: 600 000 Euro Davon an Hannover 96: 570 000 Euro An GC: ? An Lausanne: 6000 Euro An Yverdon: 3000 Euro An Al Shabab Dubai: 3000 Euro An FC Echallens: 3000 Euro An Stade LausanneOuchy: 12 000 Euro

Transfer vom FCZ zu Hertha BSC Berlin Ablöse: 1,5 Mio. Euro Davon an den FC Zürich: 1 432 500 Euro An Neuchatel Xamax: 63 750 Euro An den FC Hauterive: 3750 Euro

Transfer von GC zu Eintracht Frankfurt Ablöse: 400 000 Franken Davon an GC: 380 000 Fr. An den FC Luzern: 4000 Fr. An den FC Münsingen: 4000 Fr. An den SC Bümpliz: 10 000 Fr. An den FC Sternenberg: 2000 Fr.

Transfer von Lazio zu West Ham United Ablöse: 6,3 Mio. Euro Davon an Lazio Rom: 5 985 000 Euro An den FC Genua: 31 500 Euro An Hellas Verona: 31 500 Euro An den FC Lugano: 204 750 Euro An den FC Mendrisio: 47 250 Euro

Wechsel von Lille zu Lazio Rom Ablöse: 1,2 Mio. Euro Davon an den LOSC: 1 152 000 Euro An GC: 36 000 Euro An den FC Luzern: 12 000 Euro

März 2010

Wechsel von GC zu Lok Moskau Ablöse: 2 Mio. Euro Davon an GC: 1 977 500 Euro An den FC Thun: 7500 Euro Von Lok nicht zu bezahlende Ablösesumme: 15 000 Euro

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22.02.2010

AXPO SUPER LEAGUE

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TORSCHÜTZENKÖNIGE

ll a i a z i e z p e S p S r e r me ürrm S Sttü

Die besten Torschützen der Liga

SEYDOU DOUMBIA UND NICK PROSCHWITZ SIND DIE T ORSCHÜTZENKÖNIGE DER AXPO SUPER LEAGUE UND DER CHALLENGE LEAGUE. EUROSOCCER ZEIGT DIE TORJÄGER ALLER KLUBS AUS DEN BEIDEN HÖCHSTEN SPIELKLASSEN DER SCHWEIZ.

ys Young Booumbia: 20 Tore Seydou D

euchatel Xamax oNwn: 13 Tore

n FC Luzerlorin Ianu: 10 Tore Cristian-F

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llen FC St. GCaostanzo: 9 Tore

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Moreno

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FC Sion enza: 9 Tore Emile Mp

Zarate Gonzaloppers Zürich: 8 Tore Grassho

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FC Zürich

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FC Aarauov: 6 Tore Aco Stojk


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TORSCHÜTZENKÖNIGE

FC Vaduz

CHALLENGE LEAGUE

ienne FC Biel-eBMorello: 13 Tore Giusepp

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FC Thune Omar (seit Janu-

o FC Luganvio: 10 Tore o e il n r S r o s T a c lo Car FC Lo drian Senger: 11 A Dante

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FC Wil

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s SC Krienre Geneve ServetteTore Eudis: 7

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FC Lausanne-Sport

FC Le Mont

Rodrigo Tosi: 5 Tore

Marco Malgioglio: 4 Tore

FC Schaffhausen

FC Gossau

FC Yverdon-Sport

FC Wohlen

Newton Ben Katanha: 4 Tore

Murat Ural: 4 Tore

Die Könige

Oben die zehn Challenge-League-Klubs und ihre jeweiligen Torschützenkönige. Rechts die Torjäger der übrigen sechs Vereine der Challenge League.

Manuel Bühler: 4 Tore

Michael Diethelm: 3 Tore

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AXPO SUPER LEAGUE

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STÜRMER-SPEZIAL

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ASL Viel Geld dank Stürmern

STÜRMER BRINGEN DEN KLUBS DER AXPO SUPER LEAGUE BEI TRANSFERS AM MEISTEN GELD.EIN ERKLÄRUNGSVERSUCH. TEXT:SANDRA PLAZA,EVA TEDESCO Begehrte Schweizer Mit Tranquillo Barnetta, Eren Derdiyok und Pirmin Schwegler angelte sich Leverkusen in den letzten Jahren drei Schweizer. Das ist kein Zufall: Seit 2000 intensivierte der «Pillenklub» das Scouting in der Schweiz. Rund 50 Spiele pro Jahr schaut sich der Klub an. «Schweizer Klubs, mit denen ich zu tun hatte, sind alle professionell geführt, die Verhandlungen erwiesen sich zwar immer als schwierig, aber fair», erklärt Michael Reschke, ExSportmanager der Leverkusener, den Boom der Schweizer. «Entscheidend sind die ausgezeichnete Ausbildung im technischen und taktischen Bereich und die Einstellung. Ein weiteres Plus: Schweizer verfügen früh an Erfahrung, weil man sie früh in der höchsten Spielklasse einsetzt.»

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Ottmar Hitzfeld darffroh sein um spräch mit EUROSOCCER.Deshalb die Offensive der Nationalmannwar der Zeitpunkt nach der WM schaft:Alex Frei und Blaise Nkufo, auch genau richtig,um neue MassAlbert Bunjaku,Marco Streller,Eren nahmen zu ergreifen:Das spezifisch Derdiyok – die Nationalstürmer sind individuelle Training mit Stürmern bereits heute in Top-Form für die sollte endlich für alle NachwuchsWM 2010. mannschaften implementiert werAuch aufKlub-Ebene erleben die den. Vereine derAxpo Super League Bereits seit 2000 hielt der VereinenBoom im Sturm.Insgesamt band die Vereine an,Trainingsprorund 14,5 Millionen Euro gramme im Nachaus Transfers nahmen die wuchsbereich indiviSchweizer Klubs der duell zu gestalten. höchsten Spielklasse zu Neben separatem Beginn dieser Saison ein. Schnelligkeits- und Davon resultierten knapp Techniktraining sol12 Millionen aus dem len die Spieler auch Verkaufvon Stürmern. aufihren Positionen Von den zehn teuersten einzeln geschult ASL-Transfersin der Ver- Alex Frei: «Wir sind im werden. Ausland so begehrt, weil die gangenheitsind eben«In einer ersten falls sechs Stürmer(siehe wissen, was sie bekommen – Phase sind wir mit nur schon aufgrund unserer Grafik aufder nächsten technisch hervorragenden ehemaligen SchweiSeite). zer Spitzenstürmern Ausbildung.» «Unsere Torjäger sind wie Stéphane Chafür das Ausland interespuisat,Adrian Knup, sant,weil das Verhältnis von Preis Thomas Häberli,Mauro Lustrinelli und Leistung stimmt.Egal ob Stürund Léonard Thurre zusammengemer oder nicht.Man weiss,was man sessen und haben diskutiert,wie bekommt – allein schon aufgrund man ein Stürmer-Training am besten der taktischen und technisch hervor- angehen könnte»,erklärt Hasler. ragenden Ausbildung der Spieler», Nachdem die Massnahmen getroferklärt Nati-Captain Alex Frei,wes- fen wurden,ging der Schweizerihalb Schweizer Stürmer im Ausland sche Fussballverband (SFV) zu den so begehrt sind. Vereinen und sorgte dort für die Dabei sah nach der WM 2006 Umsetzung.Wenn sich Klubs vernoch alles düster aus.«An der WM pflichten,Stürmer explizit auszubilin Deutschland kassierte die den gibt’s als Motivations-«ZückerSchweiz zwar keinen einzigen Tref- li» 20 000 Franken.«Dank diesem fer.Das war eine hervorragende ökonomischen Anreiz liefdie ZuLeistung.Nur nutzen tut das nichts, sammenarbeit mit den Klubs,vor wenn man vorne keine Tore macht», allem mit den 13 Partnerschaften so Hansruedi Hasler,damals Techni- der Vereine,besser»,so Hasler. scher Direktor beim SFV im GeWichtig ist beim Stürmer-Training,

März 2010

AKTUELLE SAISON: REKORDTRANSFERS MIT STÜRMERN FC Basel Transfereinnahmen Total: 3,8 Mio.Euro Davon Stürmer: 3,3 Mio. für Eren Derdiyok, Leverkusen FC St.Gallen Total: 0 Mio. Davon Stürmer:0 Mio. Neuchatel Xamax Total: 4 Mio. Davon Stürmer: 4 Mio. für Brown Ideye,FC Sochaux FC Luzern Total: 150 000 Euro Davon Stürmer: 0 GC Total: 4,5 Mio.Euro Davon Stürmer: 4,2Mio. für Raúl Bobadilla, Bor.Mönchengladbach,und 300 000 Eurofür Alessandro Riedle,VfB Stuttgart FC Aarau Total:0 Mio. Davon Stürmer:0 Mio. FC Sion Total: 646 000 Euro Davon Stürmer: 0 Mio. Young Boys Total: 850 000 Euro Davon Stürmer: 0 Mio. FC Zürich Total:433 000 Euro Davon Stürmer:0 Mio. AC Bellinzona Total: 200 000 Euro Davon Stürmer: 0 Mio. TOTAL TRANSFEREINNAHMEN: 14,6 MIO. EURO

DAVON STÜRMER: 11,8 MIO. EURO


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22.02.2010

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STÜRMER-SPEZIAL dass der Hebel bereits im Kinderfussball angesetzt wird. Bei den 6bis 10-Jährigen, die ihre Gehversuche vorwiegend in regionalen Klubs machen, wird die Basis für eine spätere Karriere als Stürmer gelegt. Besonders die typischen Verhaltensmuster eines Angreifers gilt es schon in diesem Alter zu erlernen. «Bis zum 12. Lebensjahr sollten die Kids aber alle Positionen ausprobiert haben», meint Hasler. «Erst wenn die Youngster 15 Jahre sind, werden die Position endgültig festgelegt.» Das grösste Manko der Nachwuchsarbeit – vor allem für die Stürmer – ist , dass man die Kinder zu wenig spielen lässt. Am meisten Verbesserungspotenzial sieht Hasler aber bei der Breite des Tores, auf das die Kinder schiessen. «Es wird nicht auf richtige Tore, sondern auf Hütchen- oder Stangentore gespielt, die viel zu wenig Abstand voneinander haben. Das darf nicht sein», mahnt Hasler. Man müsse nicht unbedingt ein richtiges Tor zur Verfügung stellen, sondern einfach «die Abstände vergrössern». Hasler ist überzeugt, dass in Zukunft die Stürmer in der Schweiz noch besser ausgebildet sein werden. Bis die neuen Massnahmen für die Stürmer Früchte tragen, wird es rund sieben Jahre dauern. Dass Ottmar Hitzfeld für die WM 2010 mit einer solchen Vielzahl von Stürmern rechnen kann – das ist nicht nur das Resultat des implementierten Stürmertrainings. «Ein Resultat wird schon in rund vier Jahren zu sehen sein», prognostiziert Hasler. Da dürfen sich die Fans aber auf die WM 2014 in Brasilien freuen …

AXPO SUPER LEAGUE

Stürmer-Training: Analyse mit dem ehemaligen Technischen Direktor des SFV Hansruedi Hasler Qualitäten eines Stürmer-Trainers

Ideal ist es, wenn ehemalige Klasse-Stürmer das individuelle Training übernehmen. Diese haben die Erfahrung, das Fachwissen – und was ebenfalls sehr wichtig ist: Sie sind für die Jugendlichen Vorbilder. Zudem sollte ein Stürmer-Trainer viel Fingerspitzengefühl haben und eine psychologische und pädagogische Begabung.

Aufgaben

Einige Punkte, die ein StürmerTrainer den Talenten erklären kann, sind: - Wie sich ein Torjäger konzentrieren muss - Welche Laufwege er gehen muss - Wie er seinen Körper gegen

die Verteidiger einsetzen muss - Welcher Abschluss am geeignesten ist.

Umsetzung Vereine

Wenn sich Klubs verpflichten, Stürmer explizit auszubilden, gibt’s als Motivations-«Zückerli» 20 000 Franken.

Der Schweizerische Fussballverband (SFV) gibt vier Millionen Franken pro Jahr aus, um die Nachwuchsförderung bei den Vereinen gezielt zu unterstützen. Die individuelle Förderung ist eine zentrale Massnahme in der Altersgruppe U15 bis U21. Die Spieler werden zu diagnostischen Abklärungen aufgeboten, auf deren Basis Trainingspläne ausgearbeitet werden. Die Schweizer Verbandstrainer gehen damit zu den Vereinen und sorgen dort für die Umsetzung. Das gilt auch für individuelles Training.

Vier-Säulen-Modell

Mit einem Vier-Säulen-Modell hat der SFV vor allem die Karriereplanung seiner besten Nachwuchsspieler ins Visier genommen. Dabei soll ein eigenes Vertragsmodell für 16-Jährige garantieren, dass sich die Jungprofis in diesem Übergangsabschnitt ausschliesslich auf den Fussball konzentrieren können. Zudem soll mit abgestimmten Übungen – beispielsweise durch ein eigenes StürmerTraining durch den ExDortmund-Angreifer Chapuisat – gearbeitet werden.

Hansruedi Hasler

Der promovierte Erziehungswissenschaftler (62) ist nach seinem Rücktritt als Technischer Direktor beim SFV jetzt Spor tlicher Berater bei GC. Unter seiner Führung erlebten die Junioren-Auswahlen ab Mitte der 90er-Jahre während rund zehn Jahren einen Aufschwung – und setzten sich in der Spitz e Europas fest.

ASL TRANSFER-REKORDE Spieler

Position

Felipe Caicedo Sturm Gelson Fernandes Mittelfeld Matías Delgado Mittelfeld Thimothée Atouba Abwehr Raffael Sturm Raúl Bobadilla Sturm Brown Ideye Sturm Eren Derdiyok Sturm Mladen Petric Sturm Patrick Müller Abwehr Quelle: www.transfermarkt.de

von

zu

FC Basel FC Sion FC Basel FC Basel FC Zürich GC Xamax FC Basel FC Basel FC Basel

Man City Man City Besiktas Tottenham Hertha BSC Bor. Gladbach FC Sochaux Leverkusen Dortmund Lyon

Saison

07/08 07/08 06/07 04/05 07/08 09/10 09/10 09/10 07/08 06/06

Ablöse in Euro

7 Mio. 5,5 Mio. 5,5 Mio. 4.5 Mio. 4,3 Mio. 4,2 Mio. 4,3 Mio. 3,8 Mio. 3,5 Mio. 3,5 Mio.

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STÜRMER-SPEZIAL

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Chapuisat «Ab der U14 ist es ideal, um Stürmer spezifisch zu trainieren» Stéphane Chapuisat,wird YB bald einen Nachwuchsstürmer ins 1.Team holen? Noch ist es nicht soweit.Unser Ziel ist es,den Nachwuchs zu fördern.YB hat gute Junioren. Wie oft trainieren Sie die Stürmer? Ich trainiere einmal pro Woche zusammen mit Thomas Häberli die U14- bis U16-Stürmer und einmal die U18- bis U21-Stürmer. Ab wann sollte man mit spezifischem Training für Stürmer beginnen? Ab der U14 ist es ideal,spezifische Trainings für Stürmer durchzuführen. Was genau lassen Sie trainieren? Wir üben Laufwege,Technik,Abschluss und Standard-Situationen. Entwickelte sich das Spiel der Stürmer seit Ihrem Karriere-Ende stark weiter? Nein.Schon zu meiner Zeit musste ein Stürmer technisch beschlagen und schnell sein.Daran änderte sich nicht viel.Die Athletik ist einfach noch wichtiger geworden. Sie trainieren auch die Stürmer der Football Academy des SFV in Payerne. Die Academy bietet Voraussetzungen,um die Fussballausbildung und die Schule so zu kombinieren,dass die 13- bis 15-Jährigen beides optimal verbinden können.Mit den YB-Junioren verbringe ich aber mehr Zeit. Sollten nicht alle Klubs der Axpo Super League Stürmertrainer verpflichten? Wie das die anderen Klubs handhaben wollen, weiss ich nicht.Aber es sind bestimmt genügend gute Junioren-Trainer vorhanden,die auch Stürmer ausbilden können. Kürzlich waren Sie in Abidjan aufder Suche nach dem neuen Seydou Doumbia.War die Suche erfolgreich? Der Aufenthalt war beeindruckend.Es hat enorm viele Talente dort.Über zwei,drei junge Spieler eröffnete ich ein Dossier,einen neuen Doumbia entdeckten wir aber noch nicht. Didier Drogba vom FC Chelsea ist in Abidjan ein Volksheld und ein grosser Fan von Ihnen. Ich hörte davon.Es liegt tatsächlich eine Einladung von Drogba und Chelsea aufmeinem Bürotisch.Aber ich habe im Moment leider keine Zeit, nach London zu fliegen.

Chapuisat als Scouting-Chef

Wenige Tage nachdem bekannt wurde, dass Haris Seferovic (r.) GC verlässt, machte der Zürcher Klub auch den Wechsel des erst 18jährigen Stürmers Nassim Ben Khalifa zu Wolfsburg publik. Rund vier Millionen Euro wird GC für die beiden Offensivkräfte kassieren. Vor drei Jahren warStéphane Chapuisat von GC angefragtworden, ob er ein Stürmertalent kenne. Der Ex-Nationalspieler, der die besten Schweizer Nachwuchsspieler damals im Ausbildungszentrum des Verbandes in Payerne trainierte, zögerte nicht lange und empfahl den Zürchernden damals 15jährigen Ben Khalifa von Lausanne. «Er hatte schon damals ein Riesenpotenzial. Sein Talent zu erkennenwar nicht so schwierig», sagt Chapuisat bescheiden. Doch seine Qualitäten als Scout haben nun auch die Berner Young Boys entdeckt. Nochunterrichtet Chapuisat – zusammen mit Thomas Häberli– bei YB die talentierten Nachwuchs-Stürmer. Dochder erfolgreichste Stürmer der Schweiz wird sichwahrscheinlich bald nur noch um die «gesamte Spielerrekrutierung» bei YB kümmern.Das ist auch dringend nötig: Dennwährend die ASL-Klubs im November ihre U17-WM-Helden in Empfang nahmen, schaute der Tabellenführer nur zu.Von Young Boys war kein einziger Weltmeister mit dabeiin Nigeria. Die Behauptung, bei YB werde im Nachwuchs schlechter gearbeitetals anderswo, lässt Stefan Freiburghaus, Trainer von YB’s U21,aber nicht gelten. «Wir machten beträchtliche Fortschritte in den letzten Jahren. Punktuell bewegen wir uns schon aufdem gleichen Niveau wie Basel, GC und Zürich», erklärteder U21-Trainerkürzlichder Zeitung «Der Bund». Trotzdem gibt Freiburghaus zu, dass der Vereinim Scouting-Bereich noch Verbesserungspotenzial habe. Mit der Verpflichtung von Chapuisat als Scout soll dieses Problem gelöst werden. Eine Aufgabe hat der ehemalige Nationaltürmer ebenfalls: Er soll einenNachfolger für den ASL-Torschützenkönig Seydou Doumbia finden, der ab nächster Saison in Moskauauf Torjagd gehen wird. Insgesamt wird Chapuisat 80 Prozent für die Berner arbeiten, daneben ist er als Botschafter und Werbeträger diverser Organisationen und Firmen tätig.

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FANSHOPS

ASL-Fanshops Wenig Umsatz für viel Innovation GESTEIGERTE UMSÄTZE,EIN BREITES ANGEBOT, ONLINE-VERKAUF UND OUTSOURCING – DAS SIND DIE TRENDS IM MERCHANDISING IN DER SUPER LEAGUE.DOCH MIT DEN RENDITEN HAPERT ES.

FC Aarau Zu finden: Online, im Fachhandel. An den MatchTagen Stand im Brügglifeld. Online: www.fca-shop.ch/ Trikot-Renner: Sandro Burki, Jonas Elmer Highlight: Neu gibt’s süsse Kapuzenpullis für Kinder und edle FCA-Krawatten für BusinessMänner

TEXT:Ueli Zoss Vor nicht allzu langer Zeit bestand der YB-Fanshop im alten Wankdorf aus ein paar Wimpeln,einem YBSackmesser und einer gelb-schwarzen Kaffeetasse.Mit dem Umzug ins Stade de Suisse legten die Berner aber auch im Merchandising zu. Der neue YB-Fanshop ist meist gut frequentiert.Die Besucher kaufen Tickets für’s nächste Heimspiel,sie erstehen Fanartikel oder Leibchen der Spieler.Wobei,eigentlich sind vor allem Trikots eines Fussballers gefragt:jene von Torjäger Seydou Doumbia.«Von 50 verkauften YBTrikots sind 45 von Doumbia»,sagt Markus Lehmann,YB-Fanshop-Leiter. Was Doumbia für YB,ist Alex Frei für den FC Basel.Noch nie wollten so viele Fans in so kurzer Zeit dasselbe Trikot eines FCB-Spielers. «Bei 95 Prozent aller Bestellungen mussten wir Freis Rückennummer 13 und seinen Namen aufdrucken»,sagt Diego Fiechter vom FCB-Fanshop. Wegen der grossen Nachfrage kam es jetzt sogar zu Wartezeiten.Hunderte von Frei-Trikots gingen mittlerweile im Direktverkaufoder via Online-Bestellung an die FCB-Fans. «In den Warenkorb»anklicken kann der geneigte Fan aufallen Homepages der ASL-Klubs.«Das Online-Geschäft umfasst rund

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dreissig Prozent des Gesamtumsatzes für Fanartikel»,sagt Sandra Ischi,Geschäftsführerin und Mitinhaberin der Parmashop AG,die das Merchandising im Auftrag und unter Lizenz für den FC Basel,FC Aarau, Neuchatel Xamax und den FC Sion betreibt.Und fügt hinzu:«Die Klubs tendieren in Sachen Merchandising aufOutsourcing.»Das heisst,sie gliedern Unternehmensdienstleistungen, die bisher innerhalb eines Unternehmens erledigt wurden,an Fremdfirmen aus.Permashop gestaltet und bestimmt weitgehend das Sortiment, organisiert den Verkaufvor Ort und den Versandhandel via Onlineshop. Die Firma in Bubendorf(BL) war auch für den Verkaufder Fanartikel in der Formel 1 für BMW Sauber und Sauber Petronas zuständig. Über Zahlen und Vertragsformen erteilt Permashop keine Auskunft. Immerhin gibt Ischi preis,dass Merchandising für viele Super-LeagueKlubs vor allem Mittel zum Zweck ist: «Merchandising ist ein MarketingTool,das den Marketingauftritt eines Klubs nach vorne bringen kann. Gross gewinnbringend ist das aber nicht immer.» Aufden Verkaufder Trikots ist auch die Gewinnmarge bescheiden. Für ein unveredeltes Klub-Leibchen

muss der Fan rund 100 Franken berappen.Die Hersteller geben dabei rund 25 Franken für die Produktion aus.Dazu kommt eine Lizenzgebühr je Trikot in der Höhe von 7 Franken.Der Endverkäufer zahlt einen Grosshandelpreis von rund 45 Franken.Ihm fallen noch Kosten für die Vertriebsstrukturen sowie die Umsatzsteuer an.Aufden Verkaufspreis bleibt so noch eine Marge von rund 12 Franken – wahrlich kein Riesengeschäft.Trotzdem:Merchandising verhilft den Vereinen in der AxpoSuperLeague allemal zu Einnahmen.Im Geschäftsjahr 2008 verdiente der FC Basel mit dem Verkauf von Fanartikeln rund eine halbe Million Franken.Auch YB,der FC St.Gallen –seit dem Einzug in die AFG Arena –und der FC Zürich bewegen sich in diesen Dimensionen. Die Palette der Fanartikel ist bei allen Klubs etwa gleich.DieRenner sind Trikots,Kleider und Taschen für’s Stadion,für den Ausgang oder den Fitnessklub.Wie auch Abziehbilder, Badetücher,Schals,Pins,das Jahrbuch,Poster und Jasskarten.Auch «heisse»Angebote sind darunter: Der FC Basel führt Glitter-Hotpants im Sortiment,der FC Zürich SatinBettwäsche,und bei YB gibt es den ultraknappen G-String.


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FANSHOPS

AXPO SUPER LEAGUE

FC Basel Zu finden: Online, Fanshop im St. Jakob-Park, im Fachhandel Online: www.fcbshop.ch Trikot-Renner: Alex Frei, Marco Streller, Beni Huggel Highlight: Die grosse Auswahl – von Weihnachtskugeln über elegante Uhren alles vorhanden

FC Luzern Zu finden: Online, im Fachhandel. Outsourcing durch die Firma Pandinavia Online: fcl.pandinavia.ch:80 Trikot-Renner: Hakan Yakin, Davide Chiumiento Highlight: So sexy Mode hat kein anderer Klub: Collection «LOZÄRN»

BSC Young Boys Zu finden: Online, Fanshop im Stade de Suisse, im Fachhandel. Online: webshop.bscyb.ch/catalog/ Trikot-Renner: Seydou Doumbia, Mario Raimondi Highlight: Innovatives Angebot wie zum Beispiel iPhone-Cover oder ein Fairtrade-Fussball von Max Havelaar

AC Bellinzona Zu finden: Online, im Fachhandel. An den Match-Tagen Stand im Stadio Comunale Online: www.acbstore.ch Trikot-Renner: Gügi Sermeter Highlight: Halskette mit ACB-Logo und Auswärtstrikot in Gold

Neuchatel Xamax FC Zu finden: Online, Fanshop in der Maladiere, im Fachhandel Online: www.xamax-shop.ch Trikot-Renner: Carlos Varela, Raphael Nuzzolo Highlight: Neu in der Kollektion: süsse Baby-Schuhe

FC St. Gallen Zu finden: Online, Fanshop in der AFG Arena, im Fachhandel Online: www.fcsg.ch/desktopdefault.aspx/tabid-541 Trikot-Renner: Marc Zellweger, Mario Frick, Moreno Costanzo Highlight: Umfangreiches Fanpaket

Grasshopper Club Zürich Zu finden: Online, GC/Campus, im Fachhandel. Online: www.gcz.ch/shop/ Trikot-Renner: Ricci Cabanas, Boris Smiljanic Highlight: CityCollection für jeden Tag und Baby-Strampler

FC Sion Zu finden: Online, im Fachhandel. An den Match-Tagen Stand im Tourbillon Online: www.fcsionshop.ch Trikot-Renner: Goran Obradovic, Emile Mpenza Highlight: Schulset für Kinder

FC Zürich Zu finden: Online, Fanshop an der Löwenstrasse, im Fachhandel Online: www.fcz.ch/shop/onlineshop.htm Trikot-Renner: Hannu Tihinen, Eric Hassli, Johan Vonlanthen Highlight: Decke, um den kalten Winter zu überstehen

Jetzt Seite knipsen und Zusatz-Infos holen! (siehe auch Seite 6)

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AXPO SUPER LEAGUE

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SUPERHIRN

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Wie viele Länderspiele bestritt Gilles Yapi? TESTEN SIE IHR WISSEN ÜBER DIE AXPO SUPER LEAGUE IM SUPERHIRN-QUIZ VON EUROSOCCER.

Wie lange benötigten die Erbauer des Letzigrund,um das Stadion fertigzustellen?

7

An welchem Datum endet die ASL-Saison 2009/10?

13 Monate

29.April

19 Monate

9.Mai

28 Monate

16.Mai

Zu welchem Klub kehrte ExNationalspieler Fabio Celestini kürzlich zurück?

8

Wie entstand der Begriff Xamax?

Servette Genf

Name einer Beiz

Lausanne-Sport

Vorname des Mitbegründers

La Chaux-de-Fonds

Ehemaliges Stadion

An welcher Krankheit laboriert derzeit YB’s David Degen?

9

Welcher Klub spielte seit Gründung der Axpo Super League immer im Oberhaus?

Laktose-Intoleranz

FC Sion

Schüttelfrost

FC Luzern

PfeifferschesDrüsenfieber

FC Aarau

Wieviel Länderspiele machte Gilles Yapi bislang für die ivorische Nationalelf?

10

Wer ist in der aktuellen Saison der jüngste Torschütze des FC St.Gallen?

12

Nico Abegglen

39

Fabian Frei

46

Moreno Costanzo

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Antwort 1: Von Sions 25 eingesetzten Spielern waren 19 Ausländer, macht 76 Prozent.

2005/06

Antwort 2: Das Leichtathletikstadion wurde in einer Rekordbauzeit von 13 Monaten aus dem Boden gestampft.

76 %

Antwort 3: Der 34-Jährige kehrt nach Lausanne zurück, wo er schon zwischen 1995 und 2000 spielte.

2004/05

Antwort 4: YB’s Flügelflitzer ist am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt und liegt mehrere Wochen flach.

62 %

Antwort 5: Sein Länderspieldebüt feierte Yapi 2004, seitdem kam er auf 46 Einsätze.

20

2003/04

Antwort 6: Nach der 1. Phase 2004/05 wurde Servette Genfaus dem Spielbetrieb genommen.

5

43 %

Antworten

Antwort 7: Am 16. Mai treffen die ASLTeams letztmals aufeinander. Am 11. Juni beginnt die WM.

4

In welcher Saison spielte Servette Genfzuletzt in der Super League?

Antwort 8: «Xamax» entstand aus dem Vornamen des Mitgründers Max Abegglen, genannt «Xam».

3

6

Antwort 9: Richtige Antwort: FC Aarau.

2

Wieviel Prozent der eingesetzten Spieler des FC Sion in der Hinrunde waren Ausländer?

Antwort 10: Der 20-jährige Nico Abegglen ist noch ein paar Monate jünger als seine Teamkollegen.

1

PunkteSie sind ... 16–20ASL-Superhirn 11–15ASL-Professor 6–10ASL-Fan 0–5ASL-Laie Für besonders schwierige Fragen gibt es drei Punkte, für mittelschwere zwei,für einfache nur einen Punkt.


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FC LUZERN

AXPO SUPER LEAGUE

Stierli in nur fünf Jahren zum Erfolg DER FC LUZERN WIRD IMMER MEHR ZUM LEBENSWERK DES WALTER STIERLI. EIN MANN,DESSEN LEBEN AUCH VON RÜCKSCHLÄGEN GEPRÄGT IST, BEFINDET SICH SPORTLICH AUF DER ZIELGERADEN DES NEUAUFBAUS. TEXT:LARS GANSÄUER Noch vor fünfJahren stand es schlecht um den FC Luzern:Sportliche Höhenflüge waren selten,die Personen in der Vereinsführung gaben sich die Klinke in die Hand, mögliche Investoren tauchten quasi aus dem Nichts auf,verschwanden dann aber noch schneller als sie kamen.Konstant hoch war bei den Innerschweizern einzig der Schuldenstand.Die Fans rund um die Allmend machten sich grosse Sorgen. Einer dieser Fans war auch Walter Stierli.Von klein aufist er mit dem FCL leidenschaftlich verbunden,erlebte Höhen und Tiefen mit Blau-Weiss – und als die Not am grössten war,nahm er,zu diesem Zeitpunkt Präsident der Donatorenvereinigung «Club 200»,die ganze Sache in die eigenen Hände und liess sich zum Präsidenten wählen.

den Gläubigern zu verhandeln,für Ruhe im sportlichen Bereich zu sorgen,Strukturen im Hintergrund zu schaffen und gleichzeitig einen rigorosen Sparkurs einzuschlagen. Ein Spagat in vier Richtungen. Rückschläge waren vorprogrammiert,doch Stierli blieb beharrlich. Wie sehr diese Charaktereigenschaft in Fleisch und Blut übergeht, zeigt sein Vorgehen beim kapitalen Barrage-Match gegen Bellinzona. Das Spiel stand am Rand des Abbruchs,weil einige Idioten erfolgreich den guten Rufder FCLFans zerstörten,doch Stierli ging schnurstracks vor den Fanblock, redete mit einem Megaphon auf die Fans ein und bewegte sich bis zum Abpfiffnicht einen Zentimeter von dieser Stelle weg.Ein Sonnenbrand in sengender Hitze war der

Aufwärtstrend

Unglaublich tragisch sind die privaten Hiobsbotschaften,die der bescheidene Verwaltungsratspräsident mehrfach verdauen musste. 2003 nahm sich Sohn Reto das Leben,nur fünfJahre später,im April 2008,entschied sich auch sein zweiter Sohn Claudio für diesen Schritt. In diesen Situationen fällt es dem Familienmenschen schwer,Stärke zu zeigen.Wie sehr sich in der Familie Stierli aber Fussball und Privatleben vermischen,zeigt auch Walters dritter Sohn Mirco:Er war ebenfalls Präsident eines Klubs,dem Drittligisten Adligenswil,für dieer noch in der 2.Mannschaft spielt.Er ist seinem Vater übrigens wie aus dem Gesicht geschnitten. Heute wissen wir:Stierli hat es geschafft.Auch wenn die Erinnerungen nach wie vor präsent sind,hat

Der gelernte Versicherungsfachmann hatte sich in seinem Hauptberuflängst ein mehr als nur solides Standbein geschaffen:Stierli ist das «S»in der S &P GroupAG,wobei das «P»für Partner steht.Im Alter von 57 Jahren stellte er sich dann der Herausforderung,den FC Luzern zu retten,denn für den fussballerischen Stolz der Innerschweiz ging es mehr oder weniger um das nackte Überleben. Unter dem neuen Dach der «FC Luzern Innerschweiz AG» galt es mit

Preis,den Stierli für den erreichten Klassenerhalt gerne bezahlte.Mit seinem energischen Einschreiten wurde er zum Helden. Alle diese Tugenden haben in seinem Privatleben so gar keinen Platz.Dort geht er in seiner Familie auf,spielt mit den Enkeln oder lässt es sich im Garten,den er sich gemütlich gestaltet hat,gutgehen.Für ein wenig Leben sorgt einzig noch sein Hund,oder Stierli geht Golf spielen.Eine Leidenschaft,die jedoch immer wieder zu kurz kommt.

Cristian Ianu. Nach 19 Spielrunden belegen die Innerschweizer den 3. Tabellenrang. Nicht mehr der Abstiegskampfsteht im Vordergrund, sondern die Teilnahme an der Europa League.

der Luzerner Bossalle Rückschläge überwunden.Mit «seinem»FCList er längst schuldenfrei,im sportlichen Bereich stellteer mit grossem Aufwand eine schlagkräftige Truppe zusammen,mit Trainer RolfFringer kam ebenfalls wieder Kontinuität und mit der Fertigstellung des neuen Stadions kann die Akte der FCL-Konsolidierung endgültig geschlossen werden – in nurfünf Jahren! Nicht auszudenken,wenn sich Stierli für seinen FCL weitere fünfJahre Zeit nimmt!

Mit dem Aufstieg in die Super League 2006 beendete der FCL die von finanziellen Problemen und sportlichen Misserfolgen gekennzeichnete grösste Krise der Klubgeschichte. Zu Beginn der Saison war die Nachricht vom Zuzug des Nationalspielers Hakan Yakin (Bild Mitte) ein Highlight. Als weiterer wichtiger Transfer kam

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INTERVIEW

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MURAT YAKIN

Murat Yakin «Ich will attraktiven Fussball zeigen» SCHRITT FÜR SCHRITT GEHT MURAT YAKIN DEN WEG ZUM FUSSBALL-LEHRER.ERST ALS TRAINER DER U21 BEI GC,SEIT SOMMER 2009 BEIM FC THUN.UND WENN ER ENDE 2010 DIE UEFA-PRO-LIZENZ IN DER HAND HAT,STEHT DEM JUNGTRAINER NICHTS MEHR IM WEG,EINEN KLUB IN DER HÖCHSTEN SPIELKLASSE ZU ÜBERNEHMEN. TEXT:EVA TEDESCO Murat Yakin,der Rückrundenstart ist wegen des Wetters verschoben worden.Wegen der schlechten Stadien? So ist es mir fast lieber.Ich kann nicht die ganze Woche attraktiven Fussball trainieren,Kurzpassspiel üben aufguten Böden und erwarten,dass die Spieler das Gelernte auch aufkatastrophalen Plätzen umsetzen.Mir ist klar,dass ein Kunstrasen ein finanzieller Aufwand und Sache der Gemeinden ist,aber die Liga sollte da den Finger draufhaben. Das klingt,als wären Sie ein Befürworter des Kunstrasens? Richtig,wir müssen in dieser Hinsicht völlig umdenken.Qualitativ würde der Fussball besser.Und dann erhalten auch eher Fussballer den Vorzug und nicht Kraftpakete.

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Die Challenge League wird als Ausbildungsliga verkauft.Talente finden aber eher den Weg in die Super League als in die zweite Liga. Wenn ein U17-Spieler die U21 überspringt und im Fanionteam mittrainiert, ist das oft nur,um bei Verlockungen aus dem Ausland das Umfeld zu beruhigen. Ich habe in Thun,nach Locarno,das zweitjüngste Team der Liga.Ich denke aber,dass eine Mischung aus jüngeren und älteren Spielern sinnvoll ist,damit sich die Jungen an den Älteren orientieren können.Nur U21-Spieler untereinander tun sich nicht weh.Das habe ich bei GC gesehen.Sie ziehen sich nicht aneinander hoch,weil sich alle ungefähr aufgleichem Niveau bewegen.Es macht Spass mit Youngsters zu arbeiten,aber es braucht auch Energie.

Weil ein junger Spieler mehr Zuwendung braucht? Ja.Der Trainer ist nicht nur Psychologe,sondern auch Pädagoge.Ich arbeite mit den Jungen viel im mentalen Bereich.Und resultatbezogen – was in der Ausbildung nicht so erwünscht ist. Da rätseln die Ausbildner noch,inwieweit resultatbezogenes Arbeiten mit Junioren sinnvoll ist. Sie haben eigene Schlüsse gezogen? Ich kam für mich zum Schluss,dass wir schliesslich alle Sportler sind,die gewinnen wollen.Das wollte ich als Spieler und will es auch als Trainer. Als Spieler kannte man Sie nicht als Trainingsweltmeister.Wie würde Trainer Yakin mit Spieler Yakin umgehen?

Neues Stadion

Der Startschuss ist gefallen: Die Bauarbeiten am neuen Thuner Stadion wurden aufgenommen. Bis 2011 soll die neue Heimstätte des FC Thun fertig sein. «Unser Ziel ist der Aufstieg bis zur Stadioneröffnung», sagt Murat Yakin, der sich – wie alle Berner Oberländer – vom Neubau eine glänzende Zukunft erhofft.


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MURAT YAKIN

Ich würde gerne einen haben, weil ich weiss, dass er am Wochenende den Unterschied ausmacht! Aber den Spieler gibt es nicht mehr. Es ist alles viel ernster geworden. Für uns Spieler – wie Hakan Yakin, Kubilay Türkyilmaz, Antonio Esposito und wie sie alle heissen – war das Spielerische und die Leichtigkeit wichtig. Mit dieser Lockerheit provoziertern wir oft Mitspieler und Trainer. Wie gehen Sie mit Provokation um? Ein Beispiel: Oscar Scarione kam zu spät aus den Ferien. Ich nahm ihn zur Seite und sagte ihm, dass ich kein Problem mit ihm, aber ein Problem gegenüber der Mannschaft habe. Dem Team indes erklärte ich, dass Scarione seine Familie kaum sieht. Im Gegensatz zu den anderen, die ihre Familie in der Nähe haben. Ich fragte, ob das Team mit einem Apéro und einer Pizza als Entschuldigung zufrieden sei, und es hat akzeptiert. Damit ist das Thema aber ein für alle Mal erledigt, und später muss mir auch keiner mehr damit kommen. Zehn Jahre war Christian Gross Ihr Trainer. Was haben Sie von ihm gelernt? Seine Auffassung vom Job faszinierte mich immer. Bei taktischen und technischen Dingen hatten viele Trainer ihre Eigenheiten. So reihst du als junger Trainer Idee an Idee und irgendwann beginnst du zu trichtern und deinen eigenen Weg zu gehen. Wie sieht Ihre Philosophie aus? ‹Was mir Spass macht› ist die Strategie. Das Schachspiel zum Beispiel: Verschiedene Figuren einsetzen, den Gegner ausloten und dann seine Schwachstellen finden. Leonardo bei Milan, Pep Guardiola bei ‹Barça›, Ciriaco Sforza und Sie in der Schweiz. Setzt sich ein Trend zu jungen Trainern durch? Ich hoffe dies zumindest. Aber die Verantwortung für den Klub ist auch grösser. In diesem Job braucht es auch Erfahrung, und auf Anhieb klappt das nicht immer. Vieles kann man lernen, nur eines nicht: Sozialkompetenz! Die Spieler beobachten jeden Schritt, achten auf jedes Wort. Sie merken sich, wenn man einen Spieler zu oft erwähnt oder gar nicht. Als Trainer muss man unheimlich wach sein.

Sie klingen schon fast wie Gross. Nicht umsonst! Ich will, wie er, den Erfolg – und auf dem Platz überzeugen. Und ich weiss, das kann ich auch. Da kann mir keiner etwas vormachen. Sie wollen 2010 die Prüfung zur UEFAPro-Lizenz ablegen. Dafür durften Sie beim FC Barcelona ‹schnuppern›? Wie erlebten Sie die Trainings beim grossen ‹Barca›? Es war spannend, den Stars zuzusehen. Normalerweise hat man als Trainer zwei oder drei Stars – Guardiola hat eine Horde davon. Die Übungseinheiten unter-

2006 beendete Murat Yakin seine Karriere beim FC Basel (103 Spiele/25 Tore).

INTERVIEW

Sportchef Andres Gerber «Ablösesummen sind kein Thema» Eigentlich wollte Andres Gerber nach seiner Aktivkarriere auf Reisen gehen. Doch plötzlich fand er sich beim FC Thun als Sportchef wieder. In Oppligen, zwischen Thun und Bern gelegen, fand er seine Bleibe im Parterre eines Herrschaftshauses. Hier wohnt Andres Gerber (37) mit Ehefrau Nicole und Söhnchen Noé. Der 4-fache Inter nationale spielte für YB, Lausanne, danach für die Grasshoppers, mit denen er 2001 und 2003 den Titel gewann. Der FC Thun erreichte mit ihm als Captain die Champions League – die immer noch grösste Sensation in der Schweiz seit der Einführung der Königsklasse auf die Saison 1992/93 hin. Ein lädiertes Knie beendete seine Aktivzeit. Damals, im Frühjahr 2008, überlegte Gerber ernsthaft, mit seiner Familie aufzubrechen und mit dem Wohnmobil durch die unendlichen Weiten Kanadas zu reisen. Auch hatte er sich mit dem Vorstand verkracht. Thun stieg in der Folge ab, eine neue Führungsriege kam und hiess den verlorenen Sohn wieder willkommen. Gerber, der in Thun von vielen gemocht wird, kehrte zurück, übernahm für kurze Zeit das Traineramt und wurde im letzten Sommer schliesslich Sportchef. «Im neuen Job habe ich so viel zu tun wie noch nie im Fussball», gibt Gerber lachend zu. Er lernte die Spielerberater besser kennen, führte Lohnverhandlungen und musste dabei den Spielern schmackhaft machen, dass sie aus Budgetgründen Gehaltskürzungen gewärtigen müssen. Das Budget beträgt 3,5 Millionen Franken – zu wenig, um auf dem Transfermarkt gross zuzuschlagen. Gerber: «Transfersummen können wir keine bezahlen, wir holen die neuen Spieler ablösefrei oder auf Leihbasis.» Gerber gelang es trotz der bescheidenen finanziellen Mittel, zusammen mit Trainer Murat Yakin eine durchaus schlagkräftige Truppe aufzubauen. Er verpflichtete vor allem U21-Spieler von Klubs aus der Super League, und in der Winterpause holte er auch zwei neue Ausländer zum Verein, den Algerier Sid-Ahmed Bouziane von Servette und den Brasilianer Dudu

scheiden sich nicht viel von unseren in der Schweiz, ausser dass sie auf TopNiveau und hoher Qualität passieren. Zurück in die Schweiz: Viel zu wenige Spieler engagieren sich nach der Karriere weiter für den Fussball. Woran liegt das? Die Ausbildung wird einem auf jeden Fall nicht leicht gemacht. Ich war zuvor rund fünfzehn Jahre nicht mehr in der Schule. Plötzlich musste ich Bücher wälzen und Diplomarbeiten schreiben. Es wäre toll, wenn Spieler, die später als Trainer oder im Management arbeiten wollen, begleitend betreut würden. Es kann doch nicht sein, dass Laien die sportlichen Geschicke der Klubs führen. Wie soll man denn so Glaubwürdigkeit erzielen? Welche Ziele haben Sie noch mit dem FC Thun? Der Aufstieg bis zur Stadioneröffnung 2011. Und ich will attraktiven Fussball spielen lassen.

Erfolgreiches Duo: Sportchef Andres Gerber und Trainer Murat Yakin.

vom bulgarischen Erstligisten Chernomorets Burgas. «Im Moment läuft es bei uns sehr gut. Der FC T hun ist wieder wer», sagt Gerber und richtet eine Kampfansage an die Konkurrenz. «Fans und Sponsoren warten mit Spannung auf die weitere Entwicklung der Mannschaft.» Auf Biegen und Brechen wollen die Thuner in dieser Saison aber noch nicht aufsteigen. «Schön wäre es, wenn wir wieder als SuperLeague-Klub im Sommer 2011 ins neue Stadion ziehen k önnten.» Bis dahin läuft vorerst auch sein Vertrag. Was im Fussball heute richtig ist, kann morgen falsch sein. Kaum einer weiss das besser als Gerber. Daher hat er den Traum von Kanada noch nicht endgültig begraben.

Ueli Zoss

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SPORTWETTEN

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Schweizer tippen meist auf Favoriten WIE ENTSTEHEN DIE QUOTEN,DIE ÜBER GEWINN UND VERLUST IM «GLÜCKSSPIEL» SPORTWETTENENTSCHEIDEN? EURO SOCCER ERKLÄRT ANHAND VON SWISSLOS,WIE EINEWETTQUOTE BERECHNET WIRD. TEXT:EVA TEDESCO

Das Wetten aufFussball ist wahrscheinlich genauso alt wie das Fussballspiel selbst.Durch das Internet erlebtedie gesamte Wettenindustrie jedoch einen enormen Boom. Fans können weltweit die Wette auf ihr Lieblingsteam in wenigen Sekunden direkt von ihrem Computer aus platzieren. Wer gewinnt in der Serie A das Mailänder Derby? Kann sich YB in Basel durchsetzen? Kommt es zwischen Luzern und GC zu einer Punkteteilung? Gewettet werden kann bei Swisslos auffestgesetzte Spielpaarungen diverser Ligen,aufResultate einzelner Partien,aber auch aufSieger und Ergebnisse wie Turniersieger,Weltmeister,Olympiasieger etc.bei verschiedensten Sportarten. Insgesamt setzt die Lotteriegesellschaft mit Sitz in Basel mit dem Sportwetten-Produkt Sporttip pro Woche geschätzte 500 000 Franken um.Festgesetzt werden die Wettquoten bei Sporttip von sieben Sportwetten-Experten. «Quoten sind das Ergebnis mathematischer Wahrscheinlichkeitsrechnungen und entstehen aus der Auswertung von vielfältigen Statistiken sowie der sorgfältigen Beurteilung des Formstandes der Teams durch den Sportwetten-Experten», erklärt Christoph Furter von Swisslos.Der 24-Jährige gehört seit vier Jahren zu dem 7-köpfigen Sportwetten-Team bei Swisslos.Jeder

Sportwetten-Experte ist verantwortlich für seine Ligen,die er dann intensiv verfolgt.Das bedeutet so viele Infos wie möglich zu sammeln, aber auch mal live ein Spiel zu verfolgen.Dazu gehören Infos über den Punkte- und Tabellenstand,die Formkurve der Teams,über verletzte oder gesperrte Spieler – aber auch Faktoren wie Rivalität,Derbycharakter und Heimvorteil dürfen nicht ausser Acht gelassen werden. Anschliessendmacht sich der Sportwetten-Experte im Kopfals Basis eine Vorquote.Zum Beispiel:60 ProzentWahrscheinlichkeit auf Sieg,25 ProzentaufRemis und 15 ProzentaufNiederlage.«Die gesammelten Informationen und spezielle Vorkommnisse haben aufdiese Vorquote einen Einfluss.Wenn zum Beispiel Yapi oder Seydou Doumbia bei YB fehlen,hat das Einfluss und die Quoten für YB gehen nach oben»,erklärt Furter. Als «Handwerkszeug» dienen den Sportwetten-Experten das Internet,TV,Zeitungen und Informationen eines Anbieters,der darauf spezialisiert ist,Wettanbieter auf der ganzen Welt mit Informationen zu beliefern.Diese Informationen werden laufend aktualisiert.Dazu werden die Wettquoten überwacht und ständig mit dem aktuellen Markt verglichen. Bevor das komplette Wettangebot von Sporttip mit den festgelegten Quoten in die Druckerei geht – bei

Schweiz

Grundsätzlich setzen Schweizer Kunden lieber aufFavoriten als aufAussenseiter. Schweizer tippen mit Sporttip vor allem aufdie Topteams der Ligen, wie in der Serie A auf Inter, AC Milan und Juventus, in der ASLauf Basel und YB. «Je tiefer die Quote, umso höher liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Tipp aufgeht», begründet Christoph Furter von Swisslos. Für den Wettanbieter bedeutet das: Gewinnen alle Favoriten, verliert er Geld. Das Wettverhalten der Kunden basiert oft auf emotionalen und weniger auf rationalen Entscheidungen.

Swisslos jeweils am Montag und Donnerstag – kontrollieren die Sportwetten-Experten die Quoten und vergleichen diese mit dem internationalen Markt,damit sie nicht zu stark von den andern Anbietern abweichen.Schiebereien bei den Wetten wollen weder die Wettanbieter noch die Sportverbände.Deshalb hat die UEFA ein Frühwarnsystem eingeführt,das bei ungewöhnlich hohen Wetteinsätzen sofort Alarm schlägt. Auch Swisslos überwacht die Wetteinsätze von Sporttip fortlaufend.Ein ausgeklügeltes EDV-System weist aufmögliche Risiken hin. Die entsprechenden Spielpaarungen werden von den SportwettenExperten genauestens analysiert. Dass ein Spiel kurzfristig für das Wetten gesperrt wird,kommt laut Furter selten vor.«Zuletzt beim Spiel FCB gegen ZSKA Sofia,als in den Medien durchgesickert war, dass der Trainer nach dem Trinkgelage diverser Spieler beabsichtige, mit dem B-Team anzutreten.Wir hatten die Quote schon festgesetzt, als der Markt zu reagieren begann. Die sportlichen Gegebenheiten hatten sich verändert und das Risiko wollten wir nicht aufuns nehmen – wir sperrten das Spiel.» In der Schweiz hat Swisslos als einziger Anbieter das Recht,Sportwetten anzubieten.Mit dem Gewinn unterstützt Swisslos gemeinnützige Projekte imBereich Sport.

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FOKUS

19.02.2010

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VERO SALATIC

Salatic Das «Inventar» ist bereit für den nächsten Karriereschritt DER 24-JÄHRIGE VEROSALATIC GEHÖRT SCHON ZU DEN ERFAHRENEN AKTEUREN BEIM GRASSHOPPER CLUB ZÜRICH.DOCH DER SMARTE MITTELFELDSPIELER WILL VIEL MEHR – ER WILL ERFOLG UND HOCH HINAUS… TEXT:TOBIAS ERLEMANN Das Wort «Inventar» hört er gar nicht gern.Doch nach kurzem Nachdenken muss Vero Salatic zustimmen.«Stimmt, neben Kay Voser bin ich hier der dienstälteste Akteur.Nach sechs Jahren gehöre ich wohl zum Inventar.» Doch für ihn sei dieser Begriffgar nicht negativ behaftet,erklärt der Mittelfeldspieler.«Mich macht das vielmehr stolz,so lange beim Rekordmeister spielen zu dürfen.Das zeigt ja auch,dass ich gebraucht werde und konstant meine Leistung bringe.» Seit 2003 spielt der smarte 24Jährige nun schon im Fanionteam der Hoppers.Viele Spieler kamen und gingen.Viele wurden geholt für die Position der Nummer sechs.Und zuletzt stand doch immer Salatic am Ende aufdem Feld und dirigierte das GC-Team als Abräumer mit technischer Eleganz. Als 18-jähriger Jungspund bekam er seine ersten Einsätze in der Axpo Super League.Doch dann begann das Stocken,zu häufig für seinen Geschmack musste er im Klub aufdie harte Ersatzbank.Sein positives

Wesen halfihm in dieser schweren Zeit.Als ihm Coach Krassimir Balakov vor der Saison 2006/07 eröffnete, nur die Nummer drei hinter Gerardo Seoane und Michel Renggli für die Position der «Doppelsechs» zu sein, war dies für ihn keine Beleidigung, sondern Ansporn,noch mehr zu kämpfen.«Seoane und Renggli sind schon lange weg,ich bin noch immer da»,sagt Salatic nicht ohne Stolz. Und «noch immer da» ist noch untertrieben,denn seither ist er voll mittendrin.Der Schweiz-Serbe hat sich als Stammspieler etabliert,inzwischen ist er Leader und Führungsperson.Eine wichtige Komponente,setzt GC doch vermehrt aufjunge Nachwuchsspieler.Auch wenn Salatic selbst erst 24 Jahre alt ist.Mit seiner Erfahrung aus über 180 Ligaspielen kann er den Youngstern weiterhelfen. Salatic:«Ich habe ein gewisses Standing im Team.Man hört aufdas,was sich sage.Und ich stehe den Youngsternmit Rat und Tat zur Seite,so wie ich das mit 18 Jahren erlebte.» Wie lange er dies noch tun wird, scheint begrenzt.Nach all den Jahren bei GC spürt Salatic den inneren

Drang ins Ausland.Er selbst analysiert,«dass ich den nächsten Schritt gehen muss.Im Ausland werde ich mich weiterentwickeln».Vor der Saison stand sein Abschied aus Zürich eigentlich schon fest.Mit Mönchengladbach war sich Salatic einig,die Umzugskartons schon imaginär gepackt.Doch dann wechselte der Bundesligist den Trainer,aufHans Meyer folgte Michael Frontzeck.Und der brachte seinen«eigenen» Sechser mit,Torben Marx.Der Deutsche war ablösefrei,der Schweizer kostete zur damaligen Zeit knapp 1,5 Millionen Franken.«Ich war sehr enttäuscht und brauchte einige Tage,um dies zu verdauen»,gesteht Salatic, war die Bundesliga doch schon immer sein Traum.«Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben»,macht sich Salatic Mut. «Ich fühle mich bei GC wohl,daher war ich nach der Absage auch schnell wieder voll motiviert.» Und die Zeit spielt für ihn, schliesslich läuft sein Vertrag 2011 aus,im Sommer gibt es somit für GC zu letzten Mal Ablöse.Angst vor der stärkeren Konkurrenz in einer TopLeague hat er absolut nicht.Der

Dersmarte Kämpfer

Zweikampfstark und smart. Auf dem Fussballfeld ist Salatic ein Kämpfer mit ganz starker Technik. Er ist taktisch ausgereift und übernimmt gerne Verantwortung. Aber auch neben dem Feld kann sich Salatic absolut sehen lassen. Der Frauenschwarm achtet sehr aufseinen Körper und sein Aussehen. Pech für die vielen weiblichen Fans: Der GC-Spielerist seit fast vier Jahren glücklich mit seiner Freundin Slavica liiert.

Mehr zum Thema unter: www.salatic.ch

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19.02.2010

13:25 Uhr

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VERO SALATIC Schnellste war und ist er nicht, das weiss er selbst. Als Abräumer vor der Abwehr sind aber auch andere Qualitäten gefragt als nur Sprintstärke. Für «Sechser» zählen vielmehr taktisches Verständnis, Spielstärke, technische Qualitäten. Und all diese Attribute zeichnen Salatic aus. «Ich kann was mit dem Ball anfangen, spiele fast ausschliesslich mit einem oder zwei Kontakten. Diese Spielweise ist prädestiniert für die Bundesliga.» Doch noch zählt für den Mittelfeld-Star ausschliesslich GC. Mit den Hoppers hat er noch grosse Ziele, er will mithelfen, den Klub in den internationalen Wettbewerb zu führen. Denn noch immer ist Platz 3 in Sichtweite, eine Serie, und GC ist wieder voll dabei im «Europa-Konzert». Bei all den Wirrungen der letzten Monate ein hehres Ziel, das weiss auch Salatic. «Natürlich bekommen wir im Team mit, was beim Klub passiert. Und natürlich macht man sich Gedanken, wenn von Insolvenz zu lesen ist. Aber wir als Mannschaft müssen das von uns abprallen lassen, das darf keine Ausrede für schlechte Leistungen sein.» Salatic gelingt dieser Spagat hervorragend.

Vita Name: Veroljub Salatic Alter: 24 Jahre Geburtsort: Zvornik (Jugoslawien) Familienstand: ledig, Freundin Slavica Grösse: 1,85 m Gewicht: 85 kg Hobby: Sport allgemein Musik: serbische Musik

FOKUS

Oftmals unterschätzt, wie das bei Eigengewächsen nun mal so vorkommt, ist er wieder absoluter Stammspieler – und damit eben doch ein Stück vom Inventar. Und wie es mit Inventar nun so ist: Meist merkt man erst, dass man etwas vermisst, wenn das bestimmte «Stück» nicht mehr da ist.

Diese Spielweise ist prädestiniert für die Bundesliga

Bei GC seit: 2000 2003/04 (10 Spiele/0 Tore) 2004/05 (32/0) 2005/06 (29/1) 2006/07 (26/2) 2007/08 (33/3) 2008/09 (32/2) 25 Spiele (2 Tore) für die Schweizer U21-Nationalmannschaft

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KICK IT

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12:31 Uhr

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ZITATE

Die besten Sprüche der Februar-Shows beim «Kick it!»-Fussballtalk im Schweizer Sportfernsehen

Ich kann mir gut vorstellen,die nächsten zehn Jahre bei YB zu spielen. Marco Wölfli, YB-Goalie

Gilles Yapi war immer ehrlich zu uns. Er hat uns immer gesagt, dass er im Sommer weg will.

Wenn man gewinnt, dann hat man einen guten Teamgeist, dann findet man sich und alle anderen toll.

Klubs und Liga investieren schon acht bis neun Millionen Franken in die Sicherheit. Das Ende der Fahnenstange ist erreicht.

Thomas Grimm, SFL-Präsident

Wenn wir jetzt noch Polizeieinsätze zahlen, muss man sich irgendwann fragen, ob man in der Schweiz noch Profi-Fussball betreiben kann. Ancillo Canepa,

Wenn man mal falsch parkiert,

fängt man sich gleich achtzig Franken Busse ein.Bei der Bestrafung von Randalierern mahlen die Mühlen der Justiz leider langsamer.

FCZ-Präsident

Der Spielplan gefällt mir nicht. Der Schweizer Fussball braucht keine künstlich erzeugte Spannung.

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Beni Huggel, FC Basel

Ich wünsche mir, dass wir in Südafrika Geschichte schreiben.


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TOP-LIGEN

TOP-LIGEN Champions League Achtelfinal Rückspiele 9. März Fiorentina – Bayern Arsenal –FC Porto 10. März Real Madrid –Lyon ManU –AC Milan 16. März FC Chelsea –Inter FC Sevilla – CSKA Moskau 17. März FC Barcelona – VfB Stuttgart Girondins Bordeaux –Olympikos Piräus Viertelfinal 30. März/31. März Europa League Europäischer Fussball Im März fallen im europäischen Fussball wichtige Entscheidungen – sowohl in der Champions League als auch in der Europa League. Vor allem in der Partie ManU gegen AC Mailand am 3. März wird es zur Starparade kommen. Aufdem Bild grüsst ManU’s Wayne Rooney (r.) Mailands David Beckham.

Achtelfinal Hinspiele 11. März Rückspiele 18. März

Eren Derdiyok

Christian Gross

Im Gespräch mit EUROSOCCER verrät der 21-jährige Nationalspieler,weshalb es ihm derzeit sowohl sportlich wie auch privat so gut geht.

Eigentlich wollte der Ex-BaselCoach noch länger pausieren vom Fussball.Doch das Angebot vom VfB Stuttgart war zu verlockend.

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Sandra Plaza über:

Doppelmoral im Fussball

John Terry von Chelsea ist einer,der betrunken amerikanische Touristen am Tag nach dem 11.September verhöhnte; der gerne aufBehindertenplätzen parkiert;um Geld zockt und ohne Wissen seines Arbeitgebers private Führungen über das Chelsea-Gelände machte.Es ist schon lange klar,dass Terry zwar als Captain und Spieler vorbildlich ist,aber als Mensch nicht zum Vorbild taugt. Dafür bedurfte es nun wirklich nicht mehr der Affäre mit der Frau des anderen. Ob Sportler in ihrem Privatleben treue Ehemänner oder Hallodris sind,trübt die Begeisterung der Öffentlichkeit eh nur geringfügig.Auch Franz Beckenbauer und David Beckham hatten mehrere Affären,ohne dass es ihre Karrieren beeinträchtigte.Die Frage ist nur,warum diese Sportler,die in der Öffentlichkeit stehen und immer damit rechnen sollten, erwischt zu werden,es nicht schaffen, ihre Affären zu vertuschen.Die Antwort liegt aufder Hand:Mit dem Erfolg kommt bei vielen Sportlern Egozentrik und Narzissmus auf,der sie glauben macht,sie seien unbesiegbar und könnten tun,was sie wollen – natürlich ohne Folgen.Das können Frauen aber besser.

Pellegrini/ Guardiola Die beiden Erzrivalen Real Madrid und FC Barcelona kämpfen um den Titel – mit unterschiedlichen Spielphilosophien.

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TOP-LIGEN

19.02.2010

13:31 Uhr

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INTERVIEW

Derdiyok «Dass ich hier bin EREN DERDIYOK FÜHLT SICH PUDELWOHL IN KÖLN – UND BEFINDET SICH MIT BAYER LEVERKUSEN IM HÖHENFLUG. DER 21-JÄHRIGE ERZÄHLT EUROSOCCER , WARUM ER NICHT MEHR ALLEINE LEBT IN KÖLN. TEXT: DOMINIC LEDERGERBER Eren Derdiyok, Sie spielen nun etwas über sechs Monate in Leverkusen, sind Stammspieler und der zweitbeste Torschütze im Team. Sie scheinen sich in Deutschland wohlzufühlen. Eren Derdiyok: Das stimmt. Es wurde mir hier alles sehr leicht gemacht. Vor meiner Ankunft in Deutschland telefonierte ich des Öfteren mit Tranquillo Barnetta. Das hat mir sehr geholfen. Zudem ist auch mein Berater aus dieser Region.

würde sogar sagen, sie ist schöner als Basel. Auch zum Wohnen ist Köln optimal. Mit dem Auto sind es lediglich zwanzig Minuten bis zum Trainingsgelände. Und die Stadt bietet viele Sehenswürdigkeiten. Ich fühle mich sehr wohl hier, aber es ist nicht mein Zuhause.

Wie Barnetta wohnen auch Sie in Köln. Hat er Ihnen geholfen, sich hier einzuleben? Definitiv. Er hat mir hier alles gezeigt. Anfangs sind wir jeweils zusammen zum Training gefahren. Mittlerweile finde ich mich sowohl in Köln wie auch in Leverkusen sehr gut zurecht. Was gefällt Ihnen an Köln? Die Stadt ist wirklich sehr schön. Ich

Sie wohnen jetzt ja auch nicht mehr alleine.

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Werden Sie von den Fans erkannt? Wir werden hier nur selten erkannt. Und falls uns jemand anspricht, dann sind dies meistens Leute, die uns gratulieren wollen.

Köln ist schöner als Basel, aber nicht

Fiel es Ihnen schwer, das Elternhaus zum ersten Mal zu verlassen? Zunächst dachte ich schon, dass es schwierig wird. Aber ich wurde von Beginn weg sehr gut aufgenommen. Dennoch freue ich mich natürlich immer sehr über einen Besuch von der Familie.

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Das stimmt. Ich bin sehr froh, dass meine Verlobte Alev nun zu mir nach Köln gezogen ist. Wir werden noch vor der WM in Südafrika heiraten.

mein Zuhause

Trifft das denn auch auf die

Kölner Fans zu? Die Fans des 1. FC Köln sind höchstens ein bisschen neidisch auf den derzeitigen Erfolg von Bayer Leverkusen. Aber beleidigend werden sie nie. In Basel oder Zürich ist das anders – da sind die Anhänger weniger zurückhaltend.

Besuch bei zwei Stars

EUROSOCCERReporter Dominic Ledergerber besuchte die Nationalspieler Eren Derdiyok (21) und Tranquillo Barnetta (24) an ihrem Wohnort in Köln. In ihrem Lieblingsrestaurant (siehe nächste Seite) erzählten die Leverkusen-Stars von ihrer Freizeit und ihrem Leben neben dem Fussballplatz, dem derzeitigen Erfolg in der Bundesliga und der Vorfreude auf die WM 2010 in Südafrika.

Jetzt Seite knipsen und Zusatz-Infos holen! (siehe auch Seite 6)


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INTERVIEW

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verdanke ich Christian Gross» Vor einem Jahr sassen Sie in Basel noch auf der Bank. Für Leverkusen erzielten Sie in zwanzig Einsätzen neun Tore und gehören zu den Topskorern der Bundesliga. Ich bin selbst überrascht, wie gut bis anhin alles gelaufen ist. Trainer Jupp Heynckes schenkte mir sein Vertrauen – und es spricht für mich, dass ich dieses Vertrauen rechtfertigen konnte. Dennoch denke ich, dass die Verletzung vonPatrick Helmes wohl ausschlaggebend war, dass ich Stammspieler geworden bin. Zusammen mit Stefan Kiessling bildete Helmes in der vergangenen Saison ein erfolgreiches Sturm-Duo. Hatten Sie keine Angst, in Leverkusen wieder auf der Bank zu versauern? Natürlich hatte ich anfangs Bedenken. Doch ich hielt meinen Entscheid für richtig. Es war wohl Schicksal.

Nein. Ein gesunder Konkurrenzkampf ist positiv und bringt die Mannschaft weiter. Zudem nimmt Jupp Heynckes keine personellen Veränderungen vor, wenn sich diese nicht aufdrängen. Deshalb bin ich darum bemüht, täglich mein Bestes zu geben. Derzeit gelingt Ihnen das sehr gut. Hat Nationalcoach Ottmar Hitzfeld sich schon bei Ihnen gemeldet? Ja. Er hat Tranquillo und auch mir per SMS zu unserem Erfolg gratuliert. Haben Sie mit ihm auch über die WM 2010 gespeochen? Bisher noch nicht. Ich denke, der Trainer hat bereits eine Idee im Kopf. Mit meinen Leistungen will ich nun versuchen, diese Ideen zu ändern.

Hitzfeld hat mir per SMS zu meinem Erfolg gratuliert

Nehmen Sie es Christian Gross übel, dass er Sie am Schluss nur noch als Joker eingesetzt hat? Nein. Ich habe grossen Respekt vor Gross. Er ist ein äusserst kompetenter Trainer. Ihm verdanke ich, dass ich nun bin, wo ich bin.

Bayer Leverkusen hat in dieser Saison gute Chancen, erstmals in der Vereinsgeschichte Deutscher Meister zu werden. Spüren Sie, dass die Erwartungshaltung gestiegen ist? Die Medien setzen uns nicht unter Druck. Sie gehen eher davon aus, dass wir Punkte liegenlassen werden. Von Bayern München wird der Titel hingegen erwartet. Ob wir Meister werden oder nicht, liegt aber in unseren Händen. Druck gibt es bei Ihnen derzeit auch intern. Patrick Helmes scheint seine Verletzung allmählich auskuriert zu haben. Beunruhigt Sie das? Mehr zum Thema unter: www.bayer04.de

Wie schätzen Sie persönlich Ihre Chancen ein, an der WM in Südafrika

mit dabei zu sein? Mir läuft es derzeit sehr gut. Ich habe sicherlich einen Schritt vorwärts gemacht. Aber an einer Weltmeisterschaft will natürlich jeder dabei sein. Deshalb will ich bis zum Sommer Vollgas geben, damit ich zu hundert Prozent bereit bin. Nun folgt Ihr erster Kölner Karneval, die Entscheidung in der deutschen Meisterschaft, die Hochzeit mit Alev und schliesslich die WM. Wie nehmen Sie diese turbulente Zeit in Angriff? Ich bin gespannt, wie der Karneval ist. Tranquillo hat mir schon viel davon erzählt. Da muss ja wirklich was los sein. Grundsätzlich freue ich mich auf diese Herausforderungen. Es gibt keinen Grund, sich unter Druck setzen zu lassen. Ich mache einfach einen Schritt nach dem anderen.

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BARBESUCH

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Barnetta und Derdiyok feiern in Lieblingskneipe EUROSOCCER BEGLEITETE DAS ERFOLGS-DUO IN DAS RESTAURANT VON FREUND ORHAN AGIRBAS. EIN ERLEBNISBERICHT VON DOMINIC LEDERGERBER. Im VIP-Bereich der BayArena herrscht tolle Stimmung. Bayer Leverkusen hat soeben ein Heimspiel gewonnen. Dort, in der exklusiven Zone, sind die Spieler, deren Verwandte, Bekannte und Betreuer anzutreffen. Neben ihnen hält sich noch ein Mann auf. Sein Gesicht zierte noch nie die Titelseite einer Sportgazette. Und auch sonst ist er der breiten Medienlandschaft gänzlich unbekannt. Die Leverkusen-Stars scheint er indes ziemlich gut zu kennen. Erst herzt er Tranquillo Barnetta, bevor er mit einem br üderlichen Kuss auf die Wange von Eren Derdiyok Abschied nimmt. Einen Tag später essen die beiden Schweizer Nati-Stars im Restaurant «Si, claro» in Köln zu Mittag. Da taucht dieser Mann er neut auf, begrüsst die Profis in der gleic hen, vertrauten Manier – und nimmt ihre Bestellung entgegen. «Das ist Orhan Agirbas, der Besitzer», klärt mich Barnetta auf. Orhan Agirbas. Der Restaurant-Besitzer notiert mir seinen Namen gleic h selbst. «Zu kompliziert», lacht er. Wenn er von seinen Stammkunden Barnetta und Derdiyok erzählt, gerät Agirbas ins Schwärmen: «Das ist eine tolle Truppe. Keiner ist abgehoben, alle benehmen sich völlig natürlich.» Zunächst sei nur Barnetta ins «Si, claro» gekommen. «Mit der Zeit sind wir Freunde geworden», sagt der Barkeeper. Nun veranstalten die Leverkusener den Saisonbeginn und -abschluss in Agirbas’ Restaurant und

bringen immer öfter auc h privaten Besuch mit. Der Barkeeper hat einen guten Draht zu den Spieler n. «Ich habe Barnettas Mutter versprochen, auf ihren Sohn aufzupassen», verrät er. Auch mit Derdiyok versteht er sich bestens. Beide stammen ursprünglich aus der Osttür kei: Tunceli. Auch dieses Wort notiert mir Agirbas gleich selbst. Er freut sich, dass Derdiyok den Weg zu Leverkusen gefunden hat. Ein eingefleischter LeverkusenFan ist der Bar keeper allerdings nicht. Auch die Köln-Spieler gehen bei ihm ein und aus . Als der ehemalige Kölner Captain Ümit Özat während eines Spiels in Karlsruhe plötzlich zusammenbrach, habe er mitgelitten: «Es war schrecklich. Ümit ist für mich wie ein Bruder.» Wenn Bayer Leverkusen und der 1. FC Köln in einem Pokalfinal aufeinandertreffen würden, könnte sich Agirbas nicht entscheiden, wem er «helfen» sollte. Denn der Restaurant-Besitzer ist vor allem eines: nahe an den Stars.

Barkeeper

Orhan Agirbas hat einen guten Draht zu den Nati-Stars Barnetta und Derdiyok. Diese wiederum besuchen ihn gerne in seinem Kölner Restaurant.

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TORSCHÜTZENKÖNIGE

Europas Stürmer-Stars

CRISTIANO RONALDO,FERNANDO LLORENTE,STEFAN KIESSLING,WAYNE ROONEY,LIONEL MESSI – EUROSOCCER STELLT IHNEN DIE BESTEN EUROPÄISCHEN STÜRMER VOR. EUROPA LEAGUE

Saison 2009/10

2009/10

Aktueller Torschützenkönig der Champions League ist Cristiano Ronaldo.

2008/09

CHAMPIONS LEAGUE 2008/09

Tore

2007/08 VereinTore

Champions League 2009/10 In fünfChampions-League-Partien schoss Cristiano Ronaldo mit Real Madrid bereits sechs Tore und ist so aufdem Weg,Torschützenkönig der Champions League zu werden – wie schon in der Spielzeit 2007/08.Zwei Tore weniger als Ronaldo hatten Mitte Februar Edin Dzeko (VfL Wolfsburg), Radamel Falcao (FC Porto),Milos Krasiç (CSKA Moskva) und Michael Owen von Manchester United.

REKORDTORSCHÜTZEN Tore

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Tore

P.ProgrebnyakZenit St.Petersb.10 Luca ToniBayern München10

1. Cristiano Ronaldo ManUn8 2.Didier DrogbaChelsea FC6 3.Fernando TorresLiverpool FC6 4.Steven GerrardLiverpool FC6 5.Lionel MessiFC Barcelona6

1.R.G.Blanco Real Madrid 66 2.R.v.NistelrooyHSV60 3. A.Schewtschenko Dynamo Kiew56

Tore

Vagner LoveCSKAMoskau11 Ivica OliçHSV8 F.QuagliarellaUdinese7

1.Lionel MessiFC Barcelona9 2.Steven GerrardLiverpool FC7 3.Miroslav KloseBayern München7

2007/08

Tore

1.F.LlorenteAthletic Bilbao6 2.Alex FreiFC Basel5 2.GervinhoLille OSC5 2.C.PizarroWerder Bremen5 2.Rúben MicaelCD Nacional5

Saison 2009/10

Fernando Llorente von Atlethic Bilbao: Aktueller Torschützenkönig der Europa League.

Torschützenkönig Europa League Fernando Llorente (l.u.) war Mitte Februar der Torschützenkönig in der Europa Leage.Der 1,93 Meter hohe Stürmer von Athletic Bilbao gehört zu den besten Akteuren der Basken und überzeugt mit einer überragenden Balltechnik und seiner Torgefährlichkeit bei Fernschüssen.Sein Debüt in der spanischen Nationalmannschaft feierte der 25-Jährige im November 2008 in einem Freundschaftsspiel gegen Chile. Vier Monate später erzielte er gegen England sein erstes Länderspieltor.


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Bundesliga

BUNDESLIGA Tore

1. 2. 2. 2.

S. Kiessling Lucas Barrios A. Bunjaku Kevin Kuranyi

B. Leverkusen B. Dortmund 1. FC Nürnberg FC Schalke 04

13 11 11 11

Stefan Kiessling schoss in 22 Spielen 14 Tore – das schaffte noch kein Leverkusener Stürmer vor ihm.

«Stefan Kiessling ist der beste deutsche Stürmer», schwärmt Leverkusens Trainer Jupp Heynckes (64) stolz.

SERIE A Tore

1. A. Di Natale 2. Diego Milito 3. G. Pazzini

Udinese Calcio Inter Mailand Sampdoria

17 14 12

Obwohl Antonio Di Natale von Udinese Calcio Torschützenkönig der Serie A ist, gilt er eigentlich nicht als «Knipser», sondern spielt bevorzugt hinter den Spitzen oder im offensiven Mittelfeld.

PREMIER LEAGUE Tore

1. 2. 3. 3.

Wayne Rooney D. Drogba Darren Bent J. Defoe

ManU FC Chelsea Sunderland AFC T. Hotspur

21 17 15 15

Nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo von ManU ist Wayne Rooney die neue Leaderfigur im Team.

LIGUE 1 Tore

1. Nene 2. Gervinho 2. M. Niang

AS Monaco 13 Lille OSC 11 Olym. Marseille 11

Der spanische-französische Nene ist für Spaniens Nationalteam ein Thema.

Primera Division

Lionel Messi entzückt diese Saison nicht nur mit seinem Spiel, sondern auch mit vielen Toren.

PRIMERA DIVISION Tore

1. Lionel Messi 2. David Villa 3. G. Higuaín

FC Barcelona FC Valencia Real Madrid

16 15 12

Diego Forlan, Samuel Eto’o und David Villa lagen letzte Saison in der Torschützenliste der Primera Division klar vor Lionel Messi. Doch der Argentinier überzeugt diese Saison nicht nur mit seinem Spiel, sondern mit vielen spektakulären Toren. Überraschend der 3. Platz von Gonzalo Higuaín von Real Madrid, der sich in dieser Saison – trotz Stars wie Karim Benzema, Cristiano Ronaldo und Kaká – einen Stammplatz eroberte – und mit zwölf Toren auf dem 3. Platz der Torschützenliste liegt. Stand: Februar 2010

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14:07 Uhr

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ll a i a z i e z p e S p S r e r me ürrm S Sttü

Bundesliga

BUNDESLIGA Tore

1.S.KiesslingB.Leverkusen13 2.Lucas BarriosB.Dortmund11 2.A.Bunjaku 1.FC Nürnberg11 2.Kevin KuranyiFC Schalke 0411

Stefan Kiessling schoss in 22 Spielen 14 Tore – das schaffte noch kein Leverkusener Stürmer vor ihm.

«Stefan Kiessling ist der beste deutsche Stürmer»,schwärmt Leverkusens Trainer Jupp Heynckes (64) stolz.

SERIE A Tore

1.A.Di NataleUdinese Calcio17 2.Diego MilitoInter Mailand14 3.G.PazziniSampdoria12

Obwohl Antonio Di Natale von Udinese Calcio Torschützenkönig der Serie A ist,gilt er eigentlich nicht als «Knipser»,sondern spielt bevorzugt hinter den Spitzen oder im offensiven Mittelfeld.

PREMIER LEAGUE Tore

1.Wayne RooneyManU21 2.D.DrogbaFC Chelsea17 3.Darren BentSunderland AFC15 3.J.DefoeT.Hotspur15

Primera Division

Nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo von ManU ist Wayne Rooney die neue Leaderfigur im Team.

LIGUE 1 Tore

1.NeneAS Monaco13 2.GervinhoLille OSC11 2.M.NiangOlym.Marseille11

Der spanische-französische Nene ist für Spaniens Nationalteam ein Thema.

Lionel Messi entzückt diese Saison nicht nur mit seinem Spiel, sondern auch mit vielen Toren.

PRIMERA DIVISION Tore

1.Lionel MessiFC Barcelona16 2.David VillaFC Valencia15 3.G.HiguaínReal Madrid12

Diego Forlan,Samuel Eto’o und David Villa lagen letzte Saison in der Torschützenliste der Primera Division klar vor Lionel Messi.Doch der Argentinier überzeugt diese Saison nicht nur mit seinem Spiel,sondern mit vielen spektakulären Toren.Überraschend der 3.Platz von Gonzalo Higuaín von Real Madrid,der sich in dieser Saison – trotz Stars wie Karim Benzema, Cristiano Ronaldo und Kaká– einen Stammplatz eroberte – und mit zwölf Toren aufdem 3.Platz der Torschützenliste liegt. Stand:Februar 2010

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CHRISTIAN GROSS

Gross

is back Schweizer Trainer in der Bundesliga Martin Andermatt: 1999–2000 SSV Ulm, 2001–2002 Eintracht Frankfurt Marcel Koller: 2003–2004 1. FC Köln, 2005–2009 VfL Bochum Hanspeter Latour: 2006–2007 1. FC Köln RolfFringer: 1996–1996 VfB Stuttgart Lucien Favre: 2007–2009 Hertha BSC

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CHRISTIAN GROSS

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«Die Bundesliga ist für jeden Trainer reizvoll»

EIN JAHR WOLLTE CHRISTIAN GROSS PAUSE MACHEN. EINEM ANGEBOT DES VFB STUTTGART KONNTE DER ZÜRCHER IM DEZEMBER ABER NICHT WIDERSTEHEN, ER KEHRTE NACH SECHS MONATEN ZURÜCK INS GESCHÄFT. TEXT: EVA TEDESCO In den letzten neun Monaten machte Christian Gross Ferien in Spanien, er wurde in Südafrika am Confed Cup und beim Motorradfahren im Baselbiet gesehen, er frischte seine Sprachkenntnisse auf und besuchte diverse Partien in unterschiedlichen Ligen, um sich einen Überblick des europäischen Fussballs zu machen. Und eigentlich wollte der Erfolgscoach nach seiner Entlassung im Mai 2009 noch länger ausspannen und nach zehn Jahren ununterbrochener Amtszeit ein Jahr lang keinen Job übernehmen. Doch dann kam doch alles anders: «Ich spürte, dass sich die Klubverantwortlichen in Stuttgart ernste Sorgen machen. Zudem ist die Aufgabe reizvoll, und ich hatte nicht viel Zeit, zu überlegen.» Mit diesen Worten erklärte Gross EUROSOCCER sein Comeback als Trainer in Stuttgart. Die VfB-Strickmütze tief in die Stirn gezogen, stapft der Trainer über die tiefverschneite Trainingsanlage des VfB Stuttgart an der Mercedesstrasse. Es ist bitter kalt. Doch wie immer steht der FussballLehrer schon Minuten vor der Mannschaft auf dem beheizten Rasen, tief in Gedanken versunken und hochkonzentriert. Er gibt seinen Assistenten letzte Anweisungen, und kaum sind die Spieler angekommen, geht es für die nächsten zwei Stunden los. Seriös und knallhart. Zuvor stand Gross an der wöchentlichen Medienkonferenz den Journalisten bereits Red und Antwort. Wie gewohnt cool, überlegt und unnachgiebig. Gross ist wieder zurück im Geschäft. Zielstrebig, ehrgeizig und

hungrig auf Erfolg wie eh und je. Die «Zwangspause» ist vergessen. «Ich glaube, länger als ein Jahr sollte man als Trainer nicht weg sein, egal ob nach einer Entlassung oder wie Ottmar Hitzfeld mit seiner freiwilligen Auszeit. Man wird in dem Geschäft schnell vergessen», erklärt Gross und fügt in bedeutungsvoll an: «Wenn etwas stimmt, dann das: Ein Trainer hat keine Zeit mehr, um zu reagieren …» Gelockt hat den Polizistensohn aus Höngg auch der Reiz der Bundesliga, der ihm den Entscheid zusätzlich vereinfachte. «Die Bundesliga ist für jeden Trainer reizvoll. Nicht nur wegen der Möglichkeiten, die sich einem in Deutschland eröffnen und dem wirtschaftlichen Faktor – die Bundesliga bewegt!» Besonders die Ausgeglichenheit der Liga gefällt Gross. «In England hat man eine Zwei-, wenn nicht sogar DreiKlassen-Gesellschaft. In der Bundesliga spüre ich das nicht», führt Gross aus, «und genau das zieht die Leute an.» Die Spannung, das Knistern, wenn an jedem Spieltag die Tabelle wieder auf den Kopf gestellt wird. Mit Ausnahme vielleicht von Bayern München, denen Gross zutraut, dass die in der Rückrunde vorne wegziehen könnten. Gross vermittelt den Eindruck, nie weg gewesen zu sein aus dem Geschäft. Selbst die Umstellung auf eine neue Mannschaft, eine andere Liga und auf unbekannte Gegner scheint ihm nichts ausgemacht zu haben. «Gedanklich war ich sofort drin im Geschäft», sagt Gross, «es war ja nicht so, dass ich mich gar nicht

mit dem Fussball beschäftigt hätte in der Zeit nach Basel. Ein Vorteil ist, dass die Bundesliga total durchleuchtet ist.» Statistiken, Dokumentationen, Bilanzen – Bundesliga total! «Ich bekomme die detailliertesten Aufbereitungen vor jedem Spieltag und erfahre so praktisch alles über die Gegner. Und wenn ich mal – so wie in Freiburg – einen jungen Amateur, der auf der Bank sass, wirklich nicht kenne – und ich kenne längst nicht alle! –, dann rage ich einfach bei unseren Scouts nach.» Grundsätzlich beschränkt sich der 54-Jährige aber auf die letzten zwei Matches der Gegner. Und dann steigt Gross – nach fünf Siegen in Folge in Stuttgart – auf die Euphoriebremse. Denn: So schnell es in den ersten Spieltagen nach oben gegangen sei, könne es auch wieder in die andere Richtung gehen. Das sei eben auch auf die angesprochene Ausgeglichenheit der Liga zurückzuführen. «Meine Mission bleibt: Den VfB vor dem Abstieg zu retten. Auch wenn die Resultate wie der 4:2-Sieg gegen Dortmund klar sein mögen – wir werden noch viele Fehler machen.» Streng und unnachgiebig kommt dieser letzte Satz von Gross. Der deutliche Gesichtsausdruck lässt keine Widerrede zu. Er mustert noch einmal die Journalisten, als wolle er sich vergewissern, dass er sich unmissverständlich ausgedrückt hat. Dann schiebt Gross die Mikrofone zur Seite, grüsst und geht. Die eindrückliche Stimmung, die er mit der Aura seiner Autorität in den Raum gebracht hat, wirkt noch lange nach.

März 2010

Schweizer Spieler in der Bundesliga 1. Tranquillo Barnetta Bayer Leverkusen 1801 Spielminuten (21 Spiele / 4 Tore / 8 Assists) 2. Christoph Spycher Eintracht Frankfurt 1800 Spielminuten (20 / 0 / 0) 3. Steve von Bergen Hertha BSC Berlin 1710 Spielminuten (19 / 0 / 0) 4. Eren Derdiyok Bayer Leverkusen 1645 Spielminuten (20 / 9 / 4) 5. Pirmin Schwegler Eintracht Frankfurt 1400 Spielminuten (16 / 2 / 2) 6. Diego Benaglio VfL Wolfsburg 1350 Spielminuten (15 / 0 / 0) 7. Albert Bunjaku 1. FC Nürnberg 1266 Spielminuten (17 / 10 / 0) 8. Fabian Lustenberger Hertha BSC Berlin 963 Spielminuten (11 / 0 / 0) 9. Daniel Gygax 1. FC Nürnberg 571 Spielminuten (8 / 1 / 2) 10. Mario Eggimann Hannover 96 375 Spielminuten (10 / 0 / 0) 11. Mario Gavranovic FC Schalke 04 (0 / 0 / 0) 12. Marvin Hitz VfL Wolfsburg (0 / 0 / 0) Stand: 10.02.2010

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19.02.2010

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1.FC NÜRNBERG

Bunjaku

«Es wird kein achter Abstieg hinzukommen» FAHRSTUHLMANNSCHAFTEN GIBT ES VIELE,DOCH KEINE IST SO OFT AUF- UND ABGESTIEGEN WIE DER 1.FC NÜRNBERG.IM SOMMER DROHT DER ACHTE BUNDESLIGA-ABSTIEG.DIE BEIDENSCHWEIZER LEGIONÄRE DANIEL GYGAX UND ALBERT BUNJAKUWEHREN SICH DAGEGEN. TEXT:ANDRÉ TUCIC

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Die Schweizer Albert Bunjaku (l.) und Daniel Gygax (r.) kämpfen mit dem 1. FC Nürnberg um den Verbleib in der Bundesliga.

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Ein Bundesliga-Aufsteiger startet immer mit vorsichtigen Erwartungen in die neue Spielzeit,meistens ist der Klassenerhalt das Ziel. So auch für den1.FC Nürnberg.Die Schweizer Daniel Gygax (28) und Albert Bunjaku (26) wussten, was aufsie zukommt.«Zu Saisonbeginn gaben wir Platz 15 als Ziel aus»,erklärt Bunjaku,aktueller FCN-Torschützenkönig.Nur unverbesserliche Optimisten waren daher ernüchtert,dass der «Club» zur Winterpause nur aufdem vorletzten Tabellenplatz rangierte.Dennoch:Der Wunsch nach Kontinuität und Ligazugehörigkeit ist wohl nirgendwo so gross wie am Valznerweiher. Schliesslich ist man leidgeprüft im Frankenland.Der 1. FC Nürnberg ist bereits sieben Mal aus der Bundesliga abgestiegen,und am Ende dieser Spielzeit könnte ein unrühmlicher Rekord im deutschen Fussball aufgestellt werden:Sollte der «Club» absteigen,wäre dies das achte Mal, dass man den Gang ins Unterhaus antreten muss.Da konnte nur Arminia Bielefeld mithalten (kämpft derzeit um den Aufstieg in die Bundesliga).

Um zu verhindern,alleiniger Rekordhalter zu sein,wurden in der Winterpause entsprechende Massnahmen ergriffen:Der FCN entliess Trainer Michael Oenning und ersetzte ihn durch Dieter Hecking.Mit Breno und Andreas Ottl von Bayern München und Mickael Taveres vom Hamburger SV wurden drei Spieler ausgeliehen. Den «Club» verlassen hat MittelfeldStabilisator Peer Kluge (zu Schalke 04).«Wir haben im Winter an Klasse hinzugewonnen»,ist sichBunjaku,der bei Nürnberg zu den Stammspielern gehört,sicher.Anders verhält es sich bei Daniel Gygax:In der 2.Bundesliga gehörte er zum Stammpersonal, findet sich nun aber meist aufder Ersatzbank wieder.«Es war für mich eine durchwachsene Hinrunde.Nun gibt es unter dem neuen Trainer einen Neuanfang»,sagt Gygax. Dieser Neuanfang begann nach den ersten Spieltagen der Rückrunde verheissungsvoll,sodass man sich jetzt berechtigte Hoffnungen aufeinen Klassenverbleib machen kann.«Es wird definitiv kein achter Abstieg hinzukommen.Wir machten in den letzten Wochen Boden gut und haben nun gute Chancen,‹drin zu bleiben›»,gibt sich Bunjaku kämpferisch. Während Gygax keinen Kontakt zu Ottmar Hitzfeld hat,meldete sich der National-Coach bei Bunjaku schon per SMS.Der Stürmer bewies mit seinen Leistungen,dass er sich für die WM empfiehlt:«Natürlich träume ich von der WM,aber die ist noch in weiter Ferne.Wichtig ist erst einmal,dass ich in Nürnberg spiele und treffe,der Rest ergibt sich von selbst.» Mehr zum Thema unter: www.fcn.de


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19.02.2010

13:14 Uhr

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PREMIER LEAGUE

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Manchester City – Roberto Mancini unter Druck

SEIT DREI MONATEN IST MANCINI COACH BEI DEN HELLBLAUEN.SO FRÖHLICH WIE ANFANG DER SAISON TRIFFT MAN DEN ITALIENER ABER NICHT MEHR AN.DER DRUCK STEIGT. TEXT:RAPHAEL HONIGSTEIN In diesen Wochen entscheidet sie sich,die Zukunft von Manchester City.Um definitiv in der nächsten Saison im Amt zu bleiben,muss Trainer Roberto Mancini das gelobte Land erreichen,jenen vierten Platz in der Tabelle,den er nach seinem Amtsantritt Ende Dezember vollmundig versprach.Obwohl sein Vertrag mit den Scheichs offiziell bis 2012 datiert ist,kann er nach Informationen von EUROSOCCER im Falle eines Misserfolgs relativ kostengünstig gefeuert werden. Aus Sicht der «City»-Anhänger wäre es gleich dreifach wichtig, dass er die Vorgabe erfüllt.Der populäre Italiener würde zum einen Zeit und Geld bekommen,die Mannschaft nach seinen eigenen Wünschen zu verändern.Die Besitzerfamilie aus Abu Dhabi müsste nicht schon wieder einen neuen Trainer suchen.Und eine Champions-League-Teilnahme würde es City auch sehr viel einfacher machen,grosse Stars anzuwerben. Mancini,45,hat es nicht leicht. Er trainiert ein Team,das von seinen Vorgängern Mark Hughes und Sven Göran Eriksson zusammengestellt wurde.Der Versuch des ehemaligen Inter-Coachs,den Kader im Januar entscheidend zu verstärken,scheiterte:City blitzte bei mehreren Vereinen und Spielern ab,allein Adam

Johnson (22),ein talentierter Rechtsaussen,konnte für acht Millionen Euro vom Zweitligisten Middlesbrough verpflichtet werden. Zuvor hatte Mancini schon Patrick Vieiravon seinem alten Klub aufdie Insel geholt.Der33-jährige Routiner gilt aber nur als Übergangslösung.Im zentralen Mittelfeld,wo Nigel de Jong und Gareth Barry gesetzt sind,sieht Mancini noch grossen Nachholbedarf.«Man kann nicht nur mit drei zentralen Mittelfeldspielernin eine Saison gehen, das ist Wahnsinn»,sagte er. So gut gelaunt wie zu Beginn seiner Amtszeit,als er vier Siege in Folge einfuhr,steht er mittlerweile nicht mehr am Seitenrand.Nach der 1:2-Niederlage gegen Hull City Anfang Februar wirkte Mancini zum ersten Mal richtiggehend enttäuscht von seinem Team.«Wir müssen schleunigst unsere Mentalität ändern»,sagte er,«sonst können wir die wichigen Spiele nicht gewinnen.»Besonders auswärts bleiben die Hellblauen häufig unter ihren Möglichkeiten,das ist eine Sache der Konzentration und der richtigen Einstellung.Rächt sich jetzt,dass Hughes für mehr als 100 Millionen Pfund Spieler wie Shay Given (Newcastle),Joleon Lescott (Everton),Emmanuel Adebayor (Arsenal) Roque Santa Cruz (Blackburn),

Seit Dezember ist Roberto Mancini Coach bei Manchester City. Er kam als Nachfolger von Mark Hughes. Wie EUROSOCCER weiss, kann Mancini bei Misse rfolg kostengünstig gefeuert werden. Die Scheichs fordern den 4. Tabellen-Platz.

Craig Bellamy (West Ham) und Barry (Aston Villa) gekauft hat –Männer,die noch nie einen grossen Titel in England gewonnen haben? City braucht dringend eine stringentere Einkaufspolitik – und mehr Siegertypen im Team.Mit dem Brasilianer Robinho stellteMancini bereits eine launische Diva kalt.Der brasilianische Lebemann wurde zurück nach Brasilien,zum FC Santos,ausgeliehen. Leute wie Garry Cook dürfte es eigentlich auch nicht geben.Der frühere Nike-Manager lässt als Geschäftsführer des Vereins kein Fettnäpfchen aus.Cook war es,der vor einem Jahr den Wechsel von Kaká von derAC Milan in den Sand setzte.Und er ist auch massgeblich schuld,dass City für jeden Spieler zuviel Ablöse bezahlt.Die eigenen Fans buhten ihn aus,als er CityLegende Uwe Rösler in die «Manchester United Hall ofFame»aufnehmen wollte.City,drohte Cook, würde «zweifelsohne bald der grösste und beste Verein der Welt» werden.Vermutlichaber ohne ihn. Am Persischen Golfsieht man seine Rolle zunehmend kritisch:Im Gegensatz zum sympathischen,immer perfekt ausstaffierten Mancini trägt Cook nicht dazu bei,dass der über Nacht zur Grossmacht gewordene Klub Glaubwürdigkeit gewinnt.

Italienische Coachs in England gefragt: Gianfranco Zola, West Ham: Die von Schulden geplagten «Hammers» stellen den kleinen Sarden vor eine schwere Aufgabe. In den Medien fragt man sich, ob der 43-Jährige für den Abstiegskampf«zu nett» ist.

Carlo Ancelotti, Chelsea: Für den Bauernsohn aus Reggiolo könnte das Lied von Bär Balu aus dem «Dschungelbuch» als Motto gelten: Er versucht es mit Gemütlichkeit. Ancelotti ist ein Kumpeltyp, mit ruhiger Art sorgt er dafür, dass Harmonie bei den «Blauen» herrscht.

Fabio Capello, England: Der strenge «Don Fabio» ist unheimlich beliebt, weil er der über Jahre verhätschelten NationalelfDisziplin beibrachte. Der 63-Jährige scheint die Formel für ein erfolgreiches England gefunden zu haben.

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19.02.2010

12:18 Uhr

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REAL MADRID VS.FC BARCELONA

Duell: Pellegrini

REAL MADRID UND DER FC BARCELONA KÄMPFEN IN DER PRIMERA DIVISIÓN UM DEN MANUEL PELLEGRINI UND JOSEP GUARDIOLA UNENTWEGT AM PERFEKTEN TEAM: TEXT:SANDRA PLAZA

SYSTEM

Manuel Pellegrini

Für den Bauingenieur aus Chile ist es die erste Saison bei den «Königlichen». Sein grösster Verdienst: Real Madrid funktioniert endlich auch als Team.

AKTUELL Zu den Qualitäten des introvertierten Trainersgehört es,seinen Spielern die Meinung ohne Umschweife insGesicht zu sagen – hart,aber ehrlich.Bewundernswert der Umgang Pellegrinis mit dem Urgestein Raúl Gonzalez.Mit Feingespür überliess er dem Captain immer weniger Minuten als Stammspieler,festigte dafür umso mehr seine Stellung im Team.Raúl schiesst zwar weniger Tore,ist aber immer häufiger gestikulierend an der Seitenlinie anzutreffen,wo er seine Teamkollegen mit Anweisungen überhäuft.Und während sich die Medien aufStareinkäufe wie Cristiano Ronaldo, Kaká und Karim Benzema konzentrieren,haben für Pellegrini Spieler mit weniger grossen Namen – wie der Stürmer Gonzalo Higuaín und derVerteidiger Raúl Albiol–einen noch wichtigerenStellenwert.

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Meist spielt Real Madrid unterPellegrini im klassichen 4-4-2-System mit Raute.Im Vergleich zu Guardiola ist der Chilene aber kein Trainer,der sein Team in ein System presst.Die Taktik ist flexibel und richtet sich nach Spielern und Gegner.«Das Problem ist,dass die Fans uns mit Barcavergleichen.Würden wir aber so spielen, würden sie uns auspfeifen», beklagte sich Pellegrini noch am AnfangderSaison.Deshalb setzt er auch nicht auflangen Ballbesitz und Kurzpass-Spiel wie die Katalanen,sondern will die anspruchsvollen Fans mit direktem PowerFussball überzeugen.Dieser gelingt aber nur,wenn die Rückwärtsbewegung nach einem Angriffgeordnet abläuft.Pellegrinis Verdienst war es,genau diesen Aspekt kontinuierlich zu verbessern.In den letzten Wochen verzichtet «el ingeniero» gar auf einen Mittelfeldspieler,um mit noch mehr Power in der Offensive aufzutrumpfen.Zudem steht die Abwehr-Viererkette neuerdings bis zu zehn Meter höher.

PROBLEME Im Vergleich zum Barca-Coach musste Pellegrini in seiner ersten Saison bei Real intensiv an der idealen Stammelfherumbasteln.Erübernahm im Sommer aber auch ein Team mit so vielen Stars,dass er gar keine andere Möglichkeit hatte,als den einen oder anderen aufdie Bank zu setzen.Die grössten Probleme für den studierten Bauingenieur:Die vielen Verletzungen der Stars am Anfang der Saison.Sein grösster Verdienst:Trotz derAusfälle verbesserte sich das Spiel des Rekordmeisters kontinuierlich.Auch ohne Cristiano Ronaldo und Kaká gewannen die «Königlichen» wichtige Spiele.

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(siehe auch Seite 6)


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19.02.2010

12:18 Uhr

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REAL MADRID VS. FC BARCELONA

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vs. Guardiola

MEISTERTITEL. DAFÜR BASTELN DIE TEAMCHEFS EINE ZWISCHENBILANZ.

Josep «Pep» Guardiola

Auch in seiner zweiten Saison als Coach bei den Katalanen brilliert der FC Barcelona mit offensiven Fussball. Sein grösstes Problem sind aktuell die vielen Verletzten.

SYSTEM Das Spielsystem bei Barcelonas «Pep» Guardiola ist fix: Ein offensives 4-3-3 made in Barcelona. Vier Spieler auf einer Linie in der Verteidigung, drei Mittelfeldspieler, zwei kreative Spieler und ein Mittelstürmer. Dabei dürfen sich nur die drei offensivsten Spieler frei bewegen. «Dieser Spielstil ist unsere Kraft», weiss Musterspieler Andrés Iniesta. Das Spiel beginnt mit der Balleroberung. Die Mittelfeldzentrale verlagert sich nach hinten vor die Viererkette, um im Zentrum kompakt zu reagieren. Guardiola setzt dabei auf kontinuierliche Ballzirkulation und die Fantasie der Flügelspieler. Die wichtigsten Akteure sind dabei die Nationalspieler Xavi Hernández und Iniesta, die mit oder ohne Ball mit ihren blitzartigen Aktionen immer wieder Löcher im gegnerischen Raum aufreissen.

PROBLEME Es ist erst die zweite Saison des 39-Jährigen. Doch nach sechs gewonnenen Titeln im letzten Jahr musste Guardiola nur wenig an Barcas spektakulärer Kurzpasskunst feilen. Die grösste Schwierigkeit war es, sein exzellent funktionierendes, aber eher schmales Kader durch fünf Wettbewerbe (Meisterschaft und Cup, Champions League, europäischer Supercup, FIFA-KlubWM) zu führen. Während des Afrika-Cups Ende Januar musste Barca zudem auf Yaya Touré und Seydou Keita verzichten. Im Februar fiel zudem verletztungsbedingt praktisch die ganze Verteidigung aus. Wie gewohnt, mussten die «canteranos» aus den Jugendteams aushelfen.

AKTUELL Um seine Spieler zu schonen, bleibt Guardiola, der bereits als Spieler Barcelonas Talentschmiede «La Masia» durchlief, seiner Linie treu und belohnt die Nachwuchsarbeit des FC Barcelona. Talente wie Pedro Ledesma und Víctor Mata bedankten sich mit herausragenden Darbietungen für das Vertrauen. Einzig Guardiolas Ziel, jeden Spieler maximal 120 Minuten pro Woche zum Einsatz kommen zu lassen, konnte der junge Coach diese Saison nicht erfüllen. Im Vergleich zur letzten Saison fielen beim spanischen Meister viele Spieler aus.

Mehr zum Thema unter www.realmadrid.com www.fcbarcelona.com

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«El clásico» Spannender gehts nicht: Woche für Woche setzt sich das führende Spitzen-Duo FC Barcelona (1.) und Real Madrid (2.) mit neuen Siegen gegenseitig unter Druck – und lauert auf den Fehltritt des jeweiligen Konkurrenten. Umso mehr freuen sich die Fans auf «el clásico» am 11. April im Madrider Santiago Bernábeu. Letztes Jahr wurde das Hammerspiel in über 200 Länder live übertragen und hatte geschätzte 100 Millionen Zuschauer. Dieses Duell entschied «Barca» für sich – mit einem sensationellen 6:2Sieg. Dies war nach dem 5:0 Sieg mit Johan Cruyff am 14. Februar 1974 «Barcas» höchster Auswärtssieg gegen Real Madrid. Dafür möchten sich die «Königlichen» dieses Jahr unbedingt noch revanchieren.

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RATINHO

Ratinho Vom Espenmoos zum Star am Betzenberg WÄHREND VIER JAHREN SPIELTE DER BRASILIANER IN ST.GALLEN UND AARAU,BEVOR ER AB 1996 MIT DEM 1.FC KAISERSLAUTERN ZU EINEM HÖHENFLUG ANSETZTE. TEXT:MARCOS GARCIA Im Sommer 1992 verpflichtet der FC St.Gallen einen –auch für Experten –völlig unbekannten Everson Rodrigues«Ratinho»von Atlético Paranaense.Beim «Furaçao» (Hurrikan),wie der Klub aus dem südbrasilianischen Curitiba und Rekordmeister der Staatsmeisterschaft von Paraná heisst,hatte Ratinho nur knapp ein Jahr bei den Profis mitgespielt.Bei den Ostschweizern gesellt sich der Brasilianer zu der von Urs Fischer und Jörg Stiel angeführten Mannschaft,die nach einer katastrophalen Saison in die Nationalliga B absteigt. Der damals 22-jährige Brasilianer findet nach dem Abstieg der Ostschweizer schnell beim frischgebackenen Meister FC Aarau Unterschlupf. Der damalige FCA-Erfolgscoach RolfFringer sieht in ihm die ideale Verstärkung für sein Team,das nun auch im internationalen Wettbewerb bestehen muss.Und prompt sorgt der Klub beim Meistercup für Furore,als man,nach überstandener Qualifikation gegen Omonia Nikosia,in der ersten Runde gegen den späteren Sieger AC Milan nur äusserst knapp nach einer 0:1-Niederlage zuhause und einem torlosen Unentschieden im San Siro ausscheidet.

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VomAufsteiger zum Meister Der 1. FC Kaiserslautern wird 1998 als erster AufsteigerDeutscher Meister. Neben Publikumsliebling Ratinho, den die Lauterer-Fans liebevoll «Zau-

bermaus»nennen, sind der Schweizer Ciriaco Sforza (o.), Jungtalent Michael Ballack sowie der Stürmerstar Olaf Marschall, der mit 21 Toren in 24 Spielen Torschützenkönig wird, die herausragenden Figuren der Mannschaft von Otto Rehhagel.

In der Folgesaison kann der FC Aarau den überraschenden Titelgewinn zwar nicht verteidigen,dafür schafft man die Qualifikation für den UEFA-Cup,wo man wieder äusserst knapp in der ersten Runde gegen Maritimo Funchal aus Portugal ausscheidet. In den drei Jahren,die Ratinho in Aarau spielt,avanciert er zu einer Leitfigur des Teams und markiert als Mittelfeldspieler beachtliche 27 Treffer in insgesamt 121 Spielen.Angesichts dieser Leistungen häufen sich die Angebote aus dem Ausland. Im Sommer 1996 entscheidet sich der kleine Brasilianer – zur Überraschung vieler – für einen Wechsel zum 1.FC Kaiserslautern,der eben zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die 2.Bundesliga abgestiegen,jedoch gleichzeitig DFB-Pokalsieger geworden war. In der Pfalz schafft Kaiserslautern – mit Otto Rehhagel als Teamchef– in beeindruckender Manier den sofortigen Wiederaufstieg. Und wenig später schreiben die «Roten Teufel» gar Fussballgeschichte,als sie als erster Aufsteiger 1998 Meister werden.In dieser Zeit spielt sich «Zaubermäuschen» Ratinho aufdem Betzenberg in die Herzen der heissblütigen Fans.Und

auch in den Folgejahren bleibt der Brasilianer ein Publikumsliebling. Nach Rehhagels Rücktritt 2001 bekommt der rechte Mittelfeldspieler aber immer weniger Spielzeit, bis er 2003 zu den Amateuren zurückgestuft wird. Mit 32 Jahren wird ihm bewusst,dass er in Europa kaum mehr aufTop-Niveau spielen wird und entscheidet sich für zwei exotische Destinationen:Zuerst spielt er unter dem ehemaligen Leverkusen-Coach Dragoslav Stepanovic ein halbes Jahr in China und wechselt danach für drei Monate in die kasachische Hauptstadt Astana.2004 kehrt Ratinho in die Schweiz zurück und führt seine Karriere in der Challenge League beim FC Luzern unter René van Eck weiter.Nach dem Aufstieg 2006 der Innerschweizer verkündet der Brasilianer seinen Rücktritt,bleibt dem Fussball aber weiterhin verbunden.Er startet eine Trainerausbildung,organisiert in der Schweiz und Deutschland Fussball-Camps für Kinder.Danach startet er seine Karriere als Trainer im U17-Team Kriens-Luzern. Anfang 2010 schliesst sich der Kreis und Ratinho kehrt als U17Trainer nach Kaiserslautern zurück, wo ihn die Fans noch nicht vergessen haben und er immer noch grossem Respekt geniesst.


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Tranquillo Barnetta

Wilson Palacios

Haris Seferovic

Seit fünfJahren spielt «Quillo» in der Bundesliga – und will dieses Jahr Meister werden.In seinem «ABC» erzählt er von seinem Leben.

Von Arséne Wenger entdeckt,von Entführern erpresst – der honduranische Nationalspieler ist ein Mann des Spektakels.

Nach seinen überraschenden Wechsel von GC zum AC Florenz sprach der U17-Weltmeister mit EUROSOCCER über seine Ziele.

EURO 2012: Schweizer Gegner Daniel Wojczewski über:

Brüchiger Burgfrieden beim DFB

Wenn es einer grossangelegten Medienkonferenz bedarf,um zu verkünden,dass sich wieder alle lieb haben,ist in der Regel irgendetwas schiefgelaufen.So auch in den letzten Wochen beim Deutschen Fussball-Bund (DFB). Die geplatzte Vertragsverlängerung von Bundestrainer Joachim Löw stellte den grössten Sportverband der Welt vor eine schwierige Zerreissprobe.Die Beteiligten haben es versäumt,die Unstimmigkeiten intern zu klären, und so weiss nun fast jeder,dass Verbandsspitze und das Duo Löw/Bierhoffwohl nie mehr dicke Freunde werden.«Deckel drauf, die Chose ist nun vorbei»,sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach.Bis zur WM mag das stimmen,aber danach werden mit hoher Wahrscheinlichkeit Köpfe rollen beim DFB.Nur die deutsche Mannschaft könnte die Wogen nachhaltig glätten,indem sie 2010 Weltmeister wird.

AN DER 14.EUROPAMEISTERSCHAFT IN POLEN UND DER UKRAINE KOMMT ES ZUM HAMMERSPIEL SCHWEIZ VS.ENGLAND. Spielmodus Die neun Gruppensieger und der beste Gruppenzweite sind direkt für die EM-Endrunde in Polen und der Ukraine qualifiziert.Die übrigen acht Gruppenzweiten ermitteln in Play-off-Spielen vier weitere EM-Teilnehmer.Laut UEFA-Reglement wird der direkte Vergleich bei Punktgleichheit mehrerer Mannschaften erst nach Abschluss aller Gruppenspiele angewendet. Die EURO 2012 findet vom 9. Juni bis zum 1.Juli in Polen und der Ukraine statt.Gespielt wird in den polnischen Städten Warschau (Eröffnungsspiel), Posen,Gdansk und Breslau. Dazu wurden von Seiten der Ukraine die Städte Kiew (Final), Lemberg,Charkiw und Donezk als Spielorte benannt.

Spieldaten Beginn Qualifikation: 3./4.September 2010 Ende:11.Oktober 2011 Barrage:11./12.November und 15.November 2011

ENGLANDBULGARIEN Trainer: Fabio Capello steht für Erfolg. Sieben Meistertitel mit der AC Milan, zwei mit Real Madrid. Jetzt soll er auch England mal wieder einen Pott bescheren. Der Star: Das Team ist gespickt mit TopSpielern. Stürmer Wayne Rooney sticht mit seiner Extraklasse heraus. Dazu sind John Terry, Steven Gerrard und Rio Ferdinand absolute Kracher. Traditionell hat England nur eine Schwäche: die Keeper-Position. UEFA-Rangliste: Platz 1

Trainer: Stanimir Stoilov ist seit dem Januar 2009 im Amt. Er übernahm das Team von Plamen Markov. An guten Tagen können die Osteuropäer jeden schlagen. Doch ist das Team oft launisch, dann hagelt es Niederlagen. Der Star: Dimitar Berbatov ist der Topstar im Team. Am Stürmer von Manchester United hängt das Wohl und Wehe in der Offensive. UEFA-Rangliste: Platz 17

WALESMONTENEGRO Trainer: Seit 2004 schwingt John Toshack den Taktstock bei den Walisern. Als Aktiver spielte er lange Jahre erfolgreich für den FC Liverpool. Als Coach trainierte er unter anderem Real Madrid und Sporting Lissabon. Der Star: Craig Bellamy gilt wegen seiner Eskapaden als Enfant terrible in der englischen Premier League. Im Nationalteam ist Bellamy Captain. UEFA-Rangliste: Platz 46

Trainer: Nicht weniger als 19 Trainerstationen durchlief Zlatko Kranjcar in den letzten 18 Jahren. Den grössten Erfolg hatte er als Nationaltrainer von Kroatien. Der Star: Mirko Vucinic ist der Star im Team. Der 26-Jährige spielt in Italien beim AS Rom. Sein Highlight: Schoss für Montenegro das allererste Tor der Geschichte gegen Ungarn. UEFA-Rangliste: Platz 47

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TESTSPIELE

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Testspiele vor der WM Uruguay, Costa Rica, Italien DAS NATIONALTEAM WIRD VOR DER WM 2010 DREI FREUNDSCHAFTSSPIELE GEGEN URUGUAY,COSTA RICA UND ITALIEN AUSTRAGEN.DABEI FALLEN GROSSE PARALLELEN ZWISCHEN DIESEN WIDERSACHERN UND DEN WM-GEGNERN CHILE,HONDURAS UND SPANIEN AUF.EUROSOCCER ZEIGT DIESE AUFFÄLLIGKEITEN. TEXT:MARCOS GARCIA Uruguay 3.März 2010 St.Gallen,AFG Arena

Costa Rica 1.Juni 2010 Sitten,Stade de Tourbillon

Sechzehn Tage vor dem Schweizer WM-Debüt gegen Europameister Spanien trifft man im Stade de Tourbillon aufCosta Rica.Die «Tikos»verpasstendie WM-Qualifikation äusserst unglücklich:Im letzten Spiel der CONCACAF-Ausscheidungsgruppe lag man in Washington D.C.gegen das bereits qualifizierte Team aus den USA mit 0:2 in Führung – ein Sieg hätte das Ticket nach Südafrika bedeutet –,bevor man in der Nachspielzeit noch den Ausgleich kassierte.Danach unterlag man im Play-offgegen Uruguay.Die Stars der Zentralamerikaner sind die in Europa tätigen Gilberto Martínez Vidal (Brescia), Randall Azofeifa (Gent) und Álvaro Saborío (Bristol City),bis letzten Sommer drei JahParallelen zu WM-Gegner Chile re lang Stürmer Das von Oscar Washington Tabárez des FC Sion. trainierte Team hat offensichtliche Parallelen zu WM-Gegner Gemeinsamkeiten mit der chileniHonduras schen Auswahl von Marcelo Bielsa, aufdie die Schweiz im zweiten Das Spiel von Costa Rica ist ähnlich Gruppenspiel in Port Elizabeth tref- wie das von WM-Gegner Hondufen wird.Beide in Lateinamerika ras.Von der Spielanlage (beide sehr renommierte Trainer pflegen spielen meist mit einem klassischen eine ähnliche Philosophie,spielen in 4-4-2-System) und der individuellen der Regel mit einer Dreierkette in Klasse her ist Costa Rica ein guter der Abwehr und einem dichtenMitSparring-Partner im Hinblick auf telfeld in einem 3-5-2-System. die Partie gegen Honduras,auch Dennoch ist Chile,das die Südamewenn Letztere mit Wilson Palacios rika-Qualifikation aufbeeindru(Tottenham) und David Suazo (Inter ckende Weise nur einen Punkt hinter Mailand) zwei Weltklassespieler in Brasilien beendete,zurzeit noch ihren Reihen haben,die bei den einen Tick stärker einzuschätzen. «Tikos» fehlen.

Der erste Gegner in dieser Testspielreihe ist der zweifache Weltmeister von 1930 und 1950.In den letztenfünfzig Jahren büsstendie «Urus» zwar viel vom alten Glanz ein.Dochaktuell präsentieren sie sich als eineschlagkräftigeTruppe– bei denendie Stürmer Diego Forlán (Atlético Madrid) und Luis Suárez (AjaxAmsterdam) besonders herausstechen. Die «Celestes»(Himmelblauen) sind an der WM ebenfalls dabei,nachdem man sich als Fünfter der CONMEBOL-Zone im Entscheidungsspiel gegen Costa Rica durchsetzte.Am Turnier treffen sie dort aufGastgeber Südafrika sowie Mexiko und Frankreich.

Stadiontausch Die Partie Schweiz gegen Uruguay war ursprünglich im Zürcher Letzigrund vorgesehen gewesen. Doch wegen eines Risses in einem Stahlträger der Dachkonstruktion und den damit verbundenen Abklärungen, zeitintensiven Kontrollen sowie allfälligen Reparaturen untersagte die Stadt Zürich bis auf Weiteres sämtliche Veranstaltungen im Stadion Letzigrund. WM-Testspiel Schweiz vs. Uruguay: Wann: 3. März Wo: AFG Arena in St. Gallen Spielbeginn: 20.15 Uhr

Italien 5.Juni 2010 Genf,Stade de Geneve Für das letzte Vorbereitungsspiel vor dem Abflug Richtung Südafrika hat man sich keinen Geringeren als Weltmeister Italien ausgesucht.Die «Squadra Azzura»setztesich in der Qualifikation ziemlich souverän vor Irland durch,und der wieder eingestellte Marcello Lippi baut im Kern aufdie altbewährten Spieler, die 2006 in Deutschland den Titel holten.

Parallelen zu WM-Gegner Spanien

Das Prestige-Duell gegen Italien soll als Vorbereitung gegen den härtesten Gegner in der Gruppenphase, Europameister Spanien,dienen. Zwar sind die Spielphilosophien von Italienern und Spaniern unterschiedlich,aber in punkto individuelle Qualität und Wettbewerbsfähigkeit könnenParallelen gezogen werden. Da es an jungen Nachwuchskräften in Italien derzeit mangelt,werden bei den «Azzurri»wieder dieselben Stars um Andrea Pirlo (AC Milan), Gianluigi Buffon (Juventus Turin) undLuca Toni (AS Fiorentina) den Ton angeben.Das Spiel der Italiener steht und fällt mit dem Prunkstück der Abwehr,die aber mit Fabio Cannavaro und Giorgio Chiellini (beide Juventus Turin) nicht gerade die schnellsten Innenverteidiger hat.Im Sturm haben die Italiener dagegen mit Alberto Gilardino (AS Fiorentina),Giuseppe Rossi (FC Villarreal) und Fabio Quagliarella (SSC Napoli) viel Offensivpower. Fortsetzung aufSeite 47

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TESTSPIELE Like Chile

Sowohl Uruguay wie auch Chile, erster WM-Gegner der Schweiz, spielen in der Regel mit einer Dreierkette in der Abwehr und einem dichten Mittelfeld in einem 3-5-2System. Der Star von den «Celestes» ist Diego Forlán von Atlético Madrid.

Like Honduras

Vom Spielsystem und der individuellen Klasse her ist Costa Rica ein guter SparringPartner im Hinblick aufdas WM-Spiel gegen Honduras, auch wenn Letztere mit Wilson Palacios (Tottenham) und David Suazo (Inter Mailand) mehr Qualität im Team haben.

Like Spanien

In punkto individuelle Qualität und Wettbewerbsfähigkeit können Parallelen zwischen Italien und WM-Gegner Spanien gezogen werden. Europameister Spanien spielt jedoch offensiver Fussball – und ist im Mittelfeld den Italienern überlegen.

Uruguay Mögliche Aufstellung (3-5-2)

FORLÁN

SUÁREZ

GARGANOEGURENFERNÁNDEZPEREIRALODEIRO SCOTTI

LUGANO

CÁCERES

MUSLERA

Costa Rica Mögliche Aufstellung (4-4-2)

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Die Stars vonWMGegner Chile Humberto Suazo (28), Real Zaragoza Aufdiesen Stürmer muss unsere Abwehr besonders gut aufpassen. Suazo erzielte in der WM-Qualifikation für Chile zehn Tore. Arturo Vidal (22), Bayer Leverkusen Er zieht neben Tranquillo Barnetta und hinter Eren Derdiyok im Zentrum des Bundesliga-Leaders die Fäden. Er ist technisch stark und kaum vom Ball zu trennen – zumindest nicht mit fairen Mitteln. Mauricio Isla (21), Udinese Calcio Der Abwehrspieler gehört bei Gökhan Inlers Udinese meist zur Startformation. Alexis Sanchez (21), Udinese Der Stürmer spielt ebenfalls bei Udinese in der Serie A. Im vergangenen Sommer war er bei ManU im Gespräch.

RUÍZSABORÍO VIDALSIRIASCENTENOAZOFEIFA MARINMILLERMARTÍNEZBOLAÑOS

NAVAS

Luis Jiménez (25), FC Parma Blerim Dzemailis Teamkollege gehört Inter Mailand. Der Mittelfeldspieler spielte zu Beginn der Saison zudem in der Premier League bei West Ham United. Gonzalo Jara (24), West Bromwich Auch der Innenverteidiger ist die englische Härte aus der Premier League gewohnt. Carlos Carmona (23), Reggina Calcio Er kämpft in Regginas Mittelfeld gegen den Abstieg in die Serie C.

Italien Mögliche Aufstellung (4-4-2)

TONIGILARDINO ZAMBROTTACANNAVAROCHIELLINIGROSSO PEPEPIRLODE ROSSIMONTOLIVO

BUFFON

Matias Fernandez (23), Lissabon Er wirkt im offensiven Mittelfeld. Bereits als 20-Jähriger wurde er zu Chiles Spieler des Jahres gewählt. Fabian Orellana (24), Xerez Er soll für Xerez die Toregegen den Abstieg erzielen. Bisher trafer in elf Einsätzen zwei Mal. Pablo Contreras (31, Thessaloniki Der Innenverteidiger ist nicht nur routiniert, sondern auch ein Raubein: In dreizehn Einsätzen für Thessaloniki sah er schon sieben Mal die gelbe Karte.

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MEIN ABC

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TRANQUILLO BARNETTA

A

lessandro, mein Bruder (Bild).Obwohl er fünfJahre älter ist,nahmer mich immer überall mit,wenn er mit seinen Kollegen etwas unternommen hat.Auch über die räumliche Distanz haben wir viel Kontakt und ein super Verhältnis.Das ist nicht selbstverständlich.

B

arnettafan.ch, meine Homepage,die mein Bruder Alessandro gestaltet hat und unterhält.Er leitet auch den Verkaufmeiner handsignierten Trikots über das Internet. Mehr zum Thema unter: www.barnettafan.ch

Tranquillo Barnetta

E

hrlichkeit ist für mich sehr wichtig.Ich kann es nicht ausstehen,wenn mich jemand belügt oder hintergeht.

F

amilie ist für mich das Wichtigste im Leben.Wir haben täglich Kontakt.Als ich mit 19 ausgezogen bin,war es sehr schwierig.Ich freue mich immer sehr über ihren Besuch.

G

rillieren. An einem Sommertag geht nichts über ein gutes Stück Fleisch aufdem Grill.Ich grilliere gerne zuhause im Garten oder mit Freunden und Bekannten in St.Gallen.

K

C

D

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J

assen. Freue mich schon auf die nächste Zusammenkunft mit der Nationalmannschaft. Es macht viel Spass,mit Ludovic Magnin,Benni Huggel oder Marco Streller zu jassen. öln ist mein Wohnort,seit ich zu Bayer Leverkusen gewechselt bin.Es ist toll, hier zu leben.Speziell ist der Karneval,an dem eine Verkleidung Pflicht ist.Im vergangenen Jahr ging ich als Arzt.

onfoederatio Helvetica. Zum einen meine Heimat, zum anderen die einzigen Latein-Wörter,die ich kenne.

eutschland. Ich bin seit fast sechs Jahren hier und fühle mich sehr wohl.Meine Heimat ist und bleibt aber die Schweiz.

I

talien. Hier war ich früher immer in den Ferien.Ich habe auch den italienischen Pass, beherrsche die Sprache aber nicht sehr gut.

H

annover. Ich verbrachte sehr gute zwölfMonate in Hannover,obwohl ich während der Hälfte der Zeit verletzt war.Ich pflege noch immer Kontakt,und das nicht nur zu Spielern.

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ieblingsessen – das ist die Lasagne meiner Mutter:Das kulinarische Highlight, wenn ich nach St.Gallen komme.


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TRANQUILLO BARNETTA

MEIN ABC

TRANQUILLO BARNETTA IST MITTLERWEILE SEIT MEHR ALS FÜNF JAHREN IN DEUTSCHLAND AKTIV UND IST MIT SEINEM KLUB BAYER LEVERKUSEN IN DER TABELLENSPITZE DER BUNDESLIGA. TEXT: DOMINIC LEDERGERBER

M

eine Mutter ist die wichtigste Frau in meinem Leben. Sie ist sehr kritisch mit meinen Leistungen und dennoch haben wir einen super Draht zueinander.

N

R

otmonten, mein erster Fussballklub. Als ich viereinhalb Jahre alt war, nahm mich mein Bruder Alessandro dorthin mit.

S

onna, Nonno: Das sind meine Grosseltern väterlicherseits. Sie brachten das italienische Blut in die Familie.

t. Gallen, meine zweite fussballerische Station. Hier bin ich gross geworden und verbrachte meine schönste Zeit. Es war toll, den FC zuerst in der Fankurve anzufeuern und dann später selbst auf dem Platz zu stehen.

O

ore – hier habe ich noch Verbesserungspotenzial, meine Quote liegt zu tief. Mein schönstes Tor war an der WM 2006 in Dortmund gegen Togo vor 60 000 Schweizer Fans. Das war Wahnsinn!

stkurve. Hier stehen unsere lautesten und fantasievollsten Fans. Unser Zuschauerschnitt von über 23 000 pro Spiel ist einfach unglaublich.

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ate – das ist ein super Spiel für die PlayStation. Ich bin aber kein grosser Gamer. Am liebsten spiele ich FIFA mit meinen Kollegen.

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uillo. Meine Familie hat mir diesen Übernamen schon vor langer Zeit gegeben. Tranquillo war wohl zu lang.

W

illo – der Spitzname meines Vaters, der ebenfalls Tranquillo heisst. So kann man uns unterscheiden.

X

-mas. Weihnachten ist eine schöne Zeit. Wir feiern sie traditionell mit einem Christbaum, Geschenken und Lieder singen – ich bin aber kein grosser Sänger.

T

U

mwelt. Es ist wichtig, sie nicht im Abseits stehen zu lassen. Ich trenne den Abfall und spare Strom. Das sind kleine Sachen, die Grosses bewirken können.

V

erwandtschaft – nicht nur innerhalb der Familie, sondern auch innerhalb der Verwandtschaft herrscht ein guter Zusammenhalt.

Y

es Man. Das ist eine Komödie mit dem Schauspieler Jim Carrey, die ich unglaublich gut mag. Ich habe mich im Kino köstlich amüsiert.

Z

weikampf – weil ich körperlich nicht so robust bin, versuche ich, den Zweikämpfen mit meiner Schnelligkeit auszuweichen.

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Am 30.Oktober 2007 wurde in seinem Elternhaus Palacios jüngerer,damals 16jähriger Bruder entführt.Die Familie wurde daraufhin durch Lösegeldforderungen erpresst,aufwelche sie im November einging und 125 000 Pfund bezahlte.Edwin René wurde jedoch nicht freigelassen und blieb verschollen.Im Januar 2009 ging die Mutter an die Öffentlichkeit,um das Gespräch mit den Kidnappern zu suchen. Anfang Mai 2009 gestanden zwei Anführer einer Strassengang den Mord an Edwin,zeigten den Tatort und das Versteck. DNA-Tests bestätigten daraufhin,dass es sich bei den gefundenen Überresten um Wilsons Bruder handelte,der dann im Mai 2009 beerdigt wurde.

Unter diesem Kürzel ist das Nationalteam von Honduras unter den knapp 7,5 Millionen Einwohnern des Landes bekannt (das fast die dreifache Fläche der Schweiz besitzt).Palacios ist zusammen mit dem Starstürmer von Inter Mailand David Suazo das Aushängeschild der «Catrachos»,ein weiterer Kosename der Auswahl. Dabei tritt der Mittelfeldspieler im Gegensatz zu seinem Klub bei seiner Landesauswahl meist offensiver und torgefährlicher auf.In bisher 69 Einsätzen für die «Bicolor» – wie das Team wegen der Zweifarbigkeit seiner Trikots genannt wird – erzielte er fünfTore.

12:29 Uhr

La «H»

WM-Gegner

WILSON PALACIOS

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Mord

Der Transfer von Palacios 2009 von Wigan Athletic zu Tottenham Hotspur war der zweitteuerste Transfer aus der CONCACAF (Gemeinschaft der Verbände Nord-und Zentralamerikas sowie Karibik).Die «Spurs»bezahlten für denMittelfeldspieler rund 15 Mio. Euro.Dies war gleichzeitig auchder teuerste Wechsel in der Geschichte von Honduras,obwohl sein Teamkollege David Suazo 2007 für knapp 10 Mio. Euro von Cagliari zu Inter Mailand wechselte.Beim Schweizer WM-Vorrundengegner spielen also zwei der drei teuersten Spieler aller Zeiten aus Zentralamerika.

Rekordtransfer

EUROSOCCER ERKLÄRT

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Die Nummer zwölf der «Spurs» hat noch einen zweiten Spitznamen, der dem einer berühmten Zeichentrickfigur entspricht: Spongebob («Schwammkopf»). Der Ursprung desselben ist jedoch nicht restlos geklärt. Böse Zungen aus den Fanlagern von Motagua, dem grossen Lokalrivalen Olimpias aus Tegucigalpa, behaupten, dass der Name aus der Ähnlichkeit des Spielers mit der Cartoonfigur herrührt. In England hingegen behauptet man, die Bezeichnung stamme daher, dass Palacios hervorragende Qualitäten als Balleroberer hat und im übertragenen Sinn den Ball in ähnlic hem Masse anzieht, wie dies ein Sc hwamm mit Wasser kann.

Palacios wurde in Honduras beim R ekordmeister Club Deportivo Olimpia aus Tegucigalpa (22 Meisterschaftstitel) gross. Ende 2006 spielte er mit seinem Klub das prestigeträc htige Derby gegen CD Marathón aus San Pedro Sula – Olimpia und Marathón sind die zwei beliebtesten Vereine des Landes und pflegen eine intensive Rivalität zueinander –, das schnell mit 2:0 in Führung ging. Olimpia gab aber nicht auf, glich aus, und in der Schlussphase erzielte Palacios mit einem Jahrhunderttreffer das Siegtor: Er kontrollierte den Ball in der eigenen Platzhälfte und zimmerte den Ball aus über 50 Metern unter die La tte. Seither ist er in La teinamerika als «el mago», der Magier, bekannt.

Das magische Tor

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Spongebob

Palacios wurde 2007 von vielen Vereinen Lateinamerikas verfolgt, aber er wollte unbedingt in den eur opäischen Fussball. So absolvierte er eine ganze Reihe von Probetrainings: Zuerst probierte er sein Glück bei Roter Stern Belgrad, der aber die geforderte Transfersumme nicht aufbringen konnte. Nach einem erfolglosen Versuch bei AS Monaco wurde er von Arsenal London getestet. Bei den «Gunners» gefiel er Arséne Wenger, der aber auf dieser Position bereits über zu viele Alterna tiven verfügte. Deshalb empfahl der ArsenalCoach Palacios an Birmingam-Coach Steve Bruce weiter. Unter dem Trainer der «Blues» wurde er zur Leitfigur im Mittelfeld und machte sich schnell einen Namen in der Premier League . Ein Jahr später folgte Palacios Bruce auch zu Wigan Athletic, bevor er zu Tottenham an die White Hart Lane wechselte.

Entdecker Arséne Wenger

19.02.2010

TEXT: MARCOS GARCIA

VON ARSENE WENGER ENTDECKT, VON ENTFÜHRERN ERPRESST, FÜR MILLIONEN VERKAUFT – DER HONDURANISCHE MITTELFELDMOTOR WILSON PALACIOS IST EIN MANN DES SPEKTAKELS.

Palacios begeistert mit Zuckerpässen

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WM 2010

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SCHWEIZER IM AUSLAND

Derdiyok Der Star bei Bayer Leverkusen EINE ZWEISTELLIGE ANZAHL SAISONTORE HATTE SICHEREN DERDIYOK ALS SAISONZIELGESETZT.ZWÖLF RUNDEN VOR SCHLUSS HAT ER DIES SCHON GESCHAFFT. TEXT:UELI ZOSS Eren Derdiyok ist knapp vier Monate vor der WM 2010 in Südafrika in Hochform. Nicht mal einen Bluterguss an der Achillessehne konnte verhindern,dass das Stürmertalent in Bochum zum 1:1 traf.Im darauf folgenden Heimspiel erzielte er bei dem 2:1 gegen Wolfsburg mit einem kuriosen Pingpong-Tor über Umwege seinen zehnten Saisontreffer. Erst musste WolfsburgTorhüter André Lenz im offiziellen Spielbericht das 0:2 als Eigentor aufseine Kappe nehmen, Experten der Deutschen Fussball-Liga zerbrachen sich aber nochmals die Köpfe über diesen Treffer und schrieben ihn schliesslich Derdiyok zu.Sein Kopfball an die Latte war definitiv via Lenz im Tor gelandet. «Ich habe den Goalie zu diesem Fehler gezwungen.Letztlich ist es wichtig,dass wir gewonnen haben»,erklärte Derdiyok,der im Spiel gegen Wolfsburg nicht nur das umstrittene Tor schoss,sondern auch sonst eine Top-Leistung zeigte:Der Torjäger schoss sieben Mal aufs Tor,davon zwei Mal per Fallrückzieher,er grätschte und liefunermüdlich verlorenen Bällen hinterher und verrichtete viel Defensivarbeit.«Sensationell,wie er nach hinten mithalf»,wurde der

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Nationalspieler von Wolfsburgs Trainer Lorenz-Günther Köstner gelobt. Manch einer ging in der Winterpause davon aus,Derdiyok sei das Bauernopfer für eine Rückkehr von Patrick Helmes,der

Unsere Nationalspieler

Es fehlen nur noch wenige Monate für den Start der WM. Zwei Söldner, die bereits in Hochform sind: Eren Derdiyok und Tranquillo Barnetta. Die Leverkusener kämpfen in der Bundesliga um den Meistertitel. Philipp Degen, Johan Djourou und Philippe Senderos kämpfen in der Premier League hingegen noch um einen Stammplatz. nach einem Kreuzbandriss wieder fit ist. Doch Bayer-Trainer Jupp Heynckes behält den Schweizer in der Stammformation. Mit dem Treffer gegen Wolfsburg rückte Derdiyok aufRang 5 der Torjägerliste der Bundesliga vor.Nur Teamkollege Stefan Kiessling mit 13 Toren,der Dortmunder Lucas Barrios,sein Nürnberger NatiTeamkollege Albert Bunjaku und Schalkes Kevin Kuranyi (je 11 Tore) lagen zu diesem Zeitpunkt vor dem ehemaligen Stürmer des FC Basel.Noch ist Derdiyoks Torhunger aber nicht gestillt.«Eine zweistellige Marke ist mein Ziel»,hatte er gesagt,«es können aber auch 13 bis 15 Tore sein.»

Unsere Söldner unter der Lupe UNSER WM-KADER SPIELT IN DEN TOP-LIGEN EUROPAS.EURO SOCCER NIMMT DIE NATIONALSPIELER UNTER DIE LUPE.

BUNDESLIGA Steve von Bergen und der U21-Internationale Fabian Lustenberger (o.) stehen mit Schlusslicht Hertha weiter mit dem Rücken zur Wand.Das Schweizer Duo trug zuletzt wenig zu einer Verbesserung der Tabellenlage bei.Von Bergen musste manchmalgaraufdie Ersatzbank,Lustenberger zeigte wiederholt diskrete Leistungen.Mitten im Abstiegskampfsteckt ebenfalls Mario Eggimann mit Hannover.Das 1:4 in Dortmund bedeutete die achte Niederlage in Folge.Auch Albert Bunjaku und Daniel Gygax zittern mit Nürnberg um den Ligaerhalt – trotz des 1:1 gegen Bayern München.Keeper Diego Benaglio ist nach einer SchleimbeutelOperation bei Wolfsburg rekonvaleszent. Pirmin Schwegler (r.)gab beim 0:0 beim Hamburger SV nach einem Bänderriss sein Comeback für Eintracht.Die Frankfurter träumen von der Europa League,auch dank einem Christoph Spycher in Bestform. Eren Derdiyok und Tranquillo Barnetta gehören weiterhin zu den Aktivposten bei Bayer Leverkusen.


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20:43 Uhr

PREMIER LEAGUE Philippe Senderos (r.) musste wegen Rückenbeschwerden eine Zwangspause einlegen. Nicht zum ersten Mal, dass es ihn an dieser Stelle zwickte. West Hams Valon Behrami ist in Top-Form, zittert mit seinem Klub aber vor der Relegation in die zweithöchste Spielklasse. Johan Djourou (u.) ist nach seiner Knie-Operation bei Arsenal London wieder auf dem Weg zurück. Philipp Degen fightet beim FC Liverpool nach wie vor um einen Stammplatz.

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LIGUE 1 Stéphane Grichting (o.) zog sich beim 1:0 gegen Rennes eine Schnittwunde am Knöchel zu und musste einige Tage pausieren. Almen Abdi (Le Mans, r.) und Gelson Fernandes (St-Etienne, u.) stecken mitten im Abstiegskampf.

EREDIVISIE

SERIE A Im Abstiegskampf steckt Stephan Lichtsteiner (l.) mit Lazio Rom. Immerhin gewann Lazio bei der Premiere des neuen Trainers Edy Reja. Lichtsteiner rückte wieder ins rechte Mittelfeld vor. Mittelfeldmotor Gökhan Inler (r.) fasste mit Udinese beim 0:3 bei Genoa die zwölfte Niederlage. Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt nur noch einen Punkt. Bei Sampdoria ist Linksverteidiger Reto Ziegler ein sicherer Wert, Marco Padalino kämpft um seinen Stammplatz. Alain Nef spielt in der Serie B bei Triestina regelmässig. Blerim Dzemaili (u.r.) fällt wegen einer Knieverletzung bei Parma Wochen aus.

Blaise Nkufo, Torgarant bei Twente Enschede, zieht es Gerüchten zufolge im Sommer über den grossen Teich in die Major League Soccer zu den Seattle Sounders. Sein prominentester Mitspieler wäre Freddie Ljungberg, 75-facher schwedischer Internationaler und ExArsenal-Star.

PRIMERA DIVISION Die Rückrunde hatte so gut angefangen bei Fabio Coltorti im Tor von Racing Santander. Doch beim 0:3 gegen Malaga riss die Erfolgsserie. Eine Woche später gab es gegen den FC Barcelona ein 4:0 – und Coltorti wurde als einer der Hauptschuldigen bezeichnet.


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21.02.2010

WM 2010

22:48 Uhr

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U17

Seferovic «Ich bin in Florenz, um im 1. Team zu spielen» KURZ NACH SEINER BEFÖRDERUNG ZU DEN PROFIS VON GC VERLIESS HARIS SEFEROVIC DIE ZÜRCHER RICHTUNG FLORENZ. MIT EUROSOCCER SPRACH DER WELTMEISTER ÜBER SEINE ZIELE.

r-Team

meiste Das Welt

TEXT:MARCO PLANAS

Der Weg ins Ausland

Bis vor Kurzem lebte Haris Seferovic bei seinen Eltern in Sursee. Wenige Wochen nachdem der U17-Weltmeister von GC ins A-Kader befördert wurde, wechselte er für drei

Millionen Franken zum AC Florenz. Im vergangenen Jahr spielte «La Viola» in der Champions League. Bereits vor zwei Jahren lotsten die Toskaner einen anderen Schweizer Youngster in den Süden: Zdravko Kuzmanovic wechselte als 19-Jähriger, spielt aber mittlerweile beim VfB Stuttgart.

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Haris Seferovic war mit seinen fünf Toren der grosse Star an der U17WM in Nigeria.Sein Treffer im Final gegen den Gastgeber sicherte der Schweiz den ersten Fussball-Weltmeistertitel der Geschichte.«Diesen Moment werde ich mein Leben lang nicht vergessen.An das Final erinnere mich,als ob es gestern gewesen wäre»,schwärmt das mittlerweile 18-jährige Sturmtalent.Die Stimmung im Team sei genial gewesen und habe den Überraschungserfolg überhaupt erst möglich gemacht. Nach dem Weltmeistertitel ging es bei Seferovic,der in seiner Freizeit gerne Tischtennisund PlayStation spielt,Schlag aufSchlag.Zuerst die Nominierung ins A-Kader bei den Grasshoppers, wenige Wochen später der Wechsel für rund dreiMillionen Franken zum AC Florenz in die italienische Serie A.Dieser Schritt wurde nicht von allen Seiten gutgeheissen.Kritiker meinten,es sei zu früh,ins Ausland zu wechseln.Seferovic ist aber überzeugt,dass er es in Italien schaffen wird:«Um im Fussball weiterzukommen,muss man manchmal schwierige Entscheidungen treffen. Ich habe den Verein gewechselt,weil ich weiss,dass ich mich bei Florenz durchsetzen kann.» In den ersten Wochen in seiner neuen Heimat hatte die Schweizer Sturmhoffnung mit einer Verletzung zu kämpfen.Nun geht es aber aufwärts,die Trainingsfortschritte sind deutlich erkennbar und die Ziele dementsprechend hoch:«Ich bin nicht nach Florenz gekommen,um nur im Nachwuchs zu spielen.Ich trainiere mit der ersten Mannschaft und

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hoffe,noch in dieser Saison erste Minuten in der höchsten italienischen Liga absolvieren zu dürfen.»Trotz dieser grossen Ziele setzt sich Seferovic nicht unter Druck:«Ich bin jung und habenoch Zeit,mich weiterzuentwickeln.In ein,zwei Jahren möchte ich aber zur Stammmannschaft gehören.» Bis Sommer lebt Seferovic im vereinseigenen Fussballinternat.Dort hat er die Möglichkeit,neben den Trainings fleissig Italienisch zu büffeln,um sich mit seinen Mitspielern schnellstmöglich verständigen zu können.«Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen,allen voran Stevan Jovetic.Wenn ich erst mal die sprachliche Barriere überwunden habe,werde ich sicherlich weitere Kontakte knüpfen können»,ist Seferovic überzeugt.Natürlich hat er auch schon seine neue Heimat erkundet:«Florenz ist eine wunderschöne alte Stadt.Das italienische Ambiente gefällt mir.» Schon als kleiner Junge träumte der Jungstürmer davon,einmal Fussball-Profi zu werden und bei einem grossen Verein einen Vertrag zu unterschreiben.«Als Kind spielte ich zuerst beim FC Sursee,dann beim FC Luzern.Wirklich geglaubt,dass ich es zum Profi schaffen kann,habe ich allerdings erst nach meinem Wechsel zur U16-Mannschaft der Grasshoppers»,verrät der bosnisch-serbische Doppelbürger.Was seine fussballerische Zukunft angeht,reiztihn auch die spanische,englische und deutsche Liga.Was dasNationalteam betrifft,steht sein Entschluss fest: «Egal,was in den bosnischen Medien geschrieben wurde – ich habe mich entschieden.Ich möchte auch in Zukunft für die Schweizer Nationalmannschaft auflaufen.»

So läuft’s unseren Weltmeistern Nassim Ben Khalifa: Die Gerüchte um einen möglichen Transfer des Stürmerssind beendet:GC verkaufte für 2,4 Mio. Franken sein zweites Sturmtalent an den VfL Wolfsburg.Khalifa hat dort einen Vertrag bis 2014. Charyl Chappuis: Er durfte im Testspiel GC gegen Kriens Mitte Februar früher als erwartet auf den Platz.Nach einer Verletzung von Vullnet Basha wurde Chappuis in der 27.Minute eingewechselt.Aber auch er konnte die 1:2-Niederlage nicht verhindern. Granit Xhaka: Der Mittelfeldspieler spielte im Testspiel Basel gegen Thun (2:0) durch und zeigte eine solide Leistung. Ricardo Rodriguez Der Verteidiger sammelte in der Vorbereitung Spielminuten mit demersten Team des FCZ.In der Meisterschaft wurde ernoch nicht eingesetzt. Andre Goncalves Der rechte Abwehrspieler musste Anfangs Februar mit der U21 des FC Zürich gegen den FC Tuggen unten durch.Seine Mannschaft verlor gleich mit 2:6.Goncalves wurde zur Pause ausgewechselt.


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Schweizer Talent bei Arsenal London

DER 16-JÄHRIGE SCHWEIZER MARTIN ANGHA SPIELTE LANGE FÜR DEN FC ZÜRICHIN DER COCA-COLA JUNIOR LEAGUE.IM JANUAR WECHSELTE ER NUN ZU SEINEM TRAUMVEREIN ARSENAL LONDON. Anfang 2008 spielte Martin Angha noch in der Coca-Cola Junior League.Der damals 14-Jährige gewann einen Fotowettbewerb von Coca-Cola und EUROSOCCER und durfte einen Tag mit Philipp Degen verbingen,der damals noch bei Borussia Dortmund spielte. Vor wenigen Wochen trafen sich der Schweizer Nationalspieler und das Jungtalent wieder – im Emirates Stadium von Arsenal London.Degen nahm beim SpielArsenal gegen Liverpool aufder Bank Platz,als ihn Martin von hinten aufdie Schulter tippte.«Hallo Philipp! Kennst Du mich noch?» Der 16-jährige Luzernerspieltmittlerweile selbst in Eng-

Die Stars von morgen

land,wechselte Anfang 2010 zu den Junioren von Arsenal London und besucht regelmässig die Spiele der Profis.Degen war überrascht, im Stadion aufSchweizerdeutsch angesprochen zu werden,hatte aber nicht viel Zeit,sich mit Martin zu unterhalten,da er kurz darauf eingewechselt wurde. Pünktlich zu seinem 16.Geburtstag konnte sich Martin seinem Traumverein anschliessen.«Arsenal war immer mein Lieblingsklub,vor allem wegen Thierry Henry und Patrick Vieira.» In Martins Zimmer in London hängen nun Poster der Stars, denen der Schweizer vielleicht schon bald nacheifern könnte.

Als Martin mit dem FCZ in der Coca-Cola Junior League spielte, kam es zum ersten Kontakt mit den «Gunners».An einem Juniorenturnier in Wil trafder FCZ aufArsenal London.Martin überzeugte und wurde zum Probetraining nach London eingeladen. Die Trainer in London waren von Martins Fähigkeiten schnell überzeugt,wechseln durfte er aber erst nach seinem 16.Geburtstagim letzten Januar.Und so wohnt Martin heute bei der Klub-Gastmutter Noreen,bei der schon Stars wie Philippe Senderos oder Cesc Fabregas an das «Gunner»-Leben herangeführt wurden.

Seine 1,86 m bei 74 kg lassen erahnen,dass Martin Angha ein Verteidiger mit Gardemassen werden könnte.Der 16-jährige Schweizer ist der jüngste Spieler in Arsenals U18.

Martin Angha (16), Verteidiger Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Fussball,Laptop, Schiff Traum-Auto? Porsche Cayenne und Audi R8 Lieblings-Serie?

«2and a halfmen» Lieblings-Essen? Raclette Lieblings-Musiker? Akon LieblingsSchauspieler? Charlie Sheen Lieblings-Fach? Sport-Ernährung

Lieblings-Magazin? «4-4-2»,«Eurosoccer» Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen? Oliver Kahn – «Ich» Lieblings-Klub? Arsenal London Vorbilder? Patrick Vieira und Rio Ferdinand

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie sich gerne mal unterhalten? Roger Federer Welches Model würden Sie gerne mal treffen? Cheryl Cole Ihre bitterste Niederlage? Jede ist bitter

PRESENTED BY

Haben Sie Rituale vor der Spiel? Ich mache immer alles zuerst mit links Ihr grösster Sieg? 5:1 mit Arsenals U18 gegen Chelsea Was schätzen Sie an einem Mitspieler? Freundschaft


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WM 2010

21.02.2010

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LIVE AUS SÜDAFRIKA

Live aus Cape Town

Grillwurst in Südafrika DIE WM 2010 RÜCKT IMMER NÄHER – DAS SPÜRT MAN AUCH IN SÜDAFRIKA: BAUSTELLEN UND STAUS GIBT’S IMMER SELTENER,HÄUSER UND HÖFE AM KAP DER GUTEN HOFFNUNG SIND HERAUSGEPUTZT.SOGAR DIE ARBEITSLOSENUND KRIMINALITÄTSRATE SINKT. TEXT:ANDY POSNER Als im Februar Präsiker hat.Vielleicht ist aber auch eindent Jakob Zuma in Be- fach die Euphorie im Land zu gross: gleitung von Nelson Niemand in der noch jungen RegenMandela samt Familie in Cape Town bogen-Nation will sich die VorfreuHofhielten,war dies ein Highlight de aufdie WM nehmen lassen. für die gesamte Bevölkerung.Mit Und sowieso:Die Gebräuche im einem «symbolischen Marsch» aus südlichsten Land Afrikas sind eindem Gefängnis Drakenstein bei fach anders als in Europa.Dies werKapstadt gedachten Tausende von den – wie ich – auch die Fans an Südafrikanern desJahrestagsder der WM im Juni zu spüren bekomFreilassung Mandelas:Es war das men.Einmal stolperte ich beim Gezwanzigste Jubiläum der Haftenthen.Prompt entschuldigte sich ein lassung von Mandela ausRobbenPassant dafür.Zuerst dachte ich,er Island.Gleichzeitig war dieser fühle sich wohl verantwortlich für Event nach der WM-Gruppen-Ausden unebenen Asphalt.Ich wunderte losung im Dezember mich zwar,liefaber die zweite Bewährungsmit einem «no proParty-Volk Sport-Events sind Probe für Sicherheitsblem» weiter. für die Südafrikaner auch Als ich das immer ein Grund zum Feiern. nächste Mal So auch beim letzten Oldtimerwieder in eine Rennen in Killarney (u.). ähnliche Situation geriet, musste ich aber dieser «Entschuldigung» nachgehen.Ich fragte nach und erhielt eine verblüffende Antwort.Ich erfuhr,dass kräfte,Bevölkerung und man in der afrikanischen Kultur keiOrganisatoren. ne Schadenfreude kenne und das Verblüffend ist,dass Präsident Mitgefühl für ein Missgeschick desZuma auch nach dem Bekanntwerhalb sofort mitgeteilt werden müsse. den eines weiteren unehelichen KinWenig Mitgefühl gibt es hingedes – und somit mindestens zwanzig gen im Rugby,nachCricket derponachgewiesenen Kindern – immer pulärste Sport in Südafrika.Desnoch verhältnismässig wenige Kritihalb kam es wegen einer geplanten

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Bewährungsprobe Anfang Februar gedachten Tausende von Südafrikanern mit einem «symbolischen Marsch» aus dem Gefängnis Drakenstein bei Kapstadt dem 20. Jahrestag der Freilassung ihres Nationalhelden und Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela. Dieser Event war gleichzeitig eine Bewährungsprobe für die Sicherheitskräfte und WM-Organisatoren im Land. Eine geglückte Prüfung: Probleme mit der Sicherheit gab es keine.

Rugby-Partie auch fast zu einem Eklat,als ein bereits lang geplantes Freundschaftsspiel abgesagt wurde.Schuld wardie FIFA,die sich weigerte,die parallel stattfindendeSportveranstaltung zu akzeptieren.Das war sogar für vielendem Soccer wohlwollend gestimmten Fans zuviel.Es folgten harte Auseinandersetzungen,und zum Schluss wurde doch noch ein Termin gefunden.Rugby-Spiele bedeuten für die Südafrikaner Party pur.Damit meist verbunden sind vor allemGrillierenund Trinken.Aber Achtung,verwechseln Sie das nie mit einem Barbeque.Erstens istes ein BRAAIund zweitens habendie Amerikaner und die Australier das Barbeque den Südafrikanern nachgeahmt.Denn bereits die Ureinwohner der Koikoi habenin Metallwannen grilliert. Der grösste Unterschied ist aber nicht der Name,sondern das Essen. In Südafrika gibt es nur die original «Borewors»(Afrikaans für «Burenwurst»),die gerollt wie ein «Nuss-


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20:25 Uhr

schneck» gebraten und mit viel Bier und etwas Salat vertilgt wird. Danach geht es weiter mit Brandy mit Cola und Shots, wobei ein bekannter Kräuterlikör aus Deutschland der populärste ist – egal ob bei Live-Veranstaltungen wie beim letzten Oldtimer-Rennen in Killarney oder einfach nur zuhause. Zur WM sollen nun aber verschiedene Kampagnen gestartet werden, die den übermässigen Alkoholkonsum eindämmen sollen. Ein Unternehmen, das aber zum Misserfolg verdammt zu sein scheint. Manch Tourist wird sich wundern, dass sogar im TV-Programm viel Alkoholwerbung läuft. Ausserdem wollen die Südafrikaner das Pro-

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Nelson Mandela Der 91-jährige Friedensnobelpreisträger ist ein Held in Südafrika. 1994 wurde er bei der ersten demokratischen Wahl in Südafrika zum Präsidenten gewählt.

Andy Posner meets Hollywood

VIP’s in Südafrika EUROSOCCER-Reporter Andy Posner gefällt’s in Südafrika. Erst kürzlich traf er die US-Schauspieler Morgan Freeman, Clint Eastwood (o.) und Matt Damon (u.).

blem Alkohol als keines ansehen. Trotzdem: Nüchtern betrachtet sind die Folgen nicht übersehbar. Alkoholismus ist in Südafrika neben AIDS, Arbeitslosigkeit und Analphabetismus immer noch so problematisch wie sonst kaum woanders in der Welt. Doch nicht nur der hohe Alkoholkonsum beschäftigt momentan die Politik. Die in der Ansprache zur Lage der Nation angesprochenen gesteigerten Investitionen werden hoffentlich auch nach 2010 noch bestehen. Daran glauben aber nicht alle. Ein Taxifahrer sagte erst kürzlich zu mir, dass die Welt schon nach dem Final am 12. Juli Südafrika vergessen haben wird – ausser, wenn das Land Weltmeister geworden ist.

Ein Star, der besonders von der Stimmung in Südafrika angetan war, ist Matt Damon. Der US-Schauspieler war bei seinem letzen Dreh für «Invictus» vom Land und den Leuten so angetan, dass er nicht nur ein paar Brocken Afrikaans und Xhosa lernte, sondern gleich samt Familie für drei Monate nach Kapstadt übersiedelte. Gut gelaunt machte er sogar beim populären Fahrradrennen mit und liess sich mitunter sogar mit mir als Statist fotografieren. Dabei wirkte der US-Schauspieler beim Gespräch ganz wie ein Kumpel aus der Nachbarschaft. Ebenso entspannt waren auch Clint Eastwood und Morgan Freeman, die sich beim

Rumalbern mit dem Soweto Gentleman Orchestra von mir fotografieren liessen. Freeman, diesjährig Oscar-Nominierter, antwortete auf meine Frage, ob sie sich immer so offen zeigen würden: «Wo gibt es so etwas schon, sicher nur in Afrika» und spielte auch auf den sonst eher fotoscheuen Eastwood an, der sonst lieber nicht privat fotografiert werden will.


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WM 2010

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15:44 Uhr

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FANREISE

Mit

UND

nach Südafrika UNTERSTÜTZEN SIE UNSER NATIONALTEAM LIVE VOR ORT UND ERLEBEN SIE AM KAP FUSSBALL-BEGEISTERUNG PUR.BEGLEITET WIRD DIE REISE VON EINEM PROMINENTEN STAR AUS DER SCHWEIZER FUSSBALL-SZENE.EIN ERLEBNIS FÜR JEDEN FUSSBALL- UND SÜDAFRIKA-FAN.SIE VERBRINGEN DREI NÄCHTE IN DER PREISGEKRÖNTEN UND LUXURIÖSEN KARIEGA GAME LODGE UND WÄHLEN AUS DREI UNTERKUNFTSMÖGLICHKEITEN AUS.

Das Programm 1./2.Tag:Johannesburg/ Drakensberge Am späten Abend Flug mit Swiss von Zürich nach Johannesburg und anschliessend Transfer in die Drakensberge.Ankunft am Nachmittag.Übernachtung Drakensberg Sun o.ä. 3.Tag:Drakensberge Gesamter Tag zur freien Verfügung.Verbringen Sie den Tag mit Wanderungen und weiteren Aktivitäten in diesem einzigartigen Gebiet.Die bis zu 3482 Meter hohen Drakensberge sind das höchste Gebirge des südlichen Afrika.Aufgrund der klaren Bergluft fernab der Zivilisation,der zahlreichen Wasserfälle,Wildblumen,Vogelwelt und der vielen hohen Berge sind sie ein beliebtes Touristenziel. Übernachtung Drakensberg Sun o.ä.

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4.Tag:Drakensberge – Durban/Umhlanga Nach dem Frühstück verlassen Sie die Drakensberge und fahren weiter Richtung Durban.Sie passieren dabei die Hügel des KwaZulu Natal,bevor Sie den Indischen Ozean erblicken. Durban liegt an der südöstlichen Küste Südafrikas in der Provinz KwaZulu Natal.Übernachtung Holiday Inn Express Umhlanga o.ä.

Transfer zum Stadion.Spiel Schweiz gegen Spanien.Übernachtung Holiday Inn Express Umhlanga o.ä. 7.Tag:Durban – Mthatha Nach dem Frühstück geht die Reise weiter nach Mthatha im Herzen der Wild Coast.Übernachtung Garden Court Mthatha o.ä.

5.Tag:Durban/Umhlanga Ganztages-Ausflug nach Durban und Umgebung.Highlights: Marine Parade,Hafen,Universität Natal,Botanischer Garten, Indischer Markt und uShaka Marine World (fakultativ). Übernachtung Holiday Inn Express o.ä.

8.– 10.Tag:Kariega Game Reserve Transfer in das private Wildreservat Kariega.Die nächsten drei Tage verbringen Sie in einer luxuriösen und einzigartigen Lodge.Sie erfahren einiges über die Flora und Fauna Südafrikas.Drei Übernachtungen Kariega Private Game Reserve o.ä.

6.Tag: Schweiz – Spanien Der Morgen steht Ihnen zur freien Verfügung.Am Nachmittag

Kariega Game Reserve Das 9000 ha grosse malariafreie Wildreservat beheimatet

März 2010

mehr als 25 Tierarten,unter ihnen auch die «Big 5».Dem Gast stehen tolle Aktivitäten wie Tierbeobachtungen,Kanu fahren,Fischen,Mountainbiken sowie Bootsfahrten aufdem Fluss zur Auswahl.Die Lodge bietet drei unterschiedliche Unterkunftskategorien an.Das Homestead (4*),die Ukhozi Lodge (4.5*) und die River Lodge (5*) verfügen alle über grosszügig und komfortabel eingerichtete Zimmer. 11.Tag: Schweiz – Chile Am Nachmittag Transfer nach Port Elizabeth und Besuch des zweiten Gruppenspiels,Schweiz gegen Chile. Nach dem Spiel Fahrt nach Wilderness.Übernachtung Wilderness Hotel o.ä.


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15:44 Uhr

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FANREISE

e eiisse nrre an F Fa Preis

17 Tage ab/bis Zürich 11.06.2010 – 27.06.2010 Preis pro Person in CHF DZ CHF 10’990 EZ CHF 14’940 Der Basispreis ist in der Kariega Homestead Lodge (8.–10. Tag).

WM-Tickets (für alle drei Qualifikationsspiele) Kategorie 1* CHF 650 Kategorie 2* CHF 460

Ihre Vorteile

Deutsch sprechende «Knecht»-Reiseleitung ab/bis Schweiz, privates Wildreservat in Südafrika * Gerne besorgen wir Ihnen die Eintrittskarten für die drei Qualifikationsspiele der Schweiz zu obigen Preisen. Bearbeitungsgebühr pro Auftrag: CHF 100

WM 2010

Die Reise wird von einem prominenten Fussball-Star aus der Schweiz begleitet!

12. Tag: Garden Route Heute erkunden Sie die bekannte und traumhafte Garden Route. Höhepunkte: Plettenberg Bay, Monkeyland, Birds of Eden und eine Bootsfahrt in der Lagune von Knysna. Übernachtung Wilderness Hotel o.ä. 13. Tag: Wilderness – Graaff Reniet Fahrt nach Graaff Reniet – auf halber Strecke zum nächsten Spielort Bloemfontein. Übernachtung Karoo Park Guest House o.ä. 14. Tag: Graaff Reniet – Bloemfontein Transfer nach Bloemfontein. Bloemfontein hat aufgrund seines Blumenreichtums und des jährlich stattfindenden Rosen-Festivals auch den Beinamen «Stadt der Rosen». Weitere Sehenswürdigkeiten

sind das Naturkundemuseum und der Botanische Garten. Übernachtung Bains Game Lodge o.ä. 15. Tag: Schweiz – Honduras Der Morgen steht zur freien Verfügung. Am Nachmittag Transfer zum Stadion. Besuch des Qualifikationsspiels zwischen der Schweiz und Honduras. Transfer zurück zur Unterkunft. Übernachtung Bains Game Lodge o.ä. 16. Tag: Bloemfontein – Johannesburg Transfer zum Flughafen Johannesburg OR Tambo. Die Fahrzeit dauert rund sechs Stunden. Am Abend Rückflug in die Schweiz mit Swiss International Airlines. 17. Tag: Zürich Frühmorgens Ankunft in Zürich.

Im Preis inbegriffen Linienflüge mit Swiss International Airlines (Economy-Klasse)

Flughafentaxen (CHF 355, Stand Dez. 09) Übernachtungen gemäss Reiseverlauf 15-mal Frühstück, 4 Mittag- und 8 Abendessen 4 Pirschfahrten und Aktivitäten Kariega Aktivitäten/Ausflüge gemäss Programm Nationalparkgebühren Alle Flug- und Landtransfers Ausführliche Reisedokumentation

Schnell ausfüllen und Plätze sichern!

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WM 2010

21.02.2010

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DEUTSCHLAND

Deutschland noch nicht ready für die WM! ZOFF IN DER VERBANDSSPITZE OHNE ENDE:SEIT WOCHEN HÄNGT DER HAUSSEGEN BEIM DFB SCHIEF.DOCH AUCH DAS NATIONALTEAM HAT MEHR PROBLEME ALS BISHER ANGENOMMEN.DIE MANNSCHAFT PRÄSENTIERT SICH OHNE KLARES KONZEPT,OHNE SYSTEM UND FIXPUNKTE. TEXT:CHRISTIAN ORTLEPP

Sturmproblem

Spielt Joachim Löw(o.) sein Lieblingssystem mit einer «Doppel-Sechs», schliesstdas einen Zwei-Mann-Sturm (fast) aus. Gegen Russland und Aserbaidschan setzte der Bundestrainernur aufeinen Stürmer. Klose (München), Helmes (Leverkusen) und Cacau (Stuttgart) sitzen dabei oftaufder Bank. Denn auch Gomez (München) und Kiessling (Leverkusen) sind aktuell noch keineTor-Garanten. Zudem istPodolski beim 1. FC Köln immer mehr einProblemfall.

Miroslav Klose

Stefan Kiessling Patrick Helmes

Mario Gomez

Luxusproblem Mittelfeld Mesut Özil

Andreas Beck

Marcel Schäfer

Marcell Jansen

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Ein Luxusproblem hat Löw im Mittelfeld,

Piotr Trochowski zumal Schweinsteiger nicht mehr aufdie

Baustelle Abwehr

Jerome Boateng

Marko Marin

Schalkes Westermann, in der Innenverteidigung neben Mertesacker gesetzt, ist nach einer Meniskus-Operation noch im Krankenstand. Bei anderen Kandidaten häufen sich die Probleme: Friedrich kämpft mit Hertha um den Klassenerhalt. Tasci kommt, dank des Trainerwechsels beim VfB Stuttgart, erst wieder langsam in Tritt. Dass nunmehr sogar wieder Huth, der bei Stoke City spielt, ins Kader berufen wurde, muss als Notlösung gesehen werden. Deshalb dürfte Löws Casting-Show weitergehen, zumal aufder linken Abwehrseite mit den beiden Hamburgern Boateng und Jansen sowie Hoffenheims Beck und Wolfsburgs Schäfer vier Spieler zur Verfügung stehen, aber keiner eine herausragende Rolle spielt.

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Seite abgeschoben werden will. Der Erfolg mit dem FC Bayern gibt ihm Recht – und setzt Löw unter Zugzwang. Die Lösung: Schweinsteiger neben Ballack auf der «Doppel-Sechs».Zudemstehen Löw bei seinem bevorzugten 4-2-3-1-System mit Özil (Bremen), Trochowski (Hamburg), Kroos (Leverkusen), Marin (Bremen) sowie Shooting-Star Müller (Bayern) gleich fünfTopspieler zur Verfügung. Dazu gesellen sich Hitzlsperger (Lazio), Gentner (Wolfsburg) und Träsch (Stuttgart) mit Aussenseiter-Chancen hinzu.

Goalie

Auch im Tor istlängst nicht alles beschlossene Sache. Zwar thront die Nummer 1,Adler,mit Leverkusen aufRang 1in der Bundesliga. Doch Schalkes Neuer macht derzeit den souveräneren Eindruck.

Rene Adler

Manuel Neuer

Thomas Müller

Philipp Lahm

Michael Ballack

Per Mertesacker

Fazit Mit Captain Ballack, Rechtsverteidiger Lahm und Innenverteidiger Mertesacker stehen aktuell nur drei Säulenim Nationalteamfest. Auch Schweinsteiger kannnach seinenWeltklasse-Leistungen beim FC Bayern hinzugerechnet werden. Fragt sich nur,aufwelcher Position?Die Bayern-Bosse und Schweinsteiger fordern die Position neben Ballack aufder «Doppel-Sechs»ein. Löw sieht ihn eher aufder rechten Aussenbahn. Das sind nur einige der noch ungelösten Probleme. Denn in der Verteidigung hat Löw die grösste Baustelle.


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20:17 Uhr

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F

QUIZ

T

Einsendeschluss ist der 15.03.2010 (Datum des Poststempels oder der E-Mail).Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.


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21.02.2010

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WM-GESCHICHTE

WM-Rekord-Torschützen Südafrika

Benni McCarthy 75 Spiele, 32 Tore

McCarthy gilt als einer der besten südafrikanischen Stürmer. Im Februar wechselte er von den Rovers zu West Ham United.

Jared Borgetti 102 Spiele, 53 Tore

Argentinien

Gabriel Batistuta 78 Spiele, 56 Tore

Der Ex-Kicker ist mit 168 Toren der erfolgreichste Torschütze des AC Florenz und achtbester Torschütze der Serie A.

Die ManULegende gewann 1966 den Titel und wurde danach als Europas «Fussballer des Jahres» gewählt.

Deutschland

Gerd Müller 62 Spiele, 68 Tore

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Berühmt ist sein Zusammenspiel mit Franz Beckenbauer. Mit Müller gewann Deutschland 1974 die WM gegen Italien. .

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Der Stürmer von Deportivo Guadalajara ist ein Kopfballspezialist. Sein Spitzname: Zorro del Desierto (Wüstenfuchs).

Nigeria

Rashidi Yekini 97 Spiele, 37 Tore

England

Bobby Charlton 106 Spiele, 49 Tore

A B C D

Mexiko

Der afrikanische «Fussballer des Jahres» 1993 beendete seine Karriere 2005 in Nigeria. Er nahm an der WM 1994 teil.

Uruguay

Hector Scarone 51 Spiele, 31 Tore

Landon Donovan 120 Spiele, 42 Tore

Der Star des US-Teams FC Everton (von Galaxy ausgeliehen). Der Offensivmann ist der Leader im Nationalteam.

Bum-kun Cha 121 Spiele, 55 Tore

Rabah Madjer 87 Spiele, 40 Tore

Australien

Damian Mori 45 Spiele, 29 Tore

Sein grösster Erfolg war der völlig überraschende 2. Platz beim ConfederationsCup 1997 in SaudiArabien.

Thierry Henry Nach seiner 117 Spiele, 51 Tore Spieler-Karriere wechselte Scarone aufdie Trainerbank und coachte unter anderem Klubs wie Real Madrid.

Südkorea

USA

Nikola Zigic 41 Spiele, 16 Tore

Frankreich

Der Barcelona-Spieler erzielte in 369 Spielen für seinen Ex-Klub Arsenal 226 Tore und ist damit Rekordtorschütze.

Griechenland Nikolaos Anastopoulos

In über 300 73 Spiele, 29 Tore Bundesligaspielen traf «Tscha-Bum», wie der Stürmer bei Eintracht Frankfurt genannt wurde, 98 Mal.

Algerien

Der heutige Trainer ist vierfacher Torschützenkönig Griechenlands. 1983 bekam er den UEFA«Bronzenen Schuh».

Slowenien

Zlatko Zahovic 1987 gewann 80 Spiele, 35 Tore er mit dem FC Porto den Europacup der Landesmeister – und schoss im Final ein Tor mit der Hacke. Serbien

Abédi Pelé Mit 2,02 73 Spiele, 33 Tore Meter ist der Racing-Santander-Profi der momentan grösste Nationalspieler, ein Star im serbischen Team.

Sloweniens Aufstieg in die erweiterte Weltspitze ist mit Zahovic verbunden: Er beendete seine Profi-Karriere 2005. Ghana

Von 1991 bis 1993 dreimal «Afrikas Fussballer des Jahres». Sein Sohn André ist Profi bei Olympique Marseille.


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21.02.2010

22:52 Uhr

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WM-GESCHICHTE

WM 2010

THIERRY HENRY, GERD MÜLLER, PATRICK KLUIVERT, DIDIER DROGA: DIESE STÜRMER UND VIELE MEHR BEGEISTERTEN AN DEN VERGANGENEN WELTMEISTERSCHAFTEN MIT IHREN TOREN. EUROSOCCER ZEIGT DIE REKORDTORSCHÜTZEN ALLER 32 WM-LÄNDER 2010 IN SÜDAFRIKA. Holland

Patrick Kluivert 79 Spiele, 40 Tore

EURO 2000 in Holland: Er schoss im Viertelfinal gegen Jugoslawien (6:1) drei Treffer und wurde Torschützenkönig. Italien

Luigi Riva 42 Spiele, 35 Tore

Der Europameister 1968 holte an der WM 1970 den 2. Platz, als er gegen Deutschland im Halbfinal die 3:2-Führung schoss.

Brasilien

Pelé 92 Spiele, 77 Tore

Der UNESCOBotschafter und «Weltfussballer des 20. Jahrhunderts» ist Weltmeister von 1958, 1962 und 1970.

Poul Nielsen 38 Spiele, 52 Tore

Der RealMadrid-Star und langjährige Captain des Nationalteams war bei der EURO 08 nicht mehr im Kader.

Für Dänemark gewann er 1912 bei den Olympischen Spielen die SilberMedaille. Seinem Klub Kjobenhavns blieb er treu.

Paraguay

José Cardozo 82 Spiele, 25 Tore

Bei Olympia 2004 wurden die «Albirrojos» Zweite – Cardozo belegte mit fünf Toren den 2. Platz der Torschützenliste.

Nordkorea

Tae-se Jong 20 Spiele, 12 Tore

Spanien

Raúl González 102 Spiele, 44 Tore

E F G H

Dänemark

Die WM 2010 will der Spieler von Kawasaki Frontale nutzen, um sich seinen Traum von der Premier League zu erfüllen.

Schweiz

Alex Frei 72 Spiele, 40 Tore

Der Captain des Nationalteams will mit dem FC Basel Meister werden und an der WM die Gruppenphase überstehen.

Japan

Kunishige Kamamoto und Kazuyoshi Miura

Kamerun

Kamamoto ist Samuel Et’o Vizepräsident 93 Spiele, 44 Tore des japanischen Fussballverbands, Miura spielt bereits die 25. Saison als Profi (beide 55 Tore).

Neuseeland

Vaughan Coveny 64 Spiele, 28 Tore

Slowakei

Szilárd Németh Er verhalf 59 Spiele, 22 Tore 2004 Neuseeland durch zwei Treffer beim 3:1-Sieg gegen Georgien zum ersten Sieg in Europa.

Elfenbeinküste

Didier Drogba 64 Spiele, 43 Spiele

Seit August 2006 spielt er bei Alemannia Aachen. 2000 wurde er «Spieler des Jahres» in seinem Heimatland. Portugal

Pauleta Der FC Chel- 88 Spiele, 47 Tore sea-Spieler ist der uneingeschränkte Superstar der Elfenbeinküste und einer der besten Stürmer der Welt.

Honduras

Carlos Pavon 96 Spiele, 57 Tore

Der OlympiaSieger von 2000 gewann mit dem FC Barcelona zwei Mal die Champions League und spielt bei Inter Mailand.

Der dreimalige Torschützenkönig der Ligue 1 verdrängte 2005 Rekordtorschütze Eusébio als Rekordhalter Portugals. Chile

Dank seinen sieben von elf Toren in der Quali schaffte Honduras die erste WMTeilnahme seit 28 Jahren.

Marcelo Salas 70 Spiele, 37 Tore

März 2010

Der Ex-Profi, El Matador genannt, spielte in der Serie A: Meister mit Lazio 2001 und mit Juventus Turin 2002 und 2003.

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21.02.2010

20:27 Uhr

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ASL-Spieler im Elternglück FRANCO MARVULLI

Der Bahnspezialist ist hauptsächlich in den Disziplinen Punktefahren, Zweier-Mannschaftsfahren (Madison) und Scratch sowie bei den Sechstagerennen erfolgreich. Rennen der Sixdays finden meistnur nachts statt.Sind Sie ein Nachtmensch? Ich bin ein Morgenmensch – also,wenn Sie so wollen,wohl eher nicht der geborene Bahnspezialist. Wenn Sie kein Velofahrer geworden wären,was wären Sie heute? Künstler oder Erfinder. Ihr letztesFussballspiel? Live habe ich zuletzt die Partie FC Zürich gegen den FC Basel gesehen. Ihr Lieblingsklub? Ich bin eigentlich neutral.Aber als Zürcher solidarisiere ich mich mit dem FCZ. Kennen Sie Schweizer Fussballer? Ich kenne Daniel Gygax,Ricci Cabanas und Tranquillo Barnetta und einige andere.Mit den vorher Genannten und Marco Streller war ich auch in der RS. Was bringtSie aufdie Palme? Stau – den vertrage ich gar nicht gut.

. Die beidenFCZ-Spieler Ludovic Magnin (r.) und der Langzeitverletzte Yassine Chikhaoui (r.u.) sind Väter gewordenund werden sich in den nächsten Monaten die Nächte mit Babygeschrei um die Ohren schlagen. Der Knabe der Chikhaouis und das Mädchen bei Familie Magnin sind bei bester Gesundheit, die beiden Mütter auch. In Bern freut sich der Mittelfeldspieler Hakan Yakin(o.l.)aufsein viertes Kind. Einen Tag nach seiner Rückkehr aus dem Trainingslager in der Türkei hat seine Freundin Tanja Micic denSohn Diego Leandro zur Welt gebracht. «Es ist ein überwältigendes Gefühl, meinen Sohn in den Armen halten zu dürfen. Ich habe schon lange nicht mehr solche Emotionen gefühlt. Wir sind glücklich, dass alles gut ging und freuen uns aufdie Zukunft», sagt der Nationalspieler. Hakan hat bereits Tochter Sheyla aus der Beziehung mit Tanja Fuchs sowie die anderthalbjährigen Zwillinge Aron und Derian Jon aus der Affäre mit Vjosa Jusufi. Die beiden Buben hatte der Nationalspielerwiederholt als «Unfall» bezeichnet.

Ronaldo zum Vaterscha

ftstest!

Eine 27-jährige Frau hatte angege Ronaldo 2004 eine Affäre gehabt ben, mit dem brasilianischen Superstar Madrid in Tokio war. Jetzt wird zu haben, als dieser für seinen Ex-KlubReal ein Kind mit ihr gezeugt hat. Wir vermutet, dass der Stürmerdamals DNA-Test. Angeblich soll der vierklich klären wird das ein jähr seines Vaters Ronaldo sein. Deshalbige Junge ein Ebenbild auch entschlossen, zunächst eine hätte sich die Mutter n DNA-Test mit ihrem damaligen Partner zu machen. Der ben, dass der als Vater ausgeschlo Test habe aber ergeFrau glaubt nun definitiv, dass derssen werden kann. Die Jungen sein mussund verlangt vomFussballerVater des er das gemeinsame Kind anerke Fussball-Star, dass nnt und Alimente bezahlt. Für den aktuellen Torjäge Kind. Er ist bereits Vater eines neur von Sao Paolo wäre es nicht das erste Tochter. Und auch der dritte Nac njährigen Jungen und einer einjährigen unterwegs. Seine Frau Bia Antonyhwuchs in der Familie Ronaldo ist bereits ist im achtenMonat schwanger.

Wie hoch ist Ihre Handy-Rechnung? Hoch.Zu hoch.Da ich viel im Ausland bin,habe ich oft einen vierstelligen Betrag. Wie eitel sind Sie? Ich bin gar nicht eitel.Bei mir gibt es kein Augenbrauenzupfen oder so.Pflege ja,aber der Rest ist,wie er ist – und ich bin,wie ich bin. In die Rolle welcher Person würden Sie gerne einen Tag lang schlüpfen? Ich die Rolle einer Frau.So wie Mel Gibson im Film «What woman want» (Was Frauen wollen).Vielleicht würde ich die Frauen danach besser verstehen ... Wer wird Schweizer Meister? Ich drücke dem FCZ die Daumen. Realistisch gesehen wohl der FC Basel.

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März 2010

GC festigt Teamgefühl

. Ciriaco Sforza und sein Team besuchten die Ausstellung «Körperwelten» im «Puls 5»in Zürich. Es istdie einzige öffentliche Ausstellung, die aufeinem etablierten Körperspenderprogramm basiert. Alle in der Ausstellung in Zürich gezeigten Präparate sind echt. Sie stammen von Menschen, die zu Lebzeiten darüber verfügt haben, dass ihr Körper nach ihrem Ableben für die Ausbildung von Ärzten und interessierten Laien zur Verfügung stehen soll.AlleGC-Spieler und TrainerSforzader 1. Mannschaft zeigten sich begeistert von den vielenspektakulären Präparaten, die alle Aspekte des menschlichen Körpers – und vor allem den Muskelapparat–durchleuchten. Gerade für Sportler, für die ihr Körper das grösste Kapital ist, ist der Blick in das Innere, aufMuskeln, Sehnen und Gelenke, aber auch die Lage und das Zusammenspiel der einzelnen Organe von grossem Interesse.


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21.02.2010

20:28 Uhr

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PEOPLE

Diese VIP’s unterstützen die Super-League-Klubs Welche Schweizer VIP’s drücken welchem Klub die Daumen? EUROSOCCER zeigt eine Übersicht. Der FC Basel: wird mit Roger Federer und Oscar-Preisträger Arthur Cohn gleich von zwei Weltstars unterstützt. YB: Bundesrat Ueli Maurer, «Züri West»Frontmann Kuno Lauener und Top-Model Julia Saner sind eingefleischte YB-Fans.

Xamax: Didier Cuche drückt Xamax die Daumen.

FC Luzern: Turn-Star Ariella Kaeslin setzt wie DJ Bobo auf den FC Luzern.

Kurt Felix und seine Ehefrau Paola sind Fans von St. Gallen.

FUSSBALLERFRAUEN

WELCHER FUSSBALLER GEHÖRT ZU IHR?

GC: Die prominentesten GC-Fans heissen Viktor Röthlin und Roman Kilchsperger.

FCZ: Ein FCZ-Herz haben Köbi Kuhn, Franco Marvulli und Dani Wyler. FC Sion: Stéphan Lambiel und Didier Défago feiern mit Sion.

AC Bellinzona: Heissblütige Bellinzona-Fans sind Lara Gut und Kubilay Türkyilmaz. Im Brügglifeld geben sich die Promis kaum die Klinke in die Hand. Als Trost: Ottmar Hitzfeld ist häufiger Gast bei den Heimspielen des FC Aarau.

! Der Frühling ist da ut Özil und Anna

Alessandro Del Piero Juventus Turin

Gianluca Zambrotta «Gigi» Buffon AC Mailand

Juventus Turin

2005 heiratete der Italiener Gianluca Zambr otta das Model Valentina Liguori. Letzten No vember wählte ein italienisches Ma gazin den V erteidiger zum «meist be wundernsten Mann Italiens» – wegen seiner sexy Ehefrau.

Bremens Mittelfeld-Star Mes Pop-Königin Maria Lagerblom, Schwester von Auf dem Sarah Connor (29), sind ein Paar. b-Jubiläum Werder-Ball zum 111-jährigen Klu gemeinsam zeigten sich beide zum ersten Mal ebten sie in der Öffentlichkeit. Verliebt schw durch den zwischen den rund 2000 Gästen letzten Mai. Zu ann beg ory e-St Lov Ballsaal. Die Jährige aber offiziellen Anlässen war der 21- a Maria war seit 2005 mit dem Ex-Werder-Profi Pekka Ann en. hien ersc in ihm getrennt. immer nur alle verheiratet, lebte aber bereits von Lagerblom, heute FSV Frankfurt,

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21.02.2010

20:11 Uhr

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ANDREAS TISCHHAUSER

Im letzten Monat…

TOP

CHAPEAU «SCHIRI» Schiedsrichter haben es nicht leicht.Bei Abseitssituationen müssen sie sich aufihre Assistenten verlassen,und wenn es schiefläuft,hagelt die Kritik trotzdem nur aufden Haupt-Referee ein. Umso grösser die Geste von Henning Ovrebo,der sich entschuldigte,nachdem er ein Abseitstor von Miroslav Klose gegen die AC Fiorentina anerkannte:«Es tut mir leid.Ich hätte das Tor nicht geben dürfen.» Das ist wohl wahr,aber aus seiner Perspektive war das Abseits wohl kaum zu erkennen.

GC SANIERT SICH MIT U17-WELTMEISTERN Während der Wechsel von GC’s U17-WeltmeisterNassim Ben Khalifa zum VfL Wolfsburg immer wahrscheinlicher wird,trainiert sein ehemaliger GC-Kollege Haris Seferovic schon längst bei der AC Fiorentina.Für die Grasshoppers ein Bombengeschäft.Selbst ausgebildet,für Millionen transferiert – und vielleicht schon bald saniert. DEBÜT FÜR MARVIN HITZ Eigentlich ist Marvin Hitz die Nummer 3 im Tor des VfL Wolfsburg.Doch Stammgoalie Diego Benaglio ist verletzt und Nummer 2 André Lenz zuletzt fehlerhaft.So kam der 22-jährige Schweizer in der Europa League zum Einsatz.

FLOP

RUUDS LEIBGERICHT In der Bundesliga schlug Ruud van Nistelrooy ein wie eine Bombe.Gerade mal zwei Minuten benötigte er für seine ersten beiden Bundesliga-Treffer.Schon vor seinem ersten Spiel lüftete der Holländer ein Geheimnis,das für Überraschung sorgte.«Bei meinem Lieblings-Italiener ‹Tute e Peppino› in Madrid habe ich als DessertPizza mit Nutella bekommen.Das war echt lecker.» Um Geschmack lässt sich in der Regel streiten,doch Pizza mit Nutella ist,vor allem für einen Profisportler, ein klarer Flop. DEUTSCHER FUSSBALL-BUND Was für ein Katastrophen-Monat für den grössten Sportverband der Welt.Der Deutsche Fussball-Bund kam in den letzten Wochen nicht aus den Negativ-Schlagzeilen. Erst der Zoffum die Vertragsverlängerung von Bundestrainer Joachim Löw,dann der Skandal um Schiedsrichter Manfred Amerell,der junge Bundesliga-Schiedsrichter sexuell belästigt haben soll.Gute PR sieht wahrlich anders aus.

LETZIGRUND In nur 13 Monaten wurde das Stadion Letzigrund aus dem Boden gestampft.Die Stadt war stolz aufdiese Rekordbauzeit.Doch scheinbar war der Druck zu hoch. Damals für die Erbauer,heute für die Dachträger des Letzigrund.Ironischerweise erhielt die Dachkonstruktion des «Letzi» 2007 den Prix Acier,eine Auszeichnung für herausragende Stahlbauwerke.Herausragend ist heute nur noch das Chaos,das durch die Stadionsperre ausgelöst wurde.

DAS NÄCHSTE

Kl

artext

, schhauser Andreas Ti Sportisca r, ge a n a Division M

«Auch Eishockey wird nicht mehr auf ‹echtem Eis› gespielt»

«

Moderner Sportrasen (auch Kunstrasen genannt) bietet mehr Vorteile,als manche Medien uns vermitteln wollen. Objektiv betrachtet hat jedes System, ob Natur- oder synthetischer Sportrasen,Vor- und Nachteile.Moderne Sportrasen sind mit ihren sportfunktionellen und qualitativen Eigenschaften eine sinnvolle Ergänzung zum Naturrasen,sagt mir meine Erfahrung.Die Zeiten,wo Eishockey und Skifahren aufNatureis respektive natürlichem Schnee stattfand,sind ebenfalls längst vorbei – die Sportarten haben damit freilich nicht an Attraktivität verloren,im Gegenteil.Und die vielgefeierte Schweizer U17-Nationalmannschaft hat ihren Weltmeistertitel zum grossen Teil auf(synthetischem) Sportrasen erspielt.Es gibt einige rationale Argumente für Kunstrasen:Ganzjährige Bespielbarkeit sowie höhere Nutzungsdauer und Nutzungsintensität.Die FIFA rechnet mit einer jährlichen Nutzbarkeit des Naturrasens von zirka 150 Stunden,bei einem guten Sportrasen sind es bis zu 2000 Stunden pro Jahr.Das bringt mit sich,dass nicht nur das 1.Team dort trainieren kann,wo im Ernstkampfauch gespielt wird.Auch die Nachwuchsmannschaften können – motivationsfördernd – aufdem «ersten» Feld spielen.Die hohe Nutzungsintensität ist gerade in einem kleinen Land wie der Schweiz ein wichtiges Argument.In Städten,wo aus Platzgründen eine gewisse Zahl an Fussballfeldern nicht überschritten werden kann,besteht die Gefahr, dass die Nachfrage nach aktiver Betätigung aufdem Sportplatz nicht berücksichtigt werden kann.Hier schaffen Sportrasen Abhilfe.Moderne Sportrasen entsprechen den sportfunktionellen Eigenschaften eines optimal gepflegten Naturrasens und sorgen für gleichbleibende Bedingungen.In Stadien haben Sportrasen den Vorteil,dass sie kein Sonnenlicht brauchen und die Problematik des «Nicht-Wachstums» beseitigt ist.Und ein Stadion lässt sich vielfältiger nutzen:Nicht nur aus betriebswirtschaftlicher Sicht,sondern auch wegen des Standortmarketings ein ganz erheblicher Grund.

»

ERSCHEINT AM 26.03.10


67_U3 AZ AIDS

18.02.2010

12:18 Uhr

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68_U4_AZ WELTBILD

18.02.2010

12:19 Uhr

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