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PORTRÄT HOARAU HENRY FOKUS BENITEZ INTERVIEW GRAFITE Mai 2009
CHF 5.–
www.eurosoccer-online.ch
DREIKAMPF FCB, FCZ, YB TITELANWÄRTER IM VERGLEICH – VORTEIL BASEL! Heusler DER FCB-VIZEPRÄSIDENT ÜBER BUDGETS UND TRANSFERS
Ausländer raus? DIE 6+5-REGEL KÖNNTE DEN FUSSBALL REVOLUTIONIEREN
Lichtblick Stadion SCHMUCKSTÜCK FÜR LUZERN – ABER DER FCL ZITTERT
Servette am Ende? KEINE LIZENZ UND KEIN ERFOLG: DER TRADITIONSVEREIN AUS GENF STEHT AM ABGRUND
Hitzfelds Analyse DER NATIONALTRAINER SCHREIBT ÜBER DIE WM-QUALIFIKATION
Hitzfeld ist n r e T Top Traine die Nr. 1 der
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EDITORIAL
Die Kritik an Hitzfelds Mannschaft ist anmassend Liebe Leserinnen und Leser, Ulrich KühneHellmessen Geschäftsführender Chefredaktor
der SFV hat einen neuen Technischen Direktor. Unter fünf Bewerbern fiel der Entscheid auf den Nachwuchs-Chef des FC Basel: Peter Knäbel wird Nachfolger von Hansruedi Hasler. Für uns keine Überraschung. Schon in der letzten Ausgabe gab EUROSOCCER dem FCB-Mann die grössten Chancen (vgl. Ausriss rechts).
Was mich im letzten Monat besonders störte, waren die Fachkommentare der Experten zum 2:0-Sieg in Moldawien. Ob Gilbert Gress oder Kubilay Türkyilmaz – alle kritisierten sie Taktik, Einstellung, Spiel. Unfassbar! Dabei legte das Team von Ottmar Hitzfeld tadellose Ergebnisse hin: 6 Punkte, 4:0 Tore. Eine Bilanz, mit der selbst Weltmeister Italien oder die Ex-Weltmeister Deutschland und Frankreich zufrieden wären. Nur die Schweizer Experten nicht. Frankreich (Nr. 10 der FIFA-Weltrangliste) mühte sich zu einem 1:0 in Litauen (Nr. 57), Italien zu einem 2:1 in Zypern (Nr. 74). Wieso massen wir Schweizer (Nr. 18) uns da an, eine Nation wie Moldawien (Nr. 92) im Spaziergang besiegen zu können? Bleiben wir doch bei einer realistischen Einschätzung: Sollte sich die Schweiz für die WM 2010 direkt qualifizieren können, wäre das eine Sensation. Und an die dürfen wir weiter glauben. Viel Spass beim Lesen wünscht
IN DIESER AUSGABE SCHREIBEN: Tina Schlosser Analysiert die Hintergründe zum freien Fall von Aufsteiger Hoffenheim in der BundesligaRückrunde.
Ottmar Hitzfeld Zieht Bilanz zum Verlauf der WMQualifikation – nicht nur die Schweiz, sondern auch die grossen Teams betreffend.
Eva Tedesco
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Schreibt über FCB-Mittelfeldspieler Benjamin Huggel, mit dem sie für die Fotostrecke den Basler Zoo besuchte.
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INHALT
05-2009
Impressum
Nr. 5/Mai 2009, 3. Jahrgang Erscheint monatlich, ISSN 1661-822X www.eurosoccer-online.ch Herausgeber: EuroSoccer Fussball AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Verlag und Redaktion: Sportverlag Europa Medien AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Telefon 043 305 05 60 Fax 043 305 05 66 www.sportverlageuropa.com Chefredaktor und Geschäftsführer: Ulrich Kühne-Hellmessen (verantwortlich i.S.d.P.) Stv. Chefredaktor und Redaktionsleiter: Daniel Fricker Redaktion: Klaus Feuerherm, Christian Ortlepp, Sandra Plaza, Daniel Wojczewski Kolumnist: Stéphane Chapuisat Gast-Autoren: Ottmar Hitzfeld, Roger Probst, Jörg Stiel; Top-Ten-Jury: Ancillo Canepa, Ilja Kaenzig, Rainer Maria Salzgeber, Jörg Stiel Autoren: Knut Bobzien, Tobias Erlemann, Toni Merkel, Eva Tedesco, Andre Tucic, Ueli Zoss Ausland: Gianfrancesco Archetti (It), Raphael Honigstein (Eng), Rainer Kalb (Fr), Tina Schlosser (De)
SCHWEIZ
9 TOP-LIGEN 39 WM 2010
Vorteil FC Basel
10 AZ Alkmaar
40 Ungarn nach Südafrika?49
In Holland wurde ein Aussenseiter Meister
FCB, FCZ, YB – die drei Titelanwärter im Vergleich
Luzerner Schmuckstück 16 TSG 1899 Hoffenheim 41 Das neue Stadion kommt – aber der FCL zittert
Top Ten der Trainer
Der Bundesliga-Aufsteiger stürzte gnadenlos ab
18 Rafael Benitez
EUROSOCCER-Serie mit klarem Votum: Ottmar Hitzfeld ist unser mächtigster Trainer
Servette am Abgrund
Next Generation
Nassim Ben Khalifa: Vor Kurzem in der Coca-Cola Junior League, jetzt an der U17-EM
Coverstory
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Der Präsident ist umstritten, das Team erfolgreich
32 Grafite
Die 6+5-Regel könnte den Fussball revolutionieren
Grosses Interview mit dem Torjäger des VfL Wolfsburg
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42 Exklusiv für EUROSOCCER
Vom Inselparadies in die Equipe Tricolore
25 CFC Genua 1893
Ungarn spielte eine starke Qualifikation und könnte erstmals seit 1986 in Mexiko wieder an einer WM teilnehmen
Ottmar Hitzfeld
Die Machtfülle des LiverpoolTrainers wird immer grösser
23 Guillaume Hoarau
Keine Fans, keine Lizenz, kein Erfolg: Au revoir Servette?
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schreibt der Nationaltrainer über die bisherige WMQualifikation seiner Mannschaft und blickt bereits wieder nach vorne. Ausserdem nimmt er die anderen Qualifikations-Gruppen unter die Lupe.
Benjamin Huggel 46
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Beim FC Basel längst eine feste Grösse, in der Nationalmannschaft gesetzt – und für EUROSOCCER zusammen mit seinen Kindern im Basler Zoo.
Info-Grafik: tnt-graphics, Kloten Schlussredaktion: Rainer Schilling Art Director: Ueli Signer, Marc Weber Grafik/Layout: Michael Müller, Steffen Mross, Andre Suter Fotoredaktion: EQ Media AG Binzstrasse 23 in 8045 Zürich Leitung/Redaktion: Madeleine Schoder Verlag: Assistentin der Geschäftsleitung: Clea Zajc Leitung Marketing/Verkauf: Barbara Wallner Marketing: Simon Hagenbuch Anzeigen: anzeigen@eurosoccer-online.ch Druck: Weber Benteli AG, Brügg Auflage: 50 000 Exemplare Einzelverkauf: CHF 5.–, Jahres-Abo: CHF 65.– (für 12 + 2 Ausgaben), Vorzugs-Abo für Mitarbeiter von Partnerfirmen: CHF 50.–, Schnupper-Abo: CHF 10.– (drei Ausgaben). Alle Preise inkl. 2,4 % MwSt. Abo-Dienst: EuroSoccer, Industriestrasse 37, 3178 Bösingen, Telefon 031 740 97 99, Fax 031 740 97 76 oder über abo@euro-soccer.ch © EUROSOCCER 2009 Nachdruck von Texten, Aufnahme in Online-Dienste/Internet, Vervielfältigung auf elektronische Datenträger nur nach schriftlicher Zustimmung des Herausgebers gestattet. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos.
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Hannu Tihinen. Der finnische Abwehrchef des FC Zürich ist der Fixpunkt der bislang stärksten Defensive der Liga und sagt: «Erfolg beginnt von hinten.» Reicht das für den Meistertitel?
Mario Raimondi. Treffsicherheit und Auftreten des Mittelfeldspielers stehen für den Erfolg der Young Boys. Neben Titel-Träumen hat Raimondi noch ein anderes Ziel: die Nationalmannschaft.
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Bernhard Heusler. Im Interview erklärt der Vize-Präsident des FCB, was seine neuen Aufgaben im Tagesgeschäft sind, wie in Basel Transfers abgewickelt werden und welcher Verein als Vorbild dient.
Spieler des Monats 26 Foto des Monats 36 People 62 TV 64 Weltelf 66
Abo: www.eurosoccer-online.ch oder per SMS: «ABO NAME ADRESSE»
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en! Hier können Sie gewinn AC Bellizona
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INHALT
Gürkan Sermeter von Beim Promi-Tipp auf Seite 24 gegen und Grafite vom VfL Wolfsburg. Sie 19 Fragen beantworten müssen und Beim WM-Quiz auf Seite 56, bei dem warten. en zur WM 2010 in Südafrika auf Sie Monatsgewinne sowie fantastische Reis
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Rafael Benitez. Bis 2014 verlängerte der Coach kürzlich seinen Vertrag mit dem FC Liverpool. Dabei bekommt der Kontrollfreak aus Spanien noch mehr Macht in Sachen Transfers.
an 86188 (40 Rp.)
Grafite. Dank seinen Toren träumt der VfL Wolfsburg in der Bundesliga vom ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte. Im Interview verrät der Brasilianer das Erfolgsgeheimnis der Wolfsburger.
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Ottmar Hitzfeld. In seiner EUROSOCCER-Kolumne bilanziert der Nationaltrainer die WM-Qualifikation der Schweiz und schreibt über die Chancen der Top-Nationen Europas.
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Benjamin Huggel. Für EUROSOCCER machte der FCB-Mittelfeldspieler eine Ausnahme und zeigte seine beiden Kinder. Sehen Sie schönsten Bilder vom Besuch im Basler Zoo.
Abo-Hotline 031 740 97 99
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LESERECKE
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Was wurde aus … Berührungspunkte
Jean-Pierre Papin SANDRA GIBT AUSKUNFT EUROSOCCER pflegt die Kommunikation mit den Leserinnen und Lesern, sie können direkt Fragen an uns richten – Sandra gibt Auskunft. Wer gewinnt 2009 die Champions League? Wer ist Torschützenkönig in Spanien? Schicken Sie eine E-Mail – die Antwort erfolgt umgehend.
SANDRAS ANTWORTEN Weiss man eigentlich, wie viel Menschen weltweit Fussball spielen? Romana, Zürich-Seefeld Laut Angaben der FIFA spielten 2006 über 265 Millionen Menschen in über 200 Ländern Fussball. Davon sind über 38 Millionen in weltweit über 325 000 Vereinen organisiert. Insgesamt sind 207 Länder und autonome Regionen Mitglieder der FIFA. Sind alle offiziellen Spielfelder gleich gross oder gibt es von Land zu Land Unterschiede? Giovanni, Brugg Die Länge der kurzen Seiten, also der Torlinie, muss zwischen 45 und 90 Meter, die Seitenlinien zwischen 90 und 120 Meter betragen. Seit 2008 sind bei Länderspielen die Masse vorgeschrieben: 68 auf 105 Meter. Der Abstand zwischen den Innenkanten der Pfosten beträgt 7,32 Meter. Die Unterkante der Querlatte ist 2,44 Meter vom Boden entfernt. Mein Idol ist Hakan Yakin. Wird er wieder für die Nationalmannschaft spielen? Hilda, Wädenswil Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld sagte von Anfang an: Wer nicht regelmässig für seinen Klub spielt, wird auch im Nationalteam kaum zu Chancen kommen. Yakin steht bei seinem Klub Al Gharafa im Moment aber im Abseits und darf nicht mehr auflaufen. Ein Transfer zu einem anderen Verein ist zurzeit nur möglich, wenn ihm Al Gharafa eine Freigabe erteilt. Das wäre denn auch die einzige Lösung, um wieder für die Schweiz zu spielen.
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Jean-Pierre Papin hat genau 20 Jahre mehr auf dem Buckel als sein Landsmann Franck Ribery. Kein Grund für den 45-Jährigen, schon an die Frührente zu denken. Der ehemalige Nationalspieler Frankreichs schnürt seit Januar wieder die Fussballschuhe. Und zwar in Frankreich für den Zehntligisten AS Facture Biganos Boien. Zum einen erweist «JiPePe», wie Europas «Fussballer des Jahres» 1991 genannt wird, Boien-Trainer Thierry Castets einen Freundschaftsdienst. Zum anderen hatte Papin nichts Besseres zu tun, ist er doch seit über sieben Monaten ohne Anstellung. Als Spieler traf er 30 Mal in 54 Länderspielen für Frankreich, schoss Tore für Olympique Marseille (4 Meistertitel, 1 CupSieg), den FC Brügge (1 Cup-Sieg), den AC Mailand (2 Meistertitel), Bordeaux und Guingamp. Mit dem FC Bayern München gewann er 1996 sogar den UEFA-Cup. Vor zehn Jahren beendete er seine Karriere und versuchte sich als Trainer: Erst beim Fünftligisten FC Bassin d'Arcachon, danach schaffte er mit
Sowohl JeanPierre Papin (l.) als auch Franck Ribery stellten ihre Fähigkeiten zunächst bei Olympique Marseille unter Beweis, bevor sie zum FC Bayern München wechselten. Racing Strasbourg den Aufstieg in die Ligue 1, dann folgte eine Liaison beim RC Lens. Nun, der Frührente trotzend, geht er wieder auf Torjagd. Mit Franck Ribery teilt Papin nicht nur die gemeinsame Heimatstadt Boulogne-sur-Mer. Auch ihr Palmares weist Überschneidungen auf: Beide waren bei Olympique Marseille erfolgreich und wechselten dann zum deutschen Rekordmeister Bayern München.
Family Day lockt 1600 Familien in die Stadien
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Neben Basel, YB, Aarau und Luzern waren vor allem die Familien die grossen Gewinner der 25. Runde der Axpo Super League. Rund 1600 Familien besuchten am 21. und 22. März bei traumhaftem Wetter und vollen Stadien die fünf Partien der ASL. Der Family Day war eine gemeinsame Aktion von Axpo, Spar, mobilezone und «SonntagsBlick», um Familien einen gemeinsamen Stadionbesuch zu
einem sehr günstigen Preis zu ermöglichen. Für insgesamt nur 25 Franken konnten sich Familien vier Tickets für ein Spiel der 25. ASL-Runde sichern. Gratis dazu gab es am Spieltag für jedes Familienmitglied noch ein Fan-Set als Geschenk. Besonders in Basel bekamen die Familien einiges geboten: Beim überzeugenden Sieg des FCB gegen Vaduz gab es fünf Tore, zwei Platzverweise und einen Hattrick!
FRAGE DES MONATS
WIRD FCZ-MITTELFELDSPIELER ALMEN ABDI TORSCHÜTZENKÖNIG? Schicken Sie uns Ihre Meinung per SMS an 86188 (40 Rp.) und tippen Sie JA oder NEIN. Oder per E-Mail an frage@euro-soccer.ch. Oder schreiben Sie uns an EUROSOCCER, Kennwort Frage, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Oder online spielen bei Bluewin unter: http://www.bluewin.ch/eurosoccer
Leser-Umfrage EUROSOCCER wollte in der letzten Ausgabe wissen, ob die Nationalmannschaft Hakan Yakin noch braucht. 85 Prozent (!) unserer Leserinnen und Leser sind der Meinung «ja».
15 % Nein 85 % Ja
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Meister-Vergleich
Bernhard Heusler
Trainer-Top-Ten
Spannend wie noch nie. EUROSOCCER zeigt, wie FCZ, FCB und YB in die Schlussphase der Meisterschaft gehen.
Der FCB-Vizepräsident ist der neue starke Mann bei den Baslern. Im Interview spricht Heusler über Fans, Budgets, Vorbilder und Schmerzgrenzen bei Transfers.
Wer sind unsere mächtigsten Trainer? In einem Punkt war sich die Jury einig: Ottmar Hitzfeld ist die Nummer 1. In unseren Top Ten ist auch ein Weltmeister und sogar eine Frau.
SFL schickt einen Quereinsteiger ins Rennen
Benedikt Weibel tritt gegen Peter Gillieron an Daniel Wojczewski über:
Gründe zum Feiern Ihr Lieblingsteam wird nicht Schweizer Meister? Dann feiern Sie doch einfach die Schweizer im Ausland! Nach neuesten Berechnungen von EUROSOCCER haben im Mai 13 Schweizer Legionäre Chancen auf einen Titel im europäischen Spitzenfussball. Besonders stark vertreten: Schweizer in europäischen Cup-Wettbewerben. Tranquillo Barnetta, Pirmin Schwegler, Stefan Lichtsteiner, Marco Padalino, Reto Ziegler, Blaise Nkufo – sie alle stehen mit ihrem Team im Cupfinal. Und auch die Chancen auf einen Schweizer Bundesliga-Meister stehen nicht schlecht. Diego Benaglio, Lucien Favre, Fabian Lustenberger, Steve von Bergen und Ludovic Magnin sind noch im Rennen. Daniel Gygax kann mit Nürnberg in die Bundesliga aufsteigen, Johan Djourou die Champions League gewinnen. Also hoch die Tassen!
PRESENTED BY:
Lange hatte das Komitee der Swiss Football League (SFL) auf Peter Stadelmann gehofft. Er sollte die Nachfolge von Ralph Zloczower als Präsident des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) antreten. Nach Stadelmanns definitiver Absage vor einigen Wochen bestimmten die 26 Profi-Klubs der Schweiz nun Benedikt Weibel, den ehemaligen CEO der SBB, als ihren Kandidaten für das höchste Amt im Schweizer Fussball. Am 13. Juni entscheidet sich in Bern, ob sich der Quereinsteiger in Sachen Fussball gegen den SFV-Generalsekretär Peter Gillieron, der von der Amateur-Liga portiert wird, durchsetzen kann. 2006 wurde Weibel zum «Delegierten des Bundesrates» für die EURO 08 bestimmt und machte dort seine ersten Erfahrungen mit den FussballFunktionären des Landes. Weibel sei ein «profunder Kenner der schweizerischen Eigenheiten und der politischen Szene», hiess es von Seiten der SFL. Sollten bei der Wahl am 13. Juni alle Delegierten der SFL für Weibel stimmen, entfielen auf den 62-Jährigen 28 Stimmen. Peter Gillieron kann auf 47 Stimmen zählen, wenn alle Delegierten aus dem Amateur-Lager auf ihn setzen, was, wohlgemerkt, nicht der Fall sein muss. Die Wahl läuft geheim ab. Zünglein an der Waage könnten also die Wahlberechtigten der 1. Liga sein, der dritten Kammer des SFV. Einen eigenen Kandidaten stellt die 1. Liga nicht auf. Weibel wird sich in seinem Wahlkampf also darauf fokussieren müssen, die Delegierten der 1. Liga auf seine Seite zu bringen. Bis jetzt hat sich die 1. Liga nämlich noch nicht entschieden, wen sie am 13. Juni in Bern unterstützen wird. An der Spitze der SFL könnte sich demnächst eine weitere Vakanz ergeben. SFL-Präsident Stadelmann bekundete kürzlich öffentlich Interesse am Amt des Delegierten der Nationalmannschaft. Sollte das Komitee der SFL den St. Galler bei der nächsten Sitzung im Mai als Nachfolger von Ernst Lämmli nominieren, entstünde die nächste Baustelle.
Unternehmer Von 1993 bis 2006 leitete Benedikt Weibel als CEO die Schweizerischen Bundesbahnen. «Quereinsteiger können die Szene durchaus beleben», sagt FCZ-Präsident Ancillo Canepa über den gebürtigen Thuner. Da die Ämter des SFL-Chefs und des Delegierten nicht in Personalunion ausgeübt werden können, müsste ein neuer Präsident her. Als möglicher Nachfolger wurde bereits Roger Bigger ins Spiel gebracht, der – wie Stadelmann – Ostschweizer ist und seit Jahren den FC Wil präsidiert. Ein Traktandum wurde an der SFL-Generalversammlung nicht geklärt: Ob der FC Vaduz über die Saison 2009/10 hinaus in der Super League spielberechtigt ist, wird erst am 12. Juni entschieden. Für Vaduz-Präsident Franz Schädler eine unbefriedigende Situation: «Uns wäre es lieber gewesen, wenn man in unserem Fall schon abgestimmt hätte. Dies hätte die Zukunftsplanung für uns deutlich einfacher gemacht.» Von den SFL-Klubs waren Bedenken geäussert worden, ein frühzeitiger Entscheid über die Zukunft der Liechtensteiner könne massiven Einfluss auf den laufenden Meisterschaftsbetrieb nehmen.
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FCZ – FCB:
YB – FCZ:
YB – FCB:
Alexandre Alphonse (v.) gegen David Abraham.
Gilles Yapi (l.) gegen Alexandre Alphonse.
David Degen (l.) gegen Behrang Safari.
ANZAHL TRAINER
BESONDERHEIT DES TRAINERS
Christian Gross, Laurent Hagist (2.v.r., Co-Trainer), Marco Walker (Kondition), Romain Crevoisier (2.v.l., Goalies).
Gilt als fleissiger, ehrgeiziger und kompetenter Motivator. Legte im Fall Derdiyok eine gewisse Sturheit an den Tag.
1 Teamcoach, 1 Arzt, 3 Physiotherapeuten, 1 Materialwart.
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Bernard Challandes, Andy Ladner (r., Co-Trainer), Erich Hänzi (CoTrainer), Martin Brunner (Goalies), Dominik Baumgartner (Kondition).
Der Stress an der Seitenlinie ist seine Energiequelle. Würde er cool bleiben, wäre etwas faul.
1 Manager, 1 Arzt, 2 Physiotherapeuten, 2 Materialwarte.
Vladimir Petkovic, Erminio Piserchia (r., Co-Trainer), Peter Kobel (Goalies), Martin Fryand (Kondition).
Beschreibt sich selbst als sehr präzise, fast pingelig. Dem gelernten Sozialarbeiter wird ein gutes Gespür für Team-Bildung nachgesagt.
2 Ärzte, 2 Physiotherapeuten, 2 Materialwarte.
Mai 2009
ANZAHL HELFER (AUF DER BANK)
TRAININGSEINHEITEN PRO WOCHE (KW 17)
GEMEINSCHAFTSMASSNAHMEN
STADION/FANS
Bei Heimspielen findet die Matchvorbereitung meistens im CoopBildungszentrum in Muttenz statt, bei Auswärtsspielen meistens Anfahrt am Vortag mit letzter Vorbereitung im Hotel.
Werden individuell und situativ vereinbart. Gemeinsames Essen vor jedem Spiel.
St. Jakob-Park: Im Schnitt 20 850 Fans pro Spiel. Platz 1 in der Zuschauertabelle.
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Die abschliessende Vorbereitung auf Heim- und Auswärtsspiele findet im Trainingscamp Allmend und/oder im Hotel Leuen in Uitikon-Waldegg statt.
Essen, Konzertbesuche, Repräsentationsaufgaben in unregelmässigen Abständen.
Letzigrund: Im Schnitt 7 578 Fans pro Spiel (inkl. zwei Geisterspiele). Platz 5 in der Zuschauertabelle.
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Bei Heimspielen Abschlusstraining im Stade de Suisse, Übernachtung vor dem Spiel in der Regel in einem Berner Hotel. Auswärts ebenfalls Übernachtung im Hotel.
Keine festgelegten Massnahmen, aber immer wiederkehrende gemeinsame Aktionen.
Stade de Suisse: Im Schnitt 18 625 Fans pro Spiel. Platz 2 in der Zuschauertabelle.
SPIELVORBEREITUNG
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FCB, FCZ, YB
AXPO SUPER LEAGUE
Basel mit den besten Karten EINEN DERART SPANNENDEN DREIKAMPF ERLEBTE DIE AXPO SUPER LEAGUE NOCH NIE. DIE PROGNOSE VON EUROSOCCER: DER FCB WIRD MEISTER – DANK GRÖSSTEM DURCHSETZUNGSVERMÖGEN UND GRÖSSTER ERFAHRUNG. ) TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI
WERTVOLLSTER SPIELER/MANNSCHAFTSWERT
Franco Costanzo – Marktwert: 5,9 Mio. CHF
VERLETZTE
- Carlitos (Schulterverletzung) - Francois Marque (Kreuzbandriss) - Ronny Hodel (Knie)
SO WÜRDE DER TITEL GEFEIERT
Umzug vom St. Jakob-Park zum Barfüsserplatz. Mannschaft auf dem Balkon des Stadtcasinos.
Wert der Mannschaft: 41,5 Mio. CHF
Yassine Chikhaoui – 6,7 Mio. CHF, Almen Abdi – 4,4 Mio. CHF
- Florian Stahel (Innenbandanriss Knie) - Daniel Stucki (Aussenband)
Umzug vom Letzigrund zum Helvetiaplatz. Mannschaft auf dem Balkon des Volkshauses.
ERSATZBANK
BUDGET
12 Tore durch eingewechselte Spieler: - Eren Derdiyok (4 Joker-Tore) - Scott Chipperfield (3 Joker-Tore) - Marko Perovic (2 Joker-Tore) - Benjamin Huggel, Valentin Stocker, Eduardo Rubio ( je 1 Joker-Tor)
- Eric Hassli (FCZ): 8 Spiele gegen den FCB/5 Tore
30 Millionen Franken inklusive Stadionmiete. Umsatz je nach internationalem Erfolg und Transfer-Erlösen bis zu 50 Millionen Franken (Angabe des Klubs).
(H) Sion (4:0, 3:0, 0:2) (A) Aarau (3:1, 3:1, 2:0) (H) Luzern (2:1, 1:5, 2:0) (A) Zürich (2:1, 1:1, 4:1) (A) Grasshoppers (0:0, 1:1, 1:0) (H) Young Boys (2:3, 1:2, 2:1)
6 Tore durch eingewechselte Spieler: - Adrian Nikci (3 Joker-Tore) - Admir Mehmedi (2 Joker-Tore) - Alexandre Alphonse (1 JokerTor)
- Alvaro Saborio (Sion): 11 Spiele gegen den FCZ/5 Tore
Rund 20 Millionen Franken (Angabe des Klubs).
(A) Xamax (3:0, 3:0, 2:1) (H) Luzern (3:1, 3:0, 1:0) (A) Vaduz (5:0, 1:0, 7:1) (H) Basel (1:2, 1:1, 1:4) (A) Bellinzona (0:0, 3:0, 3:0) (H) Grasshoppers (2:2, 2:1, 2:2)
Rund 15 Millionen Franken (geschätzt).
(H) Vaduz (1:3, 0:0, 0:0) (A) Bellinzona (3:0, 3:0, 2:1) (H) Sion (3:2, 5:0, 1:2) (A) Aarau (4:0, 1:1, 3:3) (H) Luzern (3:2, 6:1, 3:0) (A) Basel (3:2, 2:1, 1:2)
Wert der Mannschaft: 29,5 Mio. CHF
- Mauro Lustrinelli (Bellinzona): 8 Spiele/5 Tore - Rogerio (Aarau): 9 Spiele/4 Tore
- Carlitos (FCB): 10 Spiele/4 Tore - Benjamin Huggel (FCB): 8 Spiele/3 Tore
Wert der Mannschaft: 36 Mio. CHF
Gilles Yapi – 3,7 Mio. CHF
RESTPROGRAMM UND BILANZ 2008/09
VEREINSSCHRECK
- Thierry Doubai (Kreuzbandriss)
Autocorso vom Stade de Suisse via Bärengraben und Altstadt auf den Bundesplatz.
21 Tore durch eingewechselte Spieler: - Seydou Doumbia (12 Joker-Tore) - Thomas Häberli (5 Joker-Tore) - David Degen (2 Joker-Tore) - Marco Schneuwly (1 Joker-Tor) - Alberto Regazzoni (1 Joker-Tor)
- Julio Hernan Rossi (Xamax): 8 Spiele gegen YB/5 Tore
- Almen Abdi (FCZ): 10 Spiele/6 Tore - Scott Chipperfield (FCB): 11 Spiele/4 Tore
Stichtag: 26. April 2009
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AXPO SUPER LEAGUE
TIHINEN
Tihinen «Erfolg beginnt von hinten» DER FINNISCHE ABWEHRCHEF DES FC ZÜRICH IST DER FIXPUNKT DER BISLANG STÄRKSTEN DEFENSIVE DER LIGA. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI
Mit Almen Abdi, Eric Hassli sowie Alexandre Alphonse stellt der FCZ die torsicherste Offensive der Liga. Und auch die Defensive des Zürcher Stadtklubs ist die stärkste der Axpo Super League. Nach 30 Runden kassierte das Team nur 28 Gegentore und ist damit knapp besser als der FC Basel mit 31 Gegentreffern. YB-Keeper Marco Wölfli musste gar 41 Mal hinter sich greifen. Grossen Anteil an der Stabilität der Zürcher Hintermannschaft trägt FCZ-Captain Hannu Tihinen, der sich um diese Zahlen aber wenig schert: «Wer die wenigsten Gegentore kassiert, hat nicht automatisch die beste Abwehr», so der Finne. «Viele weitere Faktoren spielen eine Rolle.» So zum Beispiel die Eingespieltheit der Viererkette, die gegnerische Stürmer am Toreschiessen hin-
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dern soll. Tihinen: «Die Abwehrreihe des FC Zürich änderte sich seit dem Meistertitel 2007 kaum. Das ist sicher ein Vorteil, wir sind hinten ein eingespieltes Team.» In der Tat verliess aus der FCZ-Meisterabwehr 2007 nur Steve von Bergen die Mannschaft. Der 65-fache finnische Nationalspieler entwickelte sich seit seiner Ankunft beim Stadtklub im Sommer 2006 durch seine sympathische und positive Art schnell zum Führungsspieler. Bereits in seiner ersten ASL-Saison übernahm er die Captainbinde des FCZ. Mit dem Wort «Abwehrchef» kann sich Tihinen daher auch gut anfreunden. «Organisator trifft es noch besser», sagt er. «Organisation ist mein Job auf dem Platz. Zum einen muss ich meine Nebenleute organisieren, viel mit ihnen reden und sie in die richtige Position bringen. Und gleichzeitig muss ich auch das Pressing organisieren, wer wann auf welchen Spieler draufgeht.» Wenn nun die entscheidenden Partien der Saison anstehen, müsse die Abwehr stabil stehen, sagt der Finne. «Der Erfolg eines Teams beginnt immer von hinten, aus einer stabilen Hintermannschaft heraus.» Der 1,90-Meter-Mann mit der Kopfbinde ist aus der FCZ-Abwehr nicht mehr wegzudenken. Und auch wenn Tihinen es so nicht ausdrücken will, zeugen die wenigen Gegentore doch von seiner guten Arbeit.
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RAIMONDI
AXPO SUPER LEAGUE
Raimondi Winnertyp mit grossen Zielen IM DREIKAMPF UM DEN TITEL MISCHT YB HARTNÄCKIG MIT. EIN ECKPFEILER DES TEAMS IST MARIO RAIMONDI. DER 28-JÄHRIGE BESTICHT DURCH LEISTUNG UND COOLNESS.
Hoffnung Raimondi spielte in der U17, U18 und in der U21-Nationalmannschaft der Schweiz. Doch sein grosser Traum, eine Berufung ins ATeam, erfüllte sich bislang noch nicht. Sein Sportchef bei YB macht dem 28-Jährigen aber Hoffnung: «Er spielt seit Längerem auf konstant hohem Niveau, eine Nominierung wäre logisch», so Alain Baumann, «er bringt alle Voraussetzungen für die Nationalmannschaft mit.»
TEXT: TONI MERKEL
Die Wichtigkeit eines Spielers erkennt man an seinen Toren, seinen Vorlagen – und seinem Auftreten. YB-Mittelfeldspieler Mario Raimondi überzeugt in allen drei Punkten mit Bravour. Der 28-Jährige spielt eine starke Saison – zehn Tore und neun Vorlagen nach 30 Runden. «Ich bin zufrieden, wie es momentan läuft. Es geht aber immer noch besser. Ich will mit YB diese Saison mindestens einen Titel holen, das ist mein grosses Ziel», sagt der gebürtige Thuner. Die Chancen dazu sind gross. Im Cupfinal geniessen die Young Boys Heimvorteil, in der Liga starteten die Berner nach verkorkstem Saisonstart eine fulminante Aufholjagd. Und mittendrin ist Raimondi. Wenn Altstar Thomas Häberli die Bank drückt, ist der Mittelfeldspieler sogar Captain. Verantwortung zu übernehmen, das Spiel zu lenken, das war und ist sein Ziel: «In meinem Alter muss man vorneweg gehen und das Team führen. Unter Vladimir Petkovic entwickelte ich mich in dieser Beziehung weiter, aber sicher ist noch Luft nach oben. Es ist ein gutes Gefühl, wenn der Trainer dir vertraut», so Raimondi. Dieses Vertrauen zahlt er mit Einsatz und Leistung zurück. Raimondi ist keiner, der sich über die Me-
dien ins Gespräch bringt. Seine ruhige, sachliche Art kommt auch im Team gut an. «Mario ist ein super Teamplayer», sagt Sportchef Alain Baumann. «Er ist ein hilfsbereiter, kameradschaftlicher Typ. Manchmal könnte er noch fordernder sein und auch mal auf den Tisch hauen. Denn die Mitspieler hören auf ihn.» Das offensive Spielsystem unter Petkovic kommt Raimondi zugut. In den Schlagzeilen stehen zwar meistens Super-Joker Seydou Doumbia und seine Sturmkollegen, doch auch aus der zweiten Reihe sind die Young Boys extrem gefährlich – dank Raimondi. Nur Almen Abdi (FC Zürich) und Scott Chipperfield (FC Basel) erzielten als Mittelfeldspieler bisher mehr Tore – doch sie geniessen offensive Freiheiten. Bei den Young Boys wirbeln drei Angreifer, für Raimondi ist deshalb auch Defensivarbeit angesagt. Für den Erfolg macht der 28-Jährige gerne auch die Drecksarbeit. «Ich gewann in meiner Karriere noch keinen Titel. Das muss sich endlich mal ändern. Dafür gebe ich alles, in jedem Training, in jedem Spiel», so Raimondi. Bereits als 18-Jähriger startete der Thuner beim heimischen FC in der Nationalliga B durch. In vier Saisons entwickelte er sich zur festen Grösse. Seine ersten Schritte in der Axpo Super League machte er dann 2002 beim FC Zürich. Von dort ging es wieder zurück nach Thun, im Sommer 2005 heuerte er bei den Young Boys an. Mittlerweile absolvierte er über 220 Spiele in der Axpo Super League, über 40 Tore erzielte er in dieser Zeit. Für einen Mittelfeldspieler eine hervor-
ragende Quote. Trotzdem schaffte es Raimondi bisher nicht, seinen grossen Traum zu verwirklichen. «Mein Ziel ist und bleibt die Nationalmannschaft.» Doch weder unter Köbi Kuhn noch jetzt bei Ottmar Hitzfeld bekam er eine Chance. Baumann traut Raimondi diesen Sprung jedoch zu: «Mario ist ein sehr guter Fussballer, er bringt alle Voraussetzungen für die Nationalmannschaft mit. Bei uns präsentiert er sich als absoluter Leistungsträger. Er spielt auf konstant hohem Niveau, eine Nominierung wäre logisch.» Raimondis Vorbildfunktion zeigt sich auch dann, wenn der Referee auf den Penaltypunkt zeigt. In solchen Situationen muss Verantwortung übernommen werden – und Raimondi übernimmt sie. Sechs Mal ging er in dieser Saison in den ersten 30 Runden voran und verwandelte aus 11 Metern. Darunter so spielentscheidende wie der Penalty-Doppelpack gegen den FC Zürich, als er aus einem 2:2 ein 4:2 machte. In diesen Sekunden lastet auf einem alleine der Druck, doch damit kann Raimondi umgehen: «Ich arbeite viel im mentalen Bereich. Denn Fussball wird im Kopf entschieden. Druck muss ja nicht immer negativ sein, man muss ihn einfach in positive Bahnen lenken.» In der Endphase der Saison ist Coolness angesagt. Wer die Nerven behält, gewinnt Titel. Geht es nach Raimondi, ist YB nach 22 Jahren reif für den Meistertitel. Das Rezept: Raimondi muss weiterspielen wie bisher. Denn mit jedem Goal, jeder Vorlage und seinem positiven Auftreten bringt er YB dem Erfolg ein Stück näher.
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«Der FCB ist darauf angewiesen, SEIT JANUAR IST BERNHARD HEUSLER DER STARKE MANN BEIM FC BASEL UND KÜMMERT SICH UM DAS OPERATIVE GESCHÄFT. IM INTERVIEW SPRICHT ER ÜBER DIE FAN-PROBLEMATIK, BUDGETS, VORBILDER UND SCHMERZGRENZEN BEI TRANSFERS. TEXT: ULRICH KÜHNE-HELLMESSEN, DANIEL FRICKER
Bernhard Heusler Seit 2006 ist Bernhard Heusler Vize-Präsident des FC Basel und der FC Basel 1893 AG. Der 45-jährige Basler war zuvor Rechtsberater beim FCB. Der bekennende Fussball- und FCB-Fan gilt als Macher im operativen Geschäft mit grosser Sachkenntnis. Als integrative Persönlichkeit geniesst er sowohl im Klub als auch bei den Fans grosse Glaubwürdigkeit. Seit Januar 2009 ist Heusler operativer Leiter der Tagesgeschäfte im Profi-Bereich des FCB. Er ist zudem neu als Delegierter des Verwaltungsrats auf Ebene der Klubleitung zuständig für die Führung des technischen und administrativen Bereichs der FC Basel 1893 AG. Heusler ist zudem Partner der Anwaltskanzlei Wenger Plattner in Basel.
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Bei der anstehenden Wahl zum SFV-Präsidenten verfügt die Amateurliga mit 47 der 101 Delegiertenstimmen über den höchsten Anteil der Wähler. Die 1. Liga hat 26, die Swiss Football League 28 Stimmen. Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Profi- und Amateur-Fussball? Der Amateur- und der Profi-Fussball haben vieles gemeinsam – letztlich dreht sich alles um den Fussball, den sportlichen Wettkampf, die damit verbundenen Freuden und Emotionen. Bei einigen Punkten sind die Unterschiede aber klar auszumachen. Im Berufs-Fussball spielen Kommerz und Geld eine ungleich grössere Rolle. Dazu kommt, dass ein Klub mit der Kraft eines FC Basel für eine ganze Region einen wichtigen sozio-kulturellen Stellenwert besitzt. Selbstverständlich sind mit dieser Bedeutung auch weitere Probleme verbunden, wie etwa Sicherheitsaspekte rund um die Veranstaltungen, die in Basel pro Jahr rund 600 000 Menschen besuchen. Finden Sie das Wahlverfahren nicht zu kompliziert und realitätsfern? Wir leben in der Schweiz, hier ist das Milizsystem halt nun mal eine «heilige Kuh». Mich stört viel mehr, dass dieses wichtige Amt des Zentralpräsidenten wie eine Teilzeitanstellung entlöhnt wird. Der Präsident trägt eine grosse Verantwortung, die nur im Rahmen eines Vollzeitpensums wahrgenommen werden kann. Der Schweizer Fussball befindet sich im Umbruch. Peter Stadelmann könnte als Präsident der Swiss Football League zurücktreten. Ein Job für Sie? Ich mache die Arbeit beim FC Basel sehr gerne. Ausserdem bin ich der Meinung, dass der SFL-Präsident besser nicht gleichzeitig eine verantwortungsvolle Funktion in einem Klub ausüben sollte, das gibt nur Konflikte.
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Sie luden uns zum Gespräch in Ihre Kanzlei ein. Arbeiten Sie überhaupt noch als Rechtsanwalt? Ja, ich bin Wirtschaftsanwalt von Beruf. Einen Tag in der Woche bin ich «physisch» auf der FCB-Geschäftsstelle und führe dort in erster Linie Sitzungen oder Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Administration. Mit Gigi Oeri, mit den Verantwortlichen der Technik, dem Trainer, den Spielern und Fans sowie Partnern treffe ich mich entweder in meinem Büro oder auswärts bei einem Kaffee oder beim Essen. Was ist Ihre grösste Herausforderung als Vize-Präsident und Verantwortlicher der operativen Geschäfte des FC Basel? Für mich als Klub-Verantwortlichen ist die wichtigste Aufgabe, das bestmöglichste Umfeld zu schaffen und darauf zu schauen, dass man in einem optimalen Umfeld auch optimale Resultate erhält. Das Ziel eines Klubs kann nicht nur der Match am nächsten Samstag oder Sonntag sein. Das erklärte Ziel des FC Basel ist es, in einer Konstellation, in der bereits vieles gut ist, sich organisatorisch zu verbessern und nachhaltige Strukturen zu schaffen. Es ist ein Privileg, dies auf dem seit dem Einstieg von Frau Oeri gelegten Fundament tun zu dürfen. Wie spielt da die Erwartungshaltung der Fans hinein?
Die Stimmung in Basel änderte sich in den letzten Jahren markant. Früher waren wir der beliebte Underdog, eine Mannschaft von tragischen Helden, die zuweilen in der Nationalliga B mehr Zuschauer anlockte als der erfolgreichste Klub in der obersten Spielklasse. Heute sind die Erwartungen natürlich höher. Die Identifikation mit dem Klub als Institution der Stadt Basel ist enorm. Ich erachte es als eine meiner Aufgaben, diese Identifikation in den sehr verschiedenen Gruppen von Anhängern zu pflegen. Das ist – gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit, in der uns die Spieler verlassen, wenn sie auf dem Weg zu Identifikationsfiguren sind – eine grosse Herausforderung. In diesem Zusammenhang: Hat der FC Basel ein Problem mit dem Verhalten seiner Fans? Die Auseinandersetzung mit Fan-Themen allein unter dem Aspekt Hooliganismus macht mir zu schaffen. Die Fan-Kulturen sind etwas Hochinteressantes, weil sich darin ganz verschiedene Menschen vereinigen, die durch die Liebe zum Klub verbunden sind. Ich wehre mich gegen jede Pauschalierung und Simplifizierung gegenüber Fans, mag dies «politisch» noch so «en vogue» sein. In enger und offener Zusammenarbeit mit der Fan-Arbeit Basel sind wir im Kontakt mit den Fans und machen uns nicht die Illusion, dass wir Ausschreitungen und Übergriffe Ein-
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international zu spielen» zelner oder von Gruppen immer ausschliessen können. Die Erwartungshaltung gegenüber Klubs, sie sollten das Gewaltphänomen im Zusammenhang mit Fussballveranstaltungen «lösen», ist reichlich überspannt und unrealistisch. Wenn dem Fussball in einer Stadt eine positive Bedeutung beigemessen wird, dann sind hier auch der Staat und die Politik gefordert, bei der Bewältigung der negativen Nebeneffekte mitzuwirken. Die Tendenz, künftig die Sicherheitskosten im Zusammenhang mit Fussballspielen noch vermehrt auf den Klub abzuwälzen, kann ich nicht nachvollziehen. Denn der Klub selbst verursacht die Probleme nicht. Er ist Veranstalter und trägt damit bereits eine grosse Verantwortung für eine faire und reibungslose Abwicklung des Spiels. Aktuell zahlen wir neben den grossen Aufwendungen in den Bereichen Stadionsicherheit und Prävention weit über eine Million Franken an die Kosten der Polizei. Im Licht des emotionalen Umfelds sind wir beim FC Basel etwa extrem darauf bedacht, dass weder Klubverantwortliche noch Spieler durch ihr Verhalten die Atmosphäre anheizen. Wie hart traf den FC Basel das Ausscheiden im Cup-Halbfinal gegen die Young Boys? In einem Cup-Spiel geht es immer auch um die Ehre. Der Cup ist einer der beiden Titel, die wir uns für diese Saison zum Ziel machten. Natürlich liegt die Priorität aber in der Meisterschaft. Dort würde sich eine schlechte Platzierung auch finanziell negativ auswirken. Wir sind darauf angewiesen, international zu spielen. Wie stark ist der FCB denn von der Champions League abhängig? Wir erstellen beim FC Basel ein Grundbudget, das auf einem realistischen Szena-
rio basiert. Dieses Szenario ist ein Spitzenplatz in der Schweiz und mindestens eine Teilnahme am UEFA-Cup. Richtig ist allerdings, dass in den letzten Jahren ausserordentliche Erträge aus den internationalen Wettbewerben und Transfer-Erlöse dazu beigetrugen, dass die Rechnung Ende Jahr ausgeglichen war. Gibt es einen ausländischen Klub, der dem FC Basel als Vorbild dient? Ich reise oft nach Deutschland und tausche mich mit Verantwortlichen verschiedener Klubs aus. Von aussen betrachtet verfügt der FC Bayern München im deutschen Umfeld über eine ähnliche Position, wie sie dem FC Basel in der Schweiz zukommt. Wahrnehmung und Ambitionen sind ähnlich, nicht aber die Geschichte und Philosophie der beiden Klubs. Bayern investierte in neue Stars. Welche Spieler verpflichtet denn der FC Basel für die nächste Saison? Wir führen Gespräche mit Spielern, die uns ganz gezielt auf gewissen Positionen verstärken sollen. Ausserdem laufen Verträge mit Stammspielern aus, was auch Einfluss auf die Transfer-Aktivitäten haben kann. Vor dieser Saison wurde unser Kader verbreitert. Insgesamt nahmen wir fast acht sogenannte Perspektiv-Spieler unter Vertrag. Nun hoffen wir, dass wir einen Grossteil dieser Spieler kurz- oder mittelfristig ins Team integrieren können. Jene Spieler, die dies noch nicht schafften, müssen beweisen, dass sie allfällige Lücken schliessen können, ohne dass wir sie durch neue Spieler ersetzen müssen. Wer hat eigentlich beim FC Basel bei Transfers das letzte Wort? Ich nicht! Wir entscheiden in einem Gremium mit Christian Gross und Ruedi Zbinden und nicht zuletzt in Zusammenar-
beit mit Gigi Oeri, die selbstverständlich in finanziellen Fragen das letzte Wort hat. Wie hoch ist Ihre finanzielle Schmerzgrenze, wenn der ideale Spieler mit den idealen Eigenschaften kommt? Die Schmerzgrenze ist in der Schweiz – verglichen mit anderen europäischen Ligen – wohl beträchtlich tiefer. Selbst wenn es sein grösster Wunsch wäre, in der Axpo Super League zu spielen, können wir uns keinen Franck Ribery leisten. Abgesehen von der Transfer-Summe – es würde dadurch das Lohngefüge gesprengt. Der FC Bayern holte Ribery und Luca Toni. Muss der FC Basel nicht auch wieder einmal etwas riskieren und einen Star holen? Ich kenne die genauen Zahlen des FC Bayern nicht. Aber der Klub wirtschaftete in den letzten Jahren sehr profitabel und hatte bestimmt Reserven, um die Top-Stars Ribery und Toni zu finanzieren. Diese Reserven hat der FC Basel nicht. Aber ich spüre durchaus den Wunsch der Fans, endlich wieder einen Super-Star im Team zu haben. Das Problem ist, dass die Schweizer Liga heute für ausländische Spieler nicht mehr attraktiv genug ist. Früher beendeten Fussballer wie Günter Netzer die Karriere bei uns. Das geht heute nicht mehr. Ein älterer Spieler in der Bundesliga verdient immer noch doppelt so viel wie ein TopSpieler bei uns. Gibt es für diese Problematik eine Lösung? Wir könnten einen Spieler extern finanzieren lassen. Aber wie schon erwähnt: Das Wichtigste in meinem Job ist es, den Klub der Stadt Basel und seinen Fans zu erhalten. Wir wollen und können nicht Verrücktheiten begehen, nur um uns in einem kurzfristigen Erfolg zu sonnen. Unsere schon sehr riskante Politik zur Finanzierung der aktuellen Strategie basiert auf den drei nicht budgetierten zusätzlichen Einnahmequellen aus internationalen Erfolgen, Transfer-Erlösen und Mäzenatentum. Die im internationalen Umfeld wichtige Einnahmequelle aus der TV-Vermarktung gibt es in der Schweiz kaum.
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Das neue Schmuckstück BAUBEGINN IST NOCH IN DIESEM JAHR, BEREITS IM WINTER 2010 SOLLEN ERSTE SPIELE IN DER NEUEN LUZERNER ARENA MIT 18 000 PLÄTZEN (DAVON 15 800 SITZPLÄTZE, 800 BUSINESS-SEATS UND 14 LOGEN) STATTFINDEN. GESCHÄTZTE KOSTEN DES UMFANGREICHEN PROJEKTS «SWISSPORARENA» DER BEIDEN ARCHITEKTEN DANIELE MARQUES UND IWAN BÜHLER: 260 MILLIONEN FRANKEN.
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auf der Luzerner Allmend Wohn-Hochhäuser als Mantelnutzung Das neue Stadion wird von weiteren Sportgebäuden umgeben sein, sodass eine komplette Sport-Peripherie entsteht. Zum Beispiel ein Hallenbad mit einem 25-Meter-Becken mit acht Bahnen, zwei Lernschwimmbecken, Strömungskanal, Sprudelbad, Sprungturm, 60-Meter-Rutsche. Zudem geplant: Fitnesscenter, Büro, Restaurant, Ladenfläche und eine DoppelTurnhalle für den Schulsport. Die heutige Leichtathletik-Tribüne wird durch eine modernere Anlage mit 1950 gedeckten Sitzplätzen ersetzt. In ihrem Hohlraum sind vier Trainings-Laufbahnen mit einer Länge von 80 Metern, Garderoben und sanitäre Anlagen untergebracht. Im Mantel des Fussballstadions werden zeitgemässe Trainings- und Clubräume für den Vereinssport eingebaut. Die Schützenvereine trainieren künftig in einer modernen Schiesssport-Halle, die drei Boccia-Vereine ziehen in das neue Bocciodromo mit vier wettkampftauglichen Bahnen. Der Tennisclub Allmend erhält auf der Südseite des Zihlmattwegs neue Plätze. Um die Trainings- und Wettkampf-Kapazitäten auf der Allmend zu erhöhen, werden zwei bestehende Fussballfelder mit Kunstrasen ausgestattet. Als drittes prägendes Element neben dem Stadion und dem Sportgebäude gehören die beiden Wohn-Hochhäuser zur Sportarena. Sie werden 88 und 77 Meter hoch und umfassen 330 Wohnungen. Davon sind etwa 50 als Long-Stay-Appartments ausgestaltet. Hier können sich Geschäftsleute einmieten, die sich während mehrerer Wochen oder Monate in Luzern aufhalten möchten.
Arena für Hitzfeld und seine Mannschaft Durch den Ausbaustandard A+ dürfen nach der Fertigstellung in Luzern in der «swissporarena» nicht nur nationale und internationale Partien ausgetragen werden, sondern auch Länderspiele.
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«Hitzfeld hätten sie sogar einen Hotdog-Automaten aufgestellt» KEINE FRAGE: OTTMAR HITZFELD IST DER MÄCHTIGSTE ALLER TRAINER. ERFOLGE, GLAUBWÜRDIGKEIT, NACHHALTIGKEIT MACHEN IHN ZUR UNBESTRITTENEN NUMMER 1. MIT CHRISTIAN GROSS UND LUCIEN FAVRE FOLGEN ZWEI VEREINS-TRAINER MIT UNTERSCHIEDLICHEN QUALITÄTEN. IN UNSERER TOP TEN IST AUCH EIN WELTMEISTER UND SOGAR EINE FRAU. TEXT: ULRICH KÜHNE-HELLMESSEN Als Ottmar Hitzfeld im Sommer 2008 mit dem SFV um seinen Job als Nationaltrainer verhandelte, gab er Ernst Lämmli, Ralph Zloczower und Peter Stadelmann gleich einmal den Tarif durch. Er bestimmte Willi Weber zum Goalie-Trainer, ein Mann seiner Wahl und seines Vertrauens. Er setzte mit Marco von Ah einen neuen Medienchef durch. Den ehemaligen Sportchef der «Luzerner Zeitung» kannte er aus den Anfängen seiner Trainer-Laufbahn beim SC Zug. Zwei Beispiele für die Machtfülle eines Trainers. Auch deshalb ist Hitzfeld die Nummer 1 in unserer Hitparade der mächtigsten Trainer. «Seine Erfolge und seine Persönlichkeit setzen ihn auf den 1. Platz», findet Jury-Mitglied Jörg Stiel, der ehemalige Goalie und Captain der Nationalmannschaft. «Er ist der berühmteste und erfolgreichste Trainer in der Geschichte des Schweizer Fussballs», so FCZ-Präsident Ancillo Canepa. «So unantastbar wie Hitzfeld wird auch ein Christian Gross nicht werden», urteilt Ilja Kaenzig. Für alle Jury-Mitglieder sowie die EUROSOCCER-Redaktion ist Hitzfeld die unumstrittene Nummer 1. Plastisch, wie SF-Fussball-Experte Rainer Maria Salzgeber die Machtfülle von Hitzfeld beschreibt: «Seien wir ehrlich: Wenn Hitzfeld einen Hotdog-Automaten und eine Cheerleader-Truppe in der Kabine gewollt hätte – die Leute vom Verband wären auch diesem Wunsch nachgekommen. Der Verband handelte mit Hitzfelds Verpflichtung absolut richtig.»
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Aber fragen wir doch mal: Was macht einen mächtigen Trainer aus? Wir fragten bewusst nicht nach dem erfolgreichsten Trainer. Da geben die Erfolge eine statistische Antwort. Wir fragten auch nicht nach dem besten Trainer. Hier würden Spielweise und Trainingsmethoden den Ausschlag geben. Ein mächtiger Trainer ist mehr als ein erfolgreicher. Er hat das sportliche Sagen über den Rasen hinaus, dank Autorität und Persönlichkeit kann er sein sportliches Umfeld prägen, nicht nur Training, Taktik und Spielereinkäufe (mit-)bestimmen. So wie Sir Alex Ferguson bei Manchester United, Felix Magath in Wolfsburg und Arsene Wenger bei Arsenal, der mit seinen Vorschlägen sogar den Stadion-Neubau entscheidend mitprägen konnte. Zurück zu unseren Trainern: Wer überhaupt kann solche Macht-Attribute für sich in Anspruch nehmen? Leistungsausweis und Konstanz sprechen hier deutlich für Gross, den erfolgreichsten Schweizer Vereinstrainer aller Zeiten. «Seine Persönlichkeit», so Salzgeber, «ist grösser als die aller wichtigen Spieler zusammen.» Den FC Basel prägt er seit zehn Jahren – und erwarb sich derartige Kompetenzen, dass sogar die mächtige Geldgeberin Gigi Oeri ins zweite Glied zurücktrat, um diesen Weg der Kontinuität und des Erfolges nicht zu gefährden. «Beide, Hitzfeld und Gross, haben nicht nur eine hohe Glaubwürdigkeit, sondern auch eine grosse Nachhaltigkeit. Das spricht für sie», sagt Stiel. Macht auf eine andere Weise besitzt Lucien Favre, unsere Nummer 3. Er
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Ottmar Hitzfeld Seine Karriere als Profi-Fussballer begann Ottmar Hitzfeld 1971 beim FC Basel. Coach Helmut Benthaus stellte den gebürtigen Lörracher damals als Stürmer ein. Als Hitzfeld 1983 seine aktive Laufbahn beim FC Luzern beendete, trat er nur wenige Monate später seine erste Trainerstation beim SC Zug an, den er innerhalb eines Jahres in die oberste Spielklasse führte. Nach einer weiteren Zwischenstation beim FC Aarau wechselte der Zahnarztsohn zu den Grasshoppers, mit denen er in drei Jahren zwei Cup-Titel und zwei Meisterschaften gewann. Als Coach von Borussia Dortmund und Bayern München holte der 60-Jährige 14 Titel und ist damit der erfolgreichste deutsche Vereinstrainer. Nach der EURO 08 löste er Köbi Kuhn als Trainer der Schweizer Nationalmannschaft ab.
Medien-Präsenz Als Co-Kommentator beim Pay-TVSender Premiere ständig weiter in Deutschland präsent. Absoluter Profi, freundlich, auskunftsfreudig, immer professionell, nie verletzend. Persönlichkeit Die Titel sprechen für sich und für ihn. Hohe Glaubwürdigkeit, erfolgsbesessen. Der Mathematiklehrer überlässt nichts dem Zufall, respektiert Gegner wie Spieler. Betätigungsfeld International. Damit auch der beste Botschafter für den Schweizer Fussball. Wirkung Enorm, obwohl er seinen Status nie missbraucht. Blieb stets der bescheidene Fussballer aus Lörrach.
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Christian Gross Der gebürtige Zürcher kickte als Profi bei GC, Xamax und Lausanne, bevor er 1980 zum VfL Bochum in die Bundesliga wechselte. Vier Treffer in 29 Spielen erzielte der Polizistensohn für den VfL. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz spielte er noch für St. Gallen und Lugano im defensiven Mittelfeld und erhielt ein Aufgebot für die Nationalmannschaft. Als Spielertrainer führte der 54-Jährige den FC Wil von der 2. Liga in die Nationalliga B und holte anschliessend mit GC zwei Meistertitel. 1997 wurde er nach neun Monaten in Tottenham entlassen und trainiert nun seit zehn Jahren den FC Basel, mit dem er je vier Meistertitel und Cup-Siege holte.
Medien-Präsenz In Basel täglich, durch den Status des FCB mit enormer Strahlkraft auf die ganze Schweiz. Persönlichkeit Grosser Motivator, der weiss, was er will. Nach aussen kompromissfähig, intern knallhart. Betätigungsfeld Basel, die Axpo Super League, dazu internationale Präsenz. Die
vertritt eine klare Fussball-Philosophie und setzt auf junge Spieler, die er in sein System integriert. Es ist eine Arbeitsbedingung für den Westschweizer, die er bei jedem Verein durchsetzt, ob in der Schweiz beim FC Zürich oder in der Bundesliga bei Hertha BSC. Das macht ihn angreifbar und erfolgsabhängig. Favre stellt sich dieser Angriffsfläche, weil er vom Erfolg überzeugt ist und ihn schon mehrfach nachwies. Sein Leistungsausweis gibt ihm das Recht zu bestimmen sowie die Macht, sich den Verein auszusuchen, der seine Philosophie will. Mal schauen, was er noch aus Hertha Berlin macht und wohin ihn künftig der Weg führt. Auf Platz 4 landet Marcel Koller, der es schaffte, sich im «Haifischbecken Bundesliga» zu behaupten und in der Winterpause sogar den Machtkampf gegen seinen Kapitän gewann. Hinter diesen Top 4 klafft eine deutliche Lücke. Die meisten Schweizer Trainer sind geduldete Übungsleiter mit geringem Machtfaktor. Mit einer Ausnahme: Der FC Vaduz leistet
Angebote aus dem Ausland verstärken sein Gewicht in der Schweiz. Wirkung Seinen Status nutzt er nicht aus, sagt aber, was Sache ist. Und das nicht nur in Basel, sondern auch in der Liga.
sich einen Weltmeister. Pierre Littbarski konnte die Unprofessionalität der Vereinsführung nutzen und jene Spieler verpflichten, die er wollte. «Ein mächtiger König», so Kaenzig, «leider bald ohne Reich. Er bestimmt in Vaduz alles, aber alles bringt nichts, da der Klub die Axpo Super League so oder so am grünen Tisch verlassen muss.» Vaduz wird zeigen, dass ein Verein auch Gefahren eingeht, wenn er einem Trainer zu viel Macht überlässt. Die Folgen, auch die finanziellen, hat schliesslich der Verein zu tragen, nicht der Trainer. Es ist provozierte Macht, keine erworbene. Der Fachausweis als Trainer fehlt Littbarski, sein Name und seine Erfolge sind vielleicht spektakulär, aber nur wenig nachhaltig. Das sieht bei Vladimir Petkovic anders aus. Der YB-Coach, seit letzten Herbst Nachfolger von Martin Andermatt, zuvor erfolgreich tätig in Agno und Bellinzona, steht zwar im Schatten der Berner Strukturen, die Stefan Niedermaier und die Stade-de-Suisse-Betreibergesellschaft bestimmen. Aber psychologisch geschickt und mit leisen Tönen erwarb
Lucien Favre Mit einem brutalen Foul hätte ein gewisser Gabet Chapuisat die Profi-Karriere von Lucien Favre 1985 beinahe vorzeitig beendet. Mehrere Knochenbrüche und Bänderrisse zog sich der ehemalige Spieler von Servette Genf damals zu. Nach langer Pause setzte Favre seine aktive Laufbahn aber fort und brachte es zu 24 Länderspieleinsätzen. Die Trainerkarriere des Waadtländers begann 1994 beim FC Echallens. Später trainierte er noch Yverdon, Servette Genf und den FC Zürich, mit dem er 2006 und 2007 Schweizer Meister wurde. Unter Favres Führung beim FC Zürich schafften es Daniel Gygax, Blerim Dzemaili, Xavier Margairaz, Steve von Bergen und Gökhan Inler in die Schweizer Nationalmannschaft. Aus Hertha Berlin machte er in dieser Saison ebenfalls einen Titelanwärter in der Bundesliga. Medien-Präsenz Die deutsche Hauptstadt ist auch Medien-Hauptstadt mit zehn täglichen Zeitungen und täglicher TV-Präsenz. Mit leisen Tönen verschaffte er sich Gewicht. Persönlichkeit Akribischer Arbeiter mit klaren Vorstellungen, die er auch gegen starke Charaktere durchzusetzen versteht. Betätigungsfeld Berlin und Deutschland. Der Westschweizer rückte auch durch
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Die Jury Für die Serie «Top Ten» holte sich EUROSOCCER prominente Unterstützung. Die vier Juroren berieten uns, damit eine kompetente Wertung vorgenommen werden konnte. Jedes Jury-Mitglied erstellte seine eigene Rangliste und machte sich über den Einfluss der Macher Gedanken. Ancillo Canepa (56), seit 2006 Präsident des FC Zürich und Nachfolger des legendären Sven Hotz. Der ehemalige Wirtschaftsmanager (Ernst & Young) engagiert sich in diversen Fussball-Gremien. Ilja Kaenzig (36), ist CEO der Soccer Boss GmbH, die Investoren für den Fussball akquiriert. Kaenzig, zuvor Manager bei GC, in Leverkusen und Hannover, ist u.a. Kolumnist bei «.ch» und «Blick am Abend». Jörg Stiel (41), ist Teilhaber und Verwaltungsrat der WS4Sports AG in Mosnang. Ausserdem arbeitet der 21-fache Ex-Internationale als Experte beim Schweizer Fernsehen und auf Mandatsbasis für führende Schweizer Firmen wie Migros und Kantonalbanken. Rainer Maria Salzgeber (39), ist Moderator der Sendung «Sport aktuell» beim Schweizer Fernsehen sowie diverser Live-Sportsendungen. Ende 2008 wurde er zum «Schweizer Sportjournalisten des Jahres» ausgezeichnet.
die Erfolge in der Rückrunde und dem zwischenzeitlichen Platz 1 in den Fokus und wurde damit zu einem wertvollen Botschafter für die Schweiz. Wirkung Je länger er sich in der Bundesliga etabliert, desto höher ist die Glaubwürdigkeit und Wirkung.
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Medien-Präsenz Das Ländle besitzt nicht die Strahlkraft auf nationale oder sogar internationale Medien. Persönlichkeit Kennt den Profi-Fussball aus Deutschland und Japan, nutzte Namen und Wissen, um sich in Liechtenstein zu positionieren. Betätigungsfeld Machte aus seinem WMTitel zu wenig, sodass sein Wirken nicht die Ausstrahlung hat, die sein Name verspricht. Wirkung Obwohl er eine grosse Machtfülle auf sich vereint, ist die Wirkung wie der Tabellenplatz – eher bescheiden.
Medien-Präsenz Sein Nachteil ist sein Verein. Bochum ist in der Medienzange der Traditionsvereine Dortmund und Schalke. Persönlichkeit Kein Mann der lauten Töne, aber mit Durchsetzungskraft. Weiss, wie auch mit bescheidenen Mitteln erfolgreich zu arbeiten ist und setzte sich im «Haifischbecken Bundesliga» durch. Betätigungsfeld Bochum. Mit allen Vor- und Nachteilen. Wirkung Weit weniger gross als bei unseren Nummern 1 bis 3. Aber gross genug, um auch auf die Schweiz abzustrahlen.
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Marcel Koller Wie Kollege Gross gab Marcel Koller sein Trainerdebüt beim FC Wil, von dem er 1999 zum FC St. Gallen wechselte. Mit den Grasshoppers, bei denen Koller als Spieler 24 Jahre lang unter Vertrag stand, wurde der Zürcher 2003 Schweizer Meister, wie zuvor schon 1999 mit St. Gallen. 2003 wechselte Koller zum 1. FC Köln, wo er als Entdecker von Lukas Podolski gilt. Den Abstieg der Rheinländer konnte er aber nicht verhindern und wurde im Sommer 2004 entlassen. 2006 führte der 48-Jährige den VfL Bochum in die 1. Bundesliga und hält die Bochumer seitdem hartnäckig im deutschen FussballOberhaus.
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Pierre Littbarski Als Spieler war Pierre Littbarski sesshaft. 14 Jahre stand er insgesamt beim 1. FC Köln unter Vertrag und erzielte für die Rheinländer in 406 Bundesligaspielen 116 Tore. Als Trainer mutierte «Litti» dann zum Wandervogel: Yokohama FC, MSV Duisburg, Sydney FC, Avispa Fukuoka und Saipa Teheran hiessen seine Stationen, bevor der Weltmeister von 1990 im letzten Jahr zum FC Vaduz wechselte.
7 Medien-Präsenz Die Aussendarstellung gehört sicherlich nicht zu seinen Stärken, hier besteht Handlungsbedarf. Persönlichkeit Ein exzellenter Fachmann, der das Erbe von Lucien Favre beim FCZ verwaltet und inzwischen selbst gestaltet. Betätigungsfeld Obwohl er in Bern als Verbands-Trainer eine Lobby aufbaute, ist sein Betätigungsfeld nun auf Zürich reduziert. Erst Titel werden ihm helfen, sich auch über die Landesgrenzen hinweg Gehör zu verschaffen. Wirkung National bescheiden, im Klub akzeptiert. Da hat sein Wort sowohl bei Präsident Ancillo Canepa als auch bei Sportchef Fredi Bickel Gewicht.
Bernard Challandes Als Trainer von Yverdon-Sports machte sich Bernard Challandes einen Namen, nachdem er die Waadtländer von der 1. Liga in die Nationalliga A geführt hatte. Weitere Stationen des heutigen FCZ-Coachs waren Le Locle, Servette Genf und YB. 1995 wurde der 57-jährige Romand vom SFV verpflichtet, für den er ab 2001 die U21-Nationalmannschaft trainierte. Nach dem Abgang von Lucien Favre nach Berlin übernahm Challandes das Traineramt beim FC Zürich.
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6 sich Petkovic binnen kürzester Zeit Respekt. Salzgeber umschreibt es so: «Immer wieder betont er, dass er 19 Stammspieler hat. Das sagen viele, aber bei ihm stimmt es. Auch die Spieler glauben es – erstaunlich. Sonst sind doch alle nur zufrieden, wenn sie von Anfang an spielen. Der Mann hat eine psychologische Qualität, die nicht viele in dieser Branche mitbringen.» Und Stiel analysiert: «Die Young Boys scheiterten jahrelang an ihren Nerven. Der Erfolg im Cup-Halbfinal gegen den FCB zeigt nun, dass Petkovic eine Siegermentalität mitbrachte. Kann er die in Titel umwandeln, stehen ihm alle Türen offen.» Hanspeter Latour, von FCZ-Präsident Canepa auf Platz 8 gesetzt, «weil er unter schwierigen Rahmenbedingungen professionell arbeitet», fehlt in unseren Top Ten. Der GC-Trainer, mit einem gut dotierten Drei-Jahres-Vertrag ausgestattet, ist abhängig von GC-Sportchef und Vize-Präsident Erich Vogel und deshalb nahezu ohne Einfluss. Salzgeber: «Ich schätze ihn als wundervollen Menschen. Nur muss er dafür sorgen, dass sich die
Leute später auch an den Fussball-Trainer erinnern und nicht nur an den Bergdoktor.» Stattdessen setzten wir mit Bea von Siebenthal eine Frau unter die mächtigsten Zehn, weil sie wirklich etwas bewegt. Keine Entscheidung im florierenden FrauenFussball ohne sie – Kompliment! Das Schlusswort gehört Salzgeber – zum Präsidenten, der sich auch als Trainer versuchte und dabei sogar die Qualifikation für den Cup-Final schaffte: Christian Constantin. Der SF-Moderator: «Dass sich ein Präsident so mir nichts, dir nichts an die Linie stellt und die Funktion des Trainers übernimmt, zieht eine ganze Berufsgattung ins Lächerliche.» So viel zur Macht der Trainer. Aber der FC Sion ist sicherlich auch hier ein Ausnahmefall.
In der nächsten Ausgabe lesen Sie die Rangliste der Spieler:
Wer ist der beste Torhüter, der beste Abwehr-, Mittelfeld- und Angriffsspieler. Die Top Ten nach der Saison.
Medien-Präsenz Clever und zurückhaltend zugleich. Hat nicht nur die Berner Medienwelt erobert, sondern sich auch national positioniert. Persönlichkeit Überzeugt durch Taten mehr als durch Worte. Guter Psychologe, der Strukturen verändern und Spieler überzeugen kann. Betätigungsfeld Etabliert sich zunächst in Bern. Je mehr Erfolge, desto grösser wird sein Betätigungsfeld. Wirkung Noch bescheiden. Aber nicht nur unsere Jury traut ihm eine grosse Entwicklung zu.
Vladimir Petkovic Der Sohn eines Lehrerehepaars wurde in Sarajevo geboren und wurde 1985 mit dem FK Sarajevo Fussballmeister. Zwei Jahre später emigrierte er in die Schweiz, wo er insgesamt 17 Saisons als Profi für Chur, Sion, Martigny, Bellinzona und Locarno absolvierte. Danach trainierte der 45jährige Kroate mit Schweizer Pass Buochs, Malcantone Agno und führte die AC Bellinzona letztes Jahr in die Super League. Der gelernte Sozialarbeiter coachte die Young Boys in dieser Saison ins Cup-Final und spielt mit YB um den Meistertitel mit.
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Medien-Präsenz Auf Grund seiner Erfahrung wortgewandt, kennt alle Mechanismen, ohne sie zu missbrauchen. Persönlichkeit Motivator, der Ruhe ausstrahlt und das Profi-Geschäft in allen Einzelheiten beherrscht. Betätigungsfeld Durch sein Netzwerk und die vielen Stationen ist sein Betätigungsfeld nicht auf einen Verein reduziert. Sein Wort hat auch unter Trainerkollegen Gewicht. Wirkung Steigt, wenn er mit Luzern die Klasse hält. Ist trotz aller Erfahrung abhängig von der Tagesaktualität, vor allem auch in Luzern.
Medien-Präsenz Ein Motivator mit grosser Ausstrahlung, die er geschickt einzusetzen versteht. Persönlichkeit Er lebt Fussball emotional. Das ist seine Stärke, aber auch gleichzeitig seine Schwäche. Deshalb ist sein «Verschleiss» extrem hoch. Betätigungsfeld Im Moment das Tessin mit wenig Ausstrahlung auf die Deutschschweiz. Aber in der Axpo Super League etabliert. Wirkung Hat nicht die Durchsetzungskraft und Glaubwürdigkeit, Entscheidungsträger beeinflussen zu können.
Medien-Präsenz Immer, wenn das Thema Frauen-Fussball aufkommt, wird sie gefragt. Persönlichkeit Lebt seit über 30 Jahren für den FrauenFussball. Liess sich auf diesem steinigen Weg nie davon abbringen, ihren Sport voranzutreiben. Betätigungsfeld Schweizweit taktgebend für die Weiterentwicklung des FrauenFussballs. Wirkung Durch ihre Tätigkeit beim SVF und ihre grosse Erfahrung ist sie in der Lage, viel zu bewegen.
Rolf Fringer Der 51-Jährige wurde in Österreich geboren, Karriere machte er aber in der Schweiz. Nach einer Laufbahn als Aktiver coachte Fringer von 1990 bis 1992 den FC Schaffhausen mit einem gewissen Joachim Löw aus Deutschland als Schlüsselspieler. Löw war auch Fringers Nachfolger als Coach beim VfB Stuttgart, als der Österreicher 1996 Chef-Trainer der Schweizer Nationalmannschaft wurde. Je einmal Meister mit Aarau und GC.
Marco Schällibaum Nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn (GC, FCB, Servette) schaffte Schällibaum nahtlos den Wechsel ins Trainermetier. Der heutige Bellinzona-Coach war Assistenz-Trainer in Basel und Chef-Coach bei Servette. Seine bisher grössten Erfolge erlebte er als Trainer der Young Boys, die der 47-Jährige im Jahre 2001 zurück in die NLA und später sogar in den UEFA-Cup führte.
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Beatrice von Siebenthal Seit 2004 trainiert Von Siebenthal das Schweizer FrauenNationalteam, mit dem sie mittlerweile zu den 16 besten Auswahlen in Europa zählt. Daneben ist die 44-Jährige Hauptverantwortliche für den Frauen-Fussball im SFV und leitet das Ausbildungszentrum in Huttwil. Die erste Frau der Schweiz mit einer UEFA Pro-Lizenz blickt auf eine über 30-jährige Karriere als Spielerin und Trainerin zurück.
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SERVETTE FC
DOSENBACH CHALLENGE LEAGUE
Servette am Boden – keine Fans, keine Punkte, keine Zukunft? AUF DER EINEN SEITE DIE ERINNERUNGEN AN EINE GLORREICHE VERGANGENHEIT, VERBUNDEN MIT DEM TRAUM VON DER RÜCKKEHR IN DIE AXPO SUPER LEAGUE. AUF DER ANDEREN SEITE DIE GEFAHR DES ABSTIEGS IN DIE 1. LIGA. UND MITTENDRIN: SERVETTE GENF. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI Zwei Tore durch Martin Petrov, drei durch Edwin Vurens. Vor ziemlich genau zehn Jahren gewann Servette Genf am letzten Spieltag der Nationalliga A 5:2 gegen Lausanne. Der 17. Meistertitel der Genfer war perfekt. Vom Glanz der Vergangenheit ist am Lac Leman kaum mehr etwas übrig. Der Klub kämpft derzeit an zwei Fronten ums Überleben: Sportlich droht der Abstieg in die Amateurhaftigkeit – und die Lizenz für die Dosenbach Challenge League ist Servette auch noch nicht sicher. Der Genfer Meister-Trainer von 1999 war Gerard Castella. Und er sollte es auch diese Saison wieder richten. Doch fehlende Resultate wurden ihm zum Verhängnis. Die Saisonstatistik der Genfer ist erschreckend: Nach 24 Runden der Dosenbach Challenge League hatten die «Grenats» erst vier Siege auf ihrem Konto und nur einen mickrigen Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Während Castella erst entmachtet und dann zum Sportmanager des Klubs ernannt wurde, übernahm ein erst 36-jähriger Schweiz-französischer Doppelbürger das Traineramt: William Niederhauser, bisheriger Chef der Nachwuchsabteilung Servettes. Bei seiner ersten Station als Chef-Trainer muss er sofort einen Traditionsverein vor dem Niedergang bewahren – kein Zuckerschlecken. Niederhauser weiss um seine schwierige Mission: «Marschieren oder Sterben – das ist der Pakt, der zwischen mir und Servette geschlossen wurde», so der neue Coach. Unter ihm gelang den Genfern prompt der erste Sieg seit Dezember 2008. Doch die prekäre sportliche Lage ist nicht die einzige Baustelle, mit der
sich die Klub-Führung um ihren iranischen Präsidenten Majid Pishyar derzeit herumplagt. Da ist zum einen das 30 000 Zuschauer fassende Stade de Geneve, das mit seinen durchschnittlich 2300 Fans nicht mehr als triste Einöde bietet. Für den Traditionsklub ein Defizit-Geschäft: 8000 bis 9000 Franken überweist Servette pro Spiel an den Stadionbetreiber, der nur durch zusätzliche Subventionen der Stadt überleben kann. Im April kam dann eine weitere Hiobsbotschaft: Die Lizenz für die Dosenbach Challenge League wurde Servette Genf vorerst verweigert. «Das vorgelegte Budget überraschte uns ziemlich», erklärte Olivier Rodondi, Vize-Präsident der SFL-Lizenzkommission. «Ich kann keine Zahlen nennen, aber es ist deutlich höher als im letzten Jahr.» Servette muss nun weitere Informationen und Garantien vorlegen, die zeigen, wo das zusätzliche Geld herkommt. Die Lizenzkommission ist wohl vorsichtig geworden, seit Servette 2005 überschuldet in das bis heute anhaltende Schlamassel geriet. «Wir werden alle nötigen Informationen nachreichen», versichtert derweil Philippe Wick, Vize-Präsident des Klubs, und verteidigt den hohen Etat: «Herr Pishyar weiss sehr gut, dass Servette nicht mit einem Budget von 3 Franken 50 in die Axpo Super League zurückkehren kann.» Zu den Lasten der Vergangenheit gesellten sich in Genf Probleme der Gegenwart. Ein Abstieg aus der Dosenbach Challenge League in die 1. Liga würde das immer als langfristig bezeichnete Projekt des iranischen Präsidenten massiv ins Stocken bringen.
Sinkflug Wohlens Spieler feiern im Hintergrund den 3:2-Sieg über Servette. Die Genfer sinken nieder. William Niederhauser (l.) soll Servette wieder aufrappeln.
PRESENTED BY
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SPIELE
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nline.ch -o r e c c o s o r u .e w ww
TIPPKICK
Tippen gegen Sermeter und Grafite DIE STARS STELLEN SICH ZUM DUELL. DIESMAL TRETEN BELLINZONAS GÜRKAN SERMETER UND WOLFSBURGS TORJÄGER GRAFITE GEGEN SIE AN. Gürkan Sermeter
NATIONAL
Seit mittlerweile 16 Jahren ist Gürkan Sermeter Profi-Fussballer, aber er verspürte nie den Drang, ins Ausland zu wechseln. GC, YB, FC Luzern und FC Aarau hiessen seine Stationen, bevor er letzten Sommer zur AC Bellinzona wechselte. Ein bis zwei Saisons will der 35-Jährige türkischer Herkunft im Tessin noch dranhängen. Seinen grössten Erfolg feierte Sermeter 1995, als er mit den Grasshoppers Schweizer Meister wurde.
DATUM 9. MAI 9. MAI 9. MAI 10. MAI 10. MAI 12. MAI 12. MAI 13. MAI 13. MAI 13. MAI
SPIEL AARAU – BASEL VADUZ – XAMAX ZÜRICH – LUZERN BELLINZONA – YOUNG BOYS SION – GRASSHOPPERS BASEL – LUZERN VADUZ – ZÜRICH GRASSHOPPERS – AARAU XAMAX – BELLINZONA YOUNG BOYS – SION
Grafite
Für ein richtiges Ergebnis gibt es drei Punkte, für den richtigen Trend (Sieg, Remis, Niederlage) einen Punkt. Die Punkte aller Spiele werden addiert, und der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt. Bei Gleichstand entscheidet das Los. Tippen Sie bequem auf www.eurosoccer-online.ch, schicken Sie eine E-Mail an promitipp@euro-soccer.ch oder eine Postkarte an EUROSOCCER, Kennwort: Promi-Tipp, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Die Tipps müssen jeweils vor dem Spieldatum abgegeben werden.
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MEIN TIPP
GRAFITES TIPP 1:1 2:1 1:1 1:2 2:0 1:1 2:1 3:1 2:0 1:1
MEIN TIPP
INTERNATIONAL
Sein spektakuläres Hackentor gegen Bayern München wurde bereits als «Tor des Jahres» gefeiert. Der Brasilianer liebäugelt nach seinen guten Leistungen für den VfL Wolfsburg nun sogar mit einer Teilnahme an der WM 2010. Grafite kam 2005 bereits zu seinem ersten Freundschaftsspiel-Einsatz in der «Selecao» gegen Guatemala und erzielte dabei gleich auch sein erstes Länderspieltor.
So können Sie spielen und gewinnen
SERMETERS TIPP 0:2 1:1 3:0 1:0 1:1 3:1 0:2 2:0 0:1 3:1
DATUM 10. MAI 10. MAI 10. MAI 10. MAI 10. MAI 10. MAI 12. MAI 12. MAI 13. MAI 13. MAI
SPIEL ARSENAL – CHELSEA MANU – MANCITY AC MAILAND – JUVENTUS VERONA – INTER MAILAND FC BARCELONA – VILLARREAL VALENCIA – REAL MADRID MÜNCHEN – LEVERKUSEN HAMBURG – BOCHUM LYON – NANTES NIZZA – MARSEILLE
Das gibt es zu gewinnen 1. Preis: Nokia 6210 Navigator
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Preis: Die Gewinnerinnen und Gewinner im Monat April: Je ein Beach-Towel Ein Nokia 6210 Navigator geht an Simon Egger. von Coca-Cola Über einen Bildband «TOP SHOTS» freut sich Walter Günther. Das HI-PRO-Set geht an Michael Affentranger. Daniel Hug bekommt eine Sporttasche von Puma; Alexander Jetzer einen Jako-Rucksack. Marcus Kissner, Beat Hagger und Franco Heck bekommen je 20 Franken HandyGuthaben von Jamba. Ein Coca-Cola Beach-Towel geht an Daniel Troxler und Roland Nietlisbach.
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NEXT GENERATION
Auf den Spuren von Barnetta und Co. NOCH VOR KURZEM SPIELTE NASSIM BEN KHALIFA MIT LAUSANNE IN DER COCA-COLA JUNIOR LEAGUE. IM MAI TRITT ER MIT DER SCHWEIZER U17 AN DER EM AN. Schon fast traditionell qualifizierte sich die Schweizer U17-Nationalmannschaft für die diesjährige Europameisterschaft in Deutschland. Es ist die insgesamt vierte Teilnahme eines Schweizer Teams an dem Turnier, das 2002 von der UEFA eingeführt und damals prompt von Tranquillo Barnetta, Philippe Senderos und Co. gewonnen wurde. Die U17Jahrgänge der Schweiz spielen auf Welt-Niveau: «Im UEFA-Ranking belegen wir den sechsten Platz», so der langjährige SFV-Ausbildungs-Chef und heutige U17-Coach Dany Ryser. Grossen Anteil an der diesjährigen Qualifikation der Mannschaft hat ein Sturmtalent der Grasshoppers: Nassim Ben Khalifa. Zum 6:0-Sieg im letzten Qualifikationsspiel der Schweiz gegen Slowenien steuerte der 17-jährige Romand einen Hattrick bei. Und das innert nur 14 Minuten! «Ich wollte in diesem Spiel unbedingt treffen, weil ich in den ersten Matches noch kein Tor erzielt hatte», so Ben Khalifa. Der Sohn tunesischer Eltern ist der einzige Akteur der aktuellen U17-Nationalmannschaft, der auch schon im letzten Jahr an der U17-EM in der Tür-
kei mit von der Partie war – damals als Einziger aus dem Jahrgang 1992. «Beim Spiel mit den Älteren macht man schneller Fortschritte», sagt der Stürmer, der einst für Lausanne in der Coca-Cola Junior League spielte. Zwei Jahre verbrachte er im SFV-Ausbildungszentrum in Payerne, bevor GC ihn im letzten Sommer verpflichtete. Ben Khalifa: «Es gab damals verschiedene Optionen für mich. Ich hätte auch ins Ausland wechseln können, aber GC war sehr hartnäckig und überzeugte mich letztlich.» Nun wohnt das Talent im GC/Campus und trainiert mal mit GC’s U18, mal mit der 1. Mannschaft, in die er sich ab der kommenden Saison fix integrieren will. Vom 6. Mai an heissen Ben Khalifas Gegner aber erst einmal Frankreich, Spanien und Italien. Trotz der grossen Namen rechnet sich der gebürtige Nyoner Chancen auf die Halbfinal-Qualifikation aus: «Auf diesem Niveau sind die Unterschiede zwischen den Teams noch nicht so gross. Gegen Frankreich spielten wir im letzten Jahr 1:1, und auch Italien ist zu schlagen», so Ben Khalifa selbstbewusst. «Die Mannschaft entwickelte während der Qualifikation einen super Teamspi-
Die Stars von morgen
Golden Boys
rit. Wenn wir diesen bis zur Endrunde beibehalten, können wir für eine Überraschung sorgen.» Schwer würde es gegen Deutschland werden, für Ben Khalifa der klare TitelFavorit. «Die Deutschen werden vor grosser Kulisse hochmotiviert sein.» Doch wer weiss – auch Barnetta und Co. hatte 2002 niemand auf der Rechnung. Vielleicht erleben wir im Mai die nächste Generation grosser Schweizer Fussballer.
Nassim Ben Khalifa (o.) will im Mai Nachfolger werden von Wayne Rooney (l.), der 2002 zum besten Spieler der U17EM gewählt wurde. Ihm folgten u.a. Cesc Fabregas (2004), Toni Kroos (2006) und Bojan Krkic (2007).
Spielplan UEFA U17-Europameisterschaft 2009 DATUM
Mi, 6. Mai Mi, 6. Mai Mi, 6. Mai Mi, 6. Mai Sa, 9. Mai Sa, 9. Mai Sa, 9. Mai Sa, 9. Mai Di, 12. Mai Di, 12. Mai Di, 12. Mai Di, 12. Mai Fr, 15. Mai Fr, 15. Mai Mo, 18. Mai
GRUPPE
BEGEGNUNG
AUSTRAGUNGSORT ANSTOSS
A A B B A A B B A A B B Halbfinal Halbfinal Final
Sp – It Fr – Sz Eng – Ho De – Tür Sp – Fr It – Sz Tür – Ho De – Eng Sz – Sp It – Fr Ho – De Tür – Eng
Dessau-Rosslau Markranstädt Gera Erfurt Grimma Torgau Meuselwitz Jena Sandersdorf Taucha Jena Gotha Grimma Dessau-Rosslau Magdeburg
11.00 11.00 11.00 18.15 12.00 14.00 14.00 14.00 11.00 11.00 17.45 17.45 11.00 17.45 11.00
Fett gedruckte Spiele werden live auf Eurosport übertragen.
Kofi Nimeley ist einer von sechs Spielern des FC Basel, die sich mit der U17-Nationalmannschaft der Schweiz für die EM in Deutschland qualifizierten. Der gebürtige Ghanaer ist Stammkraft im Mittelfeld.
Kofi Nimeley (17), FCB-Talent im Mittelfeld Was machen Sie als Erstes, wenn Sie volljährig werden? Zum Feiern nach Ghana fliegen In welchem Kinofilm waren Sie zuletzt? «Der Vorleser» Traum-Auto?
VW Touareg Welche Internetseite besuchen Sie am häufigsten? YouTube LieblingsKlamottenmarke? Abercrombie & Fitch Lieblingsland? England, Ghana,
Schweiz Lieblingsessen? Fufu (ghanaisches Gericht) Lieblingsklub? Chelsea, FC Basel Vorbild? Michael Essien Die grösste Erfindung aller Zeiten?
Telefon Welches Model würden Sie gerne treffen? Adriana Lima Welche Fussball-Regel würden Sie ändern? Unentschieden abschaffen Wen würden Sie gerne mal kennenlernen?
Zidane und Obama Ihr bisher grösster Sieg? 16:2-Ligasieg mit der U16 des FC Basel Ihre bisher grösste Niederlage? 1:4 gegen Deutschland mit der U15
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24.04.2009
SPIELER DES MONATS
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STEPHANE CHAPUISAT
CHAPPIS KOLUMNE STÉPHANE CHAPUISAT SCHREIBT ÜBER DIE SPIELER DES MONATS
Spieler des Monats: Henry und Doumbia EUROSOCCER-KOLUMNIST STÉPHANE CHAPUISAT SCHREIBT ÜBER DAS COMEBACK VON THIERRY HENRY. TEXT: STÉPHANE CHAPUISAT
FUSSBALLER DES MONATS SO WIRD GEWÄHLT EUROSOCCER stellt je fünf Stars aus den europäischen Top-Ligen und aus der Axpo Super League zur Auswahl – und Sie als Leserin oder Leser entscheiden, wer die Fussballer des Monats sind. Und so geht es: Hinter jedem Namen steht eine Nummer. Schicken Sie die Nummern Ihrer Favoriten per SMS an 86188 (40 Rp. pro SMS) – und schon sind die Namen registriert. Oder schicken Sie eine E-Mail an vote@euro-soccer.ch und stimmen dort ab. Postkarten bitte an EUROSOCCER, Kennwort: MONATSWAHL, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Das Voting muss diesmal bis am 18. Mai 2009 vorliegen.
DIE AUSWAHL FÜR DEN NÄCHSTEN MONAT AXPO SUPER LEAGUE Chipperfield (Basel) Paiva (Luzern) Rennella (Lugano) Monterrubio (Sion) Wölfli (YB)
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Grafite (Wolfsburg) Arschawin (Arsenal) Inzaghi (AC Mailand) Drogba (Chelsea) Petric (Hamburger SV)
Die Gewinne: Unter allen Mitspielern werden ein Nokia 6210 Navigator, ein Buch «Unsere EURO 08» und ein Cap von adidas verlost. Die Gewinner des Vormonats werden schriftlich benachrichtigt.
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Thierry Henry ist endgültig zurück! Mit jeder Runde in der Primera Division und in der Champions League wird der Stürmer des FC Barcelona stärker. Noch im letzten Jahr, in seiner ersten Saison bei den Katalanen, kämpfte er mit grossen Anpassungsschwierigkeiten, weil er offensichtlich das Vertrauen des damaligen Trainers Frank Rijkaard nicht spürte. Jetzt aber spielt der Franzose wieder wie zu seinen besten Zeiten bei Arsenal. Von 1999 bis 2007 erzielte Henry für die Londoner in 254 Liga-Partien 174 Treffer und wurde der erfolgreichste Spieler in der Geschichte des Vereins. Auch für Barcelona schoss Henry in zwei Spielzeiten schon über dreissig Tore. Dass er derzeit eine überragende Form ausspielen kann und auch von seiner enormen Schnelligkeit nichts einbüsste, ist ein Verdienst des neuen Barca-Trainers Pep Guardiola, der dem sensiblen Stürmer die nötige Portion Akzeptanz und Vertrauen entgegenbringt.
Chapuisat über Seydou Doumbia: «Der wirblige Stürmer von der Elfenbeinküste, der vorher in Japan spielte, ist nicht nur die grosse Attraktion für die YB-Fans, sondern für die gesamte Liga. 14 Tore nach 28 Runden, 12 davon als Joker – stark. Die Entdeckung der Saison, ein Rohdiamant für YB!»
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ADVERTORIAL
Fussball in
Rapperswil-Jona
STARS UND TALENTE IN RAPPERSWIL-JONA FCRJ
Frauen-Fussball
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GRÜNDE FÜR DEN ERFOLG
DER STOLZ VON GANZ RAPPERSWIL-JONA
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26.04.2009
Rapperswil-Jona in Kürze Kanton: St. Gallen Einwohner: ca. 25 000 Website: Rapperswil-Jona.ch Rapperswil-Jona, seit 2007 eine Politische Gemeinde im Kanton St. Gallen, liegt am östlichen Zürichseeufer und wurde aus den Gemeinden Rapperswil und Jona gebildet. Nach St. Gallen ist Rapperswil-Jona die zweitgrösste Gemeinde im Kanton. Die Altstadt und die Anlagen am See laden zu jeder Jahreszeit zum Flanieren ein. Im Sommer bieten das Schwimmbad Lido, das Strandbad Stampf und die Seebadi Badevergnügen. Beim Hirschpark kann man sich an die Sage der Gründung von Rapperswil erinnern, und im Kinderzoo erlebt man heimische und exotische Tiere hautnah. In wenigen Minuten ist man zu Fuss oder mit dem Velo in erholsamen Wäldern, aber auch die interessante Fussgängerholzbrücke von Rapperswil nach Hurden oder der Strandweg, der entlang des Obersees bis nach Schmerikon führt, laden ein.
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Sportangebote in Rapperswil-Jona DIE EINWOHNER VON RAPPERSWIL-JONA SIND ÄUSSERST SPORTLICH. SIE GENIESSEN EINE DER BESTEN SPORTANLAGEN DER REGION. In Rapperswil-Jona ist immer etwas los! Kein Wunder, denn es gibt rund 300 aktive Vereine und zahlreiche Festivitäten. Vom grosszügigen Angebot an Sport- und Freizeitanlagen der Stadt profitieren über achtzig Sportvereine. Handball, Kegeln, Karate, Schiessen, Laufen, Radfahren, Turnen, Tennis und Unihockey sind nur eine kleine Auswahl an Aktivitäten, die in Vereinen ausgeübt werden können. Die ausgezeichneten Rahmenbedingungen tragen dazu bei, dass immer wieder Sportlerinnen und Sportler aus Rapperswil-Jona nationale und internationale Spitzenresultate erzielen. Die Stadt ist auch regelmässig Austragungsort grosser Anlässe, so zum Beispiel des kantonalen Turnfests oder 2003 der Weltmeisterschaften im Orientierungslauf. Die Bevölkerung von Rapperswil-Jona ist sportlich ausserordentlich aktiv. Im
Eishockey, Fussball, Volleyball, Faustball und Unihockey wird teilweise in den höchsten Ligen gespielt. Im Kanu-Sport wurden schon Olympische Medaillen gewonnen, in der Leichtathletik mit der legendären Cornelia Bürki und mit Sabine Fischer im Schiessen, und auch im Radsport kamen die Rapperswiler zu nationalen und internationalen Meistertiteln. Ein Grund für die Erfolge sind die zahlreichen Sport- und Freizeitanlagen. Speziell zu erwähnen: die Sportanlage Grünfeld mit dem neuen Stadion (o.), wo der FC Rapperswil-Jona seine Spiele austrägt. Im Grünfeld stehen zwei Fussballplätze, ein Trainingsplatz, ein Allwetterplatz, Felder für Beachvolleyball, eine Faustball- und eine Leichtathletikanlage zur Verfügung.
Go for 5 Am 5.5. um 5 Uhr ist es wieder so weit: Aktive und weniger Aktive nehmen die Strecke von 5 Kilometern unter die Füsse, laufend oder (nordic) walkend.
IRONMAN Am 7. Juni 2009 finden der IRONMAN 70.3 SWITZERLAND und die Triathlon Challenge in Rapperswil-Jona statt.
Kulinarische Wanderung Rapperswil Zürichsee Tourismus organisiert zwei kulinarische Erlebniswanderungen pro Jahr. Am 16. Mai 2009 wird die Region rund um Lachen und Altendorf SZ besucht. Für weitere Infos: www.zuerichsee.ch www.zuerichsee.ch, www.rapperswil-jona.ch
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FC Rapperswil-Jona: mit italienischem Flair und jungen Talenten in die Challenge League SEIT PRÄSIDENT ROCCO DELLI COLLI 2005 DEN FCRJ ÜBERNAHM, IST DER KLUB ERFOLGREICH WIE NIE ZUVOR. ZIEL IST DER AUFSTIEG IN DIE DOSENBACH CHALLENGE LEAGUE. Mit der Wahl von Rocco Delli Colli im Sommer 2005 zum neuen Präsidenten startete der FC Rapperswil-Jona (FCRJ) in eine neue Ära. Der smarte Geschäftsmann verlieh dem Fussball am Oberen Zürichsee eine neue Bedeutung – denn das Engagement von Delli Colli geht weit über die finanzielle Seite hinaus. Der FCRJ hat 32 Mannschaften, darunter viele Junioren-Teams, weitere 100 Kinder besuchen die Fussballschule. «Um all diese Jugendlichen zu betreuen, braucht es viele Trainer und engagierte Eltern – kurzum: viel ehrenamtliche Arbeit.» Delli Colli ist überzeugt: Der Breitenfussball ist auch für die Stadt Rapperswil-Jona äusserst wichtig. «Es klingt jetzt vielleicht kitschig, aber mein Traum ist es, dass jeder Junge, der Fussball spielen will, das auch wirklich tun kann. Dafür schaffe ich die Voraussetzungen», so der 47-Jährige. Schliesslich finde zum Beispiel die Integration von Ausländern schon in der Basis und nicht erst in der Dosenbach Challenge League und Axpo Super League statt. Der aktuelle Präsident weiss, wovon er spricht. Heute ist er nebst seinem Engagement im Fussball auch Gründer der «dieci»Gastronomie-Kette. Dafür musste er hart kämpfen. Der Wahlschweizer verbrachte seine Kindheit südlich von Rom, sein Vater hingegen war Gast-
1. Mannschaft
arbeiter in der Schweiz – erst 1980 folgte Rocco dem Vater ins Alpenland. In den Anfängen schlug sich Delli Colli mit dem Verkauf von ita-
FCRJ-Präsident Rocco Delli Colli Die Gastronomie-Kette «dieci» ist seit über 20 Jahren Hauptsponsor des FCRJ.
lienischen Videokassetten durch. Danach folgte der Einstieg in die Gastronomie. Nach der Eröffnung des ersten Restaurants in der Altstadt von Rapperswil baute er sich langsam und stetig sein eigenes «dieci»-Imperium auf. Seit vier Jahren ist er ausserdem Präsident des FCRJ. «Das ist nicht irgendein Job, sondern meine Passion. Ich liebe Fussball, und ich bin mit der Region sehr verwurzelt, kenne viele Leute und weiss von den Problemen der Stadt», so Delli Colli. «Ausserdem übernahm ich einen Klub, der bereits über sehr gute Strukturen verfügte, das erleichterte mir den Einstieg.» Delli Collis Plan, um den Fussball in der Region attraktiv zu machen: Der FC Rapperswil-Jona soll zur besten Ausbildungsstätte in der Region werden, damit später Junioren in den Fanion-Teams integriert werden können. Deshalb begann man vor vier
präsentiert von
Seit 2005 steigerte sich das erste Team des FC Rapperswil-Jona kontinuierlich. Nachdem der Klub 2008 in den Aufstiegsspielen zur Dosenbach Challenge League knapp scheiterte, soll es diese Saison klappen. «Ein Challenge-League-Klub in der See-Region würde nicht nur geografisch sinnvoll sein. Es wäre auch ein Ansporn für junge Fussballer zwischen 18 und 20 Jahren», so Präsident Delli Colli.
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19:19 Uhr
Junioren Die Fussball in Rapperswil-Jona U15-Mannschaft FC Rapperswil-Jona Gründung: 19.08.1928 Vereinsfarbe: Rot www.fcrj.ch
vom FC Rapperswil-Jona soll in ein paar Jahren die Basis des 1. Teams bilden – und vielleicht sogar in der Challenge League spielen.
FC Wagen Gründung: 1980, www.fcwagen.ch Nächstes Jahr feiert der FC Wagen sein 30-Jahre-Jubiläum. «Wir sind ein Rebellen-Team», so Präsident Anton Helbling. «Gemeinsam mit 15 Schulkollegen gründeten wir zum Plausch für unsere Kleinstadt einen Klub, dachten aber nie an den ProfiFussball.» Die meisten Gründungsmitglieder sind auch heute noch aktiv dabei (u.). Und auch in Zukunft soll der Klub professionell und engagiert weitergeführt werden. Junge Mitarbeiter wurden bereits eingeführt.
Gründer immer noch fit Wie der Präsident Anton Helbling (hintere Reihe, Dritter v.l.) sind auch andere Gründungsmitglieder noch aktiv mit dabei.
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Jahren auch, altgediente Fussballer der 1. Mannschaft durch Junioren aus der Region Zürich zu ersetzen. Nachwuchshoffnungen, die bei Klubs der Axpo Super League durchfielen, erhielten beim FCRJ eine neue Chance. Zusätzlich wurden mit Urs Wolfensberger als Coach der 1. Mannschaft und Josef Bajza als Ausbildungs-Chef der Junioren zwei erfahrene Personen aus dem FussballBusiness verpflichtet. Mit Wolfensberger kam ein charismatischer und erfahrener Trainer, der aus seiner Zeit bei den Junioren von GC und YB weiss, wie man mit jungen Spielern arbeitet. Bajza kam vom FC Zürich,
wo er während mehrerer Jahrer erfolgreich als Junioren-Trainer tätig war. Unter Bajzas harter Schule lernten aktuelle Stars wie Almen Abdi und Blerim Dzemaili die Geheimnisse des Profi-Fussballs. Wie erfolgreich die Strategie von Delli Colli durchgesetzt wurde, zeigen die Erfolge in den letzten Jahren. Der FCRJ spielt in der 1. Liga erfrischenden Fussball – und zwar mit jungen, ehrgeizigen Talenten, die im Durchschnitt knapp 22 Jahre alt sind. Das Team fand innerhalb von zwei Jahren den Weg vom Schlusslicht der 1. Liga (Gruppe 3) an die Spitze der Tabelle. Ausserdem sicherte sich Rapperswil-Jona im Mai 2008 zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte die Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur Dosenbach Challenge League. Auch die Junioren sind so gut, dass die Spieler immer wieder die Chance bekommen, zur OFV- Auswahl zu wechseln. So schafften beispielsweise letzten Sommer Juro Puskaric und Yannick Helbling den Sprung ins U13-Team. Der 13-jährige Helbling wurde sogar vom englischen Spitzenklub Manchester United eingeladen, nachdem er in der Schweiz einen Talentwettbewerb der Manchester United Soccer School gewann. All diese Erfolge trugen dazu bei, dass in Rapperswil-Jona FussballEuphorie herrscht. Mit einem Schnitt von knapp 650 Zuschauern pro Spiel
FCZ und FC Rapperswil-Jona: Erfolgreiche Zusammenarbeit Mitte April erlebten die Kinder der Fussballschule des FC Rapperswil-Jona einen ganz speziellen Tag: Sie durften mit drei Stars des FC Zürich trainieren. Dank der Zusammenarbeit des FC Zürich mit dem FCRJ und dank Ernst Uhler von der Erdgas Obersee, die das Nachwuchsförderungsprojekt unterstützt, kamen die FCZ-Profis extra in die Seestadt, um mit den Jüngsten des Rapperswiler Klubs Fussball zu spielen: Florian Stahel und Marco Schönbächler, Spieler der 1. Mannschaft, sowie Orlando Lattmann, Torhüter-Talent der Zürcher, zeigten den Knaben das Fussball-Abc. «Es macht immer wieder Spass, in befreundeten Klubs mit den Kids zu trainieren», so FCZ-Star Stahel. «Jeder von uns ist immer gerne dabei.» Die Nachwuchs-Verantwortlichen des FC RapperswilJona versuchen schon seit Langem, die Kinder schon in frühen Jahren für den Fussball zu begeistern. Zu die-
www.zuerichsee.ch, www.rapperswil-jona.ch
sem Zweck gründeten sie auch ihre Fussballschule, die den Kindern den Einstieg in den FCRJ ermöglicht. Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren haben die Möglichkeit, ohne Klubmitgliedschaft jeden Samstag mit kundigen, ausgebildeten Coachs zu trainieren. Durchschnittlich trainieren rund 60 bis 80 Kinder in der Fussballschule ihren Lieblingssport.
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26.04.2009
weist der FCRJ den höchsten Wert aller 48 Erstliga-Vereine auf. «Ich bin stolz auf das, was wir bisher leisteten. Doch ich warne: Wir haben noch nichts gewonnen, es gibt noch viel zu tun», so Delli Colli, der sich selbst mit den Samurais vergleicht, jener Art Kämpfer, die vom Aussterben bedroht sind. Was die Zuschauerzahlen betrifft, erfüllt der Klub jetzt schon die Anforderungen der Dosenbach Challenge League. «Es wäre toll, wenn wir den Aufstieg schaffen würden. Die nächsten Challenge-League-Vereine sind in St. Gallen, Wil und Winterthur. In der näheren Region gibt es nur Klubs aus der Axpo Super League und Erstliga-Vereine. Ich glaube, es braucht etwas dazwischen. Ein Aufstieg wäre auch für junge Spieler eine zusätzliche Motivation», meint der Vereins-Präsident. Was der FC Rapperswil-Jona für den Aufstieg benötigt, ist ein taugliches Stadion. «Ich bin für eine Challenge League, die nicht nur mit viel Geld und teuren Ausländern funktioniert. Ich bin für eine Liga, in der man durch kontinuierlichen Aufbau des Nachwuchses nachhaltig etwas erreichen kann.» Seine Strategie, auf ehrgeizige Junioren zu setzen, würden Präsident Delli Colli und seine Crew auch nach einem Aufstieg verfolgen. «Dann würden Spieler nicht – wie sonst im Sommer üblich – das Team wechseln, sondern bei uns bleiben. Davon bin ich überzeugt. Somit müssten wir auch keine teuren Transfers tätigen. Den Fans 90 Minuten lang schönen Fussball anzubieten, ist aber sowieso das Wichtigste.» SANDRA PLAZA
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Das Frauen-Team von Rapperswil-Jona ist der Stolz der ganzen See-Region Das Frauen-Team des FC Rapperswil-Jona ist das erfolgreichste Team der Stadt und der ganze Stolz der See-Region. Bereits 1970 wurde der DFC Rapperswil gegründet. In der Saison 1976/1977 stieg das Team von Coach Fredi Derrer erstmals in die NLA auf. Das Highlight in der Klubgeschichte fand aber 1989 statt, als man sogar – punktgleich mit Lugano – die Tabellenspitze der NLA zierte. Zurzeit führt das Frauen-Team – das von Stefan Angeli und Walter Malzach gemeinsam trainiert wird – die Nationalliga B souverän an. «Es sind alles Team-Playerinnen, und sie sind alle immer sehr engagiert», so Angeli über den Erfolg des Teams. Dieser Zusammenhalt ist auch einer der Gründe, weshalb es die
Frauen des FCRJ diese Saison sensationell in den Halbfinal des Schweizer Cups schafften. Das gelang in Rapperswil zuvor noch keiner Mannschaft. Auf dem Weg dorthin wurden sogar Teams aus der NLA – wie der FFC Bern und der SC Kriens – eindrucksvoll geschlagen. Die Mischung im Team stimmt. Dank langjährigen Führungsspielerinnen – wie beispielsweise die Captains Rahel Bürgi und Angela Gebert – können junge Talente problemlos integriert werden. «Ausserdem ist das Team auf allen Positionen sehr ausgeglichen. Wir sind sowohl in der Defensive wie auch im Sturm sehr gut besetzt», bestätigt Trainer Angeli.
Frauen-Team des FCRJ Hinten, v.l.: Monika Mezenen, Angela Gebert, Rahel Bürgi, Teuta Syla, Nicole Gruber, Tanja Herrmann. Mitte, v.l.: Walter Malzach (Trainer), Alex Stocker (CoTrainer), Maja Ivakovic, Corina Oertig, Kathrin Kocher, Isabelle Hugentobler, Thi Anh Dao, Monika Zuppiger, Margaux Kalberer, Stefan Angeli (Trainer). Vorne, v.l.: Sandra Knöpfel, Sabrina Colombi, Sabrina Ehrismann, Patrizia Marchetto, Patrizia Willi.
präsentiert von
SchülerTurnier im Grünfeld
Es ist wieder so weit! Die Vorbereitungen für das vom FC Rapperswil-Jona mit Unterstützung der Schulgemeinde organisierte 46. Schüler-Turnier – das grösste Schulsport-Event in der Region – laufen auf Hochtouren. Rund 2000 Spielerinnen und Spieler, aufgeteilt in knapp 200 Teams, werden sich packende Duelle voller Emotionen liefern. Das Schüler-Turnier wird zwei Wochen vor den Sommerferien stattfinden, nämlich am Samstag/Sonntag, 13./14. Juni 2009, auf den Sportanlagen Grünfeld in Jona. Das Verschiebungsdatum bei schlechtem Wetter ist der 20./21. Juni.
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6+5-REGEL
COVERSTORY
Die FIFA kämpft für das «Anti-Bosman-Urteil» DIE FOLGEN DES UNGEZÜGELTEN TRANSFERMARKTS WILL DIE FIFA NICHT LÄNGER HINNEHMEN. DIE 6+5-REGEL WÄRE EINE REVOLUTION. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI Das Schöne am Fussball ist seine Unberechenbarkeit. Der FC Luzern empfing in der letzten Runde der ersten Phase der Axpo Super League den FC Basel und putzte die «Bebbis» 5:1 vom Platz – völlig unerwartet. Doch wo bleibt die Unberechenbarkeit in der Champions League? Drei von vier Klubs, die sich für die Halbfinals qualifizierten, kommen aus England, und dies nun schon im dritten Jahr hintereinander. Was macht währenddessen die englische National-
mannschaft? Sie scheitert an der Qualifikation zur EURO 08. Und Fabio Capello, der Nationaltrainer Englands, beschwert sich: «Wie soll ich das Nationalteam stärken, wenn ich nur auf 30 Prozent der Spieler aus der Premier League zurückgreifen kann?» Der FIFA gefällt dieser Satz Capellos. Denn Joseph Blatter und Co. wollen den Welt-Fussball grundlegend ändern – und wissen dabei namhafte, mächtige Unterstützer hinter sich.
DIE ASL-TEAMS IM 6+5-TEST (27. RUNDE) FCZ
YB
Okonkwo Aegerter Margairaz
Djuric
Abdi
Zanni
Abraham Marque
Carlitos Huggel Frei
Safari
Ergic Chipperfield Streller
Wölfli
Costanzo
Stahel Tihinen Rochat
Alphonse
FCB
Leoni Lampi
Geht es nach den Plänen des Weltverbands, wird bis zur Saison 2012/13 schrittweise die sogenannte 6+5-Regel eingeführt. Demnach müsste ein Fussball-Klub eine Partie mit mindestens sechs Akteuren beginnen, die spielberechtigt sind für das Nationalteam des Landes, in dem sie spielen. Daraus folgt, dass in der Startformation eines Teams nur noch fünf Ausländer eingesetzt werden dürften – die Freizügigkeit vieler Spieler würde deutlich eingeschränkt.
Affolter Varela
Ghezal Schneider Schwegler Yapi
Hochstrasser Raimondi
Schneuwly
Doumbia
6+5-Test bestanden!
Sions Torschützen
In der Hinserie der ASL wurde kein einziges Goal des FC Sion durch einen Schweizer erzielt. Mit der 6+5-Regel sähe das wohl anders aus.
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6+5-Test nicht bestanden!
Rote Namen = Darf für die Schweiz spielen Schwarze Namen = Darf nicht für die Schweiz spielen
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6+5-Regel
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Wie die Anfangsformationen aus der Axpo Super League zeigen, müsste auch bei den Schweizer Klubs ein Umdenken stattfinden. Nur drei Klubs hätten in der 27. Runde (dem «Test-Wochenende» von EUROSOCCER am 9./11. April) den Kriterien der 6+5-Regel entsprochen. Schon jetzt im Sinn der 6+5-Regel schickt YB seine Mannschaft aufs Feld. Acht Schweizer stehen bei den Young Boys lediglich drei Ausländern gegenüber. Stefan Niedermaier, CEO des Stade de Suisse, ist dennoch skeptisch: «Wenn diese Regel einkehrte, würden sich in Folge auch in den grossen Ligen die Einsatzmöglichkeiten für Ausländer reduzieren. Und somit auch unser Potenzial, ab und an einen Spieler in eine grosse Liga zu transferieren. Wir sind aber der Meinung, dass wir diese Möglichkeit brauchen, so lange die TV-Einnahmen so tief bleiben, wie sie heute sind.» Niedermaier würde es den Klubs überlassen, wie sie ihre Teams aufstellen, und fände es viel schlauer, «Klubs wie YB zu belohnen, wenn gewisse Kriterien im Sinn der 6+5-Regel eingehalten werden. Also entsprechende Anreize zu schaffen.» Vier konkrete Ziele verfolgt die FIFA mit der Einführung der 6+5-Regel: eine Verbesserung des sportlichen Wettbewerbs unter den Vereinen, die Nachwuchsförderung, die Stärkung der Identifikation mit dem eigenen Publikum sowie die Stärkung der Nationalmannschaften. Ob die 6+5-Regel – und damit eine Beschränkung der Freizügigkeit von Schweizer Spielern ins Ausland – aus Sicht der Schweiz eine Stärkung der Nationalmannschaft bewirken würde, ist fraglich. Das meint auch Spielerberater Dino Lamberti, der unter
In der Startaufstellung eines Teams sollen sechs Spieler stehen, die für das Land spielberechtigt sind, in dem sie spielen. Die Regel fokussiert sich bewusst nicht auf die Zahl der Ausländer, die bei einem Klub unter Vertrag stehen und während eines Spiel eingewechselt werden dürfen. Im Verlauf einer Partie kann es also sogar zu «3+8» kommen. So sieht der FIFA-Zeitplan aus: 2010/11: 4+7 2011/12: 5+6 2012/13: 6+5.
Grasshoppers
FC Aarau anderem die Nationalspieler Gökhan Inler und Almen Abdi berät: «Gerade ein Land wie die Benito Schweiz profitiert von der Freizügigkeit der Spieler, vor allem auf dem Niveau der Nationalmannschaft. Elmer Menezes Aquaro Page Unsere besten Spieler haben die Möglichkeit, im Ausland internaBurki Mutsch Bastida Nushi tionale Erfahrungen zu sammeln und diese dann in der NatioBengondo Oprita nalmannschaft einzubringen.» Eine Stärkung der Nationalteams durch die 6+5-Regel AC Bellinzona mag auf grosse Fussball-Nationen zutreffen. Die Landesauswahlen kleinerer Länder hingegen Zotti leben davon, dass ihre Spieler in den grossen Ligen zum Einsatz kommen – mit der 6+5-Regel würde dies vielen, Siqueira Dudar Mangiarratti Thiesson vor allem den «durchschnittlichen» Gashi Spielern, dramatisch erschwert. Rivera Conti Hima Seine eigene Tätigkeit sähe Lamberti durch die 6+5-Regel Kalu Beghetto nicht sonderlich beeinträchtigt: «Für ‹durchschnittliche› Spieler wird es schwieriger sein, im Xamax Neuenburg Ausland einen Klub zu finden. Die Spieler, die von mir beraten werden, gehören zum oberen SegFaivre ment im Schweizer Fussball, für sie wird sich immer eine gute GelegenGeiger Quennoz Besle Edjenguele heit im Ausland ergeben», so der Berater. Auf die kleineren «Player» Tosi am Vermittlermarkt könnten jeChihab Nuzzolo Niasse doch schwere Zeiten zukommen. Vor dem Hintergrund der Taljevic Brown Stärkung des Liga-Fussballs in der Schweiz lassen sich schon deutlich mehr Fürsprecher der FC Sion FIFA-Pläne finden. Bernhard Heusler, Vize-Präsident des FC Basel, äusserte sich im «Blick» wohlwollend Beney gegenüber der Regelung: «Der Schweiz könnte es guttun, wenn wieVanczak Sarni Kali Paito der mehr Schweizer in der Super League spielen. Das Ansehen der Liga könnte dadurch gesteigert Die Fermino Dominguez Berisha werden.» Und sogar Christian Constantin, dessen FC Sion in Monterrubio Saborio der gesamten Hinrunde kei-
Vallori
Dos Santos Schultz Linz
Colina Salatic Zarate
FC Luzern
Kirschbaum
Jakupovic Feltscher
FC Vaduz
Voser Magro
Ritzberger Polverino
Rudan
Iten
Senna Fejzulahi Rivaldo
Gaspar
Zibung Cerrone Dadi
Lukmon Seoane Schwegler Lustenberger Frimpong Gajic
Renggli Scarione
Ferreira
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Paiva
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Extremfall
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nen einzigen Treffer durch einen Schweizer erzielte, befürwortet eine Ausländerbeschränkung: «Wir hätten automatisch mehr Schweizer Spieler zur Verfügung. Weniger Ausländer täten dem Fussball nur gut», so der Präsident der Sittener. Doch was denken eigentlich die von der 6+5-Regel direkt Betroffenen, was sagen die Spieler? Gürkan Sermeter, seit 16 Jahren Profi und dienstältester Spieler der ASL, ist skeptisch: «Ich hätte die Befürchtung, dass das Niveau insgesamt sinkt. Die Zuschauer kommen auch wegen der starken Ausländer ins Stadion. Es wäre eine etwas erzwungene Entscheidung gegen den Zeitgeist, der eher Richtung Globalisierung geht.» Die Förderung des Nachwuchses sei zwar wichtig, so Sermeter, «aber diese durch eine Regel künstlich zu erzwingen, halte ich nicht für notwendig. Die Klubs wissen schon, was sie an ihrem Nachwuchs haben, da wird vielerorts, in der Schweiz und im Ausland, hervorragende Arbeit geleistet».
Solche Jubelbilder will die FIFA nicht mehr sehen. Nach einem gewonnenen Penaltyschiessen rennen zehn Arsenal-Spieler zu ihrem Goalie. Unter ihnen nur ein Engländer: Theo Walcott (ganz rechts).
Doch was bringt eine hervorragende Nachwuchsarbeit, wenn top ausgebildete junge Profis – wie bei ausländischen Spitzen-Klubs zu beobachten – chancenlos sind, sich gegen die Ausländer der Profi-Mannschaft durchzusetzen? Diese Frage stellt sich auch die FIFA und kommt zu dem Schluss, dass der Entwicklung seit dem Bosman-Urteil 1995, das die Transfermärkte entfesselte, nun entgegengewirkt werden muss. «Wir wollen dem Fussball seine nationale Identität und den lokalen Bezug zurückgeben», so Jerome Champagne, FIFADirektor für internationale Beziehungen. Man kann sich schon wundern über die FIFA, die wohl nicht ganz unbeteiligt war, dass der Fussball zum Milliarden-Business wurde – und die nun eine Rückbesinnung zu Ausländerbeschränkungen fordert. Vielleicht liegt es am Geist der jetzigen Zeit; auch die Finanzkrise wurde durch ungezügelten, freien Wettbewerb ausgelöst. Eine Fussballkrise,
verursacht durch einen ungezügelten, freien Transfermarkt, will die FIFA mit aller Macht verhindern. Und weiss dabei einige Mitkämpfer an ihrer Seite: Die Resolution zur Umsetzung der 6+5-Regel wurde auf dem FIFAKongress im Mai 2008 mit 155 zu 5 Stimmen angenommen. Damit stehen die Mitgliedsverbände fast gesamtheitlich hinter der FIFA. Und auch die Sportminister der EU-Mitgliedsländer sprachen sich im vergangenen Jahr in Biarritz für die 6+5-Regel aus. Nur die EU-Kommission stellt sich noch quer. Diese muss FIFA-Präsident Blatter noch von seiner Idee überzeugen – und die Revolution des Welt-Fussballs wäre perfekt. Dass die FIFA wieder zu einer etwas romantischeren Form des Fussballs zurückkehren will, in der die Klubs wieder fest verwurzelte Botschafter ihrer Städte und Gemeinden sind, mag verwundern. Für viele Fans, die noch in der Vor-Bosman-Nostalgie schwelgen, könnte mit der 6+5Regel ein Traum in Erfüllung gehen.
DIE TABELLENFÜHRER DER BIG-FIVE-LIGEN IM 6+5-TEST (11./12. APRIL)
Manchester United
FC Barcelona
Valdes
Foster Evans Park
Vidic
Neville
Carrick
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O’Shea
Alves
Caceres Marquez Sylvinho
Tevez
Messi
Iniesta
Scholes
Rooney
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Berbatov
Henry
Krkic
Gudjohnsen
Busquets
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6+5-REGEL
So denkt das Ausland über 6+5: Jose Mourinho, Coach Inter Mailand: «Die Idee ist richtig. Dass die Klubs sich wieder verstärkt auf ihre Jugendarbeit konzentrieren, ist der richtige Weg. San Siro ist heute voller Fans mit SantonTrikots. Vor vier Monaten kannte ihn noch niemand, heute gehen sie ins Stadion und tragen sein Shirt – warum? Weil er Italiener ist, weil er bei Inter ausgebildet wurde und weil er ein junger Spieler ist, der die nächsten zehn, fünfzehn Jahre bei Inter spielen kann. Fans können sich besser mit einem Klub identifizieren, wenn sie spüren, dass ihre Nationalität da ist.» Rudi Völler, Sportchef Bayer Leverkusen: «Wenn in jedem englischen Top-Klub sechs Engländer spielen müssen und nur noch fünf Ausländer eingesetzt werden dürfen, dann schrumpft der Abstand zu den Top-Klubs in der Bundesliga gewaltig. Denn die setzen viel mehr auf deutsche Spieler.» Richard Scudamore, Premier League CEO: «Uns wird vorgehalten, wir seien keine englische Liga mehr, weil wir so viele Ausländer haben. Ich habe meine Probleme mit dieser Diskussion, wenn man sieht, dass alle Nationalspieler, wohl bis auf David Beckham, in England spielen und sich Woche für Woche mit den besten Spielern der Welt messen. Es ist möglich, eine Welt-Liga und gleichzeitig eine englische Liga zu sein. Damit sich die besten Spieler durchsetzen, muss man auch jedem Spieler eine Chance geben – unabhängig von seiner Nationalität.»
Wolfgang Niersbach, DFBGeneralsekretär: «Nach unserer Ansicht wäre es sehr wünschenswert, wenn die 6+5-Regelung umgesetzt werden würde. Das wäre ein Fortschritt, nicht nur für den Fussball, sondern für alle Mannschaftssportarten.»
VfL Wolfsburg
Benaglio Pekarik Riether
Simunek Barzagli Schäfer Josue
Misimovic Gentner
Grafite Bernard Laporte, französischer Sportminister: «Ich sagte dem FIFAPräsidenten, dass ich 6+5 für eine gute Idee halte. Dieser Vorschlag ist im Interesse von uns allen, dem Nachwuchs und unserer Jugend. Das gilt nicht nur für den Fussball, sondern auch für Rugby, Volleyball und alle anderen Sportarten. Wir müssen deshalb unsere Verantwortung wahrnehmen und die Problematik erörtern und eingehend prüfen.»
COVERSTORY
Dzeko
Inter Mailand
Toldo Santon Cordoba
Chivu Maxwell
Zanetti Cambiasso Stankovic Franz Beckenbauer, Mitglied FIFA-Exekutivkomitee: «Wir favorisieren diese Regel, weil niemand in seinem Klub nur Ausländer spielen sehen will. Und als junger Profi fühlst du dich blockiert. Das ist nicht gut für den Fussball. Zu viele Spieler aus verschiedenen Ländern, die sich kaum richtig verständigen können – das kann für das Auseinanderfallen eines Teams sorgen, wenn kein starker Kern von einheimischen Spielern vorhanden ist. Wir leben in einer globalisierten Welt. Ich glaube aber nicht, dass offene Märkte die richtige Zukunft für den Fussball sind. Man kann auch mit inländischen Spielern Erfolg haben. Geld allein garantiert keinen Erfolg. Ich hoffe, dass die EU-Politik den Fussball bei dieser notwendigen Reform nicht stoppt.»
Balotelli
Muntari
Ibrahimovic
Olympique Marseille
Mandanda Mears
Ben Arfa
Hilton
Cheyrou Brandao
Rodriguez Taiwo
Kabore
Valbuena
Niang
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Christian Constantin – einer gegen alle Als 2006 der brasilianische Goalgetter Paolo Vogt kurz vor Ende der Barrage-Partie gegen Xamax das entscheidende 2:0 zum Aufstieg der Walliser in die Axpo Super League erzielte, zog sich der mächtige Präsident Christian Constantin (stehend im Bild) in die Katakomben zurück. Während Fans und Spieler den Aufstieg feierten, weinte der mächtige Herrscher des FC Sion alleine und im Stillen. Diese emotionale Seite des grossen Patrons ist selten zu sehen. Die Öffentlichkeit kennt Constantin eher als mächtigen Einzelkämpfer und Investor, als notorischen Justizgegner, der dauernd seine Trainer entlässt. Doch der Architekt überrascht oft. So auch im Cup-Halbfinal gegen den FC Luzern, als der Präsident nach der Entlassung des Trainer-Duos Umberto Barberis und Christian Zermatten das Zepter des Teams wieder einmal selber in die Hand nahm – und den FC Sion in den elften Cupfinal seiner Geschichte führte. Gegner im Endspiel, am 20. Mai im Stade de Suisse, sind die Young Boys. Die Berner standen bereits 2006 gegen den FC Sion im Final – und wurden von den Wallisern im Penaltyschiessen besiegt. YB ist Favorit, schliesslich hat der Klub über 25 Punkte mehr als die Walliser und steckt mitten im Kampf um den Meistertitel. Doch der FC Sion gewann sämtliche seiner zehn Finalteilnahmen (1965, 1974, 1980, 1982, 1986, 1991, 1995, 1996, 1997, 2006). Nicht mehr Visionär Constantin wird am 20. Mai an der Seitenlinie stehen, sondern Didier Tholot. Der ehemalige französische Internationale war bereits als Spieler einmal in den Diensten des FC Sion. Und spielte auch schon für den FC Basel und YB.
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Rafael Benitez
Guillaume Hoarau
Grafite
Bis 2014 verlängerte der Kontrollfreak seinen Vertrag mit Liverpool. Dabei bekommt der Coach mehr Macht in Sachen Transfers.
Vor rund fünf Jahren spielte der Youngster noch für den grössten Klub auf La Reunion, einer kleinen Insel im Indischen Ozean. Heute kämpft Hoarau mit Paris Saint-Germain in der Ligue 1 um den Titel.
Im Interview mit EUROSOCCER spricht der Torjäger über die Titelchancen des VFL Wolfsburg, über seine Zukunft – und er erzählt, weshalb er in 19 Liga-Spielen bereits 22 Mal traf.
Neues Format, Vermarktung wie in der Champions League
2009/2010 Europa League statt UEFA-Cup Sandra Plaza über:
Tricks von Sir Alex Die Medien spielen im Sport eine immer grössere Rolle. Wer Geld verdienen will, muss seine Aussendarstellung pflegen. Das weiss auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Mit Skandalen schafft es die F1, attraktiv zu bleiben – mit Sex, Crime and Speed werden die Medien in der rennfreien Zeit gefüttert. Einer, der diese im modernen Sport üblichen Mechanismen beherrscht wie kein anderer, ist Sir Alex Ferguson. Der ManUCoach kritisiert über die Medien nicht nur Refs, Trainerkollegen und Funktionäre, sondern auch Spieler. Wenige Tage vor dem Champions-League-Viertelfinal rügte Ferguson WeltFussballer Cristiano Ronaldo für dessen Allüren auf dem Platz. Eine Provokation für den temperamentvollen und stolzen Portugiesen. Seine Antwort: Der tolle Siegtreffer gegen Porto, der Manchester in den Halbfinal brachte. Respekt, Sir Alex!
Ab der Saison 2009/10 wird der UEFACup neu Europa League heissen. Der Wettbewerb wird nach dem Vorbild der Champions League von der UEFA vermarktet. Ziel ist es, dass die teilnehmenden Klubs künftig mehr Geld kassieren als bisher im UEFA-Cup. Deshalb ist nicht nur der Name des Wettbewerbs neu, sondern auch das Format. Die erste Hauptrunde wurde gestrichen, die Europa League startet wie die Champions League mit einer Gruppenphase. Statt wie im UEFA-Cup acht Gruppen zu je fünf Klubs gibt es künftig zwölf Gruppen zu je vier Teams. Gespielt wird in den Gruppen mit Hinund Rückspielen, damit sind jedem Teilnehmer drei Heimspiele garantiert. Neu ist auch der Qualifikationsmodus. Weil der UI-Cup abgeschafft wird, gibt es künftig vier – bisher nur zwei – Qualifikationsrunden. An der Qualifikation für die Europa League nehmen insgesamt 159 Klubs teil, dabei ist nur der Titelverteidiger fix in der Gruppenphase. Die Cup-Sieger steigen in der dritten Qualifikationsrunde ein. Darüber hinaus rutschen die Verlierer der dritten Qualifikationsrunde der Champions League in die Europa League. Zudem steigen später die acht Dritten der ersten Gruppenphase der Champions League in die Europa League ein. Ebenfalls mit dabei sind drei
Europa League Am 12. Mai 2010 wird in der HSH-NordbankArena in Hamburg der erste Final der Europa League gespielt. Fairplay-Vertreter. Erster Endspielort der Europa League ist am 12. Mai 2010 das Stadion in Hamburg. Was viele nicht wissen: Der UEFACup entstand 1955 aus einer Idee eines Schweizers. Ernst Thommen entwickelte zusammen mit dem Italiener Ottorino Barrasi (beide wurden später Vize-Präsidenten der UEFA) und dem Engländer Sir Stanley Rous (Ex-UEFAPräsident) ein Turnier für Mannschaften aus europäischen Städten, die re-
gelmässig Handelsmessen organisierten. So hiess der Vorläufer des UEFACups zu Beginn Messestädte-Cup. Für die zweite Austragung griffen die Organisatoren auf Klubmannschaften zurück, doch die Teilnehmer mussten weiterhin aus Städten kommen, die Handelsmessen veranstalteten. Erst 1971 wurde der MessestädteCup zum UEFA-Cup, seit 1998 wird der Sieger in einer einzigen Final-Partie ermittelt.
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EREDIVISIE
Mehr als nur ein Käse-Museum DIE MEISTERSCHAFT IN HOLLAND IST ERFAHRUNGSGEMÄSS EINE AUSGEMACHTE SACHE: AJAX AMSTERDAM, PSV EINDHOVEN ODER FEYENOORD ROTTERDAM TEILEN SEIT 1981 DIE TITEL UNTER SICH AUF. DOCH IN DIESMAL IST ALLES ANDERS – AZ ALKMAAR GEWINNT. TEXT: ANDRE TUCIC
Kurz vor der Nordseeküste befindet sich Alkmaar – ein beschauliches Städtchen mit 95 000 Einwohnern, in erster Linie bekannt für sein KäseMuseum. Wer pulsierendes Metropolen-Leben sucht, fährt ins fünfzig Kilometer entfernte Amsterdam, wem es nach ansehnlichem Fussball gelüstet, bleibt besser in Alkmaar. Denn der vermeintliche Provinz-Klub gewann überraschend den Meistertitel und stellte damit die Verhältnisse in der Eredivisie auf den Kopf. Seit Beginn des holländischen Vereinsfussballs 1965 feierten einzig Ajax, der PSV und Feyenoord Meistertitel. Lediglich 1981 wurde dem Dreigestirn ein Schnippchen geschlagen: AZ Alkmaar gewann damals das Double und zog sogar ins Endspiel des UEFA-Cups ein. In der aktuellen Saison scheiterte die
Erfolgreicher Trainer Mit Ajax Amsterdam wurde Louis van Gaal dreimal Meister (1994 bis 1996), gewann den UEFA-Cup (1992) und die Champions League (1995). Später führte er den FC Barcelona zweimal zum Titel in Spanien. Aber als Nationaltrainer Hollands schaffte er 2002 die Qualifikation für die WM in Japan/Südkorea nicht. Jetzt verzeichnete er wieder einen Erfolg: Meister mit AZ Alkmaar.
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Mannschaft von Trainer Louis van Gaal im Cup-Viertelfinal und ist international gar nicht erst vertreten – doch die Meisterschaft lässt sich Alkmaar nicht mehr nehmen. AZ beendete mehr als zwanzig Spiele ohne Gegentor und setzte sich weit vor Saisonende an der Tabellenspitze fest. Abgebrüht und kaltschnäuzig agiert das Team rund um Torhüter Sergio Romero, die Abwehrspieler Maarten Martens und Gil Swerts, die Mittelfeld-Akteure und holländischen Nationalspieler Stijn Schaars und Demy de Zeeuw sowie Top-Torjäger Mounir El Hamadoui. Der ärgste Verfolger von Alkmaar war nicht etwa einer der drei grossen Klubs, auf Platz 2 lag lange Zeit Twente Enschede. Die Mannschaft des englischen ExNationaltrainers Steve McClaren, für die Blaise Nkufo serienweise Tore schiesst, war letzte Saison Tabellenvierter, nun wird im Kampf gegen Ajax sogar Platz 2 anvisiert. Der PSV bangt um den Einzug in den UEFA-Cup, Feyenoord ist im Mittelmass versunken. Die vielversprechende Entwicklung von Alkmaar begann im No-
vember 2002 mit der Verpflichtung von Trainer Co Adriaanse. Weniger als zwei Jahre später zogen die Nordholländer nach 22-jähriger Abstinenz in den UEFA-Cup ein und wurden erst im Halbfinal gestoppt. In der Eredivisie belegte das Team den 3. Tabellenplatz, als Adriaanse den Verein verliess und Louis van Gaal sein Nachfolger wurde. Der ehemalige Trainer von Ajax Amsterdam, des FC Barcelona sowie der holländischen Nationalmannschaft führte AZ prompt auf den 2. und 3. Tabellenplatz. Einen Rückschlag erlebte das Team aus der Stadt mit dem Käse-Museum 2008, als man nur Elfter wurde und den Cupfinal gegen Ajax im Elfmeterschiessen verlor. Als der Erfolg ausblieb, erklärte van Gaal seinen Rücktritt, doch der 57-Jährige liess sich von seinen Spielern davon überzeugen, im Amt zu bleiben. Die Überredungskünste sowie van Gaals Beharrlichkeit zahlten sich aus: AZ Alkmaar verstand es zum zweiten Mal in der Fussballgeschichte Hollands, Ajax, PSV und Feyenoord in die Schranken zu weisen.
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BUNDESLIGA
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Schwierige Rückrunde Wenig Zuversicht verbreitet Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick (kl. Bild): Immer häufiger werden Hoffenheims Spieler vom Platz gestellt (Carlos Eduardo, Tobias Weis, gr. Bild), Torjäger Vedad Ibisevic fällt verletzt aus.
Hoffenheim im freien Fall ZUERST LEADER, JETZT «SCHLECHTESTER HERBSTMEISTER»: VERLETZUNGEN UND SPERREN STOPPTEN DEN HÖHENFLUG VON BUNDESLIGA-AUFSTEIGER HOFFENHEIM. TEXT: TINA SCHLOSSER
Eine Wirtschaftsgrösse der Deutschen Bank sagte einmal: «Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es nicht wahr.» Das bezog sich allerdings nicht den Höhenflug von TSG 1899 Hoffenheim, könnte aber auch für den Aufsteiger gelten. Durchmarsch von der Regionalliga in die Bundesliga, im Herbst sogar Leader. Hoffenheim stellte an jedem Spieltag das jüngste Team der Bundesliga mit einem Altersschnitt von 23,5 Jahren. Jeder kannte jetzt den Milliardär Dietmar Hopp und jeder hatte eine Meinung zu Hoffenheim. In der Rückrunde legte Hoffenheim eine hässliche Negativserie hin. Stand des 28. Spieltages: Zehn Spiele ohne Sieg und den Titel «Schlechtester Herbstmeister aller Zeiten». Jeder hatte es kommen sehen, und dass es die Hoffenheimer ebenfalls wussten, das will jetzt jedoch keiner mehr wissen. Mäzen Hopp hatte schon frühzeitig gesagt: «Wenn wir am Ende der Saison
einen einstelligen Tabellenplatz belegen, bin ich zufrieden.» Und Manager Jan Schindelmeiser betonte immer wieder: «Wir versuchen, attraktiven Fussball mit hohem Tempo zu spielen und setzen dabei auf junge, entwicklungsfähige Spieler. Das ist unser persönlicher Fingerabdruck.» Da stellt sich die Frage, was macht einen Fingerabdruck aus, ausser einem psychedelischen Muster mit konzentrischen Ringen? Er ist nicht veränderbar, unverkennbar. Was aber, wenn ein Pflaster über dem Finger klebt? Es ist ganz einfach, beim Thema Hoffenheim im Bild zu bleiben: Durch das Pflaster wird er unkenntlich. In der Realität heisst das: Der überragende Vedad Ibisevic, der in der Hinrunde 18 Tore schoss und sieben Vorlagen lieferte, fällt bis Ende Saison wegen eines Kreuzbandrisses aus. Sturmpartner Chindu Obasi schlägt sich mit Muskelverletzungen herum, er kann nicht
regelmässig eingesetzt werden. Dieses Schicksal teilt er mit Mittelfeldspieler Sejad Salihovic. Weitere Verletzungen: Innenverteidiger Matthias Jaissle, Kreuzbandriss; Aussenverteidiger Andreas Ibertsberger, Innenbandriss im Knie. Carlos Eduardo war nach einer Schlägerei im Trainingslager gesperrt, ist es nun wieder. Zum dritten Mal. Dazu variierend von Spieltag zu Spieltag geahndete Aktionen von Luiz Gustavo – insgesamt zwei Mal Gelb-Rot, zehn Mal Gelb und eine nachträgliche Sperre wegen eines nachgewiesenen Ellbogenchecks. Nicht zu vergessen die Unruhe durch den verspäteten Dopingtest von Christoph Janker und Ibertsberger sowie der übliche Realitätsverlust nach einem rasanten Aufstieg: «Einige halten sich bei uns schon für Superstars», klagt Captain Selim Teber. Vielleicht reicht aber auch einfach ein Fingerabdruck alleine im Profi-Fussball nicht aus.
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FOKUS
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RAFAEL BENITEZ
Benitez Kontrolle und Macht BIS 2014 VERLÄNGERTE COACH RAFAEL BENITEZ SEINEN VERTRAG MIT DEM FC LIVERPOOL. DABEI BEKOMMT DER SPANIER NOCH MEHR MACHT IN SACHEN TRANSFERS. TEXT: SANDRA PLAZA Irgendwie unterscheidet sich der Mann an der Seitenlinie an der Anfield Road von anderen Trainern. Für Rafael Benitez, seit vier Jahren Coach des FC Liverpool, ist Fussball eine Passion, seine Berufung. «Er ist davon besessen», so Montse, Ehefrau des Erfolgstrainers. Sie selbst könne mittlerweile sogar eine Master-Arbeit über Strategien im Fussball schreiben. «Es kam schon vor, dass er noch im Bett die Aufstellung mit mir diskutieren wollte», sagt Montse, die mit Benitez und den zwei gemeinsamen Töchtern in Liverpool lebt. «Rafa» arbeitete hart, um dort anzukommen, wo er heute ist. Bereits als 13-Jähriger vergnügte er sich nicht nur mit seinen Freunden beim Fussballspielen, sondern feilte bereits an der perfekten Taktik und am besten Spielsystem für sein Team. «Mit 14 Jahren kam ich in die Jugendabteilung von Real Madrid und hatte einen Schreibblock dabei, ein Geschenk meines Vaters. Darauf notierte ich alle Aufstellungen und beurteilte jeden Spieler einzeln», erzählt der 48Jährige heute. «Ich führte über mein Team eine Art Rangliste über die Konstanz der Spieler. Meine Mitspieler wussten davon natürlich nichts.»
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Erfolgsduo Captain Steven Gerrard (l.), der im April seinen Vertrag beim FC Liverpool bis 2013 verlängerte, beklagte sich in seiner Biografie, dass sein Coach Rafael Benitez (r.) die Spieler nie lobe. Ansonsten verstehen sich die beiden sehr gut. Zum Glück: Auch der Spanier verlängerte seinen Vertrag bis 2014.
Als sich Benitez mit 19 Jahren als Spieler der Jugendmannschaft von Real Madrid verletzte, musste er seine Ambitionen auf eine Karriere als Profi vergessen. Obschon «Rafa» noch sechs weitere Jahre spielte, hatte er sein nächstes Ziel bereits definiert: Er wollte ein erfolgreicher Coach werden. «Ich wollte schon immer der Beste sein, beim Schach, beim Kartenspielen – und später natürlich auch auf der Bank», so der Spanier. Kurzerhand schloss der Intellektuelle sein Studium der Sportwissenschaft ab, bildete sich in Praktikas bei Arsenal und Manchester United weiter und bewarb sich bei seinem Jugendklub Real Madrid. Dort begann Benitez als Coach des Jugendteams, trainierte danach Castilla, das zweite Team der Madrilenen, und unterstützte 1994 Vicente del Bosque als rechte Hand bei der Führung der 1. Mannschaft Reals. Besonders stolz ist Benitez darauf, bei Real Madrid den aktuellen Captain Raul entdeckt zu haben: «Raul spielte bei Atletico Madrid, als der Verein beschloss, die Jugendabteilung zu schliessen. Ich holte ihn dann zu Real Madrid in die Jugendabteilung», verrät Benitez. Der Erfolgscoach ist nicht der einzige, der nach der gescheiterten Karriere als Profi die Chance nutzte, das Trainerhandwerk schon früh zu lernen. Auch Jose Mourinho von Inter Mailand galt schon mit 21 Jahren als zu unbegabt für die höchste Spielklasse Portugals und begann – wie Benitez – früh mit einer breit gefächerten Ausbildung als Dolmetscher und Assistent beim FC Barcelona. Heute gelten die südländischen Coaches als akribische Arbeiter, die stundenlang Studien und Statistiken auf ihren Laptops analysieren und den Fussball am liebsten komplett digitalisieren würden. Besonders Benitez ist versessen in Details. Er lässt sich für computerisierte Trainingsprogramme und bis ins kleinste Detail
ausgearbeitete Taktikübungen begeistern. Sein Ziel ist es, den Fussball in ein binäres System von tausend winzigen Leerstellen zu verwandeln, für die es entweder eine richtige oder eine falsche Lösung gibt. «Mit den Daten mache ich Pläne: Plan A, B und C», so der Technokrat. «Ein Spieler fragte mich mal, ob es auch einen Plan D gibt. Und er hatte Recht. Es schadet nichts, möglichst viele Szenarien in Erwägung zu ziehen.» Die Spieler von Benitez bekommen diese Verbissenheit in Sachen Strategie zu spüren. «20 bis 30 Mal lässt er dich nach dem Training die kleinsten Bewegungsabläufe wiederholen», so der spanische Europameister Fernando Torres, seit 2007 StarStürmer der «Reds», nachdem Benitez auch ihn von Atletico Madrid geholte hatte. «Wenn der Mister sagt, du sollst anderthalb Meter vom Elfmeterpunkt entfernt sein, dann empfiehlt es sich, den Abstand auch wirklich exakt einzuhalten. Sonst rechnet er dir sofort aus, was eine minime Positionsänderung für einen grosse Unterschied zwischen einem Tor und einem Fehlschuss ausmachen kann.» Diese Besessenheit, den Fussball zu kontrollieren, macht Benitez auch zu einem Pedanten. Selten sieht man den Coach entspannt – wenn andere feiern, sieht er Probleme. So auch letzte Saison: Als sein Team gegen Besiktas Istanbul in der 89. Minute das 8:0 feierte, winkte ein aufgewühlter Benitez tatsächlich einen Spieler zu sich, um sein Positionsspiel zu korrigieren. Bei der Feier des 1:0-Erfolgs der «Reds» im März gegen Real Madrid in der Champions League blieb Benitez so ruhig wie immer. «Er gratulierte uns nicht einmal, nahm gar nicht teil an all den Umarmungen. Er dachte schon an die nächste Aufgabe», so Liverpool-Offensivspieler Yossi Benayoun. Oft wird Benitez für sein defensives und wenig attraktives Spielsystem kritisiert. Sein
RAFAEL BENITEZ
FOKUS
Drang, alles zu kontrollieren, lösche Kreativität und Ideenreichtum aus, wird ihm vorgeworfen. Benitez lässt sich jedoch nicht beirren: «Es gibt keine objektive Definition für schönen Fussball. Guter Fussball ist keine Frage einer Ideologie. Warum wird Schönheit immer mit Kurzpässen oder Technik verbunden?» Der Erfolg in seiner bereits 23 Jahre dauernden Karriere als Trainer gibt Benitez Recht. Seinen ersten Job als Chef-Trainer erhielt er 1995 bei Real Valladolid. Nach einer weiteren Station bei Osasuna übernahm er den CF Extremadura und führte den Klub in die höchste spanische Liga. Das gleiche gelang ihm 2000 mit CD Teneriffa. Danach wurde er mit Valencia in seiner ersten Saison gleich Meister in der Primera Division, für den Verein das erste Mal nach 31 Jahren. Dies wiederholte er 2004 und gewann in der gleichen Saison auch den UEFA-Cup. Im gleichen Jahr wechselte er zum FC Liverpool und gewann 2005 gegen den favorisierten AC Mailand überraschend die Champions League – sein bislang grösster Erfolg. 2007 zog Benitez mit Liverpool zum zweiten Mal ins Endspiel der Königsklasse ein, doch diesmal gewann der AC Mailand. 2008 und 2009 scheiterte Liverpool jeweils im Halbfinal an Chelsea. Nach all den Erfolgen in Europa soll der Kontrollfreak mit dem FC Liverpool nun endlich die Premier League gewinnen. Die «Reds» definierten sich vor der Ära Benitez hauptsächlich über Erfolge und Dominanz in den 70er Jahren. Den letzten Meistertitel holte man 1990, als die Premier League noch First Divison hiess. Die Voraussetzungen, den Meister-Pokal wieder in die Hafenstadt im Norden Englands zu holen, schuf Benitez gleich selbst. Unermüdlich fightete der Spanier mit den Vereinsbossen George Gillett und Tom Hicks um eine langfristige Verlängerung seines Vertrags und für noch mehr Macht in Transfer-Angelegenheiten. Die US-Unternehmer willigten in beiden Punkten ein. «Damit legten wir eine gute Basis, um Titel zu gewinnen», so Benitez. Mit dem spanischen Fussball-Analytiker im Machtzentrum soll der FC Liverpool wieder so erfolgreich werden wie in den 70er Jahren, als das Team mit den roten Leibchen den Gegnern in England und Europa Angst einflösste.
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LIGUE 1
Hoarau Vom Inselparadies in die Equipe Tricolore DANK DER TORE VON GUILLAUME HOARAU SPIELT PARIS SAINT-GERMAIN IN DER LIGUE 1 UM DEN TITEL MIT. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI Wie der Fussball dem Schicksal eines jungen Mannes doch manchmal auf die Sprünge helfen kann! Es ist gerade mal fünf Jahre her, da schoss Guillaume Hoarau seine Tore noch für Jeunesse Sportive SaintPierroise, dem grössten Klub auf La Reunion, einer kleinen Insel im Indischen Ozean. Auf der französischen Inselkolonie vor der Ostküste von Madagaskar erblickte der Stürmer 1984 das Licht der Welt. Mehrere tausend Kilometer von seiner Hei-
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mat entfernt schiesst der 25-Jährige heute seine Tore für Paris SaintGermain und trägt entscheidend zur Auferstehung des Klubs bei. Nach einer katastrophalen Saison 2007/08 – PSG entging nur knapp dem Abstieg und beendete die Saison auf dem 16. Platz – wurde die Mannschaft im letzten Sommer hochkarätig verstärkt. Neben erfahrenen Spielern wie Claude Makelele, Ludovic Giuly und Mateja Kezman investierte PSG acht Millionen Euro in Stephane Sessegnon von Liga-Konkurrent Le Mans. Als bester Neueinkauf der Hauptstädter erweist sich heute jedoch Hoarau, der in seiner ersten Ligue-1-Saison nach 32 Runden bereits 17 Tore auf seinem Konto hatte und sich damit gute Chancen auf die Torjäger-Kanone ausrechnet. Nur wenige hatten dem 500 000-Euro-Neueinkauf zugetraut, die nach dem Rücktritt des legendären Torjägers Pauleta – 106 Tore in 167 Spielen für PSG – entstandene Lücke auf Anhieb zu füllen. Heute spielen die Pariser dank der Sohn trifft mit Tore Hoaraus An jedem Schuss um die MeisHoaraus ist auch terschaft mit. sein sechs MoAuf sich nate alter Sohn aufmerksam Andrea beteiligt. machte HoaDessen Name trägt Hoarau auf rau erst letzte seinen Stutzen – Saison in der und erzielte so in Ligue 2. Für den AC Le seiner ersten Havre, der Ligue-1-Saison Hoarau nach schon 17 Tore. Europa gelotst
hatte, erzielte der 1,92-Meter-Mann 28 Tore in 38 Spielen – zwölf mehr als der Nächstbeste in der Rangliste. Somit könnte der frischgebackene Vater der erste Spieler seit 1963 werden, der in Frankreich zunächst Torschützenkönig der zweiten Liga wird und ein Jahr darauf in der obersten Spielklasse die TorjägerKanone holt. Von Frankreichs Alt-Stars wird Hoarau derzeit mit Komplimenten überhäuft. «Er wird Frankreichs Offensive für die nächsten Jahre prägen», liess beispielsweise ExBayern-Stürmer Jean-Pierre Papin verlauten. Und auch Raymond Domenech sagt dem Goalgetter aus dem Indischen Ozean eine grosse Zukunft voraus: «In der Luft hat er grosses Potenzial, und mit dem Ball am Fuss bringt er manchmal Gesten, die für die Zukunft der französischen Nationalmannschaft interessant sein können», so der Coach der «Bleus». Hoarau selbst wünscht sich derweil nur eines: «Redet nicht zu viel über mich.» Als sich Nicolas Anelka verletzungsbedingt für die WM-Qualifikationsspiele gegen Litauen abmelden musste, kam Domenech um eine Nominierung Hoaraus aber nicht mehr herum, der Stürmer landete erneut in den Schlagzeilen. Der Neu-Nationalspieler wurde zwar nicht eingesetzt, genoss die Zeit mit den «Bleus» aber dennoch. «Während des Trainings plauderte ich mit Thierry Henry und dachte anschliessend: Verdammt, du hast dich da gerade mit Henry unterhalten – das ist Wahnsinn.» Bescheidenheit bewahrte er sich bislang – obwohl Europas TopKlubs schon an ihm dran sind.
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SERIE A
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Starkes Team, dubioser Boss DER ERFOLG DES CFC GENUA 1893 IST ENG VERKNÜPFT MIT DEM BESITZER UND PRÄSIDENTEN DES ÜBERRASCHUNGSTEAMS DER SERIE A – DEM ZWIELICHTIGEN ENRICO PREZIOSI. TEXT: ANDRE TUCIC
Erfolgreich – aber zum welchem Preis?
Die Serie A ist gebeutelt von FanAusschreitungen, Korruption und Zwangsabstiegen. Hinzu kommt, dass die Traditionsvereine in Europas Wettbewerben ziemlich erfolglos sind. Ein Lichtblick ist jedoch der CFC Genua 1893, der beherzten Fussball spielt und gute Chancen besitzt, sich für die Champions League zu qualifizieren. Das ist ein Verdienst von Besitzer und Präsident Enrico Preziosi, der aber exakt für jene Skandale sorgt, die den Calcio zuletzt so in Verruf brachten. Bevor Preziosi die Verantwortung in Genua übernahm, gab es lange Zeit keinerlei Gründe zum Jubeln. Der älteste Fussballverein Italiens wurde 1893 von Engländern als Genoa Cricket and Football Club gegründet. Bis 1924 feierten die Nordwest-Italiener neun Titelgewinne, doch nach dem Zweiten Weltkrieg verkamen sie zur Fahrstuhlmannschaft. Einem Einzug in den Halbfinal des UEFA-Cups Anfang der neunziger Jahre folgte der erneute Abstieg in die Serie B. 2003 drohte sogar der Absturz in die Drittklassigkeit. Doch dann wurde Preziosi Klub-Präsident. Der mächtigste Spielzeug-Industrielle des Landes war zuvor Mäzen beim damaligen Serie-A-Absteiger Como Calcio. Preziosi verliess den Klub,
nahm die besten Spieler mit nach Genua und beförderte Como damit in die sportliche Bedeutungslosigkeit. Der Verband verdonnerte ihn deswegen zu einer Geldstrafe von 100 000 Euro, Genua indes stieg bereits 2005 wieder in die Serie A auf. Doch Preziosi musste sich der Justiz stellen, da er in der AufstiegsSaison einen Sieg gegen den AC Venedig für 250 000 Euro gekauft hatte. Genua wurde in die Serie C1 versetzt und der Präsident im März 2007 wegen Betrugs zu vier Monaten Haft verurteilt. Lediglich drei Jahre nach dem Zwangsabstieg spielen die «Grifoni» – eine Anlehnung an den Greifen, das Wappentier von Genua – in der Spitzengruppe der Serie A mit. Das ist nur bedingt eine Überraschung, denn Preziosi investierte in dieser Saison 59 Millionen Euro in das Team, nur vier Serie-A-Vereine können bei dieser Summe mithalten. Der Erfolg ist jedoch auch ein Verdienst von Trainer Gian Piero Gasperini. Der 51-Jährige ist seit drei Jahren im Amt und formte rund um den brasilianischen Nationaltorhüter Rubinho und den italienischen Nationalspieler Matteo Ferrari die drittbeste Abwehr der Liga. Und vorne im Sturm trifft Diego Alberto Milito beinahe nach Belieben. Der
Der FC Genua hält in der Serie A mit den Spitzenklubs mit – stellvertretend Mittelfeldspieler Thiago Motta im Duell gegen AC Mailands David Beckham (Foto links). Die Macht im Verein beansprucht Enrico Preziosi (r.) ganz für sich alleine. Der zwielichtige Präsident wurde wegen eines gekauften Sieges zu vier Monaten Haft verurteilt.
argentinische Nationalstürmer zeigt sich trotz des positiven Saisonverlaufs bescheiden: «Die Meisterschaft ist noch lang, wir müssen auf dem Boden bleiben.» Sportlich läuft es blendend, für Negativschlagzeilen sorgt einzig der Präsident: Im Juni dieses Jahres beginnt ein Prozess, in dem Preziosi Bilanzfälschung im Zusammenhang mit überhöht eingestuften Spielertransfers vorgeworfen wird. Ein weiteres Mal also muss sich der zwielichtige Mäzen vor Gericht verantworten. Doch anscheinend lässt der Trubel um seine Person die Mannschaft kalt. Denn die «Grifoni» ziehen weiterhin ihre Kreise in der Spitzengruppe der Serie-A-Tabelle.
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Grafite «Wolfsburgs Vorteil: die Stimmung im Team» DER STÜRMER DES VFL WOLFSBURG SPRACH MIT EUROSOCCER ÜBER SEINE ZIELE, WÜNSCHE UND BRASILIANISCHE GEBURTSTAGS-PARTYS.er TEXT: SANDRA PLAZA
Sie heissen eigentlich Edinaldo Batista Libano. Warum der Name Grafite? In einem Probetraining beim brasilianischen Erstligisten Matonense konnte sich der Coach die Namen nicht merken und nannte mich Grafite, was übersetzt Bleistift bedeutet. Ich dachte, das sei ein Witz, doch ich behielt diesen Namen. Sie sind 30 Jahre alt und zurzeit in der Form Ihres Lebens. Warum schafften Sie den Durchbruch nicht schon früher?
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Ich stieg erst mit 21 Jahren in den Profi-Fussball ein, ohne zuvor irgendeine Jugendabteilung durchlaufen zu haben. Deshalb musste ich danach hart an meiner Basis arbeiten und meine Technik verfeinern – jetzt ernte ich die Früchte meiner Arbeit. Der VfL Wolfsburg spielt um den Meistertitel und scheint in den letzten Wochen in einer besseren Form zu sein als die restlichen Teams. Das liegt an unserem Coach Felix Ma-
gath. Er fordert uns täglich stark heraus, ausserdem kommuniziert er viel, um die Gruppendynamik und den Teamgeist zu fördern. Unser grösster Vorteil ist die Stimmung im Team. Wolfsburg wurde zu Beginn der Saison nicht als Titelkandidat gehandelt. Wie sah das der Klub selber? Der Klub steigerte sich in den letzten Jahren kontinuierlich, deshalb spielen wir aktuell auch um den Titel. Aber das bedeutet noch nichts. Es gibt mindestens
Tor um Tor Grafite spielt seit 2007 für den VfL Wolfsburg. Letztes Jahr schoss der Brasilianer in 24 Spielen 11 Tore. Der eigentliche Durchbruch gelang ihm aber diese Saison. Mit 22 Toren in 19 Spielen führt er die Torschützenliste in der Bundesliga an.
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fünf Kandidaten, die Meister werden können, unter anderem auch wir. Unser Ziel war aber immer eine Platzierung unter den ersten Fünf. Sie bilden mit Stürmer Edin Dzeko das explosivste Duo der Bundesliga. Ist er Ihr idealer Sturmpartner? Ich spielte schon mit vielen grossen Torjägern wie beispielsweise Amoroso, Aloisio und Luizao. Aber mit Dzeko führe ich wahrscheinlich die beste AngriffsPartnerschaft meines Lebens. Es ist ein Vergnügen, mit ihm zu spielen: Dzeko hat Durchsetzungsvermögen, spielerische Qualitäten und viel Talent. Wir verstehen uns auch ausserhalb des Spielfeldes sehr gut. Was halten Sie von unserem Schweizer Torhüter Diego Benaglio? Nach Rogerio Ceni (Sao Paulo) ist er der beste Goalie, mit dem ich je zusammenarbeitete – und ich kenne einige. Alle sprechen von Ihrem Absatz-Tor gegen Bayern München. War es das schönste Tor Ihrer Karriere? Ja, dieser Treffer war der Schönste meiner Karriere. Ich schoss zwar in der
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Ligue 1 ebenfalls Goals mit dem Absatz, die waren aber nie so bedeutend wie das Tor gegen Bayern München. Sie spielten in Brasilien, in der Ligue 1 und jetzt in der Bundesliga. Wo sehen Sie die grössten Unterschiede? In der Ligue 1 läuft der Ball immer, das Spiel ist sehr flüssig. Der deutsche Fussball ist hingegen viel disziplinierter, es wird mehr Wert auf Taktik und Athletik gelegt. In Brasilien stehen die Qualitäten der einzelnen Spieler im Vordergrund. Sie wechselten von Sao Paulo in die Ligue 1 und danach in die Bundesliga. Sind Sie zufrieden mit dem Verlauf Ihrer Karriere? Als ich von Sao Paulo nach Europa in die Ligue 1 zu Le Mans wechselte, fand ich dort schlechtere Strukturen und Arbeitsbedingungen vor als in Brasilien. Damals kamen schon Zweifel auf, ob meine Entscheidung richtig war. Doch ich hatte immer mein Ziel vor Augen, in Europa den Durchbruch zu schaffen, liess mich nicht unterkriegen und arbeitete hart weiter. So bekam ich schliesslich die Chance, von Le Mans zum VfL
Wolfsburg zu wechseln – und erfüllte mir den Traum, auch international anerkannt zu werden. Darüber bin ich sehr glücklich. Ihr Vertrag läuft 2011 aus. Würden Sie gerne in der Bundesliga weiterspielen oder reizt Sie eine andere europäische Liga? Klar würde ich gerne in einer anderen Liga spielen, ich bewundere beispielsweise die spanische und die englische Meisterschaft. Aber ich fühle mich auch in der Bundesliga sehr wohl, hier kommen meine Qualitäten sehr gut zur Geltung. Deshalb ist zum jetzigen Zeitpunkt meine Priorität, den Vertrag mit dem VfL Wolfsburg bis 2011 zu erfüllen und das Team weiterhin in seiner Entwicklung zu unterstützun. Viele brasilianische Fussballer wie Adriano von Inter Mailand oder Robinho von Manchester City sind oft auch wegen aussersportlichen Gründen in den Schlagzeilen. Warum? Ich kann nicht für diese Spieler sprechen. Als ich nach Europa kam, hatte ich den Traum, mir längerfristig in Europa einen Namen zu machen. Ich
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Spätzünder Grafites ProfiKarriere begann erst mit 21 Jahren, er spielte zuvor nicht einmal in einer Jugendabteilung. «Deshalb musste ich noch spät an meiner Basis arbeiten.» Die harte Arbeit lohnte sich: Mit Wolfsburg besitzt er die Chance, in der Bundesliga den Meistertitel zu gewinnen. Nicht zuletzt dank seiner Tore – und den genialen Vorlagen von Zvjezdan Misimovic (Bild ganz rechts).
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wusste von den Schwierigkeiten und überwand sie nur mit viel Ehrgeiz. Fakt ist: Die Umstände sind nicht immer einfach und der Support von Familie und Freunden ist wichtig. Ich bin aber bereits so gut integriert, dass ich heute sogar lieber in der Kälte als bei warmen Temperaturen Fussball spiele. Die Brasilianer sind auch für ihre fröhlichen Geburtstags-Partys bekannt. Wie feierten Sie denn Ihren Dreissigsten am 2. April? Ich feierte mit meiner Familie und Freunden in einer brasilianischen «churrascaria», einem Grill-Restaurant. Ausserdem gab ich auch bei mir zuhause eine kleine Privat-Party. Sie spielten nur ein Mal für das Nationalteam. Ist es Ihr Traum, bei der WM 2010 in Südafrika dabei zu sein? Jeder Brasilianer will für sein Land spielen. Wenn ich weiterhin so gute Leistungen zeige, besteht sicherlich eine Chance. Das hoffe ich zumindest.
Ehrung
Vita
Grafite wurde im März zum «Fussballer des Monats» geehrt. Der TopTorjäger erhielt 54,8 Prozent der Stimmen und lag damit vor Herthas Andrej Voronin (26,2). Der März war zweifelsfrei der Monat für den VfL-Stürmer: Nach seiner Knie-OP im Februar traf er am 1. März beim 3:1-Erfolg der «Wölfe» in Hamburg schon wieder.
Name: Edinaldo Batista Libano Alter: 30 Jahre Geburtsort: Sao Paulo Zivilstand: Verheiratet, zwei Kinder Länderspiel: 1 Spiel, 1 Tor. Am 27. April 2005 in einem Freundschaftsspiel gegen Guatemala Hobby: Film und Musik Lieblingsbuch: Biographie Ronaldo Schauspieler: Al Pacino Haustiere: Eine Katze Sport-Idole: Michael Jordan und Ronaldo Erfolge: 2005 Copa Libertadores und FIFA-KlubWeltmeister mit dem FC Sao Paulo Stationen: 2001 St. Cruz (22 Tore), 2002 Porto Alegre (0), 2003 FC Seoul (0), 2003 FC Goias (12 Tore), 2003–2006 Sao Paulo (17 Tore), 2006–2007 (17 Tore). Seit 2007 VfL Wolfsburg (33), Vertrag bis 2011
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Ottmar Hitzfeld
WM-Qualifikation
Benjamin Huggel
Der Nationalcoach zieht Bilanz zur bisherigen WM-Qualifikation und schaut gleichzieitig nach vorne. Er äussert sich dabei nicht nur zu seiner eigenen Mannschaft, sondern schreibt auch …
… über alle anderen Gruppen, über die enttäuschenden Portugiesen, über die überragenden Spanier sowie die dominanten Holländer und die starken Engländer.
Für EUROSOCCER besucht der FCB-Star zusammen mit seinen Kindern Silas und Ladina den Basler Zoo.
Ungarn: WM vor Augen – Goldene Zeiten im Hinterkopf Daniel Fricker über:
156 Tage Warten Am 1. April gewann die Schweiz 2:0 gegen Moldawien. Am 5. September spielt Ottmar Hitzfelds Mannschaft ihre nächste WM-Qualifikationspartie gegen Griechenland. Dazwischen liegen fünf Monate – oder genau 156 Tage. Eine viel zu lange Zeit! Wie soll das Nationalteam bei einer derart langen Pause im Gespräch bleiben? Wie lässt sich die frohe Erwartung auf eine mögliche WM-Qualifikation aufrechterhalten? Ein einziges Testspiel gegen Italien am 12. August reicht jedenfalls nicht. Im Herbst beginnt eine völlig neue Qualifikation. Vielleicht sogar mit völlig anderen Nationalspielern, weil einer dann verletzt ist und ein anderer ausser Form. Nur die Ausgangslage bleibt unverändert: Die Schweiz besitzt grosse Chancen, sich für die WM 2010 in Südafrika zu qualifizieren.
Ferenc Puskas, Zoltan Czibor und Sandor Kocsis. Illustre Namen mit einem hervorragenden Klang im Welt-Fussball – und die besten Fussballer, die Ungarn jemals hervorbrachte. Blöd nur, dass deren Glanzzeiten schon mehr als fünfzig Jahre zurückliegen. 1954 standen die Osteuropäer letztmals im WM-Final, dort setzte es eine sensationelle 2:3Niederlage gegen Deutschland ab. Symbolisch die Entwicklungskurven der beiden Finalgegner: Während der Sieg für Deutschland der Beginn des Aufschwungs war, ging es in Ungarn stetig bergab. «Die Entwicklung in Ungarn konnte mit den grossen Nationen nicht mithalten. Die Zuverlässig Vilmos Vanczak (r.) ist Stammspieler beim FC Sion. Talente waren immer da, nur wurden sie zu wenig gefördert», sagt Lajos Detari. Der 46-Jährige galt Für Ungarn bestritt er alle bisherigen WM-Qualifikationsspiele. lange Zeit als potenzieller Nachfolger von Puskas. Und immerhin: Mit Detari gelang Ungarn die letzte Teilnahme Magyaren punktgleich mit Dänemark auf Platz 2, sieben an einer WM. Dies war 1986 in Mexiko, danach verpasste Punkte vor den favorisierten Portugiesen und Schweden. «Wir Ungarn stets die Qualifikation. haben im Team eine gute Mischung aus jungen und erfahre23 quälend lange Jahre träumt das fussballverrückte Volk nen Spielern», sagt Hajnal. Ungarns «Fussballer des Jahres» nun also von besseren Zeiten. Von Januar 2004 bis Dezember sieht sein Team aber noch im Aufbau: «Wir können und müs2005 trainierte sogar Lothar Matthäus die Nationalmannsen uns noch weiterentwickeln. Die harten Spiele kommen schaft. Pech nur, dass der Deutsche nicht mehr selber das erst noch, da müssen wir zeigen, wie weit wir sind.» Spiel ankurbeln konnte, als Trainer schaffte er es nämlich In den verbleibenden vier Spielen der WM-Qualifikation nicht, sich für die WM 2006 zu qualifizieren. Einziger nentrifft Ungarn noch zweimal auf Portugal, spielt daheim gegen nenswerter Erfolg unter Matthäus blieb ein 2:0-Auswärtssieg Schweden und in Dänemark. Drei harte Brocken, die es zu in Deutschland. Doppeltorschütze bei diesem Triumph war bezwingen gilt. Doch die Motivation in Ungarn ist gross. «Ich Sandor Torghelle, mit dabei waren auch die Mittelfeldspieler will zur WM nach Südafrika», sagt Torghelle, mit bislang drei Zoltan Gera und Szabolcs Huszti. Diese drei bilden auch Treffern Ungarns erfolgreichster Quali-Torjäger. Der Stürmer heute noch eine wichtige Achse im ungarischen Team. Unter- des FC Augsburg zog sich kürzlich eine Knieverletzung zu, die stützt werden sie von Dortmund-Star Tamas Hajnal, PortsSaison ist für den 26-Jährigen frühzeitig beendet. Zum Glück mouth-Keeper Marton Fülöp, Abwehr-Organisator Laszlo von Coach Koeman findet das nächste Qualifikationsspiel erst Bodnar von Red Bull Salzburg – und von Manndecker Vilmos im September statt, bis dahin ist der Stürmer wieder fit. Denn Vanczak vom FC Sion. Im Wallis überzeugt der 25-Jährige als trotz aller Euphorie: Das Gebilde im ungarischen Fussball ist harter Verteidiger, in der Multi-Kulti-Truppe hat er als einer noch wackelig, Ausfälle kann sich das Nationalteam nicht leisvon wenigen einen Stammplatz auf sicher. ten, zu dünn ist die Decke von Spielern mit internationaler Auch im Nationalteam läuft es für Vanczak optimal. Mit Klasse. Gelingt die Qualifikation zur WM in Südafrika, wäre der Verpflichtung des Holländers Erwin Koeman als neuem dies ein grosser Schritt nach vorne. Denn noch immer zehren Nationaltrainer gelang den Verbandsverantwortlichen ein die Fans von den glorreichen 50er-Jahren und von Spielern guter Coup. Unter dem 47-Jährigen spielten die Osteuropäer wie Puskas, Czibor und Kocsis, die längst verstorben sind. bisher eine starke Qualifikation. Mit 13 Punkten liegen die TOBIAS ERLEMANN
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QUALIFIKATION
WM 2010
Moldawien war ein Schlüsselspiel, gegen die Griechen wirds das Endspiel KOLUMNE
VON OTTMAR HITZFELD
Durchatmen, Pause. Erst am 12. August treten wir mit der Nationalmannschaft gegen Italien wieder an, bevor es dann in Basel am 5. September zum Endspiel kommt. Gegen den Ex-Europameister Griechenland müssen wir gewinnen. Dann haben wir es selbst in der Hand, 2010 zur WM nach Südafrika zu fahren. Rückblende. Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Heimniederlage gegen Luxemburg eine heilsame Lehre für uns war. Jeder Trainer predigt immer, jeden Gegner ernst zu nehmen. Worte, die oft ungehört verhallen. Seit der Blamage gegen Luxemburg nehmen wir jeden Gegner ernst. Wir zogen aus dem 1:2 im September 2008 die richtigen Schlüsse. Deshalb waren die Partien zuletzt gegen Moldawien für mich Schlüsselspiele. Mit den beiden 2:0Siegen zeigten wir Charakter und schufen uns so eine glänzende Ausgangsposition für den Herbst. Noch liegen die Griechen wegen der besseren Tordifferenz vor uns. Deshalb müssen wir den direkten Vergleich in Basel gewinnen, um anschliessend in Lettland und gegen Israel das WM-Ticket zu lösen. Der internationale Spielkalender sieht Anfang Juni eine Länderspielperiode mit zwei Terminen vor. Ich verzichte jedoch auf einen Zusammenzug – weil er einfach nichts bringt. Die Spieler sind nach einer langen Saison müde, haben nur noch die Ferien im Kopf. Also drohen negative Ergebnisse für Fans und Spieler, die dann während Monaten belasten. Diesem Kreislauf setzen wir uns erst gar nicht aus.
Zuverlässig Auch gegen Moldawien erwies sich Blaise Nkufo als torgefährlich und erzielte per Kopf das frühe 1:0. Der Stürmer, bei Twente Enschede unter Vertrag, zählt unter Ottmar Hitzfeld zu den Entdeckungen: In sechs Quali-Spielen schoss er fünf Tore, nur in Moldawien ging er leer aus.
Mein Ziel war es immer, dass wir uns direkt für die WM in Südafrika qualifizieren. Dafür müssen wir aber Gruppensieger werden. In der bevorstehenden Sommerpause ist es noch Platz 2. Das bedeutet, dass wir weiter hart an uns arbeiten müssen. Zugleich ist es aber eine Ausgangsposition, die alles zulässt. Blicken wir auf die weiteren Gruppen und beginnen mit Gruppe 1. Die Portugiesen mit ihrem neuen Trainer Carlos Queiroz sind mit lediglich sechs Punkten aus fünf Spielen die grosse Enttäuschung und Überraschung zugleich. Das Beispiel Schweden, nur auf Platz 4 liegend, zeigt auch, dass ein Weltstar wie Zlatan Ibrahimovic allein noch keine
gute Mannschaft ausmacht. Für positive Schlagzeilen sorgen im Moment die Ungarn, die aber noch in Portugal und am letzten Spieltag in Dänemark antreten müssen. So darf Portugal zumindest noch auf die Barrage-Spiele Mitte November hoffen. In Gruppe 3 führen überraschend die Nordiren. Mit Polen und Tschechien liegen zwei Teilnehmer der EURO 08 nur auf den Plätzen 3 und 4. Tschechien fasste in der Ära nach Rudi Brückner noch nicht Fuss, meiner Ansicht nach spielten sie zuletzt ohnehin über ihre Verhältnisse und haben nicht die Top-Spieler in ihren Reihen, die es auf diesem Niveau braucht.
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QUALIFIKATION
Moldawien war ein Schlüsselspiel, gegen die Griechen wirds das Endspiel In der Gruppe 4 führt Deutschland vor Russland. Entschieden ist trotzdem noch nichts. Gewinnt Russland die Direktbegegnung am 10. Oktober, wird die Mannschaft von Guus Hiddink nach Südafrika fliegen – und Deutschland müsste erstmals Entscheidungsspiele absolvieren. Diese Ausgangslage verspricht absolute Hochspannung. In der Gruppe 5 dominieren die offenbar unbesiegbaren Spanier. Trainer Vicente del Bosque verfügt mit Andres Iniesta, Xavi, Cesc Fabregas, Marcos Senna und David Silva über das mit Abstand beste Mittelfeld der Welt. Die Spanier, 2008 souverän Europameister geworden, werden den Welt-Fussball in den nächsten Jahren wohl dominieren. Für mich sind sie schon heute ein Favorit der WM 2010 in Südafrika. Der Welt-Fussball braucht England. Unter Trainer Fabio Capello dominieren die Briten souverän die Gruppe 6 und haben mit 15 Punkten aus fünf Spielen ebenso eine weisse Weste wie sonst nur Spanien und Holland. Eine Weltmeisterschaft ohne England ist wie eine Suppe ohne Salz. Deshalb freue ich mich, dass Capello den Weltmeister von Moldawien – Schweiz
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Chisinau. – 10 000 Zuschauer. – SR: McDonald (Scho). Tore: 32. Frei 0:1. 93. Fernandes 0:2. Schweiz: Benaglio; Magnin, Grichting, Senderos, Lichtsteiner; Barnetta (90. Djourou), Huggel, Inler, Padalino (80. Fernandes); Frei, Nkufo (80. Derdiyok).
Schweiz – Moldawien
2:0 (1:0)
Stade de Geneve. – 20 100 Zuschauer. – SR: Rocchi (It). Tore: 20. Nkufo 1:0, 53. Frei 2:0. Schweiz: Benaglio; Magnin, Grichting, Senderos, Lichtsteiner; Barnetta, Huggel (72. Dzemaili), Inler, Padalino (86. Abdi); Frei, Nkufo (83. Derdiyok). Verwarnungen: Lichtsteiner (77.).
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Grund zum Jubeln Die Engländer (o.) spielen unter Trainer Fabio Capello eine starke Qualifikation und gaben in fünf Partien keinen Punkt ab, ebenso wie die Spanier, die unter Trainer Vicente del Bosque sechsmal siegten.
1966, der zuletzt bei der EURO 08 in der Schweiz und Österreich schmerzlich vermisst wurde, wieder auf Kurs brachte. Die Franzosen dagegen führen seit Jahren eine Trainerdiskussion um Raymond Domenech. Eine Diskussion, die sich auf die Mannschaft lähmend auswirkt. So quält sich Frankreich durch die Gruppe 7, liegt hinter Serbien nur auf Platz 2. Schwierig genug: Die Franzosen müssen noch beim Spitzenreiter antreten. Marcello Lippi gegen Giovanni Trapattoni – so heisst das brisante Trainer-Duell in der Gruppe 8. Unter Trapattoni spielen die Iren über
ihren Verhältnissen und kamen Anfang April in Bari gegen zehn Italiener zu einem beachtlichen 1:1 im direkten Duell. Das Rückspiel in Dublin, auf den 14. Oktober terminiert, wird deshalb zu einem echten Endspiel. Bleibt noch die Gruppe 9 mit den dominanten Holländern und den überraschend bereits abgeschlagenen Norwegern. Bloss zwei Punkte auf dem Konto und Platz 5 sind eine grosse Enttäuschung, obwohl Norwegen zuletzt sogar ein Testspiel in Deutschland gewann. Ich traue den Norwegern dennoch noch den Sprung auf Platz 2 zu. Mit Serbien und Nordirland gibt es zwei Überraschungs-Tabellenführer, die sich Chancen auf die WM in Südafrika ausrechnen dürfen. Wäre die Qualifikation jetzt zu Ende, müssten so grosse Fussballnationen wie Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo, Schweden mit Ibrahimovic, Tschechien, die Türkei, Rumänien und Bulgarien zu Hause bleiben. Nationen wie Bosnien, die Slowakei, Ungarn, Schottland und Irland hätten in der Barrage die Chance, sich die letzten WM-Tickets zu sichern. Dieser Blick auf die anderen Gruppen zeigt deutlich, dass wir aus der Niederlage gegen Luxemburg wirklich unsere Lehren zogen. Auch wenn die Kommentatoren in der Schweiz kritischer sind als in anderen Ländern, ist unsere Ausgangsposition so, dass wir uns auf den Fussball-Herbst freuen dürfen. Das Heimspiel gegen Griechenland, die Auswärtspartien bei den starken Letten und in Luxemburg sowie zum Abschluss das Heimspiel gegen Israel – das sind genau die Herausforderungen, wie sie jeder Fussballer liebt. Wir werden uns auf diese schweren Aufgaben gründlich und seriös vorbereiten und im Oktober hoffentlich die WM-Qualifikation bejubeln dürfen.
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QUALIFIKATION
WM 2010
Makellos Diego Benaglio blieb in den beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Moldawien jeweils ohne Gegentor.
Europa GRUPPE 1 Malta – Portugal Albanien – Schweden Ungarn – Dänemark Albanien – Malta Schweden – Ungarn Portugal – Dänemark Ungarn – Albanien Dänemark – Malta Schweden – Portugal Malta – Ungarn Portugal – Albanien Malta – Albanien Malta – Dänemark Portugal – Schweden Albanien – Ungarn
1. 2. 3. 4. 5. 6.
Dänemark Ungarn Portugal Schweden Albanien Malta
0:4 (0:1) 0:0 (0:0) 0:0 (0:0) 3:0 (1:0) 2:1 (0:0) 2:3 (1:0) 2:0 (0:0) 3:0 (2:0) 0:0 0:1 (0:1) 0:0 0:0 0:3 (0:2) 0:0 0:1 (0:1)
5 6 5 4 7 7
Dänemark – Albanien Ungarn – Malta Albanien – Portugal Schweden – Dänemark Schweden – Malta Ungarn – Schweden Dänemark – Portugal Malta – Schweden Ungarn – Portugal Albanien – Dänemark Portugal – Ungarn Dänemark – Schweden Portugal – Malta Schweden – Albanien Dänemark – Ungarn
4 4 1 1 1 0
1 1 3 3 3 1
0 1 1 0 3 6
12: 2 8: 2 6: 3 2: 1 3: 6 0:17
3:0 (2:0) 3:0 (1:0) 06.06.09 10.06.09 05.09.09 09.09.09 10.10.09 14.10.09
13 13 6 6 6 1
GRUPPE 2 Israel – Schweiz 2:2 (0:1) Moldawien – Lettland 1:2 (0:2) Luxemburg – Griechenland 0:3 (0:2) Lettland – Griechenland 0:2 (0:1) Moldawien – Israel 1:2 (1:2) Schweiz – Luxemburg 1:2 (1:1) Griechenl. – Moldawien 3:0 (2:0) Luxemburg – Israel 1:3 (1:1) Schweiz – Lettland 2:1 (0:0) Luxemburg – Moldawien 0:0 Lettland – Israel 1:1 (0:0) Griechenland – Schweiz 1:2 (0:1) Moldawien – Schweiz 0:2 (0:1) Luxemburg – Lettland 0:4 (0:1) Israel – Griechenland 1:1 (0:1)
1. 2. 3. 4. 5. 6.
Griechenland Schweiz Lettland Israel Luxemburg Moldawien
6 6 6 6 6 6
Schweiz – Moldawien Lettland – Luxemburg Griechenland – Israel Israel – Lettland Schweiz – Griechenland Moldawien – Luxemburg Moldawien – Griechenl. Israel – Luxemburg Lettland – Schweiz Luxemburg – Schweiz Griechenland – Lettland Israel – Moldawien Griechenl. – Luxemburg Schweiz – Israel Lettland – Moldawien
4 4 3 2 1 0
1 1 1 3 1 1
1 1 2 1 4 5
12: 4 11: 6 10: 6 10: 8 3:13 2:11
2:0 (1:0) 2:0 (1:0) 2:1 (1:0) 05.09.09 09.09.09 10.10.09 14.10.09
13 13 10 9 4 1
Tschechien – Slowenien Slowakei – Polen Nordirland – San Marino San Marino – Tschechien San Marino – Nordirland Slowenien – Tschechien Nordirland – Polen Tschechien – Slowakei Nordirland – Slowenien Polen – San Marino Slowakei – San Marino
1. 2. 3. 4. 5. 6.
1:0 (0:0) 2:1 (0:0) 4:0 (2:0) 0:3 (0:0) 0:3 (0:2) 0:0 3:2 (1:1) 1:2 (1:1) 1:0 (0:0) 10:0 (4:0) 06.06.09
Nordirland Slowakei Polen Tschechien Slowenien San Marino
7 5 6 6 6 6
Slowenien – San Marino Polen – Nordirland Slowakei – Tschechien Tschechien – San Marino Nordirland – Slowakei Slowenien – Polen Slowakei – Slowenien Tschechien – Polen Polen – Slowakei San Marino – Slowenien Tschechien – Nordirland
4 4 3 2 2 0
1 0 1 2 2 0
2 1 2 2 2 6
12: 6 10: 6 18: 7 6: 4 5: 4 1:25
19.08.09 05.09.09 09.09.09 10.10.09 14.10.09
13 12 10 8 8 0
Polen – Slowenien Slowakei – Nordirland Nordirland – Tschechien San Marino – Polen
1:1 (1:1) 2:1 (0:0) 0:0 (0:0) 0:2 (0:1)
Slowenien – Slowakei Polen – Tschechien San Marino – Slowakei Slowenien – Nordirland
2:1 (1:0) 2:1 (1:0) 1:3 (1:2) 2:0 (0:0)
1. 2. 3. 4. 5. 6.
Spanien Bosnien-Herz. Türkei Belgien Estland Armenien
6 6 6 6 6 6
Spanien – Estland 09.09.09 Bosnien-Herz. – Türkei Armenien – Belgien Armenien – Spanien 10.10.09 Estland – Bosnien-Herz. Belgien – Türkei Türkei – Armenien 14.10.09 Estland – Belgien Bosnien-Herz. – Spanien
6 4 2 2 1 0
0 0 2 1 2 1
0 2 2 3 3 5
13: 2 18: 7 6: 5 10:11 5:15 3:15
18 12 8 7 5 1
GRUPPE 6 GRUPPE 4 Wales – Aserbaidschan Liechtenstein – Deutschl. Aserbaidsch. – Liechtenst. Russland – Wales Finnland – Deutschland Finnland – Aserbaidschan Wales – Liechtenstein Deutschland – Russland Russland – Finnland Deutschland – Wales Deutschl. – Liechtenstein Russland – Aserbaidschan Wales – Finnland Liechtenstein – Russland Wales – Deutschland
1. 2. 3. 4. 5. 6.
1:0 (0:0) 0:6 (0:1) 0:0 (0:0) 2:1 (1:0) 3:3 (2:2) 1:0 (0:0) 2:0 (1:0) 2:1 (2:0) 3:0 (1:0) 1:0 (0:0) 4:0 (2:0) 2:0 (1:0) 0:2 (0:1) 0:1 (0:1) 0:2 (0:1)
Deutschland 6 Russland 5 4 Finnland Wales 6 Aserbaidschan4 Liechtenstein 5
Finnland – Liechtenstein 06.06.09 Aserbaidschan – Wales Finnland – Russland 10.06.09 Aserbaidsch. – Deutschl. 19.08.09 Russland – Liechtenstein 05.09.09 Aserbaidschan – Finnland Wales – Russland 09.09.09 Liechtenstein – Finnland Deutschl.– Aserbaidschan Finnland – Wales 10.10.09 Liechtenst. – Aserbaidschan Russland – Deutschland Liechtenstein – Wales 14.10.09 Aserbaidschan – Russland Deutschland – Finnland
5 4 2 2 0 0
1 0 1 0 1 1
0 1 1 4 3 4
18: 4 9: 3 6: 6 4: 7 0: 4 0:13
16 12 7 6 1 1
GRUPPE 5 GRUPPE 3
Belgien – Bosnien-Herz. 2:4 (0:1) Armenien – Estland 2:2 (1:1) Spanien – Türkei 1:0 (0:0) Bosnien-Herz. – Belgien 2:1 (2:0) Estland – Armenien 1:0 (0:0) Türkei – Spanien 1:2 (1:0) Spanien – Belgien 05.09.09 Türkei – Estland Armenien – Bosnien-Herz.
Spanien – Bosnien-Herz. Armenien – Türkei Belgien – Estland Türkei – Belgien Spanien – Armenien Bosnien-Herzeg. – Estland
1:0 (0:0) 0:2 (0:0) 3:2 (1:0) 1:1 (0:1) 4:0 (2:0) 7:0 (2:0)
Türkei – Bosnien-Herz. Belgien – Armenien Estland – Spanien Bosnien-Herz. – Armenien Estland – Türkei Belgien – Spanien
2:1 (0:1) 2:0 (2:0) 0:3 (0:2) 4:1 (2:0) 0:0 1:2 (1:1)
Kasachstan – Andorra Ukraine – Weissrussland Andorra – England Kroatien – Kasachstan Kroatien – England Andorra – Weissrussland Kasachstan – Ukraine England – Kasachstan Ukraine – Kroatien Kroatien – Andorra Weissrussland – England England – Ukraine
3:0 (3:0) 1:0 (0:0) 0:2 (0:0) 3:0 (2:0) 1:4 (0:1) 1:3 (0:1) 1:3 (0:1) 5:1 (0:0) 0:0 4:0 (2:0) 1:3 (1:1) 2:1 (1:0)
Andorra – Kroatien Kasachstan – Weissruss. Kasachstan – England Kroatien – Ukraine Weissrussland – Andorra Ukraine – Kasachstan England – Andorra Weissrussland – Kroatien Kroatien – Weissrussland Ukraine – Andorra Weissrussland – Ukraine Andorra – Kasachstan
0:2 (0:2) 1:5 (1:0) 06.06.09 10.06.09 19.08.09 05.09.09 09.09.09
53 Länder aus Europa kämpfen in acht Sechser- und einer Fünfergruppe um 13 Startplätze bei der WM 2010. Die neun Gruppenersten sind direkt für Südafrika qualifiziert. Die acht besten Zweiten spielen eine Relegation im K.-o.-System mit Hin- und Rückspielen, so dass vier Gruppenzweite ebenso zur WM fahren. Der schlechteste Gruppenzweite scheidet aus. Zur Vergleichbarkeit der Tabellenzweiten der Gruppen werden die Spiele der Tabellenzweiten gegen die jeweils Tabellenletzten der Sechsergruppen nicht gewertet.
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WM 2010
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QUALIFIKATION GRUPPE E
Europa
Elfenbeinküste – Malawi 5:0 (3:0) Burkina Faso – Guinea 4:2 (2:0) Malawi – Burkina Faso 06.06.09 Guinea – Elfenbeinküste Guinea – Malawi 20.06.09 Burkina Faso – Elfenbeinküste
England – Kroatien Kasachstan – Kroatien 14.10.09 Weissrussl. – Kasachstan 10.10.09 Andorra – Ukraine Ukraine – England England – Weissrussland
1. 2. 3. 4. 5. 6.
England Kroatien Ukraine Weissrussland Kasachstan Andorra
5 5 4 4 5 5
5 3 2 2 1 0
0 1 1 0 0 0
0 1 1 2 4 5
16: 4 10: 4 5: 3 9: 6 6:16 1:14
15 10 7 6 3 0
Litauen – Rumänien Serbien – Österreich Färöer – Serbien Färöer – Frankreich Österreich – Färöer Frankreich – Rumänien Rumänien – Österreich Serbien – Frankreich Färöer – Litauen Frankreich – Färöer Serbien – Rumänien Österreich – Litauen Litauen – Serbien Frankreich – Österreich Rumänien – Färöer
06.06.09
1. 2. 3. 4.
Elfenbeinküste 1 Burkina Faso 1 1 Guinea Malawi 1
Malawi – Guinea 05.09.09 Elfenbeinküste – Burkina Faso Guinea – Burkina Faso 10.10.09 Malawi – Elfenbeinküste Burkina Faso – Malawi 14.11.09 Elfenbeinküste – Guinea
1 1 0 0
0 0 0 0
0 0 1 1
5:0 4:2 2:4 0:5
3 3 0 0
GRUPPE 7 Österreich – Frankreich Rumänien – Litauen Serbien – Färöer Färöer – Rumänien Litauen – Österreich Frankreich – Serbien Färöer – Österreich Serbien – Litauen Rumänien – Frankreich Litauen – Färöer Österreich – Serbien Rumänien – Serbien Litauen – Frankreich Frankreich – Litauen Österreich – Rumänien
1. 2. 3. 4. 5. 6.
Serbien Frankreich Litauen Österreich Rumänien Färöer
3:1 (2:0) 0:3 (0:1) 2:0 (1:0) 0:1 (0:0) 2:0 (0:0) 2:1 (0:0) 1:1 (0:0) 3:0 (2:0) 2:2 (2:1) 1:0 (1:0) 1:3 (0:3) 2:3 (0:2) 0:1 (0:0) 1:0 (0:0) 2:1 (2:1)
5 5 6 5 5 4
4 3 3 2 1 0
0 1 0 1 1 1
1 1 3 2 3 3
10.06.09 19.08.09 05.09.09 09.09.09 10.10.09 14.10.09
12: 5 7: 6 6: 5 7: 8 6:10 1: 5
12 10 9 7 4 1
Georgien – Montenegro Bulgarien – Zypern Italien – Irland Bulgarien – Irland Zypern – Montenegro Georgien – Italien Zypern – Irland Bulgarien – Montenegro Italien – Bulgarien Irland – Italien Montenegro – Georgien Bulgarien – Georgien Italien – Zypern Irland – Montenegro
0:0 2:0 (1:0) 1:1 (1:0) 06.06.09
des Spiel Elfenbeinküste gegen Malawi wurden 19 Fans getötet.
Afrika, 3. Phase
2:2 (0:1) 1:2 (1:1) 1:2 (0:1) 0:0 (0:0) 2:0 (1:0) 1:1 (0:0) 0:0 0:0 1:0 (1:0) 2:1 (2:1) 2:1 (0:1) 2:1 (1:0) 0:2 (0:1) 1:1 (1:0)
05.09.09 09.09.09 14.10.09
Togo – Kamerun Marokko – Gabun Kamerun – Marokko Gabun – Togo Marokko – Togo Gabun – Kamerun
1. 2. 3. 4.
Gabun Togo Marokko Kamerun
1:0 (1:0) Togo – Marokko 1:2 (0:2) Kamerun – Gabun 06.06.09 Kamerun – Togo Gabun – Marokko 20.06.09 Togo – Gabun Marokko – Kamerun
1 1 1 1
1 1 0 0
0 0 0 0
0 0 1 1
05.09.09 10.10.09
Asien, 4. Phase
14.11.09
GRUPPE A
2:1 1:0 1:2 0:1
3 3 0 0
Mosambik – Nigeria Kenia – Tunesien Nigeria – Kenia Tunesien – Mosambik Kenia – Mosambik Tunesien – Nigeria
0:0 Mosambik – Kenia 1:2 (0:1) Nigeria – Tunesien 06.06.09 Nigeria – Mosambik Tunesien – Kenia 20.06.09 Mosambik – Tunesien Kenia – Nigeria
05.09.09
1. Tunesien 2. Mosambik Nigeria 4. Kenia
1 1 1 1
1 0 0 0
0 1 1 0
0 0 0 1
2:1 0:0 0:0 1:2
10.10.09 14.11.09
3 1 1 0
GRUPPE C 1. 2. 3. 4. 5. 6.
Italien Irland Bulgarien Zypern Montenegro Georgien
6 6 5 5 5 7
4 3 1 1 0 0
2 3 4 1 3 3
0 0 0 3 2 4
9:3 7:4 5:3 4:7 3:6 4:9
14 12 7 4 3 3
GRUPPE 9 Norwegen – Island Mazedonien – Schottland Mazedonien – Holland Island – Schottland Schottland – Norwegen Holland – Island Norwegen – Holland Island – Mazedonien Holland – Schottland Holland – Mazedonien
1. 2. 3. 4. 5.
54
Holland Schottland Island Mazedonien Norwegen
2:2 (1:1) 1:0 (1:0) 1:2 (0:0) 1:2 (0:1) 0:0 2:0 (1:0) 0:1 (0:0) 1:0 (1:0) 3:0 (2:0) 4:0 (3:0)
5 5 5 4 3
Schottland – Island Island – Holland Mazedonien – Norwegen Holland – Norwegen Mazedonien – Island Norwegen – Schottland Schottland – Mazedonien Island – Norwegen Norwegen – Mazedonien Schottland – Holland
5 2 1 1 0
0 1 1 0 2
0 2 3 3 1
12:1 4:6 5:8 2:7 2:3
Mai 2009
2:1 (1:0) 06.06.09
Die 20 Mannschaften sind in fünf Gruppen zu je vier Teams aufgeteilt, die in Hin- und Rückspiel aufeinandertreffen. Die fünf Gruppensieger qualifizieren sich für die WM 2010 in Südafrika.
GRUPPE A
GRUPPE B
GRUPPE 8 Montenegro – Bulgarien Zypern – Italien Georgien – Irland Montenegro – Irland Italien – Georgien Georgien – Zypern Bulgarien – Italien Georgien – Bulgarien Irland – Zypern Italien – Montenegro Irland – Georgien Zypern – Georgien Montenegro – Italien Irland – Bulgarien
Tragödie Bei einer Massenpanik während
Ruanda – Algerien Ägypten – Sambia Algerien – Ägypten Sambia – Ruanda Ägypten – Ruanda Sambia – Algerien
1. Sambia Ägypten 3. Ruanda Algerien
0:0 Ruanda – Ägypten 1:1 (1:0) Algerien – Sambia 06.06.09 Algerien – Ruanda Sambia – Ägypten 20.06.09 Ruanda – Sambia Ägypten – Algerien
1 1 1 1
0 0 0 0
1 1 1 1
0 0 0 0
1:1 1:1 0:0 0:0
05.09.09 10.10.09 14.11.09
1 1 1 1
Bahrain – Japan Katar – Usbekistan Usbekistan – Australien Katar – Bahrain Australien – Katar Japan – Usbekistan Bahrain – Australien Katar – Japan Japan – Australien Usbekistan – Bahrain
1. 2. 3. 4. 5.
Australien Japan Bahrain Usbekistan Katar
2:3 (0:2) 3:0 (1:0) 0:1 (0:1) 1:1 (1:0) 4:0 (2:0) 1:1 (1:1) 0:1 (0:0) 0:3 (0:1) 0:0 0:1 (0:0)
5 5 6 6 6
Japan – Bahrain 1:0 (0:0) Usbekistan – Katar 4:0 (2:0) Australien – Usbekistan 2:0 (0:0) Bahrain – Katar 1:0 (0:0) Katar – Australien 06.06.09 Usbekistan – Japan Australien – Bahrain 10.06.09 Japan – Katar Australien – Japan 17.06.09 Bahrain – Usbekistan
4 3 2 1 1
1 2 1 1 1
0 0 3 4 4
8: 0 8: 3 5: 6 5: 8 4:13
13 11 7 4 4
GRUPPE B Saudi-Arabien – Iran 1:1 (1:0) VAE – Nordk. 1:2 (0:0) Nordkorea – Südkorea 1:1 (0:0) VAE – Saudi-Arab. 1:2 (1:0) Iran – Nordkorea 2:1 (1:0) Südkorea – VAE 4:1 (2:0) Saudi-Arabien – Südkorea 0:2 (0:0) VAE – Iran 1:1 (1:0) Iran – Südkorea 1:1 (0:0) Nordkorea – Saudi-Arabien 1:0 (1:0)
1. 2. 3. 4. 5.
Südkorea 5 Nordkorea 6 Saudi-Arabien 6 5 Iran VAE 6
Iran – Saudi-Arabien 1:2 (0:0) Nordkorea – VAE 2:0 (0:0) Südkorea – Nordkorea 1:0 (0:0) Saudi-Arabien – VAE 3:2 (1:2) Nordkorea – Iran 06.06.09 VAE – Südkorea Südkorea – Saudi-Arabien 10.06.09 Iran – VAE Südkorea – Iran 17.06.09 Saudi-Arabien – Nordkorea
3 3 3 1 0
2 1 1 3 1
0 2 2 1 5
9: 3 7: 5 8: 8 6: 6 6:14
11 10 10 6 1
10.06.09
GRUPPE D 19.08.09 05.09.09 09.09.09
15 7 4 3 2
Ghana – Benin Sudan – Mali Benin – Sudan Mali – Ghana Sudan – Ghana Mali – Benin
1. Ghana 2. Sudan Mali 4. Benin
1:0 (1:0) Ghana – Sudan 1:1 (1:1) Benin – Mali 06.06.09 Benin – Ghana Mali – Sudan 20.06.09 Ghana – Mali Sudan – Benin
1 1 1 1
1 0 0 0
0 1 1 0
0 0 0 1
05.09.09 10.10.09 14.11.09
1:0 1:1 1:1 0:1
3 1 1 0
Asien ist bereits in der vierten Qualifikationsrunde. Die Gruppenersten und -zweiten der beiden Gruppen qualifizieren sich direkt für die WM. Die beiden Gruppendritten treffen in einer Relegation in Hin- und Rückspiel aufeinander. Der Sieger der Relegation spielt gegen den Sieger der Ozeanien-Gruppe um einen fünften Startplatz bei der WM.
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QUALIFIKATION
WM 2010
Ozeanien, 2. Phase Fidschi – Neuseeland Vanuatu – Neuseeland Fidschi – Neukaledonien Neuseeland – Vanuatu Neukaledonien – Fidschi Vanuatu – Neukaledonien
1. 2. 3. 4.
0:2 (0:1) 1:2 (1:0) 3:3 (2:0) 4:1 (3:0) 4:0 (2:0) 1:1 (0:0)
Neuseeland 6 Neukaledonien 6 Fidschi 6 Vanuatu 6
Neukaledonien – Vanuatu Neukaled. – Neuseeland Fidschi – Vanuatu Vanuatu – Fidschi Neuseeland – Neukaled. Neuseeland – Fidschi
5 2 2 1
0 2 1 1
1 2 3 4
14: 5 12:10 6:11 5:13
3:0 (1:0) 1:3 (0:1) 2:0 (1:0) 2:1 (0:0) 3:0 (0:0) 0:2 (0:0)
15 8 7 4
Neuseeland hat sich mit dem Gruppensieg für die Entscheidungsspiele gegen das fünftplatzierte Team der der Asien-Zone qualifiziert. Der Sieger dieses Duells sichert sich das Ticket für die FIFA-WM 2010 in Südafrika.
Nordamerika, 4. Phase USA – Mexiko 2:0 (1:0) El Salvador – Trin./Tob. 2:2 (0:2) Costa Rica – Honduras 2:0 (0:0) El Salvador – USA 2:2 (1:0) Trin./Tobago – Honduras 1:1 (0:0) Mexiko – Costa Rica 2:0 (1:0) Costa Rica – El Salvad. 1:0 (0:0) Honduras – Mexiko 3:1 (2:0) USA – Trinidad/Tobago 3:0 (1:0) Costa Rica – USA 03.06.09 El Salvador – Mexiko 06.06.09 Trinidad und Tobago – Costa Rica USA – Honduras Honduras – El Salvad. 10.06.09 Mexiko – Trinidad und Tobago
1. 2. 3. 4. 5. 6.
USA Costa Rica Honduras Mexiko El Salvador Trin./Tobago
3 3 3 3 3 3
Honduras – Costa Rica 12.08.09 Trinidad und Tobago – El Salvador Mexiko – USA Costa Rica – Mexiko 05.09.09 Honduras – Trinidad und Tobago USA – El Salvador El Salvad. – Costa Rica 09.09.09 Trinidad und Tobago – USA Mexiko – Honduras Costa Rica – Trin./Tob. 10.10.09 Honduras – USA Mexiko – El Salvador El Salvador – Honduras 14.10.09 Trinidad und Tobago – Mexiko USA – Costa Rica
2 2 1 1 0 0
1 0 1 0 2 2
0 1 1 2 1 1
7:2 3:2 4:4 3:5 4:5 3:6
7 6 4 3 2 2
Die ersten drei dieser Gruppe fahren nach Südafrika. Der Vierte spielt eine Barrage mit Hin- und Rückspiel gegen den Fünften aus Südamerika.
Debakel Argentinien blamierte sich beim 1:6
Enttäuschend Brasilien kann in der 2800-Meter-Höhe von Quito einfach nicht gewinnen. Diesmal gab es für den fünffachen Weltmeister nur ein glückliches 1:1 gegen Ecuador.
Südamerika Uruguay – Bolivien Argentinien – Chile Ecuador – Venezuela Peru – Paraguay Kolumbien – Brasilien Venezuela – Argentinien Bolivien – Kolumbien Chile – Peru Paraguay – Uruguay Brasilien – Ecuador
5:0 (2:0) 2:0 (2:0) 0:1 (0:0) 0:0 (0:0) 0:0 (0:0) 0:2 (0:2) 0:0 (0:0) 2:0 (1:0) 1:0 (1:0) 5:0 (1:0)
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
12 12 12 12 12 12 12 12 12 12
Paraguay Brasilien Chile Argentinien Uruguay Kolumbien Ecuador Venezuela Bolivien Peru
Argentinien – Bolivien Kolumbien – Venezuela Paraguay – Ecuador Uruguay – Chile Peru – Brasilien Venezuela – Bolivien Kolumbien – Argentinien Ecuador – Peru Brasilien – Uruguay Chile – Paraguay
7 5 6 5 4 3 3 4 3 1
3 6 2 4 5 5 5 1 3 4
2 1 4 3 3 4 4 7 6 7
19: 9 19: 5 17:14 18:13 21:10 6:10 14:19 14:22 19:25 6:26
3:0 (1:0) 1:0 (0:0) 5:1 (2:0) 2:2 (1:0) 1:1 (0:1 5:3 (2:2) 2:1 (0:1) 5:1 (3:0) 2:1 (1:1) 0:3 (0:2)
24 21 20 19 17 14 14 13 12 7
Die zehn Länder Südamerikas spielen in gegen Bolivien, auf 3600 Metern über Meer in einer grossen Gruppe in Hin- und RückLa Paz ging Lionel Messi & Co. schlichtweg die spielen ihre bis zu fünf WM-Starter aus. Luft aus. So viele Gegentore hatte es für die Die ersten vier qualifizieren sich direkt «Gauchos» zuletzt 1958 bei der WM in Schweden für Südafrika. Der Fünfte trifft in der beim 1:6 gegen die Tschechoslowakei gegeben. Relegation auf den Vierten aus Nordamerika.
Uruguay – Venezuela Peru – Kolumbien Paraguay – Brasilien Argentinien – Ecuador Bolivien – Chile Uruguay – Peru Bolivien – Paraguay Ecuador – Kolumbien Brasilien – Argentinien Venezuela – Chile Argentinien – Paraguay Chile – Brasilien Kolumbien – Uruguay Ecuador – Bolivien Peru – Venezuela Brasilien – Bolivien Chile – Kolumbien Paraguay – Venezuela Peru – Argentinien Uruguay – Ecuador Bolivien – Peru Argentinien – Uruguay Kolumbien – Paraguay Venezuela – Brasilien Ecuador – Chile Bolivien – Uruguay Paraguay – Peru Chile – Argentinien Venezuela – Ecuador Brasilien – Kolumbien Kolumbien – Bolivien Ecuador – Brasilien Peru – Chile Uruguay – Paraguay Argentinien – Venezuela
1:1 (1:0) 1:1 (1:1) 2:0 (1:0) 1:1 (0:0) 0:2 (0:1) 6:0 (2:0) 4:2 (2:0) 0:0 (0:0) 0:0 (0:0) 2:3 (0:0) 1:1 (0:1) 0:3 (0:2) 0:1 (0:1) 3:1 (1:1) 1:0 (1:0) 0:0 (0:0) 4:0 (2:0) 2:0 (2:0) 1:1 (0:0) 0:0 (0:0) 3:0 (2:0) 2:1 (2:1) 0:1 (0:1) 0:4 (0:3) 1:0 (0:0) 2:2 (2:0) 1:0 (0:0) 1:0 (1:0) 3:1 (0:1) 0:0 2:0 (1:0) 1:1 (0:0) 1:3 (1:2) 2:0 (1:0) 4:0 (1:0)
Bolivien – Argentinien Venezuela – Kolumbien Ecuador – Paraguay Brasilien – Peru Chile – Uruguay Uruguay – Brasilien Paraguay – Chile Argentinien – Kolumbien Peru – Ecuador Bolivien – Venezuela Ecuador – Argentinien Chile – Bolivien Brasilien – Paraguay Kolumbien – Peru Venezuela – Uruguay Paraguay – Bolivien Argentinien – Brasilien Kolumbien – Ecuador Peru – Uruguay Chile – Venezuela Paraguay – Argentinien Brasilien – Chile Uruguay – Kolumbien Bolivien – Ecuador Venezuela – Peru Bolivien – Brasilien Kolumbien – Chile Venezuela – Paraguay Argentinien – Peru Ecuador – Uruguay Uruguay – Argentinien Peru – Bolivien Paraguay – Kolumbien Chile – Ecuador Brasilien – Venezuela
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QUIZ
Monatsgewinne 1. Preis:
Wann war das Fernsehen
adidas-Fussball «EUROPASS»
Goalie Wer stand im WM-Final 1986 Argentinien gegen Deutschland (3:2) im deutschen Tor?
2. Preis: Ein Bildband «Top Shots»
1. In welchem WM-Final Brasiliens stand Weltstar Pele wegen einer Verletzung nicht auf dem Platz? L 1958 gegen Schweden D 1962 gegen die Tschechoslowakei M 1970 gegen Italien 2. In welchem Jahr leitete der Schweizer Schiedsrichter Gottfried Dienst einen WM-Final? E 1966 in England I 1970 in Mexiko C 1974 in Deutschland 3. Wer trainierte die argentinische Weltmeister-Mannschaft von 1986? N Carlos Bilardo E Luis Cesar Menotti S Daniel Passarella
3. Preis: JakoSporttasche
4. Wie bezeichnete man 1954 den Viertelfinal zwischen Österreich und der Schweiz (7:5)?
4. Preis: Coca-Cola BarrelSportsbag
5. Preis: Coca-Cola Backpack
K Wasserschlacht von Lausanne L Hitzeschlacht von Lausanne E Torregen von Lausanne 5. Wer war der deutsche Goalie im WM-Final 1986 zwischen Argentinien und Deutschland (3:2)? J Sepp Maier T Uli Stein E Toni Schumacher 6. Welchen Platz belegte Italien bei der WM 1990 im eigenen Land? N 2. Platz T 3. Platz S 4. Platz 7. Wie viele Tore waren im WMFinal 1994 zwischen Brasilien und Italien nach 120 Minuten gefallen? Z Gar keine R Zwei Tore E Drei Tore
Die Gewinner im April adidas «EUROPASS» Marc Tillmann
Bildband «Top-Shots» Janine Enderli
Jako-Sporttasche Daniel Grünenfelder
Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
6. Preis: Buch «Unsere EURO 08» aus dem Sportverlag Europa
7. und 8. Preis:
Die Spielregeln
adidas-Cap
9. und 10. Preis: Handy-Guthaben von Jamba im Wert von je 20 Franken
WM-2010-Gewinne 1. Preis: Reise zum WM-Final für zwei Personen inklusive Flug und Unterkunft
2. Preis: Reise zum WMEröffnungsspiel für zwei Personen inklusive Flug und Unterkunft
3. Preis: Reise zu einem WMGruppenspiel für zwei Personen inklusive Flug und Unterkunft
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Beim grossen WM-Quiz gibt es zwei Gewinnchancen: Einmal im Monat und zum Jahresende winkt der Hauptgewinn. Alle, die das richtige Lösungswort einsenden, nehmen an beiden Verlosungen teil. Und so geht es: Aus den 19 Fragen ergeben sich 19 richtige Antworten. Nehmen Sie die Buchstaben und setzen Sie diese zum richtigen Lösungssatz zusammen. Pro Quiz ergibt sich ein Teil des Satzes. Einsendeschluss ist der 18.05.2009 (Datum des Poststempels oder der E-Mail).
Die Gewinner werden in der nächsten Ausgabe von EUROSOCCER veröffentlicht.
1. Preis: WM-Final in Johannesburg Zwei Personen reisen zum WM-Final am 11. Juli 2010 in Johannesburg. Flug und Unterkunft inklusive.
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QUIZ
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erstmals an einer WM dabei? 8. In welchem Jahr feierten die Franzosen ihren ersten WM-Titel? E 1938 in Frankreich F 1986 in Mexiko T 1998 in Frankreich 9. Welcher deutsche Fussball-Funktionär wurde in seiner Profi-Karriere Welt- und Europameister? A Oliver Bierhoff M Matthias Sammer E Franz Beckenbauer
10. Wo findet die nächste FrauenFussball-Weltmeisterschaft statt? G Österreich T Schweiz N Deutschland 11. Welcher Spieler war 1966 mit neun Treffern der beste Torschütze des WM-Turniers? P Geoff Hurst C Eusebio U Helmut Haller 12. Wann war das Fernsehen erstmals live an einer WM dabei? Z 1950 in Brasilien O 1954 in der Schweiz R 1958 in Schweden
Berufung Welcher Spieler der Young Boys wurde für die Partien gegen Moldawien von Ottmar Hitzfeld in die Schweizer Nationalmannschaft berufen?
13. Wie viele britische Mannschaften nahmen an der WM-Endrunde 1958 in Schweden teil? O Eine B Zwei N Vier
17. Seit welchem Jahr ist die Schweiz durchgehend an WM- und EM-Endrunden vertreten? S 2000 R 2002 C 2004
14. Wann war ein WM-Gastgeber erstmals nicht in einem Endspiel vertreten? F 1938 in Frankreich D 1954 in der Schweiz M 1958 in Schweden
18. Wie lautet die neue Bezeichnung des UEFA-Cups ab der kommenden Saison 2009/10?
15. Welchen YB-Spieler berief Ottmar Hitzfeld im März in die Nationalmannschaft?
19. Welche Neuerung führte die Bundesliga ab dieser Saison ein?
F UEFA League U UEFA Europa League W UEFA Super League
U Auszeiten P Relegationsspiele W Golden Goal
P Mario Raimondi U Marco Schneuwly E Alberto Regazzoni 16. In welchem Jahr wurde eine südamerikanische Mannschaft erstmals auf dem europäischen Kontinent Weltmeister?
Lösung:
D 1958 B 1974 L 1978
Einsenden an: EUROSOCCER, Kennwort: WM-Quiz, Seestrasse 473, 8038 Zürich oder per Fax 043 305 05 66 oder per E-Mail: wm-raetsel@euro-soccer.ch
2. Preis: WM-Start in Johannesburg Zwei Personen reisen zum WMEröffnungsspiel am 11. Juni 2010 in Johannesburg. Flug und Unterkunft inklusive.
3. Preis: WM-Gruppenspiel in Südafrika Reise zu einem Gruppenspiel der WM 2010 für zwei Personen. Flug und Unterkunft inklusive.
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Silas und Ladina bedeuten Huggel alles KAUM JE ZUVOR ZEIGTE BENJAMIN HUGGEL SEINE BEIDEN KINDER, NOCH NIE ZEIGTE ER SEIN HAUS. FÜR EUROSOCCER MACHTE DER FCB-STAR EINE AUSNAHME. TEXT: EVA TEDESCO, FOTOS: VALERIANO DI DOMENICO Beim FC Basel ist Benjamin Huggel längst eine feste Grösse. Unter Nationalcoach Ottmar Hitzfeld erlebt der defensive Mittelfeldspieler mit seiner schnörkel- und kompromisslosen Art einen zweiten Frühling. Und trotz zehn Jahren als Profi, darunter zwei Jahre in der Bundesliga bei Eintracht Frankfurt, muss sich der Baselbieter heute noch jedes Wort medialer Anerkennung hart ertrotzen und erkämpfen. Ein Los, das den gross gewachsenen Profi seit Beginn seiner Karriere begleitet. Jahrelang spielte Huggel vor den Augen der Scouts, doch keiner erkannte die Qualität des Münchensteiners. Durchs Sieb der Talentsichtung gefallen, kickte Huggel beim
Zweitligisten Arlesheim und erlernte den Beruf eines Landschaftsgärtners. 1998 wechselte Huggel dann doch zum FC Basel. Just zu dem Klub, über den er als Bub fast jedes Buch «verschlungen» hat. Mit der mangelnden Wertschätzung mancher Journalisten kann er leben. Das sei halt so. Und in letzter Zeit habe sich das auch gebessert. «Beweisen kannst du dich sowieso nur auf dem Platz», sagt Huggel. «Da kannst du neben dem Feld sagen, was du willst.» Sympathisch, intelligent und offen kommen die Antworten des zweifachen Vaters auf die Fragen von EUROSOCCER im Basler Zolli. Unterbrochen vom Geplapper seiner Kinder, der süs-
sen Plaudertasche Ladina (2) und Silas (4). «Papi lueg, do het eine eifach ä Baumstamm ynegheyt!» Silas kann nicht verstehen, dass der «Baumstamm» im Aquarium einem kleinen Hai dessen natürlichen Lebensraum ersetzen soll. Lachend und geduldig klärt Huggel seinen Sohn mit sanfter Stimme auf, während Ladina mit Grossmutti Hanni Huggel schon zur Fütterung der Seehunde weiterzieht. Wohin es den Spieler Huggel führt, kann der Routinier nicht sagen. Sein Haus, das er mit seiner Frau Yvonne in Arlesheim baute, ist fertig. Die Familie fühlt sich wohl im Baselbiet. Hier hat sie ihre Wurzeln, hier ist man zuhause.
Fürsorglich FCB-Mittelfeldspieler Benjamin Huggel weiht seine beiden Kinder Silas und Ladina in die Geheimnisse des Basler Zoos ein – was allen drei sichtlich Spass macht.
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Verbunden mit dem Fussball Zuhause in Arlesheim fühlt sich Benjamin Huggel am wohlsten. Wie es sich für einen richtigen Fussballer gehört, steht im Garten ein Tor – auf das der FCB-Profi offensichtlich genauso gerne schiesst wie sein Sohn Silas.
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Beim FCB spielt Huggel eine starke Saison. Als Führungsspieler, der kein Blatt vor den Mund nimmt – auch gegenüber Trainer Christian Gross nicht – hat er vorerst ein Ziel: den Gewinn der Meisterschaft. Und zu den Angeboten, die er im Winter aus England hatte, sagt Huggel: «Ich werde sicher nicht mehr den Verein wechseln, um dann irgendwo auf einer Ersatzbank zu sitzen. Wenn, dann müsste mich schon ein Trainer anrufen, der mir auch wirklich zusichert, dass er auf mich setzt.» Aber wer weiss: Für Überraschungen war der begeisterte Schnitzelbangg-Schreiber und Hobbymusiker der einstigen Band «Döschwo» schon immer gut.
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Damals heute
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Nadig und die guten alten Zeiten des FC Luzern 1989 schoss der 1,90 Meter grosse Peter Nadig den FC Luzern zum ersten Meistertitel. Ausserdem wurde er mit 15 Toren Torschützenkönig und zum «Fussballer des Jahres» gewählt. Drei Jahre später feierte der gebürtige Basler nach einem 3:1-Sieg gegen Lugano den zweiten Cup-Sieg der FCL-Geschichte. «Schöne Erinnerungen», sagt der 44-jährige Fahrlehrer, der das Fussball-Abc beim FC Basel erlernte, vier Jahre für die grossen «Bebbi» kickte und von 1988 bis 1995 für den FC Luzern stürmte. Noch immer schaut sich Nadig gerne ein Video seiner langen Karriere an – damals, als Roger Wehrli, Jürgen Mohr oder Sigi Gretarsson ihn mit exakten Pässen bedienten und er den Goalies die Bälle um die Ohren schoss. «Heute wird zwar schneller und athletischer gespielt, aber wäre ich noch einmal jung, hätte ich jetzt sicher auch keine Probleme», sagt Nadig. Ein-, zweimal im Jahr schnürt er seine Schuhe für einen gemeinsamen Auftritt mit seinen Kumpels der 89er-MeisterMannschaft: «Man schwelgt in Erinnerungen, trinkt ein paar Bierchen und diskutiert auch über die jetzige FCLEquipe, der man die Daumen für den Liga-Erhalt drückt. Ich selbst fühle mich noch immer ‹pico bello›, mein Idealgewicht von 80 Kilogramm und meine Grösse veränderte sich noch nicht», lacht der Junggeselle, der gemeinsam mit seiner Freundin in Kriens wohnt. Eine Hochzeit ist erst in der Planungsphase: «Ich bin doch noch so jung!»
Zufriedener Blick zurück Gerne erinnert sich der Ex-Stürmer an seine Zeit beim FC Luzern zurück. TEXT UND FOTO: KNUT BOBZIEN
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Stürmer-Babys in der Premier League Fernando Torres (Bild links) wird wegen seines spitzbübischen Gesichts «el Nino» genannt, das Kind. Nun wird der Torjäger des FC Liverpool im Juli selbst Vater einer Tochter. Seit 2007 wohnt Torres mit seiner langjährigen Freundin Olalla in Liverpool. Obschon der spanische Stürmer erst 25 Jahre alt ist, fand er seine grosse Liebe bereits vor zehn Jahren an der spanischen Costa da Morte in Galizien, wo seine Familie die Sommerferien verbrachte. Nur einen Monat später, im August, werden auch ManU-Stürmer Wayne Rooney und Coleen McLoughlin (Bild rechts) zum ersten Mal Eltern. McLoughlin, die mit Rooney schon seit der Schulzeit liiert ist und mittlerweile zu einer schwerbeschäftigten Buchautorin, Kolumnistin, TV-Moderatorin und Stil-Ikone mit eigenem Parfum avancierte, erfüllt so den grössten Wunsch ihres Liebsten. Rooney ist «ausser sich vor Freude», er wollte schon immer drei oder vier Kinder.
Terrys Ärger mit der Schwiegermutter
Padalino im Schnellzugstempo «In meinem Leben verändert sich alles im Schnellzugstempo», verriet Marco Padalino der «Schweizer Illustrierten». Und tatsächlich: Noch vor einem Jahr war Padalino ein unbekannter Serie-B-Fussballer in Piacenza – und Single. Aktuell ist der Tessiner aus Lugano nicht nur ein wichtiger Spieler bei Sampdoria Genua, sondern er feierte im Februar auch sein Debüt in der Nationalmannschaft. Ausserdem ist Padalino mittlerweile verlobt und wird schon bald Vater. «Wahnsinn» ist das einzige Wort, das dem Mittelfeldspieler selber dazu einfällt. Kennengelernt hat Padalino seine Carlotta letzten September in einem Restaurant. «Ich verliebte mich gleich.» Im Eiltempo gings denn auch weiter: Zwei Monate später war Carlotta schwanger.
Werbung für Confed Cup
Über TV-Spots mit Fernando Torres und Kaka will Südafrika das Interesse für den Confederations Cup ankurbeln. Europameister Torres und der Brasilianer Kaka sprechen in den Kurzfilmen über ihre Vorfreude auf das Turnier vom 14. bis 28. Juni. Dabei sagen Messi traf in München seinen Cousin die Stars unter Nach dem Schlusspfiff des Viertelfinals in der Champions League zwischen anderem einige Bayern München und dem FC Barcelona (1:1) bedankte sich Lionel Messi zuerst Worte in der Lanbei Mitspielern und Gegenspielern. Als es aber darum ging, sein Trikot zu tau- dessprache Sotho schen, rannte der Dribbelkünstler quer über den Platz in eine Fan-Kurve, um sein Dress einem jungen Mann zu übergeben, der inmitten von Bayern-Fans – so auch den WM-Slogan «Ke stand. Der grosse Unbekannte ist sein Cousin Emanuel Biancucchi. Der 20Jährige ist seit Sommer 2008 bei München 1860 unter Vertrag und wartet dort Nako» («Es ist Zeit»). in der 2. Mannschaft in der Regionalliga auf Einsätze.
John Terry hat mächtig Ärger mit der Verwandtschaft. Die Mutter und die Schwiegermutter des Captains der englischen Nationalmannschaft wurden in Weybridge, einer Kleinstadt in der Nähe von London, wegen Ladendiebstahls verhaftet. Nach Angaben eines Polizeisprechers entwendeten die Damen aus diversen Shops Lebensmittel und Kleidungsstücke im Wert von umgerechnet 860 Euro. Zur Info: Terry verdient pro Woche rund 150 000 Euro.
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Ibrahimovic und Federer rennen Frauen hinterher
FUSSBALLER-FRAUEN
WELCHER FUSSBALLER GEHÖRT ZU IHR?
Tennis-Star Roger Federer, das Ehepaar Tony Parker und Eva Longoria sowie die Fussballer Zlatan Ibrahimovic und Fernando Torres spielen die Hauptrollen im neuen TV-Spot von Nike. Der Sportartikelhersteller wirbt damit für die weltgrösste Lauf-Community nikeplus.com, bei der bis am 19. April ein realer Geschlechterkampf über die Bühne ging. Der Wettkampf «Männer gegen Frauen» wurde von einer umfassenden Kampagne begleitet. Jeder Star hatte seine eigene Ansicht zu der ewigen Rivalität zwischen Männern und Frauen. «Frauen sind generell besser organisiert und konsequenter», meint zum Beispiel Paula Radcliffe (links), die Weltbeste im Marathon. Inter Mailands Star-Stürmer Ibrahimovic (rechts) hält dagegen: «Männer sind bessere Wettkämpfer. Wir haben mehr Power und sind auch mental stärker …»
WM-Gastgeber verweig dem Dalai Lama die Einrert eis
e Der Dalai Lama wollte gemeinsam mit nobelpreisträgern an einer von der anderen Friedensball-Liga (PSL) organisierten Konferesüdafrikanischen Fusssollte mit Blick auf die WM 2010 in nz teilnehmen. Dabei den Beitrag des Sports zur VölkerveSüdafrika auch über Überwindung des Rassismus diskutierständigung und zur geistlichen Oberhaupt der Tibeter wurrt werden. Doch dem Einreisevisum verweigert. Aus Protest de das notwendige der südafrikanischen Regierung gege gegen die Haltung Lama sagten die Organisatoren die nüber dem Dalai Friedenskonferenz ab.
FCB-«Fans» drohen Zürcher Band Das Basler BScene lockte Anfang April 7300 Besucher an das grösste Clubfestival der Schweiz, die Veranstaltung war ein Erfolg. Für Misstöne sorgte einzig die Absage des Zürcher Duos Schoedo, das wegen seiner Nähe zum FC Zürich von FCB-«Fans» Drohungen erhielt. «Die Drohungen erfüllen einen Straftatbestand», so der Manager der Musiker. Auf eine Strafanzeige will die Band allerdings verzichten. «Wir wollen die Geschichte nicht zusätzlich anheizen. Denn eigentlich geht es uns nur um die Musik.» Die Veranstalter des Clubfestivals bedauerten den Vorfall sehr, wie sie auf der Homepage schrieben.
Real Madrid: Privat und beruflich depressiv
Ryan Giggs
Theo Walcott
Peter Crouch
Manchester United
Arsenal
Portsmouth
Abigail Clancy ist ein englisches Unterwäsche- und Laufsteg-Model und ausserdem die Freundin von Peter Crouch. Sie kommt aus einer Fussballer-Familie, ihre beiden Brüder spielen für Blackpool in der Northern Conference.
Schon seit Monaten liegt Real Madrid in der Meisterschaft klar hinter Erzfeind Barcelona, in der Champions League und im spanischen Cup schieden die «Königlichen» bereits aus – eine sportlich bittere Saison. Auch privat läuft es dem Team nicht. Nachdem im Dezember bekannt wurde, dass sich der Holländer Wesley Sneijder von seiner Frau Ramona trennte, kämpften zuletzt Goalie Iker Casillas und Mittelfeldspieler Guti mit privaten Problemen. Anfang Jahr trennte sich Casillas von seiner Langzeit-Freundin Eva Gonzalez (l.). Besonders bitter: Sie ist bereits wieder frisch verliebt – in Cayetano Rivera, Stierkämpfer und Armani-Model. Im April gab auch Guti bekannt, dass er sich von seiner Frau Arancha (r.) scheiden lässt. Das Paar war zehn Jahre verheiratet.
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Die zehn TV-Showdowns im Mai EUROPAS FUSSBALL-TROPHÄEN WERDEN ENDE MAI VERGEBEN. EINIGE TITEL-KÄMPFE SCHEINEN BEREITS ENTSCHIEDEN, ANDERE SIND HOCHSPANNEND. HIER DIE TOP 10.
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20. Mai, SF: Final Schweizer Cup
30. Mai, Teleclub, SF: Axpo Super League
10 Finalteilnahmen, 10 Cup-Siege. In diesem Jahr dürfte es Sion besonders schwer fallen, diese Serie fortzusetzen. In Bern geht es gegen YB.
In der letzten Runde der ASL empfängt der FC Basel die Young Boys, im Zürcher Letzigrund findet das Derby FC Zürich gegen die Grasshoppers statt.
20. Mai, Teleclub, Sat.1: Final UEFA-Cup
30. Mai, Teleclub, ARD: Final DFB-Pokal
In Istanbul steht ein deutsch-ukrainisches Duell an. Im Halbfinal trifft Dynamo Kiew auf Schachtjor Donezk und Werder Bremen auf den Hamburger SV.
Bayer Leverkusen und Werder Bremen können ihre verkorkste Saison durch einen Sieg in Berlin vergessen machen – und in die Europa League einziehen.
23. Mai, Teleclub: Bundesliga
30. Mai, DSF: Final FA Cup
Die spannendste Bundesliga-Saison seit Jahren endet am 23. Mai gegen 17.20 Uhr. Am 29. Mai und 1. Juni wird in der Barrage der dritte Absteiger gesucht.
Überraschend setzte sich der FC Everton im Halbfinal gegen ManU durch. Der Klub aus Liverpool trifft im Endspiel im Wembley-Stadion auf Chelsea.
24. Mai, Teleclub: Premier League
31. Mai, Teleclub: Serie A
Holt ManU den dritten Meistertitel in Folge? Am letzten Spieltag tritt der aktuelle Meister in Hull City an.
Titelverteidiger Inter Mailand zieht an der Tabellenspitze einsam seine Kreise. Der vierte Titel in Folge ist Inter kaum mehr zu nehmen.
27. Mai, Teleclub, SF: Final Champions League
31. Mai, Teleclub: Primera Division
Noch nie gelang es einem Team, den Champions-League-Titel zu verteidigen. Im Stadio Olimpico in Rom will ManU diese Serie beenden.
Die letzte Saison beendete Real Madrid mit 18 Punkten Vorsprung auf den FC Barcelona. Dieses Jahr dominieren die Katalanen. Kommt Real nochmal ran?
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PROGRAMM
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*Diesen Monat im
*Die genauen Spielpaarungen und Übertragungszeiten entnehmen Sie bitte dem EPG/TV-Guide oder unter www.teleclub.ch
SAMSTAG, 2. MAI Axpo Super League 31. Runde, Anspielzeit 17.45
FREITAG, 8. MAI Bundesliga 31. Runde, Anspielzeit 20.30
SAMSTAG, 16. MAI Axpo Super League 34. Runde, Anspielzeit 17.45
Bundesliga 30. Runde, Anspielzeit 15.30
SAMSTAG, 9. MAI Axpo Super League 32. Runde, Anspielzeit 17.45
Bundesliga 33. Runde, Anspielzeit 15.30
Premier League 15.55 Top-Spiel, 35. Runde 18.25 Top-Spiel, 35. Runde Primera Division 19.55 Top-Spiel, 34. Runde Serie A Top-Spiel, 34. Runde SONNTAG, 3. MAI Axpo Super League 31. Runde, Anspielzeit 16.00 Bundesliga 30. Runde, Anspielzeit 17.00 Premier League 16.55 Top-Spiel, 35. Runde Primera Division 18.55 Top-Spiel, 34. Runde Serie A Top-Spiel, 34. Runde DIENSTAG, 5. MAI Axpo Super League 18.45 Young Boys – Vaduz Champions League Halbfinal 20.45 Arsenal – ManU MITTWOCH, 6. MAI Champions League Halbfinal 20.45 Chelsea – Barcelona DONNERSTAG, 7. MAI UEFA-Cup Halbfinal-Rückspiele Anspielzeit 19.45
Bundesliga 31. Runde, Anspielzeit 15.30 Premier League 15.55 Top-Spiel, 36. Runde 18.25 Top-Spiel, 36. Runde Primera Division 19.55 Top-Spiel, 35. Runde Serie A Top-Spiel, 35. Runde SONNTAG, 10. MAI Axpo Super League 32. Runde, Anspielzeit 16.00 Bundesliga 31. Runde, Anspielzeit 17.00 Premier League 16.55 Top-Spiel, 36. Runde Primera Division 18.55 Top-Spiel, 35. Runde Serie A Top-Spiel, 35. Runde
Premier League 15.55 Top-Spiel, 37. Runde 18.25 Top-Spiel, 37. Runde Primera Division 19.55 Top-Spiel, 36. Runde Serie A Top-Spiel, 36. Runde SONNTAG, 17. MAI Axpo Super League 34. Runde, Anspielzeit 16.00 Premier League 16.55 Top-Spiel, 37. Runde Primera Division 18.55 Top-Spiel, 36. Runde Serie A Top-Spiel, 36. Runde MITTWOCH, 20. MAI UEFA-Cup Final, Anspielzeit 20.45 SAMSTAG, 23. MAI Axpo Super League 35. Runde, Anspielzeit 17.45
DIENSTAG, 12. MAI Axpo Super League 33. Runde, Anspielzeit 19.45
Bundesliga 34. Runde, Anspielzeit 15.30
Bundesliga 32. Runde, Anspielzeit 20.30
Primera Division 19.55 Top-Spiel, 37. Runde
MITTWOCH, 13. MAI Axpo Super League 33. Runde, Anspielzeit 19.45
Serie A Top-Spiel, 37. Runde
Bundesliga 32. Runde, Anspielzeit 20.30
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MEINE WELTELF Roger Probst: Meine Meinung
FC Thun: Heisser Tanz auf dem Drahtseil Die neue Führung des FC Thun um Präsident Markus Stähli ist nicht zu beneiden. Der Verein lag nach dem Abstieg aus der Axpo Super League im Sommer 2008 am Boden. Die Erinnerungen an die Champions League waren verblasst, der FC Thun stand vor dem Ruin. Auch weil es die alte Führung nicht verstanden hatte, die Ausgaben nach dem Abstecher in die Königsklasse im Griff zu behalten. Die vielen Millionen weckten Begehrlichkeiten, bei Spielern und Funktionären. Und niemand war da, der dem Treiben Einhalt gebot. Doch das ist alles Schnee von gestern. Dank eiserner Budgetdisziplin erhielt der FC Thun die Lizenz für die nächste Spielzeit in erster Instanz. Auf den ersten Blick ist das ein beachtlicher Erfolg der neuen Crew. Eines darf dabei aber nicht ausser Acht gelassen werden: Der Verein hängt am Tropf der Stadion-Investoren. Und das nicht zu knapp. So gleichen die Investoren die Fehlbeträge in der Rechnung aus – und zwar in Millionenhöhe. Das tun sie nicht aus purer Nächstenliebe, sondern weil sie mit dem geplanten neuen Stadion Geld verdienen wollen. Doch noch liegt keine Baubewilligung vor. Es dürfte bis Sommer 2012 dauern, bevor der FC Thun ins neue Heim zügeln kann. Bis dahin müssen die Kosten für die Mannschaft tief gehalten werden. Gleichzeitig muss Trainer Hansruedi Baumann aber eine schlagkräftige Mannschaft aufbauen, die ganz vorne in der Dosenbach Challenge League mitspielen kann, denn mit einem neuen Stadion kann nur die Axpo Super League das Ziel sein. Mit einer verstärkten U21-Mannschaft, wie sie der FC Thun in dieser Saison stellt, ist ein Aufstieg aber nicht möglich. Man wird neue Spieler verpflichten müssen – und die kosten Geld. Kommt hinzu, dass ein Aufstieg zwar geplant, nicht aber mit Sicherheit durchgeführt werden kann. Der FCT-Vorstandsriege steht in den nächsten Jahren ein heisser Tanz auf dem Drahtseil bevor – und zwar ohne Netz und doppelten Boden. Roger Probst, Redaktor Thuner Tagblatt
DAS NÄCHSTE
Messi
Torres
Iniesta Maradona C. Ronaldo iel Jörg Stperte SF x Gerrard Xavi ll-E Fussba Cannavaro Puyol Ramos Buffon
Gianlugi Buffon Juventus Turin «Er war in den letzten Jahren mit Abstand der konstanteste und stärkste Goalie der Welt.»
Carles Puyol FC Barcelona «Seit Jahren einer der wichtigsten Spieler des FC Barcelona. Sehr zweikampfstark, gewinnt jedes Duell.»
Fabio Cannavaro Real Madrid «Vor allem mit Juventus bis zur WM 2006 der beste Verteidiger der Welt. Unglaubliche Spielübersicht.»
Sergio Ramos Real Madrid «Dynamisch, kraftvoll, schnell – und immer mit voller Power. Ein wichtiger Mann im Nationalteam.»
Steven Gerrard Liverpool «Ein Mann mit Charakter, der immer Verantwortung übernimmt. Als Fussballer und Mensch top.»
Cristiano Ronaldo Manchester United «Der perfektionierte David Beckham. Fussballerisch aber klar besser, lässt sich ähnlich gut vermarkten.»
Xavi Hernandez FC Barcelona «Bester Mittelfeldspieler. Überragende Spielübersicht und beeindruckende Präzision in seinen Pässen.»
Andres Iniesta FC Barcelona «Sowohl beim FC Barcelona als auch im Nationalteam im Mittelfeld unverzichtbar. Ein Zauberer.»
Diego Maradona Argentinien «Eine Weltelf ohne ihn würde keinen Sinn machen. Er ist der beste Fussballer, den ich je sah.»
Lionel Messi FC Barcelona «Er ist der Spieler, den man mit Maradona am ehesten vergleichen kann. Ein Dribbelkünstler.»
Fernando Torres Liverpool «Jung, charakterstark und mit viel Power. Wird weiterhin viele Spiele im Alleingang entscheiden.»
Trainer: Arsene Wenger Arsenal «Immer ein Vergnügen, seinem Team zuzuschauen. Er formt junge Spieler zu Profis wie kein anderer.»
ERSCHEINT AM 29.05.09
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