Eurosoccer Maerz 2009

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EUROSOCCER

ROBBEN GERRARD BEIERSDORFER ALVES DOBROWOLSKI MARGAIRAZ BECKHAM März 2009

CHF 5.–

www.eurosoccer-online.ch

Petkovic WIE DER TRAINER DIE YOUNG BOYS ZUM KANDIDATEN FÜR DEN TITEL MACHTE

WER IST DER MÄCHTIGSTE EX-PROFI? Frei DAS GROSSE INTERVIEW MIT DEM CAPTAIN DES NATIONALTEAMS

Müller WARUM DER ABWEHR-CHEF FÜR HITZFELD EIN THEMA IST

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EDITORIAL

Zwei neue Serien und eine gefährliche Rangliste Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Ausgabe finden Sie zwei Neuheiten. Zum einen starten wir unsere Serie «Top Ten». Eine Rangliste, die Geschäftsführender Chefredaktor wir mit Unterstützung einer kompetenten Jury jeden Monat neu zu Themen erstellen, die für den Schweizer Fussball wichtig sind. In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit dem Einfluss der Ex-Profis auf den heutigen Fussball. Wir diskutieren über Namen wie Lucien Favre und Jean-Paul Brigger, Christian Gross und Alain Sutter, Kubilay Türkyilmaz und Jörg Stiel, Karl Odermatt und Köbi Kuhn. Es ist eine Rangliste, die für Aufsehen sorgt. Mancher wird sich zu weit hinten platziert sehen, mancher sich über eine vordere Platzierung freuen und andere sich ärgern, dass sie den Sprung in die Top Ten des Schweizer Fussballs nicht geschafft haben. Gespannt sind wir auf die Reaktionen unserer Leserinnen und Leser. Ulrich KühneHellmessen

Die zweite Neuerung ist ein Städte-Spezial. In dieser Ausgabe beleuchten wir den Fussball in Winterthur und zeigen, was sich in der sechstgrössten Schweizer Stadt alles bewegt, wer das Sagen hat, wo die Probleme liegen. Mit dieser Serie will EUROSOCCER auch die Fussball-Fans abseits der Axpo Super League unterhalten und informieren. In der nächsten Ausgabe blicken wir auf den Fussball in Biel. Viel Spass und gute Unterhaltung wünscht

IN DIESER AUSGABE SCHREIBEN: Tina Schlosser schreibt über Dietmar Beiersdorfer, den Sportdirektor des HSV, der mit Transfers Millionen scheffelt.

Raphael Honigstein Unser EnglandKorrespondent porträtiert Steven Gerrard, den eigenwilligen Kult-Spieler des FC Liverpool.

Eva Tedesco

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führte mit NationalmannschaftsCaptain Alex Frei vor den MoldawienSpielen das grosse Interview.

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INHALT

03-2009

Impressum

SCHWEIZ Nr. 3/März 2009, 3. Jahrgang Erscheint monatlich, ISSN 1661-822X www.eurosoccer-online.ch Herausgeber: EuroSoccer Fussball AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Verlag und Redaktion: Sportverlag Europa Medien AG Seestrasse 473 in 8038 Zürich Telefon 043 305 05 60 Fax 043 305 05 66 www.sportverlageuropa.com Chefredaktor und Geschäftsführer: Ulrich Kühne-Hellmessen (verantwortlich i.S.d.P.) Stv. Chefredaktor und Redaktionsleiter: Daniel Fricker Redaktion: Klaus Feuerherm, Brigitte Müller, Christian Ortlepp, Sandra Plaza, Daniel Wojczewski Kolumnist: Stéphane Chapuisat Gast-Autoren: Felix Magath, Lionel Messi Autoren: Knut Bobzien, Tobias Erlemann, Eleonora Giorio, Tobias Gisler, Stephan Gutknecht, Toni Merkel, Eva Tedesco, Diego Torres, Andre Tucic, Ueli Zoss Ausland: Gianfrancesco Archetti (It), Raphael Honigstein (Eng), Rainer Kalb (Fr), Tina Schlosser (De) Info-Grafik: tnt-graphics, Kloten Schlussredaktion: Nathalie Szabo Art Director: Ueli Signer Grafik/Layout: Alexandra Eggenberger, Michael Müller, Steffen Mross, Andre Suter

9 TOP-LIGEN 47 WM 2010

Einfluss von Ex-Profis 12 Arjen Robben

Vladimir Petkovic

20 Dani Alves

22 David Beckham

Claudio Circhetta

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Beim ersten Mal vergass der Schiedsrichter seine Uhr …

Next Generation

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Zahid Abdi auf den Spuren seines Bruders; Fragebogen mit Daniel Vieira

Business

53 Alex Frei

Der HSV-Manager scheffelt mit Transfers Millionen

Ruhr-Derby Schalke gegen Dortmund – immer speziell

43 Steven Gerrard

Vier von zehn Fussball-Fans sind weiblich

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Oft unscheinbar, aber unverzichtbar für den FC Liverpool

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In Monaco fasst der AbwehrChef endlich wieder Fuss – und ist ein Thema für Nationaltrainer Hitzfeld

Afrikas Strategen 58

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Im grossen Interview spricht er über Ottmar Hitzfeld, Jürgen Klopp und Barack Obama

Dietmar Beiersdorfer 54 Patrick Müller

Hotspot

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Moldawiens Nationalcoach kehrt nach Genf zurück

Geld und Marketing bestimmten das Seilziehen um Englands Nationalspieler

Fotostrecke: So wohnt der FCZ-Rückkehrer in Zürich

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Wegen des Kunstrasens: Bruce Springsteen statt Alex Frei

51 Igor Dobrowolski

EUROSOCCER-Kolumnist Chapuisat über Dani Alves

Wie der Trainer die Young Boys auf Meisterkurs trimmt

Xavier Margairaz

48 Stade de Suisse

Interview mit dem derzeit besten Spieler von Real Madrid

Wer im Schweizer Fussball den grössten Einfluss besitzt

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Früher waren es die Stürmer vom Schwarzen Kontinent, jetzt sind es Mittelfeld-Strategen, die Europas Fussball erobern

Fotoredaktion: EQ Media AG Binzstrasse 23 in 8045 Zürich Leitung/Redaktion: Madeleine Schoder Statistik: Impire AG, München Verlag: Assistentin der Geschäftsleitung: Clea Zajc Leitung Marketing/Verkauf: Barbara Wallner Marketing: Simon Hagenbuch Anzeigen: anzeigen@eurosoccer-online.ch Druck: Weber Benteli AG, Brügg Auflage: 50 000 Exemplare Einzelverkauf: CHF 5.–, Jahres-Abo: CHF 65.– (für 12 + 2 Ausgaben), Vorzugs-Abo für Mitarbeiter von Partnerfirmen: CHF 50.–, Schnupper-Abo: CHF 10.– (drei Ausgaben). Alle Preise inkl. 2,4 % MwSt. Abo-Dienst: EuroSoccer, Industriestrasse 37, 3178 Bösingen, Telefon 031 740 97 99, Fax 031 740 97 76 oder über abo@euro-soccer.ch © EUROSOCCER 2009 Nachdruck von Texten, Aufnahme in Online-Dienste/Internet, Vervielfältigung auf elektronische Datenträger nur nach schriftlicher Zustimmung des Herausgebers gestattet. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos.

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Scott Chipperfield. Nicht nur beim FC Basel geniesst der Australier ein hohes Ansehen. Auch aus dem Nationalteam ist der fleissige und torgefährliche Mittelfeldspieler nicht mehr wegzudenken.

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Vladimir Petkovic. Seit der kroatische Coach die Young Boys trainiert, geht es steil bergauf mit den Bernern. Das erklärte Ziel des ExTrainers von Bellinzona ist der Meistertitel.

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Xavier Margairaz. Nach schwierigen Monaten in Spanien und einer langwierigen Verletzung ist der Romand wieder zurück beim FC Zürich. Sein Ziel: via FCZ zurück ins Nationalteam.

Namen 52 People 78 TV 80 Weltelf 82

Abo: www.eurosoccer-online.ch oder per SMS: «ABO NAME ADRESSE»


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winnen! e g ie S n e n n ö k Hier th sburgs Trainer Felix Maga

INHALT

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34 gegen Wolf Beim Promi-Tipp auf Seite r Margairaz. und FCZ-Rückkehrer Xavie d n beantworten müssen un ge Fra 19 Sie m de i be , 70 Sie warten. Beim WM-Quiz auf Seite M 2010 in Südafrika auf W r zu n ise Re e sch sti nta Monatsgewinne sowie fa AXPO SUPER LEAGUE

COVERSTORY

Neue Serie

COVERSTORY

SERIE A

AXPO SUPER LEAGUE

Five quixotic chrysanthemums gos

Wie gross ist der Einfluss der Ex-Profis auf den Schweizer Fussball?

Favre ist die Nummer 1 «TOP TEN» – SO HEISST DIE NEUE SERIE IM EUROSOCCER. MIT SACHLICHEN ARGUMENTEN UND EINER KOMPETENTEN FACHJURY ERMITTELN WIR SUBJEKTIVE RANGLISTEN. IN FOLGE 1 INTERESSIERT UNS, WIE GROSS DER EINFLUSS VON EX-PROFIS AUF DEN FUSSBALL IST UND WER SOMIT DER MÄCHTIGSTE SCHWEIZER EX-PROFI IST. EINE RANGLISTE MIT ÜBERRASCHENDEN NAMEN.

ONE WART HOG GREW UP. FIVE MACINTOSHES LAUGHONE WART HOG G. FIVE MACINTOSHES LAUGHONE WART HOG G. FIVE MACINTOSHES LAUGHONE WART HOG GREW UP. FIVE MACINTOSHES LAUGH

Die Jury Für die neue Serie «Top Ten» holte sich EUROSOCCER prominente Unterstützung. Die vier Juroren berieten uns, damit eine kompetente Wertung vorgenommen werden konnte. Jedes Jury-Mitglied erstellte seine eigene Rangliste und machte sich über den Einfluss der Ex-Profis Gedanken.

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Köbi Kuhn (65), erfolgreichster Nationalcoach der Schweiz aller Zeiten (2001–2008), kennt als Spieler, Trainer und zuletzt Nationaltrainer alle Einflüsse auf den Fuss-

Lucien Favre

ball bestens.

52 Jahre alt, Trainer Hertha BSC Berlin, zuvor Meister mit dem FCZ (2006 und 2007), als Profi Ende der 70er und in den 80er Jahren Spielmacher bei Lausanne Sports, Neuchatel Xamax, Servette und Toulouse. Medien-Präsenz In der deutschen Hauptstadt gibt es zehn Tageszeitungen, hat Pro7/SAT.1 seinen Firmensitz, sind täglich bis zu 20 Journalisten beim Training. Also tägliche Präsenz. 5 Punkte Persönlichkeit Akribischer Arbeiter mit hoher Sozialkompetenz, der weiss, wie sich Ziele realisieren lassen. 4 Punkte Betätigungsfeld Deutschland, Bundesliga, Berlin. Aber mit grosser Strahlkraft auf die Schweiz. 5 Punkte Wirkung Der Erfolg gibt ihm recht. Er holte Spieler (Steve von Bergen, Raffael, Fabian Lustenberger) und seinen Co-Trainer Harald Gämperle aus der Schweiz und wertet so den Schweizer Fussball auf. Ohne es auszuspreWM 2010 chen, ist er der grösste Image-Träger des

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Schweizer Fussballs. 5 Punkte

Urteil: 19 Punkte, Platz 1 FOKUS

STEVEN GERRARD

STEVEN GERRARD

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Ancillo Canepa (56), seit 2006 Präsident des FC Zürich und Nachfolger des legendären Sven Hotz. Der Wirtschaftsmanager (Ernst & Young) engagiert sich in diversen FussballGremien. Ilja Kaenzig (36), ist CEO der Soccer Boss GmbH, die Investoren für den Fussball akquiriert. Kaenzig, zuvor Manager bei GC, in Leverkusen und Hannover, ist u.a. Kolumnist bei «.ch» und «Blick am Abend».

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Erich Vogel (69), ist Vizepräsident der Neuen Grasshopper Fussball AG und der erfolgreichste Vereinsmanager der Schweiz mit Meistertiteln für GC und Basel. Sein Wissen wird sogar von internationalen Gremien beansprucht.

GRAFIK

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TEXT: RAPHAEL HONIGSTEIN Steven Gerrard weiss noch genau, wie es anfing. Es war der 29. November 1998, Liverpool spielte an der Anfield Road gegen die Blackburn Rovers: Der Match war bereits gewonnen, als Liverpools damaliger Trainer Gerard Houllier für die Schlussminuten einen schlaksigen Teenager mit Topfhaarschnitt einwechselte. Die Fans der «Reds» nahmen – zum ersten und letzten

Mal – keine Notiz von diesem Spieler. «Alle Einwechselspieler wurden beklatscht», erinnerte sich Gerrard zehn Jahre nach seinem Debüt. «Na ja, fast alle… Als ich an der Tribüne vorbei lief, hörte ich, wie sich die Leute nur fragten, wer denn dieser kleine, dünne Depp sei.» Dem von Nervosität überwältigten Youngster gelang ausser einer weit hinter das Tor geschlagenen

Flanke nicht viel. Auch in seinem ersten Spiel von Beginn an hatte Gerrard einen schweren Stand: Houllier liess ihn gegen Tottenham auf der rechten Aussenposition auflaufen, an der White Hart Lane wurde er vom damaligen Weltklassespieler David Ginola vorgeführt. «Ich war auf der falschen Position und wie im falschen Film», sagte Gerrard Jahre später. «Ich hoffte darauf, dass meine Eltern die Zusammenfassung des Spiels im Fernsehen verpassen würden.» Im Verein aber hatte man zu diesem Zeitpunkt sein aussergewöhnliches Talent längst erkannt. Als «Stevie G» den Durchbruch schaffte, galt Liverpool mit Stars wie David James, Jason McAteer, Jamie Redknapp und Steve McManaman als das «Spice Boys»-Team der Premier League. Doch der Erfolg blieb damals aus. Erst als Michael Owen und Gerrard, die schon zusammen in der gleichen Liverpooler Jugendmannschaft gespielt hatten, die Platzhirsche endgültig verdrängt hatten, feierte der Traditionsverein wieder Titel. Gerrard etablierte sich 2000/01 als Stammspieler – in jener Saison, als Liverpool den UEFA-Cup, den FA-Cup und den Ligacup gewinnen konnte. Nach zwei weiteren Cupsiegen, mehr als hundert Toren und dem unvergessenen Triumph nach dem 0:3-Pausenrückstand gegen den AC Mailand im Final der Champions League von Istanbul 2005 wurde Gerrard schon zu Lebzeiten zur Legende. Alan Hansen, der ehemalige «Reds»-Verteidiger und Fernseh-Experte der BBC, sieht Gerrard zusammen mit Kenny Dalglish als besten LiverpoolSpieler aller Zeiten. Der 28-Jährige ist dabei einer der ganz wenigen Captains eines Spitzenvereins, der noch aus der

gleichen Stadt kommt. Steven George Gerrard wuchs in der Arbeitersiedlung Huyton auf. Auf einem kleinen Rasenstück lernte er früh, sich gegen ältere Jungs durchzusetzen, und bald war er allen körperlich und vor allem technisch überlegen. Bis er sieben Jahre alt war, ging Gerrard auch zu Spielen des FC Everton in den Goodison Park, doch dann wurde er in die Liverpooler Kindermannschaft aufgenommen. Und es ereigneten sich zwei Dinge, die ihn und sein besonderes Verhältnis zu diesem Verein für immer prägen sollten. Am 15. April kam es im Hillsborough-Stadion von Sheffield zur grössten Katastrophe des englischen Fussballs: 96 Liverpool-Fans kamen bei einer Massen-Panik ums Leben. Die ganze Stadt war betroffen, aber die Familie Gerrard hatte es besonders schwer erwischt: Gerrards zehnjähriger Cousin Jon-Paul Gilhooley war auf der Tribüne zerquetscht worden. «Wenn immer ich Jon-Pauls Eltern sah, strengte ich mich auf dem Platz für Liverpool

besonders an», schreibt Gerrard in seiner Biografie. «Sie sagten mir, dass Jon-Paul stolz auf mich wäre. Ich spiele für ihn.» Die Trauer für die Toten von Hillsborough blieb in Liverpool lebendig. Neben dem Shankly-Gate, dem nach dem Liverpooler Erfolgstrainer Bill Shankly benannten Eingangstor vor dem Stadion an der Anfield Road, ist eine Gedenktafel aus Marmor angebracht, auf der 96 Namen in goldener Schrift stehen. Gerrard bleibt auf dem Weg ins Stadion dort oft stehen und bekreuzigt sich. «You’ll never walk alone, unsere Hymne», sagt er, «das ist nicht nur ein schönes Lied. Es ist ein Pakt. Wir halten zusammen, in guten wie in schlechten Zeiten.» Ein Jahr nach Hillsborough hielt der Verein zu ihm und bewahrte so seine Karriere als Profi-Fussballer vor dem vorzeitigen Ende. Gerrard hatte in Huyton mit Freunden gekickt. Beim Versuch, den im Ge-

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Arjen Robben. Der Holländer entwickelte sich in den letzten Monaten bei Real Madrid zum wichtigsten Spieler des Teams. EUROSOCCER verrät er die Gründe für seinen Erfolg.

an 86188 (40 Rp.)

Unverzichtbar Steven Gerrard kennt keine Furcht (ganz oben.), feierte 2005 mit dem Gewinn der Champions League seinen grössten Erfolg (l.) und ist bei seinem Trainer Rafael Benitez beliebt (o.), der extra wegen Gerrard Liverpools Spielsystem umstellte.

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500 TAGE VOR BEGINN DER WM 2010 WURDEN DIE POSTER DER GASTGEBERSTÄDTE VORGESTELLT. JEDE STADT HAT IHRE EIGENE, EINZIGARTIGE GESCHICHTE, DIE POSTER BIETEN DIE MÖGLICHKEIT, DIESE GESCHICHTE ZU ERZÄHLEN – SO ZUM BEISPIEL KAPSTADT MIT DER VIELSEITIGKEIT DER BEVÖLKERUNG.

quennalis apparatus bellis conubium santet matrimonii, ut vix parsimonia rures circumgrediet Pompeii, quod optimus tremulus fiducias conubium santet gulosus oratori, quamquam Octavius senesceret umbraculi, et Pompeii frugaliter fermentet Octavius. Pompeii senesceret tremulus matrimonii, quod suis fermentet concubine, semper fiducias adquireret matrimonii. Catelli spinosus deciperet incredibiliter quinquennalis quadrupei. Adfabilis chirographi satis frugaliter fermentet concubine, iam umbraculi corrumperet agricolae, etiam Octavius plane spiGRAFIK WM 2010 nosus deciperet saetosus catelli. Ossifragi libere adquireret catelli. Umbraculi Pompeii. Medusa senesceret saburagnascor Caesar. Zothecas insectat re. Octavius vocificat quinquennalis pessimus parsimonia oratori. Perspi- concubine, semper saetosus cathecax rures imputat apparatus bellis. dras imputat incredibiliter fragilis Chirographi spinosus iocari appara- matrimonii, ut Medusa agnascor tus bellis, et Octavius vocificat ossiagricolae, semper perspicax appafragi. Verecundus saburre conubium ratus bellis plane libere iocari optisantet zothecas, iam incredibiliter mus verecundus ossifragi. Incredibigulosus oratori aegre libere vocifiliter perspicax matrimonii fermentet cat rures. saetosus rures. Zothecas lucide Agricolae celeriter amputat agnascor adlaudabilis fidu

neun WM-Gastgeberstädte

Alex Frei. Im Interview mit EUROSOCCER spricht der Stürmer über Nationalcoach Ottmar Hitzfeld, über seine Erfahrungen mit Dortmunds Coach Jürgen Klopp – und über Barack Obama.

Legi fett Legi Legi Legi Legi Legi Legi Legi Legi Legi Legi Legi Legi

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Dietmar Beiersdorfer. Die Konkurrenz staunt über den unkonventionellen Sportdirektor: Dank spektakulären Transfers erwirtschaftet er Millionen-Gewinne für den Hamburger SV.

Catelli agnascor Augustus, quod concubine senesceret Pompeii. Agricolae suffragarit Caesar. SyOptimus pretosius chirographi agnascor ossifragi, utcunque chirographi vocificat utilitas umbraculi, et Aquae Sulis suffragarit pretosius zothecas, quamquam Octavius circumgrediet satis parsimonia concubine, quod Pompeii miscere cathedras, utcunque aegre saetosus quadrupei praemuniet chirographi. Rures fermentet Octavius. Adlaudabilis cathedras agnascor Augustus, et saetosus zothecas lucide circumgrediet chirographi, etiam satis tremulus zothecas conubium santet Aquae Sulis, et lascivius chirographi fortiter amputat gulosus cathedras. Matrimonii fermentet agricolae. Cathedras miscere parsimonia agricolae. Pompeii pessimus comiter amputat lascivius umbraculi. Catelli circumgrediet cathedras. Matrimonii spinosus vocificat perspicax suis. Agricolae libere suffragarit quinquennalis concubine. Aquae Sulis amputat tremulus catelli. Bellus ossifragi insectat saetosus syrtes, quamquam aegre lascivius fiducias suffragarit matrimonii. Augustus deciperet Caesar. Ossifragi neglegenter corrumperet pessimus parsimonia zothecas, iam cathedras imputat aegre lascivius oratori, utcunque suis spinosus conubium santet incredibiliter adfabilis fiducias. Aegre gulosus oratori verecunde insectat matrimonii. Medusa agnascor fragilis fiducias. Syrtes adquireret gulosus matrimonii. Octavius celeriter imputat pretosius agricolae. Optimus quin-

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Die offiziellen Poster der

FOKUS

«Ein Tackling trennt den Mutigen vom Angsthasen» AUF DEM PLATZ KENNT ER KEINE FURCHT UND WIRKT EHER UNSCHEINBAR. DENNOCH IST STEVEN GERRARD EIN WELTSTAR UND FÜR DEN FC LIVERPOOL, SEINEN VEREIN VON KINDESBEINEN AN, UNVERZICHTBAR.

TOP-LIGEN

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Patrick Müller. Der 33-jährige Innenverteidiger kommt beim AS Monaco immer besser in Form. Damit steht einem Comeback im Nationalmannschafts-Dress nichts mehr im Weg.

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LESERECKE

SANDRA GIBT AUSKUNFT EUROSOCCER pflegt die Kommunikation mit den Leserinnen und Lesern, Sie können direkt Fragen an uns richten – Sandra gibt Auskunft. Wer gewinnt 2009 die Champions League? Wie bekomme ich ein Autogramm meines Lieblingsspielers? Wann feiert FCZ-Star Yassine Chikhaoui sein Comeback? Schicken Sie eine E-Mail – die Antwort erfolgt umgehend.

Diego Benaglio wird neues Puma-Gesicht Puma nahm einen weiteren Spieler der Schweizer Nationalmannschaft unter Vertrag: Neben Alex Frei, Johan Djourou, Patrick Müller und Stephan Lichtsteiner stattet der Sportartikelhersteller seit Januar 2009 auch Diego Benaglio mit seiner umfangreichen Sportkollektion aus.

SANDRAS ANTWORTEN Wann entscheidet der Referee auf direkten, wann auf indirekten Freistoss? Tim, Rapperswil Auf direkten Freistoss wird immer dann entschieden, wenn ein Vergehen mit Körperkontakt stattfand, wenn also ein Spieler gefoult wurde. Indirekten Freistoss gibt es nach einer Verletzung der Formalien des Regelwerks, etwa bei zu hohem Bein (ohne Körperkontakt), Abseits oder Verstoss gegen die Rückpassregel.

Shooting Diego Benaglio und Valon Behrami mussten vor die Linse – für Werbeaufnahmen ihrer Ausrüster Puma und Nike.

Wer ist der älteste, wer der jüngste Spieler in der Axpo Super League? Philippe, Schwyz Der älteste Spieler der ASL ist SionGoalie Essam El-Hadary, der am 15. Januar 36 Jahre alt wurde. Das Küken der Liga ist ebenfalls Torhüter: Aaraus Sascha Studer bestritt bereits mit 15 Jahren sein erstes ASL-Spiel und wird am 3. September 18 Jahre alt. Ich habe eine Frage zur WM 2010: Wie viele Fans können die WM im Stadion besuchen? Und wie viele Eintrittskarten werden offiziell verkauft? Leandra, Thalwil Bei der WM 2010 können rund drei Millionen Fans die 64 Spiele in den zehn Stadien verfolgen. Dabei gelangen etwa 1,5 Millionen Eintrittskarten in den freien Verkauf. Die erste Verkaufsphase begann am 20. Februar, ausgelost wird im April.

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Valon B. Valon Behrami ist als einziger Schweizer Spieler Teil der neuen Werbekampagne von Nike «V is for Victory». Der britische StarFotograf Rankin fotografierte schon die Queen, Oasis und Kylie Minogue – und richtete nun die Linse auch auf Valon Behrami, Didier Drogba und weitere Nike-Athleten.


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LESERECKE

ZSC-Video als Motivationstrick für den FC Zürich Die FCZ-Spieler hatten sich schon umgezogen und wollten raus auf den Trainingsplatz, um sich auf das Derby gegen GC vorzubereiten. Doch Sportchef Fredy Bickel pfiff das Team zurück: «Wir haben noch eine kurze Sitzung.» In der Folge sahen sich Eric Hassli, Almen Abdi & Co. ein von Assistenztrainer Erich Hänzi zusammengestelltes Video an. Zu sehen waren Ausschnitte der beiden Spiele der ZSC Lions gegen die angeblich übermächtigen Russen von Magnitogorsk, in denen die ZSCHelden mit dem Gewinn der Champions Hockey League Sportgeschichte schrieben. Bickel: «Auch für Fussballer ist das Video perfekt. Sie sehen, was Teamgeist bewirken kann, was möglich ist, wenn sich jeder für jeden einsetzt.» Bickel hatte den Psychotrick bereits anlässlich eines Referates veröffentlicht, das er ein paar Tage zuvor für den FC Meilen gehalten hatte. Er war der Einladung des Dorfvereins von der Seegemeinde an der Zürcher Goldküste gefolgt, um über seine Motivationstricks zu berichten.

for Victory Die insgesamt 25 Sportler tragen die Neuauflage eines legendären Nike-Klassikers, dem Eugene Track Jacket. Die Jacke wurde nach der Stadt Eugene benannt, die auch als «Tracktown USA» – die Leichtathletikstadt der USA – bekannt ist. In der Schweiz startet die Victory-Kampagne voraussichtlich Anfang März.

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FRAGE DES MONATS

FC BASEL ODER FC ZÜRICH – WER GEWINNT DEN CUP-VIERTELFINAL? Schicken Sie uns Ihre Meinung per SMS an 86188 (40 Rp.) und tippen Sie JA oder NEIN. Oder per E-Mail an frage@euro-soccer.ch. Oder schreiben Sie uns an EUROSOCCER, Kennwort Frage, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Oder online spielen bei Bluewin unter: http://www.bluewin.ch/eurosoccer

Leser-Umfrage EUROSOCCER fragte in der letzten Ausgabe, ob Umberto Barberis bis Saisonende Trainer des FC Sion bleibt. 59 Prozent unserer Leserinnen und Leser tippten «ja».

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SCHWEIZ

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Vladimir Petkovic

Xavier Margairaz

Claudio Circhetta

Seit der Kroate die Young Boys trainiert, geht es steil bergauf mit den Bernern. Sein erklärtes Ziel: der Meistertitel.

Nach 18 Monaten in Spanien und einer langwierigen Verletzung ist der Romand wieder zurück beim Zürcher Stadtklub. Sein Ziel: via FC Zürich zurück ins Nationalteam.

Der 38-Jährige gehört zu den TopReferees in der Axpo Super League und in Europa. Zuletzt pfiff er in der Champions League, die Königsklasse der Fussballer und Schiedsrichter.

Die Erfolgsquote liegt bei 46,61 Prozent Transfers im Winter: Mehr Masse als Klasse Daniel Wojczewski über:

Erens Dilemma Wolfgang Holzhäuser, Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, begründete den geplatzten Wintereinkauf Eren Derdiyoks wie folgt: «Der FC Basel will den Spieler nach seiner starken Vorbereitung nicht abgeben. Sie brauchen Derdiyok für das Rennen um die Qualifikation zur Champions League.» Dieser Satz muss sich für Derdiyok im Nachhinein wie die reinste Häme anhören. Denn genauso wenig wie in der Hinserie scheint FCB-Trainer Christian Gross in der Rückrunde auf den 20-Jährigen bauen zu wollen. Für Derdiyok bleibt zu hoffen, dass Leverkusen ihn nicht über den Sommer hinaus in Basel schmoren lässt. Sein Standing beim FCB und in der Basler Fan-Szene ist verständlicherweise gesunken, seit der Stürmer vergeblich seinen Abgang forcierte.

PRESENTED BY:

Die Winterpause ist jeweils der Startschuss für die Jagd nach neuen Spielern. Öffnet das Transfer-Fenster, kann das reguliert werden, was im Sommer womöglich verpasst wurde. Aber bringt Winter-Shopping überhaupt etwas? Gibt es zu dem Zeitpunkt überhaupt gute Spieler, die das Team verstärken können? Untersucht man in der Axpo Super League die Zuzüge im Winter 2007/08, wird klar: Gekauft wurde mehr Masse als Klasse. Von 43 Einkäufen sind aktuell nur noch 20 überhaupt beim betreffenden Verein. Ziemlich in die Hose ging die Einkaufstour beim FC Zürich. Spektakulär der Deal mit den drei Schweden Dusan Djuric, Emra Tahirovic und Andres Vasquez und dazu noch der Chi- Winter-Shopping Im Januar 2008 verpflichtete der FCZ das Schwelene Adnan Vergara und Silvio vom FC Wil – den-Trio (v.l.) Emra Tahirovic, Dusan Djuric und Andres Vasquez. Ein das Kader wurde ordentlich verbreitert. Die Reinfall: 2009 spielt nur noch Djuric beim Zürcher Stadtklub.Vasquez ernüchternde Bilanz: Einzig Djuric ist noch da, unumstrittener Stammspieler ist auch er nicht. Der Rest ist höchstens Mitläufer. Einer aus sieben – eine Trefferquote von schon wieder weg oder ausgemustert. Die letztjährigen lediglich 14 Prozent. Erfahrungen prägten das diesjährige Handeln. Mit Xavier Gut eingekauft wurde 2008 eigentlich nur beim FC Basel. Vier Margairaz holte der FCZ nur einen Neuen – also eine punktuelle Akteure geholt – drei sind davon noch im Kader. Dabei kristalVerstärkung und keine Masseneinkäufe wie 2007/08. lisierten sich Marko Perovic und Beg Ferati als hoffnungsvolle Den Weg der gezielten Einkäufe wollte Stadtrivale GC in der Youngsters heraus, Oliver Stöckli ist ein guter Ersatzkeeper. Nur Winterpause 2007/08 gehen. Mit Gabriel Machado und Franck Vratislav Lokvenc wurde bei den Baslern nicht glücklich und spielt Madou kamen lediglich zwei Leute. Die Erfolgsquote: null Prozent. jetzt in der 2. Bundesliga beim FC Ingolstadt. Madou wurde nach nur 5 Spielen und 1 Tor nicht weiter übernomAuch in diesem Winter wurde natürlich fleissig eingekauft. Im men, der Brasilianer Machado nach 19 Spielen (1 Tor) zu Stade Fokus stehen in den nächsten Monaten Margairaz (zum FCZ), die Nyonnais ausgeliehen. Nummer 1 bei den Winter-Transfers 2008 zwei Südamerikaner Guillermo Pereyra und Augusto (zu YB), war der FC Luzern. Gleich sieben Zuzüge kamen auf die Allmend. Austria-Stürmer Roland Linz (zu GC), der rumänische Internationale Wirklich glücklich wurde der FCL nur mit einem: Dusan Veskovac. Ionel Oprita (zu Aarau), Mittelfeldspieler Oscar Scarione (zu Roland Bättig, Mustapha El-Idrissi, Shi Jun und Ahmad Sharbani Luzern) sowie die drei Isländer Gudmundur Steinarsson, Gunnleifur suchten längst das Weite, Boubacar Diarra und Karim Kukeli sind Gunnleifsson und Stefan Thordarsson (zu Aufsteiger Vaduz).


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Im Februar schmolz der Rückstand der Young Boys auf den FCZ und den FCB – die Berner träumen vom Titel YB ist die Mannschaft der Stunde. Gegen Aarau feierten die Berner mit 4:0 den dritten Sieg in Folge seit der Winterpause, die 13. Partie in Folge ohne Niederlage. Nach dem Sieg liessen sich die überglücklichen Spieler gebührend feiern (v.l.): Thierry Doubai, Gilles Yapi, Alberto Regazzoni, Marco Schneuwly und Xavier Hochstrasser setzten sich auf den Rasen und genossen entspannt den Applaus ihrer Fans. 23 Jahre nach dem letzten Titel-Gewinn glauben die «Schwarz-Gelben» erneut an den ganz grossen Wurf in der Axpo Super League.

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Wie gross ist der Einfluss der Ex-Profis auf den Schweizer Fussball?

Favre ist die Nummer 1 «TOP TEN» – SO HEISST DIE NEUE SERIE IM EUROSOCCER. MIT SACHLICHEN ARGUMENTEN UND EINER KOMPETENTEN FACHJURY ERMITTELN WIR SUBJEKTIVE RANGLISTEN. IN FOLGE 1 INTERESSIERT UNS, WIE GROSS DER EINFLUSS VON EX-PROFIS AUF DEN FUSSBALL IST UND WER SOMIT DER MÄCHTIGSTE SCHWEIZER EX-PROFI IST. EINE RANGLISTE MIT ÜBERRASCHENDEN NAMEN.

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Die Jury

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Für die neue Serie «Top Ten» holte sich EUROSOCCER prominente Unterstützung. Die vier Juroren berieten uns, damit eine kompetente Wertung vorgenommen werden konnte. Jedes Jury-Mitglied erstellte seine eigene Rangliste und machte sich über den Einfluss der Ex-Profis Gedanken. Köbi Kuhn (65), erfolgreichster Nationalcoach der Schweiz aller Zeiten (2001–2008), kennt als Spieler, Trainer und zuletzt Nationaltrainer alle Einflüsse auf den Fuss-

Lucien Favre 52 Jahre alt, Trainer Hertha BSC Berlin, zuvor Meister mit dem FCZ (2006 und 2007), als Profi Ende der 70er und in den 80er Jahren Spielmacher bei Lausanne-Sports, Neuchatel Xamax, Servette und Toulouse. Medien-Präsenz In der deutschen Hauptstadt gibt es zehn Tageszeitungen, hat Pro7/SAT.1 seinen Firmensitz, sind täglich bis zu 20 Journalisten beim Training. Also tägliche Präsenz. 5 Punkte Persönlichkeit Akribischer Arbeiter mit hoher Sozialkompetenz, der weiss, wie sich Ziele realisieren lassen. 4 Punkte Betätigungsfeld Deutschland, Bundesliga, Berlin. Aber mit grosser Strahlkraft auf die Schweiz. 5 Punkte Wirkung Der Erfolg gibt ihm recht. Er holte Spieler (Steve von Bergen, Raffael, Fabian Lustenberger) und seinen Co-Trainer Harald Gämperle aus der Schweiz und wertet so den Schweizer Fussball auf. Ohne es auszusprechen, ist er der grösste Image-Träger des Schweizer Fussballs. 5 Punkte

Urteil: 19 Punkte, Platz 1

ball bestens. Ancillo Canepa (56), seit 2006 Präsident des FC Zürich und Nachfolger des legendären Sven Hotz. Der Wirtschaftsmanager (Ernst & Young) engagiert sich in diversen FussballGremien. Ilja Kaenzig (36), ist CEO der Soccer Boss GmbH, die Investoren für den Fussball akquiriert. Kaenzig, zuvor Manager bei GC, in Leverkusen und Hannover, ist u.a. Kolumnist bei «.ch» und «Blick am Abend». Erich Vogel (69), ist Vizepräsident der Neuen Grasshopper Fussball AG und der erfolgreichste Vereinsmanager der Schweiz mit Meistertiteln für GC und Basel. Sein Wissen wird sogar von internationalen Gremien beansprucht.

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Christian Gross 54 Jahre alt, Trainer des FC Basel, begann seine Karriere als Profi bei GC, danach ging er zu Lausanne-Sports, Xamax, VfL Bochum, St. Gallen, Lugano und Wil. Als Trainer holte er mit GC zwei Meistertitel und schaffte zwei Mal die Qualifikation zur Champions League. 1997 wurde er Coach von Tottenham Hotspur. Seit 1999 ist er Trainer des FC Basel (vier Meistertitel, zweimalige Qualifikation für die Champions League).

Medien-Präsenz Als Trainer ein täglich gefragter Mann, der aber nur ausgewählte Fragen beantwortet und sich längst nicht allen Anfragen stellt. 5 Punkte Persönlichkeit Ein Fussball-Besessener, der weiss, welche Wege zum Erfolg führen. Sein Privatleben schottet er dabei konsequent und geschickt ab. 4 Punkte Betätigungsfeld Basel, Basel, Basel, obwohl er in Zürich-Höngg gross wurde und im Appenzell lebt. Sein Fokus gilt auch der Liga und dem Schweizer Ansehen im Ausland. 5 Punkte Wirkung Wenn Gross etwas sagt, hat das Wirkung. Beim FCB genauso wie in der Liga. Der erfolgreichste Schweizer Trainer missbraucht seine Machtposition nicht, sondern setzt sie geschickt ein. 4 Punkte

Urteil: 18 Punkte, Platz 2

TEXT: ULRICH KÜHNE-HELLMESSEN Was bedeutet Einfluss? Redaktion und Jury setzten einen Mann auf Platz eins, der gar nicht mehr in der Schweiz tätig ist: Lucien Favre, Trainer von Hertha BSC Berlin, der zuvor Yverdon und Servette zum Aufstieg verhalf und den FC Zürich zwei Mal zum Meister machte. Der Grund für Platz 1: Favre ist der beste Image-Träger des Schweizer Fussballs. Durch ihn wird auf die exzellente Trainerarbeit aufmerksam gemacht, er holte mit Steve von Bergen, Fabian Lustenberger und Raffael drei Spieler aus der Schweiz zu Hertha, nahm seinen Co-Trainer Harald Gämperle mit – und setzt mit diesen Komponenten neue Akzente in Deutschlands Drei-Millionen-Metropole. Erst zum elften Mal überhaupt in der LigaGeschichte kletterte Hertha mit ihm auf Platz eins. Nie zuvor hatte ein Schweizer Trainer den Bundesliga-Gipfel erreicht. Direkten Einfluss nimmt Favre nicht. Er telefoniert nicht mit Ancillo Canepa, dem FCZ-Präsidenten, um ihm einen Rat zu erteilen. Er ruft nicht Liga-Boss Peter Stadelmann an und sagt, «ihr müsst dieses oder jenes tun». Favres Einfluss ist indirekt – und doch enorm. «Meine Nummer eins ist Christian Gross», so Jury-Mitglied Köbi Kuhn. Und Canepa kontert: «Zuoberst in meiner TopTen-Liste figuriert Köbi Kuhn. Er überzeugt

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als Mensch, Fussballer und Trainer gleichzeitig, und dies seit über 40 Jahren.» Für Ilja Kaenzig ist Jörg Stiel die Nummer 1, gefolgt von Gross und Kubilay Türkyilmaz. Für Erich Vogel ist Roger Berbig top, «weil er sich als erfolgreicher Chirurg an die Spitze des Vereins stellt und eine grosse Persönlichkeit ist». Die differenzierte Diskussion zeigt, wie facettenreich das Thema «der Einfluss von Ex-Profis auf den Schweizer Fussball» ist. Zumal Tätigkeiten und Wirkungen unterschiedlich sind. Die Redaktion berücksichtigte die Jury-Urteile und entschied sich in stundenlangen hitzigen Diskussionen für eine Reihenfolge, die nach verschiedenen Kriterien erstellt wurde. So ist der Einfluss von Alain Sutter offensichtlich. Vor, während und nach jedem Länderspiel steht er vor den TV-Kameras und analysiert die Leistung der besten Schweizer Fussballer. Obwohl Sutter – ähnlich wie Günter Netzer – nur selten namentlich kritisiert, beeinflusst er vor allem eines: die Stimmung im Land. Er kann ein schlechtes Länderspiel so gut erklären, dass jeder Fan Verständnis zeigt. Er kann aber auch mit seinen Analysen Taktik kritisieren (und damit Nationalmannschaftsund/oder Vereins-Trainer), durch Lob und Tadel den Marktwert von Spielern beeinflussen. Es ist ein indirekter Einfluss durch

3 Stéphane Chapuisat 39 Jahre alt, Scout bei YB, Nachwuchs-Stürmertrainer beim SFV, als Profi Meister mit GC (2001), Dortmund (1995, 1996), Gewinner Champions League (1997), Weltpokal (1997). 103 Länderspiele, 21 Tore. Medien-Präsenz Kolumnist von EUROSOCCER. 3 Punkte Persönlichkeit Zurückhaltend, lebt bescheiden in Murten bei Bern. 3 Punkte Betätigungsfeld Unter anderem Botschafter der EURO 08, Repräsentant der FIFA für den Schweizer Fussball (Weltauswahl), Scout bei YB, Nachwuchs-Stürmertrainer in Diensten des SFV. 4 Punkte Wirkung Hohe Glaubwürdigkeit durch seine sportlichen Erfolge. Sein Wort hat auch deshalb Gewicht, weil er Populismus nicht nötig hat. 4 Punkte

Urteil: 14 Punkte, Platz 3 Öffentlichkeit. Türkyilmaz, die Nummer zehn unserer Rangliste, wählt lieber Säbel als Florett. Sowohl im Tessiner Fernsehen als auch in seinen Kolumnen beim «Blick» polarisiert er durch harsche Kritik, nennt dabei seine Angriffsziele namentlich. Das fördert zwar nicht seine Glaubwürdigkeit, verschafft aber Gehör. Wenn «Kubi» abzieht, dann trifft er noch heute so intensiv wie früher als Stürmer. Alexandre Comisetti (36), Nationalspieler und dreimal Meister mit GC, arbeitet als Co-Kommentator für das Westschweizer Fernsehen und füllt damit in der Westschweiz die Sutter-Rolle aus. Mit Jean-Paul Brigger und Edmond Isoz fanden zwei Ex-Profis den Weg in unsere Top Ten, die zwar wenig öffentlich wirken, dafür an den Schalthebeln des Fussballs sitzen. Brigger, einst als Sportchef bei GC in der direkten Verantwortung, bewegt sich im Dunstkreis von FIFA-Präsident Joseph Blatter. Der Ex-Spieler weiss, was im Schweizer Fussball läuft, und berichtet dem mächtigsten «Fussballer der Welt»


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4 Jean-Paul Brigger 51 Jahre alt, FIFA-Funktionär, einziger Schweizer Ex-Profi an der Seite von FIFA-Präsident Joseph Blatter. Der frühere Internationale (33 Länderspiele) wurde mit Servette und Sion zwei Mal Meister und fünf Mal Cupsieger. Er war der erfolgreichste Fussballer aus dem Wallis: 1983 wurde er Torschützenkönig, 1992 Schweizer «Fussballer des Jahres». Bevor er nach seiner Profi-Karriere Sportchef bei GC wurde, trainierte der Schweizer «Trainer des Jahres 1995» Sion und Luzern.

5 Karl Odermatt 66 Jahre alt, als Profi beim FC Basel und YB (407 Spiele, 107 Tore) gewann er insgesamt sechs Mal den Meistertitel, fünf Mal davon mit dem FC Basel. In der Nationalmannschaft traf er in 50 Spielen neun Mal. Heute ist er beim FC Basel Berater für Marketing, Sponsoring, VIPBetreuung. In ähnlicher Funktion ist er auch für das Unternehmen Buss Immobilien & Service AG und deren Projekte Ceres tätig. Ausserdem ist er im Verwaltungsrat

auf diversen Auslandsreisen. Da Blatters Wort oft genug Fussball-Gesetz ist, kommt Brigger in Bezug auf den Schweizer Fussball grosser Einfluss zu. Isoz ist in der Liga ein wichtiger Mann. Er kennt alle Gremien, alle Entscheidungsträger, alle Fussball-Verantwortlichen in den Vereinen und versucht so, die Gesetzmässigkeiten des Schweizer Ligabetriebs in die richtigen Bahnen zu lenken. Ob eine Altersbegrenzung forciert wird oder nicht,

Medien-Präsenz Nahezu keine. 1 Punkt Persönlichkeit Auf dem Platz war er ein Kämpfer. Heute lässt es der Walliser langsamer angehen, aber gewinnt durch unzählige Auslandsaufenthalte ständig an Erfahrung und bleibt lernfähig. 4 Punkte Betätigungsfeld Ausschliesslich im Hintergrund an der Seite des mächtigen FIFA-Präsidenten Blatter. 5 Punkte Wirkung Bekommt im Schweizer Fussball alles mit, kennt die Sorgen, Probleme, Aufgaben. Von Fall zu Fall nimmt dann Blatter seinen Telefonhörer in die Hand. 3 Punkte

Urteil: 13 Punkte, Platz 4

bei Linsenmann & Gissler AG in Allschwil. 2002 erschien seine Biografie: «Karli none Gool!». Medien-Präsenz Bei Spielen des FC Basel ein oft gefragter InterviewPartner. 2 Punkte Persönlichkeit Sein Optimismus ist ansteckend. Identifiziert sich mit dem FCB und hat dadurch eine hohe Glaubwürdigkeit. 4 Punkte Betätigungsfeld Ausschliesslich Basel und der St.-Jakob-Park. Doch seine Strahlkraft und seine Anerkennung sind national. 2 Punkte Wirkung Hat ein blau-rotes Herz und ist deshalb die ideale Identifikationsfigur. Der FCB besitzt in ihm den perfekten Botschafter. 5 Punkte

Urteil: 13 Punkte, Platz 5

ob die Schiedsrichter massiv zur Brust genommen werden oder nicht – alles läuft über den Schreibtisch von Isoz, dessen Wort als ehemaliger Profi grosses Gewicht hat. Roger Hegi ist als Direktor der SportToto-Gesellschaft ein wichtiger FinanzIndikator für den Fussball, «obwohl ich nicht für die Verteilung zuständig bin». Doch welches Projekt lanciert oder favorisiert wird, gehört auch in seinen Verant-

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6 Alain Sutter 44 Jahre alt, Experte Schweizer Fernsehen, Berater des FC Winterthur, als Profi in den 80er und 90er Jahren Spielmacher bei GC, Bayern München, Nürnberg, Freiburg. Medien-Präsenz Fussball-Experte beim Schweizer TV, Kolumnist bei «.ch». 4 Punkte Persönlichkeit Wandelte sich vom unangepassten Profi zum mehrheitsfähigen Experten, der auch Klartext reden kann. 4 Punkte Betätigungsfeld Offensichtlich nur als TV-Fachmann, im Hintergrund auch als Berater von Winterthur-Präsident Hannes W. Keller. 2 Punkte Wirkung Weil er nicht den Säbel, sondern das Florett auspackt, hat sein Wort Gewicht. Seine sachliche Kritik zeigt Wirkung. 3 Punkte

Urteil: 13 Punkte, Platz 6

wortungsbereich. Deshalb ist sein Einfluss nicht zu unterschätzen und sein Einzug in unsere Top Ten die logische Konsequenz (vgl. auch Interview im beiliegenden SFLMagazin). Der Einfluss von Ex-Profis auf den Fussball ist also vielschichtig, wenn auch im Ausland zumeist stärker. Im Medienland Deutschland besteht der komplette Bayern-Vorstand mit Franz Beckenbauer, KarlHeinz Rummenigge und Uli Hoeness aus Ex-Profis oder Weltmeistern. Mit Paul Breitner, dem zuvor ewig nörgelnden «Bild am Sonntag»-Kolumnisten, sicherte sich der Rekordmeister die Berater-Dienste eines weiteren Weltmeisters. Beim 1. FC Köln steht mit Wolfgang Overath ebenfalls ein Weltmeister an der Spitze. Die Hamburger Ikone Uwe Seeler versuchte sich vormals auch als HSV-Präsident und berät jetzt den AufsichtsratsChef Uwe Bandow. In Berlin ist mit Dieter

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Edmond Isoz

Roger Hegi

58 Jahre alt, Direktor bei der Swiss Football League, zuständig für Technik und Spielbetrieb, als Profi von 1967 bis 1973 bei Etoile Carouge und von 1973 bis 1981 beim FC Sion, 1980 Cupsieger. Medien-Präsenz Eher selten. 1 Punkt Persönlichkeit Ein überzeugter Fussballer, der sein Wissen sinnvoll einbringt. 4 Punkte Betätigungsfeld Der Westschweizer hat direkten Draht zu allen Vereinen, kennt alle Verbandsstrukturen und macht hier seinen Einfluss geltend. 3 Punkte Wirkung Sitzt an der Schaltstelle des Schweizer Liga-Fussballs und ist somit einflussreichster Ex-Profi in einem Administrations-Job. 4 Punkte

53 Jahre alt, Direktor der Sport-Toto-Gesellschaft, zuvor CEO FC Basel, Trainer GC, als Profi Spielmacher bei St. Gallen und beim FC Wil. Medien-Präsenz Wenig. 1 Punkt Persönlichkeit Der Jurist kennt alle Facetten im Fussball, war Spieler, Trainer, CEO, jetzt in der Wirtschaft. Zieht mit grosser Intelligenz Fäden zwischen Sport und Wirtschaft. 4 Punkte Betätigungsfeld Politik und Sportpolitik. Ist bei Swiss Olympic genauso zu Hause wie im Haus des Fussballs in Bern oder bei Vereinen und Verbänden. Als Lobbyist auf vielen Veranstaltungen. 3 Punkte Wirkung Weiss, was hinter den Kulissen läuft, bringt sich intelligent mit ein. 3 Punkte

Urteil: 12 Punkte, Platz 7

Urteil: 11 Punkte, Platz 8

Hoeness ein Ex-Nationalspieler Vorstands-Vorsitzender, in Frankfurt mit Heribert Bruchhagen ein ehemaliger Zweitliga-Profi. Beim VfB Stuttgart setzte man mit Horst Heldt einen ehemaligen Spieler gleich auf den Manager-Sessel, und sogar der DFB besetzte den Posten des Sportdirektors mit Europameister Matthias Sammer, um nicht nur theoretische, sondern auch praktische Fussball-Kompetenz in seinen Reihen zu haben. «Deutschland pflegt seine Helden», sagt Kaenzig, der an der Seite von Reiner Calmund in Leverkusen arbeitete und später bei Hannover 96 die alleinige Verantwortung trug. Auch in Spanien spielen Ex-Spieler eine beachtliche Rolle. Stehen beim FC Barcelona oder bei Real Madrid Wahlen an, schmücken sich die Präsidentschafts-Kandidaten mit populären ExSpielern. Bauunternehmer Florentino Perez gewann 2005 die Wahlen nicht nur durch die versprochenen Transfers von Stars wie Luis Figo und Zinedine

Zidane. Er versprach, mit Emilio Butragueno (als Vorstandsmitglied, später Sportdirektor) und Jorge Valdano (Sportdirektor, heute TV-Moderator) gleich zwei Ikonen der «Königlichen» zu verpflichten. Heute ist mit Pedrag Mijatovic ebenfalls ein ehemaliger Real-Star Sportdirektor. Barcelona-Präsident Joan Laporta trat die Wahlen mit dem heutigen Sportdirektor Txiki Bergiristain, dem ehemaligen Flügelspieler und Champions-League-Sieger, an. Reals Libero-Legende Fernando Hierro arbeitet als Sportdirektor beim Verband, der fünffache Torschützenkönig Hugo Sanchez als Trainer bei Almeira. Zudem schmückt sich jede TV-Station und jedes Fussball-Magazin mit Ex-Stars als persönliche Kolumnisten. Italien integriert weniger Ex-Stars. Carlo Ancelotti (AC Mailand), Roberto Mancini (Ex-Inter) und Giovanni Trapattoni (Nationalcoach von Irland) sind Trainer, bei Inter Mailand berät Giuseppe Bergomi Präsident Massimo


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9 Christian Constantin 52 Jahre alt, Architekt, Präsident und Allein-Aktionär des FC Sion, als Profi Goalie bei Xamax, Lugano und im Wallis beim FC Sion. Medien-Präsenz Als ASL-Klub-Präsident immer und von allen gefragt. 4 Punkte

Moratti, Marco Branca und Gabriele Oriali sind Sportdirektoren der «Neroazzuri». Torhüter-Legende Dino Zoff durchlief zahlreiche Stationen, war Nationaltrainer (EM-Zweiter 2000) und sogar Präsident bei Lazio Rom. Stars wie Gianluca Vialli, Massimo Mauro und Paolo Rossi kommentieren für den Pay-TV-Sender «Sky Sports». Zurück zur Schweiz: Wie Ex-Profis gezielt eingesetzt werden können, beweist der FC Basel mit Karl Odermatt. Obwohl schon 30 Jahre nicht mehr aktiv, ist der einstige Mittelfeld-Stratege noch immer der beste Image-Träger des FCB, der sich zudem persönlich in die Marketing-Abteilung einbringt, Sponsoren-Gelder auftreibt und die VIP-Gäste betreut. Der FCB kann sich glücklich schätzen, den Star der 60er Jahre noch immer als Vorzeigefigur zu haben. Einen besseren und populäreren Multiplikator kann sich Basel nicht wünschen. Heinz Hermann dagegen, Schweizer Rekord-Internationaler, der durch seine wehende Mähne international ein Typ wurde, arbeitete zunächst im Nachwuchsbereich des FC Basel, ehe er als Trainer des FC Vaduz ins sportliche Rampenlicht zurückkehrte. Georges Bregy, Captain der Nationalmannschaft an der WM 1994 in den USA, arbeitet bei der Basler Versicherung und als Amateurtrainer. Weltstars wie Chapuisat und Ciriaco Sforza, die einzigen beiden Schweizer Champions-League-Sieger (mit Dortmund bzw. Bayern), haben hohe Glaubwürdigkeit, grosse Kompetenz, aber noch keine Heimat. Dass Chapuisat dennoch in unse-

Persönlichkeit Starker Charakter mit eisernem Willen, geht oftmals mit dem Kopf durch die Wand, hohe Konfliktbereitschaft. 2 Punkte Betätigungsfeld Ausschliesslich FC Sion mit Auswirkungen auf die ganze Liga (z.B. Schiedsrichter). 2 Punkte Wirkung Gilt als unbeherrschter und unbelehrbarer Rebell. Spricht aus, was sich manche nicht trauen. 2 Punkte

Urteil: 10 Punkte, Platz 9

rem Ranking Platz drei belegt, verdankt er seiner internationalen Reputation. So vertrat er die Schweiz zum Beispiel in zwei Spielen der Weltauswahl in Hongkong und in Südafrika. Er war der Door-Opener für alle Schweizer, die heute in der Bundesliga spielen. Sforza entschied sich wie Murat Yakin für die Karriere als Trainer. «Das sind zwei, die an Einfluss gewinnen werden», ist Canepa überzeugt. Noch stehen Sutter, Türkyilmaz, Yakin und Stiel hoch im Kurs und sind in den Medien regelmässig präsent. Kaenzig sieht darin auch den Schlüssel zur Popularität: «Ein grosses Kontaktnetzwerk und Ansehen kann sich auf Dauer nur erarbeiten, wer in den Augen der Öffentlichkeit einer ist, der weiss, wie es geht. Mit einem, der am TV oder in Boulevardzeitungen eine grosse Plattform besetzt, will sich jeder gut stellen – Journalisten, Wirtschaftleute, Politiker und Szene-Menschen.» Ex-Profis kennen die Mechanismen des Geschäfts und positionieren sich entsprechend. Andere entscheiden sich gegen das Rampenlicht. Wie Ex-Nationaltorhüter Stefan Huber, der bei GC im Marketingbereich arbeitet. Thomas Niggl (einst Verteidiger bei GC) und Patrick Mäder (einst Torhüter beim FCZ und beim FCB) wirken als Journalisten. Niggl als Sportchef der Gratiszeitung «News», Mäder als stellvertretender Sportchef beim «Blick». Norbert Eschmann (heute 76-jährig, Nationalspieler von Lausanne) wirkte während Jahrzehnten als angesehener Journalist für die Zeitung «24 heures». Wie kurzlebig das Fussball-Geschäft auch sein kann, zeigt das Beispiel Adrian Knup (49 Länderspiele, 26 Tore): Nach

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10 Kubilay Türkyilmaz 42 Jahre alt, Kolumnist beim «Blick», TV-Experte im Tessin, als Profi in den 80er und 90er Jahren Torjäger bei der AC Bellinzona, Servette, FC Bologna, Galatasaray und GC, Nationalspieler. Medien-Präsenz Kolumnist beim «Blick», TV-Experte beim Tessiner Fernsehen. 3 Punkte Persönlichkeit Starker Charakter mit starker Meinung, der gerne provoziert und von einem Ehrenkodex unter Ex-Profis nichts hält. 2 Punkte Betätigungsfeld Primär Tessin, durch provokante Aussagen auch in der ganzen Schweiz. 2 Punkte Wirkung Gross, aber eher abschreckend. Die Glaubwürdigkeit sinkt, weil er den Fussball schlechtschreiben lässt. Ein einsamer Wolf, der immer weniger Gehör findet. 1 Punkt

Urteil: 8 Punkte, Platz 10

seiner Karriere als Fussballer verschwand er in einer Event-Agentur in Basel, tauchte rund um die EURO 08 als Team-Berater der Nationalmannschaft wieder im Rampenlicht auf – und kehrte danach wieder in das Management von Freddy Burger zurück. Knup: «Es gab keine wirklich konkreten Offerten aus dem Fussballbereich, weder am Ende meiner Karriere noch jetzt. Allenfalls hätte mich eine Tätigkeit im Managementbereich interessiert.» Der Einfluss der Ex-Profis: Schade, dass nicht mehr Vereine auf die Dienste ihrer Kult-Spieler setzen, wie es der FC Basel mit Odermatt vormacht. Nichts ist glaubwürdiger als erworbene und nachgewiesene Kompetenz auf dem Rasen. St. Gallen verpasste es, einen VorzeigeProfi wie Stiel einzubinden. Der FCZ versucht immerhin, Kuhn zurückzuholen. Ob mit Erfolg, bleibt abzuwarten. Nächste Folge: Wer ist der effizienteste Macher im Schweizer Fussball? Alles über Manager, Direktoren und die mächtigen Männer im Hintergrund.

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SCOTT CHIPPERFIELD

Jetzt Tore für den FC Basel, dann zu den Pferden und Windhunden

NACHDEM DER TRANSFER ZU HERTHA BERLIN KURZFRISTIG PLATZTE, KÖNNTE SCOTT CHIPPERFIELD FÜR DEN FCB ZUR ZENTRALEN FIGUR IM MEISTERRENNEN WERDEN. TEXT: EVA TEDESCO Scott Chipperfield besitzt beim FC Basel Kultstatus. Seine Leidenschaft und sein Kampfgeist sind seit seiner Ankunft im Sommer 2001 ungebrochen, er will immer gewinnen. Entsprechend sauer machen ihn Niederlagen, wie eine Szene an der WM 2006 verdeutlichte. Chipperfield erhielt nach dem Spiel das gelbe Trikot von Brasiliens Star Roberto Carlos. Der Mittelfeldspieler sah es abschätzig an – und wies es umgehend zurück. Die Enttäuschung über die 0:2-Pleite gegen Brasilien sass zu tief, da nützte selbst das Tenü eines Weltstars nichts. Genau diese Einstellung machte ihn beim FC Basel seit Jahren zur Leader-Figur und zum Publikumsliebling. Doch Chipperfields Zeit beim FCB scheint abzulaufen, obwohl Trainer Christian Gross seinen Routinier gern behalten würde. Ein Transfer im Januar zu Hertha Berlin platzte im letzten Moment, jetzt hat der australisch-schweizerische Doppelbürger ein verlockendes

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Angebot des australischen Erstligisten North Queensbury Fury in Townsville auf dem Tisch liegen. Und der 33-Jährige denkt immer häufiger auch an die Zeit nach seiner Profi-Karriere. Chipperfields Leidenschaft, neben Fussball, gehört Pferden und Windhunden, die er in Australien besitzt. Besonders stolz ist er auf sein Rennpferd «Humma», das er zusammen mit dem australischen Milan-Goalie Zeljko Kalac besitzt. Chipperfield: «In der WindhundZucht sehe ich meine Zukunft nach dem Fussball. Das muss zwar noch bis nach der WM 2010 warten, für die ich mich mit Australien qualifizieren will. Aber mit dem Gedanken, in die Heimat zurückzugehen, spiele ich schon länger. Im Sommer wäre ein guter Zeitpunkt dafür.» Begonnen hat Chipperfields Karriere bei den Wollogong Wolves, ehe er nach Basel kam. Aus der geplanten Zwischenstation wurde ein Aufenthalt von bald acht Jahren, in denen er mit dem FCB

zwei Meistertitel gewann und zweimal Cupsieger wurde. Es kam noch besser: Chipperfield verliebte sich, seit 2003 ist er mit der Baslerin Stefanie verheiratet. Zur Hochzeitsfeier liess sich das Paar im rosafarbenen Cadillac in die Badi Rheinfelden chauffieren, wo sich die beiden im Pool das JaWort gaben. Heute sind sie stolze Eltern von zwei Buben. Im April 2007 erhielt Chipperfield, der vorgibt, kein Deutsch zu sprechen – aber alles versteht, wenn er will –, den Schweizer Pass. Ja sagen muss Stefanie auch zu Townsville. Deshalb reiste sie mit den Jungs am 16. Februar nach Australien. Zwei Wochen macht sich die Baslerin auf Einladung von Fury ein Bild über den Klub und das Leben an der Ostküste Australiens. Egal wie Stefanie sich entscheiden wird, Chipperfield bleibt gelassen: «Ich konzentriere mich auf die Rückrunde mit dem FCB und auf das Double, das wir uns zum Ziel gesetzt haben. ann sehen wir weiter.»

Gutes Image Nicht nur in der Mannschaft des FC Basel geniesst Scott Chipperfield seit Jahren ein hohes Ansehen. Auch aus der australischen Nationalmannschaft ist der fleissige und torgefährliche Mittelfeldspieler nicht mehr wegzudenken. Seit 2001 wird er regelmässig berufen, spielte 51 Mal und erzielte dabei zwölf Tore. Auch in der aktuellen WM-Qualifikation traf er bereits – beim 1:0 in Usbekistan.


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VLADIMIR PETKOVIC

NEWS

SÜDAMERIKANER VERSTÄRKEN YB YB verpflichtete bis Saisonende den argentinischen Defensiv-Allrounder Guillermo Ariel Pereyra (29), der zuletzt bei Lokomotive Moskau unter Vertrag stand. Bereits als 18-Jähriger spielte er in Buenos Aires in der ersten Mannschaft von River Plate, bestritt bis 2003 insgesamt 95 Spiele in der höchsten argentinischen Liga und wurde vier Mal Meister. In der Folge wechselte er in die spanische Primera Division zu RCD Mallorca (122 Spiele, 7 Tore), wo er vor allem im defensiven Mittelfeld eingesetzt wurde. Im März 2008 wurde Pereyra zu Lokomotive Moskau transferiert. Ausserdem übernahmen die Young Boys vom brasilianischen Verein Mirassol Verteidiger Augusto Fassina Vicentin (22), vorerst leihweise bis 30. Juni 2009.

SEIT DEM 10. AUGUST 2008 IST VLADIMIR PETKOVIC TRAINER BEI DEN YOUNG BOYS, SEIT ER DA IST, GEHT ES STEIL BERGAUF MIT DEN BERNERN. DER COACH SAGT: «MEIN ZIEL? ICH WILL MEISTER WERDEN!» TEXT: TONI MERKEL

TORJÄGER GIMENEZ IN LOCARNO Christian Gimenez (34) verstärkt vorerst bis Ende Saison den FC Locarno in der Dosenbach Challenge League. Der Argentinier war die letzten sechs Monate ohne Klub, zuvor spielte er in Mexiko bei Toluca. Mit Gimenez kehrt eine schillernde Figur in den Schweizer Fussball zurück. Der Stürmer spielte 2001 bis 2005 für den FC Basel, erzielte in 123 Spielen 94 Tore, wurde zweimal Torschützenkönig und dreimal Schweizer Meister.

JEANDUPEUX WIEDER TRAINER Daniel Jeandupeux (60) ist wieder Trainer von Le Mans. Der Schweizer, bisher Berater des französischen Erstligisten, hatte den Verein schon 2004 trainiert. In den 70er Jahren stürmte Jeandupeux für den FC Zürich (zwei Mal Meister und Cupsieger), war später FCZ-Trainer und von 1986 bis 1989 Schweizer Nationalcoach.

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Vladimir Petkovic Wo er trainiert, ist der Erfolg

Im Fussball herrscht das Leistungsprinzip. Es zählen Punkte und Tore. Wer am meisten holt, wird Champion. Eigentlich ganz simpel. Aber man kann auch Zahlenspielerei betreiben und damit die Wichtigkeit und Wertigkeit einer Person hervorheben. Bei YB-Coach Vladimir Petkovic führt diese Hochrechnung zu einem erstaunlichen Resultat. In den ersten 14 Spielen unter Petkovic holten die Berner 31 Punkte, schossen dabei 35 Tore bei nur 16 Gegentreffern. Summiert auf eine ganze Saison käme man auf 80 Punkte bei 90:40 Toren. Beeindruckende Zahlen. Und das fiktive Resultat: Mit Petkovic wäre YB letzte Saison sogar Meister geworden. Ganz überlegen mit sechs Punkten Vorsprung auf den FC Basel. Fiktionen und Wunschträume. Doch die Realität sieht ebenfalls erfreulich aus, denn die Verpflichtung von Petkovic war ein absoluter Glücksgriff für die Young Boys. Nach den Turbulenzen zu Saisonbeginn, die mit der Entlassung von Coach Martin Andermatt endeten, brachte der gebürtige Kroate wieder Schwung in das Spiel der Berner. «Die grosse Stärke von Petkovic ist sein detailgenaues Arbeiten», weiss YB-Sportchef Alain Baumann. «Er beschäftigt sich intensiv mit jedem Gegner, kennt Stärken und Schwächen im Detail. Und was noch wichtiger ist: Er besitzt die Fähigkeit, die eigene Mannschaft von ihren Qualitäten zu überzeugen, sie restlos zu motivieren.» Egal wo Petkovic arbeitete, der Erfolg stellte sich früher oder später immer ein. Mit Malcantone Agno


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VLADIMIR PETKOVIC

schaffte er den Aufstieg von der 1. Liga in die Challenge League. Mit der AC Bellinzona gelang ihm letzte Saison der Sprung in die Axpo Super League, dazu erreichte er überraschend den Cupfinal gegen den FC Basel. Was macht ihn aus, diesen Erfolgstrainer? «Ich versuche, den Spielern positive Energie zu geben», sagt Petkovic. «Ganz entscheidend ist die Siegermentalität. Das Team muss motiviert sein, muss seine individuellen Stärken ausspielen. Und daran glauben, dass alles möglich ist.» Dies sieht man jeden Spieltag auf dem Platz, zum Beispiel in Luzern, als die Berner ein 0:2 noch in ein 3:2 verwandelten. Petkovic verfolgt eine offensive, attraktive und taktisch variable Philosophie. Die Verteidigung beginnt bereits im Angriff, 70 Meter vor dem eigenen Tor wird Druck auf den Gegner ausgeübt. Ein laufintensives Spiel mit taktischem Verständnis ist gefordert. Bei Ballbesitz wird schnell agiert, Präzision ist gefragt – und Disziplin. Diese fordert Petkovic von seinen Spielern vehement. Dem Vorwurf, er sei ein Fanatiker, begegnet er so: «Ich bin ein Stück weit penibel, aber nicht übertrieben. Das war ich früher vielleicht einmal.» Er habe sich und sein Tun als Trainer selbst erst einmal entdecken und entwickeln müssen, gesteht der 45-Jährige. «Zu Beginn meiner Karriere war ich sehr hart zu meinen Spielern. Ich wollte immer mehr als hundert Prozent sehen. Selbst von Amateuren verlangte ich das Verhalten eines Profis. Jetzt bin ich ein Trainer, der den offenen Dialog sucht.» Vor seinem Engagement bei YB arbeitete Petkovic vollberuflich bei der Caritas Tessin. Sein Schwerpunkt lag auf der Erwachsenenbildung, er war im steten Dialog mit Arbeitslosen und sozial Benachteiligten. Diese Arbeit und seine Ausbildung kommen ihm auch jetzt als Trainer in der Axpo Super League zu Gute. Petkovic ist ein Mensch, der den Kontakt zu den Spielern sucht und ein Händchen für die psychologische Komponente in einem Team besitzt. «Manchmal provoziere ich auch ein bisschen», gesteht der Kroate. «Ich will damit Situationen ent-

schärfen, bevor sie überhaupt ausbrechen. Das kommt ganz spontan aus dem Bauch heraus, das ist der Instinkt, den man nach zehn Jahren als Trainer entwickelt.» Doch auch das Menschliche kommt nicht zu kurz. Petkovic hat ein offenes Ohr für die Probleme der Spieler, er sucht das Einzelgespräch mit jedem Akteur. Doch klar ist auch: Im Teamsport gibt es gewisse Hierarchien, diese gilt es zu befolgen. «Das ist eine Sache des Respekts. Im Verein gibt es eine Rangfolge. So unterstehe ich dem Präsidium, und ich bin wiederum für das Team verantwortlich. Dessen muss man sich bewusst sein. Ich kann nicht nur der gute Kumpel sein. Aber ich darf auch nicht zu weit weg oder zu unnahbar sein. Eine gesunde Mischung ist wichtig.» Bei allem Handeln und allen Zwängen hat für Petkovic immer die Entwicklung des Teams Priorität. Er bringt junge Spieler stetig voran. Beweise sind Francois Affolter, der mit 17 Jahren den Sprung zum Stammspieler schaffte, oder Marco Schneuwly, der sich zu einem gefährlichen Stürmer entwickelte. Deren Glück ist natürlich auch das Pech von erfahrenen Akteuren. So müssen Spieler wie David Degen und Thomas Häberli auch mal die Ersatzbank drücken. Harte, aber konsequente Entscheidungen. «Petkovic handelt nach dem Leistungsprinzip. Doch jeder bekommt seine Chance, jeder kann sich beweisen. Das geht schon im Training los. Er sieht genau, wer um seinen Platz

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kämpft», sagt Baumann. «Petkovic ist ein Glücksgriff. Er passt perfekt zu uns.» Das gilt offenbar auch von der anderen Seite her. «YB ist ein grosser Verein. Es macht mich stolz, hier arbeiten zu dürfen», verteilt Petkovic Komplimente. Der Trainer will hoch hinaus, Stillstand bedeutet für ihn Rückschritt. So ist sein primäres Ziel, jeden Spieler zu verbessern, er will aus jedem Akteur das Optimum herausholen, die letzten verborgenen Prozente aktivieren. Diese individuelle Entwicklung sei ein langer Prozess, sagt Petkovic. «Ich habe langfristige Pläne, die will ich mit YB umsetzen.» Und ganz offen sagt der erfolgsverwöhnte Coach: «Neben der individuellen Entwicklung habe ich natürlich auch sportliche Ziele: Ich will Meister werden und den Cup holen.» Bei Petkovic weiss man nie: Aus Fiktion kann dann ganz schnell Realität werden. Vielleicht schon in dieser Saison.

Voller Energie Vladimir Petkovic pflegt die Liebe zum Detail und vermag seine Spieler zu motiviren. Das funktioniert ganz offensichtlich auch bei ihm selber: Lautstark setzt er sich bei Schiedsrichter Massimo Busacca für seine Spieler ein.

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Stress Ganz entspannt flaniert Xavier Margairaz durch die CD-Regale im Media Markt im Sihlcity-Einkaufszentrum und greift dann zur neuen CD des Rappers «Stress». Neben Hip-Hop hört er sehr gerne afrikanische Musik.

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XAVIER MARGAIRAZ

FOTOSTRECKE

Sein Gang wirkt noch nicht so geschmeidig. Als wir mit Xavier Margairaz die Treppen zu seiner neuen Wohnung hochlaufen, sieht man seinen Bewegungen an, dass er noch etwas vorsichtig mit seinem Körper umgeht. Umso überraschender wirken seine offensiven Worte: «Ich trainiere schon voll mit der Mannschaft mit und will in Kürze eingreifen», sagt er. Es wird ein grosser Moment für ihn, wieder auf dem Platz zu stehen. Am 27. Februar jährt sich sein Kreuzbandriss, der ihn aussergewöhnlich lange ausser Gefecht setzte. Margairaz: «Ich hatte bei Osasuna gerade begonnen, mich zu etablieren, die Verletzung in einem unbedeutenden Testspiel war dann natürlich sehr frustrierend.» Während Margairaz nach der Verletzung in der Reha für sein Comeback rackerte, wechselte Osasuna, damals noch Tabellenletzter der Primera Division, den Coach – die spanische Trainer-Legende Jose Antonio Camacho kam. «Ich war verletzt und hatte einen neuen Coach, der mich nicht kannte und dem ich auch nicht zeigen konnte, was ich draufhabe. Mir war klar, dass es schwer werden würde, wieder in die Mannschaft zu kommen.» Das Angebot des FC Zürich kam ihm deshalb sehr gelegen. Mit seiner Rückkehr zum FCZ will der 16-fache Nationalspieler wieder an erfolgreiche Zeiten anknüpfen und sich auch ins Nationalteam zurückkämpfen. Zum FCZ-Meistertitel 2007 steuerte Margairaz neun Tore bei und suchte dann wie viele seiner damaligen Team-Kollegen ein neues Abenteuer. Mit Spielen gegen Real Madrid und den FC Barcelona erfüllte sich der Romand einen Kindheitstraum. Ein Rückschritt sei die Heimkehr zum Stadtklub aber keinesfalls. «Es ist eher ein Neuanfang, eine neue Chance», sagt Margairaz. Doch nicht alles ist neu für ihn. Viele seiner Kollegen kennt er noch von früher. Sogar mit Eric Hassli spielte er schon zusammen – 2004 bei Neuenburg Xamax. Die Eingewöhnung in seine neue Zukunft mit dem FCZ dürfte dem «verlorenen Sohn» also nicht allzu schwer fallen.

Zukunft

MIT SEINER RÜCKKEHR ZUM FC ZÜRICH ERÖFFNET SICH XAVIER MARGAIRAZ NEUE PERSPEKTIVEN.


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XAVIER MARGAIRAZ

FOTOSTRECKE

Neues Zuhause Gerade mal 200 Meter Luftlinie trennen Xavier Margairaz’ neue Wohnung im Süden Zürichs von der Allmend Brunau, dem Trainingsgelände des FCZ. Obst essen, kurz frisch machen und E-Mails lesen, dann kann das Training kommen.

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XAVIER MARGAIRAZ

FOTOSTRECKE

Hoch hinaus Mindestens bis zum Sommer wird Xavier Margairaz am Fuss des Zürcher Üetlibergs seine Trainings abhalten. Mit dem FC Zürich will er in dieser Saison seinen dritten Meistertitel gewinnen.

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CLAUDIO CIRCHETTA

Ref Circhetta: Beim ersten Mal vergass er die Uhr … DER 38-JÄHRIGE CLAUDIO CIRCHETTA GEHÖRT ZU DEN TOP-REFEREES IN DER AXPO SUPER LEAGUE UND IN EUROPA. ZULETZT PFIFF ER IN DER CHAMPIONS LEAGUE, DER KÖNIGSKLASSE DER FUSSBALLER UND SCHIEDSRICHTER. TEXT: TONI MERKEL

Nebenjob

Wenn sich niemand mit ihm beschäftigt, wenn es nach einem Spiel keine Diskussionen gibt, keine Kritik, dann macht der Schiedsrichter alles richtig. «Das grösste Kompliment nach einem Match ist es, wenn am nächsten Tag in der Zeitung nichts über dich geschrieben steht», sagt Claudio Circhetta. Der 38-Jährige gehört zu den Top-Refs der Schweiz. Im November letzten Jahres pfiff er mit Celtic Glasgow gegen Villarreal sein erstes Spiel in der Champions League, ein Meilenstein seiner Karriere. Dazu kommen Länderspiele und Partien im UEFA-Cup. Circhetta repräsentiert den Schweizer Fussball international. Sein eigentliches «Spielfeld» ist natürlich die Axpo Super League. Hier leitete er bereits weit über 100 Spiele. Damit gerechnet hätte er früher nie. «Als ich anfing, wollte ich einfach ein Zeichen setzen. An den Profi-Fussball dachte ich nicht», so Circhetta. Warum er überhaupt zur Pfeife griff, ist simpel: Als 18Jähriger bekam er bei einem BJunioren-Spiel eine, seiner Meinung nach, unberechtigte Rote Karte. Dazu missfiel ihm das gelangweilte und unmotivierte Auftreten des Refs. Dies war der Startschuss zu einer steilen Karriere: «Ich wollte es anders machen und beweisen, dass man Spass an der Sache haben kann», erklärt Circhetta. Diesen Spass verlor er nie. Von den Dorfplätzen der Schweiz bis ins Nou Camp von Barcelona, seinem Traumstadion. Es war ein langer und

Für Spieler werden im Profi-Fussball Millionen bezahlt, bescheiden kommen dagegen die Refs daher. Für eine ASL-Partie erhalten sie 1000 Franken, reich wird man durch den Nebenjob nicht. Circhetta: «Ich reduzierte meinen Job auf 70 Prozent, um mich richtig auf den Fussball konzentrieren zu können. Mit der Schiedsrichterei verliere ich eher Geld. Bei uns in der Schweiz geht es noch um den Spass.» Immer latent ist das Thema «ProfiSchiedsrichter». Laut Circhetta ist das «Wunschdenken. Es wäre das Optimum, wenn wir uns ganz mit dem Pfeifen beschäftigen könnten. Aber dazu wird es nie kommen.»

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CLAUDIO CIRCHETTA

steiniger Weg – aber vor allem ein Weg, den der Referee trotz Anfeindungen, Kritiken und Pöbeleien nie abbrechen wollte. Dabei endete sein erster Einsatz überhaupt fast im Fiasko: «Ich war so nervös vor meinem ersten Match, dass ich meine Uhr vergass. Zum Glück war ein Beobachter da, der die Zeit nahm.» Schritt für Schritt ging es dann bergauf. Jede Beförderung nahm der Baselbieter mit Freude zur Kenntnis. «Ich wunderte mich jedesmal, wenn ich wieder eine Stufe höher stieg. Ich rechnete nie damit, dass es immer weiter geht.» Wie ein Fussballer entwickelte sich auch Circhetta immer weiter und wuchs in die Aufgabe als Schiedsrichter hinein. Heute bezeichnet er seine Natürlichkeit, seinen Überblick und vor allem seine Ruhe als wesentliche Stärken. «Die Ruhe hole ich mir mit viel Schlaf vor einem Match. Diese Phase der Erholung und Entspannung ist wichtig, denn wir Referees stehen unter immensem Druck.» 12 bis 13 Kilometer läuft ein Ref im Durchschnitt in einem Match in der Axpo Super League. Vergleichbar mit einem Mittelfeldspieler, wesentlich mehr als ein Stürmer oder Abwehrspieler. Absolute körperliche Fitness ist wichtig, das weiss auch Schiedsrichter-Chef Urs Meier: «Unsere Spitzen-Refs müssen eine hervorragende Kondition haben, wir überprüfen das regelmässig. Trotz grosser Anstrengungen müssen unsere Männer auch immer noch die Situation im Auge haben und höchst konzentriert sein.» Dafür gab es diesen Winter wie bei den FussballStars ein einwöchiges Trainingslager für die Spitzen-Referees auf Gran Canaria. Sieben Tage voller Power, sieben Tage Training und Besprechungen. Circhetta ist begeistert von dieser Form der Vorbereitung: «Zum ersten Mal übernahm der Verband die Kosten für diese Reise. Das Trainingslager ist für uns Referees eine ganz wichtige Veranstaltung, das schweisst unser Team zusammen. Ausserdem macht es mehr Spass, mit Kollegen zu trainieren, als alleine durch den Wald zu jog-

gen.» Ein Urlaubs-Trip auf die Ferieninsel? «No way», sagt Meier. «Zwei Trainingseinheiten am Tag, dazu Videositzungen und Besprechungen. Den Refs wurde einiges abverlangt.» Neben Ausdauer und Kondition muss ein Schiedsrichter vor allem eines aushalten: den Druck. Von allen Seiten wird versucht, ihn zu verunsichern. Jeder Trainer will seinen eigenen Vorteil herausschlagen, jeder Spieler denkt nur an sich und seine eigene Leistung. Nicht selten wird mit Gesten und Handlungen das Publikum dazu animiert, die Schuld für Mannschafts-Versagen auf den Referee zu lenken. Die Bilder von wild gestikulierenden Trainern und sich auf dem Boden wälzenden Spielern in der Rolle des «sterbenden Schwans» – Alltag für Circhetta: «Ich kann die Trainer und Spieler teilweise verstehen. Emotionen müssen raus, ganz klar. Mich ärgert es nur, wenn die Fans bewusst beeinflusst und aufgehetzt wird. Oder ein Spieler versucht, mit einer Schwalbe einen Vorteil zu erlangen. Für die Fans ist das ein Kavaliersdelikt. Ich denke eher, der Spieler will mich bewusst hintergehen.» Der gegenseitige Respekt ist ein wichtiges Thema. Immer wieder flammen Diskussionen auf, irgendwer fühlt sich immer benachteiligt, falsch verstanden oder «verpfiffen». Für Meier gibt es nur eine Lösung: «Der Respekt muss von beiden Seiten kommen. Jeder muss sich ein Stück weit zurücknehmen, dann klappt das ganz gut. Zumal das Thema mehr in den Medien hochgekocht wird als im Fussball-Alltag.» Ein Referee steht heute unter permanenter Beobachtung. Dutzende Kameras fangen jede Aktion ein, tausende von Zuschauern tun ihre jeweilige, subjektive Betrachtung kund. Da muss man damit rechnen, auch mal Kritik abzubekommen. Dessen ist sich Circhetta bewusst: «Wenn ich wirklich einen Fehler mache, stehe ich auch dazu. Am meisten ärgere ich mich selbst darüber, gerade, wenn es ein spielentscheidender Fehler war. Ich reflek-

AXPO SUPER LEAGUE

Schiedsrichter der Axpo Super League

Carlo Bertolini

Neben Claudio Circhetta pfeifen weitere elf Unparteiische in der höchsten Spielklasse. Sascha Kever

Nikolaj Hänni

Stephan Studer

Alain Bieri

Massimo Busacca

Cyrill Zimmermann

Jerome Laperriere

Rene Rogalla

Daniel Wermelinger

Bruno Grossen

tiere meine Einsätze sehr genau, und bei jeder Partie ist auch ein Beobachter da.» Fehler passieren, das sei doch nur menschlich, sagt Circhetta. Es gehe jedoch darum, diese zu minimieren, erklärt der Baselbieter. Ein falscher Pfiff, ein zu unrecht nicht gegebenes Tor. «Als Schiedsrichter kann ich innerhalb von Sekundenbruchteilen über das Wohl eines ganzen Vereins entscheiden. Aufstiege, Abstiege, Arbeitsplätze – doch wirklich Gedanken darüber darf man sich nicht machen, sonst leidet die Leistung», so Circhetta. «Solche Gedankenspiele muss ich abschalten. Ich fokussiere mich auf das Spiel. Was durch meine Pfiffe passieren könnte, male ich mir nicht aus. Ein Stürmer denkt beim Torschuss sicher auch nicht daran, dass er über das Wohl eines ganzen Vereins entscheiden kann.» Bonbons für die pfeifende Zunft sind Spiele im Ausland. Partien im internationalen Vergleich sind direkter und schneller – und mit weniger Pfiffen verbunden. Doch egal, ob Champions League, UEFA-Cup oder Axpo Super League: «Notbremse ist Notbremse. Tätlichkeit ist Tätlichkeit. Egal, ob im AmateurFussball oder bei den Profis.»

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FC ST. GALLEN

DOSENBACH CHALLENGE LEAGUE

Spitzen-Fussball in St. Gallen – wie lange noch? ERNEUT EIN VERZWEIFELTER HILFERUF AUS DER OSTSCHWEIZ: BIS IM MÄRZ BRAUCHT DER FC ST. GALLEN ZWINGEND 800 000 FRANKEN. SONST DROHT DEM TRADITIONSVEREIN DIE LIZENZVERWEIGERUNG FÜR DIE NÄCHSTE SAISON. TEXT: STEPHAN GUTKNECHT

Der FC St. Gallen steht zurzeit zusammen mit Lugano an der Spitze der Dosenbach Challenge League. Das Team um Trainer Uli Forte verlor nur eines der insgesamt 14 Spiele in der Vorrunde und konnte vor Weihnachten den direkten Konkurrenten FC Lugano mit 2:1 bezwingen. Doch es ist nicht alles eitel Sonnenschein in der Ostschweiz. Die Lizenz für die kommende Saison ist noch nicht gesichert, der Klub steckt weiterhin in grossen finanziellen Schwierigkeiten. Rückblick – November 2008. Präsident Michael Hüppi, noch nicht einmal ein Jahr im Amt, teilt der Öffentlichkeit mit, dass der FC St. Gallen unter finanziellen Problemen leidet. Die Verantwortlichen geben bekannt, dass dem Klub kurzfristig 1,5 Millionen Franken fehlen, um anstehende Verbindlichkeiten erfüllen zu können. Ein ernst zu nehmender Liquiditätsengpass droht. Den Hauptgrund für das fehlende Geld sahen die Verantwortlichen im Abstieg in die Dosenbach Challenge League. Durch diesen Abstieg fehlen dem Klub Werbeeinnahmen sowie Fernseh- und Liga-Gelder. Unverzüglich wurde von den Präsidenten zweier Supporter-Klubs ein Solidaritätsfonds eröffnet. Und auch die Fans zeigten sich solidarisch und organisierten über das Internetportal Facebook eine Fan-Spendenaktion, wo sich jeder bereit erklärte, mindestens fünf Franken zu spenden.

Fluch und Segen zugleich Die schmucke AFG-Arena war bisher im Schnitt mit 12 760 Zuschauern gefüllt, verursacht aber wesentlich höhere Betriebskosten als früher das Espenmoos. Gegenwart – 12. Februar 2009. An der Medienkonferenz folgt ein nächster Hilferuf von Hüppi: «Derzeit fehlen uns zwischen 700 000 und 800 000 Franken.» Der Klub muss versuchen, bis im März das fehlende Geld aufzutreiben, ansonsten droht die Deponierung der Lizenz oder eine Nachlassstundung. Damit steht endgültig die Verweigerung der Lizenz für die kommende Saison auf dem Spiel. Warum die finanzielle Situation immer noch nicht viel rosiger aussieht, begründet Hüppi wie folgt: «Einige Altlasten machen dem Klub zu schaffen. Beim Amtsantritt der neuen Führung hatte das Eigenkapital eine Höhe von einer halben Million Franken, ursprünglich war es mehr als zehn Mal so hoch. Die Betriebskosten in der AFG-Arena sind grösser als im Espenmoos, die Einnahmen in der Dosenbach Challenge League aber kleiner.» Dazu spürt der Klub natürlich die allgemeine Finanzkrise. Eine weitere Massnahme bestand darin, eine Spieler-Finanzierungsgesellschaft zu gründen, doch auch dieses Projekt liess sich noch nicht

konkretisieren. «Die Zitrone ist ausgepresst», stellt der Präsident fest. Droht nun etwa die Deponierung der Bilanz und das Ende des Spitzen-Fussballs in St. Gallen?

PRESENTED BY


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NEXT GENERATION

Die Stars von morgen Daniel Vieira In der U16-Nationalmannschaft der Schweiz stellt der Romand Daniel Vieira seine Treffsicherheit als rechte Sturmspitze unter Beweis. Mit seinem Klub Servette Genf belegt der 16-Jährige aktuell den dritten Rang der Meisterschaft und träumt von einer Karriere beim FC Porto. Was würden Sie machen, wenn Sie eine Million Franken im Lotto gewinnen würden? Eine grosse Feier mit Familie und Freunden Lieblings-Sänger? Soprano Lieblings-Klamottenmarke? adidas Lieblingsmagazin? «L’Equipe» Lieblings-Serie? «Prison Break» Traumauto? Ferrari Lieblingsfach? Französisch Lieblingsessen? Spaghetti Lieblingsklub? FC Porto Lieblingsland? Brasilien Welches Model würden Sie gerne mal treffen? Eva Longoria Grösste Erfindung aller Zeiten? Impfstoffe gegen Krankheiten Letzter Urlaubsort? Portugal Mit welcher Person würden Sie gerne einen Tag tauschen? Fernando Torres Was schätzen Sie an einem Mitspieler? Dass er mit mir redet, wenn ich es brauche Ihr bisher grösster Sieg? 6:2 gegen Weissrussland mit der U16 Ihre bisher bitterste Niederlage? 0:4 gegen Portugal mit der U16 Ein Leben ohne Fussball wäre … … ein grosses Unglück

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Zahid Abdi: Auf ALMEN ABDI GING IM ALTER VON ACHT JAHREN ZUM FC ZÜRICH UND IST HEUTE NATIONALSPIELER. SEIN FÜNF JAHRE JÜNGERER BRUDER ZAHID SCHAFFTE IM JANUAR DEN SPRUNG VON DER COCA-COLA JUNIOR LEAGUE IN DIE U18-MANNSCHAFT DES FCZ.

Im November 2008 befragte EUROSOCCER junge Talente aus der Coca-Cola Junior League nach ihren Zielen und Träumen. Auch Zahid Abdi, damals noch beim FC Blue Stars Zürich, war einer der Befragten: «Mein Wunsch für die Zukunft? So zu werden, wie mein Bruder Almen, nämlich in der 1. Mannschaft des FC Zürich zu spielen.» Im Januar 2009 erreichte Zahid eine Teil-Etappe, die ihn seinem grossen Traum ein ganzes Stück näher brachte. Seit Anfang Jahr spielt der 17-Jährige nämlich in der U18-Mannschaft des FCZ. «Ich wurde zum Probetraining eingela-

den und konnte anscheinend überzeugen», sagt der jüngste Spross der Familie Abdi bescheiden. Sein 22jähriger Bruder Almen war natürlich auch nicht ganz unbeteiligt an der ganzen Aktion. Almen Abdi: «Ich sprach schon mit den FCZ-Verantwortlichen und legte ein

Stolze Eltern Vater Bajram und Mutter Aviza Abdi verpassen kein Spiel ihrer beiden talentierten Sprösslinge. «Ob in Zürich oder auswärts, wir sind dabei.»


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NEXT GENERATION

den Spuren seines Bruders gutes Wort für Zahid ein. Letztlich lag es aber an ihm, auf dem Platz zu überzeugen.» Zahid schaffte den Sprung in die U18 und muss seinen Alltag nun ein bisschen umkrempeln. «Die Trainingsintensität erhöhte sich deutlich. Wir trainieren jetzt fünfmal pro Woche. Zum Glück ist meine Schule sehr kooperativ und lässt mich immer früher gehen, wenn ich zum Training muss», sagt der Neu-FCZler. Almen, der schon mit acht Jahren in die E-Jugend des FCZ ging, freut sich riesig, dass sein Bruder jetzt beim selben Verein spielt: «Ich durchlief ja alle Jugendmannschaften beim FCZ und kann ihm wertvolle Tipps geben. Wenn ich ihn spielen sehe, erkenne ich mich oft in ihm wieder.» In der Tat spielen die beiden Brüder sogar die gleiche Position auf dem Platz –

Getrennt

offensives Mittelfeld hinter den Spitzen. «Almens Spielübersicht und seine tolle Technik hätte ich gerne», sagt Zahid, der sein fussballerisches Rüstzeug in der Coca-Cola Junior League erhielt. Vater und Mutter Abdi sind natürlich mächtig stolz auf ihre talentierten Söhne: «Wir sind jetzt schon bei jedem Spiel von Almen im Stadion – egal ob in

Zahid wohnt noch bei seinen Eltern in Bassersdorf, Almen seit November in Wädenswil. Zürich oder auswärts. Jetzt wollen wir auch jedes Spiel von Zahid sehen, das wird ein straffer Zeitplan», den die Eltern jedoch sehr gerne in Kauf nehmen.

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SPIELE

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nline.ch -o r e c c o s o r u .e w ww

TIPPKICK

Tippen gegen Margairaz & Magath DIE STARS STELLEN SICH ZUM DUELL. DIESMAL TRETEN FCZ-RÜCKKEHRER XAVIER MARGAIRAZ UND WOLFSBURG-COACH FELIX MAGATH GEGEN SIE AN. Xavier Margairaz

NATIONAL

Seit mittlerweile einem Jahr ist Xavier Margairaz ohne Spielpraxis, der Kreuzbandriss im März 2008 kostete ihn auch die EURO 08. Von seinem Wechsel auf Leihbasis von CA Osasuna zum FC Zürich erhofft sich der 25Jährige nun neuen Schub für seine Karriere. Mit dem Stadtklub wurde der Romand 2006 und 2007 Schweizer Meister. Die Partien des FCZ wollte Margairaz lieber nicht tippen … Abergläubisch?

DATUM 7. MÄRZ 7. MÄRZ 8. MÄRZ 8. MÄRZ 8. MÄRZ 14. MÄRZ 14. MÄRZ 15. MÄRZ 15. MÄRZ 15. MÄRZ

SPIEL BASEL – AARAU GRASSHOPPERS – SION LUZERN – ZÜRICH XAMAX – VADUZ YOUNG BOYS – BELLINZONA AARAU – LUZERN SION – BASEL BELLINZONA – GRASSHOPPERS VADUZ – YOUNG BOYS ZÜRICH – XAMAX

Felix Magath Beim VfL Wolfsburg ist Felix Magath Trainer, Sportdirektor und Geschäftsführer in Personalunion. Der Coach gilt als einer der mächtigsten Trainer der Bundesliga. Langfristig wolle er jedoch Aufgaben abgeben, sagte Magath kürzlich. Der 55Jährige ist einer von sechs Akteuren in der Geschichte der deutschen Bundesliga, die sowohl als Spieler als auch als Trainer Deutscher Meister wurden.

So können Sie spielen und gewinnen Für ein richtiges Ergebnis gibt es drei Punkte, für den richtigen Trend (Sieg, Remis, Niederlage) einen Punkt. Die Punkte aller Spiele werden addiert, und der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt. Bei Gleichstand entscheidet das Los. Tippen Sie bequem auf www.eurosoccer-online.ch, schicken Sie eine E-Mail an promitipp@euro-soccer.ch oder eine Postkarte an EUROSOCCER, Kennwort: Promi-Tipp, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Die Tipps müssen jeweils vor dem Spieldatum abgegeben werden.

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MARGAIRAZ’ TIPP 2:0 3:1 -:2:0 2:1 1:0 1:0 1:2 0:3 -:-

MEIN TIPP

MAGATHS TIPP 0:2 2:1 1:1 2:2 2:0 2:1 0:0 0:1 2:2 1:1

MEIN TIPP

INTERNATIONAL DATUM 7. MÄRZ 8. MÄRZ 14. MÄRZ 14. MÄRZ 14. MÄRZ 14. MÄRZ 15. MÄRZ 15. MÄRZ 15. MÄRZ 15. MÄRZ

SPIEL FC TURIN – JUVENTUS TURIN SSC NEAPEL – LAZIO ROM BREMEN – STUTTGART BERLIN – LEVERKUSEN LYON – AUXERRE MANU – LIVERPOOL CHELSEA – MANCITY ATHL. BILBAO – REAL MADRID ATL. MADRID – VILLARREAL PARIS – MARSEILLE

Das gibt es zu gewinnen 1. Preis: Nokia 6210 Navigator

2. Preis: Ein Bildband «Top Shots» mit den schönsten Fussball-Fotos

JakoRucksack

6. bis 8. Preis: Handy-Guthaben von Jamba im Wert von je 20 Franken

3. Preis: Trikot, Short und Stulpen von HI-PRO

5. Preis:

4. Preis: Sporttasche von Puma

9. und 10. Preis:

Je ein Beach-Towel Die Gewinnerinnen und Gewinner im Monat Februar: von Coca-Cola Ein Nokia 6210 Navigator geht an Thomas Dolente. Über ein Bildband «Top Shots» freut sich Verena Gomez. Das HI-PRO-Set geht an Silvan Hässig. Michael Berli bekommt eine Sporttasche von H2O; Roger Mehr einen Jako-Rucksack. Matthias Schneider, Tanja Urgese und Roberto Gallinar bekommen je 20 Franken Handy-Guthaben von Jamba. Ein Coca-Cola Beach-Towel geht an Jan Federer und Marius Oswald.

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ADVERTORIAL

Fussball in

Winterthur

STARS UND TALENTE IN WINTERTHUR FC Winterthur

FC Töss

FC Oberwinterthur

NEUER STAR-BERATER: NEUES SPIELFELD GRATULATION ZUM BEIM REITPLATZ 75. GEBURTSTAG ALAIN SUTTER

vo n t r e i t n e s ä Pr


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Winterthur in Kürze Kanton: Zürich Einwohner: 101 039 Website: www.stadt-winterthur.ch

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Hannes W. Keller: Vom Physiker zum Präsident des FC Winterthur

Winterthur ist eine Stadt und politische Gemeinde im Kanton Zürich sowie Hauptort des gleichnamigen Bezirks.

DER PHYSIKER HANNES W. KELLER, PRÄSIDENT DES FC WINTERTHUR, ERKLÄRT IM INTERVIEW MIT EUROSOCCER, WESHALB SEIN ENGAGEMENT IM FUSSBALL FÜR IHN NICHT NUR EIN TEUERES HOBBY IST, SONDERN SOZIALES ENGAGEMENT. Mit über 100 000 Einwohnern ist Winterthur die sechstgrösste Schweizer Stadt und die zweitgrösste des Kantons. Winterthur besteht aus sieben Stadtkreisen: Stadt, Mattenbach, Oberwinterthur, Seen, Töss, Veltheim und Wülflingen. Fast 40 Prozent der Stadtfläche ist Wald. Damit hat Winterthur den höchsten Waldanteil aller Schweizer Städte. Winterthur gilt als «Stadt der Museen». Das mit Abstand am meisten besuchte Museum ist das Technorama.

Sport-Stadt Winterthur Vier Fünftel der Winterthurer im Alter zwischen 15 und 74 treiben zumindest ab und zu Sport. Gegen die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) betätigt sich mehrmals pro Woche insgesamt mindestens drei Stunden sportlich. Damit liegt das Aktivitätsniveau der Winterthurer Bevölkerung klar über dem Schweizer Durchschnitt.

TEXT: ULRICH KÜHNE-HELLMESSEN «Ich entliess noch nie einen Mitarbeiter», erzählt Hannes W. Keller (u.), Besitzer von 100 Prozent der Aktien des FC Winterthur (FCW) und somit alleiniger Inhaber des DosenbachChallenge-League-Klubs, gemütlich auf einem Schaukelstuhl in seinem Büro sitzend. Dieser Satz, der für einen Unternehmer mit 400 Angestellten, 67 Millionen Franken Jahresumsatz und Filialen auf der ganzen Welt unglaubwürdig klingt, sagt viel aus über den Patron von Winterthur. Keller ist ein Autodidakt, der es mit seinen Visionen beruflich zu Weltruf brachte. Der Physiker stellt mit seiner Firma Keller AG Druckmessgeräte her und stattet damit zum Beispiel alle Flugzeuge der Airbus AG aus. Er ging einen harten, steinigen Weg, erreichte seine Ziele, indem er unangepasst blieb, seine Meinung vertrat und diese auch durchsetzte. Die durch den Erfolg erworbene Unabhängigkeit ermutigt den Unternehmer zu einer freien Meinungsäusserung. So erhält auch Liga-Präsident Peter Stadelmann schon mal

In Winterthur gibt es rund 300 Sportvereine. Dass die Stadt über ein so breites Angebot an Sportmöglichkeiten verfügt, trägt zur hohen Lebensqualität Winterthurs bei. Erfolgreich ist Winterthur vor allem in den Sportarten Handball, American Football und Uni-Hockey: Pfadi Winterthur ist einer der erfolgreichsten Klubs in der Swiss Handball League, und der Hockeyclub Rychenberg Winterthur spielt seit seiner Gründung 1983 in der obersten Liga. www.standort-winterthur.ch / www.winterthur-tourismus.ch

Post von der Keller AG und wird darin unverblümt aufgefordert, den Abstiegskampf interessanter zu gestalten (kein automatischer Aufstieg des Erstplatzierten) und die Liga auf mindestens zwölf Mannschaften aufzustocken. Seit November 2001 lässt Keller seine Lebensphilosophie in den Fussball einfliessen. «Die Jungs sollen Spass haben und Spass vermitteln», so der Physiker. Seit seinem Dienstantritt ist der Zuschauerschnitt in der Schützenwiese von 500 auf 2100 gestiegen. Ein attraktives Spiel ist ihm aber wichtiger als der Erfolg um jeden Preis. Nach diesen Kriterien wählt er auch seine Mitarbeiter und Trainer aus. Sein Führungsstil bleibt sowohl beim FCW als auch bei der Keller AG der Gleiche. «Der FCW ist meine Abteilung Nummer 23», sagt Keller. Sein Engagement beim FC Winterthur, das ihn zunächst 3,5 Millionen für die Übernahme der Aktien und zudem jährlich zwischen 1 und 1,5 Millionen Franken für die Budgetdeckung kostet, bezeichnet er nicht als teures Hobby, sondern als sozialen Auftrag. Der Mann macht auf sportliche Art und Weise deutlich, dass er ein gewichtiges Wort in der Wirtschaft Winterthurs und damit auch in der Gesellschaftsstruktur der Stadt mitspricht. Keller zählt zu den grossen Persönlichkeiten der Schweiz, die sich im Fussball engagieren. Ihm gelang es, mit Wolfgang Vöge (IFM, Spielerberater in ganz Europa) und Alain Sutter (TV-Analyst im Schweizer Fernsehen) zwei bekannte Ex-Profis in seinen Berater-Stab zu holen. «Die meisten denken nicht an den Fussball, sondern nur an sich selbst. Deshalb holte ich zwei, die über den Tellerrand schauen», so Keller. Sutter (o.r.) und Vöge sollen dem Präsidenten helfen, dessen Philosophie mitzutragen und umzusetzen. Dafür besuchten die beiden sogar das Winter-Trainingslager des FCW in der Südtürkei. Wichtig ist Keller, dass sich Talente entfalten, zu Persönlichkeiten entwickeln und nicht in Disziplin erstarren oder zu funktionierenden Maschinen mutieren. Der Erfolg dieser Philosophie zeigt sich auch im Nachwuchsbereich, wo der FCW vom U14- bis zum U21-Team bereits Platz 4 in der Schweiz belegt. Ziel mit


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der ersten Mannschaft ist es, konstant zu den Top 16 der Schweiz zu gehören. Keller hat dafür einen DreiJahres-Zeitplan. Im Moment kämpft der FCW in der Dosenbach Challenge League allerdings noch gegen den Abstieg. Zur Verstärkung der Mannschaft wurden in der Winterpause vier neue Spieler verpflichtet. «Ein Abstieg würde das ganze Konzept über den Haufen werfen», erklärt der Patron. Würde der FCW nämlich nur noch in der 1. Liga spielen, wäre auch die 2. Mannschaft betroffen: Die Talentförderung würde sich schwieriger und letztlich auch weniger lukrativ gestalten. Keller entlässt keinen Mitarbeiter. Das ist einer seiner Grundsätze. Sollte die Chemie irgendwann nicht mehr stimmen oder sollten die Ziele nicht erreicht werden, dann setzt man sich zusammen und bespricht die Probleme. Und geht notfalls getrennte Wege.

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Alain Sutter: «Der Mensch steht im Mittelpunkt.» Seit Anfang Jahr unterstützen Sie den FC Winterthur mit Ihrem Fachwissen. Wie kamen Sie zu dieser Ehre? FCW-Präsident Hannes W. Keller kontaktierte mich – und das Feeling stimmte von Anfang an zwischen uns. Wir sind uns einig: Nicht nur der sportliche Erfolg soll im Fussball im Vordergrund stehen, sondern der Mensch. Dem Präsidenten ist es wichtig, dass die Spieler nicht nur auf fussballerischer Ebene Erfolg haben, der Fussball soll die Jugend auch als Menschen schulen: Gesunde, glückliche Fussballer sind wichtiger als der Erfolg. Wie sieht Ihr Job beim FC Winterthur aus? Was sind die Ziele dieses Engagements? Ich wurde verpflichtet, um dem FC Winterthur meine Sichtweise und meine Erfahrung weiterzugeben. Ich bin die Ansprechperson für Trainer und Spieler. Wann im-

mer jemand eine Frage hat oder Unterstützung braucht, kann er zu mir kommen. Wie funktioniert diese Zusammenarbeit konkret? Wie die Zusammenarbeit zwischen dem FCW und mir konkret aussieht, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Es braucht Zeit, bis sich alles einpendelt. Ich lerne jetzt zuerst alle Mitarbeiter des Klubs kennen. So besuchte ich in der Winterpause das Trainingslager des Teams in der Südtürkei und beobachtete im Training Spieler und Trainer. Mit einzelnen Fussballern führte ich bereits Gespräche, gab Tipps. In Zukunft werde ich auch für Junioren oder in Trainingscamps Vorträge halten. Der FCW ist, was die Talentförderung angeht, sehr stark. Warum? Das hängt mit der Philosophie des Klubs und mit der Zusammenstellung des Teams zusammen. Sowohl der Präsident als auch der Technische Leiter Boro Kuzmanovic, Trainer Matthias Walther und U21-Coach Dario Zuffi ziehen am gleichen Strick und verfolgen die gleiche Philosophie. Wichtig ist nicht nur der Erfolg der 1. Mannschaft, sondern auch die Jugendarbeit. Ziel ist es, dass so viele Talente wie möglich den Schritt in die 1. Mannschaft schaffen.

Berühmte Namen mit Winterthurer Vergangenheit

Marc Zellweger

Martin Andermatt

Charles Amoah

Dario Zuffi

Daniel Gygax

«Bora» Milutinovic

(FC St. Gallen) FC Oberi: 1981–90

(Ex-Coach YB) FCW-Coach:1995–96

(LASK Linz) FCW: 1995–96

(U21-Coach FCW) (1. FC Nürnberg) FCW: 1983–85/1998–2002 FCW: 2001

FCW-Spieler: 1966–67

PRÄSENTIERT VON


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Sport-Stadt Winterthur

Der American Football Club «Winterthur Warriors» war 2006 Schweizer Meister und spielt beständig in der höchsten Liga mit.

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FC Winterthur: Sprungbrett für Nachwuchs-Talente ERFOLGREICHE TALENTFÖRDERUNG: DREI WINTERTHURER WURDEN FÜR DAS TRAININGSLAGER DES U18-NATIONALTEAMS AUFGEBOTEN.

Das Winterthurer Eishockeyteam EHC Winterthur spielt im neu erbauten Eishockey-Stadion Deutweg in der dritthöchsten Liga, allerdings mit ständigen Aufstiegsambitionen. Der aus Kosovo stammende Thaibox- und K-1-Weltmeister Azem Maksutaj (Bild) betreibt seine Kampfsportschule Wing Thai Gym in Winterthur. Im Mai 2008 erschien in den Schweizer Kinos ein Film über sein Leben. Der Film «Being Azem Maksutaj» wurde von der Filmförderung Schweiz finanziell unterstützt. Der 19-Jährige Daniel Borak räumte vergangenen Dezember an der Stepp-Weltmeisterschaft im Deutschen Riesa ab: Er gewann sowohl das Männer-Solo als auch das Duo mit der Oberwinterthurerin Ursina Meyer, den Wettkampf im Trio und in der Kleingruppe. Jedes Jahr findet der Winterthur-Marathon statt, seit 2007 mit einer neuen Streckenführung. Der gebürtige Winterthurer Hans-Max «Joan» Gamper Haessig (1877–1930) war ein Gründungsmitglied des FC Barcelona. Mit gerade mal 21 Jahren zog Gamper nach Barcelona, um als Sportkolumnist für Schweizer Tageszeitungen zu arbeiten. In der neuen Heimat organisierte er Fussballspiele. Mit einer Kleinanzeige in der Zeitschrift «Los Deportes» (u.) wurden Interessierte gebeten, sich bei Gamper zu melden. Mit den Spielern, die antworteten, wurde 1899 der FC Barcelona gegründet. Gamper war es auch, der

Es gibt in der Schweiz nur neun Vereine, die vom Fussballverband mit dem höchsten Ausbildungslabel ausgezeichnet werden. Der FC Winterthur ist der einzige Klub der Dosenbach Challenge League, der diesen Ansprüchen genügt. Nicht weiter verwunderlich also, dass für das U18-Trainingslager des Schweizerischen Fussballverbands in Tenero im Januar mit Ivan Audino, Raimond Tinner und Etienne Manca drei FCW-Nachwuchstalente aufgeboten wurden. Ausserdem waren auch die beiden ehemaligen FCW-Spieler Hrvoje Bukovski (Torhüter, SC Freiburg) und Steven Zuber (Mittelfeld, GC) im Kader der U18-Nationalmannschaft.

Hinten (v.l.n.r): Dragan Mihajlovic, Nico Siegrist, Alexandre Pasche, Thierry Moutinho, Ivan Audino, Patrick Dürig, Sven Lehmann, Raimond Tinner. Mittlere Reihe: Keller (Co-Trainer), Gianluca D'Angelo, Etienne Manca, Steven Ukoh, Michael Lang, Dino Rebronja, Anthony Sauthier, Francois Affolter, Pierluigi Tami (Trainer). Vorne: Marco Aratore, Taulant Xhaka, Stefano Milani, Hrvoje Bukovski, Rene Borkovic, Remo Burri, Michael Centeno, Marc Dinkel, Forester Siamao.

Schützenwiese: Stadion des FCW wird renoviert Schon seit 1900 spielt der FC Winterthur auf der Schützenwiese. Aktuell wird über den Ausbau des Stadions diskutiert. Die Modernisierung ist nötig, um nach einer möglichen sportlichen Qualifikation den Richtlinien für den Aufstieg in die Axpo Super League zu genügen. Denn das einst hochmoderne Flutlicht der Schützenwiese gibt nach rund 40 Jahren zu wenig Licht, die Stehplätze sind nicht überdacht, die WC-Anlagen marode, die Steh-

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platztribüne verlottert und die Sicherheitsstandards sind nicht auf neuestem Stand. Bis Mitte 2010 muss – gemäss Vorschrift der Swiss Football League – zumindest ein Baugesuch für einen grundlegenden Umbau oder Neubau vorliegen. Wie teuer der Stadionbau werden soll, ist ungewiss. Fest steht seit vergangenem November hingegen, dass man am Standort Schützenwiese festhalten will. Dies aber nicht nur aus nostalgischen Gründen: Das Stadion ist in der

Nähe des Hauptbahnhofs verkehrsmässig ideal erschlossen. Ausserdem stehen Trainingsplätze in unmittelbarer Nähe zur Verfügung. Zahlen: Kapazität: 12 000, aus Sicherheitsgründen sind aber nur 8500 zugelassen. Tribüne: 2000 Sitzplätze. Stehplätze (nicht überdacht): 6500 (davon 1350 im Gästesektor).


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SC Veltheim: 35 Jahre Frauen-Fussball

Happy Birthday, FC Oberwinterthur! Am 19. Dezember wird der FC Oberwinterthur 75-jährig. Im Frühjahr 2010 soll das Jubiläum gebührend gefeiert werden. Genauere Details dazu sind aber noch geheim. Highlights des «Geburtstags»-Klubs: 1934 Gründung des heutigen FC Oberi 2004 Aufstieg der 1. Mannschaft in die Interregio-Liga 2007 Einweihung des Klubhaus-Anbaus mit Restaurant-Betrieb Ziele für die kommenden Jahre: - ein aktives und gesundes Vereinsleben in allen Bereichen - aktive und nachhaltige Juniorenförderung mit Integrationsfunktion - eine attraktive 1. Mannschaft mit Vorbildcharakter für den Juniorenbereich - Erhaltung und Ausbau des aktiven Breiten- und des Senioren-/VeteranenFussballs

In Winterthur spielen in drei Vereinen auch Frauen mit: beim SC Veltheim, dem FC Phönix Seen und dem FC Töss. Beim SC Veltheim, dem grössten Fussball-Klub der Region Zürich, ist der Frauen-Fussball seit 1974 in den Klubstrukturen integriert. Heute besteht die Frauen-Abteilung des SC Veltheim bereits aus zwei Aktiv-Mannschaften (2. und 3. Liga), einem Seniorinnen-Team und drei Juniorinnen-Teams (Ba-, Bb- und CJuniorinnen). Ende Januar durften am 27. Junioren-Hallenfussball-Turnier um den Winterthurer Stadtmeister zum ersten Mal auch Juniorinnen um den Titel mitspielen – und prompt setzten sich die B-Juniorinnen (Bild) des SC Veltheim durch. Sie gaben im ganzen Turnier keinen Punkt ab und schlugen im Final Embrach 3:1.

Ehrung für den Winterthurer Heini Suter Schon wieder eine grosse Ehrung für den fussballbegeisterten Heini Suter. Am 19. Februar wurde der starke Mann beim SC Veltheim als «Sportförderer des Jahres 2008» der Stadt Winterthur geehrt. Es ist nicht die erste Auszeichnung dieser Art für Suter. Zuvor wurde er bereits vom FVRZ (Fussballverband Region Zürich) für mehr als 40 Jahre herausragende Arbeit im Breiten-Fussball gewürdigt. Da gab es für den «Meister vom Grill» eine persönlich gewidmete Grillzange, dank einer Sammel-Aktion kamen ausserdem 1100 Franken in die Reisekasse von Heini und seiner Frau Uschi. Die grösste Überraschung für den 67-Jährigen: Der Sportplatz Flüeli des SC Veltheim wurde mit einem neuen Namensschild versehen – «Heini-Suter-Platz».

Hauptspielfeld für den FC Töss Der FC Töss kann bald auf dem neuen Hauptspielfeld trainieren. Der traditionsreiche Sportklub der Stadt Winterthur zählt momentan rund 680 Mitglieder. Etwa 300 davon sind aktiv und verteilen sich auf eine 2.-Liga-Mannschaft, ein 4.-Liga-Team, eine Senioren- und eine Veteranen-Mannschaft sowie eine Juniorenabteilung mit 15 Teams mit 270 Kindern und Jugendlichen. Beheimatet ist der FC Töss auf dem Gelände der Sport- und Freizeitanlage Reitplatz. Im Gegensatz zu den anderen Fussballvereinen der Stadt Winterthur stand dem FC Töss aber lediglich ein einziger normgerechter und für Meisterschaftsspiele zugelassener Platz zur Verfügung. Dort fanden übers Wochenende jeweils bis zu fünf Partien statt. Die hohe Belastung führte dazu, dass der Platz bei nasser Witterung regelmässig geschlossen und Heimspiele verschoben werden mussten. Diese Zeiten sind bald vorbei: Ab diesem Frühling kann der FC Töss nun endlich das neue Hauptspielfeld (für die 1. Liga zugelassen) benutzen.

PRÄSENTIERT VON


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die Vereinsfarben Blau und Rot einführte. Während seiner 25-jährigen Führungsarbeit war der spanische Klub stets erfolgreich. In Folge der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren verlor der Winterthurer allerdings sein gesamtes Vermögen. Von Depressionen geplagt erschoss Gamper sich in seinem Haus in Barcelona. Doch die Erinnerung an ihn wird gewahrt: Zu Ehren Gampers organisiert der FC Barcelona jedes Jahr ein Turnier, bei welchem dem Gewinner die «Joan Gamper»-Trophäe als Gewinn winkt.

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Die erfolgreichen Teams aus Winterthur

Gerstenmaiers lieben Fussball

SC Post Winterthur: Aktive 1a

Fussball in Winterthur Eisenbahner SV Total: 2 Teams FC Oberwinterthur www.fcoberwinterthur.ch Total: 20 Teams, 4 Aktive FC Phönix Seen www.fcphoenix.ch Total: 24 Teams, 4 Aktive FC Töss www.fctoess.ch Total: 20 Teams, 2 Aktive

FC Töss: B-Junioren

FC Tössfeld www.fctoessfeld.ch Total: 14 Teams, 4 Aktive FC Wülflingen www.fcwuelflingen.ch Total: 15 Teams, 4 Aktive FC Winterthur www.fcwinterthur.ch Total: 1. Mannschaft und Nachwuchs mit 11 Teams SC Veltheim: 1. Mannschaft SC Hegi www.schegi.ch Total: 3 Teams SC Veltheim www.scveltheim.ch Total: 30 Teams, 5 Aktive SC Post Winterthur www.scpost.ch Total: 2 Teams, 1 Aktive

FC Winterthur: U21-Team www.standort-winterthur.ch / www.winterthur-tourismus.ch

«Es wäre toll, wenn mich mein Vater einmal trainieren könnte», so Patrick, ein Nachwuchstalent des FC Winterthur. Sein Vater ist der zwölffache rumänische Internationale Gabor Gerstenmaier, der 1993 von Dinamo Bukarest in die Schweiz zum FC Luzern wechselte und danach unter anderem auch beim FC Winterthur spielte. Auch nach seiner aktiven Karriere blieb der geniale Spielmacher der Stadt Winterthur treu und coachte den FC Oberwinterthur. Patrick, sein heute 16-jähriger Sohn, war sechs Monate alt, als die Familie von Rumänien in die Schweiz nach Winterthur zog. Heute gilt der Sohnemann als vielversprechendes Talent beim U18-Team des FCW – und profitiert als Praktikant beim Sportamt der Stadt Winterthur von den Jugendförderungs-Massnahmen der Stadt. Seit August 2008 unterstützt der junge Fussballer die Administration des Sportamts. Ziel ist es, in zwei Jahren eine kaufmännische Ausbildung zu schaffen. Dank eines Pensums von 90 Prozent kann Patrick weiterhin mit dem FCW trainieren und so seinen Traum vom Profi-Fussballer weiterverfolgen. «Mein Wunsch ist es, in zwei bis drei Jahren im 1. Team des FCW zu spielen», schwärmt der Youngster. An Qualitäten, um wie sein Vater ein genialer Spieler zu werden, fehlt es Patrick nicht. «Mein Vater und ich sind beide Mittelfeldspieler und haben eine gute Spielübersicht», so der Junior. «Meine Position ist aber eher defensiv, eine Nummer 6. Mein Vater schoss mehr Tore als ich», so Patrick.


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BUSINESS

im Focus von

Vier von zehn Fussball-Fans sind weiblich VEREINE UND SPONSOREN KÖNNEN SICH FREUEN: KONSUMFREUDIGE, JUNGE FRAUEN EROBERN WELTWEIT DEN FUSSBALL. IN DER SCHWEIZ SIND 41 PROZENT ALLER FRAUEN AM FUSSBALL INTERESSIERT, WIE EINE NEUE STUDIE ZEIGT. TEXT: DANIEL WOJCZEWSKI Eine der möglicherweise grössten weiblichen Errungenschaften des 21. Jahrhunderts wurde nun auch durch eine wissenschaftliche Studie bestätigt: Frauen haben die Schönheit des Fussballs für sich entdeckt. Weltweit sind heute bereits vier von zehn Fussball-Fans weiblich. Das ist das Ergebnis des Marktforschungsinstituts Sport+Markt, das für seine Untersuchung «Women’s World of Football» in 21 Ländern über 20 000 Menschen befragte. «Die Zeiten sind vorbei, in denen Männer den Fussball ausmachten», betont Hartmut Zastrow, Vorstand von Sport+Markt. Von den fast 800 Millionen Fussball-Fans in den untersuchten Ländern sind 300 Millionen weiblich. In der Schweiz sind 41 Prozent aller Frauen am Fussball interessiert. Die Top 3 der befragten Nationen sind Südafrika mit einem fussball-affinen Frauenanteil von 62 Prozent, gefolgt von Brasilien (57 Prozent) und Thailand (51 Prozent). Besonders die Fussball-Weltmeisterschaften stehen bei den Frauen hoch im Kurs. Die Interessierten der WM 2010 der Männer sind

Vorfreude auf Südafrika Was das Interesse von Frauen am Fussball betrifft, befindet sich die Schweiz mit 41 Prozent im Mittelfeld. Besonders erfreulich: Ausgerechnet in Südafrika, wo die WM 2010 stattfindet, ist der am Fussball interessierte Frauenanteil mit 62 Prozent besonders hoch. fast zur Hälfte weiblich. Für die Weltmeisterschaften der Frauen ist das Interesse der Frauen aus «Wachstumsmärkten» wie Brasilien (28 Mio.), China (77 Mio.) und Mexiko (11 Mio.) besonders hoch. «Women’s World of Football» zeigt aber ebenfalls das hohe Interesse der Frauen am Klub-Fussball.

Chinesinnen verfolgen besonders intensiv die Premier League, Argentinierinnen begeistern sich ausserordentlich stark für die eigene Liga. Für Sponsoren interessant: Weibliche FussballFans sind überdurchschnittlich konsumfreudige Frauen. Der Grund dafür sind die vielen jungen weiblichen Fans unter 30 Jahren. Daher bieten Frauen als Fussball-Fans Unternehmen und Vereinen ein enormes Potenzial, das aus Sicht von Sport+Markt zu selten genutzt wird. «Neue Branchen werden mehr und mehr in den Fussball investieren», betont Zastrow. «Wir prognostizieren ein zunehmendes Interesse von Modemarken, Schmuckherstellern, aber auch Gartenprodukten an Fussballkommunikation.» Ist die nächste Fussball-WM «presented by H&M and Swarovski» also möglicherweise gar nicht mehr so realitätsfremd?

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TEAM-BUS FCZ

Fährt hier der Meister-Bus? KOMFORTABEL REIST DER FCZ DURCHS LAND. DER BUS FÜR 550 000 FRANKEN HAT 380 PS UNTER DER HAUBE. INSGESAMT STEHEN 37 SITZPLÄTZE FÜR DAS TEAM UND DEN STAFF ZU VERFÜGUNG. TEXT: TOBIAS ERLEMANN BILDER: MELANIE DUCHESNE

Jassen und relaxen Busfahrer Rene Senn (gr. Bild) fährt die FCZ-Stars sicher durch die Meisterschaft. Im neuen Bus fühlen sich die Spieler sichtlich wohl. Silvan Aegerter, Florian Stahel und Daniel Stucki warten am Jass-Tisch auf Alain Rochat, den vierten im Bund. Trainer Bernard Challandes (l.) und Massuer Hermann Burgermeister können die Fahrten im Bus geniessen. Stress haben die beiden höchstens, wenn der Ball rollt.


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«Tico» entspannt, Leoni packt zu Koffein zum Aufputschen bekommen die Spieler an der exklusiven Kaffeemaschine. Der Nigerianer Oneykachi Okonkwo ist nicht ganz überraschend kein grosser Kartenspieler, er entspannt lieber an seinem Notebook. Ein Auswärtsspiel bedeutet stets einen grossen logistischen Aufwand. Trikots, Bälle und Zubehör – alles muss mit. Zum Glück für Keeper Johnny Leoni, der beim Einpacken hilft, bietet der Car eine Ladekapazität von neun Tonnen. Da haben seine Handschuhe locker noch Platz.

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Arjen Robben

David Beckham

Steven Gerrard

Der Holländer ist einer der wichtigsten Spieler von Real Madrid. Im Interview mit EUROSOCCER verrät er die Gründe für seinen Erfolg.

Beim Tauziehen um die Zukunft von David Beckham ging es nicht nur um Siege, sondern auch um Geld. Darauf wollten sie weder in Los Angeles noch in Mailand auf keinen Fall verzichten.

Auf dem Platz kennt der Captain keine Furcht, wirkt aber trotzdem unscheinbar. Dennoch ist der 28-Jährige ein Weltstar und unverzichtbar für den FC Liverpool, seinen Verein von Kindesbeinen an.

Das sind die beliebtesten Klubs in Europa

Der FC Barcelona die Nummer 1 bei den Fans Daniel Fricker über:

Bad Boy Ronaldo Im Januar wurde er zum FIFA World Player 2008 gewählt. Völlig zu Recht. Cristiano Ronaldos fussballerische Leistungen im letzten Jahr waren überragend, zumindest bei Manchester United. Doch seit dem Gewinn der Champions League (wo er im Endspiel im entscheidenden Elfmeterschiessen versagte) im Mai 2008 stimmte nicht mehr viel beim Portugiesen. «Playboy of the Year» statt «Player of the Year» hätte genauso gepasst. Die Übersicht über seine ständig wechselnden Liebschaften und Affären zu behalten, war zuletzt schwieriger, als seine Tore aufzuzählen. Sein starrsinniges Verlangen, um jedem Preis zu Real Madrid zu wechseln, nervt seit Monaten. Und ist überdies ein Affront gegenüber seinem Arbeitgeber ManU. Dass er unlängst seinen Ferrari zu Schrott fuhr – kann passieren. Dass er zuletzt seinen Gegenspieler anspuckte, der ihm auf die Beine helfen wollte – höchst unsportlich. Da versucht gerade einer mit aller Kraft, sein Image als Vorbild und weltbester Fussballer zu zerstören.

Es ist die Saison des FC Barcelona. Der spanische Tabellenführer ist die offensivste Mannschaft Europas – kein anderes Team schoss so viele Goals wie das Star-Ensemble von Trainer Pep Guardiola. Über 100 Treffer (rund 3 pro Partie) erzielten Lionel Messi, Samuel Eto’o und Co. in der Liga, der Champions League und im spanischen Cup bis Mitte Februar. Das sind rund 25 Tore mehr, als Manchester United in der gleichen Zeitspanne schoss, mit vier Spielen mehr … Tore und Rekorde sind allerdings nicht das, wonach Guardiola in dieser Saison strebt. Der FC Barcelona will das Triple aus Meisterschaft, Champions League und spanischem Cup. Einen inoffiziellen Titel hat Barca aber schon auf sicher: Die Katalanen sind laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens «Sport+Markt» der beliebteste Fussball-Klub Europas. Der FC Barcelona hat 44,2 Millionen Fans, 3,2 Mio. mehr als der Erzrivale Real Madrid vorweisen kann. Die Befragung von rund 10 000 Fussball-Interessierten in 16 Ländern offenbarte aber auch, dass die spanischen Top-Klubs gegenüber den englischen Vereinen an Beliebtheit einbüssten. Während die in den Top 20 vertretenen englischen Klubs auf die Unterstützung von 114,1 Mio. Fans zählen können, hat die spanische Liga nur

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FC Barcelona Real Madrid Manchester United FC Chelsea Zenit Petersburg FC Liverpool Arsenal London AC Mailand FC Bayern München Juventus Turin

41 37,6

0

25,6 23,9 23 21,3 21 19,8 17,5 10 20

30 40 50 Angaben in Millionen Fans

Klubs mit den meisten Fans Der FC Barcelona hat die grösste Fan-Gemeinschaft, weibliche Fans stehen aber eher auf Galatasaray. 93,4 Mio. Anhänger. An dritter Stelle der Länderwertung liegt Italien (60,9 Mio.) vor Deutschland, das mit 47,7 Mio. steigende Tendenz zeigt und deutlich vor Frankreich (22,6 Mio.) liegt. Die Studie zeigt auch, dass Bundesliga-Klubs im europäischen Vergleich nicht sehr beliebt sind. Nur ein Verein schaffte es in die Top 20: Bayern München rangiert mit 19,8 Mio. Fans in Europa auf Platz neun. Der beliebteste Klub aus England ist mit einem FanAnteil von 37,6 Mio. ManU. Den höchsten Anhänger-Zuwachs verzeichnete 2008 hingegen UEFA-CupSieger Zenit St. Petersburg mit einem Zuwachs von 8,6 Mio. auf insgesamt 23,9 Mio. Auch Hoffenheim, der Überraschungs-Aufsteiger der Bundesliga,

machte einen grossen Sprung vorwärts in der Fan-Beliebtheit. Der Herbstmeister vermochte seine Anhängerschaft von unter 300 000 auf mehr als 3 Mio. zu steigern. «Hoffenheim ist der Shooting-Star, so etwas schaffte zuvor in Europa noch kein Klub», so Hartmut Zastrow, Vorstandsmitglied von «Markt+Sport». Beliebtester Schweizer Klub ist übrigens der FC Basel mit einer Million Fans auf Rang 70. Enorm ist der weibliche Anteil unter den Fans. Dabei ist Galatasaray Istanbul besonders attraktiv: 54,2 Prozent Galatasaray-Fans sind weiblich. Beim AC Mailand sind – trotz Beaus wie Alessandro Nesta und Paolo Maldini – nur die Hälfte der Fans Frauen.

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INTERVIEW

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ARJEN ROBBEN

Robben: «Vielleicht riskiere ich manchmal zu viel»

HÄUFIG VERLETZT UND LANGE UMSTRITTEN ENTWICKELTE SICH ARJEN ROBBEN IN DEN LETZTEN WOCHEN ZUM WICHTIGSTEN SPIELER VON REAL MADRID. TEXT: ELEONORA GIOVIO UND DIEGO TORRES*

Arjen Robben, seit Sie bei Real Madrid unter Vertrag sind, also seit der Saison 2007/08, waren Sie insgesamt sieben Mal verletzt. Im vergangenen Jahr klagten Sie, Ihr Rücken sei Ihr grosses Problem. Wie geht es Ihnen? Wenn man wie ich so viele Verletzungen erleben muss, sucht man natürlich nach Erklärungen. Man lässt seinen ganzen Körper untersuchen, um künftigen Verletzungen vorbeugen zu können. Heute geht es mir gut, denn ich veränderte in den letzten Monaten einiges. Ich trainiere heute anders. Was änderten Sie konkret? Nach der letzten Verletzung ging ich für drei Tage nach Holland, um mich behandeln zu lassen. Das tat mir gut, ich kam schnell wieder in Form. In Madrid hatte man mir eine zweimonatige Auszeit vorausgesagt, die Verletzungspause dauerte jedoch nur vier Wochen. Aufgrund von einigen Tipps änderte ich meine Trainingseinheiten im Fitnessraum. Obwohl es nur kleine Veränderungen waren, geht es mir inzwischen viel besser. Bei so vielen Verletzungen hätten die Gründe auch psychologischer Natur sein können. Berücksichtigten Sie auch diesen Aspekt?

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Es kann schon sein, dass ich mich auch psychisch verbesserte. Ich habe in diesem Jahr eindeutig sehr viel mehr Vertrauen in mich. Der holländische Physiotherapeut Dr. Tschen La Ling ist der Meinung, dass Sie sich wegen Ihrer schlechten Ernährung so oft verletzten. Das stimmt nicht. Dr. Ling kontaktierte mich und versprach, mir zu helfen. Wir arbeiten nun mit einem weiteren Therapeuten zusammen. Dr. La Ling ist aber kein Arzt – er unterstützt Sportler mit Arzneien und Nahrungsmittelzusätzen.

Gibt es eine fussballerische Qualität von Messi, die Sie gerne hätten? Nein. Mir gefallen sein Spiel, seine Dribblings, seine Schnelligkeit und sein Torinstinkt. Er sucht ständig den Zweikampf.

Befolgten Sie denn seine Ratschläge in Sachen Ernährung? Ich änderte schon einiges. So esse ich weniger Fette, mehr Proteine und nehme Nahrungsmittelzusätze ein. Ich finde es jedoch nicht gut, der Ernährung so viel Bedeutung einzuräumen.

Sie werden oft kritisiert, weil Sie immer wieder den Abschluss selber suchen, statt einen Pass zu spielen. Diesen Eindruck habe ich nicht. Vielleicht riskiere ich manchmal mit einem Alleingang zu viel, aber so ist nun mal mein Spiel, und ich nehme das Risiko gerne auf mich. Ich bin aber bestimmt kein Individualist, schliesslich gab ich in dieser Saison auch schon viele Torvorlagen. Ich versuche immer, bestmöglich für das Team zu spielen, nicht für mich. Aber selbstverständlich: Ich will Spiele gewinnen und Tore schiessen. Deshalb wage ich mal einen Schuss, statt einen Pass zu spielen.

Sie gelten gemeinsam mit Lionel Messi derzeit als bester Spieler der spanischen Liga und werden auch oft mit dem argentinischen Superstar verglichen. Was halten Sie davon? Ich mag solche Vergleiche nicht. Messi ist Messi, und ich bin Robben. Für mich ist Messi der beste Spieler der Welt – sogar besser als Cristiano Ronaldo.

Auf der rechten Seite spielen Sie eigentlich mit dem «falschen Fuss». Könnte dies ein Grund sein, weshalb Ihnen ein Torschuss leichter fällt, als einen Pass zu geben? Das kann schon sein, aber als Spieler muss man in der Lage sein, für Überraschungen zu sorgen. Wenn ich mich auf der rechten Seite aufhalte, denken die


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ARJEN ROBBEN

Verteidiger, ich ziehe nach innen wegen meines stärkeren linken Fusses. Um die Verteidiger zu verwirren, versuche ich deshalb oft, über die Aussenbahn zu gehen. Ziel ist es, die Gegenspieler zu verblüffen, damit sie zögern. Fühlen Sie sich als Linksfüsser wohl auf der rechten Seite? Luis Figo beispielsweise fühlte sich sehr unwohl auf dieser Position. In der letzten Saison spielte ich öfters auf der linken Seite, mittlerweile fühle ich mich auf der rechten wohler. Ist es der Wunsch des neuen RealCoachs Juande Ramos, dass Sie auf der rechten Seite spielen? Wir entschieden das gemeinsam. Auf diese Art kann ich mit Wesley Sneijder die Positionen tauschen. Ich habe jetzt auch eine grössere defensive Verantwortung und kann nicht immer angreifen. Seit der Entlassung von Bernd Schuster verlor Real Madrid praktisch kein Spiel mehr. Es scheint, als ob mehr Ordnung im Team herrschen würde, die Räume werden besser geschlossen, die Spieler wirken aktiver. Wir treten sicherlich geordneter auf und kassieren nun weniger Tore. Das bedeu-

tet aber nicht, dass wir weniger Tore schiessen können. Was ist der grösste Unterschied zwischen Schuster und dem Ex-Tottenham-Coach Ramos? Wir trainieren jetzt härter, dem physischen Aspekt wird mehr Beachtung geschenkt. Sie gelten bei Real als einziger Spieler, der in der Lage ist, einen Match alleine zu entscheiden. Das stimmt so nicht. Wir haben eine gute Mannschaft mit vielen ausgezeichneten Spielern. Auch andere können ein Spiel alleine entscheiden. Sie sind aber der einzige reine Flügelspieler in der Mannschaft. Wir haben auch Royston Drenthe und Miguel Palanca. Beide sind noch sehr jung, können aber für die Zukunft wichtig sein. Real Madrid hat noch weniger Ballbesitz als früher. Man praktiziert eigentlich reinen Konter-Fussball. Dem kann ich nicht zustimmen. Wir wollen das Spiel immer kontrollieren,

INTERVIEW

insbesondere wenn wir zuhause im Bernabeu-Stadion spielen. Aber das ist manchmal schwierig. So zeigten zum Beispiel Valencia, der FC Sevilla und Villarreal gegen uns gute Leistungen, kontrollierten die Partie über weite Strecken und spielten den besseren Fussball. In diesem Fall lautet unser Vorsatz jeweils, keine oder wenig Tore zu kassieren. Da muss man eben manchmal mit Kontern agieren. Beunruhigt es Sie, als bester Spieler des Teams zu gelten und deshalb viel stärker abgeschirmt zu werden? Nicht im Geringsten. Mir ist das egal, ich schaue auf mein Spiel und versuche, mich täglich zu verbessern. Die Mannschaft und ich sind in Form, aber natürlich gibt es immer etwas, das man verbessern kann. Zum Beispiel? Wir müssen offensiver spielen und mehr Tore schiessen. Dafür trage auch ich die Verantwortung, weil ich zu den offensiven Spielern der Mannschaft gehöre. Und wie schiesst man mehr Tore? Ganz einfach – mit mehr Glück.

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INTERVIEW

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Linksfüsser: Kreative Angstgegner Um als Mannschaft torgefährlicher zu werden und um Ihren bis Ende der Saison verletzten Sturmpartner Ruud Van Nistelrooy ersetzen zu können, verpflichtete Real in der Winterpause Klaas-Jan Huntelaar. Wann schafft Ihr Nationalmannschaftskollege den Durchbruch in Madrid? Huntelaar ist ein guter Stürmer. Nach sechs Wochen Pause brauchte er aber zuerst wieder Spielpraxis. Ausserdem ist es nicht einfach, im ausverkauften Bernabeu aufzulaufen und gleich eine starke Leistung zu bringen. In jeder anderen Situation hätte er bereits in seinem ersten Match einen Treffer erzielt. Ihr Vater verriet in einem Interview, Sie seien als Kind Barcelona-Fan gewesen … Das ist ein Missverständnis! Ich war als Kind nicht Barca-Fan, aber ich interessierte mich natürlich für jene Mannschaften, in denen viele Holländer spielten. Und das war früher beim FC Barcelona der Fall. Wir verbrachten als Kinder oft die Ferien in der Nähe von Barcelona, weshalb ich das Team gut kannte. Aber zu behaupten, ich sei ein Barca-Fan, ist völlig falsch. Für mich war Real Madrid immer die erste Mannschaft in Spanien. Sie sprachen von den holländischen Spielern, die damals für Barcelona aufliefen. Jetzt sind es bei Real Madrid mit Sneijder, Van Nistelrooy, Drent-

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he, Huntelaar, Rafael van der Vaart und Ihnen auch einige … Sechs Holländer in einer Mannschaft – das ist viel. Aber das ist eine Entscheidung des Klubs. Für mich macht es keinen Unterschied, aus welchem Land meine Mitspieler stammen. Es ist aber schon sehr speziell, mit so vielen Landsleuten in einer Mannschaft zu sein. Wichtig ist, dass wir uns hier integrieren. Deshalb lernen wir ja auch alle Spanisch. Sie spielten schon in der holländischen Liga, in der Premier League und jetzt in der spanischen Liga. Wären Sie auch bereit für die Serie A? Für solche Gedanken ist jetzt nicht der richtige Moment. Ich fühle mich sehr wohl in Madrid, ich will hier so lange wie möglich bleiben. Der Klub hat Vertrauen in mich und hilft mir bei der Eingliederung. Man unterstützte mich auch, als ich verletzt war. Im Gegenzug verbesserte ich mich deutlich, seit ich in Madrid bin. Davon profitiert ja auch der Klub. * Giovio und Torres sind Redaktoren der spanischen Zeitung «El Pais»

Zahlreiche Fussballer wie Diego Maradona (o.), Lionel Messi (M.) und Lukas Podolski (u.) sind Linksfüsser – und stehen für spektakulären Fussball. «Profis mit Spielwitz sind tatsächlich meist Linksfüsser. Sie sind extravagant und machen deshalb extravagante Dinge», glaubt auch Wolfsburgs Trainer Felix Magath. Dr. Barbara Sattler, die eine Beratungsstelle für Linkshänder führt, meint: «Strategisches Denken gehört zu den stark ausgeprägten PersönlichkeitsEigenschaften der Linkshänder. Das ist zum Beispiel ein Vorteil für einen Spielmacher beim Fussball.» Ausserdem sei ein Linksfüsser in der Lage, schneller zu reagieren und einen Schuss präziser zu platzieren. Hinzu kommt, dass Linksfüsser aufgrund der schwierigeren Vorhersagbarkeit ihrer Bewegungen schnell als Angstgegner wahrgenommen werden – ein psychologischer Nachteil für den Gegner. Dafür spricht auch, dass vor allem in Zweikampf-Sportarten wie Tennis (Rafael Nadal als grosser Angstgegner von Roger Federer), Boxen (Muhammad Ali, Henry Maske) linkshändige Sportler grosse Erfolge verzeichnen, während sich zum Beispiel unter Schwimmern, Billardspielern oder Golfern kein besonders hoher Linkshänderanteil feststellen lässt. Bei TeamSportarten wie Fussball ist der Vorteil eines Links- oder Rechtsfüssers eher taktischer Natur, je nachdem, auf welcher Position er eingesetzt wird. Trotzdem gibt es auch die These, dass Linkshänder und -füsser von vorneherein günstigere neurophysiologische Voraussetzungen besässen, wie etwa eine Spezialisierung der rechten Hirnhälfte, durch die sie einen Vorteil gegenüber ihren rechtshändigen Kontrahenten hätten. Denkbar ist ein Zusammenwirken beider Faktoren.


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STEPHANE CHAPUISAT

SPIELER DES MONATS

FUSSBALLER DES MONATS SO WIRD GEWÄHLT

CHAPPIS KOLUMNE

EUROSOCCER stellt fünf Stars aus den europäischen Top-Ligen und fünf Schweizer Spieler zur Auswahl – und Sie als Leserin oder Leser entscheiden, wer Fussballer des Monats wird. Und so geht es: Hinter jedem Namen steht eine Nummer. Schicken Sie die Nummern Ihrer Favoriten per SMS an 86188 (40 Rp. pro SMS) – und schon sind die Namen registriert. Oder schicken Sie eine E-Mail an vote@eurosoccer.ch und stimmen dort ab. Postkarten bitte an EUROSOCCER, Kennwort: MONATSWAHL, Seestrasse 473, 8038 Zürich. Das Voting muss diesmal bis am 16. März 2009 vorliegen.

STÉPHANE CHAPUISAT SCHREIBT ÜBER DIE SPIELER DES MONATS

DIE AUSWAHL FÜR DEN NÄCHSTEN MONAT SCHWEIZER Raimondi (YB) Frei (Dortmund) Barnetta (Leverkusen) Padalino (Sampdoria) Senderos (AC Mailand)

INTERNATIONAL Nat1 Nat2 Nat3 Nat4 Nat5

Maicon (Inter Mailand) Int1 Voronin (Hertha Berlin) Int2 Raul (Real Madrid) Int3 Beckham (AC Mailand) Int4 Amauri (Juventus) Int5

Die Gewinne: Unter allen Mitspielern werden ein Nokia 6210 Navigator, ein Buch «Unsere EURO 08» und ein Cap von adidas verlost. Die Gewinner des Vormonats werden schriftlich benachrichtigt.

Spieler des Monats: Barcelonas Alves EUROSOCCER-KOLUMNIST STÉPHANE CHAPUISAT SCHREIBT ÜBER DANI ALVES, DEN DIE LESERINNEN UND LESER ZUM SPIELER DES MONATS WÄHLTEN. TEXT: STÉPHANE CHAPUISAT Dani Alves vom FC Barcelona – was für ein Verteidiger! Gegen ihn hätte ich in meiner aktiven Karriere auf jeden Fall lieber nicht gespielt … Der 25-jährige Brasilianer ist ungemein kräftig und beeindruckt mit seiner Athletik, seine Ausdauer reicht locker für 90 Minuten und länger. Trotz des überragenden Mittelfelds von Barcelona: Alves entwickelte sich nach einer eher zurückhaltenden Hinrunde zum heimliche Spielmacher der Katalanen – und das als rechter Aussenverteidiger. Jedenfalls macht er unglaublich viel Druck und tut sehr viel für die Offensive. Manchmal leidet unter seinem Vorwärtsdrang die Zuverlässigkeit seiner Defensivarbeit, die sicher besser wäre, wenn er mehr gefordert würde. Alves spielt erst seit dieser Saison für Barcelona. Vorher hatte er mit dem FC Sevilla 2006 und 2007 den UEFA-Cup gewonnen – und sich dann mit dem Präsidenten angelegt, weil er trotz eines Vertrags bis 2012 unbedingt zum FC Chelsea wechseln wollte. Doch der Verein schlug sogar ein Angebot der Londoner über 40 Millionen Euro aus. Barcelona bezahlte letztlich etwas mehr als 30 Millionen Euro.

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Ersatz Am 10. Oktober 2006 gab Dani Alves sein Debüt in der Nationalmannschaft Brasiliens. 2007 gewann er mit der «Selecao» die Copa America und schoss beim 3:0 im Final gegen Argentinien ein Tor. Einen Stammplatz besitzt der brasilianisch-spanische Doppelbürger nicht: Zuletzt wurde er beim 2:0 gegen Italien eingewechselt.

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22.02.2009

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NAMEN

Materazzis Prozess, Rauls Weigerung, Favres Geldsegen, Platinis Befürchtungen BEENHAKKER ZU FEYENOORD

MATERAZZI GEWANN PROZESS

WM-Tickets

BLANC BLEIBT BIS 2011

Leo Beenhakker kehrt als Technischer Direktor zu seinem Ex-Klub Feyenoord Rotterdam zurück, wo er schon zweimal Trainer war. Der 66-jährige polnische Nationaltrainer, der 1992– 1993 auch bei den Grasshoppers tätig war, wird den Nebenjob ohne Bezahlung ausüben.

Der italienische Nationalspieler Marco Materazzi (Bild) von Inter Mailand bekam in einem Schadenersatz-Prozess gegen die Boulevardzeitung «The Sun» Recht. Das englische Blatt hatte nach dem Kopfstoss von Zinedine Zidane im WM-Endspiel 2006 zu Lasten Materazzis geschrieben, der Italiener habe den französischen Nationalspieler mit nordafrikanischer Herkunft rassistisch beschimpft, indem er Zidane in die Ecke des Terrorismus gerückt habe. Zuvor hatte der Abwehrspieler schon zwei Prozesse gegen den «Daily Star» und die «Daily Mail» gewonnen. Beide Zeitungen mussten ebenfalls Schadenersatz zahlen und eine Entschuldigung veröffentlichen.

Am 20. Februar begann der Karten-Verkauf für die WM 2010 in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli). Die FIFA fürchtet wegen der weltweiten Finanzkrise eine schleppende Nachfrage im Vergleich zur WM 2006. In der ersten Verkaufsphase werden bis zum 15. April von den total ca. 3 Mio. Tickets nur rund 740 000 angeboten. Da die Spielpaarungen der WM erst am 4. Dezember in Kapstadt bei der Gruppenauslosung ermittelt werden, kann man auf der Website der FIFA vorerst lediglich Optionsscheine bestellen. Die Preise für die in vier Kategorien angebotenen Tickets reichen von etwa 11 Euro bis zu 700 Euro für die teuerste FinalKarte. Fans können vier Tickets pro Spiel für total sieben Begegnungen erwerben. Die preiswertesten Tickets sind Südafrikanern vorbehalten. Damit will die FIFA auch der armen Bevölkerung den Besuch der Spiele ermöglichen.

Ebenfalls in den Genuss einer Vertragsverlängerung kam Laurent Blanc bei Girondins Bordeaux. Der französische Weltmeister von 1998 unterzeichnete neu bis 2011 beim Spitzenverein der Ligue 1. Blanc trainiert Bordeaux seit 2007.

GENUA-FAN VON BUS ÜBERROLLT Nach dem 3:3 zwischen dem FC Genua und der AC Florenz kam es in der Serie A zu einem tragischen Zwischenfall: Mehrere Genua-Fans hatten, erbost über einige Schiedsrichter-Entscheidungen, auf den Bus mit den Spielern der Fiorentina gewartet, um ihren Unmut zu äussern. Dabei wurde ein 37-jähriger Anhänger des Heimteams vom Mannschaftsbus der Toskaner überrollt. Der Mann befand sich zunächst in einem ernsten, aber stabilen Zustand. Er erlitt mehrere Knochenbrüche.

DIE RUSSEN UND CHELSEA: DOPPELROLLE FÜR HIDDINK Guus Hiddink (Bild) ist seit Mitte Februar neuer Chef-Trainer des FC Chelsea. Nachdem der russische Verband seinem Nationalcoach die Erlaubnis für Verhandlungen erteilt hatte, einigte sich der Holländer mit Chelsea-Boss Roman Abramowitsch, zu dem er ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, auf eine bis Ende Saison befristete Zusammenarbeit. Hiddink ersetzt den umstrittenen Felipe Scolari. Der 62Jährige bleibt gleichzeitig Trainer des russischen Nationalteams und wird deshalb in den nächsten Monaten ein Doppelmandat ausüben. Gemäss englischen Medienberichten wird Hiddink vom Premier-League-Club mit einem Grundgehalt von 1,6 Millionen Euro entlöhnt, mit Prämien kann Hiddink auf knapp 3 Millionen kommen.

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FAVRE BIS 2011 BEI HERTHA Hertha BSC verlängerte den zum 30. Juni 2010 auslaufenden Vertrag mit Trainer Lucien Favre (Bild) vorzeitig um ein Jahr. «Wir sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden, das ist ein Zeichen der Wertschätzung und des Vertrauens», so Dieter Hoeness, Vorsitzender der Hertha-Geschäftsführung. Die Vertragsverlängerung macht Favre laut der Berliner Zeitung «B.Z.» zum Gehalts-Millionär. Kassierte er bisher rund 800 000 Euro Grundgehalt, wird er künftig jährlich 1 Million Euro verdienen. Auch die Punkteprämie ab dem 40. Punkt in der Bundesliga-Tabelle soll von 20 000 Euro auf 25 000 Euro angehoben worden sein. Für das Erreichen des UEFA-Cups (bisher 150 000 Euro) gibt es in Zukunft 200 000 Euro, für die Champions-League-Qualifikation (300 000 Euro) neu 400 000 Euro und für den Meistertitel (400 000 Euro) 500 000 Euro.

RAUL WILL KEIN ABSCHIEDSSPIEL Real Madrids Stürmer Raul (Bild), seit kurzem Rekord-Torschütze in der Geschichte der «Königlichen», spielt seit längerem nicht mehr in der spanischen Nationalmannschaft. Er fehlte bei der EURO 08, und auch Luis Aragones’ Nachfolger Vicente del Bosque baut nicht mehr auf den 31-Jährigen. Aufgrund der Verdienste und der wichtigen Stellung Rauls im spanischen Fussball will der spanische Verband dem Stürmer ein AbschiedsLänderspiel schenken. Geplant war eine Einladung im November für die Partie gegen Argentinien, die im Rahmen des 100-JahrJubiläums des spanischen Verbandes stattfindet. Doch daraus wird wohl nichts: Raul will nicht noch einmal für ein einziges Spiel für die Nationalmannschaft auflaufen, wenn überhaupt, strebe er eine «richtige» Rückkehr ins Nationalteam an.

PLATINIS BEFÜRCHTUNGEN Michel Platini macht sich grosse Sorgen um die Zukunft des Fussballs in Europa. So warnte der UEFA-Präsident vor EUParlamentariern in Brüssel vor einem finanziellen K.o. «Wir befassen uns mit der Idee, die KlubAusgaben für Gehälter und Ablösesummen in einem bestimmten Umfang zu begrenzen», sagte der einstige französische Weltklassespieler. Angeblich sollen laut internen Informationen aus der UEFA künftig von den Klubs nur zwischen 46 und 63 Prozent des Budgets für Gehälter und Transfers ausgegeben werden dürfen.


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22.02.2009

17:13 Uhr

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DAVID BECKHAM

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Beckham: Spiel um Geld und Marketing BEIM TAUZIEHEN UM DEN MITTELFELD-STAR GING ES DEM AC MAILAND UND LOS ANGELES GALAXY NICHT NUR UM DEN SPORTLICHEN WERT DAVID BECKHAMS, SONDERN UM SEHR VIEL GELD UND NOCH MEHR MARKETING. Armer David Beckham! Zwei Monate ging der Superstar beim AC Mailand seiner wahren Leidenschaft nach, dem Spitzen-Fussball. Und kaum hatte sich der 34-jährige Engländer an das europäische Niveau gewöhnt, wollte er gar nicht mehr zurück in die fussballerische Provinz Los Angeles. Dabei bewies der HollywoodKicker mit zwei Toren in seinen ersten drei Spielen in der Serie A, dass er fussballerisch nach wie vor zu gut ist, um ausschliesslich als Poster-Boy für die Major League Soccer zu werben. Doch beim englischen Nationalspieler geht es ohnehin nie nur um seinen fussballerischen Wert, sondern um sehr viel Geld und um noch mehr Marketing. Auch der AC Mailand bekam durch die Verpflichtung Beckhams einen erheblichen Marketing-Impuls. Laut italienischen Medien konnten die Mailänder mit dem Merchandising des «Spice Boys» rund 60 Millionen Euro einnehmen. «Auf einer Skala von eins bis zehn würde ich David den Markenwert neun bis zehn geben. Er ist charismatisch, sieht sehr gut aus und hat Stil», sagt Simon Fuller, der sich seit 2003 um die Vermarktung der Beckhams kümmert. Mit einem Team von mehr als zwanzig Marketing-Spezialisten positioniert der clevere MedienManager die Marke «Beckham» weltweit und ist dafür verantwortlich, dass die Ikone neben einer Parfümserie mit seiner Frau Victoria unter anderem auch für ArmaniUnterhosen, Gillette-Rasierer und adidas wirbt.

Beckham verdient eine Million Euro pro Woche, inklusive Beteiligungen aus Verkäufen von Trikots und anderen Marketing-Produkten. So viel kassiert selbst in Beverly Hills, wo die Beckhams als Nachbarn von Hollywood-Superstars wie Tom Cruise und Will Smith in einer 22 Millionen Dollar teuren Villa wohnen, nicht jeder. Entsprechend inszenierte der AC Mailand im Januar die Präsentation seines Glamour-Boys mit einem gigantischen Spektakel. Und danach gewannen die Italiener Beckham so lieb, dass sie ihn gar nicht wieder hergeben wollten. Doch wahre Wertschätzung sieht anders aus: Nur acht Millionen Euro Ablöse wollten die Italiener Los Angeles Galaxy für das bestbezahlte Unterwäsche-Modell der Welt bezahlen. «Ich lasse mich doch nicht auf den Arm nehmen», wetterte daraufhin Galaxy-Boss Tim Leiweke. Beckhams Marktwert belaufe sich auf mindestens zwölf Millionen Euro. «Mit Mailands Angebot kann

Galaxy nicht einmal den Schaden decken, der wegen des fehlenden Verkaufs von Trikots entstanden ist», jammert Leiweke bereits Anfang Februar, als bekannt wurde, dass Beckham lieber in Italien bleiben wolle. «Mailand begreift gar nicht, was für uns alles dahintersteckt. Es gäbe einen riesigen Aufstand und finanzielle Forderungen von TVSendern, Fans und Sponsoren.»

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Rasch verliebt «Becks» wollte sich beim AC Mailand bloss für LA Galaxy fit halten. Doch kaum in Italien angekommen, wollte er gar nicht mehr weg.

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19.02.2009

16:02 Uhr

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BUNDESLIGA

Der Millionen-Scheffler des Hamburger SV DIE KONKURRENZ STAUNT ÜBER DEN UNKONVENTIONELLEN SPORTDIREKTOR: DANK SPEKTAKULÄREN TRANSFERS ERWIRTSCHAFTET DIETMAR BEIERSDORFER MILLIONEN-GEWINNE FÜR DEN HSV. TEXT: TINA SCHLOSSER Während Oligarchen wie Chelseas Besitzer Roman Abramowitsch das Subtrahieren lernen, scheffelt Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer vom Hamburger SV Geld – keine Milliarden, aber immerhin Millionen im zweistelligen Bereich. 42 Millionen erwirtschaftete er in den vergangenen zweieinhalb Jahren mit Spielerverkäufen. Den Anfang machte er mit dem damaligen HSV-Captain Tomas Ujfalusi, der damals für 7,5 Millionen Euro zum AC Florenz wechselte und heute bei Atletico Madrid spielt. Es folgten Khalid Boulahrouz, der für 13,2 Millionen zum FC Chelsea ging und jetzt beim VfB Stuttgart spielt, Daniel van Buyten (für 10 Millionen zum FC Bayern), Rafael van der Vaart (für 14 Millionen zu Real Madrid) und Nigel de Jong. Der Verkauf des Holländers geht als Rekordtransfer in die HSVGeschichte ein. Rund 19 Millionen zahlte Manchester City für De Jong. Als Beiersdorfer kurz vor Transferschluss auch noch den in Hamburg glücklosen Brasilianer Thiago Neves für sechs Millionen verschob, wurde es manch einem sogar ein wenig unheimlich mit dem HSV-Sportdirektor. Und seitdem rätseln alle, wie viel Glück und wie viel Geschick zu solchen Transfers gehören. Es gibt nicht nur Beifall, weil der Verkauf von De Jong auch mit Risiko behaftet ist. Er könnte dem Spielsystem fehlen. Beiersdorfer: «Selbst wenn De Jongs Weggang ein Loch in das Team reisst und mir sein Abschied leid tut, sind wir einfach noch

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nicht in der Situation, ein solches Angebot ausschlagen zu können.» Beiersdorfer hatte De Jong erst 2006 für 1,5 Millionen Euro von Ajax Amsterdam geholt. Zur Erinnerung: De Jong sicherte mit seinem Tor im entscheidenden Qualifikationsspiel gegen Osasuna im August 2006 den ersehnten Einzug der Hamburger in die finanziell so wichtige Champions League. Für Romantiker, so sagte Beiersdorfer schon häufiger, bliebe im Fussball-Geschäft nicht viel Platz. Dabei hat er selbst eine sehr romantische Ader. So erzählt er, als er damals vom HSV wegen Geldproblemen nach Bremen verkauft wurde: «Als ich nach meinem letzten Spiel das Volkspark-Stadion verliess und mit meinem Auto in den Elbtunnel fuhr, musste ich schon heulen. Ich war damals Captain und sechs Jahre im Verein.» Damals, das war 1992. Zehn Jahre später kam er als Sportmanager zurück an die Elbe. Und als studierter Kaufmann mit einer halben Promotion – auf Seite 93 des Themas «Strategisches Management in einem Bundesliga-Verein» hatte er die Unterlagen beiseite gelegt. Die Praxis lehrte ihm zu Gegensätzliches. «Diese Arbeit war der Versuch, Fussball als ein Instrument zu fassen, das aufgrund von Zahlen gesteuert werden kann. Das Steuern durch Zahlen ist gut und wichtig, wird aber der Kultur und Emotionalität des Fussballs nicht gerecht», erklärte er den Ausstieg. Auch hatte er die politische Kompo-

nente in einem Verein unterschätzt, auch die war nicht wirklich wissenschaftlich einzugrenzen. Aus Franken kommt Beiersdorfer, er gilt als zurückhaltend und bestätigt selbst: «Ich bin kein Schnacker.» Spontaneität würde ihm abgehen, heisst es, was er wiederum mit der Überprüfung seiner Aussagen an seinem Wertesystem erklärt. Das dauert eben etwas länger. Er ist unkonventionell, trägt die Haare mal lang, mal zottelig, mal gerauft, mal geglättet. Auf seiner Hochzeit im Juli 2006 – er heiratete nach fünf Jahren Olcay Yagbasan, der ein Szene-Döner-Laden in Hamburg gehört – verzichtete er auf die Krawatte. Es war einfach zu warm. Auch fand alles nur im kleinen Kreis statt. Seinen Spielern sagte er einen Tag zuvor, sie müssten morgen einen halben Tag ohne ihn


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19.02.2009

16:02 Uhr

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BUNDESLIGA

Die Karriere danach Als Profi-Spieler wurde Dietmar Beiersdorfer immerhin einmal Cupsieger (mit dem Hamburger SV) und einmal Meister (mit Werder Bremen). Ausserdem lief er einmal für die deutsche Nationalelf auf. Richtig im Mittelpunkt des Medieninteresses steht er aber erst jetzt als Sportdirektor des Hamburger SV – dank seiner spektakulären Transfers, mit denen der Verein in den vergangenen zweieinhalb Jahren 42 Millionen Euro erwirtschaftete.

auskommen, er würde nämlich heiraten. Bei manch anderem wäre eine solche Nachricht innerhalb von Stunden eine Legende, bei Beiersdorfer ist sie eine Meldung und wird jetzt erst wieder hervorgekramt, weil er so erfolgreich ist. Recht ist ihm das. Wie rasch Geld zerrinnt, konnten einige Menschen jetzt in der Wirtschaftskrise erfahren, wie schnell Ruhm verstaubt, weiss Beiersdorfer, seit er sich für die Karriere rund um den Fussball entschied. «Den Verein HSV gibt es in einigen Jahren immer noch. Ob ich dann noch dabei bin, steht auf einem anderen Blatt.» Aus diesem Grund bemüht er sich, seine Arbeit nicht für den Augenblick zu machen, auch wenn er sich bewusst ist, das seine Erfolge auch andere ernten können. Wie erwähnt, er entschied sich bewusst für das Umfeld Profi-Fussball. Und auch das hat, so widersinnig es ist, viel mit Bescheidenheit zu tun. Schon sein Vater Walter sagte ihm, dass Talent alleine nicht reicht. So wuchs er mit dem Bewusstsein auf, dass das, was er kann, nicht unbedingt ausreicht. Disziplin und Trainingsfleiss wurde ihm schon in der Jugend attestiert. Konservativ wurde er erzogen. Schlimmstenfalls könnte man sagen, er sei ein Langweiler. Treffen

würde ihn das vermutlich nicht. Das Wort Demut benutzt er häufig in Interviews. Er wurde lange unterschätzt, weil er nicht alles herausplapperte, was er dachte. «Ich erteile ungern ungefragt Ratschläge», sagt er. Dabei könnte er. Schon als Schüler sammelte er Erfahrungen bei adidas, als Profi-Sportler begann er sein BWL-Studium. Er wurde Cupsieger unter Hamburgs TrainerLegende Ernst Happel. Der begegnete ihm kurz nach Unterzeichnung seines Vertrags nackt, er kam mit dicker Kette um den Hals aus der Dusche. «So etwas wäre heute alles nicht mehr möglich», sagt Beiersdorfer. «Die Trainer haben ihre eigenen Duschen.» Mit dem HSV wurde er Cupsieger, mit Werder Bremen Deutscher Meister. Ein Nationalmannschaftseinsatz schmückt seine Vita, seine Karriere beendete er in Italien bei AC Reggiana. Weil er nicht daran glaubte, dass sein Leben nur durch einfaches Sein weitergeht, kramte er rasch die alten Unterlagen aus dem Keller und begann sein damals abgebrochenes Studium noch einmal von vorne. «Ich fragte mich während meiner Zeit als Profi immer wieder, wie es beruflich weitergeht.» Die Frage liess er keinen anderen für sich beantworten.

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Nach dem erfolgreichen Abschluss arbeitet er zunächst für das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG. Ein kuriose Begebenheit, dass er unter anderen auch die Bilanzen des HSV prüfte und dem Verein riet, in welcher Höhe man Rücklagen bilden sollte. «Irgendwann merkte ich, dass ich aber weder Wirtschaftsprüfer bin noch Steuerberater werden will, sondern zum Fussball gehöre.» Beiersdorfer steht für Weiterentwicklung ein. Beim HSV klügelte er ein europaweit beachtetes Scouting-System aus. Eine Fluktuation mit talentierten Spielern erhöht auch die Reputation des Vereins. Als Durchlauferhitzer für den FC Chelsea, Real Madrid und Bayern München beschimpft zu werden, kann für den HSV als Kompliment gewertet werden. Und als Kapital. Beiersdorfer weiss eines sicher: Erfolg hält nie grenzenlos an. Die Wirtschaftskrise ist auch im ProfiFussball präsent, ausnahmsweise nicht beim HSV. Es ist wie bei seiner Doktorarbeit, Fussball lässt sich nicht in eine starre Strategie pressen, nicht im Erfolg, nicht im Misserfolg. Beiersdorfer zog kürzlich um, in einen vornehmeren Stadtteil Hamburgs. Von angekommen würde er sicherlich nicht sprechen, eher von einer Weiterentwicklung.

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HOTSPOT

19.02.2009

15:58 Uhr

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RUHRPOTT-DERBYS

Wie die Lausbuben VON LAUSBUBENSTREICHEN ÜBER HUNDEBISSE IN DEN ALLERWERTESTEN BIS HIN ZU FRIEDENSGIPFELN: WENN SCHALKE 04 UND BORUSSIA DORTMUND ZUM RUHRDERBY BITTEN, WIRD ES MEIST SKURRIL. TEXT: ANDRE TUCIC «Lieber Schalke schlagen, als Meister werden», tönt Alfred «Aki» Schmidt. Das Dortmunder Urgestein – in den 60er Jahren zweimal Meister, einmal Cupsieger und Gewinner des Europacups der Cupsieger mit dem BVB – verdeutlicht, welchen Stellenwert ein Ruhrderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 einnimmt. Zuletzt ging das Duell in die 133. Runde. In der Hinrunde der aktuellen Bundesliga-Saison hatte Schalke in Dortmund mit 3:0 geführt, ehe man zwei Platzverweise und drei Tore kassierte – zwei davon durch Alex Frei. Ereignisreich war es nicht nur auf dem Platz. Wenige Tage vor der Partie hatte BVB-Hauptsponsor Evonik in diversen Lokalzeitungen eine provokante Anzeige geschaltet: «Katholisch, evangelisch, neuapostolisch, wir haben kein Problem mit Kirchen. Ausser es steht ‹Gelsen› davor.» Auf Schalke herrschte Empörung. Dabei sollten beide Parteien Sticheleien längst gewohnt sein. «Es begann in den Bergwerken. Während der Arbeit wurden Wetten abgeschlossen und ständig gefrotzelt, nach Feierabend ging es in den Kneipen weiter. Das ist eine über Jahrzehnte gewachsene Tradition», erklärt Schmidt. Die Rivalität begann 1947, als Dortmund Westfalen-Meister wurde und die Bundesliga noch nicht geboren war. «Da begegneten wir Schalke zum ersten Mal auf Augenhöhe, zuvor hatten die Schalker eine Meisterschaft nach der anderen geholt», erinnert sich Schmidt. Von nun an wurde die Existenz als Fan für die Arbeiter im

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Brisant und emotional Derbys zwischen Schalke und Dortmund versprechen nicht nur auf dem Platz kompromisslosen Einsatz. Provokationen gehören zur Tagesordnung, und im Stadion gilt höchste Sicherheitsstufe – Polizisten mischen sich sogar unter die vermummten Fans.

Revier zur Identitätsfrage. Das Spezielle am Ruhrgebiet ist die dichte Besiedlung, fünf Millionen Menschen leben da, Stadt grenzt an Stadt. Zwischen Dortmund und dem Gelsenkirchener Stadtteil Schalke liegen nur 33 Kilometer. Der «Kohlenpott», wie er auch wegen seiner einstigen Funktion als Stahl-, Eisen-, Kohleund Bergbau-Standort genannt wird, ist eine Keimzelle für Lokalpatriotismus. Weitere nennenswerte RuhrpottKlubs sind der VfL Bochum, MSV Duisburg, Rot-Weiss Oberhausen, Rot-Weiss Essen und die SG Wattenscheid 09. Doch keines der anderen Derbys ist so brisant wie das des BVB gegen S04. Im Laufe der Jahrzehnte löste die Fehde der beiden Klubs zahlreiche Skandale aus. Als Schalke 1969 in Dortmund mit 1:0 in Führung ging, stürmten königsblaue Fans vor Freude den Platz. Die Situation geriet ausser Kontrolle, einem BVB-Ordner entwischte der Schäferhund, Schalke-Spieler Friedel Rausch wurde in den

Allerwertesten gebissen. Zum Rückspiel postierte Schalke-Präsident Günter Siebert als Retourkutsche zahme Löwen an der Aussenlinie. Und so ging es munter weiter. «Als wir 1992 beim MSV Duisburg durch ein Tor von Stéphane Chapuisat 1:0 gewannen, waren wir acht Minuten lang Meister, den Titel holte dennoch der VfB Stuttgart. Also fuhren wir frustriert nach Hause. Auf der Autobahn waren vielerorts Banner mit der Aufschrift ‹Danke VfB› zu sehen. Und als wir 1993 im UEFA-Cup-Endspiel gegen Juventus Turin verloren, stand ‹Grazie Juve› geschrieben», erinnert sich Jens Volke, Fan-Beauftragter von Borussia Dortmund. Besonders in den letzten Jahren nahmen die Lausbubenstreiche hüben wie drüben zu. 2006 etwa liess sich der damalige Schalke-Trainer Mirko Slomka mit einem vermeintlichen S04-Fan fotografieren. Doch auf dem blau-weissen Schal stand «Scheiss Schalke» geschrieben. Aus Schalker Sicht galt es, sich zu rächen, was prompt geschah: Aus dem Dortmunder Stadion wurde ein 60 Meter grosses Banner mit der Aufschrift «Gelbe Wand» entwendet. Es ist nicht irgendein Banner, sondern der Stolz der Dortmunder Südtribüne. Der Verdacht lag nahe, es waren Schalke-Fans. Doch diese bezichtigten einen weiteren Ruhrpott-Rivalen: die Fans des VfL Bochum. Bis heute bekannte sich niemand zur Tat. Ein weiterer Höhepunkt der Rivalität war am vorletzten Spieltag der Saison 2006/07 erreicht, als Schalke als Tabellenführer mit einem Punkt auf den VfB Stuttgart nach Dortmund reiste. S04 vergeigte die Partie mit 0:2 und verspielte so die


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RUHRPOTT-DERBYS

Meisterschaft. Eine Schmach für Schalke, Hohn und Spott waren gross wie nie zuvor. Denn wenige Tage nach dem Kohlenpott-Kracher starteten die BVB-Profis Roman Weidenfeller, Christoph Metzelder und Sebastian Kehl einen Internetverkauf von T-Shirts mit der Aufschrift «Meister der Herzensbrecher» – eine Anspielung auf den von Schalke erworbenen Titel «Meister der Herzen», als man sich 2001 für vier Minuten als Meister fühlte. Spieler, Funktionäre und Fans jubelten schon, doch ein in der Nachspielzeit erzieltes Tor der Münchener Bayern in Hamburg liess die Träume platzen. Schalke hatte ein Trauma erlitten, und die BVB-Profis streuten Salz in diese offene Wunde. Als hätte das nicht ausgereicht, setzten die BVB-Fans einen obendrauf: Sie liessen eine Woche nach dem Sieg im Derby ein Flugzeug samt Transparent mit der Aufschrift «Ein Leben lang keine Schale in der Hand» über die Veltins-Arena kreisen. Der mächtige Schalker Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies ereiferte sich: «Das ist der Gipfel der Unverschämtheit.» Er verkündete,

den Dortmunder Ehrengast-Bereich nicht mehr zu betreten, sondern in die Fan-Kurve zu gehen. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke entgegnete zynisch, sich darauf zu freuen, «im nächsten Jahr Schalke 50 Jahre ohne Schale» zu feiern. Prima Idee, dachten einige BVB-Anhänger und begannen, Geld für eine solche Party zu sammeln sowie Merchandising-Artikel mit diesem Slogan zu verkaufen. Beim folgenden Derby, das Schalke mit 4:1 gewann, waren die Gemüter erhitzt – sowohl auf den Rängen als auch auf dem Platz. So kam es zu einem Vorfall zwischen Roman Weidenfeller und Gerald Asamoah: Der Dortmunder Torhüter und Teilzeit-Fabrikant von T-Shirts hatte Asamoah während des Spiels offenbar «schwarzes Schwein» genannt – und darauf ein Ermittlungsverfahren wegen Rassismusvorwürfen am Hals. Asamoah nahm Weidenfellers Entschuldigung an, die Anklage wurde fallengelassen. Doch die Stimmung bei den Fans blieb angespannt. Nur wenige Tage nach dem Derby stürmten 40 vermummte Schalker bei einem A-Ju-

HOTSPOT

gendspiel zwischen Wattenscheid und Dortmund das Stadion und verscheuchten die Fans. Die Stimmung im Pott drohte zu kippen. Also trafen sich beide Vereinsführungen im letzten August zum Friedensgipfel und beschlossen, fortan vernünftig miteinander umzugehen. Daraus resultierend schalteten die Schalker in zahlreichen Lokalzeitungen eine Anzeige mit der Botschaft: «Der S04 freut sich auf das Spiel gegen den BVB. Auf ein intensives Derby in einzigartiger Atmosphäre. Denn Rivalität ist sportlich, Feindschaft tut weh. Auf gute Nachbarschaft im Ruhrpott!» Die Aktion zeigte Wirkung: Vor dem nächsten Derby veranstalteten 15 000 Fans aus beiden Lagern einen Marsch zum Stadion, und sogar die Dortmunder Stadionwurst wird seither vom Schalker Tönnies geliefert, der millionenschwerer Wurstfabrikant ist. Aber Dortmunder meiden nach wie vor blau-weiss gefärbte Tankstellen, und Schalker reisen weiterhin nicht nach Dortmund, sondern in die «verbotene Stadt». Und es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis es den nächsten Lausbubenstreich gibt.

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FOKUS

19.02.2009

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STEVEN GERRARD

«Ein Tackling trennt den Mutigen vom Angsthasen» AUF DEM PLATZ KENNT ER KEINE FURCHT UND WIRKT EHER UNSCHEINBAR. DENNOCH IST STEVEN GERRARD EIN WELTSTAR UND FÜR DEN FC LIVERPOOL, SEINEN VEREIN VON KINDESBEINEN AN, UNVERZICHTBAR.

TEXT: RAPHAEL HONIGSTEIN Steven Gerrard weiss noch genau, wie es anfing. Es war der 29. November 1998, Liverpool spielte an der Anfield Road gegen die Blackburn Rovers: Der Match war bereits gewonnen, als Liverpools damaliger Trainer Gerard Houllier für die Schlussminuten einen schlaksigen Teenager mit Topfhaarschnitt einwechselte. Die Fans der «Reds» nahmen – zum ersten und letzten

Mal – keine Notiz von diesem Spieler. «Alle Einwechselspieler wurden beklatscht», erinnerte sich Gerrard zehn Jahre nach seinem Debüt. «Na ja, fast alle… Als ich an der Tribüne vorbei lief, hörte ich, wie sich die Leute nur fragten, wer denn dieser kleine, dünne Depp sei.» Dem von Nervosität überwältigten Youngster gelang ausser einer weit hinter das Tor geschlagenen


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STEVEN GERRARD

Flanke nicht viel. Auch in seinem ersten Spiel von Beginn an hatte Gerrard einen schweren Stand: Houllier liess ihn gegen Tottenham auf der rechten Aussenposition auflaufen, an der White Hart Lane wurde er vom damaligen Weltklassespieler David Ginola vorgeführt. «Ich war auf der falschen Position und wie im falschen Film», sagte Gerrard Jahre später. «Ich hoffte darauf, dass meine Eltern die Zusammenfassung des Spiels im Fernsehen verpassen würden.» Im Verein aber hatte man zu diesem Zeitpunkt sein aussergewöhnliches Talent längst erkannt. Als «Stevie G» den Durchbruch schaffte, galt Liverpool mit Stars wie David James, Jason McAteer, Jamie Redknapp und Steve McManaman als das «Spice Boys»-Team der Premier League. Doch der Erfolg blieb damals aus. Erst als Michael Owen und Gerrard, die schon zusammen in der gleichen Liverpooler Jugendmannschaft gespielt hatten, die Platzhirsche endgültig verdrängt hatten, feierte der Traditionsverein wieder Titel. Gerrard etablierte sich 2000/01 als Stammspieler – in jener Saison, als Liverpool den UEFA-Cup, den FA-Cup und den Ligacup gewinnen konnte. Nach zwei weiteren Cupsiegen, mehr als hundert Toren und dem unvergessenen Triumph nach dem 0:3-Pausenrückstand gegen den AC Mailand im Final der Champions League von Istanbul 2005 wurde Gerrard schon zu Lebzeiten zur Legende. Alan Hansen, der ehemalige «Reds»-Verteidiger und Fernseh-Experte der BBC, sieht Gerrard zusammen mit Kenny Dalglish als besten LiverpoolSpieler aller Zeiten. Der 28-Jährige ist dabei einer der ganz wenigen Captains eines Spitzenvereins, der noch aus der

gleichen Stadt kommt. Steven George Gerrard wuchs in der Arbeitersiedlung Huyton auf. Auf einem kleinen Rasenstück lernte er früh, sich gegen ältere Jungs durchzusetzen, und bald war er allen körperlich und vor allem technisch überlegen. Bis er sieben Jahre alt war, ging Gerrard auch zu Spielen des FC Everton in den Goodison Park, doch dann wurde er in die Liverpooler Kindermannschaft aufgenommen. Und es ereigneten sich zwei Dinge, die ihn und sein besonderes Verhältnis zu diesem Verein für immer prägen sollten. Am 15. April kam es im Hillsborough-Stadion von Sheffield zur grössten Katastrophe des englischen Fussballs: 96 Liverpool-Fans kamen bei einer Massen-Panik ums Leben. Die ganze Stadt war betroffen, aber die Familie Gerrard hatte es besonders schwer erwischt: Gerrards zehnjähriger Cousin Jon-Paul Gilhooley war auf der Tribüne zerquetscht worden. «Wenn immer ich Jon-Pauls Eltern sah, strengte ich mich auf dem Platz für Liverpool

besonders an», schreibt Gerrard in seiner Biografie. «Sie sagten mir, dass Jon-Paul stolz auf mich wäre. Ich spiele für ihn.» Die Trauer für die Toten von Hillsborough blieb in Liverpool lebendig. Neben dem Shankly-Gate, dem nach dem Liverpooler Erfolgstrainer Bill Shankly benannten Eingangstor vor dem Stadion an der Anfield Road, ist eine Gedenktafel aus Marmor angebracht, auf der 96 Namen in goldener Schrift stehen. Gerrard bleibt auf dem Weg ins Stadion dort oft stehen und bekreuzigt sich. «You’ll never walk alone, unsere Hymne», sagt er, «das ist nicht nur ein schönes Lied. Es ist ein Pakt. Wir halten zusammen, in guten wie in schlechten Zeiten.» Ein Jahr nach Hillsborough hielt der Verein zu ihm und bewahrte so seine Karriere als Profi-Fussballer vor dem vorzeitigen Ende. Gerrard hatte in Huyton mit Freunden gekickt. Beim Versuch, den im Ge-

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FOKUS

Unverzichtbar Steven Gerrard kennt keine Furcht (ganz oben.), feierte 2005 mit dem Gewinn der Champions League seinen grössten Erfolg (l.) und ist bei seinem Trainer Rafael Benitez beliebt (o.), der extra wegen Gerrard Liverpools Spielsystem umstellte.

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FOKUS

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STEVEN GERRARD

strüpp verlorenen Ball heraus zu bekommen, hatte der Junge aus Versehen mit voller Wucht gegen eine alte rostige Heckenschere getreten. Eine Schneide hatte sich durch seinen rechten Schuh gebohrt und war tief im grossen Zeh stecken geblieben. «Es war der schlimmste Schmerz, den ich je spürte», erinnert sich Gerrard heute noch. Der wild schreiende Bub wurde mit der Schere im Fuss ins Krankenhaus eingeliefert. Der zuständige Arzt wollte den Zeh aus Angst vor Wundbrand sofort amputieren – doch ein Liverpooler Vereinsarzt intervenierte gerade noch rechtzeitig. Das Loch im Knochen wuchs wieder zu. Heute nennt der Vater von zwei Töchtern seinen rechten Fuss «meinen Dosenöffner» – in Schusskraft und Gefühl steht er David Beckham in nichts nach. Längst sind sich die Experten einig, dass Gerrard mit seiner unwiderstehlichen Dynamik und flexiblen Spielweise eigentlich ein grösserer Weltstar sein müsste als «Becks». Aber «Stevie G.», der 2001 beim unvergessenen 5:1 gegen Deutschland in München sein erstes Tor im Dress der Nationalmannschaft erzielte und auch unter Fabio Capello nicht aus Englands Team weg zu denken ist, eignet sich eben nur bedingt zur Pop-Ikone. Er ist in Wahrheit ziemlich schüchtern, er spricht nicht gerne mit Leuten, die er nicht kennt, er verabscheut den Medienrummel und ist in Interviews äusserst misstrauisch. Man sieht ihn sehr selten lächeln, auf dem Platz schon gar nicht: die Leichtigkeit von Ronaldinho oder die Verspieltheit von Cristiano Ronaldo gehen ihm gänzlich ab. Für den bis an die Schmerzgrenze selbstkritischen Gerrard – «für ihn ist das Glas immer halb leer», schrieb der «Guardian» – ist jedes Spiel ein Kampf für das rote Wohl. Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet der Liverpooler Erfolgstrainer Billi Shankly den berühmten Satz sprach, Fussball sei «keine Sache von Leben und Tod, sondern viel wichtiger», und es ist auch kein Zufall, dass der «Kop», die Tribüne der leidenschaftlichsten Fans an der Anfield Road, nach einer verlustreichen

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Schlacht des Burenkriegs benannt ist. Der FC Liverpool ist eine Religionsgemeinschaft. Man ist nicht Fan, sondern ein Mitglied dieses Kults, der wenn schon nicht Erlösung, zumindest jedoch Hoffnung verspricht. Hoffnung auf Glanz, Trost und Freude in einer an vielen Stellen immer noch grauen und trostlosen Stadt. In Gerrards Gesicht spiegelt sich immer die absolute Anspannung wieder. «Ein Tackling ist eine Kollision, die den Mutigen vom Angsthasen trennt», sagt er. «Ich halte mich nie zurück, wenn es darum geht, den Ball zu gewinnen. Das kann ich nicht. Ich gehe mit ganzem Herzen und Seele in den Zweikampf – und mit meinem ganzen Körper.» Er will Spiele lenken, Spiele entscheiden. Wenn es sein muss, ganz allein. Liverpools Rafael Benitez, ein Technokrat auf der Trainerbank, der unablässig versucht, den Erfolg planbar zu machen, wurde oft verrückt, wenn Gerrard sich nicht mehr helfen konnte und wild nach vorne stürmte. Aber man verzieh dem Mittelfeldspieler die taktische Undiszipliniertheit. Und in dieser Saison richtet der Spanier sein 4-2-3-1-System ganz auf Gerrard aus: Er darf

hinter Fernando Torres als offensiver Mittelfeldspieler nach Belieben wirbeln, zwei Teamkollegen sichern hinter ihm ab. Prompt spielen die «Reds» zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder um den Titel mit. Gerrard persönlich hatte einen schwierigen Start ins neue Jahr, er wurde nach einer Schlägerei in einer Disco vorübergehend festgenommen und zog sich eine Oberschenkelzerrung zu. Doch dank seinen Toren und überragenden Leistungen darf Liverpool weiter davon träumen, die Trophäe zurück an die Anfield Road zu holen – dorthin, wo sie in den Augen des Rekordmeisters (18 Titel) hingehört. Als Neunjähriger hat er 1990 die letzte Meisterfeier persönlich im Stadion miterlebt. «Das ewige Warten muss ein Ende haben», sagt er. «Es könnte unser Jahr werden.» Nein, sein Jahr.

Beliebt Steven Gerrard ist nicht nur bei seinen Teamkollegen beliebt. Seit 2007 ist er mit dem Model Alex Curran verheiratet und Vater von zwei Töchtern. 2007 schlug ihn Queen Elizabeth II zum Ritter – er ist damit auch «Member of the British Empire».


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Alex Frei

Patrick Müller

Afrikanische Stars

In einem Interview spricht der Stürmer über den Nationalcoach Ottmar Hitzfeld, über seine Erfahrungen mit Dortmund-Trainer Jürgen Klopp – und über Barack Obama.

Der Innenverteidiger kommt in Monaco immer besser in Form – und könnte bald in die Nationalmannschaft zurückkehren.

Nicht mehr explosive und schnelle Stürmer aus Afrika sind in Europa gefragt, sondern intelligente, defensive Mittelfeld-Strategen vom schwarzen Kontinent.

Länderspiele im Stade de Suisse bleiben vorläufig Nostalgie

Bruce Springsteen statt Alex Frei Sandra Plaza über:

Tests wie Endspiele Die Testspiele zwischen Frankreich und Argentinien, Brasilien und Italien sowie Spanien und England Mitte Februar wären ebenso gut als FinalPaarungen an der WM 2010 vorstellbar gewesen. Eine erste Bilanz: Die Ballzauberer aus Spanien sind in Hochform und bereits seit 29 Spielen ungeschlagen. Argentinien verzückt wieder einmal die ganze Welt, Diego Maradonas Start als Nationalcoach ist mit dem Sieg in Frankreich endgültig geglückt. Nach dem Match spendeten sogar die französischen Fans frenetischen Beifall für den «Fussballgott». Weltmeister Italien verlor gegen starke Brasilianer und bewies wieder einmal, dass Italiener nicht für Testspiele gemacht sind. Die schönste Fussball-Geschichte schrieb aber Arsenals Eduardo: Knapp ein Jahr nach seiner brutalen Verletzung traf der Kroate bei seinem Comeback mit Arsenal gleich zwei Mal. Eine beachtliche Verstärkung für das kroatische Nationalteam, das mit den Stürmern Ivica Olic und Mladen Petric ohnehin viel Potenzial hat.

Stade de Suisse Unser Nationalteam wird vorläufig nicht mehr hier spielen, dafür wird im Stadion gerockt. Mit dem Bau des Nationalstadions Stade de Suisse begann in Bern ein neues Fussball-Zeitalter. Nationalstadion? Stade de Suisse? Die Namen würden eigentlich Auftritte der Schweizer Nationalmannschaft mit einschliessen – aber Länderspiele finden in der Bundeshauptstadt vorläufig keine mehr statt. Wollen die Berner Fans der Nationalmannschaft ihre Lieblinge spielen sehen, müssen sie Reisen nach Genf, Basel, Zürich oder St. Gallen in Kauf nehmen. Grund: Auf dem Kunstrasen im Stade de Suisse wollte schon Köbi Kuhn nicht antreten, und auch Ottmar Hitzfeld zieht Naturrasen der Unterlage aus Plastik vor. Das Stade de Suisse ist für die Nationalmannschaft ausser Traktanden gefallen. Keine Länderspiele in der Hauptstadt – das sucht wohl weltweit seinesgleichen. Ein Trost für die Berner: Die grössten Rock-Konzerte in der Schweiz gehen in diesem Jahr ausschliesslich im Stade de Suisse über die Bühne. Am 30. Juni heisst es Bühne frei für Bruce Springsteen. Am 2. September rocken Coldplay. Dem Kunstrasen wird dabei kein Härchen gekrümmt. Sicher ist:

Springsteen und Coldplay erfreuen den Kassier der Stade de Suisse Nationalstadion AG, was letztlich auch der Tochtergesellschaft, der BSC Young Boys Betriebs-AG, zugute kommt. Auf Alex Frei und Co. müssen die Berner aber verzichten. Mit Bern fällt ein Länderspielort weg, an den die Nationalmannschaft sich gerne erinnert. So zuletzt beim 2:0 im Barrage-Spiel gegen die Türkei und dem 1:1 gegen Frankreich auf dem Weg zur WM 2006, damals noch auf Naturrasen im Stade de Suisse. Die EM 1996 erreichte die Schweiz auch dank des 4:2 gegen Schweden in Bern. Wankdorf-Nostalgiker erinnern sich zudem an das 3:2 gegen Schweden vor 59 000 Fans und an das 2:1 gegen Holland vor 52 000 Fans, mitentscheidend für die WM-Teilnahmen 1962 und 1966. Stefan Niedermaier, CEO des Stade de Suisse, bedauert den Ist-Zustand. «Wir hätten gerne Länderspiele in Bern. Einen Naturrasen einzulegen, hat aber seinen Preis.» Immerhin bekam Bern den Zuschlag für den Cupfinal 2009. Gespielt wird am 20. Mai auf Kunstrasen, am Mittwochabend vor Auffahrt.

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Rückkehr von Dobrowolski DIE GEGEND UM DEN GENFERSEE WIRD IHM BEKANNT VORKOMMEN. FÜR IGOR DOBROWOLSKI, DEN TRAINER DER MOLDAWISCHEN NATIONALMANNSCHAFT, GIBT ES BEIM WMQUALIFIKATIONSSPIEL GEGEN DIE SCHWEIZ AM 1. APRIL IN GENF EIN WIEDERSEHEN AN ALTER WIRKUNGSSTÄTTE. IN DER SAISON 1991/92 SPIELTE DER «MICHEL PLATINI DES OSTENS» FÜR SERVETTE. TEXT: UELI ZOSS Umberto Barberis, Trainer des FC Sion, erinnert sich: «Igor Dobrowolski war ein Weltklassespieler, der geniale Pässe spielen konnte – wenn er denn wollte.» In der Saison 1991/92 hatten die beiden in den Leman-Derbys gegeneinander gespielt, Barberis für Lausanne, Dobrowolski für Servette. 23 Partien absolvierte der Ukrainer für die Genfer, er erzielte dabei 15 Tore. Der FC Genoa hatte ihn für eine Saison an den Nationalliga-A-Klub ausgeliehen. Damals war Servette noch ein potenter Verein, der die Leihgebühr von 500 000 Franken für den russischen Star locker verkraften konnte. Dobrowolski war der Ruf vorausgeeilt, ein launischer Spieler zu sein. Er unternahm in Genf nicht viel, um seine Reputation zu korrigieren. Zu seinem Trainer Michel Renquin sagte er: «Ich bin doch kein Verteidiger.» Deshalb verrichteten andere die Defensivarbeit, während im Angriff alles über den ukrainischen Spielmacher lief. Sein Können machte ihn zum gefeierten Artisten. «Prinz Igor» nannten ihn die Servette-Fans, die ihm ein paar Unpünktlichkeiten im Training und einige deplatzierte Ausbrüche auf dem Ter-

rain verziehen. Die Schweiz verliess Dobrowolski schliesslich als «bester ausländischer Spieler des Jahres». Barberis sagt: «Er legte viele Pausen ein, hörte manchmal mit Spielen auf – aber plötzlich war er präsent.» Der heute 41-jährige Dobrowolski wurde als Spieler nicht nur in Franken, sondern auch reichlich in Rubel und manchmal in Dollar entlöhnt. Er stammt aus Razdelnaja, einem Ort mit 80 000 Einwohnern, rund 50 Kilometer entfernt von Odessa, der Millionenstadt am Schwarzen Meer. Der Sohn eines Taxifahrers verliess früh seine Heimat, reiste mit 13 Jahren auf eigene Faust nach Moldawien und besuchte in Teraspol eine Sportschule. Drei Jahre später spielte er bereits für Nistru Kischinjow in der 2. Division der sowjetischen Meisterschaft. Mit erst 18 Jahren wechselte er zu Dynamo Moskau. Er begann, ein privilegiertes Leben zu führen, was ihm erlaubte, ein russisches Statussymbol zu erwerben. Igor, der Neureiche, kaufte sich eine Datscha, ein Wochenendhaus. Einen mit Devisen gekauften BWM, den er gegen Rubel verkaufte, bekam er zwei Jahre später für


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NATIONALMANNSCHAFT

Moldawiens Trainer nach Genf

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WM-Qualifikation 2010, Gruppe 2 Israel – Schweiz 2:2 (0:1) Moldawien – Lettland 1:2 (0:2) Luxemburg – Griechenl. 0:3 (0:2) Lettland – Griechenland 0:2 (0:1) Moldawien – Israel 1:2 (1:2) Schweiz – Luxemburg 1:2 (1:1) Griechenl. – Moldawien 3:0 (2:0) Luxemburg – Israel 1:3 (1:1) Schweiz – Lettland 2:1 (0:0) Luxemburg – Moldawien 0:0 Lettland – Israel 1:1 (0:0) Griechenland – Schweiz 1:2 (0:1) Moldawien – Schweiz 28.03.09 Luxemburg – Lettland Israel – Griechenland

1. 2. 3. 4. 5. 6.

Griechenland Israel Schweiz Lettland Luxemburg Moldawien

4 4 4 4 4 4

Schweiz – Moldawien 01.04.09 Lettland – Luxemburg Griechenland – Israel Israel – Lettland 05.09.09 Schweiz – Griechenland Moldawien – Luxemburg Moldawien – Griechenl. 09.09.09 Israel – Luxemburg Lettland – Schweiz Luxemburg – Schweiz 10.10.09 Griechenland – Lettland Israel – Moldawien Griechenl. – Luxemburg 14.10.09 Schweiz – Israel Lettland – Moldawien

3 2 2 1 1 0

0 2 1 1 1 1

1 0 1 2 2 3

9:2 8:5 7:6 4:6 3:7 2:7

9 8 7 4 4 1

Testspiel, Schweiz – Bulgarien 1:1 Stade de Geneve. – 9500 Zuschauer. – SR: Gomes (Por). Tore: 33. Popov 0:1. 45. Huggel 1:1.

«Zwei Siege» Moldawiens Nationaltrainer Igor Dobrowolski über die zwei Qualifikationsspiele gegen die Schweiz: «Das wird hart für beide Teams. Wir setzen alles daran, zweimal zu gewinnen! Man kann davon ausgehen, dass ich mehr über die Schweizer Mannschaft weiss als umgekehrt. Ottmar Hitzfeld kenne ich seit 1996: Damals spielte ich bei Fortuna Düsseldorf, er war Trainer von Dortmund.»

den Gewinn der olympischen Goldmedaille 1988 in Seoul mit der Sowjetunion. Nach seiner Zeit bei Servette und Genoa verdingte er sich in Spanien bei Castellon und Atletico Madrid. Nach einem kurzen Gastspiel in Marseille führte sein Weg zu Fortuna Düsseldorf, wo er von 1996 bis 1999 spielte. Es war jene Zeit, in der die Punkband «Die Toten Hosen» um Frontmann Campino der Fortuna den einen oder andern Spieler kaufte und mit Aleksandar Ristic ein kauziger Trainer an der Seitenlinie stand. Mit Dobrowolski schaffte die Fortuna zuerst den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga, danach folgte der direkte Fall in die Regionalliga. Dass er heute noch als einer der besten russischen Fussballer aller Zeiten gilt, verdankt Dobrowolski vor allem seinen Auftritten mit der Nationalmannschaft. 42 Mal spielte er für die GUS und Russland, er nahm an der WM 1990 sowie an den EM 1992 und 1996 teil. Er war

der beste Individualist in der Mannschaft der «Sbornaja» und schuf sich einen Namen als «Michel Platini des Ostens». Barberis: «Igor stand Michel Platini und Diego Maradona auf jeden Fall näher als andere.» Um seine Trainerlaufbahn zu lancieren, kehrte Dobrowolski nach Moldawien zurück und übernahm die Mannschaft von Tiligul Tiraspol. Später wurde er in einen handfesten Skandal verwickelt. Academia Chisinau geriet im November 2006 ins Visier des Innenministeriums. Der damalige Zweitligist wurde beschuldigt, Fussballer aus Afrika unter falschem Namen beschäftigt zu haben. Dobrowolski hatte Academia Anfang des Jahres gegründet und ist immer noch Präsident des Vereins. Sein Name ziert das Vereinswappen. Der Vorfall hinderte ihn nicht daran, zwei Monate später auch noch das Amt des Nationaltrainers von Moldawien zu übernehmen. Seine Bilanz mit der Nummer 99 der FIFA-Weltrangliste seither: 5 Siege,

Schweiz: Wölfli; Fernandes, Senderos, Grichting (46. Djourou), Magnin (61. Ziegler); Padalino, Huggel (61. Dzemaili), Inler, Barnetta (46. Abdi); Frei (67. Yakin), Nkufo (46. Derdiyok). Bulgarien: G. Petkov (46. Ivankov); Manolev, Topuzakov (61. I. Petkov), Stoyanov, Milanov; Teliyski (67. Todorov), Angelov, S. Petrov (83. Kotev), Georgiev (71. Dimitrov); Popov (58. Rangelov), Berbatov. Bemerkungen: Schweiz ohne Benaglio, Lichtsteiner, Behrami und Spycher (alle verletzt), Bulgarien ohne Martin Petrov. Schweizer Ersatzgoalie: Leoni. Verwarnungen: 44. Huggel (Foul). 67. Milanov (Foul).

7 Remis, 10 Niederlagen, resultierend aus der letzten EM- und der laufenden WM-Qualifikation sowie aus Testspielen gegen meist wenig reputierte Gegner. In der WMQualifikation für Südafrika verlor Moldawien 1:2 gegen Lettland, 1:2 gegen Israel, 0:3 in Griechenland und spielte 0:0 in Luxemburg. Am 28. März tritt die Schweiz in Chisinau an. Danach reist das moldawische Team nach Genf. Im Vergleich zu seiner Zeit bei Servette muss sich der Trainer neu orientieren. Dobrowolski wird nicht mehr die Charmilles betreten, sondern das Stade de Geneve.

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ALEX FREI

Frei: «Ein zweites Luxemburg wird es nicht geben!» AM 28. MÄRZ UND 1. APRIL STEHEN WEGWEISENDE WM-QUALIFIKATIONSPARTIEN GEGEN MOLDAWIEN AN. ALEX FREI, DER CAPTAIN DER NATIONALMANNSCHAFT, MAG DARÜBER NICHT VIELE WORTE VERLIEREN, ER VERWEIST BLOSS AUF DAS DEBAKEL GEGEN LUXEMBURG. IM GROSSEN INTERVIEW MIT EUROSOCCER REDET FREI LIEBER ÜBER SEINE ANNÄHERUNG AN NATIONALCOACH OTTMAR HITZFELD, ÜBER SEINE ERFAHRUNGEN MIT DORTMUND-TRAINER JÜRGEN KLOPP – UND ÜBER BARACK OBAMA. TEXT: EVA TEDESCO Mit dem Sieg in Griechenland schuf sich die Nationalmannschaft eine gute Ausgangslage für die WM-Qualifikation. Wie stehen die Chancen, 2010 in Südafrika dabei zu sein? Sehr gut, weil wir es in den eigenen Füssen haben. Wir haben auf Leader Griechenland nur zwei Punkte Rückstand. Zudem können wir gegen die schärfsten Konkurrenten noch zu Hause antreten. Aber es ist gefährlich, jetzt schon vom November zu träumen. Auch deshalb müssen aus den Spielen gegen Moldawien sechs Punkte her. Sehen Sie das auch so? Mit Moldawien wartet ein schwieriger Gegner – weil wir uns ein zweites Luxemburg nicht leisten können! Wir müssen konzentriert ins Hinspiel gehen. Mehr muss ich dazu nicht sagen. Aber das uninspirierte 1:1 gegen Bulgarien war nicht so toll. Ist die Stimmung in der Mannschaft besser, als es die Lage ist? Das 1:1 gegen Bulgarien hatte den Charakter eines Testspiels. Punkt. Aber klar ist, dass wir uns in Moldawien deutlich steigern müssen. Und eines ist sicher: Ein zweites Luxemburg wird es nicht geben – zumindest nicht in den nächsten zehn Jahren. Was macht Sie so zuversichtlich? Und wozu ist das Team fähig?

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Neue Spieler stiessen dazu, die den Konkurrenzkampf verschärfen. Die Mannschaft ist heute bissiger, und wir nähern uns dem, was ich immer sagte: Wir brauchen sieben bis acht Spieler, die in ihren Klubs dominant sind. Wenn dann jeder hundert Prozent Leistung bringt, können wir gegen jeden Gegner gewinnen. Solange wir aber nicht hundert Prozent abrufen können, wird es immer schwierig sein. Wie sagte Ottmar Hitzfeld Ihnen, was er von seinem Captain erwartet? Schauen Sie, Herr Kuhn hat mich praktisch meine ganze Profi-Karriere über begleitet. Da kannte man sich. Dann kommt ein Trainer, der zweimal die Champions League und einmal den Weltpokal gewann, und du bleibst Captain. Da ist doch klar, dass eine gewisse Distanz da ist. Ich musste erst herausspüren, was Herr Hitzfeld von mir erwartet. Macht es dabei einen Unterschied, ob es ein Weltklasse-Trainer erwartet oder einer, der weniger Erfolge aufweist? Nein. Der Respekt sollte jedem Menschen gegenüber gleich sein. Und jeder Spieler arbeitet schliesslich für sich und den Erfolg. Themenwechsel. Sie interessieren sich für Persönlichkeiten wie Nelson Man-

dela und Ghandi. Nun brachte die Wahl von Barack Obama zum US-Präsidenten der Welt viel Hoffnung zurück. Sind Sie von ihm auch fasziniert? Es war nicht einfach, sich als Farbiger als Präsidentschaftskandidaten aufstellen zu lassen. Und dann die Kampagne so durchzuziehen, seinen Weg gegen alle Widerstände zu gehen, wohlgemerkt in einem Land, das noch immer Vorbehalte hat – das fasziniert schon. Amerika hat mit Obama einen jungen, dynamischen Präsidenten, der seine Vorstellungen umsetzen wird. Gegen alle Widerstände?


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ALEX FREI

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Ein Captain, der weiss, was er will Auch unter Ottmar Hitzfeld ist Alex Frei Captain der Nationalmannschaft. «Ich entwickelte ein anderes Verantwortungsgefühl in dieser Rolle», so der Stürmer.

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ALEX FREI

Höhen und Tiefen Bei Borussia Dortmund erlebt Alex Frei den knallharten Alltag in der Bundesliga. Trainer Jürgen Klopp liess ihn nach seiner Verletzung des Öftern auf der Ersatzbank schmoren (u.), was kurzzeitig zu Spannungen zwischen den beiden führte. Inzwischen geniesst der Stürmer wieder uneingeschränktes Vertrauen des Trainers – und trifft regelmässig.

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Sicher. Obamas genialster Schachzug war wohl der, dass er sein Kabinett zur Hälfte mit Rivalen oder Andersdenkenden besetzte. Den Feind miteinzubeziehen, den Weg aber konsequent weiterzugehen, das ist bewundernswert. Und etwas, woraus man lernen kann: Gemeinschaftsgefühl entwickeln, um erfolgreich zu sein. Wenn Sie die Macht hätten, zu befehlen: Würden Sie Ihre Meinung auch gegen Widerstand durchsetzen? Entscheidend ist: Geht es um eine Sache, von der ich weiss, dass ich blind in eine Wand laufe oder um eine Sache, von der ich überzeugt bin? Wenn ich wirklich überzeugt bin, dann würde ich meinen Weg eiskalt weitergehen. Trotzdem muss man sich auch andere Meinungen anhören. Und dann passiert es schon mal, dass man sich eingestehen muss, falsch zu liegen. In der Politik spricht man dann von Diplomatie. Muss der Captain der Nationalmannschaft auch diplomatisch sein?


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Ich glaube, dass Obama als US-Präsident ein nicht vergleichbar wichtigeres Amt inne hat als der Captain der Schweizer Nationalmannschaft. Und Politik und Sport sollte man nicht vermischen. Gleichwohl geht es in einem weitaus kleineren Rahmen auch darum, dass Probleme gelöst gehören und jene Personen, die Widerstand empfinden, überzeugt werden. Also doch Diplomatie. Der Trainer führt die Mannschaft. Als Captain bin ich sein verlängerter Arm und mache, was der Trainer von mir erwartet. Das heisst aber nicht, dass ich immer gleicher Meinung sein muss. Der Trainer erwartet von seinem Captain, dass er Probleme auch selber löst. Da ist die richtige Mischung gefragt, und wenn man so will: Diplomatie. Wobei Sie mit Ihrer direkten Art bei Trainern eher anzuecken scheinen – wie in Luzern bei Andy Egli und zuletzt in Dortmund bei Jürgen Klopp. Was heisst, ich ecke an? Dass meine direkte Art Vor- und Nachteile hat, ist klar. Es ist doch so, dass die Leute heute «Typen» fordern, aber wenn man sagt, was man denkt, ist das auch nicht gut! Es gab ab und zu Meinungsverschiedenheiten mit Trainern, weil ich mich gegen Sachen wehrte, die meiner Ansicht nach nicht gerecht waren. Heisst das, Sie akzeptieren nun die Meinung von Trainer Klopp? Jürgen Klopp hat vom Fussball, den ich spielen soll, eine andere Vorstellung als ich. Da bleiben dir zwei Möglichkeiten: Du änderst dich und spielst auf seine Art oder nicht … … und das ist für Sie ein Grund, an einer Medienkonferenz zu sagen, dass Sie an «Veränderung denken müssen», sollten Sie in Dortmund nicht spielen … … was dann die Medien gleich so interpretierten, dass ich einen Vereinswechsel provozieren würde! Wie soll man das sonst verstehen? Man hätte auch in Betracht ziehen können, dass ich meine Spielart ändere, für den gemeinsamen Erfolg. Aber ich will noch etwas zu den Differenzen sagen.

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Nur zu! Mir leuchtet heute auch ein, dass es manchmal einfach besser ist, gewisse Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind. Der Kontakt, egal ob zu Andy Egli oder Laszlo Bölöni, den ich heute noch habe, zeigt mir aber, dass ich zwar manchmal falsch lag als Spieler – aber niemals als Mensch. Wie wichtig sind Ihnen solche Klarstellungen? Zu Beginn meiner Karriere wollte ich es allen Recht machen. Heute ist mir das weitgehend egal. Ausser es wird extrem – dann spreche ich die Person direkt an. Nervt Sie Ihr Job manchmal? Ja und nein. Ich gehe jeden Tag mit Freude ins Training, das bin ich schon meinem Arbeitgeber gegenüber schuldig, der mich dafür gut bezahlt. Aber es gibt sicherlich Momente, in denen mich das ganze Drumherum nervt. Sind Sie nachtragend? Nein, aber ich muss auch nicht mit allen reden wollen. Niemand muss das. Am 22. März ist es zwei Jahre her, seit Ex-Nationalcoach Köbi Kuhn Sie zum Captain machte. Wie veränderten Sie sich seither in Ihrer Rolle? In dem Sinn, dass ich sicher ein anderes Verantwortungsgefühl entwickelte und in der Rolle reifte. Ich kann meine Erfahrungen weitergeben. So kann ein junger Spieler zu mir kommen, wenn er zum Beispiel Tipps benötigt bei einem Transfer. Auch ich machte das früher bei Alt-Internationalen oder Ex-Trainern ab und zu so. Solche Tipps können helfen – aber ich würde nie sagen, zu welchem Klub der betreffende Spieler gehen soll. In diesem Zusammenhang: Steht in Ihrer Karriere der letzte Schritt zu einem europäischen Top-Klub noch an? Ich bin bei einem Top-Klub. In Deutschland hat ausser Bayern München und Schalke kein anderer Verein so viele Fans wie Dortmund. Oder kennen Sie einen Klub, der an einem Dienstagabend 80 000 Fans ins Stadion zu locken vermag – ausser vielleicht Manchester, Real und Barcelona?


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NATIONALMANNSCHAFT

Müller: Hoffnungsträger wider Willen BEI AS MONACO KOMMT PATRICK MÜLLER IMMER BESSER IN FORM. SEIT SEINEM DEBÜT AM 16. NOVEMBER 2008 SPIELT ER REGELMÄSSIG. UND JETZT STEHT AUCH SEINE RÜCKKEHR INS NATIONALTEAM KURZ BEVOR. FÜR DAS WM-QUALIFIKATIONSSPIEL IN MOLDAWIEN DENKT NATIONALCOACH OTTMAR HITZFELD ÜBER EINE NOMINIERUNG DES 32-JÄHRIGEN NACH. TEXT: TONI MERKEL

Ziel Monaco Grenoble, Paris St-Germain, Auxerre, Eintracht Frankfurt, FC Zürich – lange war nicht klar, wo Patrick Müller nach der EURO 08 spielen würde. Schliesslich landete er bei AS Monaco. Debüt am 16. November 2008, seither Stammspieler.

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Wie die Szenen sich ähneln. Wenn bei der Schweizer Nationalmannschaft der Schuh drückt, wurde zuletzt immer ein Hoffnungsträger wider Willen auserkoren: Patrick Müller. So schuf Ex-Nationalcoach Köbi Kuhn vor der EURO 08 ein Novum und hielt dem damals rekonvaleszenten Abwehrchef bis kurz vor Meldungsschluss ein Türchen offen. Und siehe da: Müller schaffte nach seinem Kreuzbandriss eine Art Wunderheilung, floh aus Lyon ins Trainingslager der Nationalmannschaft ins Tessin und spielte eine starke Europameisterschaft. Fazit: Kuhn machte alles richtig, denn er wusste: «Patrick ist ganz wichtig für das Team. Er hilft gerade den jün-

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geren Spielern mit seiner Erfahrung und seiner Intelligenz.» Kuhn unterstreicht damit auch die Stärken des 32-Jährigen: Oftmals sieht sein Tun etwas ungelenk aus. Müller ist kein Lucio von Bayern München, der mit schnellem Antritt auch mal nach vorne prescht, kein John Terry von Chelsea, der sich in jeden Ball schmeisst und nach jedem Match dreckverschmiert in die Kabine läuft. Müller ist Müller, ein eher unscheinbarer Innenverteidiger, der aber seine Mitspieler zu dirigieren weiss. Er gibt besonnen und ruhig seine Anweisungen. An ihm können sich die jungen Manndecker wie Philippe Senderos und Johan Djourou orientieren. Diese Aufgabe nimmt er bewusst an: «Ich bin dazu da, um den jungen Akteuren Sicherheit zu vermitteln. Ich habe ein gewisses Alter erreicht, mich haut so schnell nichts mehr um», sagte Müller vor der EURO 08. Auch jetzt drückt wieder der Schuh. Das 1:1 im Test gegen Bulgarien war ein Kaltstart in die so wichtige Länderspiel-Saison 2009. Coach Hitzfeld steht in der Pflicht, die WM-Qualifikation für Südafrika zu erreichen. Und das Ziel ist klar: Gruppenplatz 1 soll her. «Wir wollen uns direkt qualifizieren. Alles andere wäre eine Enttäuschung», sagt Mittelfeldspieler Gökhan Inler selbstbewusst. Doch die aktuelle Form der Spieler ist nicht wirklich

erfolgversprechend. Und so wurde Müller auch für Hitzfeld zum Hoffnungsträger: «Patrick ist mit Sicherheit ein Thema für den Match in Moldawien. Er braucht keine Testspiele, ihn kann ich sofort bringen. Er ist schliesslich erfahren genug.» Müller schmeicheln solche Aussagen. Auch nach 81 Länderspielen ist er heiss auf internationale Spiele. Doch er selbst stapelt tief: «Ein Spieler alleine kann nicht für Erfolg oder Misserfolg herhalten. Fussball ist ein Teamsport, jeder Einzelne ist wichtig. Aber wenn ich mit meiner Leistung zum Sieg beitragen kann, bin ich zufrieden.» Doch wie geht er mit dem Druck um, als Hoffnungsträger herzuhalten? «Ich zerbreche mir deswegen nicht den Kopf. Ich weiss, wie das Business läuft. Und wenn jemand meint, ich sei wichtig für das Team, dann freut mich das. Aber Druck mache ich mir deshalb keinen, den habe ich ohnehin als FussballProfi», sagt Müller. Bewundernswert am gebürtigen Genfer ist sicher seine Einstellung, nie aufzugeben. Seine Karriere verlief nicht immer optimal, aber Müller biss sich immer durch. Egal, ob er auf Mallorca auf der Bank sass und nach Basel floh. Egal, ob er einen Kreuzbandriss erlitt und innerhalb kürzester Zeit fit werden musste. Egal, ob er auf der Strasse stand und lange keinen Verein fand. Diese Erfahrungen machten den Innenverteidiger nur noch stärker:


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NATIONALMANNSCHAFT

«Auch aus schwierigen Phasen kann man viel lernen», erklärt Müller. «Wenn man auf der Bank sitzt, kann man viel grübeln. Wenn man verletzt ist, muss man einen starken Willen haben. Aber dennoch: Ich bin zufrieden mit meiner Karriere, sie war bisher doch sehr erfolgreich.» Damit hat er zu hundert Prozent recht. Mit dem französischen Serienmeister Olympique Lyon wurde er sechsmal Meister, dazu holte er mit dem FC Basel den Titel in der Schweiz. Eine Vita, die sich sehen lassen kann. Zum Ende seiner LyonZeit kam es aber zum Bruch mit dem Verein. Müller wollte nach seiner wundersamen Blitz-Heilung (Kreuzbandriss im Dezember 2007, Comeback nach nur fünf Monaten) die direkte Vorbereitung zur EURO 08 mit der Nationalmannschaft in Lugano bestreiten. Lyon beharrte jedoch darauf, dass der Genfer bis zum Saisonende noch in Lyon bleibt, um im Cupfinal als Alternative auf der Bank Platz zu nehmen. Im Wissen, dass sein auslaufender Vertrag ohnehin nicht verlängert würde, beschloss Müller, Frankreich unverzüglich zu verlassen, um in die Schweiz zu reisen. Aus diesem Stoff werden Helden gemacht – ein Fussballer, der für sein Land seine Karriere gefährdet. Für Müller jedoch keine grosse Sache: «Es war mein Traum, an der EURO 08 zu spielen. In Lyon wäre ich nicht mehr zu Einsatz ge-

kommen, daher war mein Entschluss absolut richtig, in die Schweiz zu reisen.» Doch nicht nur dieses eigenmächtige Handeln war ein Risiko. Auch die kurze Rehabilitation nach dem Kreuzbandriss war ein Spiel mit dem Feuer. Kuhn wusste, «dass Patrick ein grosses Risiko eingeht.

Dirigent Unmissverständlich dirigiert Patrick Müller seine Mitspieler. Schon Köbi Kuhn wusste das zu schätzen.

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Wäre keine Europameisterschaft, würde er sicher noch in der Reha stecken.» Müller brachte sämtliche Kritiker zum Verstummen, spielte ein starkes Turnier, stabilisierte die Abwehr und gab Senderos und Stephan Lichtsteiner die nötige Sicherheit. Doch nach der EURO 08 stand der Genfer erst einmal auf der Strasse. Lyon war Geschichte – ein neuer Verein nicht in Sicht. Zwar gab es zahlreiche Gerüchte. Über eine Rückkehr in die Schweiz zum FC Zürich wurde spekuliert, aus Deutschland signalisierte Eintracht Frankfurt Interesse, es fanden Gespräche statt mit Grenoble, Auxerre und Paris St. Germain. Allesamt ohne Erfolg. Keine einfache Situation für den zweifachen Familienvater. Zuhause in Genf sass er auf gepackten Koffern – jederzeit bereit, für einen neuen Klub sofort wieder loszuziehen. Mit etwas Verspätung klappte es dann doch noch. Am 31. August unterschrieb Müller einen Zwei-Jahres-Vertrag beim Traditionsverein AS Monaco. AS-Coach Ricardo Gomes, früher selbst ein WeltklasseVerteidiger für Brasilien, wollte seiner relativ jungen Mannschaft nach einem schwachen Saisonstart Routine einverleiben. Mit dem Schweizer Internationalen holte Gomes Erfahrung pur. Das Problem zu Beginn von Müllers Engagement war die fehlende Vorbereitung. Nach und nach kämpfte er sich heran und gab am 16. November sein Debüt im neuen Trikot. Seither ist Müller Stammspieler in der Innenverteidigung und überzeugt durch sein solides und unaufgeregtes Spiel. Gut für Monaco – aber auch gut für Hitzfeld. Ab dem 28. März in Moldawien geht es in die heisse Phase der Qualifikation zur WM 2010 in Südafrika. Müller wird nicht die entscheidenden Treffer erzielen und auch nicht die Traumpässe in die Spitze liefern, er besitzt andere Qualitäten. Hitzfeld: «Patrick ist ein Leader. Schon alleine seine Präsenz sorgt im Team für Sicherheit.» So bleibt alles beim Alten: Patrick Müller – der Hoffnungsträger wider Willen.

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QUIZ

Monatsgewinne 1. Preis:

Welcher Spieler schoss im

adidas-Fussball «EUROPASS»

Angebot Welcher Weltstar lehnte das Angebot ab, für rund 120 Millionen Euro zu Manchester City zu wechseln?

2. Preis: Ein Bildband «Top Shots»

3. Preis: JakoSporttasche

1. Wer wurde 2008 «Welt-Fussballer des Jahres»? D Cristiano Ronaldo S Lionel Messi M Fernando Torres

4. Wer wurde im letzten Jahr von der Föderation für Fussball-Geschichte und -Statistik zum «Schiedsrichter des Jahres» gewählt? W Herbert Fandel H Massimo Busacca C Roberto Rosetti

2. Welcher Weltstar lehnte das Angebot ab, für rund 120 Millionen Euro zu Manchester City zu wechseln?

5. Welcher Spieler schoss im WMEndspiel 1966 drei Tore?

Z Diego G Raul E Kaka

O Geoff Hurst L Allan Ball G Roger Hunt

3. Wo spielt die brasilianische «Welt-Fussballerin des Jahres» Marta von Umea IK in Zukunft Fussball?

6. Wer war der Captain der brasilianischen Weltmeister-Mannschaft von 1970? S Pele N Carlos Alberto J Tostao

P Deutschland R USA N Brasilien

4. Preis: Coca-Cola BarrelSportsbag

5. Preis: Coca-Cola Backpack

Coca-Cola Mini-Fridge Stefan Christen aus Strengelbach

Bildband «Top-Shots» Hartwig Jussel aus St. Margrethen

Jako-Sporttasche Katia Zapulla aus Dietikon

Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

Die Gewinner im Febr uar

6. Preis: Buch «Unsere EURO 08» aus dem Sportverlag Europa

7. und 8. Preis:

Die Spielregeln

adidas-Cap

9. und 10. Preis: Handy-Guthaben von Jamba im Wert von je 20 Franken

WM-2010-Gewinne 1. Preis: Reise zum WM-Final für zwei Personen inklusive Flug und Unterkunft

2. Preis: Reise zum WMEröffnungsspiel für zwei Personen inklusive Flug und Unterkunft

3. Preis: Reise zu einem WMGruppenspiel für zwei Personen inklusive Flug und Unterkunft

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März 2009

Beim grossen WM-Quiz gibt es zwei Gewinnchancen: Einmal im Monat und zum Jahresende winkt der Hauptgewinn. Alle, die das richtige Lösungswort einsenden, nehmen an beiden Verlosungen teil. Und so geht es: Aus den 19 Fragen ergeben sich 19 richtige Antworten. Nehmen Sie die Buchstaben und setzen Sie diese zum richtigen Lösungssatz zusammen. Pro Quiz ergibt sich ein Teil des Satzes. Einsendeschluss ist der 16.03.2009 (Datum des Poststempels oder der E-Mail).

Die Gewinner werden in der nächsten Ausgabe von EUROSOCCER veröffentlicht.

1. Preis: WM-Final in Johannesburg Zwei Personen reisen zum WM-Final am 11. Juli 2010 in Johannesburg. Flug und Unterkunft inklusive.


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19.02.2009

15:11 Uhr

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QUIZ

WM 2010

WM-Endspiel 1966 drei Tore? 7. Wer leitete 2006 das WM-Eröffnungsspiel sowie das Endspiel zwischen Italien und Frankreich? O Markus Merk aus Deutschland F Horacio Elizondo aus Argentinien L Frank de Bleeckere aus Belgien 8. Wer ist derzeit argentinischer Nationaltrainer? E Diego Maradona M Carlos Bianchi R Daniel Passarella

WM 2010 Wo wird das grösste Stadion der WM 2010 in Südafrika mit einer Kapazität von 96 000 Zuschauern stehen?

12. Welcher afrikanische Star spielt nicht in England, sondern in Ägypten? B Amr Zaki P Mohamed Aboutrika J Emmanuel Adebayor 13. Welcher Fussballer wurde sowohl als Spieler wie auch als Trainer Weltmeister? 8 Marcello Lippi 2 Mario Zagallo 6 Vittorio Pozzo

9. Welches Bundesliga-Stadion in Deutschland wurde im Januar 2009 eingeweiht? D Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim A Rhein-Main-Arena in Frankfurt G HSH-Arena in Hamburg

14. Welche Spielregel schafften FIFA und UEFA für ihre Turniere nicht wieder ab? 0 Verlängerung 5 Silver Goal 1 Golden Goal

10. In welchem Alter starb im Januar 2009 der legendäre Sportreporter Gody Baumberger? N 85 Jahre D 95 Jahre C 90 Jahre

15. Wo lebt der erste Torschütze der deutschen Bundesliga Timo Konietzka heute? 9 Monaco 3 Liechtenstein 0 Schweiz

11. Wo spielt der heute 35-Jährige Ex-Nationalspieler Mario Cantaluppi? K Frankreich S Italien U Belgien

16. Lutz Pfannenstiel aus Deutschland bezeichnet sich als Robin Hood des Fussballs. Was macht ihn so aussergewöhnlich? 9 Er war auf sechs Kontinenten Profi 0 Er war auf drei Kontinenten Profi 2 Er war auf vier Kontinenten Profi

17. Welcher ASL-Klub nahm kurz vor Rückrundenstart einen Trainerwechsel vor? I Xamax Neuenburg O FC Luzern P FC Vaduz 18. Wie viele Länder nehmen an der WM-Endrunde in Südafrika 2010 teil? S 32 W 16 D 24 19. Wo wird das grösste Stadion der WM 2010 in Südafrika mit einer Kapazität von 96 000 Zuschauern stehen? S Durban T Johannesburg N Kapstadt

Lösung:

Einsenden an: EUROSOCCER, Kennwort: WM-Quiz, Seestrasse 473, 8038 Zürich oder per Fax 043 305 05 66 oder per E-Mail: wm-raetsel@euro-soccer.ch

2. Preis: WM-Start in Johannesburg Zwei Personen reisen zum WMEröffnungsspiel am 11. Juni 2010 in Johannesburg. Flug und Unterkunft inklusive.

3. Preis: WM-Gruppenspiel in Südafrika Reise zu einem Gruppenspiel der WM 2010 für zwei Personen. Flug und Unterkunft inklusive.

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WM 2010

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15:07 Uhr

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QUALIFIKATION

Afrikaner dirigieren Europa NICHT MEHR AFRIKANISCHE STÜRMER SIND IN EUROPA GEFRAGT, SONDERN INTELLIGENTE MITTELFELD-STRATEGEN VOM SCHWARZEN KONTINENT. TEXT: SANDRA PLAZA Samuel Eto’o (Barcelona), Didier Drogba (Chelsea), Frederic Kanoute (Sevilla): Afrikanische Fussballer sind schnell, explosiv, zweikampfstark – und waren bis vor kurzem in den europäischen Ligen überwiegend im Sturm zu finden. Defensive Strategen von Weltformat suchte man in Afrika lange Zeit vergebens. Heute festigt jedoch fast jeder Spitzenklub in Europa sein defensives Mittelfeld mit afrikanischen Super-Athleten: Beim FC Barcelona führen die MittelfeldAllrounder Yaya Toure (Elfenbeinküste) und Seydou Keita (Mali) Regie, beim FC Arsenal agieren Kolo Toure und Emmanuel Eboue (beide Elfenbeinküste), beim FC Juventus macht Mohamed Sissoko mit seinem Talent Furore. Wurde afrikanischen Fussballern früher oft taktisches Verständnis abgesprochen, beeindrucken sie heute mit ihrer Spielintelligenz. Ein Grund für diese Entwicklung ist die gute Arbeit an der Basis des afrikanischen Fussballs mit europäischem

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März 2009

Know-how. So befindet sich in Abidjan, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, die einzige professionell geführte Fussball-Akademie in Westafrika. Knapp die Hälfte der ivorischen Nationalmannschaft, die 2006 an der WM teilnahm, stammt aus deren Nachwuchsprojekt ASEC. Internationale Top-Stars wie Kolo Toure, Salomon Kalou (Chelsea), Didier Zokora (Tottenham), Yaya Toure und Eboue wurden in diesem Internat ausgebildet. Viele dieser neuen Vertreter des afrikanischen Fussballs bündeln die Tugenden und Pflichten eines defensiven, enorm kreativen Mittelfeld-Strategen mit Offensivpotenzial. Einer, der genau auf die Klasse solcher Spieler setzt, ist ErfolgsCoach Jose Mourinho. Als er beim FC Chelsea unter Vertrag stand, war sein Wunschkandidat Michael Essien. 38 Millionen musste Präsident Roman Abramowitsch 2005 für den Mittelfeld-Strategen hinblättern – der teuerste Transfer überhaupt für die

«Blues». Und seit Mourinho im Sommer seinen Job bei Inter Mailand antrat, zaubert auch dort ein afrikanischer Mittelfeldspieler: Sulley Muntari. Der 24-Jährige kam für 15 Millionen Euro vom FC Portsmouth und stellte sein Talent nur wenige Tage nach seiner Verpflichtung mit einem Tor im Final des Supercups unter Beweis. Der definitive Durchbruch gelang Muntari schliesslich gegen Juventus Turin. Der ghanaische Nationalspieler entzückte die Fans mit einer sensationellen Partie und schoss dabei seinen ersten Meisterschafts-Treffer für die Turiner. Eine Minute vor Abpfiff nahm Mourinho den Youngster vom Feld und gewährte ihm den Sonderapplaus der 88 000 «Tifosi» im ausverkauften San-Siro-Stadion. Muntari kommt wie sein Landsmann Essien aus Ghana. Beide wurden von Scouts des Erstliga-Vereins Liberty Professionals entdeckt. Der Klub wurde zwar erst 1997 gegründet, brachte aber schon einige ghanaische Nationalspieler hervor. Den Erfolg zeigte sich 2006 mit der erstmaligen Qualifikation der «Black Stars» für eine Weltmeisterschaft. Prompt war Ghana das einzige afrikanische Team, das die Achtelfinals an der WM erreichte.

Regisseure Waren früher in Europa vor allem afrikanische Stürmer in, festigen die Top-Klubs heute vorwiegend ihr defensives Mittelfeld mit Super-Athleten aus Afrika (v.l.n.r.): Yaya Toure (Barcelona), Emmanuel Eboue (Arsenal), Michael Essien (Chelsea), Mohamed Sissoko (Juventus), Didier Zokora (Tottenham) und Sullay Muntari (Inter Mailand).


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QUALIFIKATION

WM 2010

Europa GRUPPE 1 Malta – Portugal Albanien – Schweden Ungarn – Dänemark Albanien – Malta Schweden – Ungarn Portugal – Dänemark Ungarn – Albanien Dänemark – Malta Schweden – Portugal Malta – Ungarn Portugal – Albanien Malta – Albanien Malta – Dänemark Portugal – Schweden Albanien – Ungarn

1. 2. 3. 4. 5. 6.

0:4 (0:1) 0:0 (0:0) 0:0 (0:0) 3:0 (1:0) 2:1 (0:0) 2:3 (1:0) 2:0 (0:0) 3:0 (2:0) 0:0 0:1 (0:1) 0:0 0:0 28.03.09

Dänemark Ungarn Albanien Portugal Schweden Malta

3 4 5 4 3 5

Dänemark – Albanien Ungarn – Malta Albanien – Portugal Schweden – Dänemark Schweden – Malta Ungarn – Schweden Dänemark – Portugal Malta – Schweden Ungarn – Portugal Albanien – Dänemark Portugal – Ungarn Dänemark – Schweden Portugal – Malta Schweden – Albanien Dänemark – Ungarn

2 2 1 1 1 0

1 1 3 2 2 1

0 1 1 1 0 4

6:2 4:2 3:2 6:3 2:1 0:11

01.04.09 06.06.09 10.06.09 05.09.09 09.09.09 10.10.09 14.10.09

7 7 6 5 5 1

GRUPPE 2 Israel – Schweiz 2:2 (0:1) Moldawien – Lettland 1:2 (0:2) Luxemburg – Griechenland 0:3 (0:2) Lettland – Griechenland 0:2 (0:1) Moldawien – Israel 1:2 (1:2) Schweiz – Luxemburg 1:2 (1:1) Griechenl. – Moldawien 3:0 (2:0) Luxemburg – Israel 1:3 (1:1) Schweiz – Lettland 2:1 (0:0) Luxemburg – Moldawien 0:0 Lettland – Israel 1:1 (0:0) Griechenland – Schweiz 1:2 (0:1) Moldawien – Schweiz 28.03.09 Luxemburg – Lettland Israel – Griechenland

1. 2. 3. 4. 5. 6.

Griechenland Israel Schweiz Lettland Luxemburg Moldawien

4 4 4 4 4 4

Schweiz – Moldawien Lettland – Luxemburg Griechenland – Israel Israel – Lettland Schweiz – Griechenland Moldawien – Luxemburg Moldawien – Griechenl. Israel – Luxemburg Lettland – Schweiz Luxemburg – Schweiz Griechenland – Lettland Israel – Moldawien Griechenl. – Luxemburg Schweiz – Israel Lettland – Moldawien

3 2 2 1 1 0

0 2 1 1 1 1

1 0 1 2 2 3

9:2 8:5 7:6 4:6 3:7 2:7

01.04.09 05.09.09 09.09.09 10.10.09 14.10.09

9 8 7 4 4 1

Tschechien – Slowenien Slowakei – Polen Nordirland – San Marino San Marino – Tschechien San Marino – Nordirland Slowenien – Tschechien Nordirland – Polen Tschechien – Slowakei Nordirland – Slowenien Polen – San Marino Slowakei – San Marino

1. 2. 3. 4. 5. 6.

Slowakei Nordirland Tschechien Polen Slowenien San Marino

1:0 (0:0) 2:1 (0:0) 4:0 (2:0) 0:3 (0:0) 0:3 (0:2) 28.03.09

Slowenien – San Marino Polen – Nordirland Slowakei – Tschechien Tschechien – San Marino Nordirland – Slowakei Slowenien – Polen Slowakei – Slowenien 01.04.09 Tschechien – Polen Polen – Slowakei San Marino – Slowenien 06.06.09 Tschechien – Nordirland

4 5 4 4 4 5

3 2 2 2 2 0

0 1 1 1 1 0

1 2 1 1 1 5

8: 5 8: 4 5: 2 6: 4 5: 3 1:15

19.08.09 05.09.09 09.09.09 10.10.09 14.10.09

9 7 7 7 7 0

Polen – Slowenien Slowakei – Nordirland Nordirland – Tschechien San Marino – Polen

1:1 (1:1) 2:1 (0:0) 0:0 (0:0) 0:2 (0:1)

Slowenien – Slowakei Polen – Tschechien San Marino – Slowakei Slowenien – Nordirland

2:1 (1:0) 2:1 (1:0) 1:3 (1:2) 2:0 (0:0)

1. 2. 3. 4. 5. 6.

Spanien Türkei Belgien Bosnien-Herz. Estland Armenien

4 4 4 4 4 4

Spanien – Estland 09.09.09 Bosnien-Herz. – Türkei Armenien – Belgien Armenien – Spanien 10.10.09 Estland – Bosnien-Herz. Belgien – Türkei Türkei – Armenien 14.10.09 Estland – Belgien Bosnien-Herz. – Spanien

4 2 2 2 0 0

0 2 1 0 1 0

0 0 1 2 3 4

10:1 5:2 7:5 12:4 2:13 1:12

12 8 7 6 1 0

GRUPPE 6 GRUPPE 4 Wales – Aserbaidschan 1:0 (0:0) Liechtenstein – Deutschl. 0:6 (0:1) Aserbaidsch. – Liechtenst. 0:0 (0:0) Russland – Wales 2:1 (1:0) Finnland – Deutschland 3:3 (2:2) Finnland – Aserbaidschan 1:0 (0:0) Wales – Liechtenstein 2:0 (1:0) Deutschland – Russland 2:1 (2:0) Russland – Finnland 3:0 (1:0) Deutschland – Wales 1:0 (0:0) Deutschl. – Liechtenstein 28.03.09 Russland – Aserbaidschan Wales – Finnland Liechtenstein – Russland 01.04.09 Wales – Deutschland

1. 2. 3. 4. 5. 6.

Deutschland 4 Russland 3 4 Wales Finnland 3 Aserbaidschan 3 Liechtenstein 3

Finnland – Liechtenstein 06.06.09 Aserbaidschan – Wales Finnland – Russland 10.06.09 Aserbaidsch. – Deutschl. 19.08.09 Russland – Liechtenstein 05.09.09 Aserbaidschan – Finnland Wales – Russland 09.09.09 Liechtenstein – Finnland Deutschl.– Aserbaidschan Finnland – Wales 10.10.09 Liechtenst. – Aserbaidschan Russland – Deutschland Liechtenstein – Wales 14.10.09 Aserbaidschan – Russland Deutschland – Finnland

3 2 2 1 0 0

1 0 0 1 1 1

0 1 2 1 2 2

12:4 6:3 4:3 4:6 0:2 0:8

10 6 6 4 1 1

GRUPPE 5 GRUPPE 3

Belgien – Bosnien-Herz. 28.03.09 Armenien – Estland Spanien – Türkei Bosnien-Herz. – Belgien 01.04.09 Estland – Armenien Türkei – Spanien Spanien – Belgien 05.09.09 Türkei – Estland Armenien – Bosnien-Herz.

Spanien – Bosnien-Herz. Armenien – Türkei Belgien – Estland Türkei – Belgien Spanien – Armenien Bosnien-Herzeg. – Estland

1:0 (0:0) 0:2 (0:0) 3:2 (1:0) 1:1 (0:1) 4:0 (2:0) 7:0 (2:0)

Türkei – Bosnien-Herz. Belgien – Armenien Estland – Spanien Bosnien-Herz. – Armenien Estland – Türkei Belgien – Spanien

2:1 (0:1) 2:0 (2:0) 0:3 (0:2) 4:1 (2:0) 0:0 1:2 (1:1)

Kasachstan – Andorra Ukraine – Weissrussland Andorra – England Kroatien – Kasachstan Kroatien – England Andorra – Weissrussland Kasachstan – Ukraine England – Kasachstan Ukraine – Kroatien Kroatien – Andorra Weissrussland – England England – Ukraine

3:0 (3:0) 1:0 (0:0) 0:2 (0:0) 3:0 (2:0) 1:4 (0:1) 1:3 (0:1) 1:3 (0:1) 5:1 (0:0) 0:0 4:0 (2:0) 1:3 (1:1) 01.04.09

Andorra – Kroatien Kasachstan – Weissrussland Kasachstan – England 06.06.09 Kroatien – Ukraine Weissrussland – Andorra Ukraine – Kasachstan 10.06.09 England – Andorra Weissrussland – Kroatien 19.08.09 Kroatien – Weissrussland 05.09.09 Ukraine – Andorra Weissrussland – Ukraine 09.09.09 Andorra – Kasachstan

53 Länder aus Europa kämpfen in acht Sechser- und einer Fünfergruppe um 13 Startplätze bei der WM 2010. Die neun Gruppenersten sind direkt für Südafrika qualifiziert. Die acht besten Zweiten spielen eine Relegation im K.-o.-System mit Hin- und Rückspielen, so dass vier Gruppenzweite ebenso zur WM fahren. Der schlechteste Gruppenzweite scheidet aus. Zur Vergleichbarkeit der Tabellenzweiten der Gruppen werden die Spiele der Tabellenzweiten gegen die jeweils Tabellenletzten der Sechsergruppen nicht gewertet.

Treffsicher Angelos Charisteas erzielte vier der bisher neun Treffer Griechenlands in der WM-Qualifikation, unter anderem auch das 1:1 gegen die Schweiz. Zu Beginn der Bundesliga-Rückrunde wechselte Charisteas von Nürnberg (2. Bundesliga) zu Bayer Leverkusen und ist damit Teamkollege von Tranquillo Barnetta.


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WM 2010

19.02.2009

15:07 Uhr

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QUALIFIKATION GRUPPE E

Europa

Elfenbeinküste – Malawi 28.03.09 Burkina Faso – Guinea Malawi – Burkina Faso 06.06.09 Guinea – Elfenbeinküste Guinea – Malawi 20.06.09 Burkina Faso – Elfenbeinküste

England – Kroatien Kasachstan – Kroatien 14.10.09 Weissrussl. – Kasachstan 10.10.09 Andorra – Ukraine Ukraine – England England – Weissrussland

1. 2. 3. 4. 5. 6.

England Kroatien Ukraine Weissrussland Kasachstan Andorra

4 4 3 3 4 4

4 2 2 1 1 0

0 1 1 0 0 0

0 1 0 2 3 4

14:3 8:4 4:1 4:5 5:11 1:12

12 7 7 3 3 0

Litauen – Rumänien Serbien – Österreich Färöer – Serbien Färöer – Frankreich Österreich – Färöer Frankreich – Rumänien Rumänien – Österreich Serbien – Frankreich Färöer – Litauen Frankreich – Färöer Serbien – Rumänien Österreich – Litauen Litauen – Serbien Frankreich – Österreich Rumänien – Färöer

06.06.09

1. 2. 3. 4.

Elfenbeinküste 0 Malawi 0 Burkina Faso 0 Guinea 0

Malawi – Guinea 05.09.09 Elfenbeinküste – Burkina Faso Guinea – Burkina Faso 10.10.09 Malawi – Elfenbeinküste Burkina Faso – Malawi 14.11.09 Elfenbeinküste – Guinea

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 0

0:0 0:0 0:0 0:0

0 0 0 0

GRUPPE 7 Österreich – Frankreich 3:1 (2:0) Rumänien – Litauen 0:3 (0:1) Serbien – Färöer 2:0 (1:0) Färöer – Rumänien 0:1 (0:0) Litauen – Österreich 2:0 (0:0) Frankreich – Serbien 2:1 (0:0) Färöer-Inseln – Österreich 1:1 (0:0) Serbien – Litauen 3:0 (2:0) Rumänien – Frankreich 2:2 (2:1) Litauen – Färöer-Inseln 1:0 (1:0) Österreich – Serbien 1:3 (0:3) Rumänien – Serbien 28.03.09 Litauen – Frankreich Frankreich – Litauen 01.04.09 Österreich – Rumänien

1. 2. 3. 4. 5. 6.

Serbien Litauen Frankreich Österreich Rumänien Färöer-Inseln

4 4 3 4 3 4

3 3 1 1 1 0

0 0 1 1 1 1

1 1 1 2 1 3

9:3 6:3 5:6 5:7 3:5 1:5

10.06.09 19.08.09 05.09.09 09.09.09 10.10.09 14.10.09

9 9 4 4 4 1

Die 20 Mannschaften sind in fünf Gruppen zu je vier Teams aufgeteilt, die in Hin- und Rückspiel aufeinandertreffen. Die fünf Gruppensieger qualifizieren sich für die WM 2010 in Südafrika.

Goalgetter Wayne Rooney traf bisher am häufigsten für England: Fünf der zwölf Tore gehen aufs Konto des ManU-Stürmers.

Afrika, 3. Phase GRUPPE A Togo – Kamerun Marokko – Gabun Kamerun – Marokko Gabun – Togo Marokko – Togo Gabun – Kamerun

1. 2. 3. 4.

Togo Kamerun Marokko Gabun

28.03.09 Togo – Marokko Kamerun – Gabun 06.06.09 Kamerun – Togo Gabun – Marokko 20.06.09 Togo – Gabun Marokko – Kamerun

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 0

0:0 0:0 0:0 0:0

05.09.09 10.10.09

Asien, 4. Phase

14.11.09

GRUPPE A

0 0 0 0

GRUPPE B

GRUPPE 8 Montenegro – Bulgarien 2:2 (0:1) Georgien – Montenegro Zypern – Italien 1:2 (1:1) Bulgarien – Zypern Georgien – Irland 1:2 (0:1) Italien – Irland Montenegro – Irland 0:0 (0:0) Bulgarien – Irland Italien – Georgien 2:0 (1:0) Zypern – Montenegro Georgien – Zypern 1:1 (0:0) Georgien – Italien Bulgarien – Italien 0:0 Zypern – Irland Georgien – Bulgarien 0:0 Bulgarien – Montenegro Irland – Zypern 1:0 (1:0) Italien – Bulgarien Italien – Montenegro 2:1 (2:1) Irland – Italien Irland – Georgien 2:1 (0:1) Montenegro – Georgien Zypern – Georgien 28.03.09 Bulgarien – Georgien Montenegro – Italien Italien – Zypern Irland – Bulgarien Irland – Montenegro

01.04.09 06.06.09 05.09.09 09.09.09 14.10.09

Mosambik – Nigeria Kenia – Tunesien Nigeria – Kenia Tunesien – Mosambik Kenia – Mosambik Tunesien – Nigeria

1. 2. 3. 4.

Mosambik Nigeria Kenia Tunesien

28.03.09 Mosambik – Kenia Nigeria – Tunesien 06.06.09 Nigeria – Mosambik Tunesien – Kenia 20.06.09 Mosambik – Tunesien Kenia – Nigeria

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 0

0:0 0:0 0:0 0:0

05.09.09 10.10.09 14.11.09

0 0 0 0

GRUPPE C 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Italien Irland Bulgarien Montenegro Georgien Zypern

4 4 3 3 5 3

3 3 0 0 0 0

1 1 3 2 2 1

0 0 0 1 3 2

6:2 5:2 2:2 3:4 3:7 2:4

10 10 3 2 2 1

GRUPPE 9 Norwegen – Island Mazedonien – Schottland Mazedonien – Holland Island – Schottland Schottland – Norwegen Holland – Island Norwegen – Holland Island – Mazedonien Holland – Schottland Holland – Mazedonien

1. 2. 3. 4. 5.

74

Holland Schottland Island Mazedonien Norwegen

2:2 (1:1) 1:0 (1:0) 1:2 (0:0) 1:2 (0:1) 0:0 2:0 (1:0) 0:1 (0:0) 1:0 (1:0) 28.03.09 01.04.09

3 3 4 3 3

Schottland – Island Island – Holland Mazedonien – Norwegen Holland – Norwegen Mazedonien – Island Norwegen – Schottland Schottland – Mazedonien Island – Norwegen Norwegen – Mazedonien Schottland – Holland

3 1 1 1 0

0 1 1 0 2

0 1 2 2 1

5:1 2:2 4:6 2:3 2:3

März 2009

06.06.09

Ruanda – Algerien Ägypten – Sambia Algerien – Ägypten Sambia – Ruanda Ägypten – Ruanda Sambia – Algerien

1. 2. 3. 4.

Ruanda Algerien Ägypten Sambia

28.03.09 Ruanda – Ägypten Algerien – Sambia 06.06.09 Algerien – Ruanda Sambia – Ägypten 20.06.09 Ruanda – Sambia Ägypten – Algerien

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 0

0:0 0:0 0:0 0:0

05.09.09 10.10.09 14.11.09

0 0 0 0

Bahrain – Japan Katar – Usbekistan Usbekistan – Australien Katar – Bahrain Australien – Katar Japan – Usbekistan Bahrain – Australien Katar – Japan Japan – Australien Usbekistan – Bahrain

1. 2. 3. 4. 5.

Australien Japan Bahrain Katar Usbekistan

2:3 (0:2) 3:0 (1:0) 0:1 (0:1) 1:1 (1:0) 4:0 (2:0) 1:1 (1:1) 0:1 (0:0) 0:3 (0:1) 0:0 0:1 (0:0)

4 4 4 4 4

Japan – Bahrain Usbekistan – Katar Australien – Usbekistan Bahrain – Katar Katar – Australien Usbekistan – Japan Australien – Bahrain Japan – Katar Australien – Japan Bahrain – Usbekistan

3 2 1 1 0

1 2 1 1 1

0 0 2 2 3

6:0 7:3 4:5 4:8 1:6

28.03.09 01.04.09 06.06.09 10.06.09 17.06.09

10 8 4 4 1

GRUPPE B Saudi-Arabien – Iran 1:1 (1:0) Ver. Arab. Emirate – Nordk. 1:2 (0:0) Nordkorea – Südkorea 1:1 (0:0) Ver. Arab. Emirate – S.-Arab.1:2 (1:0) Iran – Nordkorea 2:1 (1:0) Südkorea – VAE 4:1 (2:0) Saudi-Arabien – Südkorea 0:2 (0:0) Ver. Arab. Emirate – Iran 1:1 (1:0) Iran – Südkorea 1:1 (0:0) Nordkorea – Saudi-Arabien 1:0 (1:0)

1. 2. 3. 4. 5.

Südkorea Nordkorea Iran Saudi-Arabien VAE

4 4 4 4 4

Iran – Saudi-Arabien 28.03.09 Nordkorea – Ver. Arab. Emirate Südkorea – Nordkorea 01.04.09 Saudi-Arabien – Ver. Arab. Emirate Nordkorea – Iran 06.06.09 Ver. Arab. Emirate – Südkorea Südkorea – Saudi-Arabien 10.06.09 Iran – Ver. Arab. Emirate Südkorea – Iran 17.06.09 Saudi Arabien – Nordkorea

2 2 1 1 0

2 1 3 1 1

0 1 0 2 3

8:3 5:4 5:4 3:5 4:9

8 7 6 4 1

10.06.09

GRUPPE D 19.08.09 05.09.09 09.09.09

9 4 4 3 2

Ghana – Benin Sudan – Mali Benin – Sudan Mali – Ghana Sudan – Ghana Mali – Benin

1. 2. 3. 4.

Ghana Benin Sudan Mali

28.03.09 Ghana – Sudan Benin – Mali 06.06.09 Benin – Ghana Mali – Sudan 20.06.09 Ghana – Mali Sudan – Benin

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 0

0 0 0 0

05.09.09 10.10.09 14.11.09

0:0 0:0 0:0 0:0

0 0 0 0

Asien ist bereits in der vierten Qualifikationsrunde. Die Gruppenersten und -zweiten der beiden Gruppen qualifizieren sich direkt für die WM. Die beiden Gruppendritten treffen in einer Relegation in Hin- und Rückspiel aufeinander. Der Sieger der Relegation spielt gegen den Sieger der Ozeanien-Gruppe um einen fünften Startplatz bei der WM.


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QUALIFIKATION

WM 2010

Südamerika

Vorbereiter US-Stürmer Landon Donovan (o.) gab beim 2:0 gegen Mexiko zu beiden Toren von Michael Bradley den Pass.

Ozeanien, 2. Phase Fidschi – Neuseeland Vanuatu – Neuseeland Fidschi – Neukaledonien Neuseeland – Vanuatu Neukaledonien – Fidschi Vanuatu – Neukaledonien

1. 2. 3. 4.

0:2 (0:1) 1:2 (1:0) 3:3 (2:0) 4:1 (3:0) 4:0 (2:0) 1:1 (0:0)

Neuseeland 6 Neukaledonien 6 Fidschi 6 Vanuatu 6

Neukaledonien – Vanuatu Neukaled. – Neuseeland Fidschi – Vanuatu Vanuatu – Fidschi Neuseeland – Neukaled. Neuseeland – Fidschi

5 2 2 1

0 2 1 1

1 2 3 4

14: 5 12:10 6:11 5:13

3:0 (1:0) 1:3 (0:1) 2:0 (1:0) 2:1 (0:0) 3:0 (0:0) 0:2 (0:0)

Uruguay – Bolivien Argentinien – Chile Ecuador – Venezuela Peru – Paraguay Kolumbien – Brasilien Venezuela – Argentinien Bolivien – Kolumbien Chile – Peru Paraguay – Uruguay Brasilien – Ecuador

5:0 (2:0) 2:0 (2:0) 0:1 (0:0) 0:0 (0:0) 0:0 (0:0) 0:2 (0:2) 0:0 (0:0) 2:0 (1:0) 1:0 (1:0) 5:0 (1:0)

1. Paraguay 2. Brasilien 3. Argentinien 4. Chile 5. Uruguay 6. Ecuador 7. Kolumbien 8. Venezuela 9. Bolivien 10. Peru

10 10 10 10 10 10 10 10 10 10

Argentinien – Bolivien Kolumbien – Venezuela Paraguay – Ecuador Uruguay – Chile Peru – Brasilien Venezuela – Bolivien Kolumbien – Argentinien Ecuador – Peru Brasilien – Uruguay Chile – Paraguay

7 4 4 5 3 3 2 3 2 1

2 5 4 1 4 3 5 1 3 4

1 1 2 4 3 4 3 6 5 5

18:6 15:4 13:7 14:13 19:10 12:17 4:8 12:18 13:22 5:20

3:0 (1:0) 1:0 (0:0) 5:1 (2:0) 2:2 (1:0) 1:1 (0:1 5:3 (2:2) 2:1 (0:1) 5:1 (3:0) 2:1 (1:1) 0:3 (0:2)

23 17 16 16 13 12 11 10 9 7

Die zehn Länder Südamerikas spielen in einer grossen Gruppe in Hin- und Rückspielen ihre bis zu fünf WM-Starter aus. Die ersten vier qualifizieren sich direkt für Südafrika. Der Fünfte trifft in der Relegation auf den Vierten aus Nordamerika.

Uruguay – Venezuela Peru – Kolumbien Paraguay – Brasilien Argentinien – Ecuador Bolivien – Chile Uruguay – Peru Bolivien – Paraguay Ecuador – Kolumbien Brasilien – Argentinien Venezuela – Chile Argentinien – Paraguay Chile – Brasilien Kolumbien – Uruguay Ecuador – Bolivien Peru – Venezuela Brasilien – Bolivien Chile – Kolumbien Paraguay – Venezuela Peru – Argentinien Uruguay – Ecuador Bolivien – Peru Argentinien – Uruguay Kolumbien – Paraguay Venezuela – Brasilien Ecuador – Chile Bolivien – Uruguay Paraguay – Peru Chile – Argentinien Venezuela – Ecuador Brasilien – Kolumbien Kolumbien – Bolivien Ecuador – Brasilien Peru – Chile Uruguay – Paraguay Argentinien – Venezuela

1:1 (1:0) 1:1 (1:1) 2:0 (1:0) 1:1 (0:0) 0:2 (0:1) 6:0 (2:0) 4:2 (2:0) 0:0 (0:0) 0:0 (0:0) 2:3 (0:0) 1:1 (0:1) 0:3 (0:2) 0:1 (0:1) 3:1 (1:1) 1:0 (1:0) 0:0 (0:0) 4:0 (2:0) 2:0 (2:0) 1:1 (0:0) 0:0 (0:0) 3:0 (2:0) 2:1 (2:1) 0:1 (0:1) 0:4 (0:3) 1:0 (0:0) 2:2 (2:0) 1:0 (0:0) 1:0 (1:0) 3:1 (0:1) 0:0 29.03.09

Bolivien – Argentinien Venezuela – Kolumbien Ecuador – Paraguay Brasilien – Peru Chile – Uruguay Uruguay – Brasilien Paraguay – Chile Argentinien – Kolumbien Peru – Ecuador Bolivien – Venezuela Ecuador – Argentinien Chile – Bolivien Brasilien – Paraguay Kolumbien – Peru Venezuela – Uruguay Paraguay – Bolivien Argentinien – Brasilien Kolumbien – Ecuador Peru – Uruguay Chile – Venezuela Paraguay – Argentinien Brasilien – Chile Uruguay – Kolumbien Bolivien – Ecuador Venezuela – Peru Bolivien – Brasilien Kolumbien – Chile Venezuela – Paraguay Argentinien – Peru Ecuador – Uruguay Uruguay – Argentinien Peru – Bolivien Paraguay – Kolumbien Chile – Ecuador Brasilien – Venezuela

01.04.09

07.06.09

10.06.09

06.09.09

09.09.09

11.10.09

14.10.09

15 8 7 4

Neuseeland hat sich mit dem Gruppensieg für die Entscheidungsspiele gegen das fünftplatzierte Team der der Asien-Zone qualifiziert. Der Sieger dieses Duells sichert sich das Ticket für die FIFA-WM 2010 in Südafrika.

Nordamerika, 4. Phase USA – Mexiko 2:0 (1:0) El Salvador – Trin./Tob. 2:2 (0:2) Costa Rica – Honduras 2:0 (0:0) El Salvador – USA 28.03.09 Trinidad und Tobago – Honduras Mexiko – Costa Rica Costa Rica – El Salvad. 01.04.09 Honduras – Mexiko USA – Trinidad und Tobago Costa Rica – USA 03.06.09 El Salvador – Mexiko 06.06.09 Trinidad und Tobago – Costa Rica USA – Honduras Honduras – El Salvad. 10.06.09 Mexiko – Trinidad und Tobago

1. USA Costa Rica 3. Trin.u.Tobago 4. El Salvador 5. Honduras 6. Mexiko

1 1 1 1 1 1

Honduras – Costa Rica 12.08.09 Trinidad und Tobago – El Salvador Mexiko – USA Costa Rica – Mexiko 05.09.09 Honduras – Trinidad und Tobago USA – El Salvador El Salvad. – Costa Rica 09.09.09 Trinidad und Tobago – USA Mexiko – Honduras Costa Rica – Trin./Tob. 10.10.09 Honduras – USA Mexiko – El Salvador El Salvador – Honduras 14.10.09 Trinidad und Tobago – Mexiko USA – Costa Rica

1 1 0 0 0 0

0 0 1 1 0 0

0 0 0 0 1 1

2:0 2:0 2:2 2:2 0:2 0:2

3 3 1 1 0 0

Die ersten drei dieser Gruppe fahren nach Südafrika. Der Vierte spielt eine Barrage mit Hin- und Rückspiel gegen den Fünften aus Südamerika.

Ernstkampf Ende März gilt es für Argentiniens neuen Nationaltrainer Diego Maradona mit der WM-Qualifikationspartie gegen Venezuela erstmals richtig ernst. Mitspielen wird er höchstens wieder an der Seitenlinie – wie beim 2:0 im Testspiel gegen Frankreich …

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WM 2010

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GRAFIK

Die offiziellen Poster der 500 TAGE VOR BEGINN DER WM 2010 WURDEN DIE POSTER DER GASTGEBERSTÄDTE VORGESTELLT. JEDE STADT HAT IHRE EIGENE, EINZIGARTIGE GESCHICHTE, DIE POSTER BIETEN DIE MÖGLICHKEIT, DIESE GESCHICHTE ZU ERZÄHLEN – SO ZUM BEISPIEL KAPSTADT MIT DER VIELSEITIGKEIT DER BEVÖLKERUNG.

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WM 2010

neun WM-Gastgeberst채dte

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PEOPLE

Damals heute

&

Ex-Sion-Profi Dominique Cina mit guten Genen 16 Jahre ist es her, seit der Oberwalliser Dominique Cina (47) seine Fussballschuhe an den berühmten Nagel hängte. Cina, 13-facher Internationaler, wurde mit dem FC Sion Cupsieger, stürmte später auch erfolgreich für Wettingen, LausanneSports und Fribourg. An ein Ereignis während seiner langen Karriere erinnert sich der Versicherungsexperte aus Salgesch immer wieder besonders gern: «Im Dezember 1985 überreichte mir Franz Beckenbauer in Paris eine goldene Skulptur.» Cina war damals mit 24 Treffern in der Meisterschaft Schweizer Torschützenkönig geworden – und im Pariser «Cirque d’Hiver» neben dem Portugiesen Fernando Gomes und dem heutigen UEFA-Präsidenten Michel Platini als bester Goalgetter ausgezeichnet worden. «Meine Jahre als Fussballer waren eine schöne Zeit», sagte Dominique, Bruder des Walliser Staatsrats Jean-Michel Cina, jüngst bei der FIFA-Gala im Zürcher Opernhaus. Fussball spielt der Vater von drei Buben (der talentierte David ist in der U18-Nationalmannschaft) schon lange nicht mehr. Bis vor kurzem wirkte er allerdings noch nebenamtlich als StürmerTrainer der Junioren des FC Sion. Inzwischen stellte der ehrgeizige Sion-Präsident Christian Constantin jedoch vollamtliche Experten für diesen Job an. Nur noch gelegentlich besucht Cina die Heimspiele des FC Sion im Tourbillon: «Ich besitze zwar eine Jahreskarte, aber das Herz ist nicht mehr so dabei wie früher, als ich – im Gegensatz zu heute – noch jeden einzelnen Spieler kannte.»

Hat gut lachen Dominique Cina blickt auf eine sehr erfolgreiche Fussball-Karriere zurück. TEXT UND FOTO: KNUT BOBZIEN

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Ronaldinho im Liebesglück Beim AC Mailand sitzt Ronaldinho öfters auf der Ersatzbank als er Fussball spielt. Und die italienischen Medien verhöhnen ihn: «Ronaldinho ist nur noch ein Kleiderständer in kurzen Hosen und Trikot.» Doch der Superstar weiss, wo er Trost finden kann. Aline Domingos soll die schöne Brasilianerin heissen, die Ronaldinho derzeit das Leben versüsst. Das Model plauderte einer spanischen Zeitung zufolge in den italienischen Medien über das Liebesglück. «Ja, wir gehen zusammen aus», so die Ansagerin beim Milan-eigenen TV-Kanal «Milan Channel». Zwar verriet Aline auch, dass die Beziehung noch nichts Ernstes sei, nannte aber im Gespräch über Ronaldinho den Ex-Star des FC Barcelona bereits «meinen Gaucho».

Knigge für Bayern-Spieler Es ist nicht leicht, ein guter Bayer zu sein. Oder weshalb sonst hat der Klub einen Verhaltenskodex? Das Auftreten der Fussballer solle «höflich, freundlich und sympathisch» sein, erfährt man etwa aus dem Werk. Aha. Trainer Jürgen Klinsmann heisst den Knigge gut. So werde den Profis klar, dass es etwas Besonderes sein muss, für den FC Bayern zu spielen. Knigge sei Dank!

Problemfall Diego

lange als Der 23-jährige Werder-Star Diego galtVerhalten Sein . liga des Bun der fi Vorzeige-Pro vorbildlich. auf und neben den Platz war stets ilianer für Bras der te sorg Zeit ter Doch in letz beim Autonegative Schlagzeilen. So wurde er t, worauf isch erw ss influ hole Alko r fahren unte nt trage er erklärte, die Bedienung im Restaurahenkt gesc nach dig stän e dies Mitschuld, da er nicht habe. Ausserdem habe er sich vorh e. Neben lieg e renz illeg Prom die wo informiert, er zu diesem Vorfall fiel Diego auch auf, weil eine nur t nich er ür wof , kam ning spät ins Trai kaserre l-Sp Spie eine Geldstrafe, sondern auch iMus mit fen Tref e sein ten sorg at sierte. Priv r paa Ein off. hsst präc kerin Sarah Connor für Ges der und e, End zu re Affä die war ter Wochen spä Liebe Fussball-Star kehrte zu seiner altenbrasilianiner mei mit er weit bin zurück. «Ich zwischen schen Freundin zusammen. Es gibt auten. verl o Dieg s lies e», lem Prob uns keine

Skandale made in England Es will nicht ruhig werden um Manchester City. Nachdem der brasilianische Superstar Robinho im Zusammenhang mit einem Sexualverbrechen von der englischen Polizei verhört wurde, nahmen die Beamten eine Woche später den 20-jährigen CitySpieler Micah Richards fest. Der Verteidiger soll an Weihnachten an einem Angriff auf einen 18-Jährigen beteiligt gewesen sein. Nach längerem Verhör liess man Richards auf Kaution frei.

Machismo auf Russisch Andrej Arschawin, neuester Zugang beim FC Arsenal, macht mit frauenfeindlichen Sprüchen von sich reden. In seinem Buch schreibt er, dass er Frauen verbieten wolle, Auto zu fahren. Der 27Jährige würde, ohne zweimal darüber nachzudenken, sofort deren Fahrausweise einziehen. Ausserdem, so lässt uns der russische Stürmer wissen, mag er keine Frauen, «die rauchen und lügen». Na dann, her mit der Zigarette!


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PEOPLE

«Becks» ein

In der Regel sorgt Da Prügelknabe? der er mit seinen Leistvid Beckham für positive Schlagzeilen, vo eigentlich nur die Me ungen bei AC Mailand überzeugte. Sorger allem in jüngster Zeit, in vor Gericht wegen Ködien, insbesondere die Paparazzi. Wie es n bereiten dem Welt-Star mit seinen Bodyguardrperverletzung verantworten müssen. Maaussieht, wird Beckham sich passierte bereits Anfans auf einen Paparazzo losgegangen zu sen wirft ihm vor, zusammen Schadenersatz, da es g Dezember, wurde aber erst jetzt publi in. Die angebliche Attacke k. «körperlichen und se elischen Schaden» ge Das Opfer klagt auf nommen habe.

FUSSBALLERFRAUEN

WELCHER FUSSBALLER GEHÖRT ZU IHR?

Raue Sitten im Training Unschöne Szenen spielten sich Anfang Februar auf dem GC/Campus in Niederhasli ab. Der Schweizer Spielervermittler Giacomo Petralito (o.) verpasste dem Journalisten Thomas Schifferle einen Faustschlag und trat ihn mit Füssen, da er sich «provoziert fühlte». Dies nach einem Wortgefecht über einen Artikel im «TagesAnzeiger». Der Journalist will Strafanzeige einreichen. GC selber nahm den Vorfall «mit Befremden zur Kenntnis» und «behält sich weitere Schritte vor». Doch damit nicht genug: Auch bei den Young Boys gab es eine Prügelei. Der Spanier Carlos Varela (M.) versetzte David Degen (u.) nach einem Streit einen Faustschlag. Trainer Vladimir Petkovic schickte die beiden umgehend unter die Dusche. Später löste eine interne Aussprache die Spannungen zwischen den beiden YB-Stürmern – gegen aussen wenigstens.

Schäferstündchen auf dem Rasen Für einen Abgang der besonderen Art sorgte der kroatische Fussballer Dino Drpic: Seine Ehefrau, die auf den Namen Nives Celsius hört, plauderte im Fernsehen aus, ihr Gatte und sie hätten Sex im Stadion bzw. auf dem Spielfeld gehabt. Dies stiess bei Dinamo Zagreb nicht gerade auf Verständnis – der kroatische Verein feuerte den Kicker fristlos. Doch Dino liebt scheinbar die Abwechslung, und so war Drpics neuer Vertrag mit Karlsruhe schnell unter Dach und Fach. Vor seinem Debüt gegen den Hamburger SV (3:2) beantragte der Neue die erotisch aufgeladene Rückennummer «69». Ein Marketing-Gag, den die DFL ablehnte. Drpic trägt jetzt die «11». Das ärgert vor allem Nives, die bereits Pläne schmiedet, auf dem Dach des Bernabeu-Stadions in Madrid Sex zu haben.

Der Ausflug des schwedischen Stürmers Henrik Larsson ins Unihockey-Lager war nur von kurzer Dauer. Der 37-Jährige, der nach der EURO 08 überraschend dem Fussball abschwor, kündigte bei seinem Unihockey-Verein Helsingborg nach gerade mal neun Partien. Die Medien vermochte der Kultstar nicht hundertprozentig zu überzeugen, aber seine persönliche Bilanz ist dennoch positiv: «Der Ausflug zum Unihockey sorgte dafür, dass ich wieder Freude am Training habe.» Inzwischen ist der Schwede zu seinem Stammklub Helsingborg IF zurückgekehrt. Die (Fussball-)Fans freut es sicher.

Kevin Kuranyi FC Schalke 04

Bastian Schweinsteiger

Miroslav Klose FC Bayern München

FC Bayern München

Sylwia ist seit dem 31. Dezember 2004 mit Miroslav Klose verheiratet. Sie leben zusammen mit den beiden Kindern in Ismaning bei München.

Zurück zu den Wurzeln

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TV

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SERIE A

Benvenuta Serie A NACH ZÄHEN VERHANDLUNGEN MIT DEN ZWÖLF ITALIENISCHEN TOP-KLUBS GELANG ES DEM PAY-TV-SENDER TELECLUB, SICH DIE TV-RECHTE DER SERIE A ZU SICHERN. IN DIESER SAISON WERDEN JEDES WOCHENENDE DREI HEIMSPIELE DER BESTEN SERIE-A-TEAMS GEZEIGT, NÄCHSTES JAHR WERDEN ES SOGAR FÜNF MATCHES SEIN. Finalmente: Seit dem 15. Februar können Fussball-Fans bei Teleclub den italienischen Fussball wieder live verfolgen. Nach langwierigen Verhandlungen mit den Rechte-Inhabern der zwölf Top-Teams der Serie A startete der Pay-TV-Sender Teleclub seine exklusiven Live-Übertragungen mit dem Knüller-Derby Inter gegen AC Mailand (2:1, Runde 24). Ein Highlight mit Stars und Sternchen wie Zlatan Ibrahimovic und Adriano von Inter Mailand sowie David Beckham und Ronaldinho vom AC Mailand. Nun kom-

men «Calcio»-Fans an jedem Wochenende bis Ende Saison in den Genuss dreier ausgewählter Heimspiele der besten Teams Italiens. Am Sonntagabend um 20.30 Uhr beginnt jeweils die Übertragung des italienischen Spitzenspiels – sowohl im Kabelnetz als auch über Bluewin TV. Kunden von Bluewin TV sehen pro Runde zusätzlich zwei weitere Live-Partien. Danach werden die Spiele zeitnah als Erstausstrahlung im Kabelnetz gesendet. Kommentiert wird in den Original-Sprachen Italienisch und Eng-

Serie-A-Show Mit der Axpo Super League, der Champions League, der Bundesliga und den TopSpielen aus England, Spanien und Österreich verfügte Teleclub bereits über ein exklusives Live-FussballAngebot. Seit dem 15. Februar zeigt der Pay-TV-Sender nun auch Matches der Serie A. Das freut die FussballFans, und bereits die erste LiveÜbertragung war ein Highlight: Star-Duelle wie Adriano (Inter, r.) gegen Paolo Maldini (AC Mailand, l.) begeisterten die «Calcio»-Fans.

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lisch, die Sonntags-Partien gibt es mit deutschem und italienischem Original-Kommentar. Ab nächster Saison kommt es noch besser für die Fans von Juventus, AC Mailand und Co.: Dann werden pro Wochenende sogar bis zu fünf Partien der Serie A live und exklusiv angeboten. «Wir sind höchst erfreut, unseren Kunden ein weiteres Top-Fussball-Produkt anbieten zu können», sagt Roger Feiner, Sportchef von Teleclub. Lange habe die italienische Fan-Gemeinde den Pay-TVSender immer wieder mit der Frage nach der Serie A konfrontiert. «Nun können wir ihr mit Alessandro del Piero, Paolo Maldini und Co. die Filetstücke servieren», so der Teleclub-Sportchef. Neben der Serie A zeigt Teleclub exklusiv auch die Spiele der Axpo Super League, sämtliche Partien der Champions League, alle Spiele der deutschen Bundesliga und verschiedene Top-Partien aus der Premier League, der Primera Division und der österreichischen Bundesliga. Die Matches des UEFA-Cups werden ab den Viertelfinals ebenfalls live in Konferenz ausgestrahlt. Wer europäischen SpitzenFussball am TV live geniessen will, der löst am besten ein TeleclubAbonnement. Es ist via Kabelnetz für 49.90 Franken und via Bluewin TV für Fr. 42.80 Franken pro Monat erhältlich. Zusätzlich und exklusiv bei Bluewin TV können über den Einzelabrufservice «Teleclub Live Events» unzählige LiveSportübertragungen für 1 Franken respektive für 2.50 Franken pro Spiel abgerufen werden.


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PROGRAMM

TV

*Diesen Monat im

*Die genauen Spielpaarungen und Übertragungszeiten entnehmen Sie bitte dem EPG/TV-Guide oder unter www.teleclub.ch

SONNTAG, 1. MÄRZ Axpo Super League 22. Runde, Anspielzeit 16.00 Bundesliga 22. Runde, Anspielzeit 17.00 Premier League 27. Runde 15.45 ManU – Tottenham Primera Division 18.55 Top-Spiel, 25. Runde Serie A 26. Runde DIENSTAG, 3. MÄRZ Premier League 28. Runde 20.15 Portsmouth – Chelsea MITTWOCH, 4. MÄRZ Premier League 28. Runde 20.40 Newcastle – ManU FREITAG, 6. MÄRZ Bundesliga 23. Runde, Anspielzeit 20.30 SAMSTAG, 7. MÄRZ Axpo Super League 23. Spielrunde, Anspielzeit 17.45 Bundesliga 23. Runde, Anspielzeit 15.30 Primera Division 19.55 Top-Spiel, 26. Runde Serie A, 27. Runde SONNTAG, 8. MÄRZ Axpo Super League 23. Runde, Anspielzeit 16.00

Bundesliga 23. Runde, Anspielzeit 16.35 Primera Division 18.55 Top-Spiel, 26. Runde Serie A 27. Runde DIENSTAG, 10. MÄRZ Champions League Achtelfinals, Rückspiele Anspielzeit 20.45 MITTWOCH, 11. MÄRZ Champions League Achtelfinals, Rückspiele Anspielzeit 20.45 FREITAG, 13. MÄRZ Bundesliga 24. Runde, Anspielzeit 20.30 SAMSTAG, 14. MÄRZ Axpo Super League 24. Runde, Anspielzeit 17.45 Bundesliga 24. Runde, Anspielzeit 15.30 Premier League 13.40 ManU – Liverpool 15.55 Top-Spiel, 29. Spieltag Primera Division 19.55 Top-Spiel, 27. Spielrunde Serie A Top-Spiel, 28. Spielrunde SONNTAG, 15. MÄRZ Axpo Super League 24. Runde, Anspielzeit 16.00 Bundesliga 24. Runde, Anspielzeit 17.00

Premier League 27. Runde 13.25 Chelsea – Man. City Primera Division 18.55 Top-Spiel, 26. Runde Serie A Top-Spiel, 28. Runde FREITAG, 20. MÄRZ Bundesliga 25. Runde, Anspielzeit 20.30 SAMSTAG, 21. MÄRZ Axpo Super League 25. Runde, Anspielzeit 17.45 Bundesliga 25. Runde, Anspielzeit 15.30 Premier League 13.40 ManU – Liverpool 15.55 Top-Spiel, 29. Spieltag Primera Division 19.55 Top-Spiel, 27. Runde Serie A Top-Spiel, 28. Runde SONNTAG, 22. MÄRZ Axpo Super League 25. Runde, Anspielzeit 16.00 Bundesliga 25. Runde, Anspielzeit 17.00 Premier League 30. Runde 16.55 Liverpool – Aston Villa Primera Division 18.55 Top-Spiel, 27. Runde Serie A 28. Runde


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19.02.2009

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MEINE WELTELF Beat Moning: Meine Meinung

Biel und Spitzensport In 23 Jahren als Sportredaktor beim «Bieler Tagblatt» erlebte ich zahlreiche sportliche Höhen und Tiefen der letzten Jahre hautnah mit. Unter anderem Roger Federer, der in Biel bei Swiss Tennis den steilen Aufstieg seiner imposanten Tenniskarriere lancierte. Marcel Fischer, der in einem unscheinbaren Trainingsraum im Fussballstadion seine Karriere begann und 2004 in Athen Olympiasieger im Degenfechten wurde. Oder, schon etwas weiter zurück und doch unvergessen, das Curling-Team Biel-Touring, das 1992 in Garmisch Weltmeister wurde. Vor vier Jahren waren 13 mit dem Seeland verbundene Sportlerinnen und Sportler an den Olympischen Spielen vertreten, im letzten Sommer in Peking waren es immerhin noch 7. Biel heisst für den Bieler und Seeländer auch Magglingen – die Sportschule, in der Spitzensportler ein- und ausgehen, sei es, um sich auf internationale Höhepunkte vorzubereiten oder um sich in Ruhe und in der Abgeschiedenheit einer Rehabilitation zu unterziehen. Magglingen ist ein magischer Treffpunkt der besonderen Art. Für viele Seeländer mit ein Grund, auf die Karte Spitzensport zu setzen. Biel, das Seeland – eine fruchtbare Ebene für den Spitzensport? Meiner Meinung nach ja. Was verspricht die Zukunft? Ich sehe, wie das Fussballstadion, die altehrwürdige Gurzelen, am Zusammenbrechen ist, ich sehe, wie das Eisstadion den Glanz seiner Meisterzeiten verliert. 2008 geht daher in die Geschichte ein: Nach 13 Jahren Kampf, einer Millionenverschuldung und vergeblichen Bemühungen, an alte Zeiten anzuknüpfen, stieg der EHC Biel wieder in die höchste Eishockeyliga auf. Zwei Monate später war die Reihe am FC Biel: 19 Jahre nach der Relegation und schwierigen Momenten in der 2. Liga schafften die Fussballer die Rückkehr in den Profi-Fussball. Erfolge im richtigen Moment und nur kurz nach einer städtischen Abstimmung, die an Deutlichkeit nicht zu übertreffen war: 2011, spätestens ein Jahr danach, werden die neuen Sportstadien im Bözingenmoos eröffnet. Fussball und Eishockey sozusagen unter dem gleichen Dach. Grund genug zu hoffen, dass die beiden Aushängeschilder einer ganzen Region nach wie vor in diesen Ligen vertreten sind, denen sie derzeit angehören. Beat Moning (42) ist Sportchef des «Bieler Tagblatt».

DAS NÄCHSTE

Aguero

Rooney

Iniesta

Xavi

Fabregas Zanetti

Messi Lionelrcelona FC Ba

Van Bronckhorst

Puyol

Ferdinand

Maicon

Cech

Petr Cech FC Chelsea «Er weiss immer genau, wann er aus dem Tor kommen muss. Hält die Bälle sehr sicher.»

Maicon Inter Mailand «Ich mag den Stil solcher brasilianischen Aussenverteidiger. Er greift stets im richtigen Moment an.»

Rio Ferdinand Manchester United «Er ist ein kompletter Spieler und sehr kopfballstark. Ein Durchkommen ist bei ihm schwierig.»

Carles Puyol FC Barcelona «Sein Optimismus ist ansteckend. Er kämpft um jeden Ball. Ein ausgezeichneter Captain.»

Giovanni van Bronckhorst Feyenoord Rotterdam «Er ist temperamentvoll, entschlossen – und auch im Angriff sehr stark.»

Javier Zanetti Inter Mailand «Ein richtiges Vorbild: immer solidarisch und unermüdlich. Gibt alles auf dem Spielfeld.»

Xavi Hernandez FC Barcelona «Ein Fussball-Phänomen. Er behält immer den Überblick und ist unser Chef im Mittelfeld.»

Cesc Fabregas FC Arsenal «Er war mein Freund und Mitspieler im Jugend-Team des FC Barcelona. 2008 war sein bestes Jahr.»

Andres Iniesta FC Barcelona «2008 zeigte er der Welt seine Qualitäten. Er steht immer am richtigen Ort, um dem Team zu helfen.»

Sergio Aguero Atletico Madrid «Er spielt wie ein Gott, hat unglaubliches Talent und einen ausgeprägten Torinstinkt.»

Wayne Rooney Manchester United «Ich mag diese Art von Spieler. Er setzt seinen Körper sehr gut ein und ist ein Wahnsinns-Stürmer.»

Trainer: Alex Ferguson Manchester United «Er gewann mit Manchester United 2008 alles – und ist deshalb für mich der beste Coach der Welt.»

ERSCHEINT AM 27.03.09


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22.02.2009

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