bauen. 12/01-2023

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Dezember/Januar 2024 € 4,80

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EDITORIAL

Wird Bauen wieder günstiger? Liebe Leserin, lieber Leser, in der Hausbaubranche herrscht Flaute: Laut Statistischem Bundesamt sank die Zahl der Baugenehmigungen von Einfamilienhäusern von Januar bis August 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 37,8 Prozent. Die Deutschen trauen es sich also momentan nicht zu, in ihren Traum von den eigenen vier Wänden zu investieren. Gründe dafür sind die Inflation, die daraus resultierenden hohen Bau- und Zinskosten sowie die allgemeine Verunsicherung durch multiple globale Krisen. Doch zumindest an der Preisfront soll es nun besser werden, sagen optimistische Wirtschaftsexperten voraus, die bereits den Zenit der Zinskurve am Horizont zu sehen glauben und aufgrund der mauen Nachfrage am Baumarkt auf fallende Preise spekulieren – entsprechend des wirtschaftlichen Phänomens, des „Schweinezyklus“. Tatsächlich können Bauinteressenten bereits seit einiger Zeit von günstigeren Hausangeboten profitieren: so sind die Preise für (gebrauchte) Wohnimmobilien in Deutschland im zweiten Quartal 2023 um durchschnittlich 9,9 Prozent* gegenüber dem Vorjahresquartal gesunken. Wer die Angebote von großen Hausherstellern aufmerksam verfolgt, bemerkt immer mehr vergleichsweise günstige „Aktionshaus“-Angebote. Trotzdem, oder gerade deswegen, gilt: Bauherr sei wachsam! Bauen in Deutschland wird nie zum Schnäppchenpreis zu haben sein – schon aufgrund der hiesigen hohen Löhne, Energiekosten, Bauvorschriften etc. Sehr billige Angebote sollten also mit größter Vorsicht betrachtet werden! Anstelle auf sinkende Kosten zu spekulieren, sollten Sie Ihre Zeit besser in eine solide Finanzierung und Bauplanung stecken. Denn hier gibt es konkrete Sparmöglichkeiten, die ganz ohne Schweinezyklus funktionieren! Dabei möchten wir Sie mit dieser Ausgabe von bauen. wieder tatkräftig unterstützen! Viel Spaß beim Lesen! Herzlichst, Ihre

Astrid Barsuhn, Chefredakteurin * Quelle: Häuserpreisindex Destatis 2023

Wir schaffen Lebensräume Seit drei Generationen bauen wir unsere Holzhäuser, buchstäblich mit der Natur als Partner. Das ist nicht nur für Sie und uns wirtschaftlich und effizient, sondern fördert auch die Nachhaltigkeit im Sinne unserer Kinder und Enkel. Wir beweisen täglich anhand der Ergebnisse, was wir können und worauf wir stolz sein dürfen. Wir freuen uns auf Ihr Haus aus Holz stommel-haus.de


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INHALT

WAND UND BODEN: IN SCHICKEM EINKLANG

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SOLIDE BAUART

DER KLASSIKER MASSIVBAU: MODERN + NACHHALTIG

36 HEIZEN: WÄRME VON UNTEN


58 AUGEN AUF BEIM FENSTERKAUF

ARCHITEKTUR 10

Fliesen und Platten Wohnideen: Für Wand und Boden

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Kleine Grundstücke Wissen: Große Chance Reportage: Kompakt & clever Reportage: Mittendrin Reportage: Leben hoch 3

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Exklusive Villa Reportage: Beste Aussicht

ÖKOLOGIE

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Massivhäuser Wissen: Stabile Basis Reportage: Perfekt gestylt Wissen: Nachhaltig solide Wissen: Starke Vielfalt

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Fenster Wissen: Funktional und langlebig

TECHNIK 36

Flächenheizung Wissen: Wärme von unten

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Heizen mit Holz Wissen: Nachwachsender Brennstoff

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Planung Dach: Vom First bis zur Traufe

GELD & RECHT 64

Wissen: Die Reform des GEG

SERVICE

KLEINE FLÄCHE – GROSSE WIRKUNG

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Editorial Magazin Impressum Ihre regionalen Baupartner Vorschau

Titelfoto: Keitel-Haus

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MAGAZIN•

lag Foto: BDF/Callwey Ver

26 tolle Häuser Von allen neu gebauten Ein- oder Zweifamilienhäusern in Deutschland wird etwa jedes vierte in moderner Holz-Fertigbauweise errichtet. In dem im Münchner Callwey Verlag erschienenen Buch „Die schönsten Fertighäuser“ werden anhand von 26 Hausentwürfen führender Hersteller des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) die Nachhaltigkeit, Individualität und Designansprüche von Fertighäusern beleuchtet. Neben traumhaften Hausbildern beinhaltet es detaillierte Pläne und Grundrisse sowie informative Porträts zu den Herstellern. > www.fertigbau.de

Das S fürs gewisse Etwas

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Foto: Mocopinus

Mit der neuen S-Linie erweitert der Fertighaushersteller Danwood sein Angebot der Marke Dan-Wood um Häuser mit gewissen Besonderheiten: Das S steht für SuperiorStandard. Zum Beispiel manifestiert sich das Hausdesign durch raumhohe (2,67 Meter) Glasflächen, große Terrassenschiebetüren und Eckfenster. Im OG sind bodentiefe Fenster mit französischen Balkonen ausgestattet. Je nach Haustyp prägen extrabreite Dachüberstände das Erscheinungsbild von außen, Anbauten zur Erweiterung des Wohnbereichs sind optional. In den Grundrissen sind u.a. Wellnessbäder mit frei stehender Badewanne, Ankleide und Speisekammer vorgesehen, je nach Größe Extrabäder für Kinder. > www.danwood.de

Wie gepudert wirken die neuen Trendtöne „Apricot Linen“ und „Power Blue“ an der Wand. Sie sind schweiß- und speichelecht (DIN EN 71-3), atmungsaktiv und nicht nur attraktiv fürs Kinderzimmer. > www.mocopinus.com

Foto: Hansgrohe

Foto: Danwood

Ein zarter Hauch

Ob eckig oder rund – der Spiegel „Xarita“ passt optisch perfekt zu der neuen Waschtisch- und Möbelkollektion. Er wird über Touch Icons am unteren Spiegelrand oder berührungslos mittels IR-Sensor gesteuert. > www.hansgrohe.de


Prozent gegenüber 1990, das ist der Wert, um den das deutsche Klimaschutzgesetz die Emissionen bis ins Jahr 2030 reduzieren möchte. Bis 2040 sollen es 88 Prozent sein und im Jahr 2045 Netto-Treibhausgasneutralität erreicht werden. Eine Analyse des UBA zeigt, dass für das Erreichen der Klimaziele bis 2030 u.a. mehr Schienenverkehr, eine Reform der Kfz-Steuer sowie die Beschränkung fossiler Heizungen vonnöten wäre. Darüberhinaus müssten alle Emissionen mit einem Preis belegt und verursachergerecht angelastet werden. Im Klimaschutzszenario 2030 wurde untersucht, wie sich in den Sektoren Gebäude, Mobilität, Energie und Industrie-Emissionen einsparen ließen. > www.umweltbundesamt.de

Foto: Primagas

-65 Zu Flüssiggas wechseln Stand jetzt müssen ab 2024 Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Mit einer Flüssiggasheizung gelingt der Wechsel hin zu einer klimafreundlicheren und zukunftssicheren Wärmeversorgung. Verglichen mit Heizöl verursacht Flüssiggas weniger klimaschädliches CO2. Die Variante „biogenes Flüssiggas“ aus nachwachsenden Rohstoffen und organischen Rest- und Abfallstoffen, erzeugt bis zu 90 Prozent weniger Kohlendioxid als konventionelles Flüssiggas. > www.fluessiggas.de, www.primagas.de

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Der SonnenLicht Manager 10/11-2023 bauen.

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MAGAZIN•

Wohnen neu denken

Die Zukunft im Blick Foto: Warema

Im September wurde das attraktive und flexible Mehrfamilienhauskonzept „Habitat R“ von Rensch-Haus präsentiert. Vorgestellt wurden unterschiedlich große Mehrfamilienhäuser, die aufgrund der nachhaltigen Holzständerbauweise und damit schnellen Richtzeiten auf der Baustelle und hoher Energieeffizienz gute Voraussetzungen für interessante Förderungen bieten. > www.rensch-haus.com

... Dagmar Fritz-Kramer, Geschäftsführerin des Bauunternehmens Baufritz in Erkheim. Sie gilt als Vorreiterin in der Bauwende. Die Holzhäuser von Baufritz werden unter möglichst großer Einsparung von CO2 hergestellt. Am 29. Oktober erhielt sie den Deutschen Umweltpreis, einer der höchstdotierten Umweltpreise in Deutschland, in diesem Jahr zum 31. Mal verliehen. > www.baufritz.com

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Es ist nur 65 Quadratmeter groß und sein Grundriss ist für minimalistisch ausgerichtete Menschen gedacht. Seine Gebäudehülle besteht aus „ÖvoNatur Therm“, eine Wärmepumpe mit PV-Anlage sorgt für niedrige Energiekosten, die smarte Steuerung mit „WeberLogic 2.0“ für Komfort. Das neue Hauskonzept „newLife“ ist innovativ und bereits in der Standardausführung gibt es interessante QNG-Fördermöglichkeiten. > www.weberhaus.de

Foto: Weberhaus

The winner is ...

Ein heller und wohnlicher Wintergarten ist für viele eine gute Möglichkeit, die Natur nahe zu erleben. Damit dieser aufgrund der großen Fensterflächen sowohl im Winter als auch im Sommer nutzbar ist, ist eine ausreichende Verschattung unumgänglich. An sonnigen Wintertagen dient sie als Blendschutz, im Sommer hat sie darüberhinaus die Aufgabe, den Innenraum vor starker Hitzeeinstrahlung zu schützen. Da die Sonne nicht nur von oben hineinscheint, sondern je nach Sonnenstand auch von den Seiten eindringt, empfiehlt sich der Einsatz kombinierbarer Produkte zur außen liegenden Verschattung der Seitenwände wie zum Beispiel Außenjalousien. Die einzelnen Elemente können individuell geöffnet oder geschlossen werden. > www.warema.de

newLife auf 65 m2

Foto: Rensch-Haus

Rundumschutz im Winter und Sommer


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Foto: epr/Prefa

Mein Beitrag ... ... zum Klimaschutz.

Fahrradgaragen müssen mancherorts genehmigt werden Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad um. Aber wohin mit dem Rad, wenn es gerade nicht im Einsatz ist? Immer häufiger entscheiden sich Bauherren für eine Fahrradgarage, beobachten die Sachverständigen des Verbands Privater Bauherren (VPB). Gerade wertvolle E-Bikes brauchen sicheren Schutz. Wer sein Fahrrad in einer bestehenden Garage unterbringen kann, muss in der Regel nichts weiter beachten. Die Nutzung der Garage oder eines bestehenden Geräteschuppens als Bikeport ist keine relevante Nutzungsänderung und damit erlaubt. Anders verhält es sich möglicherweise, wenn eine Fahrradgarage neu gebaut wird. Dann kommt es laut VPB auf die jeweilige Landesbauordnung an. Sie regelt, ob Fahrradgaragen genehmigungsfrei sind, aber auch, ob dabei bestimmte bauliche Dimensionen eingehalten werden müssen. Überschreitet der geplante Abstellraum beispielsweise eine bestimmte Grundfläche oder sogar Höhe kann es sein, dass er genehmigt werden muss. Das ist von Land zu Land unterschiedlich. Der VPB rät deshalb: Bauherren sollten vor dem Bau oder Kauf einer Fahrradgage bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde nachfragen, was vor Ort gilt. Eventuell gibt es sogar Gestaltungssatzungen der Kommune, die spezielle Vorgaben enthalten. Immer mehr Kommunen regeln inzwischen auch die Frage der privaten Fahrradstellplätze in ihren Bebauungsplänen. Wer vorher fragt, vermeidet Ärger. > www.vpb.de

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A R C H I T E K T U R • WOH N IDEEN • F l i e se n & P l atten

ür Wand und Boden

Oberflächengestaltung prägt den Charakter unserer Innenräume. Um den idealen Wohlfühlort zu schaffen, sollten bei der Wand- und Bodenverkleidung Design und praktische Eigenschaften miteinander kombiniert werden. Foto: Villeroy & Boch

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Fliesen lassen sich leicht reinigen, sind robust und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Eine große Auswahl an Formen, Farben und Oberflächen bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.

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Foto: Engerskeramik

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Foto: www.refin.it

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Foto: Porcelain Superstore

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2 FARBEN SCHAFFEN STIMMUNG und prägen die Raumwirkung. „Edition C“ bietet zehn Farbvarianten im Format 20 x 40 cm. Bei den Oberflächen stehen matt und glänzend zur Auswahl. > www.villeroy-boch.de

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1 MATT UND NATÜRLICH mutet die neue Kollektion „Namib“ an. Inspiriert von der ältesten Wüste der Welt, tendiert die Farbpalette zu warmen Nuancen. Die feine Oberflächenstruktur gewährt gute Rutschfestigkeit. > www.refin.it

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3 AUSSERGEWÖHNLICHE MOTIVE setzen Akzente oder können sogar großflächige Wandbilder kreieren. Die Dekore der Serie „Time Out“ sind mit einem dichten Blättergrün versehen und bringen eine natürliche Anmutung ins Badezimmer. > www.engerskeramik.de 4 DIE HAPTIK EINER OBERFLÄCHE prägt ebenfalls das Wohngefühl. „Sensi Lithos White“ verfügt über die Körnigkeit der Erde und vermittelt ein mediterranes Flair. > www.florim.com 5 AUSGEFALLENE FLIESENFORMEN verleihen einem Badezimmer an Individualität. Die glänzende rosafarbene Oberfläche und die geschwungene Form, machen die „Bondi Pink tiles“ zu einem wahren Blickfang. > www.porcelainsuperstore.co.uk

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Foto: refin

A R C H I T E K T U R • WOH N IDEEN • F l i e se n & P l atten

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Foto: Abigail Edwards

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länzend sauber

Wo gerne gekocht wird, da spritzt auch Fett. Fliesen in der Küche sollten daher funktional und pflegeleicht sein, ohne dass der gestalterische Aspekt vernachlässigt wird.

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1 EINE GLÄNZENDE GLASUR und weiche Reliefs verleihen den Wandfliesen „Halo“ an Dreidimensionalität. Die Haptik der Ziegel im Format 6 x 24 Zentimeter wird durch unregelmäßige Kanten unterstrichen. > www.refin.it

Foto: Porcelain Superstore

2 HANDGEMALTE WELLEN kennzeichnen die Fliesen „Seascape Tile Mural in Summer“. Die zarten Wellenlinien können zu einem akzentuierenden Spritzschutz hinter dem Waschbecken oder einer gesamten Wand gefügt werden. > www.abigailedwards.com 3 KONTRASTREICH in Schwarz-Weiß vermitteln die Fliesen „Havana Dark Patterned Tiles“ einen stylishen und zeitgleich traditionellen Eindruck. > www.porcelainsuperstore.co.uk 4 EIN GEFÜHL DER GEBORGENHEIT wird mithilfe dieser Kalkzementfliesen in dunkel und samtig Braun in die Küche gebracht. Die Kollektion „Purple Brown“ verbindet Farbe und Materialität. > www.littlegreene.de

Foto: Little Greene 2021

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5 WEICHE LINIEN durchziehen die „Zen“-Kollektion mit einem asymmetrischen Verlauf. Diese von Dünen und Wellen inspirierten Formen führen eine ruhige und ausgeglichene Stimmung herbei. > www.kreoo.de 6 DURCH STEINOPTIK und ein fein strukturiertes Holzdesign lassen sich einzigartige Flächen mit wenig Fugen kreieren. Die lebhafte Ästhetik der Fliesenserie „Code 2“ gibt es in verschiedenen Farbtönen im Sortiment. > www.villeroy-boch.de

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Foto: Villeroy & Boch

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Foto: Mocopinus

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Foto: Bart J Kleczek

1 HOLZ IST WARM und einladend. Mit dem richtigen Anstrich kann dem natürlichen Material an den Wänden eine persönliche Note verliehen werden. Die erdige Nuance der „ApricotLine“ bringt Eleganz und ein harmonisches Ambiente ins Zuhause. > www.mocopinus.com 2 SPIEGELFLIESEN lassen Räume größer und heller erscheinen. Mit der reflektierenden Oberfläche der „Large mirrored rectangle wall tiles“ können auf kreative Weise visuelle Akzente gesetzt werden. Ebenso eignen sich die Fliesen mit ihren abgeschrägten Kanten funktionell als Spiegel. > www.my-furniture.com 3 EIN MOOS-WANDPANEEL sieht nicht nur hübsch aus und bringt Natur ins Haus, sondern ist auch gut für das Wohnklima: Es reinigt die Luft und wirkt wärmeisolierend. Da das Moos des „framed moss wall panel“ konserviert ist, braucht es keine Bewässerung und kein Sonnenlicht. > www.dowsingandreynolds.com

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4 STUCKLEISTEN betonen die Raumhöhe und bringen den Flair städtischen Bürgertums des 19. Jahrhunderts in die eigenen vier Wände. Mit der „Autoire-Paneele“ werden klassische Formen neu interpretiert. > www.oracdecor.com

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Kein Fan von Keramik? Neben den beliebten Holzverkleidungen gibt es noch viele andere Materialien, deren Eigenschaften überraschen. 4

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Flächen

A R C H I T E K T U R • WOH N IDEEN • F l i e se n & P l atten

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schaffen Räume Verlegemuster, die Breite der Fugen und die Wahl der Fliesenoberfläche bestimmen die Anmutung des gefliesten Raums maßgeblich. Mit diesen Tipps lässt sich die gewünschte Wirkung von Wand und Boden erzielen. Legemuster & Fugen Format und die Art der Verlegung sind ebenso entscheidend für den Raumeindruck wie das Design der Fliesen. Einfarbige Großformate vermitteln beispielsweise eine ruhige Gesamtwirkung. Kleinere Fliesen erscheinen dynamischer und lebhafter. Der Eindruck einer homogenen Fläche kann wiederum durch besonders kleinformatige Mosaike erzielt werden, die sich wie Pixel zu einem Gesamtbild fügen. Auch die Wahl des Verlegemusters kann das Wohnambiente unterstreichen. Horizontale Streifen lassen Räume beispielsweise breiter wirken. Fliesen in Holzoptik können in einem Fischgrätmuster verlegt werden und das Erscheinungsbild eines Fischgrätparketts erzielen. Gerade wenn ein Holzfußboden imitiert werden soll, sind schmale Fugen ratsam. Bei anderen

Foto: www.kreoo.com

Fliesen kann das Fugenbild auch durch bestimmte Fugenfarben und -breiten stilistisch hervorgehoben werden. Weil Fugen tendenziell schmutzanfälliger sind als die Fliesen selbst, lohnt es sich, auf moderne, schmutzabweisende Fugenmasse zu setzen.

fliesen und daher eine Oberfläche mit hocher Beständigkeit aufweisen sollten. Welches Fliesenmodell sich besonders eignet, lässt sich anhand der Abriebgruppe erkennen. Diese wird in fünf Klassen aufgeteilt: Je höher die Zahl, desto robuster ist die Fliese. Nicht jede Fliese kommt somit für jeden Bereich des Hauses infrage. Glasierte Wandfliesen weisen beispielsweise besonderen Glanz und Farbtiefe auf, sind aber meist empfindlicher. Sie gehören in der Regel zur Abriebklasse 1 und dürfen nur sehr leicht beansprucht werden. Es gibt aber auch robustere Varianten glasierter Fliesen in den Abriebklassen 2-4. Wer im Außenbereich Fliesen verlegen möchte, der sollte zudem frostsichere Platten verwenden, um sich möglichst lange an dem Produkt zu erfreuen. • sg

Foto: Deutsche Fliese/Ströher

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Fliesen sollten nicht nur anhand von Produktbildern ausgesucht werden, da auch die Haptik der Oberfläche ein wichtiger Faktor ist. Gerade bei Bodenfliesen spielt das Barfußgefühl eine große Rolle. Ein Besuch in einem Fliesenfachhandel oder das Bestellen von Musterfliesen ist daher von Vorteil. Zu beachten ist auch, dass Bodenfliesen stärker beansprucht werden als Wand-

Foto: Tile of Spain/Bestile, Osaka

Haptik & Abriebstufen


Foto: Viebrockhaus

Ö K O L O G I E • W I S S E N • Massi v häus e r

Stabile Basis Ob lebhafte Ziegel- oder ruhige Putzfassade – die Gestaltungsmöglichkeiten mit massiven Baumaterialien sind vielfältig. Die „Massiven“ lassen sich für jede architektonische Stilrichtung einsetzen und punkten dazu mit Langlebigkeit und gutem Werterhalt. Das sind schon einige gute Gründe, um sich mit den soliden Baustoffen genau auseinandezusetzen.

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • Ma s si vh ä u s e r

Perfekt gestylt

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Ein geräumiges Zuhause war schon immer der Wunsch der ganzen Familie und vor allem die Bauherrin Monika Indos hatte sehr präzise Vorstellungen davon, wie es aussehen sollte. Das als Massivbau realisierte Domizil ist nun nicht nur das „Stein gewordene“ Familien-Traumhaus, sondern auch idealer Hintergrund für die perfekt durchgestylten Dekorations-Posts der Bauherrin.

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Foto: Monika Indos

1 EIN LANGER Balkon überspannt die Terrasse, Symmetrie charakterisiert die Fassade. 2 DIE LOUNGIGE Sitzecke ist stylische Entspannungszentrale für die ganze Familie.

3 RAFFINIERTE Garderobenmöbel nutzen den Raum unter der Treppe optimal aus, ergänzt von einem gemütlichen Sessel. 4 MONIKA INDOS hat das neue Zuhause der Familie mit viel Liebe zum Detail mit geplant, selbst eingerichtet.und dekoriert.

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • Ma s si vh ä u s e r

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1 IM ESS-WOHNBEREICH dominieren Schattierungen von Weiß, Grau und Beige. Großzügige Schiebeelemente verknüpfen innen und außen. 2 DIE BESONDEREN DEKORATIONSTÜCKE der Innenräume aktualisiert Monika Indos regelmäßig und teilt diese auf stimmigen Fotos online.

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Durchdacht und mit viel Stauraum ist die gewünschte pure Ästhetik auch mit drei kleinen Kindern realisierbar. 3

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3 DER SITZPLATZ am Küchenblock ist ideal zum Frühstücken und fürs gesellige Kochen.

Foto: Monika Indos

4 AUF DER GALERIE haben die Bauherren einen gut belichteten Arbeitsplatz eingerichtet. Das Geländer im Reling-Style wirkt licht und filigran und passt perfekt zum Mobiliar.

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • Ma s si vh ä u s e r

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it dem Gedanken, aufs Dorf zu ziehen musste sich Familie Indos erst einmal anfreunden. Da es aber in der gewohnten Umgebung in der Nähe von Augsburg kein passendes Grundstück für sie gab, wurden sie in einem ländlicheren Neubaugebiet fündig – und trafen mit Heinz von Heiden den passenden Bauträger für die gewünschte Realisierung in Massivbauweise. Die Bauherrin Monika Indos hatte bereits so exakte Vorstellungen von ihrem zukünftigen Zuhause, dass alle nötigen Entscheidungen für Projektplanung und Bemusterung in Zusammenarbeit mit der regionalen Bauherren-Fachberaterin sehr rasch getroffen wurden. Entsprechend schnell erfolgten auch Umsetzung. und Einzug.

SCHICK UND RAUMSPAREND 1 ZWISCHEN Badewanne und Dusche wünschte sich Monika Indos im Familienbad Stellfläche für Objekte. 2 VIEL PLATZ haben die zwei Jungs in ihrem großzügig gestalteten Schlaf- und Spielzimmer. 1

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Die Außenansicht entspricht mit der symmetrischen Fensteranordnung und dem Walmdach dem Typus einer Stadtvilla; dunkle Fensterrahmen und Dachziegel bilden einen eleganten Kontrast zur hellen Putzfassade, bodentiefe Fenster tragen zum repräsentativen Eindruck bei. Seitlich führt der Hauseingang über zwei Stufen in das helle Entree mit zugeordnetem Hauswirtschafts- und Technikraum sowie Gäste-WC. Die Möblierung unter der Treppe mit unterschiedlich hohen Schrankelementen und Spiegel für die Garderobe, Sessel und passendem Teppich verleiht dem Bereich eine wohnliche Atmosphäre und nutzt gleichzeitig den Raum bestmöglich aus.

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Geradeaus geht es weiter in den offen gestalteten L-förmigen Wohn-Ess-Kochbereich, der die hauptsächliche Grundfläche der Ebene einnimmt. Der Essplatz in der Ecke des fast 45 Quadratmeter großen Raums bildet das verbindende Scharnier zwischen den Bereichen zum Wohnen in einem Schenkel des „L“ und der offenen Küche mit Kochinsel im anderen. Über die bodentiefen Fensteröffnungen kommt viel Licht herein; sie tragen zusammen mit dem durchgehenden cremefarbenen Fliesenbelag und der durchdachten Möblierung wesentlich zum großzügigen Raumeindruck bei. Im Obergeschoss erschließt eine helle Galerie die Privaträume. Dass sich kurz nach Abschluss der Planungsphase noch ein drittes Kind – ein kleines Mädchen – ankündigte, stellte die Baufamilie vor eine Herausforderung: Es waren nur zwei Kinderzimmer vorgesehen. Kurzerhand wurde die Aufteilung umgeplant. Jetzt teilen sich die beiden älteren Brüder das größere Zimmer, während die Schwester das kleinere bewohnt. In das Elternschlafzimmer ist eine Ankleide integriert, so wie im ganzen Haus viel Wert auf ausreichend Stauraum gelegt wurde. Ein geräumiges Familienbad komplettiert die Ebene. Das neue Zuhause hat Monika Indos nicht nur wesentlich mitgeplant, sondern auch mit viel Herzblut eingerichtet. Ständig überarbeitet sie das Interieur mit wechselnden Dekorationsszenarien und teilt diese mit ihren über 62 000 Followern auf Instagram über „unserhaus 12“. Das nach eigenen Vorstellungen gestaltete Familiendomizil bildet dafür den perfekten Hintergrund – und es bewährt sich genauso im alltäglichen Zusammenleben von fünf Personen, die endlich das erträumte geräumige Zuhause haben. Die Familie fühlt sich hier nach eigener Aussage „pudelwohl“ – und vielleicht fällt der kreativen Bauherrin sogar noch eine geschickte Lösung ein, um aus den aktuell vorhandenen zwei Kinderzimmern drei zu machen. • av


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11,40 m

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EG 83 m2, OG 80,5 m2

• BAUWEISE:

Massives Mauerwerk aus Porenbeton mit Putzfassade, Kunststofffenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,6 W/m2K, Walmdach mit 25 Grad Neigung

• TECHNIK:

Gasbrennwert-Heiztherme, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Fotos: Heinz von Heiden, (außer anders gekennzeichnet)

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergie: 47,6 kWh/m2a, Heizwärme: 46,9 kWh/m2a

• HERSTELLER:

Heinz von Heiden GmbH Chromstraße 12, 30916 Isernhagen Tel. 0511/7284-0, www.heinzvonheiden.de

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

1931 gegründet, hat sich Heinz von Heiden auf den Bau von massiven Doppel-, Reihen- und Einfamilienhäusern spezialisiert. Über 250 Mitarbeiter sind bei Heinz von Heiden beschäftigt, dazu kommen mehr als 300 Vertriebspartner. In den Kompetenzcentren mit insgesamt über 5 000 m² Ausstellungsfläche, rund 40 Musterhäusern sowie diversen Stadtbüros bietet Heinz von Heiden kompetente Beratung und Betreuung.

• LIEFERRADIUS: bundesweit

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/ heinz-von-heiden

RENSCH-HAUS: Die Zukunft im Blick Bauen Sie modern, innovativ, ökologisch und energieeffizient mit einem Haus von RENSCHHAUS. Entscheiden Sie sich zum Beispiel für das Einfamilienhaus Aarhus aus der Hauslinie Innovation R. Damit setzen Sie nicht nur auf eine diffusionsoffene Bauweise, sondern auch auf einen echten Hingucker. Mit der RENSCHHAUS Frischluft-Wärmetechnik sorgen Sie zusätzlich für ein gesundes Raumklima und niedrige Energieverbrauchwerte. Bauen Sie mit RENSCH-HAUS und schon jetzt für die Zukunft. Lassen Sie sich von den modernen Baukonzepten inspirieren: www.rensch-haus.com.


Nachhaltig solide

Massiv zu bauen, gilt in unseren Breiten auch heute als solide und klassisch. Diese Bauart ist sowohl mit traditionellen als auch modernen mineralischen Baustoffen äußerst vielseitig und punktet bei sachgemäßem Einsatz mit Wohngesundheit und Nachhaltigkeit.

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Foto: © Adrià Goula

Ö K O L O G I E • W I SSEN • Ma ssi vh ä u s e r


cherkapazität, bieten im Sommer Hitze- und im Winter Kälteschutz. Temperaturspitzen werden abgepuffert, die Reaktion ist zeitverzögert. Da Massivbaustoffe nicht brennbar sind, tragen sie außerdem nicht zur Ausbreitung eines Feuers bei. Auch giftige Rauchgase werden nicht gebildet, wenn keine brennbare Dämmung beteiligt ist. Genaue Rezepturen und industrielle Herstellung fördern Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit der massiven Baustoffe. Instandhaltungskosten sind langfristig niedrig, unterstützt von dauerhafter Tragfähigkeit und Verformungsresistenz. So bleiben massiv gebaute Gebäude wertstabil.

Foto: Hannes Heitmüller

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as genau bedeutet eigentlich „Massivbauweise“? Gemeint ist, dass die tragenden Wände und Decken eines Bauwerks aus mineralischen Baustoffen wie Ziegel, Beton oder Kalksandstein bestehen. Sie werden aus natürlichen Rohstoffen wie Sand, Kalk, Ton, Kies und Wasser hergestellt; die Fertigung erfolgt industriell. Herstellungsprozesse und Materialeigenschaften der verschiedenen mineralischen Baustoffe unterscheiden sich zum Teil stark voneinander. Ihnen gemein ist jedoch die hohe Tragfähigkeit, Robustheit gegen Witterungseinflüsse und optimierte Dämmfähigkeit je nach Baustoff. Da massive Baumaterialien ohne chemischen Schutz auskommen, geben sie keine Schadstoffe an die Innenräume ab. Durch feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften unterstützen beispielsweise Kalksandstein und Ziegel ein gesundes Raumklima. Um diese positiven Effekte nicht zunichte zu machen, sollte auf schadstofffreie und diffusionsoffene Putze und Farben besonders geachtet werden. Massive Baustoffe haben durch ihre hohe Masse eine gute Wärmespei-

PRÄMIERTE ZIEGEL Mit dem Erich-Mendelsohn-Preis werden herausragende Backsteinbauten weltweit ausgezeichnet. Beim Projekt „Luise 19E“ vom Architekturbüro undjurekbrüggen wurden für gemeinschaftliches Mehrgenerationenwohnen aus dem Rückbau des Bestandsgebäudes gewonnene Ziegel wiederverwendet und mit einer Innendämmung aus Hanfkalk kombiniert. > www.erich-mendelsohn-preis.com

KOSTBAR & WERTHALTIG In massiven Baustoffen steckt viel „graue Energie“, da ihre Herstellung sehr energieaufwendig ist. Zu beachten sind also: regionale Produktion und damit kurze Transportwege, ein langer Lebenszyklus, möglichst leicht voneinander trennbare, recycelbare Materialien sowie der Einsatz von wiederverwendeten Materialien, auch über den Handel mit gebrauchten Baustoffen. Dann ist der Einsatz der „Massiven“ dauerhaft nachhaltig. • av

In „Die besten Einfamilienhäuser aus Backstein“ stellen Jens Kallfelz und Katharina Ricklefs auf 160 Seiten 32 inspirierende Häuser vor, die – obwohl komplett unterschiedlich – alle aus dem massivem Baustoff gebaut sind. Alle Beispiele sind umfangreich dokumentiert, der reich bebilderte Band ist für 59,95 Euro erhältlich. > www.callwey.de

Foto: Olaf Mahlstedt/www.ks-original.de

Foto: Rötzer Ziegel-Element-Haus

GUT PRÄPARIERT Aus der Stuttgarter Stadtwohnung zogen die Bauherren in ein altersgerechtes Haus in ruhiger Lage. Innnerhalb kurzer Zeit wurde der Bau aus vorgefertigten Ziegel-Element-Wänden und -Decken errichtet. Notwendige Einbauteile wie Elektrokomponenten und Sanitärleitungen waren bereits integriert, die Bauteile mit Innenputz versehen und vorgetrocknet. > www.roetzerziegelhaus.de

SCHÖN LEISE: Die hohe Rohdichte von Kalksandstein verleiht dem Material schalldämmende und -dämpfende Eigenschaften, vor allem bei tiefen Frequenzen wie Verkehrslärm, lauter Musik oder auch tobenden Kindern.

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Starke 1

Massiv gebaute Häuser stehen für solide Bauart und hochwertige Langlebikeit. So unterschiedlich die massiven Baumaterialien sind, so vielfältig sind die Gestaltungsmöglichkeiten. Im Folgenden stellen wir fünf unterschiedliche Beispiele für aktuelle, in Massivbauweise errichtete Häuser vor.

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Vielfalt 1 ZU GARTEN und Pool zeigt sich das Domizil mit bodentiefen Fenstern und weiten Dachüberständen.

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2 IM LEBENSBEREICH setzen Details in Schwarz wie die Einfassungen der Glastüren klare Akzente. 3 AUS DEM hellen Eingangsbereich führt eine viertelgewendelte Sichtbetontreppe ins Obergeschoss. 4 DAS PAAR hat seinen Haustraum realisiert. Nun sollen im Gartenhaus Whirlpool und Sauna folgen.

Fotos: Gerhard Zwickert/Roth-Massivhaus

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Im Süden von Berlin haben Florian Penzlow und Noelle Halbe ihren Traum von einer stilvollen Stadtvilla realisiert: schlüsselfertig in Massivbauweise aus Porenbeton umgesetzt. Zentrum des Hauses ist der offene Wohn-Ess-Kochbereich mit großen Fenstertüren zu Terrasse und Pool, seitlich trennen Glastüren das Home-Office ab. Ein Gästebad und der Technikraum komplettieren die Ebene. Im Obergeschoss liegen Wellnessbad, Schlafbereich und Gästezimmer mit Fitnessgeräten. Die Photovoltaikanlage erzeugt Strom für Haushalt und Pool und speist einen Batteriespeicher. > www.roth-massivhaus.de

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Fotos: Sebastian Bullinger/Hauser Massivbau

Von außen zeigt sich das kompakte Satteldachhaus dieser jungen Bauherren weiß verputzt mit anthrazitfarbenen Akzenten. Errichtet ist es aus massiven, im Werk vorgefertigten Elementen. Innen geht es von der Diele mit zugeordnetem Duschbad in einen großen, offenen Raum: zur Küche mit Speisekammer, am Essplatz und der großzügigen Übereckverglasung vorbei bis hin zum Wohnbereich. Letzterer ist durch eine Wandscheibe abgetrennt. Die zentral liegende einläufige Treppe bildet eine räumliche Zonierung zwischen Küche und dem Bereich zum Essen und Wohnen. Dank Duschbad wäre bei Bedarf, mit eventuell kleinen baulichen Änderungen, barrierefreies Wohnen auf einer Ebene möglich. Im Obergeschoss liegen zwei gleich große Kinderzimmer, ein Familienbad und das Schlafzimmer mit integrierter Ankleide. Die Haustechnik befindet sich im Keller. > www.hausermassivbau.de

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1 IM ZENTRUM des Hauses liegt die Holztreppe mit Stahlwangen und Glasabtrennung. 2 ZU TERRASSE und Garten öffnet sich der fließend gestaltete Wohn-Essbereich mit vier großen Schiebetüren. 3 DIE ÜBERECK angeordneten Schiebetüren lassen viel Licht herein und verbinden Innenund Außenbereich. 4 EINE KOCHINSEL mit Frühstückstheke bildet die praktische Verlängerung der Arbeitsfläche in den Raum. 4

Große Fenster und gläserne Raumtrenner bringen Licht und Großzügigkeit. 12/1-2024 bauen.

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„Unser Schwerpunkt lag auf einem qualitativ und praktisch nutzbaren, möglichst großen Haus.“

Fotos: Ytong Bausatzhaus

Christian Kürten, Bauherr

1 Da mit der Wohnfläche auch die Baukosten steigen, entschieden Linda und Christian Kürten, zugunsten von mehr Wohnraum beim Hausbau selbst Hand anzulegen. In engem Kontakt mit dem Partner von Ytong Bausatzhaus mauerte der Bauherr mit Helfern die einschaligen Wände aus Ytong Porenbetonsteinen. Auch den Innenausbau bewältigten Kürtens größtenteils in Eigenleistung. Heute erfreut sich die Familie an ihrem modernen Heim mit offenem Koch-Ess-Wohnbereich, Spielzimmer, Bad und Hauswirtschaftsraum im Erdgeschoss. Darüber liegen Elternschlafzimmer, zwei Kinderzimmer und ein weiteres Bad. Die Wohnebenen sind in zwei abgetrennte Wohnungen teilbar. Eine Einliegerwohnung, Stauraum im Keller und die Ausbaureserve im Speicher ergänzen das gewünscht großzügige Raumangebot. > www.ytong-bausatzhaus.de

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1 AUSSEN ist das Gebäude aus Porenbetonsteinen weiß verputzt, eine Wärmedämmung war nicht nötig. 2 VON DER OFFENEN Küche mit Frühstücksbar sind es nur ein paar Schritte zum Essplatz und in den Garten. 3 LINDA UND CHRISTIAN Kürten freuen sich mit Ida und Anton an ihrem großen Haus mit Garten. 4 AUS DER GERÄUMIGEN Diele führt die einläufige Treppe mit Holzstufen hinauf zu den Schlafräumen.

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5 IM WOHNBEREICH haben die zwei Kinder viel Platz zum Spielen, die offene Aufteilung gewährt eine gute Übersicht.

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Bereits mit 26 Jahren starteten Vanessa und Tom Brunk ihr Projekt „Eigenheim“. Die massive Bauweise „Duotherm“ mit Außen- und Innendämmung um einen Stahlbetonkern hatte sie dabei besonders angesprochen. Als Bauform wünschten sie sich eine Stadtvilla. Weiß verputzt unter dunklem Zeltdach, mit exakt symmetrischer Fassadenteilung, wurde das Domizil umgesetzt. Die Diele in der Hausmitte erschließt linkerhand Gäste-WC sowie den Hauswirtschafts- und Technikraum, rechterhand führt ein praktischer Shortcut direkt in die offene Küche. Geradeaus geht es in den fließend gestalteten Bereich zum Wohnen, Essen und Kochen. Im Obergeschoss erschließt der mittige Flur zwei gleich große Kinderzimmer, ein großzügiges Familienbad. und das Schlafzimmer der Bauherren mit angegliedeter Ankleide. > www.kern-haus.de

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„Seitdem wir uns für den Hausbau interessierten, wollten wir eine Stadtvilla realisieren.“ Vanessa Brunk, Bauherrin

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1 IM ZENTRALEN zweigeschossigen Erker liegt der Eingang, alle Fenster sind dazu symmetrisch platziert. 2 PERFEKT zum gemeinsamen Kochen und als zusätzlicher Stauraum ist die frei stehende Kochinsel. 3 IN EINER NISCHE ist der gemütliche Wohnbereich mit Fenstertür zur Terrasse angeordnet.

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Fotos: Kern-Haus

4 GEMÜTLICHKEIT schafft der Kaminofen zwischen Essplatz und Couchecke im gesamten Raum.


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Mit offener, fließender Aufteilung auf kompakter Grundfläche.

1 DER SEITLICHE Anbau für die Küche trägt zum geschützten Charakter der Terrasse bei und lockert die Außenansicht auf.

3 MIT DIREKTER ANBINDUNG zur Terrasse liegt der Essplatz mittig im offenen, L-förmigen Lebensbereich, zwischen Sofaecke und Küche.

Fotos: Baumeister-Haus

2 HIGHLIGHT in der Küche ist ein trendiges Sitzfenster, das viel Tageslicht hereinbringt und einen gemütlichen Platz für den morgendlichen Kaffee bietet.

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2 Seine kubische Form, die glatte weiße Fassade und sorgfältig gesetzte Fenster kennzeichnen Haus Feldtmann von außen. Diele und Wohnbereich sind offen verbunden. Die Küche ist im Anbau platziert und geht mit Verbindung zur Terrasse über in den Essund Wohnbereich. Ein Gäste-WC und die Räume für Technik und Hauswirtschaft ergänzen die Ebene. Darüber liegen zwei Kinderzimmer, das Elternschlafzimmer, ein praktischer Abstellraum und das geräumige Familienbad. > www.baumeister-haus.de

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Foto: www.viega.de

WÄRME von unten

Flächenheizungen sind der ideale Partner für Wärmepumpen, weil sie deren Energieeffizienz positiv beeinflussen und an heißen Tagen sogar eine gewisse Abkühlung ermöglichen. Außerdem bieten sie den Bewohnern weitere Vorzüge wie unsichtbare und behagliche Strahlungswärme und eine hygienische Betriebsweise. Verfügbar ist ein breites Angebot von flächigen Boden-, Wandund Deckenheizsystemen.

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Falls die freie Bodenfläche zur Beheizung des Raumes nicht ausreicht, bieten sich zunächst vor allem die Wandflächen zur ergänzenden Bestückung mit Heizrohren an.

Foto: www.aquatherm.de

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onatelang hat die Bundesregierung über die Inhalte des neuen Gebäudeenergiegesetz 2024 gestritten. Im Mittelpunkt der kontroversen Diskussionen stand vor allem die Elektro-Heizwärmepumpe, der sowohl im Neubaubereich als auch bei der Heizungsmodernisierung eine Schlüsselrolle bei der nachhaltigen Dekarbonisierung des Gebäudesegments zukommt. Denn das öffentliche Stromnetz in Deutschland soll künftig schneller und möglichst komplett auf den Einsatz erneuerbarer Energien umgestellt werden. Hinzu kommt, dass Wärmepumpen den eingesetzten Strom vergleichsweise effizient nutzen können.

in die Räume ab, wodurch sich eine ausgeglichene Temperaturverteilung bei geringen Luftgeschwindigkeiten ergibt. Weil sich die Raumlufttemperatur im Vergleich zu Heizkörpern um zwei Grad absenken lässt, ergibt sich eine Energieeinsparung von etwa zwölf Prozent – ohne Abstriche bei der Behaglichkeit. Flächenheizsysteme bieten noch einen angenehmem Zusatzeffekt im Sommer: Werden sie mit einem reversiblen Wärmepumpenmodell gekoppelt, welches eine umgekehrte Betriebsweise ermöglicht, lassen sich an heißen Tagen die Wohnräume um einige Grad abkühlen.

GÜNSTIGE ENERGIEBILANZ

Und es gibt im Vergleich zu Heizkörpern noch weitere Vorteile: Flächenheizungen sorgen für eine ausgeglichene Temperaturverteilung und geringe Luftgeschwindigkeiten in den Räu-

Obwohl sich Wärmepumpen auch mit einem niedrig temperierten Heizkörpersystem (Vorlauftemperatur maximal 50 bis 55 Grad Celsius) energetisch effizient betreiben lassen, arbeiten sie noch stromsparender in Kombination mit Fußboden-, Wand- und Deckenheizungen. Denn diese Systeme benötigen aufgrund ihrer großen Wärmeübertragungsflächen sehr niedrige Heizwasservorlauftemperaturen von bis maximal etwa 35 Grad Celsius. Außerdem strahlen die großen Flächen eine gleichmäßige, milde Heizwärme

VORTEILE BEIM KOMFORT

Welcher Fußboden eignet sich? Bei Fußbodenheizungssystemen lassen sich prinzipiell alle gebräuchlichen Bodenbeläge nutzen, sofern sie herstellerseitig für diesen Einsatz freigegeben und entsprechend gekennzeichnet sind. Besonders vorteilhaft sind jedoch gut wärmeleitfähige Bodenbeläge, um die Wärme möglichst verlustfrei zu nutzen. Aus diesem Grund empfehlen Experten, die Wärmeleitfähigkeit der Belagsmaterialien vor dem Kauf zu vergleichen. Am besten sind Platten aus Marmor, Natur- oder Betonstein sowie keramische Fliesen, weil sie eine hohe Wärmeleitfähigkeit besitzen. Zusätzlich günstig wirken sich hierbei noch geringe Materialstärken aus. Auch Holz und Parkett sind grundsätzlich als Bodenbeläge geeignet, sofern die Materialstärke nicht zu dick ausfällt sowie das Quell- und Schwundverhalten niedrig ist. Ähnliches gilt auch für Laminat und elastische Beläge aus Linolium, PVC und Kork. Allerdings leiten all diese Materialien die Wärme schlechter. Generell wichtig ist außerdem, dass der Handwerker die jeweiligen Verlegehinweise der Hersteller sowie die einschlägigen Vorschriften beachtet. Infos und Richtlinien bietet der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. (BVF) unter > www.flaechenheizung.de

Foto: www.aquatherm.de

Flächenheizsysteme steigern die Effizienz von Wärmepumpen und erhöhen den Wärmekomfort für die Bewohner.

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Vor allem im Bad sind Elektro-Heizkörper, die sich unabhängig von der Zentralheizung nutzen lassen, sehr beliebt. Die Bewohner können dann ihre Handtücher und Textilien trocknen und vorwärmen.

Foto: www.zehnder-systems.de

men, wodurch der Staubtransport und Staubnester stark vermindert werden. Außerdem entziehen beheizte Fußböden den Staubmilben und Bakterien ihre Lebensgrundlage: die Feuchtigkeit. Im Haushalt lebende Asthmatiker und Stauballergiker werden dadurch entlastet. Und nicht zu unterschätzen ist, dass sich die Baufamilie keine Gedanken über Themen wie hygienische Reinigung, Anordnung und Optik sowie eine eventuelle Verletzungsgefahr von Kindern in Verbindung mit sichtbaren Heizflächen machen muss. Übrigens: Um bei Fußbodenheizungen gesundheitliche Belastungen für die Beine zu vermeiden, wurden für die Oberfläche maximal zulässige Temperaturwerte festgelegt: für die Aufenthaltszone sind es 29 Grad, die während der Heizperiode aber nur an eiskalten Tagen erreicht werden. Die durchschnittlichen Oberflächentemperaturen liegen bei angenehmen 22 bis 24 Grad. Nur in schmalen Randzonen mit erhöhtem Wärmebedarf, wie unter bodentiefen Fenstern, darf die Temperatur max. 35 Grad betragen.

Wann sind Heizkörper hilfreich? Trotz der Vorzüge von Flächenheizungen haben Heizkörper noch längst nicht ausgedient. Vor allem in selten beheizten Räumen, wie in Schlaf- und Gästezimmern sowie in Hauswirtschafts- und Vorratsräumen, können sie ergänzend oder alternativ für rasche Wärme im Bedarfsfall sorgen. In WCs und Bädern bieten spezielle Heizkörpermodelle zudem Platz zum Ablegen und Aufhängen von Textilien und Handtüchern, um sie vorzuwärmen und zu trocknen.

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Foto: www.viega.de

Lieferbar ist ein vielfältiges Produktangebot mit unterschiedlichen Farben und Oberflächen. Manche Multitalente lassen sich mit funktionellem Zubehör, wie Haken, Spiegeln und Ablageflächen, erweitern. Möglich ist, einen separaten Heizkreis für die Wärmespender zu installieren. Praktisch sind Heizkörpermodelle, die vollelektrisch arbeiten und sich damit komplett unabhängig von der Heizung betreiben lassen, was zum Beispiel während der Übergangszeit sehr praktisch und angenehm ist.

Die Regeltechnik der Fußbodenheizung ist im Heizkreisverteiler installiert, der eine Abdeckung erhält. Eine App gewährleistet die komfortable Bedienung.

SYSTEME IM ÜBERBLICK An einem kalten Wintertag auf einem Fliesen- oder Parkettboden barfuß laufen, faul herumlümmeln oder mit den Kindern spielen? Gerade deshalb entscheiden sich die meisten Baufamilien für die Kombination aus Wärmepumpe und heizwasserdurchströmter Fußbodenheizung. Um unterschiedliche bauliche und zeitliche Anforderungen erfüllen zu können, bieten die Hersteller verschiedene Systemvarianten an. Bei den sogenannten Nasssystemen kommt zunächst eine Hartschaumschicht mit Abdeckfolie zur Wärme- und Trittschalldämmung auf die Rohbetondecke. Dann erfolgen das Auslegen und Fixieren der Heizrohre, die anschließend von einem Fließoder Zementestrich umhüllt werden. Dieser Heizestrich dient gleichzeitig als Wärmespeicher, Lastverteilschicht und als Untergrund für den Bodenbelag. Der Bodenbelag darf erst nach einer längeren, festgelegten Abbindeund Aufheizzeit verlegt werden. Flächenheizsysteme mit speziellen Trockenestrichplatten sind vorteilhaft, wenn es auf eine kurze Bauzeit ankommt. Basiselement ist eine Trägerplatte, die mit Aluminium-Wärmeleitlamellen zur Aufnahme der Heizrohre bestückt wird. Auf eine Abdeckfolie werden dann die Trockenestrichplatten schwimmend gelegt. Anschließend lässt sich der Bodenbelag rasch und fast ohne Wartezeit aufbringen. Wo es beim Fußbodenaufbau auf jeden Höhenmillimeter und auf eine rasche Fertigstellung ankommt, bietet sich der Einsatz von Flach- oder Dünnschichtsystemen an. Mit Aufbauhöhen ab etwa 15 Millimeter (ohne Dämmung und Bodenbelag) sind sie in Nass- und Trockenausführung verfügbar. Vorteilhaft bei der Nassausführung ist, dass


Foto: www.viega.de

Bei FußbodenheizungsFlachsystemen wird nur eine dünne Ausgleichsschicht aufgetragen, was sehr geringe Aufbauhöhen und relativ kurze Trocknungszeiten ermöglicht.

WÄNDE UND DECKEN

Foto: www.kermi.com

Ergänzend zur Fußbodenheizung bieten sich vor allem Wandheizsysteme immer dann an, wenn die verfügbare Fußbodenfläche nicht ausreicht, um den Raumwärmebedarf zu decken. Zum Beispiel in kleinen Bädern und in Wohnräumen mit Bodenbelägen mit erhöhtem Wärmedurchlasswiderstand, wie bei Holzdielenböden. In Wohnräumen, insbesondere unter Dachschrägen, ließe sich ergänzend auch noch der Deckenbereich zum Heizen nutzen. In Deutschland ist die

Deckenheizung im Eigenheimbereich allerdings eher selten. Der Schichtaufbau der Wand- und Deckensysteme ist prinzipiell ähnlich wie auf dem Boden. Es gibt verschiedene Putz- und Trockensysteme sowie spezielle, vorgefertigte Systeme in Elementbauweise, die der Fachmann rasch montieren kann. Im Vergleich zu den Fußbodensystemen ist die Wärmeübertragung in der Regel höher, weil es keinen „bremsenden“ Belag gibt. Tabu sind allerdings Wandbereiche mit dicht stehender Möblierung.

INTELLIGENT GEREGELT Wichtig ist, dass der Handwerker zum Schluss den sogenannten hydraulischen Abgleich durchführt: Er justiert dazu die jeweiligen Heizkreise am Verteiler so ein, dass kein Raum mit Heizwärme über- oder unterversorgt wird – dies wirkt sich günstig auf die Effizienz und den Wärmekomfort aus.

Um eine energiesparende, individuelle und komfortable Wärmeverteilung in den Räumen zu erreichen, empfiehlt sich der Einsatz eines geeigneten Einzelraumregelsystems. Die meisten Produkte arbeiten inzwischen drahtlos und sind zum Teil vernetzbar. So ermöglichen sie ein bequemes Einjustieren und Kontrollieren sämtlicher Temperaturwerte sowie der Heizzeiten. Erhältlich sind außerdem intelligente Einzelraumregelsysteme, die das Flächenheizsystem während des Betriebs regelmäßig hydraulisch abgleichen und dadurch permanent für optimale Wärme-Verhältnisse und eine noch energieeffizientere Betriebsweise sorgen. Übrigens: Eine Nachtabsenkung lohnt sich aufgrund der Systemträgheit im Energiesparhaus nicht. Interessant wird die Absenkung erst während einer mehrtägigen Abwesenheitsphase aller Bewohner. • jw

Flächenheizungen in Trockenbauweise gibt es für Wände (l.) und Böden (r.), wobei der Systemaufbau prinzipiell ähnlich ist. Bei diesen Systemen ist praktisch keine Wartezeit bis zum Verlegen des Belags nötig.

Foto: www.kermi.com

oft nur eine relativ dünne Ausgleichsschicht nötig ist, die rasch begeh- und belegbar ist.

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Foto: Nelia – stock.adobe.com

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Nachwachsender BRENNSTOFF Ab dem 1.1.2024 muss laut Gebäudeenergiegesetz 2024 jede neu eingebaute Heizung zu (mindestens) 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Neben dem Einbau einer Wärmepumpenheizung sind auch Zentralheizkessel auf Basis von Scheitholz und Pellets als Erfüllungsoption zulässig. Wir beleuchten verschiedene technische Möglichkeiten zur zentralen Beheizung des gesamten Gebäudes.

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Qualitätspellets sind erste Wahl mit Blick auf die Nachhaltigkeit sowie auf einen störungsfreien Heizbetrieb.

UMWELTFREUNDLICH UND NACHHALTIG? Vor dem Hintergrund der Technologieoffenheit wurde trotz Bedenken von Politikern und Umweltexperten auch der Einbau von Biomassezentralheizungen in Neubauten erlaub. Ein gewichtiges Argument ist, dass Holzbrennstoffe prinzipiell als umweltfreundlich und erneuerbar eingestuft werden, weil sie quasi CO 2-neutral verbrennen und aus innerdeutschem, nachhaltigem Bestand stammen können – darauf muss allerdings der Heizungsbesitzer selbst achten. Im Zuge der kontrovers geführten Diskussionen wurden oft alle Holzheizungen in einen Topf geworfen, anstatt sie selektiv zu betrachten. Denn Umweltexperten sehen vor allem die hohen und steigenden Feinstaubbelastungen sehr kritisch, für die jedoch vor allem alte Einzelöfen verantwortlich sind. Moderne Zentralheizkessel, die mit Scheitholz, Hackschnitzeln oder Pellets befeuert werden, verursachen nur vergleichsweise geringe Schadstoffemissionen. Dies ist auf die hochwertige Verbrennungstechnik zurückzuführen. Zudem müssen diese Anlagen strengere gesetzliche Grenzwerte einhalten. Zur Beheizung von Neubau-Eigenheimen stehen zwei Holzzentralheiz-

Technologien im Mittelpunkt: Stückholz- und Pelletheizungen.

STÜCKHOLZKESSEL: VIEL HANDARBEIT Stückholzkessel, auch Scheitholzkessel genannt, arbeiten mit moderner, ausgeklügelter Vergasertechnologie. Dadurch wird der eingesetzte Brennstoff mit hohem Wirkungsgrad und niedrigen Schadstoffemissionen zur Wärmeerzeugung genutzt. Als alleiniger Wärmeerzeuger sind sie besonders gut für Haushalte geeignet, die kostengünstig oder sogar kostenlos an Scheitholz kommen. Das regelmäßige Holzmachen und Lagern, um es zu trocknen, sowie das Befüllen, Entaschen und Säubern des Kessels sind für die Nutzer keine Belastung, sondern eher ein Hobby. Zudem müssen die Holzscheite regelmäßig und vorausschauend nachgelegt werden. Denn ein Scheitholzkessel kann weder kurzfristig in Betrieb gehen, noch rasch seinen Heizbetrieb beenden. Wegen des eingeschränkten Komforts und wegen der relativ günstigen Anschaffungskosten lassen sich Stückholzkessel als erneuerbare Zusatzheizung sehr gut mit einer Wärmepumpe kombinieren. Generell sinnvoll oder sogar notwendig ist die Installation eines Heizwasserpufferspeichers, um die überschüssige Holzwärme des Kessels aufzunehmen, die nicht sofort zur Beheizung benötigt wird. Tipp: Der Heizkomfort lässt sich auch mit einer Kombi- bzw. Hybrid-Ausführung erhöhen, die ein Stückholz- und ein Pellet-Heizkesselmodul kombiniert. Die Module werden mit einer gemeinsamen Regelung so gesteuert, dass ein durchgehend automatisierter Heizbetrieb möglich ist: Falls zum Beispiel das Scheitholz im Brennraum

Foto: www.depi.de

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m die 65-prozentige erneuerbare Wärmepflicht des Gebäudeenergiegesetzes 2024 in der Praxis einfach handhabbar zu machen, hat der Gesetzgeber verschiedene technische Erfüllungsoptionen zur Gebäudebeheizung definiert. Dazu gehört insbesondere die Wärmepumpe, für deren Einbau sich mit Abstand die meisten Baufamilien entscheiden.

Hohe Pelletqualität ist wichtig In Deutschland kommen zur Pelletherstellung nur naturbelassene und natürlich vorbehandelte Holzreste zum Einsatz. Diese werden unter hohem Druck durch eine spezielle Metallmatrize gepresst, wobei die typische Zylinderform entsteht. Heizpellets sind meist 6 bis 8 Millimeter dick und bis zu etwa 40 Millimeter lang. Der Energieinhalt von zwei Kilogramm Pellets entspricht in etwa einem Liter Heizöl oder einem Kubikmeter Erdgas. Für einen emissionsarmen, störungsfreien und effizienten Heizbetrieb ist eine hohe und verlässliche Brennstoffqualität mit hohem Brennwert sehr wichtig. Dafür stehen insbesondere die Zertifikate „DIN plus“ und „ENplus“, weil hier streng definierte Eigenschaften einzuhalten sind. „ENplus“ überwacht zudem die gesamte Bereitstellungskette von der Herstellung über den Handel bis zur Anlieferung beim Hausbesitzer.

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Foto: www.ortner-cc.at

Neben Heizkesseln, die im Keller stehen, gibt es eine weitere Variante, um die Heizkörper mit Wärme aus Holz zu versorgen: sogenannte wasserführende Kaminöfen, die es für den Betrieb mit Scheitholz und mit Pellets gibt. Fachleute sprechen auch von Öfen mit „Wassertaschen“. Je nach Modell gibt ein solcher Wohnzimmerofen 80 bis 95 Prozent seiner Wärmeleistung nicht in den Aufstellraum ab, sondern über einen Wärmetauscher an den Heizwasserkreislauf und damit an den zentralen Speicher im Untergeschoss. Dort wird das erwärmte Heizwasser zwischengelagert, bis es benötigt wird. Wasserführende Öfen sind vor allem wegen ihrer vergleichsweise niedrigen Heizleistung in erster Linie als Zusatzheizung geeignet, etwa um eine Wärmepumpe an (sehr) kalten Tagen phasenweise zu entlasten. Bei einem Dauerbetrieb besteht in sehr gut wärmegedämmten Neubauten das Risiko, dass es trotz der geringen Wärmeabgabe zur Überheizung des Aufstellraums kommt.

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ausgeht, wird rechtzeitig vorher das Pelletmodul vom Regler aktiviert, um das Gebäude weiterhin mit Wärme zu versorgen.

PELLETKESSEL: BEQUEM AUTOMATISCH Am häufigsten entscheiden sich Modernisierer für ein Holzpelletheizsystem, das einen sehr hohen Nutzungskomfort bietet. Es muss lediglich regelmäßig Brennstoff eingekauft und ab und zu die Aschebox von Hand entleert werden. Die Heizleistungen der Wärmeerzeuger starten ab etwa drei Kilowatt und reichen im Einfamilienhausbereich durchschnittlich bis etwa 15 Kilowatt sowie bis zu 25 Kilowatt bei höherem Heizwärmebedarf. Brennstoffsparend ist, dass sich die Leistung moderner Pelletbrenner (in einem gewissen Bereich) meist automatisch die jeweilige Wärmeanforderung im Haus anpassen. Somit sind sie zum effizienten Beheizen von Niedrigenergiegebäuden bis hin zu unsanierten Altbauten geeignet. In Verbindung mit einem vernetzbaren Heizungsregler ist eine Bedienung und Überwachung des Heizsystems per App möglich. Im Gegensatz zu Öl- und Gaskesseln dürfen bei den Pelletwärmeerzeugern sowohl Heizwert- als auch Brennwertausführungen im Eigenheim installiert werden. Letztere bieten, je nach eingesetzter Technik, eine um etwa 10 bis 15 Prozent höhere Energieausbeute.

Dieser Hybridkessel kombiniert platzsparend das günstige Heizen mit Scheitholz und das komfortable Heizen mit Pellets in einem Gerät. > www.windhager.com

Aufgrund der mit der Brennwerttechnik verbundenen Wasserdampf-Kondensation werden die ohnehin schon niedrigen Schadstoffemissionswerte von Pelletkesseln nochmals reduziert. Tipp: Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten sollten moderne, schadstoffarme Pellet-(Brennwert-)Kessel möglichst nur mit zertifizierten Holzpellets betrieben werden.

LAGERMÖGLICHKEITEN FÜR LOSE PELLETS Die für einen durchgehend automatischen Heizbetrieb notwendige Menge an losen Pellets, die mindestens einen Jahresbedarf decken sollte, lässt sich auf mehrere Arten bevorraten: • In einem separaten Lagerraum, zum Beispiel im alten Öllagerraum Platzsparend: Pelletkessel und PelletFertiglager mit Saugverbindung. > www.oekofen.de

Foto: Ökofen

Wasserführende Wohnraumöfen

Foto: Windhager

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Foto: www.schiedel.com

• In einem flexibel aufstellbaren Sacksilo oder Gewebetank, der sich auch in direkter Nähe zum Kessel befinden kann • In einem geeigneten Behälter, der außerhalb des Gebäudes steht • In einem Erdtank Das Befüllen des Lagers erfolgt mit losen Pellets, die per Spezial-Tankwagen angeliefert werden. Der Transport vom Lager zum Vorratsbehälter am Kessel gelingt über kurze Distanzen mittels einer Schneckenaustragung. Größere Entfernung lassen sich mit einem Saugsystem überbrücken. Als Alternative zum Lager ist auch eine regelmäßige Handbefüllung des an den Kessel angebauten PelletVorratsbehälter mit Pellets aus Säcken möglich. Aus Komfort- und Kostengründen ist diese Vorgehensweise jedoch nur bei Gebäuden mit geringem Brennstoffbedarf empfehlenswert.

SCHORNSTEIN BEIM HAUSBAU PLANEN

Foto: www.oekofen.de

Wer sich für einen Holz- oder Pelletzentralheizkessel entscheidet, benötigt zwingend einen Schornstein, der die Abgase sicher und normgerecht über das Dach ins Freie abführt. Dazu empfiehlt sich u. a. ein Fertigteilschornstein, der innerhalb des Gebäudes installiert wird. Er besteht aus vorgefertigten Elementen mit integrierten keramischen Zügen, die aufeinandergesetzt werden. Standard sind LuftAbgas-Schornsteine, die die Abgase

Holzfeuerstätten benötigen einen außen- oder innen liegenden Schornstein.

ableiten und gleichzeitig die raumluftunabhängige Feuerstätte mit der nötigen Verbrennungsluft versorgen. Weitere Schächte können noch Leitungen von Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen aufnehmen. Zudem sollte bei der Schornsteinplanung ein eventuell zusätzlich aufgestellter Wohnraumofen berücksichtigt werden. Als Alternative zum Fertigteilschornstein ist eine Edelstahl-Abgasanlage möglich, die sich als architektonisches Gestaltungsmerkmal auch an einer Außenwand befestigen lässt. Tipp: Hinsichtlich der Planung eines Schornsteins kann sich die Baufamilie im Zweifelsfall vorher vom zuständigen Bezirksschornsteinfeger kompetent beraten lassen. • jw

Für Neubauten ohne Keller gibt es kompakte und wasserdichte Pelletlager zur sicheren Aufstellung im Freien.

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Foto: Juri Troy Architects

GCHANCE ROSSE Die Grundstückspreise steigen seit Jahren. Bezahlbares Bauland zu finden, ist vielerorts die erste große Hürde beim Hausbau. Ein kompaktes (Lücken-) Grundstück kann da eine gute Möglichkeit sein, auf kleiner Fläche, den großen Traum vom Hausbau zu erfüllen: Clever geplant – mit viel Wohnkomfort!

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VIEL POTENZIAL Neben Lage und Infrastruktur spielen auch Größe, Zuschnitt, Beschaffenheit des Bodens und ob ein Grundstück erschlossen ist oder nicht, eine Rolle. Ist ein Grundstück bereits erschlossen, ist der Preis höher; wenn es nicht erschlossen ist, kommen erhebliche zusätzliche Kosten auf den Käufer zu. In Städten und stadtnahen Gebieten sind die Grundstückspreise in der Autor Philip Jodidio präsentiert in „Small Houses“ zahlreiche großartig realisierte kleine Häuser: Ein Plädoyer für ressourcenschonendes, klimafreundliches Bauen. Die originellen, zukunftsweisenden Entwürfe mit unter 100 Quadratmetern Wohnfläche aus aller Welt, stammen von 57 Architekten und aus insgesamt 25 Ländern. Erschienen ist der 424 seitige Band bei Taschen, für 60 Euro. > www.taschen.com

Foto: Baumeister-Haus

Regel höher. Zwar kann man auch hier mit Glück ein Rest-, Lücken- oder Hinterhofgrundtück ergattern, in vielen ländlichen Gebieten ist es aber leichter, an günstigeres Bauland zu kommen. Kleine Grundstücke sind oft nicht nur wegen der geringeren Größe günstiger, sie sind für Investoren uninteressanter, sodass diese preistreibende Konkurrenz ausscheidet. Auch wenig kompromissbereite Bauherren interessieren sich nicht für kleine, schwierigere Grundstücke. Bei geringerer Nachfrage steigt die Chance, zu bezahlbarem Preis zum Zug zu kommen. Wichtig ist, vorab zu klären, ob die Bebauung und der Bebauungsplan die gewünschte Ausführung zulassen. Oft muss man in die Höhe oder Tiefe gehen, um die gewünschte Wohnfläche zu erreichen. Grundriss, Freiflächen und Fensterplatzierungen müssen durchdacht sein, um Einblicke zu vermeiden und ausreichend Tageslicht ins Innere zu bekommen. Ein offener Wohnraum schafft eine großzügige Atmosphäre, wirkt weitläufig und spart Verkehrsflächen. Treppen können im Wohnbereich zum Eyecatcher werden. In jedem Fall gilt, wer Fläche spart, spart Kosten – muss aber nicht auf Wohnkomfort verzichten. Mit guter Planung haben Entwürfe auf kleiner Grundfläche großes Potenzial. • cm

Weniger Grundfläche verlangt durchdachte und kreative Planung – und schafft dabei gleichzeitig oft sehr schöne ausgefallene, individuelle Lösungen. Auch die Grundrissgestaltung kann, ganz nach entsprechender, persönlicher Bedarfe der Bewohner, eher unkonventionell ausfallen.

Foto: Schwörer Haus

* Stand Q4/2021, zitiert nach www.drklein.de/grundstueckspreise

V

or allem in den letzten zehn Jahren sind die Preise für Bauland enorm gestiegen. Allerdings variieren sie je nach Stadt, Bundesland und Region stark: Laut statistischem Bundesamt waren die Grundstückspreise 2021 in Hamburg und Berlin mit 1 070 und 823 Euro pro Quadratmeter am höchsten; teuerste Flächenstaaten waren Bayern und Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt mit 75,42 Euro pro Quadratmeter am günstigsten. Teuerste Stadt war München mit 3 400 Euro pro Quadratmeter.* Diese Extreme gehen in Metropolen etwas zurück – so sanken laut NDR die Preise in Hamburg erstmals im letzten Jahr auf unter 1 000 Euro. Insgesamt rechnen Experten aber nicht mit niedrigeren Grundstückspreisen, da die Nachfrage weiter hoch ist – bei wenigen Neubaugebiets-Ausweisungen.

Wo Platz eher rar ist, sollten Verkehrsflächen eher sparsam sowie ausreichend Stauraum eingeplant werden: Zum Beispiel wie auf diesem Bild mit raumhohen Einbauschränken, die die vorhandene Fläche bestmöglich nutzen und ein optisches Bild von Klarheit und Ruhe schaffen.

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • K l e i n e G r u n dstüc ke

KOMPAKT 1

Dass das persönliche Traumhaus auch auf kleinerer Fläche realisierbar ist, beweisen Marleen und Manuel M. mit ihrem durchdachten Aktionshaus. Die junge Familie hat sich ein gemütliches Zuhause geschaffen, in dem persönlicher Wohnkomfort und Alltagsluxus groß geschrieben werden.

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1 WEISSER WÜRFEL: Die klare Kubatur und die weiße Putzfassade werden durch hellgraue Elemente und unterschiedliche Fensterformate aufgelockert. 2 GENIESSEN das Leben in den eigenen vier Wänden: Marleen und Manuel M. mit ihren zwei Kindern.

2

& CLEVER 3 ZENTRUM des Familiengeschehens bilden Küche und Essplatz. Dank der großen Fenster und Glasschiebetür sowie dem liegenden Fenster über der Arbeitsfläche ist alles optimal belichtet. 4 FÜR KUSCHELIGE Familienzeit bietet die in einer gemütlichen Nische liegende Sofaecke den perfekten Rahmen.

3 4

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M

1 IM OBERGESCHOSS bieten bodentiefe Fenster in den Privaträumen ebenfalls schöne Ausblicke und viel Tageslicht. 2 BESTENS BELICHTET sind Galerie und Geschosstreppe dank der großen Verglasung. Einbauleuchten weisen zudem sicher den Weg.

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arleen und Manuel M. waren sich immer einig: „Unser Traumhaus muss keine Luxusvilla sein.“ Lieber überschaubar und pflegeleicht, komfortabel und nicht zu groß stellten sie es sich vor. Modern, mit Flachdach und großer Fensterfront. Außerdem stand für die beiden von Anfang an fest, dass es ein Haus in Holzfertigbauweise werden sollte: Die Vorteile, alles aus einer Hand zu bekommen, und die kurze Bauzeit ohne mögliche Verzögerungen zwischen den einzelnen Gewerken gaben für sie den Ausschlag. Als sie dann die Möglichkeit bekamen, auf einem Grundstück in Familienbesitz zu bauen, begannen sie sich intensiv zu informieren. Sie sammelten Inspirationen in den Neubaugebieten der Umgebung, sind dort viel spazierengegangen, haben Fotos gemacht und die Ausstellung Eigenheim und Garten in Fellbach bei Stuttgart besucht, um sich Musterhäuser der Fertighaushersteller anzusehen. Mit der Entdeckung eines Aktionshausprogrammes von Schwörer Haus gelangte das Paar schließlich auf die Zielgerade: Bauberater Gianfranco Onnembo konnte dem Paar einen Entwurf mit Flachdach vorschlagen, dessen Grundriss und Optik schon beinahe perfekt zu ihren Vorstellungen passten. Denn, auch wenn Außenmaße und Grundriss bei einem Aktionshaus fix sind, gab es doch „viel Spielraum für persönliche Gestaltung, zum Beispiel die Anordnung der Fens1

2

ter“ berichtet Marleen M., die deshalb keinesfalls findet, dass ihr neues Zuhause ein Haus von der Stange sei. Hinzu kommt die Gestaltung der Fassade in Weiß mit sich absetzenden grauen Elementen, Fensterrahmen und Haustür in Anthrazit.

SMARTES TRAUMHAUS So klar wie sich die äußere Form und das Fassadenbild zeigen, geht es auch im Hausinneren weiter: Der Grundriss besticht mit klarer Gliederung und erfüllt dabei auf kompakter Fläche alles, was die junge Familie für ihre Wohnbedürfnisse benötigt. Im Erdgeschoss liegen Gäste-WC mit Dusche, eine große Diele mit ausreichend Platz für die Garderobe sowie der L-förmige Familienbereich, im Obergeschoss das Familienbad, zwei Kinder- und das Elternschlafzimmer. Staufläche gibt es im Kellergeschoss. Der Koch-Ess-Wohnbereich, offen und übereck angeordnet, ermöglicht kurze Wege und eine Glasschiebetür bietet direkten Zugang nach draußen auf die Terrasse, wo die Familie im Sommer so oft es geht grillt. Ansonsten kochen sie sehr gerne „und probieren viel aus, deshalb war uns eine große Küche sehr wichtig“, sagt Marleen. Für frische Luft – auch gegen den Kochgeruch – sorgt eine kontrollierte Lüftungsanlage. Außerdem ist das Haus technisch mit einer Wärmepumpe, Fußbodenheizung und einer großen PV-Anlage ausgestattet. „Technisch wollten wir sehr modern aufgestellt sein, um auch den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten“, sagt Manuel. Dabei hilft ihnen auch eine smarte Haussteuerung, mit der sich ganz bequem vom Sofa aus Licht, Heizung und Lüftung steuern oder sogar aus dem Urlaub die Rollläden schließen und öffnen lassen. Das spart Energie – und ist doch ein gewisser, privater Luxus. Apropros: Die Familie hat sich hinter dem Haus außerdem den Traum von einem eigenen, kleinen Pool erfüllt. Jetzt „ist es noch perfekter.“ • cm


3

3 OPTIMAL GENUTZT wird auch die Fläche auf dem Flachdach: 28 PV-Module liefern grünen Strom.

DATEN + FAKTEN Kundenhaus Marleen und Manuel M. • WOHNFLÄCHEN:

EG 56 m2, OG 55,5 m2

• BAUWEISE:

Holzverbundkonstruktion, 32 cm Wandstärke, 24 cm mineralische Dämmung, Putzfassade, U-Wert Außenwand 0,145 W/m2K, Kunststoff-Fenster mit Dreifach-Verglasung, Ug-Wert 0,6 W/m2K; Flachdach, U-Wert Dach 0,141 W/m2K

• TECHNIK:

Luft-Luft-Wärmepumpe (Frischluftheizung), Fußbodenheizung, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Brauchwasserwärmepumpe, PV-Anlage, KNX-Smarthomesystem

• ENERGIEBEDARF:

2

• PREIS:

305 811 Euro, Aktionshaus, schlüsselfertig, lt. Bau- und Ausstattungsbeschreibung Stand 10/23, ab OK Kellerdecke; exkl. PV-Anlage + Eingangsüberdachung

KIND 14

SCHLAFEN 17

Primärenergie: 23 kWh/m a, Endenergiebedarf: 13 kWh/m a Energieeffizienzklasse A+ 2

FLUR 3

KIND 12,5

BAD 9

• HERSTELLER:

Schwörer Haus KG Hans-Schwörer-Strasse 8, 72531 Hohenstein/Oberstetten Tel 07387/16-111, www.schwoererhaus.de

OBERGESCHOSS

Schwörer Haus realisiert Einfamilien-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser in Holzfertigbauweise, Geschosswohnungsbau in Hybridbauweise, Fertigteilkeller und Garagen; verarbeitet im eigenen Holzwerk PEFC-zertifiziertes, heimisches Holz zu hochwertigen Bau- und Werkstoffen für Fertighäuser. Das Familienunternehmen bietet Bau- und Finanzierungsberatung, Kundendienst, Modernisierungsservice, Möbelschreinerei, Ausstattungszentren mit Küchen- und Bäderstudio. 1950 gegründet, beschäftigt die Schwörer-Unternehmensgruppe heute 1850 Mitarbeiter*innen an sieben Standorten. Seit 2011 Mitglied der Klimaschutz-Unternehmen.

KOCHEN/ ESSEN/ WOHNEN 44

DIELE 9,5

• LIEFERRADIUS:

WC 2,5

Europa

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/schwoererhaus

7,83 m

Fotos: Schwörer Haus

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

ERDGESCHOSS

9,46 m

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MITTENAuf einem relativ kompakten Grundstück bauten Jörg Schudmann und seine Lebenspartnerin ein Haus ganz nach ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen. Das Ergebnis: Ein wahres Raumwunder, das den vorhandenen Platz bestmöglich ausnutzt – und ihnen viel Freiraum bietet.

1

50 bauen. 12/1-2024


1 WAHRHAFT EINLADEND: Garten und Terrasse liegen zwar auf der Rückseite des Hauses aber auch der Vorgarten auf der Eingangsseite ist mit gemütlicher Loungeecke gestaltet. 2 KLAR ZONIERT sorgt die U-Form des Koch-Ess-Wohnraums für Gemütlichkeit in allen Bereichen. Bodentiefe Fenster bringen von allen Seiten viel Tageslicht herein.

2

3 KÜCHE UND ESSPLATZ bilden mit Kücheninsel dazwischen einen kommunikativen Treffpunkt – auch mit Gästen.

DRIN 3

12/1-2024 bauen.

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • K l e i n e G r u n dstüc ke

E

in Zuhause, das zum einen ganz viel Privatsphäre und Raum für persönliche Entfaltung bereithält und zum anderen einladend, gastfreundlich und offen, zum Beispiel für nachbarschaftliche Begegnungen und Austausch, ist – genau das schufen sich Bauherr Jörg Schudmann und seine Lebenspartnerin: Ein Haus, das ganz und gar ihren persönlichen Ansprüchen und Vorstellungen entspricht. Weil Dr. Jörg Schudmann, Arzt an einem Universitätsklinikum, genau wusste, was er wollte, hat er den Grundriss nahezu selbst entworfen. Und auch, dass Gussek Haus individuelle Wünsche umsetzt und der ideale Partner für sein Bauvorhaben ist, wusste er, denn zehn Jahre zuvor hatte er schon einmal mit dem Haushersteller gebaut.

VIEL LICHT UND RAUM

2 NATURTÖNE sorgen im Schlafzimmer für Gemütlichkeit. Eine Ankleide ist offen angegliedert. 1 DAS MASTERBAD ist ausschließlich durch das Schlafzimmer beziehungsweise die Ankleide erreichbar. Das schafft viel Privatsphäre.

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Beim Betreten des Hauses ist der erste Eindruck geprägt von Weite und Offenheit. Die nach oben offene Diele ist tageslichtdurchflutet, dank einer großen Verglasung über der Haustür. Rechterhand gibt es einen Abstellraum und das GästeWC, geradeaus führt eine geradläufige Treppe ins Obergeschoss. Links davon geht es in den von der Diele separierten, weitläufigen WohnEss-Kochbereich. Genauer gesagt gelangt man 1

2

praktischerweise – für kurze Wege – als erstes in die Küche. Diese geht fließend in den Essbereich über und mündet übereck in den Wohnbereich. Um diesen großzügigen Raum so offen gestalten zu können, wurde zwischen Essplatz und Küche ein T-Stahlträger eingezogen, „der verschwindet stufenlos und unsichtbar in der Decke“, sagt der Bauherr, „da haben die Konstrukteure von Gussek Haus ganze Arbeit geleistet.“ Das Obergeschoss ist klar in zwei Teile gegliedert: den privaten Rückzugsbereich der Bauherren mit Schlafzimmer, Ankleide und Bad auf der einen sowie Arbeits- und Gästezimmer plus dazwischen liegendem, weiteren voll ausgestattetem Badezimmer auf der anderen Flurseite. Diese Aufteilung bietet, egal ob als Gäste- oder Kinderzimmer genutzt, viel Privatsphäre auf beiden Seiten. Das Erdgeschoss kommt auf 82 Quadratmeter Wohnfläche, im Obergeschoss sind es 76. Das ist komfortabel und ausreichend. „Unser Grundstück fällt recht klein aus und wir wollten genügend Platz für den Garten lassen“, erklärt Jörg Schudmann. So erweitern Garten und Terrasse hinter dem Haus den Wohnraum ganz privat ins Freie – vorne laden Loungemöbel zum gemütlichen Zusammensein mit den Nachbarn ein: Der perfekte Ort für ein gemeinsames Feierabendbier in der Abendsonne. Außerdem gibt es eine zusätzliche Platzreserve im Untergeschoss: „Ein Bau ohne Keller kam nicht infrage. Irgendwo brauche ich einen Hobbyraum, um mal was zu schrauben und so.“ Ein weiteres Gästezimmer und der Technikraum kommen hier außerdem unter. Der Hausherr ist rundum zufrieden. Die über eine Wärmepumpe betriebene Fußbodenheizung ist mit einer Kühlfunktion ausgestattet, sodass das Hausinnere das ganze Jahr über wohl temperiert ist. Auch die großen Fensterflächen sorgen zusätzlich für Wärme im Haus. „Natürlich verbrauchen wir Strom. Aber wenn die Sonne knallt, ist unsere PV-Anlage voll aktiv,“ sodass der Großteil der benötigten Energie direkt vom eigenen Dach kommt. Und was zu viel ist, wird in einer Batterie gespeichert. • cm


3 GESCHÜTZT im Winkel zum Nachbargebäude liegt die Terrasse. Ein großer Garten war den Bauleuten wichtig.

3

DATEN + FAKTEN Haus Lindenthal • WOHNFLÄCHEN:

EG 82 m2, OG 76 m2

• BAUWEISE:

zweischalige Außenwand (Hybridwand) aus Holzverbundkonstruktion, mineralischer Vollwärmedämmung, Dämmplatte, Verblendfassade und verputzte Porenbetonfassade, U-Wert Außenwand 0,139 und 0,143 W/m2K; dreifach verglaste Kunststofffenster, Ug-Wert 0,6 W/m2K; Flachdach, U-Wert Dach 0,165 W/m2K

• TECHNIK:

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, PV-Anlage

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergie: 25,7 kWh/m2a, Endenergiebedarf: 14,3 kWh/m2a

• HERSTELLER:

WIR BAUEN IHR ZUHAUSE Mit uns bauen Sie mit Holz – dem besten Baumaterial der Natur. Sie machen sich unabhängig von steigenden Energiekosten und werden zum energetischen Selbstversorger. Sie profitieren von höchster staatlicher Förderung und attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten.

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INKLUSIVE WELTNEUHEIT VIESSMANN INVISIBLE

Gussek-Haus Euregiostraße 7, 48527 Nordhorn Telefon: 05921/174-0, www.gussek-haus.de

Fotos: Gussek Haus

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

Seit rund sieben Jahrzehnten baut Gussek-Haus schlüsselfertige Häuser in hoher Bauund Aus­stattungsqualität mit einer zweischaligen Hybridwand, welche die Vorteile von Holz- und Stein-auf-Stein-Bauweise kombinieren soll.

• LIEFERRADIUS:

Deutschland, Benelux, Schweiz Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/gussek-haus

SCHLAFEN 15

WOHNEN 27,5 ARBEIT 13

ESSEN 22,5

AR 6

KOCHEN 16,5 11,50 m

DIELE 7

FLUR 7

BAD 6,5

ANKLEIDE 10,5

GAST 12

BAD 12

WC 2,5

10,00 m

ERDGESCHOSS

OBERGESCHOSS

UNABHÄNGIG · INNOVATIV INDIVIDUELL · AUSGEZEICHNET


A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • K l e i n e G r u n dstüc ke

LEBEN Auf einem nur 203 Quadratmeter großen Grundstück entstand dieses Stadthaus in Hannover. Dank durchdachter Grundrissplanung und optimaler Ausnutzung der Fläche, hält es für eine dreiköpfige Familie viel Komfort und Wohnlichkeit auf drei Ebenen bereit. 1

1 LUFTIG UND OFFEN sind KochEssbereich und Diele zueinander angeordnet. Eine Wandscheibe zoniert die Bereiche locker.

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2


2 SONNIGES AMBIENTE und Naturnähe bestimmen das Flair des Essplatzes. Die große Glasschiebetür führt auf die Terrasse. 3 EINE GRÜNE OASE mit viel Privatsphäre schaffen der kleine Garten und die geschützt liegende Outdoor-Lounge. 4 DAS KUBISCHE STADTHAUS bietet mit Sauna und Dachterrasse auf dritter Ebene ein Plus an Wohnkomfort.

HOCH 3 3

4

12/1-2024 bauen.

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • K l e i n e G r u n dstüc ke

W 1 VIEL TAGESLICHT lassen große bodentiefe Verglasungen auch in die Räume im Obergeschoss. 2 MIT BLICK INS GRÜNE können die Bewohner in der frei stehenden Wanne ein Bad genießen. Für zusätzliche Belichtung sorgt ein Oberlicht. 1

56 bauen. 12/1-2024

o einst Garagen gestanden haben – auf einem nur 203 Quadratmeter kleinen Grundstück im Innenstadtbereich Hannovers – realisierte Meisterstück-Haus dieses moderne, ausgeklügelte Stadthaus. Der knapp bemessene Bauplatz war dabei durchaus eine Herausforderung für die Planer: Sie mussten auf der zu bebauenden Fläche von gerade einmal 7,70 x 10 Metern einen alltagstauglichen Grundriss für ein Ehepaar mit Kind entwerfen. Hinzu kam, dass es nicht möglich war, in die Tiefe zu gehen, da die Bodenverhältnisse mit drückendem Grundwasser dies nicht erlaubten. Und trotz sehr kleiner Grundstücksfläche wünschten sich die Bauleute ein komfortables Raumangebot mit großzügigem, offenem Wohnbereich, entsprechenden privaten Rückzugsräumen und außerdem einen Wellness-Bereich.

MIT ANBAU UND AUFSTOCKUNG Eine verlängerte Grenzbebauung in Form einer Erweiterung der Garage ermöglichte die Unterbringung der Haustechnik auf Erdgeschossniveau sowie eines zusätzlichen Stauraums und löste somit einige Platzprobleme. Außerdem entstand gleichzeitig ein angenehmer Schutz der Freifläche in Richtung Nachbarbebauung. Auf

2

der anderen Seite, Richtung Süden, grenzt das Grundstück an einen Bahndamm, dessen Böschung, Hecken und große Bäume den Garten ebenfalls schützend einfassen. Eine weitere clevere Lösung: Statt in die Tiefe, gingen die Planer mit dem Gebäude in die Höhe und brachten kurzerhand im Staffelgeschoss, also auf dritter Ebene, den Wellness-Bereich mit Sauna und sonniger Dachterrasse unter. Außerdem von Vorteil bei der Bebauung des sehr kleinen Grundstücks war die Holzbauweise, die es laut Haushersteller erlaubt, mit schlanken Konstruktionen beste Dämmwerte herzustellen und so bei geringen Außenmaßen spürbar mehr Wohnfläche zu generieren. Als Basisidee griffen die Planer auf die kubische, schlanke Architekturlinie „Box“ von Meisterstück-Haus zurück, die speziell für immer knapper werdende Flächenangebote und Lückenbebauung im innerstädtischen Bereich konzipiert wurde. Letztlich entstand in Hannover daraus ein ebenfalls kubisches Gebäude, allerdings mit drei Geschossen. Der Grundriss wurde auf die spezielle Grundstückssituation zugeschnitten. Im Erdgeschoss gelangt man durch die Diele, vorbei an Gästezimmer und gegenüberliegendem Duschbad bzw. Gäste-WC in den offen angelegten, großzügigen Familienbereich mit Küche, Essplatz und Wohnlandschaft. Da das Wohngeschehen über die großen Verglasungen in direkter Verbindung zur Terrasse steht, kann diese den Wohnraum im Sommer angenehm nach draußen erweitern. Im Obergeschoss liegen Schlafzimmer und Ankleide straßenseitig, Kinderzimmer und Familienbad sind dem Garten zugewandt. So hält dieses moderne Stadthaus viele markante und durchdachte Details bereit und bietet mit eingewachsenem Gärtchen und idyllischen Freisitzen auf den Terrassen und dem Dach maximalen Wohnwert – auf Mini-Baugrund. • red/cm


3 SONNIGE AUSSICHT bietet die Dachterrasse auf oberster Etage. Das zusätzliche Staffelgeschoss sorgt für das gewisse Extra.

3

DATEN + FAKTEN Kubushaus/Individuell

BAD/ SAUNA 9,5

DACHTERRASSE

• WOHNFLÄCHEN:

GALERIE 4,5

EG 53,5 m2, OG 54,5 m2, DG 14 m2

• BAUWEISE:

Holzverbundkonstruktion mit Putz- und Holzfassade, U-Wert Außenwand 0,167 W/m2K; Holzfenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 1,01 W/m2K; Flachdach, 3 Grad Neigung, U-Wert Dach 0,126 W/m2K

DACHESCHOSS

• TECHNIK:

Luft-Wasser-Wärmepumpe, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergie: 60,7 kWh/m2a, Endenergiebedarf: 23,3 kWh/m2a

KIND 16

• PLANUNG:

Planungsbüro A. Spiegel Morgensternstraße 15, 31787 Hameln Tel. 05151/5784-0, www.werkhaus-hameln.de

FLUR 2,5 BAD 14

• HERSTELLER:

Meisterstück-Haus Otto-Körting-Straße 3, 31789 Hameln Tel. 05151/95380, www.meisterstueck.de

SCHLAFEN 12,5

ANKLEIDE 9,5

OBERGESCHOSS

Meisterstück-Haus realisiert individuelle Architektenhäuser sowie Zweck- und Gewerbebauten in Holzskelett- und Holztafelbauweise mit höchsten Ansprüchen an Qualität, Design und Energieeffizienz. Das Portfolio umfasst Holz-Glas-Fachwerkhäuser, Bungalows und Stadtvillen bis hin zum klassisch modernen Einfamilienhaus. Das 1903 gegründete Familienunternehmen wird heute in vierter Generation geführt.

ABSTELL.

HWR

GAST 9,5

• LIEFERRADIUS:

Deutschland, Schweiz, England

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/ meisterstueck

WOHNEN/ ESSEN 24

DIELE 8,5 KOCHEN 8,5

ERDGESCHOSS

WC 3 7,70 m

Fotos: Meisterstück-Haus

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

10,00 m

12/1-2024 bauen.

57


Ö K O L O G I E • W I SSEN • Fe n s te r

Mehr Transparenz geht nicht: Schiebefenster Cero in einem nach Cradle-to-Cradle-Konzept erstellten Haus. > www.solarlux.com

Ein niedriger U-Wert beim Fenster ist wichtig, keine Frage. Doch wer sich Gedanken um Nachhaltigkeit macht, sollte das Augenmerk noch auf ein paar weitere Aspekte richten. Tipps, worauf sich beim Fensterkauf zu achten lohnt.

58 bauen. 12/1-2024

Foto: Solarlux

Funktional & langlebig


WAS DER U-WERT BESAGT Wie gut ein Bauelement dämmt, sagt der Wärmedurchgangskoeffizient „U“ aus. Je niedriger er ist, desto energieeffizienter ist das Fenster, d. h. desto weniger Heizenergie geht verloren. Dreifach verglaste Fenster erreichen Uw-Werte von von 1,1 bis 0,5 W/m2K.

Standard ist bei vielen Anbietern ein Wert von 0,8 W/m 2K. Das kleine W beim U steht übrigens für „Window“, d. h. es handelt sich um den Wert für das gesamte Fenster. Uw setzt sich zusammen aus dem U-Wert des Glases (Ug) und des Rahmens (Uf). Natürlich ist die Wärmedämmung von Fenstern und Glasfassaden schlechter, als die der Außenwände. Dank Dreifachglas und moderner Fenstertechnik sind die Wärmeverluste heute jedoch relativ gering. Je nach Ausrichtung und Jahreszeit tragen Fenster durch das Einfangen der Sonnenwärme sogar zum Erwärmen der Räume bei. Diese sogenannten solaren Gewinne spielen in der Energiebilanz des Gebäudes eine erhebliche Rolle. In gut wärmegedämmten Gebäuden können sie einen großen Anteil aus-

Foto: epr/Josko

N

iemand käme auf die Idee, ein Haus ohne Fenster zu bauen. Erst Fenster machen Häuser und Räume zu Orten, an denen man sich gerne aufhält. Sie spenden uns Licht und verbinden uns mit der Außenwelt. Gute Fenster im Sinne der Nachhaltigkeit sind: • energieeffizient im Gebrauch (U-Wert) • ressourcenschonend in der Herstellung (Materialien, Transportwege etc.) • langlebig und recycelbar

Foto: Anwis

Gute Fensterplanung heißt, sich auch Gedanken um den sommerlichen Wärmeschutz zu machen. Hier ist er innen liegend in Form einer Alu-Jalousie. > www.anwis.de

Das Alu-Fenster- und Schiebetürsystem „One by Josko“ vereint Qualität, Funktionalität und Design. > www.josko.com

Checkliste: nachhaltige Fenster • energieeffizient durch Dreifachverglasung, niedriger U-Wert

Festverglasungen wie das System „AHF 115 Sky“ sehen nicht nur gut aus, der Verzicht auf den Öffnungsflügel sorgt auch für extrem schlanke Rahmenansichten. > www.kneer-suedfenster.de

Foto: Kneer-Südfenster

• sommerliche und winterliche

Wärmeschutzmaßnahmen: z. B. Rollläden oder Jalousien • ressourcenschonende Herstellung (Materialien, Transportwege…) • bei Holzfenstern: auf Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung achten, bauliche Holzschutzmaßnahmen wie z. B. Dachüberstand prüfen, regelmäßige Pflege • bei Kunststofffenstern: Recyclinganteil erfragen • bei Aluminiumfenstern: Wird Recyclingmaterial eingesetzt und ggf. grüner Strom? • Langlebigkeit durch hohe Produktqualität und professionelle Montage • Wartungsvertrag zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit in Erwägung ziehen • Sind die Wiederverwertbarkeit und Trennbarkeit der Materialien gegeben? • Wie ist die Philosophie des Anbieters in Sachen Nachhaltigkeit? Produziert er regional, vermeidet er Müll, setzt er Solarstrom ein …?

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Ö K O L O G I E • W I SSEN • Fe n s te r

Nicht zu verwechseln ist das RALGütezeichen mit dem CE-Zeichen. Das CE-Zeichen ist kein Qualitätssiegel, sondern garantiert lediglich die Übereinstimmung des Produktes mit den deklarierten Eigenschaften. Es ist für alle Fenster in Deutschland Pflicht. Entsprechende Fachbetriebe findet man unter > www.fenster-können-mehr.de

Mitglieder der Gütegemeinschaft erkennt man an diesen Zeichen:

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Foto: Duotherm

Langlebigkeit hat viel mit Qualität zu tun. Doch wie erkennt man, ob es sich beim Hersteller um einen Qualitätsanbieter handelt? Eine gute Hilfe ist das „RAL-Gütezeichen“. Betriebe, die ihre Produkte damit kennzeichnen, haben sich zur Einhaltung hoher Standards verpflichtet. Die Einhaltung dieser Standards wird nicht nur bei der Produktion selbst, sondern auch im Hinblick auf die Montage von Fenstern kontrolliert. Das ist wichtig, denn das beste Produkt nutzt nur wenig, wenn die Montage nicht fachgerecht erfolgt.

Foto: Deceuninck

Was bedeutet das RAL-Gütezeichen?

Das Fenster- und Türprofilsystem „Phoenix“ besteht zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff. > www.deceuninck.de

Rollläden bieten im Winter einen zusätzlichen Wärmeschutz und schützen im Sommer vor zu starker Erwärmung. > www.duotherm.de

machen. Interessant ist in dieser Hinsicht der g-Wert der Scheibe. Er liegt zwischen 0 und 1 und ist das Maß für die Lichttransmission durch das Glas. 0,7 beispielsweise bedeutet, dass 70 Prozent der einstrahlenden Energie das Fenster passieren. Um möglichst viel Sonne einzufangen, ist demnach ein hoher g-Wert wünschenswert.

schutzglas funktioniert so: Durch spezielle Beschichtungen wird der g-Wert gesenkt, was weniger Licht (=Wärme) hereinlässt. Entsprechende Gläser erkennt man an einer leichten bis mäßigen Tönung. Rollläden helfen übrigens auch im Winter beim Energiesparen, denn sie bilden vor dem Fenster eine zusätzliche Dämmschicht.

SOMMERLICHEN WÄRMESCHUTZ MITDENKEN

GLAS UND RAHMEN

Was in der kalten Jahreszeit von Vorteil ist, kann im Sommer jedoch zum Problem werden: Räume mit großen Glasflächen heizen sich dann sehr stark auf. Daher sollten sich Baufamilien bei der Planung auch Gedanken über den sommerlichen Wärmeschutz machen. Gut geplant, kann er die Klimaanlage ersetzen. Die Bandbreite der Lösungen reicht von innen liegenden Maßnahmen wie Rollos und Jalousien über außen liegende Rollläden und Raffstores bis hin zu Sonnenschutzglas. Sonnen-

Welches Rahmenmaterial ist denn nun das nachhaltigste: Holz, Kunststoff (=PVC) oder Aluminium? Leider ist diese Frage gar nicht so einfach zu beantworten. Unbestritten ist: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, während für Kunststoff und Aluminium endliche Ressourcen wie Erdöl, Bauxit u. a. eingesetzt werden. Das gilt zumindest für Holz, welches aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommt, sprich aus Wäldern, in denen nur so viel Holz genutzt wird, wie nachwächst. Auch was


Foto: Drutex

Holz-Aluminiumfenster wie das „Iglo Energy“ kombinieren die Vorteile beider Materialien. > www.drutex.de

den Energieeinsatz für die Herstellung der Fensterprofile angeht, hat Holz die Nase vorn, während Kunststoff- und vor allem Aluminiumprofile sehr energieintensiv sind. Daraus jedoch zu schließen, dass Holzfenster grundsätzlich und immer die ökologische Variante sind, wäre zu einfach. Denn für eine fundierte Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus eines Fensters hinweg müssen viele weitere Aspekte berücksichtigt werden: Transportwege, Haltbarkeit, Entsorgung, Wartungsaufwand und manches mehr. So verweist zum Beispiel die Aluminiumbranche zurecht auf die lange Lebensdauer ihrer Produkte. Zudem findet zunehmend Sekundäraluminium aus recyceltem Aluschrott Verwendung, wobei nur rund ein Zwanzigstel der Energie für Neumaterial benötigt wird. Auch Kunststofffenster haben in der Regel einen Kern aus Recycling-

material, welches aus Produktionsresten und zunehmend auch aus Altfenstern gewonnen wird. All dies wirkt sich positiv auf die Ökobilanz aus. Leider lässt sich Nachhaltigkeit nicht auf einen einzigen Wert wie zum Beispiel die CO2-Emission bei der Herstellung reduzieren. Im Gegenteil: In wissenschaftlich belastbaren Nachhaltigkeitsberechnungen wird eine Vielzahl von Parametern betrachtet, von ökologischen über ökonomische bis hin zu sozialen Faktoren. Ein Produkt kann in einem Bereich gut abschneiden, dafür in anderen eher ungünstig. All das macht es für Baufamilien schwer, gute Entscheidungen zu treffen. Dennoch gibt es einige Punkte, auf die man achten kann.

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Ö K O L O G I E • W I SSEN • Fe n s te r

Foto: epr/Unilux

Als Teil der Gebäudehülle haben Fenster viele Anforderungen zu erfüllen. Neben der Energieeffizienz und dem damit verbundenen sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz sind dies u. a. Lüftung, Barrierefreiheit, Einbruch- und Schallschutz sowie Insektenschutz. Die Ausstattung muss nicht bei allen Fenstern im Haus die gleiche sein. So benötigen Fenster im Erdgeschoss vielleicht einen höheren Einbruchschutz, Fenster zur Straßenseite evtl. einen besseren Schallschutz. Welches Feature im Einzelfall sinnvoll ist, sollte mit dem Planer bzw. Fensterbauer besprochen werden. Und nicht zuletzt spielen auch die Ästhetik und das Budget eine Rolle. Infos zur Fensterplanung findet man beim Verband der Fensterhersteller unter > www.fensterratgeber.de

Auch nachhaltige Fenster sollten sicher sein: Bei Unilux sorgen Pilzkopfzapfen für die Aushebelsicherheit. > www.unilux.de

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Grafik: ift Rosenheim

Weitere Anforderungen an Fenster

Die Grafik zeigt anschaulich: Fenster müssen sehr viel aushalten. > www.ift-rosenheim.de

haltig bewirtschafteten Wäldern und die Transportwege sind kurz. Bei anderen Hölzern geben die Nachhaltigkeitssiegel PEFC und FSC eine gewisse Sicherheit, dass sorgsam mit den Ressourcen umgegangen wird. Holzfenster werden vom Hersteller zum Schutz vor der Witterung oberflächenbehandelt. Zumindest auf der Wetterseite, muss der Lack im Lauf der Jahre aufgefrischt werden. Mit einer Flügelabdeckschiene, die die horizontalen Flächen des unteren Flügelprofils schützt, lässt sich das minimieren. Bei Fenstern mit Aluminiumverkleidung erübrigt sich das Streichen ganz, sie sind damit eine sehr dauerhafte Lösung. Wie erwähnt, ist Alu allerdings energieintensiv in der Herstellung. Daher gibt es für das kostbare Material in Deutschland einen geschlossenen Recyclingkreislauf. Kunststofffenster sind ebenfalls langlebig und können nach Gebrauch recycelt werden. Bleihaltige Stabilisatoren, die in der PVC-Herstellung früher eingesetzt wurden, sind mittlerweile verboten. Kunststoffrahmen müssen aus statischen Gründen ausgesteift werden, weswegen sich im Inneren Stahlprofile verbergen. Diese

stellen jedoch eine Kältebrücke dar und verschlechtern die Energieeffizienz. Daher findet man mittlerweile auch Lösungen, die statt Stahl Hochleistungskunststoffe verwenden. Auch das Einkleben der Scheibe in den Rahmen verfolgt das Ziel, das Fenster auszusteifen und so auf Stahl verzichten zu können. Bevor man sich über das Rahmenmaterial zu sehr den Kopf zerbricht, sollte man Folgendes wissen: Zum CO2-Fußabdruck eines Fensters trägt auch die Scheibe einen wesentlichen Anteil bei. Denn zur Glasherstellung wird besonders viel Energie benötigt. In dieser Hinsicht ist das heute üblicherweise verwendete Dreifachglas also ungünstiger als Zweifachglas. Seine deutlich bessere Energieeffizienz gleicht dies jedoch mehr als aus, weshalb es im Neubaubereich tatsächlich die sinnvollste Wahl ist. Hilfreich bei der Wahl der geeigneten Fenster kann es übrigens sein, sich den Anbieter bzw. Hersteller etwas genauer anzuschauen. Produziert er in Deutschland oder bezieht er die Produkte aus dem Ausland? Welche Philosophie verfolgt er, ist Nachhaltigkeit für ihn wichtig? • hg



GELD & RECHT • WISSEN • Refo r m d e s G EG

Die Reform des

Foto: Liudmila – stock.adobe.com

Ab dem 1. Januar 2024 tritt die Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) in Kraft, um den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Der erste Teil dieser Beitragsreihe gab bereits in Heft 8/9-2023 einen Überblick über die wichtigsten Änderungen in Bezug auf die energetische Sanierung. Im zweiten Teil veranschaulicht unsere Gastautorin Sonderregelungen und Ausnahmen, die mit der Reform des GEG einhergehen.

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GEG

Ausnahmen und Befreiungen In einigen Sonder- und Härtefällen erhalten die verpflichteten Eigentümer mehr Zeit zur Umsetzung der 65-Prozent-EE-Vorgabe. Dies betrifft insbesondere sog. Heizungshavarien (a), den geplanten, aber nicht unmittelbar möglichen Anschluss an ein Wärmenetz (b) und den Austausch von Etagenheizungen und Einzelraumfeuerungsanlagen (sog. Einzelöfen) (c). a) Bei sog. Heizungshavarien (die Heizung kann nicht mehr bestimmungsgemäß betrieben und auch nicht mehr repariert werden) erhalten die verpflichteten Eigentümer eine Übergangszeit zur Erfüllung. Es wird einmal der Einbau zum Beispiel einer (ggf. gebrauchten) fossilbetriebenen Heizungsanlage ermöglicht, wenn innerhalb von 3 Jahren nach Ausfall der Heizung planmäßig auf eine die 65-Prozent-EE-Vorgabe erfüllende Heizung umgestellt wird. Die 65-Prozent-EE-Vorgabe für neue Heizungen gilt ab 01.01.2024 daher vor allem für einen geplanten Heizungsaustausch, bei dem die Heizung noch nicht kaputtgegangen ist. b) Soweit ein Anschluss an ein

Wärmenetz absehbar, aber noch nicht möglich ist, besteht innerhalb von 10 Jahren nach Ausfall einer Heizungsanlage die Möglichkeit, eine Heizung zu nutzen, die die 65-Prozent-EE-Vorgabe nicht erfüllt. Die Bedingung: Der Eigentümer verpflichtet sich, innerhalb von 10 Jahren nach Ausfall der Heizungsanlage an das Wärmenetz anschließen zu lassen. c) Für die Umstellung von Etagenheizungen und Einzelraumfeuerungsanlagen wird eine Entscheidungsfrist von 3 Jahren nach Ausfall der ersten Etagenheizung in einem Gebäude gewährt, um die Planung einer Zentralisierung der Heizung zu ermöglichen. Soweit eine Zentralisierung der Heizung gewählt wird, werden den Eigentümern weitere 10 Jahre Zeit zur Umsetzung dieser Zentralisierung gegeben. Bei Wohnungseigentumsgemeinschaften wird eine Zentralisierung als Regelfall vorgesehen, sofern die Eigentümergemeinschaft keinen Beschluss zu dezentralen Technologien fasst, die die 65-Prozent-EE-Vorgabe erfüllt. d) Bei Vorliegen einer sog. unbilligen Härte können im Einzelfall – weiterhin auf Antrag bei der nach Landesrecht zuständigen Behörde – Ausnahmen von der Pflichterfüllung zugelassen werden, wie es grundsätzlich bei allen GEG-Vorgaben gilt. Die Härtefallregelung wird konkretisiert und ergänzt, unter anderem, um die erwartbaren Preisentwicklungen im nationalen und europäischen Emissionshandel unter Berücksichtigung der Erreichung der Ziele des Gesetzes zu berücksichtigen.

Konkurrierende Gesetzeslagen Insoweit besteht die Verpflichtung von Immobilienbesitzern oder Käufern unter den dargelegten Voraussetzungen,

das eigene Haus energetisch zu sanieren. Alle künftigen Sanierungsmaßnahmen müssen entsprechend dem GEG vorgenommen werden, soweit keine Ausnahme oder Härtefallregelung greift oder eine konkurrierende Gesetzeslage entgegensteht, wie beispielsweise das Denkmalschutzrecht (b) oder die Pflicht zur Nutzung von Solarenergie in den verschiedenen Bundesländern (a). a) Um die Klimaschutzziele einhalten zu können, wird der Ausbau der Solarenergie als eine zwingende Voraussetzung gesehen. Daher hat die Bundesregierung bereits im Koalitionsvertrag festgelegt, dass eine Solarpflicht für gewerbliche Neubauten eingeführt werden soll. Bei privaten Neubauten soll die Solarenergienutzung „zur Regel“ werden. Beides soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Während der Bund an der Solarpflicht arbeitet, sind viele Bundesländer bereits deutlich weiter (siehe S. 66).

Foto: Hecker Werner Himmelreich

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em Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (Stand: 03.04.2023) ist Folgendes zu entnehmen: Ohne ein schnelles Umsteuern im Bereich der Gebäudewärme kann Deutschland weder die Klimaziele erreichen noch die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen rasch reduzieren. Eine zentrale Vorgabe gewährleistet damit, dass künftig nur noch moderne, zukunftsfähige Heizungen auf einer Basis von mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien in Deutschland eingebaut werden dürfen.

Rechtsanwältin Daniela Mechelhoff ist Fachanwältin für Verwaltungsrecht und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Bau- und Immobilienrecht im Deutschen Anwaltverein. > www.arge-baurecht.com

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Wo gilt bereits Solarpflicht? In Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen greift eine unterschiedlich ausgestaltete Solarpflicht. In Sachsen, Thüringen und Brandenburg gibt es Entwürfe zur Umsetzung aber noch keine konkreten Beschlüsse. Noch keine Regelungen sind bislang in Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland und SachsenAnhalt geplant.

Im Internet unter > www.arge-baurecht.com finden Sie weitere hilfreiche Expertentipps, Ratgeber und Urteilsbesprechungen rund ums Thema Bauen.

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In Nordrhein-Westfalen hat die schwarzgrüne Regierung beispielsweise in den Koalitionsvereinbarungen die Baupflicht für Solaranlagen beschlossen. Für alle gewerblichen Neubauten gilt die Solarpflicht beispielsweise ab 2024 und für alle kommunalen Liegenschaften ab 2024, sofern eine Dachsanierung durchgeführt wird. Zudem soll die Solarpflicht für private Neubauten ab 2025 eingeführt werden. Für private und gewerbliche Bestandsgebäude ist der Plan, dass bei einer umfassenden Dachsanierung eine Solaranlage ab 2026 installiert werden muss. Die Pflicht soll ebenfalls durch eine Solarthermieanlage oder durch die Verpachtung der Dachfläche an externe Investoren erfüllt werden können. In Bayern beispielsweise gilt für Bauanträge seit dem 01.03.2023 eine Solardachpflicht für neue Gewerbe- und Industriegebäude. Ab dem 01.07.2023 wird diese Regelung auf alle anderen neu zu errichtenden Nichtwohngebäude erweitert. Ab dem 01.01.2025 soll die Solardachpflicht auch für umfassende Dachsanierungen bei bestehenden Nichtwohngebäuden gelten. Für Wohngebäude gibt es bisher keine Verpflichtung. Die Solardachpflicht gilt als erfüllt, wenn mindestens ein Drittel der geeigneten Dachflächen belegt wird. Alternativ kann die Solarpflicht auch erfüllt werden, wenn mindestens 15 Prozent des Wärme- und Kälteenergiebedarfs über Solarthermie gedeckt werden. Gebäude mit einer Dachfläche von weniger als 50 m² sind von dieser Regelung ausgenommen. b) Zukünftig sind die Ziele des Denkmalschutzes bei der Prüfung der Vereinbarkeit mit EE-Anlagen aufgrund des

§ 2 EEG gegeneinander abzuwägen. Aufgrund des öffentlichen Interesses der Errichtung von EE-Anlagen im Sinne des § 2 EEG können Belange des Denkmalschutzes nur noch im Einzelfall entgegenstehen, wenn sie wiederum das überragende öffentliche Interesse überwiegen. Es ist somit (gemäß der gesetzgeberischen Intention) davon auszugehen, dass der Ausbau der EE-Anlagen dem Denkmalschutzrecht nur noch in atypischen Ausnahmefällen entgegensteht. So sieht § 9 Abs. 3 DSchG NRW bereits Folgendes vor: Die Erlaubnis zur Durchführung einer erlaubnispflichtigen Maßnahme ist zu erteilen, wenn Belange des Denkmalschutzes nicht entgegenstehen oder ein überwiegendes öffentliches Interesse die Maßnahme verlangt. Bei der Entscheidung sind insbesondere auch die Belange des Wohnungsbaus, des Klimas, des Einsatzes erneuerbarer Energien sowie der Barrierefreiheit angemessen zu berücksichtigen.

Fazit Die Pflicht zur energetischen Sanierung wird durch die Reform des GEG nochmals verschärft, indem die schrittweise Begrenzung bzw. die Abschaffung der Nutzung fossiler Brennstoffe festgeschrieben wird. Aufgrund ebenfalls bestehender, konkurrierender Länderregelungen bleibt die Anwendung der einzelnen Rechtsnormen für die betroffenen Eigentümer unübersichtlich; bis hin zu Entscheidungen im Einzelfall, insbesondere wenn Ausnahmen und Härtefallregelungen greifen oder konkurrierendes Fachrecht wie der Denkmalschutz zu beachten sind. • Daniela Mechelhoff


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VOM FIRST bis zur Traufe 1

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Das Dach benötigt bei der Planung des Hauses besonderes Augenmerk. Es schützt das Gebäude vor Wind und Wetter und prägt das Haus architektonisch – außen und innen. Ebenso spielt es energetisch eine wichtige Rolle.

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Foto: Prefa/Croce & WIR

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Gliederung des Daches Dachgauben oder Zwerchhäuser, das sind rechtwinklig zum Hauptdach angeordnete „dritte Giebel“, schaffen mehr nutzbaren Wohnraum. Sie verändern das Erscheinungsbild deutlich und müssen daher baurechtlich genehmigt werden.

2 Giebel Die Fassadenflächen, die direkt unterhalb der geneigten Dachflächen z. B. eines Satteldaches liegen, sind die Dachgiebel. Der First und die beiden Traufen bilden die Eckpunkte des Giebels.

DAS KONSTRUKT DACH Zunächst benötigt jedes Dach eine tragende Konstruktion. Diese besteht bei Steildächern meist aus Holz, bei Flachdächern handelt es sich in der Regel um ein Grundgerüst aus Stahlbeton. Die Zwischenräume der Holzkonstruktion werden mit Dämmmaterialien wie mineralische Dämmstoffe, Stein- und Glaswolle oder geschäumten Kunststoffen wie Polystrol oder Polyurethan ausgefüllt. Was sich ebensogut eignet sind ökologische Dämmstoffe wie Kokos, Hanf oder Zellulose. Eine gute Dämmung ist aus ökonomischen Gründen unumgänglich. Sie verhindert, dass in der kalten Jahreszeit die Wärme übers Dach verlorengeht und im Sommer die Hitze nicht so schnell nach innen gelangt.

3 Ortgang Der Ortgang ist die Schnittlinie zwischen Giebel und Dach bzw. die äußere Kante des giebelseitigen Dachüberstands. 4 Dachneigung Die Dachneigung, in der Regel in Grad angegeben, ist das Maß für die Steilheit des Daches. Ausschlaggebend ist der Innenwinkel am Traufpunkt zwischen einer Waagerechten und der Dachfläche. 5 Traufe Die Dachtraufe ist die untere Längskante einer geneigten Dachfläche – hier befindet sich in der Regel die Dachrinne. Der waagerechte Abstand zwischen Traufe und Fassade heißt Dachüberstand.

Grafik: BMI Deutschland

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ie Dachform trägt wesentlich zum Erscheinungsbild eines Hauses bei. Das klassische Satteldach, je nach Region mit flacherem Dach und höherem Kniestock oder steilerer Neigung und niedrigerem oder gar keinem Kniestock ausgeführt, ist am weitesten verbreitet. Ein Pultdach hat im Vergleich zum klassischen Satteldach eher eine moderne Anmutung, Walm- und Zeltdach wirken elegant mit mediterranem Touch, das Flachdach ist der Klassiker für Bungalows. Dächer mit Schrägen werden eingeteilt in sogenannte „flach geneigte“ Dächer mit einem Gefälle von 3 bis 30 Grad und Steildächer mit mehr als 30 Grad. Auch bei Flachdächern ist für den Abfluss des Regenwassers ein leichtes Gefälle von bis zu fünf Grad vorgesehen. Aufgrunddessen ist eine spezielle Ziegeldeckung mit Unterkonstruktion oder eine Trapezblechdeckung notwendig. Gut zu wissen: Dachform, Dachneigung und oft auch die Farbe sind meist den Vorgaben von Bebauungsplänen unterworfen und deshalb meist nicht frei wählbar.

1 First Die oberste waagerechte Kante eines Sattel- oder Walmdachs, an dem sich die beiden (Haupt-) Dachflächen treffen, bezeichnet man als Dachfirst. Beim Zeltdach beläuft sich der First auf einen Firstpunkt.

6 Kniestock Der Kniestock bezeichnet das Wandstück, das auf der Traufseite des Daches über die Rohdecke des letzten Obergeschosses hinaus nach oben reicht. Oben auf dem Kniestock liegt die Dachkons­truktion an der Traufseite auf. Er kann unterschiedlich hoch oder auch gar nicht vorhanden sein.

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In Sachen Material

Foto: Prefa

Metalldächer punkten durch ihre Langlebigkeit, zudem sind sie robust. In der Regel bestehen sie aus Aluminium oder Titanzink. Aluminium wird auch farblich beschichtet angeboten, Zinkdächer nehmen mit der Zeit eine natürliche Patina an. Neben großflächigem, an den Stößen verfalztem Trapezblech gibt es auch kleinteilige Schindelformen. Am günstigsten ist verzinktes Stahlblech, gefolgt von Titanzink und dem teuersten Metall fürs Dach, dem Aluminium.

Pro - Trapezblech ist optimal für außergewöhnliche Dachformen (gerundet, verwinkelt) - ideal bei flachen Dachneigungen - geringes Gewicht - kaum Wartungsaufwand - gut recycelbar Contra - als Stehfalzdeckung mit Trapezblech relativ teuer - in Schindelform nicht sehr windsicher - erhitzt sich stark im Sommer, gute Dämmung daher unverzichtbar - Geräusche bei starkem Regen

S c h iefe r

B etondach s te in

Dach zie g e l

Je nach Herkunft ist der Schiefer unterschiedlich gefärbt und in Schwarz, Grau, Grün, Bläulich und Rötlich erhältlich. Je nach Dachneigung und Dachform bieten sich unterschiedliche Deckungsarten an. Der Preis hängt vom Material und vom Deckungsaufwand ab, Schiefer bewegt sich im höheren Preissegment. Schiefer ist ein reines und äußerst langlebiges Naturmaterial.

Optisch sind aus Beton hergestellte Dachsteine dem Tondachziegel sehr ähnlich. Er wird bei 60° Celsius getrocknet, und vorher mit einer Oberflächenbeschichtung versehen, die ihm die gewünschte Farbe verleiht. Zudem erhöht sie die Robustheit und Witterungsbeständigkeit. Erhältlich sind Betondachsteine in unterschiedlicher Optik. Sie gelten als günstiges Material für die Dacheindeckung.

Dachziegel haben eine lange Tradition. Sie bestehen aus gebranntem Ton, dessen Farbe – je nach Zusammensetzung des Rohstoffs und der Brenntechnik – von Rot über Grau bis hin zu Brauntönen variiert. Glasuren und Engoben (eingefärbte Tonmehle) erweiteren das Farbspektrum. Optisch sorgen vielfältige Formate für unterschiedliche Dachansichten. Der Preis definiert sich über die Ziegel- und Deckungsart.

Pro - Langlebigkeit (ca. 100 Jahre) - aufgrund des geringen Energieaufwand und geringer Emissionen bei der Herstellung sehr ökologisch

Pro - preisgünstiges Material - aufgrund des Gewichts sturmsicher - hoher Schallschutz - sehr frostsicher

Pro - große Farb-, Form- und Oberflächenvielfalt - äußerst witterungs­beständig - bleibt sehr lange ansehnlich

Contra - relativ teuer - nicht in jedem Baugebiet zulässig - qualifizierte Fachleute sind nicht überall verfügbar

Contra - höhere Anforderungen an die Hinterlüftung - je nach Beschichtung anfällig für Vermoosung und Verschmutzung

Contra - das Brennen der Ziegel erfordert einen hohen Energieeinsatz - empfindlicher gegen Hagelschlag und Sturmschäden

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Foto: www.rathscheck.de, www,.nelskamp.de

Metal l


Die gängigsten Dachformen Da nur Zimmer mit genügend Tageslichtversorgung als Wohnräume zugelassen sind, gibt die Landesbauverordnung eine Mindestfensterfläche vor. Erforderlich sind zwischen 10 und 12,5 Prozent der Grundfläche des Raums, wobei Fachleute zum Wohlfühlen eine Fensterfläche von 20 bis 25 Prozent für angemessen halten. Im Dachgeschoss gibt es verschiedene Möglichkeiten für den Einlass natürlichen Tageslichts. Zum einen die gängigen Dachfenster, die in der geneigten Dachfläche eingebaut werden. Als bodentiefe Version fluten sie das Zimmer mit Licht und bieten dazu einen schönen Panoramaausblick. Auch in einem Flachdach eingebaute Oberlichter versorgen Räume mit ausreichend Helligkeit. Große Fassadenfenster an den Giebelseiten haben hohes Lichtpotenzial und die schon erwähnten Dachgauben bilden nicht nur ein Plus an Wohnraum, sondern lassen durch ihre Fensterfront auch reichlich Tageslicht nach innen.

ENERGIEBÜNDEL Heutzutage sollte bei der Hausplanung bedacht werden, das Dach

Mit einer Verlängerung des Dachfensters bis nach unten in die Dachschräge hat man einen herrlichen Ausblick nach draußen. > www.velux.com

auch zur Nutzung der Sonnenenergie einzusetzen. Manche Bundesländer haben dies schon jetzt zur Pflicht gemacht. Die Umsetzung kann entweder in Form einer thermischen Solaranlage zur Erzeugung von warmem Wasser oder als Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung erfolgen. Der gewonnene Strom steht dann für die Wärmepumpe, das Laden eines Elektroautos etc. zur Verfügung. Bei Steildächern gilt es, bei der Planung des Daches darauf zu achten, dass die PV-Module nicht im Schatten liegen und von der Himmelsrichtung her so ausgerichtet sind, dass sie ein Maximum an Sonneneinstrahlung abbekommen. Süddächer eignen sich dafür natürlich am besten. Um mit ihnen maximal energieeffizient zu arbeiten, ist eine Dach- bzw. Modulneigung von 30 bis 35 Grad nötig. Bei PVAnlagen, die aufgrund der Bauweise oder der Ausrichtung des Gebäudes in andere Richtungen zeigen, sollte die Modulneigung bei 10 bis 60 Grad liegen. Flachdächer sind für Photovoltaikanlagen besonders gut geeignet, denn die Anlage lässt sich auf einer speziellen Unterkonstruktion einfach in die gewünschte, effizienteste Richtung positionieren.

Pultdach Einfache Konstruktion mit nur einer geneigten Dachfläche. Es zählt zu den preisgünstigen Dächern. Satteldach Zwei Dachflächen gegenüberliegender Außenwände, die am First in einem bestimmten Winkel aufeinandertreffen. Die Konstruktion ist unkompliziert, der Preis befindet sich im moderaten Bereich. Walmdach Charakteristisch für das Walmdach sind geneigte, dreieckige Dachflächen, die sich zum First hin verjüngen. Die Bauweise dieser Dachform zählt zum anspruchsvolleren und teureren Segment. Zeltdach Das Zeltdach kommt meist bei quadratischen Grundflächen zum Einsatz. Es setzt sich aus vier gleichen dreieckigen, geneigten Dachflächen zusammen, die sich im Firstpunkt treffen. Es ist relativ aufwendig und kostspielig.

Foto: Velux Deutschland

SCHÖN HELL AUCH IM DG

Flachdach Das Flachdach weist optisch (fast) keine Neigung auf. Die tragende Konstruk­tion ist unkompliziert, die Abdichtung und Entwässerung jedoch häufig kosten­ intensiv.

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Foto: Jonas Pfeiffer, Thomas Preuhs Holding GmbH

Geneigte Dächer mit Indach-PVModulen zu versehen, ist eine elegante Lösung. > www.nelskamp.de

SO VIEL GRÜN WIE’S GEHT Nicht nur im öffentlichen Städtebau ist Dachbegrünung ein topaktuelles Thema, auch im privaten Wohnungsbau kann man durch geeignete Maßnahmen aktiv an der klimatischen und somit auch der Verbesserung der Lebensbedingungen in der Stadt mitwirken. Flachdächer und auch Pultdächer bieten die idealen Voraussetzungen dafür, aber auch Dächer mit einer Neigung bis zu 45 Grad können bepflanzt werden. Die Vorteile sind sowohl ökologischer als auch ökonomischer Natur. Da sie wie eine natürliche Klimaanlage wirken, bieten sie eine besonders gute Wärmeisolierung und durch wesentlich geringere Temperaturschwankungen können Energiekosten gespart werden. Darüberhinaus sorgt die Begrünung auch für ein angenehmes Wohnraumklima. Es gibt zwei Arten der Dachbegrünung: die extensive und die intensive

Die großflächigen Solarpaneele fügen sich optisch übergangslos in die Dachfläche. > www.ezee-energy.de Foto: Nelskamp, Moritz Brilo

Begrünung. Die Extensivbegrünung benötigt nur eine geringe Aufbauhöhe von 8-15 Zentimetern und trägt pro Quadratmeter eine geringe Last. Begrünt wird mit niedrigwüchsigen Pflanzen, die sich durch einen moderaten Pflegeaufwand auszeichnen und nur bei extrem langer Trockenheit gegossen werden müssen. Dazu zählen zum Beispiel Moose, Kräuter und Gräser. Demgegenüber steht die Intensivbegrünung mit einer Aufbauhöhe von 25-50 Zentimetern und einer sogenannten Auflast von 300-600 kg/m2. Die Pflanzenauswahl für solche Dächer ist weitaus größer, allerdings sind

sie auch pflegeintensiver. Ein Dach mit Intensivbegrünung ist im besten Fall nutz- und begehbar.

STANDHAFTER UNTERBAU Gründächer benötigen eine auf die zusätzliche Last ausgelegte Gebäudekonstruktion, dazu einen punktuellen Ablauf in der Fläche oder eine seitliche Entwässerungsrinne sowie eine wurzelfeste Dachabdichtung. Übrigens bietet nicht nur das Hausdach Platz für eine effektive Begrünung. Auch Garagendächer und Carports eignen sich hervorragend für diese zukunftsorientierte Maßnahme. • sc

Grünflächen verbessern das Mikroklima und sind ein Ausgleich für die über 90 Quadratkilometer Fläche, die jedes Jahr in Deutschland versiegelt werden. > www.bhw.de

Foto: Fricke.at/Jörg Fricke/BHW Bausparkasse

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Verschiedene Schichten bilden den Aufbau einer Dachbegrünungsanlage. > www.nutzedeindach.de

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Bauzentrum Poing Senator-Gerauer-Str. 25 85586 Poing/Grub Tel. 089/99020760 info@bauzentrumpoing.de www.bauzentrumpoing.de

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, auch Feiertage, Montag Ruhetag, Eintrittspreise: 4 Euro Erwachsene, 2 Euro ermäßigt

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N S AC H S E N Unmittelbar an die sächsische Landeshauptstadt Dresden grenzt die Gemeinde Ottendorf-Okrilla. Im Gewerbepark, direkt an der Autobahn, befindet sich der UNGER-Park. Die Bandbreite der dort vertretenen Hausstile reicht vom klassischen Einfamilienhaus mit Satteldach über repräsentative Stadtvillen und verträumte Landhäusern bis zum Bungalow. Die 15 voll ausgestatteten Musterhäuser bieten neben vielen relevanten Informationen auch Inspiration und stilvolle Einrichtung. Die Gäste können alle Details der Häuser unter die Lupe nehmen und ein wirkliches Raumgefühl für die verschieden Hauskonzepte bekommen.

UNGER-Park Dresden/OttendorfOkrilla An der A4, Abf. Ottendorf-Okrilla Zur Kuhbrücke 11 01458 Ottendorf-Okrilla www.unger-park.de

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N Ö S T E R R E I C H Blaue Lagune präsentiert Werner Sobeks Aktivhaus Das innovative Modulbaukonzept, das Architekt Werner Sobek mit Unternehmer Klaus Fischer entwickelte, ist in der Blauen Lagune zu besichtigen. Die Rolle der Blauen Lagune als Europas führendes Ausstellungszentrum und internationaler Trendsetter rund um Bauen, Architektur und Innovation wird somit ausgebaut. Lagune-Eigentümer Erich Benischek trug als Berater der AH Aktiv-Haus GmbH wesentlich dazu bei, das Konzept für die Serienreife weiterzuentwickeln und einen Produzenten zu finden.

Ausstellungszentrum Blaue Lagune 2351 Wiener Neudorf/ Österreich A2 Südautobahn, Abfahrt Mödling/SCS Tel. 0043/15261103 office@blauelagune.at www.blauelagune.at

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen, Eintritt frei

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • Ex k l u s i ve V i l la

BESTE Diese Villa am Hang mit rund 238 Quadratmetern Wohnfläche profitiert von ihrer fantastischen Aussichtslage. Der langgezogene, schmale Baukörper mit Flachdach und Schieferfassade ruht auf einer optisch schwebenden Terrasse wie auf einer Aussichtsplattform hoch über dem Neckartal.

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AUSSICHT

HOCH ÜBER DEM NECKARTAL liegt die repräsentative Villa und bietet traumhafte Ausblicke.

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • Ex k l u s i ve V i l la

Haus „Neckarblick“ war der Gewinner in der Kategorie Villen beim Großen Deutschen Fertighauspreis 2023. 1

2 1 REICHLICH RAUM für bis zu acht Personen bietet der Essplatz, der sich zentral in der Mitte des Wohn-Ess- und Kochbereichs befindet. 2 AUCH DIE VERKEHRSRÄUME bieten ausreichend Bewegungsfreiheit. 3 DIE KÜCHENEINRICHTUNG wurde ums Eck verlaufend platziert. Davor gibt es jede Menge Freiraum. 4 DIE GROSSEN FENSTERFLÄCEN verbinden im Wohnbereich drinnen mit draußen.

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • Ex k l u s i ve V i l la

1 1 GEMÜTLICH und praktisch eingerichtet ist das Elternschlafzimmer im Obergeschoss. 2 TRAUMHAFTE AUSBLICKE haben die Bewohner auch vom Familienbad aus. 3 EIN GROSSZÜGIGER Ankleideraum vervollständigt den Elternschlaftrakt. Auch hier: Freie Sicht pur!

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„Die Stadtvilla ist ein zweigeschossiges Einfamilienhaus mit repräsentativer Anmutung, die nie aus der Mode kommt.“ Regina Graf, Geschäftsführerin Keitel-Haus

roße Grundstücke in exzellenter Lage sind heute selbst auf dem Land kaum zu finden. Noch schwieriger wird es, wenn man ein solches Juwel im urbanen Hotspot sucht. Hier hilft oft nur der Kauf einer Gebrauchtimmobilie, um an das begehrte Bauland zu kommen. Ein solcher Kauf stand auch am Beginn der Geschichte von Haus „Neckarblick“, das im urbanen Speckgürtel an einer steilen Flanke des Neckartals liegt. Auf den Grundstückskauf folgte der Abriss der Altimmobilie, die zwar großzügig, aber auch sehr in die Jahre gekommen war. An ihre Stelle trat ein zeitgemäßer Kubus: Mit puristischem Gestaltungskonzept, schlichter Baukörperform und Flachdach steht er klar in der Tradition des Bauhauses, sticht aber mit einer Fassade aus leicht changierenden Schieferplatten wohltuend aus der Masse moderner Entwürfe heraus. Als Gestaltungselemente dienen vor allem die großen Glasflächen. Sie unterteilen die Fassaden in stimmige Symmetrie, öffnen das Haus für den Blick in die Landschaft und lassen viel Licht in die Innenräume. So wirkt der schlichte Kubus mit seiner in den Hang gebauten, auf der Talseite auskragenden Terrasse wie ein Juwel in einer von urwüchsigem Grün geprägten Landschaft. Innen empfängt die Diele Besucher mit schlichtem Understatement. Über einen offenen Flur geht es von hier aus weiter ins 63 Quadratmeter große Wohnensemble, das sich über die gesamte Aussichtsseite des Gebäudes erstreckt. So wird der Blick auf die gegenüberliegende Talflanke zur Kulisse des gesamten Wohngeschehens. Der Wohnbereich verwöhnt seine Bewohner mit viel Licht und großzügiger Offenheit, staffeln sich doch die einzelnen Funktionsbereiche über 15 Meter in der Längsachse des Baukörpers: in Eingangsnähe hinter einem schützenden Wandsegment die komfortable Sitzlandschaft mit Fernsehgerät, in der Mitte der Essplatz mit langer, urwüchsiger Tafel, am Ende des Raums die Küche mit kurzen Wegen zu Abstellkam-

mer und Hauswirtschaftsraum. Die Diele, das Gäste-WC mit Dusche, die Abstellkammer mit Durchgang zum Hauswirtschaftsraum sowie das separate Treppenhaus befinden sich auf der weitgehend fensterlosen Hangseite des Hauses. Über eine gut begehbare Podesttreppe gelangen die Bewohner ins Obergeschoss, das einer dreiköpfigen Familie viel Komfort bietet. Im Zentrum der Ebene befindet sich das rund 17 Quadratmeter große Wohnbad mit separatem WC, frei stehender Wanne und offener Dusche hinter einer gläsernen Abschirmung – beide mit freiem Blick ins Tal, der den komfortablen Raum zu einer Wellnessoase werden lässt, die diesen Namen auch verdient. In Richtung Eingangsseite schließen sich ein großzügiger, heller Schlafraum und eine gut geschnittene Ankleide an, gegenüber befinden sich ein Kinderzimmer und ein Büro, das auch als Gästezimmer dient.

MIT BLICK IN DIE ZUKUNFT Eine barrierefreie Ausstattung mit breiten Fluren und Türen, gut erreichbaren Handläufen, Griffen und Tastern, einer bodengleichen Dusche und großzügigen Bewegungsflächen in den Wohn- und Individualräumen macht Haus zu einem langfristig nutzbaren, barrierefreien Alterssitz. Dazu gehört auch, dass der nachträgliche Einbau eines Aufzugs bereits eingeplant und vorbereitet ist, so dass die Bewohner auch im Alter beide Ebenen ihres Hauses nutzen können Auch in der Zukunft wird sich dabei angenehm bemerkbar machen, dass dieser individuelle Entwurf dank einer sehr gut gedämmten gesamten Haushülle und moderner Haustechnik mit Wärmepumpe, Fußbodenheizung und PV-Anlage den höchsten EffizienzhausStandard A+ erreicht und von fossilen Energien weitgehend unabhängig ist. Dies schlägt sich nicht nur in überschaubaren Unterhaltskosten nieder, es sorgt auch für einen kleinen CO2Fußabdruck. • gw

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • Ex k l u s i ve V i l la

ELEGANT AN DEN HANG schmiegt sich die zweigeschossige Villa mit Flachdach und hochwertiger Schieferfassade.

DATEN + FAKTEN Haus Neckarblick • WOHNFLÄCHEN:

EG 108,5 m2, OG 109 m2

• BAUWEISE:

KIND 21

Holzverbundkonstruktion mit Holzfaserdämmung, U-Wert Außenwand 0,138 W/m²K; dreifach ver­glaste Holz-Alu-Fenster, Ug-Wert 0,5 W/m2K; Flachdach mit 2 Grad Neigung, U-Wert Dach 0,123 W/m2K

SCHLAFEN 21

BAD 17

• TECHNIK:

WC 2 FLUR 14

ARBEITEN 14

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, PV-Anlage 13,5 kWh

ANKL 20

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergie: 12,2 kWh/m2a Heizwärmebedarf: 29,8 kWh/m2a Endenergiebedarf: 6,8 kWh/m2a

• HERSTELLER:

Keitel-Haus GmbH Reubacher Str. 23, 74585 Rot am See-Brettheim Tel. 07958/9805-0, www.fertighaus-keitel.de

OBERGESCHOSS

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

Mittelständischer Familienbetrieb, 1929 als Handwerksbetrieb in Tradition der Zimmererfamilie von Hermann Keitel gegründet, seit den 1970er-Jahren Produktion von Fertighäusern; heute ca. 200 Mitarbeiter am Produktionsstandort Brettheim; baut Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser und Sonderplanungen, z. B. Gebäudeerweiterungen, schlüsselfertig oder als Bausatz- und Ausbauhaus; Schwerpunkte: freie Architektur, Design, Energieeffizienz, nachhaltiges Bauen, Bauökologie.

WOHNEN/ESSEN/ KOCHEN 62,5

HWR 13

GERÄTE

TECHNIK

FLUR 2,5

ABSTELL 5,5

DIELE 17 FLUR DU/WC 4 4

KELLER

ERDGESCHOSS

WAS FÜR DAS HAUSINNERE gilt, setzt sich draußen auf der Terrasse fort: Freie Sicht, soweit das Auge reicht.

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Fotos: Keitel-Haus

9,00 m

14,56 m

• LIEFERRADIUS:

Baden-Württemberg, Bayern, Rheinlandpfalz, Hessen, Saarland, Nordrhein-Westfalen Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/keitel


Bezahlbare Grundstücke sind kaum zu bekommen, der Traum vom Einfamilienhaus für viele einfach zu teuer. Warum nicht im Verbund denken? Wir zeigen attraktive Beispiele von Mehrfamilienhäusern, mit denen Wohneigentum realisierbar wird. In der bauen 2/3-2024.

Inspiration und guter Rat rund ums Bauen www.HausbauHelden.de

Foto: Weberhaus

VORSCHAU DIE NÄCHSTE bauen. ERSCHEINT AM 11.01.2024

24/7

MEHRFAMILIENHÄUSER

BESTE BODENBELÄGE Die bauen 2-3/24 informiert über Wissenswertes zum Thema Fußboden. Ob Holz, Fliesen oder Teppichböden – wichtig ist ökologisch und nachhaltig!

HEIZSYSTEME Was tut sich in Sachen Heizung, gibt es interessante Innovationen? Diese Frage erörtern wir in der nächsten bauen.

KELLER ODER BODENPLATTE? Eine Entscheidung, die wohlüberlegt sein sollte. Argumente für und wider finden Sie in der bauen 2-3/24.

SERIELL UND NACHHALTIG Beides hochaktuelle Faktoren für modernes und zukunftsorientiertes Bauen. Diesen Themen widmen wir uns in der nächsten Ausgabe von bauen., die ab 11.1.2024 im Handel ist.

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| Zuhause

Kundenhaus Kaiserberg

Ein sicherer Ort zum Wohlfühlen, für die ganze Familie. Eine vertraute Umgebung, mit Platz für neue Erinnerungen. Ein Stück Geborgenheit, mit Aussicht auf eine glückliche Zukunft. Einfach … Zuhause. +49 5921 174-0

Bauen.Fertig.Los. 4 gussek.link/b1212


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