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HITZFELD IN SÜDAFRIKA:WAS ER PLANT,WEN ER MITNIMMT April 2010CHF 5.–

www.eurosoccer-online.ch

FC Basel SAMUEL INKOOM

Gökhan Inler

Sein Weg zum Leader

A

Boss NA

FCAarau MARTIN ANDERMATT

Derneue

TIT ZU RIKO G AU EW TS V F S IN O EIT N N E 9 EN P ! UM

FCSt.Gallen ULI FORTE

STARS IM MAGAZIN: BACHMANN DOUMBIA STRELLER VILLA MAGATH


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EDITORIAL

WM-Spezial schon ab 15. Mai Liebe Leserinnen und Leser,liebe Fussball-Fans, Ulrich KühneHellmessen

Geschäftsführender Chefredaktor

das 1:3 gegen Uruguay hat uns nicht ernüchtert.Wer zur gleichen Zeit Vize-Europameister Deutschland gegen Argentinien verlieren sah,fühlt sich bestätigt:Testspiele sind wie Muster ohne Wert.Gespannt sind wir nur,welche Lehren Ottmar Hitzfeld aus der Niederlage in St.Gallen ziehen wird.Und wer letztlich zum erlauchten Kreis der 23 Spieler zählt,die der Erfolgstrainer zum JahresHighlight nach Südafrika mitnimmt.

Auch wenn es der Fussballverband mal wieder nicht geschafft hat,für ein ausverkauftes Stadion in St.Gallen zu sorgen,lassen wir uns nicht entmutigen.EURO SOCCER ist bereits im WM-Fieber.Nicht mal mehr 100 Tage sind es bis zum Eröffnungsspiel in Johannesburg. EUROSOCCER hat schon jetzt den Fokus aufdie Weltmeisterschaft gelegt. Zum Beispiel mit Gökhan Inler,dem neuen Captain,der erstmals zum Titelthema wird. Zum Beispiel mit einem EUROSOCCER-Spezial. Das Sonderheft zur WM mit allen Infos über die 32 Mannschaften,das bereits ab dem 15.Mai am Kiosk sein wird.Bei Redaktionsleiterin Sandra Plaza vibrieren drei Handys gleichzeitig,Verbindungen nach Chile und Honduras ... Zum Beispiel mit der Leserreise nach Südafrika im Schlepptau der Schweizer Mannschaft. Zum Beispiel mit Reporter Tobias Erlemann,der bereits einen Startplatz im EUROSOCCER-Teamfür Südafrika sicher hat und fast schon aufgepackten Koffern sitzt. Es sind nicht mal mehr 100 Tage ... Viel Spass beim Lesen dieser Ausgabe wünscht

IN DIESER AUSGABE SCHREIBEN: Andy Posner

Marco Streller Der Nationalstürmer und Star des FC Basel verrät EUROSOCCER Neues über sein Leben – von A bis Z.

Eva Tedesco EUROSOCCERReporter Andy Posner lebt in Südafrika und berichtet über das Leben und die Bräuche im Land.

Wer kocht,verarztet und verpflegt unsere Nationalspieler an der WM? Eva Tedesco liefert Antworten.

Das Probe-Abo bestellen sie unter www.eurosoccer-online.ch /shop


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IMPRESSUM

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INHALT

Nr.4,April 2010,5.Jahrgang Erscheint monatlich,ISSN 1661-822X www.eurosoccer-online.ch Herausgeber: EuroSoccer Fussball AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Verlag und Redaktion: Sportverlag Europa Medien AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Telefon 043 305 05 60 Fax 043 305 05 66 www.sportverlageuropa.com Chefredaktor: Ulrich Kühne-Hellmessen (verantwortlich i.S.d.P.) Redaktionsleiterin: Sandra Plaza Redaktion: Tobias Erlemann,Klaus Feuerherm, Dominic Ledergerber,Christian Ortlepp, Daniel Wojczewski Gast-Autor: Marco Streller,Jörg Stiel Autoren: Maila Bermejo,Marcos García, Marco Planas,Andy Posner,Eva Tedesco, Ueli Zoss Ausland: Gianfrancesco Archetti (It), Gregor Derichs (De),Raphael Honigstein (Eng),Rainer Kalb (Fr) Schlussredaktion: Rainer Schilling Info-Grafik: tnt-graphics,Kloten Art-Director: Marc Weber (Ltg.), Grafik/Layout: Alexandra Eggenberger, Michael Müller,Steffen Mross, André Suter Fotoredaktion: EQ Media AG Binzstrasse 23 in 8045 Zürich Leitung/Redaktion: Madeleine Schoder Verlag Geschäftsleitung: Ulrich Kühne-Hellmessen, Dr.Christian Kruse Chong-Gu Ra Assistenz der Geschäftsleitung: Karolin Heinz,Yvonne ScherpenhuijzenSchmid,Clea Zajc Marketing: Simon Hagenbuch (Ltg.), Pascal Hunziker Verkauf: Aleks Vukovic anzeigen@eurosoccer-online.ch Druck: Zollikofer AG,St.Gallen Einzelverkauf:CHF 5.–,Jahres-Abo: CHF 66.– (inkl.1 Nachwuchs-Franken für Sporthilfe),Vorzugs-Abo für Mitarbeiter von Partnerfirmen:CHF 50.–, Schnupper-Abo:CHF 10.– (drei Ausgaben).Alle Preise inkl.2,4 % MwSt. Abo-Dienst:EuroSoccer, Industriestrasse 37,3178 Bösingen Telefon 031 740 97 99 Fax 031 740 97 76 oder über abo@euro-soccer.ch © EUROSOCCER 2010 Nachdruck von Texten,Aufnahme in Online-Dienste/Internet,Vervielfältigung aufelektronische Datenträger nur nach schriftlicher Zustimmung des Herausgebers gestattet.Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos. Teilnahmebedingungen SMS-Gewinnspiele: www.919.ch/agb/

Samuel Inkoom. Der Verteidiger vom FCBasel wuchs in Ghana auf und musste sich seinen Traum vom Profi-Fussballer hart erkämpfen.

11 24 Martin Andermatt. Im Interview spricht der Trainer des FC Aarau Klartext – und erklärt,warum er seine Spieler nicht immer versteht.

16

Uli Forte. Der 35-jährige Trainer vom FC St.Gallen ist der ideale Trainer für die «Espen». Das wusste Präsident Michael Hüppi von Beginn an.

SCHWEIZ9 ASL: FC Aarau10 Die «Unabsteigbaren» wehren sich gegen den sportlichen Abstieg und sanieren sich mit einer einer Kapitalerhöhung

Fairplay: Vergleich ASL vs. Top-Ligen15 Carlos Varela ist auch in dieser Saison der Mann mit den meisten Gelben Karten.Wer ist sein Pendant in den europäischen Ligen?

Fokus: Samuel Inkoom16 Der Verteidiger vom FC Basel will nicht nur mit dem FC Basel die Meisterschaft gewinnen – sondern auch mit Ghana an der WM für Furore sorgen.In «Fokus» erfahren Sie,wie er sich in der Schweiz eingelebt hat und was er vermisst

ASL: Die «Sechser»20 Diese Spieler (oft mit der Nummer 6)sind meist nicht besonders schnell oder risikobereit,sie sind dazu erzogen worden,an Sicherheitzu denken

ASL: YB sucht Doumbia-Ersatz23 Die Bernern stecken bereits Mitten in den Vorbereitungen für die neue Saison. Am meisten Mühen haben die Scouts mit der Suche nach dem neuen Seydou Doumbia

ASL: Uli Forte 24 Der St.-Gallen-Coach ist ein Erfolgsgarant,meint Präsident Michael Hüppi

ASL: Mein ABC26 Marco Streller über sein Leben – von A bis Z

Abo:www.eurosoccer-online.ch


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XX-2008 04-2010

34

50

David Villa. Ein aussergewöhnliches Porträt vom Torschützenkönig der EURO 08.

40

Ottmar Hitzfeld. Die Vorbereitungen für die WM in Südafrika lauf en auf Hochtouren. Nicht nur der Nationalcoach war bereits vor Ort, um alles genauestens zu inspizieren.

WM 2010

29 TOP-LIGEN

Gökhan Inler

30

Der Nati-Captain hat alles, was ein Leader braucht

WM-Vorbereitung 34 Ottmar Hitzfeld und Co. waren bereits in Südafrika – und inspizierten Küche, Hotel und vieles mehr

U17-Weltmeister

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Wie entwickeln sich ihre Karrieren?

Quergelegt

40

David Villa

Nationalspieler im Ausland

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EUROSOCCER zeigt das aktuelle Formbarometer der Legionäre

Next Generation Rückrunde in der Coca-Cola Junior League

Live aus Südafrika

Ramona Bachmann. Die beste Fussballspielerin der Sc hweiz will «Weltfussballerin» werden. Dies verrät die erst 19-Jährige im Gespräch mit EUROSOCCER.

49 UNTERHALTUNG

Interview

50

Ramona Bachmann, die beste Nationalstürmerin der Schweiz verrät im Interview, wie sie die beste Spielerin der Welt werden will

Foto des Monats

Star von gestern Mladen Petric

Youngster

Leserecke

6

Kick-it!

14

Superhirn

22

52 WM-Quiz

Der FC Barcelona brilliert gegen den VfB Stuttgart von Christian Gross

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People

64

55 Tops & Flops / Klar text

66

64

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EUROSOCCER stellt die neuen Talente der fünf Top-Ligen vor

St. Pauli 45

CONTENTS INHALT

58

Der Traditionsklub feiert Jubiläum

FC Sevilla

62

Erfolg mit cleverer Transferpolitik

46

EUROSOCCER-Reporter Andy Posner berichtet aus dem WM-Land

Schalke 04

63

Die Machtstellung des Felix Magath Spielerfrau Wissen Sie, mit welchem Fussballer diese Schönheit liiert sind? Lesen Sie mehr auf Seite 64.

Abo-Hotline 031 740 97 99


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LESERECKE

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E-Mails ...

Leserbriefe an INFO@EURO-SOCCER.CH Thema:Real Madrid Hala Lyon! Schön zu sehen,dass Geld im Fussball immer noch keine Tore schiesst.Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung kann ein Team wie Olympique Lyon gegen Real Madrids Millionen-Elfbestehen.Ganz schön peinlich für Real Madrid! Vielleicht verstehen die jetzt auch mal,dass man für die Kaderzusammenstellung auch ein Konzept und nicht nur die teuersten Spieler der Welt braucht. David Glarner (Zürich) Thema:Referees Ich kann es nicht mehr hören,wie in der Schweiz immer aufden Schiedsrichtern rumgehackt wird.Manche Spieler und Trainer sollten sich schämen.Die Herren in Schwarz verdienen Respekt,denn sie haben mit den schwierigsten Job aufdem Platz und bekommen am wenigsten Geld von allen.Ich fordere eine Geldbusse für alle,die schlecht über Schiedsrichter reden.Und das Geld bekommen dann die Referees! Christian Müller (Grenchen) Thema:Europa League Die Champions League hat für mich klar an Reiz verloren.Da muss man sich nur die Namen der Teams im Viertelfinal anschauen:CSKA Moskau,Girondins Bordeaux, Olympique Lyon … Das tönt nun gar nicht nach spektakulärem Fussball oder nach Königsklasse. Und wenn man die Spiele der Europa League verfolgte,weiss man, dass es dort fussballerisch richtig abgeht.Die Partie Werder Bremen gegen den FC Valencia war mein persönliches Fussball-Highlight des Jahres.Das waren noch richtige Emotionen.Vor allem David Villa und David Silva,die beiden Offensivkräfte im spanischen Team, haben mich unglaublich beeindruckt. Die werden beide an der WM 2010 mit Spanien gegen die Schweiz spielen.Ich hoffe,Ottmar Hitzfeld hat das Spiel gesehen – und eine Lösung bereit.Sonst wird es uns gleich ergehen wie den Deutschen. Davide Andrianello (Brüttisellen)

MSSports Fussballcamps Und was machst Du in den Ferien? Bei den MS Sports Camps wird allen Boys und Girls im Alter von 6bis 16 Jahren eine sinnvolle Beschäftigung in den Ferien ermöglicht.In der Deutschschweiz finden total 28 Fussballcamps und viele weitere Camps in den Sportarten Tennis,Hip Hop Streetdance,Unihockey, Reiten,Golfund Schwimmen statt.Neu können die Kids auch in einem kombinierten Sport- und Sprachcamp (E/F) teilnehmen.Die Camps werden zu einem familienfreundlichen Lagerbeitrag angeboten.Ein fünftägiges Fussballcamp mit geschulten Top-Trainern kostet inklusive Fussballshirt,Ball und Verpflegung nur 189 Franken.Zusammen mit bestehenden «Gschpändli» (Gruppenwünsche können platziert werden) eine tolle Ferienzeit erleben oder ins Camp gehen und neue Freunde finden:Bei den MS Sports Feriencamps kommen alle Boys und Girls aufihre Rechnung. Camp-Programm 2010: In diesem Jahr finden 28 Fussballcamps und 38 Camps in anderen Sportarten statt.Alle Infos und Termine unter www.mssports.ch. Es kann jedoch auch die Info-Broschüre unter info@mssports.ch oder per Telefon 0795209801 angefordert werden. Anmelden ist aufder Webseite möglich.

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April 2010

des Monats Schicken Sie uns Ihr bestes Fan-Foto! Egal ob im Stadion,beim Public Viewing oder Arm in Arm mit einem Fussball-Star.Knipsen Sie ein Fan-Foto und senden Sie es mit Namen und Ort an: fan-foto@euro-soccer.ch. Die besten Schnappschüsse erscheinen im EUROSOCCER-Magazin und auf www.eurosocDer beste cer-online.ch. Schnappschuss Jeden Monat wird mit einem wird zudem MP3-Player das beste Fanvon Samsung Foto prämiert: belohnt!

GEWINN

El ia Ren nh ard vom FC Ba se l

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LESERECKE

ch www.eurosoccer-online. TIPPKICK

Tippen gegen Fabio Coltorti Die Stars stellen sic h zum Duell. Diesmal tritt Ex-GC-Goalie Fabio Coltorti, der sich bei Racing Santander kürzlich einen Stammplatz eroberte, gegen Sie an.

Fabio Coltorti

ASL-RUNDEN 28 UND 29

WM-Trikot von Nike zu gewinnen! Ende Februar stellte Nike in London die zehn Trikots der Teams vor, die an der WM von Nike (bzw. Nike-Tochter Umbro – England) ausgerüstet werden. Der Clou: Die neuen Nike-Trikots bestehen aus je acht recycelbaren Plastikflaschen! Aus den geschmolzenen Flaschen wird neues Garn produziert, aus dem die Stoffe für die Trikots gefertigt werden. Gewinnen Sie eines der oben abgebildeten Nike-Trikots Ihrer Wahl (ausser England).

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Hier können Sie gewinnen: 2 x 2 Tickets für GC – Basel

auf Seite 17

Ein Trikot des FC St. Gallen

auf Seite 24

3 Nati-Trikots von Puma

auf Seite 29

WM-Reise zu gewinnen

auf Seite 33

FRAGE DES MONATS WM 2010 Muss Hakan Yakin mit nach Südafrika? Schicken Sie uns Ihre Meinung per SMS an 86188 (40 Rp.) und tippen Sie JA oder NEIN . Oder per E-Mail an frage@euro-soccer.ch. Oder schreiben Sie uns an EUROSOCCER, Kennwort Frage, Seestrasse 473, 8038 Zürich.

Leser-Umfrage

EUROSOCCER wollte in der letzten Ausgabe wissen, ob der FCZ in dieser Saison noch den 4. Platz erreicht. Die EUR OSOCCERLeser sehen eher schwarz für den amtierenden Meister. 62 Prozent denken, dass der FC Zürich kommende Saison nicht europäisch spielt.

38 % Ja

62% Nein

DATUM

SPIEL

COLTORTIS TIPP

MEIN TIPP

1. APRIL

BASEL – SION

2:0

…:…

1. APRIL

ZÜRICH – ST. GALLEN

3:1

…:…

1. APRIL

BELLINZONA – GC

1:2

…:…

3. APRIL

LUZERN – XAMAX

2:0

…:…

3. APRIL

AARAU – YOUNG BOYS

0:2

…:…

10. APRIL

XAMAX – GC

0:1

…:…

10. APRIL

SION – AARAU

1:1

…:…

10. APRIL YOUNG BOYS – BELLINZONA 1:0

…:…

11. APRIL

ST. GALLEN – LUZERN

2:2

…:…

11. APRIL

ZÜRICH – BASEL

1:1

…:…

DIE GEWINNE

1. Preis: Nokia 5800 2. Preis: Bildband «Top Shots» 3. Preis: Trikot von HI-PRO 4. Preis: Sporttasche 5.+6. Preis: Coca-Cola Bag 7.+8. Preis: adidas Cap 9.+10. Preis: Coca-Cola Towel Für ein richtiges Ergebnis gibt es drei Punkte, für den richtigen Trend (Sieg, Remis, Niederlage) einen Punkt. Die Punkte aller Spiele werden addiert, der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt. Bei Gleichstand entscheidet das Los. Tippen Sie bequem auf www.eurosocceronline.ch, schicken Sie eine E-Mail an promitipp@euro-soccer.ch oder eine Postkarte an EUROSOCCER, Kennwort: Promi-Tipp, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Die Tipps müssen jeweils vor dem Spieldatum abgegeben werden. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

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SCHWEIZ

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Martin Andermatt

Samuel Inkoom

Uli Forte

Im Interview erklärt der Trainer des FC Aarau,wie er die miserable Saison retten will – und wie die Zukunft aussieht.

Dominic Ledergerber über:

Die Unabsteigbaren

Alles hat ein Ende.Auch die Serie des FCAarau,jenem Verein,der als unabsteigbar gilt.Seit 1981 halten sich die Aargauer eher schlecht als recht in der obersten Schweizer Spielklasse.Der Meistertitel von 1993 bildet dabei die Ausnahme,welche die Regel bestätigt. Abgesehen von jenem Titel beinhalteten die Schlagzeilen über die unabsteigbaren Aarauer meistens verzögerte Lizenzentscheide oder Sanierungen des baufälligen StadionsBrügglifeld.Doch nun gibt es kein Entrinnen mehr:Der FCAarau wird vom Schweizer Fussball-Radar verschwinden,der Abstieg ist unumgänglich.Trotzdemwerden dieAarauer zurückkehren.Denn auch eine Negativserie hat irgendwann ein Ende.

Der Verteidiger des FC Basel musste hart kämpfen,um seinen Traum vom Profi-Fussballer zu verwirklichen.

Er ist der jüngste ASL-Coach und für Präsident Michael Hüppi der perfekte Übungsleiter für den FC St.Gallen.

Twitter, Facebook, Myspace– nichts für Schweizer Fussballer Ob Facebook, Twitter oder MySpace– diese Online-Plattformen revolutionieren die Medien. Erst kürzlich, nach dem Ausscheiden von Real Madrid gegen Olympique Lyon in der Champions League, sorgteCarolina Celico, Ehefrau von Kaká, für Aufsehen,als sie auf ihrem Twitter-Profil den Coach Manuel Pellegrini einen «feigen Trainer» nannte. Prompt wurde der Eintrag von den Medien aufgenommen und sorgte für einen Riesenwirbel. Das ist nicht das erste Mal, dass ein «Tweet»weltweit für Schlagzeilen sorgte: Lance Armstrong kündigte 2009 sein Comeback via Twitter an, Roger Federer lieferte die ersten Bilder seiner Zwillinge der Öffentlichkeit gleich selbst über seine Facebook-Seite,während Basketballstar Brandon Jennings in den USA gebüsst wurde, weil er gegen eine Regel der NBA verstiess, die es Spielern und Staffder Teams eine Stunde vor und nach dem Spiel unterbietet viaWeb zu kommunizieren. Vorallem im internationalen Fussball gehören globalen Netzwerkplattformen mittlerweile zu wichtigen Marketinginstrumenten. Sucht man auf Facebook den Namen des Weltstars Cristiano Ronaldo, bekommt man über hundert Fan-Seiten als Ergebnis. Ähnliches gilt für weitere Stars wie Lionel

FACEBOOK-TOP-TEN Messi, die aufihren Fan-Seiten teilweiSCHWEIZER FUSSBALLER seübereine siebenstellige Zahl an 1. Valon Behrami Bewunderern verfügen. 8084 Fans Die Suche nach einem virtuellen 2. Alex Frei Profil von Schweizer Fussballern ist 7806 Fans einfacher. Sie verfügen eigentlich nur 3. Tranquillo Barnetta über private Profile,zu denen der Zu7424 Fans gang eingeschränkt ist. Offizielle Face- 4. Nassim Ben Khalifa 5260 Fans book-Fan-Seiten besitzen nur die Na5. Philippe Senderos tionalspieler,unter denen besonders 4824 Fans Valon Behrami, Tranquillo Barnetta und 6. Blerim Dzemaili Alex Frei mit bis zu8000 Fanshervor4412 Fans stechen. Die Facebook-Seite von Bar7. Haris Seferovic netta wird von denMachern seiner 3899 Fans Webseite betreut und ist stetsaktuali8. Gökhan Inler siert: Zuletzt wurde das Nati-Trikot, 3790 Fans das der St. Galler beim Testspiel gegen 9. Diego Benaglio 3582 Fans Uruguay trug, verlost. Das Profil ist 10. Eren Derdiyok auch mit Vernetzungen zu seiner offi3216 Fans ziellen Web- undseiner Twitterseite versehen. Die Seiten von Behrami und Frei werden hingegen mit veralteten Bildern und wenig Interaktivitätvernachlässigt. Bei Valon Behrami, Alex Frei und Tranquillo einem Ranking von den Barnetta sind die Stars bei Facebook – SchweizernFussballern,auf und im Nationalteam. Sichern Sie sich Facebook nach deren Grösse erstellt,stellt man fest, eines von drei Nati-Trikots von Puma, dass sich mit Nassim Ben mit dem unsere Spieler an der WM in Khalifa und Haris Seferovic Südafrika auflaufen werden. . zwei U17-Weltmeister unter MEHR ZUM THEMA AB SEITE 29 ! den Top Ten befinden.

Nati-Trikots zugewinnen

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AXPO SUPER LEAGUE

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FC AARAU

Abstiegspanik in Aarau

DIE ANGST GRASSIERT BEIM FC AARAU, DIE ANGST, DASS EINTRIFFT, WOGEGEN SICH DER BESCHEIDENE VEREIN AUF SEINER TRUTZBURG BRÜGGLIFELD SEIT 1982 ERFOLGREICH WEHRT: DER ABSTIEG AUS DER OBERSTEN SPIELKLASSE. TEXT: UELI ZOSS

Trauerspiel

Der FC Aarau ist Tabellenletzter der Axpo Super League, deshalb sind lange Gesichter diese Saison oft zu sehen – auch an den Medienkonferenzen: (v.l.n.r.) Roger Geissberger (Vize-Präsident), Präsident Alfred Schmid (seit Juni 2007), Trainer Martin Andermatt (seit Oktober 2009) und Sportchef Fritz Hächler (wurde im Februar als Sportchef entlassen).

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Der FC Aarau ist in der Axpo Super League, was Bochum in der Bundesliga ist: Beide Klubs tragen den Beinamen die «Unabsteigbaren» – auch wenn die Aarauer den Abstieg einige Male nur um Haaresbreite verpassten. So waren sie Ende der Saison 2001/02 sportlich bereits abgestiegen, blieben aber am Grünen Tisch in der NLA, weil Lugano, Lausanne und Sion allesamt aus wirtschaftlichen Gründen zwangsrelegiert wurden. Zwei Jahre später verloren die Aarauer in höchster Relegationsgefahr zu Hause gegen Thun 1:2, wurden aber trotzdem enthusiastisch gefeiert, weil Barrage-Teilnehmer Xamax gegen Absteiger Wil 0:3 verlor. Ende Saison 2007 musste der FCA ins Stechen, gewann aber gegen den NLB-Zweiten Bellinzona. Und so fahren seit Jahr und Tag die Mannschaftsbusse der ASLKlubs bei Auswärtsspielen gegen

April 2010

Aarau durch enge Strassen entlang eines Wohnquartiers mit Einfamilienhäusern – wo niemand ein Fussballstadion erwarten würde – bis ins Brügglifeld, mit Platz für 9249 Fans. Der Stadionname definiert eigentlich schon den Zustand des Rasens. Dafür hängt im Stadionrestaurant seit Jahren ein Bild aus den guten alten Zeiten. Das Foto entstand 1993, wenige Tage nachdem der FCA zur allgemeinen Überraschung Schweizer Meister wurde. Auch in den letzten zwei Jahren sorgten die Aarauer für positive Schlagzeilen. Zweimal erreichten sie Rang 5 – mit Fritz Hächler als Sportchef. Dieser führt bei Lenzburg einen Bauernbetrieb und arbeitete zudem seit 2007 ehrenamtlich für den Klub. In den ersten zwei Jahren lief die Zusammenarbeit mit Hächler wider Erwarten gut. Doch als der Klub auf diese Saison hin den Trainer Ryszard

Komornicki und einige Spieler aussortierte, geriet der Klub ins Stocken. Der für hemdsärmelige Umgangsformen bekannte Hächler wurde immer selbstherrlicher und überging in Personalentscheiden wiederholt auch den KomornickiNachfolger Jeff Saibene. Zudem geriet Hächler auch wegen der eilig getätigten Transfers in die Kritik. Wegen schlechter Resultate mussten die Aarauer zudem einen Trainerwechsel vollziehen: Auf Saibene folgte Martin Andermatt. Die falsche Planung und das Chaos mit den Transfers führte dazu, dass der FCA «die teuerste Mannschaft aller Zeiten hat», wie FCA-Vizepräsident Roger Geissberger EUROSOCCER bestätigte. Nur zwei Tage nach dem vielversprechenden 6:3-Sieg zum Rückrundenstart gegen Bellinzona trennte sich der Tabellenletzte schliesslich


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FC AARAU von Hächler. Ein paar Tage später nahm die Vereinsleitung einen neuen Anlauf, die finanziellen Probleme zu lösen und entschied sich für eine Aktienkapitalerhöhung. Das Ende der zweite Tranche – 2008 wurden bereits Aktien für 1,5 Millionen Franken gekauft – ist am 31. März. Das Ziel: Knapp eine Million Franken zu erwirtschaften. Eine Aktie kostet 100 Franken und hat einen Nennwert von 50 Franken. «Diese Strategie läuft gut, und ich hoffe, wir erreichen unser Ziel. Auch wenn solche Aktionen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht einfach sind», sagt Geissberger hoffnungsvoll. «Aber wir sind auf jeden Fall sehr stolz auf unsere 2000 Aktionäre.» Seit drei Jahren ist der 49-jährige Geissberger die Nummer zwei hinter Präsident Alfred Schmid. Der CEO der «Knecht»-Reisegruppe hat das Marketing und Sponsoring unter sich. Zu den Finanzen des Klubs sagt er: «Wir haben ein Budget von sieben Millionen Franken. Die Mehrausgaben werden unter anderem von Alfred Schmid und vom Vorstand gedeckt. Die Gönnervereinigung ‹white socks› und der ‹Club 100› bezahlen 1,4 Millionen Franken. Das ist erfreulich – wie das Trikotsponsoring mit rund einer Million. Was es noch braucht, ist ein weiterer grosser Sponsor.» Ins operative Geschäft mischt sich Geissberger bewusst nicht ein, obwohl er einst ein Spitzenfussballer war. Zu der sportlichen Lage zeigt sich Geissberger – trotz der misslichen Lage – optimistisch: «Wir können immer noch Neunter werden und in die Barrage kommen. Die Mannschaft hat Fortschritte gemacht, unsere Moral ist intakt. Aber wir müssen zweigleisig planen. Auch finanziell. Sollten wir absteigen, würden wir nur noch 60 Prozent der aktuellen Einnahmen generieren. Wir müssten also das Budget etwa halbieren.» Noch ist aber nicht aller Tage Abend im Brügglifeld. Kennt man die Geschichte des Klubs, weiss man: Es besteht immer noch die Chance, dass der FC Aarau auch die Saison 2010/11 in der höchsten Spielklasse in Angriff nimmt.

Spieler-Blockade

«Irgendwo in den Köpfen der Spieler muss eine Blockade sein», erkannte Trainer Martin Andermatt. Diese will er mit professioneller Hilfe lösen und wandte sich an Cla Mosca. Der Ex-Snowboard-

Star hat sich auf dem Gebiet der alternativen Heilmethoden weitergebildet und arbeitet heute als Therapeut, Coach und Trainer mit Praxis in Zürich.

AXPO SUPER LEAGUE

Andermatt – unzufrieden mit der Einstellung einiger Spieler Im Oktober 2009 übernahm Martin Andermatt den FCA von seinem Vorgänger Jeff Saibene. Im Bewusstsein, dass sein Team nicht etwa einem Ferrari gleicht, sondern eher einem VW-Käfer. Deshalb sieht der Innerschweizer seine Aufgabe darin «den Käfer zu frisieren». Das ist aber gar nicht so einfach, wenn die Spieler bereits neue Verträge für die nächste Saison aushandeln. Eva Tedesco

Martin Andermatt, die Situation des FC Aarau am Tabellenende ist schier aussichtslos. Bringen sie den VWKäfer noch flott? Es wird immer schwieriger für uns. Aber solange eine Chance besteht, müssen wir daran glauben. Jetzt erst recht! Was habe ich für andere Möglichkeiten? Ich könnte mir Ausreden einfallen lassen und mich dem Schicksal ergeben. Ich könnte auch jammern, oder aber noch härter arbeiten und mich gegen den Abstieg stemmen. Und wie ich schon sagte: Ich kann aus einem VW keinen Ferrari machen. Aber ich kann den VWKäfer so frisieren, dass er gut läuft. Dazu müssen wir das Glück auf unsere Seite ziehen. Das können wir nur,

wenn jeder ein bisschen noch mehr macht. Wissen das auch Ihre Spieler? Jonas Elmer verhandelt mit Sion. Der Vertrag von Ivan Benito läuft aus und schon wirkt der Goalie verunsichert. Veli Lampi kann zurück zum FCZ und muss sich nicht für uns zerreissen. Und es gibt noch mehr Fälle … Nach einem Kampf auf Biegen und Brechen sieht das nicht aus. Da stelle ich mir die Frage: Was ist ein Profi? Ein Profi kann selber beeinflussen, wie viel Geld er verdient und in welcher Liga er nächste Saison spielt – dazu muss er aber etwas tun. Die Grundeinstellung ‹ich warte bis es

Fortsetzung

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FC AARAU

schlecht läuft›, damit der Spieler sagen kann, ‹das war doch in Aarau zu erwarten› und sich gar wünscht, dass es so kommt, weil man dann ja Recht bekommt – will ich erst gar nicht haben. Doch irgendwann holt dich so ein Denken ein. Ich werde aber in der nächsten Zeit genau hinschauen, was in den Spielern abgeht. Und zu Elmer: Ich werde mit dem Spieler sprechen. Und wenn ich genau weiss, was los ist, entscheide ich. Aber ein Gespräch in so einer Situation erwartet ein Spieler vom Klub und erwarte auch ich von einem Spieler.

kommt dazu, dass ich erst im Oktober gekommen bin und eine Zeit lang gebraucht habe, um mir einen Überblick zu verschaffen. Dennoch habe ich schon nach sechs Wochen einen sechsseitigen Bericht mit Tipps und Vorschlägen abgegeben. Die Frage ist, wie schnell und stark man etwas umsetzt. Und prompt werden Ihnen elf Spieler vom

Christian Gross hat beim FCB Eren Derdiyok eine halbe Saison auf die Ersatzbank verbannt, als der Stürmer frühzeitig bekanntgab, dass er zu Leverkusen wechselt. Kann das auch unter Ihnen passieren? So etwas kann es auch gut bei uns geben. Wenn ich nicht auf einen Spieler zählen kann, dann spielt er bei mir nicht mehr. Seit dem Rücktritt von Sportchef Fritz Hächler sind Sie Trainer und Manager in Personalunion. Wäre es nicht einfacher, einen Sack Flöhe zu hüten? Für mich ist die Situation nichts Neues, denn der Sportchef war von Anfang an mein erster Ansprechpartner. Ich habe Hächler alle zwei Tage angerufen und mich mit ihm ausgetauscht. Urs Bachmann, der neue Sportkoordinator, kommt jeden Tag auf den Trainingsplatz und wir besprechen uns. Aber ich brachte mich gleich vom ersten Tag an in irgendeiner Weise – auch in der Klubleitung – ein. Das hat aber auch nicht viel genützt. Die schlechte Situation rund um den Verein war ein schleichender Prozess. Erschwerend

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FC Zürich feilgeboten und Sie schlagen das einfach aus? Erstens wären diese Spieler für den FC Aarau nicht finanzierbar gewesen – und zweitens muss ich den Zürcher Spielern zu deren Professionalität gratulieren: Wenn elf Spieler seit Januar wissen, dass sie beim FC Zürich nicht mehr erwünscht sind, und trotzdem engagiert weiter mitziehen, muss ich ihnen zu ihrer Einstellung gratulieren … Wenn Sie schon die Finanzen ansprechen: Ein Budget von 4,5 Millionen Franken reicht eigentlich nicht, um in der Axpo Super League mitzuhalten …

Halt, das klingt wieder nach einer Ausrede. Es nützt nichts, über das Budget zu klönen und darüber zu jammern, dass der FCA kein modernes Stadion hat und weniger Einnahmen akquirieren kann – dann muss man halt ganz einfach nach neuen Lösungen suchen. Das trifft auch auf die Planung für die nahe Zukunft zu. Ich bin mit der Vorgabe nach Aarau gekommen, den Ligaerhalt zu schaffen – und ich glaube immer noch daran. Auch wenn es realistisch gesehen vielleicht nur der Barrage-Platz sein kann, den wir erreichen können. Dennoch müssen wir heute bereits für die Axpo Super League und die Challenge League planen. Nur so kann man dann auch gezielt weiterarbeiten. Fehlt dem FC Aarau für kluge Planungen nicht fachkompetentes Führungspersonal? In der Geschäftsleitung haben genug Bei seinem Engageerfahrene Geschäftsment beim FC Aarau leute den Einsitz. war klar: Das Ziel ist Was fehlt, ist Fachder Ligaerhalt. Coach kompetenz – auch Martin Andermatt emotional. Fakt ist: glaubt immer noch Entscheidungen im daran. Sein Vertrag Fussball kann man läuft noch bis zum nicht immer über zweiten Barrage-Spiel. Zahlen fällen. Das ist nun mein Part. Die Leute sollen spüren, dass ich nicht nur ein Übungsleiter bin. Viele Dinge habe ich auch schon geweckt und einige Leute damit vielleicht sogar überfordert. Aber ich arbeite nicht gegen Leute, sondern mit den Leuten zusammen. Und zusammen müssen wir auch zu einem neuen Selbstwertgefühl kommen. Gemessen wird der Sport immer am Erfolg. Was, wenn es trotz Ihrer kämpferischen Worte nicht zum Ligaerhalt reicht? Mein Vertrag läuft bis nach dem zweiten Barrage-Spiel und mein Auftrag lautet Ligaerhalt. Ich bin aber Realist genug, dass auch ich Gespräche über meine Zukunft führe.


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FC AARAU

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Letzte Hürde für ein neues Stadion Am 6. Juni kommt das neue Stadion des FC Aarau noc hmals vors Volk. Die Aarauer Stimmbürger entscheiden um die Zonenplanänderung Torfeld Süd. «Als es um die Stadionfinanzierung ging, sind wir mit 68 zu 32 Pr ozent durchgekommen. Ich erwarte ein ähnliches Resultat», sagt FCA-Vizepräsident Roger Geissberger. Falls es ein Nein gäbe, hätte der FC Aarau keine Existenzberechtigung mehr in der Super League, selbst wenn er den Klassenerhalt sportlich schaffen würde, weil es fürs Brügglifeld keine Spielberechtigung mehr gibt. 2013 oder 2014 könnte Aarau sein neues Stadion mit Mantelnutzung beziehen. Wie der Name sein wird, ist noch nicht bekannt. Aarau hat aber schon ein, zwei Interessenten, die am Kauf der Namensrechte interessiert sind. Sicher ist: Aarau plant, auf Kunstrasen zu spielen. Das Fassungsvermögen beträgt 10 000 bis 12 000 Zusc hauer, je nachdem ob auch Stehplätze gebaut werden. Das Stadion allein kostet rund 34 Millionen Franken, also rund vier Mal weniger als für die EM-2008-Tauglichkeit des neuen Letzigrunds ausgegeben worden ist. Die Anlage soll polysportiv genutzt werden.

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KICK IT

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ZITATE

Die besten Sprüche der März-Shows beim «Kick it!»-Fussballtalk im Schweizer Sportfernsehen

Es gab Spiele, da kam ich in die Kabine und habe gebrüllt vor Freude, so stolz war ich aufmeine Leistung.

Real Madrid ist einfacher zu pfeifen als der FC Tuggen. Urs Meier, Ex-Referee

Wer Meister werden will, muss auch einen Seydou Doumbia ersetzen können.

UnserTeamverspürt einen grossen Willen,etwas zu gewinnen,darüber gesprochen wird aber nicht.

Mario Raimondi, YB-Spieler

Ich weiss gar nicht, wer bei uns noch nicht Meister geworden ist. Für mich ist es nicht einmal so wichtig, ob wir Erster oder Zweiter werden. Hauptsache,wir sind oben dabei.

Ich habe eine spezielle Beziehung Valentin Stocker, FCB-Spieler

Wenn Basel nicht Meister wird, muss sich die Klubleitung daran messen lassen, dass sie zuletzt vier von fünfTiteln verpasst hat.

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Marcel Rohr, Sportchef«Basler Zeitung»

zu Beni Huggel und Marco Streller. Sie haben mich adoptiert,als ich Profi wurde.Beni ist wichtig für meine Leistung,Marco für das Emotionale.

Ich sehe Valentin Stocker ab Sommer in der Bundesliga.


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KARTENSÜNDER

AXPO SUPER LEAGUE

Gelbe Karten Varela die Nummer 1 SION-PRÄSIDENT CHRISTIAN CONSTANTIN RASTE VOR WUT NACH DER ROTEN KARTE SEINES SPIELERS SEREY DIE.ES WAR BEREITS DER DRITTE PLATZVERWEIS FÜR DEN IVORER. DOCH WIE FAIR SIND DIE ASL-SPIELER EIGENTLICH IM INTERNATIONALEN VERGLEICH? Sion-Präsident Christian Constantin war wütend nach dem 0:2 gegen GC.Doch nichtnur diemiserable Partiegegen die Zürcher regte CC auf,sondern die Tätlichkeit von Serey Die.«Kriminell» sei die Aktion gewesen,beteuerte Constantin nach dem Spiel.Zudem war es bereits der fünfte Platzverweis gegen den Ivorer,seit er im Juli 2008 ins Wallis kam– und die dritte Rote Karte in der laufenden Saison.Eine unmögliche Bilanz,findet der Sion-Boss: «Sereys Vertrag läuft Ende Saison aus.Fortan arbeitet er umsonst»,so der Präsident zu «Blick».Nun will Constantinden Ivorer mit einem Drittel von dessen Jahreslohn bestrafen.Das wäre eine Rekordsumme im Schweizer Fussball – wenn CC dies auch arbeitsrechtlich durchbringen kann. Doch wer ist in dieser Saison eigentlich der Spieler mit den meisten Karten in der ASL? Der einzige Spieler,der bis

Mit Fairness nach Europa

Seit 1999 haben die Verbände die Möglichkeit, über die Fairplay-Wertung einen zusätzlichen Startplatz in der Europa League zu ergattern. Dies ist der Sieger der nationalen Fairplay-Wertung, wenn er nicht anderweitig international qualifiziert ist. Letzte Saison rangierte die Schweiz in der Respect-Fairplay-Wertung auf dem 7. Rang hinter dem Gewinner Norwegen und nach Dänemark, Schottland, Schweden, Frankreich, Wales und England (ebenfalls Rang 7).

Ende März zwei direkte Rote Karten sah,ist Bellinzonas Carlo Zotti. ZweiMal Gelb-Rot wurde dem Xamax-Verteidiger Stéphane Besle – und eben Serey Die–gezeigt. Am meisten Gelbe Karten in der Axpo Super League – wenn es überrascht – hat Carlos Varela diese Saison kassiert.Bereits im September 2009 erreichte der temperamentvolle Mittelfeldspieler – mit seiner hundertsten Gelben Karte – eine historische Marke im Schweizer Fussball.Gleich viele Verwarnungen wie der Xamax-Spieler nach 21 Partien in dieser Saison hat Yacie Hima von der AC Bellinzona. Sandro Burki vom FC Aarau sah bereits neun Mal Gelb. Im internationalen Vergleich sind die ASL-Spieler aber relativ fromm. So sah in der spanischen Primera División Ezequiel Luna vom FC Teneriffa in 19 Partien bereits 13 Mal die Gelbe Karte und zwei Mal Gelb-Rot.In der Premier League führt Lorik Cana von Sunderland die Sünderdatei an:In 26 Partien zehn Gelbe Karten und eine direkte Rote.Selim Teber von Eintracht Frankfurt sah in 24 Partien elfMal Gelb und einmal Gelb-Rot.


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SAMUEL INKOOM

Inkoom «Fink ist Trainer, den ich

ER IST FAST NOCH EIN TEENIE,VERFÜGT SELBSTBEWUSSTSEIN.SAMUEL INKOOM SICH SELBST – UND DARAN,DASS GHANA TEXT:MAILA BERMEJO

Eisig zieht die Bise um den St. Jakob-Park,es ist gefühlte minus zehnGrad.Lächelnd schaut Samuel Inkoom aus dem Fensterder «Hattrick»-Barin den grauen Himmel.«Der Winter in der Schweiz ist nicht einfach für mich», gibtder gebürtige Ghanaerzu.Und plötzlich weicht das Lachen in seinem Gesicht einem kämpferischenAusdruck. «Das macht mir aber nichts aus.Fussball spielen ist mein Job,und kein noch so schlechtes Wetter hält mich davon ab,mein Bestes zu geben»,sagt Inkoomernst.«Schliesslich bin ich nicht zum Spass hier, sondern als Profi-Fussballer.» Afrikaner haben in der Schweiz aber nicht nur mit dem Wetter zu kämpfen,sondern auch mit einigen Vorurteilen. Davon merkt der 21-Jährige jedoch nichts.«Ich machte in der Schweiz nur gute Erfahrungen.» Er werde oft aufder Strasse erkannt und um ein Autogramm gebeten.«Ich muss sagen,ich bin ein glücklicher Mann.» Das war nicht immer so. Inkooms Leidensgeschichte begann in seiner Kindheit,in

Kämpfernatur

Um sich seinen Traum vom ProfiFussballer zu erfüllen, musste Samuel Inkoom gegen den eigenen Vater ankämpfen – mit Erfolg.

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Ghana.Seit er denken kann,wollte er nur eines:Fussball spielen.Der Vater, ein Lehrer,versuchte Samuel mit allen Mitteln davon abzuhalten.Er sollte lieber in die Schule gehen und einen richtigen Beruferlernen.Doch er konnte den Willen seines talentierten Sohnes nicht brechen.Samuel lehnte sich gegen seinen Vater auf,rannte von zu Hause weg um das zu tun,wozu er sich berufen fühlte.«Ich habe monatelang nicht mit meinem Vater telefoniert,hatte nichts zu essen und keinen Platz zum Schlafen.Doch ich hatte ein Ziel und ich glaubte an mich.» Von den staubigen Strassen seiner Heimatstadt schaffte er den Sprung in die Football Academy und in die Junioren-Nationalteams Ghanas.Von seiner Mutter, seinen Trainern und später auch von seinem Vater erhielt er die Unterstützung,die er benötigte,um es ganz nach oben zu schaffen.Ganz nach oben,das ist – vorerst – der FC Basel. Aus der Leidensgeschichte wurde eine Erfolgsgeschichte.«Das Wichtigste ist der Glaube an sich selbst», erklärt ein selbstbewusster Inkoom sein Erfolgsrezept.«Man muss an seinen Träumen festhalten und sie auch leben.Trotzdem sollte man auch auf die Menschen in seinem Umfeld hören und sich Tipps von ihnen holen.Das bringt einen weiter.» Bescheidener tönt der junge Afrikaner,wenn er von seiner Ehefrau und seiner Religion spricht.Seine schwangere Frau Omega unterstützeihn wo sie nur könne– und koche auch stetssein Lieblingsessen, Fufu.«Siebaut michauch immer wieder aufund kümmert sich um mich.


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SAMUEL INKOOM

für mich der beste mir vorstellen kann»

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FC Basel

Inkoom ist überzeugt, dass der FC Basel Meister werden wird.

AB ER BEREITS ÜBER EIN AUSGESPROCHENES VOM FC BASEL GLAUBT AN SEINEN KLUB, AN IN SÜDAFRIKA DIE ÜBERRASCHUNG SEIN WIRD. Wenn ich down bin, dann sagt sie mir: ‹Komm schon, das ist Fussball. Heute lief es nicht gut, aber morgen wirst du wieder glänzen›. Ausserdem betet sie jeden Tag für mich», schwärmt Inkoom. Auch die Religion spielt eine grosse Rolle in seinem Leben. «Ich bin sehr gläubig. Auf meinen Fussballschuhen sind auch die Worte ‹The Lord is my Light› (Gott ist mein Licht) eingestickt. Darauf bin ich sehr stolz.» Für den FC Basel findet Inkoom nur lobende Worte. «Alles beim FC Basel ist sehr professionell: Das Management, der Trainerstab, die Infrastuktur. Und dann diese tollen Fans. Die singen neunzig Minuten durch. So was habe ich noch nie erlebt.» Der FC Basel war nicht der einzige europäische Klub, der sich für den jungen Ghanaer interessiert hatte. Glamourösere Namen wie Newcastle United und Paris St-Germain sollen ebenfalls Interesse bekundet haben. Doch Inkoom bereut seine Entscheidung, von ghanaischen Rekordmeister Asante Kotoko in die Schweiz gewechselt zu haben, nicht. «Man behandelt mich gut in Basel. Falls mein Sohn auch Fussballspieler wird, soll er genau hier seine Karriere starten», sagt Inkoom mit einem breiten Lachen. Auf die momentane Tabellensituation und Leader Young Boys angesprochen, hat der zierliche Afrikaner plötzlich wieder eine ernstere Miene. Für ihn ist der Fall ganz klar: «Ich denke, dass wir im Normalfall die etwas

bessere Mannschaft haben als YB. Wir werden alles geben im Kampf um den Titel, aber YB ist ein starker Gegner.» Inkoom hat seinen Vertrag im 2009 noch unter Christian Gross unterschrieben, dass nun Thorsten Fink sein Trainer ist, stört ihn nicht. «Gross ist ein sehr guter Trainer, ohne Zweifel. Aber Fink ist für mich der beste Trainer den ich mir vorstellen könnte. Er spricht viel mit uns, motiviert uns. Auf dem Platz ist er topseriös, neben dem Platz ist er aber locker und lustig. Er gleicht dem ghanaischen Nationalcoach Milovan Rajevac.» Mit seinen Teamkollegen hat Inkoom ebenfalls ein exzellentes Verhältnis, auch wenn ihm einige Dinge fehlen, die in seiner Heimat Afrika selbstverständlich sind. «Was ich am meisten vermisse, ist das Zwischenmenschliche. In Ghana gibt es keine Trennung zwischen Berufs- und Privatleben. Man geht nach dem Training nicht einfach alleine nach Hause, sondern sitzt zusammen, isst, singt, spricht.» Ansonsten sei die Stimmung beim FC Basel sehr gut, es werde viel gelacht. «Im Moment fehlt uns Alex Frei sehr. Er ist sehr wichtig für das Team, wie ein zweiter Trainer. Er hält auch immer Reden in der Kabine und spornt uns an. Doch nun wir müssen lernen, ohne ihn zu gewinnen», gibt sich der Verteidiger kämpferisch. Beim FC Basel hat er einen VierJahre-Vertrag unterschrieben. Für die

Ich hatte nichts zu essen und auch oft keinen Platz zum Schlafen

WM 2010

Im Juni will der Verteidiger mit Ghana in Südafrika für Furore sorgen. Sein Land sei in der Lage, jedes Team zu schlagen.

Aktuell

Inkoom zeigt sich im Gespräch mit EUROSOCCER gut gelaunt. Einzig das kalte Wetter macht ihm zu schaffen.

Zukunft

Inkooms Vertrag läuft noch bis 2012. Danach würde er am liebsten in einem Top-Klub in Spanien spielen.

Religion

Inkoom ist Christ und betet oft mit seiner Frau Omega.

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Samuel Inkoom Ich liebe... ... Fussball Ich hasse... ... Alkohol und Nachtklubs Mein Lieblingsspieler ist... ... Dani Alves vom FC Barcelona Mein Lieblingsessen… ... ist Reis und Fufu,ein Brei aus Maniok und Kochbananen. In Ghana Hauptbestandteil vieler Gerichte Ich glaube an… ... Jesus Christus Ich schaue am liebsten… ... ghanaische Filme

G jet ewin zt Te pe nen che ilnah r SM Sie z n G me S a we ew : w n d i T inn in ie ick cha .w Nu ets nce ap mm fü n b .91 e r d ei 9. r 9 as gef Teilna ch/es 19 d ASL ühr hm 3(n as -Sp Te Te t. D e pe ur Wo iel iln iln er a r ah ah Rec r SMS mit H t: ES m 2 me me hts od an 3( 5. be sch we er dy 90 Apr din lu g is per m Ra il gu ss: t au WA ögl ppe 201 ng 20 sg P. ich n/ 0. en . A esc Es ) : w pr hlo wir Es SMS) Send ww il 2 sse d k bes od en .91 010 n. eine tehe er W Sie 9.c Kor n di AP h/a res e g pon leigb den z

Mein schlimmstes Erlebnis in der Schweiz… ... war, alsich schmerzhaft herausfand, dass es in der Schweiz Tempolimiten und Blitzkästen aufden Strassen gibt. Das kam teuer zu stehen ...

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Mein schönstes Erlebnis in der Schweiz… ... sind die enthusiastischen FC-Basel-Fans– und dass meine Familie so stolz aufmich ist

ick zu ets ge für wi GC nn – en FC ! Ba s

Mehr zum Thema unter: www.fcbasel.com

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Zeit danach stehen einige Klubsauf seiner Wunschliste.«Es hat viele interessanteeuropäische Ligen:Frankreich,England,Italien.Aber Spanien hat meiner Meinung nach die beste Liga.Jeder Spieler hat den Wunsch, dort zu spielen.Ob nun beimFC Barcelona oder bei Real Madrid,das ist mir egal.Hauptsache,das Angebot stimmt»,sagt er mit einem Augenzwinkern. Spätestens jetzt wird klar,dass in Inkoom zwei Seelen schlagen.Aufder einen Seite ist er der unbeschwerte, fröhliche Afrikaner,der Anekdoten aus seinem Privatleben erzählt,seinen Basler Teamkollegen ghanaische Tanzschritte beibringt und immer für einen Scherz offen ist.Aufder anderen Seite ist er ein knallharter Geschäftsmann.Einer,der das Fussballspielen nicht aufdie leichte Schulter nimmt,aufdem Platz keine Spässe treibt und die höchsten Erwartungen an sich selbst und sein Umfeld hat.Da verwundert es nicht,dass Inkoom auch zum Thema Weltmeisterschaft zwei Gesichter zeigt.«Es ist wunderschön, dass die WM in Afrika stattfindet.Auf meinem Kontinent gibt es viele Kriege und grosse Armut.Die Afrikaner bekämpfen und bestehlen sich.Fussball bringtdie Menschen zusammen– beim Spielen und Zuschauen sind wir alle gleich.Diese Weltmeisterschaft soll dieses Gefühl verstärken und den Kämpfen aufmeinem Kontinent endlich ein Ende setzen»,zeigt sich Inkoomhoffnungsvoll.Fragt man nach seiner Nationalmannschaft Ghana, findet Inkoom wieder zu seiner Entschlossenheit zurück:«Wir gehen nicht nach Südafrika um uns zu amüsieren, wir fahrendorthin,um zu gewinnen. Ich kann voller Selbstbewusstsein sagen:Wir werden alle positiv überraschen.»Zu den Gegnern Ghanas in der Gruppe D–Serbien,Deutschland und Australien–hat der symphatische Basler ebenfalls eine klare Meinung. «Alle qualifizierten Teamshaben sehr gute Spieler.Wir respektieren sie. Aber wir sind sicher,dass wir sie alle schlagenkönnen»,so ein überzeugter Inkoom,der sowohl mit dem FC Basel als auch mit Ghana noch viel vorhat: «Ich arbeite sehr hart für meinen Traum und erreichteschon unglaublich viel in dieser Saison.Aber ich versichere,das warerst der Anfang…»

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AXPO SUPER LEAGUE

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DIE «SECHSER»

Die «Sechser» Für die Sicherheit im Mittelfeld verantwortlich

«SCHEIBENWISCHER»,«STAUBSAUGER»,«ABRÄUMER VOR DER ABWEHR»– KEINE POSITION IM FUSSBALL WIRD HÄUFIGER UMSCHRIEBEN ALS JENE DES DEFENSIVEN MITTELFELDSPIELERS.DIE WENIGSTEN FUSSBALLER BEGANNEN IHRE KARRIEREALLERDINGS ALS NUMMER 6. TEXT:UELI ZOSS

Rückennummern Im Fussball wurden Rückennummern erstmals 1928 in England verwendet. Andere Quellen führen das englische Cup-Final 1933 zwischen dem FC Everton und Manchester City als erstes Spiel mit Rückennummern, wobei die Spieler von Everton die Nummern 1 bis 11 und die Spieler von ManU die Nummern 12 bis 22 trugen. Auch im modernen Fussball werden viele Rückennummern häufig mit Bezug zu bestimmten Positionen vergeben. So ist klar, dass die Nummer 1 meist der Goalie bekommt. Als «Sechser» wird meist der defensive Mittelfeldspieler bezeichnet, der jedoch selten die eigentliche Rückennummer 6 trägt.

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Verteidigen,statt Angreifen.Die defensivenMittelfeldspieler tragen wenig zu einem spektakulären Fussballspielbei.Die Spieler mit der Nummer 6sind in der Regel weder besonders schnell noch robust, weder trickreich noch schussgewaltig,weder risikobereit noch genial. Sie sind dazu erzogen worden,stets an dieSicherheitzu denken und das Risiko abzuwägen.Das sind Tugenden,die in der Schweiz bereitsim Juniorenalter im Training täglich geschult werden.Scheitert ein CJunior in der gegnerischen Platzhälfte mit einem Dribbling,flucht

FC Aarau Sergio Bastida

Mit der Nummer 13 erfüllt beim FC Aarau Sergio Bastida den Part im defensiven Mittelfeld. Der 30-Jährige setzt aber auch immer wieder Akzente in der Offensive – und ist auch immer wieder für ein Tor gut. Der Argentinier ist derTopverdiener im Verein. Er dürftejährlichzwischen 200 000 und 250 000 Franken verdienen.

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FC Basel Beni Huggel

der Trainer aber meist wie ein Rohrspatz.«Leider wird schon sehr früh resultatbezogen geschult.Die Grundhaltung bei den Junioren ist zu defensiv»,stellt auchHansruedi Hasler,ehemaligerAusbildungschef beim SchweizerFussballverband, fest. In der Offensive spielen – sowohl in der Schweiz wie in vielen ausländischen Klubs – häufig «Strassenfussballer» aus Südamerika und Afrika.Diese sind zwar im Spiel undisziplinierter,dafür sorgen sie für kreative Impulse.Und weil die offensiven Plätze in der Super

In seiner zehntenSaison bei Basel gehört Huggel zu den ganz grossen Leistungsträgern im Team von Thorsten Fink.Was den 36-fachen Internationalen in dieser Saison besonders auszeichnet: Er schiesst für die «Bebbi»Tore–so viele wie noch nie zuvor. In 21 Spielen schoss der 32-Jährige in dieser Saison bereits neun Tore.

AC Bellinzona: Yacine Hima

Seit zwei Jahren ist Hima bei der AC Bellinzona das defensive Gewissen im Mittelfeld. Der Franzose, der sein Handwerk in der 2. Mannschaft von Lyon gelernt hat, gehört zu jenen Spielern, die besonders hinlangen. In der Foulstatistik belegt er regelmässig einender vordersten Plätze.Diese Saison gabs in 21 Spielen zehn Gelbe Karten.

League mit diesen pfeilschnellen und trickreichen «Gastarbeitern» besetzt sind,handeln die Trainer opportunistisch.Um nicht auf Schweizer Talentspieler zu verzichten,wird eben umgeschult.Der Stürmer wird zum Aussenverteidiger,der Spielmacher zum Abräumer vor der Abwehr. Pirmin Schwegler,der von YB in die Bundesliga zu Leverkusen und später zu Eintracht Frankfurt wechselte,erinnert sich,wie er als 16Jähriger beim FC Luzern vom offensiven zum defensiven Mittelfeldspieler umfunktioniert wurde.«Als uns

GrasshoppersZürich Vero Salatic

Miterst 24 Jahrengehört der «Sechser»bei GC zu den dienstältesten Spielern. Seit 2003 trägt er Blau-Weiss. Aufdem Platz ist der SchweizSerbe ein grosser Kämpfer mit einerguten Technik. Letzten Sommer scheiterteein Wechsel in die Bundesliga zu Borussia Mönchengladbach. Ende Saison wird er GC wahrscheinlich verlassen.

FC Luzern Michel Renggli

Der 29-Jährige ist – untypisch für einen «Sechser» – zweikampf- und laufstark. Weil der FCL mit Hakan Yakin und Davide Chiumento offensiv ausgerichtet ist, wird mit einer «Doppel-Sechs» gespielt: Mit Renggli und Burim Kukeli, auch Terrier genannt, weil er der Mann fürs Grobe ist:Keiner begingin der Vorrunde so viele Fouls wieer.


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ein ‹Sechser› fehlte, fragte mich mein damaliger Trainer René van Eck, ob ich mir diese Position zutraue.» Der Nationalspieler bejahte, nutzte diese Chance und ist seither auf dieser Position zu Hause. Auch Blerim Dzemaili erzielte als Junior beim FC Unterstrass viele Tore. Als 17-Jähriger warf ihn der damalige FCZ-Trainer Lucien Favre in einem Spiel gegen den FC Basel ins kalte Wasser der Super League – als rechter Verteidiger. Später rückte Dzemaili ins Abwehrzentrum, und ab 2004 wurde der heutige Parma-Spieler für drei Saisons zum Parade-«Sechser» des FCZ. Köbi Kuhn lässt die Einschätzung gelten, dass 80 Prozent aller in der Schweiz ausgebildeten Fussball-Profis bei den Junioren einst gefürchtete Torschützen waren. Zu seiner Zeit als Nationalcoach herrschte ein eigentliches Überangebot an defensiven Mittelfeldspielern. Johann Vogel, Raphaël Wicky, Beni Huggel, Gelson Fernandes, Pirmin Schwegler, Gökhan Inler, Johan Djorou und Blerim Dzemaili hatten oder haben immer noch die Möglichkeit, in der Nationalmannschaft die Nummer 6 zu tragen. Eine Lanze für den «Sechser» bricht Rolf Fringer. «Diese Rolle hat

Neuchatel Xamax Thierno Bah Bah war eigentlich schon aus dem Kader der Neuenburger gestrichen worden. Doch er erkämpfte sich seinen Platz im defensiven Mittelfeld wieder zurück. In 22 Spielen hat der 27-Jährige bereits sechs Gelbe Karten gesehen.

FC Sion Aleksandar Mitreski

Seit dieser Saison organisiert Mitreski das SionSpiel vor der Abwehr. Der 29jährige Mazedonier ist ein Mann mit viel Erfahrung: Er war bereits Stammspieler bei YB, GC, dem 1. FC Köln und in Nürnberg.

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sich in den letzten Jahren verändert. Ein ‹Sechser› muss heute nicht mehr nur abräumen», so der Trainer des FC Luzern. «In dieser Position ist man die erste Anspielstation, hat sehr viele Ballkontakte, muss immer präsent sein und Verantwortung übernehmen. Dieser Spieler hat die Verpflichtung, das Spiel zusammenzuhalten, und er organisiert es.» Ein «Sechser» muss auch eine Portion «Dreck» ins Spiel bringen, dem Gegner Furcht einjagen, auch mal ein taktisches Foul begehen. Am besten verkörpert diese Rolle Gennaro Gattuso von AC Milan. Seine üblen Spitznamen musste er sich hart erarbeiten: «Knochenbrecher vom San Siro», «Wadenbeisser all’italiana», «Braveheart» oder einfach nur «das Nashorn» wird der 71-fache italienische Internationale genannt. Auch Mark van Bommel von Bayern München steht in seiner Spielweise Gattuso kaum nach. «Er hat für die Bayern in der Champions League gegen Fiorentina aber auch ein wichtiges Tor erzielt», schwärmt Fringer. Solche «Sechser» sind dem Luzern-Trainer am liebsten: Jene, die nicht nur nach hinten, sondern auch in der Offensive Akzente setzten.

FC St. Gallen Daniel Imhof

Die «Espen» holten mit dem 32Jährigen einen Routinier fürs defensive Mittelfeld zurück. Der Schweiz-Kanadier spielte bereits von 2000 bis 2005 für St. Gallen. Im kanadischen Nationalteam wird er als Innenverteidiger eingesetzt.

Young Boys Bern

Xavier Hochstrasser

YB spielt in der Abwehr mit einer Dreier-Kette und zwei «Sechsern» im Mittelfeld. Den Job übernehmen Hochstrasser und Therry Doubai. Der U21-Internationale Hochstrasser gehört zu den Besten auf seiner Position.

FC Zürich Silvan Aegerter

Der Kämpfer rennt und schuftet für den FCZ – und ist einer der wichtigsten Spieler im Team. In einer Champions- League-Partie des FC Thun gegen Arsenal legte er ca. 14 Kilometer zurück und beeindruckte damit sogar Coach Arséne Wenger.


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AXPO SUPER LEAGUE

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SUPERHIRN

?

Wer ist der älteste Coach der Axpo Super League? TESTEN SIE IHR WISSEN ÜBER DIE AXPO SUPER LEAGUE IM SUPERHIRN-QUIZ VON EUROSOCCER.

Wieviele Stahlstützen sorgen momentan im Letzigrund für ein stabiles Dach?

7

Wer ist der älteste Trainer der Axpo Super League?

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Bernard Challandes

31

RolfFringer

41

Alberto Cavasin

Wer war der Gegenspieler von Alex Frei im Zweikampf,der zu seinem Armbruch führte?

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Wieviel Geld verdiente der FC Zürich in der Champions League?

Jonas Elmer

7,1 Millionen Franken

Veli Lampi

15,8 Millionen Franken

Martin Stoll

23,4 Millionen Franken

Wem widmete Frank Feltscher seine beiden Tore gegen Xamax?

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Welcher ASL-Klub hat zwei Nationalspieler aus Bahrain unter Vertrag?

Seiner Mutter

FC Sion

Seinem Bruder

Xamax

Seinem Trainer

FC Luzern

Wie lange stand Yassine Chikhaoui bis zu seiner Rückkehr nicht aufdem Platz?

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Welcher ASL-Klub war in dieser Saison noch nicht Tabellenführer?

151 Tage

FC St.Gallen

288 Tage

FC Sion

312 Tage

Xamax

April 2010

Antwort 1: Nur 2008 wurde der FCB Schweizer Meister.Die restlichen Titel gewann der FCZ.

FC St.Gallen

Antwort 2: 31 Stahlträger sorgen im Letzigrund für Sicherheit, leider aber auch für schlechte Sicht.

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Antwort 3: Alex Frei verhedderte sich unglücklich in den Schnürsenkeln von Martin Stoll.

FC Winterthur

Antwort 4: Als Feltscher sein Trikot hochzog, erschien ein Herz mit der Inschrift: «Rolf, I love you brother.»

2-mal

Antwort 5: Die Leidenszeit des Tunesiers dauerte 288 Tage.

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FC Luzern

Antwort 6: Der Benaglio-Ersatz mit makelloser Bundesliga-Bilanz kam vom FC Winterthur.

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1-mal

Antworten

Antwort 7: Mit 58 Jahren ist Challandes noch etwas älter als Fringer (53) und Cavasin (54).

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Bei welchem Klub spielte Wolfsburgs Marwin Hitz,bevor er in die Bundesliga wechselte?

Antwort 8: Die Teilnahme an der Königsklasse brachte dem FCZ 23,4 Mio. Franken.

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Antwort 9: Mit Abdullah Omar und Abdulla Fatadi hat Xamax zwei Bahrainer unter Vertrag.

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Wieoft wurde der FC Basel in den letzten vier Jahren Meister?

Antwort 10: Nach dem ersten Spieltag stand Sion an der Spitze, nach dem zweiten Xamax.St. Gallen war diese Saison noch nicht Spitzenreiter.

1

PunkteSie sind ... 16–20ASL-Superhirn 11–15ASL-Professor 6–10ASL-Fan 0–5ASL-Laie Für besonders schwierige Fragen gibt es drei Punkte, für mittelschwere zwei,für einfache nur einen Punkt.


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YB

AXPO SUPER LEAGUE

Riesenaufgebot für Suche nach neuen Doumbia

FÜR YB SOLLTE ES EIGENTLICH KEIN PROBLEM SEIN, GEEIGNETEN ERSATZ FÜR SEYDOU DOUMBIA UND GILLES YAPI ZU FINDEN. EIN HEER VON SPORTCHEFS, SCOUTS UND SPIELER-AGENTEN KÜMMERT SICH DARUM. TEXT: UELI ZOSS Verderben zu viele Köche den Brei? Fast ist man im Fall YB und seiner Suche nach den potenziellen Nachfolgern für Seydou Doumbia und Gilles Yapi versucht, ja zu sagen. Die Liste jener, die sich bei YB um Transfers kümmern, ist jedenfalls lang. Sie umfasst Altmeister Stéphane Chapuisat, Alain Baumann und Werner Gerber. Zwecks Unterscheidung in der Aussendarstellung ist «Chappi» zuständig für die «gesamte Spielerrekrutierung», Baumann ist Sportchef, Gerber, der Ex-Sportchef bei YB-Scouts Thun und Die Planung für Vaduz, die neue Saison «Chefläuft auf Hochtouscout». ren. Stéphane Extern Chapuisat, Alain arbeiten ausserBaumann (o.) und dem sechs weitere Werner Gerber Scouts auf Mansuchen Ersatz für datsbasis mit. Seydou Doumbia Ihren Teil auf der und Gilles Yapi. Suche nach Ersatz

für Doumbia und Yapi leisten ebenso die im Stade de Suisse einflussreichen welsch/französischen Spieleragenten Jean-Bernard Beytrison und Christoph Payot. Im Sommer 2008 hatten die Aktivitäten des Duos von der Universal Management SA bei YB den höchsten Stand erreicht. Mit Yapi, Doumbia, Carlos Varela, Kamil Zayatte, Xavier Hochstrasser, Thierry Doubai, Saif Ghezal, Alberto Regazzoni, Paolo Collaviti, Eudis und Lucien Dénervaud und Henri Bienvenu hatten sie zwölf Spieler bei den Bernern platziert. Ist so ein Riesenapparat fürs Transfergeschäft wirklich nötig? «Auf jeden Fall», meint Baumann. «Die Manpower brauchen wir. Einer allein kann sich mit der Materie nicht auseinandersetzen.» Eine «Longlist» mit rund zwanzig Spielern, die für die beiden Ivorer in die Bresche springen könnten, ist für Baumann bereits griffbereit. Die «Shortlist» mit je drei Namen für das Mittelfeld und den Sturm werden Trainer Vladimir Petkovic, Chapuisat und Baumann erstellen. «Sind wir uns einig, wer infrage kommt, beginne ich mit ersten Lohnverhandlungen und kläre, falls nötig, die Ablösesumme ab», so Baumann. Geht es ums Eingemachte, kommt schliesslich Stefan Niedermaier ins Spiel. Der CEO des Stade de Suisse hat den direkten Draht zum Verwaltungsrat mit Benno Oertig, Fritz Bösch und den Brüdern Andy und Hans-Ueli Rihs. Auch wer welches Terrain für Transfers abdeckt, ist geregelt. «Chappi» jettet vor allem in Europa

herum, Gerber und Baumann teilen sich Südamerika. In Sao Paulo sucht YB einen Partnerverein, wie sie ihn mit Athletic Adjamé in Abidjan bereits fanden. Abidjan war kürzlich auch die Destination von Niedermaier und Chapuisat auf der Suche nach neuen Doumbias und Yapis. Ersatz für den Torschützenkönig der letzten Saison fanden sie nicht, eine Verstärkung fürs Mittelfeld schon: Pascal Doubai. Der 18Jährige stösst im Sommer zu seinem um drei Jahre älteren Bruder Thierry Doubai, der nach zwei Kreuzbandrissen und anderthalbjähriger Verletzungspause wieder auf dem Weg zu seiner Bestform ist. Vom jüngeren Doubai hält Baumann grosse Stücke: «Er ist einer für das erste Team, er wird mit dem Fanionteam trainieren.» YB wird in der nächsten Saison wahrscheinlich mit einem Brüderpaar im zentralen Mittelfeld auflaufen. Einen wie Doumbia zu finden ist schwieriger. Der Name des Nachfol-

Fussballschule

Auch Pascal Doubai kommt aus YBs Fussballschule AS Athletic d'Adjame.Hier während eines Trainingspiels.

Heimatdorf

Therry Doubai (vorne) ist nach einer Verletzung wieder fast wieder in Bestform. Sein Bruder Pascal (hinten), hier in der Strasse, wo die Familie in der Elfenbeinküste wohnte, stösst im Sommer ebenfalls zu YB.

gers für den YB-Publikumsliebling soll allerdings noch vor WM bekannt sein.

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YB

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Riesenaufgebot für Suche nach neuen Doumbia

FÜR YB SOLLTE ES EIGENTLICH KEIN PROBLEM SEIN,GEEIGNETEN ERSATZ FÜR SEYDOU DOUMBIA UND GILLES YAPI ZU FINDEN.EIN HEER VON SPORTCHEFS, SCOUTS UND SPIELER-AGENTEN KÜMMERT SICH DARUM. TEXT:UELI ZOSS Verderben zu viele Köche den Brei? Fast ist man im Fall YB und seiner Suche nach den potenziellen Nachfolgern für Seydou Doumbia und Gilles Yapi versucht,ja zu sagen.Die Liste jener,die sich bei YB um Transfers kümmern,ist jedenfalls lang.Sie umfasst Altmeister Stéphane Chapuisat, Alain Baumann und Werner Gerber. Zwecks Unterscheidung in der Aussendarstellung ist «Chappi» zuständig für die «gesamte Spielerrekrutierung», Baumann ist Sportchef,Gerber,der Ex-Sportchefbei YB-Scouts Thun und Die Planung für Vaduz, die neue Saison «Chefläuft aufHochtouscout». ren. Stéphane Extern Chapuisat, Alain arbeiten ausserBaumann (o.) und dem sechs weitere Werner Gerber Scouts aufMansuchen Ersatz für datsbasis mit. Seydou Doumbia Ihren Teil aufder und Gilles Yapi. Suche nach Ersatz

für Doumbia und Yapi leisten ebenso die im Stade de Suisse einflussreichen welsch/französischen Spieleragenten Jean-Bernard Beytrison und Christoph Payot.Im Sommer 2008 hatten die Aktivitäten des Duos von der Universal Management SA bei YB den höchsten Stand erreicht.Mit Yapi,Doumbia,Carlos Varela,Kamil Zayatte,Xavier Hochstrasser,Thierry Doubai,SaifGhezal,Alberto Regazzoni,Paolo Collaviti,Eudis und Lucien Dénervaud und Henri Bienvenu hatten sie zwölfSpieler bei den Bernern platziert.Ist so einRiesenapparat fürs Transfergeschäft wirklich nötig? «Aufjeden Fall»,meint Baumann.«Die Manpower brauchen wir.Einer allein kann sich mit der Materie nichtauseinandersetzen.» Eine «Longlist» mit rund zwanzig Spielern,die für die beiden Ivorer in die Bresche springen könnten,ist für Baumann bereits griffbereit.Die «Shortlist» mit je drei Namen für das Mittelfeld und den Sturm werden Trainer Vladimir Petkovic,Chapuisat und Baumann erstellen.«Sind wir uns einig,wer infrage kommt,beginne ich mit ersten Lohnverhandlungen und kläre,falls nötig,die Ablösesumme ab», so Baumann.Geht es ums Eingemachte, kommt schliesslich Stefan Niedermaier ins Spiel.Der CEO des Stade de Suisse hat den direkten Draht zum Verwaltungsrat mit Benno Oertig,Fritz Bösch und den Brüdern Andy und Hans-Ueli Rihs. Auch wer welches Terrain für Transfers abdeckt,ist geregelt. «Chappi» jettet vor allem in Europa

herum,Gerber und Baumann teilen sich Südamerika.In Sao Paulo sucht YB einen Partnerverein,wie sie ihn mit Athletic Adjamé in Abidjan bereits fanden. Abidjan war kürzlich auch die Destination von Niedermaier und Chapuisat aufder Suche nach neuen Doumbias und Yapis.Ersatz für den Torschützenkönig der letzten Saison fanden sie nicht,eine Verstärkung fürs Mittelfeld schon:Pascal Doubai.Der 18Jährige stösst im Sommer zu seinem um drei Jahre älteren Bruder Thierry Doubai,der nach zwei Kreuzbandrissen und anderthalbjähriger Verletzungspause wieder aufdem Weg zu seiner Bestform ist.Vom jüngeren Doubai hält Baumann grosse Stücke: «Er ist einer für das erste Team,er wird mit dem Fanionteam trainieren.» YB wird in der nächsten Saison wahrscheinlich mit einem Brüderpaar im zentralen Mittelfeld auflaufen. Einen wie Doumbia zu finden ist schwieriger.Der Name des Nachfol-

Fussballschule

Auch Pascal Doubai kommt aus YBs Fussballschule AS Athletic d'Adjame.Hier während eines Trainingspiels.

Heimatdorf

Therry Doubai (vorne) ist nach einer Verletzung wieder fast wieder in Bestform. Sein Bruder Pascal (hinten), hier in der Strasse, wo die Familie in der Elfenbeinküste wohnte, stösst im Sommer ebenfalls zu YB.

gers für den YB-Publikumsliebling soll allerdings noch vor WM bekannt sein.

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FC ST.GALLEN

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Aufschwung Mit Forte geht’s beim FCSG vorwärts AUFSTEIGER ST.GALLEN SPÜRT DEN FRÜHLING.BEGONNEN HAT DER WIEDERAUFBAU ABER SCHONMIT DEM ABSTIEG IN DIE CHALLENGE LEAGUE– UND DER VERPFLICHTUNG VONTRAINERULI FORTE. TEXT:DOMINIC LEDERGERBER

FC

St.

Gew

Erfolgsduo

Der FCSt.Gallen hat derzeit gut lachen.Als Aufsteiger hat er die Erwartungen bisher deutlich übertroffen.Die Ostschweizer haben ihr Ziel, denLigaerhalt,in der Winterpause revidiert.«Wir wollen eine nachhaltige Vorwärts-Strategie fahren,ohne dabei einen konkreten Tabellenplatz zu nennen»,erklärtTrainer Uli Forte, in St.Gallen der Baumeister des Erfolgs. Im Juni 2008 übernahm der 35Jährige die Mannschaft am Tiefpunkt.Unter seinem Vorgänger Krassimir Balakov stiegen die «Espen» ab – zum ersten Mal seit knapp 15 Jahren.Der bulgarische Trainer war wohl als Spieler genial,seine Fähigkeiten als Trainer liessen aber zu wünschen übrig.Und so trennte sich der FCSt.Gallen von Balakov.Mit ihm musste auch Dieter Fröhlich,der Präsident,seinen Hut nehmen.Jetzt war die Zeit reiffür einen Neuanfang: Mit neuem Trainer, Ge w an inne neuem die n S Stawi Num ie e

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Der FCSt. Gallen nutzte den Abstieg aus der Axpo Super League für einen Neuanfang. Präsident Michael Hüppi (M.) und Trainer Uli Forte sind die Hauptverantwortlichen, dass es bei den Ostschweizern sportlich und wirtschaftlich wieder aufwärts geht. Forte ist der jüngste Trainer der Axpo Super League. Für ihn ist das ein Vorteil.«Ich verstehe die Spieler und bin mittendrin», sagt der 35Jährige. Auch Präsident Hüppi ist voll des Lobes für seinen Coach: «Forte hat die Qualitäten, eine Mannschaft zum Meistertitel zu führen.»

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!

dion und Michael Hüppi als neuem Präsidenten. Anders als Vorgänger Fröhlich legte Hüppi bei der Trainerwahl keinen Wert aufprominente Namen. «Forte hat uns bei der Vorstellung vollends überzeugt.Er hat das Können und Geschick,eine Mannschaft zu formen,und besitzt viel fachliche und psychologischeQualitäten. Zudem hat schon in Wil hervorragende Arbeit geleistet»,schwärmt Hüppi.Unter Forte sei die Mannschaft moralisch stark geworden und verfüge über einen ausgeprägten Kampfwillen.Und:«Er ahndet Fehlleistungen.In dieser Hinsicht waren frühere Trainer zu locker.» Als bestes Beispiel hierfür dient die Verbannung von ZéVitor in den U21-Nachwuchs,nachdem der Portugiese im Herbst 2009 gegen Luzern wegen einer Tätlichkeit des Feldes verwiesen worden war.Mit seinen 35 Jahren ist Uli Forte der jüngste Trainer der Axpo Super League.Stürmer Mario Frick hat denselben Jahrgang wie sein Trainer,Captain Marc Zellweger ist sogar noch ein Jahr älter. So ist es doch erstaunlich,wie sehr Forte sein Team unter Kontrolle hat. Der schweizerisch-italienische Doppelbürger sieht darin sogar einen Vorteil:«Weil ich selbst nicht viel älter bin,verstehe ich die Spieler.Ich bin mittendrin.» Mit seiner natürlichen Autorität hat Forte die Akteure


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FCST.GALLEN des FC St.Gallen fest im Griff.«Ich muss nichts aufsetzen,um mir Respekt zu verschaffen.Und den bringe ich auch allen im Verein entgegen – egal ob es die Putzfrau oder Doktor Hüppi ist.» Die Art und Weise,wie souverän Forte den FCSt.Gallen in dieAxpo Super League zurückgeführt hat, lässt manch einen vergessen,dass die «Espen»während der halben Saison Leader Lugano nachjagen mussten.Es spricht für die Qualitäten Fortes,dass er an dieser Aufgabe nicht zerbrach.Denn der Druck war immens.Und die sportliche Herausforderung während der ChallengeLeague-Saison war nicht die einzige. «FCSt.Gallen droht finanzieller Kollaps»,sodas «St.Galler Tagblatt» im November 2008.So mussten innerhalb eines Monats 1,5 Millionen Franken beschafft werden,um den drohenden Konkurs abzuwenden. Neben der sportlichen scheint der FCSt.Gallen nun auch die finanzielle Kriseüberwunden zu haben. Auch wenn Hüppi seinem Trainer «einen grossen Anteil» am momentanen Erfolg attestiert,so sind es für den Präsidenten doch mehrere Faktoren,die diesen erst ermöglicht haben.«Der Verwaltungsrat brachte Ruhe in den Verein»,sagt Hüppi. «Und auch im Umfeld rudern nun alle in dieselbe Richtung.» Auch im Staff seien optimale Lösungen getroffen worden.Und nicht zuletzt habe der FCSGauch ein gutes Kader,mit jungen,hoffnungsvollen Spielern.Oder, wie Hüppi sagt:«Es ist gutes Holz und ein Trainer,der dieses Holz zu schnitzen versteht.» Unter den Lobeshymnen vergisst der Präsident jedoch eine Strophe.Nämlich jene über sich

AXPO SUPER LEAGUE

selbst.Als Präsident ist Michael Hüppi mit voller Leidenschaft dabei.Genau so,wie er es auch schon seit Kindesalter als Zuschauer war. Abstiegskampf,Unruhe im Vereinsumfeld:Diese Worte gehören nicht mehr zum Vokabular des FC St.Gallen.Als wirtschaftlich sorgenfrei kann Hüppi den Ostschweizer Traditionsverein aber dennoch nicht bezeichnen.«Wir haben strukturelle Defizite.Für Super-LeagueVerhältnisse ist unser Team aber zahlbar.» Der Präsident spricht damit zu hoch dotierte Verträge an,die vor seiner Amtszeit abgeschlossen wurden–und die zum Saisonende hin auslaufen werden.Namen nennen will Hüppi aber keine. Für die kommende Saison wagt der Präsident eine Prognose,die auch eine Portion Hoffnung beinhaltet:«Das Team wird mehr oder weniger zusammen bleiben.Für mittelfristigen Erfolg brauchen wir Kontinuität.»In Forte sieht Hüppi einen Trainer,der in der Lage ist,«eine Mannschaft zum Meistertitel zu führen».In der nächsten Saison ist das Ziel noch die vordere Tabellenhälfte. Doch innerhalb von zehn Jahren,so schätzt Hüppi,kann St.Gallen wieder Meister werden.«Vorausgesetzt, wir können uns sportlich und wirtschaftlich so weiterentwickeln und haben auch das nötige Wettkampfglück.» St.Gallens Präsident äussert den Wunsch,den Titel «zumindest noch erleben»zu dürfen.Selbst wenn er dann nicht mehr Präsident ist.Schliesslich ist der FCSG für ihn eine Herzensangelegenheit.

Jung, erfolgreich Mit seiner natürlichen Autorität hat St. Gallens Trainer Uli Forte (35) seine Mannschaft bestens im Griff.

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MEIN ABC

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MARCO STRELLER

A

F

Marco Streller

lpay. An diesentürkischen Internationalen habe ich gute und schlechte Erinnerungen.Die schlechten verbinde ich mit dem WM-Barrage-Spiel 2005 in Istanbul.In guter Erinnerung habe ich Alpay als meinen Teamkollegen beim 1.FC Köln. Dort erlebte ich ihn alsguten Kollegen und freundlichen Menschen.

asnacht ist in Basel ein ganz grosses Thema! Aber leider kann ich seit Jahren wegen meiner Profi-Karriere jeweils nur passiv an der Fasnacht mitfeiern,da wir mit dem FCB entweder international noch dabei sind oder aber die Meisterschaft wieder läuft.

B

yrotonic habe ich nach meinem schweren Wadenbeinbruch zum Aufbau in Stuttgart gemacht.Gyrotonic ist ein ganzheitliches Bewegungskonzept,das Jahrtausende altes fernöstliches Wissen von Körper-Energie mit moderner Bewegungslehre vereint.Es schaut ziemlich einfach aus,aber ich kann Ihnen sagen – das ist es ganz und gar nicht! Seit meiner Zeit in Stuttgart übteich Gyrotonic aber nicht mehr.

asel. Meine Heimat und mein Klub,bei dem ich mich extrem wohlfühle. Hier habe ich meine Familie und meine Freunde.Ich habe es nie bereut,dass ich zurückgekommen bin aus Deutschland.

G

C

harakter ist für mich ein wichtiger Punkt ineiner Partnerschaft und natürlich auch im Umgang mit anderen Menschen.

D

esirée istmeine Frau und die Mutter meines Sohnes Sean.Und mit beiden lebe ich ein Leben,mit dem ich sehr zufrieden bin.

E

lfmeter. Da hab ich einmal einen geschossen,der nicht so gut war…Ich denke aber nicht mehr gross darüber nach und bin sicher,dass ich wieder einmal einen Penalty schiessen werde.

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I

dol. Früher war dies Marco van Basten.Heute ist mein Vater mein Vorbild.Ich wünsche mir, meinem Sohn auch so ein guter,verständnis-und liebevoller Vater zu sein, wie eresfür mich war und noch ist.

J

assen ist eine tolle Freizeitbeschäftigung,wenn wir entweder mit dem FCB oder aber auch mit der Nati unterwegs sind.Zudem bin ich beim Jassen fast unschlagbar!

K

öln ist eine tolle Stadt,in der die Menschen eine ähnliche Mentalität haben wie die Basler.Ich fühltemich extrem wohl in Köln,als ich 2006 ein halbes Jahr unter Hanspeter Latour beim 1.FC Köln spielen konnte.Zudem sind die Kölner so fussballverrückt wie die Basler. Leider habeich heute nicht mehr soviel Kontakt nach Köln,wie ich es mir wünschte.

H

uggel. Mein Teamkollege, Jasspartner,ein guter Spieler und vor allem ein ganz toller Mensch.Beni ist mein bester Freund.Und ich bin auch der Götti seiner Tochter Ladina.

L

etzigrund istdas Stadion, in dem jährlich ein tolles Leichtathletik-Meeting stattfindet.Im Ernst:Eigentlich habe ich ganz gute Erinnerungen an den Letzigrund,wenn wir dort spielen,schiesse ich doch recht oft ein Tor.


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MARCO STRELLER

MEIN ABC

MARCO STRELLER KÄMPFT MIT DEM FC BASEL UM DEN MEISTERTITEL UND FREUT SICH AUF DIE WM IN SÜDAFRIKA. IN «MEIN ABC» VERRÄT DER 28-JÄHRIGE STÜRMER UNTER ANDEREM, WESHALB ER VON ALLEN «PIPPI» GENANNT WIRD. TEXT: EVA TEDESCO

M

orgenstraich ist eine Tradition und absolut sehenswert. Leider kann ich beim Morgenstraich seit Jahren nicht dabei sein, weil wir in den letzten Jahren meist mit dem FCB unterwegs waren oder ein Spiel hatten. Aber nach der Karriere bin ich sicher wieder live dabei!

N

ationalmannschaft. Mit dem letzten Halbjahr und dank meiner Form ist die Nati wieder zum Thema geworden. Es freut mich sehr, dass ich wieder im Aufgebot bin. Aber ich stelle keine Ansprüche. Ich werde weiter arbeiten und freue mich, wenn ich dabei bin.

O

ttmar Hitzfeld ist eine echte Persönlichkeit! Ein grossartiger Trainer, der fast alles erreicht hat. Für mich bedeutet es eine grosse Ehre, unter so einem erfolgreichen Trainer arbeiten zu dürfen.

P

ippi ist mein Übernahme seit meinen Juniorenjahren bei Arlesheim. Die «Basler Zeitung» hatte einmal fälschlicherweise Marco Strello statt Streller geschrieben, und weil der Kinderzirkus Pipistrello damals in Arlesheim gastiert hatte, machten meine Kumpels, unter anderen auch Beni Huggel, «Pippi» daraus. Der Name hat sich in den Köpfen festgesetzt und ist mir bis heute geblieben. Beim FC Basel nennen mich alle so.

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uerdenker. Das bin ich nicht – auch wenn es mir manchmal nicht geschadet hätte. Grundsätzlich finde ich es aber nicht schlecht, wenn man seine Ideen vertritt, auch wenn sie für andere «quer» erscheinen.

R

ivalität. In einer gesunden Art und Weise gehört Rivalität zum Fussball. Sie macht den Sport ja aus. Aber es ist wichtig, dass die Grenzen eingehalten werden. Unter den Teamkollegen verspüre ich aber keine Rivalität.

S

ean ist unser Sohn und Lebensmittelpunkt. Er ist das schönste Geschenk, das ich je erhalten habe – und das Wichtigste in meinem Leben.

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rainer. Es gibt grosse Unterschiede unter den Trainern, mit denen ich bisher arbeiten durfte. Jeder hat seine eigene Art, seine eigene Philosophie und Anschauung. Im Grossen und Ganzen bin ich aber mit allen gut ausgekommen.

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npünktlichkeit. Ups, erwischt! Eine kleine Schwäche von mir … Ich habe mich schon sehr gebessert, aber manchmal klappt es halt immer noch nicht. Wenn ich aber unpünktlich bin, versuche ich die Situation mit Charme zu lösen.

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fB Stuttgart. Dort erlebte ich eine schöne Zeit. Natürlich wird der Meistertitel 2007 immer in meiner Erinnerung und immer ein Stück in meinem Herzen sein.

W

adenbeinbruch. Das ist bei meinem Beinbruch in der EM-Vorbereitung 2004 auch gebrochen, was alles noch komplizierter gemacht hat. Es war eine schwere Verletzung, eine schwierige Zeit, die mich zurückgeworfen hat. Heute ist das verarbeitet und vergessen.

X

herdan Shaqiri ist mein Teamkollege mein FCB. Er ist sehr reif für sein jugendliches Alter und eines der grössten Talente, das ich bisher kennenlernte. Wenn er so weitermacht und bescheiden bleibt, wird Xherdan es noch weit bringen.

Y

akins. Zwei begnadete Fussballer und zwei wunderbare Menschen, mit denen ich befreundet bin und mich sehr über diese Freundschaft freue.

Z

eitungen lese ich oft. Es ist wichtig informiert zu sein, auch wenn ich heute vieles differenzierter sehe: Vor allem im Fussball geht halt alles enorm schnell – heute bist du der Held und morgen der Depp. Aber das gehört wohl zum Geschäft.

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WM 2010

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FAN-REISE

Mit

UND

nach Südafrika UNTERSTÜTZEN SIE DAS NATIONALTEAM LIVE VOR ORT.BEGLEITET WERDEN SIE VON EINEM STAR AUS DER SCHWEIZER FUSSBALL-SZENE. ZUDEM VERBRINGEN SIE DREI NÄCHTE IN DER LUXURIÖSEN KARIEGA GAME LODGE UND WÄHLEN AUS DREI UNTERKUNFTSMÖGLICHKEITEN AUS. Ihr Reiseprogramm

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1./2.Tag: Johannesburg/ Drakensberge 3.Tag: Drakensberge 4.Tag: Drakensberge – Durban/Umhlanga 5.Tag: Durban/Umhlanga 6.Tag: Schweiz – Spanien 7.Tag: Durban – Mthatha 8.–10.Tag: Kariega Game Reserve 11.Tag : Schweiz – Chile 12.Tag: Garden Route 13.Tag :Wilderness – Graaff Reniet 14.Tag: GraaffReniet – Bloemfontein 15.Tag: Schweiz – Honduras 16.Tag :Bloemfontein – Johannesburg 17.Tag: Zürich

17 Tage ab/bis Zürich 11.06.2010 – 27.06.2010 Preis pro Person in CHF DZ CHF 10’990 EZ CHF 14’940

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Der Basispreis ist in der Kariega Homestead Lodge (8.–10. Tag).

WM-Tickets (für alle drei Qualifikationsspiele) Kategorie 1* CHF 650 Kategorie 2* CHF 460 Ihre Vorteile Deutsch sprechende «Knecht»Reiseleitung ab/bis Schweiz, privates Wildreservat in Südafrika * Gerne besorgen wir Ihnen die Eintrittskarten für die drei Qualifikationsspiele der Schweiz zu obigen Preisen. Bearbeitungsgebühr pro Auftrag: CHF 100

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Gökhan Inler

Ottmar Hitzfeld

David Villa

Im Nationalteam feierte er sein Debüt als Captain.Doch damit nicht genug: Inlers Ziele sind viel ehrgeiziger.

Letzte Vorbereitungen: Der Nationalcoach reiste nach Südafrika, um die letzten Details für die WM 2010 zu treffen.

An der WM trifft der Torschützenkönig der EURO 08 aufdie Schweiz.In der Rubrik «Quergelegt» erfahren Sie alles zum Stürmer des FC Valencia.

Neue Ausrüstung unserer Nati Daniel Wojczewski über:

Ausgeruhte Spanier

Ein Champions-League-Final zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona wäre aus Sicht der Schweizer Fans ideal gewesen. Denn die Königsklasse kostet Kraft.Je länger beide Teams europäisch spielen,desto ausgelaugter die Spieler an derWM, so die Rechnung.Zumindest die Abwehrformation des Schweizer WM-Gegners dürfte nun topfit nach Südafrika reisen.Denn die Defensiv-Spieler inklusive Torhüter des Europameisters spielen mehrheitlich bei Real Madrid:Iker Casillas,Sergio Ramos,Raúl Albiol,Alvaro Arbeloaund Xabi Alonso – sie alle haben erstmal keine kraftraubenden englischen Wochen mehr vor sich und sind nach dem Champions-League-Aus heiss aufdas Saison-Highlight im Sommer.An Fitness sollte es auch unseren Nationalspielern nicht mangeln.Diego Benaglio,Johan Djourou und Philipp Degen sind die einzig verbliebenen WMKandidaten im Europacup.

NEBEN DEM NEUEN TRIKOT MIT DEM SCHWEIZER KREUZ LANCIERT PUMA ZUR WM 2010 AUCH EINEN NEUEN SCHUH. Puma PowerCat 1.10 Eine Besonderheit des neuen PumaSchuhs ist die seitliche Schnürung,die die Belastungen im Mittelfussbereich verringern soll und gleichzeitig die Ballkontaktfläche vergrössert.Die Rillen im Vorfussbereich verstärken den Grip am Ball und sorgen für eine kontrollierte Schussabgabe.Getragen wird der PowerCat 1.10 von Stars wie Diego Benaglio,Gigi Buffon,Nicolas Anelka und, wenn er wieder fit ist,auch von Alex Frei.

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3 Nati-Trikotszu gewinnen Sende jetzt per SMS an die Nummer 919 das Wort: ES2(90 Rappen/SMS)und Deine Trikotgrösse S - XLoder WAP-Teilnahme: win.wap.919.ch/es2(nur mit Handy möglich) Es bestehen die gleichen Gewinnchancen bei Teilnahme per SMS oder per WAP. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmeschluss: 20. April2010 Teilnahmebedingungen: www.919.ch/agb

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Gökhan Inler

Ottmar Hitzfeld

David Villa

Im Nationalteam feierte er sein Debüt als Captain.Doch damit nicht genug: Inlers Ziele sind viel ehrgeiziger.

Letzte Vorbereitungen: Der Nationalcoach reiste nach Südafrika, um die letzten Details für die WM 2010 zu treffen.

An der WM trifft der Torschützenkönig der EURO 08 aufdie Schweiz.In der Rubrik «Quergelegt» erfahren Sie alles zum Stürmer des FC Valencia.

Neue Ausrüstung unserer Nati Daniel Wojczewski über:

Ausgeruhte Spanier

Ein Champions-League-Final zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona wäre aus Sicht der Schweizer Fans ideal gewesen. Denn die Königsklasse kostet Kraft.Je länger beide Teams europäisch spielen,desto ausgelaugter die Spieler an derWM, so die Rechnung.Zumindest die Abwehrformation des Schweizer WM-Gegners dürfte nun topfit nach Südafrika reisen.Denn die Defensiv-Spieler inklusive Torhüter des Europameisters spielen mehrheitlich bei Real Madrid:Iker Casillas,Sergio Ramos,Raúl Albiol,Alvaro Arbeloaund Xabi Alonso – sie alle haben erstmal keine kraftraubenden englischen Wochen mehr vor sich und sind nach dem Champions-League-Aus heiss aufdas Saison-Highlight im Sommer.An Fitness sollte es auch unseren Nationalspielern nicht mangeln.Diego Benaglio,Johan Djourou und Philipp Degen sind die einzig verbliebenen WMKandidaten im Europacup.

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GÖKHAN INLER

Superstar

Gökhan Inler hat gut lachen: Ob bei Udinese Calcio oder im Nationalteam. Der «Sechser» ist aufdem Weg, ein absoluter Leader zu werden.Er besticht durch Klasse und Konstanz.

Inler Er hat alles, was ein Leader braucht GEGEN URUGUAY FEIERTE GÖKHAN INLER SEIN DEBÜT ALS CAPTAIN DER NATIONALMANNSCHAFT.DER 25-JÄHRIGE PRÄSENTIERTE SICH SELBSTBEWUSST UND ZIELSTREBIG.DOCH ER WILL MEHR:ER WILL IN DIE ABSOLUTE WELTSPITZE. DAS POTENZIAL DAZU HAT DER UDINE-SÖLDNERALLEMAL. TEXT:TOBIAS ERLEMANN Mehr zum Thema unter: www.inler.ch

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GÖKHAN INLER Ein echter Captain geht mit breiter Brust voran und übernimmt Verantwortung. Dass er dieser Captain sein kann, das bewies Gökhan Inler beim Länderspiel gegen Uruguay. Beim Penalty in der 29. Minute schnappte sich der 25-Jährige sofort den Ball – und hämmerte ihn unbeeindruckt in die Maschen. «Wir hatten keinen Penaltyschützen vor dem Spiel festgelegt», offenbart Inler. «Ich habe mich gut gefühlt und wollte Präsenz und Selbstbewusstsein markieren. Das ist mir ganz gut gelungen.» Sein erster Auftritt als Captain wurde von der 1:3-Pleite gegen die Südamerikaner etwas getrübt. Dass Inler nach dem Spiel als einer von wenigen wieder gute Noten und Bewertungen bekam, ist fast schon selbstverständlich. Konstanz und Disziplin zeichnen den Nationalspieler aus. Ob bei Udinese Calcio oder im Nationalteam – wenn er gebraucht wird, ist er voll da. Gerade jetzt im Abstiegskampf bei den Italienern flattern bei vielen die Nerven. Nicht so bei Inler, er treibt sein Team voran und kämpft verbissen um jeden Zentimeter Rasen. Da es womöglich die letzte Saison bei Udine sein wird und der Schweiz-Türke seine Zelte nicht mit einem Abstieg abbrechen will, steigert seinen Ehrgeiz. Auch wenn er sich bedeckt hält, die Top-Klubs stehen Schlange. «Natürlich will ich

immer vorankommen. Ich traue mir zu, bei einem Top-Klub zu spielen», gibt Inler unumwunden zu. Aber ganz nach seinem Naturell lebt er im Jetzt und Hier. «Momentan zählt für mich nur Udine. Zuletzt konnten wir uns von den Abstiegsplätzen entfernen», gibt sich Inler zuversichtlich. Mit einem Auge schielt der 25Jährige natürlich schon nach Südafrika. Für den defensiven Mittelfeldspieler wird es die erste WM sein. Bei der EURO 08 schnupperte er erste Turnierluft – die ihm sehr gut bekam. Trotz des enttäuschenden Ausscheidens in der Vorrunde zeigte Inler, dass er auf absolutem Top-Niveau mithalten kann. In der Serie A bekämpft er jede Woche die besten Offensiven der Welt. In diese Kategorie der Weltklasse-Spieler will auch der Nationalspieler vordringen. Dass er das Potenzial dazu hat – davon ist er überzeugt. Aber genauso weiss Inler, dass er sich noch weiter verbessern muss. «Ich kann noch an meiner Antrittsschnelligkeit arbeiten. Dazu muss ich in der Offensive noch mehr leisten. Ich muss Torgefahr ausstrahlen, muss mehr den entscheidenden Pass in die Spitze suchen», weiss Inler. Seit er im Sommer 2007 nach Italien wechselte, hat sich sein Markwert enorm gesteigert. Heute wird Inler auf rund 20 Millionen Euro taxiert. So

buhlte schon mehrfach Arsenal-Coach Arsène Wenger um den Schweizer. Deie AC Milan klopfte bereits an, Scouts vom FC Bayern und vielen englischen Vereinen sassen auf der Tribüne. Nervös wird Inler dadurch nicht. «Es ist doch schön, wenn sich andere für dich interessieren. Während eines Spiels lasse ich mich davon aber nicht beeinflussen.» Und genau diese mentale Stärke ist für eine Weltkarriere unablässlich. Dass Hitzfeld voll auf Inler baut, bewies er mit dessen Nominierung zum Captain. Für den Schweiz-Türken eine Bestätigung seiner Leistung – auch ein Signal, noch mehr Verantwortung zu übernehmen. «Ich bin noch auf dem Weg, ein absoluter Leader zu werden. Ich arbeite daran, noch mehr Verantwortung zu übernehmen.» Wenn diese Arbeit dann in solchen Szenen wie dem Penalty gegen Uruguay endet, wird nicht nur Hitzfeld zufrieden sein. Denn dann hat die Schweiz schon für die Nach-FreiÄra vorgesorgt: mit Inler als neuem Captain und absolutem Leader …

WM 2010

Vita Gökhan Inler wurde am 27. Juni 1984 in Olten geboren. Sein Einstand im ProfiFussball verlief wenig verheissungsvoll. Beim FC Basel verkannte man sein Talent. Erst nach seinem Wechsel zum FC Aarau 2004 schnupperte er erste Axpo- SuperLeague-Luft. Dann ging es stetig bergauf. Im Januar 2006 folgte sein Transfer zum FC Zürich. Innert anderthalb Jahren feierte Inler zwei Meistertitel. Im Sommer 2007 wechselte er nach Udinese Calcio.

Captain

Die Captain-Binde passt dem defensiven Mittelfeldspieler wie angegossen.

Vertrauen

Ottmar Hitzfeld schenkt Inler das Vertrauen.

Udinese Calcio

Inler wird von vielen Top-Klubs umworben.

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WM-VORBEREITUNG

Auf nach Südafrika!

TEXT: EVA TEDESCO

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Stunden

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Johannesburg bei Temperaturen, die auch mal minus fünf Grad Celsius sein können (in der Grafik sind die Durchschnittswerte ersichtlich).

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Frieren im Juni An der WM werden unsere Nationalspieler das sommerliche JuniWetter Europas vermissen. Wie die Grafik (r.) zeigt, sind in Südafrika Temperaturen bis minus fünf Grad Celsius möglich. Deshalb werden in den Materialcontainer Mützen und Kappen eingepackt.

Regenmenge

MÜTZEN UND KAPPEN FÜR DIE WM IN SÜDAFRIKA Mitte April geht der erste Materialcontainer per Schiff auf die Reise nach Südafrika. «Mit Winterausrüstung, wohlgemerkt», erklärt Peter Stadelmann, Delegierter des Nationalteams. Da Südafrika auf der südlichen Erdhalbkugel liegt, ist dort immer genau die entgegengesetzte Jahreszeit wie bei uns in Europa. Wenn unsere technische Delegation mit 23 Spielern und 24 Staff-Mitgliedern im Juni bei sommerlichen Temperaturen in den Flieger Richtung Südafrika steigt, landet sie elf Stunden später im winterlichen

Temperatur °C

DIE PLANUNGEN UND VORBEREITUNGEN FÜR DIE WM GEHEN LANGSAM IN DIE SCHLUSSPHASE. OTTMAR HITZFELD INSPIZIERTE SCHON DAS HOTEL UND DIE TRAININGSPLÄTZE.

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für die Spielerfrauen an,bisher ist das Feedback aber gering.Zum einen spielt der Sicherheitsfaktor eine Rolle,zum anderen ist die lange Reise nicht kostengünstig.

In diesem Raum werden unsere NatiSpieler sich die Zeit vertreiben. WOHLFÜHL-OASE FÜR DIE SPIELER – AUCH OHNE FAMILIE Ein «Vorausdetachement» wird bereitsvor der offiziellen Delegation nach Südafrika reisen,damitalles erledigt ist,wenndie Spielereintreffen:Der Rasen muss in einem Top-Zustand sein,die Garderoben müssen vergrössert werden,und man muss fürHygienesorgen.Zudem mussdie Crewsich vergewissern,dass MedienundSpieler uneingeschränkten Internetzugang haben.Da der Aufenthalt sich über Wochen ausdehnen kann und die Spieler ohne Familie und Freunde auskommen müssen,sorgt der Verband auch für eine abwechslungs-

MÜHSAME REISEPLANUNG Zur 47-köpfigen Delegation werden auch zwei Betreuer der FIFA zu den Schweizern stossen.Einer wird den SFV-Sicherheits-Boss Ueli Pfister unterstützen,der andere kommt als Teambegleiter mit – und muss beispielsweise die Inlandflügeorganisieren.Die weiten Distanzen zwischen den Spielortenstellte eine grosseHerausforderung dar.Trainer Ottmar Hitzfeld braucht für die WMfitte Spieler.Doch Johannesburg liegt 1700 Meter über Meer, Nelson Mandel Bayund Durban nur auf8 Meter.Das ist ein Problem: «Die FIFAplantefür die Reise zwischen den Spielstätten nur einen Tag

Schweizer Quartier Vanderbijlpark

Rustenburg

Polokwane Pretoria Nelspruit Johannesburg

1700 m ü. M. 597 km

1700 km Bloemfontein 1400 m ü. M.

LESOTHO

SOUTH AFRICA 635 km

SWAZILAND

Durban 8 m ü. M.

927 km

ein», so Stadelmann, «für die optimale Anpassung Cape Town braucht man aber Nelson Mandela Bay zwei Tage.» Deshalb 8 m ü. M. reiche Freizeitgestaltung. wird das Team an der WM Zwar bietet der SFV zusammen mit auch 48 Stunden vor dem Spiel anTravelclub,der von der FIFA die reisen.Die ReisenachBloemfontein offiziellen Rechte an geführten Reiauf1400 Meter ü.M.ist weniger sen an der WM hat,ein Programm problematisch,einReisetag reicht.


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WM-VORBEREITUNG VIELGELDFÜRDENERFOLG «Hitzfeld arbeitet sehr strukturiert, organisiertund detailliert»,so Stadelmann,«das Programm für die Vorbereitung und dieGruppenspiele steht heute schon fest.» Hitzfeld ist auch einer,der jede Möglichkeit der Wissenschaft zu Verbesserungen optimal nutzen will und deshalb auch viel Wert aufdieDetailslegt. Solcher Aufwand und so viel Professionalität kostet.Zuden rund acht Millionen Franken Prämien für die Qualifikation zahlt die FIFAjedem WM-Land eine Million Dollar zusätzlich aus.DieseSumme investiert der SFV in die Kosten für die Trainingslager etc.«Bis und mit dem Antreten in Südafrika ist alles bezahlt»,erklärtStadelmann,«in Südafrika läuft der Wecker aber neu.» Damit sind die Prämien angesprochen,die der SFV je nach Erfolg an die Spieler bezahlen muss. KILOWEISENATIONALTRIKOTS Wenn Mitte April der erste Materialcontainer per Schiffnach Südafrika verfrachtet wird,haben die Materialwarte Martin Suter und Franz Pfluger,derfür die WM extra von der U21 aufgeboten wurde,einen grossen Teil ihre Arbeit erledigt: FünfTrainingssätze mit und vier Sätze ohne Werbung,16 Set Spiel-Ausrüstungen (Match- Leibchen,Hosen und Stulpen) mit einem Gesamtgewicht von rund vier Tonnen mussten in die riesigen Alu-Kisten gepackt werden.Egal ob XXL,L oder M: Suter kennt die Konfektionsgrösse seiner «Pappenheimer» auswendig. Der logistische Aufwand ist analog zu dem an der WM 2006.Mit dem Unterschied,dass Südafrika nicht wie Deutschland in der Nachbarschaft liegt,wo man Vergessenes schnell aus der Heimat nachliefern lassen kann.Deshalb begannen die ersten Vorbereitungen in Sachen Logistik bereits kurz nach der Qualifikation,eine zweite Phase nach der Gruppenauslosung im Dezember 2009.Die Planung endete vor und während des Zusammenzuges zum Testspiel gegen Uruguay im «Säntispark» in Abtwil.Die Verantwortlichen der einzelnen «Ressorts» mussten ihre Listen mit dem benötigten Material abgeben,das Mitte

Materialwart Martin Suter musste bereits rund vier Tonnen Material für die WM packen.

April ins Team Base Camp,wie das Hotel Emerald Resort in Johannesburg bezeichnet wird,aufdie Reise geht.«Jeder musste aus seinem Bereich vor allem jenes Material angeben,das zusätzlich mitkommen muss»,erklärt Stadelmann.Darunter gehört auch spezielles Trainingsmaterial wie Schläuche,kleine Tore und Hürden für das Sprungtraining, die Konditionstrainer Zvonko Komes für den Fitnessbereich braucht. NATI-ÄRZTE IMEINSATZ Auch die medizinische Abteilung musste rechtzeitig ihre Liste bereitstellen.«Denn die Medikamentenliste musste zuerst von der FIFA abgesegnet werden»,sagt Stadelmann,«denn hier kommen noch der Doping-Aspekt und vor allem die Einfuhrmodalitäten dazu.So musste Team-Arzt Roland Grossen,der in Südafrika von Dr. Cuno Wetzel unterstützt wird,alle Medikamente genauestens mit der DopingmittelListe abgleichen und alle Mittel peinlichst genau angeben.» Wobei Stadelmann lachend anführt:«Wir führen lediglich herkömmliche und bekannte Medikamente mit.»

Roland Grossen, Team-Arzt des Nationalteams, pflegt Philippe Senderos.

WM 2010

DER NATI-KOCHWEISS,WAS UNSERESTARSMÖGEN Seit Jahren begleitet Emil Bolli,Chef de Cuisine des Hotels Bern,das Nationalteam an Auswärtsspiele.In Südafrika nimmt der Küchenchef erstmals Verstärkung mit:Tochter Manuela wird ihn unterstützen.Mit im Team–aber an der WM nicht vor Ort – ist Ernährungsberater Christoph Mannhart.Entscheidend für die Kickerist,dass sie die richtige und vor allem gewohnte Nahrungbekommen.Deshalb nimmt Bolli auch Gewürze aller Art,Birchermüesli-Mischung,Schokolade,Bouillonpaste,Bratensauce und Hörnli mit.Im Dezember nahm der Koch persönlich die Küche im «Emerald Resort» in Augenschein und fand zwar keine topmoderne,aber eine Nati-Koch Emil Bolli hat in Südafrika zwar keine topmoderne Küche (u.) vorgefunen – ist aber trotzdem happy.

ausreichende Ausstattung vor.Nötig waren einzig Verbesserungen in den Kühlräumen.Zudem kundschaftete Bolli in Vanderbijlpark auch die Einkaufsmöglichkeiten aus und traf Philip Loosli,den er per Zufall zuvor an der Fachmesse Igeho in Basel kennenlernte. Ein Glückstreffen:Loosli importiert Scampi aus Südafrika.Die Frau von Looslis Vater,der die Meeresfrüchte exportiert,vertreibt Fleisch des Metzgers Beat Reichmuth.Der Schwyzer betreibt in Kapstadt eine Grossmetzgerei und kommt aus Seewen im Kanton Schwyz – dem Dorf,in dem auch Bolli aufgewachsen war.So konnte Loosli unserem Nati-Koch Tipps weitergeben. Früchte und Gemüse seien einwandfrei,konnte Bolli dem SFV Rückmeldung machen.Einzig Fisch in der nötigen Qualität sei schwer zu beschaffen.

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Buff Der Leader im Mittelfeld an der U17-Weltmeisterschaft SEIT ANFANG JAHR TRAINIERT DER 17-JÄHRIGE OLIVER BUFF IN DER ERSTEN MANNSCHAFT DES FC ZÜRICH – UND SAMMELT IN DER U21 DER ZÜRCHER WERTVOLLE ERFAHRUNGEN.

r-Team

meiste Das Welt

TEXT:MARCO PLANAS

So läuft’s unseren Weltmeistern Sead Hajrovic Wurde Anfang März zum Sportler des Jahres im Kanton Aargau gewählt.Hajrovic ist damit der erste Mannschaftssportler,der diesen Titel erhielt. Nassim Ben Khalifa Der Stürmer erhält immer mehr Spielminuten bei den Grasshoppers. Nach einer Verletzungspause wurde er gegen Aarau in der 89., gegen St.Gallen in der 62.und gegen Sion bereits in der 37. Minute eingewechselt.Gegen Sion erzielte er zudem den vorentscheidenden Treffer zum 1:0. Pajtim Kasami Der defensive Mittelfeldspieler kam in den ersten Spielen der Rückrunde für die AC Bellinzona noch nicht zum Einsatz.

Es läuft die 61.Minute im Viertelfinal der U17-Weltmeisterschaft zwischen der Schweiz und Italien.Dann kommt der grosse Moment des FCZSpielers Oliver Buff.Nach einem Eckball haut er von der Strafraumgrenze den Ball ins gegnerische Netz– und die Schweiz qualifiziert sich für das WM-Halbfinal.«Neben dem Titelgewinn gehört dieser spielentscheidende Treffer natürlich zu meinen persönlichen Highlights», erinnert sich der 17-Jährige aus Geroldswil. Die Zeit in Nigeria hat ihn aber nicht nur aufder sportlichen Ebene geprägt.Besonders beeindruckt haben ihn die Menschen in Nigeria, die trotz der Armut eine einzigartige Lebensfreude ausstrahlten.Diese Erfahrungen seien für ihn ebenso wichtig gewesen wie diejenigen auf dem Fussballplatz.

Bruno Martignoni Der Abwehrspieler stand für seinen FC Locarno in der Rückrunde sowohl gegen Stade Nyonnais (1:1) als auch gegen Servette Genf(3:0) in der Startformation. Frederic Veseli Der Verteidiger hatmit den U18Junioren von Manchester City einen Lauf.Mit Veseli als Stammspieler gewann Manchester City gegen Crewe Alexandra,Blackburn Rovers und Derby County zuletzt dreimal in Folge. Charyl Chappuis und Raphael Spiegel Beide standenzum Auftakt der Rückrunde in der ersten Liga in der Stammformation von GCsU21.Gegen BSC Old Boys spielten sie 0:0.

Die Liebe zum runden Leder entfachte sich bei Buff(oben,rotes Trikot) schon sehr früh.Bereits mit vier Jahren kickte er für den FC Schlieren,danach für den FC Geroldswil und seit fünfJahren für den FC Zürich. «Ich hätte auch zu GC wechseln können,aber mein Herz gehört seit eh und je dem FCZ»,erklärt Buffseinen Wechsel.Angefangen hat er übrigens nicht als Mittelfeldspieler,

sondern als Goalie.Ziemlich schnell wurde jedoch klar,dass Buffmit seiner Spielübersicht dem Team im Mittelfeld mehr helfen kann.Dies bewies er auch an der U17-Weltmeisterschaft eindrücklich.«Meine Aufgabe in Nigeria war es unter anderem,die Defensivarbeit der Mannschaft zu koordinieren. Dadurch konnte ich eine Leaderrolle innerhalb des Teams übernehmen», erinnert sich Buffstolz. Seit Anfang Jahr trainiert der Juniorenweltmeister (unten,weisses Trikot) mit der 1.Mannschaft des FC Zürich.Bis es dort für einen Einsatz reicht,sammelt er

bei der U21 des FCZ in der 1.Liga wertvolle Erfahrungen.«Im Fussball geht alles sehr schnell.Ich kann heute noch nicht sagen,wann ich zum ersten Mal in der Axpo Super League eingesetzt werde.Aber wenn ich diese Chance bekomme,werde ich sie auch nutzen»,gibt sich Buff kämpferisch.Neben der sportlichen Laufbahn absolviert der Mittelfeldspieler die «United School of Sports»,eine Art KV-Lehre für Spitzensportler.Bleibt ihm neben dem Lernen und dem Training ein wenig Freizeit,verbringt er diese sehr gerne mit seiner Familie und mit seinen Kollegen oder im Kino.

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Traumkarriere Natürlich träumt Oliver Buffvon einer grossen Profi-Karriere. Am liebsten würde er bei Manchester United spielen, seinem Lieblingsklub. Der Weg zu einem englischen oder spanischen Top-Klub ist allerdings noch lang. «Bevor ich mir Gedanken über meine sportliche Zukunft mache, muss ich mich beim FC Zürich beweisen», erklärt der Mittelfeldspieler. Ein frühzeitiger Wechsel ins Ausland kam für ihn deshalb nie infrage: «Darüber zerbrach ich mir eigentlich nie den Kopf. Ich will mich zuerst in der Axpo Super Leaguedurchsetzen. Erst dann werde ichneue Ziele verfolgen.»

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2005 heiratete Villa seine Sandkastenfreundin Patricia und ist heute Vater von zwei Töchtern:Zaida (4) und Olaya (1) – aufdie er sehr stolz ist.Aufseinen Fussballschuhen sinddie Anfangsbuchstaben der Namen seiner Töchter und seiner Frau aufgedruckt.Zudem ist aufdem linken Schuh die Flagge Asturiens,aufdem rechten Schuh die spanischeaufgedruckt.

Fussballschuhe mit Widmungen

Im Alter von vier Jahren brach sich David Villa den Oberschenkelknochen,bei einem Spiel seines Jugendvereins UP Langreo.Villa wurde gleich ins 20 Kilometer entfernte Krankenhaus Valle del Nalon gebracht und Dionisio Cuetos aufden OP-Tisch gelegt.«Es war eine komplizierte Fraktur.Der gebrochene Knochen lag so übereinander,dass Davids rechtes Bein um drei Zentimeter kürzer war als das linke.Ich dachte zunächst an eine Amputation»,erzählt der Artzt heute.In einer dreistündigen Operation flickte der Chirurg Villas Bein aber wieder zusammen. Nach etlichen Wochen Krankenhausaufenthalt und einem endlosen Reha-Programm begann Villa wieder mit Fussball.«Ohne die Hilfe von Cuetos wäre ich wohl Bergbauarbeiter geworden.Wie mein Vater»,sagt Villa.Und wenn auch immer der Goalgetter heute ein Tor schiesst,Cuetos bekommt es mit.«Dann rufen mich Freunde an und schreien:‹Dionisio,da war er wieder – dein kleiner Junge!›»

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Arzt als Held

WM-Gegner

DAVID VILLA

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TEXT:SANDRA PLAZA

REAL MADRID WILL IHN,BARCELONA WILL IHN UND DER FC CHELSEA WILL IHN.DAVID VILLA SPRICHT ABER NICHT ÜBER TRANSFERS.«MEIN JOB IST ES, TORE ZU SCHIESSEN»,SAGT «EL GUAJE» – UND LÄSST TATEN FOLGEN.

«VillaVilla, maravilla»

EUROSOCCER ERKLÄRT

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Sein Spitzname ist der in Asturien oft v erwendente Ausdruck «el Guaje», der Junge oder der Kleine. «Ich bekam den Namen, als ich noch sehr jung w ar und bei Sporting B spielte. Ich war dort ein kleiner und junger Wirbelwind, daher der Name», erzählt Villa und gibt zu, dass ihn dieser Name sehr stolz macht: «Ich identifiziere mich sehr mit ‹El guaje›, weil er mich an die sc hönen Jahre bei meinem Jugendklub Sporting de Gijón erinnert.» Auch heute noch ist der Nationalstürmer ein Riesen-Fan seiner asturischen ExKlubs. Als während der EURO 08 seinem Lieblingsklub der Aufstieg in die Primera Division gelang, lud Villa spontan zur Party auf sein Hotelzimmer im EM-Quartier ein. Seit der EURO 08, als er mit fünf Toren Torschützenkönig wurde, wissen auch alle, wie ihn die Fans am liebsten rufen: «Villa, Villa maravilla!» («Villa, das Wunder»).

Villa wurde in Tuilla, ein Dorf mit 1700 Einwohnern in Asturien geboren. Die männliche Bevölkerung war lange Zeit nahezu komplett im Bergbau aktiv. Villas Vater Mel war ebenfalls «minero». Die meisten Zechen sind mittlerweile geschlossen, da Bergwerksunglücke in den letzten Jahren fast schon an der Tagesordnung waren. Papa Mel erkannte früh Davids fussballerisches Talent und meldete ihn im ortsansässigen Verein an. Doch Villa bekam Probleme mit dem Trainer. Nicht weil er aufmüpfig war, sondern weil er dessen Kommentare über seinen Laufstil nic ht ertragen konnte. «Ich fühlte mich wie ein Niemand und sass gelangweilt auf der Ersatzbank. Ich wollte nur weg und mit meinen Freunden spielen», erzählt Villa. Doch sein Vater überredete ihn, es wenigstens noch eine Zeit lang zu v ersuchen. «Ohne ihn hätte ic h mit dem Fussball aufgehört, bevor ich 15 Jahre alt war. Er lehrte mich, dass man nur mit harter Arbeit etwas erreichen kann», so Villa.

Bergbau im Heimatdorf

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«El guaje», sein Übername

Villa ist sehr heima tverbunden. Wann immer es geht, besucht Villa Asturien. Zudem organisiert er jedes Jahr im Juli ein Fussballcamp für Kinder aus ärmlichen Verhältnissen und stattet sie mit Fussballschuhen und Trikots aus. Wie sein berühmter Landsmann Fernando Alonso, zweimaliger Formel-1Weltmeister, engagiert sich Villa auch für die asturische Sprache. «Katalanisch, Galizisch und Baskisch werden offiziell als Amtssprac hen anerkannt. Asturien hat es verdient, gleichberechtigt behandelt zu w erden», sagt Villa.

Politisches Engagement

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WM-CHECK

Abdi Die WM bleibt sein Traum DER SECHSFACHE INTERNATIONALE ALMEN ABDI HAT DIE WM NOCH NICHT ABGESCHRIEBEN – WEIL SEINE SPORTLICHE ZUKUNFT NUN GEREGELT IST.AB DIESEM SOMMER WIRD DER MITTELFELDSPIELER BEI UDINESE IN DER SERIE A AUFLAUFEN. TEXT:UELI ZOSS Die Betriebsamkeit während des 24-Stunden-Rennens in Le Mans im Juni wird Almen Abdi nicht mehr mitbekommen.Entweder wird er am Mittwoch,9.Juni,um 22.45 Uhr mit der Nationalmannschaft in Richtung Johannesburg abheben – oder er konzentriert sich aufseinen neuen Klub Udinese Calcio. Noch bis Ende Saison will der Mittelfeldspieler aber alles geben,um mit seinem aktuellen Klub Le Mans nicht abzusteigen.«Das Tolle an diesem halben Jahr in Le Mans ist,dass ich physisch viel weiter bin. Die Ligue 1 fordert mich vor allem körperlich,und ich bin überzeugt,Le Mans mit guten Leistungen im Abstiegskampfhelfen zu können»,erklärt der endlich wieder zufriedene Ex-FCZ-Spieler. Ein Punkt,weshalb Abdi nun doch zu Udinese geht: Der Klub unterbreitete dem Spieler dasselbe Angebot wie im Sommer 2009,als der damalige FCZ-Star mit 19 Toren und 11 Assists der beste Skorer der Axpo Super League war.«Das war ein entscheidender Vertrauensbeweis von Udinese und hat gezeigt, dass sie Almen wirklich unbedingt verpflichten wollten»,meint sein Berater Dino Lamberti.Bei seinem neuen Verein bekommt Abdi einen Top-Vertrag bis 2015.Er verdient pro Jahr 2,5 Millionen Franken brutto.Macht bei fünfJahren Laufzeit satte 12,5 Millionen Franken.Netto ist dies pro Jahr immer noch wesentlich mehr als ihm der FCZ für eine Vertragsverlängerung angeboten hat. Der Transfer zu Udinese in die Serie A war Ende der letzten Saison nicht zustande gekommen und Abdis Probleme mit seinem Stammverein wurden danach immer grösser.Für die laufende Rückrunde wechselte der beim FCZ nicht mehr erwünschte Spieler deshalb zu Le Mans.Abdi wird nach Gökhan Inler der zweite Schweizer bei Udinese sein,falls Inler im Sommer nicht bei einem noch grösseren Klub landet. Lamberti,der auch den 34-fachen Internationalen betreut,liess schon durchblicken,dass dies der Fall sein könnte. Bis Ende Saison gilt für Abdi ausserdem:«Ich hoffe,dass mir ein paar Tore gelingen und ich noch aufden WM-Zug aufspringen kann.Die WM in Südafrika zu spielen – das ist noch immer mein grosser Traum!»

Heiss aufdie WM

Im April 2009 liefAlmen Abdi das letzte Mal im Nationaltrikot auf. Trotzdem: Er hat immer noch Hoffnung, an der WM in Südafrika mit von der Partie zu sein.

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WM-CHECK

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Unsere Söldner unter der Lupe ES FEHLEN WENIGER ALS 100 TAGE BIS ZUR WM IN SÜDAFRIKA. DOCH WIE FIT SIND EIGENTLICH UNSERE NATIONALSPIELER? EUROSOCCER NIMMT DIE SCHWEIZER SÖLDNER IN EUROPAS TOP-LIGEN UNTER DIE LUPE.

BUNDESLIGA Diego Benaglio (l.) ist zurück. Der WolfsburgGoalie hatte sich einem operativen Eingriff im Knie unterziehen müssen. Der Ostschweizer Marvin Hitz ersetzte den Nati-Keeper während dessen Zwangspause hervorragend. Der Meister eilte mit Hitz von Sieg zu Sieg. Das erst 22-Jährige war von Winterthur in die VW-Stadt gekommen. Christoph Spycher und Pirmin Schwegler büssten mit Eintracht Frankfurt im Kampf um einen Platz im Europacup an Terrain ein. Mario Eggimann (Hannover) und die beiden HerthaSpieler Steve von Bergen (Bild) sowie Fabian Lustenberger stehen im Abstiegskampf mit dem Rücken zur Wand. Auch die Zukunft der beiden Schweizer in Berlin ist ungewiss. In der Offensive sind Eren Derdiyok in Leverkusen und Albert Bunjaku in Nürnberg in Top-Form. Dies beweisen sie mit regelmässigen Toren. Tranquillo Barnetta gelang beim 4:2 für Bayer gegen den HSV sein zehnter Assist. Daniel Gygax hat nicht einmal mehr seinen Platz im Aufgebot von Nürnberg auf sicher.

PREMIER LEAGUE Philipp Degen fristet bei Liverpool wieder einmal vor allem ein Reservistendasein. Good News gibt es dafür von Philippe Senderos (Bild). Der Nati-Haudegen musste beim Europa-LeagueSpiel seines FC Everton bei Sporting Lissabon mit Kniebeschwerden raus. Darauf kassierte Everton drei Tore und schied aus. Der Genfer gab in der Folge auch für den Test mit der Nati gegen Uruguay (1:3) Forfait. Jetzt ist er

aber wieder genesen. Johan Djourou (Bild) ist hingegen noch nicht topfit und kommt bei Arsenal nicht vom Fleck. Valon Behrami gehört bei West Ham United weiterhin zu den Leistungsträgern im Team.

SERIE A Lazio Rom steckt weiterhin in grossen Schwierigkeiten. Der Traditionsklub stolpert durch die Serie A und befindet sich in akuter Abstiegsgefahr. Der sonst so zuverlässige Stephan Lichtsteiner (Bild) war zwischenzeitlich nur Ersatz. Reto Ziegler ist bei Sampdoria Genua ein sicherer Wert, Teamkollegen Marco Padalino gehört nicht zur Stammelf. Für Gökhan Inler (Bild) ist bei Udine weiterhin ein wichtiger Akteur im Team und in Top-Form. Blerim Dzemaili (Bild) fällt wegen seiner Knieverletzung weiterhin noch mehrere Wochen aus. Alain Nef steht beim Serie-B-Klub Triestina regelmässig im Einsatz.

LIGUE 1 Stéphane Grichting (Bild) kann mit Auxerre weiterhin von der Champions League träumen. Gelson Fernandes steckt mit St-Etienne mitten im Abstiegskampf wie auch Almen Abdi mit Le Mans (siehe Text links).

EREDIVISIE Verabschiedet sich Goalgetter Blaise Nkufo vor seinem Wechsel über den grossen Teich in die Major League Soccer zu Seattle Sounders mit dem Meistertitel von Twente Enschede? Sein langjähriger Klub hält gegen die Prominenz von Ajax und Eindhoven im Rennen um Platz 1 mit.

PRIMERA DIVISION Fabio Coltorti behauptet sich im Tor von Santander und blieb beim 0:0 gegen Saragossa ohne Gegentor. Der achtfache Internationale ist in Form.

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Das grosse Rennen um die Final-Teilnahme

DIE COCA-COLA JUNIOR LEAGUE STARTET IN DIE RÜCKRUNDE.DAS GROSSE ZIEL DER JUNIOREN-TEAMS IST DAS FINAL-TURNIER UM DIE SCHWEIZER MEISTERSCHAFT IN BASEL.FÜR DIE MEISTER 2009 ZÄHLT DORT NUR DIE TITELVERTEIDIGUNG. Titelverteidiger A-Junioren: SC Kriens

Titelverteidiger C-Junioren: Team Seetal Titelverteidiger B-Junioren: Old Boys Basel

Wenn Anil Kumar ans letztjährige Final der Coca-Cola Junior League zurückdenkt,kommt er in Wallungen.«Die Schweizer Meisterschaft zu gewinnen war sicherlich ein Highlight meiner Trainer-Karriere»,sagt der Coach der B-Junioren der Old Boys Basel. Vom 26.bis 27.Juni 2010 tritt Kumar mit seinem Team zur Titelverteidigung an.An diesen zwei Tagen messen sich aufder Basler Schützenmatte die besten Schweizer Mannschaften der A-,B- und CJunioren und spielen um die offiziellen Schweizer Meistertitel. Als Turnier-Organisator sind die B-Junioren der Old Boys das einzi-

Die Stars von morgen

ge Team,das als Teilnehmer des Final-Turniers bereits feststeht.Das restliche Teilnehmerfeld setzt sich aus den jeweiligen Gruppensiegern der Frühjahrsrunde der Coca-Cola Junior League zusammen,die am 20.März den Spielbetrieb aufnahm. Laut Old-Boys-Coach Kumar ist die feststehende Qualifikation kein Grund,es in der Meisterschaft langsam angehen zu lassen. «Natürlich muss das Ziel Ende Juni die Titelverteidigung sein,aber auch in der Coca-Cola Junior League wollen wir immer einen Platz unter den ersten drei erreichen.» Die Herbstrunde beendete die

Kumar-Elfaufdem 2.Platz hinter RegioGrenchen. Beim SC Kriens,dem Titelverteidiger bei den A-Junioren,liefdie Winter-Vorbereitung nach Mass. Der SCK-Nachwuchs wurde im Februar Innerschweizer Hallenmeister. Das Team Seetal hingegen,amtierender C-Junioren-Meister,beendete die Vorrunde nur aufPlatz 4.

Lieblings-Serie? «2and a halfmen» Lieblings-Essen? Mamas Küche LieblingsKlamottenmarke? La Martina LieblingsSchauspieler? Al Pacino

Auch in der Frühjahrsrunde der Coca-Cola Junior League sind die Highlights von je drei Spielen pro Spieltag unter www. football.ch abrufbar.

Flavio Rüedi will Ende Juni in Basel den Schweizer Meistertitel der B-Junioren verteidigen.Bis es soweit ist,hat der Mittelfeldspieler noch die Frühjahrsrunde der Coca-Cola Junior League vor sich.

Flavio Rüedi (17), Old Boys Basel Was machen Sie als Erstes,wenn Sie volljährig werden? Ins Casino gehen, Autoprüfung Was würden Sie machen,wenn Sie eine Million Franken im Lotto gewinnen? DreiWochen Karibik

VideoHighlights

Traum-Auto? Audi S5 Lieblings-Musiker? Michael Jackson Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen? Friedrich Dürrenmatts «Das Versprechen» Lieblings-Klub? FC Barcelona

Vorbilder? Lionel Messi,Xavi Welches Model würden Sie gerne mal treffen? Adriana Lima Haben Sie Rituale vor der Spiel? Ich versuche,eine gesunde Aggressivität aufzubauen

PRESENTED BY

Ihr grösster Sieg? Gewinn des Nike Premier Cups in Lodz Was schätzen Sie an einem Mitspieler? Das Vertrauen bei der Ballübergabe Ein Leben ohne Fussball wäre... Kein richtiges Leben


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WM 2010

19.03.2010

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LIVE AUS SÜDAFRIKA

Südafrika weint nach der Verletzung von Beckham DREI MONATE VOR DER WELTMEISTERSCHAFT 2010 IST SÜDAFRIKA IM FUSSBALL-FIEBER.ANDY POSNER,LIVE-REPORTER VON EURO SOCCER VOR ORT, ERZÄHLT,WIE SEHR DIE VERLETZUNG VOM ENGLISCHEN NATIONALSPIELER DAVID BECKHAM DIE BEVÖLKERUNG SCHOCKIERTE. TEXT:ANDY POSNER Die erste traurige Nachricht der noch nicht gestarteten Weltmeisterschaftist die Verletzungsmeldung von David Beckham.Die Nachricht, dass der Superstar von AC Milan in Südafrika nicht mit dem englischen Team dabei sein wird,machte die südafrikanische Bevölkerung richtig traurig. Denn «Becks» ist beliebt:Als der Engländer im Dezember an die WM-Auslosung nach Cape Town kam,Kinder in Townships besuchte und mit ihnen Fussball spielte,war seine Beliebtheit überall in der Bevölkerung zu spüren.Mehr noch:

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April 2010

Die Südafrikaner verehren Beckham. Als der34-Jährige beim Champions-League-Duell AC Milan gegen Manchester United verletzt das Spielfeldverliessund die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte, applaudierten sogar die Zuschauer bei den öffentlichen Übertragungen in allenLokalenSüdafrikas.Die vielerorts übliche Happy-Hour wurde vereinzelt sogar um eine halbe Stunde verlängert.Der englische Klub-Fussball und die Champions League verzeichnet,nur wenige Monate vor dem Riesenevent in der noch junge Regenbogen-Nation,

Beckham-Fieber

Die Südafrikaner lieben den europäischen Fussball. Vorallem David Beckham ist im WM-Land ein Idol. Umso grösser die Enttäuschung, als der Star sich in einer ChampionsLeague-Partie verletzte. An der WM wird «Becks» wohl nicht dabei sein.

noch immer mehr Beliebtheit als die Nationale Premier Soccer League. Dort führt Supersport United die Liga an.Dicht gefolgtvon den Mamelodi Sundowns und den Kaizer Chiefs.Diese wiederum sind sogar in Europa bekannt,aber auch nur dem Namen nach,weil eine Rockband aus dem englischen Leeds den Namen übernommen hat und mit ihrem Song «RubyRuby Ruby»auch das OpenAir im Sittertobel in St.Gallen zum Kochen brachte.


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LIVE AUS SÜDAFRIKA Die südafrikanische Nationalmannschaft «Bafana Bafana» (übersetzt «Die Jungs», die weibliche Variante trägt den Spitznamen «Banyana Banyana», vermochte in ihren letzten Testspielen nur mittelmässig zu überzeugen. Doch wenn der südafrikanische Trainer Carlos Alberto Parreira sein Versprechen einlöst, wird am 11. Juni ein brasilianischafrikanischer Zauber-Fussball die Fans auf den Rängen begeistern – und keine Buhrufe erklingen. Apropos Buhrufe: Falls ein gross gewachsener, glatzköpfiger Abwehrdirigent der «Bafana Bafana» den Ball hat, wundern Sie sich nicht, wenn dieser ständig ausgebuht wird – doch dem ist nicht so: Die Rufe sind lediglich Respekt zollende, ehrfürchtige Rufe des Publikums für Matthew Booth. Südafrika rückt wegen der Weltmeisterschaft weltweit immer mehr in das Zentrum der Berichterstattung. Im Gegenzug wird auf den vier Kanälen des öffentlich zugänglichen Fernsehens etwas mehr vom Geschehen in Europa berichtet. Trotzdem ist die ZweiKlassen-Gesellschaft – jene ohne und die mit einer digitalen TV-Versorgung – zu spüren: Viele Informationen bleiben den «normalen» Fernsehzuschauern immer noch vorenthalten und sind

WM 2010

allenfalls noch in den Minibus-Taxis zu verfolgen. Und genau diese Taxis werden auch während der WM ein Thema sein. Das Transport-System in Südafrika ist immer noch sehr unsicher, die direkten Rapid-Bus-Verbindungen sind in Cape Town noch lange nicht komplettiert und jene in Johannesburg Gegenstand vieler Auseinandersetzungen mit den Minibus-Taxi-Vereinigungen. Ebenfalls ein Problem könnte die heikle Situation mit der ElektrizitätsVersorgung während der Wintermonate sein – erst recht, weil die Weltmeisterschaft in der kältesten Zeit des Jahres stattfindet. Auch wenn man bedenkt, dass es bereits im Sommer Stromausfälle gab, als bei der Hitze alle Klimanlagen auf Hochtouren liefen. Es ist also nicht verwunderlich, dass sich manche Leute Sorgen machen, die während des Grossereignisses im Juni einen plötzlichen Stromausfall befürchten. Die nun prognostizierte Preiserhöhung von 30 Prozent der Escom, Hauptversorger des Stroms in Südafrika, wird nicht nur als gesteigerte Einnahmequelle betrachtet, vielerorts wird auch gemutmasst, dass man damit auch auf eine Reduzierung des Verbrauches abzielt. Die vielen Stromdiebe wird dies aber nicht kümmern, und auch die von den Strom-Importeuren der umgebenden Staaten zugesicherten Reserven werden nicht ernst genommen, da normalerweise Südafrika die Nachbarstaaten unterstützt. Ebenfalls nicht bereinigt sind die vielen Sicherheitsfragen, die leicht gesunkene Kriminalitäts-Rate ist noch zu hoch und die Konzepte zur Behebung finden bei der Bevölkerung keinen Anklang. So wurde bei der Auslosung am Dezember um zwei Uhr morgens die Vergnügungsmeile Longstreet auf einen Schlag geräumt. Die rund 50 000 Personen mussten sofort die Strasse verlassen.

Boooooooooooooo ooooooooooooooooo oooooooooth!

Südafrika live

Falls die WMBesucher ein Spiel des südafrikanischen Teams besuchen und sich wundern, weshalb die Fans die eigenen Spieler ausbuhen: Dem ist nicht so. Buhrufe gelten einzig Matthew Booth (o.), dem Verteidiger mit dem zweideutigen Nachnamen. Viel mehr sollten sich ausländische Fans auf Strom- (r.) und Verkehrsprobleme (o.) einstellen.

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TOP-LIGEN

TOP-LIGEN Sandra Plaza über:

Die italienischen Top-Klubs

In den europäischen Wettbewerben dominierten in den letzten Jahren vor allem die englischen und spanischen Klubs.Dieses Jahr warfInter Mailand den FC Chelsea aus der Königsklasse – ein Highlight.Wenig beeindruckt von dieser Leistung zeigte sich Marcello Lippi.Der italienische Nationalcoach beklagte sich,dass beim 1:0-Sieg Marco Materazzi als einziger Italiener im Einsatz war.Für Lippi sind daher weder Inter noch die ACMilan echte italienische Teams.Dafür seien die Mannschaften nicht genügend in den italienischen Fussball eingebettet.Um das Nationalteam macht sich Lippi aber keine Sorgen: In den Top-Teams gebe es zwar weniger Italiener,das sei in der Premier League und der Primera División aber nicht anders.Dafür sei die Basis umso breiter: «Italienischer Fussball,das sind Palermo,Cagliari,Genua und Chievo.Diese Teams spielen ebenso guten Fussball wie unsere Squadra Azzurra.» Das muss Lippi nur noch an der WM 2010 beweisen.

adidas Finale Madrid Welche Teams am Final der Champions League im Santiago Bernabéu gegeneinander antreten werden, steht noch nicht fest. Vorgestellt hat adidas aber bereits den Final-Ball. Das Design des Balls symbolisiert die zehn letzten Endspiele der Champions League, wobei für jede der zehn Höhepunkte ein exklusives Motiv in jedem der insgesamt zehn vergoldeten Sterne zu finden ist. Die rote Umrandung eines jeden Sterns ist ein Verweis aufdie spanische Fahne, während der Rest des Balles weiss ist. Weiss ist die Farbe von Madrid, wo am 22. Mai das Finale ausgetragen wird.

Ramona Bachmann Die beste Schweizer Fussballerin erzählt EUROSOCCER im Interview,was sie von ihrer ersten Saison in der US-ProfiLiga erwartet.

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Mladen Petric

Youngster

Der Vollblutstürmer vom Hamburger SV schaffte den Sprung in die Bundesliga – dank seiner erfolgreichen Zeit bei GC und dem FC Basel.

Die neuen Messis und Ronaldos sind aufdem Weg nach oben. EUROSOCCER zeigt die Talente der europäischen Ligen (M.Reus,l.).

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TOP-LIGEN

TOP-LIGEN Sandra Plaza über:

Die italienischen Top-Klubs

In den europäischen Wettbewerben dominierten in den letzten Jahren vor allem die englischen und spanischen Klubs.Dieses Jahr warfInter Mailand den FC Chelsea aus der Königsklasse – ein Highlight.Wenig beeindruckt von dieser Leistung zeigte sich Marcello Lippi.Der italienische Nationalcoach beklagte sich,dass beim 1:0-Sieg Marco Materazzi als einziger Italiener im Einsatz war.Für Lippi sind daher weder Inter noch die ACMilan echte italienische Teams.Dafür seien die Mannschaften nicht genügend in den italienischen Fussball eingebettet.Um das Nationalteam macht sich Lippi aber keine Sorgen: In den Top-Teams gebe es zwar weniger Italiener,das sei in der Premier League und der Primera División aber nicht anders.Dafür sei die Basis umso breiter: «Italienischer Fussball,das sind Palermo,Cagliari,Genua und Chievo.Diese Teams spielen ebenso guten Fussball wie unsere Squadra Azzurra.» Das muss Lippi nur noch an der WM 2010 beweisen.

adidas Finale Madrid Welche Teams am Final der Champions League im Santiago Bernabéu gegeneinander antreten werden, steht noch nicht fest. Vorgestellt hat adidas aber bereits den Final-Ball. Das Design des Balls symbolisiert die zehn letzten Endspiele der Champions League, wobei für jede der zehn Höhepunkte ein exklusives Motiv in jedem der insgesamt zehn vergoldeten Sterne zu finden ist. Die rote Umrandung eines jeden Sterns ist ein Verweis aufdie spanische Fahne, während der Rest des Balles weiss ist. Weiss ist die Farbe von Madrid, wo am 22. Mai das Finale ausgetragen wird.

Ramona Bachmann Die beste Schweizer Fussballerin erzählt EUROSOCCER im Interview,was sie von ihrer ersten Saison in der US-ProfiLiga erwartet.

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Mladen Petric

Youngster

Der Vollblutstürmer vom Hamburger SV schaffte den Sprung in die Bundesliga – dank seiner erfolgreichen Zeit bei GC und dem FC Basel.

Die neuen Messis und Ronaldos sind aufdem Weg nach oben. EUROSOCCER zeigt die Talente der europäischen Ligen (M.Reus,l.).

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RAMONA BACHMANN

Bachmann «In verdiene so viel wie ein Schweizer U21-Spieler» FÜR NATIONALTRAINERIN BÉATRICE VON SIEBENTHAL ISTRAMONA BACHMANNDIE «BOTSCHAFTERIN DES SCHWEIZER FRAUEN-FUSSBALLS».DIE 19-JÄHRIGE ERZÄHLT EUROSOCCER,WAS SIEVON IHRERERSTEN SAISON IN DER US-PROFI-LIGA ERWARTET. TEXT:EVA TEDESCO

Ehrgeizige Ziele

2009 wurde Ramona Bachmann an der «Nacht des Schweizer Fussballs» zur besten Spielerin der Nationalmannschaft gekürt (u.). Ihr Traum ist, wie ihr Vorbild Marta auch «Weltfussballerin» zu werden. Parallelen zu Martas Karriere gibt es: «Wir haben beide jung ins Ausland gewechselt, sind beide schnell, haben einen ähnlichen Spielstil und sind sehr ehrgeizig. Ich konnte mir in unserer gemeinsamen Zeit in Schweden vieles abschauen. Aber Marta ist Marta –ich will mir einen eigenen Namen machen. In der derzeit besten Frauenliga der Welt bekomme ich jetzt die Chance dazu», so die selbstbewusste 19-jährige Stürmerin.

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Ramona Bachmann,am 11.April starten Sie mit Ihrem neuen Team Atlanta Beat Ihre erste Saison in der Woman’s Professional Soccer League.Was erwarten Sie von diesem Wechsel? Viele meiner Kolleginnen spielen in den USA und ich glaube,dass die WPS 2010 die beste Frauenliga der Welt ist.Um mich weiterzuentwickeln muss ich gegen die besten Fussballerinnen der Welt spielen. In Schweden waren Sie drei Jahre bereits bei einem Spitzenteam.Waren dort keine Fortschritte mehr möglich? Der Entscheid fiel mir nicht leicht.Ich schliefzwei Monate schlecht und habe hin und her überlegt.Mit Umeå hatten wir zuletzt eine schwache Saison,und neben dem Trainer haben auch viele meiner Kolleginnen den Klub verlassen.Das vereinfachte die Entscheidung. Seit März trainieren Sie mit den neuen Kolleginnen.Welchen Eindruck konnten Sie sich bisher machen?

In unserem Team sind sehr viele gute Spielerinnen.Von Trainer Gareth O’Sullivan habe ich schon im Vorfeld viel Gutes gehört und konnte mir im Dezember bei einem Besuch ein erstes Bild von ihm machen.Er hat viel Erfahrung,ist sehr engagiert und stellte im Winter ein starkes Team zusammen.Über die Liga kann ich nicht viel sagen,ausser dass die WPS in die zweite Saison geht und unser Präsident ambitionierte Pläne hat. Präsident T.Fitz Johnson steht auch hinter dem Stadionprojekt? Genau.Er baut extra ein Stadion für die «Beats».Soviel ich weiss,hat er eine lange Vergangenheit beim Militär und war ein sehr erfolgreicher Unter-

nehmer.Er ist steinreich und hat in Kennesaw ein altes Militärgelände gekauft,aufdem nun ein Stadion für 16,5 Millionen Dollar und mit einem Fassungsvermögen für 8300 Zuschauer entsteht.Es ist,und daraufist man in Atlanta besonders stolz,das erste Stadion weltweit,dass speziell für den Frauen-Fussball gebaut wird. Wann werden die «Beats» das Stadion beziehen? Die Eröffnung soll bereits in diesem Sommer sein.Und ich freue mich,vor so vielen Zuschauern zu spielen.Ich habe gehört,dass die durchschnittliche Zuschauerzahl bei 5000 liegen soll. Weshalb hat der Frauen-Fussball in den USA einen so viel grösseren Stellenwert als in der Schweiz? Das liegt sicher nicht am Verband,dass es in der Schweiz nicht so ist.Der SFV unternimmt einiges für uns Frauen und ist stets bemüht,Aufmerksamkeit auf die Frauenteams zu lenken.Von den Medien kommt da schon viel weniger. Im SF können wir schon über eine Zusammenfassung froh sein.Aber es liegt auch an uns selber.Wenn wir keinen Erfolg haben,können wir uns auch nicht über mangelnden Stellenwert beklagen.So nahmen wir mit der Nationalmannschaft noch nie an einem grossen Turnier teil.Das wäre aber sehr wichtig,um mehr Ansehen zu erhalten. Und vor allem müssen wir aufhören, Männer und Frauen miteinander zu vergleichen – das gilt für jede Sportart. Ich glaube,dass wir Frauen technisch nicht schlechter sind,aber athletisch sind wir Männern immer unterlegen. Sie brachen ihre Lehre für den Fussball ab.Hatten Sie nie Bedenken?


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US-Frauen-Fussball mit Schweizer Beteiligung Nein. Ich unterschrieb in Amerika einen Profi-Vertrag, der ungefähr dem entspricht, was ein U21-Spieler in der Schweiz bekommt. Dafür kann ich das tun, was ich am besten kann – Fussball spielen! Dafür mussten Sie früh ihr Elternhaus verlassen und ins Ausland gehen ... In der Schweiz wäre so eine Laufbahn unmöglich. Zwar verbesserten sich die Verhältnisse, seit es Ausbildungszentren wie Huttwil gibt. AuchVereine wie GC, FCZ und Basel bekannten sich mittlerweile zu ihren Frauenteams. Aber wenn eine Spielerin noch hundert Prozent zur Arbeit gehen muss neben dem Sport, wird es für uns Schweizerinnen sehr schwierig, international zu bestehen. Ihre internationale Karriere bei der Nati sehen Sie mit dem Wechsel in die USA nicht gefährdet? Es wird nicht einfach und ich kann nicht für jedes Testspiel anreisen, aber bei den Qualifikationsspielen bin ich dabei. Das ist mit Nationaltrainerin Béa von Siebenthal so abgesprochen. Klar hätte sie es lieber gesehen, wenn ich nicht nach Atlanta gewechselt wäre, aber sie kann mich zu hundert Prozent verstehen. Und der Erfolg in den Länderspielen ist für mich ja auch wichtig. Um Ihrem Ziel «Weltfussballerin» zu werden, näherzukommen? Ja klar. Ich will «Weltfussballerin» werden und mit Marta oder Mia Hamm auf einer Liste stehen … Für eine Schweizerin ist das eine überaus selbstbewusste Aussage. Männliche Kollegen wurden durch solche Statements auch schon als arrogant abgestempelt. Das kenne ich, seit ich vierzehn Jahre alt war, denn man hat auch mir diverse Male vorgeworfen, arrogant zu sein. Aber ich sage, was ich denke. Ich will immer die Beste sein – und das bringt mich weiter. Ich habe Vertrauen in mein Können und nenne das nicht Arroganz, sondern Selbstbewusstsein. Wenn ich mir dauernd sagen würde «ich lueg emol», kann ich genausogut aufhören. Wenn ich sicher wäre, dass ich das Potenzial nicht hätte, würde ich solche Dinge auch nicht einfach raushauen. Und wieso soll ich es dann nicht auch sagen, wenn es in mir ist?

Nationalteam

Seit Juni 2007 spielt Ramona Bachmann in der Nationalmannschaft. In Zukunft wird die 19-Jährige aber nicht mehr für jedes Nati-Spiel anreisen können. Bei den Qualifikationsspielen will sie aber aber auch in Zukunft mit dabei sein.

Die 2007 veröffentlichte Big-CountStudie der FIFA zählt weltweit 26 Mio. Fussballerinnen. Das sind rund 20 Pr ozent mehr als noc h zur Jahrtausendwende. In Nord- und Mittelamerika spielen über 7 Millionen Frauen Fussball. Demzufolge ist jeder vierte «Spieler» in den USA eine Frau. High Schools bieten den Mädc hen viele Möglichkeiten, sich einem Team anzuschliessen. Im College-Bereich gibt es in den USA mehr als 300 Mannsc haften. 2001 wurde für die Frauen die erste Profi-Liga, die Women’s United Soccer Association (WUSA), gegründet, die aber 2003 aus finanziellen Gründen scheiterte. Erst im September 2007 kam es zur Neugründung einer Pr ofi-Liga für Frauen. Als erste Commissioner der Liga amtet die ehemalige Fussballerin Tonya Antonucci, die die Fehler der Vorgängerin WUSA vermeiden und den Aufbau der Liga langsam angehen will. Antonucci hält sich stark an das Vorbild der Männerliga, der Major League Soccer (MLS). So arbeitet sie mit der gleichen Marketing-Agentur zusammen, und auch in Ausrüster Puma ha ben die beiden amerikanischen Profi-Ligen einen gemeinsamen Nenner gefunden. Wegen der Frauen-WM 2007 und den Olympischen Spielen 2008 verzögerte sich der Start der WPS, und so startete die höchste Liga im US-Frauen-Fussball erst im März 2009 mit sieben T eams in ihre erste Saison. In der Saison 2010 kämpfen ab 10. April folgende Teams um den Meistertitel: Atlanta Beat (mit Ramona Bachmann), Boston Breakers, Chicago Red Stars, FC Gold Pride, Philadelphia Independence, Titelverteidiger Sky Blue FC, Saint Louis Athletica und Washington Freedom. Im Gegensatz zum europäischen Fussball schliessen die Spielerinnen ihre Verträge nicht mit den Klubs, sondern mit der Liga ab. Sie werden bei sogenannten Drafts auf die Klubs verteilt. In diesem Jahr gab es sieben Draft-Runden. Jedes Team hatte das Recht, vier internationale Spielerinnen zu w ählen. In den USA sind 1,67 Millionen Fussballerinnen registriert. Zum ersten Mal in der Geschichte der FIFA-Frauenweltrangliste wurde diese zum Jahreswechsel nicht von Deutschland (Rang 2), sondern von den Amerikanerinnen angeführt. Ausschlaggebend war aber nicht der Olympiasieg 2008 in Peking, sondern der Algarve-Pokal, an dem die USA gegen Deutschland brillierte.

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US-Frauen-Fussball mit Schweizer Beteiligung Nein. Ich unterschrieb in Amerika einen Profi-Vertrag, der ungefähr dem entspricht, was ein U21-Spieler in der Schweiz bekommt. Dafür kann ich das tun, was ich am besten kann – Fussball spielen! Dafür mussten Sie früh ihr Elternhaus verlassen und ins Ausland gehen ... In der Schweiz wäre so eine Laufbahn unmöglich. Zwar verbesserten sich die Verhältnisse, seit es Ausbildungszentren wie Huttwil gibt. AuchVereine wie GC, FCZ und Basel bekannten sich mittlerweile zu ihren Frauenteams. Aber wenn eine Spielerin noch hundert Prozent zur Arbeit gehen muss neben dem Sport, wird es für uns Schweizerinnen sehr schwierig, international zu bestehen. Ihre internationale Karriere bei der Nati sehen Sie mit dem Wechsel in die USA nicht gefährdet? Es wird nicht einfach und ich kann nicht für jedes Testspiel anreisen, aber bei den Qualifikationsspielen bin ich dabei. Das ist mit Nationaltrainerin Béa von Siebenthal so abgesprochen. Klar hätte sie es lieber gesehen, wenn ich nicht nach Atlanta gewechselt wäre, aber sie kann mich zu hundert Prozent verstehen. Und der Erfolg in den Länderspielen ist für mich ja auch wichtig. Um Ihrem Ziel «Weltfussballerin» zu werden, näherzukommen? Ja klar. Ich will «Weltfussballerin» werden und mit Marta oder Mia Hamm auf einer Liste stehen … Für eine Schweizerin ist das eine überaus selbstbewusste Aussage. Männliche Kollegen wurden durch solche Statements auch schon als arrogant abgestempelt. Das kenne ich, seit ich vierzehn Jahre alt war, denn man hat auch mir diverse Male vorgeworfen, arrogant zu sein. Aber ich sage, was ich denke. Ich will immer die Beste sein – und das bringt mich weiter. Ich habe Vertrauen in mein Können und nenne das nicht Arroganz, sondern Selbstbewusstsein. Wenn ich mir dauernd sagen würde «ich lueg emol», kann ich genausogut aufhören. Wenn ich sicher wäre, dass ich das Potenzial nicht hätte, würde ich solche Dinge auch nicht einfach raushauen. Und wieso soll ich es dann nicht auch sagen, wenn es in mir ist?

Nationalteam

Seit Juni 2007 spielt Ramona Bachmann in der Nationalmannschaft. In Zukunft wird die 19-Jährige aber nicht mehr für jedes Nati-Spiel anreisen können. Bei den Qualifikationsspielen will sie aber aber auch in Zukunft mit dabei sein.

Die 2007 veröffentlichte Big-CountStudie der FIFA zählt weltweit 26 Mio. Fussballerinnen. Das sind rund 20 Pr ozent mehr als noc h zur Jahrtausendwende. In Nord- und Mittelamerika spielen über 7 Millionen Frauen Fussball. Demzufolge ist jeder vierte «Spieler» in den USA eine Frau. High Schools bieten den Mädc hen viele Möglichkeiten, sich einem Team anzuschliessen. Im College-Bereich gibt es in den USA mehr als 300 Mannsc haften. 2001 wurde für die Frauen die erste Profi-Liga, die Women’s United Soccer Association (WUSA), gegründet, die aber 2003 aus finanziellen Gründen scheiterte. Erst im September 2007 kam es zur Neugründung einer Pr ofi-Liga für Frauen. Als erste Commissioner der Liga amtet die ehemalige Fussballerin Tonya Antonucci, die die Fehler der Vorgängerin WUSA vermeiden und den Aufbau der Liga langsam angehen will. Antonucci hält sich stark an das Vorbild der Männerliga, der Major League Soccer (MLS). So arbeitet sie mit der gleichen Marketing-Agentur zusammen, und auch in Ausrüster Puma ha ben die beiden amerikanischen Profi-Ligen einen gemeinsamen Nenner gefunden. Wegen der Frauen-WM 2007 und den Olympischen Spielen 2008 verzögerte sich der Start der WPS, und so startete die höchste Liga im US-Frauen-Fussball erst im März 2009 mit sieben T eams in ihre erste Saison. In der Saison 2010 kämpfen ab 10. April folgende Teams um den Meistertitel: Atlanta Beat (mit Ramona Bachmann), Boston Breakers, Chicago Red Stars, FC Gold Pride, Philadelphia Independence, Titelverteidiger Sky Blue FC, Saint Louis Athletica und Washington Freedom. Im Gegensatz zum europäischen Fussball schliessen die Spielerinnen ihre Verträge nicht mit den Klubs, sondern mit der Liga ab. Sie werden bei sogenannten Drafts auf die Klubs verteilt. In diesem Jahr gab es sieben Draft-Runden. Jedes Team hatte das Recht, vier internationale Spielerinnen zu w ählen. In den USA sind 1,67 Millionen Fussballerinnen registriert. Zum ersten Mal in der Geschichte der FIFA-Frauenweltrangliste wurde diese zum Jahreswechsel nicht von Deutschland (Rang 2), sondern von den Amerikanerinnen angeführt. Ausschlaggebend war aber nicht der Olympiasieg 2008 in Peking, sondern der Algarve-Pokal, an dem die USA gegen Deutschland brillierte.

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Klein und trotzdem ganz gross – Lionel Messi

Er ist zwar mit 1,69 Meter einer der kleinsten Fussballer der Welt, beim ChampionsLeague-Spiel gegen den VfB Stuttgar t von Christian Gross war Lionel Messi trotzdem wieder einmal der Grösste. Der Argentinier führte die Katalanen souverän ins CLViertelfinal – mit zwei Toren und einem Assist. Spätestens nach dieser Partie ist sich die Fussball-Welt einig: Nicht der potente Cristiano Ronaldo ist der beste Fussballer der Welt, sondern der Dribbelkünstler Messi. Für Erzfeind Real Madrid geht das Trauma hingegen weiter: Zum sechsten Mal in Folge scheiterte das «weisse Ballett» im Achtelfinal der Königsklasse (2005 Juventus, 2006 Arsenal, 2007 Bayern, 2008 Roma, 2009 Liverpool) aus. Ein Schock für den Klub um den ehrgeizigen Präsidenten Florentino Pérez, der seine Mannschaft im vergangenen Jahr mit rund 250 Millionen Euro verstärkte. Der zweite Albtraum von Real Madrid wird womöglich beim Final der Champions League am 22. Mai im heimischen Stadion realistisch: Zwar vermochte noch nie ein Team den Titel in der Champions League zu verteidigen, doch der FC Barcelona täte nichts lieber, als ausgerechnet dort für eine Premiere zu sorgen, wo es Erzfeind Real Madrid besonders schmerzen würde – im Estadio Santiago Bernabéu inmitten der kastilischen Hauptstadt Spaniens. Zuvor dürfen die beiden Teams ihre Rivalität aber schon mal im «El Clásico» am Sonntag, 11. April, in Madrid ausleben.

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MLADEN PETRIC

Petric Schweizer Star nur in Hamburg Rot-Weiss

MLADEN PETRIC SCHAFFTE DEN SPRUNG IN DIE BUNDESLIGA DANK SEINER ERFOLGREICHEN ZEIT BEI GC UND DEM FC BASEL. HEUTE ISTDER VOLLBLUT-STÜRMER BEIM HSV STURMPARTNER VON WELTSTAR RUUD VAN NISTELROOY. TEXT:UELI ZOSS Wandervogel Mladen Petric begann seine Profi-Karriere 1999 bei GC (u.). Danach wechselte der kroatischschweizerische Doppelbürger zum FC Basel und reifte dort von 2004 bis 2007 unter Trainer Christian Gross zu einem der besten Torjäger der Schweiz. In seiner letzten Saison beim FCB schiesst der Goalgetter in 25 Partien 19 Tore. 2007 gelingt Petric mit dem Wechsel nach Dortmund der internationale Durchbruch. Richtig zufrieden wird er aber beim Ex-Klub von Stéphane Chapuisat nie. Als der kroatische Nationalspieler 2008 ein Angebot des HSV bekommt, zögert er nicht viel und wechselt. In Hamburg fühlt sich Petric wohl – und möchte dort auch in Zukunft bleiben.

Die Vergangenheit beim FC Basel holte Mladen Petric in der 22.Bundesliga-Runde beim Gastspiel des Hamburger SV in Stuttgart ein. Petric hatte allen Grund zum Jubeln: Der HSV fügte dem Gastgeber nach dessen sechs Siegen und einem Unentschieden unter Trainer Christian Gross die erste Niederlage zu. Der in der Schlussphase eingewechselte Ruud van Nistelrooy brauchte gerademal 90 Sekunden,um aus dem 1:1 das 3:1für die Hanseaten zu machen. Vor und nach dem Spiel kam es in den Katakomben der MercedesBenz-Arena zu einem freudigen Wiedersehen zwischen Gross und Petric.Der Zürcher und der kroatisch-schweizerische Doppelbürger umarmten sich und tauschten ein paar freundliche Worte aus.«Was ich in der Bundesliga erreicht habe, verdanke ich ihm.Er hat mir beim FCB immer alles abverlangt.Er ist ein fordernder Trainer.Aber nur so kommt ein Spieler weiter»,schwärmt Petric immer wieder von seinem ExCoach.An seinen letzten längeren Aufenthalt in Basel hat der 29-jährige Goalgetter allerdings keine angenehmen Erinnerungen.In der Rennbahnklinik in Muttenz musste er letztenOktober nach einem Sehnenriss einen operativen Eingriffüber sich ergehen lassen.Petric fiel für sieben Liga-Spiele aus.Bis zu seiner Rückkehrgewann Hamburg kein Spiel mehrund musste den Traum von der Meisterschaft abschreiben. Das Gefühl,Meister zu sein,kostete Petric in der Schweiz aber mehrfach aus:Mit GC gewann er 2001 und 2003 den Titel,mit dem FC Basel 2005.

Aufdem Platz gleicht Petric einer Raubkatze,er lässt die Muskeln spielen,sein stechender Blick schüchterteschon manchen Verteidiger ein.Vor und nach dem Spiel ist er aber ein angenehmer Zeitgenosseohne Star-Allüren.Ein bisschen abergläubisch ist er auch:Sobindet er sich vor jedem Match zuerst den linken,dann den rechten Schuh. Dann platziert er den linken Schienbeinschoner,gefolgt vom rechten. 2007gelang Petricmit dem Wechsel zu Borussia Dortmund der Durchbruch.Im Ruhrpott fand die Schweizer «Torfabrik»zusammen: Petric und Alex Frei bildeten das Sturm-Duo.Seit Jahren hätten die beiden auch für das Nationalteam spielen können.Doch Petric entschied sich 2002,vor der U21-EM in der Schweiz,nach langemHin und Her für sein Geburtsland Kroatien.In der Heimat seiner Eltern hatteihm der Verbandmonatelang denHofgemacht.Der Schweizerische Fussballverband hingegen unternahm damals zu wenig,um ihn als Torjäger zu gewinnen.Für Kroatien,den WM-Dritten von 1998, erzielte er in bisher 30 Einsätzen zehnTore.Eines seiner Länderspieltore ging in die Fussballgeschichte ein:90 000 englischen Fansblieben 2007 im neuen Wembley die FanGesänge im Hals stecken,als Petric das entscheidende 3:2 erzielte, durch das sich das englische Team nicht für die EURO08 qualifizierte. Im Verein hingegen kann sich Petric vorstellen,noch lange RotWeiss zu tragen.Er deutete an,seinen Vertrag beim Hamburger SV gerne über 2012 hinaus verlängern zu wollen.

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YOUNGSTER

Zehn Supertalente aus den DIE GROSSEN LIGEN GEHEN INS LETZTE DRITTEL DER SAISON:GRUND GENUG,DIE BESTEN FORSTEN.NACHFOLGEND WERDEN ZEHN HERAUSRAGENDE TALENTE,DIE SICH IN IHREN

Marco Reus, Borussia Mönchengladbach

Alter: 21 Jahre Vereine: Post SV Dortmund, Borussia Dortmund, Rot Weiss Ahlen, Borussia Mönchengladbach Erfolge: Aufstieg in die 2. Bundesliga mit Rot Weiss Ahlen 2008 Vita: Marco Reus machte in den letztenzwei Jahrenbei Rot Weiss Ahlen aufsich aufmerksam, was ihm die Verpflichtung durch Mönchengladbach einbrachte. Der Trainer Michael Frontzeck setzt seit Beginn aufden U21-Nationalspieler, der mit dem Venezolaner Arango eine hervorragende Flügelzange bildet. Reus trafin 22 Spielen für die Grün-Weissen vier Mal– und wird auch vom A-Nationalteam beobachtet. Gechätzter Marktwert: 5 Mio. Euro

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Mats Hummels, Borussia Dortmund

Alter: 21 Jahre Vereine: FC Bayern München, Borussia Dortmund Erfolge: U21-Europameister 2009, Deutscher Meister B-Junioren 2007 Vita: Der Sohn einer Sportjournalistin und eines ExFussballers spielte seitseinem siebten Lebensjahr in der Jugend von Bayern München. Da er dort kaum Chancen bekam, wurde er nach Dortmund ausgeliehen, bevor Borussia ihn im Sommer definitiv übernahm. Unter Jürgen Klopp avancierte der Innenverteidiger, der auchim defensiven Mittelfeld agieren kann, zum Stammspieler. Der 21-Jährige zeigt enorme Zweikampf- und Kopfballstärke und hervorragende Technik. GeschätzterMarktwert: 3 Mio. Euro

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Aaron Ramsey, Arsenal London

Alter: 19 Jahre Vereine: CardiffCity, FC Arsenal Erfolge: FA-Cup-Finalist 2008 «Wales Young Player ofthe Year 2009» Vita: Der 19-Jährigeist einer der vielen Rohdiamanten von Arséne Wenger. Der Franzose holte den Waliser2008 zu den «Gunners». Der Mittelfeldspieler, derauch als Innen- und Aussenverteidiger agieren kann, beeindruckt mit seinen technischenFähigkeiten sowie einemexzellententaktischenGespür. Diese Saison hatder Nationalspieler, auf den die Schweiz in der kommenden EM-Qualitreffen wird, bereits 27 Spiele für Arsenal absolviert. Geschätzter Marktwert: 6 Mio. Euro

John Bostock, César Azpilicueta, Tottenham Hotspur(aus- Osasuna geliehenan Brentford) Alter: 20 Jahre Alter: 19 Jahre Vereine: Crystal Palace, Tottenham Hotspur, Brentford Erfolge: Victory Shield 2006 Vita: John Bostock ist eines der grössten Talente im britischen Fussball. Der Londoner wurde bei Crystal Palace gross. 2008 wurden die Scouts von Tottenham aufihn aufmerksam und holten ihn an die White Heart Lane. Vor dieser Saison wurde er nach Brentford(dritthöchste LigaEnglands)ausgeliehen, wo er als offensiver Mittelfeldspieler für Furore sorgt. Was ihn auszeichnet, sind seine Fähigkeiten, ein Spiel zu lesen und die Stürmer in Szene zu setzen. Geschätzter Marktwert: 1,5 Mio. Euro

Verein: Osasuna Erfolge: – Vita: César Azpilicueta ist ein Eigengewächs von Osasuna, wo er unter dem aktuellen Coach José Antonio Camacho zum Stammspieler avanciert ist. Der 20-jährige rechte Aussenverteidiger ist sehr polyvalent und auf allen defensiven Positionen in der Abwehr und im Mittelfeld einsetzbar. In der Jugend spielte er als offensiver Mittelfeldspieler, deshalb ist er ein sehr offensiver Aussenverteidiger. Als Stammspieler von Osasuna und Spaniens U21-Nationalteam sindeuropäische Top-Klubs bereits an ihm interessiert. Geschätzter Marktwert: 6 Mio. Euro


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YOUNGSTER

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Top-Ligen Europas LIGEN EUROPAS NACH NEUEN NACHWUCHSHOFFNUNGEN ZU DURCHVEREINEN LANGSAM INS RAMPENLICHT SPIELEN, VORGESTELLT. TEXT: MARCOS GARCIA

Iker Muniain, Athletic Bilbao

Alter: 18 Jahre Verein: Athletic Bilbao Erfolge: Jüngster Spieler aller Zeiten, der in der Primera División im Alter von 16 Jahren, sieben Monaten und elf Tagen debütierte. Vita: Iker Muniain wird den YB-Fans in schlechter Erinnerung sein. Der Youngster debütierte nämlich in der 1. Runde der Europa League gegen die Berner im Stade de Suisse im 1. Team von Athletic Bilbao und erzielte im Rückspiel den entscheidenden Siegtreffer für die Basken. «Bart Simpson» wird von seinen Qualitäten her oft mit Fernando Torres verglichen. Diese Saison schoss er in 23 Spielen fünf Treffer. Geschätzter Marktwert: 10 Mio. Euro

Dominic Adiyiah, AC Milan

Alter: 20 Jahre Vereine: Feyenoord Academy (Ghana), Heart of Lions (Ghana), Fredrikstad (Norwegen), AC Milan Erfolge: U20-Weltmeister 2009 mit Ghana Vita: Der 20-jährige Ghanaer machte im vergangenen Herbst an der U20-WM auf sich aufmerksam, als er mit den «Black Stars» Weltmeister wurde und als Top-Scorer und Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde. Milans VizePräsident Adriano Galliani holte den Jungstar danach für 1,4 Mio. Euro zu AC Milan, wo er langsam an die 1. Mannschaft herangeführt wird. Adiyiah ist zwar klein, hat aber überragende physische Qualitäten. Geschätzter Marktwert: 3 Mio. Euro

Stevan Jovetic, AC Fiorentina

Alter: 20 Jahre Vereine: Mladost Podgorica, Partizan Belgrad, Fiorentina Erfolge: Serbischer Meister und Cup-Sieger 2008 Vita: Stevan Jovetic ist eine Entdeckung des Coachs Jürgen Röber, der ihn 2005 als 16-Jährigen mit Partizan debütieren liess. Der meteorähnlicher Aufstieg brachte das serbische Double als jüngster PartizanCaptain und den Wechsel zur AC Florenz 2008 ein. Bereits in seiner ersten Saison konnte er sich in Italien etablieren. International sorgte er mit wichtigen Treffern in der Champions League für Aufsehen. Der 20-Jährige spielt im Sturm, könnte aber als Spielmacher auflaufen. Geschätzter Marktwert: 15 Mio. Euro

Henri Saivet, Girondins Bordeaux

Alter: 21 Jahre Verein: Girondins Bordeaux Erfolge: Französischer Meister 2009 Vita: Der Senegalese ist der jüngste Spieler in der Klubgeschichte von Girondins, er wurde im Alter von 16 Jahren mit einem Profi-Vertrag ausgestattet. Dies verschaffte ihm grosse mediale Aufmerksamkeit, doch das war für seine Entwicklung leider eher hinderlich. Der Stürmer wird aufgrund seiner Qualitäten, die insbesondere mit seiner Stärke am Ball und einer enormen Schnelligkeit auffallen, oft mit Nicolas Anelka verglichen. Diese Saison kam er aufgrund von Verletzungen nur zu drei Einsätzen bei den Südfranzosen. Geschätzter Marktwert: 1,5 Mio Euro

Franck Tabanou, FC Toulouse

Alter: 21 Jahre Vereine: Le Havre (Jugend), FC Toulouse Erfolge: – Vita: Franck Tabanou stiess 2006 zum FC Toulouse und wurde dort an die 1. Mannschaft herangeführt, wo er in der vergangenen Saison zum Debüt kam. In der laufenden Spielzeit ist er zum Stammspieler im linken Mittelfeld avanciert und erzielte in 22 Spielen zwei Treffer. Der Linksfuss ist auf vielseitig einsetzbar, der 20-Jährige besticht durch gute Fähigkeiten im Eins gegen eins sowie mit läuferischen und kämpferischen Qualitäten. West Ham und Atlético Madrid sollen bereits Interesse an Tabanou haben. Geschätzter Marktwert: 1,5 Mio. Euro

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Party: 100 Jahre

ES LÄUFT RUND BEIM FC ST.PAULI – SPORTLICH ALS AUCH AUSSERHALB DES PLATZES: SPÄTER FEIERT DER «KIEZKLUB» SEIN RUNDES JUBILÄUM – MIT ZAHLREICHEN EVENTS TEXT:PETER EGGENBERGER Bei einem Heimspiel des FC St. Pauli im Millerntorstadion begegnet einem überall ein schwarzweisser Totenkopf. Im Fanshop gibt es nicht nur Kleider mit diesem Aufdruck, sondern sogar einen TotenkopfToaster. Aufdem Spielfeld tragen alle vier Eckfahnen den Totenkopf. Einer der Lichtmasten wird ebenfalls vom Totenkopfverziert.Und sogar dieSpieler des FC St.Pauli tragen teilweise dieses Symbolals Schweissarmband.Kein Wunder, ist der Totenkopfals Marke für den FC St.Pauli rechtlich geschützt und eines der markantesten Symbole des Vereins aus Hamburgs berühmtestem Stadtteil. Das Totenkopf-Logo ist das beste Beispiel für die Eigenheiten, Werte,Tradition und Kultur des FC St.Pauli,der am 15.Mai seinen 100.Geburtstag feiert.Eingeführt haben das Symbol die Fans,die sich schon immer durch besondere Loyalität und Kreativität auszeichnen.Nach anfänglicher Skepsis besitzt inzwischen der Verein sogar die Rechte für die Vermarktung des Totenkopfs. Typisch für den FC St.Pauli ist dabei der Spagat zwischen Wahrung der Tradition und Kultur und der kommerziellen Notwendigkeiten im Profi-Fussball. Die Fans des FC St.Pauli reagie-

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ren sehr sensibel aufVeränderungen – und allzu offensichtliche kommerzielle Tendenzen.Der etappenweise Umbau des Millerntorstadions in ein Stadion für 27 500 Zuschauer – jede der vier Tribünen wird bis voraussichtlich 2015 modernisiert– samt Erstellung von Logen und Business-Seats in der Süd- und der Haupttribüne stiess zwar aufkeinen Widerstand,weil die Fans einsahen,dass ohne den Umbau die Weiterführung des Spielbetriebs im heimischen Stadiongefährdet gewesen wäre. Dafürsprachen sich die Fans gegen den Verkaufdes Stadionnamens an einen zahlungskräftigen Sponsor und gegen die Einführung einer eigenen Stadionwährung,den Millerntor-Taler,für die Bezahlung von Konsumationen,aus.Die Fans nahmen mit dieser Entscheidung bewusst eine mögliche sportliche Schwächung des Teams in Kauf– auch dies typisch für die eingefleischten St.-PauliFans.

ERFOLG MIT SPORTLICHER KONTINUITÄT

Dabei hat die Mannschaft gute Chancen,diese Saison zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufzusteigen. Das Team hat sich diese Saison unter den drei besten Mannschaften der zweiten Bundesliga etabliert.Dabei hängt der sportliche

Erfolgs-Duo St.-Pauli-Coach Holger Stanislawski (r.) und Co-Trainer André Trulsen sind seit November 2006 im Amt. Zuvor spielten sie sieben Jahre als Verteidiger beim Traditionsklub.


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AM 15. MAI 1910 IST DER TRADITIONSKLUB GEGRÜNDET WORDEN. HUNDERT JAHRE UND VIELLEICHT MIT DEM WIEDERAUFSTIEG IN DIE BUNDESLIGA. Aufschwung eng mit drei Männern zusammen, die den FC St. Pauli und seine Eigenheiten besser kennen als die meisten: Trainer Holger Stanislawski, Co-Trainer André Trulsen und Sportchef Helmut Schulte. Stanislawski ist seit November 2006 Trainer des Traditionsklubs und hat einen Vertrag bis 2012. Von 1993 bis 2004 spielte er über 200 Partien für den FC St. Pauli. Nach dem Ende der Aktivkarriere wurde Stanislawski Vizepräsident und Manager des FC St. Pauli, bis er das Traineramt übernahm. Den Lehrgang zum Fussball-Lehrer schloss er als Jahrgangsbester ab. Mit CoTrainer André Trulsen arbeitet er seit seiner Amtseinführung 2006. Die beiden Trainer verstehen sich blind. Sieben Saisons haben sie zusammen für den FC St. Pauli in der Verteidigung gespielt. Trulsen hat ebenfalls einen Vertrag bis 2012. Die sportliche Philosophie beim FC St. Pauli ist klar definiert: Nebst Kontinuität bei den Trainern und beim Sportchef setzt der Klub hauptsächlich auf deutsche Spieler. Ein Grund dafür ist auch, dass der Verein finanziell nicht in der Lage ist, den internationalen Spielermarkt umfassend zu beobachten. Sportchef Schulte gibt zu, dass dem Klub für eine grosse Scouting-Abteilung und teure Transfers das nötige Geld fehlt. Daher setzt man oft auf junge einheimische Talente. In dieser Saison sind schon sieben Spieler eingesetzt worden, deren fussballerische Wurzeln in Hamburg und Umgebung liegen.

GESCHICHTE Die Geschichte des am 15. Mai 1910 gegründeten Fussballvereins ist wechselhaft, wie es sich für den FC St. Pauli gehört. 1977 gelang der erste Aufstieg in die Bundesliga. Der Verein stieg aber sofort wieder ab. Nur in den Jahren 1989, 1990 und 1996 konnte man sich in der Bundesliga halten. Der 10. Platz in der Saison 1988/89 war die beste Klassierung in der Geschichte des Vereins. Der wichtigste Sieg in der Bundesliga ist aus Sicht der Fans jener im Februar 2002 gegen Bayern München. Die Saison schloss der FC St. Pauli zwar auf dem letzten Platz ab. Gegen Meisterkandidat Bayern München wuchsen die Kiezkicker aber über sich hinaus: Die Münchener hatten im Vorjahr (mit einem 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen die Boca Juniors aus Buenos Aires) den Weltpokal gewonnen. Zur Halbzeit führte der FC St. Pauli gegen den klaren Favoriten 2:0. Am Ende stand es 2:1. René Martens schreibt zu diesem Spiel in seinem FC-St.-Pauli-Jubiläumsbuch «Wunder gibt es immer wieder». Auch manch langjährige Anhänger des bisherigen Tabellenletzten

Chronologie

waren derart verzückt, dass sie von der besten Halbzeit aller Zei15. Mai 1910 ten schwärmten, während auf der Gründung Seite von Bayern München der Schweizer Ciriaco Sforza die wohl November 1963 schlechtesten 45 Minuten seiner Einweihung Laufbahn erlebte. Die Euphorie Millerntorstadion war so gross, dass nach dem Spiel T-Shirts mit dem AufReady für die Party druck «Weltv.l. Vizepräsident Dr. pokalsiegerBernd-Georg Spies, besieger» Sänger Bela B, gedruckt Präsident Corny wurden – und Littmann. übrigens immer noch im OnlineShop erhältlich sind. Das dunkelste Kapitel der Geschichte des FC St. Pauli war der Lizenzentzug im Juni 1979. 1977 Erster Für diese Saison hatte der DFB als Aufstieg in die Auflage für die Bundesliga Erteilung der Lizenz die Redukti1978 Abstieg on der Schulden auf 1,264 Millio1979 Lizenznen DM verfügt. entzug, ZwangsAm Ende der Saiabstieg in die son betrug die Amateur-OberÜberschuldung liga Nord des Vereins aber immer noch 1988 Zweiter 2,353 Millionen Aufstieg DM. Als Konsequenz entzog der 1991 Abstieg DFB dem FC St. Pauli die Lizenz 1995 Dritter für den Profi-Fussball, und der Aufstieg in die Verein musste mit Ex-Profis, ABundesliga Jugendlichen und Spielern der 2. Mannschaft, die gerade aus Fortsetzung der Verbandsliga abgestiegen

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Party: 100 Jahre

ES LÄUFT RUND BEIM FC ST.PAULI – SPORTLICH ALS AUCH AUSSERHALB DES PLATZES: SPÄTER FEIERT DER «KIEZKLUB» SEIN RUNDES JUBILÄUM – MIT ZAHLREICHEN EVENTS TEXT:PETER EGGENBERGER Bei einem Heimspiel des FC St. Pauli im Millerntorstadion begegnet einem überall ein schwarzweisser Totenkopf. Im Fanshop gibt es nicht nur Kleider mit diesem Aufdruck, sondern sogar einen TotenkopfToaster. Aufdem Spielfeld tragen alle vier Eckfahnen den Totenkopf. Einer der Lichtmasten wird ebenfalls vom Totenkopfverziert.Und sogar dieSpieler des FC St.Pauli tragen teilweise dieses Symbolals Schweissarmband.Kein Wunder, ist der Totenkopfals Marke für den FC St.Pauli rechtlich geschützt und eines der markantesten Symbole des Vereins aus Hamburgs berühmtestem Stadtteil. Das Totenkopf-Logo ist das beste Beispiel für die Eigenheiten, Werte,Tradition und Kultur des FC St.Pauli,der am 15.Mai seinen 100.Geburtstag feiert.Eingeführt haben das Symbol die Fans,die sich schon immer durch besondere Loyalität und Kreativität auszeichnen.Nach anfänglicher Skepsis besitzt inzwischen der Verein sogar die Rechte für die Vermarktung des Totenkopfs. Typisch für den FC St.Pauli ist dabei der Spagat zwischen Wahrung der Tradition und Kultur und der kommerziellen Notwendigkeiten im Profi-Fussball. Die Fans des FC St.Pauli reagie-

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ERFOLG MIT SPORTLICHER KONTINUITÄT

Dabei hat die Mannschaft gute Chancen,diese Saison zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufzusteigen. Das Team hat sich diese Saison unter den drei besten Mannschaften der zweiten Bundesliga etabliert.Dabei hängt der sportliche

Erfolgs-Duo St.-Pauli-Coach Holger Stanislawski (r.) und Co-Trainer André Trulsen sind seit November 2006 im Amt. Zuvor spielten sie sieben Jahre als Verteidiger beim Traditionsklub.


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FC St. Pauli

AM 15. MAI 1910 IST DER TRADITIONSKLUB GEGRÜNDET WORDEN. HUNDERT JAHRE UND VIELLEICHT MIT DEM WIEDERAUFSTIEG IN DIE BUNDESLIGA. Aufschwung eng mit drei Männern zusammen, die den FC St. Pauli und seine Eigenheiten besser kennen als die meisten: Trainer Holger Stanislawski, Co-Trainer André Trulsen und Sportchef Helmut Schulte. Stanislawski ist seit November 2006 Trainer des Traditionsklubs und hat einen Vertrag bis 2012. Von 1993 bis 2004 spielte er über 200 Partien für den FC St. Pauli. Nach dem Ende der Aktivkarriere wurde Stanislawski Vizepräsident und Manager des FC St. Pauli, bis er das Traineramt übernahm. Den Lehrgang zum Fussball-Lehrer schloss er als Jahrgangsbester ab. Mit CoTrainer André Trulsen arbeitet er seit seiner Amtseinführung 2006. Die beiden Trainer verstehen sich blind. Sieben Saisons haben sie zusammen für den FC St. Pauli in der Verteidigung gespielt. Trulsen hat ebenfalls einen Vertrag bis 2012. Die sportliche Philosophie beim FC St. Pauli ist klar definiert: Nebst Kontinuität bei den Trainern und beim Sportchef setzt der Klub hauptsächlich auf deutsche Spieler. Ein Grund dafür ist auch, dass der Verein finanziell nicht in der Lage ist, den internationalen Spielermarkt umfassend zu beobachten. Sportchef Schulte gibt zu, dass dem Klub für eine grosse Scouting-Abteilung und teure Transfers das nötige Geld fehlt. Daher setzt man oft auf junge einheimische Talente. In dieser Saison sind schon sieben Spieler eingesetzt worden, deren fussballerische Wurzeln in Hamburg und Umgebung liegen.

GESCHICHTE Die Geschichte des am 15. Mai 1910 gegründeten Fussballvereins ist wechselhaft, wie es sich für den FC St. Pauli gehört. 1977 gelang der erste Aufstieg in die Bundesliga. Der Verein stieg aber sofort wieder ab. Nur in den Jahren 1989, 1990 und 1996 konnte man sich in der Bundesliga halten. Der 10. Platz in der Saison 1988/89 war die beste Klassierung in der Geschichte des Vereins. Der wichtigste Sieg in der Bundesliga ist aus Sicht der Fans jener im Februar 2002 gegen Bayern München. Die Saison schloss der FC St. Pauli zwar auf dem letzten Platz ab. Gegen Meisterkandidat Bayern München wuchsen die Kiezkicker aber über sich hinaus: Die Münchener hatten im Vorjahr (mit einem 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen die Boca Juniors aus Buenos Aires) den Weltpokal gewonnen. Zur Halbzeit führte der FC St. Pauli gegen den klaren Favoriten 2:0. Am Ende stand es 2:1. René Martens schreibt zu diesem Spiel in seinem FC-St.-Pauli-Jubiläumsbuch «Wunder gibt es immer wieder». Auch manch langjährige Anhänger des bisherigen Tabellenletzten

Chronologie

waren derart verzückt, dass sie von der besten Halbzeit aller Zei15. Mai 1910 ten schwärmten, während auf der Gründung Seite von Bayern München der Schweizer Ciriaco Sforza die wohl November 1963 schlechtesten 45 Minuten seiner Einweihung Laufbahn erlebte. Die Euphorie Millerntorstadion war so gross, dass nach dem Spiel T-Shirts mit dem AufReady für die Party druck «Weltv.l. Vizepräsident Dr. pokalsiegerBernd-Georg Spies, besieger» Sänger Bela B, gedruckt Präsident Corny wurden – und Littmann. übrigens immer noch im OnlineShop erhältlich sind. Das dunkelste Kapitel der Geschichte des FC St. Pauli war der Lizenzentzug im Juni 1979. 1977 Erster Für diese Saison hatte der DFB als Aufstieg in die Auflage für die Bundesliga Erteilung der Lizenz die Redukti1978 Abstieg on der Schulden auf 1,264 Millio1979 Lizenznen DM verfügt. entzug, ZwangsAm Ende der Saiabstieg in die son betrug die Amateur-OberÜberschuldung liga Nord des Vereins aber immer noch 1988 Zweiter 2,353 Millionen Aufstieg DM. Als Konsequenz entzog der 1991 Abstieg DFB dem FC St. Pauli die Lizenz 1995 Dritter für den Profi-Fussball, und der Aufstieg in die Verein musste mit Ex-Profis, ABundesliga Jugendlichen und Spielern der 2. Mannschaft, die gerade aus Fortsetzung der Verbandsliga abgestiegen

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FC ST PAULI Chronologie 1997 Abstieg aus der 1. Bundesliga 2001 Vierter Aufstieg in die 1. Bundesliga 2002 Abstieg aus der 1. Bundesliga Dezember 2002 Corny Littmann wird Präsident 2006 Erreichen des DFB-PokalHalbfinals als Regionalligist (0:3-Heimniederlage gegen Bayern München) November 2006 Holger Stanislawski wird Trainer März 2008 Helmut Schulte wird Sportchef Juli 2008 Einweihung Neubau Südtribüne Millerntorstadion

Bier im Club-Dress: Astra feiert 100 Jahre FC St. Pauli

war,in der Oberliga neu beginnen. Im Sommer 2003 stiegder FC St.Pauli wieder einmal in die dritte Liga ab.Erneut war die finanzielle Situation schuld.Der DFB hattefür die Zulassung zur Regionalliga die Deckung einer Liquiditätslücke von knapp zweiMillionen Euro innert sehr kurzer Zeit verlangt.Unter der Leitung von Präsident Corny Littmann– seit 2002 im Amtund Inhaber zweier Theater in St.Pauli– wurden jedoch Rettungsaktionenins Leben gerufen,die nurein Klub wie der FC St.Pauli erfolgreich umsetzen kann.Die Fans zeigten sich wie immer loyal und kauften für die Regionalliga satte 11700 Dauerkarten! Und als der Verein TShirts mit dem Aufdruck «Weltpokalsiegerbesieger-Retter» drucken liess,konnten über 100 000 Stück mit einem Reingewinn von 0,9 Millionen Euro abgesetzt werden.Der Klub schaffte es auch,70 Gastronomiebetriebe für die Aktion «Saufen für St.Pauli» zu gewinnen,die pro ausgeschenktes Bier 50 Cent Rettungszuschlag für den Verein kassierten.

PETER KNÄBEL Einer,der den FC St.Pauli und die Loyalität der Fans kennt,ist Peter Knäbel.Der heutige Technische Direktor beim Schweizerischen Fussballverband (SFV) spielte zwischen 1988 und 1993 fünf Saisons für den FC St.Pauli,davon drei in der ersten Bundesliga,und liefüber 100Mal für den «Kiezklub»auf.Auch er schwärmt von der «speziellen Ambiance»des FC St.Pauli. Knäbel erinnert sich,dass es zu seiner Zeit in der Umkleidekabine nur ein WC gab und die

Wir feiernden Geburtstag nicht nur an einem Tag, sondern sechs Monate lang!

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PARTY PUR ZUM 100JAHREJUBILÄUM SIND DIESE HÖHEPUNKTE GEPLANT: 15.MAI 2010 SPIEL MIT ALL-STARS DES FC ST.PAULI,ZU DENEN AUCH PETER KNÄBEL GEHÖREN WIRD 18.MAI 2010 FREUNDSCHAFTSSPIEL GEGEN CELTIC GLASGOW

Corny Littmann, Präsident

Spieler oft aufdie öffentliche Toilette ausweichen mussten.«Da sprachen wir jeweils mit den Fans die Taktik fürs Spiel ab»,erinnert sich Knäble mit einem Schmunzeln. Am 100-Jahre-Jubiläum wird Knäbel natürlich auch dabei sein. Präsident Littmann gab das Motto der Party schon bekannt:«Wir werden den Geburtstag nicht nur an einem Tag begehen,sondern sechs Monate lang durchfeiern und durchtrinken!»

Peter Knäbel Der heutige Technische Direktor des Schweizerischen Fussballverbandes spielte fünfJahre für den FC St. Pauli (l.) Die Party zum 100-Jährigen wird er bestimmt nicht verpassen.

29.MAI 2010 JUBILÄUMS-KONZERT U.A.MIT «FETTES BROT» UND «BELA B.» ETC.

Mehr Infos unter: www.fcstpauli100.com

land live! h c ts ti Deu zer Na n i i 0 201 Schwe er M A-W le der en unt isen.ch y e ock Spie buch -re 7 07 Eish Sie die Jetzt desliga 631 0 2 .bun fon 03 ben e l w r E ww r Tele ode


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FC ST PAULI Chronologie 1997 Abstieg aus der 1. Bundesliga 2001 Vierter Aufstieg in die 1. Bundesliga 2002 Abstieg aus der 1. Bundesliga Dezember 2002 Corny Littmann wird Präsident 2006 Erreichen des DFB-PokalHalbfinals als Regionalligist (0:3-Heimniederlage gegen Bayern München) November 2006 Holger Stanislawski wird Trainer März 2008 Helmut Schulte wird Sportchef Juli 2008 Einweihung Neubau Südtribüne Millerntorstadion

Bier im Club-Dress: Astra feiert 100 Jahre FC St. Pauli

war,in der Oberliga neu beginnen. Im Sommer 2003 stiegder FC St.Pauli wieder einmal in die dritte Liga ab.Erneut war die finanzielle Situation schuld.Der DFB hattefür die Zulassung zur Regionalliga die Deckung einer Liquiditätslücke von knapp zweiMillionen Euro innert sehr kurzer Zeit verlangt.Unter der Leitung von Präsident Corny Littmann– seit 2002 im Amtund Inhaber zweier Theater in St.Pauli– wurden jedoch Rettungsaktionenins Leben gerufen,die nurein Klub wie der FC St.Pauli erfolgreich umsetzen kann.Die Fans zeigten sich wie immer loyal und kauften für die Regionalliga satte 11700 Dauerkarten! Und als der Verein TShirts mit dem Aufdruck «Weltpokalsiegerbesieger-Retter» drucken liess,konnten über 100 000 Stück mit einem Reingewinn von 0,9 Millionen Euro abgesetzt werden.Der Klub schaffte es auch,70 Gastronomiebetriebe für die Aktion «Saufen für St.Pauli» zu gewinnen,die pro ausgeschenktes Bier 50 Cent Rettungszuschlag für den Verein kassierten.

PETER KNÄBEL Einer,der den FC St.Pauli und die Loyalität der Fans kennt,ist Peter Knäbel.Der heutige Technische Direktor beim Schweizerischen Fussballverband (SFV) spielte zwischen 1988 und 1993 fünf Saisons für den FC St.Pauli,davon drei in der ersten Bundesliga,und liefüber 100Mal für den «Kiezklub»auf.Auch er schwärmt von der «speziellen Ambiance»des FC St.Pauli. Knäbel erinnert sich,dass es zu seiner Zeit in der Umkleidekabine nur ein WC gab und die

Wir feiernden Geburtstag nicht nur an einem Tag, sondern sechs Monate lang!

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Corny Littmann, Präsident

Spieler oft aufdie öffentliche Toilette ausweichen mussten.«Da sprachen wir jeweils mit den Fans die Taktik fürs Spiel ab»,erinnert sich Knäble mit einem Schmunzeln. Am 100-Jahre-Jubiläum wird Knäbel natürlich auch dabei sein. Präsident Littmann gab das Motto der Party schon bekannt:«Wir werden den Geburtstag nicht nur an einem Tag begehen,sondern sechs Monate lang durchfeiern und durchtrinken!»

Peter Knäbel Der heutige Technische Direktor des Schweizerischen Fussballverbandes spielte fünfJahre für den FC St. Pauli (l.) Die Party zum 100-Jährigen wird er bestimmt nicht verpassen.

29.MAI 2010 JUBILÄUMS-KONZERT U.A.MIT «FETTES BROT» UND «BELA B.» ETC.

Mehr Infos unter: www.fcstpauli100.com

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22.03.2010

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FC SEVILLA

FC Sevilla Erfolg mit perfekter Jugendarbeit DER FC SEVILLA HAT SICH IN DEN VERGANGENEN JAHREN IM SCHATTEN DER ZWEI «GROSSEN» REAL MADRID UND FC BARCELONA ZUR NUMMER DREI DES SPANISCHEN FUSSBALLS GEMAUSERT. TEXT:MARCOS GARCÍA

Noch zu Beginn dieses Jahrtausends war die Lage beim FC Sevilla äusserst prekär.Nachdem die Institution in den neunziger Jahren über seine Verhältnisse lebte und Millionen für Spieler wie Diego Maradona,Toni Polster und Davor Suker sowie Trainer wie Carlos Bilardo und Luis Aragonés ausgegeben hatte,stieg der Verein in die zweite spanische Liga ab und stand finanziell vor dem Aus. In dieser aussichtslosen Lage übernahm Roberto Alés die Präsidentschaft des andalusischen Klubs,verkaufte alle seine Stars – wie beispielsweise den Griechen Vassilis Tsartas und den heutigen spanischen Natio-

Carlos Marchena 1997–2000

Julio Baptista 2003–2005

nalspieler Carlos Marchena – und führte,wie er es nannte,eine «Kriegswirtschaft» ein.Die Finanzsituation des Vereins war damals so schlecht, dass der neu ernannte Präsident sogar Trainingsbälle und -ausrüstung aus eigener Tasche finanzieren musste. Mit bescheidensten Mitteln sollte Sportdirektor Ramón Rodríguez Verdejo,kurz «Monchi»,und Jugendtrainer Joaquín Caparrós aufden eigenen Nachwuchs setzen und den Verein wieder in die höchste Spieklasse führen,was auch umgehend gelang. In den Folgesaisons schafften es die «Sevillistas»,sich in der Primera

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División zu etablieren – vor allem dank den Eigengewächsen und günstig eingekauften Spielern wie Julio Baptista,Dani Alves und dem Uruguayer Dario Silva. Nachdem der Verein finanziell saniert war,trat Alés sein Amt 2003 an Jose María Del Nido ab,der die Position bis heute innehat und die von seinem Vorgänger initiierte Vereinspolitik weiterführt.In finanzieller Hinsicht konnte Del Nido schon früh seine ersten finanziellen Erfolge verbuchen: 2004 wurde der damals 20-jährige José Antonio Reyes für 35 Millionen Euro an Arsenal verkauft.Mit den Einnahmen aus dem Reyes-Transfer tilgte

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Dani Alvés 2003–2008

der Präsident auch gleich die letzten Schulden des Klubs.Dies war gleichzeitig auch der Beginn einer Erfolgsgeschichte – in finanzieller und sportlicher Hinsicht.Im Sommer 2005 verkaufte der Klub wieder einmal zwei seiner grossen Stars – Sergio Ramos und Julio Baptista – für insgesamt 47 Mio.Euro an Real Madrid.Mit einem Bruchteil dieser Summe,mit rund 8 Mio.Euro,verpflichtete der FC Sevilla im Gegenzug Frédéric Kanouté und Luis Fabiano,die bis heute zu den grossen Stars des Teams gehören. Die Transfereinnahmen werden wie üblich zum grössten Teil in die

eigene Jugendakademie und ein beeindruckendes Scouting-Netzwerk investiert.Die einheimischen Nachwuchsspieler sowie die jungen Ausländer,die man für sehr wenig Geld holt (Alvés kostete nur eine halbe Million Euro),entwickeln sich prächtig und garantieren sportlichen Erfolg.Und so gewann man unter Coach Juande Ramos innerhalb eines Jahres vier Titel:den UEFA-Cup 2006 und 2007, den europäischen Supercup 2006 sowie den spanischen Pokal 2007. Im Sommer 2008 verkaufte man Seydou Keita und Dani Alves für fast 50 Mio.Euro an den FC Barcelona,trotzdem schaffte man 2009

Sergio Ramos bis 2005

wieder die Champions-LeagueQualifikation,in der man in der laufenden Saison wieder für Furore sorgt,dank neuer aufstrebender Talente wie den Argentiniern Diego Perotti und Lautaro Acosta oder den beiden Flügelstürmern aus der eigenen Jugend,Diego Capel und Jesús Navas.Letzterer soll bereits RealMadrid-Präsident Florentino Pérez aufgefallen sein und wird wohl der nächste Sevilla-Spieler sein,der die Kassen in Nervión,dem Stadtteil Sevillas,wo das ehemalige Stadion und der Sitz der «Sevillistas» steht, klingeln lassen wird.

Zwangsabstieg 1995

Nachdem alle spanischen Klubs Anfang der neunziger Jahre in Aktiengesellschaften umgewandelt wurden, müssen alle Vereine vor Saisonbeginn eineBankgarantie vorweisen. Der FC Sevilla reichte (wie auch Celta de Vigo)diese Garantie verspätet ein und wurde in die dritte Liga zwangsrelegiert. Da die grossen Fangemeinden beider Vereine grosse Protestmärsche einberiefen und man zudem Verfahrungsfehler entdeckte,wurden beide wieder für die Primera División zugelassen, die im Folgejahr von 22 Mannschaften ausgetragen wurde.


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FC SCHALKE 04

TOP-LIGEN

Magath Die Furcht vor dem Meistertrainer der Bundesliga DASS FELIX MAGATH GLEICH IN SEINER ZWEITEN SAISON BEIM VFL WOLFSBURG MEISTER WERDEN WÜRDE, HÄTTE NIEMAND GEDACHT. WIRD DER ERFOLGSTRAINER NUN AUCH MIT SCHALKE MEISTER? TEXT: CHRISTIAN ORTLEPP

Meistertrainer mit Macht

Felix Magath soll bei Schalke noch mächtiger werden. Der Meistertrainer – in Personalunion zudem Manager der «Königsblauen» – wird an der Jahreshauptversammlung am 10. Mai voraussichtlich dank einer Änderung der Vereinssatzung mit noch mehr Kompetenz ausgestattet. Damit ist nicht mehr jeder Spieler-Transfer genehmigungspflichtig.

Lucky Luke zog im Wilden Westen, im Namen für Recht und Ordnung, seinen Colt schneller als sein eigener Schatten. Felix Magath ist auf dem besten Weg, der Lucky Luke der Bundesliga zu werden. Schafft er es, schneller als er selbst erwartet, Meister mit dem FC Schalke 04 zu werden? Die MeisterschaftsSensation, die dem aktuell erfolgreichsten Meistermacher – drei Titel in sechs Jahren – im zweiten Jahr mit dem VfL Wolfsburg gelang, versetzt die Gegner in Angst und Schrecken. Die Beliebtheit des «Retter von S 04» oder dem «Heilsbringer von S 04», wie Magath bei seiner Amtseinführung im Sommer 2009 auserkoren wurde, nimmt ähnliche Züge wie jene von Lucky Luke an. Gelsenkirchens Politiker diskutieren bereits eifrig und setzen sich für die Erbauung eines Denkmals ein. Der Bürgermeister der Stadt überlegt verzweifelt über die Bereitstellung eines zwar vorhandenen, aber viel zu kleinen – und noch dazu nicht einsehbaren – Rathausbalkons. Und das Land Nordrhein-Westfalen verzweifelt an der Ansetzung der Landtagswahlen am 9. Mai – einen Tag nach dem letzten Spieltag.

Der Tag nach dem Gewinn der Meisterschaft – das geht nun gar nicht. Die Euphorie ist riesengross: Denn Magath könnte der Coach sein, mit dem die «Königsblauen» – nach einer 52-jährigen Durststrecke – die Meisterschale wieder holen. Nur den Trainer selbst scheinen all die Diskussionen und Meister-Vorbereitungen (noch) nicht zu interessieren. Der 56-Jährige meidet jegliche

Fragen der «königsblauen» Journalisten zum Thema Meistertitel. Mit einer Ausnahme: Bei einem Fan-Klub-Treffen Ende März konnte der ansonsten so kühl und berechnende Magath nicht mehr schweigen. Auf die Frage, ob er es kategorisch ausschliessen könnte, das Double in dieser Saison zu holen, antwortete er kurz und bündig: «Kann man so was überhaupt kategorisch ausschliessen?» Ein Satz, oder vielmehr eine Gegenfrage. Ein ganz entscheidender Ausspruch, der alle «Königsblauen» in den tägli-

chen Wach-Traum «Meisterschaft» holte. «Wir haben Schalke auf der Rechnung. Wir wissen, wie Magath denkt und zu was er in der Lage ist, zu bewerkstelligen», warnt auch KarlHeinz Rummenigge, Vorstands-Vorsitzender von Bayern München. Magaths Erfolgsmuster ist mit Pragmatismus leicht zu erklären: Analyse des vorhandenen Kaders, entsprechende Spielausrichtung, Einkauf von neuen Spielern, die den Magath’schen Vorstellungen gerecht werden. «Ich kann ja nicht mit dem Kader weiterarbeiten, der zuletzt nicht den gewünschten Erfolg brachte», rechtfertigt Magath seine (Rekord-)Einkäufe. In Wolfsburg standen ihm dabei VW-Millionen zur Verfügung. Auf Schalke hielt sich Magath vornehm zurück, da Boss Clemens Tönnies für die Transferaktivitäten aufgrund der kolportierten Schulden von 150 Millionen Euro persönlich haften soll. Und wie in Wolfsburg wurde Magath auch in Schalke wegen seiner seiner «No Names»-Transfers belächelt. Doch in Wolfsburg sind Grafite, Dzeko, Schäfer und Benaglio längst nicht mehr Unbekannte – und deren Marktwert ist bereits um ein Vielfaches gestiegen. Wie auch bei seinen neuen Meisterspielern in Schalke? Christoph Moritz, Joel Matip oder Lukas Schmitz heissen vielleicht schon bald die neuen Stars der Bundesliga. Egal wie die Saison auch enden mag: Im Gegensatz zu Lucky Luke wird Magath sein Arbeitsgebiet nicht gleich wieder verlassen. Sein Vertrag läuft noch drei Spielzeiten. Und ein Pferd steht ihm ohnehin nicht zur Verfügung …

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Spieler s beliebteste n e li a It ro ie P el Buffon und D Buffon(rechts)und

er Gianluigi Italiens Nationalkeepndro Del Piero(links)– beide über Juventus-Star Alessa liens beliebtesten Fussballern dreissig – sind zu Itas ergab eine Umfrage unter 300000 gewählt worden. Dall-Fans, die sich per Internet an italienischenFussba cker-Produzenten Panini beteiligt zählte übereiner Umfrage des Sti gewählten Spielern haben.Zu den meist ieler des AS Bari, der raschend auch einSp or Barreto. Brasilianer Paulo Vit

Marianne Cathomen

Die Schlagersängerin gewann 2001 den Grand Prix der Volksmusik und ist seit 2005 mit dem ExFIFA-KommunikationschefMarkus Siegler verheiratet. Was gehört zu einem guten Tag? Unser Abendritual:Bei einem Glas Wein und Kerzenlicht lassen wir den Tag Revue passieren und geniessen einfach die gemeinsame Zeit.Wir nennen es auch «mitenand abefahre». Welche Persönlichkeit würden Sie gerne noch treffen? Viele Leute – von Brian Adams bis zum Dalai Lama.Aber ich bin dankbar, schon viele Menschen getroffen zu haben, wie zuletzt die Zürcher Nationalrätin Doris Fiala.Auch Kinderherz-Chirurg René Prêtre gehört dazu. Was für ein Lied passt zu der Nati? Ich würde von Whitney Houston «One moment in time» singen.Man soll nach jahrelanger Arbeit und Training gerade den Moment geniessen,der zählt. Welche Charakterzüge mögen Sie nicht? Neid und Eifersucht finde ich schlimm. Der Satz «Neid muss man sich erarbeiten,Mitleid gibt es gratis» hat viel Wahres. Was war das letzte Fussball-Spiel,das Sie im Stadion besucht haben? Das ist schon länger her,aber bestimmt eines des FC Basel … Mit wem schauen Sie Fussball? Mit meinem Mann.Er erklärt mir den Fussball und ich sage ihm,welche Farbkombination gar nicht passt. Haben Sie einen Lieblingsklub? Im Eishockey bin ich für den HC Davos. Im Fussball sind wir FCB-Fans. Wer wird Schweizer Meister? Diese Frage stellen Sie mir jetzt nicht ernsthaft? Schon aus Loyalität zu meinem Mann hoffen wir bis zum Schluss … Ihr Lieblingsmotto? Lebe deinen Traum und träume nicht das Leben!

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Fussballer, sexy Frauen und ihre Kids

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. Erfolg macht sexy. Und Geld macht sexy. Fussballer haben beides – vielleicht mit ein Grund, weshalb Kicker einige der schönsten Frauen der Welt bekommen. Und während die Fussballer für ihre Teams aufdem Rasen alles geben, drücken die Spieler-Frauen und -Freundinnen ihren Liebsten im Stadion die Daumen. Mit dabei ist oft auch der Nachwuchs. 1 Die sexy Holländerin Yolanthe Cabau van Kasbergen, Freundin von Inters Wesley Sneijder, mit Sohn Jessey 2 Giannina, Ehefrau von Kun Agüero von Atletico Madrid, mit Sohn Benjamin, Enkel von «Fussballgott» Diego Maradona 3 Lukas Podolski vom 1. FC Köln mit Ehefrau Monika und Sohn Louis 4 Neuenburgs Frederic Page jubelt mit seinem Sohn Matheo über einen Sieg 5 Marcos Agustín Gelabert vom FC Basel mit Sohn Ruan 6 Grace Kelly, Ehefrau von Grafite, Stürmer vom VfL Wolfsburg, mit Tochter Marie

FCB: Mit innovativem

Kalender

. Der Jahreskalender des FC Basel Für Sieselbst oder als Geschenk: Name ist Monat für Monat ins Bildsujet richtet sich ganz nach Ihnen. Ihr r mit dem Monat Ihrer Wahl oder mit integriert. Zudem startet das Jah. Holen Sie sich dieses Unikat. dem Monat Ihres Geburtsdatums ender eignet sich auch hervorragend Übrigens: Der personalisierte Kal als Geschenk.

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Iker Casillas verl die schönste Sporiebt in Sara Carbonero, tjournalistin der Die hartnäckigen Gerüchte Welt um die Roman

ze zwischen Iker Casillas, Europameister Spanien un Goalie von d Real Madrid, und der sch önen Sportjournalistin Sar Carbonero haben sich be a stätigt. Bilder einer spanis chen Zeitschrift zeigen die beiden innig und leidenschaftlich umarmt. Wie die Zeitung «Sport» berichtet, war Casillas sei der EURO 08 in der Schwe t und Österreich an Sara iz interessiert, die war dama aber noch liiert. Carbone ls arbeitete früher für den ro spanischen TV-Sender «La Sportreporterin zu «Telec Sex ta», wechselte 20 inc der spanischen Nationalm o», wo sie am Confederation Cup in Südafrika 09 als von an nsc ha ft be richtete. Im gle von der Zeitschrift FHM zur schönsten Sportjournalisti ichen Jahr wurde sie n der Welt gekürt.

PEOPLE

Beckham hat's wieder getan: Neues Tattoo Für den Fussballstar David Beckham ist das Stechen schon fast eine nor male Prozedur geworden: Der Mann ist ein wandelndes Kunstwerk. Erst kürzlich liess sich der Spieler von AC Milan sein 21. Tattoo auf seinen Körper stechen. Das Tattoo zeigt Amor in inniger Umarmung mit seiner geliebten Psyche (l.). Die Motiv-Idee holte sich der Schönling von einem Gemälde des französischen Künstlers William Adolphe Bouguereau. Das neue Tattoo ist ein romantischer Liebesbeweis an seine Frau Victoria. Bereits 2009 hatte er sich für sein Spice Girl stechen lassen: Zum Jahrestag seiner Ehe gab's zehn Rosen als Ring auf seinen linken Arm. Eine für jedes Ehejahr. Auch nach dem Tod seines Vaters im Dezember liess er die Nadel unter die Haut: ein J esus-Motiv mit dem Titel «Der Mann des Leidens». Mitte März riss sich der Superstar die linke Achillessehne – und wird wahrscheinlich auch die WM in Südafrika verpassen. Wie er diesen Schicksalsschlag künstlerisch verarbeiten will, werden wir sicher bald sehen.

WM-SPIELERFRAUEN

WELCHER FUSSBALLER GEHÖRT ZU IHR?

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Deutschland

Fotos einsehen unter: www.sportsillustrated.cnn.com

Peter Crouch England

Christian Vieri Italien

Clint Dempsey USA

1 Für England Abbey Clancy, die Verlobte von Peter Crouch (B) 2 Für die USA Bethany Dempsey, die Ehefrau von Clint Dempsey (D) 3 Für Deutschland Sarah Brandner, Freundin von Bastian Schweinsteiger (A) 4 Für Italien Melissa Satta, die Freundin von Christian Vieri (C)

Bastian Schweinsteiger

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JOHN CLARIN SCHREIBT

Im letzten Monat…

TOP

CHRISTIAN CONSTANTIN Möglicherweise ist diese Meldung schon veraltet, wenn Sie dieses Heft in der Hand halten.Aber wir sind schon überrascht,in welch eiserner Treue Sion-Präsident Christian Constantin an seinem Trainer Didier Tholot festhält.Sollte der Sion-Boss tatsächlich eine Saison durchhalten,ohne einen Coach zu entlassen? Das wäre dann nicht nur der Top des Monats,sondern die Top-Meldung des Jahres.Zehn Spiele muss er noch durchstehen.

FC UNITED ZÜRICH Einer doppelseitigen Anzeige im «Blick am Abend» folgte tags daraufselbige in «20 Minuten».Die Schweiz ist also informiert:2018 soll der Schweizer Fussballmeister FC United Zürich heissen.Der 3.-Liga-Klub spuckt grosse Töne. FCB,FCZ und Co .sollen sich schon mal warm anziehen.Geld scheint zumindest vorhanden zu sein,wie die grossen Werbe-Inserate zeigen. FRANZÖSISCHES HOCH IN DER KÖNIGSKLASSE Mit Lyon und Bordeaux stehen erstmals seit 2004 wieder zwei französische Klubs im Viertelfinal.Dass sie gleich aufeinandertreffen,kann man gutheissen oder nicht,ein Halbfinalist ist Frankreich aufjeden Fall schon sicher.

FLOP

P DIDDY WILL ENGLISCHEN KLUB KAUFEN Der englische Zweitligist Crystal Palace hat es P Diddy (aka Puffy/PuffDaddy/Sean Combs) angetan.Wie ein Sprecher des Hip-Hop-Moguls bestätigte,war Diddy vor wenigen Wochen in London und habe sich mit den Klubverantwortlichen getroffen.«Er könnte die Schulden des Klubs begleichen.Ausserdem mochte er den Namen»,so der Sprecher.Wenn er unbedingt seiner Bling-Bling-Obsession nachgehen will,soll sich Diddy gefälligst neuen Schmuck kaufen,aber keinen Fussball-Klub.

AUSGEBEUTETE NORDKOREANER Medienberichten zufolge schickt die Regierung Nordkoreas 1000 Arbeiter nach Südafrika,um den WM-Stadien und der Infrastruktur den letzten Feinschliffzu verpassen. Das wäre im Prinzip noch kein Flop,wenn nicht der gesamte Lohn der Arbeiter vom Regime des Diktators Kim Jong Il eingezogen würde.Nordkorea beutet seine Arbeiter aus,um die Währungsreserven des bettelarmen Landes aufstocken. AUSGEBEUTETE AMERIKANER Wer sich in der ASL über die niedrigen Gehälter beschwert,sollte mal in die USA schauen.In der dortigen Major League Soccer gibt es nämlich 26 Spieler,die nur 20 100 Dollar pro Jahr verdienen.Und das in einer Liga, in der ein David Beckham Millionen verdient.Unter anderem wegen der schlechten Lohnbedingungen droht die Spielergewerkschaft der MLSjetzt mit Streik.Der fünfjährige Arbeitsvertrag zwischen Liga und Spielern liefkürzlich aus.

DAS NÄCHSTE

Kl rönter ist ein preisgek Der Engländerschrieb auch den Roman d Reporter un r verfilmt wurde und «Invictus», de s Kino kam. dieses Jahr in

artext

«Fussballspieler sind wie Kinder»

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Fussballspieler sind wie Kinder.Wir verehren Fussballer.Wir geben alles für ein Interview oder ein Foto mit ihnen, (weil auch wir wie Kinder werden,wenn wir in die Fussballwelt eintauchen).Aber sie bleiben nichts anderes als Kinder. Denken Sie an Zinedine Zidane,der mit seiner ganzen Erfahrenheit den unverzeihbaren DummerJunge-Streich beging und seinem Gegner einen Kopfstoss versetzte – vor der ganzen Welt,an einem WMFinal –,als wenn er am Kinderspielplatz wäre.Zidane war und ist ein ruhiger Familienmensch.Es gibt auch andere,die dank der Kombination aus Rampenlicht und vielem Geld glauben,Übermenschen zu sein und wie kleine Sultane nach allem lechzen (Autos,Häuser,Frauen).Sie verhalten sich wie Hollywood-Schauspieler,ihre Gleichgesinnten im Showbusiness. Was die Fussballer – die nicht mehr sind als Kinder! – brauchen,ist ein guter Vater.Einen Vater,den sie respektieren können,als wenn es ihr eigener wäre.Einer,der weiss,wann er sie aufbauen oder beschimpfen muss,einer, der weiss,wann er sie verwöhnen,wann bestrafen soll. Dies ist auch der Grund,weshalb Manchester United und Arsenal London im letzten Jahrzehnt in der Premier League immer oben mitspielten – und es auch in der Champions League stets bis ins Viertelfinal reichte.Was ich sagen will:ManU und Arsenal haben Alex Ferguson und Arsène Wenger,zwei Trainer mit ei ner totalen Autorität über ihre Teams.Sie sind loyale Väter,streng, aber geliebt und respektiert.Und beide kennen ihre Spieler,als wenn es ihre Kinder wären.Deshalb können sie in kritischen Phasen die Nervosität der Spieler in positive Energie umwandeln.Das war auch dieses Jahr im CLAchtelfinal zu sehen:ManU gewann gegen AC Milan 4:0. Arsenal,das im Hinspiel gegen FC Porto 2:1 verloren hatte,gewann zuhause 5:0. Die Wichtigkeit eines Trainers im Fussball ist unumstritten.Mehr als jeder Spieler ist er der Motor des Erfolgs.Das hat Real Madrid – mit zehn Trainern im letzen Jahrzehnt – noch nicht kapiert.Ferguson und Wenger schon,deshalb gaben sie den «Königlichen» diesen Sommer einen Korb. Und Real scheiterte zum sechsten Mal im Achtelfinal der Königsklasse.

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ERSCHEINT AM 30.04.10


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