EffizienzHäuser 8/9-2019

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EffizienzHäuser

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EDITORIAL

Zukunftsfähig „Einmal im Leben“ hieß lange Zeit das Motto, wenn es um den Bau eines Eigenheims ging. Nun stimmt das heute nicht mehr so ganz, denn so mache sogenannte „Best Ager“ bauen ein zweites oder gar ein drittes Mal. Denn im Alter von 50 plus beginnt für viele ein neuer Lebensabschnitt, verbunden mit dem Wunsch, sich auch wohnlich zu verändern ohne dabei auf Komfort und Lebensqualität zu verzichten. Dabei geht der Trend eindeutig zum Eigenheim. Anders als beim Familienhaus steht hier aber vor allem eine komfortable Ausstattung im Vordergrund – für exklusiven Wohngenuss bis ins hohe Alter. Entscheidend ist dabei, das neue Zuhause den Bedürfnissen im Alter anzupassen. Falls Sie also – egal ob zum ersten, zweiten oder dritten mal – neu bauen und möglichst lange im eigenen Haus wohnen möchten: Planen Sie vorausschauend! Denken Sie an eine möglichst barrierefreie Ausführung Ihres Neubaus. Denn von Beginn an geplant, sind die Mehrkosten dafür wesentlich geringer, als wenn später nachgerüstet werden muss. Und nicht zuletzt: Was heute für später geplant wird, weiß man durchaus bereits in der Gegenwart zu schätzen: Sei es ein komfortabel eingerichtetes, barrierefreies Bad, eine einfach zu bedienende, für Bequemlichkeit sorgende Haustechnik oder Sicherheitsvorkehrungen, die das Eigenheim vor Einbruch schützen. Entscheidend für die Zukunfstauglichkeit Ihres Hauses ist natürlich auch die Energieeffizienz. Denn eine moderne Bauweise, gepaart mit effizienter und nachhaltiger Haustechnik spart nicht nur Energiekosten, sondern trägt einen wichtigen Teil zum Klimaschutz und zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen unserer Kinder und Enkel bei. Darum gehört die Energieeffizienz auf der Prioritätenliste ganz nach oben. „Effiziente Komforthäuser“ heißt daher das Titelthema dieser Ausgabe. Wir stellen Ihnen vier gelungene Beispiele vor, wie Bauleute das erfolgreich in die Tat umgesetzt haben und geben darüber hinaus zahlreiche Tipps und Anregungen, wie Sie aus Ihrem Neubau ein Komforthaus mit geringem Energieverbrauch machen und damit für die Zukunfts bestens gerüstet sind.

»Wir lieben unser Finger-Haus, weil ...

... unser Leben

an Qualität gewonnen hat.« Dennis Brussmann, FingerHaus-Bauherr

HOM E-SE LFIE : Sonne, großer

Garten, schönes Zuhause. Familie Brussmann vor ihrem Finger-Haus in Vöhl (Hessen).

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen herzlichst

Gerd Walther, Redakteur

Ausgezeichnet in Qualität und Preis-Leistung seit über 70 Jahren. Jetzt informieren: 8/9-2019

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fingerhaus.de


INHALT

Titelhäuser: Helma, Weberhaus, Huf Haus, juri troy architects (Foto Velux/Jörg Seiler)

Dank Eigenleistung Effizienzhaus selbst gebaut und 100 000 Euro gespart

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Komforthäuser Vom Bungalow bis zum Mehrgenerationenhaus

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M A GA ZIN

Tag des Bades Alles fürs Wohlgefühl

TITELTHEMA 06

Reportage Ytong Bausatzhaus Ersparnis in hohe Qualität investiert 10

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Effiziente Komforthäuser Häuser mit Mehrwert 16 Reportagen Architektenhaus Familienbande 18 Weberhaus Mit Weitblick geplant 24 Huf Haus Sonne als Wecker 30 Bittermann & Weiss Komfortables Wohnen – niedrige Heizkosten 38

Ratgeber Barrierefrei Heute bauen – an morgen denken 22 Mehrgenerationenhaus Eins für alle 28 Gesundheit & Wellness Was Körper und Seele guttut 36


INHALT

Effizienzhaus 40 Plus Neues Musterhaus mit Smarthome-Steuerung

Seite 68

Digitale Heizungssteuerung Mehr Komfort, mehr Effizienz

Seite 72

Photovoltaik Wie es sich lohnt

Seite 52

EFFIZIENT BAUEN Photovoltaik

Nachhaltigkeit Mit Auszeichnung

Smarte Heizung 42

Ratgeber Alles geregelt Produkte Digitale Gehilfen

Reportage Helma Die neue Unabhängigkeit 46 Ratgeber Lohnt sich Sonnenstrom? 52 Produkte Für Selbstversorger 56

Fenster, Türen und Tore

Reportage Architektenhaus „Wohlfühljuwel“ mit Nachhaltigkeitsfaktor 58 Ratgeber Dreifach verbessert Produkte Glasklare Sachen

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Reportage Fertighaus Weiss Zukunftsweisende Haustechnik 68

SE R V I C E Alle Magazine des Fachschriften-Verlages erhalten Sie aktuell beim Zeitschriftenhändler oder unter www.fachschriften-verlag.de/zeitschriften

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Ihre regionalen Baupartner: Bayern als attraktive Hausbauregion 78 Anschriften/Impressum 67 Vorschau Das gibt‘s im nächsten Heft 82

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EFFIZIENT BAUEN Magazin

Zwei mal neu in Mannheim In der Fertighausaustellung in Mannheim wurden zwei neue Musterhäuser eröffnet. Die Architektur des neuen MeisterstückHauses „Fusion“ (linkes Bild) verbindet Gestaltungselemente der modernen BauhausArchitektur mit der Holz-Skelettbauweise. Der Entwurf hat eine Wohnfläche von 151 Quadratmetern auf zwei Geschossen und ist ein elegantes, smartes und energieeffizientes Einfamilienhaus mit viel Glas, hellen Räumen und viel Wohnkomfort. Auch das gestalterische Grundkonzept des Flachdachhauses „Victoria“ von Rensch-Haus zeigt eine Definition des klassisch, modernen Bauhausstils. An-

bauelemente, wie die Terrassen- oder Eingangsüberdachung verschmelzen durch ihre Linienführung mit dem Hauptbaukörper. Optisches Highlight der Außenfassade sind die in Rostoptik gehaltenen HPLKompaktplatten. Mit einer Wohnfläche von fast 190 Quadratmetern bietet das Effizi-

enzhaus 40 Plus viel Platz für die ganze Familie. Das Haus erfüllt laut Hersteller alle Kriterien, die zur Erlangung der BNKNachhaltigkeitszertifizierung erforderlich sind. www.meisterstueck.de www.rensch-haus.com

Tag des Bades

Neues Musterhaus in Hannover Mitte Juni eröffnete der Ausbauhaus-Spezialist Massa Haus in der Fertighauswelt in Hannover ein neues Musterhaus. Das Gebäude zeigt sich mit klassischer Putzfassade, einem Anbau in typisch norddeutscher Klinkeroptik sowie einem traditionellen Walmdach. Zu besichtigen ist das neue Musterhaus mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung. Weitere Infos unter > www.massa-haus.de

Aktuelle Förderinfo Ob Wärmepumpe oder Wohnungslüftung: Sowohl der Bund als auch die Länder unterstützen Bauherren mit vielen Förderprogrammen und Einzelförderungen beim Umstieg auf energieeffiziente Technologien. Einen ersten Überblick über die verschiedenen Programme und Fördergeber liefert diese Broschüre von den Initiativen WÄRME+ und ELEKTRO+, erstellt mit fachlicher Unterstützung von foerderdata.de. Kostenlos erhältlich unter www.waerme-plus.de oder direkt über den QR-Code.

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Für alle, die das Bad als eine wohltuende Gegenmaßnahme zum kräftezehrenden Alltag nutzen möchten, ist der bundesweite „Tag des Bades“ eine gute Gelegenheit zur umfassenden Information. Am 21. September jährt er sich zum 15. Mal – und lädt erstmals mit zwei Motiven bzw. Slogans ein. Laut VDS geben „Bunte Mischung“ und „Alles fürs Wohlgefühl“ die treffendsten Beschreibungen für die aktuellen Badtrends ab. Selbstverständlich lohne sich ein Besuch der Schauräume auch zu jedem anderen Termin. Tipp: Der InternetRatgeber Gutes Bad bietet eine komfortable „Badprofi-Suche“ nach Postleitzahlen und Entfernung. www.gutesbad.de/badprofi-suche


Magazin EFFIZIENT BAUEN

Jeden Tag Sonnenschein Kompakte Form, flexibler Grundriss, nachhaltige Holzbauweise und grüne Haustechnik: Das neue Musterhaus Sunshine von Weberhaus in der „world of living“ am Firmenstandort zeigt, wie man heute für die Zukunft baut! Das smarte Familienhaus hat dank Ef-

fizienzhaus 40 Plus-Standard nur einen minimalen Energiebedarf und erzeugt nicht nur Strom für den Hausgebrauch sondern auch fürs Elektro-Auto! Das Musterhaus ist in der World of Living in Rheinau- Linx zu besichtigen. www.weberhaus.de

Null-Energie-Hochhaus Das in einem ehemaligen Wasserturm eingerichtete Designhotel „aquaTurm“ in Radolfzell gilt als das erste realisierte Null-Energie-Hochhaus weltweit. Es wird zu 100 Prozent mit selbst erzeugter, regenerativer Energie versorgt. Hochselektives Sonnenschutzglas von Saint-Gobain Glass trägt zur Energieeffizienz der Fassade bei und gewährt einen traumhaften Ausblick auf die Altstadt, den Bodensee, bis hin zu den Schweizer Alpen. www.saint-gobain-glass.com

Ein Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) wird zum außenseitigen Dämmen von Häusern verwendet. Sein Aufbau besteht immer aus einer Befestigung (zum Beispiel speziellen Dübeln, Klebern oder einem Schienensystem), einem Dämmstoff, einem armierten Unterputz als Trägerschicht und einer Oberflächenschicht – meist aus Putz. Da die Oberflächentemperatur der Wand außen niediger ist als bei einer ungedämmten Wand, kann sich hier Feuchtigkeit niederschlagen – ein guter Nährboden für Algenwachstum. Für Flächen, wo die Fassade nicht mit einem Dachüberstand optimal geschützt werden kann, hat Brillux die Fassadenfarbe „Ultrasil HP 1901” entwickelt, die dafür sorgt, dass Feuchtigkeit in Form von Wassertropfen abperlt. Algen und Pilzen wird so die Grundlage entzogen. www.brillux.de

Wandaufbauten für Fertighaus Der Fertighausanbieter Danhaus hat alle drei Varianten, die es für den Wandaufbau gibt, im Programm. Grundsätzlich liegt allen zunächst immer eine gedämmte Ständer-Konstruktion zugrunde. Erstens: Konstruktion mit Wärmedämm-Verbundsystem als Bestandteil der Wand (links). Zweitens: Konstruktion mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade (Mitte). Drittens: Konstruktion mit Zusatzdämmung und hinterlüfteter Vormauerung aus Porenbeton oder Klinker (rechts). www.danhaus.de

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Fassadenschutz

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Von gestern. Für heute. Und morgen. Ein gepflegtes Äußeres ist der beste Schutz für die inneren Werte, vor allem wenn es um den Erhalt Ihrer Immobilie geht. Denn eine fachgerechte Wärmedämmung kann den Wert der eigenen vier Wände erhalten. Oder sogar steigern.

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gal, ob es stürmt oder schneit, ob es friert oder die Sonne scheint – Ihr Haus bietet Ihnen über Jahr­ zehnte hinweg Schutz. Doch die Zeit hinterlässt Spuren und auch das tollste Haus samt Fassade müssen ge­ pflegt werden. Eine gute Wär­ medämmung hilft folglich doppelt: Ihr Haus und die Fas­ sade sind fit für die nächsten Jahrzehnte. Eine Kur für Ihr Zuhause Eine moderne Wärmedäm­ mung ist wie eine Kur. Sie stärkt und revitalisiert Ihr Zu­ hause, denn Wind und Wet­

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ter hinterlassen ihre Spuren. Eine Dämmung schützt die Bausubstanz des Hauses und bietet so langfristig einen wirkungsvollen Schutz vor Witterungseinflüssen und mechanischen Schäden. Da­ durch wird letztlich auch der Wert der Immobilie gestei­ gert, ob für die eigene Nut­ zung oder bei Verkauf und Vermietung. Eine schützende Hülle Wie ein schützender Mantel legt sich eine Wärmedäm­ mung um Ihr Haus. Sie sorgt dafür, dass die Wärme dort bleibt, wo Sie und Ihre Familie sie haben wollen: im Inneren.

Warme Oberflächen an den Wänden und in den Räumen machen Ihr Zuhause behag­ licher. Wird die Dämmung von außen aufgebracht, kön­ nen Sie damit nicht nur Ihre Fassade neugestalten. Auch die Sommerhitze kommt so nicht mehr ins Haus. Die an­ genehme Kühle eines gut gedämmten Hauses sorgt selbst im Hochsommer für entspannten Schlaf. Die Heizkosten halbieren Je schlechter ein Haus ge dämmt ist, desto mehr Heizenergie verbraucht es. Mit einer guten Dämmung

werden deutlich Heizkosten gespart und nebenbei zur Energiewende beigetragen. Angenehmer Nebeneffekt: Auch die Wände werden wär­ mer und das Wohnklima ver­ bessert sich. Wer plant, spart Geld Wie diese Rechnung in Ihrem Fall aussieht, überprüfen Sie am besten mit einem un­ abhängigen Energieberater. Aufeinander abgestimmte Maßnahmen wie eine gute Dämmung, neue Fenster und eine effiziente Heizungsan­ lage steigern das Einspa­ rungspotenzial.


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EFFIZIENZHAUS 55 Ytong Bausatzhaus

Ersparnis in hohe Qualität investiert Marie und Daniel Langenbach haben ihr Traumhaus Stein für Stein selbst gebaut. Das Geld, das sie durch Eigenleistung sparten, investierten sie in eine hochwertige Ausstattung, die sie sich sonst nicht hätten leisten können. Aber auch die monolithische, massive Wandkonstruktion aus hoch wärmedämmendem Porenbeton macht sich nachhaltig bemerkbar, denn sie sorgt für dauerhaft niedrige Energiekosten.

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Ytong Bausatzhaus EFFIZIENZHAUS 55

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lles was uns in unserer Dachgeschosswohnung gestört hat, ist in die Planung eingeflossen“, berichtet Marie Langenbach. „Letztlich sollte alles symmetrisch und hell sein. Und keine Schrägen. Das war ganz, ganz wichtig“, sagt sie. „Von Anfang an waren wir uns einig“, erzählt Daniel Langenbach, „wenn wir bauen, dann bauen wir selbst“. Ausschlaggebend für diesen Entschluss waren sowohl finanzielle als auch qualitative Gründe: Konstruktion und Ausstattung des Hauses sollten sehr hochwertig sein, aber das Budget der Eheleute war begrenzt. „Der Standard, den wir jetzt haben mit einer Fassade aus Aluminium-Verbundplatten, einer Hightech-Küche, hochwertiger Sanitärausstattung und Granitböden in allen Räumen, den konnten wir uns nur leisten, weil wir alles selbst gemacht haben“, sind beide überzeugt. Auch bezüglich der Energiekosten hat sich der Hausbau gelohnt: Dank der hoch wärmedämmenden Außenwände und einem stimmigen Energiekonzept mit Wärmepumpe, intelligenten

Die Langenbachs fühlen sich sichtlich wohl und genießen die Annehmlichkeiten ihres selbst gebauten Effizienzhauses. Das Glas Wein unter der Palme im eigenen Garten schmeckt besonders gut.

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EFFIZIENZHAUS 55 Ytong Bausatzhaus

Besonders stolz ist das Ehepaar auf seine hochwertige Küche. Von hier hat man einen freien Blick in den gemütlichen Wohnbereich.

Stromzählern und kontrollierter Be- und Entlüftung sind die Energiekosten wesentlich geringer als in der deutlich kleineren Dachgeschosswohnung.

Keine Dämmung der Außenwände nötig Per Google machten sich Marie und Daniel Langenbach zunächst auf die Suche nach einem Anbieter, der alle ihre Wünsche „unter einen Hut“ bringt: „Dabei kommt man zwangsläufig auf Ytong Bausatzhaus“, stellten sie fest. Nach gründlicher Abwägung aller Vor- und Nachteile der verschiedensten Systemanbieter entschieden sie sich schließlich für das speziell auf den Selbstbau von hochwer-

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tigen, energieeffizienten und massiven Eigenheimen ausgerichtete Bausatzhaus System. Es habe ihnen sofort gefallen, „weil man damit individuell planen und bauen kann, ganz so wie wir es wollten. Es hat einfach am besten zu unseren Vorstellungen gepasst.“ Auch der ausschließlich aus natürlichen und mineralischen Rohstoffen hergestellte Baustoff Porenbeton überzeugte auf Anhieb: „Es ist ein massiver Stein mit hervorragenden Dämmeigenschaften, der eine zusätzliche Dämmung der Außenwände überflüssig machte. Das war uns wegen des Raumklimas sehr wichtig“, sagt Daniel Langenbach und rechnet vor: „Außer den Kosten, die wir

durch Selbstbau sparen, konnten wir so zusätzlich die Material- und Arbeitskosten für das Wärmedämmverbundsystem einsparen“. Den Langenbachs gefielen aber auch die ökologischen Qualitäten von Porenbeton. Der Baustoff, der ausschließlich aus natürlichen und mineralischen Rohstoffen hergestellt wird, ist baubiologisch sicher sowie allergikerfreundlich. Der Planer von Ytong Bausatzhaus Rhein-Sieg-Oberberg hat die Pläne optimiert, bestätigt Daniel Langenbach, „obwohl wir dachten, alles sei perfekt. Am Ende war alles so, wie wir wir es haben wollten.“ Sobald die Planung abgeschlossen war, kümmerte sich


Ytong Bausatzhaus EFFIZIENZHAUS 55

Liebevoll und in bunten Farben gestaltet sowie ausreichend groß für später ist das Zimmer des kleinen Paul.

der Bausatzhaus Partner um die notwendigen Formalitäten. Er wickelte das gesamte Baugenehmigungsverfahren inklusive der Beschaffung des amtlichen Lageplans für den Bauantrag und der gesamten Bauantragsplanung ab, übernahm die statischen Berechnungen, legte die Ausstattungsdetails präzise fest und kümmerte sich um einen Fördermittelcheck. Nachdem die Baugenehmigung vorlag, ging es schnell. Anfang Oktober wurde die Bodenplatte erstellt. Die ersten Steine kamen zur Baustelle,

ebenso Werkzeuge und Zubehör. Sobald die Bodenplatte begehbar war, kam ein Vorführmeister von Ytong Bausatzhaus, legte die erste Steinreihe sowie die Ecken an und erklärte genau, wie es geht. Ab jetzt ging es Schlag auf Schlag. Gemeinsam mit Helfern aus der Familie und dem Freundeskreis benötigten die Langenbachs lediglich ein Wochenende für die komplette untere Etage. Bereits Mitte Dezember wurde das Dach fertiggestellt, im Januar kamen die Fenster und im September zogen die Langenbachs in ihr neues Haus ein.

Auch Innenausbau selbst gemacht Auch den Innenausbau haben Marie und Daniel Langenbach weitgehend selbst bewältigt, inklusive der Installation eines Smarthome-Systems. „Im Vergleich zum Rohbau war der Innenausbau jedoch ein eher langwieriges Unterfangen“, gestehen die beiden. „Manche Arbeiten machten Spaß, andere weniger“. Entstanden ist ein quadratisches Haus mit einer Wohnfläche von 170 Quadratmetern, verteilt auf zwei Etagen. Im Erdgeschoss befinden sich die Küche mit offenem Wohn-Essraum sowie ein Büro, Hauswirtschaftsraum und

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EFFIZIENZHAUS 55 Ytong Bausatzhaus

Gäste-WC. In der oberen Etage sind das Schlafzimmer mit großzügigem Ankleidebereich, ein Bad mit viel Platz sowie ein Kinderzimmer und ein weiterer Raum, der aktuell ebenfalls als Büro genutzt wird, jedoch auch zum zweiten Kinderzimmer umfunktioniert werden kann. Gemeinsam mit Söhnchen Paul hat sich die kleine Familie mittlerweile gut in ihrem Haus eingelebt. Auch die Außenanlagen sind inzwischen fertiggestellt. An die Bauzeit aber denken sie immer noch gerne zurück: „Ein Haus, das man selbst gebaut hat, ist viel mehr als ein Haus, das man schlüsselfertig übernommen hat. Man kennt jede Ecke und weiß genau, wo die einzelnen Leitungen verlaufen“. Es sei ein tolles Gefühl, wenn man am Ende stolz sagen kann: „Das haben wir zusammen geschafft“. gw

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Luxuriös, komfortabel und großzügig bemessen wurde das Badezimmer im Obergeschoss eingerichtet.

Stein für Stein selbst gebaut – mit einer Fassade aus Aluminium-Verbundplatten. Das Geld, das die Langenbachs durch Eigenleistung gespart haben, investierten sie in eine hochwertige Ausstattung.

ERDGESCHOSS

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10,25 m 10,25 m

Durch das helle – ebenfalls hochwertig ausgestattete – Treppenhaus geht es ins Obergschoss.

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... können als Mehrgenerationenhäuser zu einer Win-win-Situation für alle Bewohner – vom Kleinkind bis zum Senior – führen. ... sind durch eine vorausschauende Grundrissplanung flexibel nutzbar, passen sich wechselnden Anforderungen an und sorgen durch moderne Haustechnik neben viel Komfort für ein hohes Maß an Energieeffizienz und Sicherheit. 16 EffizienzHäuser

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...werden zunehmend mit AALTechnologien (Ambient Assisted Living, dt. umgebungsunterstütztes Leben) ausgestattet, die das Leben älterer oder benachteiligter Menschen unterstützen, letztendlich aber allen Bewohnern zugute kommen.


EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER

Komforthäuser... bieten nicht nur älteren oder behinderten Menschen durch Barrierefreiheit mehr Lebensqualität und...

... schaffen als Bungalows beste Voraussetzungen für barrierearmes Wohnen, da alle Nutzungen auf einer Ebene angeordnet sind.

Einerseits werden immer häufiger neue Ideen fürs Wohnen mehrerer Generationen unter einem Dach nachgefragt, andererseits gibt es immer mehr Paar- und Single-Haushalte, die nicht auf ein eigenes Haus verzichten wollen und sich für einen Bungalow entscheiden. Was all diese Bauherren heute eint: Neben Komfort, Barrierefreiheit und Sicherheit legen sie Wert auf eine hohe Energieeffizienz.

...bieten ihren Bewohnern mit top-ausgestatteten Bädern viele Möglichkeiten für Wellness und gesundheitsfördernde Aktivitäten.

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Fotos: Eltako, hansgrohe, Keitel, Michael Liebert, Schwörer, Viega, Weberhaus

Häuser mit Mehrwert


EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER Architektenhaus

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Huf Haus EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER

Familienbande Monika und Karl Zwicklhuber realisierten mit diesem Bungalow aus massivem Holz ihren Traum vom ökologischen und altersgerechten Domizil in direkter Nachbarschaft mit ihrer Familie.

D

ie Zwicklhubers sind Familienmenschen: Insgesamt vier Generationen der Familie wohnen auf einem idyllischen Grundstück unterhalb von Schloss Kremsegg in direkter Nachbarschaft zueinander: In einem Haus lebt der Sohn von Monika und Karl Zwicklhuber mit seiner Familie und Monika Zwicklhubers Mutter. In einem weiteren Gebäude, der zweite Sohn mit Anhang. Monika und Karl Zwicklhuber selbst haben kürzlich das

neueste Bauwerk unter der Burg bezogen: einen exakt auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen, fein detaillierten Bungalow. Entworfen hat das Haus der Freund der Tochter, die allerdings in Wien lebt. Für das Bauherren-Paar stand fest: Wenn sie neu bauen würden, dann nur unter Einsatz möglichst natürlicher Materialien. So kam recht bald die Idee auf, vorgefertigte wohngesunde Massivholzelemente, komplett leim- und metallfrei, zu verwenden. Diese bilden In-

Mit einer langen Glasfront öffnet sich der Neubau zum gemeinsam genutzten Garten. Familie Zwicklhuber fühlt sich sichtlich wohl in ihrem exakt auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Haus.

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EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER Architektenhaus

Die raumhohen Fensterflächen verstärken die lange Blickachse durch das Gebäude hindurch. Küche und Boden heben sich in ihrer Materialität ab vom naturbelassenen Fichtenholz an Wänden und Decken.

Große Glasflächen und schlanke Fensterprofile lösen die Fassade zum Garten gleichsam auf.

nen- und Außenwände sowie das Dach des Neubaus. Zur Straße hin zeigt sich der Bungalow zurückhaltend und geschlossen. Die Fahrradgarage und der Technikraum schaffen einen Puffer zu Straße und Straßenlärm. Angrenzend sind der Eingangsbereich mit Gäste-WC und ein Büro angeordnet. Der grau-beige Putz wurde in zwei unterschied-

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Fotos: Michael Liebert

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung

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TECHNIK:

Fotos: Michael Liebert

Massivholzkonstruktuin mit Holzfaserdämmung und Putzfassade (U-Wert 0,17 W/m2K), Flachdach (U-Wert 0,087 W/ m2K), Holz-Alu-Fenster mit Dreifach-Verglasung (Ug-Wert: 0,5 W/m2K)

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lichen Körnungen angebracht, um die Baukörper voneinander abzuheben. Ein umlaufendes Chromband spiegelt Himmel und Umgebung. Nach Süden und Westen öffnet sich das Haus mit einer großflächigen Glasfassade. Der geräumige Ess- und Wohnbereich mit offener Küche ist zum Garten – dem gemeinsamen „Wohnzimmer“ der „Häuser-WG“ – orientiert. Eine lange Blickachse erstreckt sich durch den Wohnraum bis zum Schlaftrakt mit Ankleide und Bad. Von hier aus gibt es eine weitere Verbindung als Kurzschluss zum Büro und zum Eingang. Der geschliffene Betonboden bildet nicht nur einen gewünschten Kontrast zu den warmen Holzoberflächen, sondern dient darüber hinaus als Speichermedium für die Wärme der tiefstehenden Wintersonne. Die Gebäudehülle aus Massivholzelementen ist effektiv gedämmt, eine Wärmepumpe versorgt die Fußbodenheizung und erwärmt das Brauchwasser. Wie gewünscht vereint das Familien-Projekt hohe architektonische mit ökologischen Ansprüchen. Und Monika und Karl Zwicklhuber wohnen zwar für sich, sind aber doch mitten im Familienleben. av/gw


EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER Barrierefrei

Heute bauen – an morgen denken Bei einem Neubau kann die Chance am besten genutzt werden, nicht nur energieeffizient zu bauen, sondern auch einen Lebensraum ohne Hindernisse zu gestalten. Ein barrierefreies Zuhause bietet besonders für ältere Menschen und Kleinkinder mehr Sicherheit, für alle anderen mehr Komfort und damit höhere Wohn- und Lebensqualität.

B

ei dem Wort „Barrierefreiheit“ denken viele an Krankheit oder Alter. Im Grunde ist aber jeder schon einmal in einer dieser Situationen gewesen: Beim Tragen eines schweren Koffers, der Einkaufstüten oder eines kleinen Kindes, das noch nicht laufen kann, wird das Treppensteigen, Türen öffnen, selbst bloßes Gehen und Stehen erschwert oder behindert. Dann wünschen wir uns, dass trotzdem alles (leicht) funktioniert. Eine baulich durchdachte Planung kann den Grundstein dafür bieten. Damit ist nicht gemeint, ein behindertengerechtes, sondern vielmehr ein alltagstaugliches Haus für alle Lebenslagen zu planen. Der Begriff „Barrierefreiheit“ bezieht sich streng genommen auf den gesamten menschlichen Lebensraum. Neben Gebäuden sind auch

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Elektronische Steuerungsmöglichkeiten von Rollläden, Fenstern und Heizung erleichtern das Leben. www.somfy.de Innentüren sollten in jedem Fall 80 cm, für Rollstuhlfahrer 90 cm breit sein. Um genügend Bewegungsspielraum zu lassen, sollten sie immer zum größeren Raum hin öffnen. www.jeld-wen.de

gesellschaftliche Räume wie Webseiten, Ausstellungen, Leit- und Orientierungssysteme gemeint. Baulich meint er, dass egal, ob im Rollstuhl, mit Kinderwagen, Gepäck oder Gipsbein, unsere Umgebung für jeden gleichberechtigt zugänglich und nutzbar ist. Ein Haus gewinnt an Wert, wenn es für alle Bewohner „ohne Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar ist“ (Zitat aus dem Behindertengleichstellungsgesetz), gutes Design zeichnet sich dadurch aus,

dass ein Produkt einfach und sicher zu bedienen ist.

Lebensräume ohne Schranken planen Wer auch im Alter noch in seinem Haus wohnen möchte, sollte vorausschauend, altersgerecht, sprich flexibel planen. Das bedeutet: Räume so zu planen, dass sie je nach Bedarf auch anders nutzbar sind, weil sie eine entsprechende Größe haben, in jeder Etage ein Bad einplanen und die Räume, wenn möglich lieber etwas großzügiger anlegen (auf ver-

winkelte Zimmer verzichten). Durchgänge, sprich Verkehrswege sollten mindestens 90 Zentimeter breit sein. Praktisch sind auch Räume, die sich offen aneinandergliedern und so ausreichende Bewegungsflächen (1,50 mal 1,50 Metern) zum Rangieren von Kinderwagen oder Rollstühlen bieten – vor Türen, Treppen, in Flur, Küche, Bad und vor allen relevanten Möbeln wie dem Bett im Schlafzimmer. Am leichtesten ist Barrierefreiheit in einem Bungalow, auf einer Ebene, realisierbar. Doch auch wer zweigeschossig baut, kann später auf einer Ebene wohnen: Mit einem Duschbad und einem zusätzlichen Zimmer (erst Gäste-, später dann Schlafzimmer) im Erdgeschoss, ist dies problemlos möglich. Entscheidend ist die Lage des Treppenhauses, wenn zwei separate Wohneinheiten entstehen sollen. Für Sicherheit sorgen im ganzen Haus, aber vor allem in Fluren und auf Treppen, kontrastreiche, rutschfeste Böden sowie eine ausreichende,


Grafik: Wolf Haus

Barrierefrei EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER

Bodentiefe, möglichst schwellenfreie Glaselemente, die sich auch noch komplett öffnen lassen, erlauben auch im Sitzen und bei eingeschränkter Mobilität (Sicht-)Kontakt nach draußen. www.siegenia.com

Haus individuell an Bedürfnisse anpassen Eine sparsame Möblierung schafft größere Bewegungsfreiheit. Ebenerdige Duschen, Duschhocker und rutschfeste Fliesen geben Sicherheit und mindern Unfallquellen. Bei Badewannen bietet sich ebenfalls ein ebenerdiger Eintritt oder Lifter an – wer ihn heute nicht braucht, sollte dies einfach bei der Badplanung für später bedenken. Auch Platz für Haltegriffe und Hebevorrichtungen

sollten dann vorhanden sein und: Waschtische mit Unterputzsiphon sind mit Rollstühlen unterfahrbar. Wichtig ist immer: Ihr Haus muss Ihren individuellen Bedürfnissen genügen. Verlassen Sie sich nicht auf schwammige Begriffe wie „barrierearm“, „altengerecht“ oder „barrierefreundlich“ – sie folgen keiner klaren Definition. Selbst „Barrierefreiheit“ – obwohl in Gesetzen und Normen definiert – muss an eigenen Bedürfnissen gemessen werden und Details im Zweifelsfall von Experten geprüft und vertraglich festgelegt werden. Kostenlose und unabhängige Tipps geben Wohnberatungsstellen von Städten, Gemeinden, Verbänden und Vereinen. Auch Architekten und Handwerker bieten oft ein erstes kostenloses Beratungsgespräch an. Gibt es beim Neubau viele Lösungen, stößt man beim Bestand oft an Grenzen. Darum sollten wenigstens die Voraussetzungen geschaffen werden, das Zuhause ohne viel Aufwand umgestalten zu können. gw

KO S T EN LO S ER BARRI ER EFREI - CH ECK Eine Hilfestellung für Bauerren, das Passende aus dem auf den ersten Blick nicht überschaubaren Angebot an Produkten und Leistungen für sich herauszufinden, bietet der kostenlose L.o.B.-Barrierefrei-Check. Bundesweit kann dabei eine kompetente Beratung vor Ort durch einen L.o.B.*-Partner in Anspruch genommen werden. Dieser macht eine Besichtigung der betreffenden Immobilie und gibt eine Beurteilung ab über den Ist-Zustand hinsichtlich einer barriererfreien Ausstattung. Auf der Basis eines Berichtes werden konkrete Vorschläge gemacht, wie das Wohnumfeld in Zukunft barrierefrei gestaltet werden könnte. Auf Wunsch gibt es zusätzlich Hinweise auf förderfähige Maßnahmen und öffentliche Fördermittel. Mit der Inanspruchnahme des Barrierefrei-Checks ist nicht automatisch ein Auftrag zur Durchführung von Maßnahmen verbunden. Informationen über barrierefreies Bauen und Wohnen, über Partnerschaften und Zertifizierungen sowie zum kostenfreien Barrierefrei-Check gibt es unter www.barrierefrei-check.de * L.o.B. ein Zusammenschluss von gleichgesinnten Handwerksbetrieben, Architekten und Planern, Herstellungs-, Handels- und Dienstleistungsbetrieben mit dem gemeinsamen Ziel, barrierefreies Bauen und Wohnen als eigenständiges Merkmal unter dem Begriff L.o.B. (Leben ohne Barrieren) zum Vorteil aller Beteiligten zu einer im Baubereich beispielhaften Vermarktungsplattform zu verhelfen.

MEH R I N FO S Kostenlose und unabhängige Tipps bieten Wohnberatungsstellen, Vereine und Verbände. Auskunft erteilen auch Architekten, Handwerker und das Handbuch „Komfort & Qualität” der Deutschen Gesellschaft für Gerontotechnik (www.gerontotechni.de oder QR-Code).

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blend- und schattenfreie Beleuchtung, für die mindestens in den Eingangsbereichen Bewegungsmelder vorzusehen sind. Wie oft im Leben kommt es auch auf die Details an, schon kleine Dinge können den Alltag extrem erleichtern: Haltegriffe und erhöhte Sitzmöbel helfen beim Aufstehen, elektronische Rollläden-, Fenster- und Heizungssteuerung, höhenverstellbare Arbeitsplatten und Küchenschränke mit speziellen Öffnungssystemen bieten Flexibilität und Komfort.

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EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER Weberhaus

Der geradlinige, weiße Baukörper im Bauhaus-Stil wird durch bodentiefe Fensterelemente mit schwarzen Rahmen akzentuiert.

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Weberhaus EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER

Mit Weitblick geplant Ein barrierefreies Haus erfordert eine präzise und sorgfältige Planung. Auf viele Details und Besonderheiten muss geachtet werden. Zudem hatten die Bauleute genaue Vorstellungen, wie sie wohnen möchten. Da sie in ihrem vorigen Haus sehr hohe Nebenkosten hatten, war auch die Energieeffizienz ein wichtiges Thema.

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igentlich hatte das Ehepaar Rudolph und Maria Janssen schon für den Ruhestand vorgesorgt und eine Eigentumswohnung in München angeschafft. Als

Durch die schwellenlosen Türen kann Bauherr Rudolf Janssen mit seinem Elektrorollstuhl problemlos auf die Terrasse fahren. Die Outdoor-Küche am Ende der Terrasse ist ein Highlight. Hier wird mit Freunden und Familie regelmäßig gekocht und der Ausblick in die Natur genossen.

jedoch absehbar wurde, dass Rudolph Janssen aufgrund einer Erkrankung bald einen Rollstuhl benötigen würde, entschlossen sie sich zum Bau eines barrierefreien Hauses.

Zusammen mit einem befreundeten Architekten, Tobias Neumann, planten sie ein Zuhause, in dem sich ein Rollstuhlfahrer wirklich selbstständig bewegen kann.

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EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER Weberhaus

Der Flur wird durch drei runde Oberlichter über der geraden Treppe zusätzlich belichtet, am Ende ist die Aufzugstür erkennbar.

Geradlinige, offene Strukturen, breite, schwellenlose Türen im Inneren und nach draußen und ein Aufzug, der beide Wohnebenen verbindet, sind dafür die Grundlage.

Blick ins Freie auch im Sitzen möglich Das Ergebnis ist ein Gebäude im klaren Bauhaus-Stil mit zeitloser Ästhetik und großen Fensterflächen. Über vier schwellenfreie Zugänge gelangt das Paar aus dem großen Wohn-Ess-Kochbereich auf die Terrasse, an die sich eine Outdoor-Küche anschließt, auf der komfortabel im Freien mit Freunden und Familie gekocht werden kann. Neben dem wunderbaren Ausblick, den das Hanggrundstück bietet, kann der Bauherr sich dank der lang gestreckten, umlau-

Der offene Allraum im Erdgeschoss wirkt durch die großen Fenster, die helle Einrichtung, die Küchenzeile mit Edelstahlfronten und filigranen Rundstützen modern und großzügig.

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fenden Holzterrasse auch im Freien bewegen. Markisen sorgen hier an warmen Tagen für den nötigen Sonnenschutz. Genügend Bewegungsflächen sind ein wichtiges Merkmal rollstuhlgerechter Häuser. So sind Schlafzimmer, Bad und Ankleide im Obergeschoss großzügig dimensioniert und mit bodentiefen Fenstern zur Aussichts- und Gartenseite orientiert, sodass auch im Sitzen der Blick jederzeit in die Ferne schweifen kann.

Im Obergeschoss Gästezimmer mit Bad Daneben gibt es hier oben noch zwei Gästezimmer mit eigenem Bad, wenn die vier erwachsenen Kinder des Paares zu Besuch kommen. Mit Weitblick geplant wurden auch Ausstattung und


Weberhaus EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER ERDGESCHOSS 10,00 m

13,37 m

WOHNEN/ ESSEN 47

ARBEITEN 19,5

DU/WC 7

KOCHEN 14

DIELE 10,5

LIFT 1,5

TECHNIK 11

OBERGESCHOSS Der Hauseingang ist wettergeschützt und ebenerdig erreichbar. FLUR 14

GAST 12

BAD 18

ANKLEIDE 16,5

GAST 12

LIFT 1,5

DU/WC 7

Haustechnik. Das hoch gedämmte Haus in diffusionsoffener Holzverbundkonstruktion verfügt über die Zertifizierung „wohnmedizinisch empfohlen“ und wird über eine effiziente Wärmepumpe beheizt. Regenerativen Strom dafür liefert unter anderem die 23,5 Quadratmeter große PhotovoltaikAnlage auf dem Dach. ne/gw Das weiße Sofa vor dem Kamin im Wohnzimmer ist einer der Lieblingsplätze von Maria Janssen.

DATEN + FAKTEN ENTWURF: Kundenhaus Paulsen Baureihe Citylife 600

HERSTELLER: Weberhaus 77866 Rheinau-Linx Tel. 07853/83-0

WEITERE HÄUSER: www.bautipps.de/weber

ENERGIEBEDARF: Primärenergie: 30,9 kWh/m2a Endenergie: 19,7 kWh/m2a Effizienzhaus 55

KONSTRUKTION: Holzverbundkonstruktion mit Putzfassade auf Holzfaserdämmung (U-Wert: 0,15 W/m2K), Flachdach (U-Wert: 0,15 W/m2K), zwei Vollgeschosse, Holz-Alu-Fenster mit Dreifach-Verglasung (Ug-Wert: 0,6 W/m2K)

TECHNIK: Luft-Wasser-Wärmepumpe mit zentralem Lüftungsgerät, Wärmerückgewinnung und integrierter Warmwasserbereitung, Fußbodenheizung, 23,5 m2 PhotovoltaikAnlage mit 3,5 kWp Leistung

ABMESSUNGEN: 10,00 x 13,37 m

WOHNFLÄCHE: EG 110,5 m2, OG 105,5 m2

PREIS DIESES ENTWURFS: Auf Anfrage beim Hersteller

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SCHLAFEN 24,5

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EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER Mehrgenerationenhaus

Eins für alle

Foto: fotolia.com

Das Zusammenleben als Großfamilie kann eine echte Win-win-Situation für Jung und Alt sein – wenn man einige Regeln beachtet. Lesen Sie hier, worauf es ankommt.

W

ährend die Geburtenrate in Deutschland seit Jahren auf einem niedrigen Niveau stagniert, werden die Menschen hierzulande gleichzeitig immer älter. Das hat zur Folge, dass schon in wenigen Jahrzehnten der Anteil der Rentner höher sein wird, als der der Rentenbeitragszahler. Die steigende Lebenserwartung hat außerdem, laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), zur Folge, dass innerhalb der nächsten 15 Jahre die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland um etwa 35 Prozent steigen könnte.

Mehrgenerationenhaus als Altersvorsorge Wem diese Zahlen sehr abstrakt erscheinen, sollte sich dessen bewusst sein: Dies ist kein Szenario, das „nur“ kommende Generationen betreffen wird – es trifft uns! Die Ausge-

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staltung unserer Altersvorsorge muss daher neu überdacht werden. Das Wohnhaus als eine der beliebtesten Formen der privaten Alterssicherung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Wer bis zum Renteneintritt seine Immobilie abgezahlt hat, kann sich davon den Löwenanteil sparen. Darüber hinaus müssen wir auch ganz realistisch damit rechnen, dass viele von uns künftig unsere eigenen Eltern pflegen werden. Wer dann baulich vorgesorgt hat, z.B. mit einem sogenannten Mehrgenerationenhaus, in dem alle Altersgruppen einer Familie zusammen leben können, erleichtert sich die Zukunft. Doch im Vergleich zu früheren Zeiten, als das Leben in großen Familienverbänden noch gang und gäbe war, haben sich unsere Wohnrealitäten stark gewandelt. Genau definiert ist der Begriff des „Generationen-

hauses“ nicht, er steht sowohl für verwandtschaftliches Leben unter einem Dach als auch für Wohnprojekte nicht miteinander verwandter Menschen unterschiedlichen Alters. Das Mehrgenerationenhaus, das sich als Zuhause unterschiedlicher Generationen einer Familie versteht, schließt keinen Gebäudetyp aus.

Grundsätzlich sollte in dieser „Wohngemeinschaft“ bei aller Gemeinsamkeit kein Familienmitglied seine Selbstständigkeit verlieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich jeder bei Bedarf in sein eigenes Reich zurückziehen kann. Separate Eingänge zu den jeweiligen Wohnparteien sind von Vorteil. Doppelhaus-Hälften z.B. lassen sich den Bedürfnissen der jeweiligen Wohnparteien individuell anpassen. Je nach Platzbedarf ist das Haus in eine größere und eine kleinere Hälfte planbar. Äußerst beliebt für das Zusammenleben unterschiedlicher Altersgruppen ist das Haus mit Einliegerwohnung. Bei diesem lassen sich die einzelnen Wohnbereiche voneinander trennen, separate Eingänge, getrennte Balkone oder Terrassen unterstreichen den autarken Charakter. Garten, Keller oder Waschküche lassen sich gemeinsam nutzen. Ist die Wohnung im Haus ebenerdig erreichbar, bietet sie sich als Zuhause für ältere Menschen an. Auch für Jugendliche ist die Einliegerwohnung eine Option. Wird der Nachwuchs flügge, lässt sich der frei gewordene Wohnraum untervermieten. Vorteil: Die Bauherren werden finanziell


Fingerhut Haus erfüllt nicht nur Wohnträume. Fingerhut Haus er­ schafft mit Erfahrung, natürlichen Materialien und Know­how aus ganz individuellen Wünschen neue Lebensmittelpunkte – damit sie auch lange lebenswert bleiben.

entlastet. Sind mehrere Wohnbereiche auf unterschiedliche Etagen verteilt, gilt es, die jeweiligen Etagen vollwertig auszustatten. Küche, Bad und Toilette sollten für jede Wohnpartei separat vorhanden sein.

Entscheidend ist stets der Grundriss Mit Haupthaus, verbindendem Wohntrakt mit Dachterrasse sowie einer 40 Quadratmeter großen Einliegerwohnung im Nebengebäude, bietet dieser Entwurf seinen Bewohnern viel Wohnkomfort und diverse flexible Nutzungsmöglichkeiten. www.keitel-haus.de

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Fingerhut Haus GmbH & Co. KG 57520 Neunkhausen/Ww Info-Line 02661-9564-0 info@fingerhuthaus.de Anschriften Seite 67 www.fingerhuthaus.de

Mit zwei großzügigen, separaten Wohneinheiten bietet dieses Mehrfamilien- bzw. Mehrgenerationenhaus eine sehr gute Mischung aus Gemeinsamkeit und Privatsphäre. www.baufritz.com

altengerecht, sondern auch kinder- und familienfreundlich. Großzügig gestaltete Bäder etwa oder höhenverstellbare Waschbecken gefallen jedem Familienmitglied, ganz egal, ob Jung oder Alt. Als praktisch erweisen sich breite Flure und ein groß dimensionierter Windfang mit Platz für Garderobenschrank, Kinderwagen und Empfang von Gästen. Wird bereits in der Planungsphase an später gedacht, ist dies deutlich günstiger als ein nachträglicher Umbau. Soll ein mehrgeschossiger Bau barrierefrei sein, bieten sich breite, geradläufige Treppen an, an die sich später leichter ein Treppenlift installieren lässt. Wird ein Großteil dieser Punkte von den Bauherren berücksichtigt, steht der Wohlfühloase Mehrgenerationenhaus nichts mehr im Wege. ab/gw

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Der Grundriss sollte so angelegt sein, dass die Bedürfnisse von Kindern, Berufstätigen sowie Opa und Oma in den jeweiligen Wohneinheiten berücksichtigt sind, sich die einzelnen Etagen zudem flexibel nutzen lassen. Wichtig: „barrierefreie“ beziehungsweise „barrierearme“ Räume bedeutet nicht nur


EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER Huf Haus

Der altersgerechte Gartenpavillon von Jonathan Turpins Mutter liegt direkt am Bach, auch zum Schutz vor Hochwasser ist er leicht aufgeständert. Der Wohnraum orientiert sich zum Haupthaus, das Schlafzimmer in den parkartigen Garten.

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in wunderschönes historisches Cottage mit riesigem parkähnlichen Garten hatten Leslie und Jonathan Turpin in Südengland erworben. Idylle pur – aber das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert entsprach weder in puncto Größe noch Wohnkomfort den Vorstellungen seiner neuen


Huf Haus EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER

Sonne als Wecker Aus einem modernen Glasanbau an ihr historisches Cottage und einem „Tiny Bungalow“ im Garten besteht das idyllische Mehrgenerationen-Wohnensemble von Leslie und Jonathan Turpin. Es beweist einmal mehr, dass auch mit hohem Glasanteil sehr energieeffizeint gebaut werden kann.

Besitzer. Außerdem wollte Jonathan Turpin, dass seine betagte Mutter zu ihnen zieht. Das Ehepaar plante also einen Anbau an das Cottage und ein separates, altersgerechtes Haus für Mr. Turpins Mutter. Der Bungalow ist mit einer sehr energiesparenden Luft-Wasser-Wärmpumpe für

Heizung und Warmwassererzeugung ausgestattet. Dank Fußbodenheizung kann auf Heizkörper komplett verzichtet werden. Eine KNX-Steuerung sorgt für zusätzlichen Komfort. Ist zum Beispiel in dem Glashaus mehr Privatsphäre gewünscht, fahren die Jalousien per Knopfdruck herunter.

Seine Mutter bevorzuge es aber, von der Sonne geweckt zu werden, erzählt Jonathan Turpin.

Rundum-Blick durch raumhohe Verglasung Das kleine aber sehr charmante Backstein-Cottage hat so niedrige Decken und tief sitzende

Balken, dass man beim Betreten fast automatisch den Kopf einzieht. Durch die Küche mit historischem Holzparkett führt der Weg heute wie selbstverständlich in den neuen Anbau. Der Kontrast könnte nicht größer sein: Dank der raumhohen Verglasungen wirkt der neue Bereich wie ein Freisitz. Neben

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EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER Huf Haus

einem Essplatz bietet er Leslie und Jonathan Turpin heute ein transparentes Wohnzimmer mit Rundum-Blick in den Garten und ein geräumiges Bad.

Neuer altersgerechter Glas-Pavillon Gegenüber fällt der Blick auf das zweite moderne Bauwerk im „Park“: Ein „Tiny Bungalow“, in der für Huf Haus typischen Holzfachwerk-Bauweise. Der kleine, frei stehende Glas-Pavillon ist das neue altersgerechte und barrierefreie Zuhause von Jonathan Turpins Mutter. Diese lebte vorher in dem viktorianischen Haus, in dem auch Jonathan Turpin aufgewachsen war. Nun freut sie sich – zusammen mit Bengalkater Will – an ihrem neuen Heim in direkter Nachbarschaft zu ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter. Die Entscheidung für ein weiteres Gebäude in HolzGlas-Architektur fiel dem Ehepaar Turpin leicht, „weil das Grundstück sehr groß ist und die Architektur optimal mit unserem Cottage und Anbau

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Direkt an das historische Cottage und die Küche angrenzend ist im Anbau das Esszimmer angeordnet. Daran schließt der loungige Wohnbereich an, ideal für lauschige Abende am Kaminfeuer. Gegenüber ist der „Tiny Bungalow“ im Garten zu sehen.


Huf Haus EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER

Der „Tiny Bungalow“ von Jonathan Turpins Mutter bildet mit seinem hellem Holzfußboden einen Kontrast zur dunkleren Gestaltung im gegenüberliegenden Anbau von Sohn und Schwiegertochter. Von drei Seiten fällt Licht in den offen gestalteten, liebevoll möblierten Wohnraum mit integrierter Küche.

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EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER Huf Haus

DATEN + FAKTEN ENTWURF: Art 4 individuell

HERSTELLER: Huf Haus GmbH & Co KG 56244 Hartenfels Tel. 02626/6761-0

WEITERE HÄUSER: www.bautipps.de/huf

ENERGIEBEDARF: Entspricht Effizienzhaus 55 Im Bad des Anbaus wird Holz mit unterschiedlichen Fliesenformaten in dunkelgrau kombiniert. Aus dem Schlafzimmer des Bungalows stört nichts den Ausblick weit in den Garten. Die Geländerfüllungen um das Holzdeck sind für maximale Transparenz aus Glas.

KONSTRUKTION:

harmonisiert“, so Jonathan Turpin. Die großen Glasflächen verleihen auch dem „Tiny Bungalow“ seine besondere Großzügigkeit. 64 Quadratmeter Wohnfläche auf einer Ebene bietet das Flachdachhaus. Die offene Küche ist in den Wohnraum integriert, Schlafzimmer,

Bad und Technikraum ergänzen das Raumprogramm. Breite Türen, glatte Bodenbeläge und schwellenfreie Zugänge zeichnen den filigranen Bungalow zusätzlich aus – das Badezimmer ist selbstverständlich altersgerecht gestaltet. av/gw

Holzskelettkonstruktion mit raumhohen Verglasungen (U-Wert 0,18 W/m2K), Flachdach (U-Wert 0,15 W/m2K), Holzfenster mit Dreifach-Verglasung (Ug-Wert: 0,5 W/m2K)

TECHNIK: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, KNX-Steuerung

ABMESSUNGEN: 9,40 x 6,90 m

WOHNFLÄCHEN: Anbau 98 m2, Bungalow 64 m2

PREIS DIESES ENTWURFS: Auf Anfrage beim Hersteller

ANBAU

BUNGALOW

8,80 m

WOHNEN 19

11,26 m 6,90 m

9,40 m

TECHNIK 7,5 KOCHEN/ESSEN/ WOHNEN 33

ESSEN 14,5

BAD 7,5

BAD 7,5

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SCHLAFEN 16

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STUTTGART

FRANKFURT

MÜNCHEN

200

MUSTER HÄUSER


EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER Gesundheit & Wellness

Was Körper und Seele guttut Menschen wollen sich rundum wohlfühlen. Das private Bad spielt dabei als Ort des Rückzugs und der Revitalisierung eine zentrale Rolle. Wer in Sauna, Dampfbad oder Infrarotkabine investiert, tut sich etwas Gutes, denn Wellness heißt immer auch, präventiv an der eigenen Gesundheit zu arbeiten. Moderne Technik sorgt dabei für sparsamen Energie- und Wasserverbrauch.

D

er demografische Wandel sowie steigendes Gesundheitsund Umweltbewusstsein sind zwei Megatrends, die Deutschland nach und nach verändern. Dies lässt sich auch an der privaten Badgestaltung ablesen. Immer mehr Bäder werden barrierefrei und als private Wellness-Oase konzipiert. Alles, was Körper, Seele und Geist guttut, ist im Bad gefragt. Der Wellness-Klassiker ist nach wie vor die Finnische Sauna, die bis auf 100 Grad aufgeheizt wird. Korrekterweise sollte man vom Saunabaden sprechen, denn das Wechselspiel von Hitze und anschließender Abkühlung mit kaltem Wasser stärkt den Organismus. Wer nicht so viel Hitze verträgt, entscheidet sich eher für eine Biosauna, die nicht ganz so heiß ist. Hier herrschen Temperaturen von 50 bis 60 Grad und die Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 50 Prozent. Sehr beliebt sind auch Dampfbäder. In der Dampfkabine werden

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Temperaturen von 45 Grad erzeugt und die hohe Luftfeuchtigkeit wirkt sich wohltuend auf Haut und Atemwege aus. Der warme Dampf öffnet die Poren. Alle Stoffe, die sich lösen, werden durch die Luftfeuchtigkeit abtransportiert, der Körper gereinigt. Sehr beliebt ist auch die Infrarotwärmestrahlung. Spezielle Infrarotstrahler, mit denen man beispielsweise eine Sauna zusätzlich ausstatten kann, erwärmen mit 27 bis 37 Grad Rücken und Nacken. Das soll das Immunsystem stärken sowie die Durchblutung verbessern und anregen. Aber auch in der klassischen Badewanne kann man für den Körper viel Gutes tun. Wobei: Was heißt schon klassisch? Moderne, hochwertige Badewannen sind wahre Design-Objekte und mit entsprechender Ausstattung – wie z. B. einströmende Luftbläschen mit Whirlpool-Effekt – für sich allein schon ein kleines Gesundheitszentrum. Schon seit der Antike ist die heilende Kraft des Wassers und

Eine wohltuende Dusche schafft Abhilfe bei Rückenschmerzen und verspanntem Nacken. Und wer schwere Beine hat, aktiviert einfach den „Leg Shower“ und lässt sich mit Beingüssen verwöhnen. www.dornbracht.com Raffiniert: Geöffnet bietet der WaschtischUnterschrank „Renova Comfort“ genügend Raum für die Knie unter dem Waschtisch. Die Hygieneartikel sind dabei in den Türen verstaut, sodass der Nutzer diese auch im Sitzen bequem erreichen kann. www.geberit.de

des Badens bekannt. Der natürliche Auftrieb des Wassers sorgt für eine Entlastung der Gelenke und eine Entspannung der Muskulatur. Seine Gewichtskraft beeinflusst den

Blutkreislauf, den Stoffwechsel und die Atmung, denn das Blut verteilt sich unter dem Druck des Wassers anders und gelangt so verstärkt in Herz und Lunge. Speziell Wannenbäder


Gesundheit & Wellness EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER

Hochwertige Armaturen sorgen für sparsamen Energie- und Wasserverbrauch. www.hansgrohe.de

Wannenbad hilft bei Stressabbau Eine von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und dem Industrie Forum Sanitär (IFS) durchgeführte Studie belegt zudem die enorme Entlastung bei Stress durch ein Wannenbad. 20 Probanden wurden einer experimentellen Stressbelastung ausgesetzt, danach erholte sich die Hälfte sitzend in einem ruhigen Raum, die andere Hälfte bei einem warmen Wannenbad. Dabei war das Badezimmer bewusst spartanisch eingerichtet, um allein die positive Wirkung

des Wassers zu testen. Und in der Tat ermittelten die Wissenschaftler ein tendenziell größeres Ruhegefühl bei Personen im Wannenbad. Wer noch weitergehen will, kann sich auch nach der Relaxmethode „Floating“ für etwa eine Stunde im wohlig-warmen Salzwasser erholen. Die Entwicklung einst schmaler Badewannen hin zu geradlinigen Ein- und Zweisitzermodellen machen das Praktizieren solcher Anwendungen leicht möglich. Noch besser: wenn die Wannen über eine Whirlfunktion verfügen und mit dieser Herz, Seele und Muskeln verwöhnen. Wem solche Anschaffungen zu teuer sind, der kann die tägliche Dusche mit einem Massagebrausekopf zum kleinen Wohlfühlerlebnis machen. Nicht sparen sollte man allerdings an der Qualität der Ausstattung. Denn hochwertige Armaturen und ausgefeilte Regelungstechnik sorgen nicht nur für entsprechenden Komfort sondern auch für einen sparsamen Wasserverbrauch und – in Verbindung mit einem modernen Heizsystem – effizienten Energieeinsatz. gw

Die Badserie „Renova Comfort“ zeichnet sich durch ein modernes Design aus und zeigt, wie gut eine altersgerechte Badausstattung aussehen kann. www.geberit.de

EX P ERT EN T I P P S Wer mit Blick auf die Ansprüche im Alter plant, kann später sein Bad ohne groß angelegte Umbauarbeiten auf die neue Lebenssituation ausrichten. ■■ Waschtisch Weise Wahl: ein flaches Becken mit Einhebelmischer. Ist kein Unterschrank erforderlich, dann lässt sich die Körperpflege später sogar ganz bequem im Sitzen erledigen. Wer nicht auf den Unterschrank verzichten möchte, wählt ihn am besten weniger tief als das Becken. ■■ Badmöbel auf „Standfestigkeit“ und Schranktüren mit großem Öffnungswinkel achten. Spiegelschränke mit integriertem Vergrößerungsspiegel und Nachtlicht erhöhen den Komfort. ■■ Dusche ein Muss: ein bodenebener Duschbereich mit Klappsitz. Aus Sicherheitsgründen öffnen die Türen in den Raum. Türgriffe als Stangen geben Halt und dienen gleichzeitig als Handtuchhalter. Armaturen, Kopf- und Handbrause mit Blick auf eine spätere Sitzposition installieren lassen. ■■ Badewanne Ein tiefer in den Boden eingelassenes Modell mit integrierten Haltegriffen und breiter, gemauerter Umrandung gilt als ideale Lösung. www.gutesbad.de

Per App kann das gewünschte Duschszenario programmiert und auf Knopfdruck gestartet werden. www.hansgrohe.de

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wirken positiv auf das vegetative Nervensystem, lösen verkaterte Muskeln und können als „Co-Therapeut“ bei HerzKreislaufstörungen agieren. Warme Bäder erweitern die Blutgefäße, fördern die Entspannung von Muskeln und Sehnen und mindern zudem die Empfindsamkeit der Nerven. Kalte Anwendungen eignen sich zur unmittelbaren Behandlung von Entzündungen und Verletzungen. Wannenbäder sind letztlich eine Art „gesundheitsförderndes Multitalent“.

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EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER Bittermann & Weiss

Komfortables Wohnen – niedrige Heizkosten Alle Räume auf einer Ebene – das ist für ältere Bauherrschaften, die sich für das barrierefreie Wohnen entscheiden wollen, eine interessante Option. Hier hat sich ein Ehepaar für einen modernen Bungalow von Bittermann & Weiss und damit für komfortables Wohnen entschieden. Eine hohe Energieeffizienz gehört dazu.

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Bittermann & Weiss EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER

Die Architektur des Bungalows ist mit Satteldach, versetzten Baukörpern und angedockter Doppelgarage unkonventionell. Die Terrasse im Winkel liegt geschützt, das Outdoor-Wohnen verschmilzt dank bodentiefer Fensterflächen mit den Räumen im Hausinnern.

D

ie Bauherrschaft dieses Bungalows hat bewusst nach einem ebenerdigen Haus gesucht, nachem die Kinder aus dem gemeinsam bewohnten Familienhaus ausgezogen waren. Dabei stellte sie fest, dass barrierefreies Wohnen durchaus reizvolle Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Das Haus ist ein KfW-Effizienzhaus 55 und sorgt mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung für dauerhafte niedrige Heizkosten. Zur

Essplatz und Küche haben sowohl direkten Anschluss zur Polstergruppe im Haus als auch zum Sitzplatz auf der Terrasse.

Technik gehören ein 300-LiterWarmwasserspeicher und ein 200-Liter-Pufferspeicher.

Funktionsräume nach Norden ausgerichtet Bei diesem Haus wurden zwei große Baukörper leicht gegeneinander versetzt. Der zur Sonne und zum Garten hin ausgerichtete Hausteil gehört ganz dem Wohnen. Der nach Norden orientierte Teil stellt dann alle wichtigen Funktionsräume zur Verfügung. Der Eingangsbereich, gut geschützt durch

Der offene Wohn-Ess-Kochbereich geht in den ebenfalls offen angelegten Eingangsbereich über und vermittelt so ein Gefühl von Weite im Haus.

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EFFIZIENTE KOMFORTHÄUSER Bittermann & Weiss

Das Farbkonzept des Hauses mit weißem Putz und anthrazitfarbenen Fenstern und Türen setzt sich im Wohnbereich mit weißen Wänden und dunklem Grau für Sofa und Fliesenboden fort.

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Im dem gegenüberliegenden Schlaftrakt kommt man über den Flur in die beiden Zimmer, die Büro, Gäste-Zimmer oder auch Kinderzimmer werden können. Diesen zugeordnet ist auch ein Gäste-/Duschbad. Ein zweiter Flur erschließt den Bereich Schlafzimmer mit Ankleide sowie das große luxuriös ausgestattete Bad. Geschickt geplant, dient es als Puffer zwischen den Kinderzimmern und dem Elternschlafraum. Und die breiten Flure bieten ausreichend viel Platz für zusätzliche Schränke. Der Essplatz liegt übereck zum „Wohnzimmer”. Moderne Küchengeräte integrieren sich harmonisch ins Hochglanzmobiliar, das viel Stau- und Arbeitsfläche bietet.

Im Schlafzimmer dominiert ein eigenwilliges Design. Das Bad ist geräumig und gut gegliedert. Auch das kleine Arbeitszimmer ist gut belichtet.

DATEN + FAKTEN ENTWURF: Kundenhaus

HERSTELLER: Bittermann & Weiss Holzhaus GmbH 97950 Gerchsheim Tel. 09344/9209-0

WEITERE HÄUSER: www.bautipps.de/bittermannweiss

ENERGIEBEDARF: Primärenergie: 31,6 kWh/m2a Heizwärme: 41,02 kWh/m2a Endenergie: 18 kWh/m2a

ERDGESCHOSS

ARBEITEN 9,5

KONSTRUKTION: Holzverbundkonstruktion mit Putzfassade (U-Wert: 0,131 W/m2K), Satteldach, 16 Grad (U-Wert 0,149 W/m2K), Fenster mit Dreifach-Verglasung (UgWert: 0,6 W/m2K) Luft-Wasser-Wärmepumpe, 300 Liter Warmwasserspeicher, 200 Liter Pufferspeicher, Fußbodenheizung

WC 3

DIELE 19,5

TECHNIK:

KOCHEN 13

BAD 9,5 FLUR 11,5

TECHNIK 10 ESSEN 23,5

GAST 10,5

ANKLEIDE 5 SCHLAFEN 15

ABMESSUNGEN: 19,69 x 16,27 m

WOHNFLÄCHE:

WOHNEN 23,5

EG 153,5 m2

PREIS DIESES ENTWURFS:

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Offene Räume bis unters Dach

Alle Räume in beiden Haustrakten sind offen bis unters Dach, bieten daher mehr Höhe und Großzügigkeit und ein besonderes Wohngefühl. Ein Extra: ein Sonnenplatz zwischen den beiden Baukörpern als geschützter Sitzplatz im Freien, der vom Frühjahr bis spät in den Herbst genutzt werden kann. Große Fenstertüren im Haus heben die Grenzen zwischen drinnen und draußen auf und lassen Licht und Luft ins Innere. og/gw

19,69 m

die angebaute leicht versetzt angeordnete Doppelgarage, führt in eine große Diele, von der aus der Wohntrakt auf der einen und der Schlaftrakt auf der anderen Seite erschlossen werden. Und Wohnen, Essen und Kochen – das sind die drei Funktionszonen des Allraums, der zum zentralen Punkt des Familienlebens wird.

Auf Anfrage beim Hersteller 16,27 m

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EFFIZIENT BAUEN Nachhaltigkeit

Mit Auszeichnung Was ist nachhaltiges Bauen? Und kann man Nachhaltigkeit messen? Kann man! Immer mehr Haushersteller bemühen sich um die Zertifizierung ihrer Häuser durch anerkannte Institute.

B

auen ist kein Feld für schnelllebige Trends, denn ein Haus sollte seinen Bewohnern möglichst lange, gut und flexibel nutzbaren Wohnraum bieten, der ein gesundes, aktives Leben ermöglicht – und das möglichst zu einem realistischen PreisLeistungs-Verhältnis. Alle diese Themen werden seit einigen Jahren unter dem Begriff der Nachhaltigkeit zusammengefasst. „Nachhaltigkeit“ ist also so etwas wie ein übergeordneter Megatrend, was sich unter anderem in der wachsenden Anzahl von Zertifikaten zeigt (siehe Tipps 45). Genau genommen sollte jedes Haus nachhaltig sein: gesund und möglichst umweltfreundlich, langlebig und wartungsarm dazu noch attraktiv und bezahlbar. Leider sieht die Realität etwas anders aus: Viele Bauherren machen Kompromisse – und leider nicht selten zu Lasten der Umwelt und somit nachfolgender Generationen, die sich eines Tages mit Alt-Immobilien aus-

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www.objectfloor.de

einandersetzen müssen, die einen sehr hohen und teuren Sanierungsbedarf haben und damit im Wert verlieren. Das ist vor allem für Hausbesitzer von Bedeutung, deren Immobilie keine 1 A-Lage hat.

Sehr umfangreiche Prüfkriterien Nachhaltig gebaute Häuser sollen diese Risiken vermeiden. Ihre Bau- und Wohnqualität ist für den Bewohner sowie für den eventuellen späteren Verkauf sauber dokumentiert. Doch was heißt nachhaltig bauen konkret? Ist es teurer als

„normales“ Bauen? Und vor allem was kostet eine Zertifizierung? Für die transparente Prüfung und Dokumentation der Nachhaltigkeit eines Gebäudes gibt es inzwischen seriöse Zertifizierungssysteme (in Deutschland BNK und DGNB, siehe S. 44), die Gebäude anhand von klaren Kriterien bewerten. Der Zertifizierungsprozess ist sehr umfangreich: die DGNB bewertet kleine Wohngebäude mit bis zu sechs Wohneinheiten, zu denen auch Ein- und Zweifamilienhäuser gehören, auf Basis von 28 un-

terschiedlichen Kriterien. Beim BNK sind es 19. Diese beziehen sich nicht nur auf die Erstellung eines Hauses, sondern über dessen gesamten Lebenszyklus, für den eine Dauer von 50 Jahren veranschlagt wird. Im Bereich „Ökologie“ sind die Themen Energieeffizienz, Elektro-Mobilität, Recycling und Upcycling sowie nachwachsende Rohstoffe wichtig. Der Holzfertigbau ist hier beispielsweise weit vorne: Zum einen natürlich, weil Holz als heimischer, nachwachsender Rohstoff die Konstruktion bildet, zum anderen, weil viele


Nachhaltigkeit EFFIZIENT BAUEN

So sieht die Nachhaltigkeitsbewertung eines Gebäudes von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) aus. Die Grafik verdeutlicht auf einen Blick, in welchen Kategorien das Haus in puncto Nachhaltigkeit besonders gut abschneidet. www.dgnb.de

sind besonders die weiteren Bewertungskategorien interessant. Sie verhelfen den Zertifizierungs-Systemen zu einem ganzheitlichen Ansatz – der letztlich das Prädikat nachhaltig begründet. Beide Systeme betrachten Gebäude auch in Bezug auf soziokulturelle, funktionale und ökonomische Qualitäten sowie Prozessqualität – bei der DGNB kommen noch technische Aspekte sowie die Standortqualität hinzu. Unter dem Stichwort soziokulturelle Qualität werden z.B. die Eigenschaften des Hauses bewertet, die auf den ersten Blick schwer in Zahlen zu fassen sind: Das Wohlbefinden des Bewohners. Aber auch Wohngesundheit und Barrienefreiheit sind wichtige Kriterien. Darüber hinaus werden die Prozesse bei der Planung und der Bauausführung untersucht.

FÖRDERUNG ■■ Mit dem KfW-Programm Nr. 431 „Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Baubegleitung“ wird auch die Erstellung von anerkannten Zertifikaten (DGNB, BNK) für nachhaltiges Bauen gefördert. Übernommen werden bis zu 50 Prozent der Zertifizierungskosten – maximal 4 000 Euro Zuschuss. Weitere Infos: www.kfw.de

Die Bewertung wird durch speziell ausgebildete Fachleute vorgenommen, sogenannte Auditoren, die anhand des jeweiligen Systemschemas das Gebäude untersuchen und die Ergebnisse dokumentieren.

schon auf mineralische oder nachwachsende Dämmstoffe setzen – auch im Hinblick auf eine spätere Recyclingfähigkeit. Dank der gut gedämmten Haushülle und abgestimmter Details sind die Häuser zudem sehr sparsam im Energiebedarf – und viele Musterhäuser werden schon als Plus-EnergieHäuser mit Photovoltaik-Anlage und Hausbatterie erstellt, seit die Technik hier ausgereifter und erschwinglicher geworden ist. Mit einer eigenen E-Tankstelle wird sogar das Thema Elektromobilität schon mitgedacht.

Ökologie ist längst nicht allles Neben den ökologischen Aspekten eines Hauses, die maßgeblich durch die Auswahl eines umweltfreundlichen Haustechnikkonzeptes und ökologischen Baumaterialien beeinflusst werden können,

Langlebige Materialien für den Innenausbau wie z.B. Holzböden auszuwählen, wirkt sich positiv auf die Nachhaltigkeitsbewertung aus. www.haro.com

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EFFIZIENT BAUEN Nachhaltigkeit

Bewertungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau

AUSGEZEICHNET NACHHALTIG

Ökobilanzierung VorprodukteHerstellung

Herstellung

Rohstoff-Abbau

Wichtig bei der Zertifizierung eines nachhaltigen Gebäudes ist auch die Ökobilanz. Dabei wird der ganze Lebenszyklus eines Bauproduktes untersucht, vom Rohstoff-Abbau bis zum Recycling.

Recycling

Entsorgung

Weltweit existieren heute bereits über 30 Label zur Bescheinigung der Nachhaltigkeit von Gebäuden. Die bekanntesten sind das britische BREEAM und das amerikanische LEED-Zertifikat. In Deutschland gibt es für die Zertifizierung von Ein- und Zweifamilienhäusern zwei Anbieter: das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit dem „Bewertungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau – BNK (Abb. oben; www.nachhaltigesbauen. de), das in den Stufen exzellent, sehr gut und gut vergeben wird, sowie das der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen – DGNB (Abb. unten; www.dgnb. de), das in vier Kategorien von Bronze bis Platin verliehen wird.

Nutzungsphase

Wichtig bei der Zertifizierung eines nachhaltigen Gebäudes ist auch die Ökobilanz. Dabei wird der ganze Lebenszyklus eines Bauproduktes untersucht, vom Rohstoff-Abbau bis zum Recycling. www-dgnb.de

Kompaktes Wohnen mit Garten auf dem Dach, vernetztes Arbeiten und gesundes Wohnumfeld – das Tiny House „Green Living-Space“ greift als Musterhaus in der Fertighauswelt Hannover-Langenhagen gleich mehrere Trends auf. www.schwoerer.de

Der Bauherr erhält neben dem Zertifikat eine ausführliche Hausakte, in der die Bewertungsergebnisse ausführlich aufgeführt werden. Das verein-

facht z.B. spätere Umbauten oder Reparaturen deutlich, verbessert die Chancen beim Verkauf oder der Vermietung des Hauses.

Die Zertifizierungskosten setzen sich aus den Zertifizierungsgebühren (bei der DGNB von 750 bis 2 250 Euro) und dem projektabhängigen Hono-

Forsa Umfrage: nachhaltig bauen die Deutschen finden beim nachhaltigen Hausbau wichtig/ sehr wichtig....

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Nachhaltigkeit EFFIZIENT BAUEN

Die Lacke, Lasuren und Innendispersionen „CapaGeo“ bestehen zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen aus zertifiziert nachhaltigen Quellen. www.caparol.de

ihren herkömmlichen Baubeschreibungen, gebaut wurden, sehr gute Werte bei der Zertifizierung erreichen. Im Idealfall werden durch die Untersuchung sogar Sparpotenziale aufgedeckt. Viele FertighausHersteller bieten mittlerweile ihre Häuser bereits entsprechend zertifiziert an, teilweise sogar im Standard. gw

www.aktivplusev.de www.dgnb.de www.nachhaltigesbauen.de

Eine ganzheitliche Naturbauweise und viele Patente rund ums Thema „gesundes Wohnen“ stecken in den Häusern von Baufritz. Holz spielt dabei auch beim individuellen Innenausbau eine große Rolle, wie diese Aufnahme aus dem Kundenhaus Bongart mit Sitzfenster zeigt. www.baufritz.de Ungebrochen ist bei Bauherren der Trend zum energieeffizienten Bauen mit natürlichen Stoffen und regenerativen Energien. Moderne Fertighäuser sind fast ausnahmslos KfW-förderfähige Effizienzhäuser. www.kampa.de, www.weberhaus.de

Anschriften Seite 67

rar für den Auditor zusammen. Für die BNK-Zertifizierung muss man mit ca. ein bis zwei Prozent der Baukosten rechnen. 50 Prozent davon können über einen Zuschuss der KfW finanziert werden. Höhere Baukosten müssen aber nicht entstehen: Die Erfahrung vieler Haushersteller haben gezeigt, dass bereits Häuser, die nach

ONLINE-TIPPS ■■ Informationen zu den verschiedenen Nachhaltigkeits-Zertifikaten gibt es im Internet unter:

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EFFIZIENZHAUS 55 Helma

B

ei Timo Leukefeld zu Hause heißt es nicht: „Schalt das Licht aus! Mach die Türen zu, dreh die Heizung runter! Und überhaupt: Verschwende nicht so viel Energie!“ Im Gegenteil, er ermuntert seine Familie geradezu, die Energie genau-

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so zu verbrauchen, wie es für sie behaglich und komfortabel ist. Er möchte, dass sie Energie „intelligent verschwenden“ und zwar ohne schlechtes Gewissen. Möglich macht dies das besondere Hauskonzept: Die fünfköpfige Familie lebt in einem „energieautarken Haus“

in Freiberg in der Nähe von Dresden. Geplant hat es der Hausherr höchstpersönlich.

„Gängelei in etwas Positives umdrehen“ Timo Leukefeld – seit 2012 Vorstandsmitglied des Sonnenhaus-Instituts – ist Solar-

und Energieexperte und plant Gebäude, die sich mit großen Solarwärme- und Solarstromanlagen und den entsprechenden Energiespeichern zu einem großen Teil selbst mit Wärme und Strom versorgen. Mit seinem eigenen Haus wollte er beweisen, dass das


Helma EFFIZIENZHAUS 55

Die neue Unabhängigkeit

Dank großer Solarwärme- und Solarstromanlagen und entsprechender Energiespeicher können Hausbesitzer einen Großteil ihres Energiebedarfs solar decken. Timo Leukefeld, der das Bau- und Energiekonzept entwickelt hat, lebt selbst mit seiner Familie im energieautarken Einfamilienhaus. Messergebnisse bestätigen, dass das Konzept funktioniert.

Mit dem mit Eigenstrom betriebenen Elektroauto fahren die Leukefelds etwa 7000 km im Jahr. Die BleiGel-Akkus zur Speicherung des überschüssigen Stroms befinden sich in einer Truhe außerhalb des Hauses.

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EFFIZIENZHAUS 55 Helma

Ausreichend groß und zweckmäßig eingerichtet sind die Kinderzimmer im Obergeschoss.

Ein Holzvergaserofen dient als Ergänzungsheizung.

Konzept funktioniert. Dank der Messergebnisse nach vier Jahren hat er die Bestätigung jetzt schwarz auf weiß. „Wir müssen Strom, Wärme und Mobilität zusammen denken und in Bau- und Energiekonzepten umsetzen“, lautet das Credo des 49-Jährigen. „Wir drehen die Gängelei in etwas Positives um und plädieren dafür, erneuerbare Energie intelligent zu verschwenden, anstatt blöd zu sparen. Solarenergie für Wärme, Strom und Elektromobilität soll nach Belieben und reichlich genutzt werden: Dann können die Menschen wieder die Heizung aufdrehen, das Licht anlassen und mit gutem Gewissen viele

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Tausend Kilometer mit ihrem Elektroauto fahren. Das zieht an und die Investitionen in klimaschonende Haustechnik auf Basis von Solarenergie kommen in Schwung.“

Sonnenhaus als Grundkonzept Das energetische Grundkonzept geht auf das SonnenhausPrinzip zurück. Leukefeld hat es zum Konzept der „energieautarken Gebäude“ weiterentwickelt. Das Prinzip ist denkbar einfach: Mit großen Solarwärme- und Solarstromanlagen auf den nach Süden gerichteten Dachflächen und an den Fassaden werden hohe Autarkiegrade in der Wärme-


Helma EFFIZIENZHAUS 55

Die Übereckverglasung lässt viel Tageslicht in den Wohn- und Essbereich und trägt so zusätzlich zur passiven Solarenergiegewinnung bei.

und Stromversorgung erreicht. Strom und Wärme, die gerade nicht benötigt werden, können in Langzeitenergiespeichern für den späteren Verbrauch zwischengespeichert werden. Um den Energiebedarf zu reduzieren und Solarenergie auch aktiv zu nutzen, sind die Gebäude gut gedämmt und nach Süden ausgerichtet. Das Haus entspricht dem Effizienzhaus 55-Standard.

„Bestvermessenes Haus in Deutschland“ Leukefeld schloss Kooperationen, um das Hauskonzept zu verbreiten. Das Erste war ein Musterhaus, das die Helma Eigenheimbau AG nach seinem

Konzept baute. „Es war eine Weltneuheit, fand aber keine Akzeptanz“, sagt er rückblickend. Deshalb ging er zusammen mit einem Kollegen aus der Solarbranche, Stefan Riedel, selbst ins Risiko und in die Vollen. Sie bauten zwei solcher Einfamilienhäuser, die jeweils 368  000 Euro kosteten – inklusive Bodenplatte und ohne Grundstück. In identischer Optik stehen sie nebeneinander in der sächsischen Universitätsstadt Freiberg. Eines bezog Leukefeld mit seiner Familie. Das andere nutzt er seit ein paar Jahren als Bürohaus für sein Planungsunternehmen. Um einen wasserfesten Nachweis zu haben, holte Leu-

kefeld die Technische Universität Bergakademie Freiberg ins Boot. Sie richtete eigens für die wissenschaftliche Begleitung des Bauprojektes eine Planstelle ein. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützte das Monitoring finanziell. 190 Messsensoren sind in dem Wohnhaus installiert. „Wir leben wahrscheinlich in dem am besten vermessenen Haus in ganz Deutschland“, sagt Leukefeld und lacht. Nach vier Jahren endete das Forschungsprojekt im vergangenen Herbst. Bei den Messergebnissen stimmen Leukefeld nicht nur die hohen Autarkiegrade zufrieden, sondern auch die

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EFFIZIENZHAUS 55 Helma

Das nach Süden ausgerichtete 45 Grad steile Dach ist komplett mit Solarelementen – sowohl für Photovoltaik als auch für Solarthermie – ausgestattet.

DATEN + FAKTEN PLANUNG: Timo Leukefeld 09599 Freiberg Tel. 03731/4193860

WEITERE INFOS: www.timoleukefeld.de

HERSTELLER: Helma Eigenheimbau 31275 Lehrte Tel. 05132/8850-0 www.helma.de

ENERGIEBEDARF: Primärenergie: 7 kWh/m2a Heizwärme: 41,4 kWh/m2a Endenergie: 34 kWh/m2a Effizienzhaus 55

KONSTRUKTION: Im Hauswirtschaftsraum im Erdgeschoss ist auch der Langzeitwärmespeicher untergebracht.

Das Haus hat eine Wohnfläche von rund 160 Quadratmetern. Die Grundriss-Struktur entspricht dem klassischen Prinzip „unten wohnen, oben schlafen.“ Diele, Küche, Wohn- und Essbereich bilden eine offene Einheit. Im knapp 15 Quadratmeter großen Haus-

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Kilowatt. Blei-Gel-Akkus mit 58 Kilowattstunden Speicherkapazität speichern den Solarstrom zwischen, der gerade nicht direkt im Haus verbraucht werden kann. Der Strom aus der Photovoltaikanlage wird auch für das Elektroauto genutzt. Die Familie fährt damit rund 7000 Kilometer im Jahr. In zehn bis elf Monaten tankt sie ausschließlich Solarstrom. ir/gw

ERDGESCHOSS

TECHNIK: Solarthermie, ca. 30 m2 Kollektorfläche, Langzeitwärmerspeicher 9100 Liter, Holzvergaserofen, Photovoltaik 8,4 kWp, Stromspeicher

ABMESSUNGEN: 11,56 m x 12,09 m

WOHNFLÄCHE: EG 88,5 m2, OG 71,5 m2

PREIS DIESES ENTWURFS: Auf Anfrage beim Hersteller

OBERGESCHOSS 11,56 m

WC 2

ARBEITEN 8,5

KIND 15,5

KIND 11

HWR 15 FLUR 7,5

DIELE 18

WOHNEN 24

KOCHEN/ ESSEN 21

GAST 10

SCHLAFEN 10,5

BAD 12 ANKLEIDE 5 Anschriften Seite 67

Auch Elektroauto fährt mit Sonnenstrom

wirtschaftsraum ist auch der Langzeitwärmespeicher untergebracht. Auf dem nach Süden ausgerichteten 45 Grad steilen Dach sind 46 Quadratmeter Solarkollektoren installiert. Ein Kamin mit 25 Kilowatt Leistung steht für die Nachheizung bereit. Auf dem gleichen Dach sind 58 Quadratmeter Photovoltaikmodule montiert. Die PV-Anlage hat eine Leistung von 8,4

12,09 m

Tatsache, dass die von ihm simulierten Werte für die solare Energieversorgung fast exakt eingetroffen sind. Für sein Wohnhaus hat er nun die unabhängige Bestätigung, dass in einem Jahr rund 69 Prozent des Wärmebedarfs mit der Solarthermie-Anlage gedeckt werden konnten, in der Stromversorgung mit Photovoltaik waren es 99,6 Prozent. Eine 100-prozentige Stromautarkie wurde in den ersten zwei Jahren unter anderem aufgrund unterdurchschnittlicher Einstrahlungswerte und einiger technischer Defekte nur knapp verfehlt.

Monolithisches ZiegelMauerwerk mit Putzfassade, Wandstärke 42 cm (U-Wert: 0,18 W/m2K), versetztes Pultdach 45 Grad (U-Wert: 0,2 W/m2K), Fenster mit DreischeibenVerglasung (Ug-Wert 0,5 W/m2K)


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Dieses autarke Musterhaus verfügt über ein Komplett-Energiedach aus Photovoltaik-Modulen und Solarthermie-Elementen. www.helma.de

Lohnt sich Sonnenstrom? Eigenen Strom erzeugen können Hausbesitzer mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Die Investition lohnt sich vor allem dann, wenn möglichst viel vom selbst erzeugten Strom dank intelligentem Speicher auch im Haus genutzt werden kann. Wir erklären, wie das funktioniert.

ERTRÄGE IMMER PRÜFEN Neutrale Auswertungen von Photovoltaiksystemen zeigen regelmäßig, dass manche Anlagen im Jahresverlauf zu wenig Solarstrom erzeugen. Ursachen dafür könnten zum Beispiel sein: übermäßige Verschattung der Solarmodule, mangelhafte Installation, vorzeitige Alterung oder Beschädigung der Module oder schlechte Be- und Entladestrategien beim Batteriespeicher. Wichtig ist deshalb, den Solarstromertrag und die Eigenstromverbrauchshöhe regelmäßig zu kontrollieren. Nur dann kann der Fachmann gezielt nach (Einstell-) Fehlern und Defekten suchen. Neben der Nutzung von geeigneten Softwaretools empfiehlt es sich zudem, über Online-Monitoringportale die Daten auch mit anderen Anlagenbesitzern regional abzugleichen. Beispiele finden Sie unter www.pv-ertraege.de

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oderne Wohnhäuser können kleine Kraftwerke sein, welche Energie für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach selbst erzeugen. Wer seine Abhängigkeit von externen Versorgern senken und

regenerative Energie nutzen möchte, kann also selbst zum Stromerzeuger werden.

Hohen Eigenverbrauch anstreben Die Anschaffungskosten für eine solche Solarstrom-Anlage waren noch nie so niedrig wie Energiemanager zur Überwachung und Steuerung der Anlage helfen dabei, das System im Auge zu behalten und gegebenenfalls rasch reagieren zu können. www.sharp.de


Photovoltaik EFFIZIENT BAUEN

heute. So kostet ein komplett installiertes Aufdach-System, bei dem die Module über der eigentlichen Dachhaut montiert werden, bei einer im Einfamilienhaus üblichen Größe von acht Kilowattpeak durchschnittlich nur noch etwa 11 000 bis 13 000 Euro. Bisher wurde der erzeugte Strom meist ins öffentliche Netz eingespeist. Da die garantierte Einspeisevergütung für neu installierte Anlagen derzeit nur noch knapp elf Cent pro Kilowattstunde beträgt, ist das wirtschaftlich nicht mehr sonderlich attraktiv. Interessant wird es allerdings, wenn der selbst erzeugte Strom zu einem möglichst hohen Anteil auch selbst genutzt werden kann, denn für eine Kilowattstunde Netzstrom bezahlt ein Privathaushalt in Deutschland durchschnittlich etwa 29 Cent – Tendenz steigend. Maßgebend für die Auslegung einer Photovoltaik-Anlage ist deshalb heute nicht mehr ein möglichst hoher Stromertrag, sondern eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote. Dafür müssen Haus und Anlage ei-

nige Voraussetzungen erfüllen. Erstens wird der rechnerische Ertrag der PV-Anlage möglichst gut auf den tatsächlichen jährlichen Strombedarf des Haushalts abgestimmt.

Diese Solardachziegel werden als montagefertige Einheiten mit einer Deckbreite von acht Ziegeln geliefert. www.nelskamp.de

Ohne Batteriespeicher geht es nicht Zweitens ist es notwendig, die Energie speichern und bei Bedarf abrufen zu können, da die Ohne Wechselrichter würde die Photovoltaik-Anlage nicht funktionieren. Er wandelt den erzeugten Gleichstrom in netzüblichen Wechselstrom um. www.solarmax.com

Hier werden die Indach-Solar­ module direkt auf den Dachlatten befestigt. Die Module bilden mit den Dachziegeln eine homogene Dachhaut. Nässe kann nicht eindringen. www.solarwatt.de

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EFFIZIENT BAUEN Photovoltaik

Sonne nicht immer scheint, wenn der höchste Energiebedarf besteht. Einen ausführlichen Beitrag hierzu finden Sie in der nächsten Ausgabe 10/11-2019 von „Effizienzhäuser“. Drittens muss das Haus möglichst komplett auf Strom als Energieträger ausgelegt sein – zum Beispiel durch eine elektrische Wärmepumpe für Heizung und Warmwasserbereitung. Die für PV-Module zur Verfügung stehende (Dach-) Fläche muss übrigens nicht genau nach Süden orientiert sein, denn hier fallen die größten Erträge zur Mittagszeit an. Auch eine dem persönlichen Strombedarf angepasste Ost- oder Westausrichtung kann sinnvoll sein. In jedem Fall sollte die Fläche nicht durch Nachbargebäude oder (noch wachsende) Bäume beschattet werden. Wichtig ist außerdem eine qualitativ hochwertige Haushülle und Technik, die einen niedrigen Energiebedarf garantiert. Um langfristig gesehen eine gute Kosten-Nutzen-Rechnung zu bekommen, ist die Speicherung des erzeugten Stroms notwendig. Denn wenn zur sonnigen Mittagszeit die Leistungsspitze der Solarstromanlage erreicht ist, besteht in

vielen Haushalten nur ein niedriger Grundbedarf. In den Abend- und Nachtstunden muss der Strom dann mehr als doppelt so teuer zugekauft werden. Genau hier greift der private Batteriespeicher: Er ist in der Regel so ausgelegt, dass die Familie nach einem sonnigen Tag auch abends und nachts genug Strom zur Verfügung hat. Längere Schlechtwetterphasen überbrückt der Speicher nur bedingt. Das heißt, auch wenn ein gut abgestimmtes, intelligent gesteuertes „Hauskraftwerk“ mit Batteriespeicher die eigene Photovoltaik-Anlage ergänzt, ist ein Strombezug aus dem öffentlichen Netz nicht gänzlich zu vermeiden. Eine 100-prozentige Unabhängigkeit ist übers ganze Jahr gesehen kaum wirtschaftlich zu betreiben, da Anlage und Speicher dann für den Großteil des Jahres enorm überdimensioniert sein müssten. An sonnigen Tagen und im Sommer ist aber eine komplette „Selbstversorgung“ möglich. Ohne Speicher können im Schnitt nur etwa 20 bis 30 Prozent des Strombedarfs selbst gedeckt werden. Als grobe Fausformel kann dann eine Rendite von rund vier Prozent

Mit dem steilen Satteldach lässt sich mehr Solarstrom ernten als mit einem flacheren. www.sonnenhaus-institut.de

erreicht werden. Jede Steigerung des Eigenverbrauchsanteils von 10 Prozent bedeutet ein Renditeplus von durchschnittlich 1,5 Prozent. Eigenverbrauchsanteile bis etwa 40 Prozent lassen sich durch aktive Verbrauchsanpassung und ein gutes Lastmanagement mittels spezieller Energie-Manager-Systeme erreichen. Einfach ausgedrückt: Die Waschmaschine läuft nur, wenn die Sonne scheint. Mit einem leistungsfähigen Batte-

Ein Batteriespeicher hilft mit, die Solarstromerzeugungs- und die StromverbrauchsSpitzen im Tagesverlauf zu glätten. www.beegy.com

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riespeicher lässt sich der Strom wie bereits erwähnt komfortabel zeitversetzt nutzen. Hier sind Eigenverbrauchsquoten von 60 Prozent und darüber erreichbar. Mittlerweile gibt es bei den Haus-Akkus ein beachtliches Angebot an unterschiedlichen Produkten. Bei den Batterie-Technologien konkurrieren vor allem zwei Arten miteinander: Blei-Batterien, die sich in der Praxis auch bei Autos oder zur Notstromversorgung von Kranken-

Kostenüberblick für eine PV-Anlage bei einer Betriebsdauer von 20 Jahren. www.yello.de


Photovoltaik EFFIZIENT BAUEN

Immer öfter werden Batteriespeicher, Elektro-Wärmepumpen sowie Wohnungslüftungssysteme in das Solarstrom-Energiesystem integriert. www.viessmann.de

Komplettsysteme bieten Sicherheit Außerdem sind Lithium-IonenBatterien kompakter und lassen sich somit platzsparender aufstellen. Batterien mit kleiner Leistung werden sogar komplett mit dem Wechselrichter in ein Gehäuse integriert. Auch im Hinblick auf die Aufstellvorschriften sind sie leichter zu handhaben. Die längere Nutzungsdauer hebt den höheren Preis über die Jahre auf. Nicht vergessen werden darf allerdings, dass es zur Lebenserwartung und tatsächlichen Leistungsfähigkeit solcher Systeme noch keine Langzeitstudien gibt.

Für den Eigenheimbereich typisch sind Speichersysteme in der Größenordnung von 2 bis 16 kWh Nennspeicherkapazität. Die entscheidenden Kriterien für die Dimensionierung sind Größe und Ausrichtung der Photovoltaikanlage, der Energiebedarf des Haushalts sowie das Nutzungsverhalten. Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresstromverbrauch von 3 500 Kilowattstunden würde sich zum Beispiel eine 4 bis 6 kWp große Solarstromanlage und ein 4 bis 8 kWh großer Batteriespeicher eignen. Hausbesitzer, die großen Wert auf Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz legen (Autarkie), können auch großzügiger dimensionieren. Allerdings geht dies meist zu Lasten der Wirtschaftlichkeit. Simulationsberechnungen helfen dabei, die jeweils optimale Speichergröße und Amortisationszeiten zu ermitteln. Mittlerweile gibt es auch modulare Systeme, die später bei Bedarf einfach erweiterbar sind. Wichtig ist immer, dass

Haus und Technik aufeinander abgestimmt sind. Experten empfehlen deshalb, alle Hauptkomponenten wie PVModule, Energiemanager und Heimspeicher aus einer Hand zu kaufen. Auch kann es für Baufamilien von Vorteil sein, auf vordefinierte „SolarstromPakete“ zurückzugreifen, wie sie viele Fertighaus-Hersteller mittlerweile als Sonderaustattung anbieten. Hier sind in der Regel auch Fragen der War-

S PARP OT EN ZI AL BERECH N EN Hausbesitzer, die sich mit dem Gedanken tragen, auf eigenen Solarstrom zu setzen, können mit dem neuen SolarpotenzialRechner von Yello ganz einfach ermitteln, ob sich eine Photovoltaikanlage für sie lohnt. Der Solarpotenzial-Rechner benötigt dazu die Angabe der Anschrift und des durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauches. Mittels hochaufgelöster Luftaufnahmen wird die Sonneneinstrahlung Ihres Daches erfasst und ausgewertet. So erhält man einen ersten Überblick über das Solarpotenzial Ihres Daches. www.yello.de Der QR-Code führt direkt zum SolarRechner. Anschriften Seite 67

häusern schon lange bewährt haben – und die relativ neuen Lithium-Ionen-Akkus. Letztere haben sich bei Hausbesitzern gegenwärtig klar durchgesetzt. Sie bieten technische Vorzüge wie deutlich höhere Wirkungsgrade und Entladetiefen, mehr Be- und Entladezyklen sowie eine niedrigere Selbstentladung.

tung und Gewährleistung aus einer Hand abzudecken und sicherheitsrelevante Punkte bezüglich des Aufstellortes für den Speicher berücksichtigt. So müssen Bleibatterien an einem gut belüfteten Ort stehen, da es zu Gasentwicklungen kommen kann, wohingegen Lithium-Ionen-Speicher sicher vor Überladung geschützt werden müssen, da sonst Brand- und Explosionsgefahr besteht. Verbindliche Sicherheitsnormen gibt es noch nicht. Verbraucher sollten beim Kauf darauf achten, dass das gesamte System nach der „IEC 62109“ und dem „Sicherheitsleitfaden Li-Ionen-Heimspeicher“ geprüft und zertifiziert ist. Der Bundesverband Solarwirtschaft empfiehlt darüber hinaus, auf die Ausstellung des „PV-Speicherpasses“ zu bestehen, der die Erfüllung unabhängiger Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen garantieren soll. Zu überlegen ist auch, ob das System, eingebunden in eine Smarthome-Steuerung, mit dem Internet verbunden sein soll. Zwar können Sie dann von außen auf Ihr System zugreifen, aber andere im Zweifelsfall auch. ne/gw

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PRODUKTE Photovoltaik

Zur effektiven Erzeugung, Speicherung und Nutzung des Solarstroms bedarf es intelligenter Produkte, die problemlos und optisch ansprechend ans und ins Haus intergiert werden können.

Für Selbstversorger

Unter dem Motto „Senec.360“ bietet das Unternehmen eine Rundum-Lösung für die nachhaltige und kostengünstige Eigenversorgung mit Solarstrom: erzeugen, speichern und intelligent nutzen. Für jeden Bedarf packt der Anbieter das passende Solar-Kit, bestehend aus monokristalline HochleistungsPhotovoltaikmodule und Stromspeicher sowie auf Wunsch auch PV-Wechselrichter und Unterkonstruktion. www.senec.com

Wärmepumpen mit dem SG-Ready-Label eignen sich generell für die Einbindung ins intelligente Stromnetz. Dieses System wird per Modbus-Protokoll mit der Photovoltaikanlage verbunden und sorgt so für eine effiziente und umweltschonende Beheizung des Hauses www.ecodan.de

Hanwha Q Cells hat eine neue Solarmodulserie entwickelt, die 20 Prozent mehr leisten soll als Standardprodukte und 5 Prozent mehr Ertrag verspricht. Will man z.B. fünf Kilowatt auf einem Haus installieren, benötigt man statt 20 Solarmodulen nur noch 16, was die Gesamtkosten deutlich reduziert. Erreicht werde das laut Hersteller durch die Teilung der Zellen in zwei gleich große Hälften, was den Strom pro Zelle halbiert und die Leistungsverluste jedes Moduls um den Faktor 4 reduziert. www.q-cells.de

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Die Produkte der ELWA-Serie (ELWA steht für elektrisches Warmwasserbereitungsgerät) von my-PV wandeln überschüssigen Solarstrom netzautarker und netzgekoppelter Solarstromanlagen in Wärme um. Dank dünner Kabel, die komplizierte Rohrsysteme ersetzen, soll im Vergleich zu solarthermischen Anlagen dadurch nach Herstellerangaben 90 Prozent des benötigten Kupfers eingespart werden. Herzstück des Systems ist ein intelligenter Leistungssteller. www.my-pv.com


Photovoltaik PRODUKTE

Bei dieser Indach-Lösung können nicht aktive Bereiche mit optisch identischen Blindmodulen eingedeckt werden. So ergibt sich ein optisch einheitliches Gesamtbild. www.ennogie.com

Panasonic bringt das schwarze Solarstrommodul „Hit Kuro“ mit 320 und 325 Wattpeak Leistung auf den Markt. „Kuro“ ist das japanische Wort für „schwarz“, es unterstreicht die komplett schwarze Optik des Moduls inklusive Solarzellen, Modulrahmen und Rückseitenfolie. Das Modul hat nach Herstellerangaben einen für kristalline Module überdurchschnittlich hohen Wirkungsgrad, bei der Variante mit 325 Watt beträgt er 19,4 Prozent. Das schwarze Modul fügt sich harmonisch in Wohnhausdächer ein und soll Stromkosten ab dem Moment reduzieren, in dem die Anlage in Betrieb geht. www.eu-solar.panasonic.net/de

Mit diesem neuen System können Besitzer von Photovoltaik-Anlagen ihren selbst erzeugten Strom jetzt einfach und effizient zum Heizen nutzen. Das System, bestehend aus einem Messteil, einem Elektro-Heizstab und einem Regler, speichert den überschüssigen Strom der PV-Anlage als Wärme im Puffer- oder Trinkwasserspeicher ab und unterstützt so die Speicherbeladung. Dazu wird der Stromfluss unmittelbar vor dem Energiezähler gemessen. Im Falle eines Leistungsüberschusses steuert der Regler sekundengenau, direkt und stufenlos den PV-Therm-Heizstab an. Dieser wandelt dann den überschüssigen Strom in Wärme um und belädt den Speicher mit kostenloser Energie. www.citrinsolar.de

Um die Batterie des Elektro-Autos intelligent zu laden, braucht es neben einer PV-Anlage auf dem Dach einen Wechselrichter mit integriertem Energiemanagement und eine kompatible Wallbox. Der Wechselrichter von Fronius signalisiert der Wallbox wenn ein Stromüberschuss vorhanden ist und diese lädt dann das E-Auto – dadurch lässt sich der Eigenverbrauch nach Unternehmensangaben um weitere 20 Prozent steigern. Durch die dynamische Laderegelung1 und einem zusätzlichen Energiespeicher steigt der Eigenverbrauchsanteil, je nach Anlagengröße und Konsumationsverhalten, auf bis zu beinahe 100 Prozent. www.fronius.com

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EFFIZIENZHAUS Architektenhaus

„Wohlfühljuwel“ mit Nachhaltigkeitsfaktor

Dieser Neubau vereint den Wohnbereich der Eigentümer sowie drei Ferienwohnungen in einem einzigen Gebäudekomplex, der sich dabei perfekt den schwierigen Gegebenheiten des Grundstücks anpasst. Eine der Hauptanforderungen der Bauherren war, nachhaltig zu bauen und zu wohnen – und wenig Energie zu verbrauchen.

M

it Architekt Juri Troy beauftragte Familie Fink einen Planer, der schon in zahlreichen Projekten bewiesen hat, wie sich mit schwierig zu bebauenden Grundstücken unkonventionelle und dennoch optimale Lösungen erzielen lassen.

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Ausdrückliches Ziel der Bauherren-Familie war es, ein Haus mit möglichst wenig CO2Verbrauch zu bauen. Berücksichtigt werden sollte hier nicht nur der Energieverbrauch des Hauses, sondern auch der energetische Aufwand (und damit die CO2-Emissionen) zur Her-

stellung der Baumaterialien, samt deren Transport. Architekt Troy hat auch auf diesem Gebiet große Erfahrung, denn diese Zielsetzung zur gesamtheitlichen Betrachtung entspricht auch seinem Zugang zur Nachhaltigkeit im Bauwesen.

Aus dem Höhenunterschied und den zwei Zufahrtsstraßen machte der Planer aus der Not eine Tugend. Er entwickelte ein insgesamt viergeschossiges Gebäude. Auf Höhe der oberen Zufahrtsstraße liegt das Erdgeschoss (Ebene 0) mit Eingang für den privaten Wohnbereich der Familie Fink, der sich auf den zwei obersten Ebenen verteilt. Das Treppenhaus fungiert als zentraler Kern des Hauses, um das sich die Wohnräume anordnen. Die untere Zufahrtsstraße bildet den Eingang für die Ferienwohnungen, die auch


Architektenhaus EFFIZIENZHAUS

Viele Fenster und Photovoltaikelemente kennzeichnen die Dachfläche.

Imposant in den Hang gebaut, erstreckt sich das Gebäude über insgesamt vier Stockwerke.

ebenerdig und barrierefrei zugänglich sind. Der private Wohnbereich der Familie und die Ferienwohnungen sind somit verbunden – und doch getrennt. Größe, Dachform und Materialität sind inspiriert vom Vorbild eines traditionellen, mit Holzschindeln verkleideten Einhofs, der Wohn- und Wirtschaftsgebäude in einem Bau vereint.

Bedarfsgerechtes Lüftungskonzept Nach zahlreichen Überlegungen entwickelte der Architekt ein unkonventionelles

Lüftungskonzept: Die drei Ferienwohnungen auf Ebene 1 sind mit kontrollierter Wohnraumlüftung ausgestattet. Diese garantiert eine nutzerunabhängige Lüftung und eine gesicherte Raumluftqualität. Für den privaten Bereich hat sich Familie Fink in Abstimmung mit dem Architekten für eine bedarfsgerechte Fensterlüftung entschieden. Die für dieses Lüftungskonzept perfekt angeordneten Velux-Dachfenster nutzen den Kamineffekt und sorgen so für einen raschen und kontrollierten Luftaustausch.

In der Heizungsperiode und in der Überganszeit signalisieren in mehreren Bereichen angebrachte CO2-Fühler den elektrisch betriebenen Fenstern, wenn diese automatisch zu öffnen sind. So lüften sich die einzelnen Bereiche in der kalten Jahreszeit auf einfache Art genauso, wie es der renommierte Wiener Hygieneforscher, DI. Peter Tappler, von IBO Innenraumanalytik empfiehlt: Nicht zu viel lüften (das wäre Verschwendung wertvoller Heizenergie und würde auch zu extrem trockener Raumluft führen) und nicht zu wenig (aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen) – also bedarfsgerecht.

Fensteröffnung mittels Zeitschaltuhr Im Hochsommer werden die CO 2-Fühler einfach ausgeschaltet und die Lüftung auf „Natürliches Klimatisieren“ umgestellt. Hier wird sich ein einfaches physikalisches Prinzip zu Nutze gemacht: die Nachtkühlung durch gezieltes

Lüften. Unabhängig von der Anwesenheit der Bewohner öffnen sich die Fenster mittels integrierter Zeitschaltuhr in der Steuerung automatisch am späten Abend und bleiben bis in die frühen Morgenstunden geöffnet, so dass die tagsüber aufgewärmten Bauteile in den Nachtstunden abkühlen können. Danach schließen die Fenster wieder selbstständig. Diese gezielte Fensterlüftung kommt praktisch ohne Energieaufwand aus und stellt somit ein passives Kühlsystem dar. Sollte während dieser Zeit Regen einsetzen, schließt der eingebaute Regensensor die Dachfenster automatisch, so dass sich die Bewohner darüber keine Gedanken machen müssen. Mit dem Haus am Berg konnte ein konsequent nachhaltiges, richtungsweisendes Energiekonzept verwirklicht werden: Die Abdeckung des gesamten Energiebedarfs – inklusive der Ferienwohnungen – erfolgt ausschließlich durch erneuerbare Energieträger.

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EFFIZIENZHAUS Architektenhaus

Im Obergschoss bleibt noch Raum für einen kleinen separaten Arbeitsbereich, der über zwei Dachfenster sehr gut belichtet wird.

Der offene Wohn-, Koch- und Essbereich präsentiert sich großzügig und hell und bietet viel Bewegungsfreiheit.

Die Bauleute entschieden sich für Fensterlüftung im privaten Wohnbereich: Die für dieses Lüftungskonzept perfekt angeordneten Dachfenster nutzen den Kamineffekt und sorgen so für einen raschen und kontrollierten Luftaustausch.

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Architektenhaus EFFIZIENZHAUS

Durch eine hochwärmegedämmte Gebäudehülle, dem kompakten Baukörper und der gezielten Nutzung der solaren Gewinne durch die Fenster konnte der Bedarf an Heizwärme auf ein Minimum reduziert werden – ohne Abstriche hinsichtlich Gesundheit und Wohnqualität. Die Heizverteilung erfolgt durch eine Niedertemperatur-Fußbodenheizung. Zusätzlich lässt sich der Wohnbereich durch einen Tunnelofen mit Holz aus dem eigenen Wald auf besonders behagliche Weise beheizen.

Holzwolledämmplatten für Dach und Wand Die Erwärmung des Brauchwassers kann überwiegend durch 15 Quadratmeter solarthermische Kollektoren abgedeckt werden. Die Räume werden mittels Fernwärme vom örtlichen Biomasse-Heizwerk Sulzberg beheizt, das auch für die Erwärmung des Restbedarfs an Brauchwasser sorgt. 112 Quadratmeter Photovoltaik-Module liefern so viel Strom, dass vor allem in den Sommermonaten, trotz „Vollbelegung“ des Gebäudes, sogar noch ein Überschuss produziert wird. Bei Materialien und Ökologie wurde ein klares, strin-

gentes Konzept verfolgt: Ein Haus, komplett aus Holz gefertigt; aus Materialien, die sich über Jahrhunderte im rauen alpinen Klima auf 1 000 Metern über dem Meeresspiegel bewährt haben. Die Grundkonstruktion des Gebäudes ist Massivholz. Als Dämmung außen kamen für Wände und Dach Holzwolle-Dämmplatten zum Einsatz. Die Fassade ist hinterlüftet und mit FichtenSchindeln bekleidet. „Mit viel Gespür für Umgebung, Handwerk und Tradition sowie deren zeitgemäße Interpretation ist es unserem Planer gelungen, ein architektonisches Schmuckstück und wahres Wohlfühljuwel ganz nach unseren Vorstellungen auszuklügeln“, resümiert Familie Fink nach einem Jahr sowohl für die Wohn-Erfahrung im eigenen Bereich als auch den Betrieb der Ferienwohnungen. Das Projekt zeigt, dass es mit kreativer und gekonnter Planung auch unter schwierigen Rahmenbedingungen möglich ist, die scheinbar widersprüchlichen Ziele Energieeffizienz, Wohnqualität und Gesundheit, Auswirkungen des Gebäudes auf die Umwelt und hochqualitative Architektur in Einklang zu bringen. gw

ERDGESCHOSS

Die geschützte Loggia ist ein beliebter Aufenthaltsort. Auch das Bad im Obergschoss profitiert von den großen Dachflächenfenstern.

DATEN + FAKTEN PLANUNG: juri troy architects 1070 Wien, Österreich Tel. 0043/1/9908464 www.juritroy.at

ENERGIEBEDARF: Heizwärme: 29 kWh/m2a Endenergie: 77,5 kWh/m2a Österreichischer Energieausweis, keine deutsche Effizienzhausklassifizierung möglich

KONSTRUKTION: Massivholzkonstruktion mit Holzwolledämmung und Schindelfassade(U-Wert: 0,14 W/m2K), Satteldach 26/36 Grad (U-Wert: 0,12 W/m2K), Holzfenster mit DreischeibenVerglasung (Ug-Wert Wandfenter 0,5 W/m2K, Dachfenster 0,6 W/m2K)

OBERGESCHOSS

TECHNIK:

SCHLAFEN 15

HWR 9,5

Fernwärme, Fußbodenheizung, Tunnelofen, kontrollierte Wohnraumlüftung, Solarthermie, Photovoltaik-Anlage

ABMESSUNGEN:

ANKLEIDE 9,5

BAD 11

GARAGE

17,09 x 16,04 m FLUR 13,5

ARBEITEN 8

FLUR 18,5

WC 1

KOCHEN/ ESSEN 37,5

ARBEITEN 16,5

KIND 20

WOHNFLÄCHE: EG 127 m2 OG 92 m2

PREIS DIESES ENTWURFS: Auf Anfrage beim Architekten

16,04 m

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Anschriften Seite 67; Fotos. Velux /Jörg Seiler

BAD 13

17,09 m

TERRASSE WOHNEN 23

KIND 23

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EFFIZIENT BAUEN Fenster, Türen und Tore

Dreifach verbessert Digitalisierung überall: Nicht nur in Auto, Büro und Produktion – Internet und Smartphones „erobern“ jetzt auch unser Zuhause. Beispiel smarte Fenster: Sie verbessern die Energieeffizienz, den Komfort und die Sicherheit.

D

as einfache Öffnen bzw. Bedienen von Rollläden, Fenstern, Türen, Garagentoren, eine Zentralverriegelung fürs ganze Haus steht auf der Wunschliste vieler Eigenheimbesitzer. Grundsätzlich bringt ein Smarthome-System Vorteile durch die einfachere Bedienung und Steuerung von Licht,

Eine „Comfort App” steuert den Kipp- und Verriegelungsantrieb „Drive axxent DK“. Kombiniert mit dem Luftqualitätssensor „Sensoair“ wird das Fenster bei schlechter Luft sogar selbsttätig auf Kipplüften gestellt. www.siegenia.com

Fenster und Fenstertüren mit SmarthomeFunktionen bieten viele Vorteile für Komfort, Luftqualität und Sicherheit. Dafür müssen nicht unbedingt Kabel verlegt werden – funk-gesteuerte Sensoren machen’s möglich. www.ift-rosenheim.de

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Fenster, Türen und Tore EFFIZIENT BAUEN

Hausgeräten, Rollläden, Fenster und Türen, ein Plus für die Sicherheit (Einbruch, Rauch/ Brand, Sturz/Unfälle, Versagen von techn. Geräten, Wasserrohrbruch etc.) sowie für Energieeffizienz, Gesundheit (Luft-/Raumqualität) und nicht zuletzt für Image und Werterhaltung des Gebäudes. Jede Automation manueller Bedienungen bietet Potenzial den Komfort und die Sicherheit zu verbessern. Gerade ältere Menschen oder Personen mit physischen Einschränkungen profitieren besonders, beispielsweise wenn die große und schwer zu bewegende Schiebetür zur Terrasse mit einem Antrieb wieder leicht zu öffnen ist – das erhöht Komfort und Lebensqualität enorm.

Auf ausgereifte Technik achten Die Sicherheit lässt sich durch Zutrittskontrollsysteme in der Haustür oder mittels Einbruch-, Bewegungs- und Glasbruchmeldern in bzw. vor den Fenstern verbessern. So kann eine intelligente Steuerung ein Anwesenheitsszenario aktivieren, bei dem in ausgewählten

Räumen das Licht angeschaltet, die Rollläden geöffnet werden oder ein virtueller Hund bellt, um Einbrecher abzuschrecken. Eine parallel versendete Alarmmeldung auf das Smartphone des Hausbesitzers oder an einen Sicherheitsservice ermöglicht ein schnelles Eingreifen. Bei der Auswahl der Systeme sollte man jedoch unbedingt auf eine ausgereifte

und verlässliche Technik achten. Ansonsten wird der Alarm bereits ausgelöst, wenn eine Katze sich auf die Fensterbank setzt oder ein Spielball gegen die Glasscheibe prallt. Der einfache Zugang durch die Haus- oder Garagentür mittels Motorschloss in Verbindung mit Fingerprint, Zahlencode, Funk-Chip (inkl. Near-Field-Communication

Intelligente Einbruch- und Bewegungsmelder erkennen den Unterschied zwischen streunenden Katzen und Einbrechern und lösen nur Alarm aus, wenn es drauf ankommt. www.rehau.com

Intelligentes Garagentor mit IR-/ Licht-Bewegungssensor, Einbruchalarm, Parkpositionslaser und weiteren Funktionen. www.teckentrup.de

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EFFIZIENT BAUEN Fenster, Türen und Tore

Technik), Smartphone oder Sprachsteuerung gehört im gehobenen Wohnungsbau heute zum Standard. Aber auch die Luft-/Raumqualität wird verbessert, wenn ein Sensor die Überschreitung der Grenzwerte für CO2 oder Luftfeuchte meldet und sich die Fenster automatisch öffnen. Das geht aber auch anders herum, falls die Außenluft schlechter ist als die Innenluft, oder Regen und Sturm drohen. Ein weiteres Beispiel sind intelligente Garagentore mit integrierter Sensor- und Steuerungstechnik. Diese hält das Garagentor im oberen Torsegment so lange geöffnet, bis ein nasses Auto getrocknet ist und der Feuchtigkeitssensor „grünes Licht“ für „das Schließen“ gibt. Ein Licht-oder Bewegungssensor in Verbindung mit einem IR-Sensor erkennt, ob sich ein Mensch oder nur die Katze in der Garage aufhält und sorgt bei Bedarf für einen automatischen Alarm. Ein integrierter Parkpositionslaser, Fernwartung und die LED-Beleuchtung komplettieren das Komfort-Paket.

Verbesserung der Energieeffizienz Eine Automation ermöglicht bei allen technischen Geräten eine bedarfsgerechte Nutzung. Rollläden gehen nur runter, wenn die Sonne zu hell scheint und der Raum bereits warm ist und die Fenster werden nur geöffnet, wenn die Luft schlecht ist. Dabei werden aber gleichzeitig die Heizungsventile geschlossen, damit die Heizenergie nicht gleich zum Fenster rauszieht. So können sich durch die Automation bei Wohngebäuden Einsparpotenziale von ca. drei bis sieben Prozent für die Heizung und ca. 18 - 24% für die Elektrik ergeben (überwie-

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Dachfenster von Velux können über das Smartphone und per Stimme gesteuert werden. Die Smarthome-Lösung „Velux Active with Netatmo” sorgt außerdem automatisch für ein besseres und gesünderes Raumklima in Wohnräumen. www.velux.de

gend durch Abschaltung von Stand-By-Verbrauchern). Die Höhe der Einsparung ist dabei vom bisherigen manuellen Energiesparverhalten der Bewohner abhängig. Aber selbst überzeugte „Energiesparer“ können sich über den Komfortgewinn freuen, weil manuelle „Energiesparaktionen“ nicht mehr nötig sind. Das Sparpotenzial ist bei Verwaltungsgebäuden deutlich höher und liegt zwischen 15 – 20 Prozent pro Jahr, weil die Nutzer hier meistens nicht so verantwortlich mit dem Energieverbrauch umgehen und weniger Einflussmöglichkeiten haben.

Einsparffekte kommen in Energieausweis Interessant ist auch, dass mit der neuen EU-Gebäuderichtlinie 2018 (EPBD) und deren nationalen Umsetzung im Gebäude-Energie-Gesetz (GEG), die Einspareffekte im

Gebäude-Energieausweis berücksichtigt werden können. Das heißt Einsparungen durch Automation können direkt mit Maßnahmen wie Dämmung, Photovoltaik oder Heiztechnik verglichen werden. Ein weiteres spannendes Thema ergibt sich durch die E-Mobilität, bei der die Ladestationen und die Autobatterie in das SmarthomeSystem eingebunden werden. Mittlerweile funktioniert die Smarthome-Technik zuverlässig. Manche Anbieter bieten „Smarthome-Ready“-Produkte an, beispielsweise wenn für eine automatische Haustür nur eine Steckdose in der Nähe sein muss und die Installation per Plug-Play funktioniert. Allerdings sollte das gute alte mechanische Schloss mit Schließzylinder nicht fehlen, falls Strom, Akku oder Technik versagen. Eine ganz wichtige Frage ist, wo die Daten gespeichert

werden und die Intelligenz der Steuerung liegt. Bei Amazons Alexa und anderen onlinebasierte Systemen werden die Daten der Sensoren an einen externen Server gesendet, dort verarbeitet und dann zurück an den Aktor gesendet, der etwas bewegt oder schaltet. Was auf dem Weg dorthin und im externen Server mit den Daten passiert, ist unbekannt. Außerdem funktioniert das SmarthomeSystem nur bei einer bestehenden Internetverbindung. Deshalb sind Systeme, bei denen die Intelligenz im hauseigenen Smarthome-Server integriert ist, grundsätzlich sicherer. Es kann aber auch bei hausinternen Servern sinnvoll sein, bestimmte Daten auf sichere Cloudspeicher auszulagern, beispielsweise Videodateien von Überwachungskameras, die online verfügbar sein sollen. Damit ist ein Zugriff auf die Daten möglich, auch wenn der


Fenster, Türen und Tore EFFIZIENT BAUEN

PLANUNGSTIPPS FÜR SMARTE FENSTER UND TÜREN Der Kauf sollte bei etablierten Herstellern aus dem Baubereich erfolgen und eine verlässliche Versorgung mit mechanischen und elektronischen Ersatzteilen garantieren. Für Bauelemente mit elektrischen Komponenten sind folgende Aspekte bei der Produktwahl zu bedenken: ■■ Die Technik sollte einfach zu installieren und konfigurieren sowie intuitiv zu bedienen sein, ähnlich moderner Kommunikationstechnik und Apps ■■ Hohe Zuverlässigkeit und Dauerhaftigkeit (Garantie für Ersatzteile, Service und Updates) für die Smarthome-Komponenten für mindestens 10 bis 15 Jahre (Lebensdauer Fenstern und Türen ca. 30 Jahre) ■■ Guter Kundendienst, am besten mit 24 h-Service, falls die Haustür nicht mehr auf- oder zugeht ■■ Kabelführung mit geschütztem Verlauf im Fensterprofil ohne Knickung und scharfe Kanten sowie die Vermeidung von Zugbelastung von Kabeln durch Bewegungen (bewegliche Kabelübergänge) Für einen uneingeschränkten Zugang zu Garten oder Terrasse können Hebe-Schiebesysteme von Heroal automatisch gesteuert werden. Bei besonders großformatigen und damit schwergewichtigen Elementen sorgt der Antrieb „heroal SF Drive“ für ein müheloses Öffnen und Schließen. www.heroal.de Alle elektronischen Komponenten müssen gegen eine mechanische Manipulation und eine Dekodierung der Funksignale oder Chip-Systeme geschützt werden. Die elektronische Verarbeitung der Signale sollte deshalb innerhalb des Hauses erfolgen und ausreichend gesichert sein. Ansonsten haben „Langfinger“ mit elektronischen Decodern leichtes Spiel. www.ift-rosenheim.de

Strom ausfällt oder der Server bei einem Einbruch zerstört wird. Auch einbruchhemmende Elemente mit elektromechanischen Komponenten (Zutrittskontrollen, Schlüsselschalter etc.) können gehackt werden. Alle elektronischen

Komponenten müssen gegen eine mechanische Manipulation und eine Dekodierung der Funksignale oder ChipSysteme geschützt werden. Die elektronische Verarbeitung der Signale sollte innerhalb des Hauses erfolgen und ausreichend gesichert sein. An-

sonsten haben „Langfinger“ mit elektronischen Decodern leichtes Spiel. Für die Bewertung der Einbruchgefahr gibt es noch keine normativen Anforderungen.

DER GASTAUTOR Jürgen Benitz-Wildenburg leitet im ift Rosenheim (Institut für Fenstertechnik e.V.) den Bereich PR & Kommunikation. Als Schreiner, Holzbauingenieur und Marketingexperte ist er seit über 30 Jahren in der Holz- und Fensterbranche in verschiedenen Funktionen tätig. Als Lehrbeauftragter, Referent und Autor gibt er seine Kenntnisse weiter. Anschriften Seite 67

■■ Feuchteschutz aller elektrischen Bauteile (Achtung Tauwasser) nach ift-Richtlinie EL 01 „Elektronik in Fenstern, Türen und Fassaden“, weil die IP-Schutzklassen die Gefährdung durch Tauwasser nicht berücksichtigen.

Dipl.-Ing Jürgen Benitz-Wildenburg, ift Rosenheim

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PRODUKTE Fenster, Türen und Tore

Glasklare Sachen Fenster und Glasflächen prägen das äußere Erscheinungsbild, bieten Aus- und Einblicke und sorgen für Licht und Luft im Hausinneren. Deshalb sind sie wichtig für Raumatmosphäre und Wohlbefinden. Und auch für die Energieeffizienz haben sie große Bedeutung.

Winterliche Kälte bleibt mit modernen Wärmeschutzfenstern garantiert draußen: Erreicht werden die heute sehr guten Dämmwerte durch Edelgase im Scheibenzwischenraum, transparente, metallische Beschichtungen zur Wärmereflektion sowie aufwendige Rahmenkonstruktionen und Abstandhalter zwischen den Gläsern. www.fensterratgeber.de

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Barrierearm wird es ohne Hindernisse und Stolperfallen, z.B. mit einer automatisch bedienbaren Schiebetür mit elektrischem Schiebe-Hebe-Antrieb. www.hautau.de

Entspiegeltes Glas ist so gut wie unsichtbar. Das liegt an einer speziellen Beschichtung, bei der zunächst ein Flüssigkeitsfilm auf das Glas aufgetragen wird, das sogenannte „Sol“. Das Sol verwandelt sich in Gel, welches anschließend mittels eines chemischtechnischen Verfahrens (Pyrolytische Fixierung) fest mit dem Glas verbunden wird. So reduziert sich die üblicherweise vorhandene Lichtreflexion von Glas von rund acht auf nur noch rund ein Prozent. www.glas-ist-gut.de

Foto: Ensinger GmbH

Auch Kinder freuen sich über Ausblicke nach draußen, die ihnen bodentiefe Fenster ermöglichen. Großflächige Formate holen viel Licht ins Haus, sollten aber im Sommer, um die Räume nicht zu überhitzen, von außen beschattet werden und im Winter durch optimale Dichtigkeit vor unangenehmem Zug schützen. www.gfa-dichtungen.de

Fotos: Sanco

Unterm Flachdach sorgt das Echtglaselement „Jet-Skysight“ für lichtdurchflutete Räume. Es vereint moderne Glasarchitektur mit hoher Energieeffizienz. Optional mit elektrischem Antrieb ausgestattet, bietet es außerdem eine intelligente Lüftung. www.jet-gruppe.de


Internet + Telefon ADRESSEN GmbH & Co. KG, seit 1896 B87746au-Fritz Alpenweg 25 Erkheim Tel.08336/900-0 www.baufritz.com Beegy GmbH L 13, 3-4 66161 Mannheim Tel.0800/9867233 www.beegy.com Benesch, Stegmüller Architekten Fischergasse 1a 4600 Wels Österreich Tel.0043/7242 79048 www.architects.at Bittermann & Weiss Holzhaus GmbH Am Geißgraben 6 97950 Gerchsheim Tel.09344/9209-0 www.bw-holzhaus.de Bundesverband Flachglas e.V. Mülheimer Str. 1 53840 Troisdorf Tel.02241/8727-0 www.bundesverband-flachglas.de, www.glas-ist-gut.de itrin Solar GmbH Böhmerwaldstr. 32 85368 Moosburg Tel.08761/33400 www.citrinsolar.de Compagnie de Saint-Gobain Zweigniederlassung Deutschland Krefelder Straße 195 52070 Aachen Tel.0241/400200 www.saint-gobain.de, www.climalit.de www.climaplus-securit.com, achziegelwerke Nelskamp GmbH Waldweg 6 46514 Schermbeck Tel.02853/9130-0 www.nelskamp.de Danfoss GmbH Carl-Legien-Str. 8, 63073 Offenbach Tel.069/47868-500 www.danfoss.de Danhaus GmbH Heideland-Ost 7 24976 Flensburg-Handewitt Tel.0461/9505-0 www.danhaus.de Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB e.V. Tübinger Str. 43 70178 Stuttgart Tel.0711/722322-0 www.dgnb.de nnogie ApS - Vertrieb Deutschland Drosselsteig 17 39110 Magedburg Tel.0391/24309916 www.ennogie.com ingerHaus GmbH Auestr. 45 35066 Frankenberg/Eder Tel.06451/504-0 www.fingerhaus.de Fingerhut Haus GmbH & Co. KG Hauptstr. 46 57520 Neunkhausen Tel.02661/9564-0 www.fingerhuthaus.de Fronius Deutschland GmbH Am Stockgraben 3 36119 Neuhof Dorfborn bei Fulda Tel.06655/916940 www.fronius.de eberit Vertriebs GmbH Theuerbachstr. 1 88630 Pfullendorf Tel.07552/934-01 www.geberit.de GfA-Dichtungen Joachim Hagemeier GmbH Hauptstr. 62-66 21439 Marxen bei Hamburg Tel.04185/5840-0 www.gfa-dichtungen.de

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GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik mbH Max-Planck-Straße 5 58638 Iserlohn Tel.02371/9595-0 www.gerontotechnik.de Gira Giersiepen GmbH & Co. KG Dahlienstr. 12 42477 Radevormwald Tel.02195/602-0 www.gira.de GLS Gemeinschaftsbank eG Christstr. 9 44789 Bochum Tel.0234/5797-100 www.gls.de Gussek Haus Franz Gussek GmbH & Co. KG Euregiostr. 7 48527 Nordhorn Tel.05921/174-0 www.gussek-haus.de amberger Flooring GmbH & Co.KG Rohrdorfer Str. 133 83071 Stephanskirchen Tel.08031/700-714 www.haro.de, www.hamberger.de Hansgrohe Deutschland Vertriebs GmbH Auestraße 5-9 77761 Schiltach Tel.07836/51-0 www.hansgrohe.de Hanwha Q-Cells GmbH OT Thalheim Sonnenallee 17 - 21 06766 Bitterfeld-Wolfen Tel.03494/6699-0 www.q-cells.de Hautau GmbH Wilhelm-Hautau-Str. 2 31691 Helpsen Tel.05724/393-0 www.hautau.de Helma Eigenheimbau AG Zum Meersefeld 4 31275 Lehrte Tel.05132/8850-0 www.helma.de Huf Haus GmbH & Co. KG Franz-Huf-Straße 56244 Hartenfels Tel.02626/761-0 www.huf-haus.de, www.huf-haus.com ft Rosenheim Institut für Fenstertechnik e.V. Theodor-Gietl-Str. 7–9 83026 Rosenheim Tel.08031/261-0 www.ift-rosenheim.de eld-Wen Deutschland GmbH & Co. KG Barmbeker Str. 4a 22303 Hamburg Tel.040/85409-0 www.jeld-wen.de Jet Tageslicht & RWA GmbH Weidehorst 28 32609 Hüllhorst Tel.05744/503-0 www.jet-gruppe.de juri troy architects Schottenfeldgasse 72/2/12 1070 Wien ÖSTERREICH Tel.0043/1 990 8464 www.juritroy.at eitel Haus GmbH Reubacher Str. 23 74585 Rot am See-Brettheim Tel.07958/9805-0 www.fertighaus-keitel.de Kermi GmbH Pankofen-Bahnhof 1 94447 Plattling Tel.09931/501-0 www.kermi.de KfW Bankengruppe KOMP Kommunikation Palmengartenstr. 5–9 60325 Frankfurt Tel.0800/5399002 www.kfw.de

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eben ohne Barrieren – LCarl-Sonnenschein-Str. Deutschland L.o.B. 107

47809 Krefeld Tel.02821/45231 www.barrierefrei-check.de Timo Leukefeld – Energie verbindet Halsbrücker Straße 34 09599 Freiberg Tel.03731/4193860 www.timo-leukefeld.de eisterstück-Haus – Otto Baukmeier Holzbau – Fertigbau GmbH & Co. KG Otto-Körting-Str. 3 31789 Hameln Tel.05151/9538-0 www.meisterstueck.de Mitsubishi Electric Europe B.V. Niederlassung Deutschland Mitsubishi-Electric-Platz 1 40880 Ratingen Tel.02102/486-0 www.mitsubishielectric.de my-PV GmbH Teichstr. 43 4523 Neuzeug ÖSTERREICH Tel.0043/7259 39328 www.my-pv.com bjectflor Art und Design Belags GmbH Wankelstraße 50 50996 Köln Tel.02236/96633-0 www.objectflor.de anasonic Electric Works Europe AG Rudolf-Siesel-Ring 2 83607 Holzkirchen Tel.08024/6480 www.eu-solar.panasonic.net ehau AG + Co. Rheniumhaus Otto-Hahn-Straße 2 95111 Rehau Tel.09283/77-0 www.rehau.com, www.rehau.de Rensch-Haus GmbH Mottener Str. 13 36148 Kalbach/Rhön Tel.09742/91-0 www.rensch-haus.com Resideo – Honeywell Home Hardhofweg 40 74821 Mosbach Tel.06261/81-250 www.homecomfort.resideo.com/de; www.evohome.de, www.getconnected.honeywell.com chöner Wohnen-Farbe J. D. Flügger Bredowstr. 12 22113 Hamburg Tel.0180/535834437 www.schoener-wohnen-farbe.com SchwörerHaus KG Hans-Schwörer-Str. 8 72531 Hohenstein-Oberstetten Tel.07387/16-0 www.schwoererhaus.de Senec.ies – Deutsche Energieversorgung GmbH Wittenberger Str. 15 04129 Leipzig Tel.0341/870570 www.senec-ies.com Sharp Electronics Europe GmbH Sonninstraße 3 20097 Hamburg Tel.040/2376-0 www.sharp.de Siegenia-Aubi KG Industriestr.1–3 57234 Wilnsdorf Tel.0271/3931-0 www.siegenia.com Solarmax Zur Schönhalde 10 89352 Ellzee Tel.03733/507840 www.solarmax.com

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Solarwatt GmbH Maria-Reiche-Str. 2a 01109 Dresden Tel.0351/8895-0 www.solarwatt.de Somfy GmbH Felix-Wankel-Str. 50 72108 Rottenburg Tel.07472/930-0 www.somfy.de; www.somfy-smarthome.de Sonnenhaus-Institut e.V. Augsburgerstr. 35 94315 Straubing Tel.0991/2909844 www.sonnenhaus-institut.de eckentrup GmbH & Co. KG Industriestr. 50 33415 Verl-Sürenheide Tel.05246/504-0 www.teckentrup.biz aillant GmbH Berghauser Str. 40 42859 Remscheid Tel.02191/18-0 www.vaillant.de Velux Deutschland GmbH Gazellenkamp 168 22527 Hamburg Tel.040/54707-0 www.velux.de Verband Fenster + Fassade (VFF) Walter-Kolb-Str. 1–7 60594 Frankfurt Tel.069/955054-0 www.window.de, www.fenstertag.de, www.fensterratgeber.de Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) Rheinweg 24 53113 Bonn Tel.0228/923999-30 www.sanitaerwirtschaft.de; www.tagdesbades.de; www.gutesbad.de VIERNULLEINS GesbR Design- und Zeichenbüro Marxergasse 24/2401 1030 Wien ÖSTERREICH Tel.0043/681/84046500 www.viernulleins.at Viessmann Werke GmbH & Co. Viessmannstr. 1 35108 Allendorf/Eder Tel.06452/70-0 www.viessmann.de eberhaus GmbH & Co. KG Am Erlenpark 1 77866 Rheinau-Linx Tel.07853/83-0 www.weberhaus.de Fertighaus Weiss GmbH Sturzbergstr. 40-42 74420 Oberrot-Scheuerhalden Tel.07977/9777-0 www.fertighaus-weiss.de Wolf GmbH Industriestr. 1 84048 Mainburg Tel.08751/74-0 www.wolf.eu Wolf-Haus GmbH Koppenmühle 97705 Burkardroth-Gefäll Tel.09701/9111-0 oder 0800/1172081 www.wolf-haus.de tong Bausatzhaus GmbH Düsseldorfer Landstr. 395 47259 Duisburg Tel.0800/5235665 www.ytong-bausatzhaus.de ehnder Group Deutschland GmbH Almweg 34 77933 Lahr Tel.07821/586-0 www.zehnder-systems.de

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EffizienzHäuser E N E R G I E S PA R E N KO S T E N S E N K E N U M W E LT S C H O N E N

IMPRESSUM Fachschriften-Verlag GmbH & Co. KG Höhenstr. 17, 70736 Fellbach Telefon 0711/5206-1 Telefon Redaktion 0711/5206-218 Telefax Redaktion 0711/5206-300 Telefon Anzeigen 0711/5206-290 Telefax Anzeigen 0711/ 5206-300 E-Mail: info@fachschriften.de www.fachschriften-verlag.de, www.bautipps.de

VERLAGSLEITUNG: Christian Schikora,Tilmann Münch CHEFREDAKTION: Astrid Barsuhn (ab) – verantwortlich Oliver Gerst (og) – stellvertretend REDAKTION: Christine Meier (cm), Susanne Neutzling (ne), Barbara Stierle (st), Gerd Walther (gw) ASSISTENZ: Ilona Mayer, Evelyn Wangler E-Mail: effizienzhaeuser@fachschriften.de STÄNDIGE MITARBEITER: Jürgen Benitz-Wildenburg (jbw), Wolfgang Loges (wl), Dr. Joachim Mohr (jm), Reinhard Otter (rot), Astrid Voss (av), Jürgen Wendnagel (jw), Porträt-Foto Redaktion: Oliver Röckle Zeichnungen: Elke Raff LAYOUT: Dolde Werbeagentur GmbH, 70327 Stuttgart, Henryk Psiuk HERSTELLUNG: Anja Groth (Ltg.), Julia Skora ANZEIGEN: Jürgen Seiler (Verkaufsleitung) E-Mail: seiler@fachschriften.de Claudia Pastor (Disposition) E-Mail: pastor@fachschriften.de VERTRIEB: PARTNER Medienservices GmbH, Julius-Hölder-Str. 47, 70597 Stuttgart DRUCK: pva, 76829 Landau PREIS: Einzelheft 3,20 Euro, Direktbestellung über den Verlag unter www.fachschriften-verlag.de/zeitschriften zuzüglich Versandkosten BANKKONTEN: HypoVereinsbank IBAN: DE 72 670 201 900 025 059 506 BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG USt.-IdNr.: DE 147 321 116 Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen sind vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren – sowie Speicherung und Wiedergabe durch Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Das Führen der Zeitschrift im Lesezirkel sowie der Export und Vertrieb im Ausland ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Artikel, die mit Autoren-Namen gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangt eingereichte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Der Fachschriften-Verlag ist fördern­­des Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart und im Deutschen Massivholz- und Blockhausverband e.V. (DMBV), München ISSN 2191-7035 Printed in Germany

IM FACHSCHRIFTEN-VERLAG ERSCHEINEN AUSSERDEM: Althaus moderni­sieren, bauen., Bauen & Renovieren, pro fertighaus, Das intelligente Haus, Schwimmbad + Sauna und weitere Sonderhefte für Bauherren und Modernisierer. Buch-/Heftbestellungen über www.fachschriften-verlag.de/zeitschriften

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EFFIZIENZHAUS 40 PLUS Fertighaus Weiss

Zukunftsweisende Haustechnik Das neue Musterhaus von Fertighaus Weiss in Günzburg ist als Effizienzhaus 40 Plus zukunftsweisend in Konstruktion und Haustechnik. Die Smarthome-Steuerung steigert den Komfort und spart dabei Geld, schadstoffgeprüfte Materialien garantieren gesundes Wohnen.

D

as neue Musterhaus von Fertighaus Weiss in der Fertighauswelt Günzburg zeigt sich von außen sowohl traditionell mit Satteldach – als auch modern, nämlich schlicht und pur. Große Fensterflächen prägen die glatt weiß verputzte Fassade, Holzelemente aus nordischer Fichte tragen zur Gliederung bei.

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Das effektiv gedämmte Effizienzhaus 40 Plus punktet mit moderner und nachhaltiger Haustechnik: Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe wärmt oder kühlt nach Bedarf und mit der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach wird eigener Strom erzeugt, der in der Hausbatterie bis zum Verbrauch gespeichert wird. Dank einer Smarthome-

Lösung können Jalousien, Heizung, Beleuchtung und elektrische Geräte komfortabel und dabei energiesparend automatisiert gesteuert werden.

Intelligente Technik senkt Energiekosten Die intelligente Gebäudetechnik trägt auf diese Weise zu niedrigeren Energiekosten,

mehr Sicherheit und mehr Wohnkomfort bei. Mit seinem 33 Grad geneigten Dach und einem Kniestock von 1,60 Meter entspricht das Musterhaus den baurechtlichen Vorgaben nahezu aller Bebauungspläne neuer Baugebiete. Der Grundriss kann ab 142 Quadratmetern Fläche realisiert werden.


Fertighaus Weiss EFFIZIENZHAUS 40 PLUS

Ein Panoramafenster belichtet den Flur im Obergeschoss. Holzelemente aus nordischer Fichte gliedern die Fassade und betonen die horizontale Anordnung.

Die Treppe führt an der Fassade mit Ausblicken nach draußen und drinnen hinauf zu den Privaträumen. Der massive Holzboden wird auf den Stufen fortgesetzt. Der raumhohe Garderobenschrank ist zudem ein großzügig bemessener Spiegel und optische Vergrößerung des Flurbereichs.

Im Hausinneren herrscht von der Eingangstür an Großzügigkeit. Lediglich eine Wandscheibe trennt das Entree mit Garderobe und Gäste-WC vom offen angelegten Koch-, Ess- und Wohnnbereich. Die Fenstertüren stellen eine direkte Verbindung zum Außenbereich her. Ein Büro oder Gästezimmer sowie ein Abstellraum kom-

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EFFIZIENZHAUS 40 PLUS Fertighaus Weiss

plettieren das Raumangebot auf dieser Ebene und schaffen Nutzungsflexibilität. Aus dem Lebensbereich im Erdgeschoss führt eine zweifach gewendelte Treppe nach oben in die Privaträume. In den Flur als zentralem, vielfältig nutzbaren Erschließungsbereich fällt über große Panoramafenster reichlich Tageslicht hinein, sowohl von der Kopf- als auch der Stirnseite.

Mit Gesundheitspass zertifiziert

Der Kamin und die loungige Sitzecke passen perfekt zueinander. Aber auch der Essplatz profitiert noch vom Flammenspiel hinter Glas. Im Wohnraum unterstreichen die durchgängig verlegten massiven Eichendielen den fließenden Raumeindruck und tragen zur hochwertigen Anmutung bei.

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Hier kann eine Familie ihren zurückgezogenen Spiel- und Lesebereich einrichten. Gleichzeitig dient er als praktischer akustischer Puffer zwischen dem Kindertrakt, bestehend aus zwei gleich großen Zimmern und dem gegenüberlie-


Fertighaus Weiss EFFIZIENZHAUS 40 PLUS

Das Dach des Carports umfasst das Erdgeschoss und bildet so einen wettergeschützten Zugang.

In den Schlafzimmern ist wie in allen anderen Wohnräumen unter dem hochwertigen Bodenbelag eine Fußbodenheizung verlegt. Im Bad schaffen Nischen, Ablagen und eine in die Wand integrierte Sitzbank neben der Dusche praktische Stellflächen.

ERDGESCHOSS

genden Elternschlafzimmer mit Ankleide. Das geschickt zonierte Familienbad verfügt über Badewanne und bodenebene Dusche, es ist mit zwei Waschtischen bequem von mehreren Personen gleichzeitig nutzbar. Die Innenräume vermitteln einen modernen und hochwertigen Eindruck. Die Wohngesundheit der eingesetzten Materialien und Verarbeitungsmethoden ist mit dem „Sentinel Haus Gesundheitspass“ zertifiziert. gw/ne

OBERGESCHOSS

DATEN + FAKTEN ENTWURF: Musterhaus Günzburg

HERSTELLER: Fertighaus Weiss 74420 Oberrot Tel. 07977/9777-0

WEITERE HÄUSER: www.bautipps.de/weiss

ENERGIEBEDARF: Primärenergie: 37,8 kWh/m2a Endenergie: 33 kWh/m2a Effizienzhaus 40 Plus

KONSTRUKTION: Holzverbundkonstruktion mit Putzfassade(U-Wert: 0,135 W/m2K), Satteldach 33 Grad (U-Wert: 0,145 W/m2K), Kniestock 160 cm, Kunststofffenster mit Dreischeiben-Verglasung (Uw-Wert 0,73 W/m2K)

WC 3 FLUR 12,5

HWR/TECHNIK 14

KIND 17

GALERIE 20,5

BAD 13,5

9,50 m

ABMESSUNGEN: 12,00 x 9,50 m

WOHNFLÄCHE:

WOHNEN 54,5

SPEISE 3

Luft-Wasser-Wärmepumpe, kontroll. Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, PVAnlage mit Batteriespeicher, Smarthome-Steuerung

KIND 17

SCHLAFEN 18

EG 103,5 m2 OG 86 m2

PREIS DIESES ENTWURFS: Auf Anfrage beim Hersteller

12,00 m

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ARBEITEN 14

ABST 2,5

TECHNIK:

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EFFIZIENT BAUEN Smarte Heizung

Alles geregelt Bislang standen beim Thema „digitale Heizung“ die smarten Heizkörperventile im Mittelpunkt. Nun aber ermöglichen immer mehr Hersteller auch einen Fernzugang via Smartphone & Co. zur Wärmeerzeuger-Intelligenz. Welchen Nutzen bietet solch ein digitales Heizsystem den Hausbewohnern?

D

ie größten Energieverbraucher in einem Haushalt sind weder die Elektrogeräte noch die Beleuchtung: Durchschnittlich etwa 83 Prozent des Energie-

verbrauchs entfallen auf das Heizen und die Bereitstellung von Warmwasser. Am spürbarsten für die Haushaltskasse ist es deshalb, wenn sich dieser Kostenblock verringern lässt.

Doch wer glaubt, dass der Einbau eines neuen Öl- oder GasBrennwertkessels oder einer Wärmepumpe automatisch für optimal niedrige Energiekosten sorgt, der irrt sich.

Die Energieeffizienz und die Höhe des Energieverbrauchs hängt auch sehr stark vom Nutzungsverhalten ab. Hausbesitzer sollten sich deshalb vom Fachmann in den Funktionsumfang und die Logik der Wärmeerzeuger-Regelung einweisen lassen, um die Einstellwerte nachträglich anzupassen und zu optimieren und um eine falsche Bedienung zu vermeiden. www.zukunft-erdgas.info

H YDRAU L ISCHER ABGL E ICH MU S S S EI N Ein Heizsystem kann nur dann optimal energieeffizient arbeiten, wenn alle Bausteine regelungstechnisch aufeinander abgestimmt sind. Eine zentrale Rolle spielt dabei der sogenannte hydraulische Abgleich, der sicherstellen soll, dass alle Heizflächen im Gebäude bedarfsgerecht mit Heizwasser versorgt werden. Typisches Kennzeichen einer fehlerhaften Abstimmung sind Heizkörper, die in manchen Räumen zu heiß und in anderen nicht richtig warm werden. Einen hydraulischen Abgleich sollte der Heizungsfachhandwerker immer dann durchführen, wenn ein neuer Wärmeerzeuger eingebaut wird, neue Heizflächen installiert werden oder die Heizsystemtemperaturen verändert werden.

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Beim hydraulischen Abgleich werden die Heizwasserströme pro Heizfläche rechnerisch ermittelt und dann am (Thermostat-)Ventilunterteil eingestellt, sodass jede Heizfläche im Volllastfall von der richtig dosierten Heizwassermenge durchströmt wird. Sind noch ältere Ventile ohne Voreinstellmöglichkeit vorhanden, werden sie gegen neuere Modelle getauscht. Zudem besteht die Möglichkeit, eine elektronische oder in ein Smarthomesystem integrierte Einzelraumregelung einzubauen. Tipp: Seit dem 1.8.2016 wird die Heizungsoptimierung mit 30 Prozent der Nettokosten (in mindestens zwei Jahre alten Heizsystemen) bezuschusst. www.bafa.de

Die Heizwassermenge muss richtig dosiert sein. www.wasserwaermeluft.de


Smarte Heizung EFFIZIENT BAUEN

Viele neue aber auch bestehende Heizungsanlagen verursachen unnötig hohe Energiekosten, weil die Kernkomponenten (Wärmeerzeuger, Speicher, Heizungspumpe, Rohrnetz und Heizflächen) nicht richtig oder nicht optimal aufeinander abgestimmt sind.

So klappt es mit der Energieeffizienz Eine weitere typische Folgeerscheinung ist, dass sich der Wohn- und Wärmekomfort für die Bewohner verschlechtert, weil die Räume ungleichmäßig warm werden. Doch wie lassen sich diese Nachteile vermeiden? Egal ob „klassische“ oder digitale Heizung: Generell nötig ist zum einen, dass der Handwerker den sogenannten hydraulischen Abgleich durchführt, damit die Heizwasserströme bedarfsgerecht fließen können (s. Kasten S. 72). Die zweite wichtige Voraussetzung für hohe Energieeffizienz und hohen Wärmekomfort ist, dass sowohl das Regelgerät des Wärmerzeugers als auch die Regelung der Raumheizflächen individuell, bedarfsgerecht und nutzerorientiert einjustiert werden. Hintergrund: Ein typisches WarmwasserHeizsystem im Eigenheim teilt sich in zwei Regel-Bereiche auf: in den Wärmeerzeugerkreis und in den Wärmeübergabebereich in den Räumen. Noch besser ist es, wenn beide Regelkreise miteinander interagieren. Dazu später mehr.

Erste Stufe: Heizgerät richtig regeln Bevor die bekannte Einzelraumregelung mit smarten Ventilen als Spar- und Komfortstufe zum Einsatz kommt, geht es an erster Stelle um die

sogenannte witterungsgeführte Regelung, die meist am oder im Wärmeerzeuger sitzt. Diese erfasst die Außentemperatur mittels eines Außenfühlers, wertet die Daten aus und bestimmt daraus die vom Heizgerät bereitzustellende Vorlauftemperatur des Heizwassers, welches von der Heizungspumpe durch das geschlossene Rohrsystem zu den Raumheizflächen transportiert wird. Hierbei gilt: Je kälter es draußen ist, desto höher steigt die Vorlauftemperatur. Allerdings gibt es einen Maximalwert, der zwischen etwa 35 und 80 Grad Celsius liegt – abhängig von der Art des Wärmeverteilsystems (Flächenheizung oder Heizkörper) sowie vom energetischen Zustand des Hauses. Umgekehrt gilt: Steigt die Außentemperatur, wird die Vorlauftemperatur verringert. So wird verhindert, dass das Heizwasser weder unnötig hoch erwärmt, noch sinnlos heiß im Haus umgewälzt wird. Weitere Betriebsarten, wie „(Nacht-)Absenkung“ und „(Nacht-)Abschaltung“, sowie Zeitprogramme helfen bei der energetischen Optimierung. Tipp: Energetisch am günstigsten sind Heizsysteme mit ganzjährig niedrigen Vorlauftemperaturen, weil sie in Verbindung mit Brennwert-, Wärmepumpen- und Solarthermieheizungen die wichtigste Basis für eine hohe Gesamteffizienz sind. Für die richtige Zuordnung von Außen- und Heizwasservorlauf-Temperatur sorgt die sogenannte Heizkurve bzw. Heizkennlinie. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Wärmeerzeugerreglers und muss bei der Inbetriebnahme vom Handwerker einjustiert werden: passend zu den individuellen Gegebenheiten des Gebäudes und den Nutzungsgewohnheiten der

Smart Heating: Nicht nur Heizkörper (5), Fußbodenheizung (6) und Raumtemperatur (4) sind miteinander verknüpft (3). Künftig wird immer häufiger auch das Heizgerät (2) integriert. Zugriff ist per App (1) und PC (7) möglich – auch aus der Ferne durch den Handwerker. www.viessmann.com

Bewohner. Allerdings werden diese Einstellarbeiten nicht immer sorgfältig durchgeführt, sodass dann „nur“ die Werkseinstellungen aktiv sind. Bei den neuen Regler-Generationen setzen immer mehr Hersteller auf einen „Installationsassistenten“, der den Fachmann durch ein möglichst intuitives Inbetriebnahmemenü führt. Zudem erleichtern hinterlegte Systemlogiken das korrekte Einstellen der Parameter. Somit sinkt letztlich auch das Fehlerrisiko erheblich. Dazu tragen auch weitere Profi-Features wie ein Funktionstest mit Inbetriebnahmeprotokoll für den Wärmeerzeuger bei.

Wie geht es dem Wärmeerzeuger? Im Unterschied zur „klassischen“ Heizungsregelung verfügen die neuen, smarten Modelle über ein integriertes oder externes Kommunikations-/Schnittstellenmodul, welches den Nutzern und Handwerkern künftig zusätzlich den Zugriff aus der Ferne

erlaubt. Meist wird die Verbindung über LAN-Kabel oder WLAN mit dem Router des Heimnetzwerks verbunden. Alternativ ist zum Teil der Anschluss eines Mobilfunkrouters möglich. Interessant ist, dass nicht nur neue, sondern auch bestimmte, bereits mehrere Jahre alte Wärmeerzeuger sich per nachrüstbarem Kommunikationsmodul in das lokale Netzwerk einbinden lassen. Verbindliche Auskunft über diese Möglichkeit geben die Hersteller. Nach der Hardware-Installation und der App-/SoftwareEinrichtung ist das Monitoring der Anlage über ein Smartphone oder einen Computer zum Beispiel vom Wohnzimmer aus möglich. Manche Hersteller bieten zusätzlich noch spezielle, vernetzbare Raumbediengeräte an. Alle relevanten Funktionen und Parameter des Heizsystems können im Klartext angezeigt werden. Dazu gehören die Statusanzeigen für Betriebszustände, für System- und Außentemperatur

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EFFIZIENT BAUEN Smarte Heizung

E INZELRAU MREGELU N G

und die Visualisierung der Zeitprogramme und der Heizkurve. Außerdem kann der Nutzer seine persönlichen Komforteinstellungen bei Bedarf ändern, ohne zum Wärmeerzeuger zu gehen.

Heizenergieverbrauch immer im Blick Nicht nur praktisch, sondern auch als finanziell lohnend kann sich eine weitere Option erweisen: Die Möglichkeit, die aktuellen und historischen Energieverbräuche des Heizgeräts sowie eventuelle Wärmeerträge, zum Beispiel von einer Solarthermieanlage, abzulesen und auszuwerten – sowohl in Echtzeit als auch in bestimmten (historischen) Zeiträumen. Teilweise setzen die Hersteller hier auch auf anschauliche und einfach verständliche Diagramme. Dadurch lässt sich frühzeitig erkennen, ob das Heizsystem energetisch optimal läuft oder ob eventuell unentdeckte Störungen und Defekte oder falsche Einstellungen einen überhöhten Verbrauch oder zu geringe (Solar-)Erträge verursachen. In solchen Fällen kann der Hausbesitzer oder der Heizungsfachmann sofort eingreifen und nicht erst dann, wenn der Energieversorger eine

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Das smarte, modular aufgebaute Heizungs-Einzelraumregelsystem „Danfoss Link“ erlaubt die individuelle Temperierung durch Zeitprogramme – inklusive Absenk-/ Abwesenheitsfunktion. Das Funk-Zentralgerät mit Touchscreen verwaltet bis zu 50 elektronische Heizkörperthermostate „Living Connect“. Auch die Kombination mit einer Fußbodenheizung ist möglich. Bei Bedarf Bedienung via App. www.danfoss.de

außergewöhnlich hohe Jahresabrechnung für Wärmepumpenstrom oder Erdgas schickt. Weitere interessante Anwendungsmöglichkeiten eröffnen sich, falls der Hausbesitzer sich für den optionalen Internet-Zugriff entscheidet. Dazu stellt in der Regel der jeweilige Heiztechnikhersteller gesicherte Server zur Verfügung, über die die Kommunikation läuft.

Wetterdaten und Fernwartung Dadurch lassen sich externe Informationen, zum Beispiel aktuelle Wetterdaten und -prognosen, für die energetische Optimierung der Heizungsregelung nutzen. Außerdem kann der Hausbesitzer seine Heizung per App oder PC zusätzlich von außerhalb des Hauses überwachen und be-

dienen. Und er kann dem Heizungsfachhandwerker seines Vertrauens auch einen Fernzugriff auf das Heizsystem erlauben. Dieser ist dann in der Lage, mit zusätzlichen Profi-Tools sowie mit seinem Sachverstand bei Bedarf zu prüfen, ob die Heizung problemlos und effizient arbeitet, oder ob sie zum Beispiel aus der Ferne nachjustiert werden muss. Eventuell ist auch ein Wartungseinsatz vor Ort erforderlich, um einen überhöhten Energieverbrauch zu korrigieren oder um vielleicht sogar einen drohenden Heizungsausfall zu vermeiden (vorausschauende Wartung). Und falls ein Störungsfall eintritt, kann der Handwerker diesen nicht nur selbst erkennen, sondern zudem die mögliche(n) Ursache(n) identifizieren. Die Software mancher

Hersteller geht sogar so weit, dass sie nicht nur Störcodes anzeigt, sondern die Wahrscheinlichkeiten der Fehlerquellen und die passenden Ersatzteile im Klartext auflistet. Auf diese Weise laufen Kundendiensteinsätze nicht nur beschleunigt und reibungsloser ab, sondern sind für den Hausbesitzer auch kostengünstiger.

Zweite Stufe: Einzelraumregler Ergänzt wird die witterungsgeführte Heizkreisregelung durch eine zweite Spar- und Komfortstufe: die Einzelraumregelung. Diese sorgt für individuelle und energetisch effiziente Temperaturniveaus in den Wohnräumen. Spezielle Ventile drosseln oder erhöhen dazu den Heizwasserdurchfluss bei Heizkörpern und Flächenheizungen.


Smarte Heizung EFFIZIENT BAUEN

Ein gutes und typisches Beispiel für ein modernes, vernetzbares WärmeerzeugerRegelgerät ist die „Vitotronic 200“. Auf dem abgebildeten Screen des 5-Zoll-Farb-TouchDisplays sind alle wesentlichen Temperaturwerte sichtbar. www.viessmann.de

Dabei berücksichtigen sie unter anderem die Wärmeabgabe von Personen sowie eine starke Sonneneinstrahlung. Zur technischen Umsetzung gibt es mehrere Möglichkeiten. Am weitesten verbreitet sind von Hand bedienbare Thermostatventile sowie programmierbare Thermostatköpfe mit Batterieantrieb. Die Fortsetzung der digitalen Heizung im Wohnbereich ist ein elektronisches, meist funkgesteuertes Einzelraumregelsystem. Hierbei sind drei generelle Varianten möglich: Bei der Basisvariante stellt der Nutzer an einem herstellerspezifischen Bediengerät, oft mit Touchdisplay, die Zeitund Temperaturprogramme für mehrere Räume gleichzeitig

Die grafische Darstellung der aktuellen und historischen Verbrauchswerte für Heizung und Warmwasser ist fürs Heizkostensparen doppelt hilfreich: Man kann rechtzeitig das Verbrauchsverhalten ändern und verborgene Störungen oder falsche Einstellwerte identifizieren und beheben (lassen).

ein. Die entsprechenden Auf-/ Zu-Befehle werden dann bei Bedarf an die elektronischen Heizkörperregler drahtlos übertragen. Verlässt der letzte Bewohner das Haus, reicht ein Knopfdruck, um ein Absenkprogramm für alle Heizkörper zu aktivieren. Optional bieten die Systemhersteller auch einen Internetzugang sowie eine App-Bedienung an. Eventuell ist dazu ein spezielles Gateway notwendig. Die dritte Möglichkeit bilden vernetzte Einzelraumregelsysteme, die sich in ein Smarthome-System integrieren lassen oder schon zum festen Bestandteil eines Systemanbieters gehören. Neben dem Überwachen und Einstellen von Raumtempe-

Auf einen Blick kann man hier ablesen, wie die sogenannte Heizkurve/Heizkennlinie eingestellt ist. Diese legt fest, bei welcher Außentemperatur welche Heizwasser-Vorlauftemperatur erzeugt wird. Für Letztere gilt: je niedriger, desto energieeffizienter.

raturwerten, Schaltzeiten und Betriebszuständen aus der Ferne, ist auch eine selbstlernende, standortbasierte Absenk- und Wiederaufheiz-Automatik per Handy-App möglich.

Raum und Heizgerät verknüpfen Der nächste Schritt bei der digitalen Heizung ist die Verknüpfung der beiden Regelbereiche, inklusive Selbstlernfunktion: Die Einzelraumsteuerung überträgt die Temperaturdaten periodisch an die Wärmerzeugerregelung, wo sie ausgewertet werden. Ziel ist es, die Energieeffizienz zu erhöhen, indem das Heizgerät abgeschaltet oder die Vorlauftemperatur abgesenkt wird, falls in den Räu-

men keine oder eine geringe Wärmeanforderung besteht. Die Heizungsindustrie arbeitet zudem an einer umfassenden Bedienung per Sprachsteuerung sowie an der standardisierten Einbindung ins Smarthome oder in ein übergreifendes Energiemanagement. Beste Chancen hat die offene KommunikationsSchnittstelle Eebus, die es in ersten Produkten gibt. Verbreitet ist auch KNX. Bis sich ein Standard durchgesetzt hat, müssen Hausbesitzer bei Bedarf genau recherchieren, ob und mit welchem Funktionsumfang sich die digitale Heizungsreglung in das gewählte Smarthomesystem einbinden lässt. jw

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Smarte Heizungsregler wie der „IDA“ von Brötje und der „Control CT100“ von Junkers (u.), sind zur Montage im Wohnraum konzipiert. Ohne Internetverbindung lassen sich im (Touch-)Farbdisplay die wichtigsten Anlagenparameter und Betriebsarten abrufen und anpassen. Ergänzend ist eine Wlan-Verbindung und die Bedienung per App möglich. www.broetje.de; www.bosch-thermotechnology.com/de

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PRODUKTE Smarte Heizung

Energie sparen bedeutete früher Verzicht. Heute sorgen moderne, smarte Helfer nicht nur für niedrigere Energiekosten, sondern auch für höheren Komfort.

Heiztechnik-Anbieter Kermi bietet die Verknüpfung seiner Regelsysteme mit anderen Komponenten im eigenen System an: Der Energieund Komfortmanager „x-center base“ verfügt dazu über den Funkstandard Enocean. Er kann so nicht nur mit den eigenen Thermostatreglern und dem Wärmepumpen-Regelgerät kommunizieren, sondern auch mit weiteren Sensoren und Aktoren wie Fensterkontakte, Rollläden, Melder, Fühler, Taster und Lichtschalter. www.kermi.de

Digitale Gehilfen Smarthome-KNX-Technik, wie Licht, Jalousien und Heizung, lassen sich auch im Altbau zentral steuern: Die intelligente Bedienzentrale „Gira G1“ kann per LAN oder WLAN eingebunden werden. www.gira.de

Neue Regler sorgen für mehr Komfort und Energieeffizienz. Der Systemregler „sensoCOMFORT 720“ verfügt über ein beleuchtetes Grafikdisplay, mit dem alle Einstellungen intuitiv über Touch-Bedienelemente erfolgen. Am Heizgerät, in der neuen, zur Regelung passenden „sensoAPP“ und auf dem Display der Regelung, steht Nutzern ein einheitliches Bedienkonzept zur Verfügung. www.vaillant.de

„Habe ich die Heizung runtergedreht?“ Diese Frage können sich Hausbesitzer dank Smartset App mit einem kurzen Blick auf das Smartphone beantworten. Einzige Voraussetzung ist die Installation eines der Schnittstellenmodule „Link home“ oder „Link pro“, das die Haustechnik mit dem Internet verbindet. Dank der kostenlosen App lassen sich Heizung, Wärmepumpe, Solaranlage oder Wohnraumlüftung steuern. www.wolf.eu Das intelligente Einzelraumregelsystem „Link“ ist mit Amazons „Alexa“ und den „Echo"-Lautsprechern kompatibel. Nutzer können so auch per Sprachsteuerung ihre Wunschtemperaturen kontrollieren. www.danfoss.de

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J E D E S H AU S E I N M E I ST E R ST Ü C K ! einhundertfünfzehn

Jahre Meisterstück-HAUS

jedeshaus@meisterstueck.de | www.meisterstueck.de

Foto: Delphimages, Fotolia.com

Per zugehöriger App und mit den passenden Heizkörper-Thermostaten kann der WLAN-fähige Heizungsregler „EasyControl“ die Temperaturen in bis zu 20 Räumen individuell anpassen. www.bosch-thermotechnology.com/de

schwimmbad.de Schwimmbad, Sauna, Whirlpools und Dampfbäder

Der programmierbare, elektronische Heizkörperregler „HR92“ mit beleuchtetem Klapp-Display verbessert den Wärmekomfort und die Energieeffizienz in einzelnen Räumen. Er lässt sich auch von Hand bedienen. www.honeywellhome.com

Foto: www.das-bad.de

In flachem Design präsentiert sich das e-Thermostat des Heizkörpers Zehnder „Zmart e-Valve“. Bedienen lässt er sich auch per App. Am zentralen Wandregler kann man die An- und Abwesenheit auch „traditionell“ einstellen: durch Ziehen an der roten Schnur. www.zehnder-systems.de

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IHRE REGIONALEN ❤

Die besten Adressen von der Waterkant bis zum Alpenland

Auf den folgenden Seiten finden Sie Partner für den Hausbau – auch in Ihrer Nachbarschaft. In jeder Ausgabe stellt die Redaktion außerdem eine andere Region detailliert vor, informiert über Besonderheiten, Fördermöglichkeiten und Termine.

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Eine sehr hohe Lebensqualiät – und die Alpen praktisch vor der Haustür: Entsprechend teuer sind die Grundstückspreise in der Landeshauptstadt München.

B

ayern ist das größte Bundesland in Deutschland, die Einwohnerzahl beträgt rund 13 Millionen. Der Freistaat hat drei Landesteile, Franken, Schwaben sowie Altbayern. Bayern umfasst die bayerischen Alpen im Süden, das ostbayerische Mittelgebirge, das Alpenvorland bis zur Donau mit den drei großen Seen Oberbayerns und die Stufenlandschaft der Schwäbischen und Fränkischen Alb. Das Bundesland übt eine große Anziehungskraft aus und kann stetig mit Bevölkerungszuwachs rechnen. Im Freistaat Bayern stellen ein hoher Freizeit-

wert und eine wirtschaftliche Dynamik die grundlegenden Faktoren für eine gute Zukunft mit Lebensqualität dar. Als wirtschaftlich wohl erfolgreichstes Bundesland bieten die dort ansässigen Unternehmen sichere Arbeitsplätze. Dabei spielen jedoch nicht nur die stabilen wirtschaftlichen Verhältnisse Bayerns eine Rolle. Auch die vielfältige Landschaft, die schöne Natur und das reiche Kulturerbe machen dieses Bundesland so beliebt für seine Bewohner. Der Freizeitwert gehört zum Leben, und in Bayern haben Sportbegeisterte und Naturfreun-


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Baulandpreise in Bayern

Gehört zu Bayern wie die Maß Bier: Schloss Neuschwanstein inmitten der malerischen Bergwelt.

de ebenso attraktive Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung wie Kunst- und Kulturinteressierte. Wie in den meistem anderen Bundesländern sind auch in Bayern die Grundstückspreise – unsere Tabelle zeigt es – extrem von der Lage bzw. vom Standort abhängig. In den wirtschaftlich attraktiven Großstädten und deren Umgebung – allen voran natürlich die Weltstadt München – sind sie nicht nur teuer, sondern teilweise sehr teuer. Dafür ist aber die Lebensqualität hier auch besonders hoch. Doch es gibt Alternativen. Wer als Freiberufler tätig ist oder in anderer Weise vom Home-Office aus arbeiten kann, wird in der einen oder anderen ländlichen Region mit Sicherheit einen Bauplatz finden. In Cham, im bayrischen Wald, gibt es beispielsweise Grundstücke für unter 100 Euro pro Quadratmeter. In Bayern gibt es gelungene Beispiele für fast alle Architekturstile – vom bäuerlichen Landhausstil im Voralpenland über klassische Einfamilienhäuser mit Satteldach bis zur mondänen Vorstadtvilla im „Speckgürtel“ der Landeshauptstadt. Bayern gilt zwar als Stammland des Ziegelbaus doch auch Holz wird hier für den Hausbau traditionell gerne verwendet. Circa 20 Prozent der bayerischen Bauherren bauen ein reines Holzhaus...

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Wer wird gefördert? Ziel der Wohnraumförderung Bayern ist es, mithilfe von Darlehen und Zuschüssen, auch weniger wohlhabenden Menschen angemessenen und hochwertigen Eigentums- und Mietwohnraum zur Verfügung zu stellen.

720

Passau

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Zuständig für die Wohnraumförderung im Freistaat Bayern ist die Bayerische Landesbodenkreditanstalt, kurz die Bayern Labo. Gefördert werden mit speziellen Programmen unter anderem Wohneigentum, Mietwohnungen und Modernisierungen. Die wichtigsten Programme der Wohnungsbauförderung in Bayern sind: Bayerisches Wohnungsbauprogramm Bayerisches Zinsverbilligungsprogramm

Schweinfurt

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Weiden

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Würzburg

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Was wird gefördert? Im Rahmen der bayerischen Wohnraumförderung werden der Bau oder der Erst- und Zweiterwerb von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie Eigentumswohnungen mit zinsgünstigen staatlichen Baudarlehen gefördert. Für Haushalte mit Kindern wird zusätzlich zum Darlehen ein Zuschuss gewährt. Wie wird gefördert? Dies geschieht durch Darlehen, Zuschüsse und Zinsverbilligungs-Programme. Das können Darlehen bis zu 150 000 Euro, bis maximal 40 % der förderfähigen Kosten sein. Darüber hinaus ergänzt der Freistaat das bundesweit geltende Baukindergeld durch die Bayerische Eigenheimzulage in Höhe von 10 000 Euro und das Baukindergeld Plus in Höhe von 6000 Euro pro KInd..

Das alte Rathaus von Bamberg in Franken.

Regensburg hat eine schöne Altstadt mit vielen Gebäuden direkt an der Donau.

Wie erfolgt die Antragstellung? Die Fördermittel für die Modernisierung und Baudarlehen für Mietwohnungen können bei der jeweiligen Bezirksregierung, bei der Landeshauptstadt München oder in Nürnberg oder Augsburg beantragt werden. Mehr Informationen finden Sie auf der Internetseite der Bayern Labo. Kommunale Förderprogramme Zusätzlich zu der Wohnraumförderung des Landes gibt es noch Förderungen einzelner Städte, in Bayern beispielsweise in München. Mehr Infos: www.bayernlabo.de

Fotos: fabiomax, mojolo, famveldman, naumenkophoto, SimpLine, allessuper_1979; adobestock.com

Ausgewählte Städte

Nachfolgend die wesentlichen Rahmendaten für die Eigenheimförderung in Bayern:

Baugrundstücke €/m2

Quelle: LBS


I H R E R E G I O N A L E N B A U P A R T N E R I N B AY E R N 20 Jahre Bauzentrum Poing: Häuser anschauen, anfassen und erleben Auch nach zwei Jahrzehnten überzeugt das Bauzentrum Poing bei München und zieht jährlich etwa 75000 Besucher an. Rund 60 Musterhäuser von 48 renommierten Herstellern aus Deutschland, Österreich und Italien können hier besichtigt und bis ins kleinste Detail erkundet werden – Beratung durch das Fachpersonal in den Häusern inklusive. Treten Sie ein und erleben Sie, wie Ihr Wohntraum in der Realität aussehen kann. Erleben Sie eine einzigartige Mischung aus Information und Unterhaltung rund ums Bauen.

Ausstellung Eigenheim & Garten München Poing GmbH & Co KG Senator-Gerauer-Str. 25 85586 Poing/Grub Tel. 089/990207-60 poing@musterhausonline.de www.musterhausonline.de

Öffnungszeiten: 10-17 Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen, Montag Ruhetag, Eintrittspreise: 4 Euro Erwachsene, 2 Euro ermäßigt

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N BA D E N -W Ü R T T E M B E R G GEBAUT WIE GETRÄUMT Ihr Zuhause, unser Versprechen: ein perfektes Ergebnis, das zu einhundert Prozent Ihren Traumvorstellungen entspricht. Als zuverlässiger Baupartner garantieren wir außerdem absolute Planungssicherheit – vom ersten Gespräch bis zur Schlüsselübergabe. Wir stehen für Ökologie, Nachhaltigkeit, Natur, Gesundheit und Vertrauen. Besuchen Sie uns in Sulz, Fellbach oder online und vereinbaren Sie gleich Ihren persönlichen Termin für eine Beratung und die Besichtigung eines unserer Traumhäuser. www.kitzlinger.de

KitzlingerHaus GmbH & Co. KG Meboldstraße 7 72172 Sulz am Neckar Tel. 07454/9610-70 beratung@kitzlinger.de www.kitzlinger.de

Liefergebiet: Baden-Württemberg und angr. Länder Weitere Infos zu KitzlingerHaus finden Sie auf www.bautipps.de/kitzlinger

„Unsere Fertighäuser sind keine Fertighäuser“ Getreu diesem Motto realisieren wir individuelle Wohnträume. Um dem Wunsch maximaler Individualität entsprechen zu können, beschäftigt TALBAUHaus ein festangestelltes Architektenteam. Neben einem ansprechenden Design überzeugen auch die inneren Werte. Der diffusionsoffene Wandaufbau besteht aus einem Holzfachwerk, welches mit natürlichen Dämmstoffen ausgekleidet wird. Diese Konstruktion erzielt sehr gute Dämmwerte und schafft ein ausgeglichenes Raumklima. Bereits im Standard bauen wir Ihnen ein förderfähiges KfW-Effizienzhaus 55. Liefergebiet: Baden-Württemberg, Bayern

Weitere Infos zu Talbau-Haus finden Sie auf www.bautipps.de/talbau-haus

Bittermann & Weiss Holzhaus GmbH BEWUSST LEBEN – BEWUSST BAUEN Holzbautradition seit 1861: Bittermann & Weiss aus Gerchsheim baut Ein- und Zweifamilienhäuser in diffusionsoffener Holzverbundbauweise. Jedes Haus wird mit den Bauherren individuell geplant und mit größter Sorgfalt gebaut. B&W-Häuser zeichnen sich durch beste Wärmedämmung und ein gesundes Wohnklima aus. Als regionaler Baupartner realisieren wir mit Ihnen partnerschaftliches „Miteinanderbauen“. Besuchen Sie unsere Musterhäuser in Mannheim, Fellbach und Gerchsheim/Firmensitz. Liefergebiet: Baden-Württemberg und angr. Länder

TALBAU-Haus In der Zangershalde 6 71554 Weissach im Tal Tel. 07191/361-177 info@talbau.de www.talbau.haus

Bittermann & Weiss Holzhaus GmbH Am Geißgraben 6 97950 Gerchsheim Tel. 09344/9209-0 info@bw-holzhaus.de www.bw-holzhaus.de

Weitere Infos zu Bittermann & Weiss Sie auf www.bautipps.de/bittermannweiss


I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N BA D E N -W Ü R T T E M B E R G Hauser kombiniert die Schnelligkeit und Trockenheit des Fertigbaus mit der Lebensdauer sowie den Dämm- und Schallschutzwerten des Massivbaus. Profitieren auch Sie von den 40 Jahren Erfahrung des Familienunternehmens ohne Rechtsstreit und der massiven trockenen Fertigteilbauweise, d.h. Rohbauerstellung innerhalb einer Woche mit getrockneten Liapor-Fertigteilelementen in KfW-55-Bauweise inkl. Weißer Wanne. Besuchen Sie unser Musterhauszentrum, wir freuen uns jeden Sonntag von 14 Uhr bis 16.30 Uhr auf Ihr Kommen. Liefergebiet: Baden-Württemberg

Hauser Massivbau GmbH Robert-Bosch-Str. 18 72189 Vöhringen Tel. 07454/9594-0 Fax 07454/9594-30 www.hausermassivbau.de

Weitere Infos zu Hauser Massivbau finden Sie auf www.bautipps.de/hausermassivbau

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N T H Ü R I N G E N In der UNGER-Park Musterhausausstellung im Erfurter GVZ – mitten in Thüringen – präsentieren 11 namhafte Unternehmen ihre Ausstellungshäuser. Da ist für jeden Geschmack das passende Haus dabei: vom Bungalow bis zur Stadtvilla. Jedes der liebevoll gestalteten Musterhäuser entführt Sie in eine besondere Welt und lässt Sie in aller Ruhe träumen, entdecken, erleben und Pläne schmieden. Dabei stehen Ihnen erfahrene Fachberater zur Seite und beantworten gern Ihre individuellen Fragen zu Planung, Finanzierung, Förderung, Bauweise, Grundriss, Hausmodell, Sicherheit, Energie und Nachhaltigkeit.

UNGER-Park Erfurt Bei den Froschäckern 13-43, im GVZ 99098 Erfurt www.unger-park.de

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N Ö S T E R R E I C H Blaue Lagune präsentiert Werner Sobeks Aktivhaus Das innovative Modulbaukonzept, das Architekt Werner Sobek mit Unternehmer Klaus Fischer entwickelte, ist jetzt in der Blauen Lagune zu besichtigen. Die Rolle der Blauen Lagune als Europas führendes Ausstellungszentrum und internationaler Trendsetter rund um Bauen, Architektur und Innovation wird somit ausgebaut. Lagune-Eigentümer Erich Benischek trug als Berater der AH Aktiv-Haus GmbH wesentlich dazu bei, das Konzept für die Serienreife weiterzuentaktuell bei Ihrem Zeitschrift en-zu finden. wickeln und einen Produzenten

Bitte nach Pfeil Text wie folgt: Unsere Zeitschriften erhalten Sie immer händler oder direkt unter www.fachschrift en-verlag.de/Zeitschrift Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10 bis 18en Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen, Eintritt frei

Ausstellungszentrum Blaue Lagune 2351 Wiener Neudorf/ Österreich A2 Südautobahn, Abfahrt Mödling/SCS Tel. 0043/(0)1 526 11 03 www.blauelagune.at office@blauelagune.at

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VORSCHAU

EffizienzHäuser 10/11-2019 Die nächste Ausgabe erscheint am 28. September 2019

...präsentieren wir Ihnen in der nächsten Ausgabe – wie immer mit sämtlichen Daten und Fakten.

Der Energiesparkeller...

Heizen mit Gas... ...ist noch immer die am

meisten gewählte Variante im Neubau. Wir stellen Neuentwicklungen vor und erläutern Kombinationsmöglichkeiten mit regenerativen Energien.

Batteriespeicher... ..sind die sinnvolle Ergänzung zur Photovoltaikanlage auf dem Dach. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, worauf es ankommt, damit Sie mehr Energieautarkie erreichen.

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...gehört zum Energiesparhaus. Wir erklären, welche Kriterien das passende Untergeschoss zum Effizienzhaus erfüllen muss.

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REPORTAGE D A CH A U SBA U

WEGWEISER FÜR

ZukunftsHÄUSER

Das Farbkonzept der Fassaden korrespondiert mit seinen warmen Grautönen und dem dunklen Rot der vorstehenden Elemente mit den anderen Häusern in der unmittelbaren Umgebung.

Text: Susanne Neutzling

Wie wollen wir wohnen? Die Antworten sind so unterschiedlich wie die Menschen, die man fragt. Trotzdem gibt es Themen, die viele bewegen: Wohngesundheit und bezahlbare Familienhäuser, aber auch intelligent vernetzte Haus- und Sicherheitstechnik stehen bei Bau-Interessenten hoch im Kurs. Aus Sicht der Architekten sind EnergieEffizienz und nachhaltiges Bauen die Trend-Themen für 2017 – das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Bau-Info-Consult. Wir zeigen auf den folgenden Seiten fünf Häuser, die diese Aspekte beispielhaft umsetzen.

In einer typischen Tübinger Häuserzeile wurden Petra Herrig und Ulrich Conzelmann

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fündig: Sie verwandelten ein verwahrlostes, altes und verschachteltes Gebäude in eine wahre Wohnperle.

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Wenn die außergewöhnliche Gestaltungsqualität eines der führenden Innenarchitektur-Büros und die handwerkliche und technische Perfektion ausgesuchter Partner zusammentreffen, dann entstehen Ergebnisse wie dieses – Vorhang auf für ein Wellnessrefugium der Extraklasse. Fotos: SSF.Pools by KLAFS · Text: Peter Lang

den können. Die Magazine des FachschriftenVerlags bringen Traum und Raum zusammen und unterstützen Sie dabei, Ihre Visionen zu verwirklichen: mit Häusern, lebendigen Wohnszenen und authentischen Baufamilien, die ihre sympathischen Geschichten erzählen. 146 schwimmbad + sauna 11/12-2015

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