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besser bauen energie sparen richtig renovieren klima schützen
PLUSENERGIEHÄUSER
A 5,50 € • CH 8,00 sfr • BeNeLux 5,90 € I/E/P(cont.)/SLO/SK: 6,90 €
Wie wir in Zukunft wohnen
01_ 2024 € 5,00
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n u n d für
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#H4F
no.1 2024
HEIZEN 2024
Welche Heizung ist jetzt noch erlaubt?
#TINY-HOME: WOHNGLÜCK AUF DEM GARAGENDACH #FENSTER: WAS BEIM TAUSCH ZU BEACHTEN IST
Habitat R – die Mehrfamilienhäuser von RENSCH-HAUS Die Mehrfamilienhäuser von RENSCH-HAUS verbinden durchdachte und optimierte Wohnkonzepte mit höchster Flexibilität, um auf die unterschiedlichen Anforderungen unserer Baupartner optimal eingehen zu können. Investieren Sie jetzt in die Zukunft und lassen Sie uns gemeinsam Ihr ganz individuelles Bauprojekt planen und gemeinsam umsetzen. Informieren Sie sich auf unserer Website über unsere intelligenten Wohnkonzepte sowie über bereits finalisierte Bauprojekte: www.rensch-haus.com
Foto: Baufritz
#editorial
#H4F
Es lohnt sich! Die Aufgabe ist gewaltig: Um den Gebäudebestand in Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen, müssen nach Angaben des Verbands der privaten Bausparkassen insgesamt sechs Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser energetisch saniert werden. Bei hohen Kosten, fehlenden Baumaterialien und Handwerkern sowie unklaren Förderrichtlinien sicher kein leichtes Unterfangen. Für den einzelnen Hausbesitzer dürfte es sich letztendlich trotzdem lohnen. Er trägt nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern hat auch dauerhaft geringere Energiekosten, und der Wert der Immobilie steigt – nicht nur im Hinblick auf die Altersversorgung ein interessanter Aspekt. Wer neu baut, hat es einfacher. Hier ist zwar auch noch längst nicht alles Gold, was glänzt, aber beim Neubau gibt es natürlich bessere Möglichkeiten, dies von Anfang an nachhaltig und umweltschonend zu bewerkstelligen. Zumal schon von Gesetzes wegen einiges verlangt wird. So zum Beispiel, dass ab 2024 im Neubau nur noch mit regenerativen Energien geheizt werden darf. Wer sein neues Haus mit einem renommierten deutschen Fertighaushersteller baut, ist auf der sicheren Seite. Der Hersteller Baufritz z.B. ist jetzt mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet worden – als Würdigung für seine jahrzehntelange Vorreiterrolle im ökologischen und wohngesunden Hausbau. Innovative Heizsysteme wie die Wärmepumpe sind beim Fertigbau mittlerweile Standard. Ebenso eine zertifiziert nachhaltige Bauweise mit dem regenerativen Baustoff Holz, die aufgrund sehr guter Dämmeigenschaften einen niedrigen Energieverbrauch ermöglicht. Beispiele, wie das in der Praxis funktioniert, finden Sie – neben vielen weiteren Infos zum zukunftstauglichen Bauen – hier in unserer neuen Ausgabe. Weil es sich lohnt!
Gerd Walther, Redakteur
Wir schaffen Lebensräume Seit drei Generationen bauen wir unsere Holzhäuser, buchstäblich mit der Natur als Partner. Das ist nicht nur für Sie und uns wirtschaftlich und effizient, sondern fördert auch die Nachhaltigkeit im Sinne unserer Kinder und Enkel. Wir beweisen täglich anhand der Ergebnisse, was wir können und worauf wir stolz sein dürfen. Wir freuen uns auf Ihr Haus aus Holz stommel-haus.de
#plus_energie_haus
#ökologisch_bauen
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INHALT
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A mit eigenem kraftwerk Das Musterhaus „Merano“ von Rensch-Haus präsentiert sich mit hocheffizienter Haustechnik und modernem Innenleben
D wärmepumpe für alle Unabhängig von fossilen Brennstoffen zu sein, ist das Ziel beim Einsatz modernster Energiespartechnik
ansichtssachen
C interview Im Interview mit KlausDieter Schwendemann erfahren wir, welche Faktoren für eine positive Energiebilanz nötig sind
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#heizungsregelung
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#inhalt
#förderung Worauf sich Renovierer und Bauherren nach der Haushaltsplanung einstellen müssen
#heizung_2024 Diese Heizsyteme erlaubt das neue Gesetz ab 1.1.2024 in Neu- und Altbauten
#heizungsregelung Vernetzte digitale Systeme verknüpfen Temperaturregelung und optimale Energieeinsparung
#fenster Die besten Tipps für neue Fenster im Neubau und bei Sanierungen
#innenausbau Er muss ökologisch, ökonomisch und sozial verträglich sein, damit er als nachhaltig gilt: So geht’s!
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knowhow
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#zwei_mal_ökologisch Plus-Energie mal zwei: Doppelhaus in ökologischer Bauweise und mit modernster Haustechnik
B pluspunkte sammeln Wir erklären, was ein Plus-Energie-Haus ist und welche Faktoren für die Bezeichnung eine Rolle spielen
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#mein_beitrag Unser Redakteur Joachim Scheible weiß, dass auch „Kleinvieh Mist macht“
#editorial #facts+trends #grün+genial #ausblick+impressum
Titelfoto: René Lamb Fotodesign
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#ökologisch_bauen Die „Flying Spaces“ beweisen, dass ein wohnliches Zuhause auch auf kleiner Grundfläche möglich ist
service
topthema #plus-energie-häuser
#fenster
futurehomes
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#innenausbau
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Foto: Lampenwelt
#facts+trends
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Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt entfallen auf die Raumwärme. Deshalb birgt das Heizverhalten die größten Potenziale beim Energiesparen. Die drei wichtigsten sind: 1. Richtig heizen: Eine Sparmaßnahme ist das Entlüften der Heizkörper. 2. Thermostate wechseln und dem Tagesrhythmus anpassen und 3. Lüften und Fenster abdichten: Am besten täglich 3-4 mal ein kompletter Luftaustausch aller Räume. w w w.c o2 o n l i n e .d e
Bambus ist äußerst nachhaltig , denn er wächst je nach A r t und K lima bis zu 3 0 Zen timeter an nur einem Tag. Das holzähnliche Material sieht sehr gemü tlich und natürlich aus und vereint sich in gef lo chtenen S chirmen mit warmweißem Licht zu einem Leuchtobjek t, das uns zur Ruhe kommen und genießen lässt.
Foto: Jongebloed|DBU
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LEUCHTOBJEK TE
w w w. l a m p e n w e l t .d e U M W E LT P R E I S E R H A LT E N
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NACHT DER MUSTERHÄUSER – EINTRITT FREI
R EI NSPICK EN ER L AU BT
Freitag, den 02.02.2024
Wir feiern in unseren beleuchteten Ausstellungen die Nacht der Musterhäuser mit freiem Eintritt und gratis Glas Sekt von 18 – 22 Uhr* bzw. 17 – 22 Uhr**. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. * Bad Vilbel & Fellbach / **Poing Ausstellung
Am 2. Februar 2024 haben Bauinteressierte von 18 bis 22 Uhr die Gelegenheit, sich in den drei Musterhausstellungen Bad Vilbel, Fellbach und Poing in mehr als 150 Musterhäusern umzusehen. Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine einzigartige Atmosphäre, entspannte Gespräche und ein informativer Abend rund ums Thema Fertighaus. Die „Nacht der Musterhäuser“ hat sich zum stimmungsvollen Jahresauftakt etabliert und lockt mit winterlich-romantischer Atmosphäre auf den hell erleuchteten Ausstellungsgeländen. w w w. m u s t e r h a u s - o n l i n e .d e
AU S GE Z E IC H NE T E PIO NIE R AR B E I T Dagmar Fritz-Kramer, Geschäftsführerin des mittelständischen Allgäuer Familienbetriebs Bau-Fritz GmbH & Co. KG in Erkheim erhielt den Deutschen Umweltpreis, einen der höchstdotierten Umweltpreise in Deutschland. Seit Jahrzehnten zeigt Baufritz, wie Klima- und Umweltschutz durch Fertigholzbau bei Häusern, Wohnungen und Sanierungen gelingt. Baufritz, mittlerweile in 4. Generation tätig, startete ursprünglich als klassische Landzimmerei. w w w. b a u f r i t z .c o m
Zuhause |
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Ein sicherer Ort zum Wohlfühlen, für die ganze Familie. Eine vertraute Umgebung, mit Platz für neue Erinnerungen. Ein Stück Geborgenheit, mit Aussicht auf eine glückliche Zukunft. Einfach … Zuhause. +49 5921 174-0
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#facts+trends
UNTER DER HAUBE
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PRO K LIM AW EN DE
Ab 1.1.2024 wird biogenes Flüssiggas als Erfüllungsoption für die Nutzungspflicht erneuerbarer Energien für Neubauten und den Gebäudebestand berücksichtigt. Hausbesitzer, deren Wahl auf „Futuria Propan“ (hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen sowie organischen Rest- und Abfallstoffen) fällt, erfüllen dann die gesetzlichen Vorgaben, die spätestens ab Juli 2028 gelten. Bereits seit 2018 ist Primagas auf dem deutschen Markt vertreten. Stephan Klosterkamp, Geschäftsführer von Primagas, sieht „gerade auf dem Land ein riesiges Potenzial für die Klimawende im Gebäudesektor“. w w w.f u t u r i a - p r o p a n .d e , w w w. p r i m a g a s .d e
Mit dem ATEC-Online-Konfigurator kann jetzt in fünf Schritten das ideale Modell für die herstellerunabhängige Schallhaube „eSILENT“ konfiguriert werden. Die universell einsetzbare Haube vermindert Betriebsgeräusche auf ein Minimum und das gemäß den Vorgaben der Verordnung TA-Lärm. Sie ist schnell aufgebaut und leicht zu warten und verbessert die Effizienz und Lebensdauer des geschützten Gerätes. Aufgrund einer soliden Bodenbefestigung wird zugleich einem Diebstahl vorgebeugt. Die Gehäuse sind wetterfest, seeluftbeständig und in Farben des RALSpektrums erhältlich. w w w. a t e c - s c h a l l .d e
Foto: ATEC, Neu Wulmstorf
Foto: Primagas
SCHALLSCHUTZ ONLINE KO N FIG U RI E R E N
PA R K E T T F Ü R S B E G E G N U N G S Z E N T R U M Bruder Martino Dotta, Direktor der Tessiner Stiftung «Francesco», hat sich mit viel Herzblut den weniger Glücklichen verschrieben. Mit der Masseria di Cornaredo lässt er nicht nur ein wichtiges Stück Tessiner Kulturgut wieder aufleben, sondern schenkt bedürftigen und wohlhabenderen Menschen einen wertvollen Ort der Begegnung. Bauwerk Parkett fördert kontinuierlich wohltätige Projekte. Für die Masseria di Cornaredo spendete das Schweizer Unternehmen
150 Quadratmeter „Monopark Eiche Crema“ und 180 Quadratmeter „Hochkant Eiche“ Massivparkett im Rahmen der Parkettzauber-Aktion 2023 für die Schaffung eines modernen Begegnungszentrums zur Verfügung. Die Masseria di Cornaredo wird auch gerne als „Bauhof der Solidarität“ bezeichnet, sie ist ein sozialer Knotenpunkt mit vielen Angeboten. Für den Parkettzauber 2024 können bis Ende Februar Bewerbungen eingereicht werden. w w w. b a u w e r k- p a r ke t t .c o m
Foto: Bauwerk Parkett
homes4future 1/2024 #H4F
SOZIALPROJEKT UNTERSTÜTZT
Einfach sanieren mit dem Wärmepumpen-CHAmpion
Eine der besten und meistverkauften Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel. Umweltfreundlich, superleise und garantiert förderfähig. Funktioniert auch mit Heizkörpern. Informiere dich jetzt und mache den nächsten Schritt: waermepumpe.wolf.eu Jetzt Förderinfos erhalten: foerderung.wolf.eu 08751-741184* Mehr zur CHA!
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* Zum Ortstarif, Mobilfunkkosten können abweichen.
Die WOLF Luft/Wasser-Wärmepumpe CHA-Monoblock.
Foto: Mitsubishi Electric
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MIT WELCHEM WÄRMEERZEUGER IST MAN AUF DER SICHEREN SEITE? Elektro-Wärmepumpen erfüllen die Vorgaben des GEG spielend. Sie generieren rund drei Viertel der benötigten Wärmeenergie aus der Umwelt. Nur rund ein Viertel muss in Form elektrischer Energie zugeführt werden. Wird dieser Strom über erneuerbare Energieträger wie Photovoltaik oder Wind hergestellt, handelt es sich bei Wärmepumpen um Heizsysteme, die kein CO2 ausstoßen. Deswegen wird der Einsatz von Wärmepumpen von der Politik nicht nur massiv gefördert, sondern sie erreichen auch als einziges Heizsystem die höchsten Energieeffizienzklassen A++ und A+++ nach Ökodesign- und Energielabel-Richtlinien. Künftig könnte allenfalls Wasserstoff eine Rolle spielen. Für Biomasse-
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heizungen setzt das GEG einen engen Rahmen, der zusätzliche Anforderungen an eine Heizungsanlage zur Nutzung fester Biomasse definiert. SOLLTE MAN AUF EINE INVERTERGEREGELTE WÄRMEPUMPE SETZEN? Bei der Auswahl einer Wärmepumpe kommt es in puncto Wärmeerzeugung und Effizienz auf den Verdichter an. Denn im gut gedämmten Neubau werden andere Vorlauftemperaturen für die Heizung benötigt als im nur teilweise energetisch sanierten Baubestand. Deswegen gibt es drei völlig unterschiedliche Verdichtertypen, die eine optimale Vorauswahl der Wärmepumpe für das jeweilige Objekt ermöglichen. Der Verdichter muss in seiner Leistung möglichst genau regelbar
sein. Nur so kann die Wärmepumpe im Winter bei hoher Heizlast im optimalen Leistungsbereich arbeiten und dennoch im Sommer wirtschaftlich Trinkwasser erwärmen. Moderne Wärmepumpen verfügen über die sogenannte Invertertechnologie, um ihre Leistung möglichst exakt anzupassen. Im Kern wird dabei der Verdichter stufenlos geregelt. So wird zum einen die Leistungsaufnahme des Verdichters beeinflusst und zum anderen die Heizleistung des gesamten Systems kontrolliert. WELCHE WÄRMEPUMPEN-TECHNOLOGIE IST WANN DIE BESTE? Grundsätzlich gibt es drei Wärmepumpen-Technologien. Sole-WasserWärmepumpen nutzen die im Erdreich gespeicherte Sonnenenergie. Luft-Wasser-Wärmepumpen ziehen ihre Energie aus der Außenluft und sind deswegen sehr einfach und kostengünstig zu installieren. Beide Wärmepumpen-Technologien geben ihre Energie an ein wasserführendes System aus Heizkörpern oder/und Fußbodenheizung ab. Das ist bei Luft-LuftWärmepumpen anders. Sie ziehen die Energie auch aus der Außenluft, sparen jedoch den Wärmeübergang vom Kältemittel auf das Heizungswasser ein und geben die Wärme direkt an die Raumluft ab. Außerdem bieten Luft-Luft-Wärmepumpen Zusatzfunktionen für einen ganzjährigen, hohen Wohnkomfort. Sie ermöglichen in heißen Sommern auch eine aktive Klimatisierung. Bei Erd- oder Luft-Wasser-Wärmepumpen ist dies je nach Ausstattung möglich, jedoch nur in einem eng begrenzten Spektrum. Und sie können weder für die Wohnraumentfeuchtung noch für die Raumluftfilterung sorgen. Beides ist mit LuftLuft-Wärmepumpen machbar. Welche Technologie für welches Gebäude die richtige Entscheidung ist? Das entscheidet am besten der Wärmepumpen-erfahrene Fachhandwerker nach einem intensiven Beratungsgespräch gemeinsam mit dem Haus- und Wohnungseigentümer.
w w w. m i t s u b i s h i - l e s .c o m
GUT INFORMIERT
Wohngebäude mit schlechter Energieeffizienz sind unbehaglich und verursachen hohe Nebenkosten, sofern sie nicht energetisch saniert werden. In einer u.a. von Wissenschaftlern des Forschungsinstituts für Wärmeschutz e.V., München erstellten Broschüre stellt der vdnr e.V. verschiedene Innendämmsysteme und ihre Komponenten auf mineralischen Untergründen vor und informiert über wichtige Details. w w w.v d n r. n e t
WANDHAKEN MIT PFIFF
H Ü B S C H V IE L S E I T I G „ALL IN“ ist Garderoben- und Wandhaken, Möbelgriff, Aufhänger, Raffhalter für Gardinen. Die Größen 39, 49 und 59 Millimeter passen für jeden Einsatzbereich. Die Inlets sind frei wählbar. Erhältlich in Schwarz, Bronze, Messing, Kupfer, Edelstahl und Chrom. w w w. m a n o m a n - h a n d l e .c o m Foto: Manoman
WÄ R M E P U M P E N F Ü R A LT- U N D N E U B A U
BROSCHÜRE
Foto: VDNR
#facts+trends
DREI FRAGEN – DREI ANTWORTEN
BEGRÜNTE FAS SADE
Foto: Helix
ÖKOSYSTE ME AN DER WAND Gleich zwei Forschungsprojekte in Baden-Württemberg untersuchen derzeit, welchen positiven Effekt begrünte Fassaden im hochverdichteten urbanen Raum auf die Artenvielfalt haben können. Dafür wurden zum Beispiel Teile einer Hallenkonstruktion und eines Bürogebäudes am Fraunhofer Campus in Stuttgart lebendig gestaltet. Zum Einsatz kamen die beiden Grünfassadensysteme „Helix Biomura“ sowie „HelixElata“. Installiert wurden die Systeme in vier Tagen. w w w. h e l i x- p f l a n z e n .d e
… ABER UNSER ZUHAUSE IST GANZ NACH UNSEREM GESCHMACK.
Foto: Viebrockhaus
Mit Sicherheit ein Unikat: Individualisieren Sie Ihr Fertighaus ganz nach Ihren Vorstellungen und Wünschen. Bei uns genießen Sie volle Freiheit bei gleichzeitig hoher Planungssicherheit. Entdecken Sie unsere exklusiven Mehrwerte für Ihr Zuhause – unsere FingerHaus VorteilsFünf.
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ZUKUNF T DES BAUENS Es sei an der Zeit, das Bauen neu und ganzheitlich zu betrachten, so Andreas Viebrock, Aufsichtsratsmitglied der Viebrockhaus AG und Initiator der „Smart City“. Bei der Suche nach ökologisch nachhaltigen, energieeffizienten und ressourcenschonenden Bauweisen treibe ihn ... der Gedanke an die Zukunft seiner Enkelkinder an. Denn, nur wer Unmögliches versuche, könne Mögliches erreichen. Die neue „Smart City“, ein Wohnquartier mit 19 Einfamilienhäusern, bündelt bezahlbaren Wohnraum mit intelligenter Energieeffizienz und cleverem Ressourcenschutz. Moderne Technologien tragen der Erderwärmung Rechnung und leisten ihren Beitrag zum Umweltschutz. w w w.v i e b r o c k h a u s .d e
GROSSES GLÜCK AUF KLEINEM PLATZ Auf eine Garagenreihe wurden vier Flying-Spaces-Module aufgesetzt und so hochwertiger Wohnraum geschaffen.
Fatima Labdar ist eine der Bewohnerinnen und genießt ihr neues Zuhause in vollen Zügen. Mit Flachdach und Holzfassade machen die Module auch einen optisch gelungenen Eindruck.
futurehomes #ökologisch_bauen homes4future 1/2024 #H4F
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Ein Haus braucht nicht viele Quadratmeter, um ein Zuhause zu werden? Das beweisen die Flying-Spaces, die der Haushersteller Schwörer auf eine Garagenreihe aufgesetzt und so 120 Quadratmeter bezahlbaren Wohnraum geschaffen hat.
Auf der Terrasse können die Bewohner unbeschwerte Sonnenstunden genießen.
Bauherrin: „Es ist ein echter Luxus, hier zu leben.“
Jede Menge Tageslicht strömt durch die großen bodentiefen Fenster in den Wohnbereich und lassen diesen hell und freundlich wirken.
Die Idee für sogenannte Tiny-Houses ist nicht neu. Dass die Minihäuser jetzt sogar fliegen können schon. „In der heutigen Zeit sind Flächen sehr knapp bemessen, umso mehr geht es darum, innovative Lösungen zu finden. Da sind die Flying-Spaces die ideale Möglichkeit. Wenn auf dem Boden der Platz fehlt, wird eben nach oben gestapelt“, beschreibt Ralf Güthert, Geschäftsführer der GWG Reutlingen, das Konzept. Die vier, jeweils mit rund 30 Quadratmetern Wohnfläche bemessenen SingleModule, wurden im Schwörer-Werk gefertigt, am Stück geliefert und mit einem Kran auf die acht Garagen aufgesetzt. Der Überstand nach vorn und hinten schafft zusätzlich Fläche und die Minihäuser gewinnen optisch an Leichtigkeit. Über eine Metalltreppe gelangt man zum Eingang im ersten Stock, die Zwischenachsen sind überdacht, so dass die Wohnboxen trockenen Fußes erreicht werden können. Mit den Flying-Spaces trifft der schwäbische Fertighaushersteller den Nerv der Zeit und setzt der Debatte um ein mögliches Verbot von Einfamilienhäusern ein klimafreundliches
Nachgefragt bei Bauherrin Fatima Labdar
Warum sind Sie in ein Flying-Space gezogen? Aufgrund meiner veränderten Lebenssituation wollte ich mich verkleinern. Die GWG hat mir eine der Wohnboxen angeboten. Was war Ihr erster Eindruck? Zunächst war ich schon skeptisch, ob ich mit 30 Quadratmetern auskomme. Aber schnell merkte ich: Das reicht!
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Welche Erfahrung haben Sie seit dem Einzug gemacht? Mittlerweile weiß ich, es ist ein echter Luxus, hier zu leben. Ich habe ein eigenes kleines Haus ganz für mich. Hier bleibe ich.
futurehomes #ökologisch_bauen
Hier lässt sich wohl ruhen: Das Schlafzimmer macht einen einladend gemütlichen Eindruck.
Nicht groß, aber praktisch und funktionell eingerichtet ist die Küche, die zum Wohn- und Essbereich hin offen ist.
homes4future 1/2024 #H4F
Argument entgegen. Dabei sparen die komfortablen Wohnboxen nicht nur Platz – und damit versiegelte Fläche, sondern sind auch sonst in Sachen Klimaschutz ganz groß. Gebaut in Baden-Württemberg, ausschließlich aus Holz aus der Region und hochwärmegedämmt, sind die Minihäuser besonders energieeffizient und klimafreundlich. Außerdem binden sie langfristig CO2 und tragen so dauerhaft zum Klimaschutz bei. Dabei sind die Flying-Spaces wahre Wohnraumwunder. Im Minihaus von Fatima Labdar, die eine der vier Wohneinheiten bezogen hat, sind ein offener Wohn-Essbereich, eine Küche, ein Duschbad und ein Schlafzimmer untergebracht – und eine kleine Terrasse für den Kaffee in der Morgensonne findet auch noch Platz. Der clevere Grundriss sieht Nischen für Einbauschränke in Flur und Schlafzimmer vor, die in der eigenen Schreinerei des Hausherstellers individuell gefertigt und schon vor Auslieferung passgenau integriert wurden. Auf Wunsch werden auch alle anderen Möbel individuell geplant – und das Minihaus ist komplett eingerichtet.
futurehomes #ökologisch_bauen
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Die vier Module nutzen den vorhandenen Raum optimal aus. Ein Gang zwischen den beiden Reihen erschließt die einzelnen Einheiten, die jeweils rund 30 Quadratmeter Wohnfläche bieten.
CLEVERER GRUNDRISS
Auch für einen kleinen Arbeitsbereich an einer Trennwand zur Küche hin gibt es Platz im Minihaus von Fatima Labda.
Mit dem intelligenten Wohnkonzept gelingt einmal mehr der Beweis, dass sich Design und Nachhaltigkeit nicht ausschließen. „Wir wollen kein Entweder-Oder, sondern sinnvolle Konzepte, die Lust auf Veränderung machen“, sagt Geschäftsführer Johannes Schwörer. „Deshalb ist man bei uns auch nicht an einen Grundriss gebunden.“ Die Maximalgröße eines Moduls liegt bei etwa 50 Quadratmeterm Wohnfläche, aber die Gestaltungsmöglichkeiten sind riesig. „Das Schöne ist, dass man die Module kombinieren kann und schon hat man 150 Quadratmeter Wohnfläche. Die Wohnmodule können alles sein, vom Loft bis zur Drei-Zimmer-Wohnung.“ Sie werden als Schwertransport über Nacht geliefert und sind in wenigen Stunden fix und fertig montiert – bereit zum Einziehen und Wohlfühlen. gw#H4F
DATEN + FAKTEN
4,28 m 9,55 m
WOHNEN / ESSEN 12,5
BAD 3,5
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Fotos: Schwörer Haus
KOCHEN 6,5
Entwurf: Flying-Space Hersteller: Schwörer Haus Hans-Schwörer-Straße 8 72531 Hohenstein/Oberstetten Telefon: 07387/16-0 Bauweise: Holztafelbauweise mit 24 cm mineralischer Dämmung und Holzfassade, U-Wert Wand 0,173 W/m²K; Flachdach, 28 cm mineralische Wärmedämmung, U-Wert 0,15 W/m²K; Kunststofffenster mit Dreifachverglasung, U g -Wert 0,6 W/m²K Technik: Direktheizgeräte in jedem Raum, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Primärenergiebedarf: nicht erforderlich, da unter 50 m² Nutzfläche Wohnflächen: EG 30,5 m2 Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/schwoerer
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WAS WIRD JETZT NOCH Gr afi k: gu
Das Bundesverfassungsgericht hat Mitte November 2023 die Haushaltsplanung der Ampelregierung für verfassungswidrig erklärt. Auch staatliche Fördergelder für den Neubau und die Sanierung von Altbauten sollten aus dem jetzt nichtigen Klimatransformationsfonds bezahlt werden. Worauf müssen sich Renovierer und Häuslebauer jetzt einstellen?
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Die 60 Milliarden Euro an ungenutzten Kreditermächtigungen, die ursprünglich die Bekämpfung der CoronaPandemie gedacht waren, wollte die Ampelregierung in den sogenannten Klimatransformationsfonds (KTF) verschieben. Mit diesem Geld sollten unter anderem viele Projekte zum klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft und Infrastruktur bezahlt werden. Das ist seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 15.11.2023 Makulatur und die Entscheidungsträger in Berlin suchen nach Möglichkeiten, das Haushaltsloch zu stopfen. Was ist schon „gesperrt“? Damit dieses nun nicht weiter wächst, hat Finanzminister Lindner erst mal weitreichende Ausgabensperren verhängt. Und obwohl er bei deren Ankündigung explizit die Wohnbauförderung und die Förderung für die energetische Sanierung von Gebäuden ausnahm, kommen auch hier die ersten Hiobsbotschaften: So gilt für das KfW-Programm Altersgerecht umbauen (Programm 455-B)
100 % Bankkredit monatliche Zinsbelastung 25 Jahre 500 000 Euro für einen Zinssatz von 3,9 %
Mit KFWG-Q-Förderkredit Laufzeit 10 Jahre 150 000 Euro für einen Zinssatz von 0,9 %
Bankkredit zu normalen Konditionen Laufzeit 25 Jahre 350 000 Euro für einen Zinssatz von 3,9 % Monatliche Belastung: 1 828 Euro
Monatliche Belastung: 2611 Euro
knowhow #förderung
Die Zinsen für die KfW-Neubau-Förderkredite liegen rund drei Prozent unter dem durchschnittlichen Zinssatz für Baukredite, wie man sie heute bei einem Baufinanzierer bekommen kann. Allerdings kann man für ein KFWG-Q Gebäude maximal 150 000 Euro (KFWG = 100 000 Euro) pro Wohneinheit erhalten. Der Rest des Finanzierungsbedarfs muss weiterhin über einen normalen Bankkredit zu marktüblichen Preisen finanziert werden. Unser Zins-Vergleichsbeispiel: Für die Finanzierung ihres Hauses benötigt Familie Mustermann einen Kredit von 500 000 Euro. Links findet man die Zinsen für die normale Baufinanzierung ohne Förderung und rechts die Variante mit dem momentan maximalen KFN-Förderbetrag für ein KFWG-Q-Gebäude.
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Was steht noch auf dem Spiel? Bereits in den vergangenen zwei Jahren hat die Ampelregierung bei der Hausbau- und Sanierungsförderung keinen Stein auf dem anderen gelassen und damit für große Verunsicherung bei Bauherren und Sanierungswilligen gesorgt. So wurde die ursprünglich sehr großzügige KfW- Neubauförderung von sehr energieeffizienten, neu gebauten Wohnhäusern Ende Februar 2022 abgeschafft. Die neue KfW-Förderprogramme „Klimafreundlicher Neubau“ und „Wohneigentum für Familien“ stellen viel höhere Anforderungen und sind finanziell weit weniger interessant für Bauherren. Neubauten müssen heute höchste Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, um sich für zinsverbilligte KfW-Förderkredite zu qualifizieren. Dann kann man mit der Förderung viel Geld bei der Baufinanzierung sparen (siehe Kasten rechts). ABER: Ein Haus, das nach KFN-Förderrichtlinien gebaut wird, ist auch teurer als eines, das lediglich den Mindeststandard erfüllt. Diese Mehrkosten werden durch die Zinseinsparungen in der Regel nicht gedeckt. Wessen Hausplanung ohnehin in großen Teilen dem für die Förderung es-
LOHNT SICH DIE NEUBAU-FÖRDE RUNG?
Monatliche Zinsbelastung in den ersten 10 Jahren 417 Euro + 1 828 = 2245
Bankkredit zu normalen Konditionen für Restbetrag nach 10 Jahren bei 2,5 % Tilgung 111 823 Euro für einen Zinssatz von 3,9 %
Bankkredit zu normalen Konditionen 350 000 Euro für einen Zinssatz
+ von 3,9 %
Monatliche Belastung: 1 828 Euro
Monatliche Belastung: 822 Euro
Monatliche Zinsbelastung nach 10 Jahren bis 25 Jahre 822 € + 1 828 € = 2650 €
Zinskosten gesamt
Zinskosten gesamt in 25 Jahren
283.496,46 €
246.333,82 €
Zinsersparnis in 25 Jahren 37.162,64 €
FAZIT: Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob die Familie Mustermann durch den KfW-Förderkredit über 25 Jahre einen „Finanzpuffer“ von rund 37 000 Euro Zinsersparnis erzielt, den sie z.B. für die Mehrkosten des förderfähigen Hauses verwenden kann. Tatsächlich bleiben aber – wenn man die Zinseszins-Rechnung rückwärts macht – nur 23 716 Euro für nötige Mehrkosten, die die Familie beim Bau investieren könnte. Quelle: www.HausbauHelden.de
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bereits ein Antragsstopp. Auch die staatliche finanzielle Unterstützung von sanierungswilligen Hausbesitzern bei der Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans zusammen mit einem Energieberater wird vorerst nicht mehr genehmigt. Dasselbe gilt für die Förderung genossenschaftlichen Wohnens (Programm 134), die ebenfalls bereits auf Eis liegt. Das sind keine guten Voraussetzungen dafür, der ohnehin darbenden Baubranche wieder auf die Sprünge zu helfen. Und Bauherren und Sanierungswillige wünschen sich auch mehr Kontinuität bei der politischen und finanziellen Unterstützung ihrer Bauvorhaben. Denn bauen – egal ob neues Haus oder Sanierung – hat viel mit Vertrauen in die Zukunft zu tun. Die meisten Menschen verschulden sich für Jahrzehnte für die Finanzierung ihrer eigenen vier Wände. Ein Hin und Her, bei staatlichen Förderprogrammen ist das Gift.
Was ist mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude? Im Gegensatz zur umstrittenen Förderung von Neubauten wollte die Ampelregierung der energetischen Sanierung des deutschen Gebäudebestandes durch eine attraktivere Förderung aktiv auf die Sprünge helfen. Denn die Sanierungsquote ist seit Jahren viel zu niedrig, um bis 2030 den Treibhausgasausstoß des Gebäudesektors um 65 Prozent gegenüber 1990 zu mindern. Dazu beitragen soll die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Über sie erhalten Altbaubesitzer, die ihre Gebäude energetisch sanieren möchten und somit Energie einsparen und das Klima schützen, Stand heute attraktive finanzielle Unterstützung. Die BEG besteht aus drei Teilprogrammen: •B undesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude (BEG WG) •B undesförderung für effiziente Gebäude – Nichtwohngebäude (BEG NWG) •B undesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) Die ersten beiden Förderungen können über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt werden, wenn ein Altbau komplett auf den Standard eines Effizienzhauses saniert werden soll. Letztere Förderung eignet sich für Sanierer, die Einzelmaßnahmen, wie zum Beispiel die Dämmung des Dachs oder den Austausch von Fenstern (Details siehe Tabelle rechts) umsetzen. Wichtig ist, sich vorab gut zu erkundigen, welche Art der Sanierung sich für
GEPLANTE FÖRDERUNG SANIERUNG WOHNGEBÄUDE AB 2024 Maßnahme
BAFA
KFW
Finanzamt
Wärmepumpe
25 - 30 % Zuschuss (BEG EM) + 10 % Bonus bei Heizungstausch**
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20 % Steuerbonus (§ 35c EStG)
Solarthermie
25 % Zuschuss (BEG EM) + 10 % Bonus bei Heizungstausch**
–
20 % Steuerbonus (§ 35c EStG)
Biomasseheizung
10% Zuschuss (BEG EM) + 10 % Bonus bei Heizungstausch**
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20 % Steuerbonus ohne Solarthermie-/WP-Pflicht (§ 35c EStG)
Brennstoffzellenheizung
25 % Zuschuss (BEG EM) + 10 % Bonus bei Heizungstausch**
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20 % Steuerbonus (§ 35c EStG)
Einrichtung/ Erweiterung Gebäudenetz
20 bis 30 *** % Zuschuss (BEG EM)
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20 % Steuerbonus (§ 35c EStG)
Anschluss an Gebäudenetz
25 % Zuschuss (BEG EM) + 10 % Bonus bei Heizungstausch**
–
20 % Steuerbonus (§ 35c EStG)
Anschluss an Wärmenetz
30 % Zuschuss (BEG EM) + 10 % Bonus bei Heizungstausch**
–
20 % Steuerbonus (§ 35c EStG)
Heizungsoptimierung
15 % Zuschuss (BEG EM) + 5 % Bonus mit Sanierungsfahrplan
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20 % Steuerbonus (§ 35c EStG)
Gebäudehülle Dämmung Dach, Fassade, Keller/ Fenster/Haustür/ Sonnenschutz
15 % Zuschuss (BEG EM) + 5 % Bonus mit Sanierungsfahrplan
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20 % Steuerbonus (§ 35c EStG)
Anlagentechnik
15 % Zuschuss (BEG EM) + 5 % Bonus mit Sanierungsfahrplan
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20 % Steuerbonus (§ 35c EStG)
Komplettsanierung zum Effizienzhaus
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Förderkredit, 5 bis 25 % Tilgungszuschuss je nach Effizienzhausstandard (BEG Wohngebäudekredit 261) +10 % Bonus für worst performing buildings + 10 % Bonus bei serieller Sanierung
20 % Steuerbonus (§ 35c EStG)
Fachplanung und Baubegleitung
50 % Zuschuss (BEG EM)
Förderkredit, 50 % Tilgungszuschuss (BEG Wohngebäudekredit 261)
20 % Steuerbonus (§ 35c EStG)
Anlagen zur Stromerzeugung Photovoltaik/ Wasser/Wind
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Zinsgünstiger Kredit (Erneuerbare Energien Standard 270)
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Quelle: www.energie-fachberater.de
knowhow #förderung
20 homes4future 1/2024 #H4F
senziellen QNG-Standard nahekommt, zum Beispiel ein Hanghaus mit Keller (= viel Nutzfläche) in einem Bundesland wie Baden-Württemberg (Solardachpflicht), man also ohnehin die Photovoltaikanlage bauen muss, dann ist der Mehraufwand für die QNG-Zertifizierung unter Umständen ein lohnender. In anderen Fällen lohnt es sich aber eventuell auch nicht. Daher empfiehlt es sich, die unterschiedlichen Optionen noch vor Beginn der Planung mit dem Finanzierungspartner, dem Architekten oder Hausanbieter zu besprechen und sich für sein ganz spezifisches Projekt die zu erwartenden Kosten und Nutzen einer förderfähigen Hausplanung darlegen zu lassen.
* Bonus 5% bei Wärmequelle Wasser, Erdreich, Abwasser oder Einsatz natürlicher Kältemittel ** Bonus 10 % bei Austausch von Öl-, Gas- (> 20 Jahre), Kohle-, Nachtspeicher-Heizung *** Gebäudenetz max. 75 % Biomasse = 20 % Förderung, max. 25% Biomasse = 25 %, ohne Biomasse = 30%
das eigene Projekt am besten eignet. Dabei ist die Unterstützung eines erfahrenen Energieberates bares Geld wert, auch wenn dessen Leistungen – Stand heute – nicht mehr staatlich gefördert werden. Achtung: In der Regel müssen alle Förderungen beantragt
werden BEVOR mit der geplanten Baumaßnahme begonnen wird. Deswegen unbedingt auch das Kleingedruckte genau lesen, bevor man auf Fördergelder baut! ab#H4F
KEINE FUSSBODENHEIZUNG? KEIN PROBLEM! Mit der richtigen Wärmepumpe gelingt Ihre Energiewende. Ob Neubau oder Modernisierung: Heizen und kühlen Sie Ihr Zuhause mit einer unserer vielfältigen, hocheffizienten Lösungen – und genießen Sie Wohnkomfort an 365 Tagen im Jahr!
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Foto: Wolf
WIE DARF MAN NOCH HEIZEN?
Das neue Gebäudeenergiegesetz leitet den Umstieg auf klimafreundliches Heizen ein. Ab dem 1.1.2024 gilt daher: Jede neue Heizung muss zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Diese Heizsysteme erlaubt das neue Gesetz in Neu- und Altbauten.
Längere Übergangsfristen prüfen Die erneuerbare Wärmepflicht ist allerdings nicht in jedem Fall sofort einzuhalten: Für neue Häuser in Neubaugebieten gilt die Regel ab dem 1.1.2024, maßgeblich ist hier der Zeitpunkt des Bauantrags. Für bestehende Gebäude und Neubauten, die in Baulücken errichtet werden, gibt es längere Übergangsfristen, um eine bessere Abstimmung der Investitionsentscheidung auf die örtliche Wärmeplanung zu ermöglichen. Denn die Kommunen entscheiden z.B. darüber, ob ein Gebiet an ein Fernwärmenetz angeschlossen, das Gasnetz auf Wasserstoff umgerüstet werden soll oder Hauseigentümer individuell ein GEG-konformes Heizsystem wählen können. Sobald eine verbindlich verabschiedete und eingeführte Wärmeplanung vorliegt, müssen Hauseigentümer, die (noch) eine individuelle Heizung einbauen (können), sofort die 65-prozentige erneuerbare Wärmepflicht einhalten. Großstädte mit mehr als 100 000 Einwohnern müssen ihre Wärmeplanungen spätestens bis zum 30.6.2026 und kleinere Städte bis zum 30.6.2028 abschließen.
knowhow #heizung_2024 Option 1: Elektro-Wärmepumpe Die Auslegung der Wärmepumpe erfolgt generell so, dass sie den Wärmebedarf des Gebäudes vollständig deckt. Diese von vielen Experten als zukunftssicherst eingestufte Heizung eignet sich für Neubauten als auch für sanierte Altbauten deren Heizwärmebedarf nicht höher als 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegt. Bei höheren Wärmebedarfen ist die wirtschaftliche Betriebsweise kaum noch zu erreichen. Zudem müssen die für den Einsatz der gewählten Wärmepumpe erforderlichen Umgebungsbedingungen und Abstandsregeln zu den Nachbarn erfüllt sein. Energetisch und kostenmäßig vorteilhaft ist die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaikanlage, die beim Heizund Kühlbetrieb einen Teil des Netzstromverbrauchs ersetzt. Tipp: Eine staatlich geförderte Energieberatung gibt Aufschluss über die Eignung des Altbaus für eine Wärmepumpenheizung. Option 2: Wärmepumpen-Hybridheizung Hierzu wird eine Elektro-Wärmepumpe mit einer Gas-, Biomasse- oder Flüssigbrennstofffeuerung kombiniert. Die Leistung der Wärmepumpe muss, je nach Betriebsweise, mindestens 30 oder 40 Prozent der Leistung des Spitzenlastwärmeerzeugers entsprechen. Zudem muss die Wärmepumpe vorrangig betrieben werden, und der
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Erneuerbare Wärmepflicht erfüllen Während der kommunalen Wärmeplanungsphase dürfen Hauseigentümer weiterhin neue Gas- und Ölheizungen einbauen. Doch Achtung: Die Betreiber müssen dann sicherstellen, dass ihre Anlagen ab 2029 einen wachsenden Anteil an erneuerbaren Energien wie Biogas, Wasserstoff oder E-Fuels nutzen (2029: mind. 15 Prozent, 2035: mind. 30 Prozent, 2040: mind. 60 Prozent, 2045: 100 Prozent). Diese Auflage entfällt, falls der Betreiber auf den Anschluss an ein neues Wärmenetz oder eine Wasserstofflieferung aus einem umgestellten Gasnetz wartet und die jeweils dafür vorgesehenen Voraussetzungen erfüllt. Generell haben Eigentümer zwei Möglichkeiten, die anteilige erneuerbare Energien-Wärmepflicht (EE-Wärmepflicht) nachzuweisen: Zum einen kann er die Einhaltung der Anforderungen auf Grundlage von Berechnungen nach DIN V 18599 (energetische Bewertung von Gebäuden) von einem dazu berechtigten Fachmann nachweisen. Diese Variante ist aber sehr (kosten) aufwendig. Praktischer und einfacher ist es, eine der im GEG genannten, technologieneutralen Optionen zur Einhaltung der 65-prozentigen erneuerbaren Wärmepflicht auszuwählen. Alle folgenden Erfüllungsoptionen sind sowohl im Neubau als auch in Bestandsgebäuden nutzbar, wobei es teilweise besondere Anforderungen gibt.
homes4future 1/2024 #H4F
Nach langem Ringen haben Bundestag und Bundesrat im September das novellierte Gebäudeenergiegesetz 2024 (GEG 2024) verabschiedet. Somit kann es zum 1.1.2024 in Kraft treten: mit weitreichenden Konsequenzen für die Wahlmöglichkeiten eines neuen Heizsystems. Denn jede neu eingebaute Heizung muss dann zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Wichtig: Von dieser Neuregelung nicht betroffen sind funktionierende Öl-/ Gas-Niedertemperatur- und Brennwertheizkessel. Sie dürfen weiterhin genutzt und repariert und längstens bis zum 31.12.2044 mit bis zu 100 Prozent fossilen Brennstoffen betrieben werden. Spätestens ab 2045 muss laut GEG 2024 jedoch ein Wechsel zu 100 Prozent erneuerbaren Energieträgern, ein gesetzeskonformer Austausch des Kessels oder der Anschluss an ein Wärmenetz erfolgt sein.
Grafik: Kermi
Dieses Eigenheim wurde umfassend und zukunftsorientiert energetisch saniert. Dabei wurde die alte fossile Heizung durch eine Wärmepumpe mit Pufferspeicher, Fußbodenheizung und PV-Anlage ersetzt. w w w. ke r m i .c o m
Grundsätzlich haben sich drei Wärmepumpen-Technologien am Markt herauskristallisiert, erläutert Michael Lechte, Produktmanager bei Mitsubishi Electric: Sole-Wasser-Wärmepumpen nutzen die im Erdreich gespeicherte Sonnenenergie. Dafür sind Erdarbeiten erforderlich, die in der Regel nur im Neubau mit noch nicht angelegten Gärten ohne zusätzlichen Aufwand für die Gartenwiederherstellung realisierbar sind. Luft-Wasser-Wärmepumpen ziehen dagegen ihre Energie aus der Außenluft und sind deswegen sehr einfach und kostengünstig zu installieren. Beide Wärmepumpen-Technologien geben ihre Energie an ein wasserführendes System aus Heizkörpern oder/und Fußbodenheizung ab. Das ist bei Luft-Luft-Wärmepumpen grundsätzlich anders. Sie ziehen die Energie zwar auch aus der Außenluft, sparen jedoch den Wärmeübergang vom Kältemittel auf das Heizungswasser ein und geben die Wärme direkt an die Raumluft ab. Luft-Luft-Wärmepumpe stehen Luft-Wasser-Wärmepumpen hinsichtlich ihrer Effizienz in nichts nach. Deswegen werden sie ebenso gefördert. Außerdem bieten Luft-Luft-Wärmepumpen besondere Zusatzfunktionen für einen ganzjährigen, hohen Wohnkomfort. Sie ermöglichen an heißen Tagen eine aktive Klimatisierung. Im Vergleich dazu ist bei Erd- und Luft-Wasser-Wärmepumpen nur begrenzt eine Abkühlung der Räume möglich. Zudem können nur Luft-Luft-Modelle die Raumluft entfeuchten und filtern. Welche Technologie zu welchem Gebäude und zu den Bewohnern passt, lässt sich im Rahmen eines intensiven Beratungsgesprächs mit einem geschulten Heizungsfachmann herausfiltern“, rät Experte Michael Lechte. Weitere Infos und eine Fachpartnersuche gibt es z.B. unter w w w.mi t s u b is h i- l e s.c o m
fossile Spitzenlasterzeuger muss ein Gas- oder Öl-Brennwertkessel sein. Hinweis: Eine Hybridheizung eignet sich in erster Linie für Gebäude mit hohem Heizwärmebedarf und hohen Heizungs-Vorlauftemperaturen. Bei Bedarf lassen sie sich auch modular einbauen, z.B. zuerst der Brennwertkessel und später die Wärmepumpe. Generell empfehlenswert sind Hybridsysteme, die vom Hersteller vorkonfiguriert und dessen Komponenten bereits werksseitig aufeinander abgestimmt und regelungstechnisch verknüpft sind. Option 3: Biomasse-Heizung Im Vergleich zu einem früheren Gesetzentwurf sind die zusätzlichen technischen Anforderungen beim Einbau von Holz- und Pelletheizungen im aktuellen GEG entfallen. So sind sie nun auch im Neubau zulässig. Hausbesitzer sollten darauf achten, dass der Holzbrennstoff nachhaltig, möglichst von deutschen bzw. regionalen Herstellern produziert
wird. Zertifikate, wie z.B. ENplus, erleichtern die Auswahl. Zudem sollte die Scheitholz- oder Pelletfeuerung möglichst schadstoffarm arbeiten. Empfehlenswert sind insbesondere Pellet-Brennwertzentralheizkessel, die ökologisch wie auch energetisch besonders vorteilhaft sind. Bei einer zentralen Warmwasserbereitung kann die Kombination mit einer Solarthermieanlage oder einer WarmwasserWärmepumpe interessant sein. Dann bleibt im Sommer der Biomassekessel abgeschaltet. Option 4: Solarthermieanlage Erforderlich ist auch bei dieser Variante ein Heizlast-Deckungsanteil von 65 Prozent. Mit Blick auf wirtschaftliche sowie technische Kriterien kann eine Solarthermie nur in Ausnahmefällen die GEG-Forderung erfüllen; Grundvoraussetzungen sind ein Niedrigst- und Passivenergie-Gebäude sowie ein sehr großes Wärmespeichervolumen. In der Regel werden Solarthermieanlagen mit anderen Heizsystemen
Foto:Mitsubishi Electric
knowhow #heizung_2024
24 homes4future 1/2024 #H4F
WE LCHE WÄRME PUMPE N-TECHNOLOGIE EINSE TZE N?
kombiniert. Allerdings entscheiden sich die meisten Hausbesitzer heutzutage für die Installation einer großen Photovoltaikanlage, die phasenweise einen Teil des Wärmepumpenstromverbrauchs decken kann. Option 5: Solarthermie-Hybridheizung Hierzu wird eine solarthermische Anlage mit einer Gas-, Biomasse oder Flüssigbrennstofffeuerung kombiniert. Zu berücksichtigen sind allerdings bestimmte Mindestgrößen bei der Lichteintrittsfläche des Kollektors, und der Kessel ist zu mindestens 60 Prozent mit Biomasse, grünem oder blauem Wasserstoff zu betreiben. Auch diese Erfüllungsoption dürfte vor allem mit Blick auf die Wettbewerbssituation mit der Photovoltaik sowie auf den technischen und finanziellen Aufwand eher selten zum Zuge kommen – sofern auf dem Dach eines Bestandsgebäudes nicht bereits eine größere Solarthermieanlage zur Heizungsunterstützung montiert ist.
Foto: Ökofen Heiztechnik
Option 6: Stromdirektheizung Im Gegensatz zu Wärmepumpen arbeiten Stromdirektheizungen, wie Infrarotheizungen, Elektro-Heizkörper und -Flächenheizungen, weniger effizient. Deshalb hat der Gesetzgeber bestimmte Einsatz-Voraussetzungen definiert: In Neubauten und Bestandsgebäuden dürfen Stromdirektheizungen nur eingebaut werden, falls die Gebäude die geltenden Anforderungen an den Neubau-Wärmeschutz um mindestens 45 bzw. 30 Prozent unterschreiten. Verfügt das Bestandsgebäude bereits über ein wasserführendes Heizsystem steigt die Anforderung auf ebenfalls 45 Prozent. Achtung: Die genannten Einschränkungen gelten nicht für selbstgenutzte Ein- und Zweifamilienhäuser. Das bedeutet, dass die Eigentümer eines unsanierten Altbaus theoretisch ihre Heizwärmeversorgung komplett z.B. über Elektro-Infrarot-Paneele oder Elektro-Flächenheizungen decken könnten, sofern technisch möglich. Mit Blick auf eventuell explodierende Stromkosten ist beim (alleinigen)
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Das neue Gebäudeenergiegesetz 2024 erlaubt den Einbau von Pelletheizungen in Neu- und Altbauten. Besonders effizient arbeiten Brennwertsysteme. w w w.o e ko f e n .c o m
Foto: Zukunft Altbau
Option 7: Heizen mit Wasserstoff und E-Fuels Bei dieser Erfüllungsoption dreht es sich prinzipiell um die „Nachfolger“ der klassischen Heizöl- und Gasbrennwertkessel, die sich perspektivisch mit bis zu 100 Prozent erneuerbaren Brennstoffen betreiben lassen. Der Betreiber muss sicherstellen, dass mindestens 65 Prozent der mit der Anlage bereitgestellten Wärme aus Biomasse, wozu auch Biomethan zählt, oder grünem oder blauem Wasserstoff (einschließlich daraus hergestellter Derivate) erzeugt wird. Plant der Betreiber seinen Gas-Wärmeerzeuger verbindlich an ein im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung ausgewiesenes Wasserstoffnetz anzuschließen, darf er übergangsweise mit Erdgas heizen. Beim Einsatz von flüssiger Biomasse
Je besser der energetische Gebäudestandard, desto effizienter kann ein Heizsystem arbeiten – dies gilt insbesondere, falls ein Wärmepumpen- oder Stromdirektheiz-System nachträglich in ein älteres Bestandsgebäude eingebaut werden soll. Hilfestellung bietet dabei eine umfassende Beratung durch einen qualifizierten Energie-Effizienz-Experten. w w w. z u k u n f t a l t b a u .d e
als Heizöl-Ersatz (z.B. E-Fuels) sind bestimmte Nachhaltigkeitsvorgaben einzuhalten. Erforderlich sind für die erneuerbaren Brennstoffe speziell zugelassene Wärmeerzeugermodelle. Aktuelle Öl- und Gaskessel-Generationen sind nur für eine anteilige Beimischung geeignet. Gasbrennwertkessel-Serienprodukte, die bis zu 100 Prozent Wasserstoff verbrennen können, dürften voraussichtlich ab 2025
lieferbar sein. Im Öl-Heizungsbereich ist eine entsprechende technische Lösung nicht absehbar. Option 8: Anschluss ans Wärmenetz Weil beim Anschluss an ein Fernoder Nahwärmenetz die Individualheizung entfällt, muss nicht der Hauseigentümer, sondern der zuständige Netz-Betreiber auf die Einhaltung der GEG-Vorgaben achten. Falls der
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knowhow #heizung_2024
Einsatz eines Direktheizsystems eine Energie- und Heizungsberatung im Vorfeld dringend anzuraten.
NEUES GEG: WEITE RE WICHTIGE REGE LN AB 1.1.2024
homes4future 1/2024 #H4F
Übergangsfrist beim Heizkesselaustausch Hausbesitzer dürfen beim geplanten Austausch oder beim plötzlichen Ausfall eines alten Wärmeerzeugers übergangsweise für höchstens fünf Jahre eine Heizungsanlage einbauen, die die 65-prozentige-EE-Pflicht des GEG 2024 nicht erfüllt. Dies kann auch eine gemietete oder gebrauchte Heizung sein. Für Gebäude mit Etagenheizungen gelten längere Übergangsfristen und besondere Regelungen. Pflichtberatung für neue Öl-/Gasheizungen Wer nach dem 1.1.2024 eine Heizungsanlage einbauen möchte, die mit festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen betrieben wird, muss sich laut GEG 2024 zwingend vorab von einem zugelassenen Fachmann beraten lassen. Der Gesetzgeber möchte, dass die Pflichtberatung u.a. mögliche künftige Kostenrisiken, vor allem wegen der ansteigenden CO2-Bepreisung, beleuchtet. Diese Beratung darf nur von bestimmten Personenkreisen durchgeführt werden. Dazu zählen u.a. Architekten/Bauingenieure, Schornsteinfeger, Heizungsbauer sowie alle BAFA-zugelassenen Energieberater. Tipp: Heizungsmodernisierer sollten sich vom Fachmann unbedingt die verfügbaren staatlichen Förderprogramme aufzeigen lassen, die es für die GEG-konformen Heizungsoptionen gibt. Betriebsverbot für Standardkessel Das im bisherigen Gebäudeenergiegesetz enthaltene Betriebsverbot für mindestens 30 Jahr alte Öl-/GasStandard- bzw. Konstanttemperatur-Kessel wird fortgeführt. Ausgenommen von der Erneuerungspflicht sind die Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern, die vor dem 1.2.2002 selbst dort wohnten. Bei einem Eigentümerwechsel muss der neue Eigentümer die Pflicht innerhalb von zwei Jahren erfüllen.
BE FREIUNG VON ALLE N GEG-PFLICHTE N
Anschluss an ein neues oder erweitertes Wärmenetz absehbar ist, kann während einer Übergangszeit von maximal zehn Jahren weiterhin eine fossile Heizung betrieben werden. Fazit Das GEG 2024 erlaubt den Einbau vieler Heizsysteme auf Basis erneuerbarer Energien. Die Entscheidung im Neubaubereich und in sanierten Altbauten fällt überwiegend auf eine Wärmepumpe. Eigentümer von älteren Bestandsgebäuden sollten die zum Gebäude und zu den Bewohnern passenden Optionen mit einem Energieberater und/oder Heizungsfachmann besprechen – und sich bei einer Heizungsmodernisierung die staatlichen Fördermittel-Möglichkeiten aufzeigen lassen. jw #H4F
Auch bislang schon konnten sich Eigentümer auf Antrag bei den nach Landesrecht zuständigen Behörden von allen Anforderungen des GEG befreien lassen, falls eine „unbillige Härte“ aus wirtschaftlichen Gründen vorlag. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die erforderlichen bzw. notwendigen Investitionen nicht in einem angemessenen Verhältnis zum Ertrag stehen. Künftig gelten auch folgende beiden Gründe als „unbillige Härte“: • f alls die notwendigen Investitionen nicht in einem angemessenen Verhältnis zum Wert des Gebäudes stehen • f alls die Erfüllung der GEG-Anforderungen aufgrund besonderer persönlicher Umstände nicht zumutbar ist. Befreiung von der Wärmepflicht Von der 65-prozentigen erneuerbaren Wärmepflicht befreit sind: • Eigentümer, die mindestens sechs Monate ununterbrochen einkommensabhängige Sozialleistungen beziehen werden auf Antrag befreit. • Eigentümer, die ihre neue Heizungsanlage vor dem 19.4.2023 beauftragt haben und die bis zum 18.10.2024 installiert ist.
A D V E R TO R I A L
Windhager Zentralheizung:
Foto: Windhager
Augen auf beim Heizungskauf
U
m die richtige Heizung zu finden, müssen Eigentümer alle Optionen kennen. Wichtig ist, dass die Heizung zum Gebäude passt. Neben Wärmepumpen sind beispielsweise auch Pelletheizungen konform mit dem novellierten GEG. Wer nicht von einem einzigen Energieträger abhängig sein will, für den bieten sich Hybridsysteme an, also beispielsweise Kombinationen aus Wärmepumpe und Pelletkessel. Intelligente Steuerungen von Windhager sorgen dafür, dass immer der aktuell günstigste Energieträger genutzt wird. In jedem Fall sollte man sich umfassend beraten lassen. Windhager hat nicht nur für jedes Haus die richtige Heizung, sondern hilft auch bei Fragen zu Förderungen.
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Ob Wärmepumpe oder Hybridheizung: Windhager hat für jedes Gebäude die richtige Heizung.
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Dieses Musterhaus in klassischer Architektur überzeugt mit interessantem Innenleben und hocheffizienter Haustechnik.
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Häuser, die sehr wenig Energie verbrauchen und diesen Bedarf mittels Photovoltaik selbst erzeugen, können einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten.
INTERVIEW
MEHR ENERGIE ERZEUGEN ALS VERBRAUCHEN
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Klaus-Dieter Schwendemann vom Plus-EnergieHaus-Pionier Weberhaus erklärt, worauf es beim Hausbau ankommt, damit die Energiebilanz positiv ausfällt.
topthema #plus-energie-häuser
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Die Photovoltaikanlage auf dem klassischen Satteldach versorgt das Haus mit regenerativer Energie.
Dieser Hausentwurf mit einer Gesamtnutzfläche von circa 172 Quadratmetern bietet einer vierköpfigen Familie reichlich Raum zur individuellen Entfaltung. In beiden Geschossen sorgen bodentiefe Fenster für lichtdurchfluteten Wohnkomfort in diesem energieeffizienten Haus. Auf dem Satteldach wandelt eine Photovoltaikanlage das Sonnenlicht in regenerative Energie um und speist die Wärmepumpe sowie den hauseigenen Batteriespeicher.
topthema #plus_energie_haus
31 homes4future 1/2024 #H4F
Ein Klassiker mit Satteldach, interessantem Innenleben und hocheffizienter zeitgemäßer Haustechnik: So präsentiert sich das Musterhaus „Merano“ des nordhessischen Herstellers Rensch-Haus, das in der Fertighauswelt Schwarzwald im badischen Kappel-Grafenhausen besichtigt werden kann.
tophema #plus_energie_haus
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Kurz sind die Wege vom Essplatz zum Wohnzimmer und zur Küche.
homes4future 1/2024 #H4F
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Geschäftsführer Martin Rensch: „Das Satteldach ist der Klassiker unter den Dachformen. Wir haben dieses Dachkonzept architektonisch weiterent wickelt und krönen die Häuser mit einer einmaligen Formensprache im Dachbereich.“ So sind die Bewohner weitgehend unabhängig von externen Energieversorgern und vollständig von fossilen Brennstoffen. Neben dem zeitgemäßen Heizkonzept sorgt die sehr gute Wärmedämmung, die alle Außenwände, das Dach, die Fenster sowie die Fundamentplatte beziehungsweise den Keller umfasst, für einen sehr geringen Energieverbrauch des Hauses.
Im zum Essplatz hin offenen Küchenbereich übernimmt das Panoramafenster die Funktion eines „Kräutererkers“.
Blickfang im Wohnbereich dürfte nicht nur der Fernseher, sondern auch der daneben platzierte Kaminofen sein. Ein großzügiger Ankleidebereich mit offenem Übergang sorgt im Elternschlafzimmer für zusätzlichen Komfort.
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Darüber hinaus sorgt das „thermoaround-Konzept“ – so nennt der Hersteller sein ganzheitliches Dämmsystem mit diffusionsoffener Bauweise der Außenwände mit Holz- beziehungsweise Mineralfaserdämmung und Fenster mit Dreifachverglasung – im Sommer als auch im Winter für ein angenehmes Raumklima. Die gelungene Kombination aus effektiver Dämmung und effizienter Haustechnik macht diesen Entwurf zu einem Effizienzhaus A+ – das ist die höchste Kategorie. Neue Möglichkeiten der Grundrissgestaltung bietet die Platzierung der Treppe an der Giebelseite – diese Anordnung schafft Platz im Zentrum des Hauses. Die Bereiche Kochen, Essen und Wohnen bilden den offen gestalteten Mittelpunkt des Familienlebens.
Lediglich eine Wandscheibe, welche sehr gute Stellflächen zu bieten hat, sorgt für eine optische Unterbrechung. Praktisch und komfortabel kommen hier die „Panoramafenster“ zum Einsatz, einmal als Sitzmöglichkeit neben dem Esszimmertisch und einmal in der Funktion eines „Kräutererkers“ direkt über der Küchenarbeitsplatte. Darüber hinaus bleibt im Erdgeschoss noch Raum für ein Arbeitszimmer und einen Hauswirtschaftsraum. Auch das Dachgeschoss bietet einige Highlights. Ein geräumiges Familienbad, zwei Ankleidezonen für die Eltern und die beiden Kinderzimmer mit abgetrennten Schlaf- und Rückzugsbereichen. Dank des 225 Zentimeter hohen Kniestocks herrscht auch oben volle Raumhöhe, was großzügige Möblierungsmöglichkeiten bietet. gw#H4F
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Entwurf: Musterhaus Merano Hersteller: Rensch-Haus Mottener Straße 13 36148 Kalbach-Uttrichshausen Telefon: 09742/91-0 Bauweise: Holztafelbauweise, 330 mm Wandstärke mit 30 mm Holzfaser-/Zellulose-Dämmung und Putzfassade, U-Wert Wand 0,14 W/m²K; Satteldach, 25 Grad geneigt, 225 cm Kniestock, U-Wert 0,15 W/m²K; Kunststoff-AluFenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,5 W/m²K Technik: Frischluft-Wärmetechnik (Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung und Kühlfunktion), Fußbodenheizung, PV-Anlage, Batteriespeicher, Primärenergiebedarf: 12,3 kWh/m²a Endenergiebedarf: 6,8 kWh/m²a Effizienzklasse A+ Wohnflächen: EG 92,5 m2, OG 78,5 m2 Standort: Fertighauswelt Schwarzwald 77966 Kappel-Grafenhausen Fertighauswelt 1 Öffnungszeiten: www.fertighauswelt.de Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/rensch-haus
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PLUSPUNKTE SAMMELN #energieeffizienz #autarkie #technik #förderung
topthema #plus_energie_haus
DEFINITION
PLUS-ENERGIEHAUS
Foto: Fertighaus Weiss
Mehr Energie produzieren als verbrauchen – so lautet auf einen Nenner gebracht das Prinzip.
In einem Plus-Energie-Haus müssen die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt sein. w w w.f e r t i g h a u s - w e i s s .d e
ausfallen. Dann kann es mithilfe von moderner energieerzeugender Technik seinen Bedarf selbst decken und sogar ein rechnerisches Plus erreichen. Das heißt aber nicht unbedingt, dass man dann völlig autonom vom Stromanbieter ist. Denn Energieautarkie hängt weniger davon ab, wie
viel produziert wird, sondern wie viel vom selbst produzierten Strom auch selbst verbraucht wird – und das wiederum liegt an einem effektiven Energiemanagement, welches das Zusammenspiel von Verbrauch, Photovoltaikanlage und Batteriespeicher optimiert.
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Laut Definition des Bundesbauministeriums weist ein Plus-Energie-Haus sowohl einen negativen Jahres-Primärenergiebedarf als auch einen negativen Jahres-Endenergiebedarf auf. Darüber hinaus müssen natürlich die Anforderungen des aktuellen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eingehalten werden. Damit ein Haus überhaupt einen Überschuss an Energie erwirtschaften kann, muss sein Verbrauch möglichst niedrig
PRIMÄR- UND ENDENERGIE
Die Erstellung eines Plus-Energie-Hauses ist auf keine bestimmte Bauweise festgelegt. Holzfertigbau oder Massivbau – beides ist möglich. Entscheidend ist die gute Dämmeigenschaft des Baustoffs.
Grundvoraussetzung für das PlusEnergie-Haus ist eine hervorragende Wärmedämmung. Dank ihr benötigt das Haus nur noch sehr wenig Energie. Der Energieausweis zeigt den
Verbrauch unter standardisierten Nutzungsbedingungen. Ein Plus-Energie-Haus liegt sowohl beim Endenergie- als auch beim Primärenergiebedarf im besonders günstigen grünen
A+-Bereich. Dabei beziffert ersterer die Wärme-, Verteilungs- sowie Umwandlungsverluste des Gebäudes, letzterer bezieht den Aufwand für Brennstoffgewinnung, Aufbereitung und Auslieferung mit ein. Beide Werte beziehen sich auf die beheizte Fläche und werden in Kilowattstunden je Quadratmeter und Jahr angegeben. Je geringer der Wert, umso effizienter ist der Energieverbrauch des Hauses.
homes4future 1/2024 #H4F
Nur ein sehr gut gedämmtes Haus kann die Voraussetzungen für ein Plus-Energie-Haus erfüllen.
Foto: www.schlagmann.de
Foto: www.schwoererhaus.de
SEHR GERINGER VERBRAUCH
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Foto: Sto SE
Zellulose als Dämmstoff kann auch in die Wände eingeblasen werden. w w w. s t e i c o.d e
Zur effektiven Dämmung eines Hauses können verschiedene Materialien zum Einsatz kommen. w w w. s t o.d e
Foto: Steico
EFFEKTIVE MATERIALIEN Dämmungsstoffe – richtig eingesetzt – verhindern das Auskühlen des Hauses und ermöglichen effizientes und somit sparsames Heizen.
Wer sein Haus gut dämmt, schafft die Voraussetzung dafür, dass beim Heizen mit niedrigeren Temperaturen gearbeitet werden kann – ohne Komfortverlust. Das liegt unter anderem daran, dass die Oberflächen von Wänden, Decken und Böden im gut gedämmten Haus nicht mehr so stark abkühlen. Die einmal erwärmten Bauteile „strahlen“ also keine Kälte mehr ab. Deswegen muss die Raumluft auch nicht mehr so stark erwärmt werden und die Heizung kann mit wesentlich geringeren Vorlauftemperaturen arbeiten. Das spart sehr viel Energie: Jedes Grad weniger Vorlauftemperatur senkt den Energieverbrauch um rund sechs Prozent. Wärmedämmschichten werden am besten ohne Schwachstellen oder Unterbrechungen, sogenannte Wärmebrücken, auf der Außenseite von Wand-, Dach- und Kellerkonstruktionen angebracht, um die Wärmeübertragung zwischen innen und außen möglichst wirkungsvoll zu unterbinden.
Für die Dämmung der unterschiedlichen Bauteile eines Hauses gibt es verschiedene sehr effektive Materialien, die entsprechend ihres Einsatzortes ausgewählt werden sollten. Dämmstoffe weisen auch unterschiedliche Dämmwerte auf. Um den gewünschten Wärmeschutz zu erreichen, werden beim einen Material also mitunter dickere Dämmschichten nötig als bei einem anderen. Auch die Rohstoffe, aus denen Dämmmaterialien gefertigt werden, sind vielfältig: vom Kunststoffschaum über Mineralwolle bis hin zu Holzfasern, Zellulose, Kork oder Hanf. Alle gemein haben, dass sie im Laufe ihrer Nutzungsphase wesentlich mehr Energie einsparen, als für ihre Herstellung aufgebracht werden musste. Und klimafreundlich sind Sie außerdem unterwegs, wenn sich der Dämmstoff und die übrigen Baumaterialien am Gebrauchsende des Eigenheims mit möglichst geringem Aufwand recyceln und wiederverwenden oder zumindest problemlos entsorgen lassen.
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Auch die Fenster haben einen großen Anteil am Energiebedarf Ihres Wohnraums. Besonders sparsame dreifach verglaste Fenster sind heute Standard. Ihre Zwischenräume sind mit Edelgas gefüllt, das über eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit verfügt. Zudem sind die Ausführung der Rahmen und des Randverbunds wichtige Faktoren bei der Dämmfähigkeit von Fenstern. Im besten Fall lässt sich so ein U-Wert der Verglasung von 0,5 W/m2K erzielen, während der U-Wert einer Zweifachverglasung mit 1,1 W/m²K bei mehr als dem Doppelten liegt. Weiterhin können über die Ausrichtung der Fenster passive solare Wärmegewinne
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Moderne Fenster lassen nicht nur viel Tageslicht ins Haus, sondern tragen auch zur Energieeinsparung bei.
Wirksamer Sonnenschutz ist auch bei modernen Fenstern unentbehrlich.
erzielt werden. Durch große, nach Süd, Ost oder West orientierte Öffnungen, holen Sie bei niedrigem Sonnenstand in der kalten Jahreszeit die Sonne und ihre kostenlose Heizleistung ins Haus. Doch Vorsicht: Vor allem bei Südfenstern muss für die Sommermonate für eine ausreichende Verschattung gesorgt werden, damit die Wohnräume nicht überhitzen.
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sind wegen der Wärmeverluste absolut unerwünscht. Doch ohne ausreichend Frischluftzufuhr entsteht schnell ein Raumklima, das für das Wohlbefinden und letztendlich für die Gesundheit äußerst schädlich ist. Händisches Lüften über die Fenster bedeutet ebenfalls größere Energieverluste als mit einer automatisierten Lösung, abgesehen davon, dass man es auch machen und daran denken muss. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die Anlage der Abluft die Wärme entzieht und diese auf die Zuluft überträgt. So werden die Energieverluste auf ein sehr geringes Niveau gedrückt.
AUTOMATISCH LÜFTEN Eine geregelte Frischluftzufuhr ist bei Plus-Energie-Häusern unerlässlich. Aus energieeffizienten, aber auch aus gesundheitlichen Gründen.
Komfortabel und energieeffizient ist ein automatisches Lüftungssystem. Foto:www.vaillant.de
Ein weiterer wichtiger Baustein nach Dämmung und effizienter Wärmeerzeugung ist die kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Sie stellt sicher, dass in einem auf Luftdichtigkeit getrimmten Haus immer eine ausreichende Frischluftzufuhr gewährleistet ist. Denn Undichtigkeiten
Mit uns bauen Sie mit Holz – dem besten Baumaterial der Natur. Sie machen sich unabhängig von steigenden Energiekosten und werden zum energetischen Selbstversorger. Sie profitieren von höchster staatlicher Förderung und attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten.
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STROM VOM DACH Mit einer Photovoltaikanlage versorgt sich das Plus-Energie-Haus selbst mit Energie. Das letzte Puzzlestück des Plus-Energie-Hauses ist nun, die elektrische Energie, die man im Niedrigstenergiehaus benötigt, selbst herzustellen. Das kann die Photovotaik(PV)-Anlage. Sie erzeugt mithilfe von Sonnenenergie ausreichend Strom für die Erzeugung
WÄRMEPUMPE Wenn Öl und Gas als Brennstoff demnächst ausgedient haben, dürfte die Wärmepumpe als effizienteste Heizart ihren endgültigen Siegeszug antreten.
PV-Strom ist wesentlich billiger als die aus dem Netz bezogene: Die Gestehungskosten – also die Kosten für die Erzeugung – von PV-Strom mithilfe von kleinen Anlagen bis maximal 30 kWp liegen bei rund 11 Cent. Durchschnittlich 46,27 Cent pro Kilowattstunde zahlten Kunden laut einer Analyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zur Jahresmitte 2023 bei einem jährlichen Stromverbrauch von 3 500 Kilowattstunden. Selbst für den Verbrauchsanteil, der unter die Strompreisbremse der Bundesregierung fällt (80 Prozent des historischen Verbrauchs), muss man immer noch 40 ct/kWh zahlen. Im Vergleich dazu ist der selbst erzeugte PV-Strom ein echtes Schnäppchen.
Auch wenn das Haus so gut gedämmt ist, dass im Prinzip keine Heizung mehr benötigt wird, kommt es nicht ohne einen Wärmeerzeuger aus. Zum einen für Kälteperioden im Winter, zum anderen will sicher niemand nur mit kaltem Wasser duschen. Dabei kommt in Zukunft wohl in den meisten Fällen – in einem Plus-Energie-Haus eigentlich immer – eine Wärmepumpe zum Einsatz, mit der Sie den Wärmebedarf sehr effizient decken können. Sie entzieht der Umgebungsluft oder dem Erdreich Energie und konzentriert diese. Dadurch schafft sie mit wenig Input viel Output. Eine Wärmepumpe bietet außerdem den Vorteil, dass sie mit dem Strom betrieben werden kann, der mithilfe einer PV-Anlage auf dem Dach selbst erzeugt wird. ter. Seit Beginn der Energiekrise ist sie in aller Munde und wird als die Heizung der Zukunft propagiert. Das liegt daran, dass die Wärmepumpe circa drei Viertel der Heizwärme, die sie produziert, aus der Umgebung des Hauses generiert und nur rund ein Viertel als Antriebsenergie – in der Regel Strom – hinzugefügt werden muss. Die Umweltenergie bezieht die Wärme-
pumpe – je nach gewähltem System – mithilfe von Sonden oder Kollektoren aus dem Erdreich, per Brunnen aus dem Grundwasser oder direkt aus der Luft. Am einfachsten – und daher am günstigsten zu installieren, ist letzteres System, weswegen es beim Einfamilienhaus-Neubau heute auch klar den ersten Platz unter den Wärmepumpen einnimmt. Es gibt reine Heizwärmepumpen und solche, die Warmwasser erzeugen, aber auch Systeme, die beides können. w w w.w o l f.e u
HEIZUNG DER ZUKUNF T
von Raumwärme und Warmwasser, aber auch für den Betrieb aller anderen Verbraucher, wie Beleuchtung, Hausgeräte etc. Ihre Größe und die damit zusammenhängende Leistungsfähigkeit wird entsprechend des berechneten Energiebedarfs des Hauses und seiner Bewohner ermittelt. Dabei spielt auch eine Rolle, ob das für die Installation der Anlage zur Verfügung stehende Dach Flächen in unverschatteter Süd- oder eher in Ost-West-Ausrichtung bietet. Rein rechnerisch kann auch in unseren Breiten mit einer solchen PV-Anlage mehr regenerativer Sonnenstrom erzeugt werden als das Haus und seine Bewohner für ein Leben ohne Komforteinbußen benötigen. Und: Die selbst erzeugte Kilowattstunde
Foto: Wolf GmbH
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topthema #plus_energie_haus
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HOHE HÜRDEN Die Plus-Energie-Ausstattung verursacht natürlich zusätzliche Baukosten. Es gibt auch staatliche Förderung, aber die Anforderungen sind hoch. Mit 15 bis 30 Prozent Mehrkosten muss man rechnen. Im Detail hängen die Mehrkosten stark von der individuellen Planung und der Größe des Hauses ab, und auch davon, mit welchem Partner man baut. Es gibt Hausher-
übrig ist, wird gegen Einspeisevergütung ins öffentliche Netz geleitet. Dafür erhält man momentan bei „einfamilienhausüblichen“ Anlagen bis 10 kWp nach EEG 2023 8,2 Cent pro kWh. Wer sein Haus von der Dämmung über die Heiz-und Lüftungstechnik bis hin zur PV-Anlage, Speicher und Energiemanager integrativ plant und baut, kann im Idealfall einen
Autarkiegrad von bis zu 80 Prozent erreichen. Die übrigen 20 Prozent müssen aber immer noch aus dem Netz dazugekauft werden – zum Beispiel im Winter, wenn die Außentemperaturen sehr niedrig, die Tage ohnehin sehr kurz und diese auch noch trüb sind. Dann braucht die Wärmepumpe häufig mehr Strom als die PV-Anlage produzieren kann.
steller, die sich auf Plus-Energie-Häuser spezialisiert haben. Von diesem Know-how können Bauherren unter Umständen auch preislich profitieren. Wer von der staatlichen Förderung profitieren will, dessen Haus muss einige strenge Kriterien hinsichtlich Energieverbrauch und Langlebigkeit erfüllen sowie ohne fossile Wärmeerzeuger auskommen. Erfüllt der geplante Neubau diese Anforderungen, kann der Bauherr in der ersten von zwei Förderstufen einen zinsvergünstigten Förderkredit der KfW über 100 000 Euro pro Wohneinheit erhalten. In der zweiten Förderstufe „Klimafreundliches Wohngebäude mit QNG“ (KFWG-Q) sind sogar 150 000 Euro zinsverbilligter KfW-Kredit pro Wohneinheit möglich. Um diesen zu bekommen, muss der Neubau zusätzlich zu den oben genannten Kriterien über eine Nachhaltigkeitszertifizierung nach dem „Qualitätssiegel Nach-
haltiges Gebäude Plus“ (QNG-Plus) oder „Premium“ (QNG-Premium) verfügen. Ein smarter Energiemanager sorgt dafür, dass der PV-Strom zunächst direkt im Haus verbraucht oder gespeichert wird. Wer ein E-Auto hat, kann natürlich auch dessen Batterie damit laden.
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Ein Batteriespeicher sorgt dafür, dass von dem auf dem Dach produzierten Strom möglichst viel selbst verbraucht werden kann. w w w. s o n n e n .d e
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In der Praxis wird Energie auch dann benötigt, wenn die Sonne gerade nicht scheint – zum Beispiel abends oder nachts. Um auch dann von grünem Strom zu profitieren, wird das Plus-Energie-Haus mit einem Stromspeicher ausgestattet. Diese Hausbatterie speichert Überschüsse der PV-Anlage für abends und nachts. Ein smarter Energiemanager sorgt dafür, dass der PV-Strom zunächst direkt im Haus verbraucht oder gespeichert wird. Wer ein E-Auto hat, kann natürlich auch dessen Batterie damit laden. Nur der Strom, der dann noch
Foto: adobe.stock.com/David
Selbst produzierter Strom kann nur effizient genutzt werden, wenn Überschuss gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden kann.
Foto: Sonnen GmbH
VOLLE L ADUNG
„Voraussetzung für ein Plus-Energie-Haus ist, dass die Wärmeverluste und somit der Energiebedarf sehr gering sind. Daher ist eine gute Dämmung, wie beispielsweise bei unserer Gebäudehülle ÖvoNatur Therm, der wichtigste Baustein.“
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Foto: www.weberhaus.de
#interview
Klaus-Dieter Schwendemann beschäftigt sich als Marketingleiter bei Plus-EnergieHaus-Pionier Weberhaus seit vielen Jahren intensiv mit den Potenzialen moderner regenerativer Haustechnik.
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Was ist ein Plus-Energie-Haus? Ein Plus-Energie-Haus ist ein gut gedämmtes, nachhaltig gebautes Gebäude, das durch innovative Energielösungen mehr Energie produziert als es für Heizung, Warmwasserbereitung und den Betrieb elektrischer Geräte benötigt. Diese Häuser sind sehr effizient, gut isoliert und nutzen in der Regel Wärmepumpen zur Klimatisierung sowie Photovoltaikanlagen, um Überschussenergie zu erzeugen. Wie funktioniert ein Plus-Energie-Haus? Voraussetzung für ein Plus-Energie-Haus ist, dass die Wärmeverluste und somit der Energiebedarf sehr gering sind. Daher ist eine gute Dämmung, wie beispielsweise bei unserer Gebäudehülle ÖvoNatur Therm, der wichtigste Baustein. Damit beim Lüften nicht unkontrolliert die Wärme nach draußen verloren geht, setzen wir im Standard eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ein. Das klassische Plus-Energie-Haus besitzt eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher. Aber auch ein Windrad und/oder eine thermische Solaranlage sind denkbar. Als Wärmeerzeuger kommt meist eine Wärmepumpe zum Einsatz. Kombiniert man diese mit der Photovoltaikanlage, kann sie den Solarstrom nutzen, der nicht unmittelbar im Haus gebraucht wird.
Die Grafik zeigt, welche Komponenten bei Weberhaus kombiniert werden, um den Plus-Energie-Standard zu erreichen. Grundlage eines jeden Plus-Energie-Hauses ist eine dichte und sehr gut gedämmte Haushülle, die den Heizenergiebedarf des Hauses möglichst weit minimiert. Dann arbeitet die Wärmepumpe – in diesem Fall eine Luft-Luft-Wärmepumpe mit integrierter automatischer Lüftungsanlage – sehr effizient. Der Antriebsstrom für die Wärmepumpe und für alle anderen elektrischen Verbraucher im Haus wird auf dem Dach des Hauses mit einer Photovoltaikanlage selbst erzeugt. Überschüsse speichert man in einer Hausbatterie für den Energiebedarf abends und nachts. Eine smarte Haussteuerung optimiert die Energieflüsse und sorgt zum Beispiel dafür, dass die Verschattung der Fenster im Sommer rechtzeitig heruntergefahren wird. So vermeidet man eine Überhitzung der Wohnräume und den Einsatz von energiehungriger, technischer Klimatisierung.
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Grafik: Weberhaus
MEHR ENERGIE ERZEUGEN ALS VERBRAUCHEN
topthema #plus_energie_haus
U N A B H Ä N G I G VO M E N E R G I E A N B I E T E R
topthema #plus_energie_haus
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„Ein Plus-Energie-Haus ist oft nicht signifikant teurer als ein normales Haus.“
Was muss man bei der Planung eines PlusEnergie-Hauses beachten? Idealerweise sind die Wohnbereiche des Gebäudes mit großzügiger Verglasung nach Süden ausgerichtet. Dies ermöglicht zusätzliche, direkte Solargewinne über die Fenster. Kann man überall ein Plus-EnergieHaus bauen? Grundsätzlich ist der Bau eines Plus-EnergieHauses überall möglich. Allerdings können geografische Faktoren oder lokale Bauvorschriften die Effizienz beeinflussen. In einigen Fällen kann eine größere Photovoltaikanlage erforderlich sein, um den Energiebedarf in ungünstigen Umgebungen auszugleichen. Muss man sich beim Wohnen einschränken, um den „Plus-Energie-Standard“ zu halten? Nein, im Gegenteil. Ein modernes Plus-EnergieHaus bietet sogar mehr Lebensqualität. So kann man sich ohne Mehraufwand im Sommer sogar die Klimatisierung gönnen, da zu dieser Jahreszeit Energieüberschüsse vorhanden sind. Ist die Plus-Energie-Technik sehr wartungsintensiv? Die eingesetzten Technologien sind in der Regel ausgereift und auf Langlebigkeit ausgelegt. Dank guter Dämmung und effizienter Haus-
Für Plus-Energie-Häuser sind große geneigte Dachflächen für die Installation einer Photovoltaikanlage besonders gut geeignet. Ob diese, wie beim Weber-Musterhaus „Generation 5.5 200“ in Rheinau-Linx, genau nach Süden ausgerichtet ist oder in Ost-West-Ausrichtung, ist bei entsprechender Bemessung zweitrangig. Südausgerichtete Anlagen haben einen höheren Ertrag, den aber vor allem mittags. OstWest-Anlagen punkten mit Stromerzeugung, vormittags und nachmittags, also zu den Zeiten, an denen die Bewohner in der Regel häufiger, den selbst erzeugten Strom direkt verbrauchen können.
Foto: Weberhaus
technik wie Wärmepumpen auf bewährter Basis ist der Wartungsbedarf eher gering. Die Technik wird weniger belastet, da insgesamt weniger Energie benötigt wird.
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Welche Erfahrungen gibt es bezüglich der Lebenserwartung der Plus-EnergieTechnik-Komponenten?? Seit 2006 verbauen wir solche Technologien regelmäßig und seit einigen Jahren sogar im Standard bei jedem Weber-Haus. Die Erfahrungen zeigen eine hohe Stabilität und Zuverlässigkeit der Systeme. Eignet sich ein Plus-Energie-Haus für jeden Bauherren? Ja, wir bauen diese Häuser seit Jahren in unterschiedlichen Größen für unterschiedliche Baufamilien. Wie viel kostet ein Plus-Energie-Haus mehr als ein normales? In vielen Bundesländern sind bestimmte Komponenten wie Photovoltaikanlagen bereits vorgeschrieben, wodurch sich die Mehrkosten für ein Plus-Energie-Haus nicht signifikant von denen eines herkömmlichen Hauses unterscheiden.
Vielen Dank für das Gespräch!
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Die Planer des Wohngebiets „Wärmepumpenquartier Groninger Straße“ in der ostfriesischen Stadt Leer legten großen Wert auf „Vielfalt in der Einheit“. Die Häuser sollten dabei den typischen Charme und die Tradition der Region verkörpern. Die 130 neue Wohnungen und Häuser auf rund 30 000 Quadratmetern sind ein großer Schritt auf einem gangbaren Weg Richtung Klimaneutralität für die seit Jahrhunderten vom Handel und der Seefahrt geprägten Kreisstadt, deren erste schriftliche Namensnennung aus dem Jahr 792 datiert. Inspiriert von den klassischen Klinkerbauten im Norden, achteten die Verantwortlichen des Leeraner Architekturbüros Eden Architekten umso mehr darauf, dass sich das Areal mit seinen 25 unterschiedlichen Häusertypen harmonisch in das Stadtbild einfügt. Möglich wurde das Vorhaben, weil ein ortsansässiges Handelsunternehmen das Areal seines ehemaligen Firmenstandortes zur Entwicklung eines klimafreundlichen Baugebietes an das regionale Bauunternehmen Terfehr in Rhede verkauft hat. So wurde Leer eines von fünf Pilotquartieren im Rahmen des Projekts „Quartierswärmeversorgung mit Wärmepumpen“, bei dem das Land Niedersachsen den großräumigen Einsatz von Wärmepumpen fördert und erprobt. Was das „Wärmepumpenquartier Groninger Straße“ besonders macht: Durch smarte Haustechnik und das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten beziehen Hausbesitzer ihren
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Dieses zweigeschossige Wohnhaus mit zwei Wohneinheiten ist mit modernster Energiespartechnik ausgestattet, verfügt über eine Wärmepumpe, Photovoltaikanlage sowie einen Stromspeicher. Damit ist es unabhängig von fossilen Brennstoffen – und erzeugt übers Jahr mehr Energie als es verbraucht.
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Die Bereiche Wohnen, Essen und Kochen bilden in beiden Wohnungen eine offene, fließend ineinander übergehende Einheit.
Hausbesitzerin Nina Bootsman: „Bei diesem Haus passt alles zusammen.“
Wärmeenergiebedarf regenerativ und autark. Dabei sorgt die zukunftsfähige Haustechnik im Zusammenspiel mit der sehr guten Wärmedämmung dafür, dass das von uns besuchte Musterhaus die Energieeffizienzklasse A+ erreicht. Hausbesitzer Torben Bootsmann: „Bei der Entscheidung für dieses Haus war die Autarkie ein wichtiger Faktor. Wärmepumpe, Photovoltaikanlage und Stromspeicher geben uns die Gewissheit, gut für die Zukunft gerüstet zu sein. Wichtig war uns aber auch, dass es sich um hochwertige und effiziente Komponenten handelt.“ In der Groninger Straße kommt dafür die Luft-Wasser-Wärmepumpe CHAMonoblock der Firma Wolf mit dem natürlichen Kältemittel Propan zum
Bauherrin Nina Bootsmann genießt die Zeit und freut sich zusammen mit ihrem Mann Torben auf das erste Weihnachten im eigenen Haus.
Einsatz. Dieses hat nach Firmenangaben als in der Natur vorkommende Substanz nicht nur einen hervorragenden Wirkungsgrad und ist in hohen Mengen verfügbar, sondern ist darüber hinaus preisgünstig und hat im Vergleich zu synthetischen Kältemitteln ein sehr niedriges Global Warming Potenzial. Spezielle Ventilatoren versprechen einen leisen Betrieb, sodass die Nachbarn nicht gestört werden. Die Basis für die energetische Unabhängigkeit befindet sich auf dem Gebäudedach des Zweifamilienhauses. Dort ist eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtfläche von 36,75 Quadratmetern installiert. Ein Energiespeicher stellt sicher, dass der Photovoltaikstrom zur Eigennutzung zwischengespeichert werden kann. Auch das Thema Mobilität wird in der Groninger Straße regenerativ gedacht: Die Photovoltaikanlage generiert auch den Strom zum Betreiben der Wandladestation für Elektroautos. gw#H4F
topthema #plus_energie_haus
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Der großzügig angelegte Wohnbereich im Obergeschoss mit bodentiefen Fenstern wurde modern eingerichtet.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe mit dem natürlichen Kältemittel Propan zeichnet sich durch einen sehr guten Wirkungsgrad aus.
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Gemütliches Wohnen ist auch unter der Dachschräge im Spitzboden angesagt. Großflächige Fenster lassen viel Tageslicht herein und sorgen für eine lichte und freundliche Atmosphäre, die durch die hellen Einbaumöbel noch verstärkt wird.
topthema #plus_energie_haus
Schmuckes Äußeres – mit Verblendmauerwerk und steilem Satteldach. Innen sorgt effiziente Technik, die vom Solardachstrom gespeist wird, für wohlig warme Räume.
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Fotos: Wolf GmbH
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TECHNIK 4
Entwurf: Musterhaus Groninger Straße Hersteller: Bauunternehmen und Planungsbüro Günter Terfehr Industriestraße 2 26899 Rhede (Ems) Tel. 04964/604200 www.terfehr.de Architekt: Eden Architekten Annenstraße 22 26789 Leer Tel. 0491/927780 www.edenarchitekten.de Bauweise: Holzständerkonstruktion, mit 24 cm Mineralwolle-Dämmung und Verblendmauerwerk, U-Wert Wand 0,15 W/m²K; Satteldach, 50 Grad geneigt, U-Wert 0,15 W/m²K; Kunststofffenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,5 W/m²K Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe CHA-Monoblock mit Kühlfunktion, Fußbodenheizung, dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung, PV-Anlage, Batteriespeicher Primärenergiebedarf: 17,6 kWh/m²a Endenergiebedarf: 18,8 kWh/m²a Effizienzklasse A+ Wohnflächen: EG 86 m2, OG 73 m2 Standort: Wohnquartier Groninger Straße, Geschwister-Weinberg-Str. 2, 26789 Leer
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Heizkurve automatisch anpassen Sind Hardware-Installation und App-/ Software-Einrichtung und Anmeldeprozesse abgeschlossen, kann der Hausbesitzer auf die Einstellmöglichkeiten, Betriebszustände, Zeitprogramme, Anzeigewerte und Meldungen der Wärmeerzeuger-Regelung zugreifen – bequem vom Sofa aus per Smartphone, Tablet oder Notebook. Alternativ bieten manche Hersteller auch digitale Raumbedien-
Foto: Stiebel Eltron
Die Steuerung erfolgt bequem vom Sofa aus. w w w. s t i e b e l - e l t r o n .d e
geräte an. Doch das ist längst nicht alles: Vernetzte Regelsysteme ermöglichen den Zugang zu smartem Optimierungspotenzial, beginnend bei der witterungsgeführten Regelung. Deren wesentliche Aufgabe ist es, während der Heizperiode die zur jeweiligen Außentemperatur passende HeizwasserVorlauftemperatur bereitzustellen, um so den Energieeinsatz zu begrenzen. Dazu ist an einer geeigneten Stelle im Freien ein Außenfühler installiert. Es gilt: Je kälter es draußen ist, desto höher steigt die Heizwasser-Vorlauftemperatur, um über die Heizflächen die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Wird es draußen wärmer, verringert sich die Vorlauftemperatur. Für die passende Zuordnung von Außen- und Vorlauftemperatur sorgt die sogenannte Heizkurve bzw. Heizkennlinie. Diese wird zwar bei der Inbetriebnahme vom Fachmann auf die individuellen Bedingungen im Haus einjustiert. Doch insbesondere in Ver-
knowhow #heizungsregelung
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Eine moderne, intelligente Wärmeerzeuger-Regelung ist Voraussetzung dafür, dass ein Heizsystem zuverlässig, bedarfsgerecht und energiesparend arbeitet. Im Unterschied zu früher verfügen die aktuellen, digitalen Produktgenerationen über ein Kommunikationsmodul mit integriertem WLAN oder LAN-Anschluss. Dadurch lassen sich Wärmepumpe und Co. über den vorhandenen Router ins lokale Heimnetzwerk integrieren.
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Eine moderne Heizungsregelung sorgt nicht nur für die gewünschten Temperaturen im Haus, sie ermöglicht auch handfeste Energieeinsparungen. Vernetzte digitale Systeme verknüpfen und optimieren beide Bereiche – und sorgen so für niedrigere Kosten und hohen Wärmekomfort.
Foto: Danfoss
bindung mit einer Wärmepumpe sind Reglermodelle vorteilhaft, die eine automatische, flexible Anpassung der Heizkurve im realen Heizbetrieb ermöglichen: auf Basis konkreter Nutzungsdaten sowie basierend auf aktuellen, regionalen Wetterdaten/prognosen, die sogar von der eigenen, smarten Wetterstation stammen können. Verbräuche ständig analysieren Noch mehr Einsparpotenzial bieten smarte Thermostate oder Raumregler, welche die Temperaturdaten (per Funk) in regelmäßigen Abständen an die Wärmeerzeuger-Regelung übertragen, wo sie zusammen mit den aktuellen Vor- und Rücklauftemperaturen ausgewertet werden. Falls in den Räumen längere Zeit nur eine geringe oder keine Wärmeanforderung besteht, beispielsweise aufgrund ungewöhnlich starker Sonneneinstrahlung, wird die Heizkurve entsprechend angepasst und die Vorlauftemperatur dadurch energiesparend abgesenkt; oder das Heizgerät schaltet ab. Eine weitere Option von digitalen Regelsystemen besteht darin, die Heizund Warmwasser-Energieverbräuche sowie eventuelle Wärme- oder Stromerträge, die zum Beispiel von einer Solarthermie- oder Photovoltaikanlage stammen, zu überwachen. Dies
Vernetzte Heizungsregler erlauben einen Zugriff aus der Ferne per App. w w w.d a n f o s s .c o m
REGE LTECHNIK IST PFLICHT
Foto: Gira
Eine Wetterstation erfasst die Außentemperatur und Sonneneinstrahlung. Anhand der Daten passt die Heizungsregelung die Temperatur an. w w w.g i r a .d e
Aus Energiespargründen hat der Gesetzgeber verpflichtende Anforderungen an die Regeltechnik einer Heizungsanlage im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt. Im §61 wird der Bauherr verpflichtet, darauf zu achten, dass beim Einbau einer Zentralheizung diese mit einer zentralen selbsttätig wirkenden Regelung ausgestattet ist, um die Wärmezufuhr zu verringern und abzuschalten sowie um elektrische Antriebe an- und abzuschalten. Dies muss in Abhängigkeit von der Außentemperatur (oder einer anderen geeigneten Führungsgröße) und der Zeit erfolgen. Zusätzlich wird in §63 des GEG die selbsttätig wirkende, raumweise Regelung der Raumtemperaturen gefordert. Davon ausgenommen sind im Eigenheim-Neubau lediglich Räume mit weniger als sechs Quadratmeter Nutzfläche in Verbindung mit einer Fußbodenheizung. Hier wird vor allem an einen Flur oder Abstellraum gedacht, der normalerweise allein schon von den zum Verteiler laufenden Heizkreisleitungen ausreichend erwärmt wird.
Foto: Viega
Sparen mit Einzelraumregelung Im Gebäudeenergiegesetz vorgeschrieben ist zusätzlich der Einbau eines Einzelraumregelsystems. Dieses sorgt für individuelle und energetisch effiziente Temperaturniveaus in den Wohnräumen. Entsprechend den gemessenen und gewünschten Raumtemperaturwerten stoppen oder öffnen motorisch betriebene Funkventile den Heizwasserdurchfluss an den Heizflächen. Bei Flächenheizungen, die aus mehreren, raumweise zuge-
Ströme dynamisch abgleichen Die Hersteller arbeiten ständig daran, ihre Regler mit Blick auf (Automatik-) Funktionen und Kompatibilität zu erweitern. Typisches Beispiel hierfür ist der dynamische, automatische hydraulische Abgleich. Denn auch beim digitalen Heizsystem lässt sich die optimale Energieeffizienz bei gleich-
zeitig hohem Wärmekomfort nur dann erreichen, wenn es hydraulisch abgeglichen ist. Sprich, wenn sämtliche Heizkörper oder Flächenheizkreise im Gebäude während des Betriebs immer bedarfsgerecht mit Heizwasser versorgt werden. Normalerweise erfolgen diese Einjustierungen bei der Inbetriebnahme und werden dabei auf einen normgerechten Auslegungszustand fixiert eingestellt. Inzwischen gibt es jedoch dynamische Regelsysteme, die während des Heizens ständig einen hydraulischen Abgleich vornehmen, also die Verteilung der Wasserströme auf die einzelnen Heizkreise automatisch anpassen: entsprechend der geforderten Raumtemperatur und der benötigten Wärmeabgabe in den Raum. Alle Möglichkeiten digitaler Heizungsregelsysteme verbessern sowohl die Energieeinsparung und Ökobilanz des Heizsystems als auch den Bedien- und Wärmekomfort. Außerdem sind sie unverzichtbar, um die auch politisch gewünschte intelligente Vernetzung von Wärmepumpe, Photovoltaik, Batterie- und Wärmespeicher, E-Mobilität und Netzstrom zu realisieren. jw#H4F
Beispiel für ein Einzelraumregelsystem, bei dem der hydraulische Abgleich permanent automatisch erfolgt und so in jedem Raum die Wunschtemperatur sichert. w w w.v i e g a .d e
knowhow #heizungsregelung
ordneten Heizkreisen bestehen, sind die jeweiligen Regelventile zentral am Heizkreisverteiler montiert. Bei der technischen Umsetzung von Einzelraumregelsystemen geht der Trend klar hin zu vernetzten Systemen. Neben der Überwachung und Einstellung von Raumtemperaturwerten, Schaltzeiten und Betriebszuständen aus der Ferne, ist eine standortbasierte Absenk- und Wiederaufheizautomatik per App möglich. Verlassen die Bewohner mehrere Stunden das Haus, werden (alle) Raumtemperaturen verringert. Umgekehrt wird das Wohnzimmer rechtzeitig auf Wunschtemperatur gebracht, bis der erste Bewohner heimkehrt. Mit einer Selbstlernfunktion ausgestattete Geräte passen zudem ihre Einstellungen im Laufe der Zeit automatisch an den Tagesablauf an.
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funktioniert sowohl in Echtzeit als auch über bestimmte Zeiträume hinweg. Anhand von Einzel- und Durchschnittswerten können Heizungsanlagenbesitzer frühzeitig erkennen, ob das Heizsystem energetisch optimal läuft, oder ob eventuell Störungen und falsche Einstellungen einen überhöhten Verbrauch oder zu geringe (Solar-)Erträge verursachen. In solchen Fällen kann er sofort reagieren und bei Bedarf den Fachmann einschalten – und nicht erst dann, wenn eine deutlich zu hohe Jahresabrechnung für Wärmepumpenstrom oder Gas vom Energieversorger eintrifft und dann erst die mühsame Fehlersuche beginnt.
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Auf der Südseite ist die gesamte Dachfläche als Photovoltaikanlage umgesetzt. Außerdem öffnet sich das Hanghaus hier mit großen Glasflächen in Richtung Garten, bietet so im Inneren viel Tageslicht und fantastische Ausblicke.
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futurehomes #zwei_mal_ökologisch Das moderne Doppelhaus zeigt sich zur Straßenseite mit filigraner Holzfassade, die Dach und Wände umhüllt – wie aus einem Guss.
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Im Schwarzwald, am Rande eines Neubaugebiets, schufen sich zwei Baufamilien ein gemeinsames Domizil: zwei Plus-Energie-Häuser in moderner, ökologischer Holzbauweise, wohngesund und mit modernster Haustechnik.
ZWEI HÄUSER – EIN KONZEPT Zusammen zu bauen hatten die zwei Baufamilien ursprünglich gar nicht geplant. Zwar sind beide Bauherren in dem kleinen Ort im Schwarzwald aufgewachsen und kennen sich seit ihrer Kindheit, doch das gemeinsame Bauprojekt entstand eher spontan. Die beiden Familienväter hatten 2016 eine IT-Firma gegründet und sahen dann mit dem Bau eines Doppelhauses den Vorteil der Kostenersparnis, kurze Wege zueinander und die große Chance zur Realisierung ihrer persönlichen Wohnvorstellungen. Als dann Holzbauer Christian Lehmann ins Spiel kam, fiel die Entscheidung schnell: Der selbstständige Planer erkannte das große Potenzial des als nicht zu bebauen geltenden Grundstücks und riet den Familien zu einem Gemein-
schaftsprojekt. Lage, Aussicht und Größe waren seiner Meinung nach optimal, sodass die Baufamilien das Grundstück kurzerhand kauften. Christian Lehmann und Architektin Sylvie Rausch entwickelten dann ein Hauskonzept, das den Wünschen beider Familien entsprach. Zunächst war ihnen der Entwurf etwas zu kühl, aber die eingesetzten Materialien überzeugten sie dann doch. Mit Stahl, Glas und vor allem regionalem, naturbelassenem Holz, wurden „ehrliche und wunderschöne Materialien“ eingesetzt, so einer der zufriedenen Bauherren. Außerdem kamen ausschließlich baubiologisch unbedenkliche Baustoffe, die wohngesunde Innenräume garantieren, zum Einsatz. Entscheidend war für beide Parteien
Die Grundrisse der beiden Häuser sind beinah identisch, jedoch zueinander gespiegelt. Beide Familien können dank der großen Verglasungen sowohl die Morgensonne genießen als auch den Sonnenuntergang voll auskosten.
futurehomes #zwei_mal_ökologisch Die Geschosstreppe wird von oben natürlich belichtet. Weiß lackierter Stahl, Holz, offene Stufen sowie das feingliedrige Relinggeländer lassen sie leicht und transparent wirken.
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Eine warme, wohnliche Atmosphäre schaffen das hochwertige Eichenholzparkett sowie holzige Akzente der Glastürrahmen.
Die raumhohen Fenster und Glastüren schaffen eine fließende Verbindung ins Grüne und bieten dank der Hanglage weite Sicht in die idyllische Umgebung.
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„Die Grundstücke baulich zu verbinden war die Möglichkeit, beide Häuser fair zu gestalten“, sagt Projektleiter Christian Lehmann.
Die geräumigen Schlaf- und Kinderzimmer liegen mit direktem Zugang nach draußen, im Gartengeschoss. Tageslichthell dank raumhoher Verglasungen, sind ihre Wände Richtung Flur mit Oberlichtern versehen.
FAMILIENLEBEN MAL ZWEI zudem die Idee der gleich gestalteten Wohneinheiten. Denn neben dem Job ist beiden das private Umfeld enorm wichtig. Mit jeweils vier Kindern sind die Anforderungen und alltäglichen Bedürfnisse nahezu identisch – und so sind es auch die zwei Häuser. Über eine Doppelgarage verbunden, liegt hier die Spiegelachse der Grundrisse. Gleichzeitig bildet die Garage auch einen baulichen, entkoppelnden Puffer. Großzügige Wohnbereiche, gut dimensionierte, gleich große Kinder-
zimmer, ein Hobbyraum sowie auch Privatsphäre für die Eltern bietet der Entwurf auf beiden Seiten. Außerdem reichlich Stauraum, da die Innenwände als beidseitig nutzbare Einbauschränke realisiert wurden. Tragfähig – und dazu außerordentlich praktisch. Bei Parkett, Bädern, Dachlattung und Dämmung haben die Bauleute selbst Hand angelegt und über 1 000 Stunden Eigenleistung erbracht. Unterstützt und professionell angeleitet vom ausführenden Zimmermann.
Äußerlich besticht das markante Doppelhaus auf der Eingangsseite mit durchlaufender Holzfassade in Form einer senkrechten DouglasienLattung. Richtung Tal öffnet sich das Gebäude mit raumhoher, quasi durchgehender Glasfront, die neben Licht im Inneren auch für passive solare Energiegewinne sorgt. In das Dach sind hier, auf der Südseite, bündig zwei Photovoltaikanlagen eingelassen. Der erzeugte Strom versorgt unter anderem das Heizungssystem, wird also in die Wärmepumpen eingespeist. Die Wärmeverteilung erfolgt über Fußbodenheizungen. Neben der Wärmeerzeugung und Brauchwasserbereitstellung können die Wärmepumpen außerdem die Räume im Sommer kühlen. Da die Plus-EnergieHäuser mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen, wird der überschüssige Strom ins Netz gespeist. Vorbereitete Stromspeicher und Ladestationen für Elektro-Autos vervollständigen das Energiekonzept. cm#H4F
Den Eltern steht jeweils ein privater Rückzugsbereich, bestehend aus Schlafraum, Wellness-Bad und Ankleide zur Verfügung.
futurehomes #zwei_mal_ökologisch EG
Im sogenannten Tiefhof auf der Gartenseite stehen die beiden Wärmepumpen-Außengeräte. Außerdem treffen sich die zwei Familien hier gerne am Lagerfeuer.
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Das Innengerät ist im Technikraum, unterhalb der Garage, untergebracht.
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KIND 13
FLUR 18
WC 2,5
HWR/ TECHNIK 13 HWR/ TECHNIK 13
WC 2,5
FLUR 18
ESSEN/ WOHNEN 58,5 KIND 13
BAD 14
42, 70 m
KOCHEN 20
7,34 m
SCHLAFEN 13,5
ANKL. 7
Fotos: René Lamb Fotodesign
KIND 13
FLUR 11,5
Entwurf: Loßburg-Wittendorf Entwurf & Ausführung: Architektin Sylvie Rausch lehmann_holz_bauten Christian Lehmann Sanatoriumstraße 5c 78112 St. Georgen, Tel. 07724/6611 www.lehmann-holz-bauten.de Konstruktion: Holzsystembauweise mit Fichte- und Tanne-Vollholzkonstruktion, Holzfaserdämmung, Douglasie-Fassadenverkleidung, U-Wert Außenwand 0,15 W/m²K, Satteldach; auf der Südseite zweifach verglaste Holzfenster, Ug-Wert 0,9 W/m²K, auf der Nordseite dreifach verglaste Holzfenster, Ug-Wert 0,7 W/m²K Technik: Jeweils: Luft-Wasser-Wärmepumpe NIBE, mit Brauchwasserbereitstellung (500 l Wasserspeicher), Fußbodenheizung, Photovoltaikanlage Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 12 kWh/m²a Plus-Energie-Häuser Wohnfläche: je Wohneinheit UG 133 m², EG 92,5 m²
homes4future 1/2024 #H4F
FLUR 11,5
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KIND 13
ESSEN/ WOHNEN 58,5
#tageslicht #waermeschutz #sicherheit #schallschutz
Luxus in Glas: Die sturzfrei eingebauten, raumhohen Schiebefenster „Cero“ mit besonders schmalen Rahmenansichten lassen sich trotz ihrer Größe mühelos auf die Seite schieben. w w w. s o l a r l u x .c o m
Fenster sind heute keine Energiefresser mehr, sondern effiziente, multifunktionale Bauteile, die für hohen Wohnkomfort sorgen. Und das nicht nur im Neubau, sondern auch bei Sanierungen. Die besten Tipps für neue Fenster.
Foto: Solarlux
NEUE FENSTER? JA BITTE!
knowhow #fenster
Foto: epr/Perfecta
lediglich ein Fenstertausch geplant, sollte mit Architekt oder Energieberater besprochen werden, ob gegebenenfalls eine Zweifachverglasung besser geeignet ist. Damit lassen sich zwar nur Uw-Werte von rund 1,1 W/ m2K erreichen, diese Lösung kann jedoch im Einzelfall Sinn ergeben, um Feuchtigkeitsprobleme im Gebäude zu vermeiden. Grundsätzlich gilt: Für Neubauten sowie Sanierungen, bei denen mehr als ein Drittel der Fenster
ausgetauscht werden, ist ein Lüftungskonzept erforderlich. Neue Fenster sind heute so dicht, dass ein „freier Luftwechsel“ über Fugen und Undichtigkeiten nicht mehr gegeben ist. Der erforderliche Mindest-Luftwechsel muss also auf andere Art und Weise gewährleistet werden. Während bei neuen Häusern häufig eine zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz kommt, sind es in der Sanierung meist dezentrale
R A H M E N M AT E R I A L I E N F Ü R F E N S T E R :
Kunststoff – preislich das günstigste Rahmenmaterial. Es ist in unterschiedlichen Farben und Folierungen erhältlich.
Holz – das traditionelle Fensterrahmenmaterial. Dank moderner Oberflächenbehandlung inzwischen sehr robust.
Holz/Alu – der Premium-Fensterrahmen: Holz mit Außenschale aus Aluminium für optimalen Witterungsschutz.
Aluminium – das langlebigste Rahmenmaterial. Energieintensiv in der Herstellung, aber sehr gut zu recyceln.
homes4future 1/2024 #H4F
Fotos: www.kneer-suedfenster.de
Wärmeschutz – auch im Sommer In modernen, hochwärmegedämmten Neubauten ist Dreifachglas bei den Fenstern heute der Standard. Damit lassen sich hervorragende Wärmedurchgangswerte für Fenster Uw-Werte von bis zu 0,6 W/m2K erreichen. Je niedriger der Gesamt-U-Wert von Fensterglas und -rahmen ist, desto besser die Dämmwirkung des Bauteils. Auch für Bestandsgebäude, die umfangreiche Sanierungsmaßnahmen einschließlich Dach- und Fassadendämmung erfahren, sind dreifach verglaste Fenster oft die erste Wahl. Ist
Ein Fensterwechsel muss nicht zwangsläufig mit Schmutz und Dreck verbunden sein. Spezielle Montagesysteme erlauben den Austausch, ohne das Mauerwerk zu beschädigen. w w w. p e r f e c t a -f e n s t e r.d e
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Als Teil der Gebäudehülle spielen Fenster eine wichtige Rolle im Gesamtkonzept des Hauses. Sie bringen gesundes Tageslicht ins Haus, sorgen dafür, dass es im Winter warm bleibt und die Räume im Sommer nicht überhitzen sowie für einen ausreichenden Luftwechsel. Darüber hinaus schützen sie vor Umgebungslärm und halten unliebsame Besucher fern. Um alle diese Aufgaben optimal zu erfüllen, müssen Fenster in der Planung mit anderen Komponenten des Gebäudes wie z.B. Fassadendämmung, Rollläden und Jalousien, Lüftungseinrichtungen, Alarmanlagen oder Smarthome-Systemen zusammen betrachtet werden.
Foto: Warema Renkhoff SE
Rollläden, Jalousien oder Zip-Screens am wirkungsvollsten. Adaptiv bedeutet: der Sonnenschutz lässt sich vom Nutzer oder auch automatisch gesteuert an die jeweilige Wettersituation anpassen – im Gegensatz z.B. zu Sonnenschutzglas, dass zwar die Hitze draußen hält, aber im Winter eben auch keine solaren Gewinne bringt.
Südseitige Fensterflächen fangen im Winter viel Sonnenwärme ein. Im Sommer benötigt man einen adaptiven Sonnenschutz, um Überhitzung zu vermeiden. w w w.w a r e m a .c o m
Systeme. Die gibt es in verschiedenster Form von einfachen Fensterfalzlüftern bis hin zu aktiven Systeme mit Ventilator und auch mit Wärmerückgewinnung. Mit dem fortschreitenden Klimawandel kommt dem sommerlichen Wärmeschutz am Fenster zunehmende Bedeutung zu. Denn was im Winter
erwünscht ist, nämlich sogenannte „solare Gewinne“ durch die Sonneneinstrahlung ins Haus zu holen und so die Heizung zu entlasten, führt im Sommer schnell zur Überhitzung. Um den Einsatz von energieintensiven Klimaanlagen möglichst zu vermeiden, ist ein außen liegender, adaptiver Sonnenschutz in Form von Markisen,
Sicherheit und Schallschutz Wichtige Features neuer Fenster sind die Themen Sicherheit, Einbruchschutz und Schallschutz. Letzterer wird in Klassen von 1 bis 6 eingeteilt, je höher, desto schalldichter. Schallschutzklasse 1 ist für Häuser im Wohngebiet in der Regel völlig ausreichend. Wer an viel befahrenen Straßen wohnt, sollte Schallschutzfenster in Erwägung ziehen. Einbruchhemmung ist vor allem im Erdgeschoss und bei anderen leicht zugänglichen Fenstern ratsam. Die meisten Hersteller bieten schon in der Standardausführung die Verriegelung mit Pilzkopfzapfen, womit eine gewisse Grundsicherheit erreicht wird. Auf
Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahme (BEG EM) bezuschusst der Staat den Einbau neuer Fenster. Voraussetzung: der U-Wert liegt unter 0,95 W/m2K. Die Höhe des Zuschusses beträgt 15 Prozent der förderfähigen Kosten von max. 60 000 Euro. Alternativ zu diesem Zuschuss kann ein Steuerbonus in Höhe von 20 Prozent in Anspruch genommen werden. Achtung: In dem im Herbst vorgestellten Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Belebung der Baukonjunktur ist ein
Passus enthalten, nach dem der Zuschuss ab 2024 voraussichtlich für zwei Jahre auf 30 Prozent angehoben wird! Die förderfähigen Kosten werden demnach auf 30 000 Euro pro Jahr begrenzt. Auch der Steuerbonus soll angehoben werden und für die kommenden beiden Jahre 30 Prozent der förderfähigen Kosten betragen. Ob diese Förderungen in Anbetracht der momentanen Neuordnung des Bundeshaushaltes Bestand haben werden, kann man momentan nicht sagen. Vor der Kostenplanung also unbedingt Informationen über die aktuelle Fördersituation einholen, z.B. unter w w w.b af a .d e
Foto: www.iso-chemie.eu
G E L D V O M S TA AT B E I M F E N S T E R TA U S C H
Moderne Sonnenschutzsysteme gehorchen aufs Wort – Sprachsteuerung und Anbindung ans Smarthome sind möglich. w w w. s c h a n z .c o m
Für heutige Bauvorhaben kommt ausschließlich Wärmschutzglas zum Einsatz. Seit Mitte der 90er-Jahre ist es Standard und verhindert, dass im Winter zu viel Wärme vom Rauminneren nach außen abgegeben wird. Im Neubau fast immer mit drei Scheiben, bei der Sanierung ggf. auch noch mit zwei Scheiben. Seine Wärmedämmwirkung beruht zum einen auf der isolierenden Wirkung des im Scheibenzwischenraum befindlichen Edelgases. Zum anderen auf der wärmereflektierenden Beschichtung von mindestens einer der Scheiben. Nur so werden U-Werte deutlich unter 1 W/m2K erreicht. Zum Vergleich: Ohne Beschichtung lagen die U-Werte bei 2,6 W/m2K und mehr. Der Begriff Isolierglas meint meist dieses früher verwendete, unbeschichtete Glas.
knowhow #fenster
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Zu guter Letzt: die Montage Das beste Bauteil nützt nichts, wenn es falsch montiert wird. Das trifft auch auf Fenster zu. Egal ob es um Wärmedämmung, Sicherheit oder Schallschutz geht: Wird die Montage nicht fachgerecht ausgeführt, können die zugesicherten (und bezahlten) Eigenschaften nicht gewährleistet werden. Daher gehört der Fensterein-
WAS HEISST EIGE NTLICH „WÄRMESCHUTZGL AS“?
homes4future 1/2024 #H4F
Bauarten und Fensterformen Fenster gibt es in allen Formen von eckig bis rund, von einflügelig bis mehrflügelig mit Pfosten oder Kämpfer. Neben dem üblichen Dreh-Kippfenster gibt es weitere Öffnungsarten z. B. Falt- oder Schiebelösungen, die sich besonders für den Zugang zu Balkon und Terrasse eignen. Hierzulande eher ungewöhnlich, aber möglich, sind nach außen öffnende Fenster, Schwingfenster und Vertikalschiebefenster. Festverglasungen sind bei vielen Anbietern kostengünstiger als Öffnungsflügel, da der aufwendige Beschlag entfällt. Ob man sich für Holz, Holz-Aluminium oder Kunststoff als Rahmenmaterial
entscheidet, ist eher eine Frage der persönlichen Vorliebe und des Budgets als der Funktionalität. Aus allen Materialien lassen sich gute und langlebige Fenster bauen. Auch gestalterisch lassen sich alle Vorstellungen mit den unterschiedlichen Rahmenmaterialien verwirklichen. Preislich ist Kunststoff im Einstiegsbereich, Holz bzw. Holz-Alu im Mittelfeld und Aluminium im oberen Segment angesiedelt. Wer besonderen Wert auf Qualität legt, kann sich für Hersteller mit RAL-Gütezeichen entscheiden: Die haben sich zur Einhaltung definierter Standards verpflichtet und lassen diese regelmäßig überwachen.
Foto: www.oknoplast.com
Nummer sicher geht man jedoch mit zertifizierten Fenstern, zu erkennen an der Bezeichnung RC für „Resistance class“ (= Widerstandsklasse). Auch hier reicht die Klassifizierung von 1 bis 6, wobei es im Wohnungsbau selten über RC3 hinaus geht. RC2 wird von den kriminalpolizeilichen Beratungsstellen empfohlen.
bau in die Hand von Profis. Besonders in der Sanierung gibt es eine Menge zu beachten. So ergibt es z.B. bauphysikalisch Sinn, das Fenster in der Laibung ganz nach außen zu setzen, wenn eine Fassadendämmung geplant ist. Entsprechend verändern sich die inneren Anschlüsse (Fenster-
Der erforderliche Mindestluftwechsel kann dezentral über Lüftungseinrichtungen am Fenster erreicht werden. w w w. h e r o a l .d e
bank) und auch die außenseitige Anbindung an den Baukörper. Im Altbau können Baufamilien zudem mit einem besonders unerfreulichen Thema konfrontiert werden: Schadstoffe wie z.B. Asbest und PCB. Asbest wurde bis 1993 häufig in Putzen, Spachtelund Dichtmassen verarbeitet. Wird
beim Ausbau der alten Fenster die Laibung beschädigt, könnten Asbestfasern freigesetzt werden. Klarheit bringt hier nur eine Probenentnahme vor der Auftragsvergabe und eine entsprechende Analyse. hg#H4F
FE NSTE R FÜRS DACH
Foto: Velux
homes4future 1/2024 #H4F
Foto: Heroal – Johann Henkenjohann
Foto: epr/Unilux
knowhow #fenster
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Pilzkopfzapfen sichern Fenster gegen Aushebeln und schützen so vor Einbrechern. w w w.u n i l u x .d e
Großzügige Fenster sorgen für viel Tageslicht und werten den Raum unterm Dach um ein Vielfaches auf.
Fenster sind in Deutschland Sache spezialisierter Fensterbauer, Dachfenster dagegen werden vom Zimmerer oder Dachdecker geplant und montiert. Die meisten im Beitrag erwähnten Aspekte treffen auch auf Dachfenster zu, wenn gleich diese Elemente aufgrund der geneigten Einbaulage ihre eigenen Gesetze haben. Wer sich im Dachgeschoss mehr Licht und Frischluft wünscht, kann Beratung, Planung und Koordination des Dachfenstereinbaus z.B. von einem Expertenteam des Herstellers Velux abwickeln lassen. Im Gespräch eruieren die Dachfensterprofis Wünsche und Vorstellungen und machen die Planung im Nachgang anhand einer 3D-Visualisierung greifbar. Velux stimmt auch die weitere Organisation des Dachfensterprojektes mit einem passenden Handwerksbetrieb aus der Region ab und übergibt es anschließend an den Betrieb für den finalen Einbau. Infos unter w w w.ve l u x .d e /se r v ic e /r u n d u m se r v ic e
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#wohngesundheit #klimaschutz #innenausbau #nachhaltigkeit
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WENIGER CO2 – MEHR LEBEN
DECKEN
BÖDEN Nachhaltige Bodenbeläge werden ökologisch, ökonomisch und sozial gerecht hergestellt. Aufgrund ihrer Eigenschaften zählen dazu Parkett, Linoleum, Korkboden sowie Laminat und Vinyl. Parkett kann bei Gebrauchsspuren abgeschliffen werden und ist daher sehr langlebig. Beim Kauf gilt es, auf Zertifizierungen für nachhaltige Forstwirtschaft (z.B. FSC) zu achten. Kork und Linoleum bestehen beide aus natürlichen Materialien, Korkböden sind vollständig recyclebar und gute CO 2 -Speicher. Laminat besteht zu 95 Prozent aus Holz, Holzwerkstoffen und Papier und gilt daher als besonders umweltfreundlich. Vinyl-Designböden in der Bio-Variante werden kunststoffarm produziert und sind frei von Polyvinylchlorid (PVC) und Weichmachern. Und schließlich Steinböden: hier punktet regional abgebauter Granit oder Sandstein sowie die Langlebigkeit und Wasserfestigkeit des Materials.
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Massivholzdielen wirken sich positiv auf das Raumklima aus. Aus PEFC-zertifizierter Forstwirtschaft stammend, zählen sie zu den nachhaltigen Bodenbelägen. w w w.o s m o.d e
Foto: Osmo
homes4future 1/2024 #H4F
Foto: Uwe Röder
Die Deckendämmung ist Bestandteil der Innendämmung und lässt sich leicht nachträglich anbringen. Man unterscheidet zwischen Kellerdecke und Obergeschossdecken. Wird der Keller als Wohnkeller genutzt, benötigt er eine Dämmung, beim Keller als Lagerraum kann darauf verzichtet werden. Wichtig ist, auf ein trittschallfestes Material zurückzugreifen, denn die Decke ist zugleich auch Fußboden. Soll die Zimmerdecke nicht nur mit Putz oder Tapete gestaltet werden, kommen Holzdecken zum Einsatz. Ob in Naturholz oder Farbtönen wie Weiß oder helles Grau – Holzdecken wirken nicht nur optisch verändernd, sondern sind auch ausgesprochen schallschluckend.
knowhow #nachhaltiger_innenausbau
Rohstoffe, Herstellung und Regionalität sind die Aspekte, auf die es bei nachhaltigem Innenausbau ankommt. Sie greifen bei den einzelnen Komponenten auf unterschiedliche Weise.
Laut Energiesparverordnung müssen Wohngebäude mit einer ausreichenden Wärmedämmung versehen sein. Wenn dies, etwa aufgrund einer historischen Fassade, nur innen möglich ist, eignen sich Holzfasern, als Matten oder Platten gepresst, für die Innendämmung von Dach, Dachboden und Wänden. Sie bieten im Sommer auch einen sehr guten Hitzeschutz, zudem absorbieren sie den Schall. Weitere natürliche Materialien sind u.a. Schafwolle, Hanf, Flachs, Kork. Um bei der Innendämmung Schimmel zu vermeiden, sollte diese immer vom Fachmann berechnet werden. Denn beim Einsatz von Wärmedämmstoffen mit geringem Wasserdampfdiffusionswiderstand (gibt an, wie gut Feuchtigkeit durch einen Stoff gelangt) sollte eine Dampfbremse vorgesehen werde.
Das mineralische InnendämmSystem „Knauf Rotkalk in-System“ spart Heizenergie und sorgt für ein angenehmes Wohnklima. w w w. k n a u f.d e
Foto: Knauf/Stephan Klonk Fotodesign
DÄMMUNG
WÄNDE
BUCH-TIPP Die in 2023 aktualisierte 3. Auflage des Handbuches „Innenräume“ von Karin Rabausch und Alexandra Volz-Grätz, erschienen im Rudolf Müller Verlag, bietet systematisch gegliederte Planungsgrundlagen und Beispiele für die Gestaltung von Wohnräumen, anschaulich und leicht nachvollziehbar durch farbige Abbildungen, Zeichnungen und Grundrisse. Das Nachschlagewerk kostet 119,00 Euro. w w w. r u d o l f- m u e l l e r.d e
Foto: Haga/Steve Schnieke
Farbe, Tapete, Kalk oder Putz? Die Verwendung hochwertiger Materialien, erfordert einen geringeren Materialeineinsatz, das wiederum zieht eine geringere Transportfrequenz nach sich. Verpackungen, sowohl Papiersäcke als auch Metalldosen, sollten aus recycelten Materialien bestehen und nach Gebrauch wiederverwertet werden. In Farben auf Wasserbasis sind die organischen Lösungsmittel durch Wasser ersetzt, das reduziert die Umwelt- und die Gesundheitsbelastungen. Lehm-Kalkfarbe ist angereichert mit naturreinem Alpenkalk, der konservierend wirkt und die Farbe strapazierfähiger und wasserfester macht.
Treppen aus Holz liegen in puncto Nachhaltigkeit vorn, allerdings nur, wenn bei der Fertigung das „richtige" Holz verwendet wird, also Holz, das aus regionaler, nachhaltiger Fortswirtschaft stammt. Belegt wird die Herkunft zum Beispiel durch das „ PEFC-Gütesiegel" oder das „ FSC-Siegel" des Nabus. Holz mit dieser Zertifizierung stammt nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Die Alternative zum Holz im Treppenbau sind Materialien wie Glas, Stein oder Metall. Die Digitalisierung der Prozesse und das Prüfen von Produktionsabläufe unterstützt auf dem Weg zur CO 2 -Reduktion. Um sicherzugehen, ein Produkt mit hoher Nachhaltigkeit und Langlebigkeit zu erwerben, können sich Verbraucher ausführlich beim Hersteller über das jeweilige Nachhaltigkeitskonzept informieren.
Foto: Tegernseer Dielenwerk
knowhow #nachhaltiger_innenausbau
TREPPEN
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Geschlossene Bauweise beinhaltet die Option, den Platz unter der Treppe als Stauraum zu nutzen. w w w.t e g e r n s e e r - d i e l e n w e r k .d e
Um sich im Dschungel von Ökologie, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Co. zurechtzufinden, sollte man auf Labels wie u.a. „Der blaue Engel“ und „natureplus“ sowie Zertifizierungen des DGNB achten.
Türen dürfen aufgrund von Unterstützung von Klimaschutzprojekten für Windenergie und Waldschutz das Label „klimaneutral" tragen. w w w. h u g a .d e
Türen sind keine schnelle Austauschware, sondern ein Bestandteil des Innenausbaus, der auf Langlebigkeit ausgerichtet ist. Auch hier steht bei der Herstellung die CO 2 -Reduktion im Fokus. Ein probates Mittel ist der Bezug von Ökostrom bei der Fertigung, was sich auch positiv auf die Ökobilanz auswirkt. Mithilfe von Unternehmen zum Klimaschutz wie z.B. ClimatePartner können Unternehmen Faktoren wie Mitarbeiteranfahrt, Rohstoffe, Verpackung bis hin zur Logistik berechnen lassen und daraufhin gezielte Strategien zur CO 2 -Vermeidung entwickeln. Unvermeidbare Emissionen können mit Förderung von Klimaschutzprojekten kompensiert werden.
homes4future 1/2024 #H4F
Foto: Huga
TÜREN
Neben der Reduzierung der CO 2 -Emissionen ist die Verringerung der Abwassermenge ein effektiver Ansatzpunkt in puncto Nachhaltigkeit. Mit welchen Mitteln wird dies erreicht? Wassersparende Duschköpfe z.B. reduzieren den Wasserdurchlauf und können bei einer vierköpfigen Familie zu einer Ersparnis von etwa 60 Euro im Jahr führen. Badewannen mit geringerem Wasserinhalt helfen Wasser sparen. Die Toilettenspülung frisst täglich circa 40 Liter Wasser, das sind rund 30 Prozent des täglichen Trinkwasserbedarfs. Moderne WC-Becken erfüllen die Voraussetzungen für einen wassersparenden Gebrauch, die Spülkästen sollten zur Mengenwahl mit zwei Tastern ausgestattet sein. Easyto-clean Sanitärobjekte haben eine Beschichtung, die die Reinigung erleichtert so dass weniger Wasser benötigt wird.
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knowhow #nachhaltiger_innenausbau
SANITÄR Die Badewanne „Seed“ spart mit ihren 115 Litern Fassungsvermögen circa 45 Liter pro Vollbad. w w w. r e p a b a d .c o m Foto: Repabad
GILT: NACHHALTIG = TEUER? Bei der Anschaffung der Produkte für den nachhaltigen Innenausbau muss mit etwas höheren Kosten gerechnet werden. Dafür ist die Wohnumgebung auch hochwertiger. Darüber hinaus lohnt sich diese Investition langfristig, da nachhaltige Produkte auf eine lange Lebensdauer ausgelegt sind. Sie müssen also aufgrund ihrer Haltbarkeit nicht so schnell wieder ersetzt werden. Unterm Strich ist deshalb der Einsatz nachhaltiger Produkte auf lange Sicht gesehen oft günstiger, deshalb ist es ratsam, vorausschauend nicht am falschen Fleck zu sparen.
Auch im Fensterbau steht die Nachhaltigkeit im Vordergrund, z.B. durch die Fertigung aus zertifiziertem Holz. w w w.ve l u x .c o m
Foto: Velux
homes4future 1/2024 #H4F
FENSTER Auch beim Fensterbau gelten als Grundlage CO 2 -reduzierte Produktionsabläufe und die Verwendung ökologischer Materialien. Holzrahmen stammen deshalb in der Regel aus zertifiziertem Holzanbau. Bei Kunststoffrahmen kann dank des modernen PVC-Recyclings unter anderem zunehmend auf Neu-PVC verzichtet und stattdessen Rezyklat aus alten Fenstern eingesetzt werden. Alte, recycelte Fenster gehen dafür in den Materialkreislauf ein, werden zu PVC-Granulat verarbeitet, aus dem neue Fenster- und Türprofile extrudiert werden. Die Wärmedämmung und auch die Möglichkeit zur Farbgestaltung bleiben erhalten. Ein Kunststofffenster hat eine Lebensdauer von mindestens 40 Jahren und kann acht Mal recycelt werden.
ELEKTRO
Fotos: Busch-Jaeger
Der Einsatz nachhaltiger, wiederverwertbarer Kunststoffe ist auch im Elektrobereich ein wichtiger Faktor in der Kreislaufwirtschaft. Dies beginnt schon beim Design, wo festgelegt wird, wie das Produkt am Ende wieder in seine Wertstoffe getrennt und recyelt werden kann. Die Hersteller achten beim Einkauf der Rohstoffe auf nachhaltige Kunststoffe und informieren sich, welche Emissionen bei der Herstellung entstanden sind. Darüber hinaus zählen auch wie überall die Transportwege und die Verpackung der Produkte zu den ausschlaggebenden Faktoren. Weiterer wichtiger Punkt ist die Energieeffizienz der Installationen. In Decken eingebaute Strahler oder Spots etwa sollten nur mit LEDs betrieben werden. Lichtschalter gibt es aus nachhaltigem Kunststoff, produziert nach dem sogenannten „Cradle-to-cradle"-Prinzip.
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ABBRUCHBETON FÜRS KLIMA
Foto: Neustark
GRUN +GENIAL
Foto: Arper
145
Das Schweizer Unternehmen Neustark hat eine Lösung zur dauerhaften Speicherung von biogenem CO 2 in recycelten, mineralischen Abfällen wie Abbruchbeton entwickelt. Das Unternehmen fängt von Biogasanlagen CO 2 ab, das in die Atmosphäre gelangen würde. Dieses CO 2 wird zu nahe gelegenen Speicheranlagen transportiert, wo es während des Recyclingprozesses in das Granulat von Abbruchbeton injiziert wird. Dies löst einen Mineralisierungsprozess aus, bei dem das CO₂ in Kalkstein umgewandelt und an die Poren und die Oberfläche des Granulats gebunden wird. Das mit CO₂ angereicherte Betongranulat kann dann für den Straßen-, Hochund Tiefbau oder die Herstellung von neuem Recyclingbeton verwendet werden. w w w. n e u s t a r k .c o m
#gruen+genial
M OT TO 2024
Das Jahresthema der Green Product Awards 2024 lautet „The Future is now“. Mit den Awards werden seit über 10 Jahren Produkte von Unternehmen und Start-ups ausgezeichnet, die sich durch Nachhaltigkeit, Design und Impact auszeichnen. Verliehen werden die Awards in den Kategorien Architektur, Beauty & Personal Care, Building Components, New Materials, Consumer Goods, Fashion, Freestyle, Interior & Lifestyle, Kids, Küche, Mobilität, Verpackung, Sport und Arbeitswelt für das jeweils beste Produkt und das beste Konzept. Im Dezember findet die Jury-Evaluation und Publikumswahl statt. w w w.g p - a w a r d .c o m
Die niedrige Einspeisevergütung von 8,2 ct/kW (Tendenz sinkend) macht die Teileinspeisung, den sogenannten Stromexport, nicht wirklich sinnvoll. Die „LiFePO4“-Speichermodule der Serie V5 von Voltsmile erleichtern GreenAkku-Betreibern einer Heim-Solaranlage den Einstieg in die weitgehende Selbstversorgung mit Strom. Dank der eingesetzten Lithium-Eisenphosphat-Technologie sind die Speichermodule (1 Modul = 2,4 kWh) auch bei regelmäßiger tiefer Entladung extrem zyklenfest und langlebig. w w w.g r e e n a k k u .d e
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Dieses ö kolo gisc he Prinzip sie ht vo r, alle B aumate rialie n nac h ihre r Nu t zung eine r so r te nreine n W ie de r ve r we r tung zuzuführe n . Dies gil t au c h nic ht nur für neu e, ö kolo gisc he Pro duk te, so nde r n au c h für sc ho n einmal ve r bau te Mate rialie n . E b e nso dür fe n keine alle rgieaus löse nde Zusat zstof fe und Wandfar b e n , die Plastik e nthal te n , ve r we ndet we rde n . 2019 wurd e für ein C 2C - ins pir ie r t es , z weig es c hoss ig es E inf am il ie nh aus e rstm al ig Rec yc ling - B et o n für das Fundam e nt ve rwe ndet . w w w. b h w.d e
AUF HERZ UND NIEREN GEPRÜFT
homes4future 1/2024 #H4F
Foto: Green Producrt Award
CR A DLE TO CR A DLE
SPEICH ERSYST EM
Foto: GreenAkku
Foto: Baufritz/BHW Bausparkasse
THE FUTURE IS NOW
Für das Gütezeichen „Möbel schadstoffgeprüft“ der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e. V. werden unterschiedliche Produktgruppen hinsichtlich ihres Emissionsausstoßes untersucht und in die Emissionsklassen A bis D eingeteilt. Nur Möbel bzw. Kollektionen der Klasse A erhalten das begehrte Prüfzeichen. w w w. r a l .c o m
Foto: Angela Specht
Saniertes Reihenhaus
EIN URBANES JUWEL
Gebaut in den 1920er-Jahren, im Zweiten Weltkrieg zum größten Teil zerstört und direkt danach wieder aufgebaut, hat das Haus der Familie Kuck aus Köln-Poll schon so manche Transformation durchgemacht. 2021/2022 stellte es seine Wandlungsfähigkeit erneut unter Beweis: Es wurde kernsaniert, erweitert und den Anforderungen der heutigen Zeit sowie den individuellen Wünschen der Bauherren angepasst. Das Stadthaus, das bis vor zehn Jahren der Großmutter von Dominic Kuck gehörte, befindet sich in einem großen, trapezförmigen Wohnblock im linksrheinischen, zentrumsnahen Stadtteil Poll. Auf der Rückseite im Südosten grenzt das Reihenhaus an einen acht Meter breiten und etwa 50 Meter tiefen Garten mit alten Obstbäumen.
77 homes4future 1/2024 #H4F
Fotos: Schüco International KG/Philipp Oesterle/Familie Kuck
VORHER > < NACHHER
Aus dem maroden 1920er-Jahre-Reihenhaus ist ein echtes Schmuckstück geworden.
futurehomes #vorher_nachher
Ein Reihenhaus aus den 1920er-Jahren zu sanieren, ist oft ein Vorhaben mit ungewissem Ausgang. So empfanden es auch Dominic und Kerstin Kuck – ehe sie daraus ein städtisches Juwel schufen.
MIT GLAS ZUM OFFENEN HAUS
futurehomes #vorher_nachher
„Ein Haus in Poll ist ein absolutes Juwel. Für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen.“ Bauherrin Kerstin Kuck
Ganz links: Das Bad im Obergeschoss wurde mit einer frei stehenden Badewanne ausgestattet. Durch das zweiflügelige, bodentiefe Fenster mit kombinierter Glasabsturzsicherung hat man einen freien Blick in den Garten. Links: Vom Essbereich und der Küche aus hat man Zugang zum rückwärtigen Balkon. Dieser führt in den Garten mit den alten Obstbäumen.
Bauherren war es sehr wichtig, ihr neues Heim so offen wie möglich zu gestalten. Davon hatten sie konkrete Vorstellungen: „Wir wollten möglichst große, lichtdurchflutete Räume. Deshalb spielt Glas eine besonders wichtige Rolle in unserem Haus“, erläutert Kerstin Kuck. „Obwohl uns nur wenig Platz zur Verfügung stand, mussten die Grundrisse so intelligent gestaltet sein, dass jedes Kind später ein eigenes Zimmer haben kann.“ Um mehr Raum zum Wohnen zu schaffen, schlug Christian Richter sowohl eine Aufstockung als auch einen zweigeschossigen Anbau auf der Rückseite des Gebäudes vor. Von ursprünglich 120 vergrößerte der Architekt die Wohnfläche so auf 180 Quadratmeter und gestaltete im Zuge dessen auch die Gartenfassade komplett neu. Die Straßenansicht wurde nur geringfügig verändert, um in der Häuserzeile nicht übermäßig „aus der Reihe zu tanzen“. Richter erklärt: „An der Frontfassade haben wir die kleinteiligen Fensterformate beibehalten, aber funktionell optimiert. Weil das Gebäude von innen nach außen lebt, haben wir entsprechende Blickbezüge hergestellt. Dadurch haben sich natürlich teilweise andere Öffnungen ergeben als vorher.“ Verwendet wurden überall Kunststoff-Fenster aus dem
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Links oben: Die Hebeschiebetüren (Schüco „LivingSlide“) müssen nur ge öffnet werden, und mit einem Schritt steht man in der Natur – mitten in Köln.
Zur Debatte stand unter anderem, das Gebäude abzureißen und neu zu bauen. Allerdings hätten hierfür die Wände, die sich das Haus mit den Nachbarn teilt, gestützt werden müssen – ein Sicherheitsrisiko, das die beiden Eheleute nicht eingehen wollten. Blieb also die Gebäudesanierung. Langsam tastete man sich an das Projekt heran, legte die Holzbalken der Decken frei und riss die Tapeten von der Wand. Dem Enthusiasmus der ersten Tage folgte jedoch schon bald eine große Ernüchterung: Vieles an dem Haus war marode, ganz zu schweigen von der Qualität der vorgefundenen Materialien. Verwunderlich ist das nicht, wurde doch nach dem Krieg das verbaut, was gerade vorhanden war: Karton, Bauschutt und sonstiger Unrat. „Jede Decke war anders aufgefüllt“, so der Bauherr. „Und die Balken waren morsch, so dass wir sie leider komplett ersetzen mussten.“ Daher entschloss sich das Paar Anfang 2021 unter Leitung des Architekten Christian Richter für eine umfassende Entkernung des Bestands, wobei die Außenmauer zur Straße in Teilen erhalten blieb. Im Bestand präsentierte sich das Innere sehr dunkel; es gab kleine Fenster, enge Räume und ein ebenso enges Treppenhaus. Für die
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Bodentiefe Fenster bieten auch den Kleinsten die Möglichkeit, die Aussicht zu genießen.
„Wenn man das Haus betritt, schaut man durch die Loft-Tür über die Küche geradeaus ins Grüne. Das gibt dem Raum eine enorme Weite!“ Bauherrin Kerstin Kuck
ENERGIEKOSTEN DEUTLICH GESENK T
Diese Seite: Für die Bauherren war es sehr wichtig, ihr neues Heim so offen wie möglich zu gestalten. Verwendet wurden überall Kunststoff-Fenster aus dem System „Schüco Living", bei dem der gesamte Rahmen des Fensters auch innen liegend in einer Farbe gestaltet ist und deswegen sehr hochwertig wirkt. Die Fenster wurden teilweise mit abschließbaren Griffen für einen erhöhten Einbruchschutz ausgestattet. Rechts: Den Bezug nach außen stellen in der Rückfassade unter anderem zwei bodentiefe, festverglaste Panoramafenster her. Die Gaube im aufgestockten Dachgeschoss erlaubt weite Blicke über die Poller Wiesen bis zum Rhein.
futurehomes #vorher_nachher
WC 1 FLUR 9
GAST 13
FLUR 12,5
KIND 14
WC 2
KOCHEN 19
WOHNEN 15 BAD 12
TERRASSE 11,5
ANKLEIDE 16,5
SCHLAFEN 10,5
ESSEN 14,5
12,85 m 7,50 m
mer eingerichtet werden. Manchmal gehen die beiden aber nach oben. Sie erfreuen sich dann an dem zwar noch unfertigen, dennoch sehr schönen, hohen und lichterfüllten Raum. Durch die Gauben mit den jeweils vier großen Fenstern auf jeder Seite schauen sie auf Kölns Dächer und über die Poller Wiesen bis zum Rhein. gw#H4F
Dach ebenso. Wir hatten die Heizung im letzten Dezember kaum an. Wir heizen mit Gas, aber auch mit dem Kamin. Eine Fußbodenheizung gibt es nur im Bad.“ Das Dachgeschoss ist als einzige Ebene nicht fertig ausgebaut. Das wird sich ändern, wenn die Kinder der Kucks größer sind und hier ihre Zim-
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OG
EG
Entwurf: Christian Richter arctum plus Architekten Hansaring 79-81 50670 Köln Tel. 0221/7880250 www.arctum.de Bauweise: Ziegelmauerwerk mit Wärmedämmverbundsystem und Putzfassade, U-Wert W/m2K, Anbau Mauerwerk aus Porenbeton, Satteldach, U-Wert 0,143 W/m2, Kunststofffenster von Schüco mit Dreifachverglasung, Ug-Wert: 0,6 W/m2K Technik: Gas-Brennwertheizung, Kaminofen, teilweise Fußbodenheizung Wohnflächen: EG 83 m2, OG 67,5 m2
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DATEN + FAKTEN
Fotos: Schüco International KG/Philipp Oesterle
hochwertigen System „Schüco Living“. Zum Garten hin verfolgte der Architekt ein anderes gestalterisches Ziel: Das ganze Haus öffnet sich. Dort, wo früher Balkone waren, wurde es um einen Meter erweitert für die Küche im Erdgeschoss und das Bad im Obergeschoss. Der drei Meter breite und vier Meter tiefe, hervorspringende Anbau daneben beherbergt Teile des Wohnraums und des elterlichen Schlafzimmers. Vom Wohnzimmer aus gelangt man über eine Hebeschiebetür auf eine kleine, stählerne Terrasse und von dort über eine farblich passende, anthrazitgraue Stahltreppe in den Garten. Auch der Zugang von der Küche zum Balkon wird über eine Loft-Tür hergestellt. „Einfach den Flügel öffnen, nach außen treten, die frische Luft einatmen – mir war ganz wichtig, Küche und Wohnraum nach draußen vergrößern zu können“, so die Bauherrin. Ein Grund, warum sich die Familie für den Werkstoff Kunststoff für ihre Fenster und Schiebetüren entschieden haben, waren beste Wärmedämmwerte, verbunden mit einem guten PreisLeistungs-Verhältnis. Alle Fenster sind dreifach verglast und tragen so zum geringen Energiebedarf des Hauses bei. Dominic Kuck erläutert: „Der Transmissionswärmeverlust ist relativ gering, weil es als Reihenhaus beidseitig geschlossen ist. An beiden Seiten ist es vollwertig gedämmt, das
DIE KLEINEN DINGE Als Hausbesitzer hat Joachim Scheible, Chefredakteur unseres Magazins „Schwimmbad+Sauna“, einige Möglichkeiten, Klima und Umwelt mit eigenen kleinen Beiträgen bewusst zu schonen und positiven Einfluss zu nehmen. Getreu des geflügelten Wortes „Kleinvieh macht auch Mist“.
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Fotos: Joachim Scheible
ansichtssachen #mein_beitrag
MEIN BEITR AG
Warum
Wie
Fazit
Die Lage durch den weltweiten Klimawandel müssen wir nicht mehr diskutieren. Die katastrophalen Ereignisse nehmen zu und zwar in immer kürzeren Intervallen und mit immer schlimmeren Auswirkungen – auch hier bei uns in Mitteleuropa. Abwarten und hoffen gilt längst nicht mehr, konkretes, wirksames Handeln ist angesagt. Und wenn es schon in der Politik kaum vorwärts geht, dann muss man eben als Privatperson das tun, was man in der eigenen Sphäre tun kann. Als Hausbesitzer habe ich dabei ganz schön viele Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen. Denn ich bin mir sicher, dass jede auch noch so kleine Maßnahme einen Beitrag leisten kann. Vorausgesetzt, man bleibt konsequent am Ball, und vorausgesetzt, möglichst viele Hausbesitzer denken ebenfalls daran. Und sind wir mal ehrlich: Zusätzlich kosten tun die nachfolgenden Ideen eigentlich nichts. Ganz im Gegenteil: Man spart auch noch Geld dabei!
Als Hausbesitzer hat man einige nutzbare Flächen für umweltbewusstes Handeln. Da ist etwa das Dach: Keine Frage, dass die fast komplette, nach Süden ausgerichtete Dachfläche mit Solarpaneelen ausgestattet ist. Im Moment speise ich die von mir erzeugte Solarenergie ins allgemeine Stromnetz ein, bekomme dafür eine vertraglich festgelegte Vergütung vom Netzbetreiber. Wenn dieser Vertrag ausläuft, kann ich die Solarenergie selber nutzen. In meinem Keller ist genug Platz, um die Energie für die Solarthermie zu speichern. Und natürlich nutze ich die Verbraucher genau dann, wenn die Photovoltaikanlage Sonnenenergie aufnimmt. Und dann gibt es da noch den Garten. Auch in sogenannten „Handtuchgärten“ von Reihenmittelhäusern kann man Gemüse anbauen, entweder im Boden oder einem Hochbeet. Und selbst wenn man nur Zierpflanzen hat: Man hat ein kleines Biotop geschaffen.
Es sind die kleinen Dinge, die Einfluss haben. Und wenn man ehrlich ist, machen sie auch nicht viel Arbeit und kosten allzu viel Geld. Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage etwa hat sich schnell amortisiert und als Einspeiser gibt es monatlich einen Extrabetrag im Geldbeutel. Wer die erzeugte Energie selbst nutzt, spart immense Stromkosten und muss sich keine Gedanken machen, aus welchen unsauberen Quellen der eigene Verbrauch stammt. Je mehr Menschen Solarenergie nutzen, desto schneller sind fossile Rohstoffe überflüssig. Mit dem eigenen kleinen Gärtchen trägt man auch zum Naturschutz bei. Es muss kein in Plastik verpacktes und unter verschwenderischen Bedingungen angebautes Gemüse aus dem Supermarkt sein. Und wenn es blüht und sprießt, dann sind nützliche Mikroorganismen, Insekten und Vögel nicht weit. Je mehr Pflanzen es gibt, desto besser ist das Klima.
no.2 2024
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Foto: drubig-photo – stock.adobe.com
Ab 24.02.2024 gibt’s die nächste homes4future im gut sortierten Zeitschriftenhandel. Dann geht es unter anderem um diese Themen:
#ausblick+impressum
#H4F
AUSBAUHÄUSER Wer es richtig angeht, kann beim Bau seines zukunftsfähigen Hauses mit Eigenleistung ordentlich sparen.
#heizungstausch Was sich wann für wen lohnt – und die Umwelt schont #regenerative energien Öl und Gas haben langfristig ausgedient. Die zukünftige Energieversorgung muss ohne natürlichen Ressourcenverbrauch auskommen #nachhaltige baustoffe Wir stellen Materialien und Konstruktionen vor und checken sie unter anderem auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit
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IMPRESSUM
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