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MALDINI DZEMAILI KLINSMANN MOURINHO LICHTSTEINER MAGATH Juni 2009
CHF 5.–
www.eurosoccer-online.ch
ABDI SCHREIBT: SO WURDEN WIR MEISTER! Highlights Highlights AUSSERGEWÖHNLICHES AUSSERGEWÖHNLICHES AUS AUS DER DER VERGANGENEN VERGANGENEN SAISON SAISON
System System Constantin Constantin WIE WIE DER DER PRÄSIDENT PRÄSIDENT DEN DEN FC FC SION SION ZUM ZUM CUPSIEGER CUPSIEGER MACHTE MACHTE
Fussball Fussball in in Thun Thun DIE DIE FRAUEN FRAUEN SPIELEN SPIELEN AM AM ERFOLGREICHSTEN ERFOLGREICHSTEN
Interview Interview Kahn Kahn SO SO SIEHT SIEHT DER DER DREIFACHE DREIFACHE WELT-TORHÜTER WELT-TORHÜTER SEINE SEINE ZUKUNFT ZUKUNFT
Barcas Barcas Dream-Team Dream-Team WIE WIE TRAINER TRAINER GUARDIOLA GUARDIOLA DEN DEN FC FC BARCELONA BARCELONA ZUM ZUM BESTEN BESTEN TEAM TEAM EUROPAS EUROPAS FORMTE FORMTE
n ! e T n p o o s T Sai 8 d e r Seite
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EDITORIAL
Die Politik ist gefordert Liebe Leserinnen und Leser, sehr geehrter Herr Bundesrat Ueli Maurer, Ulrich KühneHellmessen Geschäftsführender Chefredaktor
der Schweizer Fussball kommt in Verruf. Gerade schlief das Wallis den Cup-Rausch mit Sion aus, bestaunten die FCZ-Fans den Meisterkübel mit leuchtenden Augen, da holen uns die Negativschlagzeilen wieder ein. Die Auswirkungen der Partie FC Zürich gegen den FC Basel und die Eskalation durch ein paar wenige Unbelehrbare schaden allen, vor allem auch dem Ruf der gesamten Schweiz im Ausland.
Natürlich sind die Vereine gefordert, die Liga, der Verband. Aber der Fussball alleine ist überfordert. FIFA-Präsident Sepp Blatter sagt es richtig: «Sie suchen nicht die Konfrontation mit anderen Klubs oder Fans, sie suchen die Konfrontation mit der Polizei.» Wegen der grossen Medienpräsenz würden die Randalierer die Plattform des Fussballs nutzen, um gesehen zu werden. Das sei ein soziales Problem. Hier ist die Politik gefordert. Statt zu diskutieren, wie viele der Sicherheitskosten von Vereinen zu tragen sind, braucht es klare Gesetze. Herr Bundesrat Maurer: Fragen Sie mal bei Margaret Thatcher in England nach, wie das Problem zu lösen ist. Mit Schnellgerichten ohne Rekursmöglichkeiten, mit ausgebildeten Polizisten, die nicht nur Wasserwerfer bedienen können, sondern Konfliktsituationen im Keim erkennen und ersticken. Herr Maurer, gespannt warten wir jetzt darauf, ob Ihre Forderungen auch umgesetzt werden. Es muss ja nicht erst eine Katastrophe geben, bis der Staat reagiert. Probleme sind da, um gelöst zu werden, hofft
IN DIESER AUSGABE SCHREIBT: Eva Tedesco
Almen Abdi über die turbulenten letzten Wochen beim neuen Meister FC Zürich und warum der FCZ Meister wurde.
Fabian Frei über Oliver Kahn, den Ex-Torhüter des FC Bayern und der deutschen Nationalelf, der sich in München interviewen liess.
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über die Befindlichkeiten in der Mannschaft des FC Basel in der entscheidenden Phase der Meisterschaft.
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INHALT
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Impressum
Nr. 6, Juni 2009, 3. Jahrgang Erscheint monatlich, ISSN 1661-822X www.eurosoccer-online.ch Herausgeber: EuroSoccer Fussball AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Verlag und Redaktion: Sportverlag Europa Medien AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Telefon 043 305 05 60 Fax 043 305 05 66 www.sportverlageuropa.com Chefredaktor und Geschäftsführer: Ulrich Kühne-Hellmessen (verantwortlich i.S.d.P.) Stv. Chefredaktor und Redaktionsleiter: Daniel Fricker Redaktion: Klaus Feuerherm, Christian Ortlepp, Sandra Plaza, Daniel Wojczewski Kolumnist: Stéphane Chapuisat Gast-Autoren: Almen Abdi, Fabian Frei Top-Ten-Jury: Ancillo Canepa, Ilja Kaenzig, Rainer Maria Salzgeber, Jörg Stiel Autoren: Knut Bobzien, Tobias Erlemann, Toni Merkel, Eva Tedesco, Andre Tucic, Ueli Zoss Ausland: Gianfrancesco Archetti (It), Raphael Honigstein (Eng), Rainer Kalb (Fr), Tina Schlosser (De) Info-Grafik: tnt-graphics, Kloten Schlussredaktion: Rainer Schilling Art Director: Marc Weber Grafik/Layout: Michael Müller, Steffen Mross, Andre Suter
SCHWEIZ
7 WM 2010 8 Stephan Lichtsteiner
Top Ten der Spieler EUROSOCCER kürt die besten Schweizer Spieler
Highlights der Saison 18 Die aufregendsten Momente der Axpo Super League
Aufsteiger St. Gallen
Wahl SFV-Präsident
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39 Paolo Maldini
Der Verteidiger spielte eine starke Saison: Cupsieger mit Lazio Rom, ausserdem machte er sich unverzichtbar für das Nationalteam
Der Nationalspieler zeigt EUROSOCCER, wie er in Turin lebt und spricht über die heissblütigen italienischen Fans
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Jose Mourinho
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Inter Mailand heiss geliebt
Absteiger Newcastle
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Am letzten Spieltag stand fest: Die «Magpies» um Trainer Alan Shearer verabschieden sich aus der Premier League
Oliver Kahn
Schweizer Teams dominieren den FIFA Youth Cup
Jörg Stiel
Mit 41 Jahren verabschiedet sich die Legende des AC Mailand vom Fussball
42 portugiesische Trainer wird bei
EUROSOCCER befragt die Kandidaten Peter Gillieron und Benedikt Weibel
Next Generation
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Trotz allen Vorurteilen: Der
23 Blerim Dzemaili
Wie sich das Team in der ersten Liga behaupten will
37 TOP-LIGEN 47
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Weiter, weiter, immer weiter – diese vier Worte waren das Motto des dreifachen Welttorhüters. EUROSOCCER traf den 40-Jährigen in München zum ausführlichen Interview
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Der Ex-Nationalspieler besucht ein Kinderhilfswerk in Kuba
Fotoredaktion: EQ Media AG Binzstrasse 23 in 8045 Zürich Leitung/Redaktion: Madeleine Schoder Titelfotos: David Kündig/EQ; Alexander Weber/EQ; Montage: Marc Weber Verlag: Assistentin der Geschäftsleitung: Clea Zajc Leitung Marketing/Verkauf: Barbara Wallner Marketing: Simon Hagenbuch Anzeigen: anzeigen@eurosoccer-online.ch Druck: Weber Benteli AG, Brügg Auflage: 50 000 Exemplare Einzelverkauf: CHF 5.–, Jahres-Abo: CHF 65.– (für 12 + 2 Ausgaben), Vorzugs-Abo für Mitarbeiter von Partnerfirmen: CHF 50.–, Schnupper-Abo: CHF 10.– (drei Ausgaben). Alle Preise inkl. 2,4 % MwSt. Abo-Dienst: EuroSoccer, Industriestrasse 37, 3178 Bösingen, Telefon 031 740 97 99, Fax 031 740 97 76 oder über abo@euro-soccer.ch © EUROSOCCER 2009 Nachdruck von Texten, Aufnahme in Online-Dienste/Internet, Vervielfältigung auf elektronische Datenträger nur nach schriftlicher Zustimmung des Herausgebers gestattet. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos.
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Almen Abdi. Der Endspurt zum Titel war ein Krimi. Der Mittelfeldspieler des FC Zürich schreibt in EUROSOCCER, wie er die letzten Spiele erlebte – und erklärt, warum es für ihn die beste Saison war.
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Fabian Frei. Auch der FCBSpieler schreibt. Die Partie gegen Aarau in der viertletzten Runde hätte der Wendepunkt im Meisterschaftsrennen sein sollen. Was folgte, war jedoch eine eiskalte Dusche.
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Christian Constantin. Das Märchen geht weiter: Bereits zum elften Mal wurde der FC Sion Cupsieger. Der Erfolg des neuen Cup-Coups von Sion beruht auf einem cleveren System des Präsidenten.
Foto des Monats 26 Spieler des Monats 46 People 62 TV 64 Weltelf 66
Abo: www.eurosoccer-online.ch oder per SMS: «ABO NAME ADRESSE»
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en! Hier können Sie gewinMenister FCZ
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INHALT
Almen Abdi von Beim Promi-Tipp auf Seite 24 gegen gue-Sieger mit Bayern München. und Giovane Elber, 2001 Champions-Lea Sie 19 Fragen beantworten müssen und Beim WM-Quiz auf Seite 40, bei dem warten. en zur WM 2010 in Südafrika auf Sie Monatsgewinne sowie fantastische Reis
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Stephane Lichtsteiner. Es war seine stärkste Saison: Stammspieler und Cupsieger mit Lazio Rom – und für Ottmar Hitzfeld gilt er in der Nationalmannschaft ebenfalls als unverzichtbar.
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Blerim Dzemaili. Der Mittelfeldspieler des FC Turin fühlt sich wohl in Italien. EUROSOCCER zeigte er die schönsten Ecken in Turin und erzählte von den italienischen Fans. Sehen Sie die schönsten Bilder.
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Pep Guardiola. Der FC Barcelona beeindruckte ganz Europa mit spektakulärem und erfolgreichem Fussball. Dafür verantwortlich: der Coach. Er verpasste dem Team eine Radikalkur – ohne Star-Allüren.
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Felix Magath. Drei Spieltage vor Saison-Ende unterzeichnete der Meister-Trainer vom VfL Wolfsburg einen Vertrag beim FC Schalke 04 – als Coach, Manager und Geschäftsführer des Klubs.
Abo-Hotline 031 740 97 99
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LESERECKE
Modisches Recycling
SANDRA GIBT AUSKUNFT EUROSOCCER pflegt die Kommunikation mit den Leserinnen und Lesern, sie können direkt Fragen an uns richten – Sandra gibt Auskunft. Wer wird nächste Saison Coach von Real Madrid? Wird Kaka den AC Mailand verlassen? Schicken Sie eine E-Mail an sandra@euro-soccer.ch – die Antwort erfolgt umgehend.
SANDRAS ANTWORTEN Als ich mit einem Kollegen ein Spiel der WM 2006 besuchte, flog ein Ball vom Spielfeld ins Publikum. Wir durften den Ball aber nicht behalten. Ist das nicht unfair und geizig von der FIFA? Roger, Zürich-Oerlikon Ob die FIFA damit geizig handelt, weiss ich nicht. Fakt ist: Alle Bälle der WM 2006 (15 pro Spiel) waren mit der Begegnung und dem Datum gekennzeichnet und mussten in jedem Fall zurückgegeben werden. Die Bälle sind immer Eigentum der FIFA. Wie viele Kilometer legt ein Spieler auf dem Platz durchschnittlich zurück? Luigi, Basel Land Im Schnitt legen die Fussballer pro Spiel rund zehn Kilometer zurück. Zur Info: Basketballer und Handballer schaffen nur rund vier bis sechs Kilometer, Volleyballspieler höchstens 900 Meter. Ich verstehe nicht, warum ein Fussballer nach einem Tor beim Jubeln das Trikot nicht mehr ausziehen darf. Das ist doch keine Provokation des Spielers, sondern kommt von Herzen. Roman, Biel Irgendwie ist mir diese Regelung auch nicht ganz klar. Sich beim Torjubel das Trikot auszuziehen, gilt aber als unsportliches Verhalten. Man könnte damit schliesslich die gegnerischen Anhänger und Spieler provozieren. Deshalb wird dieser Verstoss mit einer Gelben Karte bestraft.
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Fünf Schüler der evangelischen Mittelschule Schiers entwickelten im Rahmen ihrer Matura-Arbeit ein Produkt, bei dem Fussballer-Gattin Victoria Beckham die Augen leuchten würden. Aus gebrauchten Fussbällen stellen die Jungunternehmer individuelle Handtaschen her. In die aufgeschnittenen Bälle wird dabei ein Futter mit Säckchen für Handy, Portemonnaie etc. eingenäht. Als Träger dienen Autogurte. Durch die unterschiedlichen Ballmodelle und deren Abnützung wird jede Tasche zum exklusiven Unikat.
Unter www.portaball.ch kann jeder für 64.90 Franken seine exklusive Tasche zusammenstellen. Auch der eigene Lieblingsball kann umfunktioniert werden. Dabei ist Eile geboten – den Shop gibt es nur noch bis Ende August.
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Fussballbegeisterte Videofilmer gesucht! Im Rahmen einer neuen Video-Berichterstattung in der Coca-Cola Junior League baut Coca-Cola zur Saison 2009/2010 ein VideoTeam auf, das am Wochenende Spiele der Coca-Cola Junior League filmt und anschliessend über die eigene Internetverbindung an die zentrale Redaktion weiterleitet. Für dieses Video-Team sucht Coca-Cola in der ganzen Schweiz Filmer, die: sich im Fussball auskennen, Interesse am Filmen und Internet haben, das Projekt mindestens bis Juni 2010 begleiten, aktiv in der Ansprache von Trainern und Spielern für Interviews sind, über eine eigene Internetverbindung mit PC/Laptop verfügen und
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Hobby-Filmer Johan Djourou und David Degen am letztjährigen Final der Coca-Cola Junior League.
mindestens über Deutsch- oder EnglischKenntnisse verfügen. In der Spielzeit 2009/2010 werden pro Monat und Person zwei bis drei Videos angefordert. Das Video-Equipment wird gestellt. Die Bezahlung der Teilnehmer erfolgt gegen Rechnung. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter info@hilbertfeith.de oder telefonisch unter 0049 711 253 959 60 bei der Agentur hilbert feith Kommunikationsideen.
FRAGE DES MONATS
SETZT SICH BENEDIKT WEIBEL IN DER Leser-Umfrage WAHL ZUM NEUEN SFV-PRÄSIDENT GEGEN PETER GILLIERON DURCH? Schicken Sie uns Ihre Meinung per SMS an 86188 (40 Rp.) und tippen Sie JA oder NEIN. Oder per E-Mail an frage@euro-soccer.ch. Oder schreiben Sie uns an EUROSOCCER, Kennwort Frage, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Oder online spielen bei Bluewin unter: http://www.bluewin.ch/eurosoccer
EUROSOCCER wollte in der letzten Ausgabe wissen, ob FCZ-Mittelfeldspieler Almen Abdi Torschützenkönig wird. 83 Prozent unserer Leserinnen und Leser waren der Meinung «ja».
17 % Nein 83 % Ja
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22.05.2009
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SCHWEIZ
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Top Ten
FCZ/FCB
SFV-Wahl
Wer waren die besten Spieler der abgelaufenen Saison? EUROSOCCER zeigt die besten Akteure auf allen Positionen.
Der Insider-Bericht zum spannenden ASL-Final: Almen Abdi und Benjamin Huggel berichten exklusiv, wie sie die entscheidenden letzten Wochen der Meisterschaft erlebten.
Am 13. Juni wird der neue SFV-Präsident gewählt. EUROSOCCER befragte die beiden Kandidaten Peter Gillieron und Benedikt Weibel zu deren Zielen für den Schweizer Fussball.
Im Gegensatz zu den FCZ-Männern ungeschlagen
FCZ Frauen zum 14. Mal Schweizer Meister Daniel Wojczewski über das:
Bild der Schweiz Mein deutscher Kollege – erst seit ein paar Wochen in der Schweiz – kam neulich auf mich zu und sagte: «Ich hätte nie gedacht, dass es in der Schweiz solche schlimmen Hooligans gibt.» In der Tat passen die Bilder von Leuchtraketen und vermummten Steinewerfern nicht wirklich in das Bild, das das Ausland von der vermeintlich beschaulichen Schweiz hat. Und wir sollten auch alles daran setzen, dass sich Bilder wie nach dem Spiel FCZ–FCB nicht wiederholen oder gar zum Alltag werden. Dass Christian Gross nach dem Spiel in Zürich von pöbelnden FCZ-Fans angegriffen wurde, ist beschämend. Dass Familien dem Fussball bei solchen Hochrisiko-Spielen fernbleiben müssen, aus Angst, von 1000 Grad heissen Petarden getroffen zu werden, ist noch trauriger.
PRESENTED BY:
Ausgelassen feiern v.l.n.r. Captain Prisca Steinegger, Selina Zumbühl und Francesca Delli Colli den Meistertitel der FCZ Frauen. Nach dem 6:0 über Absteiger LUwin.ch verteidigten sie ihren Titel aus der Vorsaison souverän und spielen damit auch in der nächsten Spielzeit wieder im UEFA-Cup der Frauen. Nach 14 Siegen, zwei Unentschieden und ohne Niederlage sicherten sich die Frauen des FC Zürich den 14. Meistertitel der Klubgeschichte. Es ist der erste Titel unter dem neuen Namen «FCZ Frauen», der im letzten Sommer aus der Umbenennung des SV Seebach entstand. Betrachtet man die Tabelle der Nationalliga der Frauen, erscheint der FCZ als die Übermannschaft. Für Trainerin Susanne Gubler lief die Saison nicht ganz so mühelos, wie es die Tabelle vielleicht ausdrücken mag. «In vielen Spielen war der mentale Aspekt sehr gefragt und das Rochadenprinzip erwies sich kräftemässig als sehr positiv», so Gubler. Die 43-jährige ehemalige Spitzenfussballerin plant nun ihre Zukunft beim Stadtklub. «Ich habe bislang zwar nur einen mündlichen Vertrag, aber ich gehe davon aus, dass ich auch nächste Saison auf der Bank sitze», erklärt Gubler, die Teilzeit in einem Fitness-Studio in Thun arbeitet. Auf die
neue Saison hin will Gubler nun daran arbeiten, ihre Spielerinnen im athletischen Bereich, der im Vergleich zu Europas Spitzenklubs eindeutig noch verbesserungsfähig ist, weiter nach vorne zu bringen. Was das Kader angeht, hofft die Meister-Trainerin auf Verstärkungen: «Wir werden sicherlich Spielerinnen aus unserer U18 nachziehen. Aber vor allem im Hinblick auf den Europacup sollten wir uns auch spezifisch auf einigen Positionen verstärken.» Dass die FCZ Frauen auch international ein gutes Niveau erreichten, beweist Mittelfeldspielerin Vanessa Bernauer, die im Frühling ein Probetraining beim FC Barcelona absolvierte und nächste Saison möglicherweise in Katalonien Fussball spielt. Für den Rest der Mannschaft bleibt nach dem Saisonende kaum Zeit zum Verschnaufen. Schon 14 Tage nach dem letzten Spiel versammelt Gubler ihre Spielerinnen zum ersten Training der neuen Saison.
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24.05.2009
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IFA
AXPO SUPER LEAGUE
Wann ist ein Transfer ins Ausland sinnvoll? BEIM FORUM SWITZERLAND WURDE HEISS DISKUTIERT. WECHSELN SCHWEIZER FUSSBALLER ZU FRÜH INS AUSLAND? DIE MEHRHEIT DER ENTSCHEIDER AUS SPORT UND WIRTSCHAFT PLÄDIERTE DAFÜR, DASS JUNGTALENTE LÄNGER IN DER SCHWEIZ BLEIBEN SOLLTEN – EINE ALLGEMEINE WAHRHEIT GIBT ES ZU DIESER FRAGE JEDOCH NICHT. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI Am Anfang warf Markus Siegler, ehemaliger FIFA-KommunikationsChef und Moderator des Forum Switzerland, die Frage des Tages in den Raum: «Wechseln Schweizer Jungtalente zu früh ins Ausland?» Die Teilnehmer des Diskussionsforums, veranstaltet von Marcel Schmid, CEO der International Football Arena (IFA, kl. Bild unten, l.) und den Sponsoren Axpo und SportToto, waren unterschiedlicher Meinung. Zwei Drittel von ihnen, vor allem die Klubs-Vertreter, beantworteten die Eingangsfrage mit Ja. Die Statistiken, die Edmond Isoz, Senior Manager der Swiss Football League, in seiner anschliessenden Präsentation vorstellte, schienen der Mehrheit im Raum Recht zu geben. Seit 2002 wechselten demnach 44 Schweizer ins Ausland, von denen es nur sechs Spieler in die 1. Mannschaft ihres Klubs schafften. Ein Grossteil dieser 44 Spieler scheiterte im Ausland und kehrte vorzeitig in die Schweiz zurück. Isoz nahm ausserdem die letzten 40 Spieler unter die Lupe, die in die Nationalmannschaft berufen wurden. Von diesen waren wiederum 32 in den Schweizer Profi-Ligen erfolgreich, bevor sie ins Ausland wechselten. «Die Spieler, die im Ausland Erfolge feierten, waren vorher auch in der Schweiz erfolgreich», so Isoz, «daher sollte auch kein Schweizer Spieler ins Ausland wechseln, bevor er es nicht in die heimische Axpo Super League schaffte.» Dass es auch eine andere Sicht der Dinge gibt, bewies Spieler-
agent Paul Bollendorff am Beispiel des 17-jährigen Alexandre Pasch von Lausanne-Sport, den er berät. Pasch wird seit mehreren Monaten von Scouts von Ajax Amsterdam beobachtet und vermutlich bald von den Holländern verpflichtet. SuperLeague-Klubs hätten an dem U19Nationalspieler hingegen kein Interesse bekundet, sagte Bollendorff. «Wie sollen sich junge Schweizer Talente weiterentwickeln, wenn sie von den Schweizer Klubs keine Spielpraxis bekommen?», bemerkte der Spieleragent der Agentur Onegoal. Peter Knäbel, Nachwuchschef des FC Basel, stimmte Bollendorff in diesem Punkt zu. Knäbel: «Die Schweizer Klubs sollten aufhören, ihr Glück im ausländischen Transfergeschäft zu suchen. Dieses Geld wäre in den Nachwuchsabteilungen der Klubs besser investiert.» In der anschliessenden Diskussionsrunde wurden diverse Argumente für und gegen frühzeitige Auslands-Transfers ausgetauscht. Raphael Wicky, Ex-Profi mit langem Auslands-Palmares, brachte seine Meinung auf eine einfache Formel: «Letztlich entscheidet nur die Qualität, ob sich ein Spieler bei einem Klub durchsetzen kann oder nicht. Kommt ein Spieler aus dem Ausland in die Schweiz zurück und schafft es auch hier nicht, hat er einfach nicht die nötige Qualität.» Den Schlusspunkt des Forum Switzerland setzte Liam Brady (kl. Bild, r.) ehemaliger Profi bei Arsenal London und Juventus Turin und heutiger Nachwuchschef der «Gun-
ners». Brady gab Einsichten in die Jugendabteilung der Londoner und plädierte klar dafür, jungen Spielern die Möglichkeit zu geben, ins Ausland zu wechseln, wenn sich ihnen die Chance bietet. «Ich genoss mein ganzes Leben Wahlfreiheit, wie ich meine Karriere gestalte. Diese Freiheit wünsche ich auch jungen Fussballern heute», sagte der ehemalige irische Nationalspieler. Am Ende kamen die Teilnehmer überein, dass in der Frage des Tages kein pauschales Urteil zu fällen ist. Jeder Spieler, der erwägt, ins Ausland zu wechseln, ist ein Individualfall und muss auch als solcher – mit allen Einflussfaktoren – individuell bewertet werden.
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Top-Runde Hochrangige Fussball-Experten diskutierten am Rande des Cupfinals. Oben v.l.n.r.: SFL Senior Manager Edmond Isoz, Ex-Profi Raphael Wicky, IFA CEO Marcel Schmid, Arsenal-LondonNachwuchschef Liam Brady, DFB-Chef-Scout Urs Siegenthaler, Ex-FIFAKommunikationschef Markus Siegler und Axpo-Kommunikations-Chef Rainer Meier.
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24.05.2009
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AXPO SUPER LEAGUE
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FCZ
«Die beste Saison meines Lebens!» FCZ-SPIELMACHER ALMEN ABDI BLICKT FÜR EUROSOCCER ZURÜCK AUF DIE MEISTER-SAISON. ER SCHREIBT ÜBER PLAYSTATION-SESSIONS MIT ZIMMERKOLLEGE ANDREA GUATELLI, ÜBER DEN TOLLEN TEAMGEIST IN DER MANNSCHAFT UND DARÜBER, WIE TRAINER BERNARD CHALLANDES WIRKLICH IST. ALLES GRÜNDE, WARUM DER FCZ MEISTER WURDE. TEXT: ALMEN ABDI Was für ein Final! Und was für eine Saison! Auch ich hatte mich eigentlich darauf eingestellt, dass die Meisterschaft erst am letzten Spieltag entschieden wird. Dass Basel nun gerade gegen GC im Letzigrund ausrutschte, wo sie uns eine Woche zuvor noch 3:1 besiegt hatten – verrückt. So verrückt wie eigentlich die gesamte Endphase der Saison. Mal leistete sich Basel einen Ausrutscher, mal wir – und so blieb es bis zum Schluss spannend. Ich denke, die ganze Mannschaft kann stolz darauf sein, was sie in dieser Saison leistete. Für mich persönlich war es bisher die beste Saison meiner Karriere. Vor der Saison hätte ich nie gedacht, dass ich so viele Tore schiessen würde. Die gesamte Offensive des FCZ funktionierte von Beginn an einfach sehr gut. Man merkte, dass wir uns auf dem Feld mittlerweile sehr gut verstehen und unsere Laufwege kennen. Rückblickend hatte die Saison für unsere Mannschaft einige Höhepunkte zu bieten. Da waren zu Saisonbeginn zum Beispiel die beiden UEFA-Cup-Spiele gegen den AC Mailand. Wir wussten zwar alle, dass die Möglichkeit besteht, auf Mailand zu treffen, aber als die Paarung dann tatsächlich so ausgelost wurde, waren wir doch alle ziemlich verblüfft. Im San Siro einzulaufen war dann natürlich traumhaft – auch wenn uns in den beiden Partien ziemlich deutlich aufgezeigt wurde, was uns zu einer europäischen Spitzenmannschaft noch fehlt. Am meisten beeindruckten mich Kaka, Pato und Clarence Seedorf.
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Die Hinrunde in der Liga lief dann eigentlich ziemlich gut für uns. Wir konnten uns relativ schnell an der Tabellenspitze festsetzen und letztlich mit vier Punkten Vorsprung in die Winterpause gehen. Im Trainingslager in Südspanien war die Atmosphäre entsprechend gut, auch wenn wir physisch ziemlich an unsere Grenzen gehen mussten. Abends wurde dann auf dem Zimmer entspannt. Ich teile bei Trainingslagern fast immer mit unserem Ersatz-Goalie Andrea Guatelli das Zimmer – unsere Fussball-Sessions auf der PlayStation 3 sind legendär. Ansonsten wurde in Oliva Nova viel gepokert. Ich hatte im Trainingslager wenig Glück mit den Karten, verdiente mir beim Mannschafts-Pokern aber auch schon den einen oder anderen Franken dazu. Mit Andrea habe ich schon seit langem ein sehr gutes Verhältnis. Generell war der Teamgeist in dieser Saison sehr gut – für mich ein Schlüssel für unseren Erfolg. Es ist schon so, dass ich mit den französischsprachigen Spielern etwas weniger zu tun habe als mit den anderen, aber das ist, denke ich, auch normal, wenn man eine andere Muttersprache spricht. Gut verstehen wir uns trotzdem alle. Apropos französischsprachige Spieler – ein weiteres Highlight der Saison waren natürlich auch die beiden Rückkehrer Xavier Margairaz und Yassine Chikhaoui. Beide hatten eine lange Leidenszeit hinter sich und konnten zum Ende der Saison beweisen, wie wichtig sie für unser Team sind. Nach einem verkorksten Rückrundenstart kamen wir im Frühjahr
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24.05.2009
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Feiern in der Provinz Ausgerechnet in Bellinzona machte der FCZ alles klar, im Tessin stiegen denn auch die ersten Meister-Partys, alle feierten sie ausgelassen: Präsident Ancillo Canepa, (ganz links), Adrian Nikci, Yassine Chikhaoui, Tico und Almen Abdi (l.), Trainer Bernard Challandes (unten rechts) und das ganze Team in der Garderobe oder mit den mitgereisten Fans.
immer besser in Fahrt. Das beste Spiel der Saison war für mich eindeutig das 3:0 gegen die Young Boys im Letzigrund. Wir waren sehr aggressiv und ballsicher – die Berner hatten nicht den Hauch einer Chance. Umso ärgerlicher, dass wir diese Leistung drei Wochen später gegen Basel nicht mehr abrufen konnten. Ich kann mir auch nicht wirklich erklären, warum wir in dieser Saison gegen den FCB nie gewinnen konnten. Teilweise war es auch einfach unglücklich. Die 1:3Niederlage gegen Basel zog das Team ganz schön runter. Nach dem Spiel fuhren wir alle gemeinsam zum Mannschaftsessen ins Hotel Leuen. Ich denke, dieses Essen war sehr wichtig, um die negative Stimmung etwas beiseitezuschieben und wieder hoffnungsvoll in die letzten beiden Spiele zu gehen. Schliesslich hatten wir immer noch alles selbst in der Hand. Auch der Coach spielte in dieser schwierigen Situation eine wichtige Rolle. Wenn man Bernard Challandes nur aus dem TV kennt, denkt man vielleicht, er sei ein Pessimist und Dauernörgler, aber das ist er nicht. Auf dem Trainingsplatz und auch privat ist er eigentlich ein mega-lustiger Typ und geht auch mit sehr viel Optimismus an seine Aufgaben heran. Nach der Niederlage gegen Basel war es wichtig, dass vor allem er sich diesen Optimismus bewahrte und so auch auf die Mannschaft übertrug. Bernard gönne ich diesen Titel – seinen ersten Meistertitel – ganz besonders.
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24.05.2009
23:19 Uhr
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AXPO SUPER LEAGUE
FCB
«Das 1:3 in Aarau war für den FCB ein Wendepunkt, der nichts nützte» FÜR FABIAN FREI, DEN OFFENSIVEN MITTELFELDSPIELER DES FC BASEL, GING DER TRAUM VOM MEISTERTITEL NICHT IN ERFÜLLUNG. FÜR EUROSOCCER SCHREIBT ER ÜBER DVD-SEQUENZEN VON CHRISTIAN GROSS, EINLADUNGEN VON FRANCO COSTANZO UND GENERVTE WG-KOLLEGEN. TEXT: FABIAN FREI Das Spiel gegen Aarau in der viertletzten Runde hätte der Wendepunkt werden sollen. Der Trainer zeigte uns als Matchvorbereitung DVD-Sequenzen mit Meisterfeiern und alle Tore aus der laufenden Saison. Die Hammer-Partys am Barfüsserplatz aus den Jahren 2002, 2004, 2005 und 2008 sollten uns beflügeln. Die eigenen Tore zu sehen – das sollte ein Ansporn für neue Taten sein. Was folgte, war eine eiskalte Dusche! Ich kann heute noch nicht sagen, woran es lag. Es lief uns überhaupt nicht. Entsprechend still war es nach der 1:3-Pleite in der Kabine. Als wir dann noch aus Zürich hörten, dass der FCZ gegen Luzern nur ein 1:1 erreicht hatte, war der Frust doppelt gross. Ein Wendepunkt war es dennoch: Das Team rückte enger zusammen. Wir sagten uns: Jetzt erst recht! Und das musste gar nicht erst laut ausgesprochen werden. Man hatte uns abgeschrieben. Also, was hatten wir zu verlieren? Zum Glück kam schon drei Tage später das Spiel gegen Luzern. Das war ein grosser Vorteil. Der 2:0-Heimsieg
war mehr als nur eine Trotzreaktion. Mit dem positiven Gefühl und einer deutlichen Leistungssteigerung im Spiel fuhren wir am Samstag darauf nach Zürich. Im «Waldhaus Dolder» bereiteten wir uns auf das Spitzenspiel gegen den FCZ vor. Allen war sonnenklar: Wir durften nicht verlieren. Zusätzliche Motivation war da nicht mehr nötig. Captain Franco Costanzo rief uns vor dem Anpfiff im Letzigrund zu einem Kreis zusammen. Mit eindringlicher Stimme machte er uns ein letztes Mal auf das Spiel heiss. «Jungs, jeder weiss, was er zu tun hat. Kämpft füreinander. Kämpft für Rotblau. Glaubt an euch», schwor er uns ein. Das Resultat? Wir siegten 3:1 – und auch wenn wir wussten, dass noch nichts gewonnen war und der FCZ immer noch einen Punkt vor uns lag, war die Freude und Erleichterung gross. Im Training überwog in der darauf folgenden Woche Zuversicht. Die Übungen gingen uns leicht vom Fuss. Auch gingen wieder mehr Spieler als vorher gemeinsam zum Essen. Meist im «Hattrick», unserem
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24.05.2009
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Freud und Schock im Letzigrund Zuerst ein 3:1 gegen den direkten Rivalen FC Zürich im Letzigrund, eine Woche später gegen die Grasshoppers im gleichen Stadion ein 1:4, was bei Eren Derdiyok (Bild rechts) für grosse Enttäuschung sorgte. Für den FC Basel entschied sich die Meisterschaft offenbar in Zürich. Falsch – der FC Basel verlor den Titel in Aarau, als man trotz bester Vorbereitung 1:3 verlor, schreibt Fabian Frei (l.)
Stadionrestaurant. Irgendwie hatten wir im Team mehr Bedürfnis auf ein Wir-Gefühl. Zudem lud Franco am Donnerstag vor dem GC-Spiel das ganze Team noch zum Essen nach Dornach ein, argentinisch – was sonst?! Auch die Laune bei mir zu Hause hatte sich normalisiert. Nach dem Aarau-Spiel war ich ziemlich sauer und schnauzte meine geplagten WG-Kollegen an, sie sollten mich bloss in Ruhe lassen. Nach ein paar Stunden war das wieder vorbei. Lange kann ich sowieso nicht böse sein, und am nächsten Tag war auch schon wieder der Kampfgeist zurück. Aufgeben? Nie! Eine Woche später waren wir wieder im «Waldhaus Dolder» und wieder im Letzigrund, diesmal gegen die Grasshoppers. Was da passierte, war einfach schlecht von uns, ich möchte gar keine Worte über dieses 1:4 verlieren. Nur so viel, und das klingt jetzt vielleicht abgedroschen: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – jetzt erst recht! Jetzt holen wir uns halt den Titel in der nächsten Saison zurück.
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22.05.2009
AXPO SUPER LEAGUE
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HIGHLIGHTS
Zehn Highlights NICHT NUR DER SPANNENDE ZWEIKAMPF ZWISCHEN DEM FC ZÜRICH UND DEM FC BASEL WIRD DEN FANS IN ERINNERUNG BLEIBEN. DIE ABGELAUFENE SAISON 2008/09 HATTE EINIGE HÖHEPUNKTE ZU BIETEN. HIER UNSERE TOP TEN. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI
DAS TRAINER-KARUSSELL: Rauswürfe en masse Im Verhältnis zur Anzahl der Mannschaften verschleisst keine europäische Liga derart viele Trainer wie die Axpo Super League. Neun Trainer mussten in der abgelaufenen Saison ihren Posten räumen: Martin Andermatt, Heinz Hermann, Ciriaco Sforza, Roberto Morinini (obere Reihe, v.l.), Uli Stielike, Nestor Clausen, Jean-Michel Aeby, Christian Zermatten und Umberto Barberis (untere Reihe, v.l.). Im Schnitt entliess also fast jeder ASL-Klub einmal den Trainer. Tatsächlich waren es aber nur fünf Klubs, die demnach mehrmals ihren Coach austauschten – YB, Luzern, Neuenburg, Sion und Vaduz. Wer geduldige Funktionäre sucht, ist in der ASL wohl fehl am Platz.
DER TREFFSICHERSTE: Vincenzo Rennella DER BANKDRÜCKER: Eren Derdiyok Er konnte einem nur leidtun. Zunächst der doppelt geplatzte Wechsel zu Bayer Leverkusen vor der Saison und in der Winterpause. Und dann wurde Eren Derdiyok beim FC Basel auch noch zum Bankdrücker degradiert. Marco Streller spielte fast jeden Match von Beginn an und brachte es dennoch auf weniger Treffer als sein Sturmpartner bzw. Ersatzmann. Erst zum Saisonende hin hatte Trainer Christian Gross Einsehen und stellte seine beiden frustrierten Stürmer nebeneinander auf. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit Derdiyok – seine Knieverletzung war das i-Tüpfelchen auf einer suboptimalen Saison. Insgesamt eine miserable Spielzeit für den Basler Sturm.
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Der beste Torjäger des Schweizer Profi-Fussballs ist gerade mal 20 Jahre alt. 24 Tore gelangen dem Lugano-Stürmer in nur 21 Partien. Dabei erzielte der Italo-Franzose sieben Doppelpacks! Beeindruckend, wie kaltschnäuzig Vincenzo Rennella im Strafraum auftrat und die Bälle regelmässig ins Tor schoss. Nur seine Meniskusverletzung zum Saisonende verhinderte eine noch eindrucksvollere Statistik. Doch wie lange bleibt er noch im Tessin? Sein Stamm-Verein, der FC Genua, wird seine Entwicklung jedenfalls mit grösster Freude beobachten.
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TOP TEN
Die
TopTen des Schweizer Fussballs WER SIND DIE BESTEN SPIELER DER SAISON? DIE EUROSOCCER-REDAKTION UND DIE JURY ERSTELLTEN DIE RANGLISTEN DES SCHWEIZER FUSSBALLS – DIE TOP TEN DER TORHÜTER, DER ABWEHR- UND MITTELFELDSPIELER, DER ANGREIFER UND TRAINER. EINE RANGLISTE MIT ÜBERRASCHUNGEN, DIE ZU DISKUSSIONEN ANREGEN SOLL. TEXT: ULRICH KÜHNE-HELLMESSEN
Die Jury Für die Serie «Top Ten» holte sich EUROSOCCER prominente Unterstützung. Die vier Juroren berieten uns, damit eine kompetente Wertung vorgenommen werden konnte. Jedes Jury-Mitglied erstellte seine eigene Rangliste und machte sich über die besten Schweizer Spieler Gedanken. Ancillo Canepa (56), seit 2006 Präsident des FC Zürich und Nachfolger des legendären Sven Hotz. Der ehemalige Wirtschaftsmanager (Ernst & Young) engagiert sich in diversen Fussball-Gremien.
Ilja Kaenzig (36), ist CEO der Soccer Boss GmbH, die Investoren für den Fussball akquiriert. Kaenzig, zuvor Manager bei GC, in Leverkusen und Hannover, ist u.a. Kolumnist bei «Blick am Abend».
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Jörg Stiel (41), ist Teilhaber und Verwaltungsrat der WS4Sports AG in Mosnang. Ausserdem arbeitet der 21-fache Ex-Internationale als Experte beim Schweizer Fernsehen und auf Mandatsbasis für führende Schweizer Firmen wie Migros und Kantonalbanken. Rainer Maria Salzgeber (39), ist Moderator der Sendung «Sport aktuell» beim Schweizer Fernsehen sowie diverser LiveSportsendungen. Ende 2008 wurde er zum «Schweizer Sportjournalisten des Jahres» ausgezeichnet.
Wer ist der Spieler der Saison? Unsere Rangliste des Schweizer Fussballs sorgte schon im Vorfeld für heftige Diskussionen. Berücksichtigen wir nur die Spieler aus der Axpo Super League? Oder bewerten wir in einem Atemzug auch die Schweizer Spieler in den ausländischen Ligen? Lässt sich eine grandiose Leistung eines Torhüters mit der Effizienz eines Goalgetters vergleichen? Wie lassen sich objektive Leistungskriterien finden bei Abwehr- und Mittelfeldspielern, die ausserhalb von Toren, Vorlagen oder Paraden liegen? Ilja Kaenzig, wie immer unser JuryMitglied, sagt es so: «Die Spieler in den ausländischen Ligen haben immer einen Bonus.» Stimmt, aber was wäre eine Rangliste des Schweizer Fussballs ohne die besten Schweizer? Jury und Redaktion entschieden sich, die Top Ten nach Positionen zu unterscheiden und stellten eigene Kriterien auf: Stammspieler oder nicht Stammspieler, internationale Einsätze
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DIE BESTEN TRAINER
oder nur nationale, dazu das Auftreten – ausserdem natürlich die messbare Effizienz. Die unumstrittene Nummer 1 im Tor ist Diego Benaglio. Nach Stephane Chapuisat, Ciriaco Sforza, Ludovic Magnin und Marco Streller ist er der fünfte Schweizer, der die Meisterschaft in der Bundesliga gewinnen konnte. Dass der VfL Wolfsburg nach Platz 9 in der Vorrunde noch zum Titel stürmte, ist auch Benaglios Verdienst. «Schon vor der EURO 08», so Jury-Mitglied Jörg Stiel, «gab ich Köbi Kuhn den Tipp, Diego zu berücksichtigen. Er hat alles, was es zu einem guten Torhüter braucht. Verbesserungs-Potenzial sehe ich einzig in seiner Persönlichkeit. Er kann noch mehr Verantwortung übernehmen.» In der Axpo Super League überzeugte Basels Franco Costanzo am meisten. Nach Anlaufproblemen steht er «schon lange auf den Zetteln diverser Klubs in Südeuropa», weiss Ilja Kaenzig. In der Abwehr erhält Stephan Lichtsteiner die Bestnoten. «Er entwickelte sich zu einem der besten Aussenverteidiger Europas – mit guter Technik und enormer Schnelligkeit», lobt Stiel. Den Wechsel von Frankreich nach Italien schaffte er problemlos und avancierte bei Lazio Rom zu einem Leistungsträger. Philippe Senderos hält Platz 2, weil er sich im Star-Ensemble des AC Mailand einen Stammplatz erkämpfte und damit nach Arsenal bei einem zweiten europäischen Top-Klub überzeugt. FCZ-Ikone Hannu Tihinen, seit Jahren der Abwehr-Stabilisator, setzte sich erneut gegen alle Axpo-Super-League-Verteidiger durch und belegt in unserer Rangliste hinter Stephane Grichting, Johan Djourou und Magnin Platz 6. Ein erstaunliches Comeback erlebte Patrick Müller, «neben Murat Yakin einer der besten Verteidiger, den die Schweiz je hatte», findet Stiel. Auch für seinen neuen Arbeitgeber AS Monaco ist Müllers Technik, Stellungsspiel und Erfahrung unverzichtbar. Die Entdeckung der Saison im Mittelfeld heisst Almen Abdi. Der Regisseur, der den FCZ zum Meistertitel führte, ist Motor und Denker zugleich. JuryMitglied und FCZ-Präsident Ancillo Canepa: «Er ist der Chef im Mittelfeld und schaffte in dieser Saison >
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Ottmar Hitzfeld ist von seiner Reputation her ganz klar der beste Trainer in der Schweiz. Beeindruckend, wie er die Nationalmannschaft nach dem Luxemburg-Debakel wieder auf die Spur Richtung WM in Südafrika brachte. Lucien Favre verlor zwar mit Hertha BSC in den letzten zwei Runden Titel und ChampionsLeague-Qualifikation. Rang 4 hätte Berlin allerdings niemand zugetraut und zeugt von Favres Qualitäten als Trainer. Bernard Challandes ist der Trainer des neuen Schweizer Meisters, viel kann der Romand also nicht falsch gemacht haben. Challandes führte die Arbeit von Lucien Favre fort – er lässt den FCZ attraktiven Fussball spielen. Christian Gross ist nach wie vor der erfolgreichste Schweizer Trainer, auch wenn er mit dem FCB in dieser Saison ohne Titel blieb. Innerhalb des Klubs besitzt er eine Machtfülle wie kein anderer Trainer in der Schweiz. Marcel Koller schaffte auch diesmal mit dem VfL Bochum den Klassenerhalt in der Bundesliga, keine Selbstverständlichkeit bei der eher bescheidenden Klasse seiner Mannschaft. Ist innerhalb des Vereins akzeptiert. Vladimir Petkovic liess die YB-Fans lange hoffen – aus dem Meistertitel wurde aber, wie in der letzten Saison, nichts. Und im Cupfinal setzte es sogar eine Blamage ab. Dennoch: YB spielte einen äusserst attraktiven Fussball. Marco Schällibaum schaffte den Klassenerhalt mit Aufsteiger Bellinzona letztlich problemlos und durfte sich bis zuletzt sogar Hoffnungen auf den UEFA-Cup machen. Sein Team spielt, wie er selber ist: mit viel Emotionen. Rolf Fringer übernahm den FC Luzern in einer schier hoffnungslosen Situation, brachte die Innerschweizer aber mit seinem unerschütterlichen Optimismus in kleinen Schritten vom letzten Tabellenplatz weg. Hanspeter Latour erreichte das erklärte Ziel – Platz 3 – bei weitem nicht. Dennoch hauchte er seiner oft von Verletzungen geplagten Mannschaft immer wieder Enthusiasmus ein. Das junge Team des GC geriet nie in die Abstiegszone. Ryszard Komornicki schaffte mit bescheidenen Mitteln das Kunststück, dass der FC Aarau mit dem Abstieg oder der Relegation nie etwas zu tun hatte. Und das, obwohl er innerhalb des Vereins kaum Rückendeckung bekam.
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DIE BESTEN TORHÜTER Diego Benaglio leistete sich in der Hinrunde der Bundesliga noch einige Patzer. In der Rückrunde stieg seine Leistung dann auf WeltklasseNiveau. Nicht zuletzt wegen seiner Glanzparaden wurde Wolfsburg Deutscher Meister. Franco Costanzo erlebte seine Saison-Tiefpunkte in der Champions League. Gegen Barcelona und Donezk gab es fünf Gegentore. In der Liga hielt der Argentinier gewohnt sicher. Insgesamt etwas präsenter als unsere Nummer 4. Marco Wölfli kassierte in dieser Saison zwar nicht die wenigsten Tore aller ASL-Goalies. Dennoch zeigte der 26-Jährige die konstantesten Leistungen aller Liga-Schlussmänner und spielte sich dadurch auch in die Nationalmannschaft. Johnny Leoni ist statistisch gesehen der beste Goalie der ASL. In fast jedem zweiten Spiel blieb er ohne Gegentor. Und dennoch leistete sich der Walliser in der Rückrunde einige Patzer, die den FCZ wichtige Punkte kosteten. Yann Sommer ist «einer der talentiertesten Goalies der Schweiz», sagt Franco Costanzo über seinen Ersatzmann. Der Nationalgoalie der Schweizer U21 stand siebenmal im Tor des FCB und besiegte dabei zweimal den FC Zürich. David Zibung soll Ende letzter Saison noch vor einer Auslands-Karriere gestanden haben. In dieser Saison war der 25-Jährige zu oft fehlerhaft und bot dem FCL nur selten den gewohnten Rückhalt, den das Team gebraucht hätte. Eldin Jakupovic überzeugte in dieser Saison zu selten, um in unserer Rangliste weiter vorne zu landen. Überraschend, dass der 1,91-MeterMann in dieser verkorksten GC-Saison mit Tottenham Hotspur in Verbindung gebracht wurde. Carlo Zotti kam Anfang Saison vom Serie-BKlub AS Citadella und strahlte im Bellinzona-Tor von Beginn an Sicherheit aus. Der italienische U21-Europameister von 2004 verhalf den Tessinern zu einem relativ lockeren Klassenerhalt. Ivan Benito musste seine junge Familie vor drei Jahren noch mit Arbeitslosengeld durchbringen. Heute zählt der Aarau-Goalie zum Erfolgs-Garanten der Überraschungsmannschaft der Axpo Super League. Nicolas Beney absolvierte in dieser Saison zwar nur sieben Spiele für den FC Sion, zeigte in diesen Partien jedoch, was in ihm steckt und hexte die Walliser unter anderem in den Cupfinal. Stammgoalie wurde er dennoch nicht.
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DIE BESTEN ABWEHRSPIELER
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Stephan Lichtsteiner verschaffte sich wie Philippe Senderos in einer der stärksten Ligen der Welt Respekt und Anerkennung. Der 25-Jährige, von der «Gazetta dello Sport» zweimal ins Team der Runde gewählt, gewann mit Lazio den Cup. Philippe Senderos spielt beim AC Mailand eine wichtige Rolle und erkämpfte sich einen Stammplatz neben Kaka, David Beckham, Ronaldinho und Co. Lässt sich trotz wiederkehrender Kritik nicht von seinem Weg abbringen. Stephane Grichting spielte eine gewohnt souveräne und unspektakuläre Saison bei AJ Auxerre. Der 30-Jährige entwickelte sich zum Liebling Ottmar Hitzfelds und spielt nun mit dem Gedanken, Auxerre nach sieben Jahren zu verlassen. Johan Djourou erreichte mit Arsenal London den Halbfinal der Champions League und konnte mit seiner Leistung durchaus zufrieden sein. Der Genfer stand in dieser Saison immerhin 13 Mal in der Startformation der «Gunners». Ludovic Magnin beackerte die linke Aussenbahn der Stuttgarter gewohnt intensiv. Der Motivator und Spassvogel beliess es meist nicht bei der Abwehrarbeit und prägte mit seinen Flankenläufen auch das Offensiv-Spiel des VfB mit. Hannu Tihinen organisierte in dieser Saison die beste Defensiv-Reihe der Axpo Super League. Einsatz- und Kampfbereitschaft des Finnen waren wie gewohnt vorbildlich, und so verlängerte Tihinen beim FCZ um ein weiteres Jahr. Patrick Müller konnte nach seinem Wechsel von Lyon nach Monaco im Fürstentum zunächst überzeugen und wurde auch wieder in die Nationalmannschaft berufen. Sass zum Saisonende jedoch meist nur auf der Bank. Steve von Bergen war in dieser Spielzeit häufig fehlerloser Bestandteil der Hertha-Defensive. Der Romand entwickelte sich in der Rückrunde in Berlin zum Stammspieler – sein Spiel nach vorne bleibt jedoch meist wirkungslos. Reto Zanni fand in der Schlussphase der Saison zu guter Form. Entwickelt sich in Basel mehr und mehr zur Führungsfigur und setzt auch Akzente in der Offensive. Zur Belohnung verlängerte der FCB mit Zanni bis 2011. Saif Ghezal entwickelte sich in dieser Saison zum Abwehrchef der Berner. Der neunfache tunesische Nationalspieler wusste durch seine Robustheit zu überzeugen und hielt seine Mannschaft lange Zeit im Meisterrennen.
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DIE BESTEN MITTELFELDSPIELER Gökhan Inler und Udinese stehen diese Saison in der Tabelle im Niemandsland der Serie A. Und so steht Inlers Klub vor einem kompletten Neuaufbau. In Italien buhlen Fiorentina, Inter Mailand und Rom um den beliebten Solothurner. Blerim Dzemaili ist unverzichtbar geworden für den FC Turin. Die starken Leistungen des ExFCZ-Spielers mit mazedonischen Wurzeln liess die Konkurrenz aufhorchen. Bei einem Abstieg wird er den Klub vermutlich verlassen. Tranquillo Barnetta war bei Leverkusen lange Zeit gesetzt. In den letzten Spielen liess ihn der Coach aber oft auf der Ersatzbank sitzen. Der Ostschweizer hat das Reservisten-Dasein satt und kündigte einen möglichen Abgang an. Almen Abdi ist nicht nur der grosse Stratege im Mittelfeld des FC Zürich, sondern auch torgefährlich wie ein Stürmer. Er und sein Mitspieler Eric Hassli sind die besten Torschützen der Liga, schossen insgesamt schon mehr als 35 Tore. Scott Chipperfield spielt seit acht Jahren beim FC Basel – und ist der wichtigste Routinier im Team. Nachdem ein Transfer zu Hertha Berlin im Januar scheiterte, wird der Australier auch nächste Saison bei den «Bebbis» bleiben. Benjamin Huggel entwickelte sich zu einem charakterstarken Spieler, der auch neben dem Platz unverzichtbar geworden ist für den FC Basel. Er nimmt selten ein Blatt vor den Mund und gilt als Leader der Mannschaft. Marco Padalino ist das neue Gesicht der Nationalmannschaft. 20 Jahre war der gebürtige Tessiner, als er «Addio, Svizzera» sagte und nach Italien auswanderte. Bei Sampdoria Genua ist er Stammspieler und der Star im Mittelfeld. Gelson Fernandes war letztes Jahr Stammspieler im Mittelfeld von Manchester City. Diese Saison war der 22-jährige Walliser zuletzt nur noch zweite Wahl, weshalb auch Spekulationen um einen Wechsel im Sommer zunahmen. Gilles Yapi ist bei Young Boys der starke Mann im Mittelfeld. Der introvertierte und laufstarke Techniker versteht es, das Spiel der Berner zu ordnen und ihm die nötige Stabilität zu geben. Noch fehlt dem Ivorer mehr Offensiv-Potenzial. Olivier Monterrubio ist einer der stärksten Techniker der Axpo Super League und die Schlüsselfigur beim FC Sion. «Rubio» war als Teamkollege von Alex Frei bei Stade Rennes von 2003 bis 2006 bester Assistgeber der Ligue 1.
DIE BESTEN ANGRIFFSSPIELER
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Alexander Frei überzeugte bei Borussia Dortmund mit viel Laufarbeit, Einsatzwillen und klugen Pässen. Als Trainer Jürgen Klopp nach einem Streit wieder auf Frei setzte, war auch die Borussia wieder erfolgreich. Blaise Nkufo ist nicht nur für seinen Klub Twente Enschede ein Erfolgsgarant, sondern auch für das Nationalteam. In der Qualifikation zur WM 2010 kam er regelmässig zum Einsatz und erzielte fünf Tore in sechs Spielen. Eric Hassli sorgte in seiner ersten FCZ-Saison 2007/2008 für eine Negativschlagzeile nach der anderen. Doch der Stern des Franzosen ging im letzten Sommer auf. Jetzt ist Hassli der Liebling der FCZ-Fans. Seydou Doumbia ist der auffälligste YB-Spieler. Der 22-Jährige braucht durchschnittlich lediglich 68 Minuten für einen Tor-Erfolg. Kein Wunder, signalisieren Klubs aus dem europäischen Ausland ihr Interesse an YBs Superjoker. Marco Schneuwly etablierte sich in dieser Saison als Stammspieler im YB-Sturm. Der U17Europameister von 2002 war schon 2006 beim letzten Cupfinal zwischen YB und Sion dabei – damals aber stand er im Kader der Walliser. Paiva hauchte dem FC Luzern neues Leben ein. Unter Trainer Roberto Morinini gehörte der Portugiese nicht zur Stammformation. Mit der Rückendeckung des neuen Trainers Rolf Fringer setzte der 26-Jährige dann zum Höhenflug an. Raul Bobadilla ist seit Oktober verletzt. Ob der wirblige Stürmer nochmals für GC auflaufen wird, ist ungewiss. Der Zürcher Klub braucht Geld, ein lukrativer Transfer würde beide Parteien befriedigen. Alexandre Alphonse ist der schnellste Zürcher. Der französische Stürmer stiess 2005 vom FC La Chaux-de-Fonds zum FC Zürich, erkämpfte sich aber erst im Sommer 2007 einen Stammplatz – und schiesst seither regelmässig Tore. Eren Derdiyok hat in Basel einen schweren Stand. Der 20-jährige Nationalspieler wollte im Winter zu Bayer Leverkusen, durfte aber (noch) nicht und sass beim FCB oft als Edeljoker auf der Bank. Dennoch stets torgefährlich. Mauro Lustrinelli ist 33 Jahre alt, sein Teamkollege von Aufsteiger Bellinzona, Gügi Sermeter, ist 35. Dank der Erfahrung dieser beiden Fussball-Oldies werden die Tessiner auch nächste Saison in der Axpo Super League auflaufen.
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TOP TEN
Die zwei Top-Teams der Saison 2008/09 Schweizer Spieler aus allen Ligen
Nur Spieler aus der Axpo Super League
Benaglio
Costanzo
Lichtsteiner Senderos Grichting Magnin
Zanni
Tihinen
Ghezal
Safari
Huggel Padalino
Dzemaili Nkufo
Inler
Barnetta
Chipperfield
Frei Hassli
Trainer: Ottmar Hitzfeld
> den Durchbruch.» Auch wenn er in den grossen Spielen noch nicht dominieren konnte, war es Abdis Saison. «Unklar ist noch seine Rolle», stellt Kaenzig fest. «Ist er eine 8, eine 10 oder eine 9,5? Das könnte ihm eines Tages zum Verhängnis werden.» Seine internationale Klasse muss Abdi noch unter Beweis stellen. Gökhan Inler tut das längst. Nicht nur bei Ottmar Hitzfeld in der Nationalmannschaft, sondern auch in der Serie A und im UEFA-Cup mit Udinese Calcio. Stiel: «Er steht stets richtig und ist ein Teamplayer. Er ist ein Genie, was das Halten des Balles angeht.» Gelingt es Inler, für sein Team noch mehr Verantwortung zu übernehmen, wird er auch für grosse Klubs interessant. Tranquillo Barnetta, mit Leverkusen im deutschen Cupfinal, gilt nach wie vor als grösstes Schweizer Talent, verlor aber seinen Stammplatz bei Trainer Bruno Labbadia und überzeugte auch in der Nationalmannschaft nur selten.
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Yapi
Abdi
ASL: Nur drei Schweizer Logisch, dass die Mannschaft der besten Schweizer aus allen Ligen der Nationalmannschaft entspricht. Erstaunlich jedoch, dass im Top-Team der Axpo Super League lediglich drei Schweizer Aufnahme fanden: Reto Zanni und Benjamin Huggel vom FC Basel und Almen Abdi vom FC Zürich.
Doumbia
Trainer: Bernard Challandes
Deshalb rutschte auf Platz 2 Blerim Dzemaili, der beim FC Turin nach seinem Kreuzbandriss unverzichtbar wurde. «Zwei Chancen, drei Tore», urteilt Canepa über den Captain der Schweizer Nationalmannschaft. Obwohl Alex Frei mit Dortmund auf der BundesligaZielgeraden scheiterte (nur Platz 6, kein internationaler Wettbewerb), war er mit zwölf Saisontoren erneut Borussias effektivster Stürmer. Aber auch in der Schweiz war es ein grosses Jahr für die Stürmer. Eric Hassli, Raul Bobadilla, Seydou Doumbia und Eren Derdiyok sorgten für Schlagzeilen. «Hasslis Comeback war entscheidend für den FCZ», glaubt Kaenzig. «Wie ein so grosser Stürmer technisch so stark und dynamisch sein kann – grosse Klasse.» Für Stiel ist Hassli «der grösste Chaot, der in der Schweiz endlich angekommen ist». Nach der Vorrunde lag noch Bobadilla vorne. Damals wurde sein Marktwert
auf zehn Millionen Euro taxiert, aber die Grasshoppers schlugen eine entsprechende Offerte des VfL Wolfsburg aus. Verletzungen und die GC-Misere stoppten Bobadilla für diese Saison. Für Kaenzig ist «Doumbia der Super Sub schlechthin, wahrscheinlich in ganz Europa». Bleibt Derdiyok, der beim FC Basel keinen Stammplatz fand und nun nach Leverkusen wechselt. «Wenn er sich auf den Fussball konzentriert, kann er das Potenzial abrufen. Es ist alles vorhanden, was es für einen Star-Stürmer braucht», sagt Kaenzig. Die Rangliste des Schweizer Fussballs bleibt – trotz intensiver Diskussion und einer kompetenten Jury – eine subjektive Einschätzung. EUROSOCCER will damit seinen Beitrag leisten und zu Diskussionen anregen. Und EUROSOCCER will diese Rangliste zu einem festen Bestandteil des Schweizer Fussballs machen. Die nächste Frage heisst: Wer wird der Spieler des Jahres?
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HIGHLIGHTS
AXPO SUPER LEAGUE
der abgelaufenen Saison DER ABPFIFF: Nicole Petignat Zunächst zeigte sie Basel-Keeper Franco Costanzo die Rote Karte – und dann sich selbst. Nach 91 Partien und neun Jahren in der Super League, dazu zwei UEFA-CupSpielen der Männer, einem WMund einem EM-Final der Frauen, verkündete Nicole Petignat am 30. November nach der Partie Xamax Neuenburg gegen den FC Basel ihren Rücktritt. «Ich konnte mir als Schiedsrichterin einfach keine neuen Ziele mehr setzen», sagte Petignat. Damit schloss sich der Kreis, denn mit derselben Partie hatte am 30. Mai 1999 die Karriere der jetzt 42-Jährigen begonnen. Jede Menge Häme und Kritik gab
es für die Frau aus dem Jura, die einige Zeit mit Schiedsrichter-Chef Urs Meier liiert war. «Nicole, an den Herd!» war einer der Schmährufe, der zum Standard-Repertoire der Fan-Kurven gehörte. Doch über derartige Anfeindungen konnte Petignat meist nur schmunzeln: «Kein Problem, ich koche wirklich gern.» Nachdem die zierliche Schiedsrichterin mit dem blonden Pferdeschwanz dem Profi-Fussball den Rücken kehrte, wechselte sie ins Trainer-Metier: In Delsberg coacht die diplomierte Physiotherapeutin mit zwei eigenen Praxen als RollstuhlbasketballTrainerin den CFR Jura.
DER ENTMACHTER: Christian Constantin
DER VERLÄNGERTE: Christian Gross
«Nicht ich entlasse die Trainer, sondern der Totomat.» Sion-Boss Christian Constantin blieb seinem Motto auch in dieser Saison treu. Zweimal hiess es für seine Untergebenen: «Arrivederci!» Uli Stielike, den Constantin mit einem Drei-Jahres-Vertrag ausgestattet hatte, liess er nach drei Monaten krankschreiben, um sich vorerst selbst auf die Trainerbank zu setzen. In der Winterpause kam dann das ungleiche Trainer-Duo Umberto Barberis/Christian Zermatten – ebenfalls für nur drei Monate. Beim Sieg der Sittener im Cup-Halbfinal gegen Luzern sass «CC» selbst auf der Bank.
Die 0:5-Schlappe in Donezk, die Kündigung seiner Basler Wohnung, die Forderungen nach einem Neuanfang beim FCB – eigentlich standen alle Zeichen auf Trennung zwischen Christian Gross und dem FC Basel. Der 19. Dezember bewies dann, dass an Medien-Gerüchten nicht immer etwas dran sein muss. Gross verlängerte seinen Vertrag zu gleichen Konditionen bis 2011. Ein Entscheid aus «beidseitiger, vollster Überzeugung», wie FCB-Präsidentin Gigi Oeri es ausdrückte. Die Kritiker liess dies nicht verstummen. An der EinStürmer-Taktik des Coachs schieden sich die Geister.
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AXPO SUPER LEAGUE
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HIGHLIGHTS
DER LORD: Seydou Doumbia Es ist eine Ehre, die nur wenigen, sehr speziellen Fussball-Profis zuteil wird: Der eigene, auf den Leib geschneiderte Fan-Gesang. YB-Edel-Joker Seydou Doumbia verdiente sich seinen Song «Doumbia, My Lord, Doumbia» (in Anlehnung an das Lied «Kumbaya, My Lord») redlich. Der Ivorer knipste für die Young Boys nach Belieben. Spielte er von Beginn an, war meistens der Wurm drin. Doumbia brauchte ein spezielles Prozedere: Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit steht er von der Ersatzbank auf und beginnt sein Aufwärmprogramm. Zwischen der 60. und 75. Minute wird er dann, begleitet von den «Lord»-Gesängen der YB-Fans, eingewechselt – und erzielt nur wenige Minuten später sein Goal. Enorm viele Tore bei enorm wenig Spielzeit. Das schafft nur ein Lord.
DIE SUPER-FANS: AFG ARENA, St. Gallen Regelmässig bedankt sich der Stadion-Speaker in der St. Galler AFG ARENA bei den «besten Fans der Schweiz». Und das völlig zu Recht. Trotz des Abstiegs in die Dosenbach Challenge League war die Fussball-Begeisterung in der Ostschweiz grenzenlos: 7500 verkaufte Saison-Abos, ein Zuschauerschnitt von 12 000 Fans pro Spiel. Das wäre selbst in der Axpo Super League ein super Wert – nur Basel und YB locken mehr Fans ins Stadion. Das neue «Schmuckkästchen» AFG ARENA bewies in der abgelaufenen Saison eindrücklich, welchen Effekt ein neues Stadion auf den Zuspruch der Fans haben kann. So beschämend der Krawall-Abschied aus dem alten Espenmoos auch war – in dieser Saison verdienten sich die Fans des FC St. Gallen den Respekt der ganzen Schweiz.
Was sonst noch geschah: Die Schuh-Liga: Dosenbach wird neuer TitelSponsor der Challenge League.
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Die grossen Duelle: FCB – Barcelona, FCZ – AC Mailand. Chancenlos, aber trotzdem schön.
Dopingfall in der DCL: Lugano-Mittelfeldspieler Luca Baldo nach Kokain-Konsum zwei Jahre gesperrt.
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HIGHLIGHTS
AXPO SUPER LEAGUE
DER RÜCKKEHRER: Yassine Chikhaoui «Yassine is back» liess FCZ-Spieler Onyekachi Okonkwo die 13 000 Fans im Letzigrund wissen, nachdem er im Spiel gegen die Young Boys das 1:0 erzielt hatte. Der Spruch prangte auf dem T-Shirt, das «Tico» unter seinem Trikot trug. Und in der 84. Minute war es dann tatsächlich soweit: Nach 420 Ta-
gen Fussball-Abstinenz kehrte der Edel-Techniker aus Tunesien aufs Fussballfeld zurück. Die Begeisterung auf den Rängen – durch das 3:0 gegen die Young Boys ohnehin schon am sieden – kannte kein Halten mehr. Dafür scheint Chikhaouis Knie nun endlich zu halten.
DAS MÄRCHEN: GC veräppelt Betrogen, belogen, beschwindelt, getäuscht, an der Nase herumgeführt. Man kann es nennen, wie man will – Erich Vogel (l.), Roger Berbig (r.) und Co. wurde ganz schön durch den Kakao gezogen. Sowohl vom «Blick» als auch von einem gewissen Herrn Eckel, angeblicher Halbbruder eines arabischen Scheichs, dessen Grossfamilie unbedingt in den Schweizer Fussball investieren wollte. Und im Gegenzug wollte Herr Eckel angeblich GC’s Frauenmannschaft trainieren. Zum Glück kam der Deal nicht zustande. Wer weiss, was der Hochstapler mit den Fussballerinnen angestellt hätte. Nachdem das Märchen als Märchen aufgedeckt wurde, bleibt alles wie gehabt: GC spielt keinen berauschenden Fussball, hat kein Geld und keine Fans.
Spielerberater Giacomo Petralito verprügelt auf dem GC/Campus einen «Tagesanzeiger»-Journi.
Die neue FCZWebseite wird von FCB-Fans gehackt und ist für mehrere Stunden offline.
Übertriebener Torjubel wurde Xavier Margairaz zum Verhängnis. Für seinen ZaunJubel sah er Rot.
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FC ST. GALLEN
DOSENBACH CHALLENGE LEAGUE
Aufstiegs-Feier Präsident Michael Hüppi (unten l.) und Trainer Uli Forte (unten r.) feiern nach dem Sieg gegen Concordia Basel gemeinsam mit ihren Fans den Aufstieg.
FC St. Gallen Die Attraktion ist zurück DIE GANZE SCHWEIZ FREUT SICH AUF DIE RÜCKKEHR DES FC ST. GALLEN IN DIE AXPO SUPER LEAGUE. PRÄSIDENT MICHAEL HÜPPI MÖCHTE SCHULDENFREI IN DIE NEUE SAISON STARTEN. DAFÜR FEHLEN NOCH 700 000 CHF – UND DIE LIZENZ. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI St. Gallen ersetzt Vaduz. 12 000 Zuschauer ersetzen 2 000 Zuschauer. Die triste Einöde des Vaduzer Rheinparks weicht dem Hexenkessel AFG ARENA. Für die Axpo Super League ist der Aufstieg des FC St. Gallen ein Segen. Michael Hüppi, Präsident der Grün-Weissen, rechnet für die kommende Spielzeit mit einem Schnitt von rund 15 000 Fans pro Spiel. «Um diesen zu erreichen, muss sich natürlich auch ein gewisser sportlicher Erfolg einstellen», betont der Rechtsanwalt. Bei seinem ausserplanmässigen Abstecher in die Dosenbach Challenge League spielte sich der Klub in einen Rausch. Bis der Aufstieg perfekt war, verlor der FC St. Gallen nur ein einziges Spiel, schoss 74 Tore und kassierte gleichzeitig nur 17. Die Überlegenheit auf dem Platz ist auf ein Kader zurückzuführen, das partiell schon Super-League-tauglich war – den Klub aber auch belastete. Hüppi: «Der Abstieg war nicht vorgesehen. In den Köpfen der Fans genauso wenig wie in den Spielerverträgen.»
Als der Präsident sein Amt nach dem Abstieg übernahm, war die Situation desolat. Der Verein musste seine Spieler auf Super-LeagueNiveau entlöhnen, gleichzeitig erwirtschaftete man aber nur Einnahmen auf Challenge-League-Niveau – Verluste waren die Folge. Nach dem erreichten Aufstieg will Hüppi «schuldenfrei in die ASL starten». Dafür fehlen nach Angaben des Präsidenten noch ungefähr 700 000 Franken. Etwa genauso viel sind bereits durch die Spendenaktion reingekommen, die der Klub im vergangenen Winter ausrief. Die Lizenz für die kommende ASL-Saison wurde dem FC St. Gallen in erster Instanz dennoch verweigert. Nun hoffen Hüppi und Co., dass der Aufstieg eine Signalwirkung auslöst und die Aktion «800 Ostschweizer zahlen 1000 Franken» den Klub von seinen Schulden befreit. «Wenn wir die Lizenz nicht bekommen, wäre das eine Katastrophe», gesteht Hüppi. Dass sich die Swiss Football League der Attraktion FC St. Gallen selbst beraubt, erscheint jedoch un-
wahrscheinlich. Erst recht, wenn man sieht, wie vorsichtig der Präsident mit dem Geld umgeht. Hüppi: «Nächste Saison werden wir nur das Geld ausgeben, das wir auch einnehmen.» Insgesamt steht den Ostschweizern laut Hüppi nächste Saison ein Budget von sieben bis acht Millionen Franken zur Verfügung – eine Million mehr als in der Dosenbach Challenge League. Drei bis vier Verstärkungen, die sich St. Gallens junger Trainer Uli Forte für die nächste Saison wünscht, wird ihm sein sparsamer Präsident auch gewähren. Und so hofft eigentlich die ganze Schweiz darauf, dass sich der Klub wieder im Oberhaus etabliert – und sei es nur, um ein zweites Vaduz zu verhindern.
PRESENTED BY
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SPIELE
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TIPPKICK
nline.ch
Tippen gegen Abdi und Elber DIE STARS STELLEN SICH ZUM DUELL. DIESMAL TRETEN FCZ-REGISSEUR ALMEN ABDI SOWIE DER BRASILIANER GIOVANE ELBER GEGEN SIE AN. Almen Abdi
Confederations Cup 2009 – Gruppe A ABDIS TIPP
DATUM
SPIEL
14. JUNI
SÜDAFRIKA – IRAK
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14. JUNI
NEUSEELAND – SPANIEN
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17. JUNI
SPANIEN – IRAK
3:1
17. JUNI
SÜDAFRIKA – NEUSEELAND
1:1
20. JUNI
IRAK – NEUSEELAND
2:1
20. JUNI
SPANIEN – SÜDAFRIKA
3:1
MEIN TIPP
Der FCZ-Star spielt beim Stadtklub die bisher beste Saison seines Lebens. Mit seinen erst 23 Jahren entwickelte er sich zum Stammspieler und erfolgreichsten Torjäger neben Eric Hassli. Man darf gespannt sein, ob Abdi auch in der kommenden Saison noch in der Axpo Super League spielt. Nach Angaben seines Berater liegen für den gebürtigen Kosovaren konkrete Angebote aus Italien und Deutschland vor.
Giovane Elber Als Stürmer des FC Bayern München gewann Giovane Elber alles, was es auf KlubEbene zu gewinnen gibt. Und das mehrmals. Dennoch reichte es für ihn nicht zu einer grossen Karriere in der brasilianischen Nationalelf. Elbers Konkurrenz war mit Top-Spielern wie Ronaldo und Rivaldo zu gross. Die Bilanz des 37-Jährigen in der «Selecao» ist trotzdem beeindruckend: In 15 Spielen erzielte er sieben Tore.
Confederations Cup 2009 – Gruppe B ELBERS TIPP
DATUM
SPIEL
15. JUNI
BRASILIEN – ÄGYPTEN
3:1
15. JUNI
USA – ITALIEN
1:2
18. JUNI
USA – BRASILIEN
0:1
18. JUNI
ÄGYPTEN – ITALIEN
1:3
21. JUNI
ITALIEN – BRASILIEN
1:2
21. JUNI
ÄGYPTEN – USA
1:1
MEIN TIPP
Jetzt mitspielen und gewinnen! Für ein richtiges Ergebnis gibt es drei Punkte, für den richtigen Trend (Sieg, Remis, Niederlage) einen Punkt. Die Punkte aller Spiele werden addiert, und der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt. Bei Gleichstand entscheidet das Los. Tippen Sie bequem auf www.eurosoccer-online.ch, schicken Sie eine E-Mail an promitipp@euro-soccer.ch oder eine Postkarte an EUROSOCCER, Kennwort: Promi-Tipp, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Die Tipps müssen jeweils vor dem Spieldatum abgegeben werden.
1. Preis: Nokia 6210 Navigator
2. Preis: Ein Bildband «TOP SHOTS» mit den schönsten Fussball-Fotos
5. Preis: JakoRucksack
6. Preis: 1-GB-USBStick von Coca-Cola
3. Preis:
7. und 8. Preis:
Trikot, Short und Stulpen von HI-PRO
adidas-Baseballcap
4. Preis: Sporttasche von Puma
9. und 10. Preis: Je ein Beach-Towel von Coca-Cola
Die Gewinnerinnen und Gewinner im Monat Mai: Ein Nokia 6210 Navigator geht an Marc Röösli. Über einen Bildband «TOP SHOTS» freut sich Oriano Scirocco. Das HI-PRO-Set geht an Fabio Del Bianco. Simon Ritzi bekommt eine Sporttasche von Puma; Severin Peyer einen Jako-Rucksack. Lara Ruch bekommt den 1-GB-USB-Stick von Coca-Cola. Die adidas-Mützen gehen an Thomas Heiner und Rino Meier. Ein Coca-Cola Beach-Towel geht an Alessio de Genua und Selin Meile.
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22.05.2009
13:13 Uhr
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SCHWEIZER CUP
AXPO SUPER LEAGUE
Das Cup-System Constantin DAS MÄRCHEN GEHT WEITER: DIE CUP-SIEGE DES FC SION SEIEN EIN MYTHOS, HIESS ES NACH DEM 3:2 IM FINAL GEGEN YB. ABER MIT GÖTTER- UND HEROEN-GESCHICHTEN HABEN DIE GROSSARTIGEN CUP-ERFOLGE VON SION REIN GAR NICHTS ZU TUN. VIELMEHR BERUHT DER ELFTE CUP-COUP VON SION AUF EINEM SYSTEM – AUF DEM CUP-SYSTEM CC. TEXT: UELI ZOSS Er sei ein Spinner und ein Grossmaul, sagen viele über ihn. Christian Constantin selber sieht sich jedoch viel eher als Visionär. Für ihn ist der FC Sion vor allem Geschäft sowie eine Bühne für seine One-ManShow. Er leitet den Klub nicht nur, er besitzt ihn. Als die Finalqualifikation des FC Sion feststand, lief Constantin zu Höchstform auf, das System CC nahm seinen Lauf. Es begann mit Lamentieren, Constantin liess jeden wissen, dass ihn der Kunstrasen als Austragungsunterlage im Stade de Suisse für einen Cupfinal massiv störe. Und überhaupt: Wieso müsse der Cupfinal eigentlich in Bern stattfinden? Der nächste Schritt: CC steigerte im Vorfeld des Cupfinals seine Medienpräsenz. So trat er als Jury-Mitglied bei der Wahl der Miss-SuisseRomandie an – das Medienecho war ihm gewiss. Für das Westschweizer Nachrichtenmagazin «L’Hebdo» und die «Weltwoche» blieb es nicht nur beim Fussball, Constantin äusserte sich auch zu politischen Fragen. In die Schlagzeilen brachte ihn auch eine Erinne-
rung, die ihm erstaunlicherweise genau vor dem Cupfinal wieder in den Sinn kam: Er behauptete, Marseille-Präsident Bernard Tapie habe ihm vor langer Zeit eine Million Franken geboten, um im UEFA-Cup gegen Sion weiterzukommen. Doch CC kann auch mit harten Bandagen kämpfen. Ein paar Tage vor dem grossen Spiel initiierte er gezielte Störmanöver. Erst beschwerte er sich über den CupfinalBall – das ausgewählte Gelb auf der Kugel könne eindeutig der YBFarbe zugeordnet werden. Zwischendurch kehrte CC auch noch rasch vor der eigenen Tür: Er strich mit Alvaro Saborio und Alvaro Dominguez zwei bekannte Namen aus dem Cupfinal-Kader – die beiden hatten sich nicht dem Teamwork untergeordnet. Extravaganzen toleriert CC eben nur bei sich selbst. Schliesslich teile der Walliser Architekt dem Schweizerischen Fussballverband mit, der für den Cupfinal aufgebotene Schiedsrichter Claudio Circhetta sei für ihn «persona non grata». CC hatte festgestellt, dass seine Mannschaft in den letzten acht Spielen unter Circhettas
Leitung lediglich zwei Punkte geholt hatte. Fünf Rote, 19 Gelbe Karten habe der Referee gegen Sion gezückt, dazu drei Penaltys gegen die Walliser verhängt. Constantins Message war eindeutig – Circhetta sei generell gegen Sion. CC wusste, dass der SFV nie und nimmer einen anderen Schiedsrichter nominieren würde, trotzdem erreichte er, was er wollte: Durch die Blume liess er Circhetta wissen, er solle gefälligst hin und wieder für Sion pfeifen. Ansonsten drohe Ärger. Sion spielte im Cupfinal gegen die Young Boys wegen Circhetta unter Protest, wie vor drei Jahren – ebenfalls gegen YB, als es um dem Streit im «Fall Everson» ging. Das System von CC hatte Erfolg – einmal mehr. Zumindest in der YBChefetage sorgten seine Worte und Provokationen für rote Köpfe. Im YB-Führungsgremium gibt es definitiv niemanden mehr, der CC nicht gern ins Pfefferland wünschen würde. Ob das System CC auch auf die YB-Spieler abfärbte? Ganz ausgeschlossen ist es nicht – hält man sich vor Augen, wie schlecht und naiv diese beim 2:3 spielten.
Juni 2009
Provokateur Sions mächtiger Präsident Christian Constantin kann offenbar gar nicht anders: Er muss ständig provozieren, er muss sich immer wieder mit den noch mächtigeren Herren des Schweizer Fussball anlegen. Damit schafft er sich natürlich kaum Freunde, aber das scheint ihm egal. Für Constantin zählt letztlich ausschliesslich der Erfolg – und den durfte er nach dem 3:2 im Cupfinal gegen YB wieder einmal feiern.
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22.05.2009
13:42 Uhr
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FOTO DES MONATS
Nach dem 3:2 im Cupfinal: Grosse Party in Sion, traurige Gesichter bei Favorit YB Die Berner Young Boys hatten im Cupfinal am 20. Mai im Stade de Suisse alle Vorteile auf ihrer Seite: Sie führten in der Finalissima im eigenen Stadion auf Kunstrasen bereits nach 37 Minuten mit 2:0 (Gilles Yapi mit einem Penalty; Sions Jamal Alioui mit einem Eigentor), die mehr als 25 Punkte, die den FC Sion in der Meisterschaft von den Bernern trennen, waren auch in diesem Spiel deutlich erkennbar. Dennoch standen die Berner am Ende einer entscheidenden Partie mit leeren Händen da – nicht zum erstenmal. YB fehlt offensichtlich das Sieger-Gen, ausserdem hat das Team keine Persönlichkeiten, die Verantwortung übernehmen, wenn es nicht läuft. Und so gelang dem FC Sion nach einem Fehler von YB-Goalie Marco Wölfli noch vor der Pause der Anschlusstreffer durch Goran Obradovic. Kurz nach dem Seitenwechsel sorgte Stephane Sarni nach einem Freistoss von Obradovic für den verdienten Ausgleich – und schliesslich machte Guilherme Afonso die Überraschung kurz vor Schluss perfekt. Der FC Sion präsentierte sich im Vergleich zu den Bernern als leidenschaftliche und kämpferische Einheit – und lebt den Cup-Mythos weiter: Alle elf Finalteilnahmen gewannen die Walliser – 1965, 1974, 1980, 1982, 1986, 1991, 1995, 1996, 1997, 2006 und 2009.
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22.05.2009
13:42 Uhr
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SFV
22.05.2009
13:18 Uhr
Seite 28
PRÄSIDENTEN-WAHL
Zweikampf um das höchste Amt im Schweizer Fussball AM 13. JUNI WIRD IN BERN DER NACHFOLGER VON RALPH ZLOCZOWER ALS SFV-PRÄSIDENT GEWÄHLT. EUROSOCCER BEFRAGTE DIE BEIDEN KANDIDATEN. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI
Fünf Fragen an die beiden Präsidentschafts-Kandidaten: 1. Warum wollen Sie SFV-Präsident werden? 2. Was würde sich unter Ihrer Amtszeit im Schweizer Fussball ändern, beziehungsweise welche Ziele verfolgen Sie? 3. Wo sehen Sie die konkreten und dringlichsten Aufgaben des SFV-Präsidenten bezüglich des professionellen Klub-Fussballs in der Schweiz? 4. Sind Teilnahmen an grossen Turnieren ein Massstab, an dem Sie den Erfolg Ihrer Arbeit messen lassen werden, beziehungsweise nach welchen Kriterien kann man Ihrer Meinung nach den Erfolg des SFV-Präsidenten messen? 5. Was machen Sie, wenn Sie die Wahl zum SFV-Präsidenten verlieren? Name: Peter Gillieron Alter: 56 Geburtsort: Bern Zivilstand: verheiratet
Name: Benedikt Weibel Alter: 62 Geburtsort: Thun Zivilstand: verheiratet, drei Kinder
Karriere aktuelle Tätigkeiten seit 1993: SFV-Generalsekretär seit 1998: Delegierter der UEFA bei UEFA-Spielen seit 2004: Mitglied der UEFA-Kommission für Stadien und Sicherheit seit 2007: Mitglied der SFL-Sicherheitskommission
Karriere aktuelle Tätigkeiten seit 2006: Dozent Uni Bern Aufsichtsrats-Präsident Rail Holding (privater Bahnanbieter in Österreich) VR-Präsident des Fachverbandes Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz
PETER GILLIERON 1. Nach den vielen Jahren als Generalsekretär wäre die neue Funktion eine Herausforderung, der ich mich sehr gerne stellen würde. Deshalb beantwortete ich die Anfrage der AmateurLiga positiv und stimmte der Nomination zu. 2. Es gibt Bereiche, in denen Evolution, aber keine Revolution zu erwarten ist. Nationalmannschaften und Nachwuchsförderung sind auf einem guten Kurs. Finanziell steht der Verband gut da. Womöglich sind neue Einnahmen zu generieren. Die über 1400 Vereine spielen für den Verband eine grosse Rolle, es muss nach Möglichkeiten gesucht werden, diese besser zu unterstützen. Die wichtige sozialpolitische Rolle des Fussballs ist noch besser zu kommunizieren. Die grosse ehrenamtliche Arbeit, die im Fussball geleistet wird, muss besser anerkannt werden. Generell muss ständig an der Verbesserung des Images des Fussballs in der Öffentlichkeit gearbeitet werden. 3. Grundsätzlich ist es die Swiss Football League, die die Interessen der Profi-Klubs vertritt. Der SFV-Präsident kann vor allem auf dem politischen oder internationalen Parkett tätig sein. Zudem soll geprüft werden, ob Verband und SFL durch einen gemeinsamen Auftritt in Sachen Vermarktung mehr Einnahmen generieren können. 4. Die Teilnahme an grossen Turnieren ist klar ein wichtiges Ziel für jeden Verband. Ganz wichtig sind aber auch die regelmässigen Teilnahmen anderer Auswahlen an Endrunden, wie beispielsweise dieses Jahr wieder die U17 und die U19 der Frauen, die finanzielle Entwicklung des Verbands, das generelle Ansehen des Verbands in der Öffentlichkeit, die Anzahl Aktiven und Junioren, sowie die Qualität und Quantität der vielen freiwilligen Helfer und Helferinnen.
Vita bisherige Tätigkeiten 1978–1982: Jurist beim Bundesamt für Sozialversicherung 1982–1993: Jurist und stellvertretender Direktor der Schweizerischen Käseunion 1999–2004: Mitglied der Sicherheitskommission der NL/SFL 2004–2007: Mitglied der Sicherheits- und Fan-Kommission der SFL 2005–2008: Verwaltungsratsmitglied der EURO 08 2006–2008: Mitglied des Beirats der EURO 08
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Juni 2009
bisherige Tätigkeiten 1971–1975: Assistent an der Universität Bern 1975–1983: Sekretär des Präsidenten der Generaldirektion der SBB 1983–1986: SBB-Generalsekretär 1986–1990: Marketing-Direktor Personenverkehr der SBB 1990–1993: Leiter Departement Verkehr der SBB 1993–2006: Vorsitzender der Geschäftsleitung der SBB 2007–2008: Delegierter des Bundesrats für die EURO 08
5. Ich trete an, um zu gewinnen …
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22.05.2009
13:18 Uhr
Seite 29
PRÄSIDENTEN-WAHL 1. Fussball ist faszinierend und ebenso faszinierend wäre es, den Schweizer Verband der weltweit bedeutendsten Sportart zu führen. 2. Es geht darum, den SFV auf seinem sehr erfolgreichen Weg weiterzuentwickeln. Ich sehe für die Zukunft zwei Schwerpunkte: das Geld und die Frage des Umfeldes. Beim Geld geht es um die Generierung zusätzlicher Einnahmen. Beim Umfeld um den Kampf gegen die «Incivilités», wie unsere Kollegen aus der Suisse Romande so schön sagen. Sie meinen damit all die unerfreulichen Vorfälle im Zusammenhang mit dem Fussball, von Ausschreitungen bis hin zu den Attacken auf Schiedsrichter. Mit diesen «Incivilités» musste ich mich ja schon als SBB-Chef auseinandersetzen, und es gelang uns, mit einem breiten Aktionsprogramm den Trend umzukehren. 3. Grundsätzlich haben die einzelnen Kammern ja eine grosse Autonomie, und das ist gut so. Wenn der Präsident seine Ziele in den beiden genannten Schwerpunkten erreicht, so kommt das allen Kammern zugute, gerade auch dem Profi-Fussball. 4. Die Teilnahme an grossen Turnieren ist ohne Zweifel ein wichtiger Massstab für den Erfolg. Diese Teilnahmen haben direkte Auswirkungen auf die Finanzen des Verbandes. Und diese finanzielle Situation ist ein anderes wichtiges Kriterium. Weitere Kriterien sind die Qualität der Nachwuchsarbeit und das Ranking unter den europäischen Verbänden. Nicht einfach ist die Fixierung von Zielen im Bereich «Umfeld». Die Randalierereien um den Fussball haben Auswirkungen auf das Image, sie verursachen erhebliche Kosten und halten an sich fussballinteressierte Menschen, vor allem Frauen und Kinder, vom Besuch im Stadion ab. Aber es muss etwas gehen, und man muss die Fortschritte messen können. 5. Peter Gillieron gratulieren, dem SFV eine gute Zukunft wünschen und mich über die gewonnene Zeit freuen.
BENEDIKT WEIBEL
SFV
So läuft die Wahl am 13. Juni – sogar Los-Entscheid möglich! 101 Delegierte werden an der geheimen Wahl des neuen SFVPräsidenten am 13. Juni in Bern ihre Stimme abgeben. Die SFL stellt 28 Delegierte, die 1. Liga deren 26 und die Amateur-Liga 47 Delegierte. Sollte keiner der beiden Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit von 51 Stimmen erreichen, wird erneut gewählt. Im zweiten Wahlgang genügt dann das einfache Mehr, um neuer SFV-Präsident zu werden. Sollte es – bei etwaigen Enthaltungen oder ungültigen Stimmen – im zweiten Wahlgang zu einer Stimmengleichheit beider Kandidaten kommen, entscheidet das Los.
Was wird aus SFL-Präsident Peter Stadelmann? Einige Präsidenten der Axpo Super League hätten sich Peter Stadelmann als Nachfolger von Ralph Zloczower gewünscht. Der Präsident der Swiss Football League will sich jedoch nicht aufstellen lassen. Ihm fehle im SFV der eindeutige Wille, etwas zu bewegen und Reformen umzusetzen, bemerkte Stadelmann. Am 13. Juni steht sein Name nun trotzdem auf der Traktandenliste. Der Rechtsanwalt aus der Ostschweiz will sich in Bern als Nachfolger von Ernst Lämmli zum Delegierten der Schweizer Nationalmannschaft wählen lassen. «Mit Profis wie Ottmar Hitzfeld oder dem neuen Technischen Direktor des SFV Peter Knäbel kann man einiges bewegen», sagte der Rechtsanwalt dem «Blick». Da die Ämter des SFL-Chefs und des Delegierten nicht in Personalunion ausgeübt werden können, würde an der Spitze der SFL eine Vakanz entstehen. Als Nachfolger wurde bereits Roger Bigger ins Spiel gebracht. Der Präsident des FC Wil wurde erst im November ins neunköpfige SFL-Komitee gewählt.
Juni 2009
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22.05.2009
13:39 Uhr
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Schweizer Nachwuchs dominiert ManU und Co. NACH 2006 STANDEN BEIM FIFA YOUTH CUP ERNEUT DREI SCHWEIZER TEAMS AUF DEM PODEST. DIE FANS BEWIESEN IHR KÖNNEN BEIM BEST TRICK CONTEST VON COCA-COLA. 1997 trumpfte Hakan Yakin auf der Sportanlage Buchlern in Zürich gross auf. Der damals 20-Jährige holte für die Jugendmannschaft des FC Basel beim Blue Stars/FIFA Youth Cup den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Um ein Haar gelang es zwölf Jahre später nun auch Hakans Bruder Murat, den Titel des hochkarätigen Jugendturniers einzufahren. Der Trainer der Nachwuchsmannschaft des Grasshopper Club
Die Stars von morgen
Zürich scheiterte im Final knapp mit 0:1 am FC Basel, der damit nach 1997 den zweiten Triumph verzeichnen konnte. Die Dominanz der Schweizer Klubs verblüffte: Nimmt man das diesjährige Turnier mit zehn Teams aus sieben Nationen – darunter Manchester United, Real Madrid und Hertha BSC Berlin – zum Massstab, gehört der Schweizer Jugendfussball zur absoluten Weltspitze. Denn nicht nur der FC Basel und GC landeten ganz vorne. Der Vorjahres-Sieger FC Zürich komplettierte mit seinem 3. Platz das Schweizer Podest. Bestes Nicht-SchweizerTeam waren die Brasilianer von C.R. Flamengo. Für das Turnier-Highlight sorgte der FC Basel bereits am ersten Turniertag: Die «Bebbis» deklassierten das von Ex-ManU-Star Ole Gunnar Solskjaer trainierte Team von Manchester United mit 5:1. Basels U21Stürmer Pascal Schürpf (Foto Mitte, neben Karl-Heinz Riedle) erzielte dabei drei Tore und wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt. Aus Schweizer Sicht stimmte also alles an dieser 71. Auflage des seit
1939 ausgetragenen FIFA-Turniers. Nach zwei verregneten Jahren spielte 2009 auch das Wetter wieder mit und lockte an beiden Turniertagen insgesamt 12 000 Zuschauer auf die Anlage. Für Abwechslung neben dem Fussballplatz sorgte Coca-Cola mit seinem Best Trick Contest, den Yvonne Meyer (ganz oben) aus Zürich und Patrik Wälchli (oben) aus dem Aargau gewinnen konnten.
Coca-Cola Junior League Final Am 27./28. Juni spielen die 24 besten Teams der Coca-Cola Junior League auf der Sportanlage Rankhof in Basel um die offiziellen Schweizer Meistertitel der A-, B- und C-Junioren. Videos der Spiele werden auf www.football.ch zu sehen sein.
Corry Evans ist auf dem besten Weg, seinem Bruder Jonathan in die 1. Mannschaft von Manchester United zu folgen. Der in Belfast geborene Evans erhielt kürzlich sein erstes Aufgebot fürs Nationalteam.
Corry Evans (18), nordirisches ManU-Talent Nennen Sie drei Gegenstände, die Sie auf eine einsame Insel mitnehmen würden? Handy, Radio – und meine Freundin In welchem Kinofilm waren Sie zuletzt? «Star Trek» Traum-Auto?
Aston Martin Welche Internetseite besuchen Sie am häufigsten? Skysportsnews LieblingsKlamottenmarke? Nike Lieblingsland? Nordirland
Lieblingsessen? Chinesisch Lieblingsklub? Manchester United Vorbild? Roy Keane Die grösste Erfindung aller Zeiten? Telefon Ihr letzter Urlaubsort?
Teneriffa Lieblings-Magazin? «FourFourTwo» Wen würden Sie gerne mal kennenlernen? Den Komiker Ricky Gervais Ihr bisher grösster Sieg? Berufung in die nord-
irische A-Nationalmannschaft Ihre bisher grösste Niederlage? 0:5 gegen ManCity in der Academy-League Ein Leben ohne Fussball wäre … … die Hölle!
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22.05.2009
14:01 Uhr
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ADVERTORIAL
Fussball in
thun
STARS UND TALENTE IN THUN FC Thun
Frauenpower
U21-Trophy
BRAUCHT KONTINUITÄT
FC ROT-SCHWARZ GEWINNT DEN CUP
IMMER BEI DEN BESTEN DABEI www.thun.ch
präsentiert von
*31-35_Advertorial_Thun_K+
22.05.2009
14:01 Uhr
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Thun in Kürze Kanton: Bern Einwohner: ca. 42 200 Website: www.thun.ch Thun ist das Tor zum Berner Oberland. Direkt am Thunersee gelegen, mit Aussicht auf die imposanten Berner Alpen und geteilt durch die mächtigen Flussarme der Aare, lädt Thun zum Verweilen und Geniessen ein. Besonders attraktiv ist die Innenstadt, mit der – zumindest in der Schweiz – schönsten Einkaufsinsel. Und es gibt in Thun auch zahlreiche Veranstaltungen und Festivals wie das Swiss Economic Forum, die «thunerSeespiele», das Gauklerfestival und auch den nationalen «KleinKunstTag». «Thun ist für mich seit frühester Kindheit ein klingender Name. Er erinnert mich an die schönste Stadt der Welt», schwärmte Alt-Bundesrat Adolf Ogi in einer Rede als Bundespräsident. Und wie ihm geht es vielen anderen auch: Persönlichkeiten wie Johannes Brahms, Johann Wolfgang von Goethe, Rainer Maria Rilke und Robert Walser gerieten ob dem geschichtsträchtigen Ort ins Schwärmen.
FC Thun: Die Challenge liegt in der Dosenbach Challenge League Sport in Thun Sport hat in Thun einen hohen Stellenwert. Rund 170 Sportvereine in der Stadt leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Gesundheit und Lebensqualität. Thun hatte lange keine bedeutende Fussball-Tradition, doch seit dem Aufstieg des FC Thun in die höchste Spielklasse (2002) und der Qualifikation für die Champions League (2005) nahm die Begeisterung natürlich stark zu. Doch leider stieg das Team wieder in die Dosenbach Challenge League ab (2008). Erfolgreiche Sportvereine: Wacker Thun (Männer) und DHB Rotweiss Thun (Frauen) im Handball > www.thun.ch
DOSENBACH CHALLENGE LEAGUE, AXPO SUPER LEAGUE ODER SOGAR CHAMPIONS LEAGUE? IN WELCHER LIGA DER FC THUN SPIELEN SOLL, ERKLÄRT DER PRÄSIDENT MARKUS STÄHLI. Georges Bregy Trainer FC Thun: 1999 bis 2000
Andy Egli Trainer FC Thun: 1995 bis 1998
Vier Trainer in zehn Jahren …
*31-35_Advertorial_Thun_K+
22.05.2009
14:01 Uhr
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Ex-Spieler FC Thun Spielte der FC Thun 2005 noch in der Champions League, machten die Berner Oberländer in den folgenden Jahren oft nur noch mit schwachen Leistungen von sich reden. Doch was sind die Gründe für die sportliche Talfahrt? Laut Markus Stähli, Präsident des FC Thun, sei ein wichtiger Faktor für den Erfolg die Kontinuität gewesen. Nur vier Trainer waren in den zehn Jahren vor 2005 beim FC Thun tätig, als der Verein aus der dritthöchsten Spielklasse in die Axpo Super League vorstiess. Der Ex-Dortmunder Andy Egli führte den Verein 1997 nach 27 Jahren zurück in die Nationalliga B. «Er war für die Professionalisierung des Klubs zuständig», beurteilt Präsident Stähli die Arbeit von Egli, auf den Georges Bregy folgte. Mit dem Ex-Internationalen gelangte der FC Thun an die Schwelle zur Axpo Super League. «Mit Bregy kam das spielerische, künstlerische Element hinzu», so Stähli. Und schliesslich stiess Thun 2002 unter der Ägide von Hanspeter Latour zur Beletage des Schweizer Fussballs auf. Der gebürtige Thuner übertrug nicht nur seine Leidenschaft auf die Spieler, sondern lehrte diese, für den Erfolg zu Markus Stähli leben. Diese Philosophie setzten die Präsident FC Thun Spieler unter Urs Schönenberger fort – und erzielten riesige Erfolge. Doch was nachher kam, war Ernüchterung pur: Es folgte ein Sexskandal, der Abstieg in die Dosenbach Challenge League und Trainer-Rotationen. Im Mai 2009 stand der Klub wieder ohne Trainer da und rangierte in der hinteren Tabellen-Region der Challenge League. «Wir mussten das Budget für diese Saison um sechs Millionen Franken reduzieren und uns deshalb von routinierten Spielern trennen», rechtfertigt Präsident Stähli die schlechte Platzierung. Und fügt hinzu: «Aufgrund des beschränkten Einzugsgebietes und der geringen Steuerkraft kann Thun keinen Anspruch auf einen Platz in der Super League haben. Es gibt aber andere Faktoren wie Einsatz, Mut und Glück, die eine Rückkehr in die höchste Liga zu unserem Ziel machen.»
Alex Frei (Ex-FCB; heute Dortmund, Bild r.o.) Silvan Aegerter (FCZ; l.o.) Marco Wölfli (YB) Marc Schneider (YB) Eldin Jakupovic (GC; l., Zweiter v.o.) Baykal Kulaksizoglu (YB) Mauro Lustrinelli (AC Bellinzona; r.M.) Selver Hodzic (Neuenburg Xamax) Pascal Cerrone (FC Vaduz) Antonio Dos Santos (GC) Mario Raimondi (YB; l., Zweiter v.u.) Nelson Ferreira (FC Luzern) Oscar Scarione (FC Luzern) Michel Renggli (FC Luzern) Marco Streller (FCB, r.u.) Fabio Coltorti (Ex-GC, heute Racing Santander) Reto Zanni (FCB; l.u.)
Urs Schönenberger Trainer FC Thun: 2005 bis 2006
Hanspeter Latour Spieler FC Thun: 1964 bis 1971 Trainer FC Thun: 1978 bis 1983 und 2000 bis 2004
präsentiert von
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22.05.2009
14:01 Uhr
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Frauen-Cupsieger FC Rot-Schwarz Thun: Das attraktivste und erfolgreichste Team in Verein In der Nationalliga A kämpfen die erfolgreichen Frauen des FC Rot-Schwarz Thun zwar noch um den Erhalt in der höchsten Spielklasse – sie sind aber auch die sensationellen Gewinnerinnen des Schweizer Cupfinals. 8:0 ballerten die Thuner Frauen um Trainer Jean-Luc Teyssier den FC Schlieren aus dem Stade de Suisse – das ist der klarste Sieg in der Geschichte eines Frauen-Cupfinals und der erste Titel der Thuner Klubgeschichte. Eine der erfolgreichsten Spielerinnen im Team der Berner Oberländerinnen ist Ana Maria > und der SC Thunerstern im Rollho- Crnogorcevic. Die 18-jährige ckey. Die Thunerin Tanja Frieden ge- Stürmerin aus Steffisburg schoss wann an den Olympischen Winter- am Cupfinal drei Tore und war spielen 2006 Gold im Snowboard- von der gegnerischen Abwehr nie cross. 2009 finden die Kayak-Freestyle-Weltmeisterschaften in der Scherzligschleuse statt.
Fussball in Thun FC Rot-Schwarz Thun Gründung: 1947 www.rot-schwarz.ch FC Dürrenast Gründung: 1927 www.fcduerrenast.ch FC Allmendingen Gründung: 1943 www.fcallmendingen.ch FC Lerchenfeld Gründung: 1923 www.fclerchenfeld.ch FC Thun Gründung: 1898 www.fcthun.ch
www.thun.ch
in den Griff zu kriegen. Die kroatisch-schweizerische Doppelbürgerin ist auch beste Torschützin der NLA (22 Treffer in 16 Einsätzen) und des U19-Nationalteams. Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sie ins Ausland wechselt. «Sie ist ein unglaubliches Talent. Mit ihren Qualitäten wird sie auch im Ausland zu den Top-Spielerinnen gehören», schwärmt auch Coach Teyssier. Bereits vor Weihnachten bekamen die Thunerinnen von ihrem Coach, der selbst Vater von vier Töchtern ist, eine «Motivations-Tube». Teyssier schenkte den Spielerinnen eine Senftube. Diese sollte sie daran erinnern, wodurch sie gingen, bevor sie im Cupfinal ins grosse Stadion einlaufen. Nun soll die Senftube auch helfen, den Klassenerhalt zu schaffen. Verdient hätten es die Thunerinnen allemal.
Nachwuchsförderung Thuner bei der DIE U21-TROPHY IST EIN SYSTEM DER SWISS FOOTBALL LEAGUE ZUR NACHWUCHSFÖRDERUNG IN DER DOSENBACH CHALLENGE LEAGUE. Der Förderpreis ist mit insgesamt 1,22 Millionen Franken dotiert. Davon werden 20 000 Franken als Prämie für den Sieger der U21-Trophy ausgeschüttet. Für die Trophy werden die Einsätze von U21-Spielern berücksichtigt, sofern diese unter die Kategorie der lokal ausgebildeten Fussballer fallen. Konkret müssen die Spieler zwischen dem 15. und 21. Lebensjahr während mindestens drei Jahren bei einem Klub des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) spielen. Eine weitere Grundbedingung für die Teilnahme am Trophy-Cup: Der Klub muss über die gesamte Saison mindestens einen lokal ausgebildeten U21-Spieler pro Match einsetzen. Zentraler Pfeiler der Anstrengungen ist das Ausbildungslabel, das 1998 eingeführt wurde. Die Klubs werden dabei aufgrund diverser Kri-
terien in Kategorien (Label 3, 2 und 1) eingeteilt. Nach Label-Zugehörigkeit subventioniert die Liga gezielt die Ausbildung der Klubs. Der FC Thun gehört immer wieder zu den Teams, die von Unterstützungs-Geldern der SFL profitieren. Anfang Saison setzte der Klub zwar noch auf Routiniers wie Oscar Scarione, Andres Gerber, Milaim Rama, Patrick Bettoni und Ari Nyman. Doch dann wurden Spieler verkauft, (Scarione und Nyman), andere (Gerber und Rama) fielen wochenlang verletzt aus. Eingesetzt wurden danach vorwiegend Spieler aus dem Nachwuchs – kein Wunder, liegt der FC Thun in der U21-Trophy auf dem 2. Rang hinter dem FC Winterthur. In der 22. Runde setzte der FC Thun sogar die meisten U21-Spieler in der Dosenbach Challenge League ein.
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22.05.2009
14:01 Uhr
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Prunkstück: So wird das neue Stadion in Thun aussehen AB 2011 SOLL DER FC THUN IM NEUEN STADION IN THUN-SÜD SPIELEN. Seine Spiele trägt der FC Thun immer noch im Stadion Lachen aus. Die Heimstätte der Thuner besticht zwar mit einer eindrucksvollen Kulisse mit Blick über die majestätischen Berner Alpen, genügt aber den Anforderungen der Axpo Super League schon länger nicht mehr, deshalb spielt der FC Thun zurzeit mit einer befristeten Ausnahmegenehmigung. Im März 2007 erhielt die Investorengruppe HRS/ARCO Real Estate den Zuschlag für ein neues Projekt, das neben einem Stadion auch ein Einkaufszentrum beinhaltet. Ab 2011 wird der FC Thun seine Heimpartien endlich im neuen Prunkstück austragen. Daten und Fakten Fläche des gesamten Areals: ca. 90 000 m2 Kapazität: 10 000 Plätze Verkaufsfläche Einkaufszentrums: 7500 m2 Verkaufsfläche des Fachmarkts: 15 000 m2 Restaurant: 1000 m2 Dienstleistungsflächen: 3000 m2 Ungefähres Investitionsvolumen: 170 Mio. Fr.
U21-Trophy auf Rang 2
Elegant Das Stadion tritt hell und elegant in Erscheinung. Die vorhangartige Aussenhülle gibt den Blick frei auf die Arena. Über der Haupttribüne liegt eine in mehreren Sälen unterteilbare Lounge mit über 500 Sitzplätzen.
Wandern Biken Segeln
www.thun.ch Team U21 Nebst dem FC Winterthur ist der FC Thun einer von neun Vereinen in der Schweiz, die von der Swiss Football League mit dem höchsten Ausbildungslabel ausgezeichnet werden. Die Berner Oberländer erhielten 2007 180 000 Franken. «Das 1. Team wird auch in Zukunft auf eigene U21-Spieler setzen», bestätigt auch Markus Stähli, Präsident des FC Thun.
präsentiert von
*36_Kinderprojekt_K+
TOP-LIGEN
22.05.2009
11:30 Uhr
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VIVA EL FUTBOL
Happy Kids Jörg Stiel war im April zum zweiten Mal in Kuba und führte als GoalieTrainer ein Junioren-Camp durch. Mit Erfolg: Machado, Stamm-Goalie des 1. Teams von Camagüey, gehört heute zu den Besten in Kuba. Besonders stolz war der kleine Goalie (Bild unten). Nachdem ihm Stiel seine Handschuhe schenkte, zog der zukünftige Goalie sie vier Tage nicht mehr aus.
Stiel schult Goalies in Kuba DAS HILFSWERK CAMAQUITO HILFT DEN KINDERN IN KUBA – MIT GROSSEM ERFOLG. Es begann alles 1998, als ein Freund des Winterthurers Mark Kuster seinen 25. Geburtstag mit einem feuchtfröhlichen Fest feiern wollte. Die Party hätte in Ibiza steigen sollen, doch dann entschied man sich kurzfristig für eine Rundreise durch Kuba. Kuster, damals Präsident der Jung-SVP, verliebte sich umgehend in Land und Leute der Karibikinsel. Er habe sofort gewusst, dass er etwas unternehmen müsse, um vor allem den Kindern auf Fidel Castros Zuckerinsel zu helfen. Besonders angetan war Kuster damals von Camagüey, der drittgrössten Stadt Kubas, in der er das Hauptquartier für sein Hilfswerk errichten wollte. Doch wo anfangen, ohne finanzielle Unterstützung, ohne Kenntnisse von Land, Leuten und Sprache? Ganz einfach: Mit viel
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Wille, Herzblut und Hartnäckigkeit. Vierzehn Mal reiste Kuster bisher nach Kuba, um das Land besser kennenzulernen. Und er gewann immer mehr das Vertrauen der Kubaner. Ende 2001 wurde das Hilfswerk Camaquito endlich Realität – und unterstützt seither Kinder in Kuba in den Bereichen Bildung, Sport und Kultur. Schulen und Kindergärten werden renoviert, Hilfsgüter transportiert und Dörfer mit Trinkwasser versorgt. 2006 kam das neue, äusserst erfolgreiche Fussball-Projekt «Viva el futbol» hinzu. Baseball ist zwar immer noch die Sportart Nummer 1 auf der Karibikinsel, doch Fussball wird immer populärer. Regierungschef Castro deklarierte Fussball sogar zur Sportart des 21. Jahrhunderts. Das ist auch ein Grund, weshalb der kubanische
Fussballverband sehr an einer Zusammenarbeit mit Kusters Projekt interessiert ist. «Camaquito ist zum festen Bestandteil einer kompletten Strategie des Fussballverbandes der Provinz und sogar des Landes geworden», erklärt Kuster stolz. Im April reiste auch der Ex-Nationalmannschafts-Goalie Jörg Stiel als Botschafter und Goalie-Trainer zum zweiten Mal nach Camagüey. Für die Kinder war die Begegnung mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi ein Highlight – sogar die Medien berichteten über das Treffen. Stiel zeigt sich beeindruckt: «Ich bin begeistert von der Kultur und der Einstellung der Leute. Ich lerne viel von ihnen und gebe das auch zurück.» Mehr Infos: www.camaquito.org sowie www.vivaelfutbol.org
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Stephan Lichtsteiner
Tolle Preise im WM-Quiz
Blerim Dzemaili
Der Aussenverteidiger spielte eine starke Saison mit Lazio Rom und entwickelte sich in den letzten Monaten in der Nationalmannschaft zu einem sicheren Wert.
Sichern Sie sich einen Monatsgewinn – oder den Hauptpreis im WM-Quiz: eine Reise für zwei Personen zum WM-Final 2010 in Johannesburg.
Bis zuletzt war er mit dem FC Turin im Abstiegskampf involviert. EUROSOCCER besuchte den Mittelfeldstar in Turin.
EM 2016: Frankreichs Probleme mit seinen Stadien Sandra Plaza über:
Exotische Referees Nach der Halbfinal-Partie der Champions League zwischen Chelsea und Barcelona standen nicht die Fussballer, sondern der umstrittene Referee Tom Henning Övrebö im Mittelpunkt. Viele kennen den Norweger von der EURO 08, als er die Partie Deutschland gegen Polen pfiff und nach zwei Fehlentscheidungen nicht mehr eingesetzt wurde. Die Frage ist: Warum greift die UEFA für solch wichtige Spiele nicht auf erfahrene Referees aus den Top-Ligen zurück? Fakt ist, dass nun die FIFA das schlechte Beispiel der UEFA nachahmt. Für den Confederations Cup vom 14. bis 28. Juni in Südafrika wurden zehn RefGespanne berufen. Sie sind aus «einer Liste von potenziellen Kandidaten für die WM 2010» ausgesucht worden und kommen aus Australien, Benin, Guatemala, Paraguay, Uruguay, Neuseeland, der Schweiz, Schweden, England und den Seychellen. Na dann, viel Glück in Südafrika!
Neben Norwegen/Schweden, Italien und der Türkei bewirbt sich Frankreich um die Austragung der Europameisterschaft 2016, hat aber grosse Probleme, Stadien präsentieren zu können, die den UEFA-Ansprüchen entsprechen. Für die erste EM mit 24 Mannschaften verlangt die UEFA zwölf Stadien, davon sind drei als Ersatz vorgesehen. Jetzt schlägt Xavier Daniel, Stadion-Beauftragter der Liga, Alarm: «Wir stehen da, wo Deutschland vor zehn Jahren stand.» Wenn man weiss, dass ein Gesetz über den Status von Spielervermittlern im Juni 2008 im französischen Senat (vergleichbar mit unserem Bundesrat) verabschiedet wurde, aber im französischen Parlament auch im April 2009 noch immer kein Termin gefunden war, wann es dort beraten werden soll, lässt sich die Unruhe im Verband leicht begreifen. Die UEFA fordert zwei Stadien mit einer Kapazität von mindestens 50 000 Zuschauern (Stade de France in St. Denis sowie Marseille), drei mit mindestens 40 000 Plätzen (Lyon, Lens sowie Prinzenpark in Paris) und drei mit einem Fassungsvermögen von mindestens 30 000. Das ist machbar, aber die veralteten Stadien werden den Anforderungen an Parkplätzen, Sicherheit, Medienplätzen und VIP-Bereichen nicht mehr gerecht. Deshalb will der Staat zunächst 100 Millionen Euro für Modernisierungsmassnahmen zur Verfügung stellen. Jean Michel Aulas, Präsident von Olympique Lyon, dem einzigen börsennotierten Klub in Frankreich, sieht seinen Traum von einem neuen Stadion ausserhalb der Innenstadt immer wieder torpediert. Er will das für seine europäischen Visionen zu klein gewordene Stade Gerland verlassen und nach dem Vorbild des FC Bayern München auf Vereinskosten ein Stadion auf der grünen Wiese finanzieren. Die Stadt soll – wie in München – die Verkehrsanbindung bezahlen, aber einige Bauern wollen ihr Land nur zu unverschämt hohen Quadratmeterpreisen verkaufen. Damit ist das Projekt mit Hotels und Freizeitpark vorläufig blockiert. Auch Lens will sein Stadion seit anderthalb Jahren auf eigene Kosten modernisieren, die Kapazität um knapp 10 000 auf 50 500 Plätze erhöhen (davon zehn Prozent Logenplätze und
Stade de France Im Pariser Vorort St. Denis liegt das Prunkstück des französischen Fusballs. 10 000 Billigplätze). Aber die Verwaltung ist langsam. Xavier Thuilot, der Manager des OSC Lille, kritisiert: «In Frankreich dauert es sieben bis zehn Jahre, ehe ein Stadion steht. Andere Länder schaffen das in drei Jahren.» Die Zeit drängt. Am 15. Februar 2010 müssen die Bewerbungsunterlagen bei der UEFA eingereicht sein; das Exekutivkomitee bestimmt den Ausrichter der EM 2016 im Mai kommenden Jahres. Die EM-Ausrichtung soll nach dem Willen von Verband und Liga die Lokomotive für eine dringend notwendige Modernisierung der Stadien in Frankreich sein. Gervais Martel, Präsident des RC Lens, poltert: «Es kann doch nicht angehen, dass Deutschland Hunderte von Millionen Euro weniger aus Fernsehverträgen bekommt als wir, aber 400 Millionen Euro mehr Umsatz pro Saison erzielt als Frankreich.» Nach dem bisherigen Stand der Dinge gelten St. Denis, Paris, Marseille und Nantes nach Renovierungen als gesetzt. Hinzu kommen Neubauten in Lyon, Lille, Strassburg und Nizza. Aussenseiter sind Lens, St. Etienne, Toulouse und Bordeaux. Für eventuelle Notfälle bieten sich Nancy, Rennes, Montpellier und Nanterre an, die allerdings alle Schwierigkeiten haben werden, die UEFA-Bedingungen hundertprozentig zu erfüllen. RAINER KALB
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NATIONALMANNSCHAFT
Lichtsteiner Südafrika STEPHAN LICHTSTEINER SPIELTE EINE GANZ STARKE SAISON: STAMMSPIELER BEI LAZIO ROM, EINE UNVERZICHTBARE GRÖSSE IN DER NATIONALMANNSCHAFT – UND ZULETZT OUTETE SICH DER 25-JÄHRIGE SOGAR ALS GANZ COOLER PENALTY-SCHÜTZE. Sicherer Wert Im November 2006 gab Stephan Lichtsteiner gegen Brasilien sein Debüt in der Nationalmannschaft. Mittlerweile bestritt er 19 Länderspiele und gehört zu den sicheren Werten im Team von Ottmar Hitzfeld.
TEXT: TONI MERKEL Im Penaltyschiessen gewann Lazio Rom die Coppa Italia gegen Sampdoria Genua. Und den vorletzten Elfmeter verwandelte ein Schweizer: Stephan Lichtsteiner. «Es ist die Krönung einer guten Saison», sagt der 25-Jährige. «Ich wollte im Penaltyschiessen Verantwortung übernehmen und war ganz relaxed. Erst Stunden nach dem Spiel wurde mir bewusst, was ein Fehlschuss für Folgen hätte haben können.»
Lichtsteiner und Rom – das passt einfach. Sportlich wie menschlich lebte er sich in Italiens Hauptstadt gut ein. Der Rechtsverteidiger ist unumstrittener Stammspieler, im Winter wurde er zu einem der besten Neuzugänge der Serie A gewählt. Dem gebürtigen Adligenswiler gefällt es in Südeuropa. Die Umstellung vom kleinen, von Studenten bevölkerten Lille in die italienische Hauptstadt war kein Problem. «Nur
zu Beginn hatten wir ein paar Schwierigkeiten, bei Kleinigkeiten wie dem Anmelden des Internets. Aber rein vom Lebensstil her sind wir sehr zufrieden, uns gefällt es in Rom.» Wir, uns – das sind Stephan und seine Freundin Manuela. Für sportliche Grosstaten braucht der Nationalspieler familiären Rückhalt. Seit seiner Zeit beim Grasshopper Club ist er mit der Sponsoring- und Event-
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NATIONALMANNSCHAFT
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vor Augen – ManU im Kopf managerin liiert. Bei Heimspielen im Hardturm jobbte diese als Hostess während ihres BetriebsökonomieStudiums bei GC. Ihr Herz endgültig erobern konnte Lichtsteiner, als er ihr während eines Spiels ganz romantisch eine Rose per Kurier auf die Tribüne übermittelte. Das ist lange her, aber doch so nah: «Wir sind sehr glücklich zusammen. Ich brauche den Rückhalt meiner Freundin, Familie und Freunde sind mir sehr wichtig.» Und mit nunmehr 25 denkt man vielleicht auch an eine eigene Familie? «Wir unterhielten uns schon darüber, wir können uns gut vorstellen, Kinder zu bekommen. Aber das ist noch Zukunftsmusik», wiegelt Lichtsteiner vorerst ab. So romantisch er im Privatleben ist – auf dem Feld wird der Abwehrspieler oft zum Heisssporn. Mittelmass ist nicht seine Sache, Lichtsteiner will immer das Maximum, er hasst es zu verlieren. Im fanatischen Rom mit seinen wilden Tifosi kommt er mit dieser Einstellung sehr gut an. Auch Coach Delio Rossi ist begeistert vom Schweizer: «Mich beeindruckt sein unbändiger Wille und seine Leidenschaft. Ob Training oder Spiel, er gibt immer Vollgas. So entwickelte er sich bei uns innert kürzester Zeit zu einem wichtigen Spieler.» Es hagelt Lob von allen Seiten. «Es macht mich natürlich stolz, dass der Verein und die Fans mit mir zufrieden sind», sagt Lichtsteiner. Doch dann kommt das «aber», das seine ganze Persönlichkeit wiedergibt: «Aber Abheben werde ich deswegen nicht. Ich muss mich immer aufs Neue beweisen, ich muss mich noch in Vielem verbessern», schätzt Lichtsteiner den Hype um sich angenehm real und bodenständig ein. Schon zu Beginn seiner Karriere bewies er Weitsicht. Mit 16 Jahren wechselte der Nationalspieler zu GC und etablierte sich unter Marcel Koller im Fanionteam. Mit gerade einmal 19 Jahren wurde er erstmals Schweizer Meister, ein Bubentraum ging in Erfüllung. Doch anders als
die meisten jungen Profis brach er nicht etwa seine Lehre ab, sondern führte diese weiter und machte 2004 seinen Abschluss als Bankkaufmann. Er wolle etwas in der Hand haben, falls es mit dem Fussball nicht so richtig klappen sollte, erklärte Lichtsteiner. Im Nachhinein waren diese Überlegungen unnötig. Ein Leben als Banker kam ihm nicht in den Sinn, seine Heimat ist der Fussballplatz. Er kämpfte um seine Karriere und zog sein ganz auf den Profi-Sport ausgerichtetes Programm durch. Schon mit 21 Jahren zog es ihn in die Fremde zum OSC Lille. «Ich war schon früh sehr erwachsen und reif für eine neue Herausforderung», sagt er. «Lille war der richtige Klub, um mich im Ausland weiterzuentwickeln.» In Frankreich wurde Lichtsteiner zu einem kompletten Rechtsverteidiger: Hinten konsequent und aufmerksam, vorne mit Esprit und Durchsetzungsvermögen. Wie er nun mal so ist, findet der Adligenswiler dennoch einige Mängel in seinem Spiel. «Der letzte Pass und auch die finale Flanke können noch besser kommen. Auch im Einsgegen-eins kann ich noch zulegen, und ich muss meine Schnelligkeit besser ausspielen.» Er weiss aber auch genau um seine Stärken: «Ich bin ein kompletter Aussenverteidiger, sonst wäre ich nicht Stammspieler bei Lazio und in der Nationalmannschaft. Es prägt ungemein, jedes Wochenende gegen TopStars wie Kaka zu spielen.» Lichtsteiner ist auch Stammspieler im Nationalteam. Sein Debüt gab er im November 2006 gegen Brasilien, inzwischen hat er 19 Länderspiele gemacht, bei der EURO
Stammspieler Nach drei Saisons in der Ligue 1 bei OSC Lille ist Stephan Lichtsteiner seit der eben abgelaufenen Saison in der Serie A bei Lazio Rom unter Vertrag. Beim Hauptstadt-Klub spielt
der Rechtsverteidiger regelmässig stark, geniesst das Vertrauen des Trainers und gewann gegen Sampdoria Genua den Cupfinal. Lichtsteiners Wille und seine leidenschaftliche Einstellung machen ihn auch bei den Fans beliebt.
08 war er bei allen drei Gruppenspielen dabei. «Stephan ist ein ganz wichtiger Spieler in unserem System», sagt Nationalcoach Ottmar Hitzfeld. «Er sorgt für Schwung auf der rechten Seite, auf ihn kann ich mich zu hundert Prozent verlassen.» Diesen Schwung will der 25Jährige direkt nach Südafrika mitnehmen, die WM 2010 ist sein grosses Ziel. «Wir erarbeiteten uns eine sehr gute Ausgangsposition. Jetzt gilt es, in den letzten Spielen alles für die Qualifikation zu geben. Ich bin überzeugt, dass wir uns direkt für Südafrika qualifizieren werden», gibt sich Lichtsteiner optimistisch. Das grosse Ziel ist Südafrika, doch Lichtsteiner hat auch einen Traum. Er habe zwar noch vier Jahre Vertrag in Rom, aber irgendwann wolle er mal bei einem ganz grossen Verein in Europa spielen. «Manchester United, Real Madrid, FC Barcelona – wer träumt nicht von diesen Klubs. Ich finde es legitim, dass ich diesen Traum habe. Natürlich muss ich noch hart an mir arbeiten, aber ich bin erst 25 Jahre, warum sollte er nicht irgendwann Realität werden?» fragt er. Aktuell zählt für ihn aber nur Lazio Rom. «Dank des Cupsiegs spielen wir nächstes Jahr in der Europa League, ich freue mich extrem auf die internationalen Spiele. Ich muss mich natürlich weiter beweisen und meine gute erste Saison bestätigen», schaut Lichtsteiner schon auf die kommende Saison.
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Mitmachen und
QUIZ
Die Spielregeln Beim grossen WM-Quiz gibt es zwei Gewinnchancen: Einmal im Monat und zum Jahresende winkt der Hauptgewinn. Alle, die das richtige Lösungswort einsenden, nehmen an beiden Verlosungen teil. Und so geht es: Aus den 19 Fragen ergeben sich 19 richtige Antworten. Nehmen Sie die Buchstaben (und Zahlen) und setzen Sie diese zum richtigen Lösungssatz zusammen. Pro Quiz ergibt sich ein Teil des Satzes.
1. Preis: WM-Final in Johannesburg Zwei Personen reisen zum WM-Final am 11. Juli 2010 in Johannesburg. Flug und Unterkunft inklusive.
Einsendeschluss ist der 19.06.2009 (Datum des Poststempels oder der E-Mail).
Die Gewinner werden in der nächsten Ausgabe von EUROSOCCER veröffentlicht.
Von welchem Verein ging Messi Bayern II Wer trainiert seit dem Abgang von Jürgen Klinsmann die zweite Mannschaft des FC Bayern München?
1. Wer übernahm nach der Entlassung von Jürgen Klinsmann die zweite Mannschaft des FC Bayern München? G Mehmet Scholl L Jupp Heynckes M Christian Nerlinger 2. An welchen Kontinent wurde bislang noch keine FIFA-Weltmeisterschaft vergeben? P Afrika E Ozeanien V Asien 3. Wer war 1938 Torschützenkönig der WM in Frankreich? W Leonidas aus Brasilien C Piola aus Italien S Sarosi aus Ungarn 4. Wer trainierte die Schweizer Nationalmannschaft an der WM 1966 in England?
B Vittorio Pozzo A Alfredo Foni E Karl Rappan
5. Welcher Wettbewerb gilt als Vorläufer der Weltmeisterschaft, die seit 1930 ausgetragen wird? 9. Mit welchem Verein wurde Felix Magath je zweimal Meister und N Das Olympische Turnier Cup-Sieger? A Die Europameisterschaft D Die Meisterschaft in Südamerika G VfB Stuttgart M Hamburger SV A Bayern München 6. Wer trainiert den deutschen Bundesligisten Werder Bremen? T Otto Rehhagel H Karl-Heinz Feldkamp 10. Wer war der argentinische N Thomas Schaaf Weltmeister-Trainer von 1978? S Luis Cesar Menotti O Carlos Billardo 7. Wie endete an der WM 1954 N Diego Maradona das Vorrundenspiel zwischen den späteren Finalisten Ungarn und Deutschland? 11. Mit welchem Resultat wurde Frankreich 1998 gegen Brasilien B 8:3 für Ungarn erstmals Weltmeister? Z 6:2 für Deutschland E 4:4 J 2:0 C 3:2 I 3:0
Die Gewinner im Mai
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adidas «EUROPASS» Daniel Breite
Bildband «Top-Shots» Dieter Ledermann
Jako-Sporttasche Isabelle Mayer
Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
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8. Wo wird das deutsche FussballMuseum errichtet? F Gelsenkirchen R Dortmund T Frankfurt
12. Wie viele Tore erzielte Gerd Müller insgesamt an WM-Turnieren? L 14 U 10 M 20
Mitmachen und
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gewinnen!
QUIZ
2. Preis: WM-Start in Johannesburg
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Monats-Gewinne 1. Preis: Nokia 6210 Navigator
Zwei Personen reisen zum WMEröffnungsspiel am 11. Juni 2010 in Johannesburg. Flug und Unterkunft inklusive.
3. Preis: WM-Gruppenspiel in Südafrika Reise für zwei Personen zu einem Gruppenspiel der WM 2010. Flug und Unterkunft inklusive.
Welcher Schweizer Nationalspieler erzielte in der Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika bislang noch keinen Treffer?
Ein Bildband «Top Shots»
3. Preis:
nach Barcelona? Torlos
2. Preis:
JakoSporttasche
4. Preis: Trikot, Short und Stulpen von HI-PRO
13. Woher stammen die Grosseltern des Stuttgarter Stürmers Mario Gomez? R Argentinien I Spanien N Peru
17. Wer erzielte in der aktuellen WM-Qualifikation noch kein Tor für die Schweiz? 1 Blaise Nkufo 2 Hakan Yakin 0 Tranquillo Barnetta
14. Welcher Schweizer Coach trainiert nicht im Ausland?
18. Wo fand am 31. März das Länderspiel zwischen Portugal und WM-Gastgeber Südafrika statt?
6. Preis:
W Lucien Favre E Ciriaco Sforza M Marcel Koller
2 Genf 1 Zürich 0 Lausanne
7. und 8. Preis:
15. Für welchen Verein spielt Joao Pedro De Lemos – Kurzname Paiva – aus Portugal? N FC Luzern E FC Zürich M FC Sion
19. Mit welchem Resultat endete der griechische Cupfinal zwischen AEK Athen und Olympiakos Piräus? 6 8:3 nach Verlängerung 5 14:15 nach Penaltyschiessen 8 6:3
9. und 10. Preis:
16. Für welchen argentinischen Verein spielte Lionel Messi vor seinem Engagement beim FC Barcelona? 1 Boca Juniors 0 Independiente Buenos Aires 2 Newells Old Boys
gewinnen!
5. Preis: Coca-Cola Barrel Sportsbag Coca-Cola Backpack Coca-Cola Trinkflasche adidas-Cap
WM-2010-Gewinne 1. Preis: Reise für zwei Personen
Lösung:
zum WM-Final inklusive Flug und Unterkunft
2. Preis: Reise für zwei Personen Einsenden an: EUROSOCCER, Kennwort: WM-Quiz, Seestrasse 473, 8038 Zürich oder per Fax 043 305 05 66 oder per E-Mail: wm-raetsel@euro-soccer.ch
zum WM-Eröffnungsspiel inklusive Flug und Unterkunft
3. Preis: Reise für zwei Personen zu einem WM-Gruppenspiel inklusive Flug und Unterkunft
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Liebling der Fans Unbehelligt schlendert Blerim Dzemaili 端ber die Piazza San Carlo in Turin. Mit konstant starken Leistungen spielte er sich in die Herzen der heissbl端tigen Fans des FC Turin.
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La dolce vita
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BLERIM DZEMAILI
FOTOSTRECKE
26 Grad, Sonne, Turin, die Frisur sitzt. Gut für Blerim Dzemaili, wird er doch beim Foto-Shooting auf der Piazza San Carlo sofort von einem Tifosi erkannt. Der 23Jährige schenkt dem Fan erst mal ein Lächeln und einen netten Spruch. «Zum Glück gewannen wir gestern», scherzt der Nationalspieler. «Sonst wäre der Fan anders drauf.» Dzemaili will nicht falsch verstanden werden. Ihm gefalle es in Turin, der Wechsel von den Bolton Wanderers in die Serie A sei ein absoluter Glücksfall gewesen. «Das einzige, was ich hier von England vermisse, sind meine ehemalige Wohnung mitten in Manchester und mein argentinisches Stammrestaurant, in dem es die besten Steaks von ganz England gab.» Jetzt geniesst Dzemaili la dolce vita in Italien. Nicht nur privat läuft es im Piemont harmonisch, auch sportlich schlug er ein: Stammspieler und Leader beim FC Turin, im Abstiegskampf ging die Nummer 4 von Torino mit breiter Brust voran, Dzemaili gehörte zu den konstantesten Akteuren in dieser Saison. Deshalb zog Präsident Urbano Cairo ohne zu Zögern die Kaufoption des Bolton-Leihspielers für zwei Millionen Euro und stattete Dzemaili mit einem Drei-Jahres-Vertrag aus. «Der Präsident mag mich, ich bin froh, ihm mit meinen Leistungen sein Vertrauen zurückzahlen zu können.» In Turin lebt die ganze Stadt Fussball. Da kann sich auch ein Profi mal nach Ablenkung sehnen. Dzemailis «Trick»: Er setzt sich an freien Tagen einfach ins Auto und besucht in der Schweiz seine Freundin, die «Benissimo»-Assistentin Barbara Megert. «Anders als von England aus bin ich schnell in der Schweiz. Ich brauche den Kontakt zu meiner Freundin, zu Freunden und der Familie. Sie geben mir Kraft.» Einfach mal die Seele baumeln lassen und in den Ausgang gehen, das klappt im Piemont nicht. «Ich war bisher einmal im Ausgang. In unserer Situation – seit Wochen in Abstiegsgefahr – sollten wir nicht weggehen, das gäbe Probleme mit den Fans.» Gut für Dzemaili, dass die Tifosi aber von ihm begeistert sind. Sie mögen seine Art, Fussball zu spielen und zu kämpfen. Dennoch pendeln die Fans immer zwischen den Extremen: Gewinnt ihr Klub, ist alles gut, verliert der FC Turin, gehen sie wie Anfang Jahr auf die Barrikaden. «Wir gewinnen einfach weiter, dann sind alle glücklich», weiss Dzemaili – und er selbst kann dann auch bei 26 Grad, Sonne und mit perfekter Frisur entspannt über die Piazza San Carlo flanieren. TEXT: TOBIAS ERLEMANN BILDER: VALERIANO DI DOMENICO
in Turin
BLERIM DZEMAILI GENIESST BEIM FC TURIN SPITZENFUSSBALL UND ITALIENISCHEN LIFESTYLE GLEICHERMASSEN.
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La dolce vita
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BLERIM DZEMAILI
FOTOSTRECKE
Vollkommen glücklich Ob in seiner Wohnung hoch über den Dächern von Turin, ob beim Cappuccino, beim Sightseeing, beim Gespräch mit EUROSOCCER-Reporter Tobias Erlemann, beim Auswählen der richtigen Ansichtskarte oder bei der Zeitungslektüre – Blerim Dzemaili geht es in Italien ganz offensichtlich sehr gut.
in Turin
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SPIELER DES MONATS
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STEPHANE CHAPUISAT
FUSSBALLER DES MONATS
CHAPPIS KOLUMNE STÉPHANE CHAPUISAT SCHREIBT ÜBER DIE FUSSBALLER DES MONATS
Grafite und Paiva Fussballer des Monats FÜR EUROSOCCER-KOLUMNIST STÉPHANE CHAPUISAT IST DER WOLFSBURGER EIN KOMPLETTER STÜRMER. TEXT: STÉPHANE CHAPUISAT
SO WIRD GEWÄHLT EUROSOCCER stellt je fünf Stars aus den europäischen Top-Ligen und aus der Axpo Super League zur Auswahl – und Sie als Leserin oder Leser entscheiden, wer die Fussballer des Monats sind. Und so geht es: Hinter jedem Namen steht eine Nummer. Schicken Sie die Nummern Ihrer Favoriten per SMS an 86188 (40 Rp. pro SMS) – und schon sind die Namen registriert. Oder schicken Sie eine E-Mail an vote@euro-soccer.ch und stimmen dort ab. Postkarten bitte an EUROSOCCER, Kennwort: MONATSWAHL, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Das Voting muss diesmal bis am 15. Juni 2009 vorliegen.
DIE AUSWAHL FÜR DEN NÄCHSTEN MONAT AXPO SUPER LEAGUE Hassli (Zürich) Streller (Basel) Doumbia (YB) Lustrinelli (Bellinzona) Monterrubio (Sion)
INTERNATIONAL
Nat1 Nat2 Nat3 Nat4 Nat5
Gomez (Stuttgart) Tevez (ManU) Gourcuff (Bordeaux) Iniesta (Barcelona) Dzeko (Wolfsburg)
Die Gewinne: Unter allen Mitspielern werden ein Nokia 6210 Navigator, ein Buch «Unsere EURO 08» und ein Cap von adidas verlost. Die Gewinner des Vormonats werden schriftlich benachrichtigt.
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Int1 Int2 Int3 Int4 Int5
Die Leserinnen und Leser von EUROSOCCER legten sich für den Wolfsburger Angreifer als Spieler des Monats fest. Meiner Meinung nach eine absolut richtige Entscheidung – Grafite ist ein Stürmer der Extraklasse. Nach drei Spielzeiten mit Le Mans und nun zwei Saisons mit Wolfsburg kennt der Brasilianer den europäischen Fussball gut genug, um sich entsprechend in Szene zu setzen. Seine Athletik und sein grosses Durchsetzungsvermögen kommen ihm dabei entgegen, seine typisch brasilianische Leichtigkeit verlor er gleichwohl nicht und spielt sie immer wieder aus – wie beim sensationellen Absatz-Tor gegen Bayern München. Grafite ist ein Teamplayer (davon profitierte sein Wolfsburger Sturmpartner Edin Dzeko enorm), der seine Individualität trotzdem nie vergisst – sonst hätte er in dieser Saison nicht deutlich über zwanzig Tore erzielt. Klar ist für mich: Wolfsburg wird diesen wertvollen Stürmer wahrscheinlich nicht mehr lange halten können.
Chapuisat über Luzerns Paiva: «Seit bald einem Jahr spielt Joao Pedro de Lemos für den FCL – aber erst in der Rückrunde blühte der Portugiese so richtig auf, erzielte bis zwei Runden vor Schluss neun Tore und trug so wesentlich dazu bei, dass Luzern endlich vom letzten Tabellenplatz wegkam.»
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Paolo Maldini
Pep Guardiola
Oliver Kahn
24 Jahre spielte der Verteidiger für den AC Mailand, und das sehr erfolgreich. Jetzt ist mit 40 Jahren endgültig Schluss.
Champions-LeagueFinal, spanischer Meister, Cupsieger in Spanien: Der neue Trainer hat die Mannschaft des FC Barcelona komplett umgekrempelt – und feiert damit grosse Erfolge.
Geschäftsmann Kahn: EUROSOCCER traf den ehemaligen Torhüter in München und führte mit ihm exklusiv das grosse Interview.
Ab der Saison 2010/11 Bundesliga und 2. Bundesliga mit Einheits-Ball
adidas spielt acht Konkurrenten aus Daniel Fricker über:
Blender Klinsmann Als der Gewinn des Meistertitels durchaus noch möglich war, warfen ihn Bayern Münchens Bosse raus – Höchststrafe. Die Entlassung Jürgen Klinsmanns zu diesem Zeitpunkt war eine Absage an dessen Philosophie, war die späte Erkenntnis, dass er als Trainer nichts taugt. Klinsmann mag ein begnadeter Kommunikator sein und ein schlauer PR-Mann in eigener Sache, auch wenn sein Dauergrinsen ziemlich nervt. Ein guter Trainer ist er jedoch nicht. Das hätte Bayerns Verantwortlichen schon nach der WM 2006 klar sein müssen, als Jogi Löw die deutsche Mannschaft führte und Klinsmann für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war. All die gestandenen BundesligaTrainer, die sich ihre Qualitäten über Jahre bei verschiedenen Klubs hart erarbeiteten, dürften sich freuen, dass Blender Klinsmann jämmerlich scheiterte. Diese Freude ist verständlich.
In einigen europäischen Ligen ist der gesponsorte Spielball bereits seit längerem eine lohnende Angelegenheit, ab der Saison 2010/11 wird nun auch in der Bundesliga und der 2. Bundesliga mit einem einheitlichen und gesponsorten Ball gespielt. Der Ligavorstand und die Deutsche Fussball Liga (DFL) erteilten dabei adidas den Zuschlag. Das vom deutschen Sportartikelhersteller erworbene Rechtepaket umfasst neben der Bereitstellung des offiziellen Balls auch die Möglichkeit zur Produktion bestimmter Lizenzprodukte sowie die werbliche Einbindung auf den Plattformen der Liga. Obschon im Vorfeld mit einer Summe von rund fünf Millionen Euro spekuliert wurde, gibt es keine offiziellen Information über den Preis, den adidas zahlen muss. Fakt ist, dass der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach acht weitere Konkurrenten ausstach. In anderen europäischen Ligen sind gesponsorte Spielbälle schon länger üblich. So lässt sich Nike in der Premier League diese Serviceleistung jährlich sieben Millionen Euro kosten, in Italien kassieren die Klubs der Serie A aus dem Spielball-Sponsoring pro Saison 4,5 Millionen Euro. Bilder des neuen Bundesliga-Balls ab 2010 gibt es aber noch nicht. Man
Neuer Ball Auf dem Bild zu sehen: «Teamgeist», der Fussball der WM 2006. Das Geheimnis um das Ball-Modell der WM 2010 in Südafrika wird erst im kommenden Winter gelüftet. Er wird aber ähnlich aussehen wie der neue Bundesliga-Ball von adidas ab der Saison 2010/11. weiss nur, dass er ähnlich aussehen wird wie der Ball für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika – einfach in einem anderen Design. Demnach wird man sich erst im kommenden Winter, wenn der neue adidas-WMBall vorgestellt wird, ein Bild davon machen können. Auch in der Swiss Football League (SFL) diskutiert man schon seit längerem über einen Einheits-Ball. «Wir sprachen das Thema schon einige
Male an, zuletzt im Rahmen einer Zusammenkunft der Klubpräsidenten der Axpo Super League vor rund einem halben Jahr», bestätigt Roger Müller, Head of Communication and Branding der SFL. Bis anhin konnten sich die Präsidenten aber noch nicht entscheiden, der SFL die entsprechende Kompetenz für eine Ausschreibung abzutreten. Dies müsste aber geschehen, damit die Liga selbst aktiv werden kann.
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Alles erreicht FOKUS
«Wenn ich als Kind die schönste Story, die ich mir vorstellen kann, geschrieben hätte, wäre es eine Geschichte über meine ProfiKarriere geworden. Und zwar genau so, wie ich sie erlebte», so Paolo Maldini über seine makellose Laufbahn. Der Star mit den schönsten und tiefsten blauen Augen im Fussball-Business ist nicht nur auf dem Fussballplatz ein Idol, sondern auch in Sachen Stil und Eleganz. Nur ein Ziel erreichte er nie: ein Titel mit der «squadra azzurra». Dafür kam sein Rücktritt aus dem Nationalteam 2002 zu früh. 2006 wurden die Italiener Weltmeister.
PAOLO MALDINI
Maldini Arrivederci e mille 24 JAHRE LANG SPIELTE PAOLO MALDINI FÜR DEN AC MAILAND – EINE AUSNAHME IM SCHNELLLEBIGEN FUSSBALL-BUSINESS. JETZT IST ABER DEFINITIV SCHLUSS MIT FUSSBALL. TEXT: SANDRA PLAZA
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«Das Beste wäre, wenn Paolo Maldini solange aktiv bliebe, bis sein Sohn in das erste Team des AC Mailand kommt», sagte VizePräsident Adriano Galliani vor einigen Jahren. Und tatsächlich sah es lange so aus, als ob «il gran capitano» dieses Ziel unbedingt noch erreichen wolle, schliesslich spielt sein talentierter 13-jähriger Sohn Christian bereits seit 2005 in der Jugendabteilung der «rossoneri». Auch wenn das Ende von Maldinis Karriere schon seit einigen Spielzeiten immer wieder vorausgesagt wurde, ist für den bereits 40-jährigen Ausnahme-Könner erst nach der Saison 2008/09 definitv Schluss mit Fussball. Der legendäre Verteidiger wird «den Klub meines Herzens» verlassen. «Ich mache nicht mehr weiter. Man kann nicht gegen die Natur kämpfen», kündigte Maldini im April an.
Der Abschied wird dem Beau aber schwerfallen. 24 Jahre lang hielt Maldini den Mailändern die Treue. Viel Zeit, um viel zu erleben: Als Maldini als Profi begann, spielte der heutige UEFA-Präsident Michel Platini noch bei Juventus Turin, Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge ging noch für Inter Mailand auf Torjagd, und Maradona war damals mit zwölf Millionen Euro noch der teuerste Spieler der Welt. Sogar mit Carlo Ancelotti, seinem heutigen Coach, spielte der eleganteste Verteidiger Europas zusammen. Doch wer den Verteidiger Ende April beim Klassiker zwischen AC Mailand und Juventus Turin (1:1) beobachtete, würde ihn glatt zehn Jahre jünger einschätzen. Auch sein Coach Ancelotti lobte nach dem Spiel die Mailand-Legende: «Maldini war einfach grossartig.» Grossartig wie eh und je
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PAOLO MALDINI
grazie, capitano! in seiner Karriere als Profi. Hart, aber immer fair. Gepaart mit Eleganz, nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Maldini ist der wohl diskreteste FussballStar der Welt: Keine Skandale, keine pikanten Fotos, keine Brutalo-Fouls. Mit seinem ewig jugendlichen Aussehen tritt der 1,86 Meter grosse Modell-Athlet in allen Stadien der Welt als echtes Vorbild auf. Und der Verteidiger stellte in den letzten 24 Jahren so ziemlich alle Bestmarken im italienischen Fussball auf: Er ist Italiens Rekord-Nationalspieler und hat die meisten Einsätze in der Serie A. «Il eterno capitano» stand acht Mal im Final des Europacups der Landesmeister beziehungsweise der Champions League und errang dabei fünf Siege. Er gewann sieben Mal die italienische Meisterschaft und wurde zwei Mal Weltpokalsieger sowie vier Mal europäischer Super-
cup-Sieger. Nur mit dem Nationalteam blieb Maldini ein bedeutender Erfolg verwehrt. Er brachte es in der «squadra azzurra» zwar auf 126 Einsätze und sieben Tore, eine bessere Platzierung als die des WMZweiten gelang ihm aber bis zu seinem Rücktritt 2002 nicht. «Zwei Mal – bei der WM 1994 und bei der EM 2000 – hatte ich die Trophäe unmittelbar vor Augen. Sie stand auf einem Tisch am Rand des Spielfelds. Wir hätten nur noch gewinnen müssen, dann hätte ich sie in die Luft stemmen können», so Maldini heute mit Bedauern. Angefangen hat seine Karriere im Winter 1985 im verschneiten Udine, als der schüchterne Maldini als 16-Jähriger sein Liga-Debüt gab – und zwar mit ausgeliehenen Schuhen, da er seine vergessen hatte. «Denk daran, mein Junge, das ist alles nur ein Spiel», sagte sein damaliger Trainer
FOKUS
Sex-Symbol, Model und Weltklasse Auf dem Platz war Paolo Maldini einer der härtesten und besten Verteidiger (o. gegen Inters Adriano). Dass er auch fotogen ist, bewies er als Model für H&M und Armani.
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Seine Karriere Jose Mourinho spielte eine Zeit lang in der zweiten portugiesischen Liga, doch er hatte nach eigenen Aussagen kein Talent für den ProfiFussball. 2000 trat er seine erste Stelle als verantwortlicher Trainer an, als er Nachfolger von Jupp Heynckes bei Benfica Lissabon wurde. Internationale Aufmerksamkeit erregte Mourinho mit dem FC Porto, als er 2003 den UEFA-Cup und 2004 die Champions League gewann. Danach wechselte er zum FC Chelsea, mit dem er 2005 und 2006 die Meisterschaft sowie 2005 und 2007 den englischen Ligacup holte. Seit 2008 ist er Trainer von Inter Mailand und wurde in dieser Saison auf Anhieb Meister.
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Mourinho unantastbar NACH NUR EINEM JAHR WIRD JOSE MOURINHO, DER TRAINER VON INTER MAILAND, HEISS GELIEBT UND ERREICHTE MIT DEM MEISTER-TITEL BEREITS KULTSTATUS. TEXT: SANDRA PLAZA Coach Jose Mourinho, «The Special One», schlug wieder zu – und wurde mit Inter Mailand auf Anhieb Meister. Doch während 74 000 Fans das Giuseppe-Meazza-Stadion in ein schwarz-blaues Fahnenmeer verwandelten und mit dem Trainer den vierten Meitertitel in Folge feierten, bangten viele seiner Trainerkollegen in Italien um ihren Job. Silvio Berlusconi, Patron des AC Mailand, machte seinen langjährigen Coach Carlo Ancelotti für die misslungene Saison und den verpassten Titelgewinn verantwortlich. Prompt wurde in den Medien mit einem Wechsel von Ancelotti zum FC Chelsea spekuliert. Bei Juventus Turin hingegen hing der Haussegen schon lange schief. Und so wurde Trainer Claudio Ranieri schon vor Ende Saison seines Amtes enthoben und durch denn Ex-Juve-Star Ciro Ferrara ersetzt. Der gebürtige Neapolitaner war im Trainerstab des italienischen WM-Teams von 2006 und danach bis 2008 Leiter der Jugendabteilung der Turiner. «Imperator Mourinho» hingegen sitzt bei Inter Mailand fester denn je im Sattel, wird von seinen Spie-
lern verehrt und geniesst beim eigenen Publikum nach nur einem Jahr bereits Kultstatus. «Inter Mailand ist mir richtig ans Herz gewachsen!» So liebenswürdig gab sich der sonst konfliktfreudige Mourinho nach Inters viertem Meistertitel in Folge und lehnte sogar ein Angebot von Real Madrid ab. Dabei hatte er es sich mit seinen regelmässigen Angriffen gegen den italienischen Fussball schon bei vielen Italienern verscherzt. Doch nach dem Meistertitel zeigte sich der charismatische Portugiese – wie oft nach einem Erfolg – von seiner Sonnenseite. Brav bedankte er sich beim gesamten Trainerstab, den Platzwarten, der Putzfrau und allen anderen, die im Verborgenen arbeiten. Auch das Eingeständnis von Fehlern bereitete dem sonst so stolzen Südländer keine Probleme. «Viele arbeiteten vor mir bei Inter besser als ich. Doch ich kenne den Fussball und weiss, dass ich weiter gute Resultate holen muss, um in die Herzen der ‹Interisti› zu gelangen.» Und tatsächlich: Gab es in dieser Saison an Inter Mailand etwas auszusetzen, war es die Tatsache, dass es der
Trainer nicht schaffte, dem Team ein flexibleres und attraktiveres Offensivspiel zu vermitteln – der 17. «Scudetto» verdient zweifellos keinen Schönheitspreis. Und dann ist da natürlich auch das AchtelfinalAus in der Champions League. Nebst einem ästhetischerem Spiel will der italienische Traditionsklub nächste Saison nun endlich wieder in der Königsklasse mitreden. Dafür fordert Mourinho Verstärkungen ein: «Wir brauchen dringend drei bis vier neue Spieler.» Verpflichtet wurde bereits Diego Milito vom FC Genua, der Argentinier ist genau der Mittelstürmer, den sich Mourinho wünscht. Auch Genuas brasilianischer Mittelfeldstar Thiago Motta wechselt zu den Mailändern, ausserdem ist Italiens Nationalstürmer Fabio Quagliarella von Udinese Calcio im Gespräch. Der exzentrische Brasilianer Adriano ist schon weg, aber Inter Mailand wird versuchen, die wichtigsten Spieler zu halten – auch Zlatan Ibrahimovic. Der zuletzt unzufriedene Schwede gehört zu Mourinhos Lieblingen und ist einer der wichtigsten Akteure des Teams.
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TOP-LIGEN
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PRIMERA DIVISION
So formte Barcelonas Guardiola sein «Dream-Team» DER FC BARCELONA WAR DIE SENSATION IN EUROPA – DANK TRAINER GUARDIOLA UND OHNE STAR-ALLÜREN. TEXT: SANDRA PLAZA Im September 2008 titelte EUROSOCCER: «Ein zweites Jahr ohne Titel, und vom Meister Real Madrid deklassiert – Zeit für einen Umbruch im Hause Barca.» Am 1. Mai 2009, nicht einmal acht Monate später, demütigten die Katalanen Erzfeind Real Madrid in dessen Stadion Santiago Bernabeu mit 6:2 – und fuhren so gleichzeitig die vorentscheidenden Punkte auf dem Weg zum 19. nationalen Titel ein. Noch nie zuvor hatte eine BarcaElf so viele Tore beim Erzrivalen geschossen – und auch sonst entzückten die «blaugranas» diese Saison in ganz Europa mit spektakulärem Offensiv-Fussball. Die grosse Figur hinter dem neu geformten Team ist der charismatische Coach Pep Guardiola. Er schaffte es, dem FC Barcelona innert kürzester Zeit eine Radikalkur zu verpassen. Besonders bemerkenswert in der heutigen Zeit der Finanzkrise: Guardiola tätigte keine «galaktischen» Transfers und verzichtete auf einige Stars. So trennte sich der Klub von Ronaldinho (AC Mailand, Deco (Chelsea), Lilian Thuram (Ende der Karriere), Gianluca Zambrotta (AC Mailand,) Edmilson (Villarreal) und von Youngster Giovani dos Santos (Tottenham). Verpflichtet wurden dagegen junge talentierte Teamplayer ohne Allüren: Seydou Keita (FC Sevilla), Alex Hleb (Arsenal) und Rückkehrer Gerard Pique (Manchester United). Die grösste Investition, nämlich 32 Millionen Euro, tätigte man für den brasilianischen Aussenverteidiger Dani Alves (FC Sevilla). Für den Erfolg reichten Guardiola die richtige Einstellung und Spielphilosophie. Zurück zu den Wurzeln – und im Mittelpunkt stets der Ball,
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lautet die simple Devise. Der seit Anfang letzter Saison neue «Mister» wusste ganz genau, was der Traditionsverein braucht, schliesslich holte der heute 38-jährige Guardiola mit dem FC Barcelona sechs Meistertitel und gewann im legendären Wembley-Stadion 1992 den damaligen Europa-Cup der Landesmeister. Damals verdiente sich die Mannschaft des holländischen Coachs Johan Cruyff den Übernamen «Dream-Team». Und wer war der Lenker und Denker im Mittelfeld? Der heutige Coach Guardiola, der selbst im Ausbildungszentrum des FC Barcelona «La Masia» ausgebildet worden war. Und genau nach dessen Vorbild entwickelten sich später die Spieler Xavi und Andres Iniesta, die heute in Guardiolas persönlichem «Dream-Team» des 21. Jahrhunderts als unantastbar gelten. Auch zahlreiche weitere Stammspieler wie Victor Valdes, Carles Puyol, Lionel Messi, Sergi Busquets, Bojan Krkic und Gerard Pique durchliefen die Talentschmiede der Katalanen und verinnerlichten das Spielsystem und das solidarische Prinzip des Teamgeistes, das Guardiola so schätzt. Dass der FC Barcelona auf die Jugend setzt, ist nicht nur ein ökonomischer Vorteil für den Klub, auch das spanische Nationalteam profitiert davon. Denn beim aktuellen spanischen Meister und Cupsieger liegen spielerisch nicht nur Vergleiche mit dem «Dream-Team» der 90er-Jahre nahe, sondern auch zu Europameister Spanien. Auch dort setzen die klein gewachsenen Zauberer Xavi und Iniesta im Mittelfeld die Akzente und befolgen Busquets, Krkic und Pique das solidarische Prinzip des Teamgeistes.
Ein charismatischer Trainer, der genau weiss, was er will Der grosse Star des FC Barcelona ist Coach Pep Guardiola selbst. Sogar weltberühmte und erfolgreiche Spieler wie Thierry Henry (u.) müssen sich in Guardiolas Konzept dem Team unterordnen.
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24.05.2009
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Alan Shearers Star-Team steigt ab Das Trainer-Debüt des ehemaligen englischen Nationalspielers Alan Shearer (l.) endete im Desaster. Sein Star-Team um Michael Owen (o.) und Co. konnte den Abstieg nicht verhindern. Newcastle United spielt nächste Saison unterklassig.
«Magpies» fliegen raus DER LETZTE SPIELTAG DER PREMIER LEAGUE WURDE FÜR DREI TEAMS AUS DEM NORDOSTEN ENGLANDS ZUM «SURVIVAL SUNDAY». FÜR NEWCASTLE UNITED ENDETE DIESER SONNTAG «TÖDLICH». DIE «MAGPIES» STEIGEN AB. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI In Alan Shearer hatten sie in Newcastle alle Hoffnungen gesetzt. Der Sohn der Stadt, der in 303 Spielen für die «Magpies» (Elstern) 148 Tore erzielte, sollte der Mannschaft aus Englands Nordosten neues Leben einhauchen. Doch auch der ehemalige Stürmerstar ohne Trainer-Erfahrung konnte Newcastle United nicht vor dem Abstieg bewahren. Diese Tatsache verwundert umso mehr, wenn man sich das mit Stars gespickte Kader des Teams anschaut. Michael Owen, Europas Fussballer des Jahres von 2001, der Australier Mark Viduka oder der Nigerianer Obafemi Martins. In die zweite englische Liga – den Championship – werden die Stars ihren Klub wohl nicht begleiten.
Der Abstieg der «Magpies» ist letztlich das logische Resultat einer Premier-League-Saison, die schlecht begann und im Desaster endete. Schon knapp einen Monat nach Saisonbeginn warf Kevin Keegan das Handtuch. Der grösste Held der Stadt – noch vor Shearer – hatte sich mit Klub-Besitzer Mike Ashley überworfen. Keegans Nachfolger Joe Kinnear musste nach einer Niederlagen-Serie im Februar mit Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert werden und gab das Team an Shearer ab. Der 38-Jährige übernahm das Team auf dem 18. Platz und schaffte es nicht, die defensiven Mängel zu beheben. Eigentlich trat Newcastle United die Saison 2008/09 an, um in die
Spitzengruppe der Liga vorzustossen. Newcastles umstrittener Besitzer, der Londoner Sportartikel-Vertreiber Ashley, machte die nötigen finanziellen Mittel für Stars locker. Nach monatelangen Wirren um den Verkauf des Klubs zog sich Ashley dann den Unmut der Fans auf sich. «Ihr wollt mich aus Newcastle vertreiben? Das könnt ihr haben», antwortete der 46-jährige Milliardär auf die negativen Fan-Gesänge im St. James Park. Leichter dürfte ihm die Suche nach einem Käufer nun nicht fallen. Besonders hart trifft der Abstieg die Fans. 48 404 kamen trotz der Misserfolge durchschnittlich ins Stadion. Hinter ManU und Arsenal war das die Nummer drei im Land.
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24.05.2009
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24.05.2009
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BUNDESLIGA
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Magath: «Ich will meine Grenzen verschieben» MEISTER-TRAINER FELIX MAGATH WECHSELT VOM VFL WOLFSBURG ZUM KRISELNDEN FC SCHALKE 04. WAS HAT IHN DABEI NUR GERITTEN?
FC Bayern: Wieder ein Neuanfang mit neuem Trainer und neuen Spielern
TEXT: ANDRE TUCIC Vier Tage vor dem letzten Bundesligaspieltag gab Felix Magath ein TV-Interview auf dem Münchner Rathausbalkon – genau dort, wo der FC Bayern München seine Meistertitel zu bejubeln pflegt. Ein Seitenhieb an seinen ehemaligen Arbeitgeber, denn nicht die Bayern, sondern die graue Maus der Bundesliga wurde Deutscher Meister. Das stand zum Zeitpunkt des Interviews zwar nicht fest, ist aber Sinnbild für den Saisonverlauf: Magath und sein Team waren abgebrüht und selbstsicher, fast ein wenig frech. Doch nicht nur der Titelgewinn ist verblüffend, auch Magaths Wechsel zum FC Schalke 04 ist es. Drei Spieltage vor Saisonende unterzeichnete der Meistermacher einen Vier-Jahres-Vertrag bei den «Königsblauen». In Wolfsburg war er Trainer, Manager und Geschäftsführer zugleich, «auf Schalke» erhält er dieselbe Machtfülle. Doch dafür nimmt der 55-Jährige einiges in Kauf: Bundesliga-Alltag statt Champions-League-Auftritte, Krisenmanagement statt Vermögensverwaltung. Denn Schalke spielte eine katastrophale Saison und konnte sich für keinen europäischen Wettbewerb qualifizieren. Warum also wechselt Magath nach Gelsenkirchen? Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies bringt es auf den Punkt: «Wir luden ihn emotional auf. Schalke ist nicht Wolfsburg, Schalke ist Schalke. Genau darum ging es Magath.» Denn dem Alleinherrscher gelüstet es nach einem Traditionsverein. In Wolfsburg konnte er zwar auf zahl-
Deutscher Meister Trainer Felix Magath mit Torjäger Grafite, Torhüter Diego Benaglio und Captain Josue.
reiche VW-Millionen zurückgreifen, vermisste aber ein begeisterungsfähiges Umfeld und eine bessere Infrastruktur. Nicht einmal einen Rathausbalkon hat der Retortenklub aus der Autostadt zu bieten. «Auf Schalke» hingegen ist alles – bis auf Etat und sportlicher Erfolg – eine Nummer grösser. Der Klub ist Religion und hat bedeutend mehr Vereinsmitglieder als Wolfsburg Stadionbesucher. Es sind emotionale Gründe, die Magath zum Wechsel bewogen haben. Der so eigenwillig und distanziert wirkende Magath ist in Wahrheit ein Romantiker. In seiner zweijährigen Amtszeit investierte er rund 60 Millionen Euro in mehr als zwanzig neue Spieler und führte den VfL zur Meisterschaft. Trotz einer Kürzung des Spieler-Etats seitens des VW-Konzerns hätte er in Wolfsburg sportlich und finanziell bessere Rahmenbedingungen vorgefunden. Doch er will seine «Grenzen verschieben», sagt der eigenwillige Meistermacher. «‹Auf Schalke› werden kleinere Brötchen gebacken», so Magath. Die Mannschaft wird allenfalls punktuell verstärkt, stattdessen soll die Jugendarbeit gefördert werden. «Schalke wurde bisher wenig professionell geführt. Aber es gibt gute Gründe für meine Entscheidung», meint Magath. «Meinen Job habe ich in Wolfsburg erledigt, nun will ich meine Grenzen verschieben», erklärt Magath. Für diese Grenzverschiebung nimmt er sich vier Jahre Zeit. Fraglich ist jedoch, ob er in dieser Zeit den Gelsenkirchener Rathausbalkon betreten wird.
Insgeheim träumten sie beim FC Bayern vom Triple. Vom Sieg in der Champions League. Der Verteidigung des Doubles, von Meisterschaft und DFB-Pokal. Dank der neuen «Aufbruchsstimmung», dem Beginn eines «neuen Zeitalters» beim Rekordmeister – dank Querdenker Jürgen Klinsmann. Doch am Ende waren sie an der Säbener Strasse alle erleichtert, dass man zumindest das Minimal-Ziel, die direkte Qualifikation zur Champions League, gerade noch schaffte. Nach dem 2:1-Heimerfolg gegen den VfB Stuttgart unkte man unüberhörbar in der Allianz Arena: Champions League erreicht – trotz Jürgen Klinsmann! Fünf-Spiele-Trainer Jupp Heynckes, den sein Busenfreund Uli Hoeness direkt von seinem Alterssitz, einem rustikalen Bauernhof vor den Toren Möchengladbachs, zum zweiten Mal nach 1987 in seiner Laufbahn auf die Trainerbank des FC Bayern katapultierte, gewann vier dieser Endspiele. «Jetzt rechnen sie diese Bilanz einmal hoch, was wir dann erreicht hätten», konnte sich Manager Hoeness einen von vielen Seitenhieben auf das am 27. April beendete «Projekt Klinsmann» nicht verkneifen. Eine Saison ging gerade noch einmal glimpflich zu Ende. Der Millionen-Segen für neue Superstars wie Mario Gomez (VfB Stuttgart), Alexander Hleb (FC Barcelona) und Juri Schirkow (ZSKA Moskau), die ganz oben auf der Einkaufsliste stehen, ist gesichert. Und vielleicht bringt der neue Trainer Louis van Gaal (57) ja noch den ein oder anderen Superstar persönlich mit. Es beginnt im Sommer 2009 ein neuerlicher Anlauf in ein neues Zeitalter – so wie schon 2008. Doch es war eher ein Rückschritt als Fortschritt. Eine verlorene Saison. Denn je länger Klinsmann beim FC Bayern wirkte, umso mehr machte sich Unzufriedenheit breit. Sowohl bei den Verantwortlichen wie auch Spielern, die sich reihenweise beim Vorstand beschwerten oder, wie Torhüter Michael Rensing, aussortiert worden waren. Stars wie Luca Toni und Franck Ribery drohten, den Verein zu verlassen, sollte Klinsmann länger Trainer bleiben. Trainer-Ikone Udo Lattek beschrieb die Situation im Frühjahr 2009, nach der peinlichen 0:4-Schmach im Viertelfinal der Champions League gegen den FC Barcelona, wie folgt: «Jürgen Klinsmann wollte die Spieler jeden Tag besser machen. Die sind ja alle schlechter geworden!» CHRISTIAN ORTLEPP
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OLIVER KAHN
Kahn: «Ein gewisser Abstand SEIN NAME STEHT FÜR ERFOLG. GETRIEBEN WURDE OLIVER KAHN VON ANGST – ANGST VOR EINEM VERSAGEN. «LÄHMT SIE MICH ODER TREIBT SIE MICH AN?» FRAGTE SICH DER BAYERN-GOALIE EINST. BIS ER DEN FILM «PAPILLON» MIT STEVE MCQUEEN FÜR SICH ENTDECKTE: DAS GEFANGENENDRAMA HALF IHM, DIE ANGST ZU ÜBERWINDEN. MEHR NOCH: ER SUCHTE SIE, WEIL SIE IHN BEFLÜGELTE. WEITER, WEITER, IMMER WEITER – DIESE VIER WORTE BLIEBEN DAS MOTTO DES DREIFACHEN WELT-TORHÜTERS. EUROSOCCER TRAF DEN 40-JÄHRIGEN IN MÜNCHEN.
TEXT: EVA TEDESCO BILDER: MELANIE DUCHENE
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tut jetzt ganz gut» Oliver Kahn, wie lebt es sich als Fussball-Rentner? Nach Jahren vieler Erfolge und Anspannung entsteht schon so etwas wie ein Loch, das ist logisch. Aber ich bereitete mich lange vorher bereits gedanklich darauf vor, denn ich hatte das Glück, nach einer zwanzig Jahre langen Karriere diese Entscheidung selbst treffen zu können. Wie man weiss, hörte ich sowohl beim FC Bayern München als auch in der Nationalmannschaft aus eigener Entscheidung auf. Klar, die Zeit danach ist weder physisch noch psychisch einfach, weil der Körper nach Sport verlangt. Und auch der Kopf ist immer noch hohe Anspannung und Konzentrationsleistung gewöhnt. Daher war es für mich wichtig, vernünftige Dinge zu finden, die das kompensieren. Zum Beispiel? Betätigungen, die mir Spass machen, wie meine TV-Show in Asien und verschiedene andere Projekte. Sportlich gesehen: Ich arbeite regelmässig im Kraftraum, ich laufe, und ich spiele Golf. Aber eines ist klar: Sie können viele Dinge tun, aber Momente wie ein Endspiel der Champions League oder ein WM-Final und auch grossartige emotionale Momente des Sports auf dem Platz werden so nie wieder kommen. Das ist etwas, das man erst nach und nach begreifen lernt und verarbeiten muss. Spekulierten Sie deshalb mit einer Rückkehr und verhandelten mit Schalke? Es stimmt, dass es Gespräche gab. Die Verpflichtung als Manager lehnten Sie jedoch ab. Ja, weil ich sofort hundert Prozent Einsatz hätte geben müssen, um diesen Job erfüllen zu können. Und das konnte ich nicht. Ich will jetzt erst meine eigenen Projekte realisieren und etwas Distanz zum Fussball gewinnen. Dann wird man sehen. Überhaupt – man weiss nie, was die Zukunft bringt.
Aber wollen Sie denn Ihre Vorschläge und Ideen nicht jetzt schon in die Liga einbringen? Ich habe viele Ideen, das stimmt. Aber es ist manchmal besser, gewisse Dinge erst setzen zu lassen. Ich kann mir Gedanken machen, ohne sie gleich nach aussen zu tragen. Und wann wird diese Zeit des Setzens vorbei sein? Sicher nicht in den nächsten Jahren. Und dann? In welcher Funktion wollen Sie zurückkehren? Das weiss ich jetzt noch nicht. Diese Überlegungen machte ich für mich so noch nicht. Und bevor meine Projekte nicht abgeschlossen sind, habe ich ja auch keine Veranlassung, mich damit konkret auseinandersetzen. Aber Sie verfolgen das Geschehen in der Liga schon? Ja, natürlich. Ich kommentiere ja für das ZDF die Länderspiele der deutschen Nationalelf, und da ist es natürlich wichtig, auch über die Bundesliga Bescheid zu wissen. Ins Stadion gehe ich allerdings nur selten. In dieser Saison war ich zwei Mal in Karlsruhe. Ich besuchte meine Eltern, und bei dieser Gelegenheit schaute ich beim KSC vorbei. In der Allianz-Arena in München war ich kein einziges Mal zu einem Spiel. Gewinnen die Bayern deshalb nicht mehr? Kaum, das glaube ich nicht … Nein, ernsthaft: Ich finde es nur nicht gut, wenn ich da immer wieder auftauche und ständig zu den Bayern befragt werde. Michael Rensing, mein Nachfolger, hat es auch so schwer genug. Ich hatte eine schöne Zeit, aber jetzt tut ein gewisser Abstand ganz gut. Wie wird es beim Rekordmeister weitergehen? Das wird sich zeigen. Mit Ivica Olic vom Hamburger SV und Anatoli
Passt in keine Schublade Das «posttitanische» Image steht Oliver Kahn gut. Entspannt empfing der siebenfache Deutsche Meister EUROSOCCER in München. Fast zwanzig Jahre im Profi-Geschäft prägten den Bayern-Torhüter, in eine spezielle Schublade stecken liess er sich indes nie. Er wollte nie so sein, wie man ihn gern gehabt hätte. Als Rebell bezeichnet er sich aber auch nicht. «Für mich ist Freiheit wichtig», sagt er, «besonders die Freiheit einer eigenen Meinung.» Superlative – positive wie auch negative – betrachtete Kahn stets mit Distanz. Der dreifache Welt-Torhüter: «Medien sind ein Teil des Geschäfts. Es gilt miteinander auszukommen, mehr nicht. Es ist nicht so, dass du wegen den Medien eine steilere Karriere machen kannst oder mehr verdienst. Was zählt, ist die Leistung – und die kann jeder sehen und auch beurteilen.»
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24.05.2009
20:09 Uhr
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Sein Bezug zur Schweiz Sein erstes Länderspiel im Tor der deutschen Nationalmannschaft bestritt Oliver Kahn am 23. Juni 1995 in Bern. «Wir gewannen 2:1», stellt der Ex-Bayern-Keeper triumphierend klar. Die Erinnerung an Stephane Chapuisat, den er einst mit einem Kung-FuTritt niederstreckte, korrigiert er sofort: «Ich respektierte ihn damals bei Dortmund immer als starken Gegner.» An die Schweiz hat Kahn nur positive Erinnerungen. Auch weil die Schweiz Ottmar Hitzfeld, auf dem Papier Deutscher, wegen dessen Vergangenheit als halben Schweizer zählt. Seinen einstigen Trainer in München bezeichnet Kahn als den besten Trainer, den er je hatte. Noch heute telefonieren Kahn und Hitzfeld regelmässig miteinander. Wie Kahn auch mit Oliver Kreuzer. Mit seinem früheren Teamkollegen – von 1994 bis 1997 – bei Bayern und ehemaligen Abwehrchef des FC Basel verbindet ihn eine lange Freundschaft.
Timotschuk von Zenit St. Petersburg verpflichtete man zwei gute Spieler. Und dann müssen die Bayern noch schauen, ob sie Frank Ribery halten können oder ihn für 50 bis 60 Millionen Euro vielleicht doch verkaufen. Aber das ist hypothetisch. Welcher Schweizer Spieler würde zu den Bayern passen? Na, da greife ich doch schnell zum Handy und rufe den Ottmar an … Euer Nationaltrainer könnte uns doch mit Sicherheit eine verlässliche Auskunft geben! Oder wir glauben diversen Medien, die den Namen Diego Benaglio ins Spiel brachten … Benaglio zu den Bayern? Wissen Sie, die Zeitungen drucken tausende Gerüchte. Erst muss man überhaupt wissen, was die Bayern planen. Ob ein Manuel Neuer von Schalke kommen soll oder ob Trainer Louis van Gaal doch wieder Rensing eine Chance gibt. Unabhängig davon: Was halten Sie denn von den Qualitäten Benaglios? Er etablierte sich schnell in der Bundesliga, er besitzt Erfahrung. Er macht wenig Fehler und hat mehr positive als negative Seiten. Zum Titelgewinn des VfL Wolfsburg leistete er einen wesentlichen Beitrag. Bleiben wir beim Erfolg: Packt Ottmar Hitzfeld mit der Schweiz die Qualifikation für die WM 2010? Wenn es einer packt, dann er! Ottmar ist der beste Trainer, mit dem ich in meiner Karriere zusammenarbeitete. Er ist taktisch schlau, er ist sehr erfahren und kann gut mit Menschen umgehen. Er hat immer ein Rezept, wie man eine Mannschaft einstellen muss, damit sie Erfolg hat. Zudem ist er ja in der Qualifikation bereits gut unterwegs. Zurück zur Gegenwart. Kam beim spannenden Bundesliga-Final bei Ihnen nicht Wehmut hoch? Nein, eigentlich nicht. Ich kann ganz normal Fussball schauen und bin froh, dass die körperliche Anstrengung und der permanente Druck vorbei sind. Jetzt befinde ich mich in einer Phase, in der ich entspannter sein kann. Der «Titan», wie die Medien Sie betitelt haben, ist also vom Podest gestiegen? Das Fussballgeschäft ist neben Sport auch Entertainment. Ich bewahrte für mich immer eine gewisse Distanz zu diesen Bezeichnungen wie Vulkan oder Vulkahn, wie Titan oder was weiss ich, was da die Medien alles für Namen kreierten. Für mich ist Titan etwas Künstliches, ich aber bin ein Mensch mit all seinen Fehlern. Ich wurde als Gewinner der Champions League oder als Weltpokalsieger in Sphären geschossen … Das war kaum mehr nachvollziehbar. In jedem Spiel danach stand ich dann natürlich unter enormem Erwartungsdruck. Aber das gehört zum Geschäft.
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Hatten Sie nie den Drang, aufzugeben? Ich bin kein Mensch, der davonläuft. Aber es gab schon Phasen, in denen ich besonders hart arbeiten musste – und ich arbeitete immer hart, um diese Phasen zu überstehen. Aber die Narben bleiben. Können Sie Ihre Erfahrung weitergeben, um bei jungen Spielern diese Narbenbildung zu verhindern? Ich könnte ihnen sicher sehr, sehr viel mit auf den Weg geben. Wie man mit den Medien, den Zuschauern und dem Umfeld umgeht, wie man mental mit solchen Dingen fertig wird. Teilweise beschrieb ich meine Erfahrungen in meinem Buch «Ich – Erfolg kommt von innen» bereits. Ist das auch der eigentliche Hintergrund für Ihre Tätigkeiten in Asien, diese Torhüter-Castingshow? Unter anderem auch. Sie soll zeigen, nach welchen Prinzipien ich lebte und wie ich meine Ziele erreichte. Dass es neben dem normalen Talent, das man zum Teil in die Wiege gelegt bekommt, vor allem Leidenschaft und Feuer für eine Sache braucht. Und dass man nicht zum Erfolg kommen kann, wenn man nicht an sich arbeitet oder wenn man sich selbst dauernd in den Mittelpunkt stellt. Statt Heidi Klums «Next Top Model» Oliver Kahns «Next Super Goalie»? Die Sendung heisst «I never give up, the Kahn Principle» – ich gab nie auf, das Kahn-Prinzip. Mit Hilfe meiner Popularität in Asien transportieren wir meine Philosophie über den Erfolg im Fussball und insbesondere im Job als Torhüter. Aber es gibt – wie bei Heidi Klum – verschiedene Kandidaten, die darum kämpfen, der Beste zu werden. Können Sie uns Ihre Philosophie erklären? In ein paar wenigen Sätzen ist das schwierig. Welche Eigenschaften braucht es, um erfolgreich zu sein? Wie schaffe ich es mit normalem Talent, dafür aber mit viel Disziplin und viel Arbeit zum Ziel? Was muss ich tagtäglich tun, um zur Gesamtpersönlichkeit reifen zu können? Verpackt in eine Unterhaltungsshow scheinen die Antworten auf diese Fragen die Asiaten zu interessieren. Wann geht es los? Die erste Staffel mit zehn Folgen wird gerade abgedreht und startet am 18. Juni. Wie oft müssen Sie persönlich nach Asien fliegen? Für eine Staffel bin ich etwa sechs bis acht Wochen da. Im Juni wieder in Shanghai, zwischendurch auch mal kurz in Dubai und in Riad. Wird man die Castingshow irgendwann auch in Europa sehen können? Gedanken dazu gibt es. Aber erst schauen wir mal, wie sich die Show in China und anderen asiatischen Ländern entwickelt.
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Ein eigenes Studio für Mrs Cole
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Ashley Cole (28) erfüllte seiner Frau Cheryl (25), Mitglied der Band Girls Aloud, einen grossen Wunsch. Der Verteidiger des FC Chelsea liess für seine Liebe ein komplettes Tonstudio in seinem Haus einbauen. Dort kann Cheryl nun nach Herzenslust und zu jeder Tages- und Nachtzeit Songs erarbeiten und aufnehmen. Zurzeit sind die fünf Girls-Aloud-Mitglieder mit ihrer «Out Of Control»-Tour in Grossbritannien unterwegs. Nach Abschluss ihrer Konzertreise wollen sie vorübergehend ihre Solo-Projekte vorantreiben. Einen neuen Vertrag über drei weitere Alben hat die Gruppe aber bereits in der Tasche. Ashley und Cheryl Cole sind seit fast drei Jahren verheiratet und leben in der südenglischen Grafschaft Surrey.
Damals heute
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Ex-Internationaler Elsener im Fussball-Fieber Schöne Erlebnisse an seine Karriere als Fussballer hat Ruedi Elsener (56) einige: Meistertitel mit GC und dem FCZ, Cupfinals mit GC, FCZ und Xamax, Wahl zum «Fussballer des Jahres» 1978. Unvergesslich für ihn ist jedoch der 1:0-Sieg der Schweizer Nationalmannschaft 1982 in Rom gegen den frischgebackenen Weltmeister Italien. Elsener erinnert sich: «Ich schlich mich an Claudio Gentile und Gaetano Scirea vorbei und spitzelte Claudio Sulsers Pass an Torhüter Ivano Bordon vorbei ins Netz. Totenstille im Stadion – wir dagegen vollführten Freudentänze auf dem Rasen. Schliesslich bedeutete dieser Treffer den ersten Sieg eines Schweizer Nationalteams in Italien.» «Turbo» wurde Elsener genannt – und von seinen Gegnern gefürchtet. Denn kaum einer konnte mit seinem Schmetterantritt mithalten, viele sahen aus der Ferne nur noch seine Rückennummer … Beim FC Industrie startete er seine Laufbahn – GC, Eintracht Frankfurt, FCZ, Xamax, Vevey und Yverdon waren weitere Stationen des Zürchers, der 48 Länderspiele bestritt und sechs Tore erzielte. Heute kickt der jung gebliebene Immobilien-Experte aus Witikon mit den GC-Veteranen oder den Zürcher Ex-Internationalen. Privat erfreut er sich an seiner kleinen Familie. Vor zweieinhalb Jahren schenkte ihm Gattin Susanne einen Maximilian, vor fünf Monaten das Töchterchen Elena. Freude hat Elsener schon jetzt an seinem talentierten Bübchen: «Ein Linksfüsser. Vielleicht trägt er einmal die Nummer 10 im GC-Team – bei der Einweihung des neuen GC-Stadions.»
Ruedi Elsener Der 56-Jährige sieht in seinem Sohn Maximilian seinen Nachfolger. TEXT UND FOTO: KNUT BOBZIEN
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Sir Alex: Konkurrenz in der eigenen Familie Er wolle genau so erfolgreich sein wie sein Vater, sagt Darren, der Sohn von Manchester Uniteds Trainer-Ikone Sir Alex Ferguson. Und der 36-Jährige ist auf bestem Weg dazu, kann bereits erste Erfolge vorweisen. «The rising son» taufte der «Daily Express» Darren, schliesslich ist er derzeit ein angesehener Trainer in England. Mit dem Drittligisten Peterborough United stieg er aus der League Two (4. Liga) auf und belegt nun auch in der Championship (2. Liga) einen vorderen Platz. Als Coach muss Darren zwar noch einige Titel gewinnen, um mit seinem Vater gleichzuziehen, als Spieler waren aber beide gleichermassen unbedeutend. Während der Papa für Klubs wie Dunfermline Athletic und Ayr United spielte, trat der Spross unter der Leitung seines Vaters bei Manchester United gegen den Ball, war dann bei Sparta Rotterdam unter Vertrag, schaffte es aber ebenfalls nie zum Star.
Ricken in Fussball-Expertin verliebt Sie ist das schönste Gesicht des DSF (Deutsches SportFernsehen GmbH), er ist Dortmunds Champions-League-Held von 1997. Jetzt sind die Münchnerin Andrea Kaiser (27) und Lars Ricken (32) das neue Traumpaar der Fussball-Szene. «Ja, es stimmt, wir sind zusammen und glücklich», so Ricken. Und auch die Moderatorin schwärmt von ihrem Schatz. «Anfangs kannten wir uns beide nur aus dem Fernsehen», so Kaiser. «Das Champions-League-Endspiel 1997 zwischen Dortmund und Juventus Turin sah ich als 15-Jährige. Mit welcher Energie Lars nach seiner Einwechslung gleich traf, beeindruckte mich total. Er sah mich dann 2003 bei SAT.1, wo ich ‹Weck up› moderierte.» Seit einem Jahr moderiert Andrea (Matur mit 1,6) beim DSF «Bundesliga aktuell» und die Motorrad-Live-Übertragungen. Der Fussball ist natürlich die grosse Leidenschaft, die beide verbindet. Zudem haben Andrea und Lars eine Vorliebe für laute, rockige Bands wie AC/DC und Metallica.
Baby-Boom bei Juventus Turin Sportlich lief es Juventus Turin diese Saison nicht: Die Turiner lagen im Kampf um den Titel wochenlang hinter Meister Inter Mailand zurück, aussserdem trennte sich der Klub nur wenige Runden vor Ende der Meisterschaft von Coach Claudio Rainieri. Gut kommen die Teammitglieder hingegen mit ihren Frauen aus – bei den Juve-Spielern ist ein regelrechter Baby-Boom ausgebrochen. So wurde Alessandro del Piero wieder Vater. Seine Frau Sonia brachte ihr zweites Kind zur Welt – Töchterchen Dorotea ist wohlauf. Del Pieros erstes Kind, Sohn Tobias, wurde im Oktober 2007 geboren. Ausserdem wurde auch bekannt, dass Gianluigi Buffon und seine Frau Elena Sederova (Bild links) ein zweites Kind bekommen. Im Dezember 2007 erblickte bereits Louis Thomas Buffon das Licht der Welt.
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22.05.2009
12:24 Uhr
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Fussball-Rüpel Cantona geht wieder auf Titeljagd Als Fussballer brachte Eric Cantona, der ehemalige Stürmer von Manchester United, die Fans mit seinen Wutausbrüchen auf die Palme, nun will er selbst eine «Goldene Palme» gewinnen – und zwar als Schauspieler am Filmfestival in Cannes. Seit seinem Rücktritt vom Fussball 1997 ist der inzwischen 43-Jährige vor allem in Frankreich als Schauspieler aktiv. Sein neuester Film geht mit guten Aussichten beim berühmten Festival in Südfrankreich an der Cote d’Azur an den Start. Mit dem Film «Looking for Eric» des englischen Regisseurs Ken Loach, in dem Cantona sich selbst spielt, wird der Franzose versuchen, die Kritiker beim Filmfestival zu begeistern. In England fand der Film bereits grosse Beachtung, obwohl er noch gar nicht ausgestrahlt wurde.
PEOPLE
FUSSBALLER-FRAUEN
WELCHER FUSSBALLER GEHÖRT ZU IHR?
YB mit innovativem Radio-Sender Jedes YB-Spiel live am Radio verfolgen? Das ist möglich dank Radio Gelb-Schwarz, dem YB-Radio von Fans für Fans. Seit dem Rückrundenstart kommentierten Simon Klopfenstein und Brian Ruchti jedes Spiel der Gelb-Schwarzen und gaben so den Fans die Möglichkeit, hautnah dabei zu sein. 90 Minuten wurde «parteiisch, aber fair» durchkommentiert, rund ums Spiel gab es Interviews und Informationen zum jeweiligen Spiel. Radio Gelb-Schwarz wird nicht nur übers «World Wide Web» verbreitet – bei den Heimspielen der Young Boys konnte man über die UKW-Frequenz 89,1 MHz live dabei sein. Besonderes Highlight: Erstmals in der Geschichte des Schweizer Fussballs war es für blinde und sehbehinderte Fans möglich, die Partie per Audiodeskription live im Stadion zu verfolgen. Radio GelbSchwarz versuchte bei den Live-Übertragungen möglichst «auf Ballhöhe» zu kommentieren. Die Blinden und Sehbehinderten hatten so die Möglichkeit, das Spielgeschehen besser und intensiver mitzuverfolgen. Über Radioempfang konnten sie ungestört die Kommentare der Reporter geniessen. Für die Sehbehinderten standen spezielle Radiogeräte zur Verfügung, die auf der Medientribüne abgeholt werden konnten. Die Sendereichweite von Radio Gelb-Schwarz auf 89,1 MHz: rund 500 Meter.
www.radio-gelb-schwarz.ch
Tissot-Botschafter Owen
Grafite
Peter Crouch
Andrej Voronin
VfL Wolfsburg
FC Portsmouth
Hertha Berlin
2008 heiratete Andrej Voronin seine Julia. Gemeinsam haben sie zwei Kinder: Andrej jr. (17 Monate) und Sofia (6 Monate).
Was verbindet einen englischen Fussball-Star mit der Schweiz? Eine Uhr! Seit nun schon elf Jahren pflegt die Schweizer Uhrenfirma Tissot eine erfolgreiche Partnerschaft mit dem englischen Nationalspieler Michael Owen. Um den Fakt zu feiern, dass diese erfolgreiche Zusammenarbeit bereits in ihr zweites Jahrzehnt geht, gibt es ab sofort eine spezielle, limitierte Uhr. Die «Tissot PRC 100 Michael Owen Limited Edition 2009» vereinigt Dynamik und Eleganz. Owens Nationalteamfarbe Rot erscheint in 5-Minuten-Abständen auf dem Zifferblatt. Bei 10 Uhr prangt in Übergrösse Michaels berühmte Trikot-Nummer «10», wobei die Null einen der Chronographen-Zähler umschliesst. Die Form der Uhr ist mit den Formen eines Fussballs geschmückt und trägt sowohl die fortlaufende Nummer der Edition als auch Owens Autogramm.
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TV
22.05.2009
12:21 Uhr
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PREMIERE
Aus Premiere wird Sky Deutschland PLEITEN, PECH UND PANNEN ERLEBTE DER PAY-TV-SENDER PREMIERE IN DEN VERGANGENEN JAHREN. DIE LASTEN DER VERGANGENHEIT WILL MAN IN MÜNCHEN NUN ABSCHÜTTELN. DER NEUE NAME SKY DEUTSCHLAND SOLL DEM DEFIZITÄREN BEZAHLSENDER AUS DER KRISE HELFEN. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI
Tycoon «Die Marke Premiere ist tot», sagen Branchenkenner. Rupert (r.) Murdoch trieb die Umbenennung in Sky Deutschland daher massiv voran. Seine Firma News Corp. hält 30,5 Prozent der Premiere-Aktien.
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Juni 2009
Einst stand der Name Premiere für ein hochwertiges TV-Produkt und ein neues Zeitalter des Fernsehens. Diese Zeiten sind mittlerweile vorbei. Pleiten und Skandale prägten das öffentliche Erscheinungsbild des Münchner Pay-TV-Senders in den letzten Jahren. Die Probleme begannen 2002, als hohe Verluste von Premiere massgeblich zur Insolvenz der KirchGruppe beitrugen, eine Pleite von Premiere selbst konnte damals nur knapp abgewendet werden. Das hoch defizitäre Unternehmen schaffte es einzig im Jahr des Börsengangs 2005, sein Geschäftsjahr ohne Verluste abzuschliessen. Höhepunkt der traurigen Chronik war die Affäre um verschleierte Abo-Zahlen im vergangenen Herbst. Nachdem der Engländer Mark Williams den Chef-Sessel bei Premiere übernahm, musste er die Abo-Zahlen radikal nach unten korrigieren, von 3,4 Mio. auf 2,4 Mio. Durch diesen Skandal halbierte sich der Börsenkurs von Premiere. Kein Wunder, gilt der Name Premiere in der Medienbranche als verbrannt. Premiere will nun einen Neustart – und das mit einem unbelasteten Namen. Die Umbenennung in Sky Deutschland wurde im Mai vom Premiere-Vorstand beschlossen und soll auf der Hauptversammlung im Juni auch von den Aktionären abgesegnet werden. Die Namensänderung
in Sky erscheint plausibel, wenn man sich die Eigentümer-Struktur von Premiere ansieht. Grossaktionär des Pay-TV-Kanals ist nämlich die amerikanische News Corporation, an deren Spitze Medienmogul Rupert Murdoch sitzt. Dieser nutzt den Namen Sky bereits für seine Bezahlsender BSkyB in Grossbritannien und Sky Italia in Italien. Der jetzige Premiere-Vorstandsvorsitzende Williams war zuvor Chef von Sky Italia. Das international gute Image der Marke Sky, die weltweit für hochwertiges Pay-TV steht, will man in München nun auch für den deutschen Markt nutzen. Im Juli 2009 soll die Umbenennung vollzogen werden. Für bestehende Premiere-Kunden wird sich ausser dem auf dem Bildschirm angezeigten Logo zunächst einmal nichts ändern. Ab dem Start von Sky im Juli werden diese auf die neuen Angebote umsteigen können. Die Sommerpause der Bundesliga wird in den Premiere-Büros alles andere als eine entspannte Zeit. Das Unternehmen steht in den nächsten Wochen vor grossen Herausforderungen. Neben dem Rebranding muss aufgrund der neuen Bundesliga-Anstosszeiten ab der Saison 2009/10 auch das gesamte Angebot des Senders umstrukturiert und entsprechend beworben werden. Premiere bleiben dafür nun weniger als zwei Monate Zeit.
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22.05.2009
12:21 Uhr
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PROGRAMM
TV
*IHR TELECLUB-WOCHENENDE IN DER SAISON 2009/10
*Die genauen Spielpaarungen und Übertragungszeiten entnehmen Sie bitte dem EPG/TV-Guide oder unter www.teleclub.ch
FREITAG
SAMSTAG
SONNTAG
12.00 Uhr
2. Bundesliga/2 Spiele 13.00–14.45
13.00 Uhr
Premier League/1 Spiel 13.30–15.15
14.00 Uhr
2. Bundesliga/3 Spiele 13.30–15.15
Premier League/1 Spiel 14.30–16.15 15.00 Uhr
16.00 Uhr
17.00 Uhr
Bundesliga/5 Spiele 15.30–17.15
Bundesliga/1 Spiel 15.30–17.15
Premier League/1 Spiel 16.00–17.45
Axpo Super League/1 Spiel 16.00–17.45
Axpo Super League/2 Spiele 17.45–19.30
18.00 Uhr 2. Bundesliga/3 Spiele
18.00–19.45
Bundesliga/Top-Spiel 18.30–20.15 Premier League/Top-Spiel 18.30–20.15
19.00 Uhr
Premier League/1 Spiel 17.00–18.45 Bundesliga/1 Spiel 17.30–19.15
Primera Division/1 Spiel 19.00–20.45
Primera Division/1 Spiel 20.00–21.45
20.00 Uhr
Bundesliga/1 Spiel 20.30–22.15 21.00 Uhr
Serie A/1 Spiel Uhrzeit variiert 22.00 Uhr
Serie A/1 Spiel Uhrzeit variiert
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22.05.2009
12:15 Uhr
⌧ ICH ÜBER MICH
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MEINE WELTELF Messi
Villa
C. Ronaldo Fabregas Senna Ferdinand Bosingwa Carvalho
Robben Evra rguson, Sir Alex FeanU Trainer M «Heute gibt es immer mehr egoistische Spieler, die dem Trainer das Leben schwer machen. Mit dem Auftauchen von Agenten und Beratern haben einige Spieler nicht mehr dieselbe Eigenverantwortung wie vor zwanzig oder dreissig Jahren.» «Am schlimmsten an meinem Job finde ich die anstrengende Medienarbeit nach den Partien – bis zu sechs TV-Interviews und eine grosse Medienkonferenz.» «Ich bin wie der Tempelwächter. Während 23 Jahren war es immer mein Motto, den Perfektionismus nie zu verlieren.» «Ich sitze als Coach schon so lange auf dem Zug, dass ich fürchte, mein System wird zusammenbrechen, wenn ich aussteige.» «Ich liebe meine Spieler wie meine eigene Familie.» «Ich kann noch nicht aufhören. Meine Frau schmeisst mich doch jeden Morgen um sieben Uhr aus dem Haus. Und ich will sie nicht verärgern.» «Lockere Trainingseinheiten gibt es bei uns nicht. Beim Training können die Spieler beweisen, dass sie Profis sind. Spieler, die keinen Einsatz zeigen, beeinflussen andere negativ – und dann fällt alles auseinander, dann ist man kein echter Fussballklub mehr.»
DAS NÄCHSTE
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Iker Casillas Real Madrid «Für mich ist er eindeutig der beste Torhüter Europas. Und das sage ich nicht nur, weil er in meinem Team spielt.»
Ricardo Carvalho FC Chelsea «Ich verstehe mich sehr gut mit ihm, er ist mein idealer Partner im Nationalteam. Er spielt stets effizient und unkompliziert.»
Rio Ferdinand Manchester United «Dank seiner Übersicht in der Defensive gewann Manchester United in der letzten Saison fast alle Titel.»
Jose Bosingwa FC Chelsea «Ich spielte beim FC Porto mit ihm zusammen. Er ist sowohl defensiv als auch offensiv gleichermassen stark.»
Patrice Evra Manchester United «Ich mag es einfach, ihm beim Spiel zuzusehen. Er hat eine tolle Einstellung und ist ein bewundernswerter Kämpfer.»
Cristiano Ronaldo Manchester United «Seine Qualitäten sind nicht nur mir aufgefallen … Er ist im Moment der beste Spieler der Welt, von daher ist seine Wahl logisch.»
Marcos Senna FC Villarreal «Für mich war er während der EURO 08 einer der wichtigsten Spieler in der spanischen Nationalmannschaft.»
Cesc Fabregas Arsenal «Er ist trotz seines Alters für Arsenal sehr wichtig. Mit seinem Talent könnte er jedes Mittelfeld der Welt verstärken.»
Arjen Robben Real Madrid «Ein wichtiger Spieler für die Holländer und auch für Real Madrid. Er ist flink und besitzt grosse Durchschlagskraft.»
Lionel Messi FC Barcelona «Einfach fantastisch, wie er mit vollem Tempo dribbelt. Dank seiner Schnelligkeit und Technik ist er kaum vom Ball zu trennen.»
David Villa FC Valencia «Mein Lieblingsstürmer. Er ist intelligent und äusserst schnell – und lauert immer auf Fehler der Verteidiger.»
Trainer: Luis Aragones Fenerbahce Istanbul «Nach all der Kritik, die er in Spanien hinnehmen musste, freute mich der Titel an der EURO 08 umso mehr.»
ERSCHEINT AM 26.06.09
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