ES_Januar2010

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01_Titel

04.12.2009

21:57 Uhr

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NEUE SERIE:DIE U17-WELTMEISTER • WELTFUSSBALLER STANKOVIC JANUAR 2010

CHF 5.–www.eurosoccer-online.ch

29 SEITEN ZUR WM

Star-Porträt CASILLAS

Beni Thurnheer

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Spanien»

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STARS IM MAGAZIN:SPYCHER

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Interview FREI/STRELLER

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MARADONA ist der Beste

DAVID DEGEN DIEGO NONDA CONSTANTIN


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03.12.2009

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06.12.2009

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EDITORIAL

Wir freuen uns auf Südafrika Liebe Leserinnen und Leser, liebe Fussball-Fans,

wir haben mit Beni Thurnheer vor dem Bildschirm gezittert und anschliessend geschwitzt: Diese Ausgabe entGeschäftsführender Chefredaktor stand in einer Nacht- und Nebelaktion. Um Sie so schnell wie möglich mit allen Infos zur WM-Qualifikation zu bedienen, erscheint EUROSOCCER dieses Mal eine Woche früher. Sie hätten mal Redaktionsleiterin Sandra Plaza erleben sollen, wie sie nach dem Los Spanien, Honduras, Chile wirbelte. Sofort glühten die Telefondrähte bis nach Tegucigalpa, der Millionen-Metropole des Schweiz-Gegners Honduras. Was Chefredaktor Luís Andrés Cruz von der Zeitung «Diario Deportivo Diez» über sein Nationalteam zu erzählen hat, wie er die Schweiz einschätzt, lesen Sie ab Seite 13. Zudem erzählen Experten der weiteren Schweiz-Gegner, was sie von der Auslosung halten und wo sie die Stärken und Schwächen ihres Nationalteams sehen. Selbstverständlich stellen wir Ihnen auch die restlichen WM-Teams vor. Ulrich KühneHellmessen

Erstmals führt EUROSOCCER auch eine Fanreise durch. Gemeinsam mit Knecht-Reisen veranstalten wir eine WM-Reise. Wie es geht und wo Sie sich anmelden können, lesen Sie auf Seite 20.

Nicht vergessen haben wir natürlich unsere U17-Weltmeister. Vier Wochen nach dem Triumph von Nigeria kommen die Youngster zu Wort. Wir wollen ihre Entwicklung verfolgen – und starten deshalb in dieser Ausgabe mit einer neuen Serie. EUROSOCCER setzt jetzt schon Signale, wie es 2010 weitergehen wird. Mit viel Engagement und Enthusiasmus starten wir in das fünfte EUROSOCCERJahr. Viel Spass beim Lesen wünscht

IN DIESER AUSGABE SCHREIBEN: Beni Thurnheer Der beliebte TVModerator kommentierte die WM-Auslosung live für die EUROSOCCERRedaktion.

Christoph Spycher Der Nationalspieler erzählt aus seinem Leben in der Bundesliga und in der Schweiz – von A bis Z.

Eva Tedesco

Die Journalistin interviewte Alex Frei und Marco Streller – und war von deren Offenheit beeindruckt.

Das Probe-Abo bestellen sie unter www.eurosoccer-online.ch /shop


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06.12.2009

21:32 Uhr

IMPRESSUM Nr. 1, Januar 2010, 5. Jahrgang Erscheint monatlich, ISSN 1661-822X www.eurosoccer-online.ch

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INHALT 10

Herausgeber: EuroSoccer Fussball AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Verlag und Redaktion: Sportverlag Europa Medien AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Telefon 043 305 05 60 Fax 043 305 05 66 www.sportverlageuropa.com

Chefredaktor: Ulrich Kühne-Hellmessen (verantwortlich i.S.d.P.) Stv. Chefredaktor und Redaktionsleiter: Daniel Fricker Redaktion: Tobias Erlemann, Sandra Plaza, Daniel Wojczewski, Klaus Feuerherm, Christian Ortlepp

Gast-Autoren: Maja Brunner, Ute Dehn, Thomas Grimm, Christoph Spycher Top-Ten-Jury: Ancilla Canepa, Urs Schönenberger, Marcel Siegenthaler, Jörg Stiel, Beni Thurnheer Autoren: Knut Bobzien, Jonas Burch, Lars Gansäuer, Marcos García, Dominic Ledergerber, Eva Tedesco, Ueli Zoss Ausland: Gianfrancesco Archetti (It), Gregor Derichs (De), Raphael Honigstein (Eng), Rainer Kalb (Fr) Schlussredaktion: Rainer Schilling Info-Grafik: tnt-graphics, Kloten Art-Director: Marc Weber Grafik/Layout: Alexandra Eggenberger, Janine Leemann, Michael Müller, Steffen Mross, André Suter Fotoredaktion: EQ Media AG Binzstrasse 23 in 8045 Zürich Leitung/Redaktion: Madeleine Schoder Verlag: Geschäftsleitung: Ulrich Kühne-Hellmessen, Dr. Christian Kruse Assistentin der Geschäftsleitung: Clea Zajc Marketing: Simon Hagenbuch Verkauf: Aleks Vukovic anzeigen@eurosoccer-online.ch Druck: Zollikofer AG, St. Gallen

Einzelverkauf: CHF 5.–, Jahres-Abo: CHF 66.– (inkl. 1 Nachwuchs-Franken für Sporthilfe), Vorzugs-Abo für Mitarbeiter von Partnerfirmen: CHF 50.–, SchnupperAbo: CHF 10.– (drei Ausgaben). Alle Preise inkl. 2,4 % MwSt. Abo-Dienst: EuroSoccer, Industriestrasse 37, 3178 Bösingen Telefon 031 740 97 99 Fax 031 740 97 76 oder über abo@euro-soccer.ch

© EUROSOCCER 2010 Nachdruck von Texten, Aufnahme in Online-Dienste/Internet, Vervielfältigung auf elektronische Datenträger nur nach schriftlicher Zustimmung des Herausgebers gestattet. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos. Teilnahmebedingungen SMS-Gewinnspiele: www.919.ch/agb/

Beni Thurnheer. Der beliebte TV-Moderator erlebte schon viele Weltmeisterschaften. Für EUROSOCCER kommentierte er live die WM-Auslosung.

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36 Diego Armando Maradona. Von einer Fach-Jury wurde der Argentinier zum besten WM-Spieler aller Zeiten gewäht.

Christoph Spycher. Der Nationalspieler erzählt in «Mein ABC» aus seinem Leben – von A bis Z.

WM 2010

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Beni Thurnheer

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Die Gegner

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Fussballer-Tipps

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Star-Porträt

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Fanreise nach Südafrika

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WM-Teams

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Top Ten

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«Mein ABC» Nationalspieler Christoph Spycher erzählt aus seinem Leben – von A bis Z

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Der TV-Moderator kommentierte die WM-Auslosung live für EUROSOCCER – und analysierte die Gegner der Schweiz an der WM in Südafrika Experten aus Honduras, Chile und Spanien verraten die Stärken und Schwächen der Schweizer WM-Gegner Fussballer tippen die Schweizer Gruppenspiele Iker Casillas ist Goalie und Captain von Spanien, dem ersten WM-Gegner der Schweiz. Im aussergewöhnlichen Porträt wird der WM-Star vorgestellt Fliegen Sie mit Knecht-Reisen und EUROSOCCER zur WM nach Südafrika Alle Infos zu jedem WM-Land, alle Trainer, alle Stars EUROSOCCER präsentiert die besten WM-Spieler aller Zeiten

Abo: www.eurosoccer-online.ch oder per SMS:

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U17. In einer neuen Serie stellt EURO-

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SOCCER die Weltmeister vor. An der International Sports Night in Davos posierten die Youngster mit dem italienischen Coach Giovanni Trapattoni (r.).

Doppel-Interview. Alex Frei und Marco Streller – das explosivste Sturm-Duo der ASL im Gespräch mit Eva Tedesco.

SCHWEIZ ASL: Interview

43 TOP-LIGEN

EUROSOCCER trifft das beste Sturm-Duo der ASL: Alex Frei und Marco Streller verraten, weshalb sie so gut harmonieren

Neue Serie: U17

In einer neuen Serie berichtet EUROSOCCER über die U17-Weltmeister – und zeigt, wie sich ihre Karrieren entwickeln

ASL: FC Sion

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Dejan Stankovic wurde von der FIFA zum besten Spieler der Welt gekürt. In einem Porträt erfahren Sie alles über den Vize-Weltmeister

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Philipp Degen ist in Bern «angekommen» und kämpft um einen Platz im Nationalteam

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CONTENTS INHALT

Diego. Interview mit dem Brasilianer von Juventus Turin – über sein neues Leben, die Serie A und die WM in Südafrika.

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Diego, Spielmacher bei Juventus Turin, lebt seit einem halben Jahr in Italien. Im Gespräch mit EUROSOCCER verrät der Brasilianer, wie es ihm in Turin gefällt und wie er mit Brasilien Weltmeister werden will

Was viele nicht wissen: Der FC Sion leistet sehr gute Jugendarbeit – und will in der Liga schon bald mit mehr einheimischen Spielern auftrumpfen

Fokus

Interview

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XX-2008 01-2010

Beach Soccer

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People

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Sylvie van der Vaart feiert eine After-Chemo-Party, Goalie Iker Casillas ist der schönste Fussballer Spaniens, Christian Constantin fällt durch die Fahrprüfung

«ABO NAME ADRESSE» an 86188 (40 Rp.)

WM-Quiz S. 39 «Kick it!»-Fussballtalk – die besten Sprüche S. 51 Einst in der Schweiz – später ein Top-Star S. 50 Superhirn S. 55 Klartext S. 66 Tops und Flops des Monats S. 66

Abo-Hotline 031 740 97 99


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06.12.2009

18:26 Uhr

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www.eurosoccer-online.

LESERECKE

Fan-Foto des Monats t Köbi Kuhn

Schicken Sie uns Ihr bestes Fan-Foto! Egal ob im Stadion, beim Public Viewing oder Arm in Arm mit einem FussballStar. Knipsen Sie ein Fan-Foto und senden Sie es mit Namen und Ort an: fan-foto@euro-soccer.ch. Die besten Schnappschüsse erscheinen im EUROSOCCERMagazin und auf www.eurosoccer-online.ch. Jeden Monat wird zudem das beste Fan-Foto prämiert:

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Gewinnen Sie 1 von 10 freedreams-Hotelschecks, mit welchem Sie 3 Übernachtungen für 2 Personen in einem der rund 3000 freedreams-Partnerhotels in 18 europäischen Ländern verbringen können. Im gewählten Hotel müssen Sie nur noch das Frühstück und das Abendessen bezahlen. So können Sie gewinnen: Schreiben Sie einfach eine E-Mail mit dem Kennwort «Hotel» an: info@euro-soccer.ch. Die Gewinner werden unter allen E-Mail-Einsendungen ausgelost. Einsendeschluss: 20. Januar 2010 Mehr zum Thema unter: www.freedreams.ch

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Der beste Schnappschuss wird mit einem MP3-Player von Samsung belohnt!


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06.12.2009

18:26 Uhr

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ch www.eurosoccer-online.

Neuer Gratis-Service für EUROSOCCERLeser mit Smartphones Für EUROSOCCER-Leser mit Smartphones: Von allen Seiten dieser EUROSOCCER-Ausgabe können Sie jetzt mit Ihrem Telefon ein Foto (ein sogenanntes Smart Visual) machen. Einfach die schlaue Bilderkennungs-Applikation von kooaba herunterladen und dann all die Seiten knipsen, die Sie besonders interessieren. Sie bekommen damit die kompletten Artikel digital zugestellt, können diese für sich speichern, einem Freund empfehlen und jederzeit wiederfinden. Weiter erhalten Sie über die mit dem kooaba-Logo markierten Seiten zusätzlich Zugang zu mehr Infos, Bildern und Videos. Und das Beste: Smart Visuals von kooaba sind für EUROSOCCER-Leser 100-prozentig kostenlos. Versuchen Sie es! Sie werden Ihr Lieblingsmagazin in Zukunft anders lesen.

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Hier können Sie gewinnen:

auf Seite 17

WM-Reisen nach Südafrika für 2 Personen

auf Seite 39

1 Handy Nokia 5800

auf Seite 39

1 Beach-Soccer-Kapuzenpulli

FRAGE DES MONATS

BERN IST WINTERMEISTER Holen die Young Boys jetzt auch den Titel? Schicken Sie uns Ihre Meinung per SMS an 86188 (40 Rp.) und tippen Sie JA oder NEIN. Oder per E-Mail an frage@euro-soccer.ch. Oder schreiben Sie uns an EUROSOCCER, Kennwort «Frage», Seestrasse 473, 8038 Zürich.

auf Seite 62

Leser-Umfrage

EUROSOCCER wollte in der letzten Ausgabe wissen, ob der FC Zürich in der Winterpause neue Spieler verpflichten sollte. 80 Prozent unserer Leser sind der Meinung, dass der FCZ Verstärkung braucht.

20 % Nein 80 % Ja

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E-Mails ...

Leserbriefe an info@euro-soccer.ch

Und so funktioniert’s: 1. Einfach die kooaba App für iPhone oder Android herunterladen. 2. Kostenlos registrieren unter www.kooaba.com 3. Username + Passwort in der Mobile App eintragen.

2 signierte YB-Bälle

LESERECKE

Thema: Interview Canepa Ich bewundere Menschen wie Ancillo Canepa. Da arbeitet jemand mit vollem Ehrgeiz für einen Klub und bekommt nur auf die Schnauze. Vielleicht sollten diese Kritiker mal sehen, was er in seiner Amtszeit erreicht hat. Der FCZ wurde Meister, erreichte die Champions League – das ist doch super! Jedes Jahr kann es halt nicht gut laufen, auch ein FC Bayern oder der FC Barcelona wird nicht jedes Jahr Meister! Karlheinz Ilg (Lenk) Ich bin seit Jahren ein leidenschaftlicher FCZ-Fan. Was das Team aber derzeit abliefert, ist unteriridisch. Die Jungs haben nur die Champions League im Kopf. Zum Glück ist das im Jahr 2010 Vergangenheit, mit etwas Glück können wir vielleicht noch Platz 3 schaffen. Bern und Basel sind leider schon zu weit weg. Ariella Müller (Basel)

Thema: U17-Weltmeister Danke, EUROSOCCER, für das tolle Poster! Hab es gleich bei mir im Zimmer aufgehängt. Ben Khalifa und Xhaka sind meine Lieblingsspieler. Ich hoffe, sie dürfen auch mit zur WM 2010. Die Schweizer Nati braucht neue, junge Spieler. Also Herr Hitzfeld, bitte nominieren! Maria Engesser (Zürich) Weiter so, ihr Weltmeister! Ich bin gespannt, wie viele unserer Helden den grossen Durchbruch schaffen werden ... Thomas Rees (Davos)

Thema: Die mächtigsten Schweizer Mit Interesse habe ich euer Voting zu den 50 Mächtigsten des Schweizer Fussballs gelesen. Für mich ist Hitzfeld die Nummer eins. Aber auch nur, da ich Sepp Blatter nicht leiden mag. Er tut immer so, als sei er die Mutter Theresa des Fussballs. Aber eigentlich hat er auch immer nur das Geld im Sinn. So ist das Business halt, leider. Ansonsten stimme ich der Rangliste weitestgehend überein. Als Luzern-Fan hätte ich natürlich gerne Walter Stierli weiter vorne gesehen. Er macht für den Fussball in Luzern unglaublich viel! Urs Younas (per E-Mail)

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AUSLOSUNG

WM 2010 Sandra Plaza über:

Der Schweizer Pass

Was für eine Auslosung für jemanden wie mich! Im Herzen von Zürich geboren, besuchte ich alle Ausbildungen – von der Primarschule bis hin zum UniAbschluss – in der Schweiz. Nicht mal den Kanton wechselte ich in all diesen Jahren. Den Schweizer Pass habe ich aber bis heute noch nicht. Auf dem Papier bin ich Spanierin. Einen Monatslohn für einen Pass zu bezahlen, auf den ich schon längst Anspruch hätte – dieser Preis ist mir einfach zu hoch. Die Integration klappte aber bei mir definitiv – trotz der ewigen Ausländer-Diskussionen und trotz Anti-Minarett-Initiative. Ich wünsche mir, dass die Schweiz an der WM 2010 Gruppen-Erster wird – nota bene vor Spanien. Die Iberer werden es dann im Final schon packen! Und: Als ich letztes Jahr die Schweiz doch für einige Monaten verliess, reiste ich quer durch Chile. Und ich geb’s zu: Ich habe mich in das Land verliebt – vor allem, als ich in Santiago de Chile live den historischen 1:0Sieg der «Roja» gegen Argentinien miterleben durfte. Noch nie zuvor sah ich eine grössere Fussball-Euphorie. Ja, die WM 2010 ist für mich eine Herzensangelegenheit!

S R E S E R H E N E R H U N H R T U I H N T E B G B E N I AU S L N U G Seite 10 S N O U S O L S U M A W WM ER DIE GEGN

Seite 14

S PS PP TIIP R T E L R L E L A L B SBA SS Seite 16 US FU F RÄT T R O P R A ST Seite 18 E IISSE E E R R N N A F A F M Seite 20 W WM S M S A E M T A E M T W M E L W L E A ALL Seite 23 Januar 2010

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06.12.2009

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BENI THURNHEER

Thurnheer «Der erste Sieg gegen Spanien ist fällig»

WM 2010

«PECH FÜR SPANIEN», SAGTE BENI THURNHEER UNMITTELBAR NACH DER GRUPPENAUSLOSUNG – UND LACHTE VERSCHMITZT. DIE SCHWEIZER REPORTER-LEGENDE WANDELTE FÜR DIESE EINSCHÄTZUNG EINEN SATZ VON OTTMAR HITZFELD AB. KEINE FRAGE: THURNHEER TRAUT DER SCHWEIZ ZU, DIE GRUPPENPHASE ZU ÜBERSTEHEN. ABER GLEICH EIN SIEG GEGEN SPANIEN? TEXT: MARCEL SIEGENTHALER

Südafrika wird Beni Thurnheers neunte WM sein. 1974 in Deutschland hatte der heute 60-Jährige seine Premiere, seither verpasste er mit Ausnahme von 2002 keine Endrunde. In Südkorea und Japan war der Winterthurer nicht dabei, weil sein Arbeitgeber damals keine Übertragungsrechte hatte. Das Kommentieren der Spiele unseres Nationalteams übergab Thurnheer seinem jüngeren Kollegen Sascha Ruefer. Doch auch in Südafrika wird er der Mann für den Final sein. «Ja, es wird der siebte WM-Final sein, den ich kommentiere», sagt er. Das sei zwar fürs Image gut, «aber bis jetzt war es an jeder WM so, dass ich nach der Vorrunde das Gefühl hatte, das Beste sei schon vorbei.» Es sind vor allem die sogenannten Exoten, an denen «Beni National» an Weltmeisterschaften jeweils seine helle Freude hat. «Diese Teams bieten viele neue Aspekte und Figuren.» Ab den Achtelfinals sei es dann meistens so, dass die

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FOTOS: VALERIANO DI DOMENICO

Yes, we can!

Voller Enthusiasmus schaut Beni Thurnheer sich auf der EUROSOCCER-Redaktion die WMAuslosung an. Der beliebte TVModerator ist überzeugt, dass die Schweiz die Gruppenphase überstehen wird.

Überraschungs-Teams hängen blieben. Thurnheer: «Je länger das Turnier dauert, desto weniger Überraschungen gibt es. Und im Final treffen schliesslich immer wieder die gleichen Teams aufeinander.» Kleine Traumstunde: Die Schweiz im Final – das wäre mal was Neues. Und dann würde Ruefer am Mikrofon sein und Thurnheer müsste zuschauen. «Das wünsche ich Sascha und uns allen natürlich von ganzem Herzen», sagt der Coverboy dieser EUROSOCCER-Ausgabe im Interview (Seite 12). Doch so richtig daran glauben mag er nicht. Immerhin: Thurnheer ist fest davon überzeugt,

dass die Schweiz die Gruppenphase überstehen wird. 60 Jahre und kein bisschen leise. «Das ist Pech für Spanien», schrie Thurnheer am Abend des 4. Dezember, als er zusammen mit der EUROSOCCER-Redaktion die Auslosung schaute und die Schweiz dem WM-Favoriten zugelost wurde. Thurnheer spielte mit dieser Einschätzung auf einen Satz von Coach Ottmar Hitzfeld an. «Das wäre Pech für die Deutschen», hatte dieser vor der Auslosung auf die Frage geantwortet, was es bedeuten würde, wenn die Schweizer und die Deutschen aufeinandertreffen würden. «Das ist Pech für Spanien.» Thurnheer sagte es mit einem ironischen Unterton. Denn auch für ihn gehören die Spanier zum Favoritenkreis. Noch kein einziges Spiel gegen die Iberer hat die Schweiz gewinnen können. Thurnheer: «Der erste Sieg ist also fällig.» Fällig ist auch, dass Thurnheer endlich mal nach Südafrika kommt.


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ng u n i e M n Exper te

BENI THURNHEER

WM 2010

THURNHEER ÜBER DIE DREI GRUPPENSPIELE DER SCHWEIZ Spanien – Schweiz

Greifbare Spannung

Beni Thurnheer (l.) und Ulrich KühneHellmessen von EUROSOCCER verfolgen gespannt die WM-Auslosung.

«In 65 Ländern war ich schon», erzählt er, «Südafrika wird mein 66. sein.» Und Honduras vielleicht sein 67. Denn Thurnheer möchte schon lange mal in das Land, in dem er sich mit der Stiftung «Kinderdorf Pestalozzi» engagiert. Vorher möchte er aber in Südafrika erleben, wie unsere Nati die Zentralamerikaner mit 5:1 abfertigt.

VON A BIS G

«Aus dem Topf 1 ist Spanien das schlechtestmögliche Los. Die Iberer sind eines der wenigen Teams, gegen das wir noch nie gewonnen haben. Ich erinnere mich noch gut an die WM 1994. Damals hatte die Schweiz im Achtelfinal keinen Stich und verlor 0:3. Doch eine kleine Hoffnung habe ich: Das Spiel gegen Spanien wird für beide Teams das erste sein. Und erste Spiele gehen häufig unentschieden aus. Ich bin überzeugt: Auch Spanien wird vorsichtig starten. Darum mein Tipp: 0:0.

Gruppe A Südafrika, Mexiko, Uruguay, Frankreich

«Das ist für mich bereits das entscheidende Spiel im Kampf um den Einzug in die WM-Achtelfinals. Die Ausgangslage ist 50:50. Die Schweizer sind eine technisch relativ gute Mannschaft und spielen in der Regel gegen kämpferische Teams besser als gegen technisch ebenfalls ausgereifte. Dummerweise gehört Chile zur zweiten Sorte. Das dämpft zwar meine Zuversicht, zerstört sie aber nicht. Mein Tipp mit viel Optimismus und dem Hitzfeld-Bonus: 2:1 für die Schweiz.»

Schweiz – Honduras

«Das ist das einzige Spiel, in dem die Schweizer die Favoriten sind. Aussenseiterteams wie Honduras bauen in der Regel von Spiel zu Spiel ab. Deshalb ist ein Resultat wie zum Beispiel ein 5:1-Kantersieg nicht ausgeschlossen. Das wäre dann wie ein Zusatzpunkt, um Rang 2 oder sogar Rang 1 zu erreichen. Doch aufgepasst: 1982 trotzte Honduras an der WM in Spanien den Gastgebern ein 1:1 ab. Das sollte Warnung genug sein, die Zentralamerikaner nicht zu unterschätzen.»

THURNHEER ÜBER DIE ANDEREN WM-GRUPPEN

«Die ‹Sonnen-Gruppe›: Es würde mich nicht wundern, wenn Mexiko Gruppen-Erster werden würde. Frankreich, der WM-Finalist von 2006, muss sich auf jeden Fall warm anziehen.»

Gruppe B Argentinien, Nigeria, Südkorea, Griechenland

«Ich bin mal gespannt, ob der Argentinier Lionel Messi an der griechischen Abwehr vorbeikommen wird. Der Afrika-Vorteil von Nigeria ist in dieser Gruppe nicht zu unterschätzen.»

Gruppe C England, USA, Algerien, Slowenien

«Für einmal hatten die Engländer Los-Glück. Allerdings ist das Spiel gegen Amerika eine Art Derby. Und Derbys haben bekanntlich eigene Gesetze. Ich nehme an, US-Coach Bob Bradley wird vor diesem Match denken wie sein Präsident: Yes, we can!»

Gruppe D Deutschland, Australien, Serbien, Ghana

Chile – Schweiz

«Deutschland ist natürlich der klare Favorit. Doch die Gegner der Deutschen sind immerhin so stark, dass ich in keinem einzigen Spiel viel Geld auf das Team von Jogi Löw setzen würde.»

Gruppe E Holland, Dänemark, Japan, Kamerun

«Holland gegen Dänemark ist eines der Highlights der gesamten Vorrunde. Doch aufgepasst: Beide europäische Teams könnten sich hinter dem starken Kamerun wiederfinden – und dann wäre die WM entweder für Holland oder für Dänemark schon vorbei. Die Japaner hingegen haben in dieser Gruppe einen schweren Stand.»

Gruppe F Italien, Paraguay, Neuseeland, Slowakei

«Als Italien-Fan wäre ich abergläubisch. Das ist genau so eine scheinbar einfache Gruppe, in der man unversehens scheitern könnte. Die Gefahr ist gross, dass Paraguay, Neuseeland und die Slowakei in unserem südlichen Nachbarland unterschätzt werden. Ich schliesse nicht aus, dass die Italiener ihre Aufgabe auf die zu leichte Schulter nehmen.»

Gruppe G Brasilien, Nordkorea, Elfenbeinküste, Portugal

«Jede WM-Vorrunde hat eine berühmt-berüchtigte ‹Todesgruppe›. In Südafrika wird es die Gruppe G sein. Das starke Team aus der Elfenbeinküste hatte bei der Auslosung wirklich Pech – und das nicht zum ersten Mal. Schon 2006 erwischten die Westafrikaner mit Holland und Argentinien eine ‹Mission Impossible›. Diesmal sieht es für die Elfenbeinküste wieder genau gleich aus.»

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WM 2010

06.12.2009

21:25 Uhr

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BENI THURNHEER

BENI THURNHEER «UNSER GEGNER IM ACHTELFINAL WIRD MEGASTARK» Bernard Thurnheer,Sie sagen der Schweiz ein 0:0 gegen Spanien voraus,einen knappen Sieg gegen Chile und gleich ein 5:1 gegen Honduras:Wenn Ihre Tipps stimmen,dann ist die Schweiz ja schon so gut wie in den Achtelfinals? Ja,die Chancen aufein Weiterkommen sind tatsächlich hervorragend. Die sogenannte Todesgruppe ist uns nämlich erspart geblieben.Aber die Auslosung stimmt mich nicht nur zuversichtlich,denn es gibt auch eine negative Komponente:Der Gegner im Achtelfinal wird –egal,ob die Schweiz den ersten oder den zweiten Gruppenrang erreicht – supermegastark sein:Brasilien,die Elfenbeinküste oder Portugal. Dann also Endstation im Achtelfinal – wie schon 2006 in Deutschland? Ich weigere mich natürlich, dieses Szenario an die Wand zu malen. Überraschungen gibt es im Fussball immer wieder,im nächsten Sommer lieber bei Schweiz – Brasilien als bei Schweiz – Honduras ...

Hoffen und Bangen

Reporter-Legende Beni Thurnheer verfolgt die Gruppenauslosung für die WM in Südafrika aufder «EURO SOCCER»-Redaktion. Er lebt mit viel Herzblut und Leidenschaft mit.

Herr Thurnheer, die ganze Schweiz träumt davon, dass Sie den WM-Final nicht kommentieren dürfen ...

Dann sind Sie sich also doch nicht so sicher,dass die Schweiz gegen Honduras einen Kantersieg einfahren wird? Da bin ich mir in der Tat nicht ganz sicher.Dummerweise habe ich vor der Gruppenauslosung die Elfenbeinküste und Honduras nämlich als meine Lieblingsteams bezeichnet,denen ich an der WM grosse Überraschungen zutraue. Und jetzt sind sie beide plötzlich im nächsten Umfeld der Schweiz.

Die Würfel sind gefallen

Die Schweiz bekommt es mit Spanien, Chile und Honduras zu tun. Thurnheer: «Das kommt mir spanisch vor.» In Spanien, Chile und Honduras ist Spanisch Landessprache..

Sie weichen aus:Im Achtelfinal ist also Schluss für die Schweiz? Seien Sie doch nicht so negativ! Irgendwie hat sich in meinem Gehirn verankert,dass das Genie von Ottmar Hitzfeld uns bis ins Viertelfinal bringen wird. Was hat sich denn imSchweizer Teamin der Zeitmit Hitzfeld als Trainer hauptsächlich verändert? Die Spieler glauben dem Trainer bedingungslos – völlig zu Recht,denn immerhin hat Hitzfeld zweimal die

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Januar 2010

Beni Thurnheer ist zufrieden

Es hätte viel, viel schlimmer kommen können. «Die Chancen aufein Weiterkommen sind in dieser Gruppe hervorragend», analysiert Thurnheer mit einem strahlenden Lachen.

Champions League gewonnen.Und dadurch ziehen jetzt wirklich alle am gleichen Strick.Sie sind überzeugt von der Qualität des Teams und haben die Überzeugung gewonnen, dass es in diese Mannschaft für Eigeninteressen keinen Platz hat. Diese neuen Tugenden können die Schweiz sehr stark machen. Diese Tugenden waren also früher unter Köbi Kuhn nicht vorhanden? Gut,es ist immer einfacher,ein erfolgreiches Team zu führen als ein verunsichertes.Der grosse Verdienst von Ottmar Hitzfeld ist es,aus der luxemburgischen Schweiz eine griechische Schweiz gemacht zu haben, aus der peinlichen Niederlage gegen Luxemburg einen Sieg gegen Griechenland aus dem Hut gezaubert zu haben.Einen solchen Meisterstreich traue ich Hitzfeld auch an der Weltmeisterschaft zu.Wieso sollte es also zum Beispiel nicht den ersten Sieg der Geschichte gegen Spanien geben? Ich glaube sogar zu spüren,dass er jetzt endlich fällig ist. Aber der Europameister wird als WM-Favorit Nummer 1 gehandelt. Das sehe ich auch so.Und die Spanier im WM-Final wäre mir eigentlich auch recht,denn in den sechs WM-Finals,die ich bisher kommentiert habe,waren immer nur die gleichen fünfMannschaften vertreten:Brasilien,Argentinien, Deutschland,Frankreich und Italien. Zum Abschluss meiner Karriere wünschte ich mir noch einmal zwei neue Namen in einem WMEndspiel – zum Beispiel Spanien und die Elfenbeinküste. Die Schweiz wäre auch ein neuer Name.Dann aber würde Sascha Ruefer und nicht Sie den Final kommentieren. Die ganze Schweiz träumt also davon,dass Sie den Final nicht kommentieren dürfen. Das wünsche ich Sascha Ruefer und uns allen natürlich auch von ganzem Herzen. Marcel Siegenthaler


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06.12.2009

19:50 Uhr

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EUROSOCCER-Jahresabonnement: 12 Hefte + zwei Spezial-Ausgaben für CHF Kalender: UNSERE STARS für CHF 19.90 (zzgl. Versandkosten)

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66.– KALENDER + ABO JANUAR 2010

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WM 2010

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DIE GEGNER

Star-Ensemble

Beim spanischen Team einen Star auszumachen, ist unmöglich: Fernando Torres (Bild) ist beim FC Liverpool unverzichtbar. Xavi Hernández, Andrés Iniesta, Gerard Piqué und Sergi Busquets spielen beim ChampionsLeague-Sieger FC Barcelona. Goalie Iker Casillas ist einer der besten Goalies der Welt ...

Experten-Analyse und Honduras

FUSSBALL-CHEFREDAKTOREN AUS SPANIEN UND HONDURAS SOWIE DER CHILENE MARIO CÁCERES ANALYSIEREN DIE GEGNER. TEXT: SANDRA PLAZA

Es ist das erste Mal, Mit diesem Team können wir zum dass ich nach einer Aus- ersten Mal Weltmeister werden. losung zu einem wichtiEinen Grund für diese neue Einstelgen Turnier nicht vom fehlenden lung war sicher der Gewinn der Charakter unseres Nationalteams EURO 08. Das Selbstbewusstsein, nachdenken und schreiben das uns dieser Titel gab, muss. Eine ungewöhnliche ist unbezahlbar – vor Situation für die spanischen allem nach dem schlechten Medien. Eigentlich sind wir Abschneiden an wichtigen gewohnt, stundenlang über Turnieren in den Jahren das spanische Team zu diszuvor. kutieren: Sind wir wirklich Ein weiterer Grund, wesOptimismus so stark wie wir meinen? halb wir im Moment die Überschätzen wir uns nicht Israel García stärkste Nationalmannwieder? Hat der Coach zu Montejo, schaft aller Zeiten haben, Chefredaktor des ist sicher der FC Barcelona. viele Spieler aus einem Magazins «Don Team oder einer Region Die wichtigsten Stützen des Balón» und berücksichtigt? spanischen Teams – Vertei«El futbolista». Diese Diskussionen diger Carles Puyol und die scheinen im Jahr 2009 Mittelfeld-Stars Andrés vorüber. Nicht einmal das Fehlen Iniesta und Xavi Hernández – spievon Real Madrids Raúl González, len bei den Katalanen. Und zwar Ex-Captain und Rekordspieler der seit Jahren sehr erfolgreich. Sie Iberer, gibt Stoff für Diskussionen. gewannen zuletzt fünf Titel – und Sowohl die Fans wie auch die sind auch für die NationalmannMedien sind vereint und überzeugt: schaft unentbehrlich.

Honduras

CHILE IST DER GEGNER, DEN ES ZU SCHLAGEN GILT!

Spanien GUTE

AUSLOSUNG –

TODESGRUPPE ERST IM ACHTELFINAL

Humberto Suazo Er ist der beste Stürmer Chiles: Er bekam 2006 den «Goldenen Ball» der IFFHS als bester Torschütze in internationalen Wettbewerben. Im Juni 2007 wechselte er für fünf Millionen Dollar zum CF Monterrey nach Mexiko – das war eine der höchsten Ablösesummen aller Zeiten für einen ins Ausland wechselnden chilenischen Spieler.

Ich fahre über Weihnachten nach Chile und weiss jetzt schon, dass ich in meinem Heimatland Freunden viel über den WMGegner Schweiz erzählen muss. Über den Gruppengegner Spanien gibt es nicht viel zu sagen. Sie sind für mich weltweit die Nummer 1. Was mir nach der WM-Auslosung aber auffiel, war, dass viele Experten Honduras unterschätzen – einfach, weil man den Fussball in diesem Land nicht verfolgt. Ich warne: Das karibische Land machte in den

Honduras

DAS GLÜCK WAR UNS NICHT HOLD IN KAPSTADT!


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06.12.2009

21:53 Uhr

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DIE GEGNER

rr e n e g n e g G e e G i e D Di

aus Spanien, Chile letzten Jahren eine grosse Entwicklung durch. Vielleicht ist der Fussball in Honduras nicht wirklich schön zu sehen, aber sie haben mit Spielern wie Wilson Palacios von Tottenham und auch Suazo von Benfica Lissabon viel individuelle Klasse. Und auch der chilenische Fussball ist im Aufwind – und hatte noch nie ein so starkes Team. Es ist einfach ein Vergnügen, das Nationalteam zu verfolgen. Die grösste Stärke ist unser Teamgeist. Egal wer spielt, wir zeigen immer attraktiven Fussball. Das ist der Verdienst von Marcelo Bielsa. Seit er Coach der «roja» ist, spielt Chile mit einem neuen Mario Cáceres SelbstbewusstFür den chilenisein. Früher hatschen St. Gallenten wir KompleStürmer steht fest: xe, fühlten uns oft Spanien und Chile minderwertig. kommen an der Ein Highlight WM weiter. der Qualifikation war natürlich der 1:0-Sieg gegen Argentinien, es ist das erste Mal, dass wir den ExWeltmeister schlugen. Dieses Resultat vergisst bestimmt kein Chilene. Und nach diesem Sieg steht fest: Wir können jedes Team schlagen. Den Support der Fans hat das Nationalteam eh auf sicher. Man darf nicht vergessen, dass Chile das Land in Südamerika ist, das die meisten Fans in den Stadien hat.

Schweiz OLÉ! MACHBARE GRUPPE FÜR DIE SCHWEIZ!

Der Stürmer von Inter Mailand ist der stärkste Spieler des Nationalteams von Honduras. Auch weitere Nationalspieler haben im Ausland Erfahrung gesammelt. Dass Honduras an der WM gegen Spanien antreten muss, ist ein Riesenzufall. Wir hatten die Iberer bereits an der WM 1982 in Spanien als Gegner, das war denn auch unsere letzte Teilnahme an einem grossen Turnier. Dass wir gegen dieses Team punkten werden, glaube ich nicht. Sie sind für mich die grossen WM-Favoriten. In Honduras herrschte nach der Qualifikation eine riesige Euphorie. Was viele nicht wissen: Wir scheiterten in den vergangenen Jahren bei den Qualifikationen immer erst im letzten Spiel. So auch bei der Qualifikation für die WM 2002. Wir hätten damals das letzte Spiel gegen Tobago gewinnen müssen, scheiterten dann aber entgegen allen Vorhersagen. Das ist auch die grösste Schwäche unseres Nationalteams: Immer wenn wir den

Spanien

EINFACHE GRUPPE, GEFAHR FOLGT IM ACHTELFINAL

Bilanzen Schweiz gegen Spanien Spiele Siege Remis Niederlage Tore Gegentore Chile Spiele Siege Remis Niederlage Tore Gegentore

David Suazo

Honduras Spiele Siege Remis Niederlage Tore Gegentore

Live aus Honduras

Andrés Diaz, Chefredaktor der Sportzeitung «Diez», glaubt, dass von den drei HondurasGegnern die Schweiz am einfachsten zu schlagen ist. Für Diaz ist der Trainer Ottmar Hitzfeld der Star des Schweizer Teams.

Chile

GLÜCKLICHE

AUSLOSUNG

FÜR CHILE IN SÜDAFRIKA

WM 2010

Heim

Auswärts Neutral

Gesamt

Heim

Auswärts Neutral

Gesamt

Heim

Auswärts Neutral

Gesamt

9 0 2 7 5 24 1 1 0 0 4 2 -

7 0 1 6 6 13 1 0 0 1 1 3 -

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 -

16 0 3 13 11 37 2 1 0 1 5 5 -

Gegner unterschätzen, kassieren wir prompt eine peinliche Niederlage. Ich hoffe, dass wir daraus gelernt haben und keinen Gegner mehr unterschätzen. Das war in den letzten Jahren auch die wichtigste Aufgabe von Trainer Reynaldo Rueda und seinem Team. Im Vergleich zu früher schafft es Honduras heute auch, die meisten Spiele 90 Minuten konzentriert durchzuziehen. Honduras hat aber auch viele Stärken. So spielen die wichtigsten Stützen des Teams heute im Ausland: Unser Star David Suazo bei Inter Mailand, Palacios bei Tottenham, Figueroa und Henry Tomás bei Wigan, Julio César beim FC Torino. Meiner Meinung nach wird Honduras bei den Spielen gegen Chile und Spanien nur mit etwas Glück punkten können, die Schweiz hingegen können wir schlagen – wenn das Team sie nicht unterschätzt.

Chile DA IST DER KÄSE, DER DIE PAELLA BEGLEITET


16_17_WM-Tipper

06.12.2009

22:04 Uhr

Seite 16

Tipps Platz 2 für die Schweiz WM 2010

FUSSBALLER-TIPPS

Spielbegegnung

Mladen Petric HSV und Kroatien

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras Spielbegegnung

Gügi Sermeter AC Bellinzona

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras Spielbegegnung

Florian Stahel FC Zürich

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras Spielbegegnung

Kofi Nimeley U17-Weltmeister, FC Basel

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras Spielbegegnung

Raffael Hertha BSC Berlin, Ex-FCZ

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras

Makoto Hasebe VfL Wolfsburg und Japan

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras

Karim Ziani VfL Wolfsburg, Algerien

16

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras Januar 2010

Tipp

Platz Spanien 1.

Spielbegegnung

Tipp

Platz Spanien 1.

Stephan Meier Beach Soccer VizeWeltmeister

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras

1 : 0 Schweiz 2. 1 : 2 3.Chile 1 : 0 4.Honduras

Raphael Spiegel U17-Weltmeister und Grasshopper Zürich

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras

2 : 0 Schweiz 2. 0 : 1 3.Honduras 1 : 0 4.Chile

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Karim Matmour Borussia MönchengladSchweiz – Honduras bach und Algerien

2 : 0 Schweiz 2. 1 : 2 3.Chile 2 : 0 4.Honduras

2 : 1 Schweiz 2. 2 : 3 3.Chile 3 : 0 4.Honduras

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras

2 : 0 Schweiz 2. 1 : 2 3.Chile 3 : 0 4.Honduras

2 : 1 Schweiz 2. 0 : 1 3.Chile 2 : 0 4.Honduras Tipp

Tipp

Tipp

Tipp

Platz Spanien 1.

Platz Spanien 1.

Platz Spanien 1.

Tipp

Platz Spanien 1.

1 : 1 Chile 2. 0 : 1 3.Schweiz 1 : 0 4.Honduras Tipp

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Joris Mathijsen HSV und Holland

Platz Spanien 1.

1 : 0 Schweiz 2. 0 : 1 3.Honduras 2 : 0 4.Chile

Spielbegegnung

Ivan Rakitic Schalke 04 und Kroatien

Piotr Trochowski HSV und Deutschland

Platz Spanien 1.

3 : 1 Chile 2. 2 : 1 3.Schweiz 1 : 0 4.Honduras

Spielbegegnung

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras Spielbegegnung

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras Spielbegegnung

Marcus Berg HSV und Schweden

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras

3 : 1 Schweiz 2. 0 : 1 3.Chile 3 : 1 4.Honduras Tipp

Platz Schweiz 1.

1 : 1 Spanien 2. 1 : 1 3.Chile 2 : 1 4.Honduras Tipp

Tipp

Tipp

Platz Spanien 1.

Platz Spanien 1.

Platz Spanien 1.

2 : 0 Schweiz 2. 1 : 2 3.Chile 2 : 0 4.Honduras Tipp

Platz Spanien 1.

1 : 0 Schweiz 2. 1 : 2 3.Chile 4 : 1 4.Honduras Tipp

Platz Schweiz 1.

1 : 2 Spanien 2. 2 : 3 3.Honduras 1 : 0 4.Chile Jetzt Seite knipsen und Zusatz-Infos holen! (siehe auch Seite 7)


16_17_WM-Tipper

06.12.2009

22:04 Uhr

Seite 17

S P P I T R E L F U S S BA L Spielbegegnung

Steve von Bergen Hertha BSC Berlin

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras Spielbegegnung

Hanspeter Latour Ex-Trainer GC, FC Thun

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras Spielbegegnung

Guy Demel HSV und Elfenbeinküste

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras

Pascal Zuberbühler Ex-Nationalgoalie, FC Fulham

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Diego Benaglio Nationalgoalie und VfL Wolfsburg

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras

Albert Bunjaku Nationalspieler und 1. FC Nürnberg

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras

Spielbegegnung

Spielbegegnung

Spanien – Schweiz Fabian Lustenberger Chile – Schweiz Nationalspieler und Schweiz – Honduras Hertha BSC Berlin

Tipp

Platz Spanien 1.

1 : 1 Schweiz 2. 0 : 1 3.Chile 2 : 0 4.Honduras Tipp

Tipp

Platz Spanien 1.

2 : 2 Schweiz 2. 0 : 0 3.Chile 3 : 1 4.Honduras Tipp

Platz Spanien 1.

0 : 0 Schweiz 2. 1 : 2 3.Chile 2 : o 4.Honduras Tipp

Platz Spanien 1.

0 : 0 Schweiz 2. 1 : 3 3.Honduras 2 : 0 4.Chile Tipp

Pirmin Schwegler Eintracht Frankfurt

Platz Spanien 1.

1 : 1 Schweiz 2. 0 : 1 3.Chile 3 : 1 4.Honduras

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras Spielbegegnung

Eljero Elia HSV und Holland

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras Spielbegegnung

Platz Spanien 1.

3 : 1 Chile 2. 2 : 1 3.Schweiz 2 : 0 4.Honduras Tipp

Spielbegegnung

Platz Spanien 1.

2 : 0 Schweiz 2. 1 : 3 3.Honduras 1 : 0 4.Chile

FUSSBALLER-TIPPS

Christian Gentner VfL Wolfsburg und Deutschland

Daniel Gygax 1. FC Nürnberg

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras Spielbegegnung

Spanien – Schweiz Chile – Schweiz Schweiz – Honduras

Tipp

WM 2010

Platz Schweiz 1.

1 : 1 Spanien 2. 1 : 2 3.Chile 2 : 0 4.Honduras Tipp

Platz Schweiz 1.

1 : 1 Spanien 2. 1 : 2 3.Chile 1 : 0 4.Honduras Tipp

Platz Spanien 1.

2 : 0 Schweiz 2. 2 : 1 3.Chile 2 : 0 4.Honduras Tipp

Platz Schweiz 1.

1 : 1 Spanien 2. 1 : 2 3.Chile 0 : 3 4.Honduras

! n e n n i w e g u z e l l 2 YB-Bä allen YBvon Handsignieriet le SNpummer 91r9nda!s Wort: ES2 (90

S an die (nur mit Sende jetzt per SM AP-Teilnahme: win.wap.919.ch/es2 ahme per SMS W iln Te Rappen/SMS) oder stehen die gleichen Gewinnchancen bei ist ausgebe eg Handy möglich) Es ine Korrespondenz geführt. Der Rechtsw ke oder per WAP. Es wird chluss: 20. Januar 2010 es schlossen. Teilnahm en: www.919.ch/agb ng gu in ed eb Teilnahm

Januar 2010

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06.12.2009

20:30 Uhr

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EUROSOCCER ERKLÄRT Wertvolle Hände

Iker Casillas ist der erfolgreichste Torhüter aller Zeiten in Spanien: vier spanische Meisterschaften, zwei Champions-League-Titel und der EM-Titel 2008. Kein Wunder, liess sich Casillas 2007 für 7,5 Millionen Euro sein grösstes Kapital versichern: seine Hände. Wie viel ihn die Absicherung kostet, verrät er nicht. «Sollte ich mich aber in Zukunft an anderer Stelle verletzen, werde ich trotzdem sagen, dass meine Hand weh tut.»

Rekord-Angebot

Nachdem Manchester City Ende 2008 vergeblich versucht hatte, Gianluigi Buffon auf die Insel zu locken, versuchten die «Citizens» ihr Glück bei Casillas. Von 150 Millionen Euro Ablöse und 13 Millionen Jahresgehalt war die Rede. Und die Laufzeit seines Vertrags hätte er selbst bestimmen können. Doch der Madrider Junge lehnte das verlockende Angebot ab. In Madrid wird er wohl seine Karriere beenden. Sein Vertrag läuft bis 2017.

Casillas zur WM-Gruppe

100. Länderspiel

Mit erst 28 Jahren knackte Casillas 2009 die Marke von 100 Länderspielen und stiess damit in einen elitären Kreis vor. Nur Raul (105) und Andoni Zubizarreta (126) bringen es auf mehr Einsätze für ihr Land. Sein Debüt für Spanien feierte Casillas 2000 in einer Partie gegen Schweden, seit der WM 2002 ist er die unanfechtbare Nummer 1 im Tor der «Seleccion».

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Januar 2010

«Meiner Meinung nach haben wir auf dem Papier Glück gehabt mit dieser Auslosung, aber wir müssen alle Gegner respektieren. Von den drei Teams ist Chile am gefährlichsten. Wir haben gegen sie bereits vor einem Jahr in Villarreal gespielt – und sie hatten sich gut auf unseren Angriff eingestellt. Wir wissen nicht viel über Honduras oder die Schweiz, haben aber die moralische Pflicht, eine Runde weiterzukommen.»

Soziales Engagement

«San Iker», der heilige Iker, weiss wie es ist, in ärmlichen Verhältnissen zu leben. Als er sich bei Real Madrid durchbiss, arbeitete seine Mutter als Putzfrau. Casillas engagiert sich daher seit mehreren Jahren für den Kampf gegen Armut. Mit Tennis-Star Rafael Nadal organisierte er letztes Jahr ein Benefizspiel in Sierra Leone. Und mit Stürmer-Legende Emilio Butragueno unterstützt Casillas Kinderhilfsprogramme in Peru und Mali.


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06.12.2009

20:30 Uhr

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IKER CASILLAS

Casillas Der bescheidene Madrilene will an der WM seine Karriere krönen

DIE SCHWEIZER STÜRMER KÖNNTEN SICH IM ERSTEN WM-SPIEL AN IKER CASILLAS DIE ZÄHNE AUSBEISSEN. DER SPANISCHE GOALIE IST IM EINS-ZU-EINS KAUM ZU ÜBERWINDEN. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI

Steiler Aufstieg

Casillas und die Frauen

Der spanische Goalie war zuletzt drei Jahre lang mit Eva Gonzales (Foto) liiert, der «Miss Spanien» von 2003. Gonzales war Model, Komikerin und Darstellerin in TVSerien. Doch nach der EURO 08 kam das Aus. Dem Goalie wurden wiederholt Affären nachgesagt. Im Sommer 2009 sah man Casillas dann Händchen haltend mit der 26-jährigen Ana Medinabeitia, MarketingDirektorin einer Bank.

Seit seinem achten Lebensjahr spielt Casillas für Real Madrid, mit nur 16 Jahren stand er erstmals im Kader der 1. Mannschaft. Jupp Heynckes, damaliger Trainer der «Galaktischen», liess ihn von der Schule holen. Casillas erinnert sich genau: «Der Direktor riss die Tür zum Klassenzimmer auf und sagte, Real habe angerufen, ich müsse morgen nach Norwegen fahren und könne jetzt gehen.» Einen Tag später sass er in einem Champions-League-Spiel unter den Reservisten im Rosenborg-Stadion in Trondheim.

Mehr zum Thema unter: www.realmadrid.com

Januar 2010

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06.12.2009

Mit

WM 2010

18:31 Uhr

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FANREISE

nach Südafrika UND

FAHREN SIE MIT EUROSOCCER UND KNECHT REISEN ZUR WM. UNTERSTÜTZEN SIE UNSER NATIONALTEAM LIVE VOR ORT UND ERLEBEN SIE AM KAP FUSSBALL-BEGEISTERUNG PUR. BEGLEITET WIRD DIE REISE VON EINEM PROMINENTEN STAR AUS DER SCHWEIZER FUSSBALL-SZENE. EIN ERLEBNIS FÜR JEDEN FUSSBALL-FAN.

Exklusiv bei EUROSOCCER

Besonderes Highlight: Die Fanreise an die WM in Südafrika wird durch einen prominenten Experten aus der Schweizer Fussballszene begleitet. Dessen Name wird in Kürze bekanntgegeben. So lernen Sie als Fan neben einem faszinierenden Land auch viel Neues und Hintergründe zum Fussball kennen. Für die Organisation zeichnet Knecht Reisen verantwortlich – der führende Schweizer Spezialist für das südliche Afrika.

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Das Programm

11./12. Juni 2010 Direktflug nach Johannesburg mit SWISS. 12./13. Juni – 16. Juni Attraktives Vorprogramm in KwaZulu Natal: Tierparks, traumhafte Strände und historische Sehenswürdigkeiten – vier Tage Afrika pur. 16. Juni Besuch des ersten Spiels Schweiz gegen Spanien im «Durban Stadium» in Durban. 17. Juni – 21. Juni Transfer nach Port Elizabeth, das als «Tor» zur bekannten Garden Route gilt, welche wir zwischen den beiden Spielen besuchen und dabei das eine oder andere Highlight erleben werden. 21. Juni Besuch des zweiten Schweizer Spiels gegen Chile im «Nelson Mandela Bay Stadium» in Port Elizabeth. 21. Juni – 25. Juni Nach einem Abstecher an die Garden Route führt die Reise in die touristisch weniger bekannte Region von Bloemfontein, der Hauptstadt des Free State. 25. Juni Besuch des dritten Spiels Schweiz gegen Honduras im «Free State Stadium» in Bloemfontein. 26. Juni Transfer nach Johannesburg und Rückflug mit SWISS in die Schweiz.

Januar 2010

Eingeschlossene Leistungen uLangstreckenflug mit Swiss International Airlines nach Johannesburg und zurück

uSämtliche Transfers im komfortablen, klimatisierten Reisebus

uUnterkunft (13 oder 14 Nächte) in guten Mittelklassehotels am Austragungsort der Spiele oder in deren näherer Umgebung inkl. Frühstück uBegleitung der Reise durch einen ausgewiesenen Fussball-Experten uBesuch der drei Qualifikationsspiele der Schweizer Nationalmannschaft in Durban, Port Elizabeth und Bloemfontein

uattraktives Ausflugsprogramm in Südafrika (optional) uErfahrene, deutsch sprechende Reiseleitung ab Zürich


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06.12.2009

18:31 Uhr

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FANREISE

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WM 2010

Wichtiger Hinweis: Ab dem 14. Dezember ist das Detailprogramm inklusive Preis auf www.eurosoccer-online.ch aufgeschaltet! Durban: Spanien – Schweiz am 16. Juni

Moses Mabhida Stadium

Durban in der Provinz KwaZulu Natal ist Südafrikas drittgrösste Stadt und Drehscheibe für den Südosten des Landes. Die attraktive, quirlige Metropole liegt direkt an den Stränden des Indischen Ozeans und trumpft ausserdem mit viel Sonnenschein und einem bunten Völkergemisch auf.

Port Elizabeth: Chile – Schweiz am 21. Juni

Genau genommen ist «Nelson Mandela Bay/Port Elizabeth» die richtige Bezeichnung für diesen Spielort. Denn in der Gemeinde Nelson Mandela Bay steht zu Ehren Mandelas das Stadion von Port Elizabeth. Port Elizabeth zählt rund eine Million Einwohner und gilt mit seinen kilometerlangen Stränden und ganzjährig angenehmen Temperaturen als die Wassersporthochburg des Kontinents. Schnell ausfüllen und Plätze sichern!

Ja, ich interessiere mich…

Nelson Mandela Bay Stadium

für die Fanreise. Bitte schicken Sie mir das Detailprogramm!

Bitte reservieren Sie mir Plätze und schicken Sie mir das Detailprogramm!

Free State Stadium Bloemfontein: Schweiz – Honduras am 25. Juni

Die mit 500 000 Einwohnern sechstgrösste Stadt des Landes wird auch Stadt der Rosen genannt. Tausende von ihnen blühen in den Parks Bloemfonteins, dessen Afrikaans-Name «blumenüberwachsene Quelle» bedeutet. Die Hauptstadt des Free State überrascht durch ihre Freundlichkeit und viel Grün.

Name und Vorname Strasse

PLZ/Ort Telefon EMail

Bitte einsenden, per Fax oder Email an Knecht Reisen AG, Rohrstrasse 100, 5001 Aarau, Tel. 062 834 71 01, Fax 062 834 71 00 www.knecht-reisen.ch, africa@knecht-reisen.ch

Januar 2010

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03.12.2009

14:08 Uhr

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06.12.2009

20:03 Uhr

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MSS T AM EA TE Südafrika

Gruppe

A

TEAMS

Mexiko

WM 2010

Uruguay

Südafrikanischer Fussballverband

Mexikanischer Fussballverband Gegründet: 1927

Uruguayischer Fussballverband

Gegründet: 1991

FIFA-Weltrangliste: 15.

Gegründet: 1900

FIFA-Weltrangliste: 86.

Anzahl aktive Fussballer: 232 700

FIFA-Weltrangliste: 19.

Anzahl aktive Fussballer: 1 469 410

Rekordspieler: Claudio Suárez (178 Einsätze)

Anzahl aktive Fussballer: 41 800

Rekordspieler: Aaron Mokoena (91 Einsätze)

Rekordtorschütze: Jared Borgetti (46 Tore)

Rekordspieler: Rodolfo Rodriguez (78 Einsätze)

Rekordtorschütze: Benni McCarthy (32 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Rekordtorschütze: Hector Scarone (31 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

WM-Viertelfinal 1970, 1986

Grösste WM-Erfolge:

WM-Vorrunde 1998, 2002

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Weltmeister 1930, 1950

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Andres Guardado, Carlos Vela, Cuauhtémoc Blanco,

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Fernando Arce, Jared Borgetti, Pavel Pardo (je 3 Tore)

Dank Trainerwechsel an die WM

Diego Forlán (7 Tore)

Der Star Mittelfeldspieler Steven Pienaar vom FC Everton

Wundertüte «Bafana-Bafana»

In Südafrika träumen die Fans Schlösser in die Luft, mächtiger als die Arenen, die extra für die WM aus dem Boden der Steppe gestampft wurden. Sie träumen davon, dass die Schallwellen abertausender Vuvuzelas die Bafana-Bafana zum Titel tragen. Und träumen ist erlaubt. Erst recht in Südafrika. Im Prinzip hat Südafrika eh schon gewonnen. Der Welt populärster Sportanlass gastiert erstmals auf dem Schwarzen Kontinent. Um auch sportlich für Furore zu sorgen, braucht es nur noch ein einigermassen erfolgreiches Nationalteam. Doch genau hinter diesem

Der Trainer

Carlos Alberto Perreira (66), von 2007–2008 und seit Oktober 2009 letzten Punkt steht ein fettes Fragezeichen. Wie bereit sind die «Bafana-Bafana»? Im FIFA-Ranking liegen sie auf Rang 86. Die WM-Qualifikation 2006 haben sie verpasst, beim Afrika-Cup 2006 kein einziges Tor geschossen. Und zwei Jahre später schieden sie, ebenfalls beim Afrika-Cup, als Schlusslicht der Gruppenphase aus. Da war aber auch der Confed-Cup 2009. Bei der Mini-WM hielt das Heimteam mit, schied erst gegen den späteren Sieger Brasilien aus und trotzte sogar gegen Europameister Spanien im Kampf um Rang 3 eine Verlängerung ab. Die «Bafana-Bafana» sind die Wundertüte der WM.

Mexiko zählt zu den stärksten Teams der nord- und zentralamerikanischen und karibischen Fussball-Assoziation CONCACAF. Und so zeigte sich auch am Ende die Tabelle der WM-Qualifikation das erwartete Bild: USA und Mexiko, die gewöhnlich zu den WM-Stammgästen gehören, belegten die vordersten Plätze. Doch der Weg dorthin war alles andere als leicht. Nach einem miserablen Start in die Qualifikation musste

Der Trainer

Javier Aguirre (51), seit April 2009

der schwedische Trainer Sven-Goran Eriksson gehen. Neu übernahm der ehemalige Nationaltrainer Javier Aguirre «El Tri», wie das Nationalteam wegen seiner drei Nationalfarben gennannt wird. Zwar ging auch unter ihm das erste Spiel verloren. Danach folgten aber sechs Partien ohne Niederlagen. Aguirre schaffte es innert kürzester Zeit, Nachwuchstalente in das Team zu integrieren. Zudem holte er den erfahrenen Veteranen Cuauhtémoc Blanco aus dem Ruhestand zurück. Angeführt vom Abwehr-Koloss Rafael Márquez verfügt das Team nun über eine gesunde Mischung.

Der Star Verteidiger Rafael Márquez vom FC Barcelona

Der Star Stürmer Diego Forlán von Atlético Madrid

Nur keine Nostalgie

Es war Sommer, im Paris von 1924. Uruguay startete an den Olympischen Spielen eine imposante Serie von Triumphen, die es zu einer sportlichen Macht der Zwischenkriegsjahre machten: Das Land verteidigte die Goldmedaille von Paris in Amsterdam 1928. Zwei Jahre darauf richtete das Land die erste Fussball-WM überhaupt aus und krönte den Event mit dem Heimsieg – in der damals grössten Arena der Welt, dem Estadio Centenario zu Montevideo. 20 Jahre später folgte der zweite WM-Cup, diesmal im Land des Erzfeindes und Nachbarn Brasilien. Dazu kommen 14 Siege in der Copa América, womit Uruguay neben Argentinien an der Spitze der ewigen Rangliste steht. Die Gegenwart ist aber weniger glamourös. Die letzten vier WM verbrachten Uruguay dreimal als Zaungast und einmal (in Japan/ Südkorea) als Kanonenfutter, ohne einer Chance auf die Achtelfinals. Bis zu dieser Nacht des 19. November 2009, als Uruguay mit dem 1:0 über Costa Rica als allerletztes Team überhaupt ein WM-Ticket löst. Uruguay zählt bestimmt nicht zum Favoritenkreis. Aber es ist schon mal ein Anfang.

Der Trainer

Oscar Tabarez (62), seit 2006

Januar 2010

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WM 2010

06.12.2009

20:03 Uhr

Seite 24

TEAMS

Gruppe

Frankreich

B

Argentinien

Nigeria

Französischer Fussballverband

Argentinischer Fussballverband Gegründet: 1893

Nigerianischer Fussballverband

Gegründet: 1919

FIFA-Weltrangliste: 6.

Gegründet: 1945

FIFA-Weltrangliste: 7.

Anzahl aktive Fussballer: 331 811

FIFA-Weltrangliste: 22.

Anzahl aktive Fussballer: 1 794 940

Rekordspieler: Javier Zanetti (136 Spiele)

Anzahl aktive Fussballer: 58 710

Rekordspieler: Lilian Thuram (142 Einsätze)

Rekordtorschütze: Gabriel Batistuta (56 Tore)

Rekordspieler: Jay-Jay Okocha (73 Einsätze)

Rekordtorschütze: Thierry Henry (51 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Rekordtorschütze: Rashidi Yekini (37 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Weltmeister 1978, 1986

Grösste WM-Erfolge:

Weltmeister 1998

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

WM-Achtelfinal 1994, 1998

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Juan Riquelme, Lionel Messi, Sergio Agüero

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

André-Pierre Gignac, Thierry Henry (je 4 Tore)

(je 4 Tore)

Am Desaster vorbeigeschrammt

Ikechukwu Uche, Victor Obinna (je 4 Tore)

Der Star

Spielmacher Franck Ribéry vom FC Bayern München

«Rien ne va plus» ohne Ribéry

Nach dem 1:1 im Barrage-Rückspiel gegen Irland und der damit geschafften WM-Qualifikation der Franzosen hatten alle Beteiligten ein schlechtes Gefühl. Die Iren waren sauer auf den Referee, der das Handspiel von Thierry Henry übersehen hatte. Den Franzosen war ihr Sieg irgendwie peinlich, und die TV-Zuschauer hatten Mitleid mit den tapferen Iren. Durch diese Diskussion ging beinahe unter, dass die «Equipe Tricolore», wie so oft in der WM-Quali, eine ziemlich dürftige Vorstellung bot.

Der Trainer

Raymond Domenech (57), seit 2004

Nichts scheint mehr übrig von der Leichtigkeit und Spielfreude, die die «Blauen» neben dem WM-Titel 1998 und dem EM-Gewinn 2000 auch ins Final der WM 2006 führte. Dabei zeigte sich, wie wertvoll Franck Ribéry für das Team von Coach Raymond Domenech ist. Der Star des FC Bayern München kam verletzungsbedingt nur auf 341 von möglichen 1080 Spielminuten in der Qualifikation. Ähnlich wie in München, scheint auch die «Equipe Tricolore» abhängig zu sein von ihrem Mittelfeldmotor.

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Januar 2010

Im Qualifikationsspiel zwischen Uruguay und Argentinien läuft bereits die 84. Minute, als Lionel Messi von der rechten Seite einen Freistoss tritt. Seinen Querpass bringt Juan Verón vor das gegnerische Tor, wo Mario Bolatti zum erlösenden 1:0 trifft. Von den 50 000 Zuschauern in Montevideo jubeln nun nur noch die Argentinier. Denn der Treffer bedeutet die direkte Qualifikation. Die «Gauchos», die seit 40 Jahren keine Endrunde mehr verpassten, ziehen im letzten Moment den Kopf aus der Schlinge. Dass die «Albicelestes» bis zuletzt zittern

Der Trainer

Diego Armando Maradona (49), seit Oktober 2008 mussten, lag an der fehlenden Konstanz über die gesamte Qualifikation. Doch auch wenn es eng wurde, so ist eine WM ohne Argentinien kaum vorstellbar. Schliesslich ist die WM für den Weltmeister 1978 und 1986 bereits die zehnte Teilnahme in Folge. Wie angespannt die Lage aber trotzdem war, liess sich am Beispiel von Trainer Maradona erahnen. Er deckte die Journalisten mit obszönen Schimpftiraden ein. Das Verdikt der FIFA: zwei Monate Sperre und eine Geldbusse von 25 000 Franken.

Der Star Stürmer Lionel Messi vom FC Barcelona

Der Star Mittelfeldspieler John Obi Mikel vom FC Chelsea

Flieg, Adler, flieg!

Egal, was in Südafrika passiert: Nigeria steht ein Jahr der Feierlichkeiten bevor. Vor genau einem halben Jahrhundert erlangte der Staat in Westafrika die Unabhängigkeit von den britischen Kolonialherren. Umso wertvoller ist das Einheitsgefühl, das der Erfolg der Nationalmannschaft, den sogenannten «Super Eagles», im Volk weckt. So wie 1996 mit dem Olympia-Gold, 1994 mit dem Afrika-Cup oder 1998 mit dem zweiten Erreichen der WM-Achtelfinals in Serie. An «Rohstoffen» besteht kaum Mangel, Nigerias Nachwuchs bewegt sich auf Weltklasse-Niveau: Taribo West, Jay Jay Okocha, Victor Ikpeba. Und die Fussball-Hochburg Lagos allein zählte in den 70er-Jahren mehr Vereine als ganz Ostafrika zusammen. Neben Topstar John Obi Mikel vom FC Chelsea wartet mit Obafemi Martins vom VfL Wolfsburg ein weiteres bekanntes Gesicht auf die Fans. Knackpunkt an der WM ist die unstabile, trügerische Harmonie im Fussballverband und im Team. Gelingt es den «Eagles», das Gleichgewicht zu halten, können sie in Südafrika zum Höhenflug ansetzen.

Der Trainer

Shaibu Amodu (51), von 2001 bis 2002 und seit 2008


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20:03 Uhr

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Südkorea

Griechenland

Gruppe

C

England

Südkoreanischer Fussballverband

Griechischer Fussballverband Gegründet: 1926

Englischer Fussballverband

Gegründet: 1933

FIFA-Weltrangliste: 12.

Gegründet: 1863

FIFA-Weltrangliste: 52.

Anzahl aktive Fussballer: 359 221

FIFA-Weltrangliste: 9.

Anzahl aktive Fussballer: 31 127

Rekordspieler: Theodoros Zagorakis (120)

Anzahl aktive Fussballer: 1 485 910

Rekordspieler: Myung-Bo Hong (136 Einsätze)

Rekordtorschütze: Nikolaos Anastopoulos

Rekordspieler: Peter Shilton (125 Einsätze)

Rekordtorschütze: Bum-kun Cha (55 Tore)

(29 Tore)

Rekordtorschütze: Bobby Charlton (49 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

WM-Vierter 2002

WM-Vorrunde 1994

Weltmeister 1966

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Ji-sung Park (5 Tore)

Theofanis Gekas (10 Tore)

Wayne Rooney (9 Tore)

Der Star

Der Star

Stürmer Ji-sung Park von ManU

Die Serie der «Kreis-Krieger»

Seit nunmehr 27 Jahren verpasste Südkorea keine WM mehr. Eine beeindruckende Bilanz. Ebenso verlief für das Team von Jung-moo Huh die WM-Qualifikation. In insgesamt acht Partien blieben die Südkoreaner gegen Teams wie Nordkorea, Saudi-Arabien oder den Iran ohne Niederlage und mussten lediglich vier Gegentore hinnehmen. Dass die Koreaner aus dem Süden im Süden Afrikas dabei sind, war bereits nach dem drittletzten Spieltag klar. Im Kader der «Taegeuk Warriors» («Tae-

Der Trainer

Jung-moo Huh (54), seit Dezember 2007

geuk» bedeutet «Kreis» und ist eine Anspielung auf den rot-blauen Kreis in der Mitte der Flagge) spielen sechs Akteure, die ihr Geld in Europa verdienen. Der Captain ist indes einer, der sich in Europa nie durchsetzen konnte. Der 32-Jährige spielt in der japanischen J-League bei Vissel Kobe. Von den sieben bisher bestrittenen WM schied Südkorea sechsmal in der Vorrunde aus. Einzige Ausnahme die Heim-WM 2002, als man Italien und Spanien aus dem Turnier warf und sensationell Vierter wurde. Ein solcher Exploit wird auch in Südafrika angestrebt.

Stürmer Theofanis Gekas von Bayer Leverkusen

Es grüsst die Mauertaktik

Griechenlands Spiele an der EURO 08 waren traurig anzuschauen. Die Hellenen stellten sich hinten rein, liessen ihre Gegner kommen und warteten auf Konter und Standardsituationen. Was an der EURO 04 noch hervorragend klappte und mit dem Titel belohnt wurde, führte 2008 zum Debakel. Jedes andere Land hätte sich nach dem blamablen Vorrunden-Aus wohl von seinem Coach getrennt. Nicht so Griechenland. Denn noch immer zehrt Otto Rehhagel vom grandiosen EM-Exploit 2004. In seinem 100. Spiel als Griechen-Trainer machte er seine erste WM-Teilnahme perfekt, für die Griechen ist es die zweite WM nach 1994. In Südafrika wollen es die Hellenen nun aber besser machen als damals in den USA, als sie nach drei Niederlagen und 0:10 Toren frühzeitig ausschieden. Rehhagel wird auch in Südafrika auf altbewährtes Spielermaterial zurückgreifen. Und wie Italien den «Catenaccio» und England sein «Kick and Rush» haben, so hat Griechenland eben Ottos Mauertaktik.

Der Trainer

Mit Capello zu neuem Ruhm

Vor zwei Jahren erlebte England ein Fussball-Trauma. Nachdem die «Three Lions» unter ihrem damaligen Coach Steve McClaren von einem Misserfolg zum nächsten stolperten, glaubte man im Wembley-Stadion gegen Kroatien die Qualifikation für die EURO 08 perfekt zu machen. Es sollte nicht sein. Mladen Petric zerstörte mit seinem Treffer zum 3:2 für Kroatien die englischen EMTräume. Nur vier Tage nach der Schmach von Wembley landeten England und Kroatien in der Qualifikation in

Der Trainer

Fabio Capello (63), seit 2007

der gleichen Gruppe. Während die englischen Fans die Hände über dem Kopf zusammenschlugen, krempelte der neue Coach Fabio Capello die Ärmel hoch. Und als man im zweiten Spiel auswärts in Zagreb gegen Kroatien antrat, folgte ein eindrucksvoller 4:1-Sieg für die «Tommies». Mit diesem Kantersieg stellten die Insel-Kicker unter Beweis, wohin die Reise führen sollte: auf möglichst direktem Weg nach Südafrika. Die Serie von neun Siegen in zehn Spielen und dem fast makellosen Auftreten des Teams weckt in England grosse WM-Hoffnungen.

Der Star

Otto Rehhagel (71), seit 2001

Stürmer Wayne Rooney von Manchester United

Januar 2010

25


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04.12.2009

15:17 Uhr

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06.12.2009

19:59 Uhr

USA

Seite 27

Gruppe

C

TEAMS

Algerien

WM 2010

Slowenien

US-amerikanischer Fussballverband

Algerischer Fussballverband

Slowenischer Fussballverband

Gegründet: 1913

Gegründet: 1962

Gegründet: 1920

FIFA-Weltrangliste: 14.

FIFA-Weltrangliste: 28.

FIFA-Weltrangliste: 33.

Anzahl aktive Fussballer: 4 186 778

Anzahl aktive Fussballer: 203 900

Anzahl aktive Fussballer: 30 725

Rekordspieler: Cobi Jones (164 Einsätze)

Rekordspieler: Mahieddine Meftah (107 Sp.)

Rekordspieler: Zlatko Zahovic (80 Einsätze)

Rekordtorschütze: Landon Donovan (42 Tore)

Rekordtorschütze: Rabah Madjer (40)

Rekordtorschütze: Zlatko Zahovic (35 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

WM-Dritter 1930

WM-Vorrunde 1982, 1986

WM-Vorrunde 2002

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Jozy Altidore (6 Tore)

Antar Yahia, Karim Ziani, Rafik Saifi (je 3)

Milivoje Novakovic (5 Tore)

Der Star Mittelfeldspieler Landon Donovan von Los Angeles Galaxy

Weltmacht im Aufwind

Lange schenkte man dem Fussball in den USA keine Beachtung. Andere Sportarten wie Baseball und American Football dominierten das Geschehen und tun dies noch immer. Wozu sollte man sich auch für ein Nationalteam interessieren, das sich zwischen 1950 und 1990 kein einziges Mal für eine WM-Endrunde qualifizieren konnte, während beispielsweise die Leichtathleten an internationalen Anlässen regelmässig an der Spitze des Medaillenspiegels standen? In den vergangenen 20 Jahren gelang es Amerikas Fussballern schliesslich, mit konti-

Der Trainer Bob Bradley (51), seit 2006

nuierlich besser werdenden Leistungen auf sich aufmerksam zu machen. So gewannen die US-Boys 1991, 2002, 2005 und 2007 den CONCACAF-Gold-Cup, der mit der EM vergleichbar ist. Der Finaleinzug am Confed Cup 2009, an dem die USA den Brasilianern trotz 2:0-Führung noch mit 2:3 unterlagen, brachte schliesslich die Erkenntnis, dass Mexiko seine einstige Vormachtstellung in Zentralamerika eingebüsst hat. Nach der sechsten WM in Folge steht die USA in der FIFA-Weltrangliste vor dem Einzug in die Top Ten. Die Weltmacht ist im Aufwind.

Team mit Leidenschaft

Blut, Rauch, Feuer – Bilder wie aus einem Kriegsgebiet begleiteten das Entscheidungsspiel um die WM-Qualifikation zwischen Ägypten und Algerien. Bei der Ankunft in Kairo sahen sich die «Fenneks» mit einer Armada von Hooligans konfrontiert, die den NatianalmannschaftsBus mit Stangen und Steinen zu Schrott verarbeiteten. «Wir fürchteten um unser Leben», sagte Bochum-Vertei-

Der Trainer

Sloweniens Nobodys

Die Dimension des Play-off-Erfolgs der Slowenen gegen das favorisierte Russland wird deutlich, wenn man sich die Einwohnerzahlen der Länder anschaut. Slowenien, das bis 1991 zu Jugoslawien gehörte, bringt es gerade mal auf 2 Millionen und ist damit das bevölkerungsärmste Land an der WM. Russland hingegen zählt 142 Mio. Das Ausscheiden der Russen erscheint beim Anblick dieser Zahlen noch blamabler. Der späte Treffer des Slowenen Nejc Pecnik im Hinspiel in Moskau und der Sieg-

Der Trainer

Rabah Saadane (61), seit Oktober 2007

Matjaz Kek (48), seit Januar 2007

diger Antar Yahia, während daheim in Algerien ägyptische Staatsbürger auf offener Strasse spitalreif geprügelt wurden. Dass genau Yahia die Wüstenfüchse mit einem mirakulösen Tor an die WM schoss, verkam fast zur Randnotiz. Es ist erst die dritte WM für Algerien seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1962 und die erste nach langen 24 Jahren. Etwas Zählbares sprang jedoch nie heraus. Gemäss den Vorgaben des Verbandes sollen die Profis aus dem Erdöl-Mekka an der WM die Rolle des Stolpersteins für Favoriten spielen. Mindestens. Denn die Fans, die wollen mehr – und das Potenzial wäre vorhanden, die Auswahl ist gespickt mit Ausland-Profis.

Der Star

treffer von Bochum-Stürmer Zlatko Dedic im Rückspiel in Maribor machte die Sensation perfekt. Zum zweiten Mal nach 2002 reist die Mini-Nation an eine WM. Grosse Namen sucht man vergeblich im Team. Den Erfolg machen viel eher die Geschlossenheit und eine gute Abwehr aus. In ihren zehn Spielen kassierten die Slowenen lediglich vier Gegentore. Kein anderes Team der Europa-Zone hat einen solchen Wert vorzuweisen. Der bekannteste Mann ist Köln-Stürmer Milivoje Novakovic. Mit seinen fünf Treffern hatte der 30-Jährige grossen Anteil am Erfolg.

Der Star

Stürmer Karim Ziani von VfL Wolfsburg

Stürmer Milivoje Novakovic vom 1. FC Köln

Januar 2010

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WM 2010

06.12.2009

20:23 Uhr

TEAMS

Deutschland

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Gruppe

D

Australien

Serbien

Deutscher Fussballverband

Australischer Fussballverband

Serbischer Fussballverband

Gegründet: 1900

Gegründet: 1961

Gegründet: 1919

FIFA-Weltrangliste: 6.

FIFA-Weltrangliste: 21.

FIFA-Weltrangliste: 20.

Anzahl aktive Fussballer: 6 308 946

Anzahl aktive Fussballer: 435 728

Anzahl aktive Fussballer: 132 182

Rekordspieler: Lothar Matthäus (150 Einsätze)

Rekordspieler: Alex Tobin (87 Einsätze)

Rekordspieler: Vladimir Stojkovic (28 Einsätze)

Rekordtorschütze: Gerd Müller (68 Tore)

Rekordtorschütze: Damian Mori (29 Tore)

Rekordtorschütze: Nikola Zigic (11 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

Weltmeister 1954, 1974, 1990

WM-Achtelfinal 2006

WM-Vierter 1930, 1962

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Miroslav Klose (7 Tore)

Brett Emerton, Tim Cahill (je 4 Tore)

Milan Jovanovic (5 Tore)

Der Star Mittelfeldspieler und Captain Michael Ballack vom FC Chelsea

Nur der Titel zählt

Tore, Titel und Triumphe – all das rückte in Deutschland an diesem 10. November in den Hintergrund. Die potenzielle Nummer 1 im Tor, Robert Enke, nahm sich an diesem Abend das Leben. Für den Sportsmann Enke wolle man eine gute WM spielen, gab Löw nach schweren Tagen die Richtung vor. Durch die WM-Qualifikation marschierten die Deutschen scheinbar mühelos: acht Siege, zwei Unentschieden, keine Niederlage bei 26:5 Toren. Also alles gut? Nicht ganz, wenn man die Spiele genau

Der Trainer

Joachim «Jogi» Löw (49), seit 2006

beleuchtet. Gegen Russland war das Glück der zwölfte Mann. Auch gegen Finnland holten die Deutschen nur zwei Unentschieden. Das Selbstvertrauen litt aber keineswegs unter den teils dürftigen Darbietungen. Nach den WM-Plätzen 2 (2002, Japan/Südkorea) und 3 (2006, Deutschland) gibt es für Captain Michael Ballack für Südafrika nur ein Ziel: den Titel. Der Chelsea-Legionär ist der absolute Leader im Team. Hinter dem 32-Jährigen wachsen neue Hoffnungsträger. Mesut Özil könnte bei der WM zum Topstar aufsteigen. Bei Werder Bremen und im Nationalteam zeigt der 21-Jährige beste Leistungen.

28

Januar 2010

Ab sofort: WM-Dauergast!

Australien spielte bislang nur an WM, wenn diese in Deutschland stattfanden. 1974 schieden die «Socceroos» mit 0:2 gegen die DDR, 0:3 gegen die Bundesrepublik und 0:0 gegen Chile schon in der Vorrunde aus. 2006 erzielten die Aussies ihr erstes WM-Tor, in den Achtelfinals verpassten sie knapp die Sensation. Die Zahl der WMTeilnahmen zu steigern war das erklärte Ziel. Und so

Der Trainer

Pim Verbeek (53), seit 2007

bemühte sich Australien 2005 um einen Wechsel vom ozeanischen Verband in die asiatische Konföderation. Dem Anliegen wurde entsprochen. Auf einen Schlag verzehnfachte sich die Möglichkeit der Australier, an einer WM teilzunehmen. In Asien mit seinen 4,5 Startplätzen fanden sie grössere Chancen vor als in Ozeanien, dem nur 0,5 Startplätze zur Verfügung stehen. Schon fast leichtes Spiel fanden sie auf dem Parcours an die WM 2010 vor. Vor allem die Viererkette um Abwehrchef Lucas Neill vom FC Everton erwies sich als sicherer Wert. Sieben Mal in Folge blieb Australien ohne Gegentor – Rekord während einer WM-Qualifikationsphase.

Der Star

Offensiver Mittelfeldspieler Tim Cahill vom FC Everton

Der Star Innenverteidiger Nemenja Vidic von ManU

Die «weissen Adler» sind bereit

«Die Adler fliegen zur WM», schrieben die Zeitungen in Belgrad. Ein souveräner 5:0-Sieg gegen Rumänien im zweitletzten Qualifikationsspiel reichte Serbien, um sich als Gruppen-Erster für die WM 2010 zu qualifizieren. Was im Land folgte, war Party pur: Im offenen Bus liessen sich die euphorischen Spieler durch das Belgrader Zentrum chauffieren. Erst im Juli 2006 hatte sich Montenegro von Serbien abgespalten. Ab diesem Zeitpunkt begannen die Adler mit roten statt blauen Trikots aufzulaufen. Dass das ser-

Der Trainer

Radomir Antic (61), seit August 2008

bische Team aber so schnell wieder eine eigene Identität fand, hat es dem serbischen Coach Radomir Antic zu verdanken. Dieser setzte bei der Teambildung auf junge Spieler, für die der Balkankrieg 1999 schon Vergangenheit war. Beeindruckend ist mit Inter Mailands Dejan Stankovic, Marko Pantelic und Nikola Zigic (FC Valencia) das Offensivpotenzial der Serben. Mit ManU’s Verteidiger Nemanja Vidic, Dreh- und Angelpunkt der «Beli Orlovi», und dem 21-jährigen Neven Subotic von Borussia Dortmund ist aber auch die Verteidigung top besetzt.


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Gruppe

Ghana

Holland

E

Dänemark

Ghanaischer Fussballverband

Holländischer Fussballverband

Dänischer Fussballverband

Gegründet: 1957

Gegründet: 1895

Gegründet: 1889

FIFA-Weltrangliste: 37.

FIFA-Weltrangliste: 3.

FIFA-Weltrangliste: 26.

Anzahl aktive Fussballer: 27 500

Anzahl aktive Fussballer: 1 138 860

Anzahl aktive Fussballer: 301 333

Rekordspieler: Abédi Pelé (73 Einsätze)

Rekordspieler: Edwin van der Sar (130 Einsätze)

Rekordspieler: Peter Schmeichel (129 Einsätze)

Rekordtorschütze: Abédi Pelé (33 Tore)

Rekordtorschütze: Patrick Kluivert (40 Tore)

Rekordtorschütze: Poul Nielsen (52 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

WM-Achtelfinal 2006

Grösste WM-Erfolge:

WM-Viertelfinal 1998

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Manuel Agogo, Matthew Amoah (je 4 Tore)

Dirk Kuyt, Klaas Huntelaar (je 3 Tore)

Soren Larsen (5 Tore)

Der Star

Mittelfeldspieler Michael Essien vom FC Chelsea

Euphorie wegen «Black Stars»

Der «Daily Graphic» verglich den Triumph mit der Unabhängigkeitserklärung von 1957, als Ghana als erstes afrikanisches Land südlich der Sahara selbstständig wurde. Über 20 Millionen Einwohner Ghanas sollen den entscheidenden 2:0-Sieg gegen Sudan live im TV verfolgt haben. Nun haben 2010 die «Black Stars» also die Möglichkeit, die Geschichte weiterzuschreiben, die an der WM 2006 begann. Obwohl Ghana schon seit langer Zeit viele Spieler ins europäische Ausland entsandte – etwa Sammy Kuffour, Anthony Yeboah und Abédi Pelé – ge-

Der Trainer

Milovan Rajevac (55), seit Sommer 2008

lang den «Schwarzen Sternen» erstmals 2006 eine WMTeilnahme. Nun darf auch einer hoffen, der bereits 2009 Weltmeister war: Samuel Inkoom, Sommer-Neuzugang des FC Basel, ist mit seinen 20 Jahren einer der jüngsten Stammspieler der «Black Stars». Nach ihren Erfahrungen von der WM 2006 treten die Ghanaer in Südafrika nicht als Kanonenfutter an. «Die Zeiten, als afrikanische Teams nicht auf Augenhöhe mit den grossen Nationen waren, sind vorbei», sagt GhanaCaptain Stephen Appiah selbstbewusst.

Der Trainer Bert van Marwijk (57), seit Juni 2008

Nach der Heim-EM die Heim-WM

Bern machte die EURO 08 zu holländischen Festspielen. In Südafrika wird Holland ähnlichen Support geniessen. Der Grossteil der rund 5 Mio. Weissen im Land sind Buren, auch Kap-Holländer genannt. Ihre Sprache Afrikaans ist ein Mix aus vorwiegend Holländisch und Deutsch und wird von den Holländern problemlos verstanden. Der «Heimvorteil» garantiert wie an der EURO 08 – Viertelfinal-Aus gegen Russland – noch keinen Erfolg. Doch die Qualifikation bestritten die «Oranje» in bestechender Manier. Die Bilanz: acht Spiele, acht Siege mit einem Torverhältnis von 17:2. Die letzte Niederlage datiert vom 1. September 2001. Das Team besteht aus Routiniers wie Mark van Bommel und Giovanni van Bronckhorst sowie aus hungrigen Spielern wie Rafael van der Vaart, Arjen Robben, Wesley Sneijder, Robin van Persie, Klaas Jan Huntelaar und Dirk Kuyt – allesamt in europäischen Top-Klubs unter Vertrag. Die Mannschaft wirkt homogen. Das zeigte sie schon an der EURO 08 mit genialem Kombinationsspiel und nicht zuletzt durch die Jubelkreise, zu welchen die holländischen Stars nach ihren Toren ansetzten.

Der Star

«Danish Dynamite» zündet

Die Vorzeichen für Dänemark in der Qualifikation standen angesichts der starken Konkurrenz aus Portugal und Schweden nicht gut, doch das Land qualifizierte sich als Gruppensieger souverän. Ein phänomenaler Aufstieg gelang den Dänen erstmals an der EM 1984. Das Team um den heutigen Nationaltrainer Morten Olsen und Real-Star Michael Laudrup schaffte es bis in die Halbfinals. Von «Danish Dynamite»

Der Trainer

Morten Olsen (60), seit 2000

war fortan die Rede. Der grösste Wurf gelang bei der EM 1992, als die «Ferienkünstler» für das disqualifizierte jugoslawische Team als Ersatz und ohne Vorbereitung nachrückten und sensationell Europameister wurden. Grundstein der WM-Qualifikation war der 3:2-Auswärtssieg gegen Portugal. Im Rückspiel resultierte ein 1:1. Torschütze für die Dänen war der 21-jährige Arsenal-Stürmer Nicklas Bendtner. Sein Treffer wurde zum Tor des Jahres erkoren, Bendtner zum Fussballer des Jahres. Weitere Schlüsselspieler: Christian Poulsen (Juventus Turin ), Daniel Agger (FC Liverpool) und Daniel Jensen (Werder Bremen).

Der Star

Mittelfeldspieler Christian Poulsen von Juventus Turin

Flügelspieler Arjen Robben vom FC Bayern München

Januar 2010

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WM 2010

06.12.2009

20:24 Uhr

Seite 30

TEAMS

Japan Japanischer Fussballverband

Kamerun

Italien

Gegründet: 1921

Kamerunischer Fussballverband

Italienischer Fussballverband

FIFA-Weltrangliste: 43.

Gegründet: 1959

Gegründet: 1898

Anzahl aktive Fussballer: 1 045 150

FIFA-Weltrangliste: 11.

FIFA-Weltrangliste: 4.

Rekordspieler: Masami Ihara (122 Einsätze)

Anzahl aktive Fussballer: 22 045

Anzahl aktive Fussballer: 1 513 596

Rekordtorschütze: Kunishige Kamamoto,

Rekordspieler: Rigobert Song (131 Einsätze)

Rekordspieler: Fabio Cannavaro (130 Einsätze)

Kazuyoshi Miura (je 55 Tore)

Rekordtorschütze: Samuel Eto'o (42 Tore)

Rekordtorschütze: Luigi Riva (35 Tore)

WM-Erfolge: Achtelfinal 2002

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

WWM-Viertelfinal 1990

Weltmeister 1934, 1938, 1982, 2006

Marcus Tanaka, Shunshuke Nakamura, Yasuhito

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Endo, Yuji Nakazawa (je 3 Tore)

Samuel Eto'o (9 Tore)

Alberto Gilardino (4 Tore)

Der Star Mittelfeldspieler Shunsuke Nakamura von Espanyol

Angriff auf die Weltspitze

«Ich will, dass meine Spieler hart kämpfen und bei der WM 2010 in die Halbfinals einziehen.» Ein Statement von Brasilien-Coach Carlos Dunga? Oder benennt hier der deutsche Coach «Jogi» Löw bereits hohe Ziele? Keineswegs, die Aussage stammt von Takeshi Okada, Nationalcoach Japans. Als erstes Team überhaupt qualifizierten sich die Asiaten für die WM. Doch woher dieses Selbstvertrauen?

Der Trainer

Takeshi Okada (53), von 1997 bis 1998 und seit Dezember 2007 Konnte sich Japan doch bis 1998 nie für eine WM qualifizieren. Ein Grund War WM 2002 im eigenen Land, die Japan einen grossen Schub gab. Das Nationalteam profitiert auch von den vielen japanischen Stars in Europas Top-Ligen. Spieler wie Shunsuke Nakamura (Espanyol), Makoto Hasebe (VfL Wolfsburg), Daisuke Matsui (Grenoble Foot) und Yoshito Okubo (Ex-Wolfsburg) stellen denn auch das Grundgerüst des Nationalteams. Die vierte Qualifikation in Folge zu einer Weltmeisterschaft ist der Lohn einer konsequenten Aufbauarbeit. Doch die japanische Mentalität will mehr, die WM 2010 in Südafrika soll zur Krönung werden.

30

Januar 2010

Verjüngungskur

Der Trainer Paul Le Guen (45), seit Juli 2009

Kamerun ist Afrikas Nr. 3

Kein anderes afrikanisches Team fuhr so oft an die WM wie Kamerun. Die «unbezähmbaren Löwen» sind zum sechsten Mal dabei. Grosse WM-Erfolge feierten die Kameruner indes kaum. Denn ausser an der WM 1990 in Italien, wo sie – damals angeführt vom legendären Roger Milla – bis in die Viertelfinals vorstiessen, scheiterten sie stets in der Vorrunde. In einem Interview mit der «Mittellandzeitung» nahm Weltenbummler Otto Pfister, der von 2007 bis Mai 2009 als Nationaltrainer von Kamerun gearbeitet hat, Stellung zu den Problemen und Besonderheiten im kamerunischen Fussball. Zur Stärke der Nationalmannschaft sagte der Deutsche: «Vom Potenzial her ist Kamerun die Nummer drei in Afrika. Kamerun hat rund 70 gestandene, professionelle Fussballer. Nigeria mehr als 150. Und die Elfenbeinküste ist in der Breite stärker als Kamerun. Kamerun hat einen Samuel Eto’o, mit Carlos Kameni von Espanyol Barcelona einen Weltklassetorhüter und drumherum etwa 20 gute Spieler, die in ihren Klubs aber nur Mitläufer sind.»

Der Star

Stürmer Samuel Eto’o von Inter Mailand

Trainer Marcello Lippi zeigte Nerven, Luca Toni sprach von einem «Desaster», und der sonst so stolze Captain Fabio Cannavaro schlich mit hängendem Kopf aus dem Loftus-Versfeld-Stadion von Pretoria. Der Weltmeister beklagte nach dem blamablen Aus beim Confed Cup in Südafrika, ein Jahr vor Beginn der WM 2010, das Ende einer Ära. «Alt und geschlagen: Die Helden sind K. o. – das traurige Ende des Märchens von Berlin», kommentierte die Zeitung «La Repubblica» das blamable 0:3

Der Star

Goalie «Gigi» Buffon von Juventus Turin

gegen Brasilien. Und tatsächlich stellten die Azzurri mit einem Schnitt von 28,56 Jahren das älteste Team. Die Tifosi forderten von Lippi vehement eine Verjüngungskur. Diesem Ruf wollte er zunächst nicht folgen. Doch schon bald debütierten mit dem von Juventus Turin an Genua ausgeliehenen Domenico Criscito und Juve-Jungstar Claudio Marchisio zwei 23-Jährige. Es bleibt spannend abzuwarten, mit welchem Personal die «Squadra Azzurra» in Südafrika antreten wird. Sicher ist: Der vierfache Weltmeister Italien präsentiert sich bei grossen Turnieren oft weitaus stärker als in Testspielen.

Der Trainer

Marcello Lippi (61), von 2004 bis 2006 und seit Juni 2008


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06.12.2009

20:24 Uhr

Gruppe

Paraguay

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TEAMS

Neuseeland

WM 2010

Slowakei

Paraguayanischer Fussballverband

Neuseeländischer Fussballverband

Slowakischer Fussballverband

Gegründet: 1906

Gegründet: 1891

Gegründet: 1993

FIFA-Weltrangliste: 30.

FIFA-Weltrangliste: 77.

FIFA-Weltrangliste: 34.

Anzahl aktive Fussballer: 23 200

Anzahl aktive Fussballer: 102 257

Anzahl aktive Fussballer: 428 968

Rekordspieler: Carlos Gamarra (110 Einsätze)

Rekordspieler: Vaughan Coveny (64 Einsätze)

Rekordspieler: Miroslav Karhan (90 Einsätze)

Rekordtorschütze: José Cardozo (25 Tore)

Rekordtorschütze: Vaughan Coveny (28 Tore)

Rekordtorschütze: Szilard Nemeth (22 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

WM-Achtelfinal 1986, 1998, 2002

WM-Vorrunde 1982

WM-Zweiter 1934, 1962

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Salvador Cabañas (6 Tore)

Shane Smeltz (8 Tore)

Stanislav Sestak (6 Tore)

Goldene Generation

Paraguay: Beliebtes Exportland von Soja, Fleisch, Baumwolle und Fussball-Profis. Sie spielen und brillieren in Mexiko, Deutschland, Belgien, England, Spanien, Kolumbien. Nur das Nationalteam, das konnte selten richtig überzeugen. Gibt ja auch dankbarere Lagen für eine Sportnation, als auf der Landkarte im Sandwich zwischen den Fussball-Koryphäen Argenti-

Der Trainer Gerardo Martino (47), seit 2007

nien und Brasilien eingeklemmt zu sein. Immerhin, im Laufe der 80er-Jahre wuchs auf Paraguays Schulhausplätzen eine «goldene Generation» heran, unter anderem mit Carlos Gamarra und dem Goalie José Luis Chilavert. Nun hat das Land erfolgreich einen Generationswechsel durchgezogen. Sinnbild dafür ist etwa Roque Santa Cruz, der in Europa mächtig Furore machte – und gelegentlich immer noch macht. Dass der Stürmer kein Einzelfall ist, mussten berühmte Nachbarn feststellen. In der WM-Quali zwang Paraguay nacheinander Chile, Brasilien und Argentinien in die Knie und löste ohne Probleme das Ticket für die WM.

Der Star

Stürmer Nelson Valdez von Borussia Dortmund

Auf Kosten der Nachbarn

Der Trainer Ricki Herbert (48), seit Februar 2005

«Kiwis» sind Aussenseiter

In der Nähe von Australien befindet sich eine Inselgruppe, die sich über eine Fläche von knapp 72 Millionen Quadratkilometer erstreckt: Ozeanien. Diese Fläche ist fast ausschliesslich Meeresgebiet, auf den Inseln leben aber immerhin 15 Millionen Menschen. Dass diese Insulaner auch Fussball spielen können, bewiesen sie nun, als sie sich nach der WM 1982 zum zweiten Mal für eine WM qualifizierten. Doch die «Kiwis» hatten einige Hürden zu bewältigen. Im Oktober 2007 startete man zur Ozeanien-Meisterschaft und besiegte zum Auftakt die Fidschi-Inseln mit 2:0. Mit demselben Resultat endete die gleiche Affiche auch am letzten Spieltag, jedoch zugunsten der Fidschi-Inseln, die auf kuriose Art Heimvorteil hatten. Denn die Neuseeländer verweigerten dem Goalie das Einreisevisum, weshalb die FIFA den Austragungsort kurzerhand änderte. Den «Kiwis» wars egal. Sie standen bereits als Ozeanienmeister fest und waren damit an der WM-Barrage dabei. Als 77. der FIFA-Rangliste ist Neuseeland der zweitschlechteste Qualifikant. Nur Nordkorea und Gastgeber Südafrika sind schlechter.

Der Star

Im Palmarés der Slowaken stehen bereits zwei Vize-WM (1934 und 1962), ein EM-Titel 1976 sowie Olympia-Gold 1980. Diese Erfolge gehen allerdings allesamt auf die Ära der Tschechoslowakei zurück, das Land, das bis in die 80er-Jahre eine Macht im Weltfussball war. Erstmals reist nun die Slowakei allein an eine Weltmeisterschaft. Seit der Aufteilung 1993 verpasste das Land drei WMQualifikationen in Folge. Dass die Slowakei nun ohne Barrage das SüdafrikaTicket gelöst hat, steht stellvertretend für die steigen-

Der Trainer

Vladimir Weiss (45), seit Juli 2008

den Fussball-Aktien der (oft noch jungen) osteuropäischen Nationen. Die Slowaken präsentieren sich als aufsässiger Gegner, hart und unbequem wie eine sibirische Winternacht. In der Aufstellung finden sich keine Diven, sondern Kampfnaturen wie Martin Skrtel. 2006 überwies der FC Liverpool sechs Millionen Pfund an Zenit Petersburg. Im Klub ist der Verteidiger noch kein Stammspieler, dafür steht er im Nationalteam regelmässig als Turm in der Abwehr.

Der Star

Abwehrspieler Martin Skrtel vom FC Liverpool

Stürmer Shane Smeltz von Gold Coast United

Januar 2010

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WM 2010

06.12.2009

20:19 Uhr

TEAMS

Brasilien

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Gruppe

G

Nordkorea

Elfenbeinküste

Brasilianischer Fussballverband

Nordkoreanischer Fussballverband

Ivorischer Fussballverband

Gegründet: 1914

Gegründet: 1945

Gegründet: 1860

FIFA-Weltrangliste: 2.

FIFA-Weltrangliste: 84.

FIFA-Weltrangliste: 16.

Anzahl aktive Fussballer: 2 141 733

Anzahl aktive Fussballer: 14 912

Anzahl aktive Fussballer: 23 200

Rekordspieler: Cafu (142 Einsätze)

Rekordspieler: Kim Yong-Jun (48 Einsätze)

Rekordspieler: Didier Zokora (83 Einsätze)

Rekordtorschütze: Pelé (77 Tore)

Rekordtorschütze: Jong Tae-se (12 Tore)

Rekordtorschütze: Didier Drogba (42 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

Weltmeister 1958, 1962, 1970, 1994, 2002

WM-Viertelfinal 1966

WM-Vorrunde 2006

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Luis Fabiano (9 Tore)

Yong Jo Hong, Choi Min Jong (je 4 Tore)

Didier Drogba (6 Tore))

Der Star Mittelfeldstar Kaká von Real Madrid

Für Brasilien zählt nur der Titel

An der WM 2006 freute sich die ganze Welt auf das «magische Quadrat» Kaká, Ronaldinho, Ronaldo und Adriano. Doch obschon am Turnier phasenweise Samba-Fussball aufblitzte, scheiterte die «Seleçao» bereits im Viertelfinal – wieder einmal an den Franzosen. Die Enttäuschung der anspruchsvollen Fans war riesig. Umso mehr wird die brasilianische Elf in Südafrika unter Druck stehen. «Wir können aber nicht zulassen, dass sich dies negativ auswirkt, wie es in vergangenen Jahren der Fall war», warnt Real Madrids Kaká, gemeinsam mit Goalie Júlio César die Führungspersönlichkeit im Team. Den ersten Schritt Richtung WM-Titel tat die «Seleçao», als sie die WM-Quali souverän auf dem 1. Platz der Südamerika-Gruppe beendete. Einzig spielerisch vermochten die Südamerikaner nicht zu überzeugen. Besonders eine Serie torloser Unentschieden sorgte für grossen Unmut bei den Fans. Zwar brillierte Brasilien mit defensiver Stabilität, im Angriff indes fand das Team in der Qualifikations-Rückrunde zur gewohnten Stärke zurück. Für die definitive Versöhnung mit den Fans sorgte vor allem der 3:1-Sieg gegen Erzfeind Argentinien.

Der Trainer

Carlos Dunga (46), seit August 2006

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Januar 2010

Von der Welt isoliert

Kein Land auf dieser Erde schottet sich so von der Aussenwelt ab wie Nordkorea. Der «Star» ist Staatsoberhaupt Kim Jong-il. Seine Raketentests und die nukleare Aufrüstung sorgen weltweit für Gesprächsstoff. Da ging es fast unter, dass der Nationalsport Nummer 1, der Fussball, eine kleine Sensation schaffte. Erstmals seit 1966 qualifizierte sich das Land für eine WM. Der letzte

Der Trainer

Kim Jong-Hun (44), seit Januar 2007

Der Star Stürmer Tae-se Jong, Kawasaki Frontale (Japan)

ernsthafte Vergleich mit einem westlichen Team datiert aus 1993, damals siegten die Nordkoreaner mit 3:2 gegen Finnland. Ansonsten ist das Land aussen vor, die «restliche» Welt tabu. Armee, Staat und Fussball fliessen übergangslos ineinander. Es gibg keine Profis, die «Stars» sind beim Militär oder bei der Polizei angestellt. Immerhin brachte die Fussball-Leidenschaft von Kim Jong-il Besserung. So spielen drei Nationalspieler in Russland, Japan und Südkorea. Dazu sorgte in der letzten Saison Concordia Basel für einen Paukenschlag, als «Congeli»-Präsident Stephan Glaser sich die exklusiven Transferrechte für nordkoreanische Spieler sicherte.

Der Trainer Vahid Halilhodzic (57), seit Juni 2008

Afrikas Nummer 1

Das ivorische Nationalteam strotzt nur so vor bekannten Namen. Angeführt wird das Kader von Chelsea-Star Didier Drogba. Weitere namhafte Akteure sind Emmanuel Eboué (Arsenal), Salomon Kalou (Chelsea), Yaya Touré (FC Barcelona), Yayas älterer Bruder Kolo Touré (Manchester City) und Guy Demel (Hamburger SV). Nur die drei potenziellen Goalies sind nicht bei europäischen Top-Klub, ein möglicher Schwachpunkt der Mannschaft. An technischer Fertigkeit und Athletik fehlt es den «Elefanten» nicht. Seydou Doumbia sass bei der Eroberung des WMTickets auf der Ersatzbank. Der YB-Stürmer war für dieses Spiel zum ersten Mal für die Elfenbeinküste aufgeboten worden. Seit seinem ersten Länderspieltor nach tollem Solo beim 2:2 im WM-Test gegen Deutschland hat «Bummbia» gute Karten, an der WM dabei zu sein. Bei der ersten WM-Teilnahme 2006 wurde der Geheimfavorit unter Wert geschlagen. Nun nimmt die Elfenbeinküste die WM 2010 im Kreis der Mitfavoriten in Angriff. Werden sie mit diesem Druck umgehen können?

Der Star

Stürmer Didier Drogba vom FC Chelsea


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06.12.2009

20:20 Uhr

Portugal

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Gruppe

H

Spanien

Portugiesischer Fussballverband

Spanischer Fussballverband

Gegründet: 1914

Gegründet: 1913

FIFA-Weltrangliste: 5.

FIFA-Weltrangliste: 1.

Anzahl aktive Fussballer: 132 734

Anzahl aktive Fussballer: 653 190

Rekordspieler: Luís Figo (127 Einsätze)

Rekordspieler: Andoni Zubizarreta (126 Eisätze)

Rekordtorschütze: Paulta (47 Tore)

Rekordtorschütze: Raúl González (44 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

WM-Dritter 1966

WM-Vierter 1950

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Simao (4 Tore)

David Villa (7 Tore)

Dass Portugal zum fünften Mal an eine WM fahren darf, grenzt fast schon an ein Wunder. Drei Spieltage vor Ende der Qualifikation stand die «Seleçao» nur auf dem 4. Platz. Nur durch Schützenhilfe der Dänen, die die Schweden mit 1:0 besiegten, rettete sich Portugal auf den 2. Gruppenplatz und somit in die Relegation. Ohne ihren Superstar Cristiano Ronaldo erkämpfte sich Portugal dann doch noch die WM-Teilnahme gegen Bosnien. Die Probleme auf dem Weg zur WM waren eng verbunden

Nach 44 Jahren ohne grossen Titel wurde Spanien 2008 Europameister. Damit setzte sich das offensiv-, kombinations- und laufstärkste Team durch. Die Iberer begeisterten mit ihrem «Tiqui-Taca»-Kombinationsfussball: Nicht Kraft, Tempo oder Wucht standen dabei im Mittelpunkt, sondern die Lust am Spiel und die Kunst am Ball. Zum ersten Mal war an der EURO 08 ein Eigenleben der

Auf der Suche nach Teamgeist

Der Trainer Carlos Queiroz (56), seit Juni 2008

Wer stoppt den Europameister?

Der Trainer

Vicente del Bosque (59), seit Juni 2008

Der Star

mit den Schwierigkeiten Ronaldos, mit Portugal ähnlich Goalie Iker gute Leistungen abzuliefern wie auf Klub-Ebene. In den Casillas von letzten zwei Jahren schoss der Star mickrige zwei TörReal Madrid chen für sein Land. In der Quali zur WM war er kein einziges Mal erfolgreich. Die mässigen Leistungen nur Ronaldo in die Schuhe zu schieben, wäre aber zu einfach. Zu gross sind die Namen seiner Kollegen und deren Klubs. Ein halbes Jahr hat Queiroz noch Zeit, seine Stars baskischen oder katalanischen Spieler nie ein Thema. zu einem funktionierenden Team zu formen. Bislang Mit Carles Puyol, Andrés Iniesta und Xavi waren – sehr besteht Portugal bloss aus Einzelkönnern. untypisch – lediglich drei Spieler des FC Barcelona im Der Star Nationalkader. Von Erzfeind Real Madrid waren nur zwei dabei. Dafür stellten Klubs wie Villarreal, Getafe und der FC Sevilla ihre Nationalspieler. Stürmer Die Volksweisheit «Never change a winning team» beCristiano einflusste auch den neuen Trainer Vicente del Bosque. Ronaldo von Und so entzückt la «furia roja» weiterhin mit sehenswerReal Madrid tem Kombinations-Fussball. Und reist mit einer Serie von 39 Siegen, drei Unentschieden und nur einer Niederlage in den letzten drei Jahren an die WM – als Favorit.


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WM 2010

06.12.2009

20:39 Uhr

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TEAMS

Schweiz

Gruppe

H

Honduras

Chile

Schweizer Fussballverband

Slowakischer Fussballverband

Chilenischer Fussballverband

Gegründet: 1895

Gegründet: 1951

Gegründet: 1895

FIFA-Weltrangliste: 13.

FIFA-Weltrangliste: 38.

FIFA-Weltrangliste: 17.

Anzahl aktive Fussballer: 232 700

Anzahl aktive Fussballer: 61 300

Anzahl aktive Fussballer: 478 337

Rekordspieler: Heinz Hermann (117 Einsätze)

Rekordspieler: Amado Guevara (130 Einsätze)

Rekordspieler: Leonel Sanchez (84 Einsätze)

Rekordtorschütze: Alex Frei (40 Tore)

Rekordtorschütze: Carlos Pavon (55 Tore)

Rekordtorschütze: Marcelo Salas (37 Tore)

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

Grösste WM-Erfolge:

WM-Viertelfinal 1934, 38, 54

WM-Vorrunde 1982

WM-Dritter 1962

Top-Torschützen in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Top-Torschütze in der WM-Qualifikation:

Blaise Nkufo, Alex Frei (je 5 Tore)

Carlos Pavón (7 Tore)

Humberto Suazo (10 Tore)

Die Zeit ist reif für mehr

Kaum ist das Echo der Jubelstürme ausgeklungen, setzt das Gejammer ein. So läuft das mit den Schweizer Fussballern an grossen Turnieren. 1994: chancenlos im WMAchtelfinal nach starker Gruppenphase. 1996: EM-Out in der Vorrunde. 2004: souveräne EM-Qualifikation, aber wieder keine Achtelfinals. 2006: ungeschlagen in die Achtelfinals, dann Penalty-Pleite gegen die Ukraine. Und an der EM im eigenen Land? Nichts Zählbares.

Der Trainer Ottmar Hitzfeld (60), seit Juni 2008

Der Star Mittelfeldspieler Wilson Palacios von Tottenham

Fussball gegen die Armut

Wer Recherchen über Honduras anstellt, hat die Wahl zwischen Ferienkatalogen und den Ausland-Seiten seriöser Tageszeitungen. Bis jetzt. Denn spätestens an der WM wird die karibische Republik auch im Sportteil auftauchen. Den 15. Oktober 2009 erklärte die Übergangsregierung kurzerhand schon mal zum nationalen Feiertag. Weite Teile des Landes taumeln an diesem Datum in den Ausnahmezustand, nachdem der 36-Jährige Carlos Pavón sein Team mit dem 1:0-Siegtreffer gegen El Salvador an die WM ballert – zum zweiten Mal nach 1982.

Aber jetzt wird alles anders. Hoffentlich. Zwar beschworen Der Trainer die Medien schon ein Waterloo des Schweizer Fussballs herauf nach dem Debakel gegen Luxemburg. Doch «GeneReynaldo Rueda ral» Hitzfeld und seine Mannen brachten die direkte Quali(52), seit 2005 fikation noch ins Trockene. Am Personal soll das Unternehmen WM nicht scheitern: Im Ausland bestens bekannt sind Blaise N’Kufo (Twente), Diego Benaglio, Christoph Spycher, Pirmin Schwegler, Eren Derdiyok (alle Bundesliga), dazu Gökhan Inler und Marco Padalino (Serie A) und Stéphane Grichting ( Ligue 1). Die Party ist aber nur ein Trostpflaster für die arme BeDer Star völkerung. Von den sieben Millionen Einwohnern leben über 70 Prozent unter der Armutsgrenze. Ein weiteres Problem ist die Regierung: Regierungschef Manuel ZelaStürmer Alex ya musste im Juni in einer Nebel-Aktion ins Exil fliehen, Frei vom FC kehrte erst im September zurück und findet in der braBasel silianischen Botschaft Exil. Dem Militärputsch folgte eine chaotische Präsidentenwahl. Wenn Honduras an der WM nur halb so spektakulär spielt wie seine jüngste Geschichte ist, ist dem Underdog sicher alles zuzutrauen.

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Januar 2010

Endlich wieder dabei!

Südafrika ist für Chile die achte Endrunden-Teilnahme. Doch diese liess mehr als ein Jahrzehnt auf sich warten. Zuletzt war das Team 1998 mit dabei und scheiterte dort im Achtelfinal an Brasilien. Nachdem die «Roja» die WM 2002 und 2006 deutlich verpasste, wies die WM-Qualifikation eine eindrückliche Bilanz auf: Als Gruppen-Zweiter hinter Brasilien sicherte sich Chile das Ticket bereits

Der Trainer

Marcelo Bielsa (54), seit August 2007

vor dem letzten Spieltag. Dass die Entscheidung auswärts fiel, überrascht nicht, Chile gewann 16 seiner 33 Punkte auf fremdem Terrain. Das bisher beste WMErgebnis erreichten die Chilenen 1962 im eigenen Land. In der Vorrunde besiegten sie unter anderem den WMGruppen-Gegner Schweiz mit 3:1 und sicherten sich den 3. Rang. Kurios war die WM 1974: Die Sowjetunion weigerte sich, im Estadio Nacional anzutreten, weil beim Putsch von General Augusto Pinochet Oppositionelle gefoltert und ermordet worden waren. Da die FIFA keine Verlegung des Austragungsortes wollte, trat die Sowjetunion nicht an. Chile qualifizierte sich kampflos.

Der Star

Stürmer Humberto Suazo von CF Monterrey in Mexiko

Jetzt Seite knipsen und Zusatz-Infos holen! (siehe auch Seite 7)


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9:47 Uhr

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WM 2010

03.12.2009

20:16 Uhr

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BESTE WM-SPIELER

Maradona Bester WM-Spieler SIE SETZEN DIE GLANZPUNKTE UND VERZAUBERN DIE FANS. EUROSOCCER STELLT DIE BESTEN ZEHN WM-SPIELER ALLER ZEITEN VOR – ANGEFANGEN MIT DEM GRÖSSTEN STAR: DIEGO ARMANDO MARADONA. TEXT: SANDRA PLAZA Für die stolzen Argentinier stellt sich die Frage nach dem besten WMSpieler aller Zeiten nicht. Spätestens seit der WM 1986 im eigenen Land steht für sie fest, wer der wahre Fussball-Gott ist: Diego Armando Maradona. Und auch die fünfköpfige hochkarätige Jury, die gemeinsam mit EUROSOCCER die Top Ten bestimmte, war sich einig: Der heute umstrittene Coach der argentinischen Elf war der beste WM-Spieler aller Zeiten. «Er machte Argentinien 1986 praktisch im Alleingang zum Weltmeister», erklärt TV-Moderator Benny Thurnheer. Und auch der ExGoalie Jörg Stiel kommt beim Namen Maradona ins Schwärmen:

1 DIEGO ARMANDO MARADONA

«Es gibt viele sensationelle Spieler, aber er schaffte es, die ganze Welt mit seinem Spielwitz und seiner Art zu begeistern. So etwas erlebte ich nie wieder.» Einzig FCZ-Präsident Ancillo Canepa setzt den argentinischen Ausnahmekönner hinter dem BrasiSpektakulärer als lianer Pelé und dem Tango Deutschen Gerd Müller Maradona gewann auf Platz 3. «Maradona zwar nicht so viele war ein Fussballer zwiWM-Titel wie Pelé, schen Genie und Wahnbegeisterte aber sinn. Er sorgte im Fussball die Welt mit spekfür viel Licht, aber auch takulärem Fussball. An der WM für Schatten», rechtfertigt 1986 wurde das Canepa seine Wahl. eigentlich schwaAn eine Szene mit dem che Argentinien argentinischen Superstar dank dem Ausmögen sich alle Jury-Mitglieder nahmefussballer noch erinnern: Argentiniens VierWeltmeister. Auch mit Napoli gewann Maradona zwei Meisterschaften und den UEFA-Cup.

3

Deutsche Festung

Sambafussball

2

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PELÉ

Januar 2010

Pelé wurde von 1961 bis 1965 fünfmal in Folge Weltmeister. Er war ein echtes Genie, der das Fussballspiel immer wieder neu erfand. Pelé hatte alles, was ein perfekter Spieler braucht. Dass die «Selecao» lange Zeit als perfekte Verkörperung des «Xogo bonito» galt, ist ist der Nr. 10 zu verdanken.

FRANZ BECKENBAUER

Dass Verteidiger geehrt werden, ist eine Seltenheit. Eine Top Ten ohne die «Lichtgestalt des deutschen Fussballs» wäre aber wertlos. Der «Kaiser» war in den 70er-Jahren mit Bayern München erfolgreich und führte 1974 des westdeutsche Team zum WMTitel. 1990 holte Beckenbauer auch als Coach einen WM-Titel.


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BESTE WM-SPIELER

WM 2010

N E EN T T P P O O T T M M W W schiedensten Spieler über die letzten

telfinal-Spiel gegen England, als der kleine, etwas dickliche Maradona die halbe englische Mannschaft umspielte und sein «Jahrhunderttor» schoss. Praktisch im Alleingang führte er damals die eher durchschnittlichen Argentinier 1986 zum WM-Gewinn. Als zweitbester Fussballer der WM-Geschichte wurde Pelé bestimmt. «Würde man den Erfolg an Weltmeisterschaften nehmen, müsste der Brasilianer eigentlich sogar an erster Stelle sein. Wie Maradona begeisterte er mit seinem innovativen Spiel. Er erfand das Fussballspiel immer wieder neu», erzählt Stiel begeistert. Und auch der Chefredaktor der neuen wöchentlichen Sportzeitung, Marcel Siegenthaler, zeigt sich vom «O Rey» begeistert: «Noch bevor er

4

zum Werbe-Clown und Botschafter wurde, hat er die Fussballwelt begeistert wie kein anderer. Zudem erzielte er an vier WM Tore und gewann insgesamt drei Titel.» Thurnheer erinnert sich an ein besonders schönes Tor des brasilianischen Fussball-Gottes: «An der WM 1970 nahm er den Ball in vollem Lauf mit der Brust an und versenkte ihn mit einem Volley-Schuss – ein herrliches Tor», so der WM-Experte, der den Weltmeister wie die meisten JuryMitglieder auf Platz 2 setzte. Die besten zwei WM-Spieler zu bestimmen, bereitete der fünfköpfigen Jury keine Mühe. Mit den Fussballern Maradona und Pelé waren alle einverstanden. Bei der Suche nach der weiteren Reihenfolge gingen die Meinungen der EURO-SOCCER-Redaktion und unserer Fachjury aber oft auseinander. Das grösste Problem war, die ver-

Jahrzehnte zu vergleichen: War nun Zinédine Zidane mit seiner Eleganz und seiner fussballerischen Klasse besser als der Brasilianer Ronaldo mit dessen Spielfreude, Potenz und unglaublicher Effizienz vor dem Tor? Keine einfache Frage. Doch letztlich blieben bei der engagierten Diskussion immer nur dieselbe Handvoll Namen. Die Experten hatten

DINO ZOFF

7

Eleganz pur

Der wohl technisch begabteste Mittelfeldstratege, Zidane, führte Frankreich an der WM 1998 und an der EURO 2000 zum Sieg. Dabei machte er mit seinem eleganten Spiel den Fussball zum Kunstwerk. In Erinnerung bleiben seine Tore im WM-Final und für Real Madrid im ChampionsLeague-Final 2002.

Dino Zoff

6 ZINÉDINE ZIDANE

5

RONALDO LUÍS NAZÁRIO DE LIMA

JOHAN CRUYFF

El Fenomeno

Mit Brasilien wurde der Lebemensch Ronaldo 1994 und 2002 Weltmeister. Übertroffen wird sein Ruhm nur durch sein Pech: Drei Knieverletzungen zwangen ihn zu langen Pausen.

Allrounder

Obwohl er mit Holland nie einen Titel gewann und nur an einer WM teilnahm, gehört Cruyff zu den ganz Grossen. Er war Spielmacher, Flankengeber und Torjäger in einem. Erfolgreich war die Führungspersönlichkeit später auch als Barcelona-Coach.

Januar 2010

Der Fels in der Brandung, ein Arbeitstier, ein Perfektionist. Der Italiener ist einer der grössten Goalies der FussballGeschichte. Sein Highlight: der WM-Titel 1982. Zoff war damals bereits 40 Jahre alt. Ihm wurde in Italien eine Sonderbriefmarke gewidmet.

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WM 2010

03.12.2009

20:16 Uhr

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BESTE WM-SPIELER

schnell bestimmt, welche WM-Spieler überhaupt zu den besten Zehn gehören. Nur Canepa und Thurnheer hatten in ihrer Auswahl Spieler mit dabei, die in der definitiven EUROSOCCER-Top-Ten zum Schluss keinen Platz fanden. So setzte der FCZ-Präsident Ferenc Puskas und Uwe Seeler auf Platz 9 und 10. Und auch für Thurnheer gehört der Ungar Puskas in die Top Ten. «Er war ein Wunderspieler des ungarischen Wunderteams, das von 1950 bis 1954 ungeschlagen blieb, doch dann den WMFinal in der Schweiz überraschend verlor», so der Fussballkommentator. Was bei der Top-Ten-Wahl weiter auffällt, ist, dass als beste Spieler aller Zeiten hauptsächlich offensive Spieler berücksichtigt wurden. Nur Franz Beckenbauer als Libero und Verteidiger und der WeltmeisterschaftsGoalie Dino Zoff fanden als «Aussenseiter» einen Platz unter den Top Ten. Für den ExInternationalen Stiel steht

aber fest: Der italienische Goalie Zoff muss in die Top Ten. «Er war wie ein Fels in der Brandung. Einfach eine grosse Persönlichkeit und für mich einer der besten Torhüter aller Zeiten.» Chefredaktor Siegenthaler schwärmt hingegen für Franz Beckenbauer: «Seine Präsenz auf und neben dem Platz, seine Übersicht – einfach kaiserlich!»

Die Jury Ancillo Canepa (56), seit 2006 Präsident des FC Zürich. Der ehemalige Wirtschaftsmanager engagiert sich in diversen Gremien.

Urs Schönenberger

Und wer ist für Sie, liebe Leserinnen und Leser, der beste WM-Spieler aller Zeiten? Schreiben Sie uns.

Schnelligkeit

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EUSÉBIO

Der Stürmer führte Portugal an der WM 1966 mit neun Toren fast im Alleingang zum 3. Platz. Seine Stärken waren seine Dribblings, sein präziser Schuss – und seine Schnelligkeit: Eusébio war portugiesischer Jugendchampion im 400-, 200- und 100Meter-Lauf.

(50) gewann als Spieler zwei Mal die Schweizer Meisterschaft und coachte den FC Thun in die Champions League.

Marcel Siegenthaler (41) ist Chefredaktor der neuen wöchentlichen Sportzeitung. Zuvor war er unter anderem Sportchef beim «Blick».

Jörg Stiel (41) arbeitete als Exper te im Schweizer Fernsehen und ist nun Moderator im Schweizer Sportfernsehen.

Bernard Thurnheer (60) wurde 1973 an einem Nachwuchswettbewerb für Spor treporter entdeckt und entwickelte sich zum Kult-Kommentator im SF.

Rekordmann Der Bomber

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GERD MÜLLER

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Als «Bomber der Nation» schrieb Müller Rekorde für die Ewigkeit. Der Stürmer des FC Bayern erzielte in 62 Länderspielen 68 Treffer. Eine Quote, die so schnell niemand mehr übertreffen wird. 1972 holte er den EM-Titel, 1974 erzielte er im WMFinal den entscheidenden Treffer.

SIR BOBBY CHARLTON

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Die Stärken von «Sir Bobby»: Seine Schnelligkeit und Beweglichkeit. In Englands Elf war er Dreh- und Angelpunkt der Offensive. Dank ihm wurden die Briten 1966 zum ersten (und bisher letzten) Mal Weltmeister. Sein Titel «Knight of the British Empire» passt: Er war ein überragender und ehrlicher Spieler.


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9:44 Uhr

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WM 2010

Jetzt mitmachen und gewinnen! 1.Preis WM-Final in Johannesburg Zwei Personen reisen zum WM-Final am 11.Juli 2010 in Johannesburg.Flug und Unterkunft inklusive.

Die Gewinner im Dezember Die Gewinner aus dem letzten Heft werden in der FebruarAusgabe 2010 veröffentlicht. Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt

3.Preis 2.Preis WM-Gruppenspiel WM-Start in Johannesburg in Südafrika Zwei Personen reisen zum WMEröffnungsspiel am 11.Juni 2010 in Johannesburg.Flug und Unterkunft inklusive.

Reise für zwei Personen zu einem Gruppenspiel der WM 2010.Flug und Unterkunft inklusive.

Die Monatspreise 2.

1.

7.+ 8. 3.

5.+ 6.

4.

Coca-Cola Backpack Nokia 5800

Bildband «Top Shots»

Coca-Cola Rucksack

Trikot, Short und Stulpen von HI-PRO

1.Wie heisst die Hauptstadt Südafrikas,die auch WM-Spielort ist?

KapstadtS PretoriaK JohannesburgO Schweiz 1954A England 1966E USA 1994S

Lösungswort:

Coca-Cola Barrel Sportsbag

Coca-Cola Trinkflasche

9.+10.

adidas Cap

3.Welcher dieser Spielmacher ist der Kleinste?

N

2.An welcher Weltmeisterschaft erreichte die Schweiz die Viertelfinals?

QUIZ

B

A

Lionel MessiN XaviB Franck RibéryA 4.Wessen Mutter stammt aus dem WM-Gastgeberland Südafrika?

Thierry HenryL Tiger WoodsA Roger FedererU

Einsenden an: EUROSOCCER,Kennwort:WM-Quiz, Seestrasse 473,8038 Zürich oder per Fax 043 305 05 66 oder per E-Mail: wm-raetsel@euro-soccer.ch

Spielregeln Beim grossen WM-Quiz gibt es zwei Gewinnchancen: Einmal im Monat,und zum Jahresende winkt der Hauptgewinn.Alle,die das richtige Lösungswort einsenden, nehmen an beiden Verlosungen teil. Und so geht es:Aus den vier Fragen ergeben sich vier richtige Antworten.Nehmen Sie die Buchstaben und setzen Sie diese zum richtigen Lösungswort zusammen. Einsendeschluss ist der 20 .01.2010 (Datum des Poststempels oder der E-Mail).Die Gewinner werden in der nächsten Ausgabe von EUROSOCCER veröffentlicht.


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MEIN ABC

03.12.2009

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CHRISTOPH SPYCHER

A

ussenverteidiger Meine Position imNationalteam und bei Eintracht Frankfurt.Es ist eine Position,die sowohl defensive wie offensive Qualitäten verlangt.Als Aussenverteidiger hat man meist sehr viele Ballkontakte.

B

undesliga Seit knapp fünf Jahren spiele ich in Deutschland.Mit diesem Wechsel erfüllte sich ein Jugendtraum für mich.Die Liga ist einfach einmalig.Sie wird brutal vermarktet.Der Druck ist manchmal extremhoch.

D

Christoph Spycher

eutschland Mein Lebensmittelpunkt.Es ist sehr angenehm,in Deutschland zu leben.Frankfurt ist eine tolle Stadt.Ich habe nur positive Eindrücke gewonnen.Auch andere Schweizer Fussballer,die in die Bundesliga gekommen sind, denken sowie ich.

E F

rfolg Im Fussball das Ziel. Der Erfolg entscheidet auch immer,wie die Stimmung in der Mannschaft ist. unkel Friedhelm Funkel war vier Jahre lang mein Trainer bei der Eintracht. Ihm gelang es,eine kampfstarke Mannschaft zusammenzustellen und zu formen.Ich war einer seiner Wunschspieler.Er schenktemir immer sein Vertrauen.

C

hapuisat Stéphan war nicht nur ein Superspieler,der als Weltstar zurück in die Schweiz zu den Grasshoppers kam,sondern hat auch einen sehr guten Charakter.Wir spieltenbei GC zusammen.«Chappi»gabmir viele Tipps.Heute gebe ich selbst jüngeren Spielern Ratschläge.

2002: Christoph Chapuisat gem Spycher und Stéphane einsam für GC

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H

uggel Mit Beni hatte ich zwei Jahre lang eine Superzeit bei Frankfurt. Seine und meine Frau verbrachten gerne viel Zeit miteinander.Das war fürdasFamilien-leben optimal.

G

el

iedhelm Funk

lingscoach: Fr

Spychers Lieb

rasshoppers Meine zweite Station als Profi.Ich verbinde GC mit vielen schönen, aber auch schwierigen Zeiten.Ich verfolge den Schweizer Fussball und die Spiele von GC immer sehr genau.

I

talien Eines meiner Lieblingsländer und meine bevorzugte Feriendestination.Mein Trauzeuge ist Italiener.Ich liebe das Land wegen der Mentalität und der Menschen.

J

oggeli AndasFCB-Stadion habe ich vieleErinnerungen. In einem meiner ersten Länderspiele schaffte ich mit dem Nationalteam gegen Irland die Qualifikation für die EURO04in Portugal.Mit GC verlor ich aber den Cupfinal gegen Basel und zog mir dabei eine schwere Verletzung am Fussgelenk zu…

K

öniz Mein Heimatort.Dort bin ich aufgewachsen. Meine Eltern und Schwiegereltern leben dort.


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CHRISTOPH SPYCHER

MEIN ABC

IN «MEIN ABC» BEZIEHT NATIONALSPIELER CHRISTOPH SPYCHER STELLUNG ZU SEINEM LEBEN – VON A BIS Z.

L

uzern In meinen zwei Saisons beim FCL erlebte sehr viel. Wir hatten eine starke Mannschaft mit Spielern wie Alex Frei, Remo Meyer und Thomas Wyss.

M

atura Dieses Diplom habe ich in der Tasche. Es ist für mich ein Leistungsausweis. Ob ich je an die Uni gehe, bezweifle ich aber stark.

N

eustadt Die Innenstadt von Frankfurt (u.). Mit vielen Einkaufsstrassen und Boulevards. Und die Wolkenkratzer des Bankenviertels mit dem Main Tower.

O

kocha Jay-Jay war einer der Superstars bei Frankfurt. Viele Leute hier wünschen sich, die Eintracht könnte wieder auf Spieler wie ihn, Uwe Bein oder Anthony Yeboah zählen. Das sind hohe Ansprüche. Denen gerecht zu werden, ist schwierig.

P

ressing Ein gutes Mittel zum Erfolg. Die Automatismen müssen aber stimmen. Wenn nur ein Spieler nicht mitmacht, entsteht aus dem Vorteil rasch ein Nachteil.

Q

ualität Daran gilt es, stets zu arbeiten. Man muss versuchen, sich selbst zu verbessern. Egal ob in einer Fussballmannschaft oder sonst in einem Unternehmen.

R

espekt Ist für mich wichtig, auch im «normalen Leben». Respekt gebührt dem Mitspieler, aber auch dem Gegner und jeder Person, egal welche Nationalität, Mentalität oder Eigenheiten sie hat.

S

üdafrika Die WM 2010 ist mein grosses Ziel. Wir haben die Qualifikation geschafft, jetzt muss jeder Spieler weiter an sich arbeiten. Coach Ottmar Hitzfeld wird dafür sorgen, dass eine starke Mannschaft die Schweizer Farben würdig vertritt.

T

eamplayer Fussball ist ein Mannschaftssport. Es braucht auch individuelle Ziele. Ein Spieler muss manchmal egoistisch sein, aber nie gegen das Team arbeiten.

W

ettskandal Hat Schlagzeilen gemacht. Ich finde es gut, wenn gegen die Schuldigen rigoros vorgegangen wird.

X Y

ein X für ein U vormachen Es gibt immer Leute, die das versuchen. Ich selber bin wie ich bin. ves Debonnaire Einer der erfolgreichen Nachwuchstrainer im Verband. Die Schweiz hat in den letzten Jahren hervorragende Nachwuchsarbeit geleistet. Das Konzept des Technischen Direktors Hansruedi Hasler wurde optimal durchgesetzt. Das gipfelte im U17- Nachwuchs-Coach Yves Debonnaire WM-Triumph.

Z

inédine Zidane Er war der Fussballer, der mich am meisten beeindruckte. Ich schaute keinem Fussballer lieber zu, als ihm. Seine Ästhetik am Ball war einzigartig. Er war ein charismatischer Spieler. An der EURO 04 bin ich ihm auf dem Platz gegenübergestanden.

U

mfeld Für jeden Spieler wichtig. Ich habe gerne meine wichtigen Leute um mich. Das gibt mir Kraft und Energie, um Leistung zu bringen.

V

erletzungen Sind einschneidende Momente im Leben jedes Sportlers. Ich unternahm jeweils alles, um schnell wieder zurückzukommen. Was mir auch gelang, ich fühlte mich sogar stärker als zuvor.

nédine Zidane

Zi Spychers Idol:

Januar 2010

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03.12.2009

11:19 Uhr

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Ja, ich bestelle: Name

VornameGeburtsdatum

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03.12.2009

12:23 Uhr

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SCHWEIZ

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Doppel-Interview

FC Sion

David Degen

Alex Frei und Marco Streller sind das Top-Sturm-Duo der Liga.Sie erklären EUROSOCCER ihr Erfolgsgeheimnis.

Tobias Erlemann über:

Wetten, dass …?

Die Hinserie ist gespielt,ab in die Winterpause.Bern kann sich im Glanz des Erfolgs sonnen.Aber wo Sonne ist,da gibt es auch Schatten.Und den bekommt der FCAarau ab.In Zeiten des Wettskandals sollte man sich nicht als Tipper outen.Trotzdem wage ich eine Prognose:Wetten, dass Aarau sang- und klanglos absteigt? Okay,beim Stand von heute bin ich mit dieser Aussage wahrlich kein Fussball-Prophet.Aber noch immer heisst es ja:«Der FCA ist unabsteigbar.» Tja,liebe Aarauer,das war einmal. Dieser Nimbus,oder besser gesagt dieser Mythos,stirbt 2010.Und schuld daran ist die Vereinsspitze,die mit Fehleinkäufen und Fehlplanungen alles dafür tat,ein gutes Fundament,mit dem man zuletzt zweimal Platz 5 erreichte,zu zerstören.Frohe Weihnachten wünsche ich. Wetten,dass … dies in Aarau nicht der Fall sein wird?

Frédéric Chassot ist beim FC Sion nicht nur Sportchef,sondern hat auch die Aufgabe,die Juniorenarbeit des Klubs neu zu strukturieren – und er macht das mit Erfolg.

Der YB-Spieler ist im Aufwind.In dieser Saison zeigt der 26-Jährige konstant starke Leistungen.Der Lohn ist die Rückkehr ins Nationalteam.Ob es auch für die WM reichen wird?

Pavlovic Entscheidung zwischen Challenge League und Bundesliga Es war im Juli 2009, als sich der FC Schaffhausen mit einem Testspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern aufdie bevorstehende Challenge-League-Saison vorbereitete. Für Daniel Pavlovic, den linken Aussenbahnspieler der Munotstädter, sollte diese Trainingseinheit nachhaltige Konsequenzen haben. Denn schon bald würde der U21-Internationale im Fritz-WalterStadion vor knapp 50 000 Zuschauern statt im Stadion Breite vor 7000 Fans spielen. Zudem würde sein Team um den Aufstieg in die deutsche Bundesliga kämpfen, statt um den Anschluss ans Challenge-League-Mittelfeld. Das Trainingsspiel an diesem schicksalsträchtigen Tag entschied Schaffhausen mit 2:1 für sich. Pavlovic, der auch einen kroatischen Pass besitzt, überzeugte unter anderem mit der Torvorlage zum 1:0. Und so kam es, dass der 21-Jährige leihweise für ein Jahr in die Pfalz wechselte. Was danach passiert, weiss Pavlovic nicht. «Bisher fanden keine Gespräche statt. Ich hoffe aber, dass ich in bleiben kann», so der Linksfuss. Geografisch liegen Kaiserslautern und Schaffhausen rund 350 Kilometer auseinander. Grösser ist die sportliche Differenz. Während die «Lauterer» aktuell einen Aufstiegsplatz belegen, kommt Schaffhausen in der Challenge League nicht vom Fleck. Die Mannschaft von René Weiler gewann von 14 Spielen erst drei und ist der Abstiegszone nahe. Dies ist mitunter ein Grund, weshalb sich der Rorschacher in der Pfalz unbedingt durchsetzen will. «Mit Kaiserslautern in die Bundesliga aufzusteigen ist unser Ziel. Bis dahin kann aber noch viel passieren», Daniel Pavlovic so Pavlovic. Auch auflängere Frist setze er sich ein Ziel. Spielt als Spieler des FC Schaffhausen leihweise in der Bis in fünfJahren will Pavlovic in der Bundesliga und im Bundesliga beim 1. FC Kaiserslautern – und will bleiben. A-Nationalteam Fuss gefasst haben. «Ich werde vermutlich für die Schweiz spielen, hier bin ich aufgewachsen. Diese Frage stellte sich bisher aber noch nicht», sagt Pavlovic. In der Zwischenzeit sind beim Ostschweizer die sportlichen Schwankungen eh stärker. Es sind die Schwankungen zwischen der Challenge League und der Bundesliga.

PRESENTED BY: Januar 2010

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AXPO SUPER LEAGUE

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INTERVIEW

Frei/Streller «Wir können ALEX FREI UND MARCO STRELLER BILDEN DERZEIT DAS BESTE STURM-DUO DER LIGA. IHR EROLGSREZEPT:DIEHARMONIE – AUCH NEBEN DEM PLATZ. TEXT:EVA TEDESCO Mit über 90 Prozent aller Basler Treffer sind Sie das Traum-Sturm-Duo der Stunde.Ist die Super League zu schlecht für Sie? Alex Frei: Halt,halt! Mit so Statistiken muss man aufpassen:Je mehr man darüber redet,desto schlechter wird es! Wir müssen täglich weiterarbeiten und gerade in so einer guten Phase noch mehr machen.Statistiken und Videoaufnahmen lügen nie,aber ich erlebte schon Stürmer,die am Saisonanfang fünfzehn Tore versprachen und am Ende mit einem dagestanden sind. Marco Streller: Wir müssen den Schweizer Fussball nicht schlechter machen als er ist.Wir haben einen Lauf. Ich denke auch nicht viel darüber nach warum das so ist,sondern geniesse. Nach acht Runden lag Rot-Blau noch aufPlatz 7 und hatte 13 Punkte Rückstand aufLeader YB.Inzwischen holte man aufund belegt Platz 2.Was brachte den Umschwung? Streller: Mir war immer klar,dass wir

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unter einem neuen Trainer und dem veränderten Team Zeit brauchen,um uns zu finden.Es brauchte einige Spiele,bis die Neuen integriert waren und das Zusammenspiel funktionierte.Der Transfer von Alex war zusätzlich ein Glücksfall und für den FCB eine Bereicherung. Es scheint,dass vor allem Sie von Frei profitieren.Er hält Ihnen den Rücken frei und bedient Sie mit Vorlagen. Streller: Sicher ist Alex auch für mich persönlich ein Glücksfall.Wir alle profitieren von seiner Klasse,aber die Tore muss ich selber machen.Dabei kann auch er mir nicht helfen.Ich wusste immer,dass wir im Sturm harmonieren und unser Zusammenspiel im täglichen Training auch weiter verbessern können.Ich kann den Ball in den Sechzehner hauen und weiss:Alex schleicht da sicher herum. Herr Frei,suchen Sie Streller auch als Anspielpartner?

Frei: Es ist nicht so,dass ich «Pippi» bewusst im Sechzehner suche.Aber ich weiss,wo er ist.Das ist Qualität:Wenn du einen Pass spielst,ist ein guter Stürmer da.Aber wie gesagt,das heisst nicht,dass wir uns nicht noch weiter verbessern können und müssen … Was konkret müssen Sie noch verbessern? Frei: Wir sind noch nicht da,wo ich es mir vorstelle. Was heisst das konkret? Frei: Das merkt man dann,wenn es soweit ist ... Streller: Wenn man bedenkt,dass Alex und ich erst vier Monate zusammen trainieren,harmonieren wir schon sehr gut.Klar können wir noch besser werden,aber das ist Jammern aufhohem Niveau. Alex Frei,gibt es etwas,das Sie an der Spielweise von Streller zu bemängeln haben?

Gemeinsam

Acht Jahre lang trugen Alex Frei und Marco Streller als Junioren das Leibchen des FC Aesch. Vier davon im selben Team. Nämlich immer dann, wenn der zwei Jahre jüngere Streller mit einer Saison Verspätung in die nächsthöhere Alterskategorie nachrückte. Stürmer waren die beiden damals indes noch nicht. «Ich spielte als Nummer 10», erzählt Streller heute schmunzelnd, «und Alex eher als mein Wasserträger ...»


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INTERVIEW

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noch besser werden» Stocker komplettiert magisches Dreieck Valentin Stocker, lebt der FCB vom offensiven magischen Dreieck Frei, Streller, Stocker? So sehe ich das nicht. Es ist immer das ganze Team, das sowohl offensiv wie defensiv zusammenarbeitet. Wir sind eine Einheit, in der jeder seine Rolle annimmt und Verantwortung übernehmen muss. Dies klappte in den letzten Wochen aber schon immer besser. Bei «Verantwortung übernehmen» sprechen Sie die Hierarchie im Kader an? Genau. Es gibt einige wichtige Spieler, die jederzeit bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Polarisieren

Basler Fussballer polarisieren. Jahrelang beschäftigten Murat und Hakan Yakin die Szene. Man mochte sie oder fand sie doof. Auf die Yakin-Brüder folgten die Degen-Zwillinge aus Basel. Frei und Streller führen die fragwürdige Tendenz weiter. Seit der Rückkehr zum FCB sieht

sich Frei erstmals mit Pfiffen konfrontiert. 2008 musste sich Streller ebenfalls Pfiffe als Nationalstürmer in Basel gefallen lassen.

Frei: Nein. Und Sie, Marco Streller, haben Sie etwas an Frei zu bemängeln? Streller: Nein. Ist Ihr Warmschiessen als Sturm-Duo beim Klub ein Vorteil für das Nationalteam? Frei: Natürlich kann das ein Plus sein. Viele Sturm-Duos, die im Klub und gleichzeitig in der Nati zusammenspielen, gibt es in Europa nicht. Aber es ist auch so, dass im Nationalteam keiner seinen Platz freiwillig hergeben wird. Streller: Das könnte zu einer Option werden. Im Klub klappt es ja sehr gut. Aber diese Dinge entscheidet der Trainer. Ich will nicht klönen, zeige Leistung und bleibe am Boden. An der WM 2006 ist die Schweiz im Penaltyschiessen gegen die Ukraine im Achtelfinal ausgeschieden. Was für

Mehr zum Thema unter: www.alexfrei.ch

ein Ziel setzen Sie sich für Südafrika? Frei: Die Gruppenphase überstehen. Davon gehen die Fans aus. Ich bekam wegen meinen Ambitionen genügend oft auf den Deckel. Wir müssen erst mal die Gruppenaus-losung abwarten – und dann haben wir noch ein halbes Jahr Zeit. Die U17 hat mit dem WM-Titel vorgelegt. Wenn Sie als Junior so eine professionelle Ausbildung genossen hätten, wäre der Schweizer Fussball heute weiter? Frei: Es gibt kein Patentrezept. Ich bin froh, bis 15 beim FC Aesch gespielt zu haben. Ich weiss, dass man das nicht gerne hört, aber es muss doch möglich sein, dass einer, der mit 17 Jahren noch bei Muttenz spielt, auch Nationalspieler werden kann. Daran glaube ich. Und ich wehre mich gegen das heutige Schemen-Denken. Ich hoffe, dass es neben dem Retorten-Fussballer auch

www.marcostreller.ch

Und welche ist dabei Ihre Rolle? Als ich neu ins Team kam, bin ich vor allem von Marco Streller und Beni Huggel sehr gut aufgenommen worden. Sie waren so etwas wie meine Ziehväter. Ich versuchte seither, den beiden einiges davon zurückzugeben und meine Leistung zu bringen. Dadurch hat sich auch mein Stellenwert im Team verändert. Sportlicher Erfolg und starke Leistungen haben also direkten Einfluss auf diese Hierarchien … Ich denke schon, dass Frei, Streller, Huggel und ich Einfluss auf das Team haben. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch sonst. Wir werden überall miteinbezogen und unsere Meinung hat durchaus Stellenwert. Was kann sich der FCB auf dieser Basis nun noch als Ziel setzen? In erster Linie muss unser Ziel sein, so weiterzumachen wie in den letzten Monaten und schlussendlich jeden Pokal zu nehmen, den wir bekommen können. Text: Lars Gansäuer

www.fcb.ch

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INTERVIEW noch andere Beispiele geben kann,die es schaffen werden. Streller: Auch ich war bereits 20 Jahre, als ich in die Auswahl kam.Und auch ich glaube,dass der Weg,wie ihn Alex, Beni Huggel und ich gegangen sind, heute kaum realistisch ist.Dabei spielten wir weiss Gott nicht gegen Blinde! Unsere Gegner hiessen auch GC und Basel.Und trainiert hat Basel damals auch nicht viel mehr:sie vier- und wir dreimal die Woche. Frei:Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin der Erste,der sich mit der U17 vor dem TV freute und stolz aufderen Leistung ist.Aber du kannst eine Medaille zehn Jahre lang ansehen – Karrieregarantie hast du deshalb keine. Ihre Gemeinsamkeiten als Junioren und später als Profi suggerieren Parallelen.Ihre Philosophie war aber gegensätzlich:Während Frei dem Fussball alles unterordnete,demonstrierte Streller immer etwas mehr Lockerheit. Alex Frei,wenn Sie heute zurückblicken,wünschten Sie,Sie hätten etwas von der Lockerheit Strellers gehabt? Frei: Nein,ich machte eine schöne Karriere.Mir war schon früh bewusst,dass ich bis zu einem gewissen Grad verbissen und ehrgeizig sein muss,um etwas zu erreichen.Und es ist auch heute noch so,dass ich,wenn wir 4:1 gewinnen und ich kein Tor erziele,unzufrieden bin.Das ist mein Ehrgeiz.Aber er half mir oft auch durch schwierige Situationen. Marco Streller,wären Sie heute weiter, wenn Sie verbissener gewesen wären? Streller: Ich bin zufrieden mit dem Erreichten und überlege nie,was wäre gewesen,wenn … Ich setze mir auch nie das Ziel,dass ich mit dem Nationalteam gleich viele Tore schiesse wie Alex. Ich glaube auch nicht,dass das so schnell möglich sein wird.Die Marke, die Alex setzt,wird nur sehr,sehr schwierig zu erreichen sein. Und dennoch wird unser Rekordtorschütze Frei seit seinem Wechsel zum FCB in den Stadien ausgepfiffen. Ärgert Sie so etwas? Streller: Als mir das gleiche 2008 mit der Nationalmannschaft in St.Gallen passierte und ich öffentlich gesagt habe, dass mich das verletzte,war ich zwei

Jahre lang der Depp.Journalisten und Fans vergessen nie.Schwäche zeigen? Blödsinn – du kriegst es immer wieder zu hören.Das ist schade.Aber ich wünschte mir,dass der «Kantönligeist» abgelegt werden kann,wenn wir das rote Trikot überstreifen.Diesen Zusammenhalt vermisse ich. Alex Frei,für Sie sind Pfiffe Neuland. Wie gehen Sie damit um? Frei: Mit einem gewissen Druck nach meiner Rückkehr in die Schweiz habe ich gerechnet.Zwar nicht in dieser Dimension,und ich gebe zu,dass ich auch Dinge unterschätzte.Ich wurde zuvor nie ausgepfiffen. Themenwechsel:Mario Eggimann meldete dem DFB,dass er im Rahmen des Wettspielskandals kontaktiert worden ist.Wurden Sie auch schon mal angegangen? Streller: Nie! Und ich kann das Ganze auch nicht nachvollziehen.Es ist sehr schade für den Sport. Frei: Unmöglich,nie im Leben! Diese Leute sind Verbrecher.Und was mich noch mehr ärgert,ist,dass diese Menschen sich Spieler aussuchen,die vielleicht Probleme in der Familie oder sonst Sorgen haben.Aber es spiegelt zum Teil die Gesellschaft wider.Das ist auch so etwas,das man mir geraubt hat: Ich hätte mir nie vorstellen können, dass so etwas im Fussball möglich ist. Wenn Sie in der Schweiz weiterhin so gut weiterspielen,wäre ein neuerliches Angebot aus dem Ausland nicht unmöglich.Könnte diese Option für Sie noch einmal zum Thema werden? Streller: Sag niemals nie.Das habe ich im Leben gelernt.Nach meiner Rückkehr von Stuttgart zum FCB war mein erster Gedanke – hier will ich meine Karriere beenden! Hier bin ich glücklich.Aber was ich auch lernte,ist,dass man nie alle Türen hinter sich zuschlagen darf. Frei: Es wäre unseren Fans gegenüber nicht fair,von ewiger Treue zu reden und am Ende ist man doch weg.Aber ich frage Sie:Angenommen,Marco schiesst an der WM drei Tore und ich auch.Klubvertreter sehen das und sagen sich:Das sind zwei tolle «Sieche»,wir bieten dem FCB 15 Millionen Euro.Meinen Sie,der FC Basel sagt nein?

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Marco Streller: «Ich bin zufrieden mit dem Erreichten.»

«So viel Offenheit, erlebte ich selten», verrät die Journalistin Eva Tedesco. «Gewisse Dinge unterschätzte ich vor meiner Rückkehr zum FCB», so Alex Frei.

Das Duo Frei/Streller harmoniert aufund neben dem Platz.

Werner Mogg, Jugendtrainer von Frei und Streller, freute sich auf ein Wiedersehen.

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SPEZIAL

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U17

Sport-Gala

Bereits zum achten Mal fand in Davos die «Internationale Sportnacht» statt.Ein Highlight,nicht nur für die Region. Dem Rufder Veranstalter folgten viele Prominente.Und auch der Fussball war sehr gut vertreten.Zur Ehrung der U17-Weltmeister erschienen Bruno Martignoni,Igor Mijatovic und Matteo Tosetti.Das Publikum feierte die drei Youngster frenetisch.Höhepunkt für

Rodriguez Ein Zürcher mit Wille, Herz und Leidenschaft DREI WM-TORE IN SECHS SPIELEN – UND DAS ALS AUSSENVERTEIDIGER.DIE OFFENSIVE SPIELWEISE IST GENAU DAS SPIEL VON RICARDO RODRIGUEZ (17). SO OFFENSIV,WIE ER AUF DEM RASEN SPIELT,SO BESCHEIDEN IST ER ABSEITS. TEXT:JONAS BURCH

den Nachwuchs war natürlich der Fototermin mit Trainerlegende Giovanni Trapattoni.Der irische Nationaltrainer wurde in Davos mit dem «Lifetime Award» bedacht für seine aussergewöhnlichen Erfolge als Coach.Dazu begrüssten die Veranstalter Ex-Stars

wie Andy Egli und Heinz Hermann als Gäste.Und auch Globetrotter Otto Pfister,der unter anderem schon Togo, Kamerun,Senegal und Elfenbeinküste trainierte,fand den Weg aufdie Bühne.Moderiert wurde die Gala von der Ex-«Miss Schweiz» Christa Rigozzi und dem SF-Sportexperten Jann Billeter.Das Fazit von Youngster Martignoni:«Ein gelungener Abend, es hat Spass gemacht.» Weitere Highlights am diesem Abend waren Ski-Star Lara Gut,Eiskönigin Sarah Maier,Formel-1-Fahrer Sébastien Buemi und Sängerin Saint Lu.

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«Seit dem Titel werde ich oft von Leuten angesprochen,die mir zum Erfolg gratulieren»,freut sich der U21-Spieler des FC Zürich.Dies sei aber auch das Einzige,was sich seit dem Sieg im Final verändert hat.Beim Verein gelten für den 17Jährigen auch nach den eindrücklichen Leistungen in Nigeria keine Sonderrechte.Nichtsdestotrotz freut sich der Youngster,wieder zurück beim FCZ zu sein.«Ich werde hier mein Bestes geben und weiter zielstrebig arbeiten»,sagt er entschlossen. Seine Wurzeln hat Rodriguez jedoch in südlicheren Gefilden,daher auch sein Temperament.Geboren und aufgewachsen ist der bekennende FC Barcelona-Fan in Zürich.Doch erst seit wenigen Monaten besitzt der Sohn eines spanischen Vaters und einer chilenischen Mutter den Schweizer Pass. «Ich fühle mich aber schon immer als Schweizer und werde auch in Zukunft für die Schweiz spielen», macht Rodriguez deutlich. Die Heimat seiner Eltern hat der spanisch-schweizerische Doppelbürger aber keinesfalls vergessen: «Von meiner Mutter habe ich das Temperament und von meinem Vater den Willen zum Erfolg»,erklärt der Ex-Junior des FC Schwa-

mendingen.Aber auch Schweizer Tugenden hätten seinen Charakter stark beeinflusst,betont der Weltmeister.«Dank der Schweiz habe ich gelernt,konstant zu spielen.» Privat verbringt der 17-Jährige viel Zeit mit seinem jüngeren Bruder Francisco und seinem älteren Bruder Roberto.Der 19-jährige Roberto absolvierte die Nachswuchsausbildung bei GC und ist momentan an den FC Wil ausgeliehen.«Er ist mein Vorbild»,offenbart Rodriguez – neben «Barca»-Innenverteidiger Carles Puyol,den er ebenfalls bewundert. Die Familie ist für den FCZJunior der wichtigste Rückhalt.Seine zwei Brüder und Cousins sind gleichzeitig auch seine besten Freunde. «Ein Spitzenfussballer braucht ein familiäres Umfeld,das ihn mit allen Kräften unterstützt»,weiss der Aussenverteidiger Durch die hervorragenden Leistungen an der WM steht sein Name mittlerweile bei ausländischen Vereinen aufdem Notizblock.Noch gibt er sich abgeklärt:«Die Angebote sind für mich momentan nicht von Bedeutung.Mich interessiert im Moment nur der FCZ»,sagt der 1,80-Meter-Verteidiger,der seit 2003 für den Stadtklub verteidigt und dies auch noch länger tun will – aber schon bald bei den Profis.

Weg zum Profi

Beim FCZürich kommt Ricardo Rodriguez bislang im Nachwuchs zum Einsatz. Doch das wird sich bald ändern, wie Präsident Ancillo Canepa sagt: «Ricardo war ja bereits im Sommer mit den Profis im Trainingslager.Er wird wohl im Winter in das ATeam aufgenommen.» Die FCZVerantwortlichen haben aber ein genaues Auge aufden Youngster. Er soll sorgfältig aufgebaut werden. «Wir müssen gut aufpassen.Bei so jungen Spielern ist ein behutsamer Aufbau nötig», gibt sich Canepa vorsichtig.


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U17

Martignoni Für ihn ist die Familie das Wichtigste VERPFLICHTUNGEN HIER, ANLÄSSE DA: SEIT DER SENSATION IN NIGERIA ÄNDERTE SICH IN BRUNO MARTIGNONIS LEBEN EINIGES. ABHEBEN KOMMT FÜR DEN TESSINER ABER NICHT INFRAGE. ER WILL SCHLIESSLICH PROFI WERDEN. Gespielt sind 50 Minuten im brütend heissen Hexenkessel von Lagos. Die Schweiz führt im Halbfinal 2:0 gegen Kolumbien. Die Nummer 14 fasst sich ein Herz und trifft aus spitzem Winkel präzise ins lange Eck – 3:0. Mittlerweile ist der rechte Aussenverteidiger als Bruno Martignoni und nicht mehr nur als die «Nummer 14» bekannt. «Ich bin immer noch überglücklich über den Triumph. Trotzdem habe mich als Person überhaupt nicht verändert», sagt der Youngster überlegt. «Beim FC Locarno hat sich für mich nach dem Erfolg nichts geändert. Ich muss mich weiter beweisen und werde nicht anders behandelt als meine Mitspieler», erzählt der NeoWeltmeister. Beim Challenge-League- Klub konnte er bereits mehrere Spiele absolvieren und Spielpraxis für die WM sammeln. Schritt für Schritt will er nun seine Karriere als Fussballer vorantreiben. Genau wie einst sein grosses FussballIdol Paolo Maldini. «Er ist für mich eine absolute Legende», schwärmt Martignoni. Obwohl es bis zum Fussballprofi noch ein weiter Weg ist, weiss er seine Stärken und Schwächen bereits jetzt bestens einzuschätzen: «Ich habe eine gute

Ziel: AC Milan

Beim FC Locarno schnuppert der 16jährige Bruno Martignoni schon mal ChallengeLeague-Luft. Doch das soll

nicht die Endstation für ihn sein. Sein

Ziel ist sein Lieblingsklub: die AC Milan.

Spielübersicht und kann meine Position halten. Defizite habe ich noch im technischen Bereich», analysiert der 16-Jährige. Angebote aus dem Ausland hat der talentierte Rechtsfüsser zwar noch nicht erhalten, ein Wechsel in eine Top-Liga wäre für den Weltmeister aber durchaus eine Überlegung wert. «Ich würde Angebote mit meiner Familie und einem guten Berater prüfen und dann entscheiden.» Momentan zählt für ihn aber nur sein aktueller Arbeitgeber Locarno. Doch noch wichtiger als der Fussball ist für den AC MilanFan seine Familie. Diese gebe ihm Rückhalt und Stärke. Gerade jetzt, bei dem ganzen Rummel um seine Person. «Seit dem Triumph werde ich an viele Anlässe der Gemeinde eingeladen», sagt der Locarnesi stolz. Leider bleibt neben so vielen Anlässen, der Schule und den täglichen Trainings nur wenig Zeit für Freunde. Mittlerweile hat Martignoni gelernt, mit dieser schwierigen Situation umzugehen. «Das ist nun mal die Welt eines Spitzensportlers. Ich akzeptiere das», sagt der 16-Jährige selbstbewusst.

SPEZIAL

U17-Weltmeister

In der neuen EUROSOCCER-Serie werden in jeder Ausgabe zwei U17Weltmeister porträtiert. Was die Youngster zu sagen haben, wie sie denken, was ihnen wichtig ist. All das in der neuen Serie «U17-Weltmeister». Ausserdem in EUROSOCCER: Wie sind die Newcomer in Form? Was leisten sie in ihren Vereinen? Wer hat den Sprung zu den Profis geschafft? Eine Übersicht: Nassim Ben Khalifa (GC): Sagte nach seiner Rückkehr: «Hier ist es aber kalt.» Und prompt erwischte ihn eine Grippe. Bei GC fest in das A-Kader integriert. Haris Seferovic (GC): Durfte in Neuenburg erstmals für wenige Minuten bei den Profis ran. In der zweiten Mannschaft erzielte er gegen die SV Schaffhausen drei Tore. Top in Form. Charyl Chappuis (GC): Spielte solide beim 6:1 der GC-U21 ge gen Schaffhausen. Nach 80 Minuten ausgewechselt. Trainiert vorerst auch bei den Profis mit. Benjamin Siegrist (Aston Villa): Aston Villa ist mächtig stolz auf «Big Ben». Wird nach und nach ans Fanionteam herangeführt. Ricardo Rodriguez (FCZ): Soll im Winter in das A-Kader integriert werden. Bei der U21 des FCZ er stmal geschont. Frédéric Veseli (Manchester City): Weiterhin gut in Form. Auf Einsätze bei den Profis wird er vorerst aber noch warten müssen. Janick Kamber (FC Basel): Wurde kurzzeitig geschont, um wieder zu Kräften zu kommen nach der langen WM. Oliver Buff (FCZ): Solide Leistungen bei der U21 des FCZ. Vorerst bleibt er im Nachwuchs, der FCZ will ihn langsam an die Profis heranführen. Granit Xhaka (FC Basel): Top in Form. In den ersten beiden Spielen nac h seiner Rückkehr machte er vier Tore für die Basler U18. Bruno Martignoni (Locarno): Spielte solide, verlor aber mit dem Team Ticino U18 3:4 gegen die U18 des FC Basel. Erwähnenswert: Sechs der sieben Tore erzielten U17-Weltmeister (dreimal Granit Xhaka, einmal Robin Vecchi für Basel; zweimal Igor Mijatovic für Team Ticino).

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SHABANINONDA

DIE SERIE: EINST IN DER SCHWEIZ – S PÄTER EIN TOP-STA R

Nonda Vom FCZ in das Champions-League-Final ALS ROHDIAMANT KAMSHABANI NONDA 1996 ZUM FC ZÜRICH.VON DAAUS STARTETE DER PFEILSCHNELLE GOALGETTER ZU EINER GROSSEN KARRIERE. TEXT:KNUT BOBZIEN Bitterkalt war es im Letzigrund,als der Junge aus Bujumbura,der armen Hauptstadt von Burundi,seinen ersten Testabsolvierte.Christophe Nonda Shabani fror jämmerlich – trotz Wollmütze und Handschuhen. Aber schon die erste Vorstellung genügte den Offiziellen,um das Talent zu erkennen.Nonda bekam einen Drei-Jahres-Vertrag und blieb sechs Monate bei der Familie seines Entdeckers Raimondo Ponte. «Meine Frau Maria und ich kümmerten uns um Shabani wie um unsere eigenen Kinder.Und dafür ist er uns noch heute sehr dankbar», so der heutige FC-Chiasso-Coach. In einer Grossfamilie am Tanganjika-See war Nonda mit acht Geschwistern aufgewachsen.Der Bürgerkrieg zwischen Tutsis und Hutus zwang die Familie zur Flucht nach Tansania.Dort spielte der Siebenjährige bei den Young Africans, später bei den Vaal Professionals in Südafrika,wo er von Ponte zufällig entdeckt wurde:«Ich hatteerst zwei andere Spieler im Auge…» Inzwischen hatte sich Nonda trotz Schnee und Kälte in der Schweiz akklimatisiert.In Schlieren bezog er eine eigene Wohnung. Dass er dasdortige Cheminéemit Parkettholz angefeuert haben soll, war nicht mehr als ein Gerücht.

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Nonda gehörte zu den Lieblingen der FCZ-Fans.Aufden Tribünen bewunderten diese dessen perfekte Ballannahme,seine Körpertäuschungen,seine Tricks und seine Tore,die er mit schöner Regelmässigkeit erzielte.24 waren es Ende der Saison 1998. Als Torschützenkönig verliess er die Schweiz Richtung Rennes.Als gemachter Mann,für eine Ablöse von rund 13 Millionen Franken.In seinem Gepäck ein Poster von George Weah.Dem Superstürmer aus Liberia,der bei der AC Milan zur Symbolfigur für afrikanische Fussballer geworden war. In Rennes bekam er selbst von der Sportzeitung «L’Equipe»bald Traumnoten.Seine Tore warenbei denBretonen imGespräch.Jedes dritte Tor erzielte er für Stade Rennes.Und das in einer Mannschaft, die gegen den Abstieg kämpfen musste.Zwei Jahre später landete Nonda in Monaco.20 Millionen Euro Ablöse zahlte die AS an Rennes.Damals eine Rekordsumme für die französische Liga. Im Fürstentum erlebte Nonda den bisher schrecklichsten Tag seiner Karriere.2003,Riss der Kreuzbänder– ganze acht Monate Pause! Und das,nachdem er die Saison zuvor bester Torschütze der Liga

Wandervogel

Shabani Nonda kommt aus der Hauptstadt von Burundi. Beim FCZ (Bild unten, obere Bildleiste unten) begann er seine Karriere. Danach folgten weitere Stationen in den unterschiedlichsten

Städten Europas: Rennes, AS Monaco, Blackburn (oben Mitte), AS Roma (ganz oben) und Galatasaray. In seiner Freizeit spielt Nonda gern Schach: Eine Partie mit Reporter Knut Bobzien ist noch offen: Abbruch wegen Training.

gewesen war.«Grauenhafte Monate waren das»,erinnert sich Nonda.«Aber ich habe mir immer gesagt,du schaffst es.»Kaum wieder fit,stand der Afrikaner mit Monaco im Final der Champions League –beim 0:3 gegen Porto. Nach fünfJahren zog Nonda 2005 dann ablösefrei weiter nach Italien zur AS Roma.Und vor zwei Jahren,nach einem kurzen Gastspiel bei den englischen Blackburn Rovers,von der italienischen Metropole an den Bosporus zu Galatasaray Istanbul. Auch in der Equipedes Holländers Frank Rijkaard gehört der zweifache Familienvater Nonda zu den besten Torschützendes Teams. Sieben Tore in der Meisterschaft, drei in der Europa League,wo sich Galatasaray bereits für die Zwischenrunde qualifizierte.Ende der Saison läuft sein Vertrag aus.«Bis dann werde ich für Galatasaray alles geben»,sagt der inzwischen 32-jährige Nondaüberzeugt. Der frühere FCZ-Stürmer wird seinem Entdecker Ponte ein Leben lang dankbar sein:Dass der ihn damals trotz bitterer Kälte testen liess,für ihnmit dem FCZ einen Drei-Jahres-Vertrag verhandelte und ihm damit die Basis zu einer «goldenen Karriere»ermöglichte.


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ZITATE

KICK IT

Hasler «Schade, dass Spieler ihren Sport verkaufen» DIE BESTEN SPRÜCHE DER NOVEMBER-SHOWS DES «KICK IT!»-FUSSBALLTALKS IM SCHWEIZER SPORTFERNSEHEN. Ich habe den Traum von der Axpo Super League noch nicht aufgegeben.

Marko Milosavac (Spieler beim FC Baden) Hansruedi Hasler … ist trotz seiner bescheidenen Karriere zufrieden: (Technischer Direktor SFV) «Ich bin gesund;kann laufen,trinken und essen.» … zum Wettskandal: Marko Milosavac, «Es ist traurig,dass U17-EM-Sieger 2002 Beach Soccer darfnicht bloss Hansruedi Hasler Spieler für verhält… erklärt,warum U17nismässig kleine Summen ein Auffangbecken für Profis Coach Dany Ryser zur U15 ihren Sport verkaufen.» werden, die es aufRasen nicht zurückkehrt: schaffen. Marcel Siegenthaler «Ein Trainer der U15- bis Hansruedi Hasler, (Chefredaktor «Sportwoche») SFV-Nachwuchs-Chef U17-Jahrgänge braucht … zum Beach-Soccer-Nationalteam: andere Qualitäten als einer der «Die Brasilianer haben im Final doppelt so viele U18- oder U21.Ryser ist für die jungen Jahrgänge der Tore geschossen wie die Schweizer,haben aber perfekte Trainer.» sicher mehr als doppelt so viele Strände.»

Marko Milosavac (Schweizer U17-Europameister 2002) … erzählt,was sich nach dem Die Spielerberater versprechen EM-Titel für ihn den Jungs: Ich bring dich nach änderte: «Ich hatte mehr Barcelona. Das klappt dann Anrufe in Abweauch, für eine Woche Schnuppersenheit.»

training.

Hansruedi Hasler

Hansruedi Hasler … über Probleme

des Schweizer Fussball-Nachwuchses: «Wir müssen von dem Spagat wegkommen,Berufund Karriere miteinander verbinden zu wollen.Wenn die U19 aus Spanien gegen unsere U19 spielt,dann spielen elfJungProfis gegen elfLehrlinge.» Marko Milosavac … aufdie Frage,von wem er sich nach dem EM-Titel beraten liess: «Ich hatte damals keinen Berater.Der FC Zürich riet mir damals davon ab.»

Hansruedi Hasler … zu Trainer-Wechseln vom Verband zu Klubs: «Man hat mir ‹Bidu› Zaugg,Bernard Challandes,PierreAndré Schürmann und weitere Trainer weggenommen.Wir machen beim SFV auch Nachwuchsausbildung für Trainer.» Marko Milosavac (Ex-FCZ-Nachwuchsspieler) … zu seiner sportlichen Entwicklung: «Ich bin nach dem EM-Titel in die U21 gekommen und von da an gings nicht mehr aufwärts.»

Spruch des Monats

Ich bin lieber ein stiller Denker als ein lauter Nichtdenker. Hansruedi Hasler, Technischer Direktor SFV

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FCSION

FC Sion setzt auf einheimische Talente FRÉDÉRIC CHASSOT IST DIE RECHTE HAND VON SION-PRÄSIDENT CHRISTIAN CONSTANTIN.DERZEIT HAT DER SPORTCHEF DIE AUFGABE,DIE JUNIORENARBEIT NEU ZU STRUKTURIEREN – UND TUT DAS MIT ERFOLG.WENN NUR DER FC BASEL UND ANDERE TEAMS NICHT MIT DEM GROSSEN GELD LOCKEN WÜRDEN ... TEXT:WALTER KIELMANN

Vergangenheit

2003 schloss der SFV sämtliche U-Teams des FC Sion vom Spielbetrieb aus. Talente wie FCZ-Goalie Johnny Leoni (o.) gingen. Gelson Fernandes (u.) war einer der Wenigen, die blieben.

Mitte der 90er-Jahre waren bis zu sieben Sion-Spieler im Kaderdes Nationalteams.Die Basisfür die exzellente Juniorenarbeitwar ein Fussball-Internat im «Chemin des Armandiers»,mit Sion-Präsident Christian Constantin als Gründer.2001 wurde das Internat aber wegen Geldproblemen zunächst geschlossen,ehe 2003 der Schweizer Fussballverband sämtliche U-Teams des FC Sion vom Spielbetrieb ausschloss.Dies war ein Nebeneffekt des Lizenzentzugs. Viele Talente verliessen damals den Klub und suchten eine neue Heimat,so auch der FCZ-Goalie Johnny Leoni,in dessen Fall bis heute angeblich noch keine Entschädigung bezahlt wurde.Andere

zog es nach Basel und Lausanne,nur wenige Spieler blieben.Einer davon: Gelson Fernandes.Der Grund,dass der Mittelfeldspieler sich für den Verbleib entschied,war,dass ehemalige Sion-Spieler und -Trainer eine Stiftung gründeten,um die Juniorenbewegung zu retten.Diese leistete wertvolle Aufbauarbeit und kämpfte an allen Fronten für den Nachwuchs. FünfJahre später nahm Constantin der Stiftung den Junioren-SpitzenFussball wieder weg,um ihn in die «Olympique des Alpes SA» umzugliedern.Chefder Junioren wurde SportchefFrédéric Chassot,rechte Hand von CC. Um die Junioren-Teams perfekt zu fördern,schufConstantin zudem neue Postenund Strukturen – sogar der Walliser Verbandstrainer und U17-Weltmeister-Assistent Roger Meichtry wurde angestellt.Der Sion-

Sportchef

Boss errichtete auch ein neues Trainingszentrum der Superlative.In Riddes kaufte er eine marode BisquitFabrik und baute diese mit Hilfe von Sportspezialisten um.Neben den Wohnräumlichkeiten hat der FC Sion nun modernste Trainingsmöglichkeiten.Sechs Millionen Franken kostete allein der Umbau,den CC aus der eigenen Tasche finanzierte.Es ist das grösste Internat der Schweiz.Und dennoch:Bis das Internat voll einsatzbereit ist,wird es noch Monate dauern.Bis dahin wohnen die Juniorenin Constantins Hotel in Martigny. Chassot,neuer Chefder Junioren, arbeitet nun hauptsächlich mit einheimischen Junioren.Diese werden nur von wenigen Spielernaus dem Auslandergänzt,die bis zu ihrem 22. Lebensjahr aber lange genug in der Schweiz waren,um als «home trained player» zu zählen.

Als der Stürmer Freddy Chassot (l.) seine Karriere beendete, wurde er beim FC Sion zuerst MarketingVerantwortlicher, danach Assistenztrainer. Von dort ging es zurück ins Marketing, ehe er im Sommer zum Sportchefbefördert wurde. Heute ist er auch Chef der Sion-Junioren.

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10:57 Uhr

Angesichts der Multi-Kulti-Truppe bei den Profis erstaunt die Tatsache, dass man sich beim FC Sion neu für einheimische Spieler einsetzt. Ein Kurswechsel in Constantins Politik? «Das ist kein Kurswechsel, schon früher stand ich für Spieler wie Raphael Wicky, Sebastien Fournier, Johann Lonfat und Alexandre Rey ein und half ihnen beim Sprung zu den Profis», erklärt der Sion-Boss und sagt: «Ich übernahm den Klub 2003 aus dem Nichts, da kann man nicht einfach ein Internat bauen, sondern muss zuerst ein schlagkräftiges ProfiTeam auf die Beine stellen. Heute stehen wir vor dem nächsten Schritt und wollen wieder mit Spielern aus der Region arbeiten. Schon in wenigen Jahren werden wieder einige Einheimische in der ASL spielen.» Eine grosse Herausforderung für die CC-Allzweckwaffe Chassot, der «nebenbei» auch für das Profi-Team verantwortlich ist. Doch der Sportchef und sein Team leisten gute Arbeit. Die U21 wurde verstärkt und steht – fast nur mit Spielern aus der Region – in der Spitzengruppe der 1. Liga, nachdem man in den Jahren zuvor jeweils um den Liga-Erhalt kämpfte. Weitere Talente wie Florian Berisha, Damien Germanier, Gilles Levrand und Dorian Zambaz sind in der Challenge League aktiv. Noch viel erfreulicher ist die Basisarbeit bis zur U16. Dort steht der FC Sion jeweils in der Spitzengruppe und stellt Nationalspieler in jedem Jahrgang. «Noch brauchen diese Spieler sehr viel Zeit, aber wir geben ihnen diese», so Chassot.

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Sorgen bereitet dem FC Sion die schlecht platzierte U18 – und die Tatsache, dass weiterhin die grössten Talente aus dem Wallis abgeworben werden. Dass der 15-jährige Elton Monteiro zu Arsenal wechseln wird, ist verständlich, doch auch der FC Basel lockt mit Geld, wie zuletzt beim Stürmer Thibault Constantin. «Wir waren uns mit dem Spieler und den Eltern einig, doch Basel liess nicht locker und wir machen bei dem Preistreiben nicht mit», so Constantin. Dubios ist für ihn die Rolle des SFV, der unverblümt den Spielern nahelegt, den FC Sion so schnell wie möglich zu verlassen, um eine Chance zu haben, Profi-Fussballer zu werden. «Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis Spieler und Eltern dazulernen», weiss Chassot und nennt ein Beispiel: «Omar Baljic ging von uns als Topscorer und Nationalspieler nach Basel, wurde dort aber bald zum SV Schaffhausen in die Amateurliga ausgeliehen. Zuletzt wollte er mehrfach zu uns zurückkehren, doch wir lehnten ab, um ein Exempel zu statuieren.» Heute schlägt sich Baljic in Frankreich bei Grenoble durch. Für den FC Sion steht fest, so schön die Vorsätze auch klingen und so gross die Fortschritte auch sind: Bis man im Wallis und in der Schweiz die Juniorenarbeit des FC Sion wirklichwahrnimmt, wird noch viel Wasser die Rhône hinabfliessen. Doch Chassot scheint – trotz anfänglicher Zweifel an seiner Doppelfunktion – auf gutem Weg zu sein, seine Reifeprüfung als Funktionär mit Bravour zu bestehen.

Neue Strategie

Sport- und Juniorenchef Freddy Chassot ist die rechte Hand von Sion-Boss Christian Constantin (g.r.) Neu setzt der Klub auf einheimische Talente. Dafür liess der Sion-Boss ein Internat bauen – inklusive IndoorTrainingsfeld und einer BeachSoccer-Anlage (M.).


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AXPO SUPER LEAGUE

?

SUPERHIRN

Welcher ASL-Klub stellt die meisten U17-Weltmeister? TESTEN SIE IHR WISSEN ÜBER DIE AXPO SUPER LEAGUE IM SUPERHIRN-QUIZ VON EUROSOCCER.

Ski-Übertragung

Er ist Kroate

Wie viele ASL-Klubs können sich nächstes Jahr für die Champions League qualifizieren?

Alberto Cavaziel

eins

Albert Caviazin

zwei

Alberto Cavasin

drei

Welches ASL-Team stellt die meisten U17-Weltmeister?

8

Wie viele Punkte wären in der letzten ASL-Saison nötig gewesen,um sicher nicht abzusteigen?

FC Basel

28

Grasshoppers

32

FC Zürich

36

Welches Team kassierte in der ASL bislang die meisten Roten Karten?

9

Welcher Klub konnte den FC Basel in der ASL-Hinrunde 2009/10 nicht besiegen?

FC Zürich

FC Luzern

Xamax Neuenburg

FC St.Gallen

FC Aarau

Young Boys Bern

Bei welchem Klub war Albert Bunjaku zwischen 2003 und 2006 aktiv? FC Winterthur FC Wohlen

10

Antwort 2: Der neue Coach der Tessiner heisst richtig Alberto Cavasin.

7

Antwort 3: Der FCB: Granit Xhaka, Robin Vecchi, Roman Buess, Janick Kamber und Kofi Nimeley.

Wie heisst der neue Trainer der AC Bellinzona richtig?

PunkteSie sind ...

Bei welchem englischen Klub war FCB-Goalie Stefan Wessels aktiv? FC Portsmouth FC Everton Bolton Wanderers

Antwort 1: Roger Federer war der Schuldige. Wegen seines möglichen Finaleinzugs beim Masters wurde YB – FCB verschoben.

Er hat einen Vertrag bis 2012

Antwort 4: Bereits sechs Spieler von Xamax Neuenburg wurden bislang vom Platz gestellt.

Tennis-Übertragung

Antwort 5: Der Neu-Nationalspieler spielte für Schaffhausen.

Er ist in Kroatien geboren

Antwort 6: Vladimir Petkovic ist zwar Kroate, wurde aber in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo geboren.

5

Eishockey-Übertragung

Antworten

Antwort 7: Die Schweiz schickt kommende Saison zwei Klubs in die Champions-LeagueQualifikation.

4

Welche Aussage über YB-Coach Vladimir Petkovic stimmt nicht?

Antwort 8: Der FC Luzern beendete die Saison mit 35 Punkten aufdem Barrage-Platz. Korrekte Antwort: 36.

3

6

Antwort 9: Der FC Luzern stand kurz vor einem Exploit gegen die «Bebbis», scheiterte aber in den letzten Spielminuten.

2

Weshalb wurde das Spitzenspiel YB – Basel auf13.30 Uhr vorverlegt?

Antwort 10: Wessels wechselte 2007 vom 1. FC Köln nach Liverpool zum FC Everton.

1

16–20ASL-Superhirn 11–15ASL-Professor 6–10ASL-Fan 0–5ASL-Laie Für besonders schwierige Fragen gibt es drei Punkte, für mittelschwere zwei,für einfache nur einen Punkt.

FC Schaffhausen

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FOKUS

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9:31 Uhr

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DAVID DEGEN

Degen «Ich werde mich für den Titel zerreissen» DER DEGEN IST EINE STOSSWAFFE– UND AUCH DAVID DEGEN MUSSTE IN SEINER KARRIERE EINIGES EINSTECKEN. DANK DER STARKEN SAISON BEI YB FEIERTE ER JETZT ABERDIE RÜCKKEHR INS NATIONALTEAM. TEXT:UELI ZOSS Sechs Tage nachdem Hakan Yakin im August 2008 Bern verliess,umbei Al Gharafa in Doha seine Karriere ausserhalb der Schweiz fortzusetzen, hatte David Degen seinen ersten Arbeitstag bei YB.Ein ehemaliger Basel-Star war gegangen,ein anderer gekommen.Gemeinsam hatten sie 2004 und 2005 zwei Titel mit dem FCB gefeiert.Degen war nach Yakin der zweite Schweizer Internationale, den die YB-Verantwortlichen seit dem Einzug ins Stade de Suisse verpflichteten.Das Ziel:Endlich andie Spitze der Super League zu gelangen. In der ersten Saison mit Degen reichte es YB hinter dem FCZ immerhin zu Rang 2.Der Mittelfeldspieler selbst verpasste aber mit seinen 19 Einsätzen (5 Tore) fast jedes zweite Spiel.Degen wusste,eine Steigerung musste kommen,um den hohen Erwartungen von YB doch noch gerecht zu werden.Und so stach Degendiese Saison wieder voll zu:Der Mittelfeldspieler erkämpfte sich einen Stammplatz und führtmit YB die ASL an. Zudem etablierte er sich hinter Tor-

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Hobbys Golf, PC Lieblingsmusik Robbie Williams Lieblingsessen Filet Mignon mit Pommes frites Lieblingsbuch Die Ajima Verschwörung (Clive Cussler) Lieblingsfilm Gladiator, Armageddon, The last Samurai Lieblingsfarbe Blau Schlimmste Niederlage 1:8 mit U21Nationalteam gegen Italien

Bilder: Photopress


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9:31 Uhr

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DAVID DEGEN

FOKUS

Lohn für gute Leistung

Es ist eine der besten Saisons für David Degen. Langsam wird er bei YB zum Leader. Als Lohn durfte er im November erstmals unter Ottmar Hitzfeld im Nationalteam spielen. schützenkönig Seydou Doumbia auf der internen Skorer-Liste auf Rang 2 – obwohl er auch sehr viel defensive Arbeit zu verrichten hat. Besonders erfreulich ist auch die Tatsache, dass Degen die Gunst der YB-Fans gewann. Wie Yakin war er in Bern eher misstrauisch empfangen worden. Die zurückhaltenden Berner hatten Mühe mit seiner extrovertierten Art und und sahen ihn teilweise als überheblichen und arroganten Profi. «Für mich ist Arroganz etwas ganz anderes. Ich bin selbstbewusst und zielstrebig, sehr sogar. Ich gehe auf den Platz und zeige meinem Gegenspieler: Dieses Spiel gewinnst du nicht! Dazu gehört eine Körperhaltung, die Selbstsicherheit signalisiert. Mit Arroganz hat das aber nichts zu tun», verteidigt sich der freundliche und aufgestellte Degen. Dabei spürt man: Er ist eigentlich ein richtig anständiger, junger Mann, der trotz seiner sportlichen und körperlichen Rückschläge und seiner Popularität unverkrampft, authentisch und offen geblieben ist. Was er bestimmt nicht ist: brav, bieder, langweilig. Zum seinem persönlichen Höhenflug in dieser Saison sagt Degen: «Ich konnte diese Saison erstmals seit drei Jahren eine Sommervorbereitung voll mitmachen. Das kommt mir sehr zunutze. Für mich ist es wichtig, dass der

Trainer mir vertraut», erklärt der 26-Jährige und fügt hinzu: «Das 3-4-3-System, das wir spielen, erfordert viel gedankliche Arbeit, man muss sehr flexibel sein. Es ist deutlich anforderungsreicher als das 4-4-2System. Auch körperlich muss man fit sein, um lange Wege gehen zu können.» Auf die Frage, ob YB Favorit auf den Meistertitel sei, antwortet er vorsichtig: «Die Favoriten habe ich schon vor dem Saisonstart benannt, für mich waren dies der FCB und der FCZ. Wir schafften uns jetzt eine hervorragende Ausgangslage und müssen nun die Big Points machen. Wir werden bestimmt noch unter Druck kommen, aber es muss ein positiver Druck sein.» Er selbst ist bereit für den Meisterschaftskampf: «Ich will unbedingt Meister werden, ich werde mich für YB zerreissen.» Ausserdem will er im Klub auch eine Leaderfigur werden: «Wir haben einen ausgezeichneten Teamgeist und haben viel Spass. So eine Stimmung erlebte ich noch nie. Zudem haben wir eine natürliche Hierarchie. Letzte Saison war ich unten in der Pyramide, heute bin ich weiter oben. Ich bin aber noch nicht dort, wo ich sein will. Ich hoffe, bald auf einer Stufe mit Marco Wölfli und Gilles Yapi zu stehen.»

Mehr zum Thema unter: www.degendegen.com

Verdienter Lohn seiner Hochform war das Debüt mit dem Nationalteam unter Ottmar Hitzfeld. Seine eigentliche Premiere feierte er unter Köbi Kuhn unmittelbar vor der WM 2006. Er schaffte es ins WM-Aufgebot, kam in Deutschland aber nicht zum Einsatz. Nach der WM folgten weitere sechs Länderspiele. Degen bewies dabei seine Vielseitigkeit, spielte mal im rechten, mal im linken Couloir. Im November 2007 kam er beim 0:1 gegen Nigeria nochmals eine Halbzeit lang zum Einsatz. Danach folgte eine lange Wartezeit, bis er fast zwei Jahre später gegen Norwegen wieder im Aufgebot stand und für die letzte halbe Stunde eingewechselt wurde. Die Schweiz verlor nach mässiger Leistung 0:1. David spielte seit langer Zeit wieder einmal mit seinem Zwillingsbruder Philipp zusammen. Die ehemalige FCB-Flügelzange kreierte eine der wenigen guten Offensiv-Aktionen der Schweizer. Philipp flankte, Davids Kopfball verfehlte aber das Ziel. Sein Nationalmannschafts-Comeback feierte er dank konstant guter Leistungen im Klub. Zu seiner Zukunft im Dress der Schweiz sagt er: «Ich fokussiere mich weiter auf YB. Alles Weitere ergibt sich von selbst.» Zum Beispiel ein Aufgebot für die WM in Südafrika.

Januar 2010

Vita

David Degen spielte von 2003 bis 2006 beim FC Basel. Im Juli 2006 wechselte der gebürtige Basler zu Borussia Mönchengladbach. Doch auch in der Bundesliga schaffte er es nicht, sich einen Stammplatz zu erspielen und wurde daraufhin vom FC Basel auf Leihbasis in die Super League zurückgeholt. Danach wechselte Degen im August 2008 ablösefrei zum BSC Young Boys. Obschon er zu Beginn noch Mühe hatte sich durchzusetzen, gehört Degen diese Saison zum Stammkader und ist einer der Leistungsträger im Team der Berner.

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WM 2010

03.12.2009

20:27 Uhr

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COCA-COLA

Der FIFA WM-Pokal reist in 225 Tagen um die Welt TM

DIE FIFA UND COCA-COLA SCHICKEN DEN FIFA WMPOKAL™ AUF SEINE LÄNGSTE REISE ALLER ZEITEN.DABEI TOURTE DIE TROPHÄE DURCH JEDES AFRIKANISCHE LAND.

Der begehrteste Pokal aus der Welt des Fussballs hat diese Reise im Rahmen der «FIFA World Cup™ Trophy Tour by Coca-Cola» angetreten.Der Weltverband FIFA und die Coca-Cola Company bringen den goldenen Pokal innerhalb von 225 Tagen in 86 Länder und ermöglichen damit vielen Tausend Fussball-Fans,die echte Trophäe der FIFA-WM einmal mit eigenen Augen ganz aus der Nähe zu sehen. Der FIFA WM-Pokal™ wird insgesamt 134 017 Kilometer zurücklegen und hat dabei auch in jedem afrikanischen Land Station gemacht.Damit erhielten die afrikanischen Fans die einmalige Gelegenheit,sich mit dem Pokal fotografieren zu lassen. Der Startschuss zur Tournee fiel am 21.September 2009,als FIFAPräsident Joseph S.Blatter und Coca-Cola Chairman und CEO Muhtar Kent den Pokal offiziell auf die Reise schickten.Von Zürich wurde der FIFA WM-Pokal™ nach

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Kairo (Ägypten) zu seiner ersten Station aufdem afrikanischen Kontinent geflogen.Nach Stationen in Tunis,Casablanca,Lagos,Nairobi und vielen anderen afrikanischen Städten endete der afrikanische Teil der Welttournee einen Tag vor der Endrundenauslosung am 3.Dezember in Kapstadt.Die Fans in den besuchten Ländern können im Rahmen von Promotionaktionen von Coca-Cola kostenlose Tickets für die Veranstaltungen erhalten.Bei den jeweiligen Events können sich die Fans mit dem FIFA WM-Pokal™ fotografieren lassen, einen 3-D-Film mit unvergesslichen Momenten aus der Geschichte der FIFA Fussball-WM ansehen,sich mit interaktiven Displays beschäftigen und viele weitere Unterhaltungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen.

Von Namibias Staatspräsident Pohamba und zahlreichen Regierungsmitgliedern der besuchten Länder bis zu Kameruns Fussball-Idol Roger Milla – eine schier endlose Liste von Fussball-Ikonen, hochrangigen Politikern und anderen berühmten Persönlichkeiten liess sich die Gelegenheit nicht entgehen, sich mit dem «Heiligen Gral» des Fussballs ablichten zu lassen. Die FIFA und die Coca-Cola Company arbeiten Hand in Hand, um die Tour zu einem durchschlagenden Erfolg werden zu lassen. Die Coca-Cola Company ist einer der langjährigsten Sponsoren der FIFA – eine Partnerschaft,die bereits seit mehr als 30 Jahren floriert und bereits für vier weitere WM-Turniere bis zum Jahr 2022 festgeschrieben wurde. Weiter geht die Welttournee im Januar in Asien,bevor der FIFA WM-PokalTM im Februar Südamerika und im März Europa bereist.

Begehrtes Foto

In Nigeria standen die Menschen Schlange, um sich mit dem FIFA WM-PokalTM fotografieren zu lassen.


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03.12.2009

16:22 Uhr

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TOP-LIGEN

TOP-LIGEN Christian Ortlepp über:

Treue Bayern-Bosse Jetzt ist es also soweit.Der Manager ist gegangen – für immer.Der Präsident ist gegangen – für immer.Aber weder Uli Hoeness noch Franz Beckenbauer sind nicht richtig

für immer gegangen. Uli ist der personifizierte FC Bayern München:Die Säbener Strasse ist sein Revier,der FCB sein Leben.Ein Tag ohne seinen FCB ist für den Manager genauso unvorstellbar wie der lebenslange Verzicht aufseine heissgeliebten Rostbratwürstl. Franz ist mehr als nur der FC Bayern München.Ein Wort des «Kaisers» – jetzt Ehrenpräsident – über den FC Bayern zählt in Deutschland immer

noch mehr als eine Ehrenerklärung der Bundeskanzlerin Angela Merkel.Mit dem Abschied der beiden Legenden steht fest:Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge steht noch mehr in der Pflicht und in der Verantwortung,den FC Bayern – vor allem sportlich – wieder in ruhigere Fahrwasser zu bringen.Denn wirtschaftlich, mitten in der Wirtschaftskrise, steht der Verein besser denn je da.

Hoeness Präsident von Bayern München Uli Hoeness (l.) wurde als neuer Präsident des FC Bayern München gewählt. Damit wird der 57-Jährige Nachfolger von Franz Beckenbauer, der nach fünfzehn Jahren im Amt nicht mehr antrat. Der «Kaiser» ist neu Ehrenpräsident des Klubs. Am Wahltag präsentierte der Klub auch die Geschäftszahlen. Demnach sanken die

Einnahmen nach der Bestmarke von 286,8 Millionen Euro 2007/08 auf 268,7 Millionen. Der Gewinn stieg von 2,1 auf2,5 Millionen Euro. Damit wirtschaftete der Klub zum 17. Mal nacheinander profitabel – auch ein Verdienst von Neu-Präsident Hoeness, der den Verein 1979 mit Schulden von 12 Millionen D-Mark übernommen hatte.

Hoffenheim Geheimfavorit? Nein, vom Titel wollen sie partout nicht sprechen. Nicht einmal von der Herbstmeisterschaft, jenem wertlosen Titel, den das kleinste Bundesliga-Dorfmit gerade einmal 3263 Einwohnern im letzten Jahr errang. «Wenn Sie mich fragen, ob ich wieder Herbstmeister werden will, sage ich klar nein!» Ungewohnt offensiv blockt Hoffenheims Coach RalfRangnick nach dem durchwachsenen Saisonstart, mittlerweile aber schon in der Nähe der Champions-LeaguePlätzen, das Thema rigoRalfRangnick ros ab. Hinter dieser Seit vier Jahen erfolgDefensiv-Taktik des reich Hoffenheim-Coach. «Fussball-Professors»

dürfte aber vielmehr eine offensive – wenn auch nur interne Vorgehensweise – stehen. Der 51-Jährige, nunmehr schon im vierten Jahr bei der TSG 1899 Hoffenheim aufdem Trainerstuhl, rechnet sich nämlich viel mehr aus. «Letztes Mal wurden wir Siebter, jetzt wollen wir nicht nur Sechster, sondern mindestens Fünfter werden. Und wenn wir Fünfter werden und die Chance haben, Dritter zu werden, dann wollen wir auch Dritter werden. Und wenn wir Dritter werden, dann können wir – wenn alles optimal läuft – auch am Ende Erster werden!» Nach Rangnicks Arithmetik dürfte für Präsident Dietmar Hopp der wohl grösste Traum, die Meisterschale in seinem Schmuckkästchen Rhein-Neckar-Arena in den Händen zu halten, eher als erwartet in Erfüllung gehen. Zumindest wenn man eine weitere verklausulierte Kampfansage Rangnicks hinzufügt. «Wenn wir noch einige Punkte aufRang 1 oder 2 aufholen bis zur Winterpause, haben wir eine fantastische Ausgangsposition für eine spannende Rückrunde.»

Seite 60 Diego Im Interview mit EUROSOCCER erzählt der Mittelfeld-Star von Juventus Turin von seinem neuen Leben in Italien.

Seite 62 Dejan Stankovic Vize-Weltmeister Dejan Stankovic ist aufSand der beste und spektakulärste Stürmer der Welt.

Seite 64 People Sylvie van der Vaart feiert eine After-Chemo-Party. Spaniens Iker Casillas ist der schönste spanische Fussballer.

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DIEGO RIBAS DA CUNHA

TEXT:SANDRA PLAZA

«BrasilConnection»

Nebst Diego spielen auch die Brasilianer Felipe Melo und Amauri bei Juventus Turin. «Ich bin froh, dass sie bei ‹Juve›spielen. Wir haben einen gemeinsamen kulturellen Hintergrund, das macht die Verständigung einfacher. Sie haben mir zu Beginn sehr geholfen», gibt Diego zu. Aufdie Frage, wer italienischer Meister wird, zeigt er sich überzeugt: «Wir hoffen, schon bald die Spitze der Serie A zu übernehmen – und hoffen, diesen Platz nicht mehr abzugeben.»

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Diego,Juventus Turin zahlte 24 Millionen Euro für Sie.Ihr Landsmann Kaka wechselte für 65 Millionen zu Real Madrid.Sind Sie so viel weniger wert? Die Transfersumme eines Spielers hängt nicht nur von seiner Leistung ab,sondern auch davon,wie viel Geld der Klub mit dem Spieler und seinem Namen verdienen kann.Ich bin sehr glücklich mit der Einigung,die ich mit Juventus erzielte, respektiere aber auch die Summe,die Madrid für Kaka zahlte. Sie sagten,der Wechsel zu Juventus sei eine Herzensangelegenheit gewesen. Sind sie ein Romantiker? Ich mache alles in diesem Leben mit dem Herzen.Fussball ist meine Passion,und ich spiele,weil ich Freude daran habe. Seit über einem halben Jahr leben Sie in Italien.Haben Sie sich gut eingelebt? Ich fühlte mich schnell sehr wohl.Ich lebe nun schon einige Jahre in Europa,habe italienische Vorfahren und kenne somit die Mentalität.Geholfen hat mir natürlich die Sprache:Italienisch ist definitiv einfacher als Deutsch.Nur meine Wohnung ist noch nicht fertig eingerichtet.Ich bin immer noch daran,verschiedenen Möbelstücke zusammenzukaufen, um mich endgültig wohlzufühlen. Leben Sie alleine? Ich lebe mit meiner Freundin.Und wenn immer möglich besuchen mich natürlich auch meine Freunde und Familie. Worin unterscheiden sich die deutschen von den italienischen Fans? In Deutschland sind die Fans zwar genau so enthusiastisch wie in Italien,aber zurückhaltender.Hier suchen die Fans den Kontakt,wollen sich mit mir unterhalten und mich berühren. Mehr zum Thema unter: www.juventus.it


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DIEGO RIBAS DA CUNHA

TOP-LIGEN

Diego «Bei Juventus habe ich mehr Freiheiten im Spiel» SEIT EINEM HALBEN JAHR SPIELT DIEGO BEI JUVENTUS – UND HAT SICH IN REKORDZEIT IN TURIN EINGELEBT. IM INTERVIEW ERZÄHLT ER VON SEINEM LEBEN IN ITALIEN. Was sind die grössten Unterschiede zwischen der Bundesliga und der Serie A? In Deutschland wird viel mehr Wert auf die Taktik gelegt. Es gibt viele einstudierte Spielzüge, man lernt das, was die Trainer als «Spiel ohne Ball» bezeichnen. In Italien wird defensiver gespielt. Tore fallen durch einzelne kreative Spielzüge. Man wartet die grosse Chance ab.

Der Coach Ciro Ferrara ist begeistert von Ihnen. Er änderte sogar das Spielsystem, damit Sie für Ihr Spiel mehr Freiheiten haben. Ich lerne viel Neues mit Ferrara, technisch und taktisch. Meine Spielweise änderte ich jedoch nicht. Positiv ist, dass ich viel Freiheit habe, um mein Spiel aufzuziehen. Aber Sie müssen auch mehr Defensivarbeit leisten? Das stimmt. In Italien steht die Verteidigung immer sehr geschlossen. Deshalb ist auch die Kreativität umso wichtiger, um zum Torabschluss zu kommen. Pep Guardiola beim FC Barcelona, AC Mailands Leandro – junge Trainer liegen im Trend. Auch für Ferrara ist es die erste Saison bei Juve … Das Alter spielt überhaupt keine Rolle. Ferrara ist ein begabter Trainer, der mir bereits viele Inputs geben konnte. Er ist kreativ und kann Spieler top motivieren. Im Vergleich zu Bremen sind Sie bei Juve nicht mehr der einzige Leader im Team. Haben Sie nun weniger Druck? Es ist immer einfacher in einem Team zu spielen, das nicht nur von einem Spieler abhängig ist. Bei Juve gibt es mehrere, die Verantwortung übernehmen. Dadurch haben wir auch mehr Möglichkeiten, um den Gegner zu überraschen.

Verfolgen Sie Ihren Ex-Klub Werder Bremen überhaupt noch? Ja, klar. Trotz den anfänglichen Schwierigkeiten haben sie zur Tabellenspitze aufgeschlossen. Ich habe immer noch viele Freunde in Bremen und drücke ihnen die Daumen. Brasilianer aus der Bundesliga wie Ze Roberto, Grafite, Giovane Elber oder Ailton schafften den Sprung in die «Selecao» nicht. Ist das Zufall, oder haben Sie eine Erklärung dafür? Unser Nationalteam ist das begehrteste der Welt. Man kann fast in jedem europäischem Land ein Team mit nur brasilianischen Spielern aufstellen. Sich in der brasilianischen Elf einen Stammplatz zu sichern, ist definitiv schwierig. Unabhängig davon, in welcher Liga man aufläuft. Es stimmt aber schon, dass andere Ligen aufmerksamer verfolgt werden als die Bundesliga. Ich bin aber überzeugt, dass auch Bundesliga-Spieler Chancen haben. Kann oder muss Brasilien die WM in Südafrika gewinnen? Brasilien kann und muss die Weltmeisterschaft gewinnen. Und ich hoffe natürlich, Teil des Teams zu sein … Wäre es ein Traum, dass Ihr Kind Fussballer wird? Sicherlich wäre ich als Vater stolz, wenn mein Sohn meinem Beruf nachgehen würde, ich würde ihn aber nie dazu drängen. Falls ich eines Tages Kinder bekomme, will ich, dass sie glücklich sind, das reicht. Wo muss sich Diego als Fussballer verbessern? Ich lerne in jedem Spiel, werde reifer, und ich möchte immer der Beste sein.

Ein Traum

Mit dem Wechsel zu Juventus ging für Diego in diesem Sommer ein Traum in Erfüllung. Sich in Turin einzuleben bereitete dem Brasilianer keine Mühe, schliesslich hat er italienische Vorfahren. Besonders stolz ist der 24-Jährige auf sein Heimatland: 2014 wird dort die WM stattfinden, 2016 ist Rio de Janeiro Austragungsort der SommerOlymiade. «Durch diese Sportanlässe wird in Brasilien investiert werden, beispielsweise in die Infrastruktur. Dies wird sich auch in der Lebensqualität der Bevölkerung widerspiegeln», schwärmt Diego. Zuerst einmal möchte er aber mit Juventus Meister werden und 2010 in Südafrika die WM holen. «Brasilien muss gewinnen», so der Brasilianer.

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03.12.2009

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BEACH SOCCER

Stankovic Schweizer WeltAN DER WM IN DUBAI WURDE DER STÜRMER DEJAN STANKOVIC ZUM BESTEN TORSCHÜTZEN DES TURNIERS UND ZUM BEACH-SOCCER-WELTFUSSBALLER GEWÄHLT.EUROSOCCER SPRACH MIT DEM SHOOTING-STAR ÜBER SEINE VERGANGENHEIT,DIE GEGENWART UND ÜBER ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN. TEXT:MARCOS GARCIA Dejan Stankovic gerät immer noch ins Schwärmen,wenn er an die WM in Dubai zurückdenkt: «Das war eine fantastische Atmosphäre! In den ersten Gruppenspielen gegen Bahrain und Nigeria wurden wir primär von den 120 mitgereisten Schweizer Fans angefeuert.Danach waren dann jeweils alle Spiele mit

von Beginn an überzeugten,ist er danach regelmässig Teil des Teams – mit einer Ausnahme:«Im Sommer 2005 erhielt ich einen Profi-Vertrag beim FC Winterthur in der Challenge League.Allerdings konnte ich mich dort nicht durchsetzen und löste den Vertrag auf.Von da an war für mich klar,dass ich mich nur noch aufBeach Soccer konzentrieren würde»,bestätigt Stankovic,der diesen Schritt noch nie bereute. Diese Entscheidung zahlte sich schnell aus:

6500 Zuschauern ausverkauft,das tolle Stadion am Jumeirah Beach wurde zu einem wahren Hexenkessel»,schwärmt der FIFA-Strand-Weltfussballer. 2007 Der 24-jährige Sohn serbiwird der scher Einwanderer wurde 1985 potente Stürmer in Belgrad geboren und kam mit zur Weltauswahl sieben Jahren in die Schweiz,wo eingeladen,die in sich seine Familie im Kanton Aar- Rio de Janeiro gegau niederliess.Nach einer reigen die Beach-Socbungslosen Integration machte cer-Weltmacht BrasiDejan schon früh seine ersten lien antritt. Erfahrungen im Rasenfussball und In den vergangespielte mit 16 Jahren bereits in nen zwei Spielzeiten der 1.Liga beim FC Brugg sowie liefder Aargauer wähspäter beim FC Baden.Mit 18 rend der Saison – von Jahren kam Stankovic zum ersten Mai bis Ende September – Mal mit Beach Soccer in Kontakt und absolvierte ein Probetraining bei Nationaltrainer Angelo Schirinzi. Da seine kovic’Spezialität:Mit Qualitäten Dejan Stan Fallrückzieher zum Torerfolg einem

in der professionellen italienischen Beach-Soccer-Liga für den sizilianischen Verein Catania auf,mit dem er bereits Meister und Cup-Sieger wurde.Dabei ist Stankovic ausserordentlich dankbar,dass sein Arbeitgeber, ein Ingenieurbüro in Dübendorf,sich immer sehr flexibel zeigt und es ihm ermöglicht,Berufund Beach Soccer zu kombinieren:«Ich habe einen tollen Chef,der mich mein Arbeitspensum flexibel einteilen lässt.Während der Sommer-Saison arbeite ich zwei bis drei Tage pro Woche,während ich an den Wochenenden von Donnerstag bis Montag in Italien

die Meisterschaftsspiele absolviere.Dabei ist der Kalender in Italien denjenigen der Nationalmannschaft angepasst.» Ebenfalls dankbar Stankovic mit den Trophä zeigt Torschützen der WM (Go en zum sich der Schuh) und zum Weltfu ldener ssballer (Goldener Ball) gebürtige Serbe über das Förderprogramm von der GE Money Bank. Damit sei Beach Soccer erstens professionalisiert worden,zudem haben Spitzenspieler wie Stephan Meier,Nico Jung, Angelo Schirinzi und er selbst dank dem Förderprogramm


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BEACH SOCCER

Strandfussballer des Jahres Zu gewinnen: einen Halbprofi-Status. Was Stankovic besonders freut, ist, dass nicht nur die Nationalelf zurzeit einen Boom erlebt, sondern auch die Schweizer Meisterschaft. «Zurzeit gibts die Nationalligen A und B, es kommen aber jährlich weitere VereiUte Dehng, Director Managin ications ne hinzu», bestätigt Stankovic. Commun Für junge Fussballer, die sich für Beach Soccer interessieren, empGE Money Bank fiehlt der Star-Spieler sich über im Beach-Soccer-Fieber www.beachsoccer.ch für ein ProDer Vize-Weltmeister-Titel des Nationalteams erfüllte uns von betraining bei einem Verein in der GE Money Bank mit Stolz. der Nähe zu melden – warnt Wir glaubten zwar an den Erfolg, aber: «Das Training unterscheidas souveräne Auftreten der det sich wesentlich Beach-Boys am Turnier kam vom Rasenfusstrotzdem überraschend. Während ball. Auf der WM waren wir alle im Sand ist Beach-Soccer-Fieber: Unsere der Ball Mitarbeitenden wurden stets zu 80 intern über die Resultate inforProzent miert, zudem wurden die Partien in der Luft, deswegen sind live in den Cafeterias mitverspezielle Spielzüge und Taktikvarianten von entscheidender Bedeuey Freude pur: Mitarbeiter der GE Mon tung.» Er selbst trainiert Bank empfingen die Vize-Weltmeister am liebsten den Fallam Flughafen Zürich rückzieher – sein Markenzeichen. «Beach Soccer ist ein akrobatischer Sport. Da man oft mit dem Rücken zum Tor steht, ist der Fallrückzieher ein probates Mittel, folgt. Seit der WM werden wir um ein Tor zu erzielen.» oft – sowohl von GeschäftspartStankovic’ Zukunft ist noch ungenern als auch von Freunden und wiss, die Perspektiven aber poFamilie – auf den Erfolg der sitiv: «Ich habe Angebote, um Strand-Fussballer angesprochen. wieder in Italien zu spielen. Ich Das Beste an der Zusammenarlasse mir mit der Entscheidung beit mit Beach Soccer ist, dass aber Zeit und warte auf das unser Engagement nicht nur richtige Angebot.» Zwei Wünreines Business ist, auch Emosche hat der spektakulärste Stürtionen spielen eine Rolle. Für mer der Welt noch: «Ich hoffe, Beach Soccer waren wir von der dass durch die erfolgreiche WM GE Money Bank vor vier Jahren Beach Soccer – vor allem in der der erste gorsse Sponsor – und Schweiz – weiter an Popularität auch für uns als Bank war das gewinnt. Persönlich möchte ich in Engagement im Sport eine Preein paar Jahren Beach Soccer miere. Wir sind dank den Erfolprofessionell betreiben und den gen der Beach-Boys bekannter WM-Titel gewinnen.» geworden. Im Gegenzug ist Bleibt zu hoffen, dass mehr Investoren mehr Sponsorengelder Beach Soccer heute erfolgreich. Eine ideale Konstellation. bereitstellen, um Stankovic’ Traum zu verwirklichen.

Zwei Hoodys

Senden Sie jetzt per SMS an die Nummer 919 das Wort: ES1 (90 Rappen/SMS) oder WAP-Teilnahme: win.wap.919.ch/es1 (nur mit Handy möglich). Es bestehen die gleichen Gewinnchancen bei Teilnahme per SMS oder per WAP. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmeschluss: 20. Januar 2010

PRESENTED BY


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Ferrari-Fan Constantin fällt durch Fahrprüfung Maya Brunner

Die 58-jährige Sängerin und Schauspielerin steht derzeit als «Irmeli» in «Die kleine Niederdorfoper» aufder Bühne des Zürcher Bernhard-Theaters. Was bedeutet Ihnen Weihnachten? Ich mag es extrem.Die Lichter,die Zeit,die sich alle Familienmitglieder füreinander nehmen.Ich empfinde jetzt auch alle Menschen als freundlicher,weicher,offener. Welchen Fussballer würden Sie sich zu Weihnachten für die Schweizer Elf wünschen? Luca Toni,weil er Tore schiesst – und weil er Italiener ist. Mögen Sie die Italiener besonders? Ich bin eine halbe Italienerin und drücke deshalb immer den Azzurri die Daumen. Schauen Sie Fussball? Ja.Ich fieberte zum Beispiel in der Kantine des Zürcher Opernhauses beim WM-Kampfder Schweizer U17 gegen Nigeria mit. Was gefällt Ihnen am Fussballspiel? Ich mag die Zweikämpfe,wenn um den Ball gerungen wird – natürlich am liebsten vor dem Tor des Gegners.Zeit schinden gefällt mir hingegen nicht. Wie kann man sich Sie als Fussballerin vorstellen? Schlecht.Wenn aber während des Matches Musik laufen würde,würde ich mich bewegen.Nicht unbedingt losrennen,aber um den Ball herum tanzen. Was müssten Sie sich vom Samichlaus vorhalten lassen? Konzentrierter Auto zu fahren. Ihr Wunsch fürs neue Jahr? Dass alles so weitergeht.Ich bin gesund,habe tolle Engagements.Im März moderiere ich den Golden Age Song Contest.Da können nur Menschen um die Wette singen,die mindestens 39 Jahre alt sind.

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. Sion-Boss Christian Constantin ist immer für eine Überraschung gut. Von einem welschen Radio-Sender liess sich der Ferrari-Fan Constantin nun aufseine Fahrtauglichkeit testen – ohne Erfolg: 33 Jahre nachdem er seinen Führerschein offiziell bestand, flog er beim Test von Radio RSR durch. Constantins Kommentar: «Der Fahrlehrer ist krank.» Aufregend war die Fahrprüfung allemal. Bevor sich Constantin ins Auto des Fahrlehrers setzte,fragteer schon provokativ: «Kann ich ihr Diplom sehen?» Danach liesssich der Architekt aufdie Prüfungsfahrt ein und missachteteprompt einen Rechtsvortritt und vergass, den Blinker zu setzen. Als Constantin am Ende durch die Fahrprüfung rasselte, rasteteer aus. «Sie haben den Rechtsvortritt nicht beachtet. Sie haben zu wenig gut hingeschaut», versuchteder Fahrlehrer zu erklären. Keine Chance: «Ich schaue gut. Sie schauen nicht gut hin!», entrüstetesich Constantin.

lgreich

Iker Casillas Sexy, beliebt und erfo

rband mit einem Freundschaftsspiel Am 24. November feierte der spanische Fussballve Casillas, Captain der «furia roja», Iker und – rtstag gegen Argentinien seinen 100. Gebu Jubiläumsspiel gab Spaniens sein 100. Länderspiel mit nur28 Jahren. Nach dem Casillas die höchste Auszeichnung des er dass nnt, Sportminister Jaime Lissavetzky beka e: «Nicht nur wegen seiner Erfolge, Landes wegen sportlicher Verdienste verleihen werd der Unterstützung von Benachund llung Einste sondern auch wegen seiner sozialen ng für den beliebten Goalie von Real teiligten.»Das war aber nicht die einzige Auszeichnu zum schönsten Fussballer in Spanien er e wurd » Balón Madrid: Vom Fussballmagazin «Don «Mens Health» – so sexy hat man gewählt, zudem posierte er für das Männermagazin nie gesehen. Das liegt vielleicht an seiner noch haft annsc den Captain der spanischen Nationalm ia, mit der er seit drei Monaten liiert ist. neuen Flamme, der Marketing-Lady Ana Medinabeit

r Drogba Charity-HelderDoftidarrieogant, doch privat engagiert sich

nschen. Aufdem Platz wirkt gba für benachteiligte Mee Stiftung in ein Chelsea-Stürmer Didier Dro ge hri -Jä 31 gründete der Bereits vor zwei Jahren s Ziel: Drogba möchte dort unbedingt Da . jan bid atA im «Daily Mail» seiner He n.Laut einem Bericht der ein Krankenhaus zu baue n drei Millionen Euro, die er in einem will Drogba die Summe vopsi erhält, für den Neubau eines neuen Werbe-Deal mit Pe . Krankenhauses einsetzen

Sylvie van der Vaart After-Chemo-Party

. «Ich hatte fünfMonate lang fast jede Woche Chemo-Therapie. Jetzt bin ich wieder gesund», freute sich die schöne Sylvie van der Vaart, nachdem sie einen Brustkrebs überstanden hat. Grund genug für die Moderatorin, eine Party für rund 120 Gäste steigen zu lassen. «Ich will allen zeigen, wie glücklich ich bin, dass die schlimme Zeit nun vorbei ist. Diese After-Chemo-Party ist ein Dankeschön an alle, die mir so viel Unterstützung und Liebe schenkten», so die glückliche Ehefrau von Real Madrids Rafael van der Vaart, der seine Frau während der schlimmen Zeit stets unterstützte. «Ich bin überglücklich, meine Sylvie so fröhlich zu sehen», gab der Mittelfeldspieler zu. An der Party dabei war auch Inter Mailands Wesley Sneijder, der das Paar mit einem besonderem Geschenk überraschte. Er hatte zwei holländische Popstars engagiert. Das Duo «Timeless» spielte Cover-Songs von den Beatles und den Beach Boys – während Sylvie mit Freunden und Verwandten tanzte und sich vergnügte.


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PEOPLE

Lothar Matthäus vs. Lolita Morena

Erst kürzlich beklagte sich Lolita Morena, dass ihr ExEhemann Lothar Matthäus seinen Sohn das ganze Jahr praktisch noch nicht gesehen hat. «Lothar ist ein schlechter Vater», regte sich die 49-Jährige auf. So eine Aussage wollte der ehemalige Profi-Spieler natürlich nicht auf sich sitzen lassen – und konterte. «Wenn einer entscheiden kann, ob ich ein guter oder schlechter Vater bin, dann ist das mein Sohn», so «Loddar». Und verteidigte sich: «Wir haben täglich Kontakt, zumindest am Telefon.» Das Problem, dass er seinen Sohn nicht oft sieht, sei die Distanz: Der 19-Jährige lebt mit seiner Mutter in Crans-Montana, Lothar mit seiner vierten Frau Liliana (22) in München. Trotzdem sei das Verhältnis zu Loris «einmalig», findet Lothar. Der Ex-Kicker hat drei Kinder: Zwei Töchter aus erster Ehe und Loris aus der Beziehung zu Lolita (1994 bis 1999).

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Daria Zhukova ist seit drei Jahren die Freundin vom russischen Milliardär Roman Abramovich. Für die Tochter eines Ölhändler s verliess der Chelsea-Boss seine F rau Irina – und musste ihr 300 Millionen Dollar Alimente bezahlen.

zum Alle Bestellungen, die bis FC 18. Dezember 2009 beim den wer n, St. Gallen eintreffe ausgenoch vor Weihnachten light: liefert. Besonderers High das AFG ARENA-Spiel für

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Ferrari-Fan Constantin fällt durch Fahrprüfung Maja Brunner

Die 58-jährige Sängerin und Schauspielerin steht derzeit als «Irmeli» in «Die kleine Niederdorfoper» aufder Bühne des Zürcher Bernhard-Theaters. Was bedeutet Ihnen Weihnachten? Ich mag es extrem.Die Lichter,die Zeit,die sich alle Familienmitglieder füreinander nehmen.Ich empfinde jetzt auch alle Menschen als freundlicher,weicher,offener. Welchen Fussballer würden Sie sich zu Weihnachten für die Schweizer Elf wünschen? Luca Toni,weil er Tore schiesst – und weil er Italiener ist. Mögen Sie die Italiener besonders? Ich bin eine halbe Italienerin und drücke deshalb immer den Azzurri die Daumen. Schauen Sie Fussball? Ja.Ich fieberte zum Beispiel in der Kantine des Zürcher Opernhauses beim WM-Kampfder Schweizer U17 gegen Nigeria mit. Was gefällt Ihnen am Fussballspiel? Ich mag die Zweikämpfe,wenn um den Ball gerungen wird – natürlich am liebsten vor dem Tor des Gegners.Zeit schinden gefällt mir hingegen nicht. Wie kann man sich Sie als Fussballerin vorstellen? Schlecht.Wenn aber während des Matches Musik laufen würde,würde ich mich bewegen.Nicht unbedingt losrennen,aber um den Ball herum tanzen. Was müssten Sie sich vom Samichlaus vorhalten lassen? Konzentrierter Auto zu fahren. Ihr Wunsch fürs neue Jahr? Dass alles so weitergeht.Ich bin gesund,habe tolle Engagements.Im März moderiere ich den Golden Age Song Contest.Da können nur Menschen um die Wette singen,die mindestens 39 Jahre alt sind.

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. Sion-Boss Christian Constantin ist immer für eine Überraschung gut. Von einem welschen Radio-Sender liess sich der Ferrari-Fan Constantin nun aufseine Fahrtauglichkeit testen – ohne Erfolg: 33 Jahre nachdem er seinen Führerschein offiziell bestand, flog er beim Test von Radio RSR durch. Constantins Kommentar: «Der Fahrlehrer ist krank.» Aufregend war die Fahrprüfung allemal. Bevor sich Constantin ins Auto des Fahrlehrers setzte,fragteer schon provokativ: «Kann ich ihr Diplom sehen?» Danach liesssich der Architekt aufdie Prüfungsfahrt ein und missachteteprompt einen Rechtsvortritt und vergass, den Blinker zu setzen. Als Constantin am Ende durch die Fahrprüfung rasselte, rasteteer aus. «Sie haben den Rechtsvortritt nicht beachtet. Sie haben zu wenig gut hingeschaut», versuchteder Fahrlehrer zu erklären. Keine Chance: «Ich schaue gut. Sie schauen nicht gut hin!», entrüstetesich Constantin.

lgreich

Iker Casillas Sexy, beliebt und erfo

rband mit einem Freundschaftsspiel Am 24. November feierte der spanische Fussballve Casillas, Captain der «furia roja», Iker und – rtstag gegen Argentinien seinen 100. Gebu Jubiläumsspiel gab Spaniens sein 100. Länderspiel mit nur28 Jahren. Nach dem Casillas die höchste Auszeichnung des er dass nnt, Sportminister Jaime Lissavetzky beka e: «Nicht nur wegen seiner Erfolge, Landes wegen sportlicher Verdienste verleihen werd der Unterstützung von Benachund llung Einste sondern auch wegen seiner sozialen ng für den beliebten Goalie von Real teiligten.»Das war aber nicht die einzige Auszeichnu zum schönsten Fussballer in Spanien er e wurd » Balón Madrid: Vom Fussballmagazin «Don «Mens Health» – so sexy hat man gewählt, zudem posierte er für das Männermagazin nie gesehen. Das liegt vielleicht an seiner noch haft annsc den Captain der spanischen Nationalm ia, mit der er seit drei Monaten liiert ist. neuen Flamme, der Marketing-Lady Ana Medinabeit

r Drogba Charity-HelderDoftidarrieogant, doch privat engagiert sich

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Sylvie van der Vaart After-Chemo-Party

. «Ich hatte fünfMonate lang fast jede Woche Chemo-Therapie. Jetzt bin ich wieder gesund», freute sich die schöne Sylvie van der Vaart, nachdem sie einen Brustkrebs überstanden hat. Grund genug für die Moderatorin, eine Party für rund 120 Gäste steigen zu lassen. «Ich will allen zeigen, wie glücklich ich bin, dass die schlimme Zeit nun vorbei ist. Diese After-Chemo-Party ist ein Dankeschön an alle, die mir so viel Unterstützung und Liebe schenkten», so die glückliche Ehefrau von Real Madrids Rafael van der Vaart, der seine Frau während der schlimmen Zeit stets unterstützte. «Ich bin überglücklich, meine Sylvie so fröhlich zu sehen», gab der Mittelfeldspieler zu. An der Party dabei war auch Inter Mailands Wesley Sneijder, der das Paar mit einem besonderem Geschenk überraschte. Er hatte zwei holländische Popstars engagiert. Das Duo «Timeless» spielte Cover-Songs von den Beatles und den Beach Boys – während Sylvie mit Freunden und Verwandten tanzte und sich vergnügte.


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THOMAS GRIMM SCHREIBT

Im letzten Monat…

TOP

VATERSCHAFT Das wars. Roberto Carlos verlässt Fenerbahce Istanbul Richtung Brasilien.Bei Corinthians wird es für ihn ein Wiedersehen mit Ronaldo geben,mit dem er in der «Selecao» 2002 Weltmeister wurde.Der Linksverteidiger löste den laufenden Vertrag mit dem türkischen Klub auf,um vorzeitig bei seiner schwangeren Frau zu sein.Ist das nicht süss?

DIE VOLLKOMMENHEIT Die Welt liebt seine Dribblings,seinen Ideenreichtum,seine Vorgaben – und sein verschmitztes Lächeln nach jedem Tor.So nah an der Vollkommenheit war schon lange kein Fussballer mehr.Nun wurde der 22-jährige Lionel Messi des FC Barcelona vom Fussball-Magazin «France Football» zum «Fussballer des Jahres» gewählt.Der Argentinier gewann die Wahl mit 240 Punkten Vorsprung aufVorgänger Cristiano Ronaldo – so eine grosse Punktedifferenz gab es noch nie. REAL MADRID BRINGT SEXY DESSOUS AUF DEN MARKT Schwarz mit Spitze,oder weiss mit glänzender SeidenAufmachung:Optisch sind die sexy Dessous aufjeden Fall Königsklasse.

FLOP

RÜCKTRITT VOM RÜCKTRITT Nach der WM 2006 kündigte Francesco Tottiseinen Rücktritt aus der Nationalelf an – zunächst «temporär»,wie er verlauten liess.Dieser Rücktritt dauerte so lange,bis es Totti langweilig wurde und er im Juni 2007 theatralisch erklärte,dass er aus dem temporären einen endgültigen Rücktritt mache.Das war nun vor zwei Jahren.Jetzt fragt sich der Italiener wohl,wie lange eigentlich so ein endgültiger Rücktritt dauert.Denn laut italienischen Medien denkt er wieder darüber nach,seinen Rücktritt zu revidieren.Nichts zu tun bei der AS Roma,Herr Totti?

AILTON ENDET IN DER SECHSTEN LIGA Unternehmer Agissilaos Kourkoudialos liebt es,abgewrackte Güter zu kaufen,um diese mit Gewinn wieder loszuwerden.Täglich erwirbt er sanierungsbedürftige Immobilien und setzt sie wieder instand.Als Vorsitzender des Ex-Bundesligisten KFC Uerdingen,der in den Niederungen der sechsten Liga spielt,kaufte er sich nun den 36-jährigen Stürmer Ailton.Wetten,dass er den Brasilianer nicht gewinnbringend verkaufen wird? ITALIENS DICKKOPF Antonio Cassano,«l’enfant terrible» Italiens,ist ein Dickkopf.Als Nationalcoach Marcello Lippi versicherte, dass Cassano in Südafrika nicht dabei sein werde,liess den das nicht zur Ruhe kommen.Bis er die Lösung fand: «Ich bin im kommenden Sommer bestimmt in Südafrika. Wenn nicht mit dem Nationalteam,dann aufSafari mit meiner Freundin Carolina aufHochzeitsreise .»

DAS NÄCHSTE

Kl

artext

mm, Thomas Gtrider Swiss Präsiden League Football

«Es wird immer Schwache geben, die für Geld ihren Sport opfern»

«

Verschiedene Gedanken gingen mir durch den Kopf,als ich am 20.November über die behördlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit Manipulationsversuchen von Fussballspielen, auch in der Schweiz,informiert worden bin.Erleichterung,dass keine Meisterschaftsspiele der ASL im Fokus der Untersuchungen standen,Enttäuschung,dass Spiele der ChL manipuliert worden sein sollen.Ich fragte mich:Was ist alles schiefgelaufen, warum machen Spieler so etwas,und was können wir in Zukunft von Seiten der SFL gegen solche Machenschaften unternehmen? Aufdiese Fragen gibt es keine einfachen und endgültigen Antworten. Sicher ist,dass die zuständige Disziplinarinstanz im Schweizer Fussball bei Vorliegen der entsprechenden Beweise die schuldigen Spieler rigoros bestrafen wird.Solche Leute haben für alle Zeiten im Fussball nichts mehr verloren.Aber was passiert mit den Mittelsmännern und Drahtziehern,welche diese Vorgänge überhaupt erst möglich machen? Aufdiese hat kein Sportverband der Welt Zugriff.Hier sind voll und ganz die staatlichen Behörden gefordert,und ich hoffe sehr,dass diese ihre Untersuchung bis zum Schluss konsequent durchführen und die Schuldigen bestrafen. Ich mache mir jedoch keine Illusionen.Wie bekannt,wurden die Wetten aufdiese Spiele nicht im Wettbüro «nebenan» platziert,sondern im fernen Asien,wo im Wettgeschäft scheinbar überhaupt keine Kontrolle herrscht.Diesen Drahtziehern das Handwerk zu legen wird schwierig bis unmöglich sein.Besteht dort ein Markt für Manipulation,in welcher Sportart auch immer,wird es am anderen Ende der Kette immer ein schwaches (menschliches) Glied geben,welches bereit ist,Fairplay und Ethik seiner Sportart zu opfern, um schnell ein paar Franken dazu zu verdienen. Ich bin mir auch sicher,dass die SFL und der SFV die richtigen Schlüsse aus dieser Wettaffäre ziehen und alles Mögliche unternehmen werden,damit solche Machenschaften in unserem tollen Sport nicht mehr vorkommen.Aber wie schon gesagt,am Schluss der Kette steht immer der einzelne Mensch – und der hat bekanntlich seine Schwächen.

»

ERSCHEINT AM 29.01.10


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03.12.2009

9:28 Uhr

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✁ Ja, ich bestelle: EURO SOCCER-WEIHNACHTSAKTION Name

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EUROSOCCER 01/10

14 EUROSOCCER plus TOP SHOTS Buch, die 100 schönsten Fotos des Schweizer Sports 2009


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03.12.2009

19:15 Uhr

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