01_Titel
20.11.2009
15:27 Uhr
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CANEPA-INTERVIEW, HINRUNDEN-HIGHLIGHTS, INSIDE FC BARCELONA DEZEMBER 2009
CHF 5.–
www.eurosoccer-online.ch
WIR SIND WELTMEISTER!
Grosses U17-Poster
50
Die
Mächtigsten des Schweizer Fussballs
BEN KHALIFA Der WM-Star im Fokus
STARS IM MAGAZIN: HITZFELD SERMETER BENZEMA BUNJAKU CRNOGORCEVIC
02_AZ Knecht Reisen
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22.11.2009
13:56 Uhr
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EDITORIAL
Wir fördern den Nachwuchs Liebe Leserinnen und Leser, liebe Fussball-Fans, Ulrich KühneHellmessen Geschäftsführender Chefredaktor
Wir sind Weltmeister! Unfassbar, die kleine Schweiz mit ihren rund 7,5 Millionen Einwohnern und zirka 250 000 aktiven Fussballern setzte sich die Weltkrone auf. Gegen Nationen wie Italien und Deutschland, im Endspiel gegen Gastgeber Nigeria, machte die U17 das Unmögliche möglich. Das macht Mut und gibt Selbstvertrauen. Unser Fussball ist so schlecht nicht, wie oft geredet wird.
Sepp Blatter, der mächtigste Mann im Schweizer Fussball (ab Seite 15), liess es sich nicht nehmen, den Jungs persönlich zu gratulieren. Auch EUROSOCCER setzt auf die Jugend: Zum einen mit einem Spezial-Teil zur U17-WM (ab Seite 35 und dem beigelegten Poster). Zum anderen mit zwei Aktionen: Ab diesem Monat kooperieren wir mit der Stiftung Schweizer Sporthilfe. Ein Franken pro Abo wird von uns zur Nachwuchsförderung abgeführt. Zusätzlich gibt es für U17-Jährige einen Sonderbonus. Für sie machen wir das Jahresabo um 17 Prozent billiger. Wir freuen uns also nicht nur mit dem Nachwuchs, sondern auch auf den Nachwuchs. Weltmeister! Am 4. Dezember rückt die WM in Südafrika in den Fokus. Dann werden die Gruppen ausgelost. Ottmar Hitzfeld ersparte uns mit seiner Mannschaft den Umweg über die Barrage. Die Schweiz ist in Südafrika dabei. Deshalb erscheint unsere nächste Ausgabe schon in zwei Wochen – die JanuarAusgabe von EUROSOCCER wird vorgezogen. Deshalb bereits heute vormerken: Die Ausgabe 01/2010 ist bereits am 11. Dezember am Kiosk. Viel Spass beim Lesen wünscht
IN DIESER AUSGABE SCHREIBEN: Lars Gansäuer Der Sportjournalist hat die U17-WM in Nigeria live erlebt. Als CoTrainer der VAEJunioren.
Ottmar Hitzfeld Der NationalCoach schreibt über den Erfolg der U17-Weltmeister und erklärt die Bedeutung des Sieges.
Albert Bunjaku Der Debütant im Trikot des Nationalteams beschreibt in «Meine Woche» sein erstes Treffen mit Hitzfeld.
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IMPRESSUM
Nr. 12, Dezember 2009, 4. Jahrgang Erscheint monatlich, ISSN 1661-822X www.eurosoccer-online.ch Herausgeber: EuroSoccer Fussball AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Verlag und Redaktion: Sportverlag Europa Medien AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Telefon 043 305 05 60 Fax 043 305 05 66 www.sportverlageuropa.com Chefredaktor:: Ulrich Kühne-Hellmessen (verantwortlich i.S.d.P.) Stv. Chefredaktor und Redaktionsleiter: Daniel Fricker Redaktion: Tobias Erlemann, Sandra Plaza, Daniel Wojczewski, Klaus Feuerherm, Christian Ortlepp Gast-Autoren: Paul Bollendorff, Albert Bunjaku, Ottmar Hitzfeld, Gürkan Sermeter Top-Ten-Jury: Ilja Kaenzig, Marcel Rohr, Marcel Schmid, Urs Schönenberger, Jörg Stiel Autoren: Knut Bobzien, Peter Eggenberger, Lars Gansäuer, Dominic Ledergerber, Eva Tedesco, Andre Tucic, Ueli Zoss Ausland: Gianfrancesco Archetti (It), Gregor Derichs (De) Raphael Honigstein (Eng), Rainer Kalb (Fr) Schlussredaktion: Rainer Schilling Info-Grafik: tnt-graphics, Kloten Art-Director: Marc Weber Grafik/Layout: Alexandra Eggenberger, Michael Müller, Steffen Mross, André Suter Fotoredaktion: EQ Media AG Binzstrasse 23 in 8045 Zürich Leitung/Redaktion: Madeleine Schoder Verlag: Geschäftsleitung: Ulrich Kühne-Hellmessen, Dr. Christian Kruse Assistentin der Geschäftsleitung: Clea Zajc Marketing: Simon Hagenbuch Verkauf: Aleks Vukovic anzeigen@eurosoccer-online.ch Druck: Weber Benteli AG, Brügg Einzelverkauf: CHF 5.–, Jahres-Abo: CHF 66.– (inkl. 1 Nachwuchs-Franken für Sporthilfe), Vorzugs-Abo für Mitarbeiter von Partnerfirmen: CHF 50.–, SchnupperAbo: CHF 10.– (drei Ausgaben). Alle Preise inkl. 2,4 % MwSt. Abo-Dienst: EuroSoccer, Industriestrasse 37, 3178 Bösingen Telefon 031 740 97 99 Fax 031 740 97 76 oder über abo@euro-soccer.ch
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INHALT
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Stefan Effenberg. An der WM 1994 zeigte er den Fans den «Stinkefinger» und wurde vom Trainer aus dem Kader ausgeschlossen. Im Vergleich zu heute: Eine harte Strafe.
15
10 Sepp Blatter. Mit der Hilfe einer Fach-Jury wählte EUROSOCCER Blatter zum mächtigsten Mann im Schweizer Fussball. Der FIFA-Boss erzählt, was er von dieser Wahl hält.
SCHWEIZ ASL: Zu milde Strafen nach Unsportlichkeiten
Ancillo Canepa. In einem Interview spricht der FCZPräsident offen über die sportliche Situation beim FC Zürich.
9 10
Schiedsrichter-Boss Urs Meier findet, dass die Sanktionen für Profis zu sehr nach unten korrigiert sind – und fordert ein einheitliches Strafmass
ASL: Highlights der Hinrunde
12
Nach fünf Monaten voller Spiele, Sprints und Spektakel gehen die Profis bald in den Winterurlaub. EUROSOCCER blickt auf die denkwürdigsten Momente der ASL-Hinrunde zurück
Top 50
15
EUROSOCCER zeigt die mächtigsten Personen im Schweizer Fussball
Challenge League
23
Der FC Vaduz im Höhenflug: Nach dem Abstieg schrieben Kritiker den Klub ab, doch Coach Pierre Littbarski formte ein Spitzenteam «Mein ABC» Routinier Gürkan Sermeter von der AC Bellinzona erzählt aus seinem Leben – von A bis Z
24
ASL: Interview
26
FCZ-Präsident Ancillo Canepa über die Probleme in seinem Klub
© EUROSOCCER 2009 Nachdruck von Texten, Aufnahme in Online-Dienste/Internet, Vervielfältigung auf elektronische Datenträger nur nach schriftlicher Zustimmung des Herausgebers gestattet. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos. Teilnahmebedingungen SMS-Gewinnspiele: www.919.ch/agb/
Abo: www.eurosoccer-online.ch oder per SMS:
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XX-2008 12-2009
CONTENTS INHALT
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Karim Benzema. Der 21Jährige ist bei Real Madrid ein Star, Frankreich-Coach Raymond Domenech ist allerdings von «Big Ben» noch nicht überzeugt.
Ben Khalifa. Der GC-Stürmer prägte das Schweizer Spiel der U17-WM entscheidend. Mit viel Ehrgeiz nimmt er die Zukunft in Angriff.
WM 2010 Spezial: U17-Weltmeister
42
48
Albert Bunjaku feierte sein Debüt im Nationalteam und erzählt von seiner aufregenden Woche und seinem Treffen mit Ottmar Hitzfeld
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Superhirn S. 14
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«Kick it!»-Fussballtalk – die besten Sprüche S. 29
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WM-Quiz S. 32
Karim Benzema von Real Madrid von einer ganz neuen Seite
Bundesliga Die jungen Wilden
Bundesliga
Bei Bayern München herrscht Chaos pur. Wer sind die Schuldigen? Was ist die Lösung?
Ligue 1
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HSC Montpellier: Diese Nobodys mischen die französische Liga auf
45 Primera División
Die grossen Ausrüster adidas, Nike und Puma hoffen auf das WM-Jahr 2010
«Meine Woche»
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33 Starporträt
Thierry Henry sicherte Frankreich die WM-Teilnahme – in der 103. Minute mit der Hand. Diese Aktion wird wohl immer mit ihm verbunden bleiben
Business
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31 TOP-LIGEN
Zum ersten Mal wurde eine Schweizer Auswahl Fussball-Weltmeister. Im U17Spezial über acht Seiten wird Nassim Ben Khalifa, der neue Stern am Fussball-Himmel, vorgestellt, Ottmar Hitzfeld erklärt die Leistung der Jungs. Zudem zeigt EUROSOCCER, wie es an der WM in Nigeria wirklich herging
Foto des Monats
FC Barcelona. 2011 will der Champions-League-Sieger eine neue Residenz für den eigenen erfolgreichen Nachwuchs fertig gebaut haben. EUROSOCCER zeigt die Bilder.
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Beach Soccer S. 58 Einst in der Schweiz – später ein Top-Star S. 63
Der FC Barcelona baut sich eine neue Heimstätte für die eigenen Nachwuchsspieler: Eine Investition, die sich in Zukunft wohl auszahlen wird
People S. 64
Interview Frauenfussball
Tops und Flops des Monats S. 66
Ana Maria Crnogorcevic vom HSV Hamburg: erfolgreich und sexy
60
Klartext S. 66
«ABO NAME ADRESSE» an 86188 (40 Rp.) Abo-Hotline 031 740 97 99
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22.11.2009
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LESERECKE
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E-Mails ...
Leserbriefe an INFO@EURO-SOCCER.CH Thema: U17 Die Schweiz und Fussball-Weltmeister? Eigentlich unglaublich. Unsere U17-Jungs haben ein echtes Fussball-Wunder vollbracht. Brasilien, Deutschland, Italien – keine TopNation konnte uns aufhalten. Ich hoffe, die Youngsters bleiben auf dem Boden, dann hat die Schweiz eine Goldene Generation für die Zukunft! Paul Aufdenblatten (Sargans) Jungs, ihr seid die Besten! Das Final gegen Nigeria war an Spannung kaum zu überbieten. Selbst die 60 000 Fans im Stadion konnten euch nicht nervös machen. Wer in dem Alter so einen Druck schon aushält, der kann nach ganz oben kommen. Macht weiter so! Lydia Bringt (Bülach) Thema: FC Aarau Das Interview mit dem AarauSportchef hat mich in meiner Meinung wieder bestätigt: Amateurhafter geht es nicht. Nur weil einer ein bisschen Geld in den Verein pumpt, darf er sportlich mitreden. Dabei hat Hächler null Ahnung – was er auch offen zugibt. Andermatt mag ein guter Trainer sein. Doch bei so einem Amateur-Klub würde nicht mal José Mourinho die Wende gelingen. Malte Prandelli (Aarau)
Unterstützen Sie mit EUROSOCCER den Schweizer Sport! Wer ab Dezember 2009 ein EUROSOCCER-JahresAbonnement löst, spendet automatisch einen Franken an die Stiftung Schweizer Sporthilfe (www.sporthilfe.ch). Vom Abo-Preis von 66 CHF fliesst ein «Nachwuchsfranken» in die Ausbildung junger Schweizer Sporttalente. Ab jetzt legen Sie mit Ihrem EUROSOCCER-Abo den Grundstein dafür, etwa den nächsten Philippe Senderos (Foto) an die Weltspitze zu führen.
Ein Jahr lang gratis ins Hotel! Gewinnen Sie eine von drei freedreams-Jahreskarten, mit welcher Sie zu zweit während eines ganzen Jahres kostenlos in rund 3000 freedreamsPartnerhotels in 18 europäischen Ländern übernachten können. Im gewählten Hotel müssen Sie nur noch das Frühstück und das Abendessen bezahlen. So können Sie gewinnen: Schreiben Sie einfach eine E-Mail mit Kennwort «Hotel» an: info@euro-soccer.ch Die Gewinner werden unter allen E-Mail-Einsendungen ausgelost. Einsendeschluss: 18. Dezember 2009 Mehr zum Thema unter: www.freedreams.ch
Fan-Foto des Monats
Thema: ABC Liebes EUROSOCCER-Team, ich bin eine begeisterte Leserin. Vor allem das «ABC» finde ich überragend, weil man viel von seinen Stars erfährt. Könntet ihr vielleicht einmal Eric Hassli oder Alexandre Alphonse befragen? Als glühender FCZ-Fan sind sie meine absoluten Idole, ich will alles von ihnen wissen! Patrizia Walliser (per E-Mail) Thema: Axpo Super League Schon vor Wochen wunderte ich mich über die Sprüche, YB wäre schon Meister. Eine Saison dauert halt nicht nur 10 Spieltage, sondern ganze 36. Es freut mich, dass der FC Basel endlich wieder in die Spur gefunden hat. Die Spannung ist zurück in der Axpo Super League. Schön für jeden Fussball-Fan. Sebastian Home (per E-Mail)
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ch
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, Jonas Felix, Lorenz, Elia Jonas Gribi, Zoe,
GEWINN Der beste Schnappschuss wird mit einem MP3-Player von Samsung belohnt!
Schicken Sie uns Ihr bestes FanFoto! Egal ob im Stadion, beim Public Viewing oder Arm in Arm mit einem Fussball-Star. Knipsen Sie ein Fan-Foto und senden Sie es mit Name und Ort an: fan-foto@euro-soccer.ch. Die besten Schnappschüsse erscheinen im EUROSOCCER-Magazin und auf www.eurosocceronline.ch. Jeden Monat wird zudem das beste Fan-Foto prämiert:
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22.11.2009
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LESERECKE
ch www.eurosoccer-online. TIPPKICK
Neuer Gratis-Service für EUROSOCCERLeser mit Smartphones Für EUROSOCCER-Leser mit Smartphones: Von allen Seiten dieser EUROSOCCER-Ausgabe können Sie jetzt mit Ihrem Telefon ein Foto (ein sogenanntes Smart Visual) machen. Einfach die schlaue Bilderkennungs-Applikation von kooaba herunterladen und dann all die Seiten knipsen, die Sie besonders interessieren. Sie bekommen damit die kompletten Artikel digital zugestellt, können diese für sich speichern, einem Freund empfehlen und jederzeit wiederfinden. Weiter erhalten Sie über die mit dem kooaba-Logo markierten Seiten zusätzlich Zugang zu mehr Infos, Bildern und Videos. Und das Beste: Smart Visuals von kooaba sind für EUROSOCCER-Leser 100-prozentig kostenlos. Probieren Sie es. Sie werden Ihr Lieblingsmagazin in Zukunft anders lesen.
Tippen gegen den Weltmeister Kofi Nimeley Die Stars stellen sich zum Duell. Diesmal tritt Kofi Nimeley gegen Sie an. Der defensive Mittelfeld-Mann aus Kofi Nimeley der Jugend des FC Basel gewann mit der Schweizer U17 den WMTitel in Nigeria.
Und so funktioniert’s: 1. Einfach die kooaba App für iPhone oder Android herunterladen. 2. Kostenlos registrieren unter www.kooaba.com 3. Username + Passwort in der Mobile App eintragen.
ASL-RUNDEN 17. UND 18. DATUM
Machen Sie ein Foto (Smart Visual) von allen EUROSOCCER-Seiten, die Ihnen besonders wichtig sind, und entdecken Sie die smarte Art, EUROSOCCER zu lesen. Mehr zum Thema unter: www.eurosoccer-online.ch/kooaba
Hier können Sie gewinnen: auf Seite 34
Ein Mobiltelefon Nokia 5800
auf Seite 34
3 x «FIFA 10» von EA Sports
auf Seite 55
2 Beach-Soccer-Kapuzenpullis
auf Seite 58
PROBLEME BEIM MEISTER Muss der FC Zürich in der Winterpause neue Spieler verpflichten? Schicken Sie uns Ihre Meinung per SMS an 86188 (40 Rp.) und tippen Sie JA oder NEIN. Oder per E-Mail an frage@euro-soccer.ch. Oder schreiben Sie uns an EUROSOCCER, Kennwort Frage, Seestrasse 473, 8038 Zürich.
Leser-Umfrage EUROSOCCER wollte in der letzten Ausgabe wissen, ob Ottmar Hitzfeld der beste Nati-Trainer aller Zeiten ist. 83 Prozent unserer Leser halten den Deutschen für den besten Coach, den die Schweiz jemals hatte.
17 % Nein 83 % Ja
NIMELEYS TIPP
MEIN TIPP
28. NOV.
ST. GALLEN – LUZERN
1:2
…:…
28. NOV.
XAMAX – GRASSHOPPERS
1:0
…:…
29. NOV.
BELLINZONA – SION
1:1
…:…
29. NOV.
YOUNG BOYS – BASEL
1:2
…:…
29. NOV.
ZÜRICH – AARAU
3:0
…:…
05. DEZ.
SION – ST. GALLEN
1:1
…:…
05. DEZ.
GRASSHOPPERS – ZÜRICH
1:2
…:…
06. DEZ.
LUZERN – AARAU
1:0
…:…
06. DEZ.
BASEL – BELLINZONA
2:0
…:…
06. DEZ.
YOUNG BOYS – XAMAX
2:1
…:…
DIE GEWINNE
WM-Reisen nach Südafrika
FRAGE DES MONATS
SPIEL
1. Preis: Nokia 5800 2. Preis: Bildband «Top Shots» 3. Preis: Trikot von HI-PRO 4. Preis: Sporttasche 5.+6. Preis: Coca-Cola Bag 7.+8. Preis: adidas Cap 9.+10. Preis: Coca-Cola Towel Für ein richtiges Ergebnis gibt es drei Punkte, für den richtigen Trend (Sieg, Remis, Niederlage) einen Punkt. Die Punkte aller Spiele werden addiert, der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt. Bei Gleichstand entscheidet das Los. Tippen Sie bequem auf www.eurosocceronline.ch, schicken Sie eine E-Mail an promitipp@euro-soccer.ch oder eine Postkarte an EUROSOCCER, Kennwort: Promi-Tipp, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Die Tipps müssen jeweils vor dem Spieldatum abgegeben werden. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Dezember 2009
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*08_AZ 20min
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14:01 Uhr
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*09_Auftakt_ASL
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14:03 Uhr
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SCHWEIZ
SCHWEIZ Seite 12
Seite 15
Seite 26
Highlights
Schweizer Macht
Canepa-Interview
Ausraster, SuperSpiele, Finanznöte – nur drei von ingesamt zehn Highlights, welche die ASL-Hinrunde prägten.
Fussball bedeutet auch Macht. Doch wer besitzt im Schweizer Fussball davon am meisten? EUROSOCCER und eine fünfköpfige Jury um Jörg Stiel (Bild) küren die 50 Mächtigsten.
Champions-LeaguePleiten, Krise in der Liga. Im EUROSOCCER-Interview spricht FCZ-Präsident Ancillo Canepa offen über die sportliche Situation beim FC Zürich.
Frauenfussball Derby um die Nummer 1 in Zürich und der Liga Tobias Erlemann über:
Ehrliches Herzblut Interviews mit Ancillo Canepa sind immer eine Freude. Nein, das soll keine Schleimerei werden (und einschmeicheln will ich mich schon überhaupt nicht). Sondern es ist ein imaginärer Beifall an den FCZ-Präsidenten. Warum? Weil hier einer mit Herzblut den Fussball angeht. Es gibt genug windige Berater, Schulterklopfer und Sprüchekönige, die nur eines im Sinn haben: im Fussball die schnelle Kohle machen. Klar, auch Canepa lebt nicht von Luft und Liebe allein. Doch seine Position beim FCZ ist (noch) ein Ehrenamt – in dem er aber voll aufgeht. Er lebt ehrlichen Enthusiasmus vor. Im Interview sagt er auch: «Challandes bleibt unser Coach.» Eine Jobgarantie! Denn Canepa hält zu 100 Prozent sein Wort. Herzblut und Ehrlichkeit: Diese Kombination tut dem Fussball gut – und gibt es leider zu selten. Canepa ist erfrischend. Ganz egal, wie man sonst zu ihm oder dem FCZ steht.
Bei den Männern sind der Grasshopper Club Zürich und der FC Zürich meilenweit von der Tabellenspitze entfernt. Bei den Frauen geht es da wesentlich spannender zu um die Meisterschaft im Schweizer Fussball – und um die Vormachtstellung in der Stadt Zürich. GC/Schwerzenbach thront auf Platz 1, die FCZ-Frauen sind nur einen Punkt dahinter der ärgste Verfolger. «Als Tabellenführer zu überwintern ist natürlich eine tolle Sache», sagt GC/Schwerzenbach-Coach Thomas Pfyl – und sieht sich in seiner Arbeit vollauf bestätigt. Zusammen mit Sportchef Hans-Peter Stalder initiierte der 45-Jährige einen Drei-Jahres-Plan. So wurden die Hopper-Frauen 2008 Fünfter und 2009 Dritter. Nach dem Gesetz der Serie müsste diese Saison nun also der Titel herausspringen, ganz wie geplant. «Wir haben ja bereits vor der Saison offen kommuniziert, dass wir oben angreifen wollen», gibt sich Stalder bewusst offensiv. «Doch bis zum Titel ist es noch ein harter Weg. Der FCZ wird uns nichts schenken, auch Yverdon schreibe ich noch nicht ab.» Vorrangig gelte es jedoch, die Konzentration auf die eigene Leistung zu legen, weiss Coach Pfyl. «Wir schauen nur auf uns. Die Gejagten-Position finde ich gut. Wir müssen nicht auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen, sondern lenken selbst.» Und Erfolg weckt natürlich Begehrlichkeiten. Diesmal jedoch in die andere Richtung. Nicht etwa GC-Stars sollen abgeworben werden, vielmehr preisen sich Spielerinnen in Zürich an. «Wir bekommen verstärkt aus Brasilien Anfragen. Eine schöne Bestätigung unserer Arbeit. Um jedoch ausländische Stars zu bekommen, müssen wir unsere Strukturen weiHeisses Derby ter vorantreiben», sagt Stalder. Ob dies auch innerhalb FCZ-Spielerin Vanessa Bernauer (l.) im Zweikampf mit eines Drei-Jahres-Plans möglich ist? GC/Schwerzenbach-Leaderin Isabelle Meyer. Mehr zum Thema unter www.gcschwerzenbach.ch
PRESENTED BY: Dezember 2009
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22.11.2009
AXPO SUPER LEAGUE
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TÄTLICHKEITEN
Meier «Ich fordere härtere Strafen bei Unsportlichkeiten» DIE SANKTIONEN NACH UNSPORTLICHKEITEN WURDEN ZU SEHR NACH UNTEN KORRIGIERT, FINDET SCHIEDSRICHTER-CHEF URS MEIER. ER FORDERT EIN EINHEITLICHES, STRENGES STRAFMASS. TEXT: DOMINIC LEDERGERBER
Stinkefinger Spitzname von Stefan Effenberg ist seit der WM 1994 «Stinkefinger». Nach der Partie gegen Südkorea zeigte er den Mittelfinger in Richtung der deutschen Fans (o.). Danach wurde «Effe» von Trainer Berti Vogts nach Hause geschickt und aus dem Nationalteam ausgeschlossen. Erst nach der WM 1998 holte Vogts ihn zurück ins Nationalteam.
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Innovativ Einfallsreichtum bei der Bestrafung bewies der Vater von Alex Frei: Nachdem sein Sohn an der EURO 2004 Steven Gerrard anspuckte, bewegte er Frei zu einer Patenschaft für ein Lama. Zusätzlich wurde Alex von der UEFA für drei Spiele gesperrt.
Dezember 2009
Es geschah an der WM 1994 in den USA, nach dem knappen 3:2 im Gruppenspiel gegen Südkorea. Der Deutsche Stefan Effenberg zeigte den enttäuschten Fans den Mittelfinger. Die Konsequenz war die Höchststrafe für einen Profi-Fussballer: Nationaltrainer Berti Vogts suspendierte «Effe» für den Rest der WM. Ein halbes Jahr später trat der Franzose Eric Cantona einen Anhänger des gegnerischen Teams nieder, der ihn zuvor bespuckt und rassistisch beleidigt haben soll. Für diesen Fehltritt musste der Franzose 120 Sozialstunden leisten und wurde international für neun Monate gesperrt. «Im Fall von Cantona setzte die FIFA ein Zeichen. Und auch an Effenberg ist ein Exempel statuiert worden», meint der Schiedsrichter-Verantwortliche Urs Meier. «Seither wurden die Wertmassstäbe in Sachen Unsportlichkeit aber nach unten korrigiert», stellt Meier weiter fest. Im Vergleich mit Cantona wirken die drei Spielsperren, die David Abraham vom FC Basel für seinen tätlichen Angriff auf den GC- Spieler Gonzalo Zarate aufgebrummt wurden, geradezu lächerlich. Auch YB-Stürmer Seydou Doumbia erhielt für seinen ausgestreckten Mittelfinger gegenüber dem Grasshopper Kay Voser mit nur einer Spielsperre eine erheblich mildere Strafe als Effenberg vor fünfzehn Jahren. Es drängt sich die Frage auf, woher dieser Wandel zur sanfteren Sanktionierung stammt. Ein wichtiger Faktor könnte die zunehmende Relevanz des Fussballs und damit auch die Unverzichtbarkeit einzelner Spieler sein. «Ein professioneller Klub bewegt sich heute als Unterneh-
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22.11.2009
14:04 Uhr
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TÄTLICHKEITEN
AXPO SUPER LEAGUE
Urs Meier Keine sanften Sanktionen mehr!
Milde Strafen 1995 reagierte Eric Cantona auf die Anmache eines gegnerischen Fans mit einem Fusstritt, was ihm neben 120 Sozialstunden eine weltweite Sperre von neun Monaten einbrachte. David Abraham vom FC Basel (Fotos) wurden für seinen tätlichen Angriff auf Gonzalo Zarate (GC) nur lächerliche drei Spielsperren aufgebrummt. men in der Unterhaltungsindustrie. werden: «Man kann nicht immer nur Der Druck ist riesengross», so Meier. von Respekt und Vorbildfunktion Dennoch warnt der Ex-FIFA-Schieds- sprechen und nach einem Vorfall richter vor zu milden Strafen: «Die untätig bleiben. Alle müssen dazu Sanktion für Unsportlichkeiten wie beitragen, den Werteverfall zu einen ausgestreckten Mittelfinger stoppen.» muss wehtun. Eine Spielsperre reicht Trotz der Negativschlagzeilen nicht. Man muss sich fragen: Welches gibt es indes Anzeichen für eine ist der Wertmassstab, den wir den Trendwende. Neben einer Sanktion Jugendlichen vermitteln wollen?» durch die Strafkommission drohen In der Tat versagen Profis immer den Spielern häufig auch vereinswieder in ihrer Funktion als Vorbilinterne Massregelungen. So musste der. Mit Massimo Busacca liess sich FCB-Torhüter Franco Costanzo geim Cup-Spiel Baden gegen YB auch mäss der «Basler Zeitung» eine «beeiner der aktuell weltbesten Refeträchtliche interne Busse» berappen, rees zu einer Unsportlichkeit hinreisals er nach Spielschluss auf Teamkolsen. Weil er den Berner Fans den lege Beg Ferati losging. Ebenfalls Mittelfinger zeigte, wurde der Tessi- rigoros handelte St. Gallens Trainer ner mit drei Spielsperren bestraft – Uli Forte: Er verbannte den Portugiezwei mehr als Doumbia für dieselbe sen Zé Vitor nach dessen Tätlichkeit obszöne Geste. «Es sollte ein einheit- am Luzerner Claudio Lustenberger liches Strafmass bestehen, das wäre für eine Woche in die U21-Nachfür alle einfacher», findet Meier. wuchs-Equipe. Über die nachhaltige Überhaupt, so der Aargauer, müsse hier der Hebel angesetzt Früher waren die Strafen härter Der ehemalige deutsche Nationalspieler Stefan Effenberg wurde vor 15 Jahren für einen «Stinkefinger» aus dem Nationalteam aussortiert – dagegen wirken die drei Spielsperren, die der Schiedsrichter Massimo Busacca (r.) bekam, nachdem er seinen Mittelfinger gegen die Berner Fans richtete, lächerlich. YB-Stürmer Seydou Doumbia (l.) zeigte dem GC-Spieler Kay Voser ebenfalls den «Stinkefinger» – und wurde dafür nur mit einer einzigen Spielsperre bestraft.
, Urs Meierch ter-Chef Schiedsri
Sie treten, spucken und schlagen: Immer wieder versagen ProfiFussballer in ihrer Funktion als Vorbilder. Der Schiedsrichter-Verantwortliche Urs Meier will dem Wertezerfall mit härteren Sanktionen gegensteuern. «In Sachen Unsportlichkeit wurden die Wertmassstäbe in den letzten Jahren eher nach unten korrigiert», stellt Urs Meier fest. Er fordert, dass eine Sanktion für Unsportlichkeiten – wie einen ausgestreckten Mittelfinger – den Spielern richtig wehtun soll. «Eine Spielsperre reicht nicht. Man muss sich die Frage stellen: Welches ist der Wertmassstab, den wir den Jugendlichen vermitteln wollen?»
Wirkung harter Bestrafungen für unvorbildliches Verhalten lässt sich im Endeffekt nur mutmassen. Eines scheint jedoch sicher: Wenn Stefan Effenberg an der WM 2010 in Südafrika noch dabei wäre, würde er sich eine obszöne Geste in Richtung Zuschauer heute wohl verkneifen.
Dezember 2009
Versuchter Totschlag Gegen Werder Bremens Goalie Tim Wiese wurde nach dessen Kung-Fu-Tritt gegen den Ex-Hamburger Ivica Olic ein Verfahren wegen versuchten Totschlags eingeleitet. Werder Bremen sprach hingegen keine Sanktionen gegen den Torhüter aus, der DFB hält sich ebenfalls zurück.
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22.11.2009
AXPO SUPER LEAGUE
14:07 Uhr
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HIGHLIGHTS
Highlights der Hinrunde DURCHATMEN IN DER SUPER LEAGUE: NACH FÜNF MONATEN VOLLER SPIELE, SPRINTS UND SPEKTAKEL PACKEN DIE PROFIS IHRE KOFFER FÜR DEN WINTERURLAUB. DABEI DÜRFTEN EINIGE FROH SEIN, DASS SICH DIE EMOTIONEN ETWAS ABKÜHLEN KÖNNEN – NACH EINER SOLCHEN HINRUNDE. EUROSOCCER BLICKT AUF DIE DENKWÜRDIGSTEN MOMENTE ZURÜCK. TEXT: MARCO RÜEGG
HEIMWEH STATT REISEFIEBER Ob sie die Berge vermisst haben? Oder die Schokolade? Oder doch die Spielpraxis? Auf jeden Fall war das Sommergeschäft der Super League deutlich vom Heimweh geprägt. Hakan Yakin kehrte aus Katar zurück, Alex Frei aus Dortmund, Johan Vonlanthen aus Salzburg und Mario Frick aus Siena. Das Sahnehäubchen tüpfelte der FC Sion auf – mit ExBundesliga-Star Emile Mpenza.
Mario Frick
Emile Mpenza
Hakan Yakin
Johan Vonlanthen
IM GELBEN BEREICH
GEGENTOR-MASCHINE
Der Plan war: Carlos Varela hätte als neuer Mittelfeldturbo den Neuenburger Stürmern Beine machen sollen. Funktionierte auch ganz anständig: Ideye Brown und Mario Gavranovic schossen die Favoriten ab und Varela kämpfte wacker. Aber nicht, wenn er gesperrt auf der Tribüne sass. Gegen den FCZ sah Carlos Varela der gebürtige Spanier am 27. September seine 100. Gelbe Karte.
Ein Herbst zum Vergessen erlebte das Tessin. Und diesmal kann das Wetter nichts dafür: Wie reife Pflaumen plumpsten die Gegentore ins Netz der AC Bellinzona, zwischenzeitlich fingen die ACB-Goalie Carlos Zotti Tessiner in drei Partien 19 Treffer ein (und erzielten ein einziges Törchen). Konsequenz der Misere: Coach Marco Schällibaum warf freiwillig das Handtuch. Die einzige positive Nachricht erreicht Bellinzona aus Aarau: Weil sich der FC Aarau noch ungeschickter anstellt, ist der Ligaerhalt für die ACB weiterhin ein realistisches Ziel.
Alex Frei
DIE SCHLACHT ZU EMMENBRÜCKE FINANZKRISE Und täglich grüsst der Pleitegeier: Im Umfeld der Grasshoppers kränkelt neben Schweinegrippe-Patient Ricardo Cabanas vor allem die Buchhaltung: Mitte November stellte sich heraus, dass sich das Saison-Defizit im zweistelligen Millionenbereich bewegt. Konsequenz: Lohnanpassungen des Personals. Bis Ende November verlangt die Lizenzkommission konkrete Ansätze zum Sanierungsplan. Mindestens.
94 Minuten dauert der beste Fussball-Werbespot, der je über die Bildschirme der Nation flimmerte: 8695 Zuschauer im ausverkauften Provisorium Gersag nahmen am 25. Oktober den Dauerregen noch so gern in Kauf für dieses Spektakel eines Verfolgerduells zwischen Luzern und Basel. Dreimal gingen die Gäste in Front, erstmals nach 80 Sekunden. Dreimal glichen die Innerschweizer aus, ehe sie Cristian Ianu in der 87. Minute in Führung schoss. Und zum Sieg. Dachten alle. Ausser Alex Frei. Er egalisierte in der 91. Minute, drei Minuten später machte Marco Streller mit seinem zweiten Tor des Abends doch noch das Happy End perfekt. Zumindest für die Basler. Hakan Yakin/ Behrang Safari
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CONSTANTIN LERNT KONSTANZ In der Meisterschaft? Dümpelt Sion im Mittelfeld herum. Im Cup? Ausgeschieden gegen den unterklassigen FC Thun. Und an der Seitenlinie? Da steht nach wie vor Didier Tholot. Und alle fragen sich, was da schiefläuft. Warum der Christian Constantin sonst so impulsive Sion-Präsident Christian Constantin nicht wie gewöhnlich die Notbremse zieht und einen weiteren Trainer zum Teufel jagt? Nun, vielleicht hat Constantin von diesem Ding gehört, das Vorgesetzte ihrem Personal normalerweise entgegenbringen. Es heisst: Vertrauen.
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22.11.2009
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JUBILÄUMSBUCH: 75 JAHRE SFL Zürcher Gegner schlagen dem FC Basel offenbar auf die Nerven. Nach dem Remis gegen den FCZ Anfang August brennen FCB-Kapitän Franco Costanzo die Nerven durch, er attackiert seinen eigenen (!) Verteidiger Beg Ferati, bereut die Tat noch im Kabinengang. Ende Oktober, im Klassiker gegen GC, streckt Basel-Verteidiger
Seydou Doumbia/ David Zibung
HITZKOPF Seydou Doumbia, das goldene Füsschen von der Elfenbeinküste, ballerte sich vom Edeljoker der Young Boys zum Superstar der Liga. Der Ivorer führt die Skorerliste an und geniesst in Bern so etwas wie einen Heiligenstatus – obwohl der 22-Jährige in der Hinrunde schon zweimal gesündigt hat: In Luzern flog Doumbia am 16. August vom Platz, wegen zwei (zugegebenermassen umstrittener) Schwalben. Zwei Monate später zeigte er GC-Verteidiger Kai Voser den Mittelfinger und raufte im Kabinengang mit GC-Coach Ciriaco Sforza.
Gonzalo Zarate/ David Abraham
David Abraham GC’s Gonzalo Zarate in BudSpencer-Manier nieder.
NACH MIR DIE SINTFLUT Vier Runden war die Saison alt – und schon stand NeoGC-Coach Ciriaco Sforza das Wasser bis zum Hals. Die Grasshoppers waren als Schlusslicht zu Gast bei Leader YB. Bevor Zürcher oder Berner richtig losstürmen konnten, deckte sie der Himmel mit Regen ein. Massimo Busacca pfiff die Profis vorzeitig in die Pause – und Sforza, der dem Unwetter so tapfer getrotzt hatte, stapfte mit der schicken Kleidung wie ein begossener Pudel in die Kabine.
LIVRE ANNIVERSAIRE: 75 ANS SFL
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ST. JAKOB: RING FREI!
Vom Provinzkicker zum Leistungsträger in der Super League, zum Auslandprofi bei Sparta Prag und Nationalstürmer – und jetzt Bankdrücker beim Mauro Lustrinelli Abstiegskandidaten. Die Achterbahn-Karriere des Mauro Lustrinelli steckt in der Talsohle fest. Statt im Nati-Aufgebot findet sich der 33-jährige Tessiner auf der Ersatzbank der AC Bellinzona wieder – wo er nach eher wenig subtiler, dafür umso öffentlicherer Kritik an Ex-Trainer Schällibaum nur selten wegkommt. Trotzdem, seine Bilanz ist Weltklasse: In nur 1086 Einsatzminuten gelingen Lustrinelli acht Treffer.
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DIE 75-JÄHRIGE GESCHICHTE DES NATIONALEN FUSSBALLS -
Der erste Profibetrieb in den 1930er Jahren Die Kriegsmeisterschaften in den Weltkriegen Modus-Querelen Der Beginn des TV- und Vermarktungs-Zeitalters Die Zeit der grossen Ausländer und weitere Storys und Statistiken auf 220 Seiten
75 ANS D’HISTOIRE DU FOOTBALL NATIONAL -
Le professionalisme dans les années 1930 Les championnats durant les guerres mondiales Les querelles au sujet du modus L’époque TV et de la commercialisation Les grands étrangers en LNA et bien d’autres histoires et statistiques sur 220 pages
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Ciriaco Sforza
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22.11.2009
AXPO SUPER LEAGUE
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SUPERHIRN
Welcher ASL-Klub stellt die meisten Nationalspieler? TESTEN SIE IHR WISSEN ÜBER DIE AXPO SUPER LEAGUE IM SUPERHIRN-QUIZ VON EUROSOCCER.
Aus welchem Land wechselte Seydou Doumbia in die Axpo Super League?
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Welcher aktuelle ASL-Trainer konnte in seiner Trainer-Laufbahn noch nie einen Aufstieg feiern?
Japan
Thorsten Fink
China
Martin Andermatt
Südkorea
Ciriaco Sforza
Welcher Basler absolvierte kein Spiel in der Schweizer WMQualifikation?
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Von welchem Ligue1-Klub wechselte Xamax-Captain Stéphane Besle 2005 in die ASL?
Valentin Stocker
AJ Auxerre
Alex Frei
RC Lens
Marco Streller
FC Lorient
Welcher aktuelle ASL-Trainer wurde 2008/09 nicht von seinem Klub entlassen?
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Welcher Klub belegte in der Winterpause 2008/09 den letzten Tabellenplatz?
Martin Andermatt
FC Vaduz
Rolf Fringer
FC Sion
Ciriaco Sforza
FC Luzern
An welchem Turnier nahm Zürichs Xavier Margairaz teil?
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Welches ASL-Stadion liegt direkt an einem See? Stade du Tourbillon/Sion
EURO 04 WM 2006 EURO 08
Stadion Letzigrund/Zürich La Maladière/Neuenburg
Antwort 1: Mit Huggel, Frei und Streller stellt der FC Basel die meisten Nationalspieler.
Young Boys Bern
Antwort 2: 2005 wechselte Doumbia von der Elfenbeinküste nach Japan zu Kashiwa Reysol, bevor er 2008 ablösefrei nach Bern kam.
Young Boys Bern
Antwort 3: Streller wurde von Hitzfeld in der gesamten WM-Qualifikation nicht berücksichtigt.
FC Zürich
Antwort 4: Sforza flog beim FC Luzern, Andermatt in Bern. Fringer kam nach Luzern. Und blieb.
FC Basel
Antwort 5: Mit nur elf Punkten ging Luzern vor einem Jahr als Letzter in die Winterpause.
Grasshopper Club
Antwort 6: Bei GC, seiner ersten Station im Profi-Fussball, war Bickel lediglich Assistent des Sportchefs.
5
FC Zürich
Antworten
Antwort 7: Fink stieg mit Ingolstadt auf, Andermatt mit dem SSV Ulm.
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Bei welchem Klub war Fredy Bickel nie als Sportchef aktiv?
Antwort 8: Besle kam 2005 aus Lens und stieg zwei Jahre später mit Xamax in die ASL auf.
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Antwort 9: Sein erstes Länderspiel bestritt Margairaz am 4. Juni 2005. Sein erstes und bislang einziges Turnier war die WM 2006.
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Welcher ASL-Klub stellte für das Länderspiel Schweiz – Norwegen die meisten Nationalspieler?
Antwort 10: Die Maladiere liegt direkt neben der Universität am Neuenburger See.
1
Punkte
Sie sind ...
16–20 11–15 6–10 0–5
ASL-Superhirn ASL-Professor ASL-Fan ASL-Laie
Für besonders schwierige Fragen gibt es drei Punkte, für mittelschwere zwei, für einfache nur einen Punkt.
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23.11.2009
9:53 Uhr
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DIE MÄCHTIGSTEN IM SCHWEIZER FUSSBALL
TOP 50
Blatter Die Nummer 1 EUROSOCCER WÄHLTE MIT HILFE VON RENOMMIERTEN EXPERTEN DIE 50 MÄCHTIGSTEN IM SCHWEIZER FUSSBALL. GEWINNER WURDE KLAR FIFA-BOSS SEPP BLATTER, DER SICH IN EINEM INTERVIEW ZU DER WAHL ÄUSSERT. INTERVIEW: SANDRA PLAZA Sepp Blatter, herzlichen Glückwunsch. Sind Sie von dieser Wahl überrascht? Ich freue mich darüber. Aber viel mehr freue ich mich für den Fussball per se, der ein einzigartiges Potenzial besitzt, als Brückenbauer zu agieren, indem er verschiedene Sektoren der Gesellschaft zusammenzuführen vermag, Emotionen verbreitet und somit einen wesentlichen Beitrag für eine bessere Zukunft leistet. Als mächtigste Person ist auch Ihr Einfluss auf den Schweizer Fussball gross. Inwiefern? Ich bin FIFA-Präsident und somit Präsident von 208 Mitgliedverbänden. Meine Aufgabe ist es, sämtliche Meinungen zu berücksichtigen und alle Verbände zu unterstützen. Was bedeutet Macht für Sie? Macht kommt von «machen» und bedeutet nicht bloss «arbeiten», sondern «schaffen» und «erschaffen»! Für mich bedeutet Macht insbesondere Verantwortung. Sehen Sie, auf der Welt sind rund 260 Millionen Menschen direkt im Fussball eingebunden, indirekt sind es rund eine Milliarde Menschen. Das ist eine riesige Verantwortung. Fussball ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft und ist somit auch der Diskriminierung, Korruption, Gewalt und dem Rassismus ausgesetzt. Dieses gesellschaftliche Phänomen bekämpfen wir mit besonderem Nachdruck. Sie wurden in der Vergangenheit – hauptsächlich von den Schweizer Medien – oft kritisiert. Warum? Das müssen Sie eigentlich Ihre Kolleginnen und Kollegen fragen. Es ist aber erstaunlich, unter welchen Gesichtspunkten gewisse Dinge beleuch-
tet werden. Vielleicht mag auch ein gewisser Neid mitspielen. Auf welche Schweizer Eigenschaften sind Sie besonders stolz? Zuverlässigkeit ist ein Attribut, das auch auf mich zutrifft. Aber es gibt wohl auch atypische Schweizer Eigenschaften an mir.
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«Fussball ist mein Leben.» Dieser Satz stammt von Ihnen. Was sagt denn Ihre Familie dazu? Wünschen Sie sich nicht, mehr Zeit mit ihr zu verbringen? Fussball ist mein Leben, das stimmt. Und ich habe auch eine Familie; die Familie meiner Tochter in Visp. Mein eigenes Familienleben hat im Fussball-Leben gelitten. Aber man kann nicht alles haben im Leben. Sie kündigten vor Kurzem an, dass Sie gerne für eine vierte Amtszeit kandidieren möchten, weil es eine Reihe von Neuerungen gibt, die Sie zu Ende führen wollen. Fällt es Ihnen schwer, loszulassen? Ich habe nicht gesagt, dass es Neuerungen gibt. Ich habe gesagt, dass wir eine Mission begonnen haben, die 2011 noch nicht zu Ende ist. Die Entwicklung im Fussball muss permanent vorangetrieben werden, um die Nachhaltigkeit sicherzustellen. Diese Aufgabe der Entwicklung und unsere soziale Verantwortung gegenüber den Verbänden würde ich gerne noch weiterführen und -tragen. In Ihrer Karriere trafen Sie viele Persönlichkeiten, auch Nelson Mandela – und zuletzt wurden Sie sogar von US-Präsident Barack Obama im Weissen Haus empfangen. Welche Persönlichkei-
FIFA-Präsident Trotz Knieschmerzen empfing ein gut gelaunter Sepp Blatter EUROSOCCER im FIFA-Hauptsitz in Zürich. Der FIFA-Boss lobte die Schweiz als ausgezeichneten Standort für die rund 30 internationalen Sportverbände. Besonders erfreut zeigte sich Blatter vom Schweizer U17-Weltmeister. «Die Pokalübergabe war mein schönstes sportliches Ereignis 2009», so der FIFAPräsident, der in Nigeria live dabei war.
ten beeindruckten Sie persönlich am meisten? Nicht nur die FIFA-Präsidentschaft, sondern auch der Umstand, dass ich in dieser Funktion etwas bewegen kann, bietet mir die Möglichkeit für Gespräche und Begegnungen mit vielen verschiedenen Persönlichkeiten. Am meisten beeindruckte mich Papst Johannes Paul II. Ich traf ihn mehrmals. Und die Begegnungen mit Nelson Mandela berührten und prägten mich. Er hat eine Präsenz, die zutiefst beeindruckend ist. Er gilt zu Recht als Symbol der Hoffnung. Wie soll der Fussball Sepp Blatter in Erinnerung behalten? Wissen Sie, es gibt Dinge, die kann man nicht beeinflussen, und diese Frage gehört wohl dazu. Ich bin mit Herzblut an meiner Arbeit, mit meiner Leidenschaft und tue mein Bestes, meine Mission gut zu machen.
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DIE MÄCHTIGSTEN IM SCHWEIZER FUSSBALL Ottmar Hitzfeld (60) Der Lörracher hat sich dank seines Erfolgs und seiner Art zum Meinungsmacher schlechthin entwickelt. Wenn Hitzfeld im Haus des Schweizer Fussballs seine Ideen kundtut, rotieren seine Mitarbeiter. Er ist der Ratgeber schlechthin für Verband, Liga, Klubs und Funktionäre.
Ancillo Canepa (56) Der vermögende FCZ-Präsident kam aus der freien Wirtschaft zum Fussball. Neben dem Amt beim Stadtklub sitzt Canepa auch im einflussreichen SFLKomitee. Sein erfolgreiches «learning by doing» in der Fussballbranche führten ihn bis in die Champions League.
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Gigi Oeri (54) Durch ihr nachhaltiges Engagement etablierte sich der FC Basel an der nationalen Spitze. Mit ihrem Reichtum könnte sie noch mehr Einfluss nehmen, nicht nur beim FCB, wo sie sich hinter Bernhard Heusler zurückgezogen hat.
Stefan Niedermaier (47) Ohne ihn geht bei YB nichts. Der CEO des Stade de Suisse verkörpert wie kein anderer die erfolgreiche Nutzung einer FussballArena mit einem darin integrierten Fussballklub. Geniesst höchsten Respekt in der Branche und bei den YB-Aktionären.
Thomas Grimm (50) Der Präsident der Swiss Football League denkt und lenkt für die Profi-Liga. Er muss die Egos aller Klub-Präsidenten unter einen Hut bringen, kann diese aber auch steuern und so die Entwicklung des Schweizer Fussballs beeinflussen.
Hansruedi Hasler (62) Der bisherige Leitwolf der Schweizer Jugend. Zum Abschluss seiner Karriere beim SFV wurde erstmals eine Schweizer Auswahl Weltmeister. Die Grasshoppers konnten Hasler ab 1. Januar 2010 als Sportlichen Berater gewinnen.
Marc Walder (43)
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Der einflussreichste MedienMann der Schweiz kann auf all seinen Medienkanälen Figuren erschaffen oder in den Boden stampfen und so Stimmungslagen und Entscheidungen im Schweizer Fussball beeinflussen.
Fredy Bickel (44) Wer beim FCZ spielen kann, darüber entscheidet Fredy Bickel. Seit weitreichendes Beziehungsnetz und seine Erfahrungen im Umgang mit Spielern jeglicher Herkunft machen ihn beim FCZ unentbehrlich.
Peter Gilliéron (56)
Edmond Isoz (61)
Als SFV-Präsident hat Gilliéron das höchste Funktionärsamt im Schweizer Fussball inne. Sein Erfolg hängt massgeblich davon ab, wie Schweizer Nationalmannschaften künftig abschneiden werden.
Nur wenige verfügen über so viel Erfahrung und Sachwissen über den Klubfussball in der Schweiz. Der Direktor der Swiss Football League lenkt in Bern die Geschäfte der Liga.
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Bernhard Heusler (45)
Rolf Dörig (51)
Seit dem Rückzug Gigi Oeris ist er der Strippenzieher beim FC Basel. Der Jurist handelt kluge Verträge aus und gibt sich öffentlich als smarter, wissbegieriger Manager. Als führender Mann des Branchenleaders FCB hat sein Wort viel Gewicht.
Der Swiss-Life-CEO sitzt im Zentralvorstand der Grasshoppers und versucht dort seit mehreren Jahren, den Verein in die Erfolgsspur zu führen. Zuletzt zeigte sich sein Einfluss, als er Urs Linsi zum CEO-Posten bei GC verhalf.
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DIE MÄCHTIGSTEN IM SCHWEIZER FUSSBALL Peter Stadelmann (58) Hat als SFL-Präsident wesentlich zur positiven Entwicklung des Profi-Fussballs beigetragen. Stadelmann weiss die meisten Klubs hinter sich, kennt das Netzwerk bei Verband und Liga und setzt sich meistens durch.
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Christian Constantin (52)
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Er regiert den FC Sion als Alleinherrscher und fürchtet in der Aussendarstellung auch den Konflikt mit den «Grossen» (wie z.B. der FIFA) nicht. In der Deutschschweiz als Zampano wahrgenommen, beweist der Cup-Sieg, dass nicht alles falsch ist, was «CC» im Wallis macht.
Urs Meier (50)
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Der Schweizer Fachmann für Regelkunde ist gefragt. Sein Wort zu Recht und Unrecht auf dem Fussballplatz hat Gewicht. Der SFV machte ihn zum Schiedsrichter-Chef. Und auch das ZDF kann auf Meier nicht verzichten und holte ihn zurück ins Expertenteam.
Walter Stierli (61)
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Der Präsident des FC Luzern stieg mit dem Traditionsverein seit 2005 zweimal in die ASL auf. Stierli war die treibende Kraft hinter der Realisierung des neuen Stadions, das zur kommenden Saison eröffnet wird und dem FCL neue Vermarktungsmöglichkeiten eröffnet.
Marcel Schmid (54)
Urs Leutert (56)
In seiner Doppelfunktion als Spielerberater und CEO der International Football Arena (IFA) verfügt Schmid über ein hervorragendes Beziehungsnetz, das ihm direkten Zugang zur Macht im Fussball verschafft.
Der Fernsehdirektor-Stellvertreter von Radio DRS und SF leitet seit 1991 die Abteilung Sport bei SF. Vor seiner Zeit bei SF war er Redaktor und Moderator und später Leiter des Ressorts Sport bei Radio DRS. Er bestimmt, was das Schweizer Staatsfernsehen im Sport bringt.
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Urs Linsi (60)
Alex Frei (30)
Urs Linsi (60) verfügt über grosse Erfahrung und ein grosses Netzwerk im Fussball-Business. Der HSG-Absolvent arbeitete sechs Jahre bei der FIFA, fünf davon als Generalsekretär. Nun soll Linsi den sportlich und wirtschaftlich kriselnden Rekordmeister GC auf Kurs bringen.
Der mächtigste Spieler des Schweizer Fussballs. Egal unter welchem National-Coach, Frei gibt im National-Team den Takt vor. Er erarbeitete sich durch seine Erfolge im Ausland auch internationales Renommée.
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Peter Knäbel (43)
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Leitete jahrelang den Nachwuchs des FC Basel, bevor er dieses Jahr das Amt des Technischen Direktors beim SFV von Hansruedi Hasler übernahm. Der deutsche Ex-Profi hält nun die Oberhand über das Nachwuchskonzept des Schweizer Fussballs.
Tatjana Haenni (42)
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Stufe für Stufe hat sie sich von der Spielerin zur Trainerin und Präsidentin eines FrauenfussballKlubs bis zur obersten Position der FIFA emporgearbeitet. Den persönlichen Erfolg hängt sie aber nicht an die grosse Glocke.
Erwin Zogg
Wolfgang Vöge (54)
Der Strippenzieher im Hintergrund. Ehemals Journalist, war Zogg der Vertrauensmann von Köbi Kuhn und ist nun auch Einflüsterer von Nationalcoach Ottmar Hitzfeld.
Der Spielerberater regiert aus Winterthur halb Europa. Früher transferierte er Weltmeister Karl-Heinz Riedle von Bremen nach Rom, Dortmund und Liverpool, heute Dimitar Berbatov von Leverkusen über Tottenham zu ManU.
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DIE MÄCHTIGSTEN IM SCHWEIZER FUSSBALL Armin Meier (40)
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Der Managing Director von IMG sicherte der Agentur die Vermarktungsrechte am Schweizer Cup und zog seitdem neue potente Geldgeber für den Schweizer Fussball an Land. Kann in Zukunft auch für die Vermarktung der Axpo Super League eine Rolle spielen.
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Christian Gross (55)
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Ein Fussball-Besessener, der weiss, welche Wege zum Erfolg führen. Regierte über ein Jahrzehnt den FC Basel, ohne seine Macht zu missbrauchen. Obwohl von der Bildfläche verschwunden, geniesst Gross hohes Ansehen in der Branche.
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Fredy Wettstein Seit 1974 war er an allen WM dabei. Seit über 20 Jahren ist er Sportchef des «TagesAnzeigers». Keiner kennt die Sportszene besser als er. Mit seiner runden Schreibe bringt er auch gesellschaftliche und politische Themen in den Sport.
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Der Romand ist nicht nur wichtiger Ansprechpartner für die Westschweizer im Nationalteam, sondern auch für die Medien der Romandie. Sein Verbleib bei der Nationalmannschaft war ein ausdrücklicher Wunsch von Ottmar Hitzfeld.
Bernard Challandes (58)
Teleclub führte den Schweizer Fussball medial in eine neue Ära. Und was beim Pay-TVSender über den Bildschirm läuft, daran hat Sportchef Feiner massgeblichen Anteil.
Der Meistertrainer ist beim FCZ voll akzeptiert. Dort hat sein Wort sowohl bei Präsident Ancillo Canepa als auch bei Sportchef Fredy Bickel Gewicht. Kann zudem auf eine Lobby in Bern aus seiner Zeit als Verbandstrainer zurückgreifen.
Zwar ist sein Engagement bei der Stade de Suisse AG nur eines von vielen Investments des Radsport-Liebhabers, doch als Mehrheitsaktionär hat er in Bern etwas zu sagen. Sein Geld ist in Bern momentan gut angelegt. Der Klub finanziert sich gut aus eigener Kraft.
Sylvio Bernasconi
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Der Sportminister der Schweiz hat sich bei Amtsantritt die Bekämpfung der Gewalt im Sport auf die Fahnen geschrieben. Der YB-Fan ist als höchster Sportpolitiker des Landes auch für Finanzierungsfragen bedeutend.
Roger Feiner (45)
Andy Rhis (67)
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Ueli Maurer (58)
Michel Pont (55)
Martin Kallen (46) Der Berner ist einer der erfolgreichsten Schweizer Manager im internationalen Geschäft: Zweimal war er bereits Chef des drittgrössten Sportanlasses weltweit: die EURO 2004 und 2008. Auch an der EURO 2012 ist er gesetzt.
TOP 50
Der Bauunternehmer hat sein Herz längst an den Fussball verloren, in den er viel Geld investierte. Mit der Verpflichtung von Coach Pierre-André Schürmann bewies der Xamax-Präsident ein gutes Gespür dafür, seinen Klub nachhaltig vorwärts zu bringen.
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Michael Hüppi (53) Der Präsident des FC St. Gallen meisterte die Krisen-Saison in der Challenge League und beschaffte des Ostschweizern die nötigen Geldreserven. Hüppi beweist in einem prekären finanziellen Umfeld Durchhaltevermögen und Durchsetzungskraft.
Béatrice von Siebenthal (44) Schweizweit taktgebend für die Weiterentwicklung des Frauenfussballs. Durch ihre Tätigkeit beim SFV und ihre Erfahrung ist sie in der Lage, viel zu bewegen. Die Nationaltrainerin ist die einzige Frau der Schweiz mit UEFA Pro Lizenz.
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Dino Lamberti (40)
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Der Chef der Beratungsfirma Fairplay Agency hat mit Spielern wie Gökhan Inler, Almen Abdi und Beg Ferati talentierte Fussballer unter Vertrag. Durch ein gutes Beziehungsnetz in Südamerika knüpfte der Spielervermittler enge Kontakte zu Agenten Klubs, und jungen Talenten.
Sandra Caviezel (39)
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Die Hobby-Ausdauersportlerin ist seit 2003 SportsponsoringChefin bei der Credit Suisse und somit die grösste Geldgeberin des Nationalteams und des Nachwuchses. Ausserdem verfügt sie über ein grosses Netzwerk im gesamten Sportbusiness.
Jörg Stiel (41) Der charismatische ExNationalgoalie ist ein gefragter Mann. Sowohl in der Bundesliga, wo er für Mönchengladbach Spieler betreut und in den Schweizer Medien, wo seine Meinung stets gefragt ist. Hat mittlerweile seine eigene Talkshow im SSF.
Roger Berbig (55)
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Der ehemalige GC- und Nationaltorhüter stand lange im Schatten von Erich Vogel. Nun ist Urs Linsi der mächtige Mann im Klub. Als Klub-Präsident hat Berbig aber noch immer Einfluss.
Rainer Meier (50)
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Der Mann hinter Axpo bekleidet eine bedeutende Position für die Finanzierung des Schweizer Fussballs. Sein Comittment stärkt gleichermassen den Fussball und die Marke Axpo.
Ilja Kaenzig (36) Machte als Bundesliga-Manager in Leverkusen und Hannover von sich reden. Heute bringt er Fussballklubs und Investoren zusammen. Seine Gedanken zum Fussball-Geschehen, die Kaenzig u.a. im «Blick am Abend» kundtut, werden be- und geachtet.
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DIE WICHTIGSTEN IM SCHWEIZER FUSSBALL
Rainer Maria Salzgeber (40) Mit seiner Professionalität und seinem Walliser Charme strahlt der beliebteste SF-Moderator viel Glaubwürdigkeit aus. Ende 2008 zum Schweizer Sportjournalisten des Jahres ausgezeichnet.
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Alain Sutter (41) Das TV-Gesicht zur Schweizer Nationalmannschaft. Ist nicht nur medial aktiv, sonder greift beim FC Winterthur als Berater auch noch aktiv ins Fussballgeschäft ein.
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TOP 50
Die Jury Jörg Stiel (41), arbeitete als Experte im Schweizer Fernsehen und ist nun Moderator im Schweizer Sportfernsehen.
Urs Schönenberger (50) gewann als Spieler zwei Mal die Schweizer Meisterschaft und coachte den FC Thun in die Champions League.
Ilja Kaenzig
Rolf Fringer (52) Durch sein Netzwerk und die vielen Trainerstationen ist sein Einfluss nicht auf einen Verein beschränkt. Der Coach des FC Luzern kennt alle Mechanismen des Profi-Fussballs.
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Murat Yakin (35)
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Der Denker und Lenker des Yakin-Clans reüssiert derzeit als Coach des FC Thun. Ein Engagement in der Super League scheint für Yakin schon in naher Zukunft greifbar.
Kubilay Türkyilmaz (42)
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Fussballexperte im Tessin und «Blick»-Kolumnist. Seine provokativen Äusserungen sorgen immer für Gesprächsstoff.
(36) ist CEO der Soccer Boss GmbH. Zuvor Manager bei GC, Leverkusen und Hannover.
Marcel Rohr (42) ist Sportchef der «Basler Zeitung». Zuvor war er Fussball-Chef bei «Blick» und «SonntagsBlick».
Marcel Schmid (54) ist Spielerberater und Initiator der jährlichen International Football Arena (IFA) in Zürich.
Erich Vogel (70)
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War lange Alleinherrscher bei GC. Der Einfluss Vogels ist seit seinem Ausstieg bei den Grasshoppers zwar gesunken, aber ein raffinierter Machtmensch wie er darf in unserer Top 50 nicht fehlen.
Köbi Kuhn (66)
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Wusste sich trotz seiner bescheidenen Art immer durchzusetzen. Seine Popularität macht ihn immer noch zum gefragten Mann in Sachen FussballNationalmannschaft.
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FC VADUZ
CHALLENGE LEAGUE
Hat alles voll im Griff: Vaduz-Coach Pierre Littbarski zeigt seinem Team, wo es langgeht. Eine typische Szene: Nick Proschwitz beim Torjubel. Der Neuzugang schlug voll ein.
Mit vereinten Kräften: Marco Steil (Nummer 5) und Keeper Peter Jehle klären eine brenzlige Situation.
FC Vaduz Reden ist Gold NACH DEM ABSTIEG SCHRIEBEN VIELE KRITIKER DEN FC VADUZ FÜR DIE NÄCHSTEN JAHRE AB. DOCH COACH PIERRE LITTBARSKI (49) SCHAFFTE DEN TURNAROUND UND FORMTE EIN SPITZENTEAM DER CHALLENGE LEAGUE. TEXT: TOBIAS ERLEMANN Sein Einstieg beim FC Vaduz war denkbar schlecht. Auf Platz 8 übernahm Pierre Littbarski die Liechtensteiner im November 2008. Am Saisonende stand Platz 10 und der Abstieg aus der Axpo Super League zu Buche. Doch für einmal griffen nicht die «Fussball-Mechanismen»: Littbarski durfte bleiben – und ganz nach seinem Gusto einkaufen. Heraus kam ein starkes Kollektiv, das in der Spitzengruppe der Challenge League mitmischt. «Wir haben das Kader ganz bewusst zusammengestellt. Natürlich kam Kritik auf, dass wir viele Deutsche aus unteren Ligen holten. Doch die Mischung stimmt, das Team kann endlich richtig kommunizieren», sagt der 49-jährige Coach – und spricht damit einen wesentlichen Erfolgsfaktor an. Spielten in der letzten Saison noch 13 verschiedene Nationen im Ländle, besteht der Kern jetzt hauptsächlich aus Liechtensteinern, Schweizern und Deutschen. Die hinderliche Sprachbarriere ist komplett weg, es wird sich zum Erfolg geredet.
Doch zieht mit der neuen Kommunikation nun ein Identifikationsproblem auf? Neun Deutsche schmücken das Kader, ein Affront für die Fans? Mitnichten, betont der heimische Nationalkeeper und VaduzGoalie Peter Jehle: «Die Fans wollen Erfolg und ein Team, das zusammenhält. Wir präsentieren uns als gute Einheit, nur das zählt, nicht die Nationalität.» Zumal die Neueinkäufe nicht nur für Quantität bürgen, sondern enorme Qualität mitbringen. In Nick Proschwitz (von Hannover II, 4. Liga) holte Littbarksi einen echten Knipser, der den Abgang von Goalgetter Gaspar kompensiert. Weitere Spieler wie Kai Koitka (aus Cloppenburg, 4. Liga), Emil Noll (vom FSV Frankfurt, 2. Liga) und Michael Stuckmann (aus Wuppertal, 3. Liga) schlugen voll ein. Dabei waren sie sogar in ihrem Heimatland Deutschland weitestgehend Unbekannte – bis Scouting-Chef Dietmar Schacht sie entdeckte. «Wir haben im Sommer hart gearbeitet und viele Spieler gesichtet», erklärt Littbarski.
Karriere Seit November 2008 fungiert Pierre Littbarski als Coach beim FC Vaduz. Der 49-jährige Deutsche ist ein echter Globetrotter. Seine Trainer-Karriere führte ihn nach Japan (Yokohama, Fukuoka), Australien (Sydney), Deutschland (Duisburg, Leverkusen) und in den Iran (Teheran). Seinen bisher grössten Erfolg feierte er jedoch als Spieler: 1990 wurde Littbarksi mit Deutschland Weltmeister.
«Natürlich hofft man, dass jeder sofort einschlägt. Garantien gibt es keine. So sind wir froh, einige Glücksgriffe getätigt zu haben.» In der letzten Saison gab es einen Liga-Aufstand gegen den FC Vaduz, der Nachbar aus dem Ländle sei unattraktiv und bringe zu wenig Fans mit. «Der FC Vaduz gehört nicht in die Axpo Super League», sagte Luzern-Präsident Walter Stierli stellvertretend für die Meinung der «echten» Schweizer Klubs. Mit dem Abstieg schien sich das «Problem» von selbst zu lösen. Doch jetzt klopfen die Liechtensteiner oben an, der Aufstieg ist keine Utopie mehr. «Wir können jeden Gegner schlagen», schickt Littbarksi eine Warnung an die Konkurrenz – und stapelt gleichzeitig tief: «Ein Selbstläufer wird es aber sicher nicht. Wir müssen in jedem Spiel hundert Prozent geben, nur so kann der grosse Wurf gelingen.» Und auch wenn er es nicht laut ausspricht: Mit einem Aufstieg wäre der verkorkste Beginn seiner Tätigkeit in Vaduz mehr als getilgt.
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MEIN ABC
22.11.2009
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GÜRKAN SERMETER
Gürkan A
C Bellinzona Mein aktueller Verein. Kleiner, sympathischer und warmherziger Klub. Falls Real Madrid sich nicht mehr meldet, werde ich meine Karriere hier beenden ...
F
ederer, Roger Ich hatte die Ehre, ihn ein paar Mal zu treffen. Mein absolutes Vorbild. Als Sportler für mich der Beste überhaupt, als Mensch eine Klasse für sich. Unser gemeinsames Foto wird ewig mein Büro zieren.
J
assen Eine Leidenschaft von mir, begleitete mich während meiner ganzen Karriere, egal bei welchem Verein ich war, überall wurde und wird gejasst. Unvergesslich bleiben unsere Jassabende während meiner Berner Zeit.
K
arriere-Ende Alle wollen von mir wissen, wie lange ich noch spiele. Ich antworte immer: Frage mich nächstes Jahr wieder ...
B
ora Bora Bisher mein absolut schönstes Ferien-Erlebnis.
... mit Roger
Federer
L
ionel Messi Eine Augenweide, ihm zuzuschauen. Mein Lieblingsspieler.
G
ügi Mein Spitzname, den ich als Fünfjähriger von meinem damaligen Junioren-Trainer verpasst bekam, da er meinen Vornamen nicht aussprechen konnte ...
C
H
D
nter Mailand Mein Lieblingsverein im Ausland. Ich gehe ab und zu ein Heimspiel besuchen, das letzte war gegen Barcelona.
oca-Cola Mein Lieblingsgetränk. Ich weiss, als Sportler müssen wir uns ja gesund ernähren, ich kann aber einfach nicht widerstehen ... VDs dürfen bei mir zuhause nicht fehlen, die schaue ich fürs tägliche Abschalten am liebsten.
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hrlichkeit ist bei mir oberstes Gebot. Meine Erfahrung war, dass man damit im Leben am besten fährt.
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andy Die beste Erfindung. Ohne geht nichts heutzutage.
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usik ist ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben, ohne kann ich nicht sein. Hauptsächlich House, Soul und R’n’B.
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iederlagen hasse ich. Aber in der Niederlage zeigt sich die wahre Grösse eines Sportlers.
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GÜRKAN SERMETER
Sermeter
«GÜGI» SERMETER IST DER SCHWEIZ IMMER TREU GEBLIEBEN. SEIT SOMMER 2008 BEI DER AC BELLINZONA, IST DER 35-JÄHRIGE IM TESSIN HEIMISCH GEWORDEN.
berflächlichkeit kann ich ebenfalls nicht ausstehen, leider wird man damit aber vielmals konfrontiert.
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onne Es gibt nichts Schöneres als aufzuwachen – und die Sonne scheint! Was im Tessin häufig der Fall ist ...
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rikotnummer 8 Sie ist meine Glückszahl geworden, seit ich sie 1996 bei YB trug. Als Fredy Bickel mich 2000 zurückholen wollte, musste er mir versprechen, dass ich die «8» bekomme.
rivatleben Ich habe versucht, es so gut es geht vom Beruf zu trennen. Bis die Anfrage von EUROSOCCER kam.
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avier Naidoo Ein toller Künstler aus Deutschland. Sein WM-Song «Danke» –
Kult!
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5 Audi, mein aktuelles Auto.
MEIN ABC
17 Nati, Weltmeister! Ich habe mitgefiebert mit diesen tollen Jungs. Ein grosses Lob auch an den Verband, was da geleistet wird und vor allem wurde, einfach Chapeau!
Xavier Naidoo
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oung Boys Da hatte ich meine beste Zeit als Fussballer. Toller Verein mit super Fans. YB wird immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben.
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erlierer suchen nach Ausreden, Gewinner nach Lösungen. Mein Lebens-
motto.
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eisen macht mir Spass. Die nächste Stadt, die ich besuchen will, ist New York.
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ürich Meine Stadt. Wenn immer möglich, trifft man mich dort. Die schönste Stadt der Schweiz.
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ädenswil Mein Geburtsort. Hier bin ich gross geworden, habe heute noch Freunde dort. Ich durchlief alle Junioren-Abteilungen des FC. Und schaffte dank der 1. Mannschaft den Sprung zum Profi.
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INTERVIEW
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ANCILLO CANEPA
Gestenreich FCZ-Präsident Ancillo Canepa an der Sihl in Zürich. Der 56Jährige ist mit vollem Elan bei der Sache. Geht es um den FCZ, sagt er gestenreich seine Meinung. Sein Kampfgeist ist ungebrochen.
Canepa «Challandes bleibt ganz sicher unser Coach» IN DER CHAMPIONS LEAGUE HAGELT ES NIEDERLAGEN, IN DER LIGA LIEGT MAN WEIT HINTER DEN ERWARTUNGEN ZURÜCK. FCZ-PRÄSIDENT ANCILLO CANEPA GIBT SICH IM EUROSOCCER-INTERVIEW KÄMPFERISCH. TEXT: TOBIAS ERLEMANN
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Holte den FCZ der Fluch der Champions League ein? Wir haben immer damit gerechnet, dass die Belastungen der Champions League zu Problemen führen können. Liga, Cup, Champions League, Nationalmannschaft – unsere Spieler müssen enorme Anstrengungen aushalten. Das muss man erst mal körperlich und mental verarbeiten. Wenn wir wirklich von einem «Fluch» reden wollen, dann ist das natürlich Jammern auf allerhöchstem Niveau. Wir müssen auch den positiven wirtschaftlichen Aspekt berücksichtigen.
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ANCILLO CANEPA
Die FCZ-Kasse ist prall gefüllt … Der wirtschaftliche Aspekt der Champions League hat für uns grosse Bedeutung. Die nächsten zwei Jahre haben wir Planungssicherheit. Bis auf Basel und YB kämpft doch jeder Klub ums Überleben. Mit den Millionen aus der Champions League können wir Reserven schaffen, die Infrastruktur verbessern, Projekte wie ein FCZ-Museum aufgleisen. Einen Grossteil werden wir deshalb auf die hohe Kante legen, um die Liquidität zu sichern. Wurde vor lauter Hype um Madrid, Milan und Marseille die Axpo Super League vergessen? Es ist menschlich, dass wir uns auf diese Top-Spiele konzentrierten und freuten. Für die meisten von uns ist es die erste Teilnahme an der Champions League. Bewusst hat aber keiner von uns die Meisterschaft vernachlässigt. Vielleicht unbewusst? Ich war beim ersten Spiel nach dem Sieg in Mailand in Bellinzona dicht beim Team. Es wollte unbedingt gewinnen. Aber es klappte einfach nicht. Das liegt nicht einmal so sehr an der physischen Kraft, die unter der Woche verbraucht wurde. Sondern das Umschalten auf den Alltag bereitete mehr Probleme als wir uns das erhofften. Und: die Gegner spielen gegen den aktuellen Meister und CLTeilnehmer natürlich stets motiviert. Hat das Team ein Kopfproblem? Oder einen Anflug von Überheblichkeit? Überhaupt nicht. Das Team ist weder überheblich noch psychisch labil. Wir sind professionell, egal, wie der Gegner heisst. Natürlich ist die Vorfreude auf europäische Top-Teams sehr gross. Was sind die Gründe für die vielen Liga-Pleiten und das Ausscheiden aus dem Schweizer Cup? Uns fehlte zuletzt das Kampfgewicht und die Effizienz. Gegen Basel oder Sion münzten wir in der Meisterschaft unsere Überlegenheit einfach nicht in Siege um. Und die Punkte fehlen jetzt in der Tabelle. Und die Cup-Niederlage gegen Basel war auch nicht zwingend nötig, aber Basel hat uns bezüglich Effizienz eine Lektion erteilt. Die Tabelle dürfte ihnen Magenschmerzen bereiten. Nach 16 Spieltagen nur
Achter – und GC ist vor dem FCZ … Unter meiner Ägide als Präsident gab es das noch nie. Natürlich ist unser Anspruch höher. Aber das ist nur eine Momentaufnahme, zwischen Platz 8 und Platz 3 ist es ganz eng. Man spricht gerne von Tiefpunkten … Von einem fundamentalen Tiefpunkt kann keine Rede sein. Wo ich diesen mental einmal kurzfristig verspürt habe, war nach der 2:3-Pleite im Hinspiel der Champions-League-Qualifikation gegen Maribor. Da war ich tatsächlich schockiert. Ich glaube auch heute an unser Team und unsere Stärken. Wir greifen wieder voll an! Coach Bernard Challandes schweigt seit Wochen. Ist er mit seinem Latein etwa am Ende? Ich kann mir keinen besseren Trainer für den FCZ vorstellen, Challandes bleibt ganz sicher unser Coach. Wir stehen permanent im konstruktiven Dialog. Wir reden offen, direkt und kollegial miteinander. Er ist zwar schon lange als Trainer tätig – aber noch immer bereit, sich weiter zu entwickeln, zu lernen. Das ist seine grosse Stärke. Werden beim FCZ die «FussballMechanismen» ausgehebelt? Die sogenannten Gesetze und Mechanismen des Fussballgeschäftes interessieren mich nicht. Ich habe meinen eigenen roten Faden. Nur weil einige Zeitungen schreiben, Challandes müsse weg, falle ich bestimmt nicht um. Wir werden gemeinsam den FCZ nach oben führen. Geld ist nun genug da. Wird es im Winter Nachkäufe geben? Einen Teil der Einnahmen werden wir
Werdegang Seit dem 11. Dezember 2006 ist Ancillo Canepa FCZPräsident. Er trat damals die Nachfolge von Sven Hotz an. Ein schweres Erbe – doch der Erfolg gibt Canepa recht. Unter seiner Regie holte der FCZ 2007 und 2009 die Meisterschaft. Diese Saison qualifizierte man sich erstmals für die Champions League.
Daumen hoch Erleichterung pur nach dem Rückspiel in Maribor (u.). Nachdem der FC Zürich das Hinspiel mit 2:3 verlor, schien das ChampionsLeague-Aus in bereits in der Qualifikation besiegelt. Doch das 3:0 im Rückspiel beruhigte die Gemüter.
INTERVIEW
eventuell auch in Transfers investieren. Ich schliesse nicht aus, dass wir im Winter noch einmal nachrüsten. Müssen gestandene Spieler her? Es kommt auf die richtige Mischung an. Es kann sein, dass wir noch einen gestandenen Profi dazuholen. Doch grundsätzlich haben wir eine andere Philosophie: Wir wollen auch in Zukunft junge Spieler an das Fanionteam heranführen. Die U17-Weltmeister Ricardo Rodriguez, André Goncalves und Oliver Buff sind dafür prädestiniert … Rodriguez war bereits im Sommer im Trainingslager des ersten Teams dabei, er wird voraussichtlich im Winter ins AKader aufrücken. Auch die anderen beiden haben mittelfristig sehr gute Chance. Aber wir müssen behutsam vorgehen. Wenn wir nicht aufpassen, zerstören wir eine hoffnungsvolle Karriere, wenn wir Spieler zu früh ins Profi-Team holen. Haben Sie Befürchtungen, dass den Weltmeistern von aussen der Kopf verdreht wird? Natürlich stehen jetzt die Schulterklopfer und Pseudo-Berater Schlange. Wir haben als Verein eine Fürsorgepflicht gegenüber den Nachwuchsspielern. Wir streben seit jeher einen guten und vertrauensvollen Kontakt zu den Spielern und den Eltern an. Wenn Wille und Verstand gegenseitig da sind, kann man gemeinsam eine erfolgreiche Laufbahnplanung vornehmen. Ausser, Berater durchkreuzen diese Pläne … Wir helfen den Jungen und deren Eltern gerne, falls nötig und gewünscht, einen
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seriösen Berater zu finden. Der Wunsch nach einer externen Beratung ist irgendwann legitim. Leider stellen wir immer wieder fest, dass verantwortungslose Agenten, ich sage Hyänen, nur ein Ziel haben: den Spieler schnellstmöglich ins Ausland zu verschachern um dabei selber Geld zu verdienen. Bei diesem Thema müssen wir auch den «Fall Almen Abdi» ansprechen. Gestern noch der Star, heute abgeschoben in die U21. Tut Ihnen das im Herzen weh? Für mich ist der Fall Abdi eine tiefe, menschliche Enttäuschung. Ich war einer von denen, die Dampf machten, damit Abdi seine Chance erhielt. Unter Lucien Favre gehörte er ja nicht zum Stamm, erst unter Challandes startete er durch. Er war einer meiner Lieblingsspieler. Fussballerisch und menschlich. Und jetzt? Sein Berater und sein Umfeld manövrierten ihn in eine unglückliche Situati-
on. Almen ist ein sensibler Spieler, das hat ihn völlig blockiert. Er ist in ein Loch gefallen und verlor schlussendlich auch den notwendigen Leistungswillen. Ein Abdi in guter Form ist unverzichtbar für das Team. Doch jetzt kann er dem FCZ nicht mehr helfen, er ist mit dem Kopf schon lange nicht mehr bei uns. Im Sommer kann er ablösefrei gehen. Ist die fairste Lösung ein Transfer im Winter? Abdi kann wieder spielen – und der FCZ bekommt Geld … Vor zwölf Monaten hiess es, falls ein Transfer im Sommer nicht zustande kommt, würde man den Vertrag verlängern und auf keinen Fall einen ablösefreien Abgang anstreben. Was diese Worte wert waren, sieht man jetzt. Wir legen ihm keine Steine in den Weg. Le Mans ist interessiert, jetzt liegt es an ihm, wie es weiter gehen soll. Der Abgang von Abdi würde einen Brandherd löschen. Ist dann der
Youngster Die Schweiz ist erstmals FussballWeltmeister. Und auch der FCZ hat seine WM-Helden: Ricardo Rodriguez, André Goncalves und Oliver Buff kehrten mit der Goldmedaille aus Nigeria heim. Die Zukunft des FCZ scheint gesichert – zumindest sportlich. Doch Canepa warnt: «Wir müssen auf die Jungs aufpassen.»
Weg frei für einen Angriff auf die Spitze? Wir haben es doch selbst erlebt, wie schnell ein grosser Vorsprung aufgebraucht sein kann. Mit unserem Potenzial ist die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb immer noch sehr wohl möglich. Das Ziel «Überwintern im Europacup» ist wohl auch ad acta gelegt? Das ist zu hart formuliert. Im Fussball ist bekanntlicherweise ja alles möglich. Aber träumen tue ich auch nicht. Der Präsident bleibt wie immer angriffslustig … Ich bin ein erfolgsorientierter Mensch. Mein Ehrgeiz ist immer die Spitze. Dies muss mit einer gewissen Leichtigkeit des Seins verbunden sein. Verbissenheit alleine reicht nicht aus. Spass und Humor dürfen dabei nicht zu kurz kommen. Eines hat mich das Leben gelehrt: Klasse setzt sich schlussendlich immer durch.
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ZITATE
KICK IT
Canepa verwettet sich gegen Jörg Stiel DIE BESTEN SPRÜCHE DER NOVEMBERSHOWS DES «KICK IT!»-FUSSBALLTALKS IM SCHWEIZER SPORTFERNSEHEN.
Die Qualifikation für die Champions League hat mir so viel gegeben, da kann ich die aktuelle sportliche Situation ertragen.
Rolf Fringer, Trainer FC Luzern
Ich erzielte im ‹Aktuellen Sportstudio› fünf von sechs Treffern. Das hat meine Akzeptanz in Deutschland erhöht.
Adrian Knup, Ex-Nati-Stürmer
Als Stürmer musst du auf dem Platz bereit sein, zu sterben. Ancillo Canepa, Präsident FC Zürich
Rolf Fringer (Trainer FC Luzern) ... auf die Frage nach seinen Gefühlen in den letzten sieben Minuten des Spiels FC Luzern – FC Basel, als der FCB ein 4:3 in einen 4:5-Sieg drehte: «Neid.» Rolf Fringer ... vergleicht die Axpo Super League mit der Bundesliga: «Die Schweizer Liga ist Flimmerfernsehen, die Bundesliga ist grosses Kino. Der Film ist der gleiche, aber die Dimension ist anders.» Jörg Stiel («Kick it!»-Moderator) ... über das Karriere-Ende von Profis: «Was passiert als Erstes, wenn du mit Fussball aufhörst? Das Telefon klingelt nicht mehr.» Maurizio Jacobacci (Coach SC Kriens) ... über seine Karriere-Planung: «Ich plane in Kriens nicht über drei oder vier Jahre. Mein Ziel ist schon, in der Super League anzukommen.» Maurizio Jacobacci ... zu ungewöhnlichen Trainings:
«Wir trainierten im Sommer in einer Badeanstalt. Dort mussten wir dann die Badegäste bitten, uns den Platz zu überlassen.»
Ancillo Canepa ... fordert Jörg Stiel heraus: «Ich wette mit Ihnen, dass wir den Schweizer Cup gewinnen!»
Uli Forte (Trainer FC St. Gallen) ... über den Fussballbezug seines Vaters: «Den Job ‹Fussballer› gab es im Raster meines Vaters eigentlich nicht. Er ist in diesem Sinne kein typischer Italiener.»
Hanspeter Latour (Ex-GC-Coach) ... erinnert sich an die Aussage eines Hamburger Journalisten vor dem Spiel FC Thun – HSV, er kenne keine Spieler der Thuner: «Sie kennen unsere Spieler nicht? Das macht nichts, ich kenne aus Hamburg auch nur Fredy Quinn.»
Hanspeter Latour, Ex-GC-Coach
Thomas Grimm, Präsident Swiss Football League
Thomas Grimm (SFL-Präsident) ... zu Schweizer Secondos: «Man könnte mal über Transfer-Entschädigungen für Verbände nachdenken, wenn Talente mit 20 Jahren plötzlich für eine andere Nation auflaufen.» Jörg Stiel ... zur Schweizer U17: «Ich hatte nie das Gefühl, dass dort 17Jährige auf dem Platz stehen. Sie wirkten mental viel reifer.»
Spruch des Monats
So wie ich lebe – das kann ich keiner Lebenspartnerin antun. Uli Forte, FC St.Gallen-Coach
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WM 2010
WM 2010 Seite 33 U17-Spezial Erstmals wurde eine Schweizer Auswahl Fussball-Weltmeister. In unserem U17-Spezial erklärt A-Nationalcoach Ottmar Hitzfeld, worauf es für die Jungs nun ankommt.
Daniel Wojczewski über den:
WM-Teilnehmer der Herzen Alle hatten ein schlechtes Gefühl nach diesem schmeichelhaften Weiterkommen der Franzosen gegen Irland. Die Iren waren wütend auf den Schiedsrichter, der das Handspiel von Thierry Henry übersehen hatte, und haderten mit ihrem Schicksal. Den Franzosen war ihr Erfolg irgendwie peinlich, und die TV-Zuschauer hatten Mitleid mit den tapferen Iren. Wäre nicht ein Wiederholungsspiel angebracht, um das schlechte Gefühl aller Beteiligten zu beseitigen? Nein, denn die FIFA würde damit einen Präzedenzfall schaffen, der in Zukunft bei jeder Fehlentscheidung zu Protesten und Wiederholungsspielen führen würde. Ein Schiedsrichter hinter dem Tor, wie ihn die UEFA in der Europa League einsetzt, hätte das Handspiel wohl gesehen. Der fünfte Mann sollte schleunigst Standard werden. Auch wenn es die Iren herzlich wenig trösten wird: Sie sind der WM-Teilnehmer der Herzen.
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Millionenspiel WM
Albert Bunjaku
Nach dem Krisenjahr 2009 hoffen die grossen Ausrüster adidas, Nike und Puma auf das WM-Jahr 2010. Wer die meisten WM-Teams ausrüstet, kann den grössten Umsatz machen.
Zum Spiel gegen Norwegen wurde Albert Bunjaku erstmals in die Nationalmannschaft berufen. In «Meine Woche» erzählt er seine Erlebnisse.
WM-Auslosung am 4. Dezember 2009 Welche Gegner für die Schweiz? Die Auslosung der WM 2010: Voraussichtliche Aufteilung der Lostöpfe Gruppen für die WM 1985 in Mexiko war simpel. Was man Topf 1 Topf 2 Topf 3 Topf 4 damals brauchte, war ein im Maya-Stil dekoriertes FernsehSüdafrika Niederlande Elfenbeinküste Japan studio, drei kleine Brasilien Portugal Ghana Südkorea Jungs, die die Kugeln zogen und 23 Spanien Slowenien Kamerun Nordkorea Minuten Sendezeit. Italien Schweiz Nigeria Australien Es sollte die letzte Endrundenauslosung Deutschland Griechenland Algerien Neuseeland im kleinen Rahmen sein. Seit 1990 Argentinien Serbien Paraguay USA mutierten die England Dänemark Chile Mexiko AuslosungsZeremonien zu grosFrankreich Slowakei Uruguay Honduras sen Fernseh-Shows. Die Kugeln ziehen nicht mehr kleine Kinder, sondern WM-Gruppen setzen sich aus einem Team aussichtlich die fünf qualifizierten afrikaSuperstars des Weltfussballs wie Pelé jedes Lostopfs zusammen. In Lostopf 1 nischen Teams neben Südafrika und die oder Zinedine Zidane. werden neben Gastgeber Südafrika die restlichen drei südamerikanischen Die Auslosung der Gruppen für die WM Fussball-Schwergewichte landen. Man darf Mannschaften beinhalten. In Topf 4 wür2010 am 4. Dezember wird wieder etliche davon ausgehen, dass Weltmeister den sich dann die acht restlichen Teams Dimensionen sprengen. Waren beim Italien, Europameister Spanien, Rekordaus Nord-/Mittelamerika, Ozeanien und «Final Draw» für die WM 2006 noch 137 weltmeister Brasilien sowie Deutschland Asien befinden. Länder zugeschaltet, soll die Show aus und Argentinien sicher im ersten Topf lanDer Schweiz würde demnach im dem International Convention Centre in den. Um die restlichen beiden Plätze in schwierigsten Fall eine Gruppe mit Kapstadt am 4. Dezember an über 200 Topf 1 dürften sich England, Frankreich Spanien oder Brasilien, der Elfenbeinküste Nationen übertragen werden. und die Niederlande streiten. und Mexiko drohen. In einer verhältnisDas genaue Auslosungsprozedere gibt Die Schweiz wird wohl in Topf 2 lanmässig einfachen Gruppe könnten die die FIFA erst kurzfristig bekannt. Klar ist, den, der aus den restlichen europäischen Eidgenossen auf Südafrika, Slowenien und es wird vier Lostöpfe geben. Die acht Teams bestehen dürfte. Topf 3 wird vorNeuseeland treffen.
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QUIZ Die Gewinner im November
Jetzt mitmachen und gewinnen! 1. Preis WM-Final in Johannesburg Zwei Personen reisen zum WM-Final am 11. Juli 2010 in Johannesburg. Flug und Unterkunft inklusive.
1. Preis: Nokia-Handy Fabio Telatin aus Arbon
2. Preis: Bildband «Top Shots» Salome Marmet aus Langnau
3. Preis: Coca-Cola Rucksack Andri Soliva aus Stadel Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt
2. Preis WM-Start in Johannesburg
3. Preis WM-Gruppenspiel in Südafrika
Zwei Personen reisen zum WMEröffnungsspiel am 11. Juni 2010 in Johannesburg. Flug und Unterkunft inklusive.
Reise für zwei Personen zu einem Gruppenspiel der WM 2010. Flug und Unterkunft inklusive.
Die Monatspreise 2.
1.
7. + 8. 3.
5. + 6.
4.
Coca-Cola Backpack Nokia 5800
Bildband «Top Shots»
Trikot, Short und Stulpen von HI-PRO
Coca-Cola Rucksack
1. In welchem Spielort der WM 2010 stehen gleich zwei WM-Stadien?
Kapstadt Pretoria Johannesburg
Lösungswort:
Coca-Cola Barrel Sportsbag
9. +10.
adidas Cap
3. Zum wievielten Mal nimmt Gastgeber Südafrika 2010 an einer WM teil?
S P D
2. Welcher Goalie ist nicht Rekord-Nationalspieler seines Landes?
Edwin van der Sar Oliver Kahn Peter Schmeichel
Coca-Cola Trinkflasche
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L E D
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3. 4. 5.
C E O
4. Welches Tier stellt «Zakumi», das Maskottchen der WM 2010, dar?
Tiger Löwe Leopard
Einsenden an: EUROSOCCER, Kennwort: WM-Quiz, Seestrasse 473, 8038 Zürich oder per Fax 043 305 05 66 oder per E-Mail: wm-raetsel@euro-soccer.ch
M A O Spielregeln Beim grossen WM-Quiz gibt es zwei Gewinnchancen: Einmal im Monat, und zum Jahresende winkt der Hauptgewinn. Alle, die das richtige Lösungswort einsenden, nehmen an beiden Verlosungen teil. Und so geht es: Aus den vier Fragen ergeben sich vier richtige Antworten. Nehmen Sie die Buchstaben und setzen Sie diese zum richtigen Lösungswort zusammen. Einsendeschluss ist der 20.12. 2009 (Datum des Poststempels oder der E-Mail). Die Gewinner werden in der nächsten Ausgabe von EUROSOCCER veröffentlicht.
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u17-SPEZIAL u17-SPEZIAL u17
Wir sind
Weltmeister!
U 1 7 - N AT I O N A LT E A M : DA S W M - S P E Z I A L Hitzfeld
Ben Khalifa
Insider-Report
ÜBER DIE ZUKUNFT
DER TORJÄGER IM PORTRÄT
SO LIEF DIE WM IN NIGERIA WIRKLICH AB
DER JUNGS Jetzt Seite knipsen und Zusatz-Infos holen! (siehe auch Seite 7)
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Hitzfeld «Glückwunsch, aber das A-NATIONALTRAINER OTTMAR HITZFELD SPRICHT ÜBER DEN GRÖSSTEN ERFOLG IN DER GESCHICHTE DES SCHWEIZER FUSSBALLS UND ERKLÄRT DEN JUNGEN U17-WELTMEISTERN, WORAUF ES IN DER ZUKUNFT FÜR DIE GROSSE KARRIERE ANKOMMT. TEXT: OTTMAR HITZFELD
U17-Europameister 2002
2
6 12
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4
3
20
10
9
8 13 11 15
17
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1
Internationale Karriere 1 Tranquillo Barnetta (Bayer Leverkusen) 2 Philippe Senderos (Arsenal London) 3 Reto Ziegler (Sampdoria Genua) Super-League-Karriere 4 Marco Schneuwly (YB) 5 Sandro Burki (FC Aarau) 6 Arnaud Bühler (FC Sion)
MEINUNGEN
5
7 18
7 8
Swen König (FC Luzern) Henri Siqueira (AC Bellinzona)
Challenge-League-Karriere 9 Goran Antic (FC Winterthur) 10 Christian Schlauri (FC Schaffhausen) 11 Boban Maksimovic (FC Winterthur, heute in Serbien) 12 Michael Diethelm (FC Wohlen) 13 Stefan Iten (FC Winterthur)
Untergetaucht 14 Slavisa Dugic (Aris Limassol) 15 Diego Würmli (unbekannt) 16 Marko Milosavac (FC Baden) 17 Yann Verdon (FC Bulle) 18 Giona Preisig (FC Serrieres) Trainer 19 Markus Frei (GC-Nachwuchschef) 20 Pierre-André Schürmann (Trainer Xamax Neuenburg)
Was die U17 in Nigeria leistete, lässt sich nicht hoch genug bewerten. Sie hat mit Brasilien, Deutschland, Italien, Kolumbien und Nigeria grosse Fussball-Nationen geschlagen, bei denen der Stellenwert des Jugendfussballs noch höher liegt als bei uns. Wenn der DFB-Sportdirektor Matthias Sammer behauptet, dieser Titel sei nichts wert, so zeigt das nur, wie tief der Stachel sitzt, dass die «kleine» Schweiz das «grosse» Deutschland ausschaltete. Dieser WM-Titel ist eine Sensation und ein Glücksfall. Da hat alles gepasst. Es gab keinen überragenden Spieler, sondern viele Leistungsträger. Hätte die Mannschaft nur ein oder zwei Schwachpunkte gezeigt, wäre dieser Titelgewinn nicht möglich gewesen. Mein Kompliment. Dieser Triumph wäre vor 20, 30 Jahren nicht möglich gewesen. Die Tatsache, dass hier Spieler aus zwölf Nationen gemeinsam das rote Trikot mit dem weissen Kreuz für eine Weltmeisterschaft trugen, zeigt die politische Entwicklung der Schweiz. Die Schweiz ist offener geworden. Dass das Bankgeheimnis gelüftet wurde, ist nur ein Beispiel dafür. Der Einfluss verschiedener Kulturen war durch die Dreisprachigkeit schon immer gross, ist aber durch die Integration verschiedener Nationalitäten und Mentalitäten noch grösser geworden. Es gibt andere Impulse –
Alex Frei (Captain Nationalmannschaft)
Rolf Fringer (Trainer FC Luzern und Ex-Nati-Coach)
«Die Mannschaft von Dany Ryser war über das ganze Turnier das beste Team. Technisch und taktisch waren sie allen anderen Teams klar überlegen. Der Fussball schreibt oft wundersame Geschichten, aber in den meisten Fällen setzt sich Qualität durch. Das war ein neuerlicher, ein wunderschöner Beweis.»
«Dieser Sieg war eine taktisch unheimlich reife Leistung. Der Erfolg ist symptomatisch für die gesamte Ausbildung im SFV. Individuell war die Schweiz dem Final-Gegner leicht unterlegen, das Team verinnerlichte aber ein System, mit dem es jeden Gegner im Griff haben und auch bezwingen kann.»
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7-SPEZIAL u17-SPEZIAL u17-SPEZI
Profi-Leben fängt jetzt erst an» und dadurch noch mehr Talente, die zudem durch den Fussball die Chance des sozialen Aufstiegs und der finanziellen Unabhängigkeit sehen. Deshalb ist dieser Weltmeistertitel auch ein Verdienst aller Schweizer und der Entwicklung eines ganzen Landes. Der Glückwunsch gebührt allen, die daran beteiligt waren. Und ich wiederhole mich gerne: Die Leistung, die unsere U17-Nationalmannschaft in Nigera vollbrachte, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Dennoch bedeutet das für die Karriere jedes einzelnen Spielers herzlich wenig. Sie sind die Besten ihres Jahrgangs, sicherlich. Aber das Profi-Leben beginnt erst jetzt. Ab heute sind nicht mehr 17-Jährige die Konkurrenten, sondern gleich zwei Generationen. Sie messen sich ab jetzt mit den Besten.
“
Dieser Sieg wäre vor 20 Jahren nicht möglich gewesen
Nehmen wir das Beispiel Toni Kroos, den ich bei Bayern München trainierte und der vor zwei Jahren zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Er ist von Bayern nach Leverkusen, weil beim FC Bayern nur der Erfolg zählt und es schwierig ist, junge Spieler dort einzubauen. Auch heute, zwei Jahre später, ist er noch kein Stammspieler, auch wenn sich die Zahl seiner Einsätze ständig erhöht. Ich bin überzeugt, dass er eines Tages Nationalspieler
wird, aber das braucht seine Zeit. Dieses Beispiel will ich den Schweizer Weltmeistern vor Augen führen. Sie sollen den Triumph geniessen, das wird ihnen auch keiner mehr nehmen. Aber die Entscheidung, ob sie eine grosse Karriere machen oder nicht, steht noch aus. Nun muss jeder Einzelne Wille und Charakter zeigen. Und die Jungen müssen beweisen, dass sie Rückschläge verarbeiten können und der Verlockung des Geldes widerstehen. Wer jetzt gleich wechselt, ist nicht immer gut beraten. 500 000 oder eine Million als Handgeld – das ist viel Geld. Und ich kann verstehen, wenn Spieler und Eltern den Verlockungen erliegen, weil dieses Geld existenziell wichtig sein kann. Dennoch wäre es kurzfristig gedacht. Die sportliche Weiterentwicklung sollte im Vordergrund stehen. Da wäre es sinnvoller, jetzt auf Geld zu verzichten, sich in der Super League zu etablieren und durchzusetzen, um dann als A-Nationalspieler ins Ausland zu wechseln. Das Standing wird ein anderes sein und das nur scheinbar verlorene Geld binnen kürzester Zeit wieder hereingeholt. Die Gefahr, jetzt in einem Grossklub unterzugehen, ist zu gross. Ich kann den Jungs nur raten, nicht auf ihre Berater zu hören, die am schnellen Geld interessiert sind. Und den Eltern, sich unabhängige neutrale Hilfe zu holen, vielleicht auch beim Verband oder dem Trainerteam um Dany Ryser, die sicher keine Eigeninteressen vertreten, sondern die weitere sportliche Entwicklung jedes einzelnen Spielers im Auge haben.
Ottmar Hitzfeld Für den Coach der A-Nationalmannschaft steht fest: Der WM-Titel bedeutet für die Jungs noch nichts. Die Entscheidung, ob sie eine grosse Karriere machen oder nicht, steht noch aus.
Aus dem U 17-Nationalteam, das 2002 Europameister wurde, haben es mit Tranquillo Barnetta, Philippe Senderos und Reto Ziegler drei Spieler in mein jetziges Aufgebot geschafft. Drei von elf – das ist nicht viel. Von den jetzigen U17-Weltmeistern traue ich es fünf oder sechs Spielern zu, den Weg nach ganz oben einschlagen zu können und eines Tages Nationalspieler werden zu können. Das Potenzial ist vorhanden, die Klasse auch.
Stéphane Chapuisat (Ex-Internationaler)
Alain Sutter (TV-Experte und Ex-Internationaler)
«Eine Superleistung der Schweizer gegen einen sehr guten Gegner. Diese Mannschaft ist von Spiel zu Spiel stärker geworden. Dank ihrem grossen offensiven Potenzial, einem Weltklasse-Goalie und der Stilsicherheit in der Abwehr wurde dieser Erfolg erst möglich. In diesem Team passt einfach alles zusammen.»
«Es ist beeindruckend, wie sie im Final gegen das Heimteam, den Favoriten und Titelverteidiger antraten. Nigeria gab von Anfang an Gas, aber die Schweiz verlor nie die Ruhe und bewahrte einen kühlen Kopf. Der Titel ist der Lohn für eine grossartige Leistung. Egal was aus diesen Spielern wird, niemand kann ihnen das wegnehmen.»
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u17-SPEZIAL u17-SPEZIAL u17Ben Khalifa Der neue Superstar am NASSIM BEN KHALIFA (17) PRÄGTE DIE U17-WM UND DAS SCHWEIZER SPIEL GANZ ENTSCHEIDEND. DOCH ABHEBEN GIBT ES BEI DEM SCHWEIZTUNESIER NICHT. MIT VIEL REALISMUS, DISZIPLIN UND EHRGEIZ NIMMT ER SEINE ZUKUNFT IN ANGRIFF. TEXT: TOBIAS ERLEMANN Es war das Turnier seines Lebens: Nassim Ben Khalifa schoss bei der U17-WM vier Goals, wurde zum zweitbesten Spieler des Events gewählt – und durfte mit der Goldmedaille um den Hals nach Hause zurückkehren. Doch bei aller Euphorie jetzt wird sich zeigen, wer ein grosser Star werden kann. Die Schulterklopfer stehen Schlange, windige Berater kolportieren mit Angeboten von grossen Vereinen in Europa. Schnell ist der Boden unter den Füssen verloren, wenn das Umfeld nicht stimmt. Diese Gefahr scheint bei Ben Khalifa gebannt. Zu bodenständig, zu abgeklärt gibt sich der Nachwuchs-Star. «Ich muss jeden Tag hart arbeiten und mich in allen Bereichen weiterentwickeln. Ich will mir bei GC einen Stammplatz erkämpfen, das wird hart genug», sagt der Stürmer. Bei GC baut man voll auf den Schweizer mit tunesischen Wurzeln. Bereits unter Ex-Coach Hanspeter Latour bekam er seine Chance. Unter Ciriaco Sforza ist er ein fester Bestandteil des Fanionteams. Und wer den Stürmer kennt, der weiss, dass dies nur ein Anfang für ihn ist. Sein Traum war von jeher der Profi-Fussball. So nahm er es in Kauf, mit 13 Jahren aus dem Elternhaus auszuziehen. Im Leistungszentrum in Payerne kam der Stürmer unter. Sportlich die richtige Entscheidung, zwischen-
menschlich jedoch eine Enttäuschung: «Ich wohnte bei einer Gastfamilie, die nur wegen des Geldes Nachwuchsspieler bei sich wohnen liess. Da musste ich durch, das FussballBusiness ist eben nun mal hart.» Nach drei Jahren Payerne kam das Angebot von GC, die Ausbildung im GC/Campus fortzusetzen. Doch erstmal in Zürich angekommen, machte Ben Khalifa ein sportliches Tief durch. «U18-Coach Patrick Bertino setzte mich zu Beginn auf die Bank. Ich wusste nicht warum und hatte Selbstzweifel», sagt der 17Jährige. Aber Qualität setzt sich durch – und in Bertino hat er nun einen engen Vertrauten. «Wir haben ein grosses Vertrauensverhältnis, er ist eine wichtigte Bezugsperson.» Die Türen stehen dem Shootingstar offen. Doch Abheben wird er nicht, dafür wird auch sein Umfeld
GC/Campus Vor drei Jahren wechselte Nassim Ben Khalifa vom Leistungszentrum in Payerne an den GC/Campus, er wohnt dort im Internat. «Den Wechsel zu GC habe ich nie bereut. Hier werde ich gefördert und gefordert.» Am zweiten Spieltag gegen Sion schoss er sein erstes LigaGoal.
sorgen. Im GC/Campus bewohnt er weiterhin ein kleines Zimmer. Dazu bekommen die Nachwuchsstars psychologische Unterstützung durch Mental-Coach Mia Gren. Gerade in der Phase des Übergangs vom Junioren-Star zum Fussball-Profi eine eminent wichtige Stütze. Zumal, wenn man als Ausnahmetalent gilt wie Ben Khalifa. Doch den Druck und die Erwartungshaltung lässt er von sich abprallen, er sieht sich selbst noch als «Lehrling»: «Von Spielern wie Ricardo Cabanas und Vero Salatic kann ich noch viel lernen. Ich habe grossen Respekt ihnen gegenüber.» Dass er nun selbst ein Star ist, das muss Ben Khalifa erst noch verarbeiten. «Die Jungs sollen das jetzt erstmal geniessen und stolz auf ihre Leistung sein. Der Alltag kommt schnell wieder», weiss GC-Coach Ciriaco Sforza. Neben Ben Khalifa hat Sforza mit Final-Torschütze Haris Seferovic, Verteidiger Charyl Chappuis und Keeper Raphael Spiegel drei weitere Weltmeister an Bord. Als Belohnung wird das Quartett ab sofort am Training der Profis teilnehmen. Für Ben Khalifa schon Alltag – und dennoch so wichtig: «Es tut gut, wenn du das Vertrauen des Trainers und des Vereins spürst. Doch wenn ich mich jetzt ausruhen würde, wäre das der falsche Weg.» Denn auch Ben Khalifa weiss: Im Fussball kann es schnell bergab
Tranquillo Barnetta (Schweizer U17-Europameister 2002)
Hansruedi Hasler (abtretender Technischer Direktor SFV)
«Einfach Weltklasse! Die ganze Schweiz ist stolz auf diese Jungs, auf diese Mannschaft, die das Turnier der besten Mannschaften unter Bedingungen dominiert hat, die für sie alles andere als einfach waren. Dieser grosse Erfolg für ein kleines Land kann nicht hoch genug eingestuft werden.»
«Dies ist eine Sensation. Was dieser Erfolg bedeutet, kann man noch nicht abschätzen. Jetzt feiern wir erstmal. Für diese Junioren ist das eine riesige Erfahrung. Es ist beeindruckend, wie sie mit allen Widerständen fertig geworden sind. Aber die Entwicklung muss weitergehen. Bislang haben wir zu ihnen geschaut, wer macht das in Zukunft?»
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7-SPEZIAL u17-SPEZIAL u17-SPEZI Schweizer Fussball-Himmel
7 Spiele, 7 Siege Vorrunde MEXIKO – SCHWEIZ 0:2 (0:2) 24.10.2009, Lagos Zuschauer: 12 000 Tore: 0:1 Paktim Kasami (23.) 0:2 José Rodriguez (42., Eigentor) SCHWEIZ – JAPAN 4:3 (1:2) 27.10.2009, Lagos Zuschauer: 9500 Tore: 0:1 Takumi Miyayoshi (9.) 0:2 Takumi Miyayoshi (20.) 1:2 Haris Seferovic (42.) 2:2 Haris Seferovic (51.) 3:2 Granit Xhaka (53.) 4:2 Ricardo Rodriguez (74.) 4:3 Shotu Kojima (90.+3) SCHWEIZ – BRASILIEN 1:0 (1:0) 30.10.2009, Abuja Zuschauer: 1000 Tor: 1:0 Nassim Ben Khalifa (21.)
Achtelfinal SCHWEIZ – DEUTSCHLAND 4:3 N.V. (1:1; 2:2) 04.11.2009, Lagos Zuschauer: 16 500 Tore: 1:0 Ricardo Rodriguez (35.) 1:1 Mario Götze (39.) 2:1 Haris Seferovic (49.) 2:2 Florian Trinks (78.) 3:2 André Goncalves (101.) 4:2 Nassim Ben Khalifa (116., Pen.) 4:3 Yunus Malli (118.)
Viertelfinal
gehen. Er sah als Junior in Nyon und bei Lausanne-Sport etliche Talente, die den Sprung nicht schafften. Seine Lehren daraus: «Disziplin, Ehrgeiz und Motivation sind ein absolutes Muss. Jeden Tag, jedes Training – nur so kommst du voran.» Es ist diese immense Reife, welche die Verantwortlichen bei GC und im Nationalteam am Stürmer so schätzen. Diesen Charakter bringt er auch auf dem Feld ein. Technisch gehört Ben Khalifa zu den Stärksten. Aber
auch läuferisch und kämpferisch ist er voll dabei. Er ist kein Alleinunterhalter, der nur glänzen will. Er ist ein Teamplayer, ein Leader und ein Antreiber. Als zweitbester Spieler des Turniers ehrte ihn die FIFA für diese Stärke. Doch weit mehr als diese persönliche Ehrung freut Ben Khalifa der Erfolg der ganzen Mannschaft. «Du kannst nur als Team gewinnen. Das war unsere grosse Stärke, jeder kämpfte für jeden.»
Torjubel Vier Treffer erzielte Nassim Ben Khalifa bei der WM in Nigeria. Wie es sich für eine Nummer 10 gehört, bereitete er drei weitere Treffer direkt vor.
Eltern von Weltmeister Haris Seferovic «Unser Sohn Haris hat das Goal im Final der U17WM geschossen und er bringt damit so die Schweiz als Weltmeister auf die Titelseiten aller Zeitungen. Wir sind unglaublich stolz. Er war nie ein besonders guter Schüler, aber er ist ein sehr talentierter Fussballer. Er soll auch in Zukunft für die Schweiz Tore schiessen. Er ist hier aufgewachsen, die Schweiz ist seine Heimat und seine Zukunft.»
SCHWEIZ – ITALIEN 2:1 (1:1) 08.11.2009, Ijebu-Ode Zuschauer: 13 000 Tore: 1:0 Nassim Ben Khalifa (24.) 1:1 Federico Carraro (32.) 2:1 Oliver Buff (62.)
Halbfinal KOLUMBIEN – SCHWEIZ 0:4 (0:2) 12.11.2009, Lagos Zuschauer: 23 000 Tore: 0:1 Nassim Ben Khalifa (13.) 0:2 Haris Seferovic (36.) 0:3 Bruno Martignoni (50.) 0:4 Ricardo Rodriguez (68.)
Final SCHWEIZ – NIGERIA 1:0 (0:0) 15.11.2009, Abuja Zuschauer: 64 000 Tor: 1:0 Haris Seferovic (63.)
Die Schweizer WM-Gegner in Zahlen Land Schweiz Mexiko Japan Brasilien Deutschland Italien Kolumbien Nigeria
Einwohner registrierte (in Mio.) Fussballer 7,32 232 700 104,91 324 595 127,21 1 045 150 182 2 141 733 82,4 6 308 946 58 1 513 596 41,97 291 229 133,88 58 710
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WM-Titel Eine Rysenleistung DER WELTMEISTER-TITEL IST NICHT ZULETZT SEHR ENG MIT TRAINER DANIEL RYSER VERBUNDEN. EUROSOCCER BLICKT ZURÜCK AUF SEINE ARBEIT SEIT DER STUNDE NULL – DEN BEGINN DER U17-WELTMEISTER-TRUPPE. TEXT: LARS GANSÄUER Es war an einem sonnigen, aber bitterkalten Dezembertag im Jahre 2006, als im Aargauer Oberentfelden 35 junge Fussballer zu einem ersten Sichtungszusammenzug der neuen U15 einrückten. In einer ersten Amtshandlung fasste dabei jeder Youngster die offizielle Trainingsausrüstung und das Trikot mit dem Schweizer Kreuz. Bis es jedoch zu diesem ersten Zusammenzug kam, war es für Hansruedi Hasler, Technischer Direktor des SFV, ein weiter Weg, denn letztmals gab es 2001 eine U15-Nationalmannschaft. Damals im Kader waren übrigens die späteren U17Europameister Tranquillo Barnetta, Reto Ziegler und Sandro Burki. Dennoch gab es seither keine Aufgebote mehr für diese Altersstufe. Schon damals war Hasler an der Spitze seiner Kommission und für die Auflösung verantwortlich – und fünf Jahre später revidierte er diesen Entscheid. Haslers Einsicht war ein Schritt zurück nach vorne – und ein absoluter Glücksfall, wie sich jetzt in Nigeria herausstellte. Und ganz entscheidend: die Auswahl des Trainers. Hasler entschied sich für Dany Ryser, einen langjährigen, loyalen Mitarbeiter im Fussballverband. Ryser kam nach seiner aktiven Fussballer-Karriere und einer kurzen Zeit als Trainer bereits im Alter von 40 Jahren zum SFV und war zustän-
dig für die Trainerausbildung auf allen Ebenen. Ein Vorwurf, den ihm viele Trainerkollegen machten: Er sei zu hart, geradezu unnachgiebig und peinlich genau. Ein Armeegeneral wäre an ihm verlorengegangen. Doch wer Ryser und sein Umfeld kennt, ist beeindruckt von seiner ruhigen und besonnenen Art. In der Theorie hatte Ryser längst alle überzeugt. Jetzt wartete jedoch
Dany Ryser Dany Ryser mit «dem Pott». 2006 begann seine Mission – jetzt endet sie mit dem WMTitel. Er übergibt sein Team an Claude Ryf.
die Praxis auf ihn. Freunde und Kritiker waren gleichermassen gespannt, wie sich der kahlköpfige Solothurner dieser Aufgabe annimmt. Für Ryser war es die ultimative Bewährungsprobe – nicht mehr im Hörsaal, sondern auf dem grünen Rasen. Von den 35 Spielern, die er damals nach Oberentfelden berief, waren bereits 12 Spieler dabei, die nun den Pokal in die Höhe stemmen durften. Ryser rückte ein halbes Jahr später mit dem Team in die U16Kategorie und hatte zu diesem Zeitpunkt so etwas wie seine Stammformation gefunden. Beim ersten Höhepunkt, der U17-EM 2009, war Holland in den Halbfinals Endstation. Und wie geht es weiter? Ryser übergibt das Team nun an Claude Ryf. Was 2006 mit der Ausgabe der Trikots begann, endete am Tag der Rückkehr mit dem WM-Pokal in den Händen. Zum Abschied war es dann jedoch Ryser, der von seiner Mannschaft ein Dress überreicht bekam. Mit seinem Namen und einem WMStern über dem Verbandslogo, der sich in den leuchtenden Augen des Trainers zu spiegeln schien. Ein Dress, das die Bedeutung seiner Arbeit extrem aufwertet. Trotz aller Geradlinigkeit und Konsequenz fand Ryser immer den Draht zu seinem Team. Und wer Ryser kennt, der weiss: Dieses Trikot, dieses Stück Stoff, ist für ihn viel mehr wert als die goldene Medaille um den Hals.
Kubilay Türkyilmaz (Ex-Internationaler)
Ernst Lämmli (Ex-Delegierter der Nationalmannschaften)
«Die U17-Weltmeister schrieben Geschichte. Und das für die Ewigkeit, denn die Schweiz wird nie mehr Weltmeister werden. Erreicht haben sie dies dank ihrer beeindruckenden Persönlichkeit. Ich kritisierte oft die Attitüde von Schweizer Teams. Meistens zu Recht. Die U17 zeigte, was mit der richtigen Einstellung alles möglich ist.»
«Ich bin hell begeistert. Dieser Final war ein ganz besonders schwieriges Unterfangen. Der Triumph geht natürlich in die Geschichte ein, und er ist vor allem ein Verdienst von Trainer Dany Ryser, der für mich ein Inbegriff für Bescheidenheit ist. Dieser Triumph ist für alle sportbegeisterten Schweizer ein unvergessliches Highlight.»
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u17-SPEZIAL u17-SPEZIAL u17Abenteuer Nigeria Eindrücke vor Ort DIE U17-WM WAR EIN ABENTEUER. NICHT NUR AUF DEM PLATZ, AUCH WEGEN DER UMSTÄNDE IM GASTGEBERLAND NIGERIA. DER CO-TRAINER DER VEREINIGTEN ARABISCHEN EMIRATE, DER VOR ORT WAR, SCHILDERT SEINE EINDRÜCKE. TEXT: LARS GANSÄUER Der Autor
Lars Gansäuer (37) ist gelernter Sportjournalist und Fussballtrainer. Nach Stationen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz ist er jetzt Assistenztrainer mehrerer JuniorenNationalmannschaften der Vereinigten Arabischen Emirate und nahm in dieser Funktion zuletzt an der U20-WM in Ägypten sowie der U17-WM in Nigeria teil.
Die Auslosung Dass eine WM in Nigeria eine besondere Herausforderung darstellt, wurde bereits im August klar, als die Gruppenauslosung stattfand – und die Teamdelegationen anschliessend in die Spielorte reisten. Für uns ging es in den Norden, nach Kano. Die Bilder vom Trainingsplatz, welche mir der Teammanager via MMS zuschickte, hielt ich zunächst für einen Scherz: Auf dem Trainingsplatz parkierte in strömenden Regen ein Auto, und den Rasen suchte man vergeblich. Einzelne grüne Halme – und dazu Arbeiter, die mit Ackerbaugeräten die braune Erde bearbeiteten. Natürlich intervenierten nicht nur wir bei der FIFA und dem OK, sondern auch Spanien und die USA, aber es wurde uns zugesichert, dass man nach einer Alternativlösung suchen werde und alles fertig sein würde. Und tatsächlich wurden dann die Trainingseinheiten in ein Stadion mit Kunstrasen verlegt, sodass hinterher doch noch alles klappte. Die Kriminalität Die FIFA engagierte eigens eine Spezialeinheit aus England, um die einzelnen Teams zu schützen und die Polizei, die Anti-Crime-Einheiten und das Militär zu koordinieren. Dennoch war es allen Teams untersagt, das Hotel zu verlassen; nicht nur in der Dunkelheit, sondern auch tagsüber.
Alle notwendigen Reisen wurden von einer Streitmacht an Begleitfahrzeugen durchgeführt, die bis an die Zähne bewaffnet waren. Pro Fahrzeug waren vier Soldaten mit Kalaschnikows und anderen Schnellfeuerwaffen dabei – und pro Fahrt wurde unser Bus von vorne und hinten geschützt. Weitere Soldaten auf den Fahrzeugen prügelten mit einer Rute auf Velo- und Töfffahrer ein. Einige Velofahrer fielen – hart getroffen – von ihren Drahteseln und auch die Töff-Fahrer stürzten teilweise schwer. Aber dennoch: So schockierend die Eindrücke auch waren, so herzlich war der Empfang durch die Bevölkerung in den meisten Regionen. Auch diese Bilder werde ich wohl nicht mehr vergessen. Die Unterkünfte In der Hauptstadt Abuja und der Wirtschaftsmetropole Lagos gibt es einige noble Hotels der grossen Ketten. Doch damit hat es sich dann
auch schon. Die Realität sieht anders aus. In Kano beispielsweise war das beste Hotel vor Ort vergleichbar mit einer osteuropäischen Jugendherberge mit Einzelzimmern. Die Wasser Das Leitungswasser in Nigeria enthält viele Bakterien und Krankheitserreger. Duschen kostet Überwindung und Kochen wird zur Herausforderung.
Matratzen waren härter als ein Teppich auf dem Boden, sofern es überhaupt einen hatte, und die Fenster waren aus Plastik. Der Blick hinaus zeigte das Wohnheim der Angestellten, einem Gebäude ganz ohne Fenster, und rechts daneben
Jörg Stiel (Ex-Internationaler)
Ueli Maurer (Sportminister)
«Als ich mir die Spiele der U17 anschaute, hatte ich nie das Gefühl, dass dort 17Jährige auf dem Platz stehen. Im taktischen und mentalen Bereich wirkten sie sehr reif. Neben dem SFV gebürt ein grosses Lob den Vereinen, denn 80 Prozent der Ausbildung leisten ja die Vereine.»
«Dieser Erfolg ist von staatspolitischer Bedeutung, schliesslich bestand das Kader aus 13 Secondos. Dass eine Integration so erfolgreich gelingt, das soll uns einmal jemand nachmachen! Der Sport bietet günstigste Lösungen für die Integration der Ausländer und ist erfolgreicher als viele Integrationsprogramme.»
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7-SPEZIAL u17eine Aussenmauer der Anlage, gesichert mit Stacheldraht gegen Eindringlinge. Wir waren froh, ein halbwegs ordentliches Hotel beziehen zu können, als wir nach IbujeOde reisten. Die Moskitos Nicht der Mückenstich an sich ist das Problem, sondern die Übertragung von Krankheiten. Gegen Malaria gibt es Medikamente, gegen Gelbfieber eine vom Staat vorgeschriebene Impfung. Doch ein Moskito kann auch andere Erreger in sich tragen, je nach Wirt, den er
Armut In Nigeria herrscht zirka 50 Prozent Arbeitslosigkeit. Sogenannte Hyänen-Männer stellen in Lagos ihre Tiere zur Schau, um Geld zu verdienen.
zuvor gestochen hat, um sich zu ernähren. Die fiesen Biester sind also in manchen Regionen richtig gefährlich. In vielen Mannschaften waren die Spieler in Sachen Schutz sich selbst überlassen – und meines Wissens bin ich der Einzige, der zum Schutz vor den Viechern mit einem Moskitonetz angereist ist.
Das Wasser Bereits im Vorfeld war bekannt, dass das Leitungswasser in Nigeria kein Trinkwasser ist, sondern zahlreiche Bakterien und Krankheitserreger enthalten kann. Wie das Bild aus Enugu zeigt, ist das Wasser nur auf den ersten Blick wirklich klar, wenn es aus dem Hahn fliesst. Duschen und selbst das Händewaschen kostet Überwindung. In der arabischen Tradition ist es üblich, mit der rechten Hand zu essen. Einige der jungen Spieler tun sich schwer im Umgang mit Messer und Gabel. Doch die Folgen waren klar: Vor dem Essen Händewaschen, dann an den Tisch. Doch dies reichte schon aus, um sich beinahe kollektiv den Durchfall einzufangen. Das Abschlusstraining vor dem letzten Gruppenspiel gegen die USA war geprägt von längeren Sprints. Doch nicht etwa zum Ball – sondern auf die nächstgelegene Toilette. Bleibende Erinnerungen Vor allem die Menschen auf dem Land werden mir in ewiger Erinnerung bleiben: Lebensfreude und ein fester Glaube an Gott gibt diesen Menschen scheinbar so viel Kraft, mit dem harten Leben positiv umzugehen. Sportlich gesehen müssen wir mit dem Erreichen des Achtelfinals zufrieden sein. Eine Teilnahme an einer WM, wie mit der U17 und der U20, sind grosse Erfolge für unser Land mit nur 7800 lizenzierten Fussballern. Darauf wollen wir aufbauen.
Marcel Siegenthaler (Chefredaktor «Sportwoche») Wie trällerte der Schnulzensänger Roy Black einst so schön: «Du kannst nicht immer 17 sein!» Schade eigentlich. Aber zum Glück kann man sich ja auch nach 17 noch weiterentwickeln. In zehn Jahren sind unsere Weltmeister 27 – im besten Alter, um wieder Weltmeister zu werden. Mit der A-Nati! Das ist doch wunderbar: Diese Multikulti-Teenager-Gang lässt uns träumen ...»
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Die Hand Gottes Teil 2 22. Juni 1986: Der 1,66 Meter grosse Diego Maradona schraubt sich an der WM 1986 gegen Englands Goalie Peter Shilton in die Höhe und sorgt für eines der skandalösesten Tore der Fussball-Geschichte. Nach dem Spiel sagt er: «Es war ein bisschen die Hand Gottes und ein bisschen Maradonas Kopf ...» Thierry Henry gab sich nach seinem Handspiel gegen Irland kleinlauter: «Natürlich schäme ich mich für die Art und Weise, wie wir gewonnen haben.» Nützt alles nichts. Frankreich fährt an die WM, Irland bleibt daheim.
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ADIDAS, NIKE, PUMA
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Die grosse MaterialSchlacht WER WELTMEISTER WIRD, BESCHERT SEINEM AUSRÜSTER GROSSEN UMSATZ. MIT 12 TEAMS AN DER WM GEHT ADIDAS MIT EINEM KLEINEN VORSPRUNG IN DAS TURNIER. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI
Nach Frankreichs schmeichelhafter Qualifikation für die WM 2010 war das Aufatmen nicht nur in Paris und ganz Frankreich gross. Auch im fränkischen Herzogenaurach dürfte dem einen oder anderen adidasMitarbeiter ein mächtiger Stein vom Herzen gefallen sein. Erst wenige Tage zuvor hatte adidas die neue Trikot-Kollektion der «Equipe Tricolore» vorgestellt. Ihr Ausscheiden hätte für den deutschen Sportartikelhersteller finanzielle Einbussen in Millionenhöhe bedeutet. Denn wenn die Fans ihr Team an der WM nicht anfeuern können, kaufen sie sich in der Regel auch kein neues Trikot. Frankreich gehört neben England und Deutschland immerhin zu den grössten Absatzmärkten für Sportartikel in Europa. Auf der Gegenseite, bei Nike, hätte man es gerne gesehen, wenn sich die tapferen Iren gegen die Franzosen durchgesetzt hätten. Irland wird, wie England, von der Firma Umbro ausgrüstet, die seit 2007 zum Nike-Konzern gehört. Doch ein wenig kann sich Nike auch
für Frankreich mitfreuen. Zum einen, weil die «Bleus» ab 2011 selbst in Nike auflaufen, zum anderen, weil nun mit Franck Ribéry ein Spieler an der WM dabei ist, der zwar ein adidas-Leibchen tragen wird, aber auch den Nike-Swoosh am Fuss. Mit Ribery kann Nike nun ordentlich die WM-Werbetrommel rühren. Olaf Markhoff, Unternehmenssprecher von Nike, drückt es so aus: «Ein Fan sagt nicht: Ich will spielen wie Frankreich. Er sagt sich: Ich will spielen wie Ribéry. Und interessiert sich dann natürlich auch für seine Nike-Fussballschuhe.» Letztlich hatten am letzten Spieltag der WM-Qualifikation alle drei grossen Hersteller Grund zum Jubeln: Frankreich und Griechenland qualifizierten sich in adidas-, Slowenien, Portugal und damit vor allem Cristiano Ronaldo in Nike- sowie Uruguay und Algerien in Puma-Trikots. Wobei Algerien die WM-Qualifikation noch in Trikots von Le Coq sportif absolvierte, bevor Anfang 2010 Puma bei den Nordafrikanern einsteigt.
Neue Leibchen Mit der Vorstellung ihrer WMTrikots läuten die Hersteller die heisse Phase ihrer Vermarktungsaktivitäten ein. Deutschlands Michael Ballack (oben) und Kameruns Samuel Eto’o durften ihr WM-Dress schon anprobieren. Cristiano Ronaldo (unten) bekommt seins im Dezember.
Jetzt Seite knipsen und Zusatz-Infos holen! (siehe Seite 7)
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ADIDAS, NIKE, PUMA
AUSRÜSTER DER WMTEILNEHMER ADIDAS: 12 TEAMS Spanien Deutschland Dänemark Slowakei Frankreich Griechenland Südafrika Nigeria Paraguay Japan Argentinien Mexiko NIKE: 10 TEAMS Niederlande England (Umbro*) Serbien Portugal Slowenien
«Je mehr Teams man dabei hat und je weiter diese Teams kommen, desto höher ist die Visibilität der eigenen Marke und natürlich auch der eigenen Produkte», sagt Markhoff. Vor diesem Hintergrund startet wohl adidas mit einem leichten Vorsprung in die WM-Saison. Die Herzogenauracher haben zwölf Teams dabei, Nike zehn und Puma sieben Mannschaften (siehe Tabelle rechts). Den grössten Umsatz ihrer WMProdukte erzielen die Sportartikelhersteller noch vor dem Turnier, so Markhoff, «aber ein Finaleinzug kann selbstverständlich schon einen spürbaren Schub im Trikot-Verkauf auslösen». Puma durfte vor dreieinhalb Jahren mit Italien erleben, was es bedeutet, Weltmeister zu werden. «Wirtschaftlich ist ein solcher Titel natürlich ein wichtiger Aspekt», unterstreicht Andreas Schmocker, General Manager der Puma Schweiz AG. «Gleichzeitig verpflichtet und fordert ein WM-Titel jede Marke; dies in der Kommunikation nach aussen wie auch in der Entwicklung folgender Kollektionen. Ein Weltmeister-Team auszurüsten
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FIFA-Partner adidas-Boss Herbert Hainer (l.), BayernMünchenPräsident Franz Beckenbauer (M.) und Danny Jordaan (r.), Präsident des südafrikanischen WMOrganisationskomitees, bei der Vorstellung des offiziellen adidasBalls des Confederation Cups 2009. Der offizielle WMBall, den adidas über 10 Millionen Mal verkaufen will, wird an der WM-Auslosung am 4. Dezember in Kapstadt enthüllt.
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und zu sponsern ist deshalb auch eine grosse Verantwortung.» Besonders für Puma steht der erste Höhepunkt im Fussball-Jahr 2010 schon im Januar an. Am Afrika-Cup in Angola rüstet der deutsche Hersteller 9 von 16 Teams aus. Kein Wunder, dass beim Afrika-Cup seit 2000 immer ein Puma-Team den Titel holte. Adidas und Nike überlassen Puma bislang den afrikanischen Markt, wohlwissend, dass sich auf dem Schwarzen Kontinent keine nennenswerten Gewinne erzielen lassen. Nike-Pressesprecher Markhoff: «Wir konzentrieren uns auf unsere eigene Strategie. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Weltmeisterschaft, an der Teams aus aller Welt teilnehmen.» Angetrieben von seinem Vorstandsvorsitzenden Jochen Zeitz, bekennendem Afrika-Fan und Besitzer einer Farm in Kenia, baut Puma seine Nische in Afrika dennoch stetig aus und hofft, die afrikanischen Trikots auch in Europa an den Mann zu bringen. Puma-Manager Schmocker: «Afrikanische Spieler und Teams ver-
Brasilien Australien Neuseeland Südkorea USA *seit 2007 gehört Umbro zu Nike
PUMA: 7 TEAMS Italien Schweiz Ghana Elfenbeinküste Kamerun Algerien Uruguay WEITERE AUSRÜSTER: Chile: BROOKS Nordkorea: ERKE Honduras: JOMA Mehr zum Thema unter: www.adidas.com www.nike.com www.puma.com
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ADIDAS, NIKE, PUMA
mitteln auf und neben dem Platz Lebensfreude und bringen mit ihrer Fan- und Trikotkultur Farbe in den ‹Fussball-Alltag›.» Adidas darf sich neben Hochkarätern wie Deutschland, Spanien und Argentinien auch mit der offiziellen FIFA-Partnerschaft schmücken. «Das sichert uns viele Rechte», sagte adidas-Chef Herbert Hainer in einem Interview mit der «Welt am Sonntag». «Nehmen Sie alleine den Spielball. Ich kann Ihnen nicht sagen, ob wir ihn 13 oder 14 Millionen Mal verkaufen. Aber wir werden weit im Millionenbereich landen.» Was die drei grossen Sportartikler gemein haben? Alle setzen sie darauf, dass die Nachfrage nach Fussball-Produkten nach dem Krisenjahr 2009 im WM-Jahr 2010 wieder deutlich anzieht. «Die Geschäfte mit der WM in Südafrika laufen sehr gut an», berichtet Markhoff, «2010 wird wieder ein grosses Fussballjahr!»
WM 2010
Der Kampf um die grossen Fussball-Nationen
Frankreich sahnt ab Ab 2011 ist die «Equipe Tricolore» die teuerste Nationalmannschaft der Welt. 42,66 Mio. Euro zahlt Nike von da an jährlich für die Ausrüstung von Ribéry und Co. Ein Rekordwert im Fussball.
Anfang 2007 kam es zu einem heissen Duell zwischen adidas und Nike. Es ging um Tradition und Millionen – und um die Gunst des Deutschen Fussball-Bundes (DFB). Satte 50 Millionen Euro pro Jahr bot Nike für die Ausrüsterrechte am grössten Sportverband der Welt. Am Ende siegte die Tradition über die Millionen. Für einen Vertrag bis 2018 zahlt adidas nun rund 20 Millionen Euro an den DFB. Ab 2011 sogar ca. 25 Millionen jährlich. Was Nike in Deutschland nicht gelang, klappte in Frankreich. Ab 2011 nimmt Nike die «Equipe Tricolore» für etwa 42 Millionen Euro jährlich unter Vertrag. Der bis dato höchste Betrag, den je ein Ausrüster an einen Fussballverband zahlte. Diese Beispiele zeigen, wie kompetitiv der Markt der Team-Ausrüstung ist und wie erbittert die grossen Ausrüster um die Top-Brands im Weltfussball kämpfen. Neben den Jahreszahlungen der Sportartikler an die Verbände sind meist auch noch Sonderzahlungen vereinbart. So erhielte Brasilien etwa für den WM-Titel ca. 4 Millionen extra. Und auch für Länderspiele der «Selecao» in Europa gibt es Sonder-Prämien. Naturgemäss machen die grossen Ausrüster ihre Zahlungen an die Verbände nicht öffentlich. Dennoch dringen manche Summen nach aussen: NATION
AUSRÜSTER
LAUFZEIT
JÄHRLICH (EURO)
Frankreich Italien
adidas Puma
2011 bis 2018 bis 2014
England Brasilien
Umbro (Nike) Nike
bis 2014 bis 2018
Deutschland Spanien
adidas adidas
ab 2011 bis 2018 bis 2014
42,66 Mio. 16,25 Mio. 5 Mio. für WM-Titel 20 Mio. 8 Mio. 4 Mio. für WM-Titel Prämien für Länderspiele in Europa 25 Mio. 20 Mio.
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ALBERT BUNJAKU
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MEINE WOCHE
Bunjaku Mein erstes Mal
MBER , 10. NOVE otel DIENSTAG Team ins H
DAS TREFFEN MIT OTTMAR HITZFELD, DER EINSATZ GEGEN NORWEGEN UND VIEL HOFFNUNG AUF EIN NÄCHSTES MAL: DAS WAR DIE WOCHE VON DEBÜTANT ALBERT BUNJAKU. TEXT: DOMINIC LEDERGERBER
MITTWO
CH, 11.
NOV
EMBER Heute train ierten wir zw eimal, das anstrenge nd. war sehr besprechu Zusätzlich stand ein e Videong auf unse rem Progra feld bespra mm. Hitzch mit uns positive un rungswürd d verbesse ige Szenen aus dem Is Es ist hier rael-Spiel. alle können un s sehr gut organisiert s vo ,u das Spiel vo ll und ganz auf Fuss nd wir ball sowie m Samsta g g e g e n No konzentrie rwegen ren.
auerte it dem team tr ckte ich m h sehr Nationart Enke ic s r a a d w t h c rs e Heute che ue Au lie Rob ental ein. Z ieler und den Goa Intercontin sah ich meine Mitsp g n u n n gn nervös. Da r. Vor allem die Bege ere e Ehre für ck ss lo ro e g e rd u in w re Hitzfeld wa m Fernmit Ottmar nur aus de n ih te n n ka Training am mich – ich intensiven m e in e achricht ch ock: Die N sehen. Na ch S r e d g ka m traf uns Nachmitta bert Enke o R n er vo id uiz arte, auf d über den S eten eine K lt n a te st h e g sc u ir d wir ta schwer! W rieben, un ch rs s. te u n a u wir alle en Vorfall en tragisch uns über d
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Morgen ist der grosse Tag. Das ist ein unglaubliches Gefühl und schwierig in Worte zu fassen. Kurz nach dem Mittag hatte ich ein Einzelgespräch mit Hitzfeld. Er sagte mir, dass er sich über meinen Erfolg beim 1. FC Nürnberg freue. Auch befragte er mich zu meinem Privatleben, wollte zum Beispiel wissen, wo und wie ich aufgewachsen bin. Über das Norwegen-Spiel haben wir wenig gesprochen. Hitzfeld legt viel Wert auf das Zwischenmenschliche, das Gespräch war sehr angenehm.
Nach dem Spiel gabs für den Debütanten Küsschen von der Familie
SONNTAG, 15. NOVEMBER So langsam kann ich meinen Traum fassen. Ich freue mich riesig, dass ich zum Einsatz gekommen bin. Jetzt bleibt zu hoffen, dass ich wieder einmal eine Chance erhalte. Vom Nationalteam gratulierten mir alle zum Debüt. Es haben sich auch Leute bei mir gemeldet, von denen ich schon lange nichts mehr gehört hatte. Muskelkater hatte ich hingegen nicht. In Nürnberg bin ich es ja gewohnt, über die volle Distanz zu gehen.
BER 16. NOVEM , G A T N omO M ht dazugek
Viel Engagement, wenig Erfolg bei seinem Debüt im Nati-Trikot
ar nic uss ich ich noch g Leider bin lesen. Da m t aber zu n e g n u it rs e e Z u Z ie auen. men, d et nachsch en Sohn wieder rn te In im l wo h n klein ich, meine Beim freue ich m hat mir sehr gefehlt. r e positive l – e n vi h sehr zu sehe ic lt ie rh e berg eine 1. FC Nürn rein teilte m ung, der Ve s eine unglaubliche ld e m ck ü R da r mich war icht so Freude. Fü bestimmt n e si e rd e w h Ic . e Woch essen … schnell verg
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Karim Benzema
FC Barcelona
Ana Maria Grnogorcevic
Ein aussergewöhnliches Porträt des französischen Stürmers bei Real Madrid: Galaktisch im Klub, nur zweite Wahl bei den «Bleus» .
EUROSOCCER zeigt, wie die neue Heimat der erfolgreichen Nachwuchsspieler vom Champions-LeagueSieger aussehen wird.
Die Stürmerin der Nationalmannschaft und vom HSV Hamburg spricht über die Härte der Bundesliga und ihren Träumen für die Zukunft.
Englands «Big Four» Manchester United vermisst Cristiano Ronaldo. Arsenal und Chelsea haben Verletzungsprobleme. Liverpool steckt in der grössten Krise, seit Rafael Benítez 2004 Spanisch als Amtssprache an der Anfield Road einführte. Nie war es einfacher, die Vorherrschaft der «Big Four» in der Premier League zu brechen, als jetzt. Doch es passiert nichts. Aston Villa ist nicht gut genug, Tottenham zu launisch, Manchester City nicht konstant. Der Rest – die Blackburns, Burnleys und Boltons – spielen mehr oder minder gegen den Abstieg. Die Premier League mag die beste Liga der Welt sein, aber sie ist auch eine ohne Überraschungen. Selbst wenn die Grossen schwächeln, bleiben die anderen 16 Teams zu klein. Daran sind auch die Champions-LeagueMillionen schuld, aber der Vorsprung, den sie verschaffen, erklärt noch nicht die unverrückbare Tabellen-Hierarchie. Die Konkurrenz hat es sich schon selbst zuzuschreiben, dass sie so wenig aus ihren Möglichkeiten macht. Damit es endlich Abwechslung an der Spitze gibt, muss besser trainiert, eingekauft und gewirtschaftet werden.
Der FC Barcelona ist das Mass aller Dinge – auch bei der Prämienausschüttung. Fünf Titel schnappten sich die Katalanen innerhalb eines Jahres – dafür kassiert jeder Kicker 1,2 Millionen Euro. Dass Lionel Messi, Zlatan Ibrahimovic und Co. auch noch eine schicke Herrenuhr im Wert von 30 000 Euro erhielten, fällt da kaum noch ins Gewicht. Sollten die Katalanen auch noch die Klub-WM im Dezember gewinnen, gibt es nochmals 5 Millionen Euro obendrauf. Zusammengerechnet wären das insgesamt 32,7 Millionen Euro an Prämien fürs das Team – in einem Jahr! Doch noch muss der FC Barcelona die Klub-WM gewinnen. Diese findet vom 9. bis 19. Dezember in Abu Dhabi statt. Nebst dem FC Barcelona und Veranstalter Al Ahli sind auch Estudiantes de La Plata (ARG/Gewinner der Copa Libertadores), Sportlicher und ökonomischer Erfolg Wenn der FC BarceAuckland City (NZL/Ozeanien), Atlante Fútbol lona im Dezember gewinnen würde, wäre es der sechste Titel in Club (MEX/CONCACAF), Pohang Steelers einem Jahr – dafür gibts insgesamt 32,7 Millionen an Prämien. (KOR/Asien) und Tout-Puissant Mazembe (DRK/Afrika) qualifiziert. 2008 siegte in Japan Manchester United mit einem 1:0 über Liga de Quito aus Ecuador. Mehr zum Thema unter:
www.fifa.com
Spielplan
9. Dez.:
Al Ahli FC – Auckland City FC
11. Dez.:
TP Mazembe – Pohang Steelers FC
12. Dez.:
Sieger Spiel 1 – Atlante FC
15. Dez.:
Sieger Spiel 2 – Estudiantes de La Plata
16. Dez.:
Sieger Spiel 3 – FC Barcelona
16. Dez.:
Verlierer Spiel 2 – Verlierer Spiel 3
19. Dez. (Spiel um Platz 5):
Verlierer Spiel 4 – Verlierer Spiel 5
19. Dez. (Spiel um Platz 3):
Sieger Spiel 4 – Sieger Spiel 5
PRESENTED BY
www.erima.ch
Raphael Honigstein über:
Klub-WM in Abu Dhabi vom 9.–19. Dezember
Vor einem Länderspiel gegen Österreich soll sich Benzema durch eine Lüge die Trikotnummer «10» von seinem Teamkollegen Sidney Govou (links) ergaunert haben: Es heisst, Benzema habe dem Trikot-Beflocker mitgeteilt, er und Govou hätten sich auf einen Nummerntausch geeinigt. Einziges Problem: Govou wusste von einer solchen Absprache nichts. Dennoch trägt Benzema seitdem die «10».
Streit um die Nummer 10
EUROSOCCER ERKLÄRT
Genau ein Jahr lang, von Oktober 2008 bis Oktober 2009, stand Benzema nicht in der Startaufstellung der «Equipe Tricolore», «Les Bleus». «Bei meiner letzten Einwechslung war ich so enttäuscht, dass ich keine Lust hatte, alles zu geben», sagte der 21-Jährige nach einem Spiel gegen Rumänien und löste mit diesem Satz in Frankreich eine grosse Polemik aus. «Sein Kommentar ist nicht hinnehmbar», konterte Frankreichs Coach Raymond Domenech, bot ihn aber trotzdem weiterhin auf.
15:09 Uhr
Probleme in Blau
An der U17-Europameisterschaft 2004 holte Benzema seinen ersten grossen Titel. An seiner Seite spielten damals unter anderem Hatim Ben Arfa (links) und Samir Nasri, die ebenfalls zum verheissungsvollen Jahrgang 1987 gehören und heute auch A-Nationalspieler sind. In der Saison 2007/08 wurde Benzema mit 20 Treffern der jüngste Torschützenkönig in der Geschichte der französischen Liga.
22.11.2009
Guter Jahrgang
Benzema Galaktisch im Klub, nur zweite Wahl bei den «Bleus»
KARIM BENZEMA
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Benzemas Eltern stammen aus der Kabylei, einer kargen Region Algeriens, aus der einst auch die Familie Zidane nach Frankreich auswanderte. Ende der 50er-Jahre verliessen die Benzemas Algerien in Richtung Lyon. Karim hat fünf Schwestern und drei Brüder. Von seinem jüngsten Bruder Sabri, der ebenfalls kurz vor einer Aufnahme bei Olympique Lyon steht, sagt Karim, er sei noch stärker als er selbst. Mehr zum Thema unter: www.karimbenzema.info
TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI
IN SOMMERLICHEN KAUFRAUSCH SICHERTE SICH REAL MADRID AUCH DIE DIENSTE DES ERST 21-JÄHRIGEN KARIM BENZEMA. FRANKREICH-COACH RAYMOND DOMENECH IST VON «BIG BEN» NOCH NICHT RESTLOS ÜBERZEUGT.
15:10 Uhr
Im Alter von neun Jahren traf Benzema mit seinem Klub SC Bron Terraillon auf die Junioren-Mannschaft von Olympique Lyon. Sein Team gewann 2:0, wobei Benzema beide Tore erzielte. Daraufhin wechselte der heute 21-Jährige in die OL-Jugend. Sein grosses Potenzial zeigte sich bereits in der U16 der Lyoner, für die er in einer Saison 38 Mal traf.
Erste Schritte
«Ihr könnt mich auslachen, aber ich bin hier, um einem von euch den Stammplatz wegzunehmen.» Mit diesem Satz begrüsste Benzema Anfang 2005 seine Mannschaftskollegen. Es war sein ProfiDebüt bei Olympique Lyon. Sylvain Wiltord, Juninho und Co. hatten ihn aufgefordert, eine kurze Rede zu halten, so wie es bei Olympique Lyon Tradition ist. Benzema beschränkte sich auf einen einzigen provokativen Satz.
Selbstbewusstsein
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Familie
Mit seinem Wechsel von Lyon zu Real Madrid für 35 Millionen Euro wurde Benzema zum drittteuersten französischen Spieler aller Zeiten. Nur Zinedine Zidane (r., für 75 Mio. Euro von Juventus Turin zu Real Madrid) und Lilian Thuram (l., für 36 Mio. Euro von AC Parma zu Juventus Turin) kosteten noch mehr. Mit Erfolgsvariablen könnten für Benzema insgesamt 41 Mio. Euro von Madrid nach Lyon fliessen.
Teurer Franzose
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BUNDESLIGA
Leverkusen-Trainer Jupp Heynckes
Toni Kroos (19), Eren Derdiyok (21)
Schalke-Coach Felix Magath
Ivan Rakitic (21) mit viel Konkurrenz bei Schalke
TOP-LIGEN
Borussia-Dortmund-Coach Jürgen Klopp
Youngster Neven Subotic (20)
Die jungen Wilden der Bundesliga – nur die Schweizer sind besser DIE U-NATIONALTEAMS DEUTSCHLANDS GEHÖREN SEIT JAHREN ZUR WELTSPITZE. DIE JUNIOREN KOMMEN AUCH IN DER BUNDESLIGA ZU REGELMÄSSIGEN EINSÄTZEN. TEXT: GREGOR DERICHS Als die Schweizer U17 die Sensation perfekt machte und in Nigeria Weltmeister wurde, war DFB-Sportdirektor Matthias Sammer verärgert, obschon er den Schweizern den fantastischen Triumph natürlich gönnte. Auf ihrem Siegeszug zum Titelgewinn forderten seine Junioren immerhin die Schweizer im Achtelfinal am schärfsten. Erst nach Verlängerung setzte sich der neue Weltmeister durch. Trotzdem: Es war eine herbe Niederlage, denn der deutsche Nachwuchs gehört zur Weltspitze. Nach Jahren unterdurchschnittlicher Ergebnisse holten die Junioren innerhalb eines Jahres drei Europameistertitel in Serie – für die U17, U19 und U21. Inzwischen ist der Lack aber wieder etwas abgeblättert. Die U19 konnte ihren Titel nicht verteidigen, die U21 kämpft gegen das gleiche Schicksal. Dafür herrscht in der Bundesliga ein Jugendtrend. Noch nie standen so viele Youngsters in den Profi-Teams. Auch im Nationalteam rücken starke Talente nach. «Wir sind auf einem guten Weg. Die Entwicklung ist sehr erfreulich», bestätigt auch Bundestrainer Joachim Löw. Beim FC Bayern, der mit grossen Schwierigkeiten in der Bundesliga und in der Champions League kämpft, gibt es nur einen Spieler, der sich in dieser Saison Anerkennung verdiente: Der 19-jährige Thomas Müller. Fast in jeder Partie gehört
der offensive Mittelfeldspieler zu den Besten. Noch vor der WM will Löw ihn testen. Vielleicht hätten die Bayern weniger Probleme, wenn sie so vielen jungen Spielern das Vertrauen schenken würden, wie es Leverkusen oder Schalke praktizieren. Bei Bayer Leverkusen, das den besten Saisonstart seit mehr als einem Jahrzehnt hinlegte, trägt in Eren Derdiyok ein Schweizer zum Jugendtrend bei. Der 21Jährige eroberte sich nach seinem Wechsel vom FC Basel einen Stammplatz. Sein Nebenmann Stefan Kiessling ist mit 25 Jahren zwar kein alter Knochen, ebensowenig wie der Ostschweizer Tranquillo Barnetta (24) und Nationalgoalie René Adler (24), dennoch gehört dieses Trio zu den älteren Profis. Die deutschen Junioren-Europameister Gonzalo Castro (21), Daniel Schwaab (21), Lars Bender (20), Stefan Reinartz (20) und Toni Kroos (19) gehören ebenfalls zum Stammpersonal. Der vom FC Bayern ausgeliehene Kroos bestätigt wieder seinen Ruf, das Potenzial zu einem Weltstar zu besitzen. Der Brasilianer Renato Augusto (21) gilt als künftiger Mann für die «Selecao». «Wir können über Jahre an der Spitze mitmischen», glaubt auch Sportdirektor Rudi Völler. Bei Schalke zählt Torwart Manuel Neuer (23) schon zu den etablierten Kräften, Stürmer Kevin Kuranyi ist mit
Gesicherte Zukunft Die deutschen Junioren gehören zur Weltspitze: In einem Jahr holten sie drei Europameistertitel – für die U17, U19 und U21. Umso grösser die Enttäuschung nach der Niederlage gegen die Schweizer U17-Weltmeister. In der Bundesliga sind die Junioren aber top. Trainer wie Leverkusens Jupp Heynckes, Dortmunds Jürgen Klopp und Schalkes Felix Magath gelten als besonders gute TalentFörderer. Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler glaubt, dass seine Junioren lange an der Spitze mitmischen werden.
27 Jahren der zweitälteste Stammspieler. Trainer Felix Magath setzt erfolgreich auf eine personelle Erneuerung. Fast jede Woche zaubert er einen neuen jungen Spieler aus dem Hut. Lewis Holtby (19) wurde als Bester seines Jahrgangs für vier Millionen Euro verpflichtet, aber Lukas Schmitz (21), Christoph Moritz (19) oder Joel Matip (18) waren echte Nobodys, bevor Magath sie debütieren liess. Dazu machte er junge Leute wie Benedikt Höwedes (21), Carlos Zambrano (20) zu Stammkräften. Der Ex-Basler Ivan Rakitic (21) hat plötzlich noch jüngere Konkurrenten wie Levan Kenia (19) oder Jan Moravek (20). «Ich unterscheide nicht zwischen jungen oder alten Spielern, ich unterscheide nur zwischen gut und schlecht», erklärt Magath. Beim Rivalen in Dortmund hält es Kollege Jürgen Klopp ähnlich. Auch er verschrieb dem Klub eine Verjüngungskur: Mats Hummels (20), Neven Subotic (20) und Marcel Schmelzer (21) bilden eine Abwehr, die schon als «Kinderriegel» verspottet wurde. Zusammen mit Sven Bender (20) und Nuri Sahin (20) sind sie quasi die Spitze eines Eisbergs. Denn im Hintergrund lauern viele Junioren, um alte Profis arbeitslos zu machen. Währenddessen plant Bundestrainer Löw, mit dem jüngsten Kader aller Zeiten die WM in Südafrika zu bestreiten.
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BAYERN MÜNCHEN
FC Bayern Fussballkrise, aber Geld im Überfluss
DANK NEUER VERTRÄGE MIT DEN SPONSOREN HAT BAYERN MÜNCHEN KEINE GELDSORGEN – DAFÜR EINE PREKÄRE SPORTLICHE SITUATION.
TEXT: CHRISTIAN ORTLEPP Der Neid könnte dieser Tage gegenüber dem FC Bayern nicht grösser sein. Selbst in Zeiten der Weltwirtschaftskrise sprudeln in München Millionen: Insgesamt rund 200 Millionen Euro überweist der Automobilkonzern Audi auf das Konto der Münchner. Das zweite millionenschwere Paket schnürt Hauptsponsor Telekom, der für die Verlängerung des bestehenden Kontrakts bis 2013 rund 80 Millionen Euro bezahlt. Doch trotz der Finanzspritze – bei den Bayern läufts sportlich nicht, kaum eine Woche endet ohne Hiobsbotschaften. Streitigkeiten und Unstimmigkeiten werden in aller Öffentlichkeit ausgetragen. Den Reigen eröffnete Führungsspieler Philipp Lahm mit einer groben Kritik an der Führung, an Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeness. Der 26-Jährige warf den FCB-Bossen eine fehlende Philosophie («Wenn man sich mit Barcelona, Chelsea, ManU messen will, braucht man als FC Bayern eine Spielphilosophie, das muss auch das Ziel des Vereins sein») und verfehlte Einkaufspolitik («Man darf Spieler nicht einfach kaufen, weil sie gut sind») vor. Der pikante Höhepunkt: Das Lahm-Interview wurde an der FCB-Medienstelle vorbei an die Öffentlichkeit gebracht.
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Wenige Tage später legte der seit Saisonbeginn vor sich hinschmollende Italo-Beau Luca Toni auf seiner eigenen Homepage nach. Der Stürmer-Star griff Coach Louis van Gaal an, sprach von «Zermürbungen» sowie «von vier langen Monaten voller Entbehrungen und Unverständnis mit dem Trainer». Dass in der Zwischenzeit Manager Hoeness schon längst auf den Plan getreten war und zu verbalen Rundumschlägen ansetzte, versteht sich von selbst. Die Boulevard-Blätter waren regelrecht verzückt, berichteten freudig und seitenweise von der Wiedergeburt des «FC Hollywood». Egal wer als Sieger der internen Bayern-Machtkämpfe hervorgehen mag, ein Problem bleibt bestehen. Es fehlt an Konstanz auf dem Trainerposten. Die beiden erfolgreichsten FCB-Trainer aller Zeiten, Udo Lattek und Ottmar Hitzfeld, halten die wohl nicht mehr zu überbietenden Rekorde auf dem zum Feuerstuhl verkommenen Trainerstuhl des FC Bayern. Dass das Verfallsdatum für den anerkannten Fussball-Fachmann van Gaal täglich näherzurücken scheint, gab jüngst Hoeness bekannt: «Wenn wir das Gefühl haben, das Verhältnis Team und Trainer funktioniert nicht oder blockiert die Entwicklung der Einzelnen, dann müssen wir nachdenken.» Ist also erneut eine Trainerentlassung der letzte Ausweg? Und wen wollen die FCB-Bosse dann präsentieren? Der «Projekt»-Trainer Jürgen Klinsmann war ein Experiment, welches nach zehn Monaten
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nicht grandioser hätte scheitern können. Der «Prozess»-Trainer van Gaal wurde als «echter Fussball-Trainer» angepriesen – und soll nun bereits zur Winterpause wieder weggejagt werden. Das Problem: Alternativen auf dem Trainermarkt fehlen. Matthias Sammer, neben van Gaal im Sommer der heisseste Kandidat, ist als DFB-Sportdirektor länger gebunden und würde, wie EUROSOCCER erfuhr, das Amt auch nicht für ein mögliches Engagement bei den Bayern aufgeben. Eine Lösung bleibt noch: Die Bayern wären der einzige Klub, der es im Kreuz hätte, Lothar Matthäus den Weg in die Bundesliga zu ermöglichen …
Alle Bayern-Trainer unter Uli Hoeness: Pal Csernai Reinhard Saftig Udo Lattek Jupp Heynckes Sören Lerby Erich Ribbeck Franz Beckenbauer Giovanni Trapattoni Otto Rehhagel Franz Beckenbauer Giovanni Trapattoni Ottmar Hitzfeld Felix Magath Ottmar Hitzfeld Jürgen Klinsmann Jupp Heynckes Louis van Gaal (Bild)
03/1979 – 05/1983 05/1983 – 06/1983 07/1983 – 06/1987 07/1987 – 10/1991 10/1991 – 03/1992 03/1992 – 12/1993 12/1993 – 06/1994 07/1994 – 06/1995 07/1995 – 04/1996 04/1996 – 06/1996 07/1996 – 06/1998 07/1998 – 06/2004 07/2004 – 01/2007 01/2007 – 06/2008 07/2008 – 04/2009 04/2009 – 06/2009 seit Juli 2009
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HSC MONTPELLIER
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HSC Montpellier Erfolg der Nobodys aus der Studentenstadt DER AUFSTEIGER HSC MONTPELLIER SORGT ENDLICH WIEDER FÜR SPANNUNG IN DER LIGUE 1. TEXT: ANDRÉ TUCIC
Die Ligue 1 hält selten eine Überraschung bereit: Serienmeister Olympique Lyon gewann seit 2002 sieben Mal in Folge die Meisterschaft, ehe Girondins Bordeaux triumphierte. Auch in diesem Jahr balgen sich die üblichen Verdächtigen um den Titel. Aber im oberen Tabellendrittel hat sich ein Team voller Nobodys eingeschlichen – der HSC Montpellier. Die südfranzösische Stadt ist unweit von Marseille und nur zehn Kilometer von der Mittelmeerküste entfernt. Montpellier hat 250 000 Einwohner, wobei jeder vierte ein Student ist. Das lokale Fussballteam ist Aufsteiger und hat keinen herausragenden Torjäger, nicht ein einziger Spieler von internationalem Renommee trägt das dunkelblau-orange Trikot. Der Montpellier Hérault Sport Club wurde auch noch nie französischer Meister – nicht einmal als Spieler wie Laurent Blanc, Eric Cantona, Júlio César, Roger Milla oder Carlos Valderama für ihn spielten. Die bislang grössten Erfolge des Klubs sind der 3. Tabellenplatz 1988 sowie die Pokalsiege 1929 und 1990 und der Gewinn des Liga-Pokals 1992. Einmal spielte der HSC im UEFA-Cup und scheiterte in der zweiten Runde. Kurz danach verschwand das Team in den Niederungen der Ligue 2. Doch in diesem Jahr werden die Hoffnungen auf eine nachhaltige Zukunft im Oberhaus genährt. Viel Geld ist dafür nicht geflossen. Denn obschon der millionenschwere Müll-
unternehmer Louis Nicollin seit 1974 Präsident vom HSC ist, investierte Montpellier gerade einmal eine Million Euro in neue Spieler, die meisten kamen ablösefrei. Der kostenlose Coup war diese Saison die Verpflichtung des bosnischen Nationalverteidigers Emir Spahic. Der 28Jährige wurde bei Lokomotive Moskau aussortiert und schloss sich den Südfranzosen an. Publikumsliebling ist aber der 25-jährige kolumbianische Stürmer Víctor Hugo Montano. In der letzten Saison war er der erfolgreichste Torschütze und mit seinen fünfzehn Treffern einer der Aufstiegsgaranten. Leistungsträger in dieser Saison sind Torhüter Geoffrey Jourdren, Abwehrspieler Nenad Dzodic, die Mittelfeldspieler Romain Pitau und Tino Costa sowie die Stürmer Souleymane Camara und Karim Ait-Fana. Diese Truppe voller Nobodys scheint den HSC dennoch in der Liga etablieren zu können. Dies ist auch ein Verdienst des taktisch gewieften Trainers René Girard. Der 55Jährige war in den letzten Jahren für den französischen Verband tätig und trainierte die U16, die U19 und die U21. Ein weiterer Garant für den bisherigen Erfolg ist die Heimstärke: Nach dem ersten
Geiziger Präsident Kürzlich wurde Präsident Louis Nicollin (o.l.) für zwei Monate gesperrt, weil er einen Spieler beleidigte. Viel Geld investiert der Millionär, der sein Geld mit Müll-Entsorgung verdient, nie. Emir Spahic, der Star-Einkauf dieser Saison, kam ablösefrei.
Saisondrittel ist der HSC daheim noch ungeschlagen im schmucken Stade de la Mosson, das 1972 gebaut wurde und Platz für 32 950 Zuschauer bietet. Nur auswärts hapert es noch an Erfolgen. Ende Oktober, nach der 1:2-Niederlage bei AJ Auxerre, leistete sich Präsident Nicollin eine verbale Entgleisung, die ihm eine zweimonatige Sperre einbrachte: Er bezeichnete den Spieler Benoit Pedretti als «kleinen Schwulen». Doch da der Präsident nicht mitspielt, bedeutet dies aber noch lange keine Schwächung für den HSC.
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für PlayStation 3 Barnetta handsigniert von Tranquillo das Wort: 919 mer Sende jetzt per SMS an die Num nahme: -Teil WAP oder ) SMS pen/ Rap (90 EA1 Handy möglich) win.wap.919.ch/ea1 (nur mit ancen bei Teilnahme per SMS oder nnch Gewi hen gleic die Es bestehen geführt. Der Rechtsweg ist ausdenz spon Korre keine per WAP. Es wird Dezember 2009 18. : luss esch geschlossen. Teilnahm .ch/agb .919 www : Teilnahmebedingungen
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FC BARCELONA
FC Barcelona investiert in die Stars von morgen IN 30 JAHREN BILDETE DER FC BARCELONA IN SEINER JUGENDAKADEMIE «LA MASIA» ÜBER 500 FUSSBALLER AUS. AB DER SAISON 2010/11 SOLL EINE TOP-MODERNE NEUE RESIDENZ GEBAUT WERDEN. TEXT: SANDRA PLAZA
Das «La Masia des 21. Jahrhunderts» Ab 2011 sollen alle BarcaJunioren gemeinsam in «La Masia des 21. Jahrhunderts» betreut werden. Die Residenz soll gleich bei dem 2006 eröffneten «Ciudad Deportiva Joan Gampe» stehen. Baubeginn 2008 Fertigstellung Sommer 2011 Grösse 6000 m2 Kapazität: 82 Schüler
«La Masia» – Youngsters leben noch auf einem Bauernhof Seit 30 Jahren ist ein altes katalanisches Bauernhaus von 1702 die Nachwuchsresidenz des FC Barcelona – «Masia de Can Plans». Früher lebten und studierten bis zu 60 Schüler im historischen Gebäute. Heute werden dort nur noch bis zu 12 Schüler betreut. Die restlichen rund 50 Lehrlinge schlafen bei Gastfamilien oder im Ausbildungszentrum «La Ciudad Deportiva Joan Gamper», das sich der FC Barcelona 2006 am Stadtrand, gleich neben der Autobahn, für 68 Millionen Euro inklusive fünf Rasenund vier Kunstrasenplätzen bauen liess. Rekrutiert werden die Talente zuerst in Katalonien, dann im restlichen Spanien. Ein paar wenige kommen – mit dem Einverständnis der Eltern – aus dem Ausland. 250 Knaben und junge Männer zwischen 8 und 22 Jahren trainieren derzeit in «La Masia».
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Spanische Meisterschaft und Cup, Champions League und Super-Cup. Vier Titel gewannen Lionel Messi, Andrés Iniesta, Xavi und Co. letzte Saison. Und beeindruckten stets mit erstklassigem «tiki-taka»-Fussball – made in Barcelona. Denn das Winner-Team 2009 ist nicht mit teuren ausländischen Superstars besetzt, sondern mit dem eigenen Nachwuchs. Am Champions-League-Final im Mai gegen ManU standen sieben Spieler aus der eigenen Jugendakademie «La Masia» auf dem Platz. Eine derart hohe Quote an selbst ausgebildeten Spielern kann heutzutage kein anderer Klub der Welt aufweisen. «Der FC Barcelona ist Kataloniens Armee ohne Waffen», ist ein berühmter Satz von spanisch-katalanischen Schriftsteller und Journalist Vázquez
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22.11.2009
17:49 Uhr
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Musterschüler
Montalbán. Und tatsächlich: In der Talentschmiede im Nordwesten Spaniens werden gewisse Regeln diktatorisch durchgesetzt. Alle Nachwuchsschüler müssen ein anspruchsvolles 4-3-3-System verinnerlichen. Auf einen gesunden Lebenswandel, gute Schulnoten und Manieren wird ebenfalls viel Wert gelegt. Barcas Talente müssen sich täglich in Spielübungen auf engstem Raum behaupten, blitzschnell die Positionen wechseln und ständig zwischen Abwehr und Angriff umschalten. Insgesamt 25 Scouts hat der FC Barcelona weltweit verteilt. Englands Scouts sind die grössten Konkurrenzen für die Katalanen. «Die Engländer suchen aber eher ältere Talente, die fast schon bereit für den Profi-Fussball sind», erklärt Barcas Chef-Scout Pep Bouda. Albert Benaiges, der seit vielen Jahren den Nachwuchs beim FC Barcelona koordiniert, weiss, was der Klub sucht. «Wir wollen charakterstarke, intelligente, schnelle und technisch versierte Spieler», so Benaiges über die Aufnahme-Kriterien. «Es reicht aber, wenn sie in einer dieser Eigenschaften ausserordentlich gut sind», fügt der Nachwuchs-Chef hinzu. Ansonsten hätte wohl der Coach Pep Guardiola den Durchbruch nie geschafft. «Als er bei uns anfing, war er langsam und physisch schwach, aber seine Spielintelligenz war so gut, dass er seine Schwächen damit wettmachte», so Benaiges. Was bei der Selektion der Youngsters erstaunt, ist, dass die Scouts schon im frühen Alter eigentlich nur offensiv talentierte Kids suchen. Erst später werden diese bei Bedarf zu flinken, technischen Abwehrkräften umgeschult. Auch die Grösse der Kids spielt keine Rolle – wie die beiden Mittelfeldzwerge Xavi Hernández und Andrés Iniesta sowie Superstar Lionel Messi zeigen. «Klar haben grosse Spieler Vorteile, aber die kleineren Fussballer sind dafür schneller und beweglicher. Bis sie 16 Jahre alt sind, gehen sie bei uns kein einziges Mal in den Kraftraum», erklärt Benaiges. Mehr zum Thema unter: www.fcbarcelona.com
Barcelonas Coach Pep Guardiola trat mit 13 Jahren in «La Masia» ein, durchlief alle Jugendmannschaften und schaffte so den Sprung in das 1. Team. Bevor er die 1. Mannschaft als Coach übernahm, trainierte er Barcelona B. Er ist der Hauptverantwortliche dafür, dass über die Hälfte der Spieler des FC Barcelona aus dem eigenen Nachwuchs stammt.
Zehn Prozent der FCBSchüler schaffen den Durchbruch
18%
36%
10% 9%
27% - 36 Prozent sind nicht mehr Profi-Fussballer
- 27 Prozent debütierten in der zweiten spanischen Liga – A und B
- 18 Prozent spielen noch in den Jugendteams vom FC Barcelona oder sind noch in Ausbildung - 10 Prozent debütierten mit dem 1. Team - 9 Prozent kamen in der Primera División oder im Ausland in der höchsten Spielklasse unter
Pedro Der neue Superstar aus Barcas Jugend Zehn Spieler in Barcas Profi-Team – vom Superstar Lionel Messi über Andrés Iniesta und Xavi bis zu Captain Carles Puyol und dem Goalie Victor Valdes stammen alle aus der eigenen Jugendabteilung. Weitere 30 Ex-BarcelonaSchüler sind Erstligaspieler, Juwelen wie Arsenals Cesc Fabregas spielen im Ausland. Einer, der die noch ungeschliffenen Diamanten der «La Masia» kennt, ist Coach Pep Guardiola. Der 38-Jährige war einer der ersten Absolventen von Barcelonas Fussball-Hochschule und besucht auch heute noch regelmässig das Training und die Spiele der Junioren. Guardiolas Spielsystem wird von allen zwölf Junioren-Mannschaften praktiziert. Seit der Katalane das Team übernahm, integrierte er immer wieder neue Talente aus der eigenen Nachwuchsabteilung in das 1. Team. Seine grosse Entdeckung in dieser Saison: Pedro Rodríguez (u.), der in den ersten 16 Spielen von Barcelona bereits acht Mal traf. Kein Wunder, dass der überragende Stürmer im Sommer einen Profi-Kontrakt bis 2014 unterschrieb – mit einer Ausstiegsklausel von 75 Millionen Euro! Letztes Jahr zauberte Guardiola Sergi Busquets aus dem Hut und machte den Sohn von Ex-Barca-Keeper Carlos Busquets zum Nationalspieler. Dieses Jahr ist Pedro der Überraschungsmann. Der 22-Jährige aus Tenerife kam 2004 als 17-Jähriger zu Barca und arbeitet sich seitdem nach oben. Im B-Team war er eine wichtige Stütze, nun ist er drauf und dran, dies auch im 1. Team bei Guardiola zu werden.
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23.11.2009
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WM-Sensation Schweiz BEI DER WM IN DUBAI – AM STRAND VON JUMEIRAH VOR DER IMPOSANTEN KULISSE DES WELLENFÖRMIGEN JUMEIRAH BEACH HOTELS UND DES BURJ AL ARAB – SORGTE EIN AMBITIONIERTES NATIONALTEAM MIT HERRLICHEM KOMBINATIONSSPIEL FÜR FURORE. TEXT: SANDRA PLAZA
Stephan Meiers Tagebuch
Kein Meer, kaum Sandstrände: doch an der WM in Dubai verpassten unsere Beach-Boys als einziges Binnenland des Turniers den grossen Coup nur ganz knapp. Während die U17-Fussball-Nati auf Rasen Weltmeister wurde, schaffte das Team um Angelo Schirinzi den Finaleinzug. «Das Turnier war einfach fantastisch. Es war unglaublich, was hier abging», so Reto Wenger, Präsident von Swiss Beach, und erinnerte daran, dass die Schweiz
das einzige Binnenland ist, das sich überhaupt für die Endrunde qualifizierte.
-Boy über Der Beach Dubai in die WM
Die WM in Dubai war ein herrliches Erlebnis. Die Stadt Dubai selbst, die Stimmung im Publikum, die Atmosphäre ... einfach Stephan Meier geniesst an der WM seine Freizeit unglaublich! Wir hatten immer gutes Wetter. Vor allem während Training der Beach-Boys in der Gruppenspiele mussten wir Dubai: imposante Kulisse oft bei über 30 Grad Fussball spielen. Das war hart. Zum Glück reisten wir genug früh ins GastDas Nationalteam wurde in geberland, somit konnten wir uns Dubai nicht nur von rund 1800 gut akklimatisieren. Ein Vorteil des trockenen Klimas war, dass Schweizern, welche in Dubai arbeider Ball sehr schnell rollte. Das kam unserem Spiel sehr entgeten, unterstützt, auch Alinghi-Chef gen. Was ich sehr genoss, war, dass mich meine Familie und Ernesto Bertarelli besuchte mit seiner Crew die Nationalmannschaft. 2005 holte die Schweizer Auswahl die Europameisterschaft. «Jetzt sind wir sogar von den ursprünglich 65 Mannschaften unter den Top 2. An der EM begeisterten wir Europa, jetzt die ganze Welt», freute sich Wenger. Um das grosse Ziel zu erreichen, hatte sich das Team tmeister Unsere sexy durchtrainierte Vize-Wel akribisch n in Dubai Spass – und Erfolg hatte auf die Titelkämpmein Schatz Anita Buri während des Turniers begleiteten – und fe vorbeunseren sportlichen Erfolg mitgeniessen konnten. In unserer reitet. In Freizeit verfolgten wir unsere U17, die Weltmeister. Das war den letzten eine unglaubliche Sensation. Wir schickten auch gleich ein Monaten Glückwunsch-SMS an den Coach Dani Ryser. Dieser Titel gab uns auf jeden Fall Schub. Nach unserem verlorenen Final gegen Brawurde in silien ärgerte es mich einerseits, dass wir nicht noch mehr daBasel in gegenhielten, andererseits war ich natürlich sehr zufrieden und durchschnittfroh, dass wir an der WM so weit gekommen sind und im Endlich sechs spiel standen. Es ist unstrittig, dass die Brasilianer die weltbesTrainings pro te Mannschaft haben. Trotzdem haben wir gegen sie zu keinem Woche die Zeitpunkt aufgesteckt. Vor dem Final habe ich mir den Kopf athletische kahl scheren lassen, weil ich das für den Fall, dass wir das Final Basis für die erreichen, versprochen hatte. Titelkämpfe in Dubai gelegt. Das
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Vize-Weltmeister war auch nötig: Gegen «Strandnationen» wie Brasilien, Spanien und Portugal besitzen die Schweizer Beach-Boys einen natürlichen Nachteil. Die Schweizer vermochten das Publikum vor allem mit spektakulärem Spiel zu begeistern – und zeigten am Turnier die meisten Fallrückzieher. Kein anderes Team schoss mehr Tore mit akrobatischen Luftsprüngen. «Wir üben das im Training», erklärt Spielertrainer Angelo Schirinzi. Dabei ist der Fallrückzieher nicht nur Show – wie beim normalen Fussball in den meisten Fällen –, sondern eine sehr gute Variante, um Tore zu erzielen. «Im Beach Soccer ist es schwer, flach zu spielen oder zu schiessen. Der Ball ist nicht berechenbar. Das ist in der Luft viel einfacher», so Schirinzi. Was aber wichtiger ist: «Der Fallrückzieher ist das beste Mittel, um aus der Luft scharf und präzis zu schiessen. Mit dem Kopf ist das nicht möglich.» Und wie trainiert man den Fallrückzieher? «Entweder man hat es
Bester Spieler Dejan Stankovic Er ist der Mann der Stunde: Dejan Stankovic. Die Rede ist von Dejan Stankovic, der sich dank seiner beachtlichen Physis (87 Kilogramm bei 1,87 Körpergrösse) und seines unnachahmlichen Torinstinktes (von den 26
: bester Spieler Doppelte Auszeichnung önig enk ütz sch Tor und der WM
Dejan Stankovic beeind Spezialität, dem spekta ruckte mit seiner kulären Fallrückzieher
Treffern seiner Mannschaft erzielte er allein 15) als Schlüsselspieler des Schweizer Nationalteams erwies. Stankovic bekam auch den goldenen Ball von adidas und wurde so zum besten Spieler der Beach-Soccer-WM Dubai gewählt. Der Stürmer beeindruckte mit einer unglaublichen Stärke in der Luft. Zudem motivierte sein kompromissloser und vorbildlicher Einsatz auch seine Teamkameraden, alles aus sich herauszuholen. Dejan Stankovic begeisterte die Zuschauer am Jumeirah Beach auf ganzer Linie und erzielte insgesamt 16 Treffer – und damit mehr als jeder andere Spieler in Dubai 2009.
von Anfang an drin – oder nicht. Den Fallrückzieher zu trainieren ist allerdings schwierig. Was man aber trainieren kann, das sind die Laufwege und das Stellungsspiel.»
vs. Brasilien In 75 offiziellen Länderspielen kassierte Brasilien insgesamt nur zwei Niederlagen. Nur bei der WMPremiere 2005 an der heimischen Copacabana in Rio de Janeiro mussten sich die Künstler vom Zuckerhut im Halbfinal Portugal im Penaltyschiessen beugen. Damals wurde Frankreich mit dem legendären Eric Cantona Weltmeister, doch seither setzte sich Brasilien dreimal durch.
Schweiz Beach Soccer existiert in der Schweiz erst seit 1998. Der 2001 gegründete Verband, der über ein Budget von einer Million Franken pro Jahr verfügt, organisierte 2006 erstmals eine Beach-SoccerLiga, die heute 37 Vereine zählt. Mit dem FC Basel stellte in diesem Sommer auch erstmals ein Verein der Axpo Super League ein Team. Rund 15 000 Personen spielen in der Schweiz Beach Soccer, 600 von ihnen sind lizenziert.
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Schweizerin erobert die Bundesliga DIE 19-JÄHRIGE SCHÖNHEIT SPIELT BEIM HSV HAMBURG IN DER BUNDESLIGA – UND IST WEGEN IHRER COOLNESS UND TORGEFÄHRLICHKEIT BEKANNT. Mehr zum Thema unter: www.hsv.de/hsv-frauen
TEXT: PETER EGGENBERGER Ana Maria Crnogorcevic, vor zwei Monaten kamen Sie nach Hamburg. Wie gefällt es Ihnen? Ich lebte mich sofort ein. Ich bin ein Stadtmensch und die grosse Stadt Hamburg mit ihren 1,75 Millionen Einwohnern gefällt mir gut. Nur das Wetter ist etwas windig und kalt, aber daran kann man sich gewöhnen. Die Leute sind offen und freundlich. Zudem gibt es viele Shoppingmöglichkeiten. Das Niveau der Bundesliga ist höher als in der Schweiz. Was müssen Sie noch verbessern? Man hat nie ausgelernt. Ich muss kräftiger werden und den Ball noch besser abdecken. Auch technisch kann ich mich noch verbessern. Meine Kondition und meine Schnelligkeit genügen aber bereits jetzt für die Bundesliga. Sind Sie im Team integriert? Ja, ich bin gut aufgenommen worden. Der HSV setzte sich stark für mich ein. Ich kann jetzt meine kaufmännische Lehre, die ich in der Schweiz begann, in Hamburg fortsetzen. Ausserdem fand ich auch sofort gute Leute innerhalb und ausserhalb des Teams. Haben Sie kein Heimweh? Ich habe das mit meiner Team-Kollegin
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Kim Kullig besprochen. Sie fragte mich, ob ich meine Eltern und Freunde vermisse. Wir stellten fest, dass wir beide durch die Reisen mit dem Nationalteam oft unterwegs sind und deshalb schon vor unserem Wechsel nach Hamburg viel von zu Hause weg waren. Es ist also nichts Neues für uns. Wahrscheinlich haben die Eltern mehr Heimweh nach uns als umgekehrt … Verfolgen Sie Spiele der HSV-Männer? Ja, schon einige. Gegen Leverkusen traf ich Raphael Wicky, der zwischen 2002 und 2007 126 Mal für den HSV spielte. Er war sehr gut informiert über die neue amerikanische Profi-Liga der Frauen und interessierte sich auch für unsere Mannschaft. Wie wäre es, selbst einmal vor 57 000 Zuschauern im ausverkauften Stadion in Hamburg zu spielen? Das wird wohl ein Traum bleiben, wäre aber genial. Vielleicht können wir ja einmal ein Vorspiel bei einem HSVMännerspiel bestreiten. Die Stimmung im Stadion ist immer super. Sie erzielten letzte Saison mit dem FC Thun 24 Tore. Inka Grings, Torschützenkönigin der Bundesliga, von Duisburg, schoss 29 Tore. Werden Sie bald
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die Torschützenkönigin? Hier in Hamburg bin ich nicht mehr der Mittelpunkt des Spiels wie in Thun. Ich denke aber, dass ich eine zweistellige Zahl Tore schiessen kann, wenn ich in einen höheren Rhythmus gekommen bin. Ich hoffe, dass ich in der Lehre bald nur noch 30 statt 40 Stunden arbeiten muss, das könnte helfen. Beschäftigt es Sie, dass Sie in den bisherigen Spielen nicht so oft trafen? Ab und zu schon, das gebe ich zu. Es kommen gewisse Selbstzweifel, man fragt sich: Was ist los? Nach einem guten Training oder einem anständigen Spiel ist das wieder weg. Wenn ich mich hier durchsetzen will, muss ich solche Phasen wegstecken können. Spüren Sie Druck, eine grosse Erwartungshaltung von aussen? Den Druck mache ich mir in der Regel selbst. Ein Spiel, in dem ich kein Tor schiesse, ist für mich eine schlechte Partie, auch wenn ich sonst gut spiele. Ich habe an mich hohe Erwartungen. Wie reagiert Ihr Körper auf die höhere Belastung in der Bundesliga? Am Anfang hatte ich schon etwas Mühe. Die Trainings war sehr anstrengend, mit der Zeit legte sich das. Nach Spielen mit
Ihre Karriere Die 19-jährige Ana Maria Crnogorcevic spielte von 2001 bis 2004 im Knabenteam ihres Heimatvereins Steffisburg – und war bei den C-Junioren Captain. Dann wechselte sie, noch nicht 14-jährig, zu Rot-Schwarz Thun, wo die hübsche Nationalspielerin vier Saisons in der Schweizer Liga auflief. Am 20. Mai 2009 feierte die kroatischschweizerische Doppelbürgerin ihren grössten sportlichen Erfolg: 8:0Cup-Sieg gegen Schlieren mit einem Hattrick von Crnogorcevic.
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ANA MARIA CRNOGORCEVIC
dem Nationalteam werde ich vom Reisen müde. Dann treten vermehrt Verhärtungen in der Muskulatur auf.
weiter Weg, weil wir ja auch mit einem Gruppensieg noch nicht dabei sind, sondern die Play-off spielen müssen.
Sie hätten für Kroatien spielen können. Mladen Petric vom HSV hat sich in der gleichen Situation für die kroatische und gegen die Nationalmannschaft entschieden. Warum Sie nicht? Die Anfrage aus Kroatien kam zuerst. Ich sagte aber sofort ab. Ich fühle mich mehr als Schweizerin, obwohl ich mir bei Aufenthalten in Kroatien nicht wie eine Ausländerin vorkomme. Mein Leben spielte sich bis zu meinem Wechsel nach Hamburg in der Schweiz ab. Vielleicht spielte auch eine Rolle, dass das kroatische Nationalteam nicht so gut ist wie das Schweizer Team.
In der Bundesliga spielen fünf weitere Nationalspielerinnen. Dazu Ramona Bachmann in Schweden und Lara Dickenmann in Frankreich. Warum ist die Schweiz nicht auf Augenhöhe mit den besten Mannschaften Europas? Die U17- und U19-Nationalmannschaften halten gut mit. Wir verloren dieses Jahr an der EM mit der U19 erst im Halbfinal gegen England. Auf der höchsten Stufe fehlen aber in der Schweiz die Profi-Strukturen, die andere Länder wie Deutschland und England kennen. Die meisten Spielerinnen setzen lieber auf den Beruf. Es ist ein Teufelskreis.
Im Juni spielt die Schweiz in Russland das entscheidende WM-Qualifikationsspiel. Was liegt nach der 1:2-Heimniederlage noch drin? Diese Niederlage war sehr schade. Wir müssen jetzt alle anderen Spiele gewinnen und in Russland mit zwei Toren Unterschied siegen. Das wird schwierig, ist aber nicht unmöglich. Bis zur WM 2011 in Deutschland ist es noch ein sehr
Welches sind Ihre sportlichen Ziele? Ich möchte gerne in der Champions League spielen, einmal eine EM oder WM. Die neue amerikanische Profi-Liga, Schweden, Frankreich und England würden mich reizen. Namen wie Lyon, Arsenal und andere sind reizvoll. Ich möchte gerne neue Kulturen und Sprachen kennenlernen. ‹Hochdeutsch› ist ja nicht wirklich eine Herausforderung …
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Bald mehr Geld für Frauenfussball? Frauenfussball wird immer populärer. Über 20 000 Mädchen und Frauen spielen in der Schweiz Fussball, in den letzten Jahren verdreifachte sich die Zahl der Spielerinnen. Der SFV betreibt – von den Regionalauswahlen über die Credit Suisse Football Academy sowie die U17- und U19-Auswahl – ein cleveres Selektionssystem, welches den Erfolg auf höchster Ebene mit dem Nationalteam und Klubfussball sicherstellt. Zudem integrierten die ASL-Klubs neu Frauenteams. Dank Heliane und Ancillo Canepa ist das der FFC Zürich, aber auch GC, YB und Basel zogen nach. Ist das nicht eine Chance für Sponsoren, um in den Frauenfussball zu investieren? «Die grossen Klubs unternehmen stets mehr für den Frauenfussball, das stimmt. Ich glaube aber nicht, dass man geldmässig in den nächsten zwei Jahren davon profitieren wird», glaubt Daniel Gundelfinger, Präsident der IG Sponsoring Schweiz. Und fügt hinzu: «Mehr TV-Übertragungen wären wichtig. Dann würden die Sponsoren eher aufspringen.» Die Sängerin Monika Kälin, die sich als Vize-Präsidentin des SFV-Frauenrats seit Jahren für mehr Anerkennung im Frauenfussball einsetzt, kämpft darum, dass man Länderspiele am TV sehen kann. Trotz kleinem Budget hat der SFV dies auch schon ermöglicht und erste Spiele waren bereits am Schweizer Sportfernsehen zu sehen. Aber auch hier sind Verbesserungen noch möglich. Kälin sieht das grösste Problem im Frauenfussball aber bei der Anerkennung der Spielerinnen. «Bei den Männern sind die Spieler Profis. Die Nationalspielerinnen arbeiten aber meist zu hundert Prozent, machen den Haus- Monika Kälin und der Ex-Fussballer halt zu hundert Prozent und spielen Fritz Künzli diskutieren mit FIFAnoch Fussball mit hundert Prozent Präsident Sepp Blatter über den Engagement. Für die Länderspiele Frauenfussball. müssen sie ihre Ferien drangeben. Ein Zusammenzug für zehn Tage, wie es die Männer in Feusisberg machen, ist undenkbar», ärgert sich Kälin und macht darauf aufmerksam, dass das FrauenNationalteam immerhin zu den sechzehn besten Auswahlen gehört. TEXT: EVA TEDESCO
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DIE SERIE: EINST IN DER PÄTER SCHWEIZ – S R EIN TOP-STA
Atouba Mit PraktikantenLohn zum Hurra-Fussballer BEI XAMAX NEUENBURG FING TIMOTHÉE ATOUBA GANZ KLEIN AN. ÜBER BASEL VERSCHLUG ES IHN ZU TOTTENHAM. SEITDEM VERTRAUT ER GANZ AUF EINEN MANN: MARTIN JOL. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI Alain Geiger hatte immer ein Händchen für afrikanische Spieler. Mit seinem Bruder Nicolas, einem Spieleragenten, lotste er viele Talente aus dem Schwarzen Kontinent in die Schweiz. Unter ihnen Papa Bouba Diop, der mittlerweile sein Geld beim FC Portsmouth in der Premier League verdient. 2000 holte Geiger den damals 18-jährigen Timothée Atouba zu Xamax Neuenburg. Der Traum vom grossen Geld schien für den Kameruner in Erfüllung zu gehen. Dass er mit einem PraktikantenLohn starten würde, hatte Atouba aber nicht erwartet. 2500 Franken verdiente der Linksverteidiger in seinen ersten Monaten bei Xamax. «Die Afrikaner sollten nie vergessen, woher sie kommen», rechtfertigte Nicolas Geiger den Niedriglohn. Doch Atouba fand sich nicht damit ab: «Es war nicht alles rosig in Neuenburg. Ich bekam niemals das Geld, das mir vertraglich zugesichert wurde», so Atouba. Erst als er drohte, nicht mehr für Xamax aufzulaufen, wurde sein Gehalt auf 5000 Franken erhöht. Auch damit gab sich Atouba bald nicht mehr zufrieden. Nach nur eineinhalb Saisons in Neuenburg wechselte er zum FC Basel und holte mit den «Bebbi» zwei Meister-
titel und zwei Cup-Siege. Christian Gross erinnert sich noch heute gerne an den «warmherzigen Menschen» Atouba: «Er ist ein spektakulärer Spieler. Man muss wissen, dass er in der Jugend im Sturm gespielt hat. Auf dem linken Flügel. Das schlägt bei ihm immer durch.» In der Tat ist Atouba ein Spielertyp, bei dem man als Fan die Luft anhält. Teils aus Bewunderung für seine Dribblings, teils aus Angst, er könnte sich einen Knoten in die Beine spielen und den Ball verlieren. Atouba ist ein Spassvogel, ein Showmensch, der immer schnell zum Publikumsliebling wurde. Nur die misstrauischen Herzen der Tottenham-Fans konnte er mit seinen Flankenläufen und Tanzeinlagen nicht erobern. Dafür lernte er in London einen Trainer kennen, an dessen Seite er seitdem hängt wie ein treuer Hund: Martin Jol. Als Atouba Tottenham 2005 nach einer Saison wieder verliess, trennte sich das holländisch-kamerunische Duo kurzzeitig. Drei Jahre später waren sie beim HSV wieder vereint. Jol verzieh dem Kameruner auch seine diversen Aussetzer: Bei einer Auswechslung zeigte er pfeifenden HSV-Fans den Stinkefinger. Nach dem Afrika-Cup-Final kehrte er nicht rechtzeitig zum Klub zurück.
Der Tänzer Auch in Badeschlappen macht der Tänzer Timothée Atouba eine gute Figur (Foto oben). Und auch auf dem Spielfeld legte der Kameruner die eine oder andere Tanzeinlage hin. Für die HSV-Fans war dann immer «Luft anhalten!» angesagt. Denn mit seinen Vorstössen geriet Atouba stets in die Gefahr, «ins offene Messer» zu laufen. Spektakulär war sein Stil allemal, weshalb er fast bei jedem seiner Klubs Publikumsliebling war.
Und bei seinem Umzug von Hamburg nach Amsterdam im letzten Sommer landete sein Vertrag bei der «Bild-Zeitung». Doch unter Jol konnte er sich diese Sperenzien erlauben. Der Holländer wusste immer, wie er den Spassvogel anzupacken hatte. Meistens gab es Streicheleinheiten, nur selten Peitschenhiebe. Bei Ajax Amsterdam, wo beide seit Kurzem unter Vertrag stehen, funkt es aber noch nicht so recht. Nach einer Verletzung hat Atouba Mühe, sich in die 1. Mannschaft zu spielen. Doch das Vertrauen zu seinem Mentor aus Holland ist weiterhin gross. Und die Liaison noch lange nicht am Ende.
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Abschied von Nationalkeeper Robert Enke . «Robert war ein Star, der sich nicht als Star aufführte. Er war einfach ein toller Mensch», so der ehemalige Teamkollege Mario Eggimann (l.u.) über den deutschen Nationalkeeper Robert Enke. Der Suizid des beliebten Goalies (er hatte Depressionen) schockierte die Fussballwelt. An der grössten Trauerfeier der deutschen Sportgeschichte nahmen fast 40 000 Menschen im Stadion seines Klubs Hannover 96 Abschied. Danach wurde der 32-Jährige neben seiner 2006 gestorbenen Tochter Lara beigesetzt. Der deutsche Nationalgoalie hatte wegen einer BakterienInfektion des Darms zuletzt die Qualifikationsspiele für die WM 2010 verpasst. Bundestrainer Jogi Löw hatte dem Hannoveraner aber signalisiert, dass er weiterhin Favorit auf die Nummer 1 sei. Kondolenzbuch unter:
Ari Sulander Der 40-jährige Goalie der ZSC Lions nahm für Finnland bereits an sieben Weltmeisterschaften teil. 1995 holte er den WM-Titel. Ein guter Tag beginnt mit ... ... einem gutem Frühstück. Eishockey ist besser als Fussball, weil ... … es auf dem Eis einfach viel mehr Action gibt. Ich war zum letzten Mal im Fussballstadion beim Match ... … in Stuttgart. Ich weiss nicht mehr genau, welches Spiel. Ist schon fünfzehn Jahre her. Ich will unbedingt mal ... … im Lotto gewinnen. Wenn ich kein Eishockey spielen würde, dann ... … wäre ich Eishockey-Coach. Ich bin Goalie geworden, weil ... … ich es einfach liebe, Pucks aufzuhalten. An meinem Landsmann Hannu Tihinen schätze ich besonders ... ... seinen tollen Humor. Rückblickend würde ich nicht noch einmal ... … Spiele verlieren. Was vermissen Sie aus Ihrer finnischen Heimat besonders? Tolle Winter mit ganz viel Schnee. Was gefällt Ihnen an der Schweiz besonders gut? Das gute, traditionelle Schweizer Essen. Nach meiner aktiven Zeit will ich ... … ganz normal arbeiten wie andere Leute auch. Was können Ihre Kinder besser als Sie selbst? Deutsch sprechen. Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung neben Eishockey? Marketing-Boss. Wofür gaben Sie zuletzt unvernünftig viel Geld aus? Für Essen. Wer ist Ihr grösster Held? Meine Familie.
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www.enke1.de
Orsi Feher sorgt in Madrid für Furore Als Cristiano Ronaldo zu Real Madrid wechselte, freute sich die spanische Klatschpresse auf sexy Frauen und Beziehungs-Stories rund um den Medienstar. Doch weit gefehlt: Ein ruhiges Privatleben ist beim Superstar – zumindest während der Saison – Alltag. Ins Rampenlicht schaffte es hingegen Orsi Feher, Freundin von Quique Sánchez Flores (links), seit Ende Oktober Coach von Atlético Madrid. Kaum in der spanischen Hauptstadt eingezogen, zeigte sich das ungarische Model freizügig für das spanische Männermagazin FCM. Die 29-Jährige ist die Schwester von Ex-Benfica-Spieler Miklos Feher, der 2004 nach einem Herzinfarkt auf dem Spielfeld zusammenbrach und starb.
im Babyglück! Gratulation: Fussballer
gionäre Johan chaft: Die beiden Premier-League-Le Baby-Boom in der Nationalmannse lange am Knie verletzt, sind nun frischgebackene Djourou und Valon Behrami, beid Auch ManU-Stürmer Wayne Rooney wurde zum Papis der Mädchen Lou und Sofia. Sohn. Mehr zum Thema unter: ersten Mal Vater – Kai heisst der rou.ch
www.johan-djou www.behrami85.com www.waynerooney.com
Djourou Lou ist Johan Gesicht m de s au ie «w geschnitten»
Tochter Sofia gab Valon Behrami «den Optimismus zurück»
Wayne Rooney musste nach der Gebu von Kai weinenrt
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Raser Stanic rückfällig Der Ex-Spieler Kresimir Stanic ist wieder beim Rasen erwischt worden – und zwar nur drei Tage nach einer Verurteilung! Der ehemalige FCZ-Spieler wurde am 11. Februar 2009 wegen eines Unfalls verurteilt, er war 2006 angetrunken und viel zu schnell unterwegs. Nur drei Tage nach seiner Verurteilung fuhr Stanic statt der erlaubten 80 Stundenkilometer mit 132 Stundenkilometer durch einen Tunnel im Kanton Nidwalden. Seit dem Unfall engagierte sich Stanic zwar in der Information von Jugendlichen über die Gefahren des Rasens, doch diesen Job ist er los – seinen Führerschein vorerst auch. Der FCZ hält aber weiterhin zu seinem U15-Trainer. «Die Klubleitung hat die grobe Verkehrsverletzung massiv verurteilt und ihm klargemacht, dass ein solches Verhalten kein zweites Mal toleriert wird», so FCZ-Sprecher Giovanni Marti. Voraussichtlich Anfang 2010 wird sich Stanic wieder vor Gericht verantworten müssen.
FUSSBALLERFRAUEN
WELCHER FUSSBALLER GEHÖRT ZU IHR?
Die neuen Autogrammkarten ab sofort erhältlich Der FC Luzern setzt einen Trend in punkto Autogrammkarten! Diese Saison dient die alte Kult-Stehrampe «Zone 2» auf der Luzerner Allmend als Sujet. Dabei präsentieren sich Hakan Yakin (u. M.), Christian Ianu (u. l.), David Zibung (u. r.) und Co. mit Pickel und Schaufel vor der halb abgerissenen, geschichtsträchtigen Stehrampe. Die Spieler spucken in die Hände und bauen mit Pickel und Schaufel im Schweisse ihres Angesichts am Erfolg. Die Punkte wollen erarbeitet werden und nicht ertanzt, so die Devise. Die Autogrammkarten sind im Online-Shop des FC Luzern für 25 Franken erhältlich. Mehr zum Thema unter: www.fcluzern.ch
ainern Ottmar «Der Hardturm – Erinnerung n, unter anderem von den Ex-GC-Tr räge beit Text rsen dive und s Foto Buchs mit 180 Jens Fischer ist gebürtiger Hitzfeld und Christian Gross. Autor Heimstätte erst durch seinen Karlsruher und hat die einstige GC-en richtig kennengelernt: «Ich Umzug nach Zürich vor sieben Jahr zum Spielfeld, der heimeligen war sofort fasziniert von der Näheangedeuteten Achteck der Atmosphäre und dem mächtigen, viel Liebe zum Detail hielt der Tribünen.» Mit seiner Kamera und Stadions fest: Von der Fankurve, Fotograf die letzten fünf Jahre des licke in die Katakomben bis zum in Petardenrauch gehüllt, über Einb 7. Ein Muss für alle GC- und allerletzten Match im September 200 Thema unter: Hardturm-Fans. Mehr zum www.gcz.ch
Wesley Sneijder
Zlatan Ibrahimovic Robinho
Inter Mailand
FC Barcelona
Manchester City
Das sexy Model Yolanthe Cabau van Kasbergen (24) ist die Freundin von Inter-Star Wesley Sneijder. Die beiden wurden beim Fummeln in einer Tiefgarage gefilmt und sorgten für Furore.
blick ncholischer Rückion» , das ist der Name eines neuen Der Hardturm Mela Stad s che en an ein aussergewöhnli
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PAUL BOLLENDORFF SCHREIBT
Im letzten Monat …
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SPONTANE TRAUER Nur wenige Stunden nach dem tragischen Tod Robert Enkes legte sein Ex-Klub FC Barcelona im Camp-Nou-Stadion eine Schweigeminute für Enke ein. «Der Torhüter war ein Teil dieses Verein gewesen», sagte Barca-Trainer Pep Guardiola. Enke wechselte 2002 von Benfica Lissabon zum FC Barcelona, bestritt für den Klub jedoch nur wenige Spiele. Umso schöner die spontane Trauer-Reaktion der Katalanen. DOUMBIA STRECKT DEUTSCHLAND DIE ZUNGE RAUS In der Super League kennt man dieses Bild: Seydou Doumbia streckt seinen Gegnern die Zunge heraus und lässt sich von seinen Team-Kollegen umarmen. Seinen Torjubel kennen nach Doumbias sehenswertem 2:1-Führungstreffer gegen Deutschland auch über 10 Mio. TV-Zuschauer. Sicher nicht schlecht für seinen Marktwert. DIDIER DROGBA SPENDET 3 MILLIONEN FÜR EIN KRANKENHAUS Ein neuer Werbedeal mit Pepsi bringt dem Stürmer vom FC Chelsea 3 Millionen Euro ein. Laut einem Bericht der englischen «Daily Mail» behält Drogba das Geld aber nicht, sondern finanziert damit den Bau eines Krankenhauses in seiner Heimatstadt Abidjan. Respekt!
FLOP
GALAKTISCHE PACKUNG Sich im Cup von einem Drittligisten raushauen zu lassen, ist peinlich.Wenn man Real Madrid heisst und im Sommer über 250 Mio. Euro in neue Spieler investierte, schon fast beschämend. 1:4 verloren die Königlichen bei AD Alcorcon. Im Rückspiel kamen die unmotivierten Madrilenen nicht über ein 1:0 hinaus. Da gibt’s nur eins: vergraben und schämen.
MILDE STRAFE FÜR MARADONA Nach seinen verbalen Entgleisungen und obszönen Gesten sperrte die FIFA Argentiniens Nationaltrainer Diego Maradona bis zum 15. Januar. Eine Strafe, die eigentlich keine ist, denn damit verpasst der 49-Jährige lediglich die WM-Auslosung am 4. Dezember und ein Spiel gegen eine katalonische Auswahl in Barcelona am 22. Dezember. ROGER FEDERER BESTIMMT ANSTOSSZEIT ASL-Spitzenkampf um 13.30 Uhr. Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Weil Roger Federer beim Masters in London theoretisch den Final erreichen könnte, macht das SF von seinem Recht gebrauch, das Spiel YB – FCB von 16 Uhr auf 13.30 Uhr zu verschieben. Für die Fans, die sich auf einen gemütlichen Sonntag-Vormittag eingestellt hatten, suboptimal.
DAS NÄCHSTE
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«Die Weltmeister brauchen jetzt erstmal Geduld»
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Der Erfolg der U17-Nationalmannschaft ist historisch, keine Frage. Da ich mit Janick Kamber auch einen Spieler der U17 betreue, habe ich das Turnier natürlich aufmerksam verfolgt. Wir hatten auch einige Male Kontakt per SMS, wobei ich mich aber darauf beschränkte, ihm zu seinen guten Leistungen zu gratulieren. Es ist nicht so, dass laufend Europas Top-Klubs bei den Vereinen und Beratern anrufen, weil ein JuniorenTeam Weltmeister wird. Die grossen Klubs haben zwar schon ein Auge auf unsere jungen Weltmeister, aber sie wissen, dass man aus dem WM-Titel einer U17-Mannschaft noch keine Schlüsse auf den möglichen internationalen Erfolg der Spieler ziehen kann. Ausserdem ist der Marktwert dieser Spieler nach einem solchen Erfolg viel zu hoch angesetzt, und sie jetzt aus ihren Verträgen zu kaufen, wäre für die Klubs unverhältnismässig teuer. Von Seiten der Schweizer Klubs, die einen U17Weltmeister in ihren Reihen haben, ist es nun wichtig, dass sie den Weltmeistern eine klare KarrierePlanung vorlegen. Das dürfen die Jungs jetzt von ihren Klubs verlangen, dass man ihnen eine Perspektive aufzeigt, wann sie in die 1. Mannschaft vorstossen können. Meiner Meinung nach haben alle U17-Weltmeister genug Qualität, um bald in der Axpo Super League zu spielen. Es liegt jetzt an den Klubs, ihre Talente nicht zu verstecken. Wenn der Marktwert der Spieler richtig aufgebaut werden soll, muss man sie bald in der ASL sehen. Es braucht zwar Geduld, aber es darf nicht sein, dass Schweizer Klubs ihre U17-Weltmeister jetzt noch drei Jahre in der U18 oder U21 verstecken. Sollte das passieren, kann ein Wechsel ins Ausland Sinn machen. Der WM-Titel ist ein Grundstein, ein toller Erfolg, und wenn die Beteiligten jetzt ehrlich und fair miteinander umgehen, werden sowohl die Klubs als auch die Spieler die Früchte dieses Erfolgs ernten können.
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ERSCHEINT AM 11.12.09
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✁ Ja, ich bestelle: EUROSOCCER-WEIHNACHTSAKTION 14 EUROSOCCER plus TOP SHOTS Buch, die 100 schönsten Fotos des Schweizer Sports 2009 Vorname
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