Architektur + Küche 2025

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ARCHITEKTUR + K CHE

Ausgabe 1/2025 Deutschland € 6,80 Österreich € 7,50 Schweiz sfr 13,60 BeNeLux € 7,90

+ K CHE einricHtUnGstrenDs | liFestYle

trAUMHAUs AUF stelzen Nachhaltiges Bauen im Einklang mit der Natur

vOM GetreiDesPeicHer … … zum modernen Wohnhaus

MeHr Als GrÜn:

Zukunftssicher bauen, nachhaltig und kosteneffizient

WOHntrenDs

Neues Lebensgefühl – bewusst, stilvoll, individuell



Architektur ist keine Frage des Stils, sondern der Haltung.

Stellen Sie sich ein Zuhause vor, das nicht nur Wände und ein Dach bietet, sondern ein Leben voller Möglichkeiten eröffnet. Ein Ort, an dem sich Wohlbefinden, Nachhaltigkeit und Innovation vereinen – in dem jedes Element mit Bedacht gewählt und jede Entscheidung mit Blick auf die Zukunft getroffen wurde. Dieses Zuhause ist mehr als ein Raum, es ist ein Versprechen. Ein Versprechen, in Harmonie mit der Umwelt zu leben, ohne auf Komfort zu verzichten. Nachhaltigkeit ist mehr als ein Trend – sie ist unsere Verantwortung. Die Architektur der Zukunft verbindet ressourcenschonende Materialien mit Energieeffizienz und smartem Design. Wie immer liegt wahre Innovation im Detail: Die Rückkehr zu bewährten Low-Tech-Ansätzen bringt Einfachheit und Langlebigkeit zurück in die Bauwelt. Sanierungen bestehender Gebäude zeigen, wie wir nicht nur Ressourcen sparen, sondern auch den Charakter alter Häuser bewahren und ihre Geschichten weitererzählen können. Jedes renovierte Zuhause wird so zu einem kleinen Beitrag für den Klimaschutz – ein Symbol der Hoffnung. Unsere Welt verändert sich schneller als je zuvor. Klimatische Extrembedingungen und gesellschaftliche Umbrüche fordern Gebäude, die robust und anpassungsfähig sind. Architektur, die auf modulare Bauweisen setzt, bietet Lösungen für verschiedene Lebensphasen und Bedürfnisse. Jedes Gebäude wird damit nicht nur ein Raum, sondern eine Lebensgeschichte, die sich mit den Bewohnern weiterentwickelt. Unser Zuhause steht im Zentrum dieser Veränderung als ein emotionaler Rückzugsort, der mehr ist als ein funktionaler Raum. Die Küche kann zum Herzstück des Hauses werden, hier entstehen Erinnerungen und hier wird Harmonie spürbar. Natürliche Materialien, beruhigende Farben und ein durchdachtes Beleuchtungskonzept schaffen die Atmosphäre, die Balance und Geborgenheit vermittelt. Hier spiegelt sich die Sehnsucht nach Beständigkeit in einer dynamischen Welt wider. Jedes Detail erzählt von der Persönlichkeit der Bewohner – individuell, bewusst, authentisch. Die Bau- und Wohnkultur von morgen ist kein Zufall. Sie ist eine bewusste Entscheidung, Räume zu schaffen, die den Menschen dienen indem sie ihre Umwelt respektieren. Dafür gehen Nachhaltigkeit, Technologie und Design Hand in Hand und Komfort, Flexibilität und Lebensqualität werden neu definiert. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen. Ihr Redaktionsteam Yvonne Davy und Simone Steinbrech

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Inhalt

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ARCH+ITEKT UR K CHE

inhalt

08 Ausgabe 1/2025 6,80 Deutschland € Österreich € 7,50 Schweiz sfr 13,60 BeNeLux € 7,90

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Nachhaltiges BauenNatur der im Einklang mit

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… zum modernen

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Mehr als grÜn

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WOhntrends

hl – Neues Lebensgefü individuell bewusst, stilvoll,

„Kyoto“ trifft Japandi – Eine Küchen­ kreation von LEICHT, die mit natürlicher Ästhetik, klarer Struktur und harmonischem Materialeinsatz Wärme und Gelassenheit in der offenen Wohnraumgestaltung vereint. www.leicht.com

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Traumhaus auf Stelzen Moderne Architektur und nachhaltiges Bauen im Einklang mit der Natur

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vom Getreidespeicher … … zum modernen Wohnhaus

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Zwischen Leidenschaft und Verantwortung Über die Zukunft des Bauens und die Herausforderungen der Architektur

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Die „Alte Meierei“ Von der Vergangenheit inspiriert, für die Zukunft geschaffen

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Mehr als grün Zukunftssicher bauen, nachhaltig und kosteneffizient


Inhalt

Impressum Verlag: Bauhelden Media GmbH & Co. KG Welfenstraße 19 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-1 www.bauhelden.media

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Verlagsleitung: Christian Schikora Manuel Lösch Redaktionsbüro: küche+architektur Weißheimerstraße 7 67549 Worms Chefredaktion: Yvonne Davy Tel. 06241/979708-10 Fax 06241/979708-17 davy@bauhelden.media Layout: Simone Steinbrech post@steinbrech-design.de Vertrieb: Partner Medienservices GmbH Julius-Hölder-Straße 47 70597 Stuttgart

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Sanieren statt neu bauen Warum Ihr Haus der wahre Klimaretter ist

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Schluss mit den Mythen So funktioniert Abluft in ­Passivhäusern

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Über die Qualität des Trinkwassers Anforderungen an sauberes und gesundheitlich unbedenkliches Trinkwasser

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J enseits des Trends Hans Winkler über die Kraft der Beständigkeit und echte Designwerte

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Zeitlose Eleganz … … in weißem Multiplex

Preisliste für Anzeigen: zur Zeit Nr. 13, gültig seit 1.1.2025 Preis Einzelheft: 6,80 Euro (inkl. MwSt.) Direktbestellung im Verlag unter www.renovieren.de/einzelhefte ISBN: 978-3-945604-99-1

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Mit einem Dreh v ­ erwandelt Eben offenes Regal – jetzt geschlossener Schrank

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Küchenspezialisten von heute Meister der ganzheitlichen Wohnraumgestaltung

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aum für Perfektion R Innenarchitektur und Funktionalität vereint

Neues Lebensgefühl Wohnen: Bewusst, stilvoll, individuell

Puristisches Design mit Charakter nolteneo, die Premium-Line von Nolte Küchen

Hommage … … an Ästhetik, I­ndividualität und Nachhaltigkeit

Druck: Print Media Group GmbH Gutenbergstraße 4 69181 Leimen

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Artikel oder Zuschriften mit Namen des Verfassers stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Die Bauhelden Media GmbH & Co. KG ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, und im Deutschen HolzfertigbauVerband e.V. (DHV), Stuttgart. Im Bauhelden Media Verlag erscheinen außerdem: Althaus modernisieren, bauen!, Bauen & Renovieren, HausbauHelden, Schwimmbad+Sauna und weitere Sonderhefte für Bauherren und Modernisierer

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architektur

Moderne Architektur und nachhaltiges Bauen im Einklang mit der Natur Angesichts zentraler Themen wie der CO₂-Bilanzierung von Gebäuden, des Mangels an Mietwohnungen, der Suche nach bezahlbarem Wohnraum, des Einsatzes von Recycling­ materialien und neuen Rohstoffen sowie des Ziels einer funktionalen Nachhaltigkeit und Energiewende wird das Konzept widerstandsfähiger, klimaresilienter und nachhaltiger Gebäude zunehmend unverzichtbar. Häuser müssen heute robuster und flexibler geplant werden, um auch in klimatisch gefährdeten Regionen sicher bewohnbar zu bleiben. Ein Beispiel zeigt die Familie Tawse, die nahe der Themse bei Wargrave (UK) lebt und sich mit einem BaufritzHaus auf Stelzen auf die klimatischen Herausforderungen vorbereitet hat. Ihr Grundstück verwandelt sich bei Hochwasser regelmäßig in eine Seenlandschaft, sodass ein herkömmlicher Bau keine sichere Lösung wäre. Hier ruht ein 265 Quadratmeter großes zweistöckiges Leichtbauhaus auf einem erhöhten Stahlrahmen, getragen von

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72 Pfählen. Die Leichtbauweise von Baufritz-Häusern eignet sich ideal für solche Anforderungen und bietet eine nachhaltige, flexible Wohnlösung, die sich zudem erfolg­ reich den Herausforderungen des Klimawandels stellt. Dieses Einfamilienhaus auf Stelzen versinnbildlicht ein durchdachtes Raumkonzept, das Funktionalität und Komfort mit einem nachhaltigen Bauansatz vereint. Die einzig­ artige Bauweise kombiniert großzügige Wohnflächen


FotoS: Baufritz

architektur

Auf klimatische Herausforderungen wie Hochwasser vorbereitet: nahe der Themse bei Wargrave (UK) ruht ein 265 Quadratmeter großes zweistöckiges Leichtbauhaus auf einem erhöhten Stahlrahmen, getragen von 72 Pfählen.

Traumhaus auf Stelzen mit innovativen Lösungen, die sowohl ästhetisch als auch umweltbewusst sind. Moderne Architektur und BaufritzMehrwerte machen dieses Haus zu einem nachhaltigen Lebensraum für die ganze Familie.

Nachhaltigkeit und Mehrwerte für ein inividuelles Wohlbefinden Das Haus wurde in ökologischer Holztafelbauweise mit Großelementen errichtet und zeichnet sich durch die ­Verwendung natürlicher, baubiologisch geprüfter Mate­ ria­lien aus. Die Außenwandstärke von 37 cm sorgt gemeinsam mit einer biologischen Naturdämmung aus Hobelspan – dem HOIZ Dämmmaterial – für eine hervorragende Wärmedämmung und ein gesundes Raumklima. Der mineralische Putz und die zweifache umweltfreundliche Farbbeschichtung der Fassade in Weiß

verleihen der Immobilie eine zeitlose Eleganz. Die sichtbaren Pfetten, Sparren, Stützen und der Dachvorsprung sind in silbergrau gehalten. Neben der hervorragenden Wärmedämmung (U-Wert der Außenwand: 0,16 W/ (m²K) schützt das Haus durch eine spezielle ElektrosmogSchutztechnik und abgeschirmte Leitungen. Das Bio-LichtKonzept trägt ebenfalls zu einem angenehmen, natürlichen Wohlfühlambiente bei.

Architektur- und Raumwunder Das auf einer stabilen Plattform von ca. 2,30 m Höhe errichtete Einfamilienhaus scheint über dem Boden zu schweben und bietet eine faszinierende Aussicht. Die Wohnfläche von insgesamt 265,11 m², verteilt sich auf Erd- und Dachgeschoss und erlaubt eine offene, großzügige Raumaufteilung.

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architektur

Durch eine Backstage-Küche im Hauswirtschaftsraum wirkt der Hauptbereich stets aufgeräumt, minimalistisch und ästhetisch.

Bereits die besondere Außengestaltung des Hauses zieht alle Blicke auf sich: Die moderne Kombination aus Pult- und Flachdach erstreckt sich über die gesamte Hauslänge, wobei das Flachdach an beiden Giebelseiten weit über die Außenwand ragt. Dies schafft nicht nur einen imposanten Eingangs-, sondern auch einen geschützten Terrassenbereich. Auf der Südseite bietet eine abgehängte Pergola zusätzlichen Sonnenschutz und setzt architektonische Akzente über den großen Fensterflächen. Übrigens: Der Kniestock mit einer Höhe von 300,5 cm kann optional um bis zu 37,5 cm erhöht werden, um noch mehr Raumgefühl zu schaffen. Die Dachform mit einem Neigungswinkel von 5° und einem Flachdach bietet dabei maximale Flexibilität und ein einzigartiges architektonisches Statement.

Lichtdurchflutete Räume und ­komfortable Raumaufteilung Schon beim Betreten des Hauses überzeugt das einzigartige Raumkonzept. Der breite Flur durchzieht das gesamte Haus und verbindet auf intuitive Weise alle Räume miteinander. Der Wohnbereich besticht durch eine offene Podesttreppe mit großzügiger Verglasung, Glasgeländern und einem Holzhandlauf, der einladend und zugleich modern wirkt. Große Fensterflächen sorgen für helle, lichtdurchflutete Räume und schaffen eine harmonische Verbindung zur umliegenden Natur. Im Erdgeschoss befindet sich das Wohnzimmer, das durch eine freistehende Wand leicht vom Ess- und Küchenbereich abgegrenzt wird. Der angrenzende Hauswirtschaftsraum bietet nicht nur Staufläche, sondern auch Raum für eine Backstage-Küche. Während der Essbereich stets aufgeräumt wirkt, bleibt die Backstage-Küche

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architektur

Der Wohnbereich besticht durch eine offene Podest­ treppe mit großzügiger Verglasung, Glasgeländern und einem Holzhandlauf. Das auf einer stabilen Plattform von ca. 2,30 m Höhe errichtete Einfamilienhaus scheint über dem Boden zu schweben.

für funktionale Aufgaben im Hintergrund und erhält den minimalistischen, ästhetischen Eindruck des Hauptbereichs. Stets in der Nähe des Mittelpunkts des Geschehens: der Playroom für Kinder. Die Räumlichkeiten, die eine Oase der Ruhe und der Privatsphäre darstellen, befinden sich im Dachgeschoss der Immobilie. Auch hier wird der Flur zum Bindeglied zwischen zwei Kinderzimmern, einem Gästezimmer mit eigenem Bad und einem großzügigen Master-Bereich mit Schlafzimmer und großzügigem Bad. Apropos: Insgesamt verfügt diese Immobilie über drei Badezimmer, von denen zwei über Badewanne und Dusche verfügen.

Energieeffizienz und klimafreundliche Technik Zudem erfüllt das Objekt höchste Standards in Sachen Energieeffizienz. Mit einem Jahresprimärenergiebedarf von 27 kWh/(m²a) und einem Endenergiebedarf von lediglich 138,66 kWh/(m²a) ist das Gebäude als Effizienzhaus 55 realisierbar und erreicht die Energieeffizienzklasse A+. Die hervorragende Wärmedämmung, zu der auch die 3-fach verglasten Fenster mit einem U-Wert von 0,8 W/(m²K) beitragen, ist maßgeblich für die positive Energiebilanz des Objekts. Die umweltfreundliche Gas-Brennwertheizung, kombiniert mit Fußbodenheizung und der zentralen Baufritz Voll-Wert-Plus-Lüftung sorgt für ein angenehmes, konstantes Raumklima. Dieses Haus auf Stelzen vereint architektonische Raffi­ nesse mit nachhaltigen Lösungen und bietet so einen Wohnraum, der Ästhetik, Komfort und Umweltbewusstsein ideal verbindet – ein zukunftsweisendes Zuhause, das den Heraus­ forderungen des Klimawandels standhält. www.baufritz.de

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Architektur

Fotos: fabi architekten

vom Getreidespeicher zum modernen Wohnhaus

Die Arbeiten an der denkmalgeschützten Scheune in Kemnath begannen mit intensiver Recherche zur Geschichte des Gebäudes und zielten darauf ab, die originale Gestalt der Scheune zu bewahren und gleichzeitig moderne, funktionale Wohn­ räume zu schaffen.

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Die denkmalgeschützte Scheune in Kemnath, einem Städtchen in der nördlichen Oberpfalz, wurde 1843 als Teil eines U-förmigen Scheunenviertels errichtet. Die Sanierung dieses architektonisch und historisch bedeutenden Gebäudes zum Wohnhaus gelang durch die Planung des Architekturbüros Fabi Architekten BDA aus Regensburg, das gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege die denkmalgerechte Umgestaltung realisierte.

Die Bauherren haben sich im Übrigen nicht nur an den gestalterischen Entscheidungen beteiligt, sondern auch erhebliche Eigenleistungen erbracht. Vom Konzept für die Innenarchitektur über die Restaurierung des Dachstuhls bis hin zur sorgfältigen Auswahl der Materialien und Farben: Die Familie investierte unzählige Arbeitsstunden in das Projekt. Mit viel Liebe zum Detail und handwerklichem Geschick schufen sie ein perfekt abgestimmtes Zuhause, das in fußläufiger Entfernung zur Altstadt von Kemnath liegt und das Flair des historischen Gebäudes in ein modernes Wohnumfeld integriert.

Erhalt und Wiederherstellung des historischen Erscheinungsbildes Die Außenhülle des Gebäudes besteht aus robustem Sandsteinmauerwerk, das die typischen Merkmale der Oberpfälzer Bauweise aufweist – bodenständig, schnörkellos und zugleich nachhaltig. Risse in der Fassade und beschädigte Steine im Mauerwerk wurden durch erfahrene Steinmetze behutsam restauriert und teils ergänzt. Die historische Rundbogen-Toreinfahrt, ursprünglich zugesetzt, wurde wieder geöffnet und bildet nun eine Hauptbelichtungsquelle für den Wohnbereich


Architektur

Um den historischen Charakter des Hauses zu erhalten, wurde die statische Tragstruktur der Decke im ­Erdgeschoss mit sichtbaren Stahl­profilen ergänzt, die durch ihre schwarze Lackierung markante Akzente setzen.

sowie einen stufenlosen Zugang zur Terrasse. Einige Fensteröffnungen, die in den vergangenen Jahrzehnten verändert oder zugemauert wurden, hat das Team um Fabi Architekten nach historischem Vorbild rekonstruieren lassen. So konnte das ursprüngliche Erscheinungsbild der Giebelfassade wiederhergestellt werden. An der nordöstlichen Grundstücksgrenze dient ein neuer Schuppenanbau mit schwarzer Aluminiumverkleidung als Abstell- und Lagerraum.

erlebbar bleiben. Ein offener Luftraum verbindet das zentrale Obergeschoss mit dem Essbereich im Erdgeschoss, wodurch natürliches Licht vom Dachfenster bis in die Tiefe des Hauses fällt. Der marode Boden im Erdgeschoss wurde durch eine stabile Stahlbetonplatte ersetzt, die zugleich den Anforderungen an moderne Wohnbauten entspricht.

Innenarchitektur: Moderne Funktionalität trifft historischen Charme

Das Gebäude verfügt über eine energieeffiziente Haustechnik, die eine nachhaltige Nutzung gewährleistet. Eine Luftwärmepumpe mit Kühlfunktion und ein Grundofen (6 kW) sorgen für behagliche Wärme, während die Wände um eine Innenputz-Dämmung ergänzt wurden. Diese Lösung, die Wandheizung und Fußbodenheizung einschließt, verbessert die Wärmeisolierung und erhält zugleich die historische Fassade in ihrer ursprünglichen Optik.

Im Inneren der Scheune wurden der Dachstuhl und die Deckenbalken umfassend saniert. Die für die Oberpfalz typischen Aussteifungskreuze der Dachkonstruktion blieben sichtbar und fügen sich harmonisch in das Raumkonzept ein. Neue Holzständertrennwände im Dachgeschoss wurden so geometrisch gefaltet, dass die charakteristischen Dachkonstruktionen uneingeschränkt

Technische Ausstattung und ­e nergetische Modernisierung

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Architektur

Die Le CorbusierFarben verleihen dem Innenraum eine subtile Eleganz und schaffen eine stilvolle, wohnliche Umgebung, die sich harmonisch in das Gesamtbild einfügt und dennoch individuelle Akzente setzt.

Le Corbusiers Farbenlehre als ­s tilvolle Grundlage Das Farbkonzept im Innenbereich basiert auf der Farbenlehre von Le Corbusier. Die eigens für diese Sanierung ausgesuchten Farbtöne verleihen den Räumen eine harmonische und zugleich lebendige Atmosphäre. Die Farbpigmente wirken in unterschiedlichen Lichtverhältnissen leicht verändert und unterstützen so das Spiel von Licht und Schatten, das durch die offene Raumgestaltung noch verstärkt wird. Die Le Corbusier-Farben verleihen dem Innenraum eine subtile Eleganz und schaffen eine stilvolle, wohnliche Umgebung, die sich harmonisch in das Gesamtbild einfügt und dennoch individuelle Akzente setzt.

Sanieren, um Werte zu bewahren und Klima zu schützen Angesichts des fortschreitenden Klimawandels ist es in Deutschland mittlerweile gesellschaftlicher Konsens, dass eine Transformation des Gebäudesektors dringend notwendig ist. Wichtige Bausteine für eine Transformation des Gebäudebereichs und ein Gelingen der Energie- und Wärmewende sind die Steigerung der Energieeffizienz, energetische Sanierungen, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Dekarbonisierung von Heizsystemen. Die im dena-Gebäudereport 2024 veröffentlichten aktuellen Daten zum Klimaschutz im deutschen Gebäudebe-

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stand verdeutlichen, was sich in den vergangenen Jahren getan hat – und wie viel noch getan werden muss. Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, dass der Wohngebäudebestand in Deutschland im Jahr 2022 etwa 19,5 Millionen Gebäude umfasst, von denen rund 60 Prozent vor 1978 errichtet wurden und damit weit vor den heutigen energetischen Standards liegen. Dies unterstreicht den hohen Sanierungsbedarf: Schätzungen des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP) zufolge sind aktuell etwa 24 Millionen Wohngebäude sanierungsbedürftig.

Beispielhaft Die Sanierung der historischen Scheune in Kemnath zeigt eindrucksvoll, wie durch gezielten Einsatz moderner Technik, sorgfältig ausgewählte Materialien und ein durchdachtes Farbkonzept aus einem historischen Bauwerk ein moderner Wohnraum entstehen kann, der den Charakter des Bauwerks bewahrt und zugleich neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnet. Durch die Zusammenarbeit mit fabi architekten bda, die Entwurf und Eingabeplanung übernahmen, entstand ein Zuhause in harmonischem Einklang mit der Historie des Ortes. Das Projekt steht beispielhaft für nachhaltiges Wohnen und Denkmalschutz – und zeigt, wie historisch wertvolle Gebäude mit moderner Wohnkultur und ökologischem Bewusstsein zu neuem Leben erweckt werden können. www.fabi-architekten.de


Elegantes Design, exzellente Leistung. Die neuen Kochfelder mit integriertem Dunstabzug in Matt Design von Bosch vereinen moderne Ästhetik und höchste Funktionalität. Dank ihres reduzierten und eleganten Designs fügen sie sich perfekt in jede Küche ein und ermöglichen maximale Freiheit bei der Küchenplanung. Die matte Oberfläche reduziert die Sichtbarkeit von Kratzern und Fingerabdrücken deutlich und der PerfectFry Bratsensor und der Luftgütesensor sorgen für perfekte Kochergebnisse. Im Küchenfachhandel erhältlich ab Frühjahr 2025.

Mattes Design


Architektur

Zwischen Leidenschaft und Verantwortung über die Zukunft des Bauens und die Herausforderungen der Architektur Stephan Fabi ist Architekt aus Leidenschaft. Gleichzeitig ist er Visionär mit einem kritischen Blick auf die Entwicklungen der Bau- und Architekturwelt: Im nachfolgenden Interview gibt der renommierte Regensburger Architekt einen Einblick in seine Definition der Werte, die für ihn beim Bauen im Vordergrund stehen. Er erläutert, warum Nachhaltigkeit und Sanierungen für die Zukunft des Wohnens unverzichtbar sind. Gleichzeitig wagt er jedoch auch einen Blick auf die „dystopischen“ Tendenzen unserer Gesellschaft. Das Team von Fabi Architekten betrachtet jedes Projekt als individuelle Aufgabe und entwickelt seit 30 Jahren Lösungen, die Schönheit, Funktion und Nachhaltigkeit vereinen. Mit dem Ziel, Wohlbefinden zu schaffen und verantwortungsvoll zu handeln, entstehen hier wie in einer Manufaktur einzigartige und durchdachte Gebäude.

Herr Fabi, Sie sind Architekt aus Passion. Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden? Stephan Fabi: Architekt zu sein bedeutete immer, ein hohes Maß an Mitgestaltung unserer dinglichen Umwelt einbringen zu können. In der heutigen Zeit hat sich der Gestaltungsanteil jedoch leider aufgrund von Überregulierung, extremer Bürokratie und verstärktem Sicherheitsdenken weit in den Hintergrund drängen lassen. Welche Architekten oder Architekturstile inspirieren Sie persönlich bei Ihrer Arbeit? Stephan Fabi: Für mich persönlich ist der italie­nische Architekt Carlo Scarpa eine sehr inspirierende Figur. Er hat den Architektur-Inhalten immer eine tiefere Sinnhaftigkeit gegeben und in seiner Detailverliebtheit umgesetzt. Dabei schuf er Orte von Zeitlosigkeit und Poesie. Welche aktuellen Trends sehen Sie derzeit in der Architekturwelt? Stephan Fabi: Ein großer Trend ist die klima­neutrale Haltung im gesamten Lebenszyklus der Baubranche. Leider werden auch hier, wie bei vielen Trends zuvor, viele leere Worthülsen geschickt platziert, ohne dass sich das Problem wirklich deutlich verbessert. Wie wichtig ist Ihnen der Aspekt der Nachhaltigkeit bei der Auswahl von Baumateria­lien? Stephan Fabi: Das sollte als Selbstverständlichkeit gelten – und zwar im ursprünglichen Sinne des möglichst regi-

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onalen Einsatzes des Notwendigen und nicht des Machbaren. Aber da haben wir auch schon das Dilemma der heutigen Zeit: Es lässt sich für alles ein Argument oder Gegenargument finden. Holz, das durch Europa gefahren werden muss, ist dabei nicht der Heilsbringer. Stärken von einzelnen Regionen zu nutzen und auszubauen, führt automatisch zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen – in der Planung, in der Herstellung und in den Arbeitsprozessen. Welche neuen umweltfreundlichen Materialien oder Technologien finden in Ihren aktuellen Projekten Anwendung? Stephan Fabi: Ein Baustoff oder Bauteil sollte nie einzeln, sondern immer im Gebäudekontext betrachtet werden. Neben dem Energieaufwand inklusive Transport bei der Erzeugung, der Lebensdauer und der späteren Recycelbarkeit hat für uns die Regionalität einen hohen Wert. So setzen wir eher traditionelle Materialien ein, wie Lehm in Form von Putzen, selbstverständlich Holz als regionales Produkt für Konstruktionen und Oberflächen und Naturstein für Oberflächen. Welchen Stellenwert haben Innenarchitektur und Raumaufteilung in Ihren Planungen? Stephan Fabi: Einen extrem hohen Stellenwert, da sich durch die Verbindung von Funktionalität und Schönheit eine lebenswerte Umgebung schaffen lässt, die den Alltag erleichtert.


Architektur

Wie gehen Sie bei der Entwicklung von Grundrissen vor, um den zur Verfügung stehenden Raum adäquat zu nutzen? Stephan Fabi: Wir versuchen zu Beginn immer, die Nutzerwünsche intensiv zu ermitteln, um herauszufinden, was der Kunde und spätere Nutzer benötigt und wünscht. Mit dieser Analyse erarbeiten wir das Essentielle der Wünsche, um möglichst sparsame und effiziente Räume mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Wie gelingt es Ihnen, eine Symbiose aus Funktionalität und Ästhetik zu schaffen? Stephan Fabi: Das ist aus meiner Sicht ein Zusammenspiel von Erfahrung, Kenntnis und vor allem gepaart mit Gefühl für den Raum und die Menschen. Was aufgrund der genannten Aspekte nicht immer perfekt gelingt – aber angestrebt werden sollte. Der private Hausbau liegt derzeit konjunkturell bedingt nahezu brach, aber Renovierungen und Sanierungen nehmen zu. Rund 95 Prozent der Wohngebäude in Deutschland wurden vor 2012 errichtet, die meisten zwischen 1950 und 1979. Der hohe Anteil an weniger energieeffizienten Altbauten stellt die Eigentümer vor immense Herausforderungen. Stephan Fabi: Ja, das ist eine riesige Aufgabe in der Zukunft. Hier benötigen die Eigentümer einen Partner, der mit Sachverstand und Fingerspitzengefühl eine adäquate Lösung für das einzelne Gebäude findet. Regelungen und starre Normvorgaben dürfen dabei nur ein Leitfaden sein und kein rigider Zwang. Wie beurteilen Sie diese Situation und auf welche Aspekte legen Sie bei der Beratung für Renovierungsoder Sanierungsobjekte den Fokus? Stephan Fabi: Hier ist ein ganzheitlicher Ansatz gefragt. Zuerst analysieren wir den Bestand intensiv, ermitteln den tatsächlichen Raumbedarf und entwickeln ein Konzept unter Berücksichtigung von Aufwand – monetär und energetisch –, Nutzen, Wohnkomfort und späteren Betriebskosten. Mit welchen Wünschen treten Bauherren in diesen Bereichen prioritär an Sie heran? Stephan Fabi: Meist ändern sich die Lebensumstände – die Kinder verlassen das Haus, neue Prioritäten entstehen

durch das Älterwerden – oder die täglichen Kompromisse im Alltag werden den Bewohnern unerträglich. Man glaubt es kaum, wie viele Menschen unter unpraktischen Gebäuden oder zu großen Gebäuden leiden. Welche gesellschaftlichen oder kulturellen Einflüsse prägen Ihrer Meinung nach die Architektur von heute und morgen? Stephan Fabi: Vor allem der Nachhaltigkeitsaspekt und die weiter voranschreitende Trennung in Arm und Reich. Die sogenannte Mittelschicht verliert sich immer weiter. Damit wird der ge­mein­schaft­liche Wohnungsbau, also Genossenschaften, Baugemeinschaften und sozial geförderter Wohnungsbau, immer wichtiger werden. Wie sehen Sie die Zukunft der Architektur in Bezug auf städtische Verdichtung und nachhaltige Entwicklung? Stephan Fabi: Hier vertrete ich leider ein sehr dystopisches Bild: Das gemeinschaftliche Leben in der Kernstadt mit Arbeit, Einzelhandel, Kultur, Gastronomie und öffentlichen Plätzen wird in mittlerer Zukunft, also in 20 bis 50 Jahren, wie wir es kannten, nicht mehr benötigt. Der Mensch wird immer isolierter leben – diese Tendenz schreitet bereits die letzten Jahre immer weiter voran. Remote-Arbeiten, digitales Leben und letztendlich die KI werden alles auf den Kopf stellen, was uns bisher als Gesellschaft ausgemacht hat. Das wird die Städte extrem verändern; sie werden im Sinne der Nutzung des öffentlichen Raums verwaisen. Wohnen wird immer kleinteiliger, anonymer und typologisierter – also mit Einpersonenhaushalten – und die Produktion wird keine großen Flächen mehr benötigen, vor allem werden in der Produktion kaum noch Menschen eine Rolle spielen. Denken Sie, dass sich dieser Trend langfristig halten wird? Stephan Fabi: Ich habe eine Hoffnung: Durch die negative Entwicklung der nächsten Jahre besinnt sich die Menschheit in mittlerer Zukunft wieder auf die wirklichen Werte, die für uns als Individuen wichtig sind, wie Gemeinschaft, Natur und Kultur. Damit verbunden wäre eine Umstrukturierung der Städte und kein Veröden. Herr Fabi, wir danken Ihnen für dieses offene und informative Gespräch.

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architektur

Fotos: Leicht / Kongste Architekturfotografie

Die „Alte Meierei“ ist ein denkmalge­ schütztes Gebäude mit einer charakte­ ristischen Backstein­ fassade und offenem Grundriss.

Die „Alte Meierei“ Wenn Architektur und Innenarchitektur zu einer ästhetischen und funktionalen, vor allem aber auch zu einer individuellen Einheit zusammenwachsen sollen, bedingt das die kreative Zusammenarbeit von Bauherren bzw. Renovierwilligen und professionellen Architekten und Einrichtungsplanern. Ein Anspruch, der international gilt und Maßstäbe für zukunftsweisendes Design setzt. Diese Erkenntnis hat die Architekturmarke Leicht dazu bewogen, den „Global Kitchen Design Award“ ins Leben zu rufen, an dem sich Jahr für Jahr Küchenund Einrichtungsplaner aller Herren Länder beteiligen. So auch der Preisträger des „Global Kitchen Design Award 2024“: das Küchen Atelier Schaffhausen, das mit seinem herausragenden innenarchitektonischen Konzept für das Projekt „Alte Meierei“ eine perfekte Symbiose zwischen Tradition und Moderne geschaffen hat. Repräsentativ und funktional – die Küche als Mittelpunkt Die „Alte Meierei“ ist ein denkmalgeschütztes Gebäude mit einer charakteristischen Backsteinfassade und offenem Grundriss. Von Anfang an war klar: Die Küche sollte mehr sein als ein funktionaler Raum – sie sollte zum

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zentralen Erlebnisraum des Hauses werden. Als stets sichtbarer Mittelpunkt musste sie sowohl ästhetischen als auch praktischen Anforderungen gerecht werden. Die intensive Nutzung der Küche durch die Bewohner – tägliches Kochen und geselliges Beisammensein – erforderte ein Konzept, das Belastbarkeit und Wohlgefühl


Von der Vergangenheit inspiriert, für die Zukunft geschaffen vereint. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen den Bauherren und einer erfahrenen Innenarchitektin entstand ein Design, das nicht nur mit dem restlichen Wohnraum harmoniert, sondern auch die offenen Sichtachsen optimal integriert; und all das, ohne den ursprünglichen Charme der Immobilie zu beeinträchtigen. In den Beratungsgesprächen äußerten die Bauherren zudem den Wunsch, das massive alte Gemäuer des Hauses mit natürlichen Elementen zu kombinieren.

Materialwahl: Symbiose aus Tradition und Moderne Das Küchen Atelier Schaffhausen setzte diese Vision mit einer eleganten Materialkombination um: Der monolithische Inselblock in schieferschwarz vereint die wesentlichen Funktionen mit Spüle und Kochfeld und bietet rundum praktischen, geschlossenen Stauraum. Ergänzt wird er durch einen Tresen aus warmem Echtholz. Granit-Arbeitsflächen unterstreichen die Langlebigkeit des Pro-

jekts und heben die Verbindung von Funktionalität und Ästhetik nochmals hervor. Die fein abgestimmten Farbtöne – schieferschwarz und alpingrau – fügen sich nahtlos in die historische Architektur ein und setzen gleichzeitig moderne Akzente.

subtile, sanfte Kontraste An den gegenüberliegenden Backsteinmauern befinden sich Schrankeinheiten, die Raum für Staugut und Geräte bieten. Der Schrank für Back- und Dampfgargeräte, stilvoll in schieferschwarz gehalten, harmoniert perfekt mit dem Inselblock und schafft eine stimmige, elegante Farbsymbiose. Das gegenüberliegende Schrankelement in alpingrau hingegen setzt einen subtilen, sanften Kontrast, der den Raum auflockert und ihm eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Auf einen Blick wird deutlich: Die Verbindung von warmem Holz, Stein und samtigen Oberflächen verleiht der Küche eine zeitlose Eleganz. Die präzise Verarbeitung

Der Inselblock von LEICHT mit der Oberfläche des CLASSIC-FS in schieferschwarz vereint hier die wesentlichen Funk­tionen mit Spüle und Kochfeld und bietet rundum praktischen, geschlosse­ nen Stauraum.

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aller Elemente zeigt die Leidenschaft und Expertise, mit der das Küchen Atelier Schaffhausen arbeitet. Die Küche ist als zentrales Element des sozialen Miteinanders konzipiert und von allen Bereichen des Wohnraums aus sichtbar. Auf diese Weise prägt sie den Raum als Zentrum des sozialen Miteinanders. Der offene Übergang vom Ess- zum Wohnbereich und die Sitznische mit Blick auf das große bodentiefe Fenster fördern das Gefühl von Geborgenheit und verbinden Innenraum und Natur.

Ein verdienter Gewinner des Global Kitchen Design Award Das Projekt „Alte Meierei“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie durchdachtes Küchendesign zum integralen Bestandteil des Wohnraums werden kann. Mit viel Feingefühl, Kreativität und einem Auge für Details wurde eine Küche geschaffen, die nicht nur den Alltag bereichert, sondern auch soziale Begegnungen fördert und als Re-

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präsentationsobjekt dient. Diese Küche ist mehr als ein funktionaler Raum – sie ist ein harmonisches Ensemble aus Design, Geschichte und Lebensqualität. Durch die sorgfältige Planung und die geschickte Auswahl von Materialien und Farben entstand ein Ort, der die Vergangenheit ehrt und gleichzeitig die Bedürfnisse eines modernen Lebensstils erfüllt. Die „Alte Meierei“ steht damit sinnbildlich für die zeitlose Eleganz, die aus der Verbindung von Tradition und Innovation entstehen kann. Zudem verdeutlicht dieses Projekt, wie die einzigartigen Räume traditionsreicher Gebäude durch innovative Planung in moderne Lebenswelten verwandelt werden können. Die Auszeichnung mit dem von der ArchitekturMarke Leicht initiierten Global Kitchen Design Award 2024 würdigt diese Leistung und unterstreicht den Anspruch, internationale Maßstäbe im zukunftsweisenden Wohnen zu setzen. www.leicht.com/inspire www.global-kitchen-design.com/de


KÜCHEN INTERNATIONAL

Der offene Übergang vom Ess- zum Wohnbereich und die Sitznische mit Blick auf das große bodentiefe Fenster fördern das Gefühl von Geborgenheit und verbinden Innenraum und Natur. Die Schrankeinheiten in der Gestaltungslinie CONTINO VON LEICHT bieten Raum für Staugut und Einbaugeräte. GroSSe Fensterfronten und ein Oberlicht öffnen den Blick auf die umliegende Natur und lassen reichlich Tageslicht einströmen.

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Nachhaltigkeit

Mehr als grün Seit unserem letzten Gespräch mit Lars Krauss vor zwei Jahren hat sich die Baubranche stark verändert. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten rücken nachhaltiges Bauen und zukunftssichere Immobilien zunehmend in den Fokus. Doch was bedeuten diese Entwicklungen für Bauherren und Investoren? Welche Rolle spielen Zertifizierungen wie DGNB, BNK und das QNG-Siegel, und warum könnte serielles Bauen eine Lösung gegen steigende Baukosten sein?

Lars Krauss, Co-Founder und CEO der Greengineers GmbH, München

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Lars Krauss ist Geschäftsführer von Greengineers, einem renommierten Ingenieurbüro für nachhaltiges Bauen. Im nachfolgenden Interview erläutert er, warum Nachhaltigkeit zur Notwendigkeit wird, wie moderne Zertifikate Förderungen erleichtern und warum natürliche Baustoffe sowie Low-Tech-Ansätze an Bedeutung gewinnen. Er gibt Einblicke in die Herausforderungen der energetischen Sanierung und wie intelligente Technik die Baubranche effizienter und kostengünstiger macht.


Fotos und Skizzen: Greengineers / Peter Burnickl, Pro Bauherr GmbH / Nalewo, Alinea

Zukunftssicher bauen, nachhaltig und kosteneffizient Herr Krauss, vor zwei Jahren haben wir unser letztes Gespräch geführt, und seitdem hat sich viel getan. Welche Entwicklungen und Trends haben Sie in der Baubranche in den letzten zwei Jahren besonders wahrgenommen? Lars Krauss: Vor etwa zwei Jahren geriet die Baubranche allmählich in eine Rezession, oder besser gesagt, in einen Abschwung, den man durchaus als Krise bezeichnen kann. In vielerlei Hinsicht hat sich die Situation verschärft, da große und institutionelle Investoren begannen, ihre Gelder zurückzuhalten. Sie zögerten, weiter in die Baubranche zu investieren und entschieden sich, geplante Expansionen vorerst zu stoppen. Dies führte in den letzten zwei Jahren zu erheblichen Turbulenzen auf dem gesamten Baumarkt. Doch parallel zu dieser Entwicklung hat sich in den letzten zwei Jahren der Fokus in der Baubranche stark auf Zertifizierungen verlagert. Diese Entwicklung wurde vor allem dadurch vorangetrieben, dass die Politik für Fördermaßnahmen klare Nachhaltigkeitskriterien eingeführt hat, die durch verschiedene Zertifizierungen nachgewiesen werden müssen.

Die Zertifikate DGNB, BNK und NaWoh sind unverzichtbar geworden, da sie die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards sicherstellen. Um die Anforderungen effizient zu erfüllen, bieten wir als Greengenieers als Auditoren diese Zertifizierungen selbst an. Eine zentrale Rolle spielt dabei das QNG-Siegel (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude). Es wird zunehmend erkannt, dass der Bestand an Immobilien nicht einfach weiterbestehen kann wie bisher, sondern modernisiert und zukunftssicher gemacht werden muss. Das betrifft vor allem große Bauprojekte, aber auch den privaten Hausbau, insbesondere vor dem Hintergrund politischer Vorgaben, wie etwa das Verbot von Gasheizungen. Es besteht also ein wachsender Handlungsbedarf, um Immobilien an zukünftige Anforderungen anzupassen und nachhaltiger zu gestalten. Vielleicht könnten Sie kurz erläutern, wofür diese Zertifizierungen stehen und welche Bedeutung sie haben? Lars Krauss: Sehr gerne. Die DGNB-Zertifizierung steht für die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen

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Foto: Zinco

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nachhaltiges Quartier in Gerets­ ried. Auf einem bestehenden Grund­ stück wurden unter Anwendung innovativer und möglichst CO2-neutraler Materia­ lien und Technologien mehrere Häuser errichtet. Ziel war die Nachweiserbringung, dass nachhaltiges Bauen in einem vergleichbaren Kostenrahmen zum konventionellen Bauen in gleicher Qualität möglich ist.

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und bewertet Gebäude anhand von ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Kriterien. Es gibt verschiedene Stufen von Bronze bis Platin, und es wird der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt. Die BNK-Zertifizierung hingegen ist aus ihrem Ursprung heraus speziell auf kleinere Wohngebäude wie Ein- und Zweifamilienhäuser zugeschnitten, kann jedoch seit dem letzten Jahr auch für größere Wohngebäude eingesetzt werden. Die BNK bewertet ebenfalls Nachhaltigkeitsaspekte, ist jedoch einfacher und günstiger in der Umsetzung als z.B. die DGNB. Schließlich gibt es noch die NaWoh-Zertifizierung, die sich besonders auf größere Wohnbauprojekte konzentriert und deren Ziel es ist, nachhaltigen Wohnungsbau zu fördern. Alle drei Zertifizierungen haben eines gemeinsam: Sie helfen, Bauprojekte zukunftssicher und förderfähig zu machen. Das QNG-Siegel ist ein staatliches Zertifikat, das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen eingeführt wurde, um Bauprojekte zukunftssicher und förderfähig zu machen. Es ergänzt bestehende Zertifizierungssysteme und ist Voraussetzung für KfWFörderungen. Zertifikate wie DGNB, BNK und NaWoh können als Basis für das QNG-Siegel dienen, wenn sie bestimmte QNG-Kriterien erfüllen. Da die Nachhaltigkeitsanforderungen des QNG eng an diese Standards angelehnt sind, können Gebäude, die beispielsweise DGNB- oder BNK-zertifiziert sind, häufig auch das QNG-Siegel erhalten. Dadurch wird der Zugang zu staatlichen Förderungen erleichtert und eine einheitliche Bewertung der Nachhaltigkeit sichergestellt.

Das klingt nach viel Bürokratie. Wie sehen Sie die Notwendigkeit dieser Zertifizierungen? Sind diese Zertifikate wirklich für jedes Projekt sinnvoll? Lars Krauss: Nein, ich bin der Meinung, dass nicht jedes Gebäude eine Zertifizierung braucht. Oft macht es Sinn, wenn es sich um größere Portfolios handelt oder um Projekte, bei denen eine Förderung angestrebt wird. In solchen Fällen helfen die Zertifizierungen dabei, die Anforderungen klar und strukturiert zu erfüllen. Wenn allerdings die Kosten für die Zertifizierung höher sind als die möglichen Vorteile, muss man abwägen, ob nicht auch andere Maßnahmen sinnvoll sein könnten. Gerade für kleinere Projekte wie Ein- und Mehrfamilienhäuser gibt es angepasste Zertifizierungen, wie BNK oder NaWoh, die auch ökonomisch machbar sind. Alternativ kann man auch einzelne Elemente und Werkzeuge aus diesen Zertifizierungssystemen nutzen, um gezielt an der Gebäudeökobilanz zu arbeiten und so die Nachhaltigkeit des Gebäudes zu verbessern. Also Normen versus Individualität? Lars Krauss: Bei der Zertifizierung von Gebäuden gibt es zahlreiche Normen und Vorschriften, die festlegen, welche Standards erfüllt werden müssen. Dazu gehören etwa der CO2-Fußabdruck pro Quadratmeter oder die Luftraumhygienemessung, die sicherstellen soll, dass die Raumluftqualität den baubiologischen Anforderungen entspricht. Diese Vorschriften sind oft sehr detailliert und streng, was dazu führen kann, dass selbst kleine Verstöße, wie etwa das Rauchen eines Bauarbeiters auf der


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Baustelle während der Messung, das Ergebnis der Messung beeinflussen und zum Ausschlusskriterium werden können. Wie gesagt, insbesondere bei kleineren Projekten wie Einfamilienhäusern, kann eine vollständige Zertifizierung teurer sein als der Nutzen, den man durch Förderungen erhält. In solchen Situationen ist es oft sinnvoller, individuelle Lösungen zu finden, anstatt sich strikt an alle Zertifizierungsvorgaben zu halten. Dies kann bedeuten, dass man sich auf wichtige Kennwerte, wie den CO2-Fußabdruck oder den primären Energiefaktor des Gebäudes konzentriert und diese optimiert, um die Zukunftssicherheit der Immobilie zu gewährleisten. Langfristig könnte der Trend dahin gehen, dass die Nachhaltigkeit eines Gebäudes eher durch konkrete Zahlenwerte, wie CO2-Bilanzen und Kreislauffähigkeit bestimmt wird, anstatt durch komplexe Zertifizierungssysteme. Solche Kennwerte sind oft einfacher zu berechnen und geben klare Indikatoren dafür, wie nachhaltig und zukunftsfähig ein Gebäude ist. Zukunftssicherheit ist ein spannendes Thema. Was würden Sie als die wichtigsten Schritte bezeichnen, die Bauherren unternehmen können, um ihre Gebäude zukunftssicher zu gestalten? Lars Krauss: Die wichtigste Grundlage ist eine Gebäudeökobilanzierung, die den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes bewertet. Dazu gehört, wie energieeffizient das Gebäude ist, welche Materialien verwendet werden und ob diese umweltfreundlich und kreislauffähig sind. Auch ein individueller Sanierungsfahrplan kann hilfreich sein. Dieser zeigt auf, wie bestehende Gebäude schrittweise zukunftsfähig gemacht werden können, ohne dass sofort alle Maßnahmen auf einmal umgesetzt werden müssen. Zudem sollten Bauherren darauf achten, dass sie ihre Heizsysteme zukunftssicher gestalten, etwa durch den Einsatz von Wärmepumpen, Photovoltaik oder innovativen Speicherlösungen. Derzeit ist die Bautätigkeit gerade im privaten Wohnungsbau erlahmt. Für viele Familien ist ein Neubau nicht mehr finanzierbar und das trotz staatlicher Förderungen. Glauben Sie, das wird sich irgendwann wieder ändern? Lars Krauss: Diese exorbitante Teuerung liegt vor allem daran, dass die Baukosten gewerkeübergreifend gestiegen sind. Dadurch erhöhen sich die Gesamtkosten erheblich. Um diese Herausforderungen künftig zu bewäl-

tigen, gibt es jedoch neue Ansätze. Dazu zählen Konzepte wie das serielle Bauen, bei dem vorgefertigte Bauelemente verwendet werden, sowie die KI-gestützte Planung, die Prozesse effizienter gestaltet. Diese Innovationen machen den Bau schneller und günstiger und unterstützen den Architekten bei seiner Arbeit durch die Vereinfachung und Skalierbarkeit. In Zukunft könnten diese neuen Ansätze die Kosten senken und den Neubau wieder erschwinglicher machen. Dabei bleibt jedoch die Nachhaltigkeit ein zentrales Thema, insbesondere in Bezug auf den Materialeinsatz und die Energieeffizienz des Gebäudes. Ein großes Thema bei nachhaltigem Bauen ist auch die Materialwahl. Sehen Sie hier eine Veränderung in den letzten Jahren? Lars Krauss: Absolut. Die Materialwahl hat sich in den letzten Jahren stark verändert, und wir sehen einen klaren Trend hin zu natürlichen Baustoffen wie Holz, Lehm und Stroh. Diese Materialien haben den Vorteil, dass sie leicht recyclebar und oft CO2-neutral sind. Wir haben zum Beispiel in einem unserer Projekte im Süden von München ein Lehm-Stroh-Holzbauweise-Projekt umgesetzt, das zeigt, wie effizient und nachhaltig solche Bauweisen sein können. Diese natürlichen Materialien gewinnen immer mehr an Bedeutung, weil sie auch die Baubiologie verbessern, also ein gesundes Wohnklima schaffen. Besonders erfreulich ist, dass diese umweltfreundlichen Bauweisen zunehmend erschwinglicher werden. Früher war der Bau eines Lehm-Stroh-Hauses ein teurer Luxus, der nur wenigen vorbehalten war. Heute gibt es immer mehr Unternehmen, die kostengünstige Bauplatten aus Stroh und andere günstige Lehmbaulösungen anbieten. Dies führt zu einer breiteren Anwendung dieser Techniken, besonders im EinfamilienhausSektor, wo immer mehr Menschen Wert auf baubiologische und nachhaltige Bauweisen legen. Die wachsende Anzahl von Best-Practice-Beispielen zeigt, dass diese umweltfreundliche Bauweise auch kosteneffizient sein kann. Solche Vorbilder ermutigen Architekten und Bauherren, die bisher zögerten, diese Materialien zu nutzen. Das klingt nach einem Gegenentwurf zu dem klassischen Passivhaus. Wo sehen Sie den Unterschied? Lars Krauss: Der große Unterschied ist, dass Passivhäuser auf eine maximale Energieeffizienz während der Nut-

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Beim Quartier in Geretsried wurde nach einer Standortund Potentialanalyse z.B. ein elektrisches Heizsystem ausge­ wählt, …

Visualisierung Mini-Quartier in Holz-Lehm- und Strohbauweise © GEA

zung abzielen. Sie sind extrem gut gedämmt und benötigen sehr wenig Energie zum Heizen oder Kühlen. Das Problem dabei ist, dass die Herstellung dieser Gebäude sehr ressourcenintensiv ist und sie auch in der Wartung aufwendig sein können. Mit Low-Tech-Bauweisen , die auf natürliche Materialien setzen, kann man Gebäude errichten, die weniger energieintensiv in der Herstellung sind und trotzdem eine sehr gute Energieeffizienz aufweisen. In Kombination mit Nah- oder Fernwärme kann man dann sogar auf energieintensive Lösungen wie Passivhäuser verzichten. Angesichts der Tatsache, dass etwa 70-80% der Häuser in Deutschland vor 1970 gebaut wurden und viele davon saniert werden müssen, wie gehen Sie mit den Herausforderungen um, die durch den Denkmalschutz und die energetischen Anforderungen entstehen? Welche Lösungen sehen Sie, um diese Gebäude zukunftssicher zu machen, ohne dass umfangreiche und teure Maßnahmen erforderlich sind? Lars Krauss: Bei älteren Gebäuden, insbesondere denkmalgeschützten, ist eine energetische Sanierung oft eine Herausforderung, da viele Maßnahmen, wie der Einbau einer klassischen Photovoltaikanlage, nicht einfach umsetzbar sind. Hier kommt es darauf an, langfristig zu planen und die vorhandenen Systeme schrittweise zu optimieren, anstatt sofort aufwendige und teure Lösungen umzusetzen. Zum Beispiel kann eine Ölheizung über eine längere Zeit durch ein effizienteres System ersetzt werden, ohne dass sofort ein Komplettaustausch erfolgen muss. Auch bei denkmalgeschützten Gebäuden gibt es innovative Ansätze, wie etwa innendachintegrierte Photovoltaikanlagen, die optisch weniger auffällig sind. Zwar sind diese teurer, aber es gibt Alternativen, die ohne Photovoltaik auskommen. Es ist wichtig, das gesamte Energiekonzept eines Hauses zu betrachten und zu optimieren, um Überdimensionierung zu vermeiden. Viele Heiz- und Kühlsysteme sind für die tatsächlichen Bedürfnisse eines Gebäudes überdimensioniert, was unnötige Kosten verursacht.

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Auch liegt meiner Meinung nach die mögliche Lösung im Low-Tech-Ansatz, bei dem das gesamte Energiesystem auf das Nötigste reduziert wird. Anstatt eine durchgehende Raumtemperatur von 24 Grad anzustreben, kann man planen, dass am kältesten Tag im Jahr nur 10-15 Grad erreicht werden. Das sorgt dafür, dass das Gebäude nicht einfriert, aber man spart deutlich Energie. Weitere Ergänzungen wie Infrarotheizungen, Solarthermie oder Luftwärmepumpen können helfen, Spitzenlasten abzudecken. Wichtig ist es, mit flexiblen und innovativen Lösungen zu arbeiten und die Maßnahmen auf die individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten des Gebäudes abzustimmen. Hierfür sollte man unbedingt einen Energieeffizienz-Experten hinzuziehen, der Erfahrung mit innovativen und maßgeschneiderten Lösungen hat. Es geht darum, langfristig zu denken und schrittweise die bestmögliche Energieeffizienz zu erreichen, ohne dabei starr an Normen und traditionellen Systemen festzuhalten. Welche Heizsysteme eignen sich am besten für Gebäude, und wie können Low-Tech-Ansätze sowie die Kombination mit erneuerbaren Energien dazu beitragen, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern? Lars Krauss: Es gibt kein universelles Heizsystem, das für alle Gebäude gleichermaßen optimal ist. Luftwärmepumpen sind in manchen Fällen eine gute Wahl, da sie effizient arbeiten. Dennoch gibt es viele Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt, etwa die begrenzte Lebensdauer und der Wirkungsgrad, der mit der Zeit abnehmen kann. Ein ähnlicher Vergleich lässt sich zu E-Autos ziehen, bei denen die Akkuleistung im Laufe der Jahre nachlässt, aber dennoch weiter genutzt werden kann. Für Gebäude mit spezifischen Anforderungen gibt es jedoch auch Alternativen, wie klassische Stromheizungen, etwa in Form von Carbon-Faser-Heizmatten. Diese funktionieren nach dem Prinzip: 1 kW Strom wird zu 1 kW Heizleistung. Zwar sind sie weniger effizient als Wärmepumpen, aber dafür sind sie in der Anschaffung und Wartung unkomplizierter. Besonders im Rahmen eines


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Low-Tech-Ansatzes kann eine solche Heizung langfristig günstiger sein, da sie weniger technologische Wartung benötigt und über viele Jahre zuverlässig arbeitet. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Photovoltaikanlagen in das Heizsystem zu integrieren. Hier sollte man jedoch realistisch bleiben: In den Monaten, in denen der Heizbedarf am größten ist, ist die Sonneneinstrahlung oft am geringsten. Dennoch lohnt sich eine Photovoltaikanlage, da jede erzeugte Kilowattstunde zur Kostensenkung beiträgt und sich die Amortisationszeit solcher Systeme schnell verkürzen kann. Besonders effizient zeigt sich die Kombination von LowTech-Heizsystemen mit nachhaltigen Baumaterialien wie Lehm und Stroh. Diese Materialien bieten eine gute Wärmespeicherung und sorgen für ein angenehmes, diffusionsoffenes Raumklima. Ein solches System erfordert weniger Heizleistung und senkt den Primärenergiefaktor, auch wenn die reine Stromheizung allein betrachtet einen höheren Energieverbrauch aufweist. Je nach Gebäudetyp und Nutzung ist es sinnvoll, den Energiebedarf präzise zu berechnen und passende Lösungen zu kombinieren. Low-Tech-Ansätze können hier eine einfache und kostengünstige Möglichkeit bieten, die den Fokus auf Wartungsarmut und Langfristigkeit legt, ohne dabei Förderprogramme in Anspruch nehmen zu müssen. Ist es realistisch, dass Gebäude und Quartiere in Zukunft autark werden, und wie sollten Bauherren dabei vorgehen, um eine sinnvolle Balance zwischen Autarkie, Kosten und Nachhaltigkeit zu finden? Lars Krauss: Die Idee, Gebäude oder sogar ganze Quartiere autark zu machen, ist technisch machbar, aber mit hohen Kosten verbunden. Autarke Gebäude benötigen große Energiespeicher, umfassende Photovoltaikanlagen und manchmal sogar ein Wasserstoffmanagement, um Energieengpässe über mehrere Wochen zu überbrücken. Solche Lösungen sind möglich, aber oft nicht kosteneffizient. Eine sinnvollere und wirtschaftlichere Option ist die Teil­ autarkie. Hierbei strebt man an, etwa 70-80% des Energiebedarfs selbst zu decken. Diese Strategie bietet immer noch eine hohe Unabhängigkeit, ist aber weniger teuer und aufwendig als eine vollständige Autarkie. Zudem kann eine Teilautarkie auch im Falle eines Stromausfalls ein bis zwei Tage überbrücken, was in vielen Fällen ausreicht.

Es ist wichtig, dass Bauherren ihre Entscheidungen rational treffen, anstatt sich nur von der Idee der völligen Autarkie leiten zu lassen. Der Bau eines Hauses ist eine große finanzielle Entscheidung, oft die größte im Leben einer Familie. Daher ist es sinnvoll, auf Low-Tech-Lösungen zu setzen, die weniger komplex sind und einfacher gewartet werden können. Diese Lösungen müssen nicht komplett autark sein, sondern eher eine effiziente und stabile Basis schaffen. Zusätzlich sollte bedacht werden, welche Materialien verwendet werden und wie nachhaltig diese sind. Es bringt wenig, ein Haus schnell zu sanieren, ohne auf die Langlebigkeit und Effizienz der eingesetzten Materialien zu achten. Beim Low-Tech-Ansatz geht es darum, das Gebäude so zu gestalten, dass es mit möglichst wenig Energie auskommt und dabei trotzdem effizient arbeitet. Dabei helfen Energiespeicher, die den überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen puffern, um das System insgesamt stabiler zu machen. Prinzipiell gilt: Eine durchdachte Mischung aus Low-Tech und sinnvoller Technik ist oft die wirtschaftlichste und effizienteste Wahl. Dabei gilt es, realistisch zu planen, auf Langfristigkeit zu setzen und das richtige Gleichgewicht zwischen Energieeffizienz, Kosten und Nachhaltigkeit zu finden. Wo sehen Sie die Zukunft der Baubranche in den nächsten Jahren, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Effizienz? Lars Krauss: Die Zukunft wird sicherlich von einer verstärkten Nutzung von Low-Tech-Lösungen geprägt sein. Gleichzeitig sehe ich großes Potenzial im seriellen Bauen, also dem Einsatz vorgefertigter Bauelemente, die schnell und kosteneffizient montiert werden können.

… hierbei wird der vorhandene Putzträger durch ein elektrisch leitfähiges und aufgewärm­ tes Kohlefasergewebe im Deckenbereich ersetzt. Raumoptik und Raumfunktionalität bleiben erhalten und die notwendigen Installatio­ nen, sowie der daraus resultierende Material­ einsatz werden stark reduziert. Ein wasser­ unabhängiges System reduziert auch poten­tielle Schadenfälle, sowie den Wartungsauf­ wand der Installation. Die Montage an der Raumdecke ergibt einen maximalen Wirkungs­ grad, weil der Wärme­überträger nicht vom Nutzer zugestellt werden kann und somit nicht prophylaktisch mit mehr Leistung beschickt werden muss.

Bedeutet serielles Bauen Uniformität in der Darstellung? Lars Krauss: Moderne serielle Baukonzepte bieten die Möglichkeit, die Häuser optisch unterschiedlich zu gestalten, wodurch der Eindruck von „Einheitsbauten“ vermieden wird.

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Außerdem, wesentlicher Vorteil des seriellen Bauens ist die Möglichkeit der Vorzertifizierung. Bei einem vorgefertigten Gebäudetyp können Zertifizierungen effizienter durchgeführt werden, da das Grundmodell bereits feststeht und weniger individuelle Anpassungen nötig sind. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten, was wiederum Bauherren zugutekommt. Zudem wird der Einsatz von Fertighauslösungen und standardisierten Bauprozessen durch den Einsatz von Robotik und moderner Fertigungstechnologie weiter zunehmen.

Für Bauherren, die ihre Bestandsbauten sanieren wollen, empfiehlt Lars Krauss pragmatische und flexible Lösungen für die Heizungsund Sanierungsprobleme zu suchen, ohne sofortige und kostspielige Komplett­ sanierungen zu verlangen. Dabei sollte sich Jeder folgende Fragen stellen und nach entsprechenden Lösungen suchen:

Zum Schluss noch eine Frage zur Zukunftssicherheit: Wie können Bauherren und Investoren sicherstellen, dass ihre Immobilien auch in 10 oder 20 Jahren noch relevant und zukunftssicher sind? Lars Krauss: Das Schlüsselwort ist Flexibilität. Immobilien müssen so gebaut werden, dass sie sich an veränderte Anforderungen anpassen lassen. Dazu gehört auch, dass Materialien verwendet werden, die recycelbar sind und die Möglichkeit bieten, Bauteile wiederzuverwenden. Ein anderer wichtiger Aspekt ist der CO2-Fußabdruck: Je besser ein Gebäude in dieser Hinsicht dasteht, desto besser wird es auch auf lange Sicht abschneiden. Wenn man diese Punkte beachtet, wird man auch in Zukunft wettbewerbsfähig und förderfähig bleiben. Vielen Dank, Herr Krauss, für das ausführliche Gespräch. Es war wie immer sehr aufschlussreich! www.greengineers.de

➜ Ist die totale Umrüstung aller Gebäude in den nächsten 20 Jahren wirklich die beste Lösung? Müssen alle Gebäude zu Hightech-Supereffizienzbauten umgerüstet werden, oder gibt es alternative Ansätze, die besser zu den realen Bedingungen passen? ➜ Wie viel Heizleistung brauche ich wirklich? Muss ich die standardmäßigen Anforderungen erreichen, oder reicht es auch, wenn ich beispielsweise nur 20 Grad erreiche? ➜ Was ist die minimal notwendige Temperatur, die ich am kältesten Tag des Jahres sicherstellen muss? Wären 10 Grad ausreichend, sodass man im Zweifel einfach einen Pullover trägt? ➜ Wie gehe ich mit Gebäuden um, die sich nicht leicht sanieren lassen – sei es aus finanziellen oder anderen Gründen? Welche Möglichkeiten habe ich heute schon, um auch bei solchen Gebäuden Lösungen zu finden? ➜ Was tun, wenn eine Wärmepumpe keine Option ist, weil z. B. keine Flächenheizung vorhanden ist? Welche Alternativen habe ich, wenn moderne Technologien nicht praktikabel sind? ➜ Kann ich bestehende Systeme wie einen Holzofen nutzen und gegebenenfalls umbauen? Lässt sich der ­vorhandene Holzofen so umstellen, dass er beispielsweise auch Warmwasser erzeugt, wenn er in Betrieb ist? ➜ Sind Übergangslösungen eine sinnvolle Option, um den Heizbedarf zu decken? Welche praktikablen ­Zwischenlösungen gibt es, um den Heizbedarf zu decken, ohne sofort auf höchstem Effizienzniveau zu sanieren?

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Sanieren statt neu bauen

Warum Ihr Haus der wahre Klimaretter ist

Angesichts steigender Kosten, komplexer Vorgaben und Unsicherheiten fragen sich Viele, wie sie ihr Haus nachhaltig sanieren können, ohne dabei ihre Möglichkeiten zu überfordern. Genau hier setzt Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig an. Als renommierte Architektin, Nachhaltigkeitsexpertin und Mitgestalterin der KfW-Kampagne „Unser nachhaltiges Zuhause“ zeigt sie, wie Sanierung und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. In unserem Gespräch macht sie mit ihrem Engagement Mut, neu zu denken, klug zu planen und so echte Werte für sich und die Umwelt zu schaffen, denn: „Ihr Zuhause ist mehr als ein Ort zum Wohnen – es ist eine Chance, Zukunft aktiv mitzugestalten.“

Ob Neubau oder Sanierung, Hausbesitzer sind derzeit sehr verunsichert. Niemand weiß mehr so recht, was er tun, bzw. sich wirtschaftlich erlauben kann. Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Das ist doch verständlich. Ich denke, neben der Politik müssen auch die Medien ein bisschen in den Spiegel schauen, die zum Teil unnötig Angst schüren. Oft ist die Berichterstattung viel zu negativ. Schauen Sie sich die Auslastung der Handwerksbetriebe an, die bisher im Bestand saniert haben. Deren Auftragsbücher sind voll. Allein die Firmen, die sich auf Neubauten spezialisiert haben, tun sich momentan schwer. Das wird wohl noch eine Zeit so bleiben. Ich sehe uns weiterhin in der Verantwortung, die Erhaltung des Bestands zu fördern, denn er ist ein sehr wertvolles Kapital. Im Vergleich zum Neubau wurde hier bereits eine Menge CO2 eingespart. Ich setze mich sowohl für die Sanierung als auch für nachhaltiges Bauen ein. Nicht umsonst habe ich in den letzten zwei Jahren etwa 1.700 Nachhaltigkeitsauditoren und Berater mit ausgebildet, um diesen Bereich weiter voranzubringen.

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Wenn ich richtig informiert bin, wurden etwa 70 bis 80 Prozent der Bestandsimmobilien vor 1977 gebaut. Und zahlreiche Menschen, die sie bewohnen, sind ebenfalls bereits älteren Jahrgangs. Nun sollen sie sanieren, bekommen jedoch nur schwer Kredite. Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Wir haben im Herbst eine Bauherrenfamilie mit dem BNK/QNG-Nachhaltigkeitsgütesiegel ausgezeichnet, bereits beide in den 80ern haben sie noch einmal neu gebaut, barrierefrei. Für die Familie war Nachhaltigkeit ein „Muss“. Sie berichteten aber, dass die größte Herausforderung war, einen Kredit zu bekommen. Das ist eines der Probleme, an deren Lösung wir arbeiten müssen. Welche Überlegungen sollten Hauseigentümer bei einer Sanierung anstellen, um ihren Energieverbrauch zu reduzieren, ohne bestehende Systeme vollständig austauschen zu müssen? Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Zunächst ist es für jeden Bauherrn sinnvoll, sich bewusst zu machen, was ihm selbst wichtig ist. Sind die Kinder ausgezogen, könnte man das Haus in zwei Wohneinheiten teilen.


Foto: Adobe Stock / Ingo Bartussek

architektur + Innenarchitektur

Möchte man beispielsweise neue Fenster, könnte das Design mit einer Energieeinsparung kombiniert werden. Oder man entscheidet sich für erneuerbare Energien auf dem Dach, wie etwa eine Photovoltaikanlage oder Solarthermie. Bei Heizungen sehe ich persönlich das etwas anders als die Regierung. Grundsätzlich ist der Einsatz von Wärmepumpen sinnvoll, ebenso wie der Austausch von Anlagen, die mit fossilen Energien betrieben werden. Meines Erachtens könnten aber auch bestehende Gas- oder Ölheizungen weiterlaufen, da diese bereits installiert sind und bei einem Austausch trotz Einsparung im Betrieb CO2-Emissionen und graue Energie für die neuen Geräte entstehen würden. Eventuell lässt sich der CO2Fußabdruck durch erneuerbare Energien auf dem Dach zusätzlich kompensieren. Bei den Fördermöglichkeiten könnte man auch überlegen, ob man nicht auf Bivalenz setzt, d. h. ein zweites System hinzufügt – wie zum Beispiel eine Wärmepumpe – und die alte Gasheizung in bestimmten Fällen weiterlaufen lässt. Bei niedrigen Temperaturen könnte die Gasheizung einspringen, wenn die Wärmepumpe an ihre Grenzen kommt. Auch ein Holzofen, der den Pufferspeicher mit erwärmt, ist eine mögliche Alternative. Letztendlich stellen sich für jeden potenziellen Sanierer die Fragen: Wie umfangreich soll das Ganze werden, wie hoch ist mein Budget, und was ist mir persönlich wichtig und angenehm? Eine Sanierung hängt auch mit der eigenen Lebenseinstellung zusammen. Wenn ich in einem alten Haus wohne – und ich meine hier nicht unbedingt eine denkmalgeschützte Immobilie – und mir die Baukultur am Herzen liegt, dann möchte ich keinen Berater, der mir 20 Zentimeter Dämmung von außen empfiehlt.

Sie erwähnten gerade denkmalgeschützte Immobilien: Wie löst man den Konflikt zwischen den Anforderungen des Denkmalschutzes und den Zielen der Energieeffizienz? Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Ja, das zeigt sich oft schwierig. Leider sind nur etwa 3 Prozent unserer Gebäude denkmalgeschützt. Wichtig ist nicht nur denkmalgeschützte Gebäude zu betrachten, sondern auch Gebäude ausserhalb des Schutzniveaus, die einen Großteil unseres Gebäudebestands ausmachen. Ich habe an einer Informations-Broschüre des Umweltbundesamtes zu diesem Thema mitgearbeitet. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass auch Innendämmung oder PV auf dem Dach als Themen anerkannt werden. Mit einer Innendämmung von etwa 6 bis 8 cm kann man durchaus einiges an Energie einsparen. Zwar wird man nie den Standard eines Neubaus erreichen, aber das ist bei denkmalgeschützten Immobilien auch nicht notwendig. Gerade bei Gebäuden mit historischen Fassaden – zum Beispiel Gründerzeitgebäuden – hilft eine Innendämmung, die Wohnqualität zu verbessern als auch die Baukultur zu erhalten. An wen sollte man sich wenden, wenn man eine energetische Sanierung oder Renovierung eines denkmalgeschützten Gebäudes plant? Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Im Idealfall wendet man sich an einen Architekten oder einen spezialisierten Energieberater für denkmalgeschützte Gebäude aus der Region. Und hier sollte man sich nicht für den Erstbesten entscheiden, sondern Gespräche mit verschiedenen Anbietern führen. Ich würde empfehlen, sich nicht sofort an Handwerker wie Heizungsbauer oder Verputzer zu wenden, denn die haben oft nur ihren spezifischen Bereich im Blick, hier ist ein ganzheitlicher Ansatz gefragt.

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Was die Wahl des Architekten anbelangt, ist es empfehlenswert, sich seine Website anzuschauen oder im Gespräch nachzufragen, welche Erfahrungen er oder sie bereits im Bereich Bestandssanierung hat. Bereits heute gibt es viele Architekten, die sich auf die Arbeit im Bestand spezialisiert haben. Das sehe ich nicht nur bei Städten wie Bamberg, meiner Heimatstadt, die für ihr Weltkulturerbe bekannt ist. Und künftig wird das noch besser aussehen: Ich bin Architektin und war im Vorstand der Bayerischen Architektenkammer. Früher gab es bei vielen Kollegen Widerstand gegen die energetische Sanierung von Bestandsbauten, doch diese Haltung wandelt sich. Auch die Hochschulen und Universitäten haben ihre Lehrpläne angepasst: Der Fokus liegt zunehmend auf der nachhaltigen Sanierung statt auf Neubauten. In den nächsten Jahren sind hier große Fortschritte zu erwarten. Der Fokus der gesamten Baubranche wird demnach in Zukunft wohl eher nicht mehr auf dem Neubau liegen? Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Warum auch? Wir haben in Deutschland sehr viele leerstehende und sanierungsbedürftige Gebäude. Ich denke, wir brauchen nicht jedes Jahr vierhunderttausend neue Wohneinheiten zu bauen, sondern sollten eher die leerstehenden Häuser sanieren und den Wohnraum nutzen. Aber wie kann man die Besitzer dieser Immobilien dazu bewegen, das tatsächlich umzusetzen und den Wohnraum zu nutzen? Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Ja, das ist eine weitere Herausforderung. Es gibt aktuell Förderprogramme, wie das KfW Programm „Jung kauft Alt“. Aber auch in der Vergangenheit gab es bereits Modelle, z.B. in BadenWürttemberg: Jede Familie, die sich für den Kauf und die Sanierung eines Bestandsgebäudes entschieden hat, bekam einen Direktzuschuss vom Land Baden-Württemberg. Solche Maßnahmen könnten sicherlich Anreize schaffen. Anreize schaffen, das sollen auch staatliche Fördergelder: Was genau wird aktuell von der KfW gefördert, und welche Maßnahmen zählen dazu? Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Sie können sich eine Komplettsanierung fördern lassen. Nehmen wir als Beispiel ein kleines Einfamilienhaus: Für eine umfassende Sanierung können Sie von der KfW Kredite mit einem niedrigen Zinssatz je nach Effizienzhausklasse bis zu 150.000 Euro erhalten, abhängig davon, ob Sie auch Nachhaltigkeitsaspekte wie das QNG-Gütesiegel berücksichtigen. Wenn man das mit gängigen Zinssätzen vergleicht, spart man über einen Zeitraum von zehn Jahren bis zu 40.000 Euro je nach aktuellem Zinssatz. Für Einzelmaßnahmen gibt es BAFA-Förderungen, wobei diese in der Höhe variieren. Bei einer Heizung oder Dämmung liegen wir bei Zuschüssen bis zu 70% , je nach Maßnahme. Bauherren tragen in etwa 30 bis 40 Prozent der Gesamtkosten selbst. Je nach spezifischer Maßnahme und individueller Situation kann der Eigenanteil jedoch variieren. Zudem vergeben beispielsweise auch Landesbanken Zuschüsse und Kredite mit sehr niedrigen Zinssätzen.

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Sie erwähnen gerade das QNG-Siegel. Welche Prinzipien und Überlegungen stehen hinter der Entwicklung dieses Gütesiegels für nachhaltige Gebäude? Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Das QNG-Gütesiegel, das ich mitentwickelt habe, fördert nachhaltiges Bauen durch gezielte Kriterien, wie Umweltverträglichkeit, Wohngesundheit, Energieeffizienz, Langlebigkeit und Zirkularität und ökonomische Aspekte über den gesamten Lebenszyklus. Mit unserem BNK System, das für das QNG-Gütesiegel anerkannt ist, mit nur 19 bewusst gewählten Nachhaltigkeitskriterien setzen wir auf einfache Schritte und Wissenstransfer. Anpassungen erfolgen langfristig, um CO2-Einsparungen kontinuierlich zu steigern. Unser Ansatz geht über Energieeffizienz hinaus: Unsere ausgebildeten BNK/BNG Auditoren beraten Bauherren umfassend, indem sie ihre Wünsche und Lebenspläne in den Fokus stellen – von Wohnvorstellungen, gesunden Bauprodukten bis zur langfristigen Kostenentwicklung über den gesamten Lebenszyklus. Diese ganzheitliche Beratung wird sehr positiv aufgenommen, da sie den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Welche Rolle spielen Zertifikate und Nachweise Ihrer Meinung nach für die Zukunft des nachhaltigen Bauens? Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Zertifikate und Nachweise sind für die Zukunft des nachhaltigen Bauens unverzichtbar. Die Bauwirtschaft ist ein sehr anspruchsvoller Bereich, in dem Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein aktuell nur durch klare Standards wie Zertifikate sichergestellt werden können, um Green Washing zu vermeiden. Diese Zertifikate, wie etwa das Qualitätssiegel Nachhaltige Gebäude (QNG), werden zunehmend politisch und finanziell relevant. Viele Banken vergeben ihre Investitionen mittlerweile nur noch in nachhaltige Projekte. Das bedeutet, dass Gebäude ohne Zertifikat oft keinen Zugang zu Finanzierungen erhalten werden. Zudem ist ein zertifiziertes Gebäude auch für den Eigentümer von Vorteil. Neben der Energieeffizienz bietet es die Gewissheit, in einem gesunden Haus für alle Lebenslagen zu leben. Außerdem erhält er eine vollständige Gebäudeakte, ähnlich wie bei einem Auto oder Mobilgerät, die alle wichtigen Informationen über das Gebäude enthält, wie Baupläne und verbautes Material. Diese Akte kann bei einem Verkauf an den neuen Eigentümer weitergegeben werden. Auch wenn der Fokus auf dem Erhalt von Bestandsgebäuden liegt, gibt es Überlegungen, den Bau neuer Gebäude künftig zu beschleunigen. Hierzu wurde das Konzept des Gebäudetyp E entwickelt. Wie beurteilen Sie dieses Konzept? Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Der Gebäudetyp E orientiert sich an den grundlegenden technischen Anforderungen, erlaubt aber Abweichungen von den allgemein anerkannten Regeln der Technik (aRdT), solange sie nicht die wesentliche Bauqualität beeinträchtigen. Ich stehe der Gebäudeklasse E eher kritisch gegenüber, da ich befürchte, dass findige Akteure die vorhandenen Lücken gezielt ausnutzen könnten. Wir brauchen nicht „Einfaches Bauen“ sondern „Vernünftiges Bauen“!


architektur + Innenarchitektur Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig

Der Fertighausbau gewährleistet ebenfalls eine zügige Bauweise: Glauben Sie, dass seriell gefertigte Häuser in Zukunft mehr gefragt sein werden? Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Ja, der serielle Hausbau und die serielle Sanierung gewinnen an Bedeutung, auch hinsichtlich des Fachkräftemangels im Handwerk. Durch serielle Fertigung können viele Arbeitsschritte vorgezogen und unter guten Arbeitsbedingungen in einer Halle erledigt werden. Zudem sind auch der Individualität kaum noch Grenzen gesetzt: Inzwischen bietet die Vorfertigung Gestaltungsmöglichkeiten entsprechend den Wünschen der Bauherren. Entgegen der weitverbreiteten Annahme, dass Fertighäuser standardisiert sind, wird ein Großteil der Häuser individuell gestaltet und in Absprache mit einem Architekten geplant, bevor sie in die Fertighausproduktion gehen. Frau Professor Eßig: Was sehen Sie als größte Herausforderung, um nachhaltiges Bauen voranzubringen? Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Die größte Herausforderung ist der Wissens­ transfer. Dieser muss nicht nur bei Architekten und Energieberatern stattfinden, sondern auch bei Bauherren und unserem Handwerk. Wir müssen verdeutlichen, dass nachhaltiges Bauen zukunftssicher ist und nicht zwangsläufig teurer sein muss. Große Bauunternehmen und Generalunternehmer bestätigen, dass die Kosten für nachhaltiges Bauen sich im Bereich von -0,5% bis +2% bewegen. Wichtig ist hierbei der Ansatz über den gesamten Lebenszyklus und nicht nur die Baukosten – denn über den gesamten Lebenszyklus betrachtet, ist ein nachhaltiges Gebäude viel günstiger als ein Standardgebäude. Außerdem muss die Verunsicherung, die oft durch unsachgemäße Äußerungen in sozialen Medien entsteht, überwunden werden. Nachhaltiges und zukunftssicheres Wohnen muss für alle erschwinglich sein – nicht nur für Besserverdienende. Es ist ein Gut, das jeder haben sollte. Wie kann es gelingen, dass Bauprojekte nicht nur als Kostenfaktoren, sondern als wertvolle Beiträge für Mensch und Umwelt wahrgenommen werden? Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig: Das Ziel sollte ‚vernünftiges Bauen‘ sein – ein Ansatz, der nicht nur auf Zahlen, sondern auf ganzheitliche Werte setzt. Früher entschieden Baumeister selbstbewusst, heute dominieren juristische Hürden und der Fokus auf Gewinne. Doch ein Zuhause ist mehr als eine Zahl. Um dieses Umdenken zu fördern, brauchen wir eine starke Lobby, ähnlich der Automobilindustrie – eine Stimme für nachhaltiges Bauen. Wir müssen den Menschen zeigen, dass regionales Bauen, zielorientierte Planungsphasen und durchdachte Entscheidungen nicht nur sinnvoll, sondern auch zukunftsweisend sind. Nachhaltige Bauprojekte brauchen Zeit, Gelassenheit und Beratung, um echte Werte zu schaffen – für heute und morgen. Vielen Dank für dieses Gespräch, Frau Prof. Eßig, und die nachhaltigen Denkanstöße! www.qng.info/qng/qng-anforderungen · www.bau-irn.de

Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig ist Architektin und seit 2013 Professorin für Baukonstruktion und Bauklimatik an der Hochschule München. Zudem ist sie Nachhaltigkeits- und Energieberaterin und setzt sich in Forschung, Lehre und Praxis dafür ein, dass ein nachhaltiges, umwelt- und klimaschonendes Bauen zur Selbstverständlichkeit wird. Für dieses Engagement erhielt sie den B.A.U.M. Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis 2019 in der Kategorie „Wissenschaft“. Nach ihrem Architekturstudium arbeitete sie im Bereich energieeffi­ zientes und nachhaltiges Bauen und gründete die essigplan GmbH, die sich auf Architekturprojekte, insbesondere im Denkmalschutz, sowie auf Energieberatungen und Nachhaltigkeitsbewertungen spezialisiert hat. Prof. Eßig ist Mitgründerin des Bau-Instituts für Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen GmbH (BiRN), das als Zertifizierungsstelle für nachhaltige Wohngebäude fungiert. Sie ist Mitglied zahlreicher Beiräte und Gremien, darunter der Wissenschaftliche Beirat des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BiSP) und der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF). In ihrer Forschung und Lehre legt sie besonderen Wert auf die ­Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden und Stadtquartieren unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus sowie auf ressourcen­ effizientes Bauen im Neubau und in der Altbausanierung. Prof. Dr.-Ing. Natalie Eßig von der Hochschule München leitet derzeit mehrere Forschungsprojekte im Bereich des nachhaltigen Bauens.

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TECHNIK

Schluss mit den Mythen: Unabhängig davon, ob es sich um geschlossene Küchenräume oder um Raumlösungen handelt, in denen Küchen-, Ess- und Wohnbereich miteinander verschmelzen, gehört die Küche zu den Räumen, in denen übermäßig viel Feuchtigkeit erzeugt wird: In einer 100 qm großen Wohnung befinden sich bei 20° C Raumtemperatur und 55 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit 2,3 Liter Wasser in der Luft. Ohne ein entsprechendes Lüftungssystem kann sich der beim Kochen entstehende Wasserdampf an Wänden und Fensterscheiben niederschlagen, was mit der Zeit zur Bildung von Schimmel und Feuchtigkeitsflecken in den Fugen von Fliesen, auf Tapeten, an Wänden und Decken führen kann.

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Fotos und Grafiken: Naber

So funktioniert Abluft in ­Passivhäusern


Da die Temperatur in der Küche besonders stark schwankt, sind hier weitaus größere Schäden als in anderen Räumen möglich. Niemand weiß das besser als die Spezialisten des Nordhorner Unternehmens Naber, die seit 20 Jahren in Kooperation mit Hochschulen und in enger Zusammenarbeit mit Industrieanbietern der Hausgerätetechnik innovatives Zubehör für den Bereich Abluft-Technik entwickeln. Ziel ist es, sowohl ein gesundes Raumklima zu schaffen als auch die Bausubstanz der Immobilie dauerhaft vor Feuchtigkeit zu schützen. Wir sprechen mit Martin Staaks, der für die Produktentwicklung verantwortlich zeichnet: Herr Staaks, Wandhauben, Deckenhauben, Inselessen, Unterbauessen, Lüfterbausteine, Flachschirmhauben oder Muldenlüftungen. All diese Haubenvarianten haben ihre Existenzberechtigung und decken die Anforderungen und Wünsche unterschiedlichster Bauherren oder Wohnungseigentümer ab. Jedoch findet man in Neu- und Bestandsbauten unterschiedliche bauliche Gegebenheiten vor, die die Effizienz der Geräte entsprechend beeinflussen können. Herr Staaks, durch die Ent- und Weiterentwicklung des Abluftkanals setzen Sie sich mit dieser Thematik kontinuierlich auseinander und fungieren auch als Berater des Fachhandels. Mit welchen Fragen zu diesem Thema werden Sie von Seiten Ihrer Partner im Küchenfachhandel oder auch von Architekten konfrontiert? Martin Staaks: Die Fragen, die sich hier nach wie vor auftun sind vielseitig: So werden beim Vergleich von Umluftund Abluftsystemen häufig die Unterschiede sowie die spezifischen Vorzüge und Nachteile der beiden Systeme thematisiert. Umluftsysteme werden oft als einfache und problemlose Lösung präsentiert, da sie keine baulichen Veränderungen erfordern. Abluftsysteme hingegen bieten eine effektivere Luftreinigung, da sie die Luft nach draußen abführen, sind jedoch aufwendiger zu installieren. Tischlüfter sind momentan besonders en vogue. Hier suchen Kunden nach der effektivsten Lösung, um eine ma-

ximale Hauben-Performance zu gewährleisten. Dabei treten häufig Herausforderungen und Fragen auf, insbesondere beim Einbau von Tischlüftern ohne Abluftführung, was die Effizienz beeinträchtigen kann. Ein weiteres Problem ist das häufige Unwissen oder die bewusste Missachtung bekannter physikalischer Fakten. Dies führt dazu, dass Verkäufer oft nur Umluftsysteme empfehlen, obwohl Endkunden vielfach Abluftsysteme bevorzugen. Die Luftqualität in Innenräumen ist ebenfalls ein großes Thema, insbesondere in Bezug auf Feinstaubbelastung. Es gibt immer mehr Fragen zu diesem Thema und zur Möglichkeit des nachträglichen Umbaus von Umluft- auf Abluftsysteme. Eine korrekte Verlegung von Lüftungskanälen in und unter Küchenunterschränken ist entscheidend für die Effizienz von Abluftsystemen. Kunden fragen oft nach geeigneten Mauerkästen, die die Gebäudehülle luftdicht verschließen und zur angebotenen Dunstabzugshaube oder dem Tischlüfter passen. Zudem kursieren auch viele falsche Argumente gegen Abluftsysteme, wie das vermeintliche Verbot von Abluft in Wohnhäusern. Es gibt jedoch keine Gesetze oder regulatorischen Auflagen, die ein Verbot von Abluft vorschreiben.

Martin Staaks, Leiter Produkt­ management beim Nordhorner Küchentechnik­ spezialisten Naber

Das ist ein weites Feld: Wie gelingt es Ihnen hier weiter zu helfen? Martin Staaks: Unsere Antwort lautet: Immer wieder informieren und schulen! Unser Schulungsleiter Nico Bergmann und die Kollegen aus der Entwicklungsabteilung klären spezielle Kunden- und Endkundenanfragen und unterstützen den Vertriebsinnen- und Außendienst aktiv bei den vielfältigen Fragen rund um die Küchenlüftung. Der Außendienst schult, zusammen mit Nico Bergmann, bei Kunden vor Ort oder in unserem Schulungszentrum „Naber LIVE“ in Nordhorn zu diesen Themen. Zusammen mit der Architektur und den immer häufiger avisierten KfW-geförderten Energie-Effizienz-Häusern entwickelt sich auch der Anspruch an die Technologie und Leistung von Dunstabzugshauben weiter.

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Mit dem sicher luftdichten Kanalsystem COMPAIR PRIME flow® und dem Mauerkasten TURBO 150 inklusive energiesparender THERMOBOX macht Naber den DowndraftAbzug zur effektiven Abluftlösung. Die im Schranksockel verlegten, per N-Klick-System einfach zu installierenden Luftkanäle führen den Wrasen über den Mauerkasten ins Freie. Selbst freistehende Kochinseln lassen sich mit druckfesten Luftkanälen von Naber im Bodenaufbau oder per Durchführung unter die Kellerdecke im Abluftbetrieb planen.

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Aber geht das überhaupt: KFW55 und Abluft für die Dunstabzugshaube? Martin Staaks: Natürlich! In energieeffizienten Häusern, wie zum Beispiel Passivhäusern, darf grundsätzlich eine Dunstabzugshaube mit Abluft verwendet werden, jedoch sind dabei einige wichtige Punkte zu beachten, um die Energieeffizienz und Luftdichtheit des Hauses nicht zu beeinträchtigen: Energieeffiziente Häuser sind in der Regel sehr luftdicht, um Wärmeverluste zu minimieren. Eine Abluftlösung muss daher sorgfältig geplant werden, um sicherzu­ stellen, dass sie die Luftdichtheit des Gebäudes gewährleisten. Auch die Faktoren Luftdichtheit und Unterdruck müssen berücksichtig werden: Abluft-Dunstabzugshauben führen Luft aus dem Inneren des Hauses nach draußen, was zu einem Unterdruck führen kann. In einem luftdichten, energieeffizienten Haus kann dies problematisch sein, da es den Luftaustausch und die kontrollierte Wohnraumlüftung stören kann. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass genügend Zuluft vorhanden ist, um den Unterdruck auszugleichen. Dies kann zum Beispiel während des Kochvorgangs durch ein auf Kipp gestelltes Fenster oder einen modernen Zuluftmauerkasten geschehen. Von großer Bedeutung ist auch das Lüftungskonzept. Besonders in energieeffizienten Häusern ist ein durchdachtes Lüftungskonzept wichtig, um für ausreichend Frischluftzufuhr zu sorgen, den Energieverbrauch zu minimieren und eine optimale Luftqualität zu sichern. Dies bezieht auch die Dunstabzugshaube mit ein, weil sie für den Abtransport der hohen Emissionen von Gerüchen, Fett und Wasserdampf verantwortlich ist. Diese Belastungen sollten nicht den Weg in die Wohnraumlüftungsanlage finden. Dafür ist sie aufgrund der geringen Luftleitung nicht ausgelegt. Oder denken Sie an die Faktoren Wohnkomfort und Gesundheit. Auch diesbezüglich hat eine gute Lüftung eine hohe Relevanz. Eine ausreichende Frischluftzufuhr

ist notwendig, um Feuchtigkeit und Schadstoffe aus dem Haus zu entfernen. Ein dauerhaft gekipptes Fenster in einem Raum ist kein Lüftungskonzept! Sie sehen, eine Abluftlösung ist auch in energieeffizienten Häusern möglich, wenn sie gut geplant und in ein umfassendes Lüftungskonzept integriert wird. Alternativ kann auch eine Umluftführung geplant werden, wenn man zusätzlich für die Abfuhr der zusätzlichen Feuchtigkeit sorgt. Die Ablufttechnik ist nach Ihren Erkenntnissen nachweislich die beste Alternative, wenn es um ein gesundes Klima in der Küche geht. Warum glauben Sie, bieten sehr viele Küchenplaner dennoch, selbst wenn es die räumlichen Gegebenheiten zulassen, die Umluftversion an? Martin Staaks: Wie bereits erwähnt, scheint der Weg des mit Umluft betriebenen Abzugssystems für Viele die schnelle, einfache und vermeintlich problemlose Lösung zu sein. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Die Gesetze der Physik lassen sich hier nämlich nicht überlisten. Warmer, mit Feuchtigkeit hoch gesättigter Kochdunst, kumuliert sich mit jedem Durchlauf der Haube, dem Lüftermotor, im Raum. Die Luftfeuchtigkeit im Raum steigt besonders bei kleineren Küchen schnell an und die Raumluft nimmt dann keine Feuchtigkeit mehr auf. Es wird quasi nur noch feuchte Luft im Raum umgewälzt. Ganz sicher wird die warme Luft irgendwo eine kalte Stelle im Raum finden, an der sie auskondensieren und sich niederschlagen kann. Immer wieder. Bei jedem Kochvorgang. Da ist die Physik erbarmungslos. Ist dieser physikalische Vorgang bei jeder Haubenart gleich stark ausgeprägt? Martin Staaks: Nein, bei wand- oder deckenhängenden Systemen, die die angesaugte Luft im warmen, deckennahen Bereich wieder ausblasen, mag das noch funktionieren. Im Mikroklima hinter und unter Unter-


INTERVIEW technik

schränken an einer Außenwand sicher nicht. Hier trocknet die Feuchtigkeit trotz Nachlaufstufe des Tischlüfters deutlich langsamer ab und bietet zusammen mit eventuellen Fettpartikeln und anderem organischen Material einen guten Nährboden für Schimmel. Mit jedem Kochvorgang wiederholt sich der Feuchteniederschlag. Allen Einrichtungstrends und Moden in Richtung Kochinsel zum Trotz entfernt die klassische Wandhaube den Wrasen besonders effizient. Dennoch sind derzeit vor allem Muldenlüfter besonders gefragt. Warum ist das so? Martin Staaks: Natürlich sollten über der Kochstelle hängende Dunstabzugssysteme schon rein physikalisch einen besseren Erfassungsgrad haben, um aufsteigenden Kochdunst sicher und effektiv zu erfassen und zu filtern. Bei Abluft wird der aufsteigende Wrasen nahezu vollständig erfasst und aus dem Gebäude heraus geleitet. Leise und effizient. Hier gilt: „Was aus dem Gebäude heraus ist, kann nichts mehr verursachen.“ Derzeit verschwinden aus gestalterischen und planerischen Gründen moderne Abzugssysteme gerne in den Unterschrank. Die „Haube“ wandert nahezu unsichtbar ins Zentrum der Kochstelle. Das ist besonders bei Wohn-Essküchen Wunsch vieler Kunden. Das eigentliche Problem liegt darin, dass der überwiegende Teil der verbauten so genannten Tischlüfter im Umluftbetrieb geplant wird. Da ist neben der grundsätzlich nicht optimalen niedrigen Einbauposition der Ansaugöffnung in der Kochfeldebene, der verbaute Geruchsfilter die erste große Hürde für den angesaugten Volumenstrom. Dieser engmaschige Filter ist eine starke Barriere für den angesaugten Kochdunst. Er reduziert den Volumenstrom und erhöht den Geräuschpegel während des Betriebs deutlich im Vergleich zum mit Abluft betriebenen System. Hinzu kommt es im inneren Bereich der Kochinsel zum direkten Kontakt des feuchtwarmen Kochdunstes mit dem Möbel und angrenzenden Fußböden.

Herr Staaks, Naber arbeitet eng mit Hochschulen und Instituten, wie dem Fraunhofer-Institut, zusammen. Sie fahren unsäglich viele Tests betreffend die Effizienz der einzelnen Haubenarten. Wie schneiden die Muldenlüfter dabei ab? Martin Staaks: Die Effizienz bei Dunstabzugssystemen wird in Zukunft immer mehr in den Fokus geraten. Heute wird beispielsweise die Erfassungseffizienz noch nicht in das Energie-Label für Dunstabzugssysteme einbezogen. Je nach gewähltem Messverfahren könnte sich eine Verschiebung der Effizienzeinschätzung ergeben. Zurzeit funktioniert aber das Prinzip des Tischlüfters nur unter bestimmten Randbedingungen (niedrige Töpfe, Deckelausrichtung, Abstand zur Saugquelle, …) wirklich gut. Welche Empfehlungen würden Sie Haushalten geben, um eine optimale Lüftung und Luftqualität in ihren Küchenräumen zu gewährleisten, unter Berücksichtigung von Energieeffizienz und Schimmelprävention? Martin Staaks: Wie bereits gesagt, würde ich immer eine Abluftführung nach außen präferieren. Sollte das nicht möglich sein, wäre für mich die kanalgeführte Umluft, besonders bei Tischlüftern, verpflichtend, da das Ausblasen feuchten Kochdunstes in den etwa 25-35 mm breiten Spalt zwischen Korpusrückwand und Wand aufgrund, den Planenden in der Regel unbekannten Wandbeschaffenheiten und -aufbauten, mit verschiedenen Risiken behaftet sein kann. Erste Fälle, von denen Sachverständige neuerdings vermehrt berichten, deuten darauf hin, dass hier diffus unkontrolliert in diese Bereiche eingeblasene feuchte Luft langfristig zu Feuchteproblemen und letztendlich möglicherweise Schimmelbefall an Möbeln und Gebäude führen kann.

Für jede Raum­ situation und jedes Gerät bietet Naber die passenden Komponenten an: Aerodynamisch optimierte COMPAIR PRIME flow® Luftkanäle in zwei Geometrien und verschiedenen Durchmessern, energieeffiziente Mauerkästen mit der THERMOBOX und einem gesondert verpackten Rohbauset für den sauberen Einbau. Formschön und wetterfest sind die designprämierte Außenjalousien in Edelstahl oder vier Farben.

Herr Staaks, wir danken Ihnen für dieses informative Gespräch. www.naber.de · www.fraunhofer.de

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Genuss

Über die Qualität des

Trinkwassers selbst entscheiden

Foto: Blanco

Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Ob zum Trinken, Kochen oder Reinigen – ­Wasser ist in unserem Alltag unverzichtbar. In Deutschland regelt die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) die Anforderungen an sauberes und gesundheitlich unbedenkliches Trinkwasser. Doch wie sicher ist das Wasser wirklich? Wo liegen die Herausforderungen und welche Lösungen bieten moderne Technologien für die Zukunft?

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Genuss

Foto: Blanco

Jan Elskamp, Head of Global Product Management Drink Systems bei Blanco: „Das Wassersystem Blanco Choice.All bietet auf Knopfdruck gefiltertes, gekühltes, gesprudeltes und kochendes Wasser direkt aus der Küchenarmatur. Das Wasser im System wird immer zuerst gefiltert – dadurch werden Qualität und Geschmack verbessert. Durch die getrennten Wasserwege und den separaten Auslauf an der Armatur wird eine Vermischung mit ungefiltertem Wasser konsequent vermieden. Das automatische Reinigungs­ programm sorgt dafür, dass der hygienische Zustand des Systems regelmäßig überprüft und eingehalten wird.“

Die Trinkwasserverordnung, die 2020 überarbeitet wurde, setzt die EU-Richtlinie zur Trinkwassersicherheit um. Sie definiert, dass Wasser „rein und genusstauglich“ sein muss, also frei von Krankheitserregern und Schadstoffen. Versorger sind verpflichtet, regelmäßig mikrobiologische, chemische und radiologische Parameter zu prüfen. Dies umfasst auch die Kontrolle auf natürliche Radioaktivität, etwa durch Radon und Tritium, um die Belastung für die Verbraucher so gering wie möglich zu halten. Zusätzlich schreibt die TrinkwV vor, dass das Wasser an den Zapfstellen – also direkt aus unseren Wasserhähnen – den strengen Grenzwerten entsprechen muss. Laut Umweltbundesamt erreicht das deutsche Trinkwasser durchweg eine hohe Qualität und ist engmaschig kontrolliert.

Wertvolle Inhaltsstoffe im Leitungswasser Leitungswasser in Deutschland enthält wertvolle Mineralien und Spurenelemente wie Magnesium, Kalzium und Natrium, die für den menschlichen Körper essenziell sind. Magnesium unterstützt etwa die Muskelaktivität, Kalzium fördert die Knochengesundheit und Natrium reguliert den Wasserhaushalt des Körpers. Diese Mineralien machen Leitungswasser zu einer wertvollen und gesunden Ressource, die oft unterschätzt wird. Viele Verbraucher

entscheiden sich bewusst für Leitungswasser, da es eine günstige und ökologisch vorteilhafte Alternative zu Mineralwasser darstellt und gleichzeitig wertvolle Mineralstoffe liefert.

Unkontrollierte Risiken: Mikroplastik, Arzneimittelrückstände, Hormone Doch trotz der strengen Überwachung gibt es einige Inhaltsstoffe, die durch die Trinkwasserverordnung nur unzureichend erfasst werden. Dazu gehören Arzneimittelrückstände, hormonähnliche Substanzen, Pestizide und Mikroplastik. Für viele dieser Stoffe existieren bislang keine gesetzlich festgelegten Grenzwerte, und daher werden sie auch nicht explizit aus dem Trinkwasser gefiltert. Derzeit werden, so die Aussage von Spezialisten, im Handel nur Filtersysteme angeboten, die diese Stoffe reduzieren – eine komplette Entfernung, so heißt es, sei bisher (technisch) noch nicht möglich. Aber ein Wassersystem kann eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität herbeiführen. Klar ist, unser Wasser ist nicht perfekt überwacht und ortsabhängig gibt es große Unterschiede. Mit einem Wassersystem mit integriertem Filter kann das Wasser, abhängig von der lokalen Qualität, gemäß Kundenwunsch individuell optimiert werden.

Die Filterarmatur BLANCO CATRIS-S Flexo reduziert den Kalkgehalt im Wasser durch einen Mehrstufenfilter und verbessert so den Geschmack. Optional stehen Filter für Mikroplastik oder Magnesium zur Verfügung. www.blanco.de

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Genuss

Foto: Franke

Foto: Franke

Der leistungsstarke, 5-stufige Filter der Mythos Water Hub All In One entfernt Partikel und organische Verunreinigungen, zudem Mikroplastik, Chlor, Hormone, Medikamentenrückstände und neutralisiert unangenehme Gerüche. Ein integrierter Ionentauscher reduziert die Wasserhärte und verhindert damit Kalkablagerungen, zudem filtert er giftige Schwermetalle. Dank einer speziellen Mineralienstabilisie­ rung bleiben jedoch wertvolle Komponenten wie Magnesium und Kalzium erhalten. www.franke.com/de/de/home-solutions.html

Wird neben Leitungs­­wasser nur gefiltertes Kochendwasser in der Küche gewünscht, ist Maris Water Hub die perfekte Alternative. Die Variante Mythos Water Hub Sparkling kombiniert Filter, Sprudelfunktion und Kühlung. www.franke.com/de/de/ home-solutions.html

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Studien zeigen jedoch, dass einige dieser Substanzen in höheren Konzentrationen potenziell gesundheitsschädlich sein können, insbesondere bei langfristiger Aufnahme. Diese Rückstände gelangen zum Beispiel durch Medikamenten­ entsorgung über die Toilette oder über Düngemittel aus der Landwirtschaft in das Grundwasser. Laut dem Umweltbundesamt sind moderne Technologien zwar in der Lage, diese Stoffe zu messen, doch die Filterung auf der Ebene der Wasserversorgung ist derzeit nicht standardisiert.

schaft und Düngemittel entsteht. Besonders in Regionen mit viel Viehzucht und intensiver Landwirtschaft werden oft zu viele Nährstoffe auf die Felder gebracht, die ins Grundwasser sickern. Ein zu hoher Nitratgehalt im Wasser kann gesundheitsschädlich sein und wird in Deutschland strikt kontrolliert. Die Wasserwerke in den betroffenen Regionen müssen aufwändige Filtrationsmaßnahmen durchführen, um die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte einzuhalten.

Probleme durch veraltete Infra­ struktur und Bleileitungen

Strahlenbelastung im Trinkwasser: Ein seltenes, aber bestehendes Risiko

In älteren Gebäuden stellt das Leitungssystem selbst eine potenzielle Gesundheitsgefahr dar. Noch immer sind in manchen Häusern gesundheitsschädliche Bleirohre verbaut. Blei wirkt als Nerven- und Blutgift und ist besonders für Säuglinge, Kinder und Schwangere gefährlich. Seit 1973 ist der Einsatz von Bleirohren in Neubauten verboten, doch ältere Bestände existieren weiterhin. Hausbesitzer sind gesetzlich verpflichtet, diese Leitungen auszutauschen, sobald die Grenzwerte überschritten werden. Verbraucher können ihr Wasser von regionalen Wasserversorgern testen lassen, um sicherzustellen, dass es frei von Blei ist. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Nitratbelastung des Grundwassers, die vor allem durch intensive Landwirt-

In bestimmten Regionen kann das Trinkwasser erhöhte Mengen an natürlichen Radionukliden wie Uran, Radon oder Radium enthalten, die aus dem geologischen Untergrund ins Grundwasser gelangen. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz ist die durchschnittliche Strahlenbelastung des Trinkwassers in Deutschland gering und stellt in der Regel keine Gesundheitsgefahr dar. Seit 2006 gilt ein gesetzlicher Grenzwert für Uran im Trinkwasser, der bei 2 Mikrogramm pro Liter liegt. Insbesondere für Nierenpatienten und Säuglinge sind hohe Uranwerte im Wasser problematisch. Daher müssen Wasserversorger regelmäßig auf radioaktive Stoffe prüfen, um eine gesundheitschädigende Belastung auszuschließen.


Foto: Quooker

Foto: Quooker

Genuss

Der Quooker hat sich seit den 1970er Jahren als innovatives und multifunktionales Küchengerät etabliert: Ein Wasserhahn, der auf Knopfdruck kochendes Wasser liefert. In Kombination mit dem CUBE-Reservoir, das gekühltes, sprudelndes und stilles Wasser bereitstellt, bietet er Wasser für jeden Geschmack. Eins der beliebtesten QuookerModelle ist der Fusion Square. In sieben Oberflächenvarianten – von Edelstahl bis Messing Patina – fügt er sich mit seinem schlanken, geometrischen Auslauf harmonisch in verschiedene Küchengestaltungen ein. www.quooker.de

Mineralwasser versus Leitungswasser Für viele Verbraucher ist Mineralwasser die bevorzugte Wahl, oft aus Gründen des Geschmacks oder aufgrund von Vorbehalten gegenüber Leitungswasser. Doch Leitungswasser ist in Deutschland sicher, kostengünstig und ökologisch vorteilhaft. Es spart Plastikmüll und verursacht eine geringere CO2-Belastung als abgefülltes Wasser. Leitungswasser ist zudem bis zu hundertmal günstiger als Mineralwasser und wird in Deutschland flächendeckend frei Haus geliefert. Verbraucher, die Kohlensäure bevorzugen, können mit einem Trinkwassersprudler ihr Wasser bequem selbst aufsprudeln.

Moderne Lösungen für ein sauberes und komfortables Trinkwassererlebnis Für Haushalte, die zusätzliche Sicherheit und Flexibilität wünschen, sind multifunktionale Armaturen eine innovative Lösung. Diese Systeme liefern nicht nur gefiltertes Wasser, sondern bieten auf Knopfdruck auch gekühltes, kochendes oder sogar mineralisiertes Wasser. Die Vorteile im Überblick: ➜ Komfort und Zeitersparnis: Sofort verfügbares kochendes Wasser für Tee oder gekühltes Wasser für Erfrischungen spart Zeit und Aufwand. ➜ Gesundheitliche Anpassung: Individuell gefiltertes

Wasser, bei Bedarf angereichert mit Mineralien wie Magnesium oder Kalzium, passt sich den persönlichen Bedürfnissen an. ➜ Nachhaltigkeit und Hygiene: Der Verzicht auf Plastikflaschen reduziert Müll und schont die Umwelt. Die integrierten Filter sorgen zudem für eine konstante Wasserqualität. ➜ Platz- und Kosteneffizienz: Multifunktionale Armaturen ersetzen separate Geräte wie Wasserkocher und Filtersysteme und schaffen Platz in der Küche. ➜ Die meisten Wassersysteme sind via App konfigurierbar, zudem zeigen sie an, wann Filter oder die CO2Flasche ausgetauscht werden müssen. Einige Hersteller bieten zudem an, den Kundendienst via App zuverlässig zu kontaktieren. Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist hoch, doch es gibt Herausforderungen, die Verbraucher im Auge behalten sollten, etwa durch unzureichend kontrollierte Stoffe und veraltete Leitungen. Für zusätzlichen Komfort und Sicherheit in dieser Hinsicht bieten multifunktionale Armaturen eine moderne und umweltfreundliche Lösung, die den Zugang zu hochwertigem Wasser erleichtert. So wird Leitungswasser nicht nur praktisch und gesund, sondern auch ein nachhaltiger Beitrag für Haushalt und Umwelt.

In jeder Hinsicht flexibel: Der biegsame, schwarze Zugauslauf des Flex bietet einen großzügi­ gen Handlungsradius, sodass das Reinigen des Spülbeckens, das Befüllen großer Gefä­ ße oder das Waschen von Obst und Gemüse mühelos und spritzfrei von der Hand gehen. Die Sicherheit steht dabei an erster Stelle: Ein KochendwasserStopp verhindert, dass heißes Wasser ausläuft, während der Schlauch ausgezogen ist. www.quooker.de

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design

Jenseits des Trends

Hans Winkler ist ein Gestalter mit einer ausgeprägten Passion für durchdachtes Design und hochwertiges Handwerk. Seine Karriere begann klassisch mit einer Ausbildung zum Schreiner und führte ihn über ­Stationen im Interior Design bei Mercedes Benz, an die Akademie für Holztechnik und Gestaltung sowie zu internationalen Möbel- und Küchenherstellern. Nach intensiven Jahren im Design und Marketing gründete er vor rund 25 Jahren sein eigenes Designbüro und setzt seither kreative Maßstäbe für seine Kunden. Im „Designcampus“ in Grafenau entwirft er mit seinem Team maßgeschneiderte Möbel und Raum­ konzepte für renommierte Hersteller weltweit.

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Fotos: Hans Winkler Design

Hans Winkler über die Kraft der Beständigkeit und echte Designwerte


design

Für Hans Winkler steht Nachhaltigkeit nicht nur als Design­ philosophie, sondern auch als Grundhaltung im Vordergrund. Sein Leitsatz „In gesetzten Grenzen bestmöglich alle Freiheitsgrade nutzen“ prägt sein kreatives Schaffen. Dabei ist er ein Verfechter einer klugen, nachhaltigen Materialwahl und spricht sich gegen eine übermäßige Technologisierung der Einrichtung aus. Im Interview gibt Hans Winkler spannende Einblicke in seine Sicht auf nachhaltiges Wohnen, die Bedeutung funktionaler Gestaltung und die Zukunft des modularen Wohnens. Herr Winkler, Sie arbeiten für Küchenmöbel- und -zubehör-, Wohnmöbel- oder Büromöbel-Hersteller ebenso wie für die Labortechnik oder kooperieren mit dem Städtebau. Was genau macht Ihre Kunden aus? Hans Winkler: Unsere Kunden zeichnen sich allesamt durch einen starken Unternehmergeist und außergewöhnliches Engagement aus. Sie bringen nicht nur vertrauenswürdige Persönlichkeiten mit, sondern auch ein enormes Potenzial und eine echte Leidenschaft für ihre Projekte. Besonders beeindruckend ist der Entwicklungsgeist, den sie leben – wie bei Michael Lembke, der unermüdlich und mit voller Energie am Fortschritt arbeitet. Sie kommen häufig aus dem Mittelstand und wissen aus Erfahrung, was es bedeutet, im Team Großes zu bewegen. Genau deswegen setzen wir uns ebenfalls mit voller Kraft für ihre Ziele ein und leisten Vorarbeit, weil wir fest an ihr Potenzial und ihre Visionen glauben und das auch in einem herausfordernden, konjunkturellen Umfeld. Wie können Politik und Wirtschaft gemeinsam dafür sorgen, dass Innovationen in Deutschland gezielt gefördert werden und die Gesellschaft wieder mehr Zuversicht und Vertrauen in ihre eigenen Stärken entwickelt? Hans Winkler: Wenn wir unsere Werte in der Zusammenarbeit weiterhin solide leben und auch in der Politik eine klare Förderung von Innovationen erleben, dann werden wir gemeinsam weiterkommen. Wir brauchen

Politiker, die nicht nur verwalten, sondern Zuversicht vermitteln und den Blick nach vorne richten – zu ,Zuversichtsaposteln‘ für unser Land werden. Wir in Deutschland haben in vielen Bereichen so viel Leidenschaft und Know-how, ob in der Automobilindustrie, in der Chemie oder auch in der Bau- und Einrichtungsindustrie. Es ist an der Zeit, dass wir unser Potenzial erkennen und fördern, anstatt nur auf andere zu blicken. Wir können viel erreichen, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Apropos Bauen und Einrichten: Wie sieht es mit der Zukunft des Wohnens aus, insbesondere in Bezug auf das nachhaltige Bauen und generationsübergreifendes Wohnen? Hans Winkler: Ich glaube an Modularität: Modulares Wohnen bietet eine immense Chance, auf individuelle Lebensphasen einzugehen, sei es durch Barrierefreiheit oder flexibles Einrichten. Hier sehen wir großes Potenzial, gerade auch in der Kombination von Naturmaterialien und multifunktionalen Möbeln. Das Einrichten sollte so konzipiert sein, dass es nicht nur ästhetisch, sondern auch praktisch und langlebig ist – eine Philosophie, die ich als Designer nur unterstütze.

Spüle „JUNA“ (li.) steht für eine faszi­nierende Weichheit, die sich natürlicher, organischer Formen bedient. Outdoorküche „BBQPipe“ (re.) aus „Paperstone“, einem unverwüst­ lichen Material, das alles mitmacht und formal fasziniert.

Das gilt sicher auch für die Entwicklung der Innenarchitektur? Hans Winkler: Sicherlich! Hier geht es zunehmend um ganzheitliche Einrichtungs-Ansätze. Die Menschen suchen mehr als nur einzelne Möbelstücke – sie möchten komplette, zusammenhängende Raumlösungen. Bei der Raumgestaltung gewinnen multifunktionale Möbel an Bedeutung, vor allem in Bezug auf die Offenheit zwischen Wohnbereichen und den Übergang zur Außenwelt. Heute denken wir den Raum als offenes Konzept, in dem Möbel sowohl innen als auch außen genutzt werden können. Die Trennung zwischen Innen und Außen verschwimmt, und ich persönlich finde es spannend, Möbel zu entwerfen, die sowohl wetterfest als auch ästhetisch anspruchsvoll sind und harmonisch in beide Um-

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design

losen Wert, der sich harmonisch mit anderen Materialien wie Metall oder Textilien kombinieren lässt. Für mich ist es spannend, wie wir klassische Elemente und Farben neu interpretieren und sie so in die Zukunft übertragen können, ohne das Gefühl der Schnelllebigkeit, das oft mit Trends verbunden ist.

Das Konzept „Bridge“ steht für ein reizvolles Wechselspiel zwischen Filigranität und solider Kubatur. Die Stahl­ wange steht für tragfähige Leichtigkeit und die aus Hirnholz­ elementen gefertigte Workstation bietet eine handfeste Arbeitsebene.

gebungen passen. Dabei lege ich als Designer Wert darauf, Wohnräume ästhetisch ansprechend und zugleich nachhaltig zu gestalten, doch das bedeutet nicht, dass jedes Material extrem nachhaltige Standards erfüllen muss. Der gesamte Wohnraum sollte als Einheit betrachtet werden, wo unterschiedliche Materialien stimmig kombiniert werden können. Ein Beispiel ist die Nutzung von Lackmöbeln in Kombination mit natürlichen Materialien. Wir achten darauf, dass Materialien zueinander passen, sowohl optisch als auch funktional, ohne dabei alles auf dieselbe Nachhaltigkeitsebene zu bringen. Keramik ist dabei ein Material, das ich besonders schätze, weil es vielseitig und langlebig ist. Letztlich geht es darum, eine Balance zu finden, die sowohl ästhetisch als auch praktisch überzeugt, ohne das Gesamtkonzept zu überladen. Wie sehen Sie die Rolle natürlicher Materialien und Farbtöne in der Innenraumgestaltung, und welchen Einfluss haben Trends dabei? Hans Winkler: Die Rückkehr zur Natur spiegelt sich nicht nur in der Wahl natürlicher Materialien wider, sondern auch in den Farbtönen, die wir verwenden. Naturnahe Farben wie Grün – aktuell oft in Salbeitönen – sowie warme Erdtöne und sanfte Brauntöne sind derzeit sehr beliebt und schaffen eine harmonische Atmosphäre. Dabei geht es nicht unbedingt um Trends im klassischen Sinne. Materialien wie Nussbaum sind zum Beispiel weniger ein kurzfristiger Trend als eine bewusste Entscheidung für Langlebigkeit und die natürliche Ästhetik, die sie bieten. Nussbaum erhält gerade wieder mehr Aufmerksamkeit und steht für einen gewissen zeit-

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Eine langlebige Materialwahl wird immer wichtiger. Wie setzen Sie diesen Gedanken in Ihren Projekten um? Hans Winkler: Für uns spielen Nachhaltigkeit und die genaue Kenntnis der Materialherkunft eine zentrale Rolle. Die Nachfrage nach transparenter Herkunft und ressourcenschonenden Materialien wächst stetig. Besonders inspirierend ist die Wiederverwendung von Produktionsabfällen, wie Lederreste aus der Schuhindustrie oder Reste aus der Keramikbranche, die neue Technologien im Sinne des „Cradle to Cradle“-Prinzips hervorbringen. Ein Beispiel ist das innovative Material „PaperStone“, das aus recyceltem Papier und Cashewkernöl besteht und für den Innen- und Außenbereich geeignet ist. Seine nachhaltige Zusammensetzung, Festigkeit und Wetterbeständigkeit machen es ideal für Outdoor-Küchen. Solche Materialien bringen nicht nur ästhetischen Wert, sondern auch hohen Gebrauchsnutzen, wodurch der Preis oft in den Hintergrund rückt. Woher nehmen Sie Ihr Wissen über die Entwicklung neuer Materialien? Hans Winkler: Wir arbeiten eng mit Materialexperten und Partnern zusammen, die uns über neue Entwicklungen und nachhaltige Werkstoffe informieren, wie schnell nachwachsende Pappel oder Bambus. Diese Vernetzung ermöglicht es uns, ständig spannende Materialien mit gesunder Herkunft und hohen Designqualitäten zu entdecken und anzuwenden. Wir setzen auf ehrliche Nachhaltigkeit. Wie definieren Sie ehrliche Nachhaltigkeit? Hans Winkler: Für uns ist ehrliche Nachhaltigkeit ein Prinzip, das den gesamten Lebenszyklus eines Materials berücksichtigt – von der Herkunft und den Anbaubedingungen über die Verarbeitung bis hin zur Langlebigkeit des Endprodukts. Ein nachhaltiger Werkstoff sollte nicht nur praktisch und hochwertig sein, sondern auch verantwortungsvoll gewonnen und verarbeitet werden. So setzen wir auf Materialien, die unter fairen Bedingungen produziert werden und deren Eigenschaften, wie Wetterbeständigkeit oder Robustheit, im Alltag standhalten. Wir sind ständig auf der Suche nach Materialien, die


design

Die „OSTA“ Elemente als funktionale und formale Ergänzung werten eine bestehen­ de Küchenplanung auf oder werden optimalerweise gleich von Anfang an in die Küchenkonzep­ tion eingebunden.

klug und nachhaltig sind und gleichzeitig funktional überzeugen, ohne übertriebenen Luxus oder unnötige Funktionen. Für uns bedeutet das, dass wir Materialien nutzen, die einen minimalen ökologischen Fußabdruck hinterlassen und sich wirklich bewähren – ganz im Sinne einer ehrlichen und nachhaltigen Materialwahl. Als Gestalter schätze ich hochwertiges Handwerk sehr. Wenn es darum geht, ein Bad zu entwerfen, denke ich sofort an natürliche Materialien und bevorzugt an keramische Waschbecken und nicht an Mineralguss. Keramik bringt für uns Gestalter allerdings gewisse Herausforderungen mit sich: Es erfordert eine präzise Planung, da das Material bestimmte Toleranzen hat und keine allzu kantigen Formen zulässt. Dennoch ist Keramik wegen ihrer Ästhetik und natürlichen Haptik oft die erste Wahl. Als Designer müssen Sie sich jedoch nicht nur mit Materialien, Formen und Farben auseinandersetzen, sondern auch mit technischen Features. Wie sehen Sie die Rolle von Technologie und Komfort im Alltag und insbesondere in der Raumgestaltung? Hans Winkler: Ich bin kritisch gegenüber der wachsenden Rolle von Technik, die uns immer mehr Entscheidungen abnimmt. Für mich liegt die Innovation nicht darin, dass Geräte unseren Alltag komplett regeln oder uns überwachen – etwa indem der Kühlschrank uns sagt, welche Lebensmittel wir nicht mehr lagern sollten. Vielmehr sollten wir Technik als Werkzeug sehen, das uns unterstützt, ohne uns zu entmündigen. Ein gutes Beispiel sind einfache Bedienelemente, wie ein Drehknopf, die den Nutzer aktiv einbinden und intuitiv bleiben.

Technologie sollte echte Bedürfnisse berücksichtigen, wie Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, statt Komfort immer weiter zu steigern und dabei die Selbstständigkeit zu gefährden. Und während digitale Tools in der Kommunikation große Vorteile bringen, darf es nicht dahin führen, dass sie unsere soziale Interaktionen ersetzen. Es ist wichtig, sich auf Werte, wie Gemeinschaft und Selbstbestimmtheit zu besinnen, anstatt die Technologie zum Selbstzweck zu erheben. Vielen Dank, Herr Winkler, für dieses Gespräch und die Einblicke in die Prinzipien, die Ihrem Wirken zugrunde liegen! www.hanswinklerdesign.de

„Für uns ist ehrliche Nachhaltigkeit ein Prinzip, das den gesamten Lebenszyklus eines Materials berücksichtigt – von der Herkunft und den Anbaubedingungen über die Verarbeitung bis hin zur Langlebig­ keit des Endprodukts“, betont Hans Winkler.

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innenarchitektur

In der zeitgenössischen Wohnkultur ist die Küche längst mehr als ein funktionaler Ort: Sie ist der zentrale ­Treffpunkt, das Herz des Hauses, und bildet den Ausgangspunkt für eine holistische Innenarchitektur. Hier entstehen Übergänge zwischen verschiedenen Wohnbereichen, die zunehmend harmonisch ineinanderfließen. Dies erfordert eine sorgfältige Abstimmung von Farben, Materialien, Beleuchtung und Möbeln – die Grundpfeiler moderner Wohnkonzepte.

Ein gemeinsamer Nenner: Harmonie, Nachhaltigkeit und Balance Die aktuellen Farb- und Materialtrends verdeutlichen ein kollektives Bedürfnis nach Ruhe, Balance und Authentizität in einer dynamischen Welt. Die Wahl langlebiger, natürlicher Materialien und beruhigender Farben ist Ausdruck eines Lebensstils, der sich auf das Wesentliche konzentriert und die eigene Umwelt schätzt. Ob minimalistisch, nostalgisch oder industriell – erlaubt ist, was gefällt und was den persönlichen Bedürfnissen und

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Neues L Vorlieben entspricht. So wird das Zuhause zu einem individuellen Rückzugsort, der Sicherheit, Beständigkeit und ein Gefühl der Geborgenheit vermittelt. Die Wahl sanfter Neutralfarben und natürlicher Erdtöne schafft Räume, die Balance und Gelassenheit evozieren – als Gegenpol zur Hektik des Alltags. Farben wie Beige, Sand, Terrakotta und Olivgrün stehen Pate für Natur und Nachhaltigkeit. Auf diese Weise werden die eigenen vier Wände zu einem Rückzugsort, der eine geerdete und beruhigende Atmosphäre bietet und das Bedürfnis nach Verbundenheit mit der Natur bedient. Warme Neutralfarben wie „Greige“ und Off-Whites stehen für das Bedürfnis nach Klarheit und Struktur, ohne überladen zu wirken. Mutige Akzentfarben wie Smaragdgrün, Senfgelb oder Mitternachtsblau hingegen betonen Individualität und Selbstbewusstsein, indem sie bestimmte Bereiche oder Gegenstände hervorheben. Farbkontraste spiegeln ge-


Foto: Siematic

Opulenz trifft Simplizität. Die luxuriöse SieMatic „Mondial“ verbindet klare geometrische Formen mit ausdrucksstarken Materialien. Ein präziser ­Monoblock aus marmoriertem Quarzit strahlt Eleganz und Erhabenheit aus. Das Zusammenspiel von Material, Form und Farbe schafft eine beeindruckende Präsenz, die harmonisch in die Architektur eingebunden ist. www.siematic.com

bewusst, stilvoll, individuell

Lebensgefühl nerell den Wunsch nach Selbstausdruck und Einzigartigkeit wider, die in einer globalisierten Gesellschaft zunehmend wertgeschätzt werden. Sie verleihen Räumen die persönliche Note. Im Gegensatz dazu steht der Trend zur monochromen Raumgestaltung. Er symbolisiert ein wachsendes Bedürfnis nach Harmonie und Klarheit. Unterschiedliche Nuancen einer Farbe, wie etwa Beige- oder Grautöne, erzeugen ein harmonisches Zusammenspiel und schaffen dennoch Spannung und Tiefe. Dieser Ansatz kann als eine Antwort auf den Reizüberfluss unserer Zeit gesehen werden: ein Raum, der monochrom gestaltet ist, wirkt beruhigend und entschleunigend, ohne dabei an Lebendigkeit einzubüßen. Insgesamt lässt sich die moderne Farbgestaltung als Spiegel gesellschaftlicher Trends verstehen, die den Wunsch nach Ausgleich, Authentizität und Individualität in einer vernetzten und dynamischen Welt ausdrücken.

Materialtrends: Nachhaltigkeit und Qualität im Mittelpunkt Auch die eingesetzten Materialien sind nicht nur ästhetisches Element, sondern Ausdruck gesellschaftlicher Werte und Ansprüche. Der Einsatz von natürlichen und nachhaltigen Materialien wie Holz, Stein, Keramik und biologischen Textilien spiegelt das zunehmende Umweltbewusstsein wider. Die Auswahl von FSC-zertifiziertem Holz und recycelten Metallen ist nicht nur eine ästhetische Entscheidung, sondern auch ein soziales Statement, das Verantwortung und Respekt für die Umwelt zeigt. Damit stehen diese Materialien im Einklang mit dem Wunsch vieler Menschen, ihren Lebensraum ökologisch und langlebig zu gestalten. Keramik und Naturstein wie Marmor oder Travertin, die sowohl optisch ansprechend als auch funktional sind, stehen in engem Zusammenhang mit der Wertschätzung von Beständigkeit und Qualität. In einer Wegwerfgesell-

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Foto: valcucine

innenarchitektur

Foto: Tom Dixon

Bell ist ein Meisterwerk des Reduktionismus: Eine Halbkugel schwebt über einer zweiten, gefertigt aus plattier­ tem, gepresstem Stahl. www.tomdixon.com

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Die Designphilosophie der Artematica basiert auf einer architektonischen Rauminterpretation, bei der sich klare Volumen überlagern und durchdringen. Materialwechsel und das raffinierte Zusammenspiel von geschlossenen und offenen Flächen spielen dabei eine zentrale Rolle. Die Leidenschaft für Materialien wie Stein, Holz und Metall wird spürbar und unterstreicht das Prinzip der harmonischen Vielfalt, das Valcucine seit jeher inspiriert. www.valcucine.com

schaft setzen diese langlebigen Materialien ein Zeichen für die Rückbesinnung auf Werte wie Langlebigkeit und Handwerkskunst. Sie fördern das Bewusstsein für eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen und bieten eine Alternative zu kurzlebigen Konsumtrends. Metallische Akzente wie Messing, Kupfer und gebürsteter Edelstahl, die Wärme und Eleganz ausstrahlen, verbinden Tradition mit Moderne. Sie symbolisieren den sozialen Trend zu mehr Individualität und einer ästhetischen Wertschätzung von handgefertigten, detailreichen Elementen, die eine Geschichte erzählen. Textilien wie Bouclé, Samt und Cord, wie sie bei Sitzmöbeln zum Einsatz kommen, setzen in der Inneneinrichtung einen Kontrapunkt zur modernen Hektik. Sie sind Ausdruck des sozialen Trends zu Gemütlichkeit und Selbstfürsorge – das Zuhause wird als Rückzugsort neu interpretiert, als Raum, der nicht nur funktional, sondern auch behaglich und schützend ist. Diese Materialien ermöglichen es, Räume zu schaffen, die nicht nur stilvoll, sondern auch komforta­ bel sind und so zur Entspannung und Erholung beitragen.

Der Einsatz von Glas und Spiegeln, die den Raumeindruck erweitern und Licht reflektieren, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Materialien genutzt werden, um ein Gefühl von Weite und Offenheit zu erzeugen. In einer Gesellschaft, in der Raum und Platz zunehmend zu Ressourcen werden, bieten Glas und Spiegel eine Möglichkeit, selbst in klei­ ne­ ren Räumen eine offene und leichte Atmosphäre zu schaffen. Sie fördern Transparenz und eine Verbindung zum Außen, was besonders in urbanen Umgebungen wertgeschätzt wird, in denen oft ein hoher Grad an Dichte und ein Mangel an natürlichem Licht vorherrschen.

Beleuchtung: Von stimmungsvoller Wärme bis zu raffinierten Akzenten Die richtige Beleuchtung bringt nicht nur Helligkeit, sondern auch Atmosphäre in den Raum. Dimmbare Leuchten bieten Flexibilität und ermöglichen es, das Licht je nach Stimmung und Tageszeit anzupassen. Ein warmes, diffuses Licht schafft dabei eine entspannte Wohlfühl­ atmosphäre.


innenarchitektur

Der Wasserplatz, der mehr kann. 6-in-1-Wassersystem BLANCO CHOICE bietet nicht nur Leitungswasser, sondern aufbereitetes Wasser nach Wahl – still, medium oder sprudelnd sowie kochend heiß! Und immer in genau der gewünschten Menge.

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Foto: Bosch

innenarchitektur

Eleganz und Funktionalität in einem: Die neuen mattschwarzen Kochfelder der Bosch Serie 8 mit integriertem Dunstabzug, pflegeleichtem Matt-Design und innovativen Sensoren. www.bosch-home.com

Foto: Leicht

Mit Statement-Pendelleuchten über Ess- oder Couchtischen lassen sich stilvolle Akzente setzen. Große, auffällige Designs in geometrischen oder organischen Formen aus Materialien wie Glas, Rattan oder Metall verleihen jedem Raum eine besondere Note. Für sanftes, indirektes Licht sorgen Leisten und StreifenLEDs, die in Möbel oder Wände integriert sind. Diese dezente Beleuchtung ist ideal für den Abend und schafft ein behagliches Ambiente. Naturnahe Beleuchtung – ob durch Tageslichtlampen oder warmes LED-Licht – bringt ein Stück Natur ins Zuhause und fördert das Wohlbefinden. Besonders in Arbeits- oder Leseecken sorgt sie für ein angenehmes und fokussiertes Licht.

Foto: valcucine

Zentraler aspekt dieser Komposition ist die optische Verschmel­ zung von Front-Oberflä­ che und Griff. Durch die mittige Anordnung des Griffs entsteht ein gleichbleibendes Design, das eine ruhige und zeitlose Eleganz ausstrahlt. Auch im Wohnbereich entfaltet „Concept Q“ seine minimalistische Eleganz und lässt sich flexibel einsetzen. www.leicht.de

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Ankleide Eine perfekt ausgestattete Ankleide vereint durchdachte Planung, hochwertige Materialien und detailgenaue Umsetzung. Laut der Interhyp-Wohntraumstudie träumen 40 % der Deutschen von einem eigenen Ankleidezimmer oder begehbaren Kleiderschrank – ein Raum, der nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch höchste Ansprüche erfüllt. Eine so anspruchsvolle Raumgestaltung erfordert häufig die Expertise professioneller Einrichtungsspezialisten. Besonders Küchenstudios, die durch ihre Erfahrung in maßgeschneiderter Raumplanung punkten, können in Zusammenarbeit mit renommierten Herstellern individuell geplante Ankleiden entwerfen und realisieren, die genau den Wünschen der Kunden entsprechen. Intelligent gestaltete Stauraummöglichkeiten machen die Ankleide zu einem funktionalen Raumwunder. Offene Regale und Schränke ermöglichen eine ausgezeichnete Übersicht über Kleidung, Schuhe und Accessoires und sor-

Minimalsmus – Gedeckte, matt olivgrün gehaltene grifflose Fronten stehen im Kontrast zur metallisch schimmern­ den Rückwand im Industrial Look. www.valcucine.com


Foto: Franke

innenarchitektur

Die Melt Portable LED mit dem faszinierenden Effekt von heißgeblase­ nem Glas bietet bis zu 10 Stunden Akkulaufzeit. www.tomdixon.net Foto: sachsenküchen

Die Armatur in Kupfer, das Becken in Anthrazit: Die Komponenten der Mythos Masterpiece Kollektion von Franke lassen sich harmonisch abgestimmt oder kontrastierend einsetzen. www.franke.com

Foto: lea Ceramiche

Foto: Tom Dixon

Mit einer Stärke von nur 3,5mm setzt „Segni su Pigmenti“ neue Maßstäbe in der Keramikindus­ trie. Diese „zweite Haut“ aus Keramik ist ein vielseitiges und zugleich beständiges Material, das in ­Architektur und Wohndesign innovative Möglichkeiten eröffnet. Hergestellt mit der SlimtechTechnologie, überzeugt die Kollek­ tion durch ressourcenschonende Produktion, die weniger Rohstoffe, Wasser und Energie benötigt. www.leaceramiche.de

Jeder Solitär wirkt hier für sich. Die monolithische Insel fungiert als Eyecatcher. Die beiden Hochschränke punkten besonders durch ihre leicht abgerundeten Kanten. Die sanften Rundungen schaffen eine harmonische und weiche Anmutung, die den Raum gemütlicher und wohnlicher erscheinen lässt und den Möbeln eine organische, fließende Optik verleiht. Dies macht sie ideal für Räume, in denen eine behagliche und angenehme Stimmung gewünscht ist. www.sachsenkuechen.de

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Foto: Pronorm

innenarchitektur

STRUKTUR UND ORDNUNG, DIE DAS LEBEN BEREICHERn – Intelligent gestaltete Stauraummöglichkeiten machen die Ankleide zu einem funktionalen Raumwunder. Offene Regale und Schränke ermöglichen eine ausgezeichnete Übersicht über Kleidung, Schuhe und Accessoires und sorgen für einen stilvollen, großzügigen Look. www.pronorm.de

gen für einen stilvollen, großzügigen Look. Gezielt zonierte Bereiche, wie ein Bereich für hängende Kleidung, für zusammengelegte Stücke, eine spezielle Schuhzone sorgen für Übersichtlichkeit. Schubladen mit praktischen Unterteilungen für Accessoires wie Schmuck und Gürtel halten die Ankleide aufgeräumt und übersichtlich. Eine gut durchdachte Beleuchtung schafft die perfekte Atmosphäre und erleichtert die Auswahl der Garderobe. Direktes Licht in den Regalen, umgesetzt durch LED-Leisten oder Spots, setzt die Kleidung in Szene und hebt die Texturen und Farben hervor. Dimmbare Hauptbeleuchtungen und dekorative Lichtakzente, wie ein Kronleuchter, sind stylishe Zutaten zum Ambiente. Ein beleuchteter Ganzkörperspiegel schließlich bietet eine vollständige Outfit-Sicht und sorgt für eine gleichmäßige Raumausleuchtung. Diese hochwertige Ausstattung vereint Ästhetik und Funktionalität und macht die Ankleide zu einem echten Wohlfühlraum, der tägliche Abläufe erleichtert und luxuriös wirkt.

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Vom Küchen- zum raumübergreifenden Einrichtungsplaner Küchen- und Einrichtungsplaner bieten heute weit mehr als die Gestaltung der Küche allein – sie kreieren maßgeschneiderte Wohnkonzepte für das gesamte Zuhause. Ausgehend von der Küche als Herzstück der eigenen vier Wände, beraten diese Experten Interessenten raumüber­ greifend und entwickeln stimmige Einrichtungslösungen für den Ess- und Wohnbereich, das Homeoffice, die Garderobe, die Ankleide und den Hauswirtschaftsraum. Dank enger Kooperationen mit führenden Industriepartnern können sie alles aus einer Hand bieten – von Küchenmodulen über Solitärmöbel bis hin zu stilvollen und funktionalen Details für jedes Zimmer. Die Zusammenarbeit mit namhaften Herstellern garantiert hochwertige Materialien, langlebige Produkte und innovative Lösungen, die höchsten Ansprüchen gerecht werden. So entstehen durchdachte, ganzheitliche Raumkonzepte, die Komfort und Ästhetik vereinen und gleichzeitig die Persönlichkeit der Bewohner widerspiegeln.


Foto: Tom Dixon

Foto: Fritz Hansen

Foto: next125

Mid-Century Style: Harmonisch fügt sich der runde Tisch an die Kücheninsel an und schafft eine gemütliche Atmosphäre für gemeinsame Mahlzeiten, entspannte Kaffee-Runden oder dient als Ablagefläche. www.next125.com

innenarchitektur

LED-Pendelleuchte „Melt“ fasziniert durch die Optik von schmelzendem, heißgeblasenen Glas. Verfügbar ist sie in den ausdrucksstarken Farben Gold, Kupfer, Silber und Smoke. www.tomdixon.net

Foto: cor

Der Lily Chair (Arne Jacobsen) zeichnet sich durch seine geschwungenen Linien und die organische Form aus. Das warme Walnussholz und die schlanken Metallbeine verleihen dem Stuhl eine natürliche, moderne Eleganz. www.fritzhansen.com

„Mell“ kombiniert klare, kantige Außenlinien mit sanft gerundeten Innenflächen und überzeugt mit durchdachtem Design bis ins Detail. Die filigranen Stahlkufen verleihen dem Möbel eine schwebende Leichtigkeit, während sanft gerundete Winkel minimalistische Eleganz unterstreichen. Vielseitigkeit ist hier Programm: Ob hoher oder niedriger Rücken, loses Sitzkissen oder feste Polsterung – Mell bietet zahlreiche Varianten, wählbar aus einer breiten Palette an Stoffen und Ledern, ergänzt durch das filigrane Metallgestell oder elegante Einzelfüße. www.cor.de

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Foto: Pronorm

Foto: Leicht

innenarchitektur

WAS FRÜHER EIN NEBENDARSTELLER WAR, ist heute ein Designstatement, das einen Raum prägen, sich aber auch im Hintergrund halten kann. Mit ihrem großzügigen Stauraum bieten Sideboards Platz für Erinnerungsstücke, ohne dem Zuhause Ruhe und Ordnung zu nehmen. Mit offenen Fächern sowie der dekorativen Stellfläche schaffen sie stattdessen Orte, die einzigartige Erinnerungen so wertvoll präsentieren, wie sie es verdienen. www.pronorm.de

Foto: ballerina-Küchen

Mit „KYOTO“ von Leicht lassen sich durch die Abstimmung von Farbe, Material und Struktur individuelle Kunstwerke schaffen. Inspiriert von Piet Mondrian erzeugt die mosaikartige Anordnung von Farbfeldern in einem prägnanten Raster eine kunstvolle Optik. Ein filigraner Rahmen aus heller Eiche bringt Tiefe und Rhythmus. www.leicht.com

Foto: Naber

TABLON® Barstühle von Naber – Harmonische, weiche Formen mit Mid-Century-Charme. www.naber.de

Vitrinenschrank mit den „New Salon“-Glastüren, eingefasst in bronze-farbigen Rahmen im Essbereich. www.ballerina.de 50 | ARCHITEKTUR + KÜCHE


PROMOTION

Puristisches Design mit Charakter

Fotos: Nolte Küchen

Mit der Front neoLEAF in Goldeiche entsteht eine puris­ tische und warme Küchenlandschaft. Hier wurde auf Griffe verzichtet, sodass die Holz­optik in ihrer Klarheit voll zur Geltung kommt.

Puristisches Design steht für die Reduktion auf das Wesentliche und das Schaffen einer zeitlosen Ästhetik. Dieser Grundsatz wird mit nolteneo, der Premium-Line von Nolte Küchen, in Perfektion umgesetzt: Ihre klaren Linien, exklusiven Fronten, außergewöhnlichen Oberflächen sowie die stilvolle Innenausstattung gehen weit über reine Funktionalität hinaus. Das beweist auch die Front neoLEAF, die in zwei wohnlichen Holzoptiken Sandesche und Goldeiche verfügbar ist und nicht nur optisch, sondern auch haptisch überzeugt. Die dezente Maserung bringt Wärme in die minimalistisch gestaltete Küche und eignet sich ideal, um große Flächen in Holzoptik zu gestalten, ohne den Raum zu überladen. Ein Highlight jeder nolteneo Küche ist die neoBOX – das stilvolle Schubkasten- und Auszugssystem, welches das Design auch im Möbelinneren fortführt. Die schmale Seitenzarge in Anthrazit schafft nicht nur eine moderne Optik, sondern sorgt auch für ein hochwertiges Innenleben. Optional lässt sich die neoBOX mit einer Beleuchtung ausstatten, die den Inhalt der Auszüge ins richtige Licht rückt und so Design mit Praktikabilität vereint. Abgerundet wird das Innenleben von nolteneo durch das neue „T.I.O.“-System (Take It Out), das eine durchdachte und flexible Organisation bietet. In Schwarz und

mit einem marmorierten Boden fügt sich das System nahtlos in das Design der neoBOX ein und sorgt dafür, dass Besteck, Gewürze und größere Utensilien stets optimal organisiert sind. Zudem ist das Besteckelement entnehmbar und schafft so neue Möglichkeiten in der Nutzung. Der herausnehmbare Einsatz kann zur Spülmaschine getragen werden, was das Ein- und Ausräumen des Bestecks erleichtert. Bei einer Gartenparty oder einem Buffet lässt sich der Einsatz samt Inhalt direkt dort griffbereit platzieren, wo er benötigt wird. T.I.O. ist somit ein schickes Tool, das Effizienz und Flexibilität in den Küchenalltag bringt. Mit nolteneo zeigt Nolte Küchen, wie mittels der natürlichen Ausstrahlung von neoLEAF, dem eleganten Design der neoBOX und der Raffinesse des T.I.O.-Systems eine Küche entstehen kann, die mehr ist als ein Arbeitsraum – sie ist ein Ausdruck von Stil, Funktion und Lebensqualität. www.nolte-kuechen.com

In elegantem Schwarz und mit einem marmorier­ ten Boden fügt sich T.I.O. nahtlos in das Design der neoBOX ein. Das innovative Besteckelement T.I.O. ist entnehm­ bar und schafft so neue Möglichkeiten der Nutzung.

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innenarchitektur Innenarchitektur

Hommage an Ästhetik, ­Individualität und Nachhaltigkeit Die Küche ist nahtlos in den Wohnbereich integriert, wodurch ein großzügiger, offener Raum entsteht. Diese Gestaltung fördert ein gemeinschaftliches Wohngefühl und erlaubt eine multifunktionale Nutzung der Bereiche, die sowohl für das Kochen als auch für das gesellige Beisammen­ sein genutzt werden können.

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Wie ein roter Faden zieht sich die minimalistische Innenarchitektur durch dieses ­Appartement. Die Kombination aus Holz- und Steinoptik sorgt für eine warme und zugleich moderne Atmosphäre. Die helle Farbpalette und die dezenten Linien machen den Raum optisch großzügiger und betonen die natürliche Beleuchtung. Die Küchenelemente sind nahtlos in den Wohnbereich integriert, was eine einladende und multifunktionale Raumgestaltung schafft, die perfekt für gemeinsames Kochen und Wohnen geeignet ist.

Einrichtungsstil, der Individualität und Vielfalt vereint Ob hochwertige Echtholz-Fronten bis hin zu alternativen Holzreproduktionen und Lackoberflächen: Die Komposition unterschiedlicher Material- und Farbvarianten schafft eine warme, moderne Atmosphäre. Insbesondere grifflose Front-Ausführungen unterstreichen das klare, minimalistische Design, das in seiner Schlichtheit Komfort und Eleganz miteinander vereint und weit über kurzlebige Trends hinausgeht. Der stilvolle Eingangsbereich dieses Projekts verdeutlicht das bereits. Hier sorgt die Holzvertäfelung für eine war-

me Wohnlichkeit und verleiht dem Raum, der durch die Einbauschränke zugleich funktional ist, Struktur. Diese Garderobe verweist auf die hochwertigen Materialien, die in Küche und Wohnbereich ihre Fortführung finden.

FlieSSende Übergänge schaffen Die Küche ist längst mehr als ein Ort zum Kochen – sie wird zum zentralen Lebensraum, in dem Design und Funktionalität gleichermaßen wichtig sind. Fließende Übergänge zwischen Küche und Wohnraum schaffen eine großzügige, offene Raumarchitektur. Die Kombination aus Holz- und Steinoptik, eine helle Farbpalette und


Innenarchitektur

Auch Ankleidezimmer und Garderoben lassen sich in dasselbe Designkonzept integrieren, um eine durchgängige Optik zu gewährleisten.

dezente Linien verleihen dem Ganzen ein freundliches Ambiente und laden zum gemeinsamen Kochen und Verweilen ein. Diese harmonische Verbindung aus Wohn- und Küchenbereich bildet die Basis dieser wohnraumübergreifenden Gestaltung, die eine multifunktionale und zugleich ästhetische Raumwirkung erzielt. Hauswirtschaftsräume verbergen sich in Form von Raumin-Raum-Lösungen dezent hinter Durchgangstüren in Hochschrank- oder Deckenhöhe.

Fotos: rotpunkt Küchen

Während linierte Glasvitrinen alle Blicke auf sich ziehen, verbergen sich Hauswirtschaftsräume in Form von Raum-in-Raum-Lösungen dezent hinter Durchgangstüren in Hochschrank- oder Deckenhöhe.

Das Herzstück und seine Satelliten Durch Vitrinen, Wandverkleidungen und Regalmöbel sowie Solitärmöbel wie Sideboards und Highboards wird die Küche zum Herzstück des Zuhauses um das sich alle weiteren Wohnbereiche wie Satelliten ansiedeln. Auch Garderoben und Ankleidezimmer lassen sich in demselben Designkonzept abbilden, um eine durchgängige Optik zu gewährleisten. Diese Flexibilität und die Integration verschiedener Wohnbereiche spiegeln den Anspruch von Rotpunkt Küchen wider, ein durchgängiges raumübergreifendes, modernes Ambiente zu schaffen. www.rotpunktkuechen.de

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Promotion

Zeitlose Eleganz in weiSSem Multiplex Weiß ist mehr als eine Farbe – es ist der Inbegriff zeitloser Ästhetik und vereint Eleganz mit moderner Funktionalität. In dieser Küchenplanung tritt es als klassisches und dennoch außergewöhnliches Designmerkmal auf, das mit seiner schlichten Anmutung und der klaren Formensprache überzeugt. Die Multiplex-Fronten in Weiß setzen nicht nur ein puristisches Statement, sondern strahlen auch eine subtile Leichtigkeit aus, die den gesamten Raum unbeschwert wirken lässt.

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kästen in echtem Eichefurnier den hochwertigen Cha­ rakter der Küche unterstreichen. Auch die Organi­sationselemente, die ebenfalls aus Eiche gefertigt sind, erfüllen höchste Qualitätsansprüche und runden das Design ­perfekt ab. www.ballerina.de Fotos: Ballerina-Küchen

Die unifarbene, pflegeleichte RESOPAL® PRO-Oberfläche der Fronten bildet dabei einen harmonischen Kontrast zur linierten Holz-Funktionsschicht, die durch eine sanfte Facette abgerundet wird. Die integrierten Griffleisten der Hochschränke fügen sich in das dezente Tonin-Ton-Konzept ein und betonen die edle Schlichtheit der Komposition. Das Ergebnis ist ein Küchenraum, der durch Klarheit und Stilsicherheit überzeugt. Die Kücheninsel verschmilzt optisch mit der angegliederten Tischlösung. Die Verbindung von Arbeits- und Essbereich vereint Funktionalität und ästhetische Harmonie in einem durchdachten Gesamtbild. Ergänzt wird die Einrichtung durch einen Vitrinenschrank, der nicht nur eine elegante Aufbewahrungslösung bietet, sondern auch Platz für eine stilvolle Hausbar bereithält. Der Apothekerschrank mit verchromten Innenauszügen sorgt für eine geordnete und leicht zugängliche Vorratshaltung, während das Auszugssystem und die Innenschub­

Ein innenarchitekto­ nisches Statement. Diese Küchenkreation in weißem Multiplex ist ein facettenreiches Beispiel für kreative Innenarchi­ tektur, die Funktionalität und puristische Schönheit vereint. Alle Details sind sorgfältig aufeinander abgestimmt und schaffen einen Raum, der nicht nur zeitlos, sondern auch wohnlich und funktional ist.


Der Wasserhahn, der alles kann 100 °C kochendes, gekühltes sprudelndes und stilles Wasser Mit dem Quooker erhalten Sie alle Wassersorten aus einer Armatur: warmes, kaltes, 100 °C kochendes sowie gekühltes sprudelndes und stilles Wasser. Ein Quooker spart Zeit, Energie sowie Platz und ist dabei für Groß und Klein sicher im Gebrauch. Erhalten Sie mehr Informationen auf quooker.de


KÜCHEN INTERNATIONAL Promotion

Mit einem Dreh ­verwandelt Eben offenes Regal – jetzt geschlossener Schrank FurnSpin ist mehr als eine technische Innovation – es verändert die Art, wie wir Möbel nutzen und wahrnehmen. Es inspiriert, Räume neu zu denken, Stauraum kreativer zu gestalten und Funktionalität mit anspruchsvollem Design zu vereinen.

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Stellen Sie sich vor, Ihr Möbelstück könnte sich mit einem eleganten Dreh vollständig verwandeln. Dank einer innovativen Technologie ist das jetzt möglich: Mit einer translato­ rischen Rotationsbewegung, die Möbel ihre Inhalte komplett nach außen kehren lässt, schafft „FurnSpin“ neue Möglichkeiten für Stauraum und Gestaltung. Ohne Türen, Klappen oder komplizierte Mechanik bleibt der Raum frei und aufgeräumt. Ein einziger sanfter Dreh öffnet das Möbel und enthüllt seinen Inhalt, ein weiterer Dreh lässt alles hinter schlichten Fronten verschwinden. Diese innovative Bewegung macht Möbel zugänglicher und bringt gleichzeitig mehr Dynamik in das Möbelkonzept. Vielseitigkeit, die überzeugt FurnSpin begeistert durch seine Vielseitigkeit. Möbel, die mit diesem Beschlag ausgestattet sind, lassen sich in nahezu jeden Wohnraum integrieren. In der Küche erleichtern und verändern sie die Stauraumnutzung. Hochschränke und Ecklösungen bieten dank der drehbaren Elemente einen einfachen Zugriff auf Inhalte, selbst in

tiefen oder schwer zugänglichen Bereichen. Keine offenen Türen blockieren den Raum, wodurch die Bewegung in der Küche flüssiger und effizienter wird. Insellösungen, bei denen geschlossene Fronten und offene Regale mit einer einzigen Bewegung ineinander übergehen, werden nicht nur funktionaler, sondern auch optisch aufgewertet.


Foto: Burgbad Fotos: Hettich

Promotion

Raffinesse im Badezimmer Auch im Badezimmer zeigt Mobiliar mit FurnSpin sein Potenzial. Platz ist hier oft begrenzt, und der Bedarf an cleverem Stauraum besonders hoch. Ein drehbarer Schrank mit dem innovativen Drehbeschlag bietet ­Stauraum bis in die hintersten Ecken, ohne zusätzlichen Platzbedarf für Türen oder Klappen. Mit einer sanften Bewegung lassen sich Parfümflakons, Kosmetikartikel oder Handtücher griffbereit auf Augenhöhe bringen – und genauso leicht wieder verstecken.

Bewegtes Design im Wohnbereich Nicht zuletzt sorgt der Beschlag auch im Wohnbereich für spannende Akzente. Drehbare Regale oder Schränke können sowohl funktional als auch gestalterisch eingesetzt werden. Ob als stilvolle Nische in einer Wand oder als freistehendes Solitärmöbel: Möbel, die mit die-

sem Drehbeschlag ausgestattet sind, bringen Bewegung in das Wohndesign und überraschen mit ihrer Vielseitigkeit. Sie verbinden praktische Vorteile mit einem ästhetischen Anspruch, der über das Gewöhnliche hinausgeht.

sanfte Bewegungen dank Präzision und unsichtbarer Technik Ein wesentlicher Vorteil von FurnSpin liegt in seiner präzisen Mechanik. Die Bewegung erfolgt so sanft und stabil, dass selbst empfindliche Objekte wie Glas oder Porzellan sicher an Ort und Stelle bleiben. Übrigens arbeitet der Beschlag absolut im Verborgenen. Die Technik ist so unauffällig in das Möbel integriert, dass dessen Ästhetik in keiner Weise beeinträchtigt wird. Türen oder Klappen, die in kleinen Räumen oft störend wirken, werden überflüssig, was Platz spart und neue gestalterische Freiheiten schafft. www.hettich.com

Mit seiner einzig­ artigen Bewegungs­ mechanik und der Vielseitigkeit, die Furnspin bietet, macht diese Innovation von Hettich das Zuhause smarter, praktischer und schöner. Es ist eine Einladung, Möbel neu zu erleben – mit einem einfachen Dreh.

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Küchenspezialisten

CUVINI, Schwabach Küchenschmiede Alsterdorf, Hamburg

Die Küche Anders, Idstein Küchenstudio Hämmerle, Ravensburg

Grambow & Widmer, Schwerin moebelplus, Mühlau

Küchenspezialisten von heute Küchenstudios sind längst nicht mehr nur Fachgeschäfte, die sich dem Verkauf von Küchenmöbeln verschrieben haben. Küchenplaner haben sich in den letzten Jahren zu umfassenden Experten für die Gestaltung moderner Lebensräume entwickelt und bieten Wohnkonzepte, die Küche, Essbereich, Wohnzimmer, Homeoffice, Garderobe und Ankleide harmonisch miteinander verbinden. Diese Entwicklung ist Ausdruck eines ganzheitlichen Verständnisses, das Design, Funktionalität und Wohnkomfort zu einem stimmigen Gesamtkonzept vereint. Gute Küchenspezialisten bringen mehr als nur Produktwissen mit: Sie vereinen technisches Know-how, ein Gefühl für Ästhetik und die Fähigkeit, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Sie hören genau hin, wenn es um die Wünsche und Lebensgewohnheiten ihrer Kunden geht. Sie wissen, dass die Küche heute oft der zentrale Ort des Zusammenlebens ist und achten daher besonders darauf, dass Funktionalität und Design perfekt ineinandergreifen. Dank ihrer umfassenden Kenntnisse in Materialkunde, Ergonomie und Raumausnutzung schaffen diese Spezialisten Wohnräume, die über den reinen Kochbereich hinausgehen und den gesamten Wohnbereich nahtlos integrieren.

Ganzheitliche Wohnraumkonzepte aus einer Hand Ein großer Vorteil dieser versierten Einrichtungsspezialisten ist ihr ganzheitlicher Planungsansatz, wie man ihn sonst nur bei Innenarchitekten findet. Sie bieten Konzepte, die

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Küche, Esszimmer, Wohnbereich, Homeoffice, Garderobe und Ankleide in einem stilistisch einheitlichen Design zusammenbringen. Dieser Ansatz gewährleistet nicht nur ein ästhetisches Gesamtbild, sondern auch eine optimale Raumausnutzung und Funktionalität. Kunden, die sich eine durchgängige Gestaltung für ihr Zuhause wünschen, profitieren von der Expertise dieser Spezialisten, die jeden Raum detailgenau planen und aufeinander abstimmen.

Nachhaltig und Zukunftssicher Moderne Küchenstudios legen zunehmend Wert auf nachhaltige und langlebige Lösungen unter Einsatz umweltfreundlicher Materialien und energieeffizienter Hausgeräte. Dieser nachhaltige Ansatz sorgt dafür, dass die Küchen und Wohnkonzepte nicht nur ästhetisch und funktional überzeugen, sondern auch zukunftssicher sind. Die Langlebigkeit der verwendeten Materialien und die umweltbewusste Gestaltung tragen dazu bei, dass Kunden lange Freude an ihrer Küche und ihrem Wohnraum haben.


Küchenspezialisten

KREATIV | HOLZ | DESIGN, Bindlach

Küchen Boley, Pfullingen

Küchenhaus Basler, Filderstadt

Rieth und Klettner, Waldenbuch

DIE zehn Küchenplanungen der Finalisten zur Wahl „Küchen­spezialist des Jahres 2024“ zeugen von individueller Beratungs­ kompetenz und Planungsqualität.

Meister der ganzheitlichen Wohnraumgestaltung Hohe Standards in Beratung und Umsetzung

Ein verlässliches Netzwerk für ­anspruchsvolle Wohnraumgestaltung

Um diese Expertise sichtbar zu machen und Kunden eine verlässliche Auswahl an qualifizierten Studios zu bieten, wurde die Plattform www.kuechenspezialisten.de ins Leben gerufen. Initiiert durch die „Der Kreis Systemverbund Holding GmbH & Co. KG“, eine der größten Koopera­ tionen für Küchen- und Badstudios sowie Schreiner, fungiert die Plattform als eine Art Qualitätsversprechen. Sie vernetzt Endverbraucher mit zertifizierten Fachhändlern und Studios, die für hohe Beratungskompetenz, Planungsqualität und präzise Umsetzung bekannt sind. Kunden finden hier eine Auswahl an Spezialisten, die nicht nur über fundiertes Fachwissen, sondern auch über jahrelange Erfahrung in der Gestaltung individueller Lebensräume verfügen. Die Küchenstudios, die hier zu finden sind, haben sich zu einer hohen Ausführungsqualität verpflichtet. Von der individuellen Beratung über die Auswahl hochwertiger Materialien bis hin zur professionellen Umsetzung stehen Kundenorientiertheit und Präzision an oberster Stelle. Diese Studios verstehen die Bedeutung jedes einzelnen Details und legen Wert darauf, dass die Umsetzung ihren hohen Ansprüchen genügt. Die Fokussierung auf Qualität macht sie zu verlässlichen Partnern, wenn es darum geht, Wohnträume Realität werden zu lassen. Das Erkennungszeichen dieser Spezialisten, die ihr kreatives Handwerk leidenschaftlich ausüben, ist als Freundschaftssymbol ein roter Kochhandschuh.

www.kuechenspezialisten.de ist mehr als nur eine Plattform für den Küchenkauf. Sie gibt den Endverbrauchern Orientierung und die Sicherheit, den für ihre Bedürfnisse passenden Küchenspezialisten in ihrer Region zu finden. Daher ist das Portal als „Kompass zum Küchenglück – Küchenstudios, denen Sie vertrauen können“ positioniert und besitzt ein relevantes Versprechen für den Küchen­ interessenten: „Herz drauf!“. Man erkennt die echten Küchenspezialisten an dem Freundschaftssymbol, dem roten Kochhandschuh. www.kuechenspezialisten.de

Herz drauf! Erkennungszeichen ist der rote Handschuh – Mehr als 220 Küchenstudios gehören in Deutschland mittlerweile zum Verbund der Küchenspe­ zialisten. Jedes einzelne ist nach festgelegten Qualitätskriterien ausgewählt.

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InnenArchitektur

Innenarchitektur und Funktionalität vereint.

Raum für P „Es gibt nicht die ideale Küche, nur eine ideale Küche für den jeweiligen Raum.“ Steffen Widmer Nicht ohne Grund gehört „Grambow & Widmer“ zu den besten Küchen­studios Deutschlands: Mit der seit 2005 zum vierten Mal erneut ausgezeichneten Umsetzung eines ihrer Referenzprojekte zeigen Steffen Widmer und sein langjähriger Partner Detlef Grambow ­eindrucksvoll, wie Küchenplanung und Raumdesign zu einem ganzheitlichen ­innenarchitektonischen Konzept verschmelzen können. Der gesamte Raum wird strukturiert und mit Feingefühl gestaltet – stets maßgeschneidert auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Kunden.

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Fotos: Grambow & widmer

InnenArchitektur

Perfektion „Es gibt nicht die ideale Küche, nur eine ideale Küche für den jeweiligen Raum“, weiß Steffen Widmer aus Erfahrung. Dieser Anspruch prägt das Planungs- und Gestaltungskonzept von Anfang bis Ende und hebt das Küchenstudio deutlich von klassischen Anbietern ab.

Ein durchdachter Planungsansatz: Mehr als nur Möbel und Geräte Bereits in der ersten Phase zeichnet sich das Engagement und der durchdachte Ansatz des Studios ab: Um alle baulichen und gestalterischen Möglichkeiten auszuschöpfen, wird der gesamte Grundriss eines Projekts berücksichtigt. Details wie Haushaltsgröße, Kochgewohnheiten, Vorratshaltung und die Verwendung des Küchenbereichs für gesellschaftliche Anlässe fließen in

die Planung ein. „Diese Faktoren spiegeln die Lebensweise und Gewohnheiten unserer Kunden wider. Unsere Aufgabe besteht darin, sie in unsere Planungen einfließen zu lassen, um sie dann noch einmal mit unseren Auftraggebern zu verfeinern. Unsere Küchen sollen langlebig und pflegeleicht sein – mit Liebe zum Detail und praktischen Funktionen, die oft versteckt und dennoch unglaublich nützlich sind“, betont Steffen Widmer. Ein Anspruch, den auch die Ausführung des Projekts erfüllt, für das er aktuell ausgezeichnet wurde.

Puristische Architektur mit durchdachten Funktionszonen

Die ausgewählten Materialien und die technische Ausstattung zeigen die hohe Qualität und Innovations­ kraft des kreativen Küchenstudios. Ein auffälliges Gestaltungs­ element sind die im Eiche-Design verkleide­ ten Nischen, die in die ansonsten mono­ chrome Schranksitua­ tion integriert sind.

Die Bühne dafür bildet ein puristischer Neubau. Die Außen- und Innenwände sind in einem dunklen Anthrazit-

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Innenarchitektur InnenArchitektur

Die Protagonisten des Bühnenbilds: der Kamin, der Eingangsbereich, die Küche und der Hauswirtschaftsraum, die alle über 14 Meter hinweg durch ein übergreifendes, in mattem Anthrazit gehaltenes Design optisch miteinander verbunden wurden.

Die Tür zum Hauswirt­ schaftsraum versteckt sich links neben dem Gardero­ ben-Regal

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ton gehalten, der dem Gebäude eine elegante und zeitlose Ästhetik verleiht. Die helle, lichtdurchflutete Raumstruktur ermöglicht ein offenes räumliches Szenario für unterschiedliche, innenarchitektonisch aufeinander abgestimmte Funktionszonen. Unterstützt wird dies durch Trockenbauwände in variierenden Tiefen, die eine visuelle Dynamik erzeugen und den individuellen FunktionsZonen im Raum ihre eigene Struktur verleihen. Als Boden wurde ein mit Terrazzo-Partikeln versehener Estrich-Belag gewählt. Diese Textur verleiht dem Boden eine natürliche und robuste Oberfläche, die sowohl modern als auch widerstandsfähig ist. Zudem harmoniert er perfekt mit den anderen Materialien und trägt zur industriellen Anmutung des Raums bei. Das gilt auch für die Aufbauleuchten an der Decke. Sie sind drehbar und ermöglichen eine flexible Ausrichtung des Lichts, sodass bestimmte Bereiche des Raums gezielt beleuchtet werden können. Unauffällig in das Design integriert, verstärken sie den minimalistischen Charakter des Hauses.


InnenArchitektur

Wenn Räume verschmelzen Die Protagonisten des Bühnenbilds bildeten der Kamin, der Eingangsbereich, die Küche und der Hauswirtschafts­ raum, die alle über 14 Meter hinweg durch ein übergreifendes, in mattem Anthrazit gehaltenes Design optisch miteinander verbunden wurden. Ein besonders auffälliges Gestaltungselement sind die im Eiche-Design verkleideten Nischen, die in die ansonsten mono­chrome Schranksitua­ tion integriert sind. Sie schaffen einen warmen Kontrast zu den kühlen, dunklen Oberflächen. Zudem erfüllen sie ästhetische als auch funktionale Zwecke. Sie können als Präsen­tations­ fläche oder auch zur Aufbewahrung von Alltagsgegen­ ständen, wie einer Kaffeemaschine oder dekorativen Ele­ menten genutzt werden. Die integrierte Beleuchtung sorgt dafür, dass die Nischen fokussiert hervorgehoben werden. Ein weiteres zentrales Element ist der Kamin, der in die anthrazitfarbene Wand integriert ist. Wobei, so verrät uns

der Küchenspezialist, die Anpassung des Fugenbilds an die Lüftungsschlitze des Kamins eine besondere Herausforderung darstellte. Doch das Ergebnis überzeugt auf ganzer Linie: Dezent und flächenbündig verbaut, vermittelt er durch seine rechteckige, klare Form elegante Schlichtheit. Die Glasfront des Kamins lässt das Feuer gut sichtbar werden und schafft eine lebendige, warme Atmosphäre. Unterhalb des Kamins befindet sich eine Ablage für Brennholz, die das rustikale Element ergänzt und gleichzeitig praktischen Nutzen bietet. Die eingesetzten Materialien und die technische Ausstattung zeigen die hohe Qualität und Innovationskraft des kreativen Küchenstudios. Für die Küchenfronten und Wangen wurde das Material Fenix gewählt. Der Werkstoff ist bekannt für seine supermatte, angenehme Haptik und die Resistenz gegen Fingerabdrücke – ein Pluspunkt in Sachen Pflegeleichtigkeit. Das Material lässt

Technische Finesse trifft auf Design: Der Slide&HideBackofen von Neff bietet viel Bewegungs­ freiheit: Seine Tür verschwindet vollständig unter dem Ofen, sodass der Zugang zum Gargut jederzeit problemlos möglich ist. Der ­multifunktionale Wasser­ hahn Quooker liefert heißes, sprudelndes und stilles Wasser. Ein in die Kochinsel integrierter Mulden­ lüfter ermöglicht die uneingeschränkte Sicht im Raum.

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Innenarchitektur

Die Bühne für ­dieses Projekt bildet ein puristischer Neubau. Die Außenund Innenwände sind in einem dunklen Anthrazitton gehalten, der dem Gebäude eine elegante und zeitlose Ästhetik verleiht.

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sich sogar thermisch reparieren, um kleine Kratzer auszubessern und die Langlebigkeit zu erhöhen. Besonders edel und doch funktional wirkt die Arbeitsplatte aus Naturstein, die die Kochinsel, deren Wangen auf Gehrung gearbeitet sind, gekonnt in Szene setzt. „Unser Ziel ist es, dass die Küchen auch nach Jahren noch hochwertig und zeitgemäß aussehen“, betont der Experte.

Technische Finesse trifft auf Design Besonderes Augenmerk lag auf der technischen Ausstattung, die neben hochwertigem Design auch Funktionalität bieten sollte. Ein Highlight ist der Slide&Hide-Backofen von Neff, der speziell für den engen Durchgang zwischen Kücheninsel und Trockenbauwand gewählt wurde. Seine Tür verschwindet vollständig unter dem Ofen, sodass der Zugang zum Gargut jederzeit problemlos möglich ist. „So garantieren wir auch in beengten Raumverhältnissen den vollen Komfort“, erläutert Steffen Widmer. Ein weiteres Highlight ist der Quooker, ein multifunktionaler Wasserhahn, der heißes, sprudelndes und stilles Wasser liefert. „Mit dem Quooker-System, inklusive des CUBE-Reservoirs, können unsere Kunden Energie und Zeit sparen und haben gleichzeitig ein modernes, praktisches Tool in ihrer Küche.“ Ein in die Kochinsel integrierter Muldenlüfter sorgt für ein offeneres und moderneres Raumgefühl und ermöglicht uneingeschränkte Sicht im Raum.

Die Liebe zum Detail und der Wunsch, einen Lieblingsraum zu schaffen Die Umsetzung des Projekts beschreibt Steffen Widmer als „exzellente Teamleistung von Architekten, Bauingenieuren und unserem hauseigenen Montageteam, das über hohe handwerkliche Fähigkeiten verfügt“. Und das wie üblich in enger Abstimmung mit den Kunden. „Hier nahmen wir die 200 Kilometer, die zwischen unserem Studio und dem Projekt liegen, gerne in Kauf“, betont Steffen Widmer. Durch die große Kundenzufriedenheit und die darauf basierende gute Reputation des Unternehmens, wenden sich mehr und mehr überregionale Kunden an das Team von Grambow & Widmer. Kunden aus München, London oder sogar Moskau schätzen die besondere Planung und Qualität und werden gerne betreut. Und das ist kein Wunder, denn für das Team des Studios ist das schönste Ergebnis, wenn die Küche für den Kunden nicht nur ein Funktionsraum bleibt, sondern zum echten Lieblingsraum wird. „Unsere Glücksmomente sind die, wenn wir spüren, dass der Kunde nach unserem Projekt ein Fan geworden ist und die Küche sein neuer Lieblingsort im Zuhause wurde“, so Steffen Widmer abschließend. Die Begeisterung und Hingabe des StudioTeams machen seine Leistungen zu etwas Besonderem – und seine Küchen zu einzigartigen Lebensräumen, die weit über funktionale Ansprüche hinausgehen. www.ihrekueche.de


Herstellerverzeichnis

Architektur

Designer

Bau-Fritz GmbH & Co. KG, seit 1896 www.baufritz.com

S. 04–07

Fabi Architekten BDA www.fabi-architekten.de

S. 08–13

Ballerina-Küchen, Heinz- Erwin Ellersiek GmbH www.ballerina.de S. 50, 54 COR Sitzmöbel Helmut Lübke GmbH & Co. KG www.cor.de S. 49

Leicht AG www.leicht.com

S. 38–41

Beleuchtung Tom Dixon www.tomdixon.net

Küchen-/Möbelhersteller

Fritz Hansen A/S www.fritzhansen.com

Hans Winkler Design www.hanswinklerdesign.de

S. 44, 47, 49

Küchen-/Bad-/Einrichtungsstudios Küchen Atelier Schaffhausen GmbH www.kuechenatelier-schaffhausen.de

S.14–17

S. 49

ihre küche Grambow & Widmer GmbH www.ihrekueche.de S. 60–64

Titel, S. 14-–17, 46, 50

Der Kreis Systemverbund Holding GmbH & Co. KG www.kuechenspezialisten.de S. 58/59

Nolte Küchen GmbH & Co. KG www.nolte-kuechen.com

S. 51

Panariagroup Industrie Ceramiche S.p.A. www.leaceramiche.de

S. 47

Pronorm Einbauküchen GmbH www.pronorm.de

S. 48, 50

Rotpunkt Küchen GmbH www.rotpunktkuechen.de

S. 52/53

Hausgeräte Robert Bosch Hausgeräte GmbH www.bosch-home.com

S. 46

Spülen/Armaturen

Sachsenküchen H.-J. Ebert GmbH www.sachsenkuechen.de

S. 47

Schüller Möbelwerk KG www.next125.com

Blanco GmbH + Co KG www.blanco.com

S. 34/35

S. 49

Franke Management AG www.franke.com

S. 36, 47

SieMatic Möbelwerke GmbH & Co. KG www.siematic.com S. 42/43 Snaidero Rino Spa www.snaidero.com Valcucine www.valcucine.com

S. 44, 46

Quooker Deutschland GmbH www.quooker.de

S.37

Zubehör Naber GmbH www.naber.com

S. 30–33, 50

Hettich Marketing- und Vertriebs GmbH & Co. KG www.hettich.com S. 56/57

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hoc h5.com

Eine Rotpunkt-Küche? Ist das Zentrum des Wohnens und des Genießens. Nie war es gemütlicher, nie komfortabler, nie funktionaler. Dieses Lebensgefühl transportieren unsere Möbel nun auch in weitere Lebensbereiche – darunter Hauswirtschafts- und Ankleideräume. Zahlreiche intelligente Ausstattungsextras bieten nicht nur jede Menge Flexibilität bei der Planung und Nutzung, sondern sorgen auch für zusätzlichen Stauraum und eine individuelle Organisation der eigenen vier Wände. Und das? Kann sich sehr gut sehen lassen.

Weitere Infos zu unseren Ankleide- und Hauswirtschaftsräumen finden Sie unter rotpunktkuechen.de

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