bauen. 04/05-2024

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April/Mai 2024 € 4,80

EXTRA: Wohnungslüftung

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A 5,50 € • CH 7,70 sfr • Benelux 5,70 € • I/E/P (cont) 6,70 € SLO 6,70 € • GR 7,20 € • FIN 7,40 €

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DEIN WEG INS TRAUMHAUS s b au H eld

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HEIZKOSTEN SENKEN Mit moderner Regelung effizient Energie sparen COOLE KÜCHEN Für mehr Spaß beim Kochen KLEINE HÄUSER Auf weniger Fläche großartig wohnen

BESSER BAUEN

PLUS-ENERGIE-HÄUSER: DIE INVESTITION IN EINE UNABHÄNGIGE ZUKUNFT


WIR LADEN EIN ZUM BAUFRÜHLING Freier Eintritt

21. April 2024

& Kleine Frühlings­ überraschung

Sie möchten sich den Traum der eigenen vier Wände verwirklichen? Dann besuchen Sie unsere Ausstellungen am 21.04.2024 – zum Baufrühling haben wir die Musterhäuser besonders hübsch herausgeputzt. Wir freuen uns auf Sie!

Weitere Infos finden Sie hier: www.musterhaus-online.de www.bauzentrum-poing.de


EDITORIAL Foto: Oliver Röckle

Zurück in die Zukunft Liebe Leserin, lieber Leser, während wir in der bauen.-Redaktion gerade dabei sind, diese Heftausgabe abzuschließen, gibt es von der Bundesregierung den lang ersehnten Startschuss für die Wiederaufnahme des Förderprogramms „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN). Dieses wurde Ende letzten Jahres kurzfristig gestoppt, als die Fördermittel erschöpft waren. Seit 20. Februar ist das Portal wieder geöffnet. Es stehen 762 Millionen Fördermittel bereit. Das ist eine positive Nachricht für alle, die bereits geplant hatten, entsprechend klimafreundlich und förderfähig zu bauen. Und natürlich für jene, die im Dezember mit dem Förderstopp bereits ausgearbeitete Verträge auf Eis legen mussten. Insofern verspricht die Förderung zumindest vorerst wieder ein wenig mehr Planungssicherheit und kann grundsätzlich als zukunftsgerichtet verstanden werden. Zukunftsweisend und lohnenswert ist der Bau energiesparender, klimaschonender Gebäude immer. Auch Plus-Energie-Häuser verfügen dank ihres ausgeklügelten Gesamtkonzepts aus hochwärmegedämmter Gebäudehülle plus moderner Haustechnik über einen sehr geringen Energiebedarf, den der selbst erzeugte regenerative Strom abdeckt und rechnerisch übers Jahr sogar übertrifft. (Seite 40) Auch das Erbringen von Eigenleistungen, also „Do it yourself“ (Seite 84) und das Bauen im Bestand (Seite 58) können alternative, sogar kostengünstigere und nachhaltige Lösungen sein, um dem Traum vom Eigenheim näherzukommen. Schließlich können mit Sanierung oder Aufstockung kostbare Flächen und Ressourcen gespart werden. Auch das ist ein Gewinn fürs Klima. Wir wünschen Ihnen in jedem Fall viel Erfolg für Ihr Bauprojekt sowie viele Inspirationen und hilfreiche Anregungen beim Lesen dieser bauen.-Ausgabe! Herzlichst, Ihre

Wir schaffen Lebensräume Seit drei Generationen bauen wir unsere Holzhäuser, buchstäblich mit der Natur als Partner. Das ist nicht nur für Sie und uns wirtschaftlich und effizient, sondern fördert auch die Nachhaltigkeit im Sinne unserer Kinder und Enkel. Wir beweisen täglich anhand der Ergebnisse, was wir können und worauf wir stolz sein dürfen. Wir freuen uns auf Ihr Haus aus Holz stommel-haus.de

Christine Meier, stv. Chefredakteurin

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INHALT

MIT EIGENLEISTUNG INS EIGENE HAUS

19 4 bauen. 4/5-2024

KLEINE HÄUSER: GROSSES GLÜCK AUF KLEINER FLÄCHE

40 OPTIMAL WARM


12 COOLE KÜCHENTRENDS

ARCHITEKTUR 12

Küche Wohnideen: Perfekt angepasst

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Kleine Häuser Wissen: Im Kleinformat Reportage: Zeit für Details Wissen: Groß genug Wissen: Mini = Maxi

92

Villa aus Holz Reportage: Nachhaltige Familien-Villa

ÖKOLOGIE 58 60 66 70 78

58

Bauen im Bestand Wissen: Mehr Raum zum Leben Reportage: Anbau im Garten Reportage: Von Grund auf verjüngt Reportage: Hoch hinaus Wissen: Alles gut bedacht

TECHNIK 40 46

Plus-Energie-Häuser Reportage: Positive Gesamtbilanz Wissen: Selbstversorger

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Heizungsregelung Wissen: Richtig warm

PLANUNG 84

DIY – Do it yourself Wissen: Selbst bauen

GELD & RECHT 74

Wissen: Beim Hausbau mit anpacken

SERVICE

BAUEN IM BESTAND

03 06 77 90 99

Editorial Magazin Impressum Ihre regionalen Baupartner Vorschau

Titelfoto: Schwarzwälder/ René Lamb Fotodesign

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MAGAZIN•

Foto: BDF/Talbau-Haus/Corinna Holzer

Laut dem Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) führen die gesunkenen Bauzinsen wieder zu einer wachsenden Nachfrage am Thema Hausbau. Neben individuell geplanten Einfamilienhäusern in Holz-Fertigbauweise liegt der Fokus bei vielen Bauinteressenten auf Doppelhäusern. „Beim Doppelhaus verhelfen sich zwei bauinteressierte Parteien gegenseitig zum Eigenheim mit all seinen Vorzügen: Denn die Bau- und Grundstückskosten sind durch zwei geteilt günstiger und der Energiebedarf ist im Doppelhaus fast immer niedriger als bei zwei alleinstehenden Häusern“, betont der BDF-Geschäftsführer Achim Hannott. Dabei müssen sich die Doppelhaushälften - wie früher üblich - heute nicht mehr wie ein Ei dem anderen gleichen. Stattdessen bauen Fertighaushersteller auf Wunsch ganz individuelle Hälften mit der jeweils gewünschten Hausausstattung. > www.fertigbau.de

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Viele potenzielle Bauherren haben zuletzt ihre Pläne auf Eis gelegt, unter anderem weil die Fördermittel rund um den Wohnungsbau zur Disposition standen. Nach Wochen der Ungewissheit hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) folgende Programme aufgelegt. Das KfW-Wohneigentumsprogramm (124) gilt für den Kauf oder Bau eines Eigenheims. Hier gibt es Förderkredite bis zu 100 000 Euro. Das Programm 300 richtet sich an Familien mit Kindern, die klimafreundlich bauen wollen. Im Fokus der Förderung stehen Haushalte mit einem Einkommen bis maximal 90 000 Euro bei einem Kind. Für jedes weitere Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um 10 000 Euro. Die Kredithöchstgrenze liegt bei 170 000 bis 270 000 Euro. Das dritte Programm (270) ist ein Förderkredit für Strom und Wärme. Die Vergangenheit lehrt, dass Interessenten schnell handeln sollten, bevor die Töpfe wieder leer sind. > www.kfw.de

Mit Hochdruck reinigen Hochdruckreiniger-Hersteller Kränzle präsentiert ein neues Gerät: der „Quickly“ geht mit einem Arbeitsdruck von 130 bar hartnäckigen Verschmutzungen rund um Haus und Garten an den Kragen. Große Räder sorgen für einen einfachen Transport und sicheren Stand. Drei praktische Halterungen halten alles am Platz: Schlauch, Netzkabel und Zubehör sind immer griffbereit. Positiv, weil nachhaltig: Verschleißteile lassen sich leicht austauschen. Der „Quickly“ von Kränzle ist rechtzeitig zum großen Frühjahrsputz ab März im Handel verfügbar. > www.kraenzle.com

Foto: Kränzle

Bauen ist wieder gefragt

Es gibt Geld vom Staat


Foto: Schüco International

Bitte eintreten

Foto: Höfats

Ob als Haus-, Terrassen- oder Wohnungstür: die Schüco Pivot-Tür „AD AL 75“ vereint hochwertige Materialien, wärmegedämmte Aluminium-Profile, große Türflügel und eine innovative Dichtungstechnologie. Die Türen sind schwingend, und rotieren entlang einer vertikalen Achse auf einer Spindel. Das Pivot-Türsystem wird durch den Schüco Kooperationspartner Air-lux vorgefertigt und direkt als Kit zur Baustelle geliefert. > www.schueco.de

Draußen genießen Die Grillsaison kann beginnen: Mit der neuen Fire Kitchen präsentiert Outdoor-Spezialist Höfats eine mobile Küche mit Feuerschalen-Aufnahme passend für alle Bowls. Sie bietet Kochen und Grillen auf drei Ebenen mit ausreichend Arbeitsflächen sowie optional Edelstahlbehältern für Zutaten. Dank vier verstellbarer Füße steht die Fire Kitchen sicher – auf Rasen, Platten oder Kies. > www.hofats.com


Neue Wärmepumpen Das neue Wärmepumpenprogramm von Mitsubishi Electric ist da. Der Hersteller hat sein Sortiment erneut erweitert und noch stärker am Marktbedarf hinsichtlich der Heizungssanierung in Wohngebäuden ausgerichtet. Im Monoblock-Bereich stechen die neuen Ecodan Systeme mit dem Kältemittel Propan (R290) hervor. Im Split-Bereich sind es die neuen Systeme mit Power Inverter und Zubadan Inverter Technologie. > www.mitsubishi-les.com

Insektenfreund Lichthersteller Paulmann lässt den Garten leuchten. Mit der flexiblen Kimu-Pollerleuchte beispielsweise lassen sich schöne Spots am Wegesrand setzen. Die Lampe ist anthrazitfarben und (see-) wasserbeständig. Und das freut besonders die Natur: Dank der warmen Farbtemperatur fühlen sich Insekten nicht von der Beleuchtung angezogen. Stattdessen sorgt das goldene Licht für eine angenehme Atmosphäre im Garten. > www.paulmann.com

Foto: BDF/Fingerhut Haus

Offen und ehrlich Der Spezialist für Stahl-Treppenbau, Spitzbart Treppen, sorgte in einem denkmalgerecht sanierten Stadthaus für offene Übergänge zwischen den Etagen. Im Rahmen der Sanierung des Objektes, das vorher als Bäckerei genutzt wurde, wollten die Bauherren möglichst viel Licht in die Räume bringen. Mit der neuen, drei Tonnen schweren Sägezahn-Stahltreppe gelang das. Sie steht heute an der Stelle des ehemaligen Backofens und verläuft entlang der freigelegten Fenster. Statt einer Standardtreppe schmückt das Gebäude aus dem Jahr 1697 jetzt eine Treppe aus unbehandeltem Stahl, die nicht mit dem Mauerwerk verbunden ist. > www.spitzbart.de

Hersteller öffnen die Türen

Foto: Spitzbart/© Gabrijela Obert

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Foto: Paulmann Licht

MAGAZIN•

Am 4. und 5. Mai ist wieder „Tag des Deutschen Fertigbaus“. An diesem Wochenende finden bundesweit bei vielen Fertighausherstellern Angebote für Familien und Bauinteressierte statt. Initiiert wird die Veranstaltung vom Bundesverband deutscher Fertigbau - einem Zusammenschluss von 50 Herstellern von Häusern in Holzfertigbauweise. „Wer Interesse am Hausbau allgemein hat oder über einen konkreten Neubau nachdenkt, kann sich am ersten Mai-Wochenende bei den Herstellern über Fertighäuser sowie ihre Planung und Finanzierung informieren“, heißt es in der Ankündigung. > www.fertighauswelt.de, www.fertigbau.de


Foto: Wallbox

Der schönste Traum ist der, ...

E-Autos zu Hause laden

… den man sich erfüllt.

Wer sich ein E-Auto zulegen möchte, sollte auch daheim die passende Ladeinfrastruktur haben. Ladesystem-Entwickler Wallbox empfiehlt als Standort einen wettergeschützten Platz wie Garagen und überdachte Stellplätze. Zuhause reicht laut dem Anbieter eine Ladeleistung bis 11 Kilowattstunden (kWh), da dort die Fahrzeuge meist über einen längeren Zeitraum, meist nachts, geladen werden können. Gängig sind Ladelösungen mit 7,4 kWh. Hier dauert der Ladevorgang vier bis acht Stunden. Bei 11 kWh dauert es drei bis sechs Stunden und bei 22 kWh 1,5 bis drei Stunden. Ungeeignet ist dagegen das Laden an normalen (Starkstrom-) Steckdosen. Unser Tipp: Wallboxen mit der Option „PV-Überschussladen“ können auch eigenproduzierten Strom laden. > www.wallbox.com

Smart gesteuert Markilux Markisen mit io-Funkmotor lassen sich problemlos ins Smarthome integrieren. Und Markisenmodelle mit Standardmotor können zudem mit einem io-Funkstecker nachgerüstet werden. Die Steuerung der Anlage erfolgt bequem per Smartphone, Tablet oder Sprachbefehl. Sind die Markisen mit Sensoren für Sonne, Wind und Regen ausgestattet, ist sogar eine wetterabhängige Steuerung möglich. Bei starkem Wind beispielsweise fährt die Markise automatisch ein. > www.markilux.de Foto: epr/Markilux

Lebensqualität gewinnen. Die Zukunft planen, Wohnträume wahr machen. Mit einem Baupartner, der genau versteht, was Sie wollen. Und weiß, wie man es umsetzt.

weberhaus.de


MAGAZIN•

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weniger CO2-Emissionen setzten 2021 private Haushalte beim Heizen gegenüber 2001 frei. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) wurden 2021 knapp 147 Millionen Tonnen CO2 emittiert, um Wohnräume warmzuhalten. Zwanzig Jahre früher waren es noch 167 Millionen Tonnen. Der Rückgang hat mehrere Gründe: Zum einen heizen die Deutschen offensichtlich weniger mit Öl; zudem spielen erneuerbare Energien bei der Beheizung von Wohnräumen eine größere Rolle. Insgesamt aber summierten sich die CO2Emissionen beim Wohnen 2021 auf rund 210 Millionen Tonnen. Weitere CO2-Emittenten sind unter anderem Warmwasser-Erzeuger oder auch Elektrogeräte. Zum Vergleich: Private Haushalte emittierten im gleichen Jahr durch ihren motorisierten Individualverkehr mit dem Auto oder Motorrad rund 100 Millionen Tonnen CO2. > www.destatis.de

Foto: AMK

Prozent Neues Design für Wohnküchen Neue Livingelemente und ausgefallene Designmöbel verleihen Wohnküchen ein besonderes Flair. Das können wandhängende Low- und auf Designfüßen thronende Sideboards sowie moderne oder elegante Kommoden sein. Auch gemütliche Sitz- und Essecken/-bänke, illuminierte Glasvitrinen- und Hochschränke mit integrierten, offenen Regalsystemen, große Wohnwände, Hausbars hinter Pocketdoors und TV-Schränke werten die Räume auf. Alle Elemente lassen sich übrigens flexibel kombinieren und nahezu überall einsetzen – im Wohn-, Koch- und Ess- wie auch im Homeoffice-Bereich. > www.amk.de

Förderversprechen Heizungshersteller Stiebel Eltron bietet Eigentümern von selbstgenutzten Einfamilienhäusern eine Fördergarantie für den Heizungstausch an. Die Prämie erhalten Kunden, wenn die KfW den Antrag ablehnt – sofern die Voraussetzungen und Bedingungen der Fördergarantie von Stiebel Eltron erfüllt sind. Das Antragstellen bei der KfW ist seit Ende Februar möglich. > www.stiebel-eltron.de

Tief durchatmen trotz Allergie

Foto: Dyson

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Selbst in den eigenen vier Wänden ist man nicht vor Allergieauslösern sicher. Die Luftverschmutzung kann in Innenräumen sogar bis zu fünfmal stärker sein als draußen. Neben Pollen tragen etwa Hausstaubmilben, Schimmelpilzsporen, Putzmittel und Kochdämpfe sowie zahllose weitere Faktoren zur Belastung der Raumluft bei. Luftreiniger können helfen, die Raumluft zu verbessern. Die DYSON Luftreiniger mit High-Tech-Filter-Technologie beispielsweise sorgen für ein gesundes Raumklima und entfernen bis zu 99,95 Prozent der ultrafeinen Partikel aus der Luft. Selbst über mehrere Meter entfernte Schadstoffe werden dabei in das Gerät gezogen. > www.dyson.de


Handwerkerrechnungen und haushaltsnahe Dienstleistungen lassen sich unter bestimmten Bedingungen steuerlich absetzen. Davon profitieren vor allem Immobilienbesitzer. Sie können nicht nur Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten an ihrer Immobilie absetzen, sondern auch den Streu- und Winterdienst in der kalten Jahreszeit. Das Kehren und Streuen gehört zu den Verkehrssicherungspflichten, die, so erinnert der Verband Privater Bauherren (VPB), jeder Grundstückseigentümer ernst nehmen sollte. Wer den Schnee von einem Winterdienst räumen lässt, kann die Kosten dafür steuersparend absetzen. Dies gilt sowohl für das eigene Grundstück als auch für den angrenzenden öffentlichen Raum: Verpflichtet die Kommune die Anlieger, den Gehweg vor dem Grundstück schnee- und eisfrei zu halten, so können Eigentümer diese Dienstleistung an eine Firma delegieren und deren Rechnung von der Steuer abziehen – im Rahmen der vorgesehenen Summen und natürlich nur bei Vorlage einer ordentlichen Rechnung, die Lohnkosten ausweist und per Überweisung beglichen wurde. > www.vpb.de

Foto: Godelmann

Mit Winterdienst Steuern sparen

Pflastern ohne zu versiegeln Der mit dem Bundespreis „Ecodesign“ ausgezeichnete GDM. Klimastein von Godelmann befestigt Flächen, ohne sie zu versiegeln. So können Überflutungen verhindert, Regenwasser sukzessive dem Grundwasser zugeführt und überhitzte Städte aktiv gekühlt werden. Anders als herkömmliche Pflasterbeläge besteht der Klimastein aus drei Schichten. Die sogenannte Vorsatzschicht reflektiert die Wärmeeinstrahlung, reduziert Lärmemissionen und neutralisiert Luftschadstoffe. Durch die Fugen gelangt Regenwasser in die Erde und in die SpeicherSchicht. Diese kann große Mengen Regenwasser aufnehmen und sie zeitverzögert wieder abgeben. Die dritte Schicht ist weniger durchlässig und reduziert so den Wasserabfluss. Laut Hersteller hat der Bodenbelag daher eine ähnlich hohe Verdunstungsrate wie eine Wiese. > www.godelmann.de

Indach Photovoltaiksystem

Die intelligente Lösung für klassische Schieferdeckarten Einfach zu installierende Gesamtlösung Hochwertige Glas-Glas-Module (172,3 cm x 113,4 cm) mit hoher Leistungsfähigkeit von 420 Wp. Produkt- und Leistungsgarantie von 30 Jahren Eindeckrahmen für eine ästhetische Integration Jetzt mehr erfahren: www.rathscheck-solar.de

NEU


Foto: HolzDesignPur

erfekt angepasst

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Die Küche ist kein reiner Funktionsraum mehr, sondern auch Ausdruck von Lebensart. Eine individuell zugeschnittene Küchenform schafft einen Ort des harmonischen Miteinander. Foto: Nolte Küchen

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Foto: Next125

A R C H I T E K T U R • WOH N IDEEN • Kü c h e


Foto: Team 7

Kochinseln liegen aktuell im Trend. Der von allen Seiten zugängliche Inselblock erleichtert die gemeinsame Essenszubereitung.

1 EINE EINZEILIGE KÜCHE lässt sich in jeden Raum integrieren. Erstrahlt sie in hochwertigen Farben, dann wird Lebendigkeit geschaffen und die Persönlichkeit der Bewohnter hervorgebracht. > www.next125.com 2 ECHTES BARFEELING kann mithilfe des Barhockers „Pauline“ entstehen. Sein durchdachtes Holzdesign verleiht einen stilvollen Gesamteindruck. > www.holzdesignpur.de 3 DIESE PLANUNG verbindet Küche und Esstisch miteinander. Die Fronten „Manhattan uni“ in „Black Green“ werden mit Holzdekoren aus Vulkaneiche kombiniert. > www.nolte-kuechen.de 4 DIE KÜCHE „echt.zeit“ aus Nussbaumholz ist hier mit einer großen Kochinsel ausgestattet. Die Holzoberflächen sind atmungsaktiv und verfügen über eine angenehme Haptik. > www.team7-home.com

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Foto: AMK

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Foto: Benno Cray

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1 IN OFFENEN SCHRÄNKEN können besonders schöne Küchengeräte ausgestellt werden. Diese modularen Küchenmöbel lassen sich als separate Elemente arrangieren und flexibel an die eigenen Anforderungen anpassen. > www.amk.de 2 HINTER FARBIGEN FRONTEN bleiben Küchenutensilien ordentlich verborgen. Die zur Auswahl stehenden Fronten reichen von Ton-in-Ton-Kombinationen bis zu elektrisch bunten Mischungen. > www.jancray.de 3 EIN MODERNES GRIFFLOSES DESIGN kennzeichnet diese Stauraumlösung, deren dunkler Farbton sich auch im Inneren der Möbel konsequent fortsetzt. Offene und geschlossene Flächen können in dieser Küche reizvoll kombiniert werden. > www.amk.de

Foto: Next125

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Foto: Schüller Möbelwerk

5 IN EINER SPEISEKAMMER können allerlei Lebensmittel und auch Küchengeräte untergebracht werden. Sie kann als Ergänzung zu einem Hauswirtschaftsraum angelegt sein und ermöglicht eine Planung aus einem Guss. > www.schueller.de

Foto: AMK

4 GESCHLOSSENE HOLZFRONTEN mit vertikalen Rillen vermitteln bei Hoch- und Unterschränken eine warme Ausstrahlung und Harmonie. Das natürliche Material lässt sich auch ideal mit Glas und Keramik in Marmoroptik verbinden. > www.next125.com

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Um alle nötigen Kochutensilien ordentlich in einer Küche unterzubringen, wird viel Stauraum benötigt. Idealerweise sind sie so versteckt, dass die schöne Optik gewahrt bleibt.

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Foto: Elica

echnisch voll ausgestattet 1

Foto: Bora

Eine gut ausgestattete Küche ist für alle, die gerne kochen und backen, essenziell. Die Arbeit erleichtert auch ein Beleuchtungskonzept, das zu einem gestalterischen Element werden kann.

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Foto: Bauknecht

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3 1 FÜR ALLE KÜCHENGRÖSSEN eignen sich die Induktionsfelder mit integriertem Abzug „NikolaTesla Fit“ und „Fit XL“. Erstere Variante passt mit der Breite von nur 60 bzw. 72 cm in alle herkömmlichen Unterschränke, während die Fit XL-Lösung extra viel Platz bietet. > www.elica.com 2 EIN REICHLICH AUSGELEUCHTETER Arbeitsplattenbereich gewährt Sicherheit und Komfort. Die Leuchte „Bora Horizont“ überzeugt mit ihrem minimalistischen Design und fügt sich edel in das Gesamtbild der Küche. Zudem lässt sie sich werkzeuglos höhenverstellen. > www.bora.com 3 DIESE EINBAUKÜHLSCHRÄNKE sind mit 70 cm Breite und 400 Litern Nutzinhalt besonders geräumig und stellen ein flexibles Raumwunder dar. Der Gefrierteil des Modells „B70 400 2“ befindet sich in der unteren Hälfte des Geräts. > www.bauknecht.de

4 Foto: Falmec

4 DIE DUNSTABZUGSHAUBE “Light Bronze“ verfügt über einen integrierten LEDStreifen, der die Arbeitsplatte beleuchtet und im umliegenden Raum ein warmes Ambiente schafft. Mit der „Carbon.Zeo-Filtertechnologie“ filtert das System die Luft besonders effizient. > www.falmec.de

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A R C H I T E K T U R • WOH N IDEEN • Kü c h e

Treffpunkt Küche

Im Neubau erfreut sich die offene Küche seit Jahren großer Beliebtheit, da das gemeinsame Zubereiten von Mahlzeiten einen zunehmend hohen Stellenwert bekommt. Damit das Kochen Spaß macht, müssen die Abläufe effizient durchgeführt werden können und die Geräte bedienungsfreundlich sein. Um diese Funktionalität mit einem ansprechenden Design zu verbinden, bedarf es einer guten Planung.

Foto: P. Schumacher/www. leicht.com

Die Küchenform sollte an das gewünschte Wohnkonzept angepasst werden. Ob offen oder geschlossen konzipiert, zur Auswahl stehen beispielsweise einzeilige und zweizeilige Ausführungen, bei mehr Platz sogar Kücheninseln. Weitere gängige Küchenformen werden auf der Basis von Buchstaben gestaltet, man spricht von einer U-, einer G- oder einer L-Küche. Um die Laufwege kurz zu halten und Funktionalität mit Ästhetik zu kombinieren, loht es sich, einen Experten für die Planung heranzuziehen.

Richtig nachhaltig Das Thema Umweltbewusstsein liegt vielen Baufamilien am Herzen. Auch bei der Küchenplanung gilt es in puncto Nachhaltigkeit zu beachten, dass alle darin verwendeten Komponenten nach gewissen ökologischen Gesichtspunkten ausgesucht werden. Umweltbewusst produzierte Küchenmöbel, die beispielsweise aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wurden, lassen sich an einem FSCSiegel erkennen. Elektrogeräte sollten hingegen energieeffizient und zu einem hohen Prozentsatz recycelbar

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sein. Wichtig ist auch, dass sie langlebig und reparierbar sind, denn eine Weiterverwendung ist generell ressourcenschonender als ein Neukauf.

Foto: www.team7-home.com

Foto: www.paulmann.com

Bedachtsam geplant

Topp ausgeleuchtet Das Beleuchtungskonzept in der Küche sollte einerseits praktisch sein und andererseits eine Wohlfühlstimmung schaffen. Eine Grundbeleuchtung dient der Orientierung im Raum, wobei das Licht beispielsweise von einer Deckenleuchte ausgehen kann. Essenziell ist zudem, dass die Arbeits- und Kochflächen gut ausgeleuchtet sind. Dieses funktionale Licht sollte möglichst über der Arbeitsfläche angebracht werden, idealerweise eine neutralweiße Farbe haben und nicht blenden. Ein stimmungsvolles Ambiente verleihen indirekte Lichtakzente in einer wärmeren Farbe.


A R C H I T E K T U R • W I S S E N • K leine Häus e r

Foto: Wikkelhouse/Yvonne Witte

Für Individualisten birgt das „Wikkelhouse“ viel Potenzial. Einen Blick nach innen gibt’s auf Seite 39.

IM KLEINFORMAT Mit weniger Wohnraum auszukommen, bedeutet auf den ersten Blick Verzicht. Ist es aber nicht auch eine Chance, alte Denkmuster aufzubrechen, überholte Vorstellungen infrage zu stellen und neue Strukturen zuzulassen? Vielleicht verbirgt sich ja gerade in der Reduzierung der Wohnfläche das Wohnglück und ein zufriedenes Leben mit viel Nähe und Geborgenheit?

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • K l e i n e Hä u ser

zEIT FÜR 2

Die Bauherren Nico Mette und Stefan Spieler setzten bei der Planung ihres Winkelbungalows auf Zeit. Zeit, um den richtigen Grundriss auszutüfteln, Zeit, um die richtigen Entscheidungen in puncto Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit zu treffen. Das Ergebnis spricht für sich.

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1 STOLZ UND SICHTLICH empfangen Nico Mette und Stefan Spieler in der Diele ihre Gäste, die gerne auch zum Übernachten auf dem Spitzboden eingeladen sind.

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2 UMS ECK GEBAUT, UMS ECK gedacht – über alle möglichen Quellen, u.a. den YouTube-Kanal „HausbauHelden“, holten sich die Hausbesitzer wichtige Informationen für ihr Projekt.

DETAILS

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • K l e i n e Hä u ser

„Im Wohnzimmer reichen wir Party-Snacks, am Esstisch verwöhnen wir Freunde und Familie mit einem schönen Dinner.“ Nico Mette, Bauherr

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1 DIE TÖNE WEISS UND SCHWARZ bilden den roten Faden des Interieurs. Akzentuiert durch einzelne Farbelemente, wie z. B. das Regal in warmem Eichenton ... 2 ... ODER DIE WALDGRÜNE KÜCHE, in der das Paar der gemeinsamen Leidenschaft, dem Kochen, frönt. Gezielt platzierte Spots verhindern Schatten auf der Arbeitsplatte. 3 DAS FENSTER MIT INTEGRIERTER SITZBANK ist nicht nur ein gemütlicher Platz zum Lesen, auch Gäste lassen sich während eines Besuches gerne dort nieder.

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • K l e i n e Hä u ser

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„Die Wandscheibe macht den gesamten Raum großzügiger und ergibt schöne Blickbeziehungen, ohne die Privatsphäre zu stören.“ Stefan Spieler, Bauherr

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1 DEN TEILAUSGEBAUTEN DACHBODEN nutzt das Paar zurzeit als zusätzlichen Wohnbereich und zum Arbeiten. Das große Dachflächenfenster flutet den Arbeitsplatz mit Licht. 2 DER „SONNENSPIEGEL“ direkt hinter dem Waschtisch ist ein attraktiver Eyecatcher im Badezimmerbereich. Aufgrund seiner Größe erweitert er den Raum optisch. 3 EINE WANDSCHEIBE TRENNT das Bad, eine kleine Wellness-Oase, vom Schlafzimmer. Durch das obenliegende Fensterband und die Fenster zum Garten dringt reichlich Tageslicht nach innen. 3

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • K l e i n e Hä u s er

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eit sollte beim Bauprojekt von Nico Mette und Stefan Spieler keine Rolle spielen, zu wichtig war es ihnen, in jeder Hinsicht die richtigen Entscheidungen zu treffen und keine Kompromisse einzugehen. Ein vom Architekt gefertigter Vorentwurf bildete die Grundlage, auf deren Basis die beiden „am idealen Grundriss weitertüftelten“. „Änderungen haben wir ... in mehreren Durchläufen rot eingezeichnet – der Architekt war wirklich geduldig“, schmunzelt Nico Mette. Das Ergebnis ist eine schlüssige und durchdachte Aufteilung der Räume. Umgesetzt hatten die Bauherren die je nach Nutzungsart optimal zum Sonnenstand hin ausgerichtete Anordnung der Zimmer. Auch für die optimale Ausstattung hatten sie nichts dem Zufall überlassen und nutzten bei ihrer Planung verschiedene Informationsquellen. U. a. den YouTube-Kanal „HausbauHelden“, der für sie so viele nützliche Informationen bereithielt, dass sie ihn abonnierten. Nun verfügt das Haus über Holz-Alu-Fenster, die ohne Pflegeaufwand ewig halten und neuesten Sicherheitsstandards entsprechen. Über Lamellenjalousien zur Verschattung und Verdunkelung, deren Lichteinfall per Handy-App gesteuert werden kann. Über ein erweiterbares und entweder direkt oder per Smartphone steuerbares Smarthome-System, dessen Verkabelung schon bei der Vorfertigung

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im Werk in die Wände eingebracht wurde. Und über eine PV-Anlage mit zugehöriger Hausbatterie. Eine Excelliste dokumentiert den Stromgewinn und zeigt eine Deckung des Eigenbedarfs von 47,8 Prozent, inklusive Laden des E-Autos. Auch der in der Innenausstattung klar erkennbare „Rote Faden“ wurde in einem HausbauHelden-Video als Tipp genannt, den Nico und Stefan direkt umsetzten. Sie nennen es „Cleanchic und Gemütlichkeit“. Weiß und Schwarz gepaart mit dem warmen Grün der Küche und Ausstattungsdetails in Eiche, wie zum Beispiel Bodenbelag, Waschtisch oder die Verkleidung des Sitzfensters. Die breite Materialauswahl der Designschreinerei von Fertighaushersteller Schwörer ermöglicht dieses hohe Maß an Individualität.

WOHNKOMFORT IM SPITZBODEN Gleich mehrere Vorteile bietet der teilausgebaute Dachboden. Giebelfenster und ein großes Dachflächenfenster, von dessen Lichteinfall der darunterliegende Arbeitsplatz profitiert, sorgen für viel Tageslicht. Ein Teil der Wohnfläche dient in der Abseite als Stauraum. „Das bringt uns so viel mehr Wohnkomfort“, erzählt Stefan Spieler. Das Paar nutzt den Platz dort oben auch gerne, um den Blick in den Garten zu genießen. Jedoch sollen oben, sobald das Gästebett eingezogen ist, auch jederzeit Gäste willkommen sein. Ein kleines Duschbad mit Toilette für eben diesen Besuch fand im Erdgeschoss Platz. Im Bad suchten die Bauherren ein Konzept, das „den Raum großzügiger wirken und schöne Blickbeziehungen entstehen lässt ohne die Privatsphäre zu stören.“ Die Lösung ist eine trennende Wandscheibe zwischen Schlafzimmer und Badbereich. Gerade zum Ausklügeln solch individueller Ideen ließen sich die beiden im Vorfeld die nötige Zeit und sind mit ihrem neuen Zuhause deshalb auch rundum zufrieden. • sc


Mehr über dieses Hausprojekt zeigen Ihnen die Bauherren auch auf Instagram unter: @schwoererhausbauprojekt

1 EIN PLAUSCH unterm Dach und ein schöner Blick nach draußen – der ideale Feierabend. 2 IDYLLISCH IM Grünen, mit Garten. Genau solch ein Umfeld hatten die beiden für ihr gemeinsames Leben vor Augen.

DATEN + FAKTEN Bungalow Mette-Spieler • WOHNFLÄCHEN:

EG 105 m2, OG 32 m2

• BAUWEISE:

Holztafelbauweise, 32 cm Wandstärke, 24 cm mineralische Dämmung, Putzfassade beige mit Holzlamellen-Elementen in Anthrazitgrau, U-Wert Außenwand 0,151 W/m2K, HolzAlu-Fenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,6 W/m2K, 34 Grad geneigtes Satteldach mit Quergiebel, U-Wert 0,146 W/m2K

GÄSTE/ ARBEITEN 32

• TECHNIK:

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergie: 39 kWh/m2a, Endenergiebedarf: 22 kWh/m2a Effizienzklasse A+

• HERSTELLER:

OBERGESCHOSS

Schwörer Haus KG Hans-Schwörer-Strasse 8, 72531 Hohenstein/Oberstetten Tel. 07387/16-111, www.schwoererhaus.de

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

TECHNIK 12,5

DU/BAD 4,5

SCHLAFEN 13,5

BAD 10,5

ABST 2

KOCHEN/ ESSEN 24,5

ERDGESCHOSS

DIELE 12

WOHNEN 25,5

Fotos: Schwörer Haus

11,20 m

12,96 m

Schwörer Haus realisiert Einfamilien-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser in Holzfertigbauweise, Geschosswohnungsbau in Hybridbauweise, Fertigteilkeller und Garagen. Im eigenen Holzwerk Verarbeitung von PEFC-zertifiziertem Holz aus heimischen Wäldern zu hochwertigen Bau- und Werkstoffen für Fertighäuser. Das Familienunternehmen bietet Bau- und Finanzierungsberatung, Kundendienst, Modernisierungsservice, Möbelschreinerei, Ausstattungszentren mit Küchen- und Bäderstudio. 1950 gegründet, beschäftigt die Schwörer-Unternehmensgruppe heute 1 850 Mitarbeiter*innen an sieben Standorten. Seit 2011 Mitglied der Klimaschutz-Unternehmen.

• LIEFERRADIUS: Europa

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/ hersteller/schwoererhaus

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GROSS Fotos: Fingerhaus

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Die folgende Häuserstrecke zeigt, dass es beim Hausbau auch ohne große Abstriche etwas kleiner geht, und das bei hoher Lebensqualität. Ob mit Flach-, Sattel- oder Giebeldach oder auch als eingeschossiger Bungalow – weniger Platz bedeutet nicht weniger Wohnen.

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1 DER KUBUS – EIN KLASSIKER. Dieses Musterhaus macht in Baulücken oder auf schmalen Grundstücken eine gute Figur. 2 BODENTIEFE SCHIEBETÜREN verbinden drinnen mit draußen und erweitern im Sommer den Wohnraum. um ein beträchtliches Stück.

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GENUG 3

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3 WIE DIE BEREICHE Wohnen, Essen und Kochen eine gemeinsame lichtdurchflutete Living-Zone bilden, ist hier anschaulich umgesetzt. 4 EIN ZIMMER IM ERDGESCHOSS kann als Home-Office genutzt werden. Es liegt links vom Eingang und somit ein wenig entfernt vom Wohnbereich.

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Dem Musterhaus „Talo“ liegt ein flexibles, anpassungsfähiges Architekturkonzept zugrunde, das auf unterschiedliche Wohnsituationen individuell ausgerichtet werden kann, etwa durch eine Erweiterung mittels Anbauoptionen. Das Beispiel zeigt eine Variante mit 137 Quadratmetern Wohnfläche, verteilt auf zwei Ebenen. Ein geräumiger Rechteck-Erker im Erdgeschoss erweitert den Essbereich, der gemeinsam mit Wohnzimmer und Küche einen weitläufigen Livingbereich bildet. Um den Erker auch von außen optisch abzuheben, wurde dieser Teil der Fassade anthrazitfarben gestrichen. Das Obergeschoss folgt der klassischen Aufteilung Schlafzimmer, Kinderzimmer und großes Badezimmer, dies mit frei stehender Wanne. Die Effizienzhausklasse 40 steht für Zukunftstauglichkeit, begleitet vom Komfort einer KNX-Automation. On top: die Begrünung des Flachdaches zur Verbesserung des Mikroklimas am Haus. > www.fingerhaus.de


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1 1 EINZELNE MODULE werden komplett im Werk vorproduziert und können darüberhinaus auf Wunsch von der hauseigenen Möbelmanufaktur eingerichtet werden.

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2 DIE BANK vor dem großen Sitzfenster mit dem schönen Blick nach draußen birgt zusätzlich reichlich nutzbaren Stauraum. 3 HINTER DER TRENNWAND im Badezimmer liegen, wiederum durch eine Wand abgetrennt, auf der einen Seite die Toilette und auf der anderen Seite die Dusche. 4 OPEN SPACE für Kochen, Essen und Wohnen. Auf fast 40 Quadratmetern ist genügend Platz für Gemeinsamkeit und geselliges Beisammensein.

Mit dem ganzen Haus umziehen: Die Modulbauweise ermöglicht den Wiederaufbau an einem anderen Platz.

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Fotos: Sonnleitner

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Das Musterhaus „Dahoam to go“ überzeugt durch seine hohe Flexibilität. Aus den einzelnen Modulen lassen sich, sowohl einals auch mehrstöckig, unterschiedlich große und unterschiedlich kombinierte Häuser kreieren. So kann es ganz auf die individuelle Lebenssituation von Bauherren zugeschnitten werden, im Beispiel mit einer Wohnfläche von circa 125 Quadratmetern. Selbst wenn ein Ortswechsel ansteht, besteht die Option, die Module per Tieflader an einen neuen Standort zu transportieren und dort wieder neu zusammenzufügen. Desweiteren ist es möglich, die Module auch an ein bestehendes Haus als Anbau anzufügen oder in Tiny-HausGröße zu gestalten. Für den Bau dieses flexiblen Konzepthauses werden nachhaltige und wohngesunde Materialien verwendet. > www.sonnleitner.de

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1 BODENTIEFE FENSTER lassen, wie hier in der geräumigen Küche, viel Tageslicht ins Innere und bilden eine Verbindung der Küchenzone mit dem Außenbereich. 2 ZWISCHEN ESS- UND WOHNzimmer wurde auf die platzsparende Variante Glas-Schiebetür zurückgegriffen. So profitieren beide Räume von einer höheren Lichtausbeute. 3 DURCH DIE WINKELBAUWEISE entstand eine vom Wohnbereich und von Küche sowie Esszimmer zugängliche, windgeschützte Terrasse. 4 DER EINGANG IST überdacht und man gelangt trockenen Fußes nach innen. Visuelle Spannung erzeugen die unterschiedlichen Optiken. Die Holzvertäfelung des Carports setzt sich in einer Überdachung bis einschließlich zur Eingangstür fort.

Fotos: Gussek Haus

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„Dieses Haus kannste mir bauen“, war die spontane Reaktion der Bauherrin, als sie eine Anzeige entdeckte.

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Der Bauherr von „Moravia“ fand Bungalows „schon als Zehnjähriger prima und wollte immer in einem leben“. Der Traum vom Winkelbungalow wurde tatsächlich Wirklichkeit, wenn auch erst mit über 60. Naturgemäß punkten Vorteile ebenerdigen Wohnens dann besonders. Noch ist das Ehepaar bestens zu Fuß, aber zu wissen, dass extrabreite Türen, schwellenlose Übergänge und eine geräumige Diele den Alltag auf den 115 Quadratmetern Wohnfläche irgendwann erleichtern könnten, gibt den beiden ein gutes Gefühl. Um wie im bis dahin gewohnten Altbau „Luft nach oben“ zu haben, wurde die Decke im Wohn- und Esszimmer auf eine Höhe von drei Metern gebracht, die Regelhöhe beträgt 2,75 Meter. Eine Verblendung macht die dadurch entstandene Stufe von außen unsichtbar. „Nach zwei Tagen stand da plötzlich unser Haus“, freut sich die Bauherrin noch heute immer darüber, wie schnell der komplette Aufbau vonstatten ging. > www.gussek-haus.de 4

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Fotos: Wolfgang Zlodej für Solarlux GmbH

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Inmitten einer einzigartigen Kulturlandschaft trifft traditionelle Bauweise auf moderne Architektur. Dem Bauherrenpar war bei der Planung ihres 75 Quadratmeter großen Wochenendhauses wichtig, sich als Mensch im Hausinneren ebenso als Teil der Natur zu fühlen, wie draußen. Dies wird erreicht durch große Glaselemente, die aufgrund ihrer schmalen Rahmen maximale Transparenz bieten. Auf jedem Stockwerk befindet sich ein Bad, zu dem sich im Erdgeschoss noch eine Sauna gesellt. Angelehnt an die traditionelle SpreewaldArchitektur, hat das Wochenendhaus ein mit Reet gedecktes Dach, klassische Fenstergrößen – auch die Schlafzimmer im Obergeschoss geben den Blick durch eine Fensterfront in Richtung Naturschutzgebiet frei – und eine Lärchenholzverschalung an der Südseite. Fazit: Ein überzeugendes Retreat mit NatursuchtPotenzial. > www.solarlux.de

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1 MÜHELOS LASSEN sich die großen Glastüren zur Seite schieben und man befindet sich quasi inmitten der herrlichen Natur. 2 DIE HAUSHERREN können jede Wetterlage im Haus überall hautnah miterleben. 3 SELBST DIE ZIMMER im Spitzgiebel sind durch Fensterfront und Dachfenster lichtdurchflutet.

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4 DIE EINRICHTUNG ist auf das Wesentliche reduziert. Ohne allzu großen Ballast gelingt die Konzentration auf die wohltuende Atmosphäre der üppigen Natur des BiosphärenReservats.

Willkommen im Barefoot Home, willkommen zu Hause. Nachwachsende Rohstoffe, ehrliche Materialien, klare Raumstrukturen, Funktionalität, Wohlfühlen – das ist Barefoot Home designed by Til Schweiger. Dazu sagt der bekannte Schauspieler und Filmemacher: “Für mich ist es schön, wenn ich die Stimmung aus meinen Filmen weitergeben kann. Es geht darum, mit Freunden und Familie eine entspannte Zeit zu haben.“

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Besuchen Sie unser Musterhauszentrum in 72531 Hohenstein-Oberstetten und erleben Sie das Barefoot Home und viele weitere Hauskonzepte. Tgl. 10 - 17 Uhr.

Eines der Stilmittel, mit denen die traditionelle Spreewald-Architektur aufgegriffen wird, ist das Reet-Dach.

FAIRSTER zum 11. Mal in Folge

SCHWÖRERHAUS 11 weitere Anbieter erhielten die Note Sehr Gut Im Test: 35 Fertighaus-Anbieter in Deutschland


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Der Bauhausstil: geradlinig und klar strukturiert – so stellten sich die Bauherren ihr zukünftiges Zuhause vor.

1 DER GEMEINSCHAFTSBEREICH Wohnen, Essen und Küche findet seine Fläche auf insgesamt großzügigen 36 Quadratmetern. 2 VON DER GERÄUMIGEN DIELE aus reicht der Blick durch bis in den Wohnbereich. Davor führt linkerhand das Treppenhaus in die oberen Etagen. 3 DAS BAUFENSTER des 14 x 21 Quadratmeter großen Grundstückes wurde optimal genutzt. Die Garage reicht direkt bis an die Grenzlinie. 4 PLATZ GENUG FÜR EINE größere Gästerunde bietet der Essplatz. Nach dem Öffnen der Schiebetüren gehört im Sommer dieser Bereich zum Wohnbereich dazu.

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Fotos: Fertighaus Weiss

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Mit „Haus Hasert“, zwei Geschosse zzgl. Staffelgeschoss, setzten die Bauherren ihren individuellen und flächeneffizienten Wohntraum um. Besonders die zeitgemäß kompakte, geradlinige Kubatur hatte es dem Paar angetan. Das Außenmaß von 9,85 x 7,35 Metern und die bis an die Grundstücksgrenze reichende Garage nützen das Baufenster optimal aus. Im Erdgeschoss harmonieren die Bereiche Wohnen, Essen und Küche, zu den Privaträumen geht’s über kompakt gewendelte, in Schiefer lasierte Holztreppen. Darüber befindet sich ein Staffelgeschoss, das mit einem großen Balkon hohe Nutzungsflexibilität aufweist. Die niedrigen Energiekosten aufgrund energieffizienter Haustechnik und Fernwärmeanschluss wissen die Bauherren sehr zu schätzen, und für die beiden ist ihr neues Zuhause in jeder Hinsicht ein Traumhaus. > www.fertighaus-weiss.de 4

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Foto: Thea van den Heuvel /Solarlux

MINI = MAXI HAUSBOOT Auf dem Wasser wohnen – das kann man in den Niederlanden in fast jeder Stadt. In Deutschland steckt dieses Wohnmodell noch in den Kinderschuhen. Ein Kostenpunkt sind die Erschließungskosten für Strom, Wasser, Gas und den Zugang zum Boot. Im Beispiel wird der Wohnraum mithilfe flexibler, zusammenschiebbarer Glasfaltwände so weit geöffnet, dass der ganze Bereich direkten Zugang zum Wasser hat. > www.solarlux.com

Kleinere Baugrundstücke, nachhaltigeres Bauen, weniger Anschaffungskosten und ein geringerer Energieverbrauch – alles gute Gründe, die dafür sprechen, beim Hausbau eine Nummer kleiner zu denken und auf Fläche zu verzichten.

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„Reduce to the max“ - Minimalismus ist angesagt, und das nicht nur aus ökologischen und ökonomischen Gründen, sondern für viele auch als Lebenseinstellung. Und auch beim Hausbau lohnt es sich, kleiner zu denken und sich ernsthaft die Frage zu stellen, wie viel Wohnfläche man tatsächlich braucht. Vielleicht ist es ja sogar schöner, ein wenig zusammenzurücken? Auf Fläche zu verzichten, rechnet sich aufgrund der stetig steigenden Grundstückspreise, gleichermaßen reduzieren sich die Anschaffungskosten sowie der Energieverbrauch. Was bedeutet es, kleiner zu bauen? Gefragt sind individuelle und kreative Grundrisse. Das Weglassen von Wän-

den, etwa im Wohn-Ess-Kochbereich, bewährt sich dafür schon seit langem und fördert die Gemeinschaft. Die Privaträume wie Schlaf- und Kinderzimmer oder auch das Home-Office kommen mit weniger Grundfläche aus, wenn mit Einbaumöbeln reichlich Stauraum geschaffen wird. Offene Stellen wie etwa unter der Treppe, lassen sich in vielerlei Hinsicht nutzen, zum Beispiel als Garderobe. Auf einem sehr kleinen Grundstück kann man in die Höhe ausweichen und eventuell mit Kellerräumen weiteren Wohnraum schaffen. Wer‘s richtig klein möchte, der kann sich in Richtung Tiny-Haus orientieren. Ein Trend, der nicht nur bei jungen Leuten Anklang findet. • sc


Ein Grundgestell und aneinandergereihte Segmente, mit oder ohne Fenster, bilden die Basis für das „Wikkelhouse“. Im Home-Segment sind Küche, Dusche und WC und alle Anschlüsse integriert. Die Raumaufteilung ist auf maximale Nutzung ausgelegt. Die Eingangsstirnseite ist komplett verglast, ein Holzpodest dient als Außensitzplatz. (siehe Foto Seite 19) Foto: Wikkelhouse/Yvonne Witte

Foto: KfW

EINZELTEILE

> www.wikkelhouse.com

SAUNABAD Dieses Badezimmer zeigt anschaulich, dass bei geschickter Aufteilung auch auf kleinster Fläche mehrere Wellness-Optionen Platz finden können. Selbst eine Saunakabine konnte integriert werden. Hinter der mittig platzierten Badewanne befindet sich der offene Duschbereich. Er reicht über die ganze Länge der Badewanne. So ist genügend Platz zum Duschen, ohne dass Spritzwasser auf die umliegenden Böden gelangt.

NESTBAU Viele junge Familien wünschen sich Eigentum, stoßen aber finanziell oft an ihre Grenzen. Weniger Wohnfläche schont den Geldbeutel und ist dennoch in der Regel ausreichend. Eine Gesamtwohnfläche von etwa 140 Quadratmetern, verteilt über zwei Stockwerke, bietet viel Platz für eine vierköpfige Familie. Für ein solches Haus genügt ein kleines Grundstück, was die Anschaffungskosten senkt. > www.baumeister.de

> www.kfw.de

Foto: Baumeister

NATURNAH

Foto: Alex Fradkin/Schüco International

Dieses Haus macht durch das Spiel mit Fenstergrößen auf sich aufmerksam. Großflächige Scheiben erweitern die Wohnfläche optisch, die umliegende Natur rückt näher und wird gefühlt Teil der Räumlichkeiten. Voraussetzung sind gut wärmegedämmte Fenster, die im Winter das Eindringen von Kälte verhindern. > www.schueco.de

Schöne und interessante Häuser von 34 bis 150 Quadratmetern mit smarten Raumlösungen und innovativen Konzepten bietet die Ausgabe „Kleine Häuser“ vom Callwey-Verlag. Erschienen im September 2023, erhältlich für 45,00 Euro.

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POSITIVE

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Gesamtbilanz Auf dem Grundstück, auf dem heute dieses moderne Plus-Energie-Holzhaus steht, befand sich ein alter Bungalow mit großer Photovoltaikanlage. Die Bauherren rissen den Altbau ab – behielten aber die Sonnenstromanlage, die auch heute, im neuen Haus für ein deutliches Energie-Plus sorgt.

Die große Photovoltaikanlage liegt auf der südlichen Satteldachhälfte, die sich zur Straße orientiert. Hinter dem Haus befindet sich der große Garten mit luxuriösem Wellnessbereich.

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1 INSPIRATION für die Gestaltung der Innenräume fand die Baufamilie im HausbauHelden-Youtube-Video über das Musterhaus Fellbach von Bittermann & Weiss. Der Fußboden aus gebürsteten Eichendielen sowie die Leuchten über dem Esstisch und im Luftraum stammen von dort. 2 EIN SPIELBREICH für die Kinder findet zwischen Küche und Esstisch Platz. 3 FAST UNSICHTBAR sind die Geländer aus Sicherheitsglas, die die Absturzsicherung zur Treppe und zum Luftraum über der Küche bilden. 4 IM FAMILIENBAD mit Badewanne befindet sich hinter der Waschtischwand noch die Toilette und eine komfortable Walk-in-Dusche. 3

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5 DIE KINDERZIMMER im Obergeschoss sind nahezu gleich groß. Dank des 2,35 Meter hohen Kniestocks sind die Räume flexibel möblierbar. 6 DIE KÜCHE ist ebenso praktisch wie wohnlich. Eine Möbeltür führt diekt in den benachbarten Abstellraum, der auch als Nebenküche und Speisekammer fungiert.

„Viele Details haben wir uns beim Bittermann & Weiss-Musterhaus in Fellbach abgeschaut.“ Die Bauherrin

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O

1 DIE WÄRMEPUMPE wurde bei diesem Haus komplett innen, im Keller aufgestellt. 2 VON OBEN zeigt sich die Kompaktheit des Gebäudes sowie die ebenso clevere wie schöne Gartenplanung.

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ft entscheidet nicht nur der persönliche Geschmack oder eigene Wohnwünsche über die Gestaltung eines Hauses. So erging es auch der Baufamilie, die heute in diesem kompakten Holzhaus zu Hause ist. Dort wo heute ein hochmodernes Smarthome im Plusenergiestandard steht, befand sich ursprünglich ein Bungalow. Da dieser weder in puncto Raumprogramm und Wohnkomfort, noch mit seinen energetischen Qualitäten den Wünschen des Baupaars entsprach, entschlossen sie sich, den Altbau abzureißen und komplett neu zu bauen. Aufgrund der Bauvorschriften sehr kompakt und nun mit zwei Etagen. Bei einem Besuch des nahegelegenen Deutschen Fertighaus Centers in Mannheim suchten und fanden die Bauherren Inspiration und ihren künftigen Baupartner. „Wir haben uns mit mehreren Firmen unterhalten. Schließlich fanden wir die Beratung und das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Bittermann & Weiss am überzeugendsten“, erzählt die Bauherrin. Hier lernten die Bauherren auch Architektin Andrea Kautz kennen. Die Planungsexpertin begleitete das Paar nicht nur durch den Planungsprozess, sondern auch durch die Bauzeit bis zum Einzug. Viele clevere Details entstanden durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit. So zum Beispiel die clevere direkte Verbindung zwischen Küche und Speise-

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kammer, die sich elegant hinter einer Küchenschranktür verbirgt. Aber nicht nur gestalterisch hat das Gebäude viel zu bieten: Vor allem sein energetischer Standard ist herausragend. Offiziell „nur“ ein Effizienzhaus 55, ist das Gebäude dank sehr effizienter Haustechnik, smarter Vernetzung und einer clever wiederverwerteten Photovoltaikanlage rechnerisch ein Plus-Energie-Haus. „Den Strom, den die Photovoltaikanlage erzeugt“, erzählt die Bauherrin, „speisen wir momentan komplett gegen Einspeisevergütung ins öffentliche Netz ein.“ Das lohnt sich für die Familie ganz besonders, denn sie konnten nicht nur die Hardware der PV-Anlage vom abgerissenen Altbau übernehmen, sondern auch den alten Einspeisevertrag. So profitieren sie heute noch von den üppigen Vergütungssätzen, die vor rund 13 Jahren galten, als die Anlage ursprünglich in Betrieb ging. „Wenn wir in ein paar Jahren aus der Förderung rausfallen, überlegen wir, ob wir in eine Hausbatterie investieren, um den Sonnenstrom dann effektiver direkt im Haus zu verbrauchen“, so die Bauherrin weiter. Die besten Voraussetzungen dafür sind bereits gegeben: Dank der sehr gut gedämmten und dichten Holz-Fertigbauweise und der Fußbodenheizung arbeitet die Luft-Wasser-Wärmepumpe besonders sparsam. Ein Smarthome-System auf KNX-Basis sorgt für eine intelligente Vernetzung der meisten Geräte im Haus, vereint die Steuerung und optimiert die Abläufe. Heizung, Kühlung, Lüftung und Beschattung arbeiten so Hand in Hand und sorgen für maxialen Komfort und minimale Energieverbräuche. Alles zusammen führt dazu, dass die Familie schon heute im Jahresschnitt kaum Energiekosten hat: Die Erträge der Einspeisevergütung für den Photovoltaikstrom gleicht die Kosten für den aktuellen Verbrauch im Haus, für Heizen, Kühlen, Warmwasser und Beleuchtung fast komplett aus. So kann sich die Baufamilie auf die schönen Seiten des Lebens konzentrieren, zum Beispiel in ihrem liebevoll angelegten Garten zum Grillen, auf der Terrasse die Sonne zu genießen oder sich im Außenwhirlpool einfach nach allen Regeln der Kunst zu entspannen. • ab


KIND 16,5

KIND 17

GALERIE 14

SCHLAFEN 12,5

ANKL. 8,5

KIND 15,5

BAD 9,5

GALERIE 16

DACHGESCHOSS

ARBEITEN 11

7,50 m

KOCHEN/ ESSEN/ WOHNEN 54

3,46 m DIELE 9

ABST 6

DU/ WC GARD. 3 5,5

ERDGESCHOSS

11 m

DATEN + FAKTEN Individuelle Planung • WOHNFLÄCHEN:

EG 88,5 m2, OG 78 m2

• BAUWEISE:

Holztafelbauweise, Wärmedämmung Holzweichfaserplatte und Mineralwolle, Silikonharzputz-Fassade, Dicke der Außenwand 31,25 cm, U-Wert der Außenwand: 0,131 W/m²K; 22 Grad geneigtes Satteldach, 2,35 m Kniestock, U-Wert Dach 0,163 W/ m²K; Holz-Alu-Fenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,6 W/ m²; Kellergeschoss Stahlbeton

• TECHNIK:

Tecalor Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Kühlfunktion und Fußbodenheizung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaikanlage mit 26 Modulen, KNX-Gebäudeautomation

Fotos: Andreas Martin für Bittermann & Weiss Holzhaus

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Luft/Wasser-Wärmepumpe NIBE S2125 mit Inneneinheit NIBE VVM S320

5,87 m

10,80 m

GARAGE

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergie: 25,0 kWh/m2a, Endenergiebedarf: 21,0 kWh/m2a

• ARCHITEKTIN:

Architektin Dipl. Ing. Andrea Kautz, Blütenweg 6, 69198 Schriesheim, Tel. 0179/7392821, E-Mail: andrea.kautz@bw-holzhaus.de

• HERSTELLER:

Bittermann & Weiss, Am Geißgraben 6, 97950 Gerchsheim Tel 09344/920901, www.bw-holzhaus.de

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

Der 1861 als Zimmerei gegründete Betrieb baut Ein- und Zweifamilienhäuser in diffusionsoffener Holzbauweise. Jedes Haus wird mit den Bauherren individuell geplant. Bittermann & Weiss legt Wert auf hochwertige Wärmedämmung, gesundes Wohnklima sowie den Einsatz von zertifiziert regionalen Baustoffen.

• LIEFERRADIUS:

Heizungstausch mit Wärmepumpe Nutzen Sie die Energie aus der Natur für Ihr Zuhause. Mit einer Wärmepumpe von NIBE profitieren Sie von führender Technologie, einfacher Bedienung und modernem Design. Sichern Sie sich klimaneutralen Wohnkomfort in jeder Jahreszeit. Mit unserer Erfahrung und höchster Energieeffizienz sorgen wir dafür, dass Ihr Umstieg garantiert gelingt. NIBE – Eine bewusste Wahl für die Natur und Ihr Zuhause.

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Süddeutschland

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie unter www.HausbauHelden.de/hersteller/bittermann-weiss/

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SELBSTVersorger

Grafik: KI-Software Midjourney/Solarwatt

Das Dach benötigt bei der Planung des Hauses besonderes Augenmerk. Es schützt das Gebäude vor Wind und Wetter und prägt das Haus architektonisch – außen und innen. Ebenso spielt es energetisch eine wichtige Rolle.

Foto: Solarwatt


WAS IST EIN PLUSENERGIE-HAUS?

Foto: Mattias Hamrén/Streetmonkey Architects

Ein Plus-Energie-Haus ist ein Gebäude, das mehr Energie erzeugt als seine Bewohner verbrauchen. Dieses Energie Plus wird in der Regel durch solare Erträge von thermischen Solar- und in den meisten Fällen von Photovoltaikanlagen erzeugt, die auf dem Dach oder der Fassade des Hauses angebracht sind. Durch diese SolarenergieErträge nimmt die jährliche Energiebilanz einen positiven Wert an. Die überschüssige Energie kann im Haus direkt verwendet oder für den späteren Gebrauch gespeichert werden. Überschüssiger Solarstrom lässt sich auch zum Betrieb eines Elektro-

fahrzeugs nutzen, gegen eine festgelegte Vergütung in das öffentliche Netz einspeisen oder in einer Cloud speichern und später abgerufen werden. Je geringer der Energiebedarf eines Hauses ist, desto einfacher kann es diesen mithilfe moderner energieerzeugender Haustechnik selbst decken und einen rechnerischen Überschuss erzielen. Es sollte daher mindestens den Effizienzstandard 55 erreichen. Folgende Eigenschaften sollte das Gebäude dafür aufweisen: •  Eine effektive Wärmedämmung und dichte Bauweise der gesamten Gebäudehülle •  E ine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung •  Fenster mit dreifacher Verglasung und einem niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten •  Eine sehr effiziente Heizungsanlage, die idealerweise mit dem selbst erzeugten Sonnenstrom oder der Solarwärme betrieben wird. Die Fenster sollten so platziert werden, dass sie viel Sonnenwärme einfan-

Plus-Energie-Häuser in Reihe: „The Power of 10“ ist eine Siedlung im schwedischen Örebro. Jedes der 10 Reihenhäuser bietet 150 Quadratmeter Wohnfläche, ist in Passivhaus-Standard gebaut und versorgt sich selbst mit PV-Strom.

Foto: www.classen.de

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lus-Energie-Häuser werden immer beliebter. Diese Häuser generieren selbst aus erneuerbaren Quellen Energie, sodass sie ihren Energiebedarf – zumindest rechnerisch – mehr als decken können und das, fast ohne schädliche Treibhausgase auszustoßen

Stromverbrauch minimieren Damit Plus-Energie-Häuser ihre Vorteile voll ausspielen können, sollten Bewohner ihren alltäglichen Stromverbrauch minimieren. Dies kann durch den Einsatz energieeffizienter Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte sowie Beleuchtungskörper erreicht werden. Darüber hinaus kann eine intelligente Hausteuerung (Smarthome-System) oder ein Energiemanager dabei helfen, Energie zu sparen und den optimalen Verbrauch des selbst erzeugten Solarstroms zu planen und zu organisieren. Denn selbst erzeugter PV-Strom kostet wesentlich weniger als aus dem Netz bezogene elektrische Energie. Der Energiemanager sorgt dafür, dass der PV-Strom zuerst direkt im Haus verwendet wird, stellt z.B. die Waschmaschine an, wenn in der Mittagszeit reichlich Sonnenenergie verfügbar ist. Ist der direkte Bedarf im Haus gedeckt, wird die Hausbatterie geladen und die Wärmepumpe erzeugt einen Vorrat an Warmwasser. Erst dann werden Überschüsse gegen Einspeisevergütung ins Netz abgegeben. Gut gemanagt, können Plus-Energie-Häuser die persönliche CO2-Bilanz auf nachhaltige Weise erheblich verbessern.

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Die Komponenten des Plus-Energie-Hauses Top - Ha u s h ü l l e

Foto: www.weberhaus.de

Plus-Energie-Häuser benötigen eine umfassende Wärmedämmung des gesamten beheizten Raumvolumens: Dies beinhaltet sowohl die Außenwände als auch das Dach sowie den Keller – wenn dieser beheizt werden soll . Wenn das Haus auf einer Bodenplatte steht, ist eine Perimeterdämmung unter der Platte sowie eine Sockeldämmung erforderlich. Auch die Fenster müssen einen sehr guten U-Wert aufweisen und sind in der Regel dreifach verglast. Damit nicht unkontrolliert Wärme durch Fugen oder Ritzen entweicht, muss außerdem die Dichtigkeit der Gebäudehülle nachgewiesen werden.

Wä r m e p u mp e

Foto: www.wolf.eu

Beim Plus-Energie-Haus wird für Heizung und Warmwasser zumeist auf den Einsatz der elektrischen Wärmepumpentechnik gesetzt. Denn mit ihr lassen sich die energetischen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Neubau einfach und kostengünstig erfüllen. Im Wesentlichen nutzt sie kostenlose Umweltenergie aus Außenluft, Erdboden oder Grundwasser. Um diese Energien auf ein für Heizzwecke geeignetes Temperaturniveau zu „pumpen“, benötigt die Wärmepumpe Strom. Dieser kann durch umweltfreundliche PV-Anlagen auf dem Dach eines Plus-Energie-Hauses erzeugt werden.

Lü f t u ng s an l ag e

Foto: www.zehnder-systems.de

Eine automatische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung hilft, die Energieeffizienz eines Hauses zu optimieren. Die Anlage sorgt dafür, dass im Haus stets saubere und frische Luft zur Verfügung steht – ohne dass die Fenster geöffnet werden müssen. Die „verbrauchte“ warme Luft wird beim Abführen nach draußen über einen Wärmetauscher geführt, der den Großteil der Abluftwärme auf die gleichzeitig angesaugte kalte Frischluft überträgt. Enthalpie-Wärmetauscher sorgen dabei für eine ideale relative Luftfeuchtigkeit der Frischluft. Erdwärmetauscher erhöhen außerdem den Wirkungsgrad des zentralen Lüftungsystems.

P hotovol taikan l ag e

Foto: www.meyerburger.com

Eine Photovoltaik(PV)-Anlage erzeugt Strom aus Sonnenenergie. Sie kann auf allen von der Sonne erreichbaren Flächen des Hauses installiert werden. Der so erzeugte Strom kann im Haus für alle elektrisch betriebenen Geräte verwendet werden. Vor allem Großverbraucher wie die elektrische Wämepumpe können in der Kombination mit einer PV-Anlage günstig und ökologisch betrieben werden. Die Kosten der PV-Anlage amortisieren sich bei guter Planung relativ schnell.

Ha u s b atte rie

Foto: www.solarwatt.de

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Mit einer Hausbatterie kann tagsüber von der PV-Anlage erzeugter Strom für den Verbrauch abends und nachts gespeichert werden. Die Größe des Systems richtet sich nach der Größe der PV-Anlage und dem Bedarf der Bewohner einschließlich Heizung, Warmwasser und Energie für Beleuchtung, Kochen, Waschen und Unterhaltungselektronik und muss für jedes Haus individuell ermittelt werden. Die Hausbatterie-Preise variieren stark und liegen zwischen 700 und 2 400 Euro pro kWh Speicherkapazität.

Grafik: YanaBerezh – stock.adobe.com

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gen, denn das spart Heizenergie. Außerdem gilt: Je kleiner die Außenhülle, desto geringer der Wärmeverlust. Wer sparsam mit der Wohnfläche umgeht und ein kompaktes Einfamilienhaus baut, schafft die besten Voraussetzungen für einen niedrigen Energiebedarf. Grundsätzlich gibt es beim Bau eines Plus-Energie-Hauses aber keine architektonischen Einschränkungen.

SEBST ERZEUGEN – SELBST VERBRAUCHEN Die meisten Plus-Energie-Häuser basieren auf dem Konzept der Nutzung von Solarstrom, welcher mithilfe einer Photovoltaikanlage gewonnen wird. Besonders wirtschaftlich sind diese, wenn ein möglichst hoher Anteil der selbst produzierten elektrischen Energie im Haushalt genutzt wird. Denn aufgrund der in den letzten Jahren deutlich gesunkenen Anlagenpreise, ist heute die selbst per PV-Anlage erzeugte Kilowattstunde Strom deutlich billiger, als die aus dem Netz bezogene. So schont man also nicht nur die Umwelt, sondern auch den eigenen Geldbeutel und typische PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern amortisieren sich in den meisten Fällen in zehn bis zwölf Jahren. Bei Steildächern gilt es, bei der Planung des Daches darauf zu achten, dass die PV-Module nicht im Schatten liegen und von der Himmelsrichtung her so ausgerichtet sind, dass sie ein Maximum an Sonneneinstrahlung abbekommen. Süddächer eignen sich dafür natürlich am besten. Um mit ihnen maximal energieeffizient zu arbeiten, ist eine Dach- bzw. Modulneigung von 30 bis 35 Grad nötig. Bei PV-Anlagen, die aufgrund der Bauweise oder der Ausrichtung des Gebäudes in andere Richtungen zeigen, sollte die

Modulneigung bei 10 bis 60 Grad liegen. Flachdächer sind für Photovoltaikanlagen besonders gut geeignet, denn die Anlage lässt sich auf einer speziellen Unterkonstruktion einfach in die gewünschte, effizienteste Richtung positionieren. Da der tagsüber von der Photovoltaikanlage erzeugte Strom nur schwer vollständig verbraucht werden kann und abends und nachts, wenn der Energiebedarf im Haushalt höher ist, keine Sonne scheint, ist die Maximierung des Eigennutzungsanteils gar nicht so einfach zu erzielen. Eine Solarstromanlage sollte daher stets bedarfsgerecht geplant und durch ein Energiemanager- oder Smarthome-System ergänzt werden, das die Versorgung der Stromverbraucher im Haushalt entsprechend deren Anschlussleistung und dem Ertrag der PV-Anlage koordiniert. Dadurch können Eigenverbrauchsanteile von bis zu 40 Prozent erreicht werden. Jede neue Photovoltaikanlage muss man übrigens beim zuständigen Netzbetreiber anmelden. In den meisten Fällen wird dies von der Solarinstallationsfirma erledigt. Der Anschluss an das Stromnetz erfolgt durch den jeweiligen Netzbetreiber. Über ein Online-Formular muss die PV-Anlage dann noch in das sogenannte Marktstammdatenregister (MaStR) eingetragen werden.

AUTARKIE ERHÖHEN Die Eigenverbrauchsquote und damit der eigene Autarkiegrad kann durch den Einbau einer Hausbatterie erhöht werden. Diese speichert überschüssigen Sonnenstrom für die spätere Nutzung. Die Eigenverbrauchsquote kann damit auf etwa 60 Prozent erhöht werden. Um Eigenverbrauchsquoten von

RENSCH-HAUS: Die Zukunft im Blick Bauen Sie modern, innovativ, ökologisch und energieeffizient mit einem Haus von RENSCHHAUS. Entscheiden Sie sich zum Beispiel für das Einfamilienhaus Linz aus der Hauslinie Innovation R. Damit setzen Sie nicht nur auf eine diffusionsoffene Bauweise, sondern auch auf einen echten Hingucker. Bauen Sie mit RENSCH-HAUS und schon jetzt für die Zukunft. Lassen Sie sich von den modernen Baukonzepten inspirieren: www.rensch-haus.com


Foto: Jürgen Lippert/Schwörer Haus

T E C H N I K • WI SSEN • P l u s- En e rgi e - Ha u s

Eine spezielle Ladesäule oder Wallbox ermöglicht es, den selbst auf dem Hausdach erzeugten Ökostrom sicher für das Laden eines E-Autos zu verwenden.

über 80 Prozent zu erreichen, muss man elektrisch heizen. Das geht am sparsamsten mit einer elektrischen Wärmepumpe in Kombination mit einem Pufferspeicher. So kann die Wärmepumpe, z.B. wenn die Photovoltaikanlage viel Strom liefert, diesen direkt verbrauchen und die erzeugte Wärme als Warmwasser auf Vorrat etwa für die Dusche am nächsten Morgen im Speicher zwischenlagern. Eine weitere Steigerung des Eigenverbrauchs wird durch ein Elektrofahrzeug ermöglicht, das über eine sogenannte Wallbox geladen werden kann. Wer dieses mit selbst erzeugtem Strom versorgt, kann seine Mobilitätskosten, die beim Laden aus dem Netz (oder beim Tanken eines Verbrenners) entstehen, reduzieren und die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage optimieren.

WAS KOSTET EIN PLUSENERGIE-HAUS? Die Kosten für Plus-Energie-Häuser variieren ebenso wie für Häuser ohne Plus-Energie-Technik. Im Wesentlichen hängen die Baukosten vor allem von der Größe, der Architektur und den verwendeten Baumaterialien ab. Aber auch von den Gegebenheiten des Grundstücks und des Baugrunds. Eine sorgfältige Planung und diszipliniertes Controlling der Baustelle hilft, im geplanten Kostenrahmen zu bleiben. Um die höheren Kosten für PlusEnergie-Häuser genau zu ermitteln, müssen Sie Ihr Haus zunächst planen lassen und einen Standard wie Effizienzhaus 55 oder Effizienzhaus 40 wählen. Auf dieser Grundlage können Sie die Mehrkosten für die notwendige Haustechnik wie Solaranlagen und

Energiespeicher für Ihr konkretes Bauvorhaben berechnen. Die Mehrkosten können sich aber im Laufe der Jahre durch Energieeinsparungen amortisieren. Außerdem hat ein Plus-Energie-Haus perspektivisch eine bessere Werthaltigkeit. Wer sich für ein Plus-Energie-Haus interessiert, sollte sich einen Baupartner suchen, der sich damit auskennt. Denn damit am Ende des Jahres tatsächlich ein Plus in der Energiebilanz steht, müssen Haushülle und Haustechnik perfekt aufeinander abgestimmt sein. Um die Fehleranfälligkeit zu reduzieren und auch, um von Anfang an einen kalkulierbaren Festpreis zu haben, empfiehlt sich, einen Plus-Energie-Haus-Anbieter zu wählen, der alles aus einer Hand anbietet. • ab

Grafik: Schwörer Haus

Jedes neu gebaute Haus benötigt einen Energieausweis. Dieser zeigt auf einen Blick, wie energieeffizient ein Gebäude und welche CO2Emmissionen im Betrieb entstehen. Dieser Auszug zeigt die Energiebedarfe eines Plus-Energie-Kundenhauses von > www.schwoererhaus.de

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RICHTIG warm

Foto: erikzunec – stock.adobe.com

Eine moderne Heizungsregelung passt die Leistung der Heizung immer perfekt an äußere Gegebenheiten und den gewünschten Temperaturkomfort im Hausinneren an – und sorgt gleichzeitig für optimale Energieeffizienz.

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Fotos: Vaillant

Moderne Heizungsregelungen ermöglichen eine praktische, genaue und komfortable Steuerung der Heizung. Direkt an der fest installierten Zentrale (rechts) oder aber auch per App übers Smartphone. > www.vaillant.de

E

ine moderne, intelligente Heizungssteuerung und -regelung ist Voraussetzung dafür, dass ein Heizsystem zuverlässig, bedarfsgerecht und vor allem besonders energiesparend arbeitet. Sie sorgt dafür, dass nur dann geheizt wird, wenn es notwendig ist, um im Haus oder auch nur in einzelnen Räumen die gewünschte Temperatur zu erreichen. So garantiert sie stets den optimalen Temperaturkomfort, schöpft gleichzeitig die Energie-Effizienz-Potenziale von modernen Heizungen aus und optimiert die Heizkosten.

WIE WARM, IST WARM GENUG? Spätestens seit dem Beginn des Ukraine-Krieges und der damit verbunden Teuerung von Energie, ist uns allen bewusst: weniger Heizen spart bares Geld. Jedes Grad, das wir weniger heizen, spart sage und schreibe bis zu sechs Prozent Heizenergie und damit Kosten ein. Doch niemand von uns kann oder will den ganzen Tag von Heizkörper zu Heizkörper rennen, um die Raumtemperatur auf das nötige oder richtige Maß zu regeln. Die Heizung auf einer bestimmten Temperatur „durchlaufen“ zu lassen, ist allerdings auch nicht mehr zeitgemäß.

Denn es gibt Situationen, in denen der Wärmebedarf höher ist, und solche in denen man auch mit weniger sehr gut auskommt. Die Heizungssteuerung hilft uns, dass immer zur richtigen Zeit die gewünschte Raumtemperatur herrscht, und regelt dafür die Elemente des Heizsystems wie den Heizkessel-, Heizkörper- oder Raumthermostate und erspart uns so das ständige manuelle Nachregeln. Wie warm es sein muss, damit wir uns wohlfühlen, hängt von vielen Rahmenbedingungen ab: Sind wir körperlich aktiv, reichen eventuell schon 18 Grad Raumtemperatur. Wenn wir länger am Schreibtisch sitzen, erscheinen 20 Grad, die üblicherweise für Wohnräume empfohlen werden, nach einiger Zeit eventuell zu kalt. Viele Frauen frieren schneller als Männer und alte Menschen eher als junge. Beim Festlegen der persönlichen Wohlfühltemperatur sollte man sich also nach seinem persönlichen Wärmeempfinden richten.

JEDEN RAUM EINZELN REGELN Als Orientierung werden für Wohnräume 20 Grad empfohlen. Bereiche, die seltener für längere Aufenthalte genutzt werden, können auch mit we-

Regeltechnik ist Pflicht Aus Energiespargründen hat der Gesetzgeber verpflichtende Anforderungen an die Regeltechnik einer Heizungsanlage im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt. In §61 wird der Bauherr verpflichtet, darauf zu achten, dass beim Einbau einer Zentralheizung diese mit einer zentralen selbsttätig wirkenden Regelung ausgestattet ist, um die Wärmezufuhr zu verringern und abzuschalten sowie elektrische Antriebe an- und abzuschalten. Dies muss in Abhängigkeit von der Außentemperatur (oder einer anderen geeigneten Führungsgröße) und der Zeit erfolgen. Zusätzlich wird in §63 des GEG die selbsttätig wirkende, raumweise Regelung der Raumtemperaturen gefordert. Davon ausgenommen sind im Eigenheim-Neubau lediglich Räume mit weniger als sechs Quadratmetern Nutzfläche in Verbindung mit einer Fußbodenheizung. Hier wird vor allem an einen Flur oder Abstellraum gedacht, der normalerweise allein schon von den zum Verteiler laufenden Heizkreisleitungen ausreichend erwärmt wird.

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Regeltechnik ist Pflicht Im Gebäudeenergiegesetz vorgeschrieben ist der Einbau eines Einzelraumregelsystems. Dieses sorgt für individuelle und energetisch effiziente Temperaturniveaus in den Wohnräumen. Entsprechend der gemessenen und gewünschten Raumtemperaturwerte stoppen oder öffnen motorisch betriebene Funkventile den Heizwasserdurchfluss an den Heizkörpern. Bei Flächenheizungen, die aus mehreren, raumweise zugeordneten Heizkreisen bestehen, sind die jeweiligen Regelventile zentral am Heizkreisverteiler montiert. Bei der technischen Umsetzung von Einzelraumregelsystemen geht der Trend klar hin zu vernetzten Systemen. Neben der Überwachung und Einstellung von Raumtemperaturwerten, Schaltzeiten und Betriebszuständen aus der Ferne, ist eine standortbasierte Absenk- und Wiederaufheizautomatik per App möglich. Verlassen die Bewohner mehrere Stunden das Haus, werden (alle) Raumtemperaturen verringert. Umgekehrt wird das Wohnzimmer rechtzeitig auf Wunschtemperatur gebracht, bis der erste Bewohner heimkehrt.

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niger auskommen, z.B. Keller und Abstellräume, Flure oder Treppenhäuser. Dann gibt es noch Räume, wie zum Beispiel das Badezimmer, das nur zu bestimmten Tageszeiten, z.B. morgens deutlich mehr als 20 Grad aufweisen sollte, damit man nach dem Duschen nicht friert. Damit in einem Haus diese unterschiedlichen Bereiche ihrer Nutzung entsprechend erwärmt werden, benötigt man eine raumweise Heizungsregelung. Dabei misst ein Sensor in jedem Zimmer die vorherrschende Temperatur. Liegt diese unter dem Zielwert, wird nachgeheizt, liegt sie darüber, etwa weil gerade die Sonne durch die Fenster scheint, wird der Heizkörper oder die Heizfläche heruntergeregelt oder ganz abgeschaltet.

GUT GEDÄMMT IST HALB GESPART In Neubauten fühlt man sich übrigens häufig schon bei niedrigen Temperaturen wohlig warm. Das liegt daran, dass sehr gut gedämmte Außenwände eine höhere Oberflächentemperatur aufweisen – also keine Kälte „abstrahlen“. Physikalisch korrekt verhält es sich so, dass sehr gut gedämmte Außenwän-

de, Dächer, Keller oder Bodenplatten einen niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten, den sogenannten Uw -Wert aufweisen. Je kleiner er ist, desto weniger Wärme wird von der wärmeren an die kältere Seite des Bauteils abgegeben. Deswegen bleiben sehr gut gedämmte Bauteile wärmer und ziehen weniger Wärme aus der Raumluft ab – was in Altbauten in der Regel durch eine Erhöhung der Raumlufttemperatur – ergo mehr heizen – ausgeglichen werden muss. Die Raumtemperatur ist aber nicht nur abhängig von der Heizungsleistung, sondern auch von inneren und äußeren Einflüssen. Der Wichtigste ist das Wetter. Ist es draußen warm und sonnig, muss in der Regel weniger geheizt werden als an einem kalten, trüben Tag. Darüber hinaus gibt es innere Einflüsse: Auch Menschen oder Hausgeräte in einem Raum geben Wärme ab. Moderne Heizungsregelung reagiert auf diese sich ständig ändernden Rahmenbedingungen und passt den Heizungsbetrieb an äußere und innere Einflüsse an. So kann die Heizungsregelung zum Beispiel die Vorlauftemperatur der Heizung erhöhen, wenn es draußen

Die Temperaturen im eigenen Zuhause kann man ganz einfach Raum für Raum mit Raumthermostaten optimieren. Ein Dreh am Stellrad genügt, um die Wohlfühltemperatur einzustellen. > www.jung.de Foto: Albrecht Jung

Foto: www.gira.de


2 1

Bauen lohnt sich. Massiv. Individuell.

Die „Aerocontrol“-Magnetschalter geben Aufschluss darüber, welche Fenster im Haus offenstehen. Über die Gebäudeleittechnik lassen sich die Magnetschalter an die Thermostatventile von Heizkörpern anschließen und senken deren Temperatur automatisch ab, sobald ein Fenster geöffnet wird. > www.siegenia.com

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Foto: Siegenia

kälter wird, und so rechtzeitig und automatisch dafür sorgen, dass die Heizflächen mehr Wärme abgeben. Wie stark der Temperaturanstieg der Vorlauftemperatur im Verhältnis zur sinkenden Außentemperatur ausfällt, legt man in der sogenannten Heizkurve fest. Diese wird entweder in der zentralen Regeleinheit oder direkt am Wärmeerzeuger bei der Inbetriebnahme vom Fachmann auf die individuellen Bedingungen im Haus eingestellt. Bei modernen Neubauten, die sehr gut gedämmt sind und daher meist nur sehr geringe Wärmeverluste aufweisen, ist diese Heizkurve in der Regel sehr flach. Wenn es im Haus dauerhaft zu kühl ist, kann man die Heizkurve aber unter Umständen dem höheren individuellen Wärmebedarf auch nachträglich noch anpassen. Im Unterschied zu früher, verfügen die aktuelle, digitale Heizungsregelun-

gen über ein Kommunikationsmodul mit integriertem WLAN- oder LANAnschluss. Dadurch lassen sich Wärmepumpe und Co. über den vorhandenen Router ins lokale Heimnetzwerk integrieren und komfortabel bedienen. So haben Bewohner sehr einfach Zugriff auf die Einstellungen, Betriebszustände, Zeitprogramme, Anzeigewerte und Meldungen der Wärmeerzeugerregelung – je nach System auch per Smartphone, Tablet oder Notebook. Alternativ bieten manche Hersteller auch digitale Raumbediengeräte an.

HEIZKURVE AUTOMATISCH ANPASSEN Diese smarten Regelsysteme ermöglichen weitere Optimierungspotenziale. Dazu gehört zum Beispiel die sogenannte witterungsgeführte Regelung. Sie ermöglicht es während der Heizperiode die zur jeweiligen Außen-

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Foto: Zehnder

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Hydraulischer Abgleich

Foto: www.grundfos.com

Der hydraulische Abgleich gehört bei der Inbetriebnahme einer neuen Heizung zum Standard und ist üblicherweise in den Einbaukosten der Heizung mit inbegriffen. Die Maßnahme hilft, das EffizienzPotenzial einer Heizungsanlage voll auszuschöpfen und somit die Heizkosten dauerhaft zu reduzieren. Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass alle an das wasserführende Heizsystem angeschlossenen Heizkörper oder -flächen unabhängig von ihrer Entfernung vom Heizkessel mit ausreichend Wärme versorgt werden. Beim hydraulischen Abgleich ermittelt der Fachbetrieb zunächst für jeden Raum die tatsächlich benötigte Wärmemenge. Dabei berücksichtigt er auch die energetischen Eigenschaften der Haushülle. Aufgrund dieser Informationen wird die notwendige Heizwassermenge sowie die richtige Pumpenleistung berechnet und daraufhin die einzelnen Thermostatventile richtig eingestellt.

In Bädern werden üblicherweise zu bestimmten und eher kurzen Zeiten höhere Temperaturen benötigt. Hier kann es ökonomischer sein, über elektrische Heizkörper für ein paar zusätzliche Grad zu sorgen. > www.zehnder-systems.de

temperatur passende HeizwasserVorlauftemperatur bereitzustellen. So wird der Energieeinsatz regelmäßig überprüft und optimiert – ganz automatisch. Mit den Infos zu den jeweiligen Witterungsverhältnissen kann die die Heizungsregelung mithilfe eines Außenfühlers versorgt werden. Wer sein neues Haus mit einer Wärmepumpenheizung ausstatten will, sollte aber besser direkt über eine Regelung nachdenken, die auch die Infos von regionalen Wettervorhersagen auswerten kann. Denn Wärmepumpen-Heizungen, vor allem solche mit Flächenheizsystemen, reagieren eher träge, weswegen die automatische, flexible Anpassung der Heizkurve schon einsetzen sollte, bevor die Außentemperaturen tatsächlich abgefallen sind. Das smarte Regelsystem antizipiert automatisch, zu welchen Uhrzeiten in der Regel eine höhere Heizleistung im Haus gefordert wird, und ob, und wenn ja, wie sehr und zu welchem Zeitpunkt die Heizkurve angepasst werden muss.

VERBRAUCH ANALYSIEREN Noch mehr Einsparpotenzial bieten smarte Thermostate oder Raumregler, welche die Temperaturdaten in regelmäßigen Abständen an die Wärmeer-

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zeuger-Regelung übertragen, wo sie zusammen mit den aktuellen Vor- und Rücklauftemperaturen ausgewertet werden. Falls in den Räumen längere Zeit nur eine geringe oder keine Wärmeanforderung besteht, beispielsweise aufgrund ungewöhnlich starker Sonneneinstrahlung, wird die Heizkurve entsprechend angepasst und die Vorlauftemperatur dadurch energiesparend abgesenkt, oder das Heizgerät schaltet ab. Eine weitere Option von digitalen Regelsystemen besteht darin, die Heiz- und Warmwasser-Energieverbräuche sowie eventuelle Wärmeerträge, zum Beispiel von einer Solarthermieanlage zu überwachen. Anhand von Einzel- und Durchschnittswerten können Heizungsbesitzer so frühzeitig erkennen, ob das Heizsystem energetisch optimal läuft, oder ob eventuell Störungen und falsche Einstellungen einen überhöhten Verbrauch verursachen. In solchen Fällen kann er sofort reagieren und bei Bedarf den Fachmann einschalten – und nicht erst dann, wenn eine deutlich zu hohe Jahresabrechnung vom Energieversorger eintrifft. Denn dann beginnt erst eine mühsame, zeitaufwendige Fehlersuche, die hätte verhindert werden können. • ab/jw


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Mehr Raum zum Leben Wer sich ein eigenes Zuhause wünscht, muss nicht unbedingt neu bauen oder kaufen. Auf- oder Anbauten sind eine preiswertere und nachhaltigere Alternative. Besonders schnell lässt sich eine serielle Sanierung durchführen, um Altbauten den heutigen Wohnansprüchen anzupassen.

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AUF ALT MACH NEU Wenn die Familie Zuwachs bekommen hat oder der neue Job ein Arbeitszimmer notwendig macht, dann muss das Zuhause den Bedürfnissen angepasst werden. Sollte das Grundstück groß genug sein, so könnte

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beispielsweise ein Anbau den Wohnraum erweitern oder als zusätzliche separate Wohneinheit realisiert werden. In jedem Fall muss bei einem solchen Vorhaben ein Architekt zurate gezogen werden. Seine Aufgabe ist es unter anderem, zu ermitteln, welche baurechtlichen Möglichkeiten auf dem Grundstück bestehen. In der Stadt lohnt es sich aufgrund der Baulandknappheit hingegen in die Höhe zu planen. Mithilfe einer Aufstockung in Holzfertigbauweise kann ein ganzes Stockwerk auf das Bestandsgebäude aufgesetzt werden. Auch hier ist die Voraussetzung, dass eine weitere Etage baurechtlich zugelassen ist. Zuzüglich zu dem Architekten ist es wichtig, einen Statiker zu beauftragen. Dieser überprüft, ob das Gebäude in der Lage ist, die Last des neuen Geschosses zu tragen. Bei einer seriellen Sanierung kann indessen Altbauten neues Leben verliehen werden. Eine Außenhülle wird dabei innerhalb kurzer Bauzeiten um ein zuvor digital ausgemessenes Bestandsgebäude montiert. • red/sg

Diesem leerstehenden Rustico in Manno, einem Dorf in der Schweiz, hauchte ein Architekt neues Leben ein, indem er es behutsam sanierte. > www.compoone.ch

Fotos: Fabio Compagno/compoone

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as Erweitern bestehender Gebäude wird in vielerlei Hinsicht als Zukunft des Bauens betrachtet. Einerseits treibt nämlich der Mangel an Bauland die Grundstückskosten immer weiter in die Höhe. Vor allem in Ballungsräumen entpuppt sich die Grundstückssuche als Mammutaufgabe, für die das Bauen im Bestand eine preiswerte Alternative darstellt. Andererseits handelt es sich dabei im Angesicht der Klimakrise um eine besonders nachhaltige Lösung. Wird ein Altbau erweitert, lassen sich unter anderem Ressourcen sparen und es muss kein oder wenig Boden versiegelt werden. Die Chancen für Raumgewinn sind vielfältig und reichen von Anbauten über Aufstockungen bis hin zur seriellen Sanierung.

Der aus Holz gestaltete Innenraum erscheint wie aus einem Guss und erfüllt Aspekte der Wohngesundheit und Nachhaltigkeit. > www. compoone.ch

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • B a u e n i m B e s t a n d

Anbau im Garten 1

Ein geeignetes Grundstück in München zu finden, schien Familie FeimannHirschmüller nahezu aussichtslos. Die Lösung: Als Nachverdichtung im Garten der Eltern bauen: Flächensparend und mit gutem Nähe-Distanz-Verhältnis, entstand so ein gelungenes Ensemble aus Alt- und Neubau.

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2 1 KONTRASTREICH und gleichzeitig harmonisch, fügt sich das Haus der jungen Familie auf dem Grundstück neben dem Bestandsgebäude ein. Vor allem die dunkle Holzfassade setzt einen markanten Kontrapunkt. 2 BLICK INS GRÜNE erlauben die vielen Fenster im EssKochbereich und schaffen so außerdem einen tageslichthellen Essplatz. 3 GERADEZU LÄSSIG wirken Gestaltungs- und Einrichtungsstil, die sich durch gekonnte Kombination verschiedener Richtungen auszeichnen: eine sichtbare Holzbalkendecke plus schwarz gerahmte LoftSchiebetüren und dazu immer wieder kräftige Farbflächen und -akzente. 3

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • B a u e n i m B e s t a n d

„Strahlenschutz war uns wichtig – damit wir gut schlafen können.“ Helen Hirschmüller, Bauherrin 1

1 WOHLFÜHLRAUM: Die Räume im Obergeschoss öffnen sich bis hoch in das Walmdach. Nach draußen bieten auch hier mehrere Fenster Aussicht in die grüne Umgebung. 2 RAUM FÜR HOBBIES, Musizieren, Lesen und Arbeiten bietet das großzügige Gästezimmer, das im Zwischenbau der beiden Gebäude liegt. 3 EINE SCHIEBETÜR, mit Tafelfarbe gestrichen, trennt die zwei nebeneinander -liegenden, gleich großen Kinderzimmer. 2

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • B a u e n i m B e s t a n d

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Familiäres Miteinander – mit viel Privatsphäre für beide Seiten

lücklich können sich Helen Hirschmüller, ihr Mann Lars und die Kinder Niclas (9 Jahre) und Lea (2 Jahre) heute schätzen. Ihren Wunsch, in München für die Familie zu bauen, konnten sie trotz aussichtsloser Suche nach einem Grundstück, schließlich doch realisieren: Als Nachverdichtung im Garten des Elternhauses Hirschmüller im schönen Stadtteil Schwabing. Für die Eltern wurde das große Grundstück zunehmend zur Belastung, sodass irgendwann die Frage im Raum stand: Was soll mit der Fläche und dem Haus passieren? „Mein Vater hatte auf Dauer keine Lust mehr, immer so viel Rasen zu mähen“, erinnert sich Helen Hirschmüller. So entstand mit dem Plan, dass die junge Familie hier baut, eine echte Win-Win-Situation.

HOCHWERTIGER HOLZFERTIGBAU Unkompliziert und schnell sollte der Bau des neuen Hauses sein: „Wir wollten keine Belastung durch den Bau für unsere Eltern“, waren sich Helen Hirschmüller und ihre Schwester einig, die später das Elternhaus übernehmen wird. Da die Bauzeit im Vergleich zum Massivbau kürzer ist, Bauelemente vorgefertigt auf der Baustelle „nur noch“ montiert werden, sollte es ein Fertighaus werden: von einem renommierten Haushersteller, der Erfahrung mit Rest- und Lückenbebauung in gewachsenen Wohngebieten hat und es schaffte, ein architektonisches Unikat in Einklang 1 WANN IMMER es möglich ist, verzichtet die Familie auf ihr Auto und steigt auf das Lastenrad um. 2 EIN SCHÖNES PAAR: Die quadratische, weiß verputzte Stadtvilla der Eltern und der etwas längere und schmalere, mit dunklem Holz verkleidete Neubau daneben.

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mit dem Bestandsgebäude zu errichten. Die Entscheidung fiel daher schon bald zugunsten des Erkheimer Ökohaus-Spezialisten Baufritz aus.

NACHHALTIG & WOHNGESUND Als sich, wie oft bei Nachverdichtungen, die Zusammenarbeit mit den Behördern etwas schwieriger gestaltete, sowie bei der bestmöglichen Ausnutzung der Grundstücksgrenzen, der Teilunterkellerung und einer idealen, kostengünstigen Planung von Anschlüssen, war die Expertise der erfahrenen Architekten im Bereich Nachverdichtung ein absoluter Gewinn. Entstanden ist ein zweigeschossiges Einfamilienhaus mit 155 Quadratmetern Wohnfläche, dunkler Holzfassade in Vergrauungslasur, das gezielt einen Gegensatz zum bestehenden Haus darstellt und sich gleichzeitig bestens einfügt. Wo einst ein Wintergarten den Bestand erweiterte, bildet nun ein neuer, eingeschossiger Zwischenbau die Verbindung von Alt- und Neubau. Sein hinterer Teil, vom Neubau erreichbar, dient der jungen Familie als Büro, Musik- und Gästezimmer, der vordere Bereich, vom Altbau zugänglich, bietet zusätzlichen Zugang zum Garten. Außerdem profitiert die ältere Generation von einer Dachterrasse auf dem Zwischenbau – dank Milchglas-Lichtband nicht einsehbar vom Neubau. Denn trotz der Verbundenheit, ist beiden Parteien Privatsphäre wichtig: Raum für das eigene Leben, den persönlichen Rhythmus, eigene Haustüren und Terrassen. Zudem spielte eine nachhaltige, gesunde Lebensweise eine große Rolle. Seit der Planungsphase waren die Bauleute in engem Kontakt mit den Baubiologen von Baufritz. Vor allem ein naher Sendemast bereitete ihnen Sorgen: Nach exakten Messungen, entschieden sie sich für zusätzliche Elektrosmogschutz-Ebenen in der Gebäudehülle. Beim Innenausbau setzten die Bauleute konsequent auf emissionsarme Produkte des Hausherstellers. Das Ergebnis: ein rundum wohngesundes, behagliches Raumklima – so angenehm wie das menschliche Miteinander. Auch Familienhund Schorsch, der immer irgendwo herumtollt, fühlt sich pudelwohl. • cm


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DATEN + FAKTEN Haus Feimann-Hirschmüller • WOHNFLÄCHEN:

EG 88 m2, OG 67,5 m2

• BAUWEISE:

Holztafelbau mit Großelementen aus schadstoffgeprüfter Lärche und Fichte, biologische Naturdämmung aus Hobelspan, natureplus- und IBN-zertifiziert, Holzfassade, U-Wert Außenwand 0,16 W/m2K; Holz-Alu-Fenster mit Dreifachverglasung (Skalarfenster), Ug-Wert 0,5 W/m2K; Walmdach, 33 Grad Neigung; ElektrosmogSchutzhülle (X-undE Plus), abgeschirmte Leitungen

• TECHNIK:

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergiebedarf: 27,54 kWh/m2a, Endenergiebedarf: 13 kWh/m2a Energieeffizienzklasse A+

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• HERSTELLER:

Bau-Fritz GmbH & Co. KG Alpenweg 25, 87746 Erkheim Tel.: 08336/900-0, www.baufritz.com Der 1896 als Zimmerei gegründete Holzbaubetrieb realisiert mit ca. 450 Mitarbeitern am Produktionsstandort Erkheim/Allgäu ökologisch-nachhaltige, wohngesunde und klimaschützende Ein-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser, Anbauten, Aufstockungen und Nachverdichtungsprojekte in echter Bio-Qualität – unter ausschließlicher Verwendung hochwertiger, zertifizierter Baustoffe – individuelle Architektur und erstklassiges Design; Serviceangebote u.a. Grundstücksanalyse und Gesundheitsberatung, schlüsselfertiges Bauen, Unterstützung durch Innenraumplaner, Bauleitung, uvm.

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • B a u e n i m B e s t a n d

Von Grund 1

Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Das ursprüngliche Gebäude aus dem Jahr 1979 ist nicht mehr zu erkennen: Architekt Juri Troy machte aus dem einstigen Bungalow mit flachem Satteldach ein modernes Flachdachgebäude mit ökologischer Hülle, hoher Tageslichtausbeute und viel Naturnähe.

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1 MODERNE WOHNLICHKEIT strahlt das sanierte Gebäude mit klarer kubischer Form, Flachdach und feingliedriger Holzlattenfassade schon von außen aus. Perforierte Metallschiebeläden bieten Sonnenschutz und schaffen Privatsphäre. 2 GESCHÜTZTER FREIRAUM: Die großzügige Loggia bildet das verbindende Element zwischen Innen und Außen.

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3 LICHT UND LUFT beherrschen die neue Wohnküche: Dank des Anbaus gewann diese an Raumhöhe und große Verglasungen bringen nun viel Tageslicht herein.

auf verjüngt

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • B a u e n i m B e s t a n d

A

m Rande einer Einfamilienhaussiedlung, in Gerasdorf nördlich von Wien, befindet sich, umgeben von weitläufigen Spargelfeldern, das Gebäude, das die heutigen Besitzer geerbt hatten. Ein Bungalow im Stil der 1970erJahre, der mit flachem Satteldach, verschachteltem Grundriss, kleinen Zimmern und wenigen Fenstern kaum Licht und Luft im Inneren bot. Das junge Bauherren-Paar wünschte sich daher zwar einerseits, das Haus zu erhalten, es aber andererseits so umzubauen, dass es eine komplett neue Erscheinungsform erhielt. Außerdem sollte es viel Tageslicht im Inneren sowie direkten Zugang zum Garten bieten. Eine Sanierung mit verbesserter Gebäudehülle, einem erweiterndem Anbau sowie große, moderne Verglasungen waren somit die Lösung für mehr Platz, mehr Helligkeit und ein zeitgemäßes Energiekonzept.

ZU NEUEM LEBEN ERWECKT Der Architekt Juri Troy und sein Team haben das Haus komplett neu gedacht und dabei Innen- und Außenbereiche gleichermaßen berücksichtigt: Die frühere Garage im Westen wurde entfernt. Stattdessen ergänzt heute ein Nebengebäude mit Carport auf der Ostseite das sanierte Einfami1

1 HELLES HOLZ bestimmt auch die Gestaltung der Innenräume: So sind sämtliche Einbauten und Möbel passend zur Hausfassade ebenfalls aus Weißtanne gefertigt. 2 FREIEN BLICK über die angrenzenden Felder sowie lichte Lieblingsplätze bietet das Haus seinen Bewohnern heute.

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lienhaus. Durch den Abriss der Garage gewinnen Schlaf- und Wohnzimmer an neuen Ausblicken über die angrenzenden Felder und Wiesen. Das einstige Satteldach, unter dem lediglich ein enger Abstellbereich Platz hatte, wich dem heutigen, modernen Flachdach und aus den kleinen, engen Zimmern wurden kurzerhand offene Räume mit großzügigen Fenstern und Glasschiebetüren. Dabei wurde jeder Raum und jede Verbindung sorgfältig platziert. Ein Anbau im Norden erweitert den Raum und schafft Weite durch die erhöhte Raumhöhe. Von Morgen- und Abendsonne durchflutet, bietet er zudem auf der einen Seite der Wohnküche einen ebenerdigen Zugang in den Garten, auf der anderen ins zusätzliche Esszimmer im Freien: in Form einer windgeschützten Loggia, die nochmals den Übergang von Wohnebene zum Garten markiert und sowohl vom Wohnzimmer als auch aus der Küche erreichbar ist.

AUS ALT WIRD ZUKUNFTSFÄHIG Beim Bestandsgebäude wurde die Außenwand aus Mauerwerk um eine Holzfaserdämmung sowie eine allseitig umlaufende Holzfassade aus Weißtanne ergänzt. Der Zubau wurde aus Brettschicht-Massivholzplatten mit Weißtannendeckschicht erstellt. So ergibt sich aus den leicht versetzten Kuben plus ebenfalls hölzernem Nebengebäude ein stimmiges Ganzes. Doch das Gebäude gewinnt nicht nur gestalterisch, sondern wird dank ökologischer Dämmung und hinterlüfteter Holzfassade, auch energetisch aufgewertet. Für die Wärmeerzeugung sorgt eine Grundwasserwärmepumpe, den Strom liefert ihr eine Photovoltaikanlage. Viel Holz, helle Lehmputzoberflächen sowie die Fußbodenheizung und ein Kamin sorgen für behagliches Innenraumklima. Ein rundum gelungenes Konzept. Und da Umbauten und Sanierungen immer mehr an Bedeutung gewinnen, sind „exemplarische Beispiele mit Vorbildcharakter umso wichtiger“, sagt Architekt Juri Troy. • cm


3 DAS KOMPLETT mit Holz verschalte Gebäude ergibt zusammen mit dem Nebengebäude ein harmonisches Ensemble.

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4 ÜBERDACHT geht es zwischen Carport und Wohnhaus in Richtung Hauseingang.

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DATEN + FAKTEN Umbau B1G, Gerasdorf 14,50 m 17,91 m

• WOHNFLÄCHEN: EG 140,5 m2

• BAUWEISE:

KÜCHE/ ESSEN 38

Bestand: Mauerwerk, Anbau: Brettschichtholz/CLT (Cross-laminated Timber, bestehend aus mehreren Einschichtplatten), plus jeweils Holzfaserdämmung, hinterlüftete Holzfassade aus Weißtanne, U-Wert Außenwand: sanierter Bestand 0,184 W/m2K, Anbau 0,160 W/m2K; dreifach verglaste Holz-Alufenster: Josko Platin und Platin Blue, Ug-Wert 0,5 W/m2K; Flachdach, U-Wert Dach: sanierter Bestand 0,096 W/m2K, Anbau 0,088 W/m2K

WOHNEN 31

• TECHNIK:

Grundwasserwärmepumpe, Fußbodenheizung, Kamin, PV-Anlage

WC 2

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergie: 26,08 kWh/m2a Endenergiebedarf: 22,23 kWh/m2a Fotos: Juri Troy

GAST 11

FLUR 17

• Planung & Entwurf:

SCHLAFEN 15

Juri Troy architects Schottenfeldgasse 72/2/12 1070 Wien, Österreich Tel.: 0043/1/9908464 www.juritroy.at

BAD 10

BÜRO 16,5 WC 1

Erdgeschoss

5

„Umbauten von Bestandsgebäuden werden in Zukunft ein immer wichtigerer Aufgabenbereich werden.“ 5 NATURNÄHE hält auch das Bad bereit: Der weite Blick ins Grüne und die hellen Naturtöne von Fliesen, Holzfenstern und -möbeln bilden ein stimmiges Bild.

Juri Troy, Architekt

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • B a u e n i m B e s t a n d

Hoch hinaus Eigentlich hatten Christine und Franz Leuthner nach einem Einfamilienhaus gesucht – gefunden hat das Architektenpaar dieses historische Winzerhaus und verwandelte es in ein zeitgemäß energiesparendes und nachhaltiges Mehrfamilienhaus.

Schlank 1

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2

3 4

1 AUCH MIT AUFSTOCKUNG fügt sich das modernisierte Winzerhaus dank des Satteldachs noch immer harmonisch in den Straßenzug ein. 2 + 3 DIE ZEMENTFLIESEN stammen aus einer Manufaktur in Marokko. Sie geben den Räumen nicht nur optisch ein besonderes Flair, sondern dienen auch als thermische Speichermasse, unterstützen also ein angenehmes Raumklima. 4 LICHTDURCHFLUTETE Räume schuf das Architektenpaar durch den Einsatz vieler verschiedener Velux-Dachflächenfenster: zum einen im Firstbereich und zum anderen als Kombination, die als Lichtbänder beinah vom Boden bis zur Decke reichen.

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Ö K O L O G I E • REPORTAG E • B a u e n i m B e s t a n d

A 1 AUSBLICK und Lichteinfall wurden bei der Planung genau bedacht. Festverglaste Zusatzelemente im Kniestock ermöglichen auch im Sitzen die Sicht nach draußen. 2 NUR IM WOHNBEREICH wählten die Bauleute Parkettboden. Das warm anmutende Eichenholz sorgt hier für besondere Wohnlichkeit. 1

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ls Christine und Franz Leuthner bei ihrer Suche nach einem Haus auf das 300 Jahre alte Winzerhaus im Altstadtkern der niederösterreichischen Stadt Krems stießen, überlegten sie lange, ob und wie sie dieses Bauprojekt angehen sollten. Nur für sie und ihre Kinder war es zu groß, bot aber viel Potenzial. Schließlich entschied das Architektenpaar, das Haus zu sanieren, es in mehrere Wohneinheiten zu unterteilen und die unteren Wohnungen zu verkaufen. Das historische Gebäude aus Naturstein und Ziegel reiht sich nahtlos in die Nachbarbebauung ein, sodass der Straßenzug ein einheitliches Bild ergibt. Es galt daher, die bestehende Fassade möglichst unverändert zu bewahren, gleichzeitig aber den Altbau energetisch zu sanieren, so die Wohnqualität zu verbessern und den vorhandenen Wohnraum behutsam zu ergänzen.

ALTBAU FÜR DIE ZUKUNFT Durch die Lage an einer Geländekante musste die Erweiterung wesentlich in die Höhe geschehen. Die neue zweigeschossige Dachkonstruktion steht auf der durch eine Betondecke verstärkten historischen Dippelbaumdecke. Dank der Dachneigung von 45 Grad konnte der vorhandene Platz optimal ausgenutzt werden und auch für PV und Dachfenster ist dieser Winkel ideal. Die Traufhöhe orientiert sich an den Nachbargebäuden. So fügt sich das neue Dach bestens, auch dank

2

seiner Form und Farbe und trotz großer Solarkollektorenfläche, in das historische Stadtbild ein. Um zwei Geschosse erweitert, bietet das Gebäude heute im früher ungenutzten Dachraum zwei weitere Wohnungen: Eine kleine im ersten Dachgeschoss und daneben eine Maisonettewohnung, die sich ganz oben über die gesamte Fläche erstreckt. Auf diesen eineinhalb Stockwerken lebt die heute vierköpfige Familie.

KREATIVE LÖSUNGEN Um den Wohnraum im Dachgeschoss auch in der Tiefe gut nutzen zu können, spielte die Tageslichtplanung eine große Rolle. Für die optimale Lichtausbeute wurden verschiedene vertikale Verglasungen sowie Dachfenster gewählt und teilweise mehrere als Lichtbänder übereinander gesetzt. Im unteren Dachgeschoss konnten zudem durch einen Knick des Daches zusätzliche Dachflächenfenster vorgesehen werden. Ursprünglich hatten Leuthners die Firstfenster hauptsächlich zum Lüften ausgelegt, doch „die Tageslichtsimulation von Velux hat uns sehr geholfen, die richtigen Abmaße zu bestimmen“, sagt Christine Leuthner. Nun werden auch die Mitte des Hauses und angrenzende Bereiche mit Tageslicht erhellt und auch in der dunkleren Jahreszeit sind helle Räume garantiert. Damit diese jedoch im Sommer nicht überhitzen, öffnen sich die Dachfenster in der Nacht für nötigen Luftaustausch. Außerdem dienen Markisetten als außenliegender Sonnenschutz. Eine weitere clevere Lösung: Die Zementfliesen in der beinah kompletten Wohnung können am Tag Wärme aufnehmen und bei sinkenden Temperaturen nachts, wieder abgeben. So tragen sie zum ausgeglichenen Raumklima bei. Dieses gelungene Projekt macht aus alt neu, holt die Vergangenheit ins Jetzt und macht sie durch effiziente, nachhaltige und sensible Modifizierung und Ergänzung fit für die Zukunft. • cm


3

3 DIE EINGÄNGE befinden sich auf der Gebäuderückseite. Um zwei Wohnungen in den oberen beiden Stockwerken erweitert, verfügt das Gebäude nun insgesamt über fünf Wohneinheiten auf vier Etagen.

„Wir wollten von vielen Teilen der Wohnung, ob im Stehen oder Sitzen, einen Ausblick in die gerahmte Landschaft haben.“ Christine Leuthner, Bauherrin & Architektin

AR 4,5

DATEN + FAKTEN Aufstockung in Krems • WOHNFLÄCHEN:

BAD 11

FLUR 4 SCHLAFEN 26

WOHNEN/ KÜCHE 70

BALKON

OG 64,5 m2, DG 115,5 m2

• BAUWEISE:

10,00 m 17,80 m

DACHGESCHOSS

• TECHNIK:

Thermische Solaranlage, Gas-Brennwertgerät, Pufferspeicher, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Kachelofen

• ENERGIEBEDARF:

Heizwärmebedarf: 11,81 kWh/m²a Endenergiebedarf: 62,46 kWh/m2a

AR 1

AR 3,5

WC 1,5

BAD 4

• ENTWURF & AUSFÜHRUNG: alp architektur, Krems Franz Leuthner Kaiser Friedrich Strasse 6 3500 Krems, Österreich Tel.: 0043/650/9243838 www.a-lp.at

FLUR 18

KIND 16

BÜRO 20,5

7,50 m

11,30 m

Fotos: Velux/alp architektur/Jörg Seiler

Massivholzbau-Dachaufstockung (zweigeschossig), Außenwand (Süd) mit Kalkputz auf Basis von natürlichem Hydraulkalk, feuchteregulierender Lehmputz im Innenraum DG 1; U-Wert Außenwand Süd 0,729 W/m²K, U-Wert Außenwand Nord 0,250 W/m²; Hybrid-Decke: Dippelbaumdecke mit neuer Betondecke verstärkt; Satteldach, 45 Grad Neigung, mit Holz-Dachkonstruktion, 32 cm Holzfaserdämmung zwischen Tragkonstruktion, 6 cm Holzfaserdämmplatte, Hinterlüftung, Eternit-Fassadenplatten, U-Wert Dach 0,131 W/m²K; Holz-Alu-Fenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,71 W/m²K

OBERGESCHOSS

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GELD & RECHT • WISSEN • B a u e n i n Ei ge n l e i s tung

Beim Hausbau

Foto: pascalskwara – stock.adobe.com

Das Budget bestimmt, was gebaut werden kann. Gerade dann, wenn Bauherren selbst über handwerkliche Fähigkeiten verfügen, liegt es nahe, einen Teil der Bauleistung „selbst“ zu erbringen. Ebenso kann ein Interesse daran bestehen, für bestimmte Gewerke direkt einen Handwerker zu beauftragen, wenn dieser die Leistung besonders günstig anbieten kann. Unser Gastautor zeigt auf, was zu beachten ist, wenn eine vereinbarte Eigenleistung nicht rechtzeitig ausgeführt wird.

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mit anpacken

Leistungen und Baubeschreibung Wollen Bauherren Eigenleistungen erbringen, beeinflusst dies zwingend das von dem Unternehmer geschuldete Leistungssoll. Im Rahmen eines Bauträgervertrages ergibt sich das geschuldete Leistungssoll in erster Linie aus der Baubeschreibung, die Teil des notariellen Bauträgervertrages ist. Die Baubeschreibung bestimmt, was der Bauträger zu bauen hat und was der Erwerber erwarten kann. Die Baubeschreibung ist damit das wesentliche Element eines Bauträgervertrages. Ein genauer Blick und eine intensive Prüfung der Baubeschreibung ist daher unumgänglich. Dies wird häufig von Erwerbern, aber auch von Bauträgern verkannt. Nicht selten verwenden Bauträger Baubeschreibungen mehrfach und nehmen individuell notwendige Anpassungen nicht vor. Der Erwerber sollte daher vor Vertragsschluss stets prüfen (oder prüfen lassen), ob die

Bauleistung, die mit dem Bauträger vorab besprochen worden ist, tatsächlich auch in der Baubeschreibung genau festgehalten worden ist. Streit ist ansonsten vorprogrammiert. Unklarheiten und Zweifel bei der Auslegung der Baubeschreibung werden stets zu Lasten des Bauträgers (§ 650k Abs. 2 BGB) ausgelegt. Eine Vielzahl von nervenaufreibenden Diskussionen auf der Baustelle lässt sich jedoch bereits dadurch vermeiden, dass vor Vertragsschluss eine hinreichende Prüfung der Baubeschreibung stattfindet.

Varianten der Eigenleistung Ein Unterfall einer Eigenleistung betrifft den Handwerker-Sonderwunschvertrag. Bei diesem kommt ein unmittelbares Vertragsverhältnis zwischen dem Erwerber und dem Handwerker-Subunternehmer zu Stande, der eigentlich im Auftrag des Bauträgers tätig ist. Dieser Auftrag reduziert die Leistungen des Bauträgers. Im Bauträgervertrag behält sich der Bauträger regelmäßig vor, hierzu seine Zustimmung zu erteilen. Für den Bauherren ist an dieser Stelle wichtig und entscheidend zu prüfen, mit wem tatsächlich das Vertragsverhältnis geschlossen worden ist. Soweit ein Handwerker-Sonderwunschvertrag zu Stande gekommen ist, hat eine separate Abrechnung mit diesem Handwerker stattzufinden. Einbehalte wegen Mängel an dieser Leistung können nicht gegenüber dem Bauträger geltend gemacht werden. Zudem besteht keine Gewährleistung des Bauträgers für solche Leistungen, die im Rahmen eines Handwerker— Sonderwunschvertrages beauftragt und erbracht worden sind. Eine hinreichend konkrete Beschreibung der

vom Handwerker zu erbringenden Leistung ist zwingend, da ansonsten nicht klar ist, wer einen Mangel produziert hat. Von Eigenleistungen zu unterscheiden sind sog. Sonderwünsche des Erwerbers. Mit dem Bauträger-Sonderwunschvertrag einigen sich Bauträger und Erwerber darüber, dass die mit der Baubeschreibung definierte Bauleistung in Teilen geändert werden soll. Dies kann ggf. zusätzliche Leistungen, aber auch ein von der Baubeschreibung abweichendes Material beinhalten. Hiermit wird kein eigenes Vertragsverhältnis begründet. Der Bauträger ist nach wie vor für die rechtzeitige und mangelfreie Herstellung der geänderten Bauleistung verantwortlich, verlangt in der Regel jedoch wegen des Sonderwunsches eine zusätzliche

Foto: GTW Rechtsanwälte

T

ypischerweise stehen Bauherren bereits zu Beginn des eigenen Bauprojekts vor der Frage, welche konkrete Bauleistung mit dem eigenen Budget realisiert werden kann. Dies gilt sowohl für den Hausbau durch den Generalunternehmer (alles aus einer Hand) auf dem eigenen Grundstück, aber auch im Rahmen eines Bauträgergeschäftes, bei dem der Bauträger sowohl das Grundstück (Kaufvertrag) als auch die Herstellung des Gebäudes (Werkvertrag) verkauft. Spätestens nachdem die ersten Angebote eingeholt worden sind, entsteht bei Bauherren regelmäßig die nachvollziehbare Idee, über „Eigenleistungen“ erhebliche Kosten einzusparen.

Rechtsanwalt Niklas Janßen ist Spezialist für Baurecht, Architekten- und Ingenieurrecht sowie damit zusammenhängenden Rechtsgebieten. Weitere Informationen finden Sie bei der Arbeitsgemeinschaft Bau- und Immobilienrecht im Internet unter > www.arge-baurecht.com

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GELD & RECHT • WISSEN • B a u e n i n Ei ge n l e i s tung

Häufig ist ein Bauablauf vorgesehen, bei dem der Bauherr zeitlich „nach“ den Leistungen des Unternehmers seine Eigenleistungen erbringen soll. Dies betrifft damit häufig Arbeiten im Innenausbau, die nicht sicherheitsrelevant sind. Damit dies hinreichend koordiniert werden kann, sollten frühzeitig Absprachen mit dem Unternehmer getroffen und schriftlich fixiert werden. Die Bauherren sollten sich schriftlich zusichern lassen, wann die Ausführung welcher Eigenleistung stattfinden kann. Der Unternehmer kann verpflichtet sein, dem Bauherren bereits vor der Abnahme Zugang zum Objekt zu gewähren, damit dieser seine Eigenleistung erbringen kann. Im Internet unter > www.arge-baurecht.com finden Sie weitere hilfreiche Expertentipps, Ratgeber und Urteilsbesprechungen rund ums Thema Bauen.

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Foto: kzenon – stock.adobe.com

Eigenleistung und der Zeitrahmen

Vergütung. Der Sonderwunsch kann theoretisch auch nach Abschluss des Notarvertrags vereinbart werden. Zu prüfen ist, ob auch diese Vereinbarung notariell beurkundet werden muss.

Praktische Probleme: Termine Die Eigenleistungen müssen meist nachfolgend auf die Leistungen des Unternehmens erbracht werden. Schwieriger gestaltet sich die Sachlage, wenn der Bauherr solche Eigenleistungen erbringt, auf die der Unternehmer zur Herstellung der Bezugsfertigkeit noch weitere Leistungen aufbauen muss. So beispielsweise, wenn der Bauherr selbst die Böden verlegen soll, der Unternehmer in der Folge aber noch Innentüren einbauen muss. Auch in dieser Konstellation sollte mit dem Unternehmer rechtzeitig ein genauer Termin für die Eigen-

leistung fixiert werden. Der Bauherr muss sicherstellen, dass die Eigenleistung termingerecht stattfindet. Gelingt ihm dies nicht, ist der Unternehmer in der weiteren Ausführung der Arbeiten behindert. Dies kann rechtlich dazu führen, dass sich vertraglich vereinbarte Fertigstellungsfristen verlängern. Soweit der Bauherr Eigenleistungen durch Dritte erbringen lässt, sollte in Aufträgen/Verträgen mit diesen ein genaues Datum für den Ausführungsbeginn fixiert werden. Sollte dieses bei Beauftragung noch nicht erkennbar sein, sollte geregelt werden, dass die Bauleistung innerhalb von zwei Wochen abgerufen werden kann. Andernfalls droht die Gefahr, dass aufgrund der fehlenden Leistung des Dritten das ganze Bauvorhaben stockt, ohne dass hierfür jemand haftbar gemacht werden kann.


I MP R ESSUM • Bauhelden Media GmbH & Co. KG Welfenstraße 19, 70736 Fellbach Telefon 0711/5206-1, Telefon Redaktion 0711/5206-218 Telefon Anzeigen 0711/5206-283 E-Mail: bauen@bauhelden.media www.bauhelden.media, www.HausbauHelden.de VERLAGSLEITUNG Christian Schikora, Manuel Lösch CHEFREDAKTION Astrid Barsuhn (ab) Head of Content (verantwortlich) Christine Meier (cm) stellvertretend

Eigenleistung und Mängel Konflikte können auch dann entstehen, wenn die Eigenleistung mangelhaft ausgeführt wird und der Unternehmer auf diese aufbauen muss. Zunächst gilt hierbei, dass den Unternehmer für die Eigenleistung eine Koordinations-, Überprüfungs- und Hinweispflicht trifft (vgl. OLG Düsseldorf, Urteil vom 28.02.2012 - 23 U 59/11). In der vorgenannten Entscheidung hatte der Bauherr Gründungsarbeiten für einen zu errichtenden Zaun selbst erbracht, den Zaun dann von einem Unternehmen aufstellen lassen. Es stellte sich heraus, dass der Zaun nicht die notwendige Stabilität aufwies. Der Unternehmer führte dies auf eine mangelhafte Gründung durch den Bauherren zurück. In der Sache hat das Gericht entschieden, dass der Unternehmer auch die Eigenleistung des Bauherren auf Geeignetheit kontrollieren muss. Der Unternehmer hätte gegenüber dem Bauherrn Bedenken anmelden müssen. Die Entscheidung zeigt, dass der Unternehmer nicht „blind“ auf Eigenleistungen aufbauen darf. Hierauf sollte sich der Bauherr allerdings keineswegs verlassen. So sind Konstellationen denkbar, in denen die mangelhafte Eigenleistung als Vorleistung für den Unternehmer gar nicht erkennbar ist. In diesen Fällen kann die mangelhafte Eigenleistung dazu führen, dass auch der Unternehmer für die insgesamt mangelhafte Leistung nicht haftet. Insofern ist es ständige Rechtsprechung, dass der Unternehmer grundsätzlich darauf vertrauen kann, dass der in Eigenleistung tätig werdende Bauherr selbst die nötigen Kenntnisse besitzt und die anerkannten Regeln der Technik einhält (vgl. BGH NJW 1983, 875; OLG Oldenburg, Urteil vom 24.03.2022 - 14 U 50/17).

Fazit Eigenleistungen des Bauherren können die Kosten des eigenen Bauvorhabens deutlich senken. Die Durchführung von Eigenleistungen sollte jedoch vertraglich klar geregelt werden. Im Bauablauf müssen zwingend terminliche Absprachen zur Durchführung der Eigenleistung schriftlich fixiert werden. Andernfalls droht das Risiko, dass sich die Fertigstellung des Bauvorhabens verzögert, ohne dass der Unternehmer hierfür haftet. Außerdem ist zu bedenken, dass mit Eigenleistungen in die Leistung des Unternehmers eingegriffen wird und dies Folgen für Gewährleistungsansprüche haben kann. • Niklas Janßen

REDAKTION Annett Boblenz (bob), Sylvia Gatzka (sg), Susan Carlizzino-Hoog (sc), Gerd Walther (gw) ASSISTENZ & LEKTORAT Mirjam Ernst, Ilona Mayer, E-Mail: mayer@bauhelden.media STÄNDIGE MITARBEITER Hans Graffé (hg), Jutta Lorenz (jl), Astrid Voss (av), Dr. Joachim Mohr (jm), Jürgen Wendnagel (jw), Zeichnungen: Elke Raff Porträt-Foto Editorial: Oliver Röckle LAYOUT Publishing Service GmbH, 76571 Gaggenau Grafikleitung/Art Director: René Söllner Layout: Saskia Langeneckert, Tatjana Kirchenbauer, Tina Hirth, René Hahl HERSTELLUNG Anja Groth (Ltg.) ANZEIGEN Christoph Beyreiß, Head of Media & Brandsolutions E-Mail: beyreiss@bauhelden.media Claudia Pastor (Disposition), E-Mail: pastor@bauhelden.media VERTRIEB Partner Medienservices GmbH Julius-Hölder-Str. 47, 70597 Stuttgart DRUCK westermann DRUCK | pva Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig ABONNEMENT-SERVICE Bauhelden Media GmbH & Co. KG, Aboservice, Welfenstraße 19, 70736 Fellbach, Telefon 0711/5206-1, Telefax 0711/5206-307 E-Mail: abo@bauhelden.media PREIS Einzelheft 4,80 €, Direktbestellung im Verlag zuzüglich Versandkosten unter HausbauHelden.de/shop-start Jahresabonnement (­6 Hefte) ­inkl. Porto und MwSt. Inland 28,80 €. (Ausland 36 €), Mindestbezugszeitraum 1 Jahr BANKKONTO: HypoVereinsbank IBAN: DE 72 670 201 900 025 059 506, BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147 321 116 Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen sind vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form – durch Fotokopie, M ­ ikrofilm oder andere Verfahren – sowie Speicherung und Wiedergabe durch Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Das Führen der Zeitschrift im Lesezirkel sowie der Export und Vertrieb im Ausland ist nur mit schriftlicher ­G enehmigung des Verlages gestattet. Artikel, die mit Autorennamen g ­ ezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der R ­ edaktion dar. Die Bauhelden Media GmbH & Co. KG ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef. ISSN-Nummer 0170-0138 Printed in Germany

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Alles gut bedacht Mit Holzfassade und großer Dachfläche in Aluminium Deckung (Prefalz P.10 Anthrazit) gelang ein ruhiges Bild dieses Einfamilienhauses > www.prefa.de

Foto: Prefa/Croce & Wir

Das Dach eines Hauses muss viel leisten: Es schützt die Konstruktion und den Innenraum vor sämtlichen Witterungseinflüssen – und muss diesen langfristig jederzeit sicher standhalten. Darüber hinaus soll das Dach ästhetische Ansprüche erfüllen und energetischen Anforderungen nachhaltig gerecht werden.

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A

weise klassischer und traditioneller an als ein weniger weiter oder gar kein Überstand. Denn die Geradlinigkeit, die so entsteht, lässt das Gesamtbild oft cool und modern wirken. Ein weiter Dachüberstand bietet jedoch konstruktiv den Vorteil, dass er die Fassade vor Regen und Sonne schützt – und das kann je nach Region besonders sinnvoll sein und zum Beispiel die Lebensdauer von Holzfassaden deutlich verlängern. Regionale Witterungsverhältnisse, wie beispielsweise auch große Schneemengen, wird ein Statiker also immer bei der Dachplanung berücksichtigen. Diese je nach Region witterungsbedingten Unterschiede sind auch der Ursprung dafür, dass sich baugeschichtlich verschiedene regionaltypische Dachformen ausgebildet haben.

Materialien Die Dacheindeckung richtet sich nach der Dachform und damit nach den Wohnwünschen, der Architektur und den geltenden Bauvorschriften. Für geneigte Dächer gibt es unterschiedliche Eindeckungsmaterialien:. Die gängigsten sind Dachziegel, Dachstein, Schiefer und Metall. Dachziegel sind das bekannteste Deckungsmaterial - mit langer Tradition, aus Ton gebrannt und je nach Zusammensetzung und Brenntechnik, Glasuren und Engoven variiert ihre Farbe. Optisch ähnlich sind Dachsteine: sie werden aus Beton hergestellt, für Witterungsbeständigkeit und Farbgebung beschichtet und dann bei 60 Grad getrocknet. Schiefer ist ein reines Naturmaterial, je nach Herkunft unterschiedliche Farbnuancen, bietet je nach Dachform und -neigung verschiedene Deckungsarten; bewegt sich im höheren Preissegment. Metalldächer aus Aluminium oder Titanzink sind sehr leicht, robust und langlebig, gibt es als kleine Schindeln und großformatige Platten.

Foto: Velux

Foto: Rathscheck

ls oberstes Haupt des Hauses trägt das Dach neben der vertikalen Fassade die Hauptverantwortung dafür, Bauwerk und Wohnräume bestens zu schützen: Es schließt das Gebäude nach oben hin ab, muss Wind, Regen und Schnee jederzeit sicher standhalten, außerdem vor allzu großer Hitze im Sommer schützen und Heizwärmeverluste im Winter bestmöglich verhindern. Je nach Form, Material- und Farbwahl, prägt das Dach maßgeblich die architektonische Anmutung eines Gebäudes. So wirken Flachdächer meist sehr modern und Walmdächer eher traditionell, Pultdächer oft unkonventionell und Satteldächer können, je nach detaillierter Ausführung, beinahe jeden Baustil unterstreichen. Ein weiter Dachüberstand mutet hier beispiels-

Foto: epr/Erlus

Tageslicht sowie mögliche Ausblicke beeinflussen, wie wir einen Raum wahrnehmen und ob wir uns in ihm wohlfühlen. Dachfenster lassen im Vergleich zu Fassadenfenstern bis zu dreimal so viel Tageslicht in einen Raum. > www.velux.de

Der Naturstein Schiefer ergibt mit Indach-PV-System eine elegante Ansicht. > www.rathscheck-solar.de

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Foto: BMI

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Foto: Rathscheck

Gründach Begrünte Flächen wirken der Versiegelung entgegen und verbessern das lokale Mikroklima. Jedes Dach, das die nötige Tragfähigkeit für den Gründachaufbau sowie für das maximal später in ihm gespeicherte Wasser besitzt, kann begrünt werden. Prädestiniert sind Flachdächer, aber auch für geneigte Dächer gibt es spezielle Systeme, die das Abrutschen des Pflanzsubstrates verhindern. Die Grünflächen dämpfen Lärm, binden Schadstoffe und schützen im Sommer vor intensiver Sonneneinstrahlung, was einen kühlenden Effekt hat. Und auch im Winter können sie die Wärmedämmung unterstützen. Außerdem trägt die Grünfläche als zusätzlicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere zur Erhaltung der Artenvielfalt bei.

Wie aus einem Guss und höchst modern wirkt das Schieferkleid dieses Wohnhauses in Grevenbroich bei Düsseldorf. > www.rathscheck.de

Auch bei der Dacheindeckung gibt es regionale Unterschiede, bestes Beispiel ist das Reetdach in Küstenregionen. So sind vielerorts in den geltenden Bebauungsplänen, Material- und Farbwahl der Dacheindeckung vorgegeben. Auch Traufhöhe, Dachneigung und Firstrichtung können hier vorgeschrieben sein.

Grafik: BMI

POTENZIALE NUTZEN

Mit hohem Aufbau wird ein extensives Gründach zum Regenwasserspeicher, der die Kanalisation entlastet und bei Hitze die Austrocknung des Gründachs verhindert. > www.bmigroup.de

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Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Flach- und geneigten Dächern. Flachdächer haben eine Neigung von 0 bis 10 Grad, flach geneigte Dächer von 11 bis 22 Grad und Steildächer mehr als 22 Grad. Dabei haben Form und Neigung des Daches nicht nur Einfluss auf die optische Außenwirkung des Hauses, sondern entscheiden auch über die Verwendungsmöglichkeiten der äußeren Dachfläche sowie über die zur Verfügung stehende Wohnfläche und somit die Raumnutzungspotenziale im Dachgeschoss. Diese hängen im weiteren auch von der Ausrichtung ab: sowohl bezüglich einer guten Innenraumbelichtung als auch in Bezug auf die Energiegewinnung über die Dachflächen. Diese

energetischen Qualitäten und Potenziale spielen heute bei der Planung eines Daches eine große Rolle. Die Basis für die Vermeidung unnötiger Heizwärmeverluste im Winter sowie möglichst angenehm kühle Temperaturen im Hochsommer, bildet eine exzellente Wärmedämmung. Laut geltendem Gebäudeenergiegesetz (GEG) muss jedes neu gebaute Dach so gut gedämmt sein, dass sein U-Wert maximal 0,24 W/m2K und bei Flachdächern 0,20 W/m2K beträgt.

KLIMARESILIENZ Die große Herausforderung, der Gemeinden und Städte und somit auch die Baubranche heute gegenübersteht, ist die Klimakrise. Sie erfordert spezielle, klimaresiliente Maßnahmen. Denn zum einen müssen Gebäude und städtebauliche Strukturen den zunehmenden Extremwetterlagen, ob Hitze oder Starkregen, standhalten, zum anderen sich ihnen auch anpassen und zukünftige Risiken bestmöglich vorbeugen. Das Konzept der Schwammstadt punktet durch versickerungsfähige Flächen, Fassaden- und Dachbegrü-


Foto: epr/Linzmeier Foto: Sergio Pirrone

Mit 60 Prozent Biomasse bietet dieser biobasierte Dämmstoff hohe Dämmeffizienz. > www.linzmeier-baustoffe.de

Dämmung Zeitlos fügt sich „In de Stad“ von dmvA architecten in das Stadtbild ein. Die helle Gebäudehülle reflektiert das Sonnenlicht und hilft, weniger Wärme zu erzeugen.

nung mit der Eigenschaft, große Regenmengen aufzunehmen und diese zeitverzögert abzugeben. So wird der Niederschlag kontrolliert abgeleitet und die Grünflächen tragen durch die hiermit verbundene kühlende Wirkung außerdem zu einem ausgeglichenerem Klima bei. Doch auch bei der Material- und Farbwahl lässt sich einiges fürs Klima tun. Wer auf natürliche, nachwachsende Rohstoffe setzt oder recycelte Baustoffe wählt, schont Ressourcen, Energie und hält Treibhausgasemissionen gering. In Bezug auf die Farbwahl gilt: Helle Gebäudehüllen verursachen weniger Wärme. Helle Dachflächen mit einem hohen Sonnenreflektionsgrad (SRI) können laut einer Studie des

Fraunhofers Instituts für Bauphysik bis zu 50 Prozent der Sonneneinstrahlung reflektieren, wodurch sich die Gebäude darunter weniger aufheizen. Je nach Region, schaffen es solche sogenannten „Cool Roofs“ laut Studien des US National Centers for Climate Research auch, die Außentemperatur in Städten um bis zu ein Grad Celsius zu senken. In sehr sonnenreichen Gebieten der USA, wie zum Beispiel Kalifornien, sind Cool Roofs bei Neubauten bereits gesetzlich vorgeschrieben. In Deutschland sind helle Steildachflächen eher noch die Ausnahme.*

ENERGIEGEWINN Weit geläufiger ist es hierzulande – und in manchen Bundesländern auch

Das Dach bildet eine der größten Außenflächen des Hauses. Daher ist eine gute Wärmedämmung hier sehr wichtig, um Heizwärmeverluste im Winter zu vermeiden sowie dafür zu sorgen, dass Sommerhitze nicht oder nur zeitverzögert ins Hausinnere gelangt. Hier spielt das Volumengewicht eine große Rolle – je höher, desto mehr Wärme wird geschluckt. Dämmstoffe mit sogenannter Phasenverschiebung sind besonders effektiv. Sie geben die Wärme zeitversetzt ab, nämlich nachts, wenn es kühler ist. Vor allem Holzfaserdämmstoffe puffern Tageshitze effizient. Bei geneigten Dächern wird das Dämmmaterial – geschützt von einer darüberliegenden diffusionsoffenen, winddichten Unterdeckbahn – zwischen und/oder auf den Sparren vorgesehen. Flachdächer erhalten eine außenliegende Dämmung, in der Regel mit Gefälle für den Regenwasserabfluss, darauf Abdichtung sowie Kiesschüttung oder Gründach.

Licht auch in der Tiefe des Raums: Schmale, lange Lichtbänder lassen sich auch im Flachdach realisieren. > www.velux.de

Foto: epr/Steico

Foto: Velux

*Quelle: Dachkult

Ökologisch und wohngesund: Holzfaser-Dämmstoff. > www.steico.com

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Foto: Fronius

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Der Fronius GEN24 Wechselrichter kann flexibel installiert werden. Scheint die Sonne, kann der Strom aus der eigenen PV-Anlage direkt genutzt werden, > www.fronius.de

PV-Strom nutzen Der Ertrag einer PV-Anlage hängt davon ab, wie sonnenreich die Region ist, in der gebaut wird. Maximale Erträge sind mit Süddächern zu erwarten, die jedoch ihren Peak in der Mittagszeit haben. Insofern kann eine Ostwest-orientierte PV-Anlage durchaus sinnvoll sein, um den morgens und abends erzeugten Strom direkt verbrauchen zu können, sofern das der individuellen Nutzung und dem Bedarf im Alltag entspricht.

bereits Pflicht – die Energie der Sonne über Solar- und Photovoltaikanlagen zu sammeln, um sie zur Warmwasser- oder Stromerzeugung zu nutzen. Vor allem bei modernen Neubauten, die mit einer Wärmepumpenheizung ausgestattet sind, sowie zum Beladen eines E-Autos ist die Installation einer PV-Anlage lohnenswert. Am besten wird sie von Anfang an mitgeplant und direkt eingebaut, um zusätzliche Kosten bei einer nachträglichen Installation zu vermeiden. Die optimale Dachneigung für eine PV-Anlage ist von Standort und Aus-

richtung abhängig: In Norddeutschland eignen sich steilere Dächer besser, im Süden flachere. Süddächer, 30 bis 35 Grad geneigt, sind grundsätzlich am ertragreichsten. Somit haben Steildächer den optimalen Winkel, auf Flachdächern oder, wenn das Baurecht andere Dachneigungen vorgibt, können Unterkonstruktionen die Neigung der Module optimieren. Ein Architekt, Energieberater oder Solarteur kann bei der Ermittlung der optimalen Neigung sowie der fachgerechten Planung insgesamt kompetent beraten. • red/cm

Foto: my-pv

Foto: Autarq

Mit aktuell etwa 1 200 bis 1 800 Euro pro Kilowattpeak inklusive Montage, sind die Kosten für eine PV-Anlage in den letzten Jahren stark gesunken. Die Mehrwertsteuer entfällt seit Anfang 2023 komplett. Weitere Infos gibt’s hierzu unter > www.bundesfinanzministerium.de

Foto: Creaton/txn

Dachintegrierte PV-Systeme lassen sich dank durchdachter Bauteile schnell und flexibel montieren. Wichtig ist die fachgerechte Montage. > www.creaton.de

PV-Wärmeerzeugung und Verbrauch auf einen Blick. > www.my-pv.com

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Besonders viel Flexibilität und beste Ausnutzung jedes Winkels des Daches bieten Solardachziegel. > www.autarq.de


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WER GESCHICKT ist, kann viele Arbeiten in eigener Regie ausführen. Die Fertighausbranche bietet verschiedene Ausbauhäuser an, die dann von den Bauherren übernommen werden. > www.schwoererhaus.de


SELBST BAUEN D

Foto: Living Fertighaus

Fotos: Schwörer Haus; john1179 – stock.adobe.com

ie Deutschen heimwerken gerne. Das sagt zumindest die DIY Academy. Und sie muss es wissen, berät sie doch seit mehr als 20 Jahren Heimwerker rund um Arbeiten in Haus und Garten. Do it yourself, kurz DIY, liegt im Trend. Oft notgedrungen, denn wenn Handwerker rar sind, repariert man selbst. Doch auch beim Hausbau lässt sich durch Eigenleistung viel Geld sparen. Die Fertighausbranche hat sich auf die Nachfrage eingestellt und bietet Ausbauhäuser an. Dabei liefert der Hersteller normalerweise die Gebäudehülle. Für den Innenausbau oder auch für das Anlegen des Gartens ist dann der Bauherr zuständig. Doch aufgepasst, der Ausbau ist kein Zuckerschlecken. So sollte sich jeder, der mit dem Gedanken spielt, vor Projektbeginn folgende Fragen beantworten: Traue ich mir das Projekt zu? Habe ich von der Familie ausreichend Unterstützung? Bin ich bereit, mir Hilfe von einem Externen zu holen? Habe ich freie Zeiträume, da die Fertigstellung länger als man denkt in Anspruch nimmt? Und habe ich überhaupt Lust, mich kreativ auszutoben und eigene Ideen umzusetzen? Wer nicht alle fünf Fragen mit „ja“ beantworten kann, sollte noch einmal in sich gehen.

DIE TRAINER der DIY Academy begleiten Kunden von Living Fertighaus aus bei ihrem Bauvorhaben. Das tatkräftige AusbauCoaching findet vor Ort beim Kunden statt. > www.livinghaus.de

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Foto: epr/SELIT Dämmtechnik

Foto: Schlüter

1 NUR IM TEAM kann das Bauprojekt gelingen. Doch natürlich bleiben Streitereien nicht aus. Umso größer ist die Freude, wenn das Haus bezogen werden kann und die Fußbodenheizung wärmt. > www.schlueter.de 2 VERLEGEUNTERLAGEN für die schwimmende Verlegung von Laminat, Parkett und Vinylböden erleichtern Bauherren die Arbeit am Boden. > www.selit.com

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Foto: Ytong Bausatzhaus

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Foto: Knauf Bauprodukte

3 ERST NACH DEM Verputzen kann gestrichen werden. Welcher Grundputz aufgebracht wird, hängt davon ab, ob die Wand innen oder außen liegt. > www.knauf-bauprodukte.de 4 LEICHTE STEINE AUS Porenbeton sind bei Bauherren beliebt, die Außen- und Innenwände in Massivbauweise errichten. > www.ytong-bausatz.de

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Jobs für Laien Ist die Entscheidung aber gefallen, empfiehlt die DIY Academy bis zur Übergabe der „Hülle“, die Baustelle regelmäßig zu besuchen, um den Baufortschritt zu checken. Bei Bedarf unterstützt auch ein Fachmann als Bauleiter. Während des Innenausbaus kann es ratsam sein, sich fachliche Unterstützung zu holen. Ganz wichtig ist es aber, nach den Vorgaben der Hersteller die einzelnen Projekte durchzuführen. Produktdatenblätter und Einbauanleitungen helfen weiter. Heimwerker mit Geschick können sich laut Werner Gottschalck von der DIY Academy an fast alle Innenausbau-Gewerke wagen. Geld lässt sich vor allem mit Arbeiten sparen, die viel Personal binden, aber eigentlich ohne große Fachkenntnisse wie Tapezieren und Malen erledigt werden können.

Foto: Alpina Farben

ARBEIT NACH VORGABEN

GEMEINSAM GEHT manches einfacher, und bringt auch mehr Spaß. Gerade Malerarbeiten können auch motivierte Anfänger gut übernehmen. > www.alpina-farben.de

Foto: Maho – stock.adobe.com

Bitte absichern

AUF DER BAUSTELLE gibt es viele Möglichkeiten, sich zu verletzen. Umso wichtiger ist es, Familienmitglieder und Freunde, die mitarbeiten, abzusichern. > www.bgbau.de

Arbeiten außer Ihnen und Ihrer Ehe- bzw. Lebenspartnerin oder Ihrem Ehe- bzw. Lebenspartner oder den von Ihnen beauftragten Firmen weitere Personen beim Bau mit? Dann sind Sie per Gesetz verpflichtet, diese Helfer bei der BG BAU anzumelden. Und zwar unabhängig davon, ob die Personen gegen Bezahlung oder unentgeltlich arbeiten. Auch Privatleute, die in eigener Sache auf ihrer Baustelle tätig sind, haben keinen Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung. Sie müssen sich selbst durch eine private Unfallversicherung bzw. eine freiwillige Versicherung bei der Berufsgenossenschaft absichern. Die Allianz Versicherung empfiehlt zudem eine Bauherrenhaftpflichtversicherung. Sie leistet, wenn sich fremde Personen während des Baus verletzen oder deren Besitz beschädigt wird. Die private Haftpflichtversicherung reicht während eines Neubauprojekts nicht aus. Eine Bauleistungsversicherung ersetzt Schäden am Haus oder an Baumaterialien. Auch eine Glas- oder Feuerrohbauversicherung sind optional.

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P L A N U N G • WI SSEN • D IY

Arbeit für Profis Laien brauchen in der Regel mindestens doppelt so lange wie routinierte Handwerker. Wer bei anstehenden Aufgaben noch unsicher ist, kann sich externen Rat holen. Viele Baumärkte bieten Heimwerker-Kurse an. Dort gibt es Tricks und Infos, wie man mit Werkzeugen und Materialien umgeht. Daneben bietet beispielsweise die DIY Academy Coachings vor Ort oder auch Online-Seminare mit Live-Chats.

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Foto: Stiebel Eltron/txn

LAIEN BRAUCHEN OFT LÄNGER

NICHT DIE PROFIS AUSBREMSEN

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Foto: Wolfilser – stock.adobe.com

Die eigenen Arbeiten sollten grundsäzlich nie den Baufortschritt behindern. Fachfirmen, die dadurch bei ihren Arbeiten zeitlich ausgebremst werden, übernehmen weder dafür noch für unsachgemäße Arbeiten durch den Bauherrn die Haftung. Einige Arbeiten gehören ohnehin in die Hände von Profis. Werner Gottschalck zählt dazu essenzielle Gewerke wie Elektroinstallationen, Gasleitungen und Wasserinstallationen. Unsachlich ausgeführte Arbeiten können im schlimmsten Fall sogar lebensgefährlich sein, mindestens aber zu Folgeschäden, zum Beispiel Wasserschäden mit Schimmelbildung etc. führen. Auch bei Themen wie Photovoltaik, Heiztechnik oder rund ums Smarthome sollten Profis ran. Wer beim Arbeiten merkt, dass er den Aufgaben nicht gewachsen ist: Gegen Kostenübernahme kann sich der Selbstausbauer immer einen Fachbetrieb nehmen. Oder er lässt sich noch eimal von einem Coach in dem bestimmten Gewerk beraten und anleiten. • bob

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1 DIE INSTALLATION einer Wärmepumpe überlassen Laien lieber den Experten. > www.stiebel-eltron.de 2 AUCH DIE PLANUNG einer Fußbodenheizung gehört in die Hände von Fachleuten. Die anschließende Installation ist komplex. 3 MIT PHOTOVOLTAIK auf dem Dach lässt sich Strom erzeugen, der direkt im Haus an die Verbraucher oder in den Speicher geht.

Foto: Kowit – stock.adobe.com

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Foto: Jürgen Fälchle – stock.adobe.com

4 DAS KANN TEUER werden: Sind Wannen oder Waschbecken nicht richtig abgedichtet, drohen Wasserschäden und Schimmel.


Arbeitsgeräte: Mieten oder kaufen?

Foto: StudioLaMagica – stock.adobe.com

Für viele Arbeiten wird spezielles Arbeitsgerät benötigt. Im Vorfeld sollte man sich also schon mal Gedanken machen, was überhaupt gebraucht wird. Mit einem Tapeziertisch ist es nämlich nicht getan. Stehen die benötigten Arbeitsmittel fest, ploppt schon die nächste Frage auf: kaufen oder mieten. Leicht zu beantworten ist diese Frage, wenn das Gerät nur für einen Arbeitsschritt benötigt wird. Dann ist „mieten“ angesagt. Auch beim Fliesenlegen oder Türeinbau lohnt sich das Mieten eines hochwertigen Fliesenschneiders oder Türfutter-Montagesets. Übersteigt aber der Mietpreis für den eingesetzten Zeitraum ein Drittel des Kaufpreises, sollte man kaufen. Viele Geräte lassen sich nach ihrem Einsatz sogar weiterverkaufen, sofern sie noch in einem guten Zustand sind. Ist das der Fall, bekommt man noch rund die Hälfte oder ein Drittel des Kaufpreises. Bei Elektrogeräten ist das Geld in herstellerübergreifende Systemakkus gut investiert. Derselbe Akku passt dann zu verschiedenen Produkten eines Herstellers oder auch kooperierender Unternehmen. Der Heimwerker erwirbt also ein Gerät samt Akku und Ladegerät. Alle anderen dann ohne Akku. Das spart nicht nur, sondern ist auch nachhaltig, da es die Ressourcen in der Herstellung schont.

Sicherheit beim Bauen, Kaufen und Modernisieren durch Beratung vom Verband Privater Bauherren Wir begleiten Sie in allen Belangen kompetent, unabhängig, persönlich und bundesweit vor der Vertragsunterzeichnung •schon der Bauphase •während der Bauabnahme •bei •nach der Fertigstellung kostenloses Informationsmaterial unter www.vpb.de

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Sie suchen ein zuverlässiges Unternehmen für Ihren Hausbau – oder Häuser zum Anschauen und Anfassen in einer Musterhausausstellung? Hier finden Sie beides – geordnet nach Bundesländern.

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arum denn in die Ferne schweifen – wenn das Gute liegt so nah? Dieses alte Motto hat heute, in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Vordergrund stehen, mehr denn je Gültigkeit. Auch, und gerade beim Hausbau. Und bequem ist es natürlich, wenn man einen kompetenten Anbieter in der Nähe hat. Die hier aufgeführten Hausbaufirmen bieten in der Regel Häuser in den verschiedensten Architekturstilen, mit hoher Ausstattungsqualität, sehr guter Energieeffizienz

sowie einem Full-Service-Angebot. Dazu gehören eine kompetente und individuelle Beratung sowie umfangreiche Serviceleistungen – von der Finanzierungsberatung vorab bis zum Kundendienst im Anschluss. Geballte Häuserkompetenz von vielen Anbietern an einem Ort finden Sie in den vorgestellten Musterhausausstellungen, wo Sie Häuser aller Stilrichtungen im Originalformat unter die Lupe nehmen können. Auch hier gibt es ausführliche Beratung und Informationen rund um den Hausbau.

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N BA D E N -W Ü R T T E M B E R G Hauser kombiniert die Schnelligkeit und Trockenheit des Fertigbaus mit der Lebensdauer sowie den Dämm- und Schallschutzwerten des Massivbaus. Profitieren auch Sie von den 40 Jahren Erfahrung des Familienunternehmens ohne Rechtsstreit und der massiven trockenen Fertigteilbauweise, d. h. Rohbauerstellung innerhalb einer Woche mit getrockneten Liapor-Fertigteilelementen inkl. Weißer Wanne. Besuchen Sie unser Musterhauszentrum, wir freuen uns jeden Sonntag von 14 Uhr bis 16.30 Uhr auf Ihr Kommen. Liefergebiet: Baden-Württemberg

Weitere Infos zu Hauser Massivbau finden Sie auf www.HausbauHelden.de/hersteller/hausermassiv-haus

Bittermann & Weiss Holzhaus GmbH BEWUSST LEBEN – BEWUSST BAUEN Holzbautradition seit 1861: Bittermann & Weiss aus Gerchsheim baut Ein- und Zweifamilienhäuser in diffusionsoffener Holzverbundbauweise. Jedes Haus wird mit den Bauherren individuell geplant und mit größter Sorgfalt gebaut. B&W-Häuser zeichnen sich durch beste Wärmedämmung und ein gesundes Wohnklima aus. Als regionaler Baupartner realisieren wir partnerschaftliches „Miteinanderbauen“. Besuchen Sie unsere Musterhäuser in Mannheim, Fellbach und Gerchsheim/Firmensitz. Liefergebiet: Baden-Württemberg und angr. Länder

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Hauser Massivbau GmbH Robert-Bosch-Str. 18 72189 Vöhringen Tel. 07454/9594-0 Fax 07454/9594-30 www.hausermassivbau.de

Bittermann & Weiss Holzhaus GmbH Am Geißgraben 6 97950 Gerchsheim Tel. 09344/9209-0 info@bw-holzhaus.de www.bw-holzhaus.de

Weitere Infos zu Bittermann & Weiss auf www.HausbauHelden.de/hersteller/bittermannweiss


I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N BA D E N -W Ü R T T E M B E R G Individuelle Architektenhäuser für jeden Geschmack Lehner-Haus ist seit über 60 Jahren im Holzfertigbau tätig. Das Unternehmen baut energieeffiziente Unikate, neben 100 Ein– und Mehrfamilienhäusern pro Jahr auch Büro– und andere Objektbauten. Bauherren können sich hier auf ein gutes Preis-LeistungsVerhältnis verlassen, eben „schwäbisch gut“. Musterhäuser finden Sie in Ulm, Günzburg, Fellbach, Poing und Bad Vilbel. Hochmoderne Hausbauforen mit voll eingerichteten Bemusterungen in Bad Waldsee (Bodenseeraum) und am Werkstandort Heidenheim. Liefergebiet: Deutschland

Lehner-Haus GmbH Aufhausener Str. 29-33 89520 Heidenheim Tel. 07321/9670-0 Fax 07321/967011 info@lehner-haus.de www.lehner-haus.de

Weitere Infos zu Lehner-Haus finden Sie auf www.HausbauHelden.de/hersteller/lehner-haus

I H R E R E G I O N A L E N B A U P A R T N E R I N B AY E R N Häuser anschauen, anfassen und erleben in der Musterhausausstellung Poing bei München. Schlendern Sie durch das 59 000 m² große Areal und verschaffen Sie sich einen Überblick über die aktuellen Angebote führender Haushersteller. Etwa 60 moderne Häuser in unterschiedlichsten Architekturstilen stehen Ihnen offen – treten Sie ein und erleben Sie, wie Ihr Wohntraum in der Realität aussehen kann. Fachberater vor Ort stehen Ihnen auf Wunsch mit Rat und Tat zur Seite. Erleben Sie eine einzigartige Mischung aus Information und Unterhaltung rund ums Bauen.

Bauzentrum Poing Senator-Gerauer-Str. 25 85586 Poing/Grub Tel. 089/99020760 info@bauzentrumpoing.de www.bauzentrumpoing.de

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, auch Feiertage, Montag Ruhetag, Eintrittspreise: 4 Euro Erwachsene, 2 Euro ermäßigt

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N B E R L I N In den Havelauen Werder folgen 16 Unternehmen dem Gedanken der Nachhaltigkeit und haben verschiedene Häuser in der Musterhausausstellung Unger-Park gruppiert. Die Firmen bieten Einblicke in eine breite Facette an modernster Architektur und legen Wert auf bewussten Umgang mit Energie und Ökologie. Die Ausstellung ist weder an das Fernwärme- noch Gasnetz angeschlossen, große Teile ihres Energiebedarfs decken die Häuser selbst und produzieren teilweise mehr Energie als sie verbrauchen. Spezialisten beraten zu allen Themen rund ums „Traumhaus“.

UNGER-Park Berlin/ Werder In den Havelauen Werder Unger-Park Ecke Mielestraße 14542 Werder (Havel) www.unger-park.de

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N Ö S T E R R E I C H Blaue Lagune – die nächste Dimension Europas Flaggschiff unter den Fertighauszentren geht neue Wege: Das bestehende Angebot mit dutzenden attraktiven Musterhäusern wird mit fünf neuen Ausstellungsgebäuden, dem Bauzentrum (Eröffnung 2024), enorm erweitert. Hier finden in Zukunft alle Interessierte, die bauen, sanieren oder modernisieren wollen, viel Inspiration und Beratung. Zusätzlich wird der Immobiliensuche ein eigenes Gebäude gewidmet – ob Haus oder Wohnung, ob Miete oder Eigentum, in der Blauen Lagune wird in Zukunft alles zu finden sein.

Ausstellungszentrum Blaue Lagune 2351 Wiener Neudorf/ Österreich A2 Südautobahn, Abfahrt Mödling/SCS Tel. 0043/15261103 office@blauelagune.at www.blauelagune.at

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen, Eintritt frei

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • V i l l a a u s Ho l z

DER POOL wurde am hinteren Rand des rückwärtigen Gartens platziert. So wird er im Sommer nicht vom Haus verschattet.


FAMILIEN NACHHALTIGE

VILLA In Stuttgart ersetzte eine junge Familie ein 50er-Jahre-Haus durch eine moderne Villa aus Holz. Entstanden ist ein architektonisches Highlight, gestaltet mit viel Liebe zum Detail, das auch dem Alltag mit vier Kindern einen stilsicheren Rahmen verleiht.

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • V i l l a a u s Ho l z

Sanfte, erdige Töne verleihen den Räumen im Erdgeschoss eine lässige Eleganz. 1

4 1 DER HEIZKAMIN ist dreiseitig verglast, sodass das Feuerspiel vom Wohnbereich ebenso wie vom Essplatz und der Küche aus genossen werden kann. 2 GROSSFORMATIGE Platten bilden einen ebenso attraktiven wie robusten Empfang. Die Verglasung neben der raumhohen HolzHaustür sorgt für viel Tageslicht im Entree. 3 DAS ZENTRUM DES HAUSES ist der große Wohnbereich mit Essplatz und offener Küche im Erdgeschoss. Ergänzt wird er, gen Straße und Richtung Garten, durch zwei Terrassen. 4 DIESER FLUR erschließt links das GästeWC und rechts ein Arbeitszimmer. Die Wandvertäfelung aus Holz nimmt das Motiv der Fassade auf.

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • V i l l a a u s Ho l z

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1 DIE KINDERZIMMER im Obergeschoss punkten dank der raumhohen Verglasung mit viel Tageslicht. Warme Farben und natürliche Materialien vermitteln Geborgenheit.

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2 DAS DACHGESCHOSS ist Rückzugsbereich der Eltern. Offen bis unter den First enstehen wie hier im Treppenhaus eindrucksvolle Räume. 4

3 DAS KINDERBAD ist mit seinen sanftgelben Wänden, den hellgrau glasierten Fliesen und vor allem aufgrund der mit Blattmotiven bedruckten Tapete an der Decke, ein echter Hingucker. 4 DIE GALERIE im Obergeschoss bietet einen gemütlichen Platz an der Sonne. Die Leuchten sind knapp unterhalb des Firstes im Dachgeschoss befestigt und ziehen sich im Treppenauge bis ins Erdgeschoss .

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E

„Holz als Baustoff finde ich spannend. Mir gefällt seine Haptik und die Wohnatmosphäre im Holzhaus.“

ine regionale Baumesse in Stuttgart war es, auf der die Bauherrin auf die mehrfach ausgezeichnete Wohnarchitektur von Schwarzwälder Haus aufmerksam wurde. Die geradlinige Holzarchitektur sprach die junge Mutter, die, wie ihr Mann auch, selbst in der Baubranche tätig ist, dirket an. Sie und ihr Mann waren gerade dabei, für sich und ihre zwei Kinder ein neues Zuhause zu planen. Das Grundstück am Rande von Stuttgart hatten sie bereits gefunden. Der Altbau aus den 50er-Jahren, der dort bislang stand, wurde abgerissen. Obwohl das Baugrundstück fast 1 000 Quadratmeter groß ist, war die Planung alles andere als trivial. Die Familie brauchte viel Platz – bebaubar war aber nur ein etwa 9 Meter schmaler Streifen etwa in der Mitte des Grundstücks. Dazu mussten Abstandsflächen zu den Nachbarn und maximale Traufhöhen eingehalten werden. Die Architekten von Schwarzwälder Haus gaben alles, um das anspruchsvolle Raumprogramm trotzdem gut gestaltet unterzubringen. Neben dem obligatorischen Familienwohnraum mit offener Küche und Essplatz im Erdgeschoss, sollten alle Kinder ein eigenes Zimmer bekommen. Die beruflich sehr engagierten Eltern benötigten jeweils ein HomeOffice und wünschten sich einen separaten Schlaf- und Rückzugsbereich. Darüberhinaus standen Platz für Gäste sowie eine Einliegerwohnung auf der Wunschliste.

ARCHITEKTUR IN HOLZ Mit viel Geschick versammelten die Planer alle Wünsche unter einem steil geneigten Satteldach. Typisch für Schwarzwälder Haus, zeigt sich auch das Haus in Stuttgart mit einer eleganten, filigranen Weißtannenfassade. Die Rahmen der meist geschosshohen Fenster nehmen das Anthrazit der Dachdeckung auf. Ein von der Ost- über die Südfassade verlaufender Balkon bildet eine horizontale Gliederung des hochaufstrebenden Gebäudes, während verschiedene Loggien der Fassade eine dritte Dimension verleihen.

Die Bauherrin

Ist der Hauptbaustoff des Hauses, heimisches Nadelholz, seinem Äußeren direkt abzulesen, ist es im Inneren nicht so präsent. Trotzdem sagt die Bauherrin von sich, dass man es merkt, dass es ein Holzhaus ist.

MODERNE NACHHALTIGKEIT Neben der schnellen Bauweise und dem Komfort alle Bauleistungen aus einer Hand zu bekommen, spielten auch die ökologischen Aspekte des nachwachsenden Baustoffs bei der Entscheidung für ein Holzhaus eine große Rolle. Das exzellent gedämmte Wohnhaus wird außerdem klimaschonenend mit einer Wärmepumpe beheizt – ebenso wie übrigens der Außenpool, der eine separate Wärmepumpenheizung erhielt. Die Antriebsenergie für die Wärmepumpen – und für alle anderen Elektrogeräte im Haus – erzeugen die Bewohner auf dem eigenen Dach mithilfe einer großen Photovoltaikanlage.

BUNTES FAMILIENLEBEN Besonderes Highlight der Villa aus Holz ist die sorgfältige Gestaltung der Innenräume. Hochwertige Materialien, wie das Fischgrätparkett aus Eiche im Erdgeschoss, sorgsam aufeinander abgestimmte Farben an Wänden und Decken, verleihen den stilvoll eingerichteten Räumen eine lässige Eleganz. Dominieren im Erdgeschoss und im Elterntrakt unter dem Dach eher gedeckte Töne, präsentieren sich die Kinderzimmer im Obergeschoss farbenfroh. Die Gestaltung der Decken, einmal in einem kräftigen Rotbraun oder auch mit einer lebhaft gemusterten Tapete, lassen die Freude am Gestalten erkennen und verleihen den Zimmern eine sehr individuelle, gemütliche Note. Pünktlich zum Einzug kamen die beiden jüngsten Kinder des Baupaares zur Welt. Nun sind sie zu sechst und die Frage, was man mit dem vielen Platz machen soll, stellt sich nicht mehr. Die schicke Villa aus Holz ist heute voll mit Leben. • ab

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A R C H I T E K T U R • R EPORTAG E • V i l l a a u s Ho l z

DACHGESCHOSS

DATEN + FAKTEN Haus Stuttgart

ABST. 5,5

• WOHNFLÄCHEN: EG 100 m2, OG 102,5 m2, DG 68,5 m2

SCHLAFEN 13,5

• BAUWEISE:

BAD 17,5

GALERIE 20

Holzverbundbauweise mit 240 mm Holzfaser-Einblasdämmung, Weißtannenfassade, U-Wert Außenwand 0,158 w/m2K; 45 Grad geneigtes Satteldach, 240 mm Holzfaser-Einblasdämmung, U-Wert Dach 0,167 W/m2K; Holzfenster, Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,6 W/m2K, Außenraffstores

LOGGIA 12

• TECHNIK:

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, zentrale Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, 9,3 kWp Photovoltaikanlage, PoolWärmepumpe

OBERGESCHOSS BAD 6

HWR 6

• ENERGIEBEDARF:

BAD 9,5

Primärenergiebedarf 29,9 kWh/m2a Endenergiebedarf 16,6 kWh/m2a

KIND 18

• FARBGESTALTUNG:

GAST 11,5

ARBEITEN 13

Farbwerk Stuttgart, Augustenstraße 33, 70178 Stuttgart, Tel. 0711/65599933, www.farbwerk-stuttgart.de GALERIE 20,5

• HERSTELLER:

KIND 18

Schwarzwälder GmbH & Co.KG Bruderhausweg 11, 78112 St. Georgen Tel. 07724/58002-30, www.schwarzwaelder-haus.de

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

TERRASSE ARBEITEN 13,5 FLUR 13

9,16 m

ENTREE/ GARD. 12 WC 3,5

WOHNEN/ ESSEN 41,5

KOCHEN 16,5

15,66 m TERRASSE

DER VORGARTEN orientiert sich nach Süden und zur Straße. Für Privatsphäre sorgt die Hecke an der Grundstückgrenze, sodass die Bewohner auch die sonnige Terrasse vor Küche und Essplatz gut und gerne nutzen.

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BEGRÜNTES CARPORT TIEFGARAGENDACH

Fotos: René Lamb Fotodesign

ERDGESCHOSS

Gründung 1998 als Zimmereibetrieb, seit 2004 Realisierung von Holz-Fertighäusern, seit 2014 Gesamtleistung inklusive Planung, zwei eigene Architekten, 30 Mitarbeiter. Die Schwarzwälder-Hausexperten planen und realisieren individuelle, hochwertige Wohnhäuser, die dank der Verbindung von Holz und Design, Handwerk und Innovation viel Lebensqualität bieten. Wichtig ist ihnen der Einsatz nachhaltiger Materialien und die Umsetzung eines ganzheitlichen, in Funktion und Ästhetik optimalen Konzepts.

• LIEFERRADIUS:

Baden-Württemberg und auf Anfrage Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/schwarzwaelder-haus


Gemeinsam bauen und leben, aber doch jeder für sich. Die Integration der Eltern ist für viele junge Familien die Idealvorstellung vom Bauen und mit einer Einliegerwohnung gut umzusetzen. Wenn gut geplant, ein Plus für beide Seiten, und ein Thema in der bauen. 6/7-24.

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Foto: Gussek Haus

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DER GESUNDE BAUSTOFF HOLZ Sichtbar gemütlich, spürbar wohngesund, architektonisch interessant. Was Holzhäuser auszeichnet und wie dies umgesetzt werden kann ... Infos dazu gibt’s in der bauen 6/7.

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SIE SUCHEN WEITERE INFOS?

BAFA – Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle www.bafa.de

HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V. www.hea.de, www.wohnungslueftung-plus.de

BDH Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V., www.bdh-koeln.de, www.wohnungs-lueftung.de

Humilife – Condair GmbH, www.condair.de

Dann sollten Sie einen Blick auf die Inhalte dieser Webseite werfen: www.kwl-info.de. Dort bietet der Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK) Links zu den Anbietern dieser Systeme sowie umfassende Informationen rund um die kontrollierte Wohnungslüftung. So gibt es zahlreiche Dokumente wie Vorträge und Broschüren, zumeist zum kostenlosen Download als pdf-Dokumente.

co2online gGmbH, www.co2online.de FGK – Fachverband Gebäude-Klima e.V., www.fgk.de, www.kwl-info.de, www.mindestfeuchte40.de

2 Wohnungslüftung

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau, www.kfw.de

Auf der Webseite finden sich außerdem anschaulich bebilderte Beispiele für die Integration von Wohnungslüftungssystemen in Neubau und Sanierung. Eine umfangreiche und aktuelle Fragen-Sammlung zur Wohnungslüftung rundet das InfoAngebot ab.

*Rückmeldungen einer Mitgliederumfrage des FGK, Bietigheim (Stand: Februar 2024)

Wer liefert was?*


Claus Händel Technischer Geschäftsführer, Fachverband Gebäude-Klima e. V.

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ine gesunde und behagliche Raumluftqualität in Wohngebäuden sicherzustellen und gleichzeitig energieeffizient zu heizen, ist heute wichtiger denn je. Moderne bedarfsgeregelte Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung sorgen dafür, dass kein Widerspruch zwischen guter Luftqualität und Energieeffizienz entsteht. Denn die Raumwärme geht nicht mehr einfach durch das Fenster verloren. Im Gegenteil: Die Verluste werden über eine Bedarfsführung minimiert und mit einer Wärmerückgewinnung sogar zurückgewonnen. Eine klassische Win-Win-Win-Situation: Gesundheit – Komfort – Energieeffizienz. Diskussionen über eine Reduzierung der Baustandards sind in Bezug auf die Wohnqualität und die Klimaschutzziele vollkommen unverständlich. Oder glaubt tatsächlich jemand, dass es gelingen kann, Null-Energie-Häuser zu erstellen, wenn der Großteil der Wärme einfach durch geöffnete Fenster verschwindet und die Häuser mit großzügig dimensionierten Wärmepumpen oder gar StromDirektheizungen aufwändig wieder aufgeheizt werden müssen? Das Reduzieren des Lüftungswärmebedarfs ist geradezu als Notwendigkeit anzusehen – insbesondere bei energieeffizientem Baustandard. Eine sensorgesteuerte Bedarfsregelung sorgt automatisch für die richtige Lüftungsrate und die Wärmerückgewinnung verhindert die Wärmeverluste. Besser geht es fast nicht, um energieeffizient und gesund zu leben. Auf den folgenden Seiten finden Sie nützliche Informationen rund um die Lüftung und Lösungsvorschläge für Ihr Bauvorhaben oder Ihre Sanierung. Vergessen Sie nicht, dass Sie damit Entscheidungen treffen, die sich über Jahrzehnte für Ihre Gesundheit und die Energieeffizienz auszahlen. Impressum Bauhelden Media GmbH & Co.KG Welfenstraße 19, 70736 Fellbach Telefon: (0711) 5206-1, Redaktion -275 E-mail: info@bauhelden.media www.bauhelden.media www.renovieren.de, www.hausbauhelden.de Verlagsleitung: Christian Schikora, Manuel Lösch Chefredakteure: Jürgen Wendnagel, Carsten Steinke (verantwortlich) Redaktion: André Schneider, Marion Zeisel (Assistenz) Druck: westermann DRUCK | pva, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig

Layout: Publishing Service GmbH, 76571 Gaggenau, Grafikleitung/Art Director: René Söllner, Layout: Saskia Langeneckert Herstellung: Anja Groth (Ltg.) Anzeigenleitung: Wolfgang Loges E-mail: loges@bauhelden.media Anzeigenverwaltung: Ute Hänle, E-mail: haenle@bauhelden.media Alle Ratschläge in diesem Heft sind sorgfältig erwogen und geprüft, eine Garantie kann aber nicht übernommen werden. Die Haftung von Autoren und Verlag für Personen-, Sachund Ver­mögensschäden ist ausgeschlossen.

Titelfotos: dusanpetkovic1– stock.adobe.com (Hauptmotiv), Zehnder (oben), Pluggit (unten)

Die neue Kompaktklasse. AEROPLUS WRG: Wandlüfter neu definiert. Der AEROPLUS WRG bringt auf kleinstem Raum zusammen, was bisher nur in großen Lüftungsgeräten möglich war: starke Luftleistung mit hoher Wärmerückgewinnung bis zu 93 % und bester Schalldämmung bei niedrigem Eigengeräusch. Für die beste Allesin-einem-Lösung sorgen Sensoren zudem für einen bedarfsgerechten Luftaustausch und verschiedene Filterklassen für Frischluft ohne Schadstoffe. Geeignet für den Neubau und die Sanierung passt sich der Wandlüfter dank variablem Design auch noch perfekt an jeden Raum an. Überzeugen Sie sich jetzt unter: shop.siegenia.com

360° Raumkomfort


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Foto: goodluz – stock.adobe.com / Initiative „Gute Luft“

Foto: pressmaster / Adobe Stock / Initiative „Gute Luft“

Immer gesunde Luft atmen Sowohl neue als auch energetisch sanierte Wohnhäuser werden immer energiesparender und luftdichter gebaut. Dabei wird oft nicht darauf geachtet, wie später eine ausreichende Frischluftzufuhr sichergestellt wird. Denn eine belastete Raumluft beeinträchtigt Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohner und kann die Bausubstanz schädigen. Wie lassen sich diese Gefahren vermeiden?

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ach vielen, kontrovers geführten Diskussionen ist zum 1.1.2024 das umstrittene Gebäudeenergiegesetz in Kraft getreten. Die auch „Heizungsgesetz“ genannte Verordnung verpflichtet Eigentümer, beim Heizungstausch künftig mindestens 65 Prozent erneuerbare Wärme einzusetzen. Obwohl es verschiedene Wärmeerzeugungsoptionen gibt, betrachten viele Experten und Studien den Einbau einer Wärmepumpe als beste Möglichkeit, sowohl umweltfreundlich als auch energiekostensparend zu heizen. Allerdings empfehlen die Fachleute vor allem bei älteren, schlecht gedämmten 4 Wohnungslüftung

Gebäuden, vor dem Wärmepumpeneinbau energetische Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, um eine möglichst hohe energetische Effizienz beim Heizen sicherzustellen. Zudem verringert sich dadurch der bisherige Heizenergieverbrauch – und zwar dauerhaft. Die Schadstoffe müssen raus! Um den Heizenergieverbrauch, und damit die Energiekosten zu senken, muss also die Gebäudehülle möglichst wärme- und luftdicht ausgeführt sein. Im Vergleich zu früher können Luftfeuchte und Schadstoffe nicht mehr unkontrolliert über Undichtigkeiten in der

Gebäudehülle entweichen. Deshalb ist es unverzichtbar, sich schon bei der Neubau- oder Sanierungsplanung damit zu befassen, wie später die Zufuhr von genügend Frischluft gesichert erfolgen soll. Denn seit der Corona-Pandemie und dem Trend zum Homeoffice, verbringen sehr viele Menschen deutlich mehr (Arbeits-)Zeit in den eigenen vier Wänden als früher. Und obwohl sich deshalb phasenweise mehrere Bewohner in einem Raum aufhalten, wird dort meist nicht regelmäßig gelüftet. Was viele Eigentümer und Bewohner nicht wissen: Werden Niedrigenergiegebäude täglich nicht regelmäßig und


Trockene Luft in der Wohnung? richtig gelüftet, kann die mit Schadstoffen belastete Innenraumluftqualität sogar wesentlich schlechter sein als die Außenluft. Denn es sammelt sich ständig in den Räumen einiges an, das raus muss: • Feuchte, die durch Menschen, Pflanzen und häusliche Tätigkeiten entsteht. Dadurch drohen gesundheitsgefährdende Schimmelpilze und Feuchteschäden an der Bausubstanz. • Kohlendioxid, das von den Bewohnern ausgeatmet wird. • Flüchtige organische Verbindungen (VOC) durch die Ausdünstungen aus Bodenbelägen oder Möbeln. Es drohen gesundheitliche Risiken Hohe Schadstoffkonzentrationen beeinträchtigen die Gesundheit. Die Symptome sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, schlechter Schlaf und Atemwegsinfektionen bis hin zu Asthma und Allergien. Für einen hygienisch einwandfreien Luftwechsel müssten die Fenster alle zwei Stunden für mindestens etwa 5 bis 15

Minuten geöffnet werden – abhängig von Winddruckverhältnissen und Jahreszeit. Häufig machen die Bewohner das nicht oder nicht richtig. Warum fällt vielen von uns das regelmäßige und konsequente Lüften so schwer? Zu den Ursachen gehören nicht nur fehlendes Wissen und mangelnde Disziplin aufgrund eines stressigen Arbeits- und Familienalltags. Oftmals vermeiden die Bewohner das Lüften aus weiteren „guten“ Gründen: um das Eindringen von Außenlärm, Insekten und schlechten Gerüchen zu vermeiden, aus Angst vor Einbrechern oder weil das Wetter zu schlecht ist, falls es draußen z. B. zu windig oder regnerisch ist. Und an kalten Tagen bleiben die Fenster ebenfalls oft zu, weil es rasch ungemütlich kalt im Raum wird, und weil die Bewohner Heizenergie sparen möchten. Oder es entweicht unnötig viel Wärme, falls die Fenster zu lange offen sind oder gar stundenlang auf Kipp stehen. Im Vergleich dazu verringern mechanische Lüf-

Egal ob Neubau oder Altbausanierung: Zu einem modernen Heizsystem, hier eine LuftWasser-Wärmepumpe mit Photovoltaikstrom-Unterstützung, gehört auch ein modernes, automatisches Lüftungssystem – hier in Form einer zentralen Zu- und Abluftanlage. www.wolf.eu

Zu trockene Raumluft ist nicht nur unangenehm sondern auch gefährlich. Sie trocknet Atemwegsschleimhäute aus, schwächt die Immunabwehr und erhöht die Anfälligkeit für Heiserkeit, Hustenzwang und Grippeinfektionen. Wenn Ihr Haus über eine kontrollierte Wohnraumlüftung verfügt, lässt sich behagliche Luftfeuchte einfach nachrüsten. Erfahren Sie mehr auf www humilife.de

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Mit speziellen Filtern in Lüftungsgeräten lassen sich Feinstaub und Blütenpollen aus den Wohnräumen weitestgehend fernhalten. Kommt es aufgrund von unzureichendem Lüften und Heizen zur Schimmelbildung, sind die Bausubstanz und die Gesundheit der Bewohner akut gefährdet.

tungssysteme mit einer hocheffizienten, integrierten Wärmerückgewinnung die Heizkosten um bis etwa 40 Prozent. Gleichzeitig bleiben Lärm aus der Umgebung, Niederschläge und Insekten, die durch offene Fenster in die Räume gelangen können, draußen – auch nachts. Es bleibt die Frage: Wie lässt sich ein wirklich ausreichender und regelmäßiger Luftaustausch sicherstellen, der ein gesundes, energiesparendes Wohlfühl-

klima rund um die Uhr ermöglicht und zudem die Bausubstanz schützt? Immer automatisch richtig lüften Als alltagstaugliche und komfortable Problemlösung empfiehlt sich eine kontrollierte, maschinelle Wohnungslüftungsanlage. Diese sorgt automatisch und energieeffizient für den notwendigen, bedarfsgerechten Luftaustausch in allen oder lüftungskritischen Räumen –

unabhängig vom Wetter sowie von der Tages- und Jahreszeit. Auf diese Weise wird ganzjährig rund um die Uhr die Gesundheit der Bewohner gefördert und die Bausubstanz geschützt. Durch den kontrollierten Luftwechsel und in Verbindung mit einer Wärmerückgewinnung lassen sich die Heizkosten zusätzlich um 30 bis 50 Prozent senken. Übrigens: Im direkten Vergleich zu einer durch die sachgerechte Fensterlüftung verursachten Wärmeverluste beträgt die Einsparung sogar bis zu 90 Prozent. Und es gibt noch weitere positive Aspekte, die das Wohlbefinden der Bewohner steigern: Zum einen wird eine ungesund hohe Kohlendioxid-Konzentration vermieden, die zu Müdigkeit oder mangelnder Konzentration führen kann. Denn etwa 15 bis 20 Atemzüge in der Minute mit einem Volumen von etwa einem halben Liter Luft macht ein Erwachsener im Durchschnitt. Ein modernes Wohnungslüftungssystem transportiert zudem die bereits erwähnten Ausdünstungen und unangenehmen Gerüche aus neuen Möbeln und Baumaterialien ab. Dabei bleiben der Lärm aus der Umgebung sowie

LÜFTUNG

INFO Wann ist ein Lüftungssystem erforderlich? Zwingend erforderlich ist ein Lüftungssystem nur, falls sein Einbau Bestandteil eines Förderprogramms ist. Allerdings schreibt die Lüftungsnorm DIN 1946-6 (Stand: 2019-12) für Wohngebäude ein sogenanntes Lüftungskonzept vor. Betroffen davon sind alle Neubauten sowie umfangreiche Sanierungsvorhaben, wenn also im Einfamilienhaus beispielsweise mehr als ein Drittel der Fenster ausgetauscht oder mehr als ein Drittel der Dachfläche neu abgedichtet wird. Dieses Lüftungskonzept kann von jedem Fachmann erstellt werden, der mit lüftungstechnischen Anlagen vertraut oder in der Gebäudeplanung tätig ist. Das ist z. B. ein Architekt oder ein Heizungs- und LüftungsFachhandwerker. Dieser überprüft, wie – aus Sicht der Hygiene und des Feuchte-Bauschutzes – bei unterschiedlichen Nutzungsbedingungen ein ausreichender Luftwechsel sichergestellt und der notwendige Luftaustausch erfolgen soll.

6 Wohnungslüftung

Ergibt sich hierbei, dass eine Lüftungsautomatik erforderlich ist, muss der Fachmann eine Planung vorlegen, wie das Konzept praktisch umgesetzt werden soll. Kommt er dieser Pflicht nicht nach, kann ihn der Eigentümer bei später auftretenden Schäden durch falsche Lüftung in Regress nehmen. Allerdings ist der Eigentümer seinerseits nicht verpflichtet, die empfohlenen Maßnahmen umzusetzen. Dann handelt er jedoch auf eigene Gefahr und trägt im Schadensfall auch das Risiko. Tipp: Die Nachrüstung eines Wohnungslüftungssystems in Bestandsgebäuden wird im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) vom Staat gefördert (www.kfw.de / www.bafa.de). Übrigens: Haus -und Wohnungseigentümer können vorab online selbst checken, ob lüftungstechnische Maßnahmen notwendig sind oder nicht – und falls ja, welche Umsetzungsmöglichkeiten es gibt: www.kwl-info.de/online-tool


ungebetene „Gäste“ auch nachts draußen. Praktisch ist zudem, dass sich an heißen Tagen die aufgeheizten Wohnräume mit der frischeren, frühmorgendlichen Außenluft etwas abkühlen lassen. Eine interessante Zusatzausstattung sind spezielle Pollen- und Feinstaubfilter. Diese werden in den Außenluftstrom eingebaut und reduzieren so das Eindringen von Allergenen sowie von Rußoder Staubpartikeln in die Wohnräume auf ein Minimum. Eine enorme, ganzjährige Entlastung für Kinder und allergiegeplagte Menschen. Lüftungssysteme gibt es in vielen Variationen und Preislagen sowohl für den Neubau als auch für die speziellen Erfordernisse bei einer Nachrüstung im Zuge einer energetischen Sanierung. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr über zentrale und dezentrale Anlagen.

Ein zum Lüften gekipptes Fenster ist eine quasi Einladung für Einbrecher, falls die Bewohner abwesend sind. Mit einer Lüftungsanlage ließe sich diese Gefahr vermeiden.

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Wird im Winter zu wenig gelüftet, leidet die Luftqualität. Wird zu viel gelüftet, geht unnötig Heizwärme verloren. Ein Lüftungssystem arbeitet hygienisch und energiesparend.

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INTERVIEW

Komfortabel lüften und kühlen Foto: Lars Huebner

Typische und aktuelle Fragen von Hausbesitzern rund um die mechanischen Wohnungslüftungssysteme beantwortet nachfolgend unser Lüftungsexperte Claus Händel, Geschäftsführer Technik des Fachverbandes Gebäude-Klima e.V.

Lüftungsexperte Claus Händel

„Lüftungssysteme mit Wärme- oder Energierückgewinnung bringen frische Außenluft in die Räume und sparen gleichzeitig viel Energie.“

8 Wohnungslüftung

Wann ist in einem Wohngebäude eine mechanische Wohnungslüftung sinnvoll? Lüftungsanlagen sorgen automatisch für einen Mindestluftwechsel, durch den vermieden wird, dass zu hohe Luftfeuchtigkeit insbesondere im Frühjahr und Herbst Feuchteschäden verursacht. Ideal ist eine bedarfsgeregelte Lüftung mit Wärme- bzw. Energierückgewinnung, die das Gerät immer so einstellt, dass die Luftfeuchtigkeit im akzeptablen Bereich bleibt und der CO2-Gehalt in der Raumluft nicht zu hoch wird. Steigt dadurch nicht der Stromverbrauch? Stimmt, allerdings lassen sich mit 1 kWh Strom, die für das Lüftungssystem eingesetzt wird, bis zu 20 kWh Heizenergie einsparen. Dieses enorme Energiesparpotenzial kommt daher, dass mit einem

bedarfsgeregelten Lüftungssystem die Wärme nicht unnötig zum Fenster hinausgelüftet wird und mit Wärmerückgewinnung Wärme aus der Abluft auf die Zuluft übertragen wird. In gut gedämmten Gebäuden kann dadurch der Heizenergiebedarf auf ungefähr 50 % verringert werden. Gleichzeitig steigt der Komfort, weil vorerwärmte Luft in die Räume strömt und Zugluft dadurch vermieden wird. Kann die Lüftungsanlage an heißen Sommertagen auch zum Kühlen beitragen? Mit einer Bedarfsregelung kann die Lüftung dazu beitragen, dass sich die Wohnung im Lauf des Tages langsamer aufheizt. Wenn der Wunsch nach aktiver Kühlung besteht, können für Neubauten Lüftungskompaktgeräte mit Kühlfunktion eingeplant werden. Für die Nachrüstung empfehlen wir die Kombination der


Lüftungsanlage mit Split-Klimageräten. In den Räumen, die gekühlt werden sollen, werden dafür Innengeräte installiert, die über Kältemittelleitungen mit einem Außengerät verbunden werden. Die Klimageräte kühlen die Raumluft und – das ist besonders an schwülheißen Tagen angenehm – entfeuchten sie. Warum empfehlen Sie ein Lüftungssystem zusätzlich zu Raumklimageräten? Raumklimageräte sind nicht zu verwechseln mit einem Lüftungssystem. Sie können die Luft kühlen, übrigens auch beheizen, und entfeuchten. Der Abtransport der „verbrauchten“ Raumluft und die Zufuhr frischer Außenluft erfolgt aber auf anderem Wege. Lüftungssysteme mit Wärmeoder Energierückgewinnung bringen frische Außenluft in die Räume und sparen gleichzeitig viel Energie. Die Kombination aus Lüftungssystem und Split-Klimageräten schafft auch im Sommer ein gesundes, angenehm kühles Raumklima. Wie funktioniert die Wärmerückgewinnung? Bei der Lüftung mit Wärmerückgewinnung durchströmt die Raumluft einen Wärmeübertrager, bevor sie ins Freie geleitet wird. Auf diesem Weg überträgt die Abluft im Winter Wärme, die dann an die Zuluft abgegeben wird, sodass sich die kalte Außenluft erwärmt, bevor sie in den Raum strömt. Das spart nicht nur Energie, es ist auch angenehm für die Personen im Raum. Wird die Raumluft im Sommer gekühlt,

beispielsweise durch Split-Klimageräte, funktioniert die Wärmerückgewinnung ebenfalls, also als Kälterückgewinnung: Die Abluft aus dem Raum kühlt dann den Wärmeübertrager und dieser wiederum die Außenluft, bevor sie in den Raum gelangt. Voraussetzung dafür sind fest installierte Klimageräte, die dann natürlich bei geschlossenen Fenstern betrieben werden sollen. Die Lüftung ist ja durch die Lüftungsgeräte sichergestellt. Im Winter wird die Raumluft oft sehr trocken. Woher kommt das und was kann man dagegen unternehmen? Kalte Luft kann weniger Wasser aufnehmen als warme Luft. Deshalb ist an kalten Tagen, selbst wenn es regnet oder schneit, die absolute Luftfeuchtigkeit niedriger als bei höheren Außentemperaturen. Kommt die kalte Luft in den Raum und erwärmt sich dort, sinkt die Luftfeuchtigkeit. Bis zu einem gewissen Grad ist das erwünscht, um die Feuchtigkeit abzuführen, die z. B. beim Kochen oder Duschen in die Raumluft gelangt. Wenn die Luftfeuchtigkeit jedoch auf Werte unter 30 oder 40 % sinkt, kann sich das durch brennende Augen und trockene Haut bemerkbar machen. Dem kann eine Energierückgewinnung entgegenwirken, für die statt des Wärmeübertragers ein Enthalpietauscher eingesetzt wird. Zusätzlich zur Wärme überträgt er über eine Membran auch Feuchtigkeit aus der Luft. Damit spart er noch mehr Energie und sorgt dafür, dass im Winter die Luft weniger stark austrocknet.

Foto: www.wohnungs-lueftung.de

„Die Kombination aus Lüftungssystem und SplitKlimageräten schafft auch im Sommer ein gesundes, angenehm kühles Raumklima.“

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Ein Gerät fürs ganze Haus Bei einem zentralen Wohnungslüftungssystem sorgt eine Lüftungsanlage für den erforderlichen Luftaustausch in allen Räumen des Hauses – komfortabel und automatisch rund um die Uhr. Die dazu erforderlichen Luftleitungen lassen sich in Neubauten problemlos integrieren. Doch es gibt auch praktische Lösungen speziell zum nachträglichen Einbau im Sanierungsfall.

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Ein zentrales Zu- und Abluftsystem besteht typischerweise aus folgenden wesentlichen Bauteilen:

1 Zentrallüftungsgerät: In der kompakten Einheit sind alle wichtigen

4 Abluft: Mittels spezieller, einstellbarer Durchlässe und Ventile

2 Außenluft: Die Ansaugöffnung für die frische Außenluft muss

5 Fortluft: Wurden der belasteten Abluft noch die Wärme und

Betriebs-Komponenten, wie Zu- und Abluft-Ventilatoren, Filterelemente und Wärmerückgewinnung, integriert. in einem geschützten, unbelasteten Bereich im Freien installiert werden.

3 Zuluft: Gefilterte und im Winter erwärmte Außenluft wird vom

Zuluftventilator in die Wohnräume über spezielle, einstellbare Auslässe im Boden- und Wandbereich zugeführt.

10 Wohnungslüftung

wird die verbrauchte Luft aus den Räumen über Abluftleitungen zum Lüftungsgerät transportiert. Feuchte entzogen, wird sie als Fortluft ins Freie geblasen.

6 Erdwärme: Im Winter lässt sich die kalte Außenluft energiesparend vorwärmen und im Sommer etwas abkühlen: entweder direkt mit einen Erdwärmetauscher oder indirekt mittels einer Wärmepumpe (hier abgebildet).

Grafik: www.zehnder-systems.de

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er den Bau eines neuen Hauses oder eine umfangreiche energetische Sanierung seines Altbaus plant, sollte sich im Rahmen der Heizsystemauswahl auch mit dem Thema Wohnungslüftung beschäftigen: mit Blick auf den Komfortgewinn sowie wegen dem Schutz der Gesundheit und dem Erhalt der Bausubstanz. Pfiffige Renovierungslösungen erleichtern den nachträglichen Einbau selbst unter beengten Platzverhältnissen. Grundsätzlich lassen sich zwei Systemausprägungen bei den zentralen Lüftungssystemen voneinander unterscheiden: kombinierte Zu- und Abluftsysteme sowie reine Abluftanlagen, die zwar preisgünstiger sind, allerdings im Komfort-Eigenheimbereich nicht zum Einsatz kommen und deshalb nachfolgend nicht näher erläutert werden.

Ein praktischer Montageort ist ein Wandschrank im Garten/Untergeschoss eines Eigenheims. Dort ist oberhalb des Lüftungsgeräts auch Platz für den Luftleitungsverteiler und weiteres Zubehör. www.wolf.eu

Das kompakte, zentrale Zu- und Abluftsystem mit Wärmerückgewinnung ist hier in einem Raum im UG montiert. Von dort versorgt es das Eigenheim mit hygienischer Frischluft. www.heliosventilatoren.de

So funktioniert ein Zentralsystem Kernelement ist ein kompaktes Zentrallüftungsgerät, in das hochwertige Luftfilter sowie zwei Ventilatoren für den Zuund Ablufttransport eingebaut sind, die mehrstufig und möglichst stromsparend arbeiten sollten. Während der Abluftventilator die verbrauchte Luft aus den sogenannten Ablufträumen, wozu Flure,

Abstellräume, WC, Küche und, Bad gehören, abzieht, sorgt der Zuluftventilator für Frischluftnachschub in den Wohnund Schlafräumen, die der Fachmann als Zulufträume bezeichnet. Um die frische und die verbrauchte Luft vom Lüftungsgerät zu den Räumen und zurück zu transportieren, sind zwei voneinan-

der getrennte, verzweigte Leitungssysteme notwendig. Diese verlegt der Handwerker vorwiegend in abgehängten Decken, eingegossen in Beton, auf dem Rohfußboden und in Wänden. Für die Nachrüstung im Gebäudebestand gibt es bei Bedarf auch Systeme, welche sich in flachen, abgehängten Decken-

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bereichen oder relativ unauffällig streckenweise Aufputz montieren lassen. An verschiedenen Stellen dieser Zuund Abluftleitungen sitzen raumseitig sichtbare Luft-Durchlässe und Ventile, die an der Wand, auf dem Fußboden oder an der Decke montiert werden. Ausführungen in unterschiedlichen Materialien, Farben und Designs ermöglichen eine unauffällige Integration ins jeweilige Raumumfeld. An diesen Luftdurchlässen und Drosseleinrichtungen justiert der Fachmann bei der Inbetriebnahme die berechneten Zu- und Abluftvolumenströme ein, um den notwendigen Luftwechsel zu erreichen. Tipp: Bei kritischen baulichen Situationen besteht die Gefahr, dass es zu störenden Geräuschübertragungen von Raum zu Raum oder vom Lüftungsgerät in die Räume geben könnte. Für solche Fällen empfiehlt sich die vorsorgliche Installation von speziellen Luftleitungsverteilern und Schalldämpfern. Die Wärme der Abluft nutzen Im Gegensatz zur Fensterlüftung wird die abtransportierte, verbrauchte Raumluft

In diesem Niedrigenergiehaus sorgt das an der Decke montierte flache Lüftungsgerät für Be- und Entlüftung. Die Beheizung erfolgt mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, zu der die abgebildete bodenstehende Inneneinheit gehört. www.wolf.eu

12 Wohnungslüftung

Dieses zentrale Wohnungslüftungssystem mit teilweise gedämmten Luftleitungen (schwarz) besitzt ein optionales Lufttemperierungsgerät (graue Box oben). Vorteil: An heißen Sommertagen kann es die Zuluft aktiv kühlen und entfeuchten und im Winter an eiskalten Tagen zusätzlich vorwärmen. www.zehnder-systems.de

nicht einfach ins Freie transportiert. Bevor sie als sogenannte Fortfluft über ein Luftleitungsstück mit Auslass das Gebäude verlässt, wird zuvor die Wärmeenergie der Abluft im Winter dazu genutzt, die gleichzeitig angesaugte kalte Frischluft („Außenluft“) zu erwärmen. Dazu ist das

Lüftungszentralgerät mit einem Wärmerückgewinner bestückt. Im Sommerbetrieb ist der interne Bypass geöffnet, um eine ungewollte Erwärmung der Zuluft über den Wärmetauscher zu vermeiden. Sogenannte Enthalpie-Wärmetauscher sind noch effizienter, weil sie zusätzlich auch Feuchtigkeit aus der Abluft an die Zuluft übertragen können. Dies erfolgt oft hygienisch kontaktlos über eine Spezialmembran. Die Effizienz der zentralen Zu- und Abluftanlage lässt sich noch weiter steigern, falls ein zusätzlicher Erdreichwärmetauscher zum Einsatz kommt. Dieser nutzt an kalten Tagen die Wärme des Erdreichs, um die kalte Außenluft vorzuwärmen. Bei der klassischen Variante strömt die angesaugte Außenluft durch einen Luft-Erdwärmetauscher, der aus einem langen Frischluft-Ansaugrohr aus Kunststoff besteht, welches außerhalb des Gebäudes frostsicher im Erdreich verlegt wird. Eine neuere und hygienisch unbedenklichere Variante sind Erdreich-SoleLuft-Wärmetauscher in Kombination mit einer Wärmepumpe, weil die Wärmeübertragung hier indirekt an die einströ-


Flache Lüftungsgeräte lassen sich entweder in Nebenräumen sichtbar und gut zugänglich an der Decke montieren. Alternativ ist eine Installation im Zwischendeckenbereich möglich. Hinterher sichtbar ist nur eine öffenbare Revisionsöffnung. www.fraenkische.com

Smart, intuitiv und individuell.

mende Außenluft erfolgt. Vorteilhaft ist zudem, dass sich das Lüftungsgerät flexibler aufstellen lässt. Übrigens: An heißen Tagen lässt sich das dann kühlere Erdreich dazu nutzen, um die warme Außenluft, und somit letztlich die Wohnräume, etwas abzukühlen. Gleichzeitig lüften und heizen Die oben beschriebene Wärmeübertragung an die Außenluft ist energetisch sinnvoll, weil an kühleren Tagen die Zuluft auf ein behagliches Temperaturniveau kommt. Reicht diese Erwärmung nicht aus, zum Beispiel an Frosttagen, kommt bei Zu- und Abluftsystemen ein Elektro- oder Wasser-Heizregister zum Einsatz, damit in den Räumen keine Zugerscheinungen durch zu kühle Zuluft auftreten. Zur Komplettbeheizung von Standardhäusern ist das jedoch ungeeignet, weil dafür sehr große Volumenströme erforderlich wären, da Luft ein schlechter Wärmeleiter ist. Während das Standard-Eigenheim meist noch von einer Wärmepumpe mit Flächenheizsystem mit Heizwärme versorgt wird, ist im Niedrigstenergie- und Passivhausbereich aufgrund des sehr geringen Wärmebedarfs alternativ ein reines Luftheizsystem möglich. Praktisch und platzsparend sind sogenannte Integralgeräte, die Lüftungsgerät, Wärmepumpe und Wasserspeicher vereinen und somit auch die Heizwärmeversorgung und Warmwasserbereitung übernehmen. Allerdings empfindet nicht jeder Mensch eine rein luftbasierte Heizung als behaglich. Aus diesem Grund werden häufig ergänzend noch Elektro-Heizflächen, wie Kon-

Entdecken Sie unsere neue KWL-Gerätegeneration mit dem intuitiven Steuerungskonzept easyControls 3.0: D Modernes Touch-Bedienelement in schwarz oder weiß, kompatibel mit nahezu jedem Schalterprogramm. D Gerätezugriff optional über PC oder Smartphone – auch von unterwegs über die neue easyControls 3.0 Cloud. D Einstellbares Wochenprogramm oder vollkommen automatisch per Raumluftqualitätssensoren. www.heliosventilatoren.com


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Dieses zentrale Wohnungslüftungssystem wurde zusätzlich um einen Erdwärmetauscher ergänzt (graue Box, r.), der die Energieeffizienz erhöht. www.kermi.de

vektoren oder Infrarot-Paneele, eingebaut. Diese geben eine angenehme Strahlungswärme ab und ermöglichen eine rasche Erwärmung der Räume nach einer längeren Absenkphase. Der passende Aufstellort Wo lassen sich die Lüftungsgeräte im Haus am besten platzieren? Der Montageort sollte eben, tragfähig und frostfrei sein. Im Eigenheim bieten sich dazu Diele, Küche, Bad, WC, Hauswirtschaftsraum, der gedämmte Dachboden oder ein warmer Kellerraum an. Achtung: Bei Bedarf auf zusätzliche schalldämmende Schutzmaßnahmen achten. Speziell für kleinere Häuser oder Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gibt es alternativ sehr kompakte, oft flache Ge-

rätelösungen, die als wohnungszentrale Zu- und Abluftgeräte bezeichnet werden. Sie sind besonders gut für die Montage unter (abgehängten) Decken oder in Wandschränken geeignet. Abgestimmt auf die jeweiligen baulichen Gegebenheiten und auf den Aufstellort des Zentralgerätes können die Durchführungen für die Außen- und Fortluft im Dach, in Außenwänden oder auch im Erdboden installiert werden. Doch Achtung: Die Ansaugöffnung für die Außenluft und die Ausblasöffnung für die Fortluft müssen so weit auseinanderliegen, dass keine Vermischung der Luftströme stattfindet. Die Zentralgeräte zur Be- und Entlüftung werden mit zwei Filterelementen bestückt: Zum einen, um die Außen-

Luftdurchlässe in Wänden und Böden sorgen u. a. für eine richtig dosierte und leise Frischluftzufuhr. Zur raumseitigen Abdeckung und Integration gibt es eine Vielfalt von Designgittern, z. B. in Edelstahl. www.vallox.de

luft zu reinigen, zum anderen um die Gerätekomponenten vor eventuellem Schmutz zu schützen. Das Wohlbefinden von durch Heuschnupfen und Allergien geplagten Bewohnern lässt sich durch den Einbau von Spezialfiltern steigern, die zum Beispiel Pollen und andere Allergene sehr wirksam zurückhalten. Um den regelmäßig notwendigen Filterwechsel und die Gerätewartung problemlos durchführen zu können, muss das Lüftungsgerät an den entsprechenden Stellen gut zugänglich sein. Intelligente Luftmengenanpassung Bei der Geräteauswahl sollten Hausbesitzer unbedingt prüfen, welchen Funktions- und Bedienumfang das jeweilige Regelsystem bietet und wie einfach und Platzsparende flache bzw. ovale Luftleitungen lassen sich in Decken oder auch auf Fußböden verlegen, was auch bei energetischen Sanierungsprojekten umsetzbar sein kann. Die einzelnen Bodenluftauslässe, die es auch optisch abgestimmt auf unterschiedliche Bodenbeläge gibt, müssen in den Räumen u. a. mit Blick auf die Möblierung geplant werden. www.pluggit.com

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komfortabel es sich nutzen lässt. Empfehlenswert sind digitale Raumregler und Fernbedienungen mit Display, die sowohl über Automatik- und Handbetrieb als auch über eine Zeit- und Funktionssteuerung verfügen. Viele Hersteller bieten optional eine WLAN-Vernetzung über den heimischen Router an, die eine ortsunabhängige Bedienung ermöglichen: mittels einer App über Smartphone und Tablet oder alternativ über den PC. Hinweis: Hausbesitzer, die darüber hinaus eine Smarthome-Integration wünschen, müssen auf eine entsprechende Schnittstellen-Kompatibilität achten. Marktüblich sind voreingestellte Regelgeräte-Programme wie zum Beispiel Grund-/Mindestlüftung (bei Abwesenheit der Bewohner), Normal (bei Anwesenheit), Nacht- und Sommerbetrieb und Partystellung (Intensivlüftung). Beim

Umschalten wird jeweils eine andere Leistungsstufe der Ventilatoren aktiviert. Praktisch ist es außerdem, wenn optisch auf Filterwechsel und Störungen hingewiesen wird. Mit Sensoren in den Wohnräumen, die zum Beispiel auf Feuchte, Kohlendioxid oder Kohlenwasserstoffe reagieren, lassen sich Lüftungskomfort, Innenraumluftqualität und Energieverbrauch noch verbessern und optimieren. Dazu sind sie über die Regelung mit dem Lüftungsgerät verbunden und bewirken so eine bedarfsgerechte, automatische Anpassung der Luftmengen. Dadurch wird zum Beispiel vermieden, dass nach einiger Zeit „dicke Luft“ herrscht, falls einige Gäste kommen. Sind die Bewohner später wieder alleine, verringert sich der Luftwechsel. Auf diese Art wird automatisch für das passende Wohlfühlklima gesorgt.

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B Beispielhafter Querschnitt eines dezentralen Wohnraumlüftungssystems: Alle Bauelemente, wie Ventilator(en), Wärmetauscher und Filter, befinden sich im Lüftungsrohr. www.lunos.de

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ei der energetischen Modernisierung von Eigenheimen und Wohnungen oder auch in Mehrfamilienhaus-Neubauten ist es unter bautechnischen, wirtschaftlichen und nutzertechnischen Aspekten nicht immer möglich oder sinnvoll, ein zentrales Lüftungssystem mit der notwendigen Luftverteilung zu integrieren. Und manchmal sind es auch nur einzelne Räume, die als lufttechnisch kritisch eingestuft werden: z. B. Beispiel im

Altbau bei einem nachträglichen Schrägdachausbau oder bei einer zusätzlichen, partiellen Dämmung von bauphysikalisch ungünstigen Räumen mit Nordausrichtung. In solchen und ähnlichen Fällen bieten sich dezentrale Lüftungslösungen an, die es für vielfältige Anwendungen für Neu- und Bestandsgebäude gibt. Sie lassen sich auch vergleichsweise einfach nachrüsten. Generell erforderlich sind ein Stromanschluss sowie eine Außenwanddurchführung für jedes Gerät. Bauarten und Systeme im Überblick Abluftventilatoren sind die einfachste dezentrale Lüftungsart. Sie sitzen bevorzugt in der Außenwand von Küchen und Nassräumen und transportieren die


Dezentrale Wohnungslüftungsgeräte werden in die Außenwand eingebaut. Bei der Sanierung sind dazu meist Kernbohrungen erforderlich. Bei Neubauten lassen sich alternativ spezielle, auf den Lüfter abgestimmte Montagesteine in der Rohbauphase nutzen. www.pluggit.com

verbrauchte Raumluft direkt ins Freie. Der dabei entstehende leichte Unterdruck reicht aus, damit Frischluft über spezielle Außenluftdurchlasselemente (ALD), die in Außenwände oder Fenster integriert sind, in die Wohn- und Schlafräume zugfrei nachströmen. Gleichzeitig wird die verbrauchte Raumluft durch die Türschlitze zu den Abluftventilatoren gedrängt. Die weitaus beliebteste Systemvariante sind dezentrale Zu- und Abluftgeräte. Hierbei werden einzelne oder alle Räume jeweils mit einem oder zwei eigenen Lüftungsgeräten bestückt. Die Installation erfolgt ohne Luftkanäle direkt in eine Außenwand, manchmal im

Fensterbereich. Eingebaute Filter verbessern die Luftqualität. Unterschieden werden zwei Bauarten: Bei den dezentralen Lüftungssystemen mit kontinuierlichem Betrieb laufen die Zu- und Abluftluftströme ohne Unterbrechung über ein Gerät. Notwendig sind dazu zwei integrierte Ventilatoren: Der eine führt die verbrauchte und mit Feuchtigkeit belastete Raumluft nach draußen, der andere sorgt für Frischluftnachschub. Ein zusätzlich eingebauter Wärmetauscher erwärmt die kalte Außenluft. Je nach Hersteller und System werden in bestimmten Bereichen eventuell auch kurze Abluftleitungsstücke montiert. Zudem

gibt es dezentrale Gerätevarianten, die bei Bedarf auch zwei Räume mit Zuluft versorgen können. Zwei Geräte arbeiten zusammen Weit verbreitet sind auch Zu- und Abluft-Lüfterbauarten, die im sogenannten Push- & Pull-, Pendel-, Reversier-, Gegentakt- oder Wechsel-Verfahren arbeiten: Dabei bilden, abhängig vom gewünschten Luftwechsel, mindestens zwei Geräte eine Funktionseinheit. Jede Einheit besitzt hier nur einen Ventilator, der in bestimmten Zeitintervallen seine Drehrichtung wechselt und dadurch sowohl für die Luftzufuhr als auch für die Luft-

Lüftung. Einfach so, wie sie sein sollte. Energieeffiziente Komfortlüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung, flexible Einbau- und Bedienvarianten sowie kundenorientierte Lösungen – das ist Lüftung wie sie sein sollte. Nutzen Sie unseren Planungsservice und erhalten Sie einen individuellen Lüftungsentwurf inkl. Angebot! 100% kostenfrei und unverbindlich! kühl gemäßigtes Klima

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Nach dem Einbau eines dezentralen Lüftungsgeräts sind von innen und außen später nur noch die Design-Blenden sichtbar. Diese ermöglichen auch den Zugang zu den integrierten Bauelementen und zum Filter. www.tecalor.de

Push & Pull-Betrieb: Die Lüftungsgeräte laufen paarweise im entgegengesetzten Betriebsmodus. Während das eine dem Raum Frischluft zuführt (Push-Betrieb) führt das andere Gerät verbrauchte Luft ins Freie ab (Pull-Betrieb). Nach z. B. 60 Sekunden wechseln beide Ventilatoren automatisch die Laufrichtung und somit die Richtung der Luftströme. www.wolf.eu

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ableitung sorgt. Sollte der Einsatz mehrerer Geräte notwendig sein, managt ein passendes Regelgerät den entsprechend abgestimmten Phasenwechsel. Eine optionale, im Gehäuse integrierte Wärmerückgewinnung nutzt die Restwärme der Abluft, um an kalten Tagen die Außenluft zu erwärmen. Dazu nimmt beispielsweise ein Keramik-Wärmespeicher in der Abluftphase einen Teil der Raumluftwärme auf und gibt sie zeitversetzt wieder an die kühlere Außenluft ab. Tipp: Praktisch ist ein Lüftungsgerät mit eingebautem Bypass, um im Sommerbetrieb den Wärmetauscher zu umgehen und so, insbesondere in den Nachtstunden, kühle Luft ins Haus fördern zu können. Montage in Neu- und Altbau Die Montage der dezentralen Systeme ist in der Regel relativ einfach und rasch

umgesetzt. Erforderlich ist für jedes Gerät lediglich einen Durchbruch oder eine Kernbohrung in der Außenwand. Für den Neubaubereich gibt es auch spezielle Formsteine oder Montageblöcke, in denen die zum ausgewählten Lüfter passenden Wandeinbauhülse integriert sind. Dies erleichtert die spätere Geräteinstallation spürbar. Nach Abschluss der Montagearbeiten sieht man von außen und innen unterschiedlich große Abdeckelemente wie Gitter und Kästen, die sich zum Teil sogar mit Wandfarbe überstreichen lassen. Immer mehr Hersteller bieten für den Wohnraum optional Designabdeckungen in verschiedenen Materialien und Farben an, sodass die Innenblende des Lüftungsgerät quasi zum Gestaltungsobjekt wird. Tipp: Um den Einbau bei Sanierungen zu erleichtern, gibt es manche dezentrale Produkte auch als Aufputz-Ausführungen. Eine optisch unauffälligere Montage des Außenwandgitters ermöglichen sogenannte Laibungskanäle bei Neubauten. Der Trick dabei: Der Luftstrom wird in diesen Elementen seitlich umgeleitet und gelangt im Fensterlaibungsbereich ins Freie. Bei Gebäuden mit vielen Räumen und Durchlässen bleibt so eine klare Fassadenoptik erhalten. Das passende Gerät wählen Bei der Geräteauswahl sollten Eigentümer, neben den Investitionskosten und dem Produktdesign, auch auf die Betriebskosten, die Ausstattung und den


Energieeffiziente Lüftung macht Spaß:

Dezentrale Lüfter sind nicht nur direkt am Gerät bedienbar. Mehrere Geräte lassen sich untereinander verkabeln und über einen Tastensensor steuern. Den höchsten Komfort bietet jedoch die kabellose Bedienung über Funktaster oder Funkfernbedienung sowie per App. www.meltem.com

In Verbindung mit einem speziellen Laibungselement verschwindet das Lüftungsgitter von der Außenwandoberfläche im Freien und wird stattdessen unauffällig(er) im Fensterbereich platziert. www.vallox.de

Bedienkomfort achten. Dazu zählt zum einen möglichst effiziente Wärmerückgewinnung, die teilweise mit einer Feuchterückgewinnung kombiniert ist („Enthalpie-Wärmetauscher“). Zum anderen sind Systeme vorteilhaft, die über stromsparende Ventilatoren und über mehrere Lüftungsstufen verfügen, die sich mittels Sensoren, zum Beispiel für Feuchtigkeit und CO2, ansteuern lassen. Höchsten Bedienkomfort bieten vernetzbare Lüftungsregler, die eine Fern- und App-Bedienung und eine Smarthome-Integration ermöglichen. Nicht nur für Allergiker-Haushalte sehr nützlich ist eine hochwertige Feinstaubund Pollen-Filtertechnik. Wer diese Ausstattungsoption haben möchte, sollte darauf achten, dass das Lüftermodell dafür geeignet ist. Ebenfalls unter Komfort-

gesichtspunkten interessant kann ein integriertes Vorheizregister sein, welches auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen eine angenehm temperierte Zuluft bereitstellt. Schon bei der Lüfterauswahl und der geplanten Positionierung im Raum ist wichtig darauf zu achten, dass Luftströme und Geräuschemissionen nicht als störend empfunden werden. Tipp: Um bei Bedarf den Außenschall zusätzlich zu reduzieren, bieten mehrere Hersteller eine höhere oder zusätzliche Schalldämpfung für bestimmte Geräteserien an. Aufgrund der zahlreichen Gerätevarianten und Ausstattungsmöglichkeiten sollten sich Hauseigentümer vor der Entscheidung für ein bestimmtes Lüftungssystem ausführlich informieren – auch mit Blick auf den Bedienkomfort.

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RAUMKLIMA

Raumluft zum Wohlfühlen Foto: Monkey Business – stock.adobe.com

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Luft in unseren Wohnräumen durch ausgeatmetes CO2 sowie austretende Feuchtigkeit, Ausdünstungen, schlechte Gerüche etc. unangenehm belastet ist. Und im Winter sollte die Luftfeuchte nicht dauerhaft zu niedrig sein. Wie lassen sich solche Herausforderungen mit Lüftungssystemen lösen und so ganzjährig eine behagliche Wohnatmosphäre schaffen? Die Lösung: Der Einsatz von geeigneten und energieeffizienten Befeuchtungssystemen.

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gal ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter: Eine intelligent geregelte Lüftungsanlage sorgt ganzjährig rund um die Uhr für einen kontinuierlichen, zugluftfreien Luftaustausch in den Wohnräumen – und schafft so bei geschlossenen Fenstern ein behagliches Wohlfühlklima für die Bewohner. Zusatzvorteil: Gesundheitsgefährdende und stressfördernde Faktoren wie Straßenlärm, Feinstaub, unangenehme Gerüche, Nie20 Wohnungslüftung

derschläge und selbst Blütenpollen bleiben draußen bzw. werden herausgefiltert. Weniger Stress, besser schlafen Mit Blick auf das Wohlbefinden der Bewohner ist es wichtig, dass die in den eigenen vier Wänden anfallende, überschüssige Luftfeuchtigkeit und das von den Menschen ausgeatmete Kohlendioxid (CO2) zuverlässig abtransportiert werden. Untersuchungen zeigen, dass

nachts in deutschen Schlafzimmern rasch dicke Luft herrscht: Durch ausbleibendes Lüften kann vor allem in neu gebauten oder energetisch sanierten Niedrigenergiehäusern der CO2-Gehalt innerhalb einer Stunde von einem gesunden Level von 500 ppm auf bedenkliche Werte von über 1400 ppm steigen. Und es gibt weitere Schadstoffe, die sich in der Raumluft anreichern, falls nicht richtig oder ausreichend gelüftet wird.


Foto: peterschreiber.media – stock.adobe.com

Frischluft bequem einbauen.

Ein Hygrometer genügt, um zu prüfen, dass die relative Luftfeuchte im Raum weder zu niedrig („zu trocken“) noch zu hoch („zu feucht“) ist.

Dazu zählen u. a. Allergene, Feinstaub, unangenehme Gerüche, Schimmelpilzsporen und sogenannte VOC (Flüchtige organische Verbindungen), welche sich aus Farben, Möbeln, Bodenbelägen etc. lösen. Die Folgen sind Müdigkeit, Kopfschmerzen und Unwohlsein. Ein bedarfsgerechtes Lüftungssystem, welches zusätzlich mit einer entsprechenden Sensorik ausgestattet ist, erkennt, wie stark ein Raum mit überschüssiger Luftfeuchte, mit CO2 und VOC belastet ist. Dementsprechend führt es verbrauchte Luft, inklusive den Schadstoffen, konstant ab und fördert im Gegenzug kontinuierlich frische, sauerstoffreiche Luft in den Innenraum. Frische Luft mildert Stresssymptome, steigert die Konzentration und fördert einen gesunden und erholsamen Schlaf. All dies geschieht automatisch im Hintergrund, egal ob sich im Alltag zum Beispiel statt normalerweise vier Menschen nur zwei oder sechs zum Essen oder Ar-

beiten aufhalten. Ein mit dem Lüftungsgerät verbundenes, intelligentes Regelsystem, kombiniert mit Fühlern und Sensoren, passt die Luftleistung dem jeweiligen Bedarf an und arbeitet auch so noch energieeffizient. Nicht zu feucht und nicht zu trocken Normalerweise müssen übermäßig hohe Feuchtelasten aus den Wohnräumen kontinuierlich abgeführt werden, um einer Schimmelpilzbildung vorzubeugen. Doch im Winter zeigt sich ein anderes Phänomen: Gerade bei niedrigen Temperaturen an kalten Tagen kommt es häufiger vor, dass die Außenluft nur sehr wenig Wasserdampf aufnehmen kann. Dann ist es möglich, dass die von einem Wohnungslüftungssystem vorerwärmte Raumluft über eine längere Phase hinweg tendenziell eher zu trocken in die beheizten Räume geleitet wird. Dieses Phänomen tritt übrigens generell auch in Verbindung mit einer sachgerecht durchgeführten Fensterlüftung auf. Allerdings verlassen sich die BewohDer Wärmeübertrager im Zentrallüftungsgerät überträgt im Winter die Wärme aus der Abluft an die einströmende Frischluft (gestrichelter Pfad). Im Sommer öffnet sich automatisch der integrierte Bypass, falls die Außenluft kühler ist als die Abluft. Eine unerwünschte Wärmeübertragung wird vermieden, weil die Außenluft am Wärmeübertrager vorbeiströmt und die Wohnräume nun etwas abkühlen kann. www.vallox.de

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Der hier im zentralen Zu- und Abluftgerät eingebaute Enthalpie-Wärmetauscher (blau) kann nicht nur die Wärme, sondern auch bis zu 70 Prozent der Abluftfeuchte nutzen: Die Wassermoleküle aus der abgesaugten Raumluft schlagen sich an den Übertragungsflächen des Wärmetauschers nieder. Von dort wandern sie durch die Membrane und werden an der zuluftseitigen Oberfläche von der trockenen Außenluft aufgenommen. Ab- und Zuluftstrom sind hermetisch voneinander getrennt. www.heliosventilatoren.de

ner hier meist auf ihr „Gefühl“. Problematisch sind Fenster, die relativ lange geöffnet sind oder auf Kipp stehen, weil dadurch die Raumluft sogar stärker austrocknen kann als in Verbindung mit einer geregelten Lüftungsanlage. Liegt die Raumluftfeuchtigkeit über längere Phasen hinweg bei unter 40 Prozent, könnte dies das allgemeine Wohlbefinden auf Dauer beeinträchtigen. Typische Phänomene sind spröde Lippen, gereizte Augen, trockene Haut und ver-

stopfte Nase. Zudem sind Grippeviren aktiver, falls die Luft zu trocken ist. Eine Feuchte von über 40 Prozent dagegen wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und die Produktivität aus. Aus diesen Gründen empfehlen Experten bei niedrigeren relativen Feuchtewerten den Einsatz einer aktiven Befeuchtung. Tipp: Mit einem Hygrometer können die Bewohner in den Wohnräumen regelmäßig prüfen, ob eine Zusatzbefeuchtung notwendig ist.

Zuluft bei Bedarf befeuchten Luftbefeuchtungssysteme lassen sich in zwei Grundprinzipien unterteilen: Bei der Direkt-Raumbefeuchtung werden eigenständige Systeme im zu befeuchtenden Raum installiert und betrieben. Dampfbefeuchter-Verdunster und Ultraschallbefeuchter sind mittels Hygrostat regelbar, um eine zu niedrige oder zu hohe Raumluftfeuchte zu vermeiden. Alternativ lassen sich bestimmte Befeuchtungssysteme in ein geeignetes Wohnungslüftungssystem integrieren: Enthalpie-Wärmeübertrager sind eine relativ preiswerte und pfiffige Möglichkeit, um die Zuluft zu befeuchten. Sie sind kompakt und im Lüftungsgerät integriert und ermöglichen die kombinierte Wärme- und Feuchterückgewinnung.

Diffusionskapillare

Wasserdampf Wasserdampf

Unerwünschte Wasserbestandteile

Das Prinzip der Diffusions-Luftbefeuchtung basiert auf dem Einsatz von SpezialSterilmembranen. Diese Diffusionskapillaren in der Membran sind so klein, dass sie nur für Wasserdampfmoleküle durchlässig sind und flüssiges Wasser zurückhalten. Dadurch bleibt die äußere Membranoberfläche trocken. www.humilife.de

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flüssiges Wasser Trockene Membranoberfläche


Links neben dem Zentrallüftungsgerät ist ein kompakter Dampf-Luftbefeuchter montiert, der bei Bedarf automatisch eine zu trockene Zuluft befeuchtet. Dazu ist ein einfach auswechselbarer Dampfzylinder integriert. Der Dampf-Luftbefeuchter lässt sich per Smartphone-App fernsteuern und überwachen. www.condair.de

Allerdings ist eine im Bedarfsfall aktive zusätzliche Feuchtezugabe nicht möglich. Dies erfordert andere technische Lösungen, die sich auch separat nachrüsten lassen – jedoch nur in Verbindung mit einem zentralen Be- und Entlüftungssystem. Dazu gehören: • Dampfluftbefeuchter, die direkt an die Trinkwasserleitung angeschlossen und mit elektrischem Strom betrieben

werden. Die vom Gerät keimfrei verdampfte Wassermenge wird dosiert der Zuluft beigemengt. • Diffusionsbefeuchter besitzen eine spezielle Membrane, durch die der Wasserdampf diffundiert. Das Trinkwasser und der Zuluftstrom bleiben dabei voneinander getrennt. Das Wasser wird energiesparend auf maximal etwa 35 Grad Celsius erwärmt.

Die Sterilmembran verhindert feuchte Oberflächen im Zuluftkanal. Der Zu- und Abluftstrom des zentralen Wohnungslüftungsgeräts wird ständig von Feuchtesensoren überwacht. Ist die gewählte Raumfeuchte erreicht, schaltet sich das Gerät ab. Wichtig: Für eine zuverlässige, hygienische Betriebsweise sind die Herstellerhinweise hinsichtlich Wartung und Reinigung zu beachten.

Foto: FRÄNKISCHE

Ein optisches Highlight: Glasgitter für die Kontrollierte Wohnraumlüftung

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ederzeit frische Luft, ganz ohne Pollen, Staub und Viren – ohne selbst an das Lüften zu denken, die teuer erwärmte Luft durch geöffnete Fenster entweichen, oder den Lärm und Gerüche von draußen in die Wohnung dringen zu lassen: Eine kontrollierte Wohnraumlüftung leistet all das, sodass stets ein gesundes Raumklima herrscht und der Wert der Immobilie erhalten bleibt. Das Charmante an einer kontrollierten Wohnraumlüftung? Clever verbaut ist kaum etwas von ihr

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zu sehen, die Vorteile aber dennoch zu spüren. Mit den aufeinander abgestimmten, hochwertigen Komponenten von FRÄNKISCHE für die Kontrollierte Wohnraumlüftung können fast alle Elemente wie etwa die Rohrleitungen und Verteiler hinter der Wand oder in abgehängten Decken versteckt werden. Der Spezialist für Haustechnik hat sogar kompakte Lüftungsgeräte im Sortiment, die in Schränken verbaut werden können. Für die einzig sichtbaren Komponenten wie den Luftauslässen, hat FRÄNKISCHE optisch ansprechende, exklusive Highlights entwickelt: die starline Lüftungsgitter. Mit außergewöhnlichen und zeitlosen Designs ist für jeden Wohnstil und Geschmack das passende Gitter dabei. In verschiedenen, modernen Farben und exklusiven Mustern überzeugt die Auswahl zudem durch hochwertig verarbeitete Oberflächen: ob aus Metall, aus elegant glänzendem oder satiniertem Glas. Mit insgesamt 39 Gittern runden die starline Designgitter die KWL ab – als ein optischer Hingucker oder unauffällig mit dem Raum verschmelzend. Mehr Infos finden Sie unter www.designgitter.de Wohnungslüftung 23


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Egal ob zentrale oder dezentrale Lüftung: Das regelmäßige Auswechseln von verschmutzten Filterelementen ihrer Lüftungsgeräte übernehmen die Bewohner oft selbst. www.vallox.de

Immer hygienisch und sauber Damit vor allem zentrale Lüftungssysteme dauerhaft eine hygienisch einwandfreie Luftqualität liefern können, sind wichtige Aspekte zu beachten. Dies beginnt schon bei der Planung und Montage und endet bei der fachmännischen Einweisung und Wartung der gesamten Anlage.

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chon bei der Geräte- und Komponentenauswahl des Wohnungslüftungssystems wird der Grundstein für eine hygienische Frischluftversorgung gelegt. Wichtig ist hier, auf möglichst genormte Hygienestandards zu achten. Anschließend muss der Lüftungsfachmann das System sorgfältig planen. So darf z. B. bei zentralen Anlagen die Frischluftzufuhr nicht beeinträchtigt werden, die Luftleitungsstränge sollten möglichst kurz ausfallen, und die wesentlichen Bauteile müssen für Wartungsarbeiten gut zugänglich sein. Während der Montagephase ist darauf zu achten, dass das Innere von montierten und zwischen24 Wohnungslüftung

gelagerten Lüftungskomponenten immer sauber, staubfrei und trocken bleibt. Dafür gibt es beispielsweise für die Luftleitungen spezielle Verschlusskappen. Einweisung ist unverzichtbar Nach der Inbetriebnahme sollten sich die Hausbewohner vom Handwerker in die Abläufe, Funktionen und Regelungsmöglichkeiten des Lüftungssystems einweisen und sich alle wichtigen Unterlagen, wie Inbetriebnahmeprotokoll, Bedienungsanleitungen, Datenblätter etc. aushändigen lassen. Hilfreich sind zudem fachmännische Tipps, wie die Bewohner auf eventuelle Störungsmel-

Die Hausbewohner sollten sich nach der Inbetriebnahme vom Fachmann in die Funktionsweise und Bedienung des Lüftungssystems einweisen sowie Filterwechsel und kleinere Reinigungsarbeiten zeigen lassen. www.fraenkische.com


Foto: www.wohnungs-lueftung.de

Systemabhängig sind manche Luftdurchlässe mit zusätzlichen Filterelementen ausgestattet. Diese müssen dann ebenfalls ab und zu erneuert werden.

Bei der Inbetriebnahme einer zentralen Lüftungsanlage misst der Fachmann die Luftmengen in jedem Raum und reguliert sie ein. Im Rahmen der Wartung sollte er die Einstellungen bei Bedarf prüfen und anpassen. www.fraenkische.com

dungen reagieren sollen, welche Reinigungsarbeiten in Eigenregie machbar sind und wie man sie sachgerecht durchführt. Denn Lüftungsanlagenbesitzer mit etwas praktischem Geschick führen vor allem den regelmäßig notwendigen Filterwechsel am zentralen oder dezentralen Lüftungsgerät selbst durch. Übliche Intervalle liegen zwischen sechs bis zwölf Monaten, je nach Außenluftqualität und Luftdurchsatz. Meistens meldet sich jedoch die automatische Wechselanzeige, wenn der Filter voll beladen ist. Neue Filterelemente sind eine Investition in die Gesundheit, weil sie die Raumluftqualität entscheidend verbessern, insbesondere falls Pollen- und Feinstaubfilter zum Einsatz kommen. Tipp: Passende OriginalErsatzfilter gibt es vom Fachhandwerker, vom Gerätehersteller (z. B. in dessen Online-Shop) oder von Internet-Anbietern. Wartung ist mehrfach sinnvoll Experten empfehlen, alle zwei Jahre das Lüftungssystem von einem Fachmann warten zu lassen. Dieser checkt dabei nicht nur das Lüftungsgerät selbst, son-

dern überprüft auch, ob die Ventilatoren richtig arbeiten. Und er sollte kontrollieren, ob die Einstellwerte und Luftvolumenströme an den raumseitig angeordneten Auslässen noch stimmen. So wird sichergestellt, dass die einzelnen Räume

weder mit zu wenig noch mit zu viel Frischluft versorgt werden, und es keinen überhöhten Stromverbrauch gibt. Somit sind die Wartungsarbeiten auch unter dem Blickwinkel von Energieeffizienz, Betriebskosten und Komfort sinnvoll. Die Luftleitungen einer zentralen Lüftungsanlage können Hausbesitzer etwa alle fünf bis zehn Jahren vom Fachmann dahingehend überprüfen lassen, ob eine Reinigung nötig ist. Die relativ kurzen, filterlosen Außen- und Fortluftleitungen, die ins Freie führen, sollten bei Bedarf entstaubt und gereinigt werden. Praktisch sind darüber hinaus Lüftungsgeräte, die über eine herausnehmbare Wärmerückgewinnungseinheit verfügen, die sich unter fließendem Wasser säubern lässt. Tipp: Sowohl Fachhandwerker als auch manche Hersteller bieten Hauseigentümern die Möglichkeit an, ein zu ihrem Gerät passenden Wartungsvertrag, inklusive bestimmter Serviceoptionen, online abzuschließen. Damit verbunden sind teilweise auch um mehrere Jahre verlängerte HerstellergarantieZeiträume. Nachfragen lohnt sich.

Moderne Lüftungsgeräte verfügen über einen Wärmetauscher, der neben der Wärme auch die Feuchte von der Ab- auf die Zuluft übertragen kann. Zum Reinigen wird der Wärmetauscher einfach aus dem Zentral-Lüftungsgerät entnommen und mit herkömmlichem Leitungswasser abgespült (Herstelleranleitung beachten). www.zehnder-systems.de Wohnungslüftung 25


P R O D U K T E & N E WS

Aktuell & Hilfreich Komfortabel und überall bedienbar Viele seiner zentralen Lüftungsgerätemodelle mit Wärmerückgewinnung hat Hersteller Helios mit der intuitiv bedienbaren Steuerung „easyControls 3.0“ ausgestattet. Diese können die Benutzer einfach an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen. Die Oberfläche bietet generell vielseitige Funktionen, wie beispielsweise ein individuell einstellbares Wochenprogramm oder eine vollautomatische Betriebsweise, optional auch sensorgesteuert. Der aktuelle Status des Lüftungsgerätes wird dem Nutzer kompakt und übersichtlich präsentiert. Auch eine automatische Benachrichtigung, zum Beispiel beim Filterwechsel, kann hinterlegt werden. Praktisch: Der Hersteller bietet regelmäßig Software-Updates (aktuell die Version 1.0.19) mit neuen Funktionen und verschiedenen Optimierungen an. Die Bedienung kann wahlweise per internem Webserver, ortsunabhängig per Cloud sowie manuell erfolgen. Für die manuelle Bedienung gibt es einen Stufenschalter sowie ein TouchBedienelement zur Unterputzmontage, welches mit verständlichen Symbolen und Klartextanzeige arbeitet. www.heliosventilatoren.de

In Ruhe durchatmen Weil sich mit den Komfortlüftungsgeräten von Meltem eine sehr gute Schalldämmung erzielen lässt, eignen sie sich auch für Gebäude an verkehrsreichen Straßen, Schienenwegen oder in Innenstadtlage mit höherem Geräuschaufkommen – also überall dort, wo eine Fensterlüftung zu akustischer Belastung führt. Diese störenden Außengeräusche sind dann bei der maschinellen Lüftung im Gebäudeinneren nicht mehr zu hören. Und auch das jeweilige Lüftungsgerät selbst arbeitet ausgesprochen leise. Mit einem Eigengeräusch ab LpA, 10 m² = 8,4 dB bzw. 12,4 dB weisen die Komfortlüftungsgeräte der Serien M-WRG-II und M-WRG sehr geringe Schalldruckpegel auf. Vergleichbar ist dies mit einem leisen Atemgeräusch, das ebenfalls kaum wahrnehmbar ist. www.meltem.com

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Vielseitiger Wandlüfter Der kompakte Wandlüfter „Aeroplus WRG“ von Siegenia verbindet eine hohe Wärmerückgewinnung mit zahlreichen Ausstattungsmerkmalen für mehr Raumkomfort. Hierzu zählen ein niedriges Eigengeräusch sowie eine hohe Luftleistung und Schalldämmung. Integriert ist eine Rotations-Wärmerückgewinnung von bis zu 93 Prozent. Der Lüfter ist in einer Standard- und Smart-Variante erhältlich. Es gibt eine austauschbare Frontblende sowie die Möglichkeit zum aufgesetzten oder teilversenkten Einbau. Neben dem Grobstaubfilter sorgen optional ein Feinstaub- und Pollenfilter sowie ein NOx-Filter für Wohngesundheit. Über den Temperaturund Feuchtesensor regelt der Wandlüfter im Automatikbetrieb die bedarfsgerechte Lüftung selbsttätig. Die Variante „Aeroplus WRG smart“ unterstützt zudem die App-Bedienung sowie einen per CO2-Sensor gesteuerten Automatikbetrieb. www.siegenia.com

LÜFTUNG

INFO Lüftungs-Verzeichnis 2024

Für flache Aufbauhöhen Die „profi-air tunnel Luftdurchlassbox 90°“ ist flach gebaut und beansprucht mit einer Höhe von 80 Millimetern nur wenig Platz. Sie eignet sich dadurch für niedrige Fußbodenaufbauten und Wandinstallationen. Bestimmt durch die Luftmenge, können bis zu zwei „profi-air tunnel“-Rohre angeschlossen werden – die zweite Öffnung kann der Installateur bei Bedarf mit einem Hammer ausschlagen. www.fraenkische.com

Der „Wegweiser durch die Klima- und Lüftungsbranche 2024“ des Fachverbands Gebäude-Klima e. V. (FGK) ist ein systematisch gegliedertes Verzeichnis. Die Broschüre nennt in alphabetischer Reihenfolge alle Mitgliedsunternehmen des FGK mit ihren Kontaktdaten. In weiteren Auflistungen sind Anbieter nach Produktgruppen und Dienstleistungen geordnet. Anbieter von Reinigungsgeräten und von Dienstleistungen zur Reinigung raumlufttechnischer Anlagen sind ebenso zu finden wie Sachverständige und Gutachter, wissenschaftliche Institute, Aus- und Weiterbildungsstätten etc. Der kostenfreie Wegweiser 2024 steht als pdf-Dokument zum Download unter www.fgk.de im (Menüpunkt Dokumente/ Literatur) zur Verfügung. Als gedrucktes Einzelexemplar kann er bei der FGK-Geschäftsstelle angefordert werden.

Einfache Planung Gesundes Raumklima

Planer-Infos Wohnraumlüftung: bluMartin.de/planung


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Zertifizierte Reinheit Luft in Wohnraumlüftungsgeräten wie ein Lebensmittel behandeln: Insgesamt 47 Produkte des „UniAir“-Luftverteilsystems von Wolf wurden durch den TÜV SÜD getestet und zertifiziert. Das Material ist lebensmittelecht und weist eine hohe antimikrobielle Wirksamkeit auf. Zudem ist es antistatisch, flexibel und druckfest. In der zentralen Wohnraumlüftung sind die geprüften Komponenten, zum Beispiel mit der „CWL-F-150/300 Excellent“, mit Blick auf saubere und gesunde Luft im ganzen Haus genau aufeinander abgestimmt. www.wolf.eu/profi/cwl-f-excellent

Smartes Zentral-Lüftungssystem Frische, gefilterte Luft bei hochgradiger Automatisierung, hoher Energieeffizienz und geringem Wartungsbedarf – so beschreibt Lüftungsspezialist Vallox sein neues Lüftungsgerät „ValloPlus 370 MV“ für den Eigenheimbereich. Das Doppelmantelgehäuse bietet eine hohe Wärme- und Schalldämmung. Die Wärmerückgewinnungsquote liegt bei über 90 Prozent. Sehr speziell ist die Frischluft-Filtertechnik des zentralen Lüftungsgeräts, bei der Grob- und Feinfilter standardmäßig miteinander kombiniert werden. Der Grobfilter sorgt dafür, dass größere Partikel aus der Luft gefiltert werden. Der Feinfilter kann allergieauslösende Pollen und Tierhaare sowie Bakterien etc. entfernen. Mit „MyVallox“ ist die intelligente und intuitive Steuerung am Gerät und aus der Ferne möglich. Zum Funktionsumfang gehört u. a. ein automatischer Betrieb auf der Grundlage von CO2- und Luftfeuchtigkeitswerten. www.vallox.de

Lüfter mit kabelloser Steuerung Dezentrale Lüftungsgeräte lassen sich besonders schnell und mit geringem Aufwand nachrüsten – ideal in der Sanierung. Dafür sind lediglich eine Kernlochbohrung durch die Außenwand und ein Stromanschluss mit 230 V erforderlich. Der Lüftungsspezialist Inventer hat eine Funklösung entwickelt, mit der sich die Installation der dezentralen Lüftung weiter vereinfacht. Mit der kabellosen Lüftungssteuerung „Connect“ entfällt die herkömmliche Verkabelung der Lüftungsgeräte mit dem Reglersystem. Die Komponenten kommunizieren über ein eigenständiges Funknetzwerk. Die intelligente Lüftungssteuerung „Connect“ sorgt mit Hilfe von Sensoren und Lüftungsprofilen für eine bedarfsgeführte Wohnraumlüftung. Der Regler „Easy Connect“ verfügt über einen integrierten Feuchte- und Temperatursensor. Die automatische Verschlussklappe verschließt die Innenblende bei Pausenfunktion oder Deaktivierung. www.inventer.de/connect

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LÜFTUNG

INFO Grafik/Foto: www.fgk.de

Behagliche Luftfeuchtigkeit Es gibt sechs wesentliche Elemente für ein gutes und behagliches Raumklima – eine davon ist eine relative Raumluft von mindestens 40 Prozent. Denn gerade im Winter führt eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit zum Austrocknen der Schleimhäute in Mund, Nase, Rachen und Augen wodurch sich das Infektionsrisiko erhöht. Welche gesundheitlichen Risiken dies birgt, worauf man achten sollte, um dies zu vermeiden, und mit welchen Möglichkeiten sich zu trockene Luft befeuchten lässt, erläutert die Homepage der Kampagne „Mindestfeuchte 40%“ des FGK. Dazu gibt es detaillierte medizinische und technische Infos – inklusive verständlicher und bebilderter Erklärungen von (un)wirksamen Befeuchtungstechniken. Empfehlenswerter Download: FGK-Status-Report 8 „Fragen und Antworten zur Raumluftfeuchte“. www.mindestfeuchte40.de

All-in-one Kompaktgerät

Gemeinsam im Gegentakt

Die kompakte und komplett innen aufgestellte Luft/Wasser-Wärmepumpe „recoCOMPACT exclusive“ von Vaillant ist die All-in-one-Lösung für Heizung, Lüftung und Warmwasser im Neubau. Da alle Komponenten, wie zum Beispiel die zentrale Lüftung „recoVAIR“ sowie ein 225-lEdelstahl-Warmwasserspeicher, in einem einzigen Gehäuse integriert sind, ist das Gerät besonders platzsparend aufstellbar. Per Internetmodul und Systemregler ist eine bequeme Bedienung per App möglich. Die gesamte Wärmepumpentechnik befindet sich im Gebäude, sodass die Gartenfläche völlig frei nutzbar ist. Für den Luftaustausch von Wärmepumpe und zentraler Lüftung sind Öffnungen ins Freie notwendig. An der Hausfassade sind später relativ unauffällige Lüftungsgitter zu sehen. www.vaillant.de

Für eine unkomplizierte dezentrale Lüftung in sanierten Gebäuden sowie in Neubauten sorgen der „Thermo-Lüfter 1230“ und das Kompaktgerät „Thermo-Lüfter 200-50“ von Tecalor. Beide arbeiten nach dem gleichen Prinzip der Wärmerückgewinnung im Gegentakt. Nach der festgesetzten Zeit schalten sie gleichzeitig die Strömungsrichtung um. So erreichen die dezentralen Lüftungsgeräte eine Wärmerückgewinnung von bis zu 95 Prozent. Wenn nur ein Gerät installiert ist, arbeitet dieses im Wechsel saugend und blasend – jedoch ohne Querlüftung. Gleiches gilt, wenn man eine ungerade Zahl von Geräten einsetzt. Für eine ansprechende Optik sind verschiedene Fassadenabschlüsse verfügbar. Beide „Thermo-Lüfter“-Modelle lassen sich über zentrale Schaltstellen regeln, die bis zu acht Geräte steuern können. In Verbindung mit Abluftsystemen sind die Lüfter zum Be- und Entlüften aller Räume einsetzbar. Nebenräume lassen sich mittels Überströmöffnungen einbeziehen. www.tecalor.de

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Lüftungs-Wissen Die Frage, ob Technik begeistert oder frustriert, entscheidet sich meist daran, ob der Nutzer sie versteht. Je mehr wir begreifen, wie ein technisches Gerät „hinter den Kulissen“ arbeitet, umso leichter fällt es uns, die Vorteile dieses Geräts auch tatsächlich zu nutzen. Lüftungsspezialist Lunos hat ein Online-Wissensportal geschaffen, um vielfach gestellte Fragen zu beantworten und um das Wissen von Hausbesitzern und Bewohnern rund um das Thema Lüftung zu erweitern. Im Bereich „Mediathek“ finden sich dazu Erklärvideos, die u. a. Fachbegriffe sowie die Lüftungsnorm DIN 1946-6 beleuchten, sowie einige Einbauvideos. Der Bereich „Ratgeber“ enthält wissenswerte Tipps rund um das Thema Lüften: Förderung, Feuchtigkeit & Schimmel, Reinigung & Wartung und Normen & Vorschriften etc. www.lunos.de/wissen

Energiesparend lüften Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung erhalten die Energiemenge innerhalb des Gebäudes, denn die in der Abluft enthaltene Wärme wird im Wärmetauscher der Lüftung auf die Zuluft übertragen. Bis zu 90 Prozent der Wärmeenergie lassen sich so zurückgewinnen, wie zum Beispiel der Lüfter „iconVent“ von Pluggit zeigt. Das dezentrale System ermöglicht eine Wärmerückgewinnung von bis zu 91 Prozent und lässt sich flexibel im Neubau sowie in der Sanierung und Renovierung sinnvoll einsetzen. www.pluggit.com

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LÜFTUNG

INFO Wärmeverluste beim Lüften senken Eine gute Innenraumluftqualität ist der Schlüssel für ein gesundes Zuhause. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Luft regelmäßig ausgetauscht werden. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung können beim Luftwechsel rund 80 Prozent der Wärme aus der Abluft für die Erwärmung der Frischluft nutzen. So lassen sich die Wärmeverluste durch Lüftung deutlich senken sowie Raumluftqualität und Bautenschutz nutzerunabhängig sicherstellen. Doch wie wirkt sich der Betrieb einer Lüftungsanlage im Vergleich zur Fensterlüftung auf Energiebedarf und Heizkosten aus? Erfüllt das Gebäude die Voraussetzungen für den effizienten Einsatz einer Lüftungsanlage? Diese und ähnliche Fragen stehen täglich im Mittelpunkt von Energieberatungen vor Ort. Der „WärmerückgewinnerCheck“ (Rubrik „Tools & Service) gibt Eigentümern, Sanierern und Bauherren zusätzlich Hilfestellung. www.wohnungslueftung-plus.de


Sanierungsplanung: Fördergeld für die Lüftungsanlage Für den nachträglichen Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung im Rahmen einer energetischen Sanierung sind Fördergelder verfügbar. So ist zum Beispiel im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) das KfW-Förderprogramm „Wohngebäude – Kredit (261) möglich. Alternativ ist ein BAFA-Zuschuss für das neue Lüftungssystem in Höhe von 15 bzw. 20 Prozent als sogenannte BEG Einzelmaßnahme im Segment „Anlagentechnik“ möglich. Informieren Sie sich frühzeitig beim Lüftungsfachmann oder Energieberater.

Foto: www.wohnungs-lueftung.de

Duschen 2.600 Kochen 600 bis 1.500

Grafik: www.co2online.de

In einem Haushalt gibt es viele Feuchtigkeitsquellen, die nicht immer offensichtlich sind. Wird der täglich anfallende Wasserdampf nicht regelmäßig und konsequent abgeführt, besteht die Gefahr, dass dieser sich an Wänden, Ecken und Fenstern niederschlägt und sich dann Schimmelpilz bilden kann.

LÜFTUNG

INFO Lüftungsanlage frühzeitig planen Ein Lüftungssystem muss passend zum jeweiligen Haus und den Wünschen seiner Bewohner ausgewählt, eingebaut und richtig betrieben werden. Deshalb ist es empfehlenswert, sich möglichst frühzeitig zu informieren und sich an einen erfahrenen Fachmann für Wohnungslüftung zu wenden. Zur Beratung und Planung gehören u. a.: • Lüftungskonzept zur Notwendigkeit von Lüftungsmaßnahmen durchführen sowie entsprechende Umsetzungsmöglichkeiten ermitteln und vergleichen. • Grundlegende System-Entscheidung treffen, ob ein zentrales oder dezentrales Lüftungssystem eingebaut werden soll. • Die Lüftungsanlage muss bei der Neubau- oder Sanierungsplanung berücksichtigt und in den Bauablauf integriert werden. • Prüfen, ob und welche Fördermittel verfügbar sind. Wichtig ist auf die frühzeitige und richtige Antragsstellung zu achten. • Individuelle Auswahl und Auslegung des Lüftungssystems, abgestimmt auf das Gebäude, das Budget sowie auf die Bedürfnisse und Komfortvorstellungen der Bewohner etc. • Laufenden Kosten für Betrieb und Wartung sowie die Garantiebedingungen der Lüftungssysteme beziffern und vergleichen.

• Umsetzbarkeit von gewünschten Zusatzoptionen wie Pollenfilter, Kühl- oder Befeuchtungsmöglichkeiten, ergänzende Raumbeheizung, Einbindung der Regelung ins Smarthome etc. berücksichtigen. • Bei der räumlichen Positionierung des Lüftungsgeräts auf Schallübertragung, Frostfreiheit, möglichst kurze Luftleitungswege, Zugänglichkeit für Filterwechsel und Wartung etc. achten. • Der tatsächlich benötigte Luftvolumenstrom muss bei der Planung bezogen auf die Objektgröße, die Anzahl der Bewohner und das Nutzerverhalten gemäß DIN 1946-6 ausgelegt werden. Er ist ein wichtiger Faktor, damit die Wohnraumlüftung hygienisch und effizient arbeiten kann. • Die Luftauslässe müssen so platziert werden, dass eine gute und zugluftfreie Durchströmung des Raumes erreicht wird. • Prüfen, ob beim gemeinsamen Betrieb der Lüftungsanlage mit einer Feuerstätte für feste Brennstoffe, zum Beispiel mit einem Kaminofen, oder in Verbindung mit einer Dunstabzugshaube bestimmte (sicherheits)technische Maßnahmen erforderlich sind. www.kwl-info.de, www.wohnungs-lueftung.de

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