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homes4future
#H4F
no.3 2024 besser bauen energie sparen richtig renovieren klima schützen
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Darum lohnen sich Photovoltaikanlage und Hausbatterie jetzt richtig!
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Foto: BSW/www.solarwirtschaft.de
#editorial
#H4F
Die Sonne geht auf! Endlich ist es vollbracht: Bundestag und Bundesrat haben Ende April das Solarpaket 1 verabschiedet. Mithilfe der neuen Regelungen soll es uns allen einfacher gemacht werden, Photovoltaikanlagen zu installieren und so von der Gratisenergie der Sonne zu profitieren. So wird es künftig wesentlich unkomplizierter, die beliebten Balkonkraftwerke zu installieren – und zwar nicht nur für Wohnungseigentümer, sondern auch für Mieter. Ein weiterer Meilenstein ist die sogenannte „Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung“. Dadurch können Mieterinnen und Mieter in Mehrfamilienhäusern den günstigen Solarstrom von Dächern, Garagen oder Batteriespeichern direkt nutzen und der komplizierte und teure Umweg über die Einspeisung des PV-Stroms ins allgemeine Stromnetz entfällt. Aber auch Besitzer von Einfamilienhäusern und Neubau-Interessenten sollten sich mit dem Thema Photovoltaik intensiv auseinandersetzen, denn mithilfe dieser recht einfachen Technik kann man sich von steigenden Energiepreisen unabhängiger machen. Anlagen und Installation sind in den vergangenen Jahren immer günstiger geworden und so amortisiert sich die Investition in der Regel in unter 10 Jahren. Danach ist die Energie vom Dach praktisch gratis! Gute Zukunftsaussichten, wie wir finden. Welche Möglichkeiten sich Ihnen ums Thema Photovoltaik, Hausbatterie und Elektromobilität künftig bieten, ist daher eines unserer Schwerpunktthemen dieser Ausgabe. Beim Lesen wünschen wir Ihnen viel Erkenntnis, herzlichst Ihre
Astrid Barsuhn, Chefredakteurin
Wir schaffen Lebensräume Seit drei Generationen bauen wir unsere Holzhäuser, buchstäblich mit der Natur als Partner. Das ist nicht nur für Sie und uns wirtschaftlich und effizient, sondern fördert auch die Nachhaltigkeit im Sinne unserer Kinder und Enkel. Wir beweisen täglich anhand der Ergebnisse, was wir können und worauf wir stolz sein dürfen. Wir freuen uns auf Ihr Haus aus Holz stommel-haus.de
#aufstockung
#futurehomes
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INHALT
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#vorher_nachher Aus grauer Maus wird hübsches Haus: So hat Familie Zieler ihre Vorstellungen vom Wohnen umgesetzt
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30 A einen draufgesetzt ... ... das hat die vierköpfige Familie Wagner – und zwar auf ein Mehrfamilien-Bestandshaus aus den 60er-Jahren B obenauf Gebäude-Aufstockung ist eine Möglichkeit, ohne teuren und raren Baugrund neue Wohnflächen zu schaffen C interview Georg Lange, Dipl.-Ing. Holztechnik, erklärt uns im Interview, warum Gebäude-Aufstockungen Win-Win-Situationen sind
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#inhalt
#pv_speicher_wallbox Das sind die Gründe, warum sich PV-Anlage, Hausbatterie und Wallbox jetzt lohnen
#all_about_lüftung Lüftungsanlagen versorgen uns automatisch mit frischer und sauberer Luft im ganzen Haus
#schutz_vor_der_hitze Im Sommer kühlen Kopf bewahren: mit Sonnenschutz, Klimageräten und der richtigen Bauweise
#winter/_sommergarten So kann der Zusatzraum attraktiv und auf unterschiedlichste Weisen gestaltet werden
#mein_beitrag Redakteurin Annett Boblenz begibt sich mit Mann und E-Bike auf hügelige Fahrradtouren in der schwäbischen Wahlheimat Stuttgart
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knowhow
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#design_und_effizienz Sparsam und in individuellem Fassaden-Look: Das ist die perfekte Kombi fürs Haus der Eichingers
ansichtssache
topthema #aufstockung
#sommerlicher_wärmeschutz
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#lüftung
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#editorial #facts+trends
83 #ausblick+impressum
D wohnen auf dem dach Wie ein Bau-Hürdenlauf schließlich noch ein Ende nahm und die Bauherren nun Essen und Wohnen auf dem Dach genießen
Titelfoto: phaloh – stock.adobe.com
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#zukunftsfähig_bauen Eigenbedarfskündigungen gaben den Ausschlag für das Eigenheimprojekt von Nick und Steffen
service
futurehomes
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#facts+trends
RÜCKNAHME VON BAUSTOFFEN
schönem Wetter können sie mit wenigen Handgriffen zur Seite geschoben werden. Ihr Glashaus nutzt die Familie als Outdoor-Küche samt Essbereich – sogar im Winter, da zwei Heizstrahler für Wärme sorgen. Einen zusätzlichen Wind-, Sonnen- und Sichtschutz bieten integrierte Senkrechtmarkisen. w w w. s o l a r l u x .c o m
INDIVIDUELLE GARTENPFLEGE
DRÖPJ E F Ü R DRÖPJ E
w w w. k u e c h e n s p e z i a l i s t e n .d e / kuechenstudio/kuechenmagazin DAS KÜ CHEN
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en.de – Das Küchenm agaz in
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Die neue Ausgabe des Magazins „kuechenspezialisten.de“ ist erschienen. Auf 100 Seiten zeigt die Redaktion unter anderem, welche Trends es gibt, was eine gute Planung ausmacht, welche Farben und welche technischen Geräte gerade angesagt sind. Sie erhalten das Magazin entweder vor Ort beim DER KREIS Küchenspezialisten oder online unter
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w w w.g a r d e n a .c o m Foto: Gardena
KÜ C H E NTR E ND S U ND ME H R
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Ob Gemüse im Hochbeet, Blumen auf dem Balkon oder im Garten: mit einer präzisen und individuellen Tropfbewässerung, beispielsweise das Micro-Drip-System von Gardena, können Gärten auch in Abwesenheit oder während Trockenperioden effektiv gepflegt werden. Ein solches System lässt sich bequem und einfach an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Über die Gardena Smart App können Pflanzenfreunde die Bewässerung ihrer Grünflächen auch aus der Ferne via Smartphone programmieren und steuern.
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Nicht nur Outdoorfans werden „Acubis“ von Solarlux mögen. Dieses charmante Gartenhaus der Familie Entrup hat ein Dach aus Glas, eingefasst in silbergrauen Aluminiumprofilen, und bietet damit Schutz vor Wetter-Widrigkeiten. Auf zwei Seiten gibt es verglaste Schiebelemente, die einen freien Blick in die Umgebung ermöglichen. Regnet oder stürmt es, bleiben sie geschlossen, bei
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WOH N EN U N D KOCHEN U NTER M GL ASDACH
ISOVER und RIGIPS von Saint-Gobain versprechen beim Rückbau von Gebäuden die vollständige Rücknahme aller ab dem Stichtag 1. Juli 2023 verbauten Isover-Dämmstoffe aus Steinwolle, Glaswolle und Ultimate sowie aller Rigips-Gipsplatten und Rigidur-Gipsfaserplatten. Dazu müssen die Bauvorhaben und die eingesetzten Produkte zuvor unter www. easy-eco.org registriert werden. Im Anschluss erhält der Nutzer, in der Regel also der Planer oder Architekt beziehungsweise der Fachunternehmer, von Saint-Gobain eine Herstellererklärung zur Rücknahme für die digitale oder analoge Bauakte.
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Foto: Solarlux
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23.01.24
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Foto: Schüco International
KUNSTSTOFF-FENSTER
Mein Beitrag ...
H O H E R ECYC LI N G Q U OT E
... zum Klimaschutz.
Die Kunststoffserie Schüco-Living hat einen Profilinnenkern aus buntem Recyclingmaterial. Der Rezyklatanteil – Rezyklate sind Kunststoffe, die aus gebrauchten oder wiederaufbereiteten Kunststoffprodukten hergestellt werden – variiert im Lieferstandard zwischen 25 und 75 Prozent.
Foto: René Hahl
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NEUE EU-GEBÄUDERICHTLINIE
K E I N S A N I E R U N G S Z WA N G Seit 2021 arbeitet die EU an der Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD). Mitte April hat der EU-Rat sie nun verabschiedet. Demnach wird es keine individuellen Sanierungspflichten für Wohngebäude geben. Darüber freut sich der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), der sich dafür stark gemacht hat. „Die EU setzt nun auf ambitionierte Zielvorgaben, deren Erreichung den Mitgliedstaaten obliegt“, sagt BFW-Präsident Dirk Salewski. Bei der nationalen Umsetzung müsse berücksichtigt werden, dass Deutschland im EU-Vergleich bereits die höchsten Standards hat. „Wir können die Klimaziele nur erfolgreich erreichen, wenn realistische Schritte ergriffen werden, die am Ende auch bezahlbar sind“, betont daher der Experte. Würden Eigentümer finanziell überfordert, werde es nicht zu den Sanierungen kommen. w w w. b f w - b u n d .d e
Nachhaltig leben. In rundum ökologischen und energieeffizienten Häusern, in denen man gut, gern und gesünder wohnt. Und sich jeden Tag über eine ausgezeichnete Raumluftqualität freut, die weit über den Standard hinausgeht. weberhaus.de
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Foto: Meisterstück-Haus
Der Fertigkellerhersteller Glatthaar hat eine neue Hybrid-Bodenplatte entwickelt. Durch die Verwendung von Faserbeton kann bei dieser der Stahlanteil erheblich gesenkt und so die CO2-Bilanz gegenüber traditionellen Bodenplatten entscheidend verbessert werden. Konkret lässt sich mit Kunstofffasern im Beton der Stahlanteil um bis zu 60 Prozent reduzieren. In einem Pilotprojekt hat Glatthaar Keller das zukunftsweisende Verfahren beim Neubau einer Kindertagesstätte in Schramberg-Waldmössingen realisiert.
und einem Second-Use-Konzept zu entwickeln. Die Partner wollen bis Ende 2026 weitgehend wiederverwendbare Elemente schaffen. Außerdem soll ein Recycling-Verfahren erarbeitet werden, um künftig eine möglichst sortenreine Wiedergewinnung aller Materialien zu gewährleisten. Am Ende des gemeinsamen Projektes soll der Prototyp einer recycelbaren Holztafel stehen.
Foto: Glatthaar Keller
Im Fertighausbau kommen seit vielen Jahren Holztafeln zum Einsatz. Bislang ist die Recyclingfähigkeit des verarbeiteten Holzes aufgrund der Kombination mit Gipsplatten, Folien, mineralischen Fasern, Klammern, Klebern etc. stark eingeschränkt. Das muss nicht sein, deshalb arbeitet der Fertighaushersteller MeisterstückHaus gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis daran, recyclinggerechte Holztafel-Elemente samt den erforderlichen Recyclingverfahren
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KÜHLENDE FAS SADEN HYBRID-BAUWEISE BEI SCHWABENHAUS
STEIN AUF HOLZ Die Schwabenhaus GmbH steht seit ihrer Gründung im Jahr 1966 für Fertighäuser in moderner Holztafelbauweise. Jetzt erweitert der Fertighausanbieter sein Portfolio um das Eternity Bausystem Durch die neue KlimaHybrid-Bauweise mit BrickwoodTechnology soll es die fortschrittliche und energieG r a fi
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effiziente Holz-Fertigbauweise mit den Vorteilen des Baustoffs Stein vereinen. Bei dieser laut Anbieter ökologischen Bauweise mit hinterlüfteter Fassade ergibt sich eine Außenwandstärke von 44 Zentimetern mit 11,5 Zentimeter Sandzementstein – vorgemauert und verputzt. Wer sich bei seinem Hausprojekt für das Eternity Bausystem entscheidet, muss laut Schwabenhaus mit Mehrkosten von zehn Prozent rechnen. w w w.s chwa benha us.de
VERDUNSTUNG K ANN HELFEN Auf dem Campus der Stuttgarter Universität steht das weltweit erste Hochhaus mit einem neuartigen, kühlenden Fassadensystem. Leichte Fassadenelemente aus mehreren Textilschichten fangen dort Regenwasser auf und leiten es ins Gebäude. Bestrahlt die Sonne die Hauswände, werden diese durch die Verdunstung gekühlt. Ob die Technologie auch bei älteren Häusern funktioniert, wird gerade erprobt. w w w. i l e k .u n i - s t u t t g a r t .d e
#facts+trends
Foto: Weinor
STROM VOM Z AU N Gleich mehrfach profitieren Eigenheimbesitzer mit dem Solar-Fence von Osmo: Der smarte Solarzaun schützt nicht nur wie ein herkömmlicher Zaun die Privatsphäre und reduziert die Energiekosten, sondern ist auch noch gut fürs Klima. Selbst bei einer Ost-/Westausrichtung bringt die platzsparende PV-Lösung mit robusten Glas-Glas-Modulen für die vertikale Montage hohe Erträge. Schließ-
lich ist der Solarzaun mit bifazialen, also beidseitig aktiven Photovoltaikmodulen ausgestattet. Das Bausatzsystem besteht aus einem PV-Modul (114 x 178 cm und 430 W) oder zwei PV-Modulen (230 x 178 cm und 860 W) sowie Startund Abschlussprofilen aus witterungsresistentem Aluminium. w w w.o s m o.d e
MINI-EIGENHEIM VON WEBERHAUS
K O M PA K T E S W O H N E N
DI E H I TZ E H AT K EI N E CH A NCE Im Winter sehnen wir uns nach Sonnenwärme, im Sommer kann es davon schon mal zu viel geben. Um die Hitze zu Hause gut zu überstehen, eignen sich textile Markisen. Sie halten die Sonnenstrahlung ab, ohne die Räume komplett zu verdunkeln. Senkrechtmarkisen etwa aus der Serie VertiTex II von Weinor lassen sich dezent und unauffällig direkt am Fenster oder auch am Terrassendach anbringen. Die schlanke Kassette, in der das Tuch eingerollt wird, kann klassisch rund oder in moderner eckiger Form ausgeführt werden. In ein individuell angepasstes Sonnenschutzkonzept lassen sich auch Gelenkarm-, Pergola- oder Wintergartenmarkisen einbinden, um die dahinterliegenden Räume vor zu viel Hitze zu schützen.
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Foto: Osmo
TEXTILE MARKISEN
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Foto: Weberhaus
NEUES LABEL Nachhaltige Bauprodukte auf einen Blick erkennen: Die neue Zertifizierung „klima.sicher.bauen“ mit dem „Klima-Score“ von A bis E soll noch in diesem Jahr kommen. w w w. k l i m a - s i c h e r - b a u e n .d e
homes4future 3/2024 #H4F
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Foto: ift Rosenheim
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Innovativ wohnen auf kleiner Fläche: Das bietet Weberhaus mit seiner neuen Baureihe „Option“. Aktuell erleben kleinere, gut durchdachte Lösungen eine Renaissance. Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, tut vielen Menschen gut. Die modernen Häuser – es gibt drei Varianten zwischen 55 und 70 m² Wohnfläche – bieten intelligente Planungskonzepte. „Option“-Häuser mit 70 Quadratmetern sind zweigeschossig. Die kleinen Häuser eignen sich auch als Gäste- oder Ferienhaus im Grünen oder für die Nutzung als Büro oder Praxis.
UM
ZISTERNE IM GARTEN
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Prozent gingen 2023 die Treibhausgas-Emissionen (THG) in Deutschland zurück. Laut dem Umweltbundesamt liegt das daran, dass die fossile Energiegewinnung rückläufig war, erneuerbare Energien zugelegt haben und insgesamt die Energienachfrage bei Wirtschaft und Verbrauchern ebenfalls rückläufig war. Insgesamt wurden 2023 rund 673 Millionen Tonnen THG frei gesetzt – 76 Millionen Tonnen weniger als 2022.
Mit der eigenen Regentonne oder Zisterne im Garten, kann man Hitzeperioden trotzen. Der Preis einer Regentonne hängt vom Fassungsvermögen – bis zu 2 000 Liter – sowie von der Ausstattung und Optik ab. Soll das Regenwasser nicht nur für den Garten genutzt werden, sondern auch zum Putzen oder Waschen, ist eine Regenwassernutzungsanlage mit Filtersystem, Rohrleitung und Pumpe angeraten. Unterirdisch verlegte Zisternen kosten laut der BHW Bausparkasse zwischen 2 500 und 5 000 Euro. Manche Kommune greift privaten Investoren unter die Arme und fördert die Maßnahme mit bis zu 2 000 Euro.
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CHECK AN DER HAUSTÜR
SICHE RHEIT GE HT VOR
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Jederzeit zu wissen, wer vor der Haustür steht, kann beruhigend wirken. Der Gebäudesystemtechnikspezialist Jung macht dies möglich, und zwar mit modernen Video-Innenstationen im Schalterdesign. Sobald es an der Haustür klingelt, schaltet sich das Display der Türsprechanlage ein. Dabei können Helligkeit und Farbe individuell an die jeweiligen Lichtverhältnisse angepasst werden. Damit ist jede Person, die vor der Tür steht, unabhängig von der Tageszeit und baulichen Gegebenheiten deutlich zu erkennen. Und eine Videoübertragung ist auch dann möglich, wenn keiner geklingelt hat. Dazu muss das Gerät jedoch manuell eingeschaltet werden. Die Video-Innenstationen sind im Design unterschiedlicher Jung-Schalterprogramme erhältlich.
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Foto: GRAF
BARRIEREFREIES WOHNEN
TREPPENLIF TE AUS ZWEITER HAND Lifta im Programm, die sich besonders gut für eine fachgerechte Aufarbeitung eignen. So werden Sitz und Korpus gründlich gereinigt und alle Verschleißteile durch Originalteile des Herstellers ersetzt. Die gebrauchten Marken-Treppenlifte haben bis zu drei Jahre Garantie. w w w.d e r -t r e p p e n l i f t .d e
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Foto: epr/Der-Treppenlift
homes4future 3/2024 #H4F
Wer gerne in den eigenen vier Wänden alt werden möchte, sollte rechtzeitig darüber nachdenken, wie Räume und Etagen erreichbar bleiben. Ein förderfähiger Treppenlift kann dabei helfen. Wie vieles lässt sich auch dieser gebraucht kaufen. Dann sind Einsparungen bis zu 50 Prozent möglich. Die Firma „Der Treppenlift“ hat auch Modelle des Marktführers
Foto: epr/Jung
#facts+trends
REGENWASSER SAMMELN
Grafik: www.fertigbau.de/BDF, Statistisches Bundesamt
LÄNDERVERGLEICH
FERTIGBAU IN DEUTSCHLAND
Foto: epr/Digel Sticktech
Baden-Württemberg war 2023 das Bundesland mit dem höchsten Fertigbauanteil an Ein- und Zweifamilienhäuser. Im Südwesten der Republik entschieden sich vier von zehn Bauherren für ein Fertighaus. Schlusslicht ist das kleinste Bundesland Bremen mit einem Anteil von nur 6,5 Prozent.
INFR AROTHEIZSYSTEME FÜR DIE WAND
I NDIV IDUE LLE MO TIVE Wer neu baut oder umbaut, muss sich auch über zukunftsfähige Heizsysteme informieren. Eine Option sind Infrarotheizsysteme, die mit wenig Aufwand erweitert, angepasst und digitalisiert werden können. Im optimalen Fall wird ein solches System mit Strom vom eigenen Dach betrieben. In den Wohnräumen können die Infrarotheizungen sogar mit individuellen Motiven versehen werden. w w w.d i g e l - h e a t .c o m
Effizienzhäuser – So sparsam sind Häuser von RENSCH-HAUS Wer mit RENSCH-HAUS baut, baut für die Zukunft. Seit Generationen stehen wir im stetigen Austausch mit Wissenschaft und Forschung, um unseren Bauherren ein gesundes Wohnklima mit niedrigen Energieverbrauchswerten zu ermöglichen. Ein Teil davon ist die zukunftsorientierte Bauweise sowie der serienmäßige Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern auf ThermoFundamentplatte als Effizienzhaus 40. Informieren Sie sich jetzt auch über das nachhaltige Bauen mit RENSCH-HAUS: www.rensch-haus.com.
PERFEKTES HAUS FÜR ZWEI
futurehomes #zukunftsfähig_bauen
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Noch einmal in kürzester Zeit wegen Eigenbedarf umziehen? Nicht mehr mit uns, dachten sich Nick Krähmer und Steffen Maciossek. Nachdem das Paar innerhalb von wenigen Jahren die zweite Wohnungskündigung im Briefkasten hatte, war für beide klar: Wir bauen unser eigenes zukunftsfähiges Traumhaus.
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Die beiden Bauherren lieben die Gartenarbeit und freuen sich auf den anschließenden Wohnkomfort in ihrem Haus.
Bauherr Nick Krähmer: „Aus unserem Traumhaus wollen wir nie wieder ausziehen.“ Obwohl Nick Krähmer und Steffen Maciossek offen waren, was ihren zukünftigen Wohnort angeht, hatten die beiden das Glück, ein Grundstück in einem Baugebiet ihres bisherigen Heimatorts zu finden. Da das Baugebiet schon seit drei Jahren existierte, waren nur noch wenige Restgrundstücke vorhanden, alle in etwas schwieriger Hanglage. Kein Problem für das Paar. Kurzentschlossen kauften sie einfach zwei nebeneinanderliegende Grundstücke. Dank einer Bodenbegradigung konnten sie so das Beste aus beiden Grundstücken herausholen und haben außerdem die maximale Entfernung zu den Nachbarn. „Wir leben hier in
einer tollen Nachbarschaft und verstehen uns mit allen prima – aber so viel Platz rund ums Haus zu haben, ist auch nicht schlecht“, sagt Nick Krähmer ehrlich. Die Bauherren entschieden sich für ein Effizienhaus 40, weil ihnen – auch aus Klimaschutzgründen – ein sparsamer Energieverbrauch sehr wichtig war. Die von einer effektiv arbeitenden Luft-Wasser-Wärmepumpe erzeugte Wärme wird über eine Fußbodenheizung gleichmäßig im Haus verteilt. Die Lüftungsanlage sorgt für einen kontrollierten, energieeffizienten Luftaustausch. Ganz oben auf der Wunschliste für das neue Haus stand: möglichst viel Platz, ein großes Badezimmer, eine separate Küche und alles, nur kein Standardhaus. Wichtig war dem Paar auch eine symmetrische Außenfassade. Alle Fenster sind so geplant worden, dass sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt. „Diese absolute Symmetrie verdanken wir auch der Tatsache, dass wir nicht viele abgetrennte Zimmer haben, sondern einen
offenen Grundriss bevorzugen“, sagt Steffen Maciossek. Sein Partner fügt schmunzelnd hinzu: „Da mussten wir nicht so lange mit dem Architekten hin- und herschieben, bis es perfekt war!“ Weil die Dachfarbe im Bebauungsplan vorgegeben war, folgten sie seiner Empfehlung und stimmten
Konnten Sie alle Ihre Wünsche umsetzen? Ein Bungalow hätte uns auch gut gefallen, aber das ließ der Bebauungsplan leider nicht zu. Ansonsten mussten wir jedoch kaum Kompromisse eingehen. Weil wir beide handwerklich nicht sonderlich begabt sind, haben wir uns für die Schlüsselfertig-Variante entschieden und konnten dann ganz entspannt einziehen. Haben Sie einen „Lieblingsraum“? Ja, das Badezimmer. Das haben wir ganz nach unseren Bedürfnissen geplant und eingerichtet. Mit einer bodentiefen Regendusche ohne Tür, einem großen Waschtisch, einer Badewanne sowie Fliesen in Ahornoptik haben wir uns hier auf knapp 22 Quadratmetern unsere eigene Wellness-Oase geschaffen. Eine klare Gliederung in Wasch- und Toilettenbereich sorgt für Struktur. Wir wollten, dass der Raum maximal hell ist. Deshalb wurde neben einem bodentiefen Fenster noch ein Dachfenster zusätzlich eingeplant. Besonders auffällig ist, dass die Treppe zum Wohnraum hingedreht ist. Warum? Wir haben das in einem Musterhaus gesehen und sofort entschieden, dass wir es in unserem Haus ebenso haben möchten. So werden Wohnraum und Dachgeschoss stärker miteinander verbunden – und man kann abends einfach schnell von der Couch hochgehen.
futurehomes #zukunftsfähig_bauen
den Bauherren Nick Krähmer und Steffen Maciossek
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Nachgefragt bei
Die Küche fügt sich in den nur von außen sichtbaren Flachdacherker ein und ist durch eine Glastür und ein breites Lichtband sehr hell und freundlich. Den Essbereich ziert eine stylische Statement-Tapete
homes4future 3/2024 #H4F
Nach getaner Gartenarbeit kann das Paar auf der gemütlichen Sofalandschaft im Wohn- und Essbereich, der sich an den Eingangsbereich anschließt, ausruhen. Und den Blick durch das große festverglaste Fenster auf ihren wunderschönen Gartenteich genießen.
STYLISCHER GESAMTLOOK die Fassadenfarbe darauf ab. So entstand ein schöner Kontrast. Passend dazu wählten sie anthrazitfarbene Fenster. Ebenfalls vorgegeben waren Dachneigung und Kniestock. Aber mit einem zusätzlichen Flachdacherker, einer Haustür auf der Giebelseite des Hauses sowie einer großen Garage erhielt das neue Zuhause einen individuellen Touch. Trotz vieler moderner Elemente spürt man schon beim Betreten des Hauses eine gemütliche Wohnlichkeit. Die Sichtachse in den liebevoll angelegten Garten bringt Helligkeit in das gesamte Erdgeschoss. Der Eingangsbereich ist durch den Wechsel der Bodenbeläge von Fliesen zu Laminat im WohnEssbereich klar abgetrennt. Im Flur schließt sich links vom Eingang ein geräumiger Hauswirtschaftsraum mit Zugang zum Garten an. „Der eigentlich im Hauskonzept vorgesehene Raum für ein Home-Office wurde rausgenommen. So ließ sich mehr
Platz für den Hauswirtschaftsraum und das Wohnzimmer schaffen“, erzählt Nick Krähmer. Das großzügige Raumgefühl zieht sich durch bis ins Dachgeschoss, das man über die geschlossene Eichentreppe erreicht. Dank einer großen
Ein großes, perfekt auf ihre Wünsche abgestimmtes Badezimmer stand ganz oben auf der Liste der Bauherren.
Festverglasung sind der Aufgang sowie das Dachgeschoss sehr hell. Dieses ist offen gestaltet, denn ursprünglich war hier ein zweites Wohnzimmer geplant. Doch coronabedingt hat sich Steffen Maciossek dort ein schönes Home-Office eingerichtet. gw#H4F
futurehomes #zukunftsfähig_bauen Rechts von der Treppe gelangt man über die Ankleide in das Hauptbadezimmer, durch das wiederum das Schlafzimmer des Ehepaars zu erreichen ist.
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WOHNEN 20,5
BAD 22
Entwurf: Kundenhaus Neo 311 Hersteller: Fingerhaus Auestraße 45 35066 Frankenberg/Eder Telefon: 06451/504-0 Konstruktion: Holzverbundkonstruktion mit Putzfassade, U-Wert 0,123 W/m²K, Satteldach 38 Grad, 160 cm Kniestock, UWert 0,178 W/m²K, dreifach verglaste Fenster, U g -Wert 0,6 W/m2K Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage, elektrische Rollläden Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 27 kWh/m²a, Endenergiebedarf: 15 kWh/m²a Effizienzhaus A+ Wohnfläche: EG 81 m², OG 79,5 m²
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11,15 m 9,15 m
KÜCHE 1 14,5
FLUR 5 ABST 4
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Fotos: Fingerhaus
WOHNEN/ ESSEN 40
WC 3,5
Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. H a u s b a u H e l d e n .d e / h e r s t e l l e r/ f i n g e r h a u s
homes4future 3/2024 #H4F
DATEN + FAKTEN
ABST 7 SCHLAFEN 16,5
#solarpaket-1 #photovoltaik #hausbatterie #förderung
Foto: © Juergen Pollak/www.fertighaus-weiss.de
POWER TO THE PEOPLE
Eine Photovoltaikanlage wandelt Sonnenlicht in elektrische Energie um. Diese im eigenen Haus zu nutzen, lohnt sich. Und weil das ohne fossile Brennstoffe funktioniert und kein CO2 emittiert, wird sie jetzt noch großzügiger gefördert.
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Das Solarpaket 1 Als „solaren Klimaschutz-Booster“ bezeichnet der BSW-Solar die jüngsten Entscheidungen aus Berlin, das sogenannte „Solarpaket 1“. Es soll den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen in Deutschland deutlich entbürokratisieren und so den Ausbau der Solarenergie beschleunigen. So sollen u.a. künftig mit der „gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung“ auch Mieterinnen und Mietern einen einfacheren Zugang zu preiswertem Solarstrom erhalten und auch die Installation der beliebten Balkon-PV soll jetzt unkomplizierter werden. PV-Module für alle Fälle Photovoltaik-Module für die private Energieversorgung können nun also
RUND
private Wohnimmobilien-Besitzer planen 2024 die Installation einer Solaranlage.
45MIO Tonnen CO2 konnten durch solare Stromerzeugung 2023 vermieden werden.
Quelle: BSW/www.solarwirtschaft.de
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Rechtliche Rahmenbedingungen Wir alle haben in den letzten Jahren erlebt, wie wichtig Unabhängigkeit in Energiefragen ist: Als in der Folge des Ukraine-Krieges unsere Energiequelle Nr. 1 – russisches Erdgas – knapp und extrem teuer wurde. Schon lange davor haben Experten vor der Endlichkeit fossiler Energien gewarnt und sich dafür eingesetzt, zunehmend regenerative Energien zu nutzen, die uns auch im sonst eher Rohstoffarmen Deutschland ausreichend zur Verfügung stehen. Für erneuerbare Energien spricht außerdem, dass sie im Gegensatz zu den fossilen sehr klimafreundlich sind. Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Nutzung regenerativer Energien der Schlüssel. Daher ist in den letzten Jahren auch politisch daran gearbeitet worden, die Photovoltaik für jedermann attaktiver zu machen. Bereits seit 2 000 regelt das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) u.a. die Vergütung von Photovoltaikstrom bei der Einspeisung ins öffentliche Netz. Diese war und ist
des deutschen Stromverbrauchs wurden 2023 von den 3,7 Millionen PV-Anlagen gedeckt.
bis heute eine wichtige Grundlage gerade für private Investitionen in Photovoltaikanlagen: Denn für ins Netz eingespeisten PV-Strom garantiert es jedem Betreiber für 20 Jahre eine feste Vergütung pro Kilowattstunde. 2022 wurden speziell für die Betreiber kleiner Anlagen, wie sie im privaten Wohnumfeld üblich sind, die Einspeise-Sätze deutlich angehoben. Die Anschaffung von PV-Anlagen wurde darüber hinaus von bundespolitischer Seite durch die Abschaffung der Mehrwertsteuer beim Kauf von PV- und Hausspeicheranlagen und den Wegfall der Einkommenssteuer bei privaten PV-Anlagen bis 30 kWp finanziell entlastet. Die Installation von kleinen PV-Anlagen auf Hausdächern ist zudem in der Regel baugenehmigungsfrei. Nur in Ausnahmen, z.B. bei Denkmalschutzauflagen, wird die Zustimmung der entsprechenden Behörde benötigt. Weil in den letzten Jahren auch die Anlagenpreise kontinuierlich gesunken sind, stieg die wirtschaftliche Attraktivität von Photovoltaik weiter. Das Ergebnis: Laut des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) sind in Deutschland derzeit knapp vier Millionen Solarstromanlagen in Betrieb. Gemeinsam decken sie rund 12 Prozent des heimischen Stromverbrauchs.
Grafiken: Gopal – stock.adobe.com
Aus Sonnenlicht elektrischen Strom machen – das kann die Photovoltaik. Das besondere an der relativ einfachen und robusten Technik ist, dass sie uns allen die Möglichkeit bietet, uns bis zu einem gewissen Grad selbst mit elektrischer Energie zu versorgen. Diese ist in unser aller Alltag unverzichtbar: Ob Beleuchtung, Kühlschrank oder Waschmaschine – ohne „Strom“ geht zu Hause nichts. Selbst Gas- oder Ölheizungen funktionieren nicht ohne elektrischen Strom. Seine besondere Rolle in Zukunftszenarien erhält die elektrische Energie vor allem deswegen, weil sie einfach aus erneuerbaren und klimafreundlichen Quellen gewonnen werden kann. Ob mithilfe von Windrädern an Land oder offshore, von Wasserkraft oder eben von Photovoltaikanlagen. Während die ersten beiden Technologien nicht für jedermann realisierbar sind, bringt Photovoltaik fast für jeden und überall „power to the people“.
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RUND
SO VIE L AUTARKIE IST DRIN
Die Grafik zeigt ein auf maximalen Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Photovoltaikstrom optimiertes System: • Die PV-Fläche auf dem Dach wird an den individuellen Bedarf im Haus abgestimmt. • Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom aus der PV in Wechselstrom um, der im Haus verwendet werden kann. • Alle elektrischen Verbraucher im Haus werden vorrangig mit eigenem Solarstrom versorgt. Ein intelligentes Energiemanagementsystem und smarte Geräte sorgen zusammen für eine Verbrauchsoptimierung. Auch Elektrofahrzeuge können Ertragsspitzen aufnehmen. • Die Hausbatterie nimmt Stromüberschüsse auf und speichert sie für den Bedarf abends und nachts. Erst wenn sie voll geladen ist, werden Ertrags-Überschüsse gegen Einspeisevergütung ins öffentliche Netz abgegeben. • Diese Kombination ermöglicht Hausbesitzern die maximale Unabhängigkeit vom Stromversorger. Ein Autarkiegrad von bis zu 80 Prozent ist durchaus möglich. Dazu muss man in der Regel aber neben der technischen Ausstattung auch seine persönlichen Gewohnheiten anpassen: Grundsätzlich sehr sparsam mit Strom im Haushalt umgehen und vorzugsweise zum Beispiel dann waschen oder den Trockner verwenden, wenn die Sonne scheint. Eine 100-prozentige Autarkie ist zwar technisch machbar, allerdings in der Regel nicht wirtschaftlich.
Grafik: Trueffelpix – stock.adobe.com
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EIGENBEDARF DECKEN
fast überall angebracht werden. Wichtig für einen wirtschaflichen Betrieb ist, dass sie genügend Sonnenlicht erhalten. Dächer bieten meist eine große Fläche, die häufig direkt der Sonne ausgesetzt ist und sich daher besonders gut für PV-Module eignet. Dabei sollte man nicht nur das Dach des Wohngebäudes in Betracht ziehen, sondern auch die von Carports, Garagen oder Terrassen. Es muss aber nicht immer ein Dach sein: Auch Balkongeländer und Terrassenwände bieten für Wohnungen oder kleinere Häuser, die kein geeignetes Dach haben, Platz für PV. Die Module können auf einem Gestell oder einer Schiene montiert werden, die an der Wand oder am Geländer befestigt sind. Eine bundesweite Solardachpflicht gibt es nicht. In vielen Bundesländern wurde zwar eine Solarnutzungspflicht beschlossen, vielfach wird diese jedoch erst in den nächsten Jahren in Kraft treten. Bislang müssen lediglich Bauherren in Baden-Württemberg, Berlin, Bremen und Hamburg beim Bau neuer Wohnhäuser und bei umfangreicheren Dachsanierungen eine Solaranlage vorsehen. Weitere Bundesländer planen ebenfalls für die nächsten Jahre neue Regelungen und manche Städte und Kommunen haben eigene Vorschriften. Man muss sich also vor Ort, beim zuständigen Bauamt erkundigen, was gilt. Für wen lohnt sich eine PV-Anlage? Viel interessanter als, wer eine PVAnlage bauen muss ist eigentlich, für wen es sich lohnt? Die Antwort: Jeder, der etwas zum Klimaschutz beitragen möchte und bei der eigenen Energieversorgung unabhängiger von großen Konzernen werden will, sollte die Möglichkeiten der Installation einer PV-Anlage prüfen. Ob und wenn ja, welche Art von PV-Anlage für Sie wirtschaftlich sinnvoll ist, hängt allerdings von mehreren Faktoren ab, so zum Beispiel von Ihrem Wohnort und der Art der Immobilie, aber auch von der möglichen Größe der Anlage und der Effizienz der Module.
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Sehr wichtig für die Leistung und damit auch die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage ist ihr Standort und ihre Ausrichtung. In sehr sonnigen Regionen ist mit einer höheren Stromernte zu rechnen, als in solchen mit schattigerem Klima. Gebäude in exponierten Lagen können über einen längeren täglichen Zeitraum mit Sonne rechnen als solche, die in Talsenken oder in dicht bebauten Nachbarschaften stehen, die die Anlagen zu bestimmten Tageszeiten verschatten. Nach Süden ausgerichtete Anlagen haben in der Regel einen höheren Ertrag als die, die in andere Himmelsrichtungen zeigen. Bei der Einschätzung der Möglichkeiten an ihrem eigenen Wohnort helfen sehr detaillierte Online-Karten von vielen Städten und Regionen, die Auskunft über das Solarpotenzial von
Künftig sind nur noch Heizsysteme zulässig, die zu mindesten 65 Prozent mit regenerativen Energien betrieben werden können. Dazu zählt die Wärmepumpe. Besonders klimafreundlich und preisgünstig ist ihr Betrieb mit selbst erzeugtem Sonnenstrom von der eigenen Photovoltaikanlage. Die Kombination sorgt auch dafür, das der Eigennutzungsanteil des Solarstroms optimiert wird. Dadurch steigt die Wirtschaftlichkeit der PVAnlage und ihre Amortisationszeit reduziert sich.
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UNTE RSCHIE DLICHE ARTE N VON PHOTOVOLTAIK ANL AGE N Indach-PV
Die Aufdachmontage einer Photovoltaikanlage ist die meistverbreitete, weil sie verhältnismäßig einfach und günstig ist. Dafür wird auf dem vorhandenen Dach eine Unterkonstruktion aus Metallschienen montiert. An diesen werden dann die in Metallrahmen gefassten Solarmodule befestigt. Durch den Abstand zur Dachhaut werden die PVModule gut belüftet, was ihrer Effizienz zuträglich ist. Außerdem lassen sich Aufdachmodule relativ leicht warten und reparieren.
Wohnlagen, heruntergebrochen auf jedes einzelne Bestandsdach geben, zum Beispiel unter www.energieatlas-bw.de für Baden-Württemberg. Ähnliche Angebote gibt es auch für Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen. Die Leistung einer Photovoltaikanlage wird in Kliowatt Peak (kWp) angegeben. Bei optimalen Bedingungen kann ein einzelnes, modernes PV-Modul eine maximale Leistung von 350 bis 400 Watt peak (Wp) liefern. Die tatsächliche Leistung der PV-Anlage
Solarziegel
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Aufdach-PV
Die Indachmontage von PVModulen ist unter ästhetischen Gesichtspunkten oft ein echtes Plus. Hier werden die PV-Module in die Dachhaut integriert. Die Solarmodule übernehmen also für den mit ihnen belegten Bereich auch die Funktion der Dachdeckung. Aufgrund des höheren Aufwandes beim Einbau und weil sie in geringerer Zahl hergestellt werden, sind Indach-PV-Anlagen in der Regel teurer als Aufdach montierte. Auch die Reparatur ist bei Indach-PV-Anlagen oft kostspieliger.
Solar-Dachziegel bieten die Möglichkeit, Photovoltaik fast unsichtbar auf einer Dachfläche zu integrieren. Sie sind daher eine Lösung für Gebäude, für die strenge Denkmalvorschriften gelten. Verlegt werden die Solardachziegel im Prinzip wie normale Dachziegel, lediglich die „Verkabelung“ auf ihrer Rückseite ist materialintensiv und etwas aufwendiger. Aufgrund der vielen „Mini-Modulflächen“ ist ihre Effizienz auch geringer als die von großen Modulen und auf der Kostenseite zählen sie zur Oberklasse.
liegt jedoch abhängig u.a. von Wetter und Jahreszeit in der Regel darunter – denn natürlich scheint die Sonne nicht überall jeden Tag von einem wolkenlosen Himmel. Um die tatsächlich nötige oder sinnvolle Größe der Anlage zu ermitteln, müssen also die im Alltag ertragsmindernden Faktoren überschlägig berücksichtigt werden. Um die tatsächliche Leistung zu überschlagen, kann man diese Faustformel nutzen: Strombedarf mal 2,5 geteilt durch 1 000 kWh/kWp (spezfischer Anlagenertrag in Deutschland). Für eine vierköpfige Beispiel-Familie mit einem jährlichen Stromverbrauch
von 4 000 Kilowattstunden ergibt sich demnach eine PV-Anlagengröße von etwa 10 Kilowatt Peak. Legt man die Standardgröße von rund 1,7 mal 1,1 m pro Modul zugrunde, braucht man eine Dachfläche von etwa 47 bis 55 Quadratmetern für die PV-Anlage. Die richtige Planung Das ist viel Dachfläche.Diese sollte idealerweise auch nicht unterbrochen sein von Schornsteinen, Gauben oder Dachflächenfenstern, denn um diese muss die PV-Anlage dann aufwendig drumherum gebaut werden und es kann viel PV-Potenzial verloren gehen.
Vor allem für Bewohner von Geschosswohnungen ist die Balkonbrüstung der ideale Platz für eine Photovoltaikanlage. Das Solarpaket 1 vereinfacht deren Installation nun: Eine Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt künftig und auch ein Zählerwechsel muss nicht mehr abgewartet werden. Geeignet sind alle stabilen und sonnigen Balkonbrüstungen. Wer ausreichend Platz hat, kann Module mit einer Leistung von bis zu 2 000 Watt anbringen, der Wechselrichter darf eine maximale Leistung von 800 Watt (AC) haben. Für den Anschluss soll künftig eine Schuko-Steckdose reichen.
Terrassen die auf der Sonnenseite des Hauses platziert sind, eignen sich perfekt für eine Überdachung mit integrierten Photovoltaik-Modulen – wie dieses Beispiel von Solarlux. Bei der Wahl von Glas-GlasModulen entsteht eine leichte Verschattung, die im Sommer sehr angenehm ist und eine zusätzliche Markise unnötig macht. Nachteil: Die Fenster zur Terrasse sind auch im Winter verschattet und können daher kaum noch etwas zur solaren Heizungsunterstützung beitragen. Auf dieselbe Weise können auch Carports hergestellt werden – wenn sie nicht vom Haus verschattet werden.
Wer einen Neubau mit Photovoltaik plant, sollte daher direkt auf „ungestörte“ Solardachflächen achten. Bei der Ergänzung einer bestehenden Immobilie durch eine PV-Anlage müssen die Potenziale vor Ort geprüft werden. Dafür wendet man sich zuerst an einen Energieberater. Er untersucht nicht nur, wo sich an oder auf der Immobilie eine PV-Anlage unterbringen lässt, sondern betrachtet das Gebäude und seine Energieversorgung ganzheitlich und wird ihnen unterschiedliche konkrete Vorschläge zur Reduktion ihrer Energieverbräuche machen. Er kann auch berechnen, ob es sich für Sie eher
lohnt, ihren PV-Strom direkt selbst im Haus zu verbrauchen oder ob Sie mit einer Kompletteinspeisung ins Netz besser fahren. Die Verbraucherzentrale Energieberatung bietet eine Erstberatung gegen eine minimale Eigenbeteiligung von bis zu 30 Euro, bei der ein Energieberater direkt zu Hause berät. Für die Planung und Installation der PV-Anlage ist ein Solateur der richtige Ansprechpartner: Der Fachmann vor Ort kann nach einer persönlichen Prüfung der Gegebenheiten klare Aussagen zu Kosten und möglichen Erträgen der PV-Anlage machen.
Auch gut besonnte Gartenzäune lassen sich aus PV-Modulen erstellen. Der „Solar-Fence“ von Osmo besteht aus robusten Glas-Glas-Modulen und kann flexibel an den jeweiligen Bedarf angepasst werden. Die senkrecht stehenden Module eignen sich besonders für flache Sonnenstände, also z.B. morgens und nachmittags und erreichen in Ost-West-Ausrichtung die besten Erträge. Wichtig ist, dass der Solarzaun nicht von Sträuchern oder auch hohem Gras verschattet wird. Die Installation des Solarzauns muss von Fachhandwerkern durchgeführt werden.
Eigenverbrauch lohnt sich Für die Wirtschaftlichkeitsberechung Ihrer PV-Anlage ist ein wichtiges Kriterium, ob Sie Ihren Sonnenstrom selbst im Haus nutzen oder ihn gegen die für 20 Jahre staatlich garantierte Einspeisevergütung ins Stromnetz abgeben. Mit der letzten EEG-Novellierung wurden die Vergütungssätze 2022 erhöht und in Volleinspeiser und Überschusseinspeiser unterteilt. Wenn Sie im Juli 2024 eine PV-Anlage installieren, erhalten Sie als Teileinspeiser 8,11 Cent pro kWh, wer die komplette Leistung (bis zu 10 kWp)
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Foto: www.osmo.de
Solarzaun
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Solarterrassendach
Foto: www.solarlux.com
Foto: reimax16– stock.adobe.com
Balkon-Photovoltaik
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SYSTEMERGÄNZUNG
Eine Hausbatterie ermöglicht es, PV-Stromüberschüsse für abends und nachts zu speichern. Da Hausbatterien (bis 5 kWh) mit rund 1 000 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität immer noch kein Schnäppchen. Wichtig für eine schnelle Amortisation der Investition: Die Speichergröße muss zur Leistung der PV-Anlage passen.
einspeist, erhält 12,87 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Das deckt zwar die Gestehungskosten für den selbst erzeugten PV-Strom ab. Dennoch lohnt sich die Volleinspeisung für Privatpersonen meist nicht. Denn der PV-Strom vom eigenen Dach ist wesentlich billiger als die aus dem Netz bezogene Kilowattstunde: Die Gestehungskosten – also die Kosten für die Erzeugung – von PV-Strom mithilfe von kleinen Anlagen bis maximal 30 kWp liegt bei rund 11 Cent pro Kilowattstunde. Anfang 2024 kostete eine Kilowattstunde Netzstrom im Bundesdurchschnitt laut BDEW-Strompreisanalyse 42,22 ct/kWh – ist also wesentlich teurer. Wer nicht nur CO 2, sondern auch Kosten sparen will, sollte möglichst viel selbst nutzen. Wie energieautark macht PV? Da liegt natürlich gleich die Idee nahe, sich mithilfe von PV komplett unabhägig zu machen. Rein rechnerisch lässt sich gerade bei Einfamilienhäusern der eigene Strombedarf mit einer entsprechend großen PV-Anlage problemlos komplett decken. In der Praxis funktioniert das leider nicht, weil der
Zeitraum der maximalen Stromerzeugung – tagsüber – selten mit der Periode übereinstimmt, zu der man zu Hause den entsprechenden Bedarf hat – abends. Außerdem reichen in unseren Breitengraden die wenigen Sonnenstunden im Winter häufig
SYSTEMERGÄNZUNG
E NE RGIE FÜR MOBILITÄT
Foto: www.fronius.com
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Foto: www.senec.com
ME HR AUTARKIE DANK BAT TE RIE
nicht aus, um den meist höheren Energiebedarf in der kalten Jahreszeit zu decken. Spätestens dann muss man doch elektrische Energie vom Stromversorger zukaufen. So lassen sich mit einer PV-Anlage in der Regel ledigliche Autarkiequoten von maximal 30 - 35 Prozent erreichen. Diese Quote kann durch einen angepassten Verbrauch optimiert werden, indem stromintensive Geräte wie Waschmaschine und Trockner tagsüber angestellt werden. Einen echten Sprung beim Eigenverbrauch und der Autarkie kann man aber nur mithilfe eines zusätzlichen Energiespeichers machen. Mithilfe einer Hausbatterie, die Überschüsse der PV- Anlage für abends und nachts zwischenspeichert, und eines smarten Energiemanagemensystems, das dafür sorgt, dass der selbst erzeugte PV-Strom vorrangig direkt im Haus verbraucht oder gespeichert wird, kann man einen Autarkiegrad von 70 bis 80 Prozent oder sogar mehr erreichen. Dafür ist aber eine sehr gute Planung notwendig und auch ein sparsamer Umgang mit Energie: denn je geringer mein Bedarf, desto einfacher ist dieser natürlich
Mit dem Strom vom eigenen Dach lässt sich auch ein Elektro-Auto laden und so die individuellen Mobilitätskosten senken. Fünf bis zehnmal schneller als mit der Haushaltssteckdose laden Wallboxen mit einer Leistung von 11 oder 22 kW Leistung. Sie kosten zwischen 500 und 1 500 Euro zzgl. Installation.
PRA XIS-BERICHT
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Fotos: WeberHaus GmbH & Co. KG
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Vor den Toren Berlins bauten Sandra und Sebastian Granow ihr neues Zuhause, mit großem Gemüsegarten und Hühnerhaltung. Wichtig war den jungen Eltern ein nachhaltig gebautes Haus mit gesundem Raumklima und maximaler Energieeffizienz im Betrieb. Die Basis für ein gesünderes Wohnklima und einen geringen Energieverbrauch ist die moderne Holzfertigbauweise, bei der ausschließlich umwelt- und gesundheitsverträgliche Materialien, allen voran der nachwachsende und klimaneutrale Baustoff Holz verwendet wird. Dazu kommt für die Granows das gute Gefühl, dank selbst erzeugtem Strom auch in puncto Energie unabhängig zu sein. Den Strombedarf decken sie fast komplett mit der leistungsstarken Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach. „In den Sommermonaten sind wir fast autark. In den Wintermonaten ist die Wärmepumpe der größte Verbraucher. Wenn man die Nettowerte betrachtet, dann haben wir im letzten Jahr 85 Prozent der verbrauchten Energie lokal erzeugt.“ Für eine maximale Eigenverbrauchsquote und Energieautarkie ergänzten sie die PV-Anlage durch eine Hausbatterie und eine Sandra und Sebastian Granow Ladestation für ihr E-Auto. im Gemüsegarten vor ihrem Effizienzhaus 40 Plus. w w w.we b e r h a u s.d e
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PRA XIS-BERICHT
Fotos: Paul Kammerer
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Dass dieses fast schon futuristisch anmutende Gebäude ursprünglich in den 80er-Jahren gebaut wurde, ist kaum zu ahnen. Rahmenlose monokristalline PV-Module überziehen auf der Westhälfte Fassade und Dach mit einer schwarz glänzenden Haut. Ziel der Baufamilie Kammerer ist eine möglichst hohe Energieautarkie und Eigenversorgung mit Solarstrom. Daher ergänzte sie die PVAnlage um eine insel- und notstromfähige Hausbatterie sowie eine Wallbox und ein smartes Energiemanagement- und Haussteuerrungssystem, das für eine optimale Nutzung des Sonnenstroms sorgt und u.a. auch die Beleuchtung und Verschattung steuert. Damit die Grundwasser-Wärmepumpe im optimalen Leistungsbereich läuft, bauten die Kammerers im ganzen Haus Heizflächen ein, ergänzten eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, erneuerten sämtliche Fenster und dämmten die Haushülle auf Effizienzhaus-40-Standard. Die Autarkie-Quote lag im ersten Jahr bei 47 Prozent. Das reicht den Bauherren aber nicht. Sie planen deshalb weitere PV-Module. Für den cleanen Look mussten alle Dach- und Fassadenfenster in das Raster der PV-Module gebracht werden. Für die Dach- und Fassadenflächen, die nicht mit PV belegt wurden, wurden farblich angepasste Aluminiumverkleidungen von Prefa gewählt.
Kommunale Förderung
Wer eine privat genutzte neue Photovoltaikanlage und/oder eine Hausbatterie installiert, ist in der Regel beim Kauf und der Installation von der Mehrwert befreit. Seit 2023 fällt bei einer neuen PV-Anlage auch die Umsatzsteuer auf den Eigenverbrauch weg und die Anlage muss nicht mehr beim Finanzamt angemeldet werden. Für die Abrechung der Einspeisevergütung verwendet der Netzbetreiber die Nummer, mit der die Photovoltaikanlage im Marktstammdatenregister registriert ist.
Mit dem Programm 270 Erneuerbare Energien Standard fördert die KfW u.a. Photovoltaikanlagen auf Dächern, an Fassaden oder auf Freiflächen, inklusive Projektierungs-, Planungs- und Installationskosten sowie Batteriespeicher. Die Förderung besteht aus einem Kredit – leider ohne Tilgungszuschuss. Die Kredit-Konditionen der KfW sind allerdings nicht unbedingt die günstigsten, deswegen lohnt es sich, sie mit alternativen Finanzierungsoptionen zu vergleichen.
In vielen Städten und Gemeinden wird die Installation von PV-Anlagen und Hausbatterien unterstützt. Ob es an ihrem Wohn- oder Bauort eine solche Förderung gibt, erfahren Sie auf Nachfrage bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung. Einen guten Überblick über Landes-Förderungen zum Beispiel in Berlin und BadenWürttemberg können Sie auch unter www.foerderdatenbank.de finden. Überprüfen sie immer, ob unterschiedliche Förderungen kombinierbar sind – so können sie mehrfach profitieren.
auch mit der PV-Anlage zu decken. Alle stromsparenden Maßnahmen können in diesem Zusammenhang gleich mit unter die Lupe genommen werden. PV und Heizung Der erneuerbare Strom der Photovoltaikanlage kann natürlich auch zum Heizen genutzt und so vor allem bei der Heizungssanierung im Altbau ein wichtiger Baustein zum Erreichen der neuen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) werden. Diese schreibt vor, dass Heizungen künftig zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Da PV-Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen kommt, ist er also perfekt geeignet. Direkt mit Strom zu heizen ist zwar möglich, z.B. über Infrarotpaneele, aber nicht effizient genug. Weil wir
vor allem in der sonnenärmeren und kühleren Jahreshälfte den größten Heizwärmebedarf haben und in dieser Zeit unsere PV-Anlage in der Regel nicht den maximalen Ertrag bringt, sollten wir beim Heizen mit Strom möglichst sparsam sein. Wesentlich mehr Raumwärme pro Kilowattstunde Solarstrom erzeugt die Wärmepumpe. Deswegen wird die Kombination aus Wärmepumpe und PV auch als eine gute Kombination angepriesen. Was kostet das? Die Kosten für Photovoltaikanlage und Hausbatterie hängen zum einen von deren Leistungsgröße ab, vom gewählten System und bei der PV-Anlage auch von deren Installationsaufwand. Überschlägig kann man damit rechnen, dass für eine EinfamilienhausAufdachanlage pro Kilowatt Peak
Kosten von etwa 1 200 bis 1 800 Euro inklusive Montage fällig werden. Für Inspektion, Wartung und Versicherung sollte pro Jahr mit 300 bis 400 Euro kalkuliert werden. Eine moderne Lithium-Hausbatterie für private Hausbesitzer kostet zwischen 700 und 1 200 Euro je Kilowattstunde Speicherkapazität. Was bei Ihnen tatsächlich unterm Strich herauskommt, lässt sich aber nur anhand eines individuell für Ihr Projekt erstellten Angebotes feststellen. Denn die konkreten Preise können regional und saisonal stark schwanken – je nach Auslastung der Solateurbetriebe. Und: Ein Angebot sollten Sie sich immer von mehreren Fachbetrieben machen lassen, um einen guten Preisvergleich zu haben. ab #H4F
knowhow #pv_speicher_wallbox
KfW-Förderung
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Keine Mehrwertsteuer
homes4future 3/2024 #H4F
FÖRDE RUNG VON PV-ANL AGE N UND HAUSBAT TE RIE N
BAUEN IM BESTAND
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W O H N R A U M S C H A F F E N I N D E R S TA DT
EINEN DRAUFGESETZT Ein Bestandsgebäude aus den 1960er-Jahren hat Familie Wagner aufgestockt und so auf ökologische Weise preisgünstigen Wohnraum in der Stadt geschaffen.
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GEBÄUDE-AUFSTOCKUNG
NOCH EINS DRAUFSETZEN Bauland ist knapp und teuer. Gebäude aufzustocken ist daher eine Alternative zum Neubau, um ohne zusätzlichen Grundstücksbedarf weiteren Wohnraum zu schaffen.
INTERVIEW
topthema #aufstockung
C WOHNRAUM MIT POTENZIAL Dipl.-Ing. Georg Lange, Leiter Technik und Normung hat zusammen mit Achim Hannott Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) erklärt, warum Gebäudeaufstockungen eine echte Win-Win-Situation sein können.
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AUFSTOCKUNG MIT HINDERNISSEN
WOHNEN AUF DEM DACH
#aufstockung #voraussetzungen #ökologie #kosten
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Familie Berweiler musste einige Hindernisse überwinden bis sie in ihrem Flying-Space-Modul das Wohnen auf dem Dach genießen konnte.
A W O H N R A U M S C H A F F E N I N D E R S TA DT
EINEN DRAUF GESETZT
#aufstockung topthema
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Die Aufstockung passt sich harmonisch in die vorhandene Gebäudestruktur ein. Die Frühstücksterrasse ist Bindeglied und Trennung zwischen Lebensbereich mit Übereck-Aussicht und Schlaftrakt.
Mit Aufstockungen, gerade wie hier in sehr begehrter Innenstadtlage, kann neuer Wohnraum entstehen, wo vorher keiner war. Wie sich mit Blick über die Metropole auf großzügigen 170 Quadratmetern zeigt, eignet sich die Holztafelbauweise mit Großelementen ideal, selbst wenn statische Herausforderungen zu meistern sind. Fährt man mit dem an der Außenfassade neu hinzugekommenen Aufzug ganz nach oben in die neue sechste Etage, eröffnet sich hinter der geradlinigen Glas- und Putzfassade aus zwei aufgesetzten, auskragenden Kuben eine entspannte Loft-Atmosphäre mit raumhohen, rahmenlosen Fensterflächen. Diese ermöglichen einen beinahe 360° Panoramablick. Dazu gibt es eine windgeschützte Frühstücksterrasse – eingehüllt in einen Rücksprung der Glasfassade – filigrane französische Glasbalkone und eine traumhafte Dachterrasse, die über eine Wendeltreppe erschlossen ist. Hier sind Lärm und Hektik der Stadt weit weg. Erklärte Stadtmenschen sind die Wagners, ein Ehepaar mit zwei kleinen Jungs. Ganz gezielt hat sich die Familie im Vorfeld in ihrer bevorzugten Wohngegend umgeschaut. Nachhaltiges Leben ist für die Bauleute ein großes Thema: Man bewegt sich mit dem Fahrrad und verzichtet auf ein Auto. Gesundes Leben auch in der Stadt ist
Vom Essplatz an der raumhohen ÜbereckVerglasung geht der Blick weit über Baumwipfel und Hausdächer.
Bauherr: „Es riecht nach Heimat. Das ist das beste Gefühl – mitten in der Stadt so gute Luft zu haben.“
Der lang gezogene helle Flur verbindet den Wohn-, Ess- und Kochbereich mit den privaten Rückzugsräumen.
A
die Prämisse. Gefunden hat sich die Lösung im Gespräch mit Menschen auf der Straße. So kamen die Wagners mit dem Hausverwalter eines Altbaus mit 20 Wohnungen auf fünf Etagen in Kontakt. Ob man hier wohl aufstocken könnte? Ein bis eineinhalb Geschosse wollte man auf das bestehende Gebäude setzen, das bis auf das Dach in einem guten Zustand war. Die Idee der Planer des Holzhausspezialisten Baufritz: Mit der Aufstockung erhält die Bestandsimmobilie zugleich eine „warme Mütze“. „Relativ schnell war uns klar, dass Modulbauweise toll wäre“, erinnert sich Denis Wagner. „Denn das geht schnell und mit wenig Belastung für die Bewohner im Haus.“ Mit dem Architekten entwickelte die Familie die raffinierte Lösung der zweiten Ebenen, die durch die extra hohen Räume möglich werden. Damit ergibt sich zusätzliche Fläche für zwei abgegrenzte Arbeitsbereiche für Stephanie und Denis Wagner. Auch die beiden Söhne, Finn und Jasper haben in ihren Kinderzimmern eine zweite Ebene bekommen, die später beispielsweise zum Schlafen genutzt werden kann. Herrlich ist die Aussicht durch die Oberlichter: Sie öffnen den Blick in die Ferne aus jeder Position in der Wohnung. Ins Auge fällt auch die entspannte Klarheit in allen Räumen. Sie erwächst aus der gekonnten Ordnung und dem funktionalen Design. So ergeben sich intelligente Platzsparlösungen beispielsweise aus den Splitlevels, Schubladen, die unter Stufen integriert wurden, geschickt eingepasste Einbauschränke oder Klappen, hinter denen Alltagsgegenstände aufbewahrt werden können. Bei aller lichtdurchfluteten Offenheit schafft die Zonierung
#aufstockung topthema
33 Bei Familie Wagner ist die großzügige Sofalandschaft mit Lounganmutung genau im Zentrum des Wohngeschehens platziert – am „Scharnier“ zwischen Lebensbereich und Schlaftrakt.
Split-Level-Bauweise und Einbaumöbel schaffen nach innen Dichte, an den Fassaden sorgen hohe Lufträume und Fensterbänder im Staffelgeschoss für Licht und Weite.
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in Räume und Ebenen zugleich ein sehr greifbares Gefühl von Geborgenheit mitten in der Stadt. „Wir laufen nur barfuß, weil wir das Gefühl so gern haben“, schwärmt Denis Wagner vom Raumgefühl und der Haptik des Holzbodens. Für behagliche Wärme sorgt der Kaminofen. Die Empore am Wohn-Essbereich mit ihrer Glasbrüstung, Arbeitsbereich von Vater Denis, dient der Familie zugleich als behagliche Leseecke. Ein Dampfbad macht das Elternbad aus erlesenem Marmor zum privaten Wellnessrefugium und ist über elegante Schiebetüren mit Elternschlafzimmer und Ankleide verbunden. Feinstaubbelastung und Verkehr sind weit weg. Denis Wagner: „Dank eines speziellen Lüftungssystems und dem neuen absorbierenden Gründach wohnen wir so wohngesund, wie man es von allen Baufritz-Häusern kennt. Denn Wohngesundheit war für uns definitiv ein wichtiger Aspekt.“ gw#H4F
#aufstockung topthema
Raumhohe Fenster, eine frei stehende Badewanne sowie eine Dusche mit Dampfbadfunktion verleihen dem Elternbad Wellnessqualitäten.
Staffelgeschoss
DATEN + FAKTEN
EMPORE WOHNEN 8
LR ELTERN
EMP. KIND 3,5 LUFTRAUM KOCHEN/ESSEN / WOHNEN
EMP. KIND 3
EMP GAST 4
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LR BAD
21,11 m 9,56 m
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Hauptgeschoss TECHNIK 6,5
Entwurf: Haus Wagner Hersteller: Bau-Fritz GmbH & Co. KG, seit 1896, Alpenweg 25 87746 Erkheim Telefon: 08336/900-0 Bauweise: Holztafelbau mit Großelementen aus schadstoffgeprüfter Lärche und Fichte, biologische Holz-Hobelspandämmung, natureplusgeprüft, IBN- zertifiziert, mineralische Putzfassade, U-Wert Außenwand 0,16 W/m2K; Skalarfenster mit Dreifachverglasung, U g -Wert 0,8 W/m2K; begrüntes Flachdach, Kniestock 319 cm Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Voll-Werte-Plus-Lüftung, Fußbodenund Wandheizung, Deckenheizung und -kühlung, Elektrosmog-Schutztechnik; Primärenergiebedarf 88,1 Wh/m2a Endenergiebedarf 48,94 Wh/m2a Energieeffizienzklasse A Wohnflächen: HG 141 m2, SG 18,5 m2
KINDER 8
BAD 5,5
KINDER 8,5 SCHLAFEN 12
ABS 2,5 ANKLEIDE 8
FLUR 15 KOCHEN/ESSEN /WOHNEN 52
BAD 12 SCHLAFEN 11
Fotos: Baufritz
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Umgeben von Eames Plastic Chairs ist der Tisch auf der windgeschützten Frühstücksterrasse das Pendant zum Essplatz drinnen.
Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. H a u s b a u H e l d e n .d e / h e r s t e l l e r/ b a u f r i t z
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Foto: localarchitecture.ch
GEBÄUDE-AUFSTOCKUNG
NOCH EINS DRAUFSETZEN #bauen_ohne_grundstück #wohnraum_gewinnen #energetisch_sanieren
#aufstockung
BAUEN OHNE GRUNDSTÜCK Bauland ist rar und teuer. Gebäude aufzustocken ist eine Möglichkeit, ganz ohne extra Baugrundstück neue Wohnfläche zu schaffen. von innerstädtischen Nichtwohngebäuden ein weiteres Potenzial von 1,3 bis 1,7 Millionen Wohnungen. Klingt toll – in der Praxis tut sich die Aufstockung allerdings schwer: Komplexe Bauvorschriften und Eigentumsverhältnisse erschweren die Umsetzung. Dabei können gerade Wohnungseigentümergemeinschaften von Mehrfamilienhäusern von der Aufstockung auch wirtschaftlich profitieren. Steht zum Beispiel ohnehin aufgrund der geltenden Gesetzgebung eine energetische Sanierung des Daches an, kann es sich lohnen, das alte Dach einfach durch eine zusätzliche Wohneinheit zu ersetzen. Für dieses sehr gut gedämmte neue Obergeschoss findet sich gerade in gefragten urbanen Wohngegenden in der Regel schnell ein Käufer – wodurch die Baukosten gedeckt werden können.
Ein weiteres Problem sind vielerorts die Bauvorschriften, die in puncto Aufstockung häufig restriktiv ausgelegt werden. Hier bedarf es eines versierten Architekten und eventuell einges an Beharrlichkeit von Bauherrenseite. Foto: Baufritz
Wer auf dem Dach eines bestehenden Gebäudes baut, braucht kein Grundstück und versiegelt keine weiteren Flächen. w w w. b a u f r i t z .c o m
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Theoretisch ist jedes Dach ein potenzieller Bauplatz: voll erschlossen und mit funktionierender Infrastruktur. Bauherren, die ihren Wohntraum auf dem Dach eines bestehenden Gebäudes errichten, müssen keine Erschließungskosten bezahlen, wie sie beim klassischen Neubau eines Einfamilienhauses üblich sind. Auch die Kosten für Erdarbeiten, das Fundament, den Keller oder die Bodenplatte entfallen komplett. Alles schon da! Platz gibt es auf deutschen Dächern offenbar mehr als genug: In der ersten Deutschlandstudie 2016 stellte Prof. Dr.-Ing. Karsten Tichelmann von der Technischen Universität Darmstadt bereits fest, dass es ein Umbau- und Aufstockungspotenzial bei bestehenden Wohngebäuden von etwa einer Million Einheiten gibt. Laut einer zweiten Studie von 2019 gibt es auf den Dächern
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S PA R P O T E N Z I A L E
Das neue Obergeschoss in hochgedämmter Holzfertigbauweise schützt auch das Erdgeschoss vor unnötigen Wärmeverlusten. w w w. l e h n e r - h a u s .d e
Über ein schlecht gedämmtes Dach verliert ein typisches Einfamilienhaus mit einem Baujahr vor 1995 15 bis 20 Prozent seiner Heizwärme. Deswegen ist z.B. die Dämmung der obersten Geschossdecke seit 2016 gesetzlich vorgeschrieben. Eine Gebäudeaufstockung ist natürlich
wesentlich teurer als eine Geschossdecke zu dämmen, erfüllt aber denselben Zweck: Der Heizenergiebedarf des darunterliegenden Bestandsgebäudes wird deutlich verbessert. Die neu entstehende Wohnfläche kann Platz für eine altersgerechte Wohnung bieten, wie das Beispiel
ENERGE TISCHE OPTIMIERUNG Ein neues gut gedämmtes Dachgeschoss bietet nicht nur zusätzlichen Wohnraum, sondern verbessert die Energiebilanz des Bestandsgebäudes. einer Bungalowaufstockung im Frankfurter Umland (unten) zeigt. Das eigene Haus aufzustocken war günstiger als eine altersgerechte Wohnung für die Mutter in der teuren Rhein-MainRegion zu kaufen. Außerdem freuen sich die Hausbesitzer über deutlich gesunkene Heizkosten.
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Foto: Lehner-Haus GmbH
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Fotos: Huf Haus
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Diese zweigeschossige Stadtvilla erhielt eine zusätzliche Etage, die das neue Elternschlafzimmer beherbergt und durch eine große Dachterrasse ergänzt wurde. w w w. h u f- h a u s .c o m
DEFINITION
GESCHOSSAUFSTOCKUNG Wird ein Haus um ein ganzes Geschoss ergänzt, spricht man von einer Geschoss-Aufstockung.
Bei einer Geschoss-Aufstockung wird ein Gebäude um ein komplettes Geschoss ergänzt. Hatte das Gebäude vor der Baumaßnahme ein geneigtes Dach, wird dieses in der Regel komplett entfernt und auf die oberste Geschossdecke die zusätzliche Etage aufgesetzt. Hat das zu ergänzende Gebäude ein Flachdach, muss vor der Aufstockung nur die Dachabdichtung und Däm-
mung entfernt werden. Für die interne Verbindung der neuen Etage mit den darunterliegenden Wohnungen muss ein neues Treppenloch in der obersten Geschossdecke geschaffen werden. Das ist bei Holzbalken- wie auch bei Betondecken machbar. Alternativ kann eine separate Wohneinheit im neuen Dachgeschoss auch mithilfe einer außen liegenden Treppe erschlossen werden.
Foto: Velux/a-lp architektur/Jörg Seiler
E T WA S H Ö H E R
KNIESTOCKERHÖHUNG Schon ein relativ niedriger Kniestock erhöht die Wohnfläche unter einem geneigten Dach deutlich. Dieses zweigeschossige Haus in Krems bekam eine neue, zweigeschossige Dachkonstruktion mit leicht erhöhtem Kniestock, die heute durch zahlreiche Velux-Dachflächenfenster erhellten, modernen Wohnraum bietet. w w w. a - l p . j i m d o.c o m
Liegt das Dach auf der Traufseite nicht auf der Geschossdecke auf, sondern auf einer niedrigen, auf der obersten Geschossdecke aufgesetzten Wand, nennt man diese Kniestock. Weil auf dieser Kniestock-Wand die Last des Daches liegt, muss sie stabil sein und das Gewicht nach unten auf die Außenwände des Hauses ableiten. Je höher der Kniestock, desto mehr nutzbare Wohnfläche lässt sich unter dem
Steildach – also zum Beispiel einem Satteldach – realisieren, denn mit seiner Hilfe wachsen die Bereiche unterm Dach mit einer lichten Raumhöhe von zwei und mehr Metern: Schon 80 Zentimeter Kniestock können rund 30 Prozent mehr Wohnfläche generieren. Die Kniestock-Erhöhung kann vor allem im Zuge einer energetischen Dachsanierung realisiert werden – ist allerdings in jedem Fall genehmigungspflichtig.
GEBÄUDE AUFSTOCKEN
PL ANUNGSCHECKLISTE Ob sich ein Gebäude für eine Aufstockung eignet, sie rechtlich möglich ist und welcher Aufwand damit verbunden ist, sollte vorab zusammen mit Experten geklärt werden. Dazu gehören:
Die Nr. 1 Hausbau-Community
HAUSBAU HELDEN
1. Baurechtliche Zulässigkeit: Ein zusätzliches Wohngeschoss oder eine Erhöhung von Traufe und/oder Dachfirst ist genehmigungspflichtig. Das heißt, man muss dafür einen Bauantrag bei der zuständigen Baubehörde einreichen. Ob eine solche Maßnahme überhaupt Chancen auf Genehmigung hat, kann ein mit den örtlichen Gegebenheiten vertrauter Architekt vorab anhand der Angaben im geltenden Bebauungsplan oder auch anhand der umgebenden Bebauung einschätzen bzw. bei der Baurechtsbehörde mithilfe einer Bauvoranfrage klären. 2. Statische Prüfung des Bestandsgebäudes: Ein Statiker muss das aufzustockende Gebäude inklusive seiner Gründung daraufhin prüfen, ob seine Tragfähigkeit für das Gewicht eines zusätzlichen Geschosses ausreicht. 3. Brandschutz: Hat eine Aufstockung einen Wechsel in der Gebäudeklasse zur Folge, gelten grundsätzlich auch für den Bestand erhöhte Anforderungen an den Brandschutz. 4. Denkmalschutz: Steht ein Bestandsgebäude unter Denkmalschutz, muss bei einer Dach-Aufstockung – je nach Bundesland – eine separate Genehmigung des Bauvorhabens durch die zuständige Denkmalschutzbehörde eingeholt werden. 5. Stellplatzbaupflicht: In Deutschland müssen für Wohngebäude die notwendigen Auto- und Fahrradstellplätze auf dem Baugrundstück oder in dessen Nähe errichtet werden. Wie viele Stellplätze pro Wohneinheit nötig sind, legt die jeweilige Bauaufsichtsbehörde fest. Manche Städte und Gemeinden verzichten gegen Zahlung einer Ablösesumme auf die Schaffung zusätzlicher Stellplätze bei Gebäude-Aufstockungen.
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B Dieser frei geplante Bungalow wurde 2014 in moderner Holzfertigbauweise erstellt und wenige Jahre später vom selben Unternehmen um ein Teilgeschoss aufgestockt. Dort befinden sich heute ein Gästezimmer mit separatem Bad und ein HomeOffice mit Aussicht. w w w.w e b e r h a u s .d e
MEHR FREIHEIT
TEILAUFSTOCKUNG Wer nicht die gesamte Geschossfläche seines Hauses aufstocken möchte, kann das auch teilweise tun.
Nicht immer ist der Bedarf für ein gesamtes zusätzliches Geschoss vorhanden. Wer nur etwas mehr Platz benötigt, zum Beispiel, weil weitere Kinder geboren werden, man die eigenen Eltern ins Haus holen möchte oder man ein zusätzliches HomeOffice oder Gästezimmer benötigt, kann eine Teil-Aufstockung vornehmen, dabei wird nur auf einem Teil des Hauses eine weitere Etage aufgesetzt. Wichtig ist, dass diese optimal an die bestehenden Wohnbereiche angeschlossen wird. Die Platzierung der neuen Treppe sollte gut geplant werden, damit weder im bestehenden
Wohnbereich noch im neuen unnötig viel Platz dafür verloren geht. Auch der Anschluss an die bestehende Elektro-, Heizugs- und Sanitärinstallation ist ein wichtiges Detail, dem Beachtung geschenkt werden sollte. Bei „kleineren“ Teilaufstockungen kann die vorhandene Haustechnik häufig einfach erweitert werden. Eine Prüfung, ob die vorhandene Heizung und auch die Elektroinstallation eine Erweiterung tragen können, ist aber in jedem Fall Pflicht. Sonst wird es im Haus nicht mehr warm oder es drohen gefährliche Schwelbrände, wenn die Stromleitungen überlastet werden.
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Die Teil-Aufstockung wurde so platziert, dass die neue Treppe sich ideal in den Eingangs- und Essbereich des Bungalows integriert. Unter dem neuen Badezimmer liegt der Technikraum des „Altbaus“, sodass auch die Anschlüsse einfach realisiert werden konnten. w w w.w e b e r h a u s .d e
Wer eine Gebäude-Aufstockung plant, sollte sich vorher unbedingt informieren, welche Fördermittel die Umsetzung finanziell unterstützen können. Weil die Aufstockung zum einen unter dem Aspekt energetische Sanierung des Bestandsgebäudes laufen kann, zum anderen aber auch als „Neubau“, gibt es unterschiedliche staatliche Förderoptionen. Welche am besten passt, hängt vom jeweiligen Projekt ab und auch von den Einkommensverhältnissen der Bauherrschaft. Darüberhinaus kann es auch weitere Landesprogramme oder auch kommunale Förderangebote geben, die bei der Finanzierung helfen. Den besten Überblick darüber haben Energieberater, sogenannte EnergieEffizienz-Experten. Sie kennen sich mit der Förderlandschaft am Bauort in der Regel gut aus und können berechnen, welche Förderoptionen von staatlicher Seite, auf Landes- und Kommunalebene, für Sie am vorteilhaftesten sind. Manchmal lassen sich diese auch miteinander ergänzen. Die Förderungen der KfW und des BAFA gibt es übrigens nur, wenn die Maßnahmen bestimmte technische Mindest voraussetzungen erfüllen. In der Regel müssen die förderfähigen Baumaßnahmen von Fachleuten ausgeführt werden. Es ist daher empfehlenswert, schon zu Beginn der Planung einen Energieberater zu Rate zu ziehen, der in der Liste der Energie-Effizienz-Experten der Förderprogramme des Bundes eingetragen ist. Zu finden sind diese online unter www.energie-effizienz-experten.de Die Energieberatung durch den Experten wird übrigens ebenfalls staatlich bezuschusst: die Hälfte seines Honorars zahlt das BAFA, höchstens aber 5 000 Euro.
#aufstockung topthema
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Clever ist, wer seine Haus-Aufstockung von Staat, Land oder Kommune finanziell fördern lässt.
FÖRDE ROPTIONE N FÜR DIE AUFSTOCKUNG Die energetischen Maßnahmen bei Erweiterung bestehender Wohngebäude, wie zum Beispiel bei einer Dach-Aufstockung, sind über die Bundesförderung für effiziente Gebäude Einzelmaßnahmen (BEG EM) sowie über die Bundesförderung für effiziente Gebäude Wohngebäude (BEG WG) als Sanierung förderfähig. Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude (BEG WG) KfW-Wohngebäude-Kredit Nr. 261, Förderkredit ab 2,30 Prozent effektivem Jahreszins für Sanierung und Kauf bis zu 150 000 Euro. Kredit je Wohneinheit für eine energetische Sanierung mindestens zum Effizienzhaus 85, zwischen 5 Prozent und 45 Prozent Tilgungszuschuss, zusätzliche Förderung möglich, z.B. für Baubegleitung. Mehr Infos unter w w w.k f w.de Bundesförderung für effiziente Gebäude Einzelmaßnahmen (BEG EM) Gefördert werden Einzelmaßnahmen an (mindestens 5 Jahre alten) Bestandsgebäuden, die zu einer Verbesserung des energetischen Niveaus des Gebäudes führen und dabei bestimmten technischen Mindestanforderungen entsprechen. Der Grundfördersatz beträgt 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben, deren Höchstgrenze bei 30 000 Euro pro Wohneinheit liegt und sich, wenn ein "individueller Sanierungsfahrplan" (iSFP) vorliegt, auf 60 000 Euro pro Wohneinheit steigt. Wer im Rahmen eines iSFP saniert, kann einen zusätzlichen Förderbonus von fünf Prozent erhalten. Weitere Infos unter w w w.ba f a .de Steuerliche Absetzbakeit von Sanierungskosten Wer für die Sanierung keinen Kredit benötigt und ausreichend Steuern zahlt, für den kann es lukrativer sein, den neuen Steuerrabatt in Höhe von 20 Prozent der Sanierungskosten beim Finanzamt geltend zu machen. Der Steuernachlass von maximal 40 000 Euro verteilt sich über drei Jahre: in den ersten zwei Jahren jeweils sieben Prozent und im dritten Jahr sechs Prozent. Weitere Infos unter: w w w.bm w k .de
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STA ATLICHE FÖRDERUNG
Foto: www.velux.de
S PA R P O T E N Z I A L E
Foto: Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) e. V.
#interview
„Gebäude-Aufstockungen werten Quartiere auf, verbessern Bestandsgebäude energetisch und können den Wohnkomfort aller Bewohner eines Gebäudes steigern: eine echte Win-WinSituation.“
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Georg Lange ist Dipl.-Ing. Holztechnik, seit 2001 Leiter Technik und Normung und seit 2017 zusammen mit Achim Hannott Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) e. V. in Bad Honnef.
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Dach-Aufstockungen von Gebäuden werden als eine Lösung für die aktuelle Wohnungsnot gehandelt. Studien von 2015 und 2019* quantifizierten die enormen Potenziale. Hat sich die Aufstockung von Gebäuden seitdem in der Praxis etabliert? Diese Potenziale werden zwar schon genutzt, aber nicht in dem Maße, wie es wünschenswert wäre. Hier müssen noch verschiedene Hemmnisse politisch gelöst werden, um der GebäudeAufstockung in der Praxis den Weg zu ebnen. Denn tatsächlich bietet sie viele Lösungen für aktuelle Probleme, wie den Mangel an Baugrundstücken und an bezahlbarem Wohnraum.
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Was sind die Umsetzungsprobleme in der Praxis? Es gibt leider noch vielerlei Hindernisse bei der Gebäude-Aufstockung. Diese liegen weniger bei bautechnischen Voraussetzungen, wie etwa eine auseichende statische Tragfähigkeit des Bestandsgebäudes, die gegeben sein muss, um Gebäude durch ein oder zwei Stockwerke zu erweitern, sondern eher an den Bauvorschriften. Um Aufstockungen in größerem Maße umsetzen zu können, muss vor allem die Baugesetzgebung entsprechend angepasst werden.
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Welche Bauvorschriften verursachen bei der Realisierung von Aufstockungen die meisten Probleme? Viele Städte und Kommunen schreiben immer noch die Schaffung zusätzlicher Autostellplätze für jede neu geschaffene Wohneinheit vor. Das ist vor allem im städtischen Umfeld oft kaum oder nur mit erheblichen Kosten zu realisieren. Häufig lassen auch bestehende * Deutschlandstudie 2015 und 2019, Pestel Insitut & Technische Universität Darmstadt, Univ. Prof. Dr.-Ing. Karsten Ulrich Tichelmann
WOHNRAUM MIT POTENZIAL
topthema #aufstockung
GEBÄUDE-AUFSTOCKUNG
DAS INTERVIEW FÜHRTE: ASTRID BARSUHN
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Gibt es Tendenzen zur Lockerung von hinderlichen Bauvorschriften? Wir diskutieren das schon seit längerem an verschiedenen runden Tischen in Berlin. Hier gibt es durchaus ein gesteigertes Interesse daran, Aufstockungen baurechtlich zu erleichtern. Nicht zuletzt weil die amtierende Bundesregierung im Koalitionsvertrag den Neubau von 400 000 Wohnungen verankert hat. Da würde es natürlich helfen, wenn das in den Deutschlandstudien skizzierte Potenzial der Gebäudeaufstockung sich auch entfalten könnte. Dafür muss die Baugesetzgebung entsprechend angepasst werden und Bund und Länder müssen sich ins Benehmen setzen. Wobei der Bund nur Vorschläge unterbreiten kann. Geregelt wird das Baurecht in den jeweiligen Landesbauordnungen und konkre-
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Welches Interesse hätten Städte und Kommunen, Gebäude-Aufstockungen zu fördern? Wir haben es hier mit relativ preiswerter Wohnraumbeschaffung in voll entwickelten, urbanen Räumen zu tun. Die meisten Städte und Kommunen, vor allem die mit angespanntem Wohnungsmarkt, haben ein großes Interesse an
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tisiert in nachgeschalteten Richtlinien und Verordnungen, auch auf kommunaler Ebene.
DIE DEUTSCHL ANDSTUDIE N 2015 untersuchte Prof. Dr.-Ing. Karsten Tichelmann von der Universität Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Pestel Institut und dem VHT Institut das Wohnraumpotenzial durch Aufstockung von Mehrfamilienhäusern in den Kernlagen von deutschen Städten und Kommunen (QR-Code oben führt zur Kurzfassung). Demnach könnten 1,1 bis 1,5 Millionen Wohneinheiten auf Wohngebäuden der 1950er bis- 90er-Jahre geschaffen werden. Ein Potenzial von weiteren rund 1,3 Millionen Wohneinheiten ergäbe sich laut der zweiten Deutschlandstudie 2019 (QR-Code links) durch Aufstockung und Umnutzung von Nichtwohngebäuden, wie Parkhäusern, Büro- und Verwaltungsgebäuden und eingeschossigem Einzelhandel und Discountern.
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Bebauungspläne eine Aufstockung nicht zu, weil dann zum Beispiel das vorgegebene Höchstmaß der baulichen Nutzung, das sich in der sogenannten Geschossflächenzahl manifestiert, mit einer Aufstockung überschritten würde und damit unzulässig wäre. Oder vorgeschriebene Abstandsflächen würden aufgrund der gestiegenen Gebäudehöhe nicht mehr eingehalten. Hier spielt dann auch das Nachbarschaftsrecht eine Rolle. Steht das Bestandsgebäude unter Denkmalschutz, kann das die Genehmigung einer Aufstockung ebenfalls erschweren. Wenn aufgrund einer Aufstockung das gesamte Gebäude in eine höhere Gebäudeklasse rutscht, muss es unter Umständen komplett brandschutztechnisch ertüchtigt werden. In manchen Bundesländern wird ab einer bestimmten Anzahl von Wohngeschossen auch der Einbau eines Lifts zur Pflicht.
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„Gerade bei Aufstockungen im urbanen Umfeld ist die Holzfertigbauweise ein echter Problemlöser.“ Lösungen, bei der die bestehende, gute Infrastruktur was Mobilität, Bildungseinrichtungen, medizinische Versorgung etc. angeht, mit genutzt werden kann und im Gegensatz zum Bauen auf der grünen Wiese nicht zusätzlich und teuer neu errichtet werden muss. Außerdem können Quartiere durch Aufstockung architektonisch wie auch unter dem Aspekt der angestrebten Klimaneutralität im Gebäudebestand bis 2045 profitieren: Aufstockungen können Bestandsgebäude nachhaltig energetisch verbessern. Auch in puncto Wohnkomfort können alle Bewohner eines Bestandsgebäudes von einer Aufstockung direkt Nutzen ziehen. Etwa wenn im Zuge der Maßnahme ein Aufzug ergänzt und auch ihre eigene Wohnung dadurch barrierefrei zugänglich wird. Es handelt sich also um eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
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Ist die Aufstockung in Holzfertigbauweise auch in der Stadt möglich? Gerade im urbanen Umfeld ist die Holzfertigbauweise ein echter Problemlöser. Denn beim Bauen und auch bei der Aufstockung müssen für die Baustelleneinrichtung und Baumaterial öffentliche Flächen wie Straßen und Bürgersteige für die Allgemeinheit gesperrt werden. Es entsteht Lärm und Schmutz, der die Nachbarschaft belastet. Je kürzer die Bauzeit, desto geringer die Einschränkungen. Da beim Holzfer-
Foto: Schwörer Haus KG
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Welche Erwartungen haben Sie an die Politik, Dach-Aufstockungen zu erleichtern? Um Aufstockungen einfacher in die Realisierung zu bringen, wäre es zu begrüßen, wenn die baurechtlichen Rahmenbedingungen für die Aufstockung und Nachverdichtung zügig und bundeseinheitlich verbessert würden. Dasselbe gilt für die Möglichkeiten, die das serielle, systemische
Bauen und Sanieren, zum Beispiel in Holzfertigbauweise, bietet. Dafür sollte die Möglichkeit eröffnet werden, auch bei Aufstockungen für die Gebäudeklasse 5 den Holztafelbau zu verwenden. Technisch stehen die Lösungen für schnelle, qualitativ hochwertige und energetisch zukunftsträchtige Aufstockungen, Nachverdichtungen und Sanierungen parat – baurechtlich einfachere und stabile Rahmenbedingung fehlen aber leider momentan noch. Ich befürchte, dass eine Lösung noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen wird. Solange diese Klarheit aber nicht hergestellt ist, bleibt jede Aufstockung ein Einzelfall, der als solcher häufig sehr aufwendig in der Genehmigung ist.
Besonders schnell geht eine Gebäudeaufstockung mithilfe von Raummodulen, wie den „FlyingSpaces“. Sie werden im Werk fast komplett vorgefertigt, mithilfe eines Krans an ihren Bestimmungsort gehoben und dort technisch mit dem Bestandsgebäude verbunden w w w. s c h w o e r e r h a u s .d e
topthema #aufstockung
Im Zuge der Gebäudeaufstockung erhielt dieses Mehrfamilienhaus einen Aufzug, von dem alle Bewohner des Hauses heute profitieren. w w w. b a u f r i t z .c o m
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Wovon profitieren Bauherren und Bewohner noch bei einer Aufstockung in Holzfertigbauweise denn noch? Die Holzfertighausindustrie bietet Bauleistungen mit höchsten Qualitätsstandards in puncto Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Wohngesundheit. Wie beim Einfamilienhaus in Holzfertigbauweise, profitieren Bauherren bei der Aufstockung ebenfalls von maximaler Kostentransparenz und Terminsicherheit. Darüber hinaus beraten Holzfertighaushersteller auch immer zu den möglichen staatlichen Förderungen. Diese können zum Teil auch für die Aufstockung genutzt werden und die finanzielle Belastung reduzieren. Kurz: Als Bauherr bekommt man beim Holzfertighaushersteller alle Beratungs- und Bauleistungen aus einer Hand.
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Braucht man für die Planung einer Aufstockung aber nicht unbedingt auch einen Architekten? Für die Genehmigungsplanung benötigt man immer einen Architekten. Viele Fertighaushersteller beschäftigen eigene Architekten oder haben ein Netzwerk an freien Planungsexperten, mit denen sie schon lange vertrauensvoll zusammenarbeiten. Diese haben Erfahrung mit den Besonderheiten der Holzfertigbauweise und können deren Vorteile besonders gut in gebaute Realität übersetzen. Einer dieser Vorteile ist zum Beispiel die genaue Dokumentation eines Holzfertighauses, die es dann später auch besonders einfach macht, ältere Holzfertighäuser aufzustocken.
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Eignen sich denn auch Holzfertighäuser für eine Aufstockung? Unbedingt. Wer ein Holzfertighaus besitzt, erbt oder kauft und dieses umbauen oder aufstocken will, sollte zu allererst bei dem Hersteller anrufen, der das Haus ursprünglich gebaut hat. Die Chancen stehen gut, dass dieser die Bauunterlagen noch im Archiv hat und so genau sagen kann, welche Materialien verwendet wurden und wie es um die Statik des Gebäudes bestellt ist. Aufwendige Bestandsaufnahmen sind daher häufig nicht nötig. Außerdem bieten viele Fertighaushersteller auch Renovierungs- und Umbauservices an, können Fertighausbesitzer also auch tatkräftig bei der Gebäude-Aufstockung unterstützen.
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Und wie finde ich den perfekten Baupartner für mein Aufstockungsprojekt wenn ich kein Holzfertighaus besitze? Diesen Hausbesitzern empfehle ich einen Ausflug in eine der vielen Musterhausausstellungen. Dort kann man sich einen guten Eindruck von der Architektur und Bauqualität verschiedenster Hersteller machen und die Berater vor Ort direkt dazu befragen, ob die jeweilige Firma auch Aufstockungs-Projekte durchführt. Eventuell entstehen durch diese Gespäche mit den Experten vor Ort auch ganz neue Ideen für die Umnutzung des Gebäudes oder für die Nachverdichtung, falls das jeweilige Grundstück und der geltende Bebauungsplan dieses zulässt. Vielen Dank für das Gespräch!
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Wie schnell geht das Aufstocken in Holzfertigbauweise konkret? Wir reden dann nicht mehr von Baustellen, die ein Jahr oder länger dauern, sondern nur noch von ein paar Monaten, im Idealfall sogar nur von Wochen. Das hängt natürlich vom Umfang des jeweiligen Bauvorhabens ab. Kleinere Aufstockungen in Modulbauweise, bei der fast komplett fertig ausgebaute Raummodule auf ein Bestandsgebäude aufgesetzt werden und nur noch technisch verbunden werden müssen, können schon innerhalb weniger Baustellentage realisiert werden. Aber auch bei größeren Aufstockungsprojekten ist der Zeitvorteil durch die Vorfertigung enorm.
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Foto: Baufritz
tigbau ein Großteil der Arbeiten im Werk erbracht werden, und die Bauteile just-in-time auf der Baustelle angeliefert werden, kann diese Belastung auf ein Minimum reduziert werden.
Ein abgelehnter Bauantrag, enge Zufahrtswege und falsche Angaben in den Bauplänen – Familie Berweiler musste einige Hürden überwinden, bis sie in ihrem Flying-Space-Modul den Ausblick von ihrer Dachterrasse und aus den bodentiefen Fenstern ihres Wohnund Essbereichs genießen konnte.
D AUFSTOCKUNG MIT HINDERNISSEN
WOHNEN AUF DEM DACH
topthema #aufstockung
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Rückblickend waren die letzten Jahre wie ein Krimi“, sagt Bauherr Patrick Berweiler. Im Nachhinien war es aber die nervliche Anspannung auf jeden Fall wert. Die Baugeschichte der Berweilers beginnt im Jahr 2018, als sich Nachwuchs ankündigt und die werdenden Eltern beschließen, ihre Eigentumswohnung im ersten Geschoss eines Zweifamilienhauses aus den 60er-Jahren zu erweitern. Da es sich um einen Flachdachbau handelt, scheint eine Dachaufstockung die ideale Lösung. Zwar prüft das Paar auch andere Optionen, aber es ist klar, dass es Eigentum in vergleichbarer Qualität und Lage nicht geben würde. Außerdem will man im gewohnten Umfeld bleiben – die Nachbarschaft ist gewachsen, man kennt sich, der kleine Supermarkt und die S-Bahn sind fußläufig erreichbar. Kindergarten und Schule befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft. Familie Berweiler nimmt Kontakt zu einem Architekten in der Nähe auf, der sich in dem Gebiet gut auskennt und auch einen Draht zur Baubehörde hat. Mit ihm gemeinsam erörterten sie die Chancen einer Erweiterung nach oben. „Als sinnvoll erschien uns vor allem die Verlegung der Aufenthaltsräume“, erzählt Patrick Berweiler, „da hält man sich viel auf und eine neue Küche stand sowieso auf dem Plan.“ Eine Terrasse war ebenso verlockend. Der Architekt beginnt mit der Planung. Er rät, die maximal erlaubte Fläche zu bebauen. Das entspricht im Fall der Familie Berweiler rund 40 Quadratmeter Wohnfläche plus ausreichend großer Terrasse.
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Nach vielen Schwierigkeiten kann Familie Berweiler jetzt die Annehmlichkeiten ihres Obergeschosses genießen.
Blick von oben am Tag des Aufbaus auf die Baustelle. Die enge Straße war eine große Herausforderung.
D Manchmal lässt Patrick Berweiler „seinen BauKrimi“ Revue passieren – man könnte fast ein Buch darüber schreiben.
Der Architekt recherchiert im Bereich Modulbau und stößt im Netz auf die Flying-Space-Wohnmodule von Schwörer Haus, die am Stück angeliefert und montiert werden. Bis dahin scheint alles klar und überschaubar. Doch dann hakt es an allen Ecken und Enden ... Da das Flying-Space- Modul per Tieflader transportiert wird, muss die Zufahrtsthematik vordringlich geklärt werden. Das Problem: Der schmale Weg mündet in die Weinberge – es ist eine Sackgasse. Ein Ran-
Nach langer Vorbereitung war das Dach des Zweifamilienhauses aus den 1960er-Jahren für den Aufbau vorbereitet und die anspruchsvolle Aufstockung konnte beginnen.
gieren eines so großen und schweren Gefährts ist dort kaum möglich. Ein Spezialunternehmen sieht sich nach intensiver Prüfung schließlich zur Anlieferung imstande. Doch dann poppt ein weiteres unerwartetes Problem auf. Patrick Berweiler besitzt Planunterlagen von dem ursprünglichen Gebäude. Um aber seriös planen zu können, muss zunächst ein Aufmaß erstellt werden, erst danach erfolgen die Berechnungen für die Statik. Wie sich herausstellt, sind die Wände nicht in der Stärke ausgeführt, wie in den Plänen gezeichnet, sondern deutlich schwächer. Das hat zur Folge, dass insgesamt sieben Stahlträger eingezogen werden müssen. Diese Maßnahme war nicht einkalkuliert. Da der Architekt gute Kontakte zum zuständigen Bauamt hat, lässt er das geplante Bauvorhaben in einer Art Vorabanfrage informell „vorprüfen“. „Das sei kein Problem war die Aussage“, erinnert sich der Bauherr. Daraufhin wird der Vertrag mit Schwörer Haus unterschrieben und der Bauantrag gestellt. Nach einer dreimonatigen Wartezeit das böse Erwachen: Baugenehmigung abgelehnt. Zu hoch, zu groß im Vergleich zur Grundstücksfläche.
Aufgrund der schwierigen Situation – seit Beginn der Planung waren Bäume hochgewachsen – brauchte es zwei Kräne um das Modul in mehreren Arbeitsschritten auf das Dach zu bekommen.
topthema #aufstockung Die großen Fensterflächen versorgen den Aufbau mit ausreichend Tageslicht.
Von der Pritsche des Hochladers hebt der zweite Kran das Flying-Space über das Nachbarhaus hinweg auf das Dach des Berweiler Hauses.
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Der hell und freundlich wirkende Essplatz grenzt direkt an die Küche.
Geschafft: Das „Flying-Space-Modul befindet sich – fest montiert – auf dem Dach des Hauses und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.
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Zum Glück kann aber in diesem Fall das Garagengrundstück dem Hausgrundstück zugeschlagen werden, damit das Verhältnis von Grundstücksfläche zu Aufstockungsfläche ins passende Verhältnis kommt. Nach weiteren neun Monaten endlich grünes Licht. Doch die Geduld der Bauleute wird nochmals auf die Probe gestellt. Denn erst muss noch ein vom Hausbauunternehmen auf das Konstruktionssystem geschulter Architekt gefunden werden. Dies ist aus Sicht des Fertighausherstellers unverzichtbar, genau wie die interne Planprüfung. Denn aufgrund der kompletten Vorfertigung im Werk müssen alle Details präzise sitzen.
topthema #aufstockung Derweil richtet Familie Berweiler ihren neuen Wohn- und Essbereich schon einmal mental ein. Alles soll hell und in natürlichen, freundlichen Farben gehalten sein, aber dennoch pflegeleicht. Eine letzte Hürde gerät zur Zitterpartie. In Vorbereitung der Montage findet nochmals eine Begutachtung durch das Transportunternehmen statt. Schließlich ist einiges an Zeit vergangen und die Verhältnisse vor Ort müssen erneut überprüft werden. Und siehe da. Es hat sich tatsächlich etwas verändert: Drei Bäume sind gewachsen und dürfen – jahreszeitlich bedingt – auch nicht heruntergeschnitten werden. Das bedeutet, dass anstatt eines Mega-Krans, zwei Kräne zum Einsatz kommen müssen. Am Tag der Anlieferung hebt der erste Kran das Flying-
Familie Berweiler hat es trotz aller Hindernisse geschafft, ihren Plan vom zusätzlichen Wohnraum auf dem Dach in die Tat umzusetzen.
Space-Modul vom Schwertransporter auf einen Hochlader, dessen Pritsche über den Hecken schwebt. Dieser fährt über bereitgelegte Matten, um den Druck auf den Erdboden zu verteilen, bis kurz vors Haus. Dort hebt der zweite Kran das Flying-Space über das Nachbarhaus hinweg auf das Dach des Berweiler Hauses. Eigentlich ganz einfach – aber wenn man die vielen Begleitfahrzeuge und die große Mannschaft betrachtet, eine logistische Meisterleistung. Nur gut, dass Patrick Berweiler so schnell nichts aus der Bahn wirft. Er ist ein Kämpfer und hält an gesteckten Zielen fest. Und so kann die Familie ihr neues Paradies genießen, das schnell zum Familientreffpunkt geworden ist.
DATEN + FAKTEN
gw#H4F
OG ESSEN /KOCHEN 19,5 WOHNEN 19,5
Fotos: Schwörer Haus/J.Lippert
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Eine Holztreppe verbindet das „Unterhaus“ mit dem innen großzügig anmutenden Aufbau.
Entwurf: Flying-Space Hersteller: Schwörer Haus Hans-Schwörer-Straße 8 72531 Hohenstein/Oberstetten Telefon: 07387/16-0 Bauweise: Holztafelbauweise mit 32 cm Wandstärke, 24 cm mineralischer Dämmung und Putzfassade, U-Wert Wand 0,151 W/m²K; Flachdach, U-Wert 0,150 W/m²K, Kunststofffenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,6 W/m²K Technik: Kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Wärmeversorgung über Bestandsgebäude aus Nah-Fernwärme Wohnflächen: OG 39 m2 Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. H a u s b a u H e l d e n .d e / h e r s t e l l e r/s c h wo e r e r
Foto: Feverpitched istock
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#automatisch_lüften #gesund_wohnen #energie_sparen
Foto: pressmaster/stock.adobe.com/Initiative „Gute Luft“
EINFACH IMMER FRISCHE LUFT
Frische, saubere Luft im Haus ist wichtig für unsere Gesundheit. Wohnungslüftungsanlagen sorgen automatisch für stets frische Luft, reduzieren Lüftungs-Wärmeverluste und schützen vor Pollen- und Schadstoffbelastungen.
Lüftungskonzept ist Pflicht Weil lüften so wichtig ist, schreibt die Lüftungsnorm DIN 1946-6 für Wohngebäude ein Lüftungskonzept vor.
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Grafiken: keenan – stock.adobe.com/www.vaillant.de
RUND
Automatisch lüften lassen Wer nicht die Möglichkeit, Zeit oder Lust hat, regelmäßig selbst, durch manuelles Lüften die Vorgaben des Lüftungskonzeptes umzusetzen bzw. für den notwendigen Luftwechsel zu Hause zu sorgen, kann diese Aufgabe an eine automatische Lüftungsanlage übertragen. Sie sorgt komfortabel und energieeffizient für eine konstant gute und gesunde Luftqualität, indem sie die Luftfeuchtigkeit kontrolliert, für ausreichend Sauerstoff sorgt und die Frischluft mithilfe von Filtern weitgehend von Pollen und Staub befreit – was auch Allergiker aufatmen lässt. Ein weiteres Plus ist: Lüftungssysteme mit integrierter Wärmerückgewinnung minimieren Heizkosten, indem sie die Wärme aus der verbrauchten Innenraumluft an die frische Zuluft übertragen. Lüftungswärmeverluste, wie sie beim Lüften durch geöffnete Fenster entstehen, werden so stark reduziert und die Energieeffizienz Ihres Zuhauses deutlich verbessert. Zentrale und dezentrale Systeme In der Praxis stehen zwei unterschiedliche Systeme für die automatische, kontrollierte Wohnungslüftung zur
Mithilfe einer kontrollierten Wohnungslüftung wird überschüssige Luftfeuchtigkeit abgeführt. Das erhöht die Raumlufthygiene und schützt vor Bauschäden. Zur Wahl stehen zentrale und dezentrale Lüftungssysteme. Beim ersteren gibt es ein zentrales Lüftungsgerät, das über Zu- und Abluftleitungen mit den Räumen des Hauses verbunden ist. Bei dezentralen Systemen sorgen viele Lüfter in verschiedenen Räumen für den Luftwechsel.
Liter Wasser werden täglich in Form von Wasserdampf durch Atmen, Kochen etc. von jeder Person an die Raumluft abgegeben. 70 sec.
ZENTRALE WOHNUNGSLÜFTUNGSANLAGE
VENTILATION16_64039_01
knowhow #lüftungsanlagen
Das gilt für Neubauten sowie für Altbauten, die umfangreich saniert und dadurch „luftdichter“ werden. Ein Lüftungskonzept kann von jedem Fachmann erstellt werden, der mit lüftungstechnischen Anlagen vertraut oder in der Gebäudeplanung tätig ist. Das ist zum Beispiel der Energieberater, Architekt oder ein Heizungs- und LüftungsFachhandwerker. Er überprüft, wie bei unterschiedlichen Nutzungsbedingungen ein ausreichender Luftwechsel sichergestellt werden kann. Ergibt sich hierbei, dass eine automatische Lüftungsanlage erforderlich ist, muss der Fachmann eine Planung vorlegen, wie das Konzept umgesetzt werden soll. Kommt er dieser Pflicht nicht nach, kann ihn der Hausbesitzer bei später auftretenden Schäden durch falsche Lüftung in Regress nehmen. Der Eigenheimbesitzer ist jedoch nicht verpflichtet, die empfohlenen Maßnahmen umzusetzen. Allerdings handelt er dann auf eigene Gefahr und trägt im Schadensfall auch das Risiko. Die Kosten für ein Lüftungskonzept richten sich meist nach der Größe des Hauses. Für ein Ein- oder Zweifamilienhaus muss man mit rund 300 bis 400 Euro rechnen.
DEZENTRALE WOHNUNGSLÜFTUNGSANLAGE
recoVAIR central VENTILATION16_64040_01
recoVAIR decentral
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Laut aktuellen Studien verbringen wir rund 90 Prozent unserer Zeit in geschlossenen Räumen. Leider ist die Qualität der Innenraumuft zwei- bis fünfmal schlechter als die der Außenluft. Neben Schadstoffen, die zum Beispiel aus Möbeln oder Textilien emittieren, geben Menschen, Tiere und Pflanzen Feuchtigkeit an die Raumluft ab und wir verbrauchen durch unsere Atmung den Sauerstoff in der Raumluft. All dies führt zur sprichwörtlich „dicken Luft“, die regelmäßig gegen frische, sauerstoffreiche ausgetauscht werden muss. Mindestens zwei- bis dreimal am Tag sollte man durch effektives Stoßlüften die Luft in seinen Wohnräumen komplett erneuern. Nach dem Duschen oder Kochen, wenn besonders viel Wasserdampf anfällt, sollte zusätzlich gelüftet werden. Denn während sauerstoffarme Innenraumluft uns müde macht, kann feuchte Luft die Schimmelbildung im Haus unterstützen und langfrsitig sogar zu handfesten Bauschäden führen.
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RUND 11 000 LITER LUFT ATMEN WIR TÄGLICH, DAS ENTSPRICHT ETWA 50 BADEWANNEN VOLLER ATEMLUFT!
knowhow #lüftungsanlagen
30% RUND
Heizenergie kann mithilfe einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingespart werden.
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Grafiken: Gopal – stock.adobe.com/ www.pluggit.com
Wahl: sogenannte zentrale und dezentrale Lüftungssysteme. Die zentrale Lüftungsanlage wird meist im zentralen Technikraum des Hauses installiert und verteilt frische Luft durch ein Netzwerk von Luftkanälen in die Wohnräume. Dezentrale Lüftungssysteme erfordern keine Luftkanäle, sondern bestehen aus individuellen Lüftungseinheiten, die in den Außenwänden der zu belüftenden Wohnräume eingebaut werden. Sie eignen sich besonders gut für die Nachrüstung im Altbau. Wärmerückgewinnungssysteme Ob zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage, beide lassen sich mit einer Wärmerückgewinnung ausstatten. Sie sorgt dafür, dass die Energie der Abluft die zuströmende Frischluft erwärmt. Das führt zu einer signifikanten Reduktion der Lüftungswärmeverluste, die mithilfe einer Wärmerückgewinnung um bis zu 90 Prozent reduziert werden können. Je höher die Arbeitszahl einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, desto mehr Heizenergie spart sie im Vergleich zu der Energiemenge ein, die für ihren Betrieb notwendig ist. Gute Geräte mit einer Arbeitszahl von
SO FUNK TIONIERT DIE WÄRMERÜCKGEWINNUNG
Im Wärmetauscher überträgt die verbrauchte Fortluft aus dem Hausinneren ihre Wärme an die frische Außenluft, sodass die Zuluft, die die Räume erreicht, bereits angenehm temperiert ist. Es besteht keine direkte Verbindung zwischen der Fort- und der Zuluft. Es findet also keine Vermischung der beiden Luftströme und auch keine Feuchteübertragung statt. Fortluft 22 °C Verbrauchte Luft aus dem Hausinneren wird durch den Wärmetauscher abgeführt. Zuluft 20 °C Die Frischluft wird angenehm vorgewärmt aus dem Wärmetauscher an die Innenräume abgegeben.
Außenluft 9 °C Frische Außenluft wird von der Lüftungsanlage von außen durch den Wärmetauscher angesaugt.
RH%52
21°
22°
9°
20°
11°
15 bis 20 sparen 15 bis 20 mal mehr Energie ein, als sie verbrauchen. Wärmerückgewinnungssysteme sorgen außerdem für eine konstante und angenehme Temperatur im Wohnbereich ohne Zugerscheinungen, was den Wohnkomfort erheblich steigert und sogar dazu führen kann, dass eine Heizung mit geringerer Leistung gewählt werden kann, was ebenfalls Kosten spart. Planungsgrundlagen Aus dem Lüftungskonzept ergeben sich bereits viele Antworten darauf, welche Lüftungsanlage sich für Ihr Zuhause eignet. In der Regel ist eine zentrale Lüftungsanlage teurer in der Anschaffung. Mit 5 000 bis 9 000 Euro inklusive Installation sollte man rechnen. Allerdings ist ihre Wartung günstiger und ihre Wärmerückgewinnung effektiver als die von dezentralen Systemen. Dezentrale Lüftungsanlagen sind günstiger in der Anschaffung. Schätzungsweise 500 Euro pro Einzelgerät kann man rechnen. Davon braucht man für ein durchschnittliches Einfamilienhaus aber schnell fünf und mehr Geräte, die bei der Wartung, wie zum Beispiel dem Filterwechsel, alle
Abluft 11 °C Nach dem Durchlaufen des Wärmetauschers wird die abgekühlte Abluft nach außen abgegeben.
berücksichtigt werden müssen, was kostspieliger ist. Wer sich für eine zentrale Lüftungsanlage entscheidet, sollte bereits in einer frühen Phase der Gebäudeplanung oder Renovierung zusammen mit Architekten und Lüftungsexperten über den Standort des Zentralgerätes und die Größe des Lüftungssystems beraten. Eine clevere und fachgerechte Planung sorgt dafür, dass die Lüftungsanlage später optimal funktioniert, energieeffizient arbeitet und leicht zu warten ist. Außerdem können die Anschaffungs- und Installationskosten durch möglichst kurze Luftkanäle optimiert werden. Die dezentrale Lüftung kommt ohne zentrales Gerät und Rohrleitungsnetz im Haus aus. Die Einzelgeräte werden in spezielle Bohrungen in den Außenwänden der zu belüftenden Räume eingefügt. Die genaue Anzahl der nötigen Lüftungsgeräte, die Sie für die optimale Belüftung Ihres Hauses benötigen, ist abhängig von der Größe und Anzahl der Wohnräume, dem Dämmstandard und der Dichtigkeit der Gebäudehülle und der Anzahl der Personen im Haus. Aber auch von der Leistungsstärke der einzelnen Geräte.
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CHA-10/400V
PRA XIS-BERICHT
LÜF TUNGSANL AGE NACHGE RÜSTE T
Das zentrale Lüftungsgerät „Avent P460“ mit Schalldämpfer, Sommerbypass und Feuchtefühler fand an einer Wand im Fitnessraum des Kellers Platz. Von dort werden die Außen- und Fortluft durch eine Kernbohrung an der Gebäudeseite ausgeleitet.
Ein abgerissener Schornstein bot die nötigen Deckendurchbrüche für die Verlegung der Lüftungsrohre, die unter den Decken in den Fluren verzogen wurden.
Im Garten steht der Lamellenansaugturm, über den frische Außenluft zum Lüftungsgerät geführt wird. In den Wohnräumen kommt die Zuluft über die dezentrale Designblende „iQoanda“.
Fotos: Pluggit GmbH, München
Ihr Haus aus den 1960er-Jahren optimierte Familie Neumann mit neuem Dach und dreifach verglasten Fenstern energetisch. Um im jetzt sehr luftdichten Haus einen gesunden Luftwechsel und Feuchteschutz zu garantieren, entschieden sich die Neumanns für eine kontrollierte Wohnraumlüftung. Dank eines ausgebauten Schornsteins waren Deckendurchbrüche für Lüftungsleitungen vom Keller in die zwei Wohn-Etagen vorhanden und vereinfachten den Einbau einer zentralen Lüftungsanlage. Deren integrierter Kreuz-Gegenstromwärmetauscher gewinnt bis zu 85 Prozent der Wärme aus der Abluft zurück, was die Energiebilanz des sanierten Einfamilienhauses optimiert. Den geringen Stromverbrauch der Lüftungsanlage deckt Familie Neumann mit Photovoltaikstrom vom eigenen Dach. w w w.p l u g g i t .c o m
Fördermöglichkeiten Für den Einbau von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung bei der Altbausanierung können Sie finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen. Förderprogramme wie der BAFA-Zuschuss Anlagentechnik oder das KfW-Programm „BEG Wohngebäude 261 Kredit“ bieten attraktive Zuschüsse. Alternativ können Hausbesitzer bis zu 20 Prozent der Renovierungskosten von bis zu 40 000 Euro über drei Jahre von der Steuer absetzen. Fazit: Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung bieten eine effektive Lösung zur Verbesserung der Luftqualität, Steigerung der Energieeffizienz und Reduzierung von Heizkosten. ab #H4F
knowhow #lüftungsanlagen
E TAGE N-LÜF TUNGSANL AGE
Die kompakten, zentralen Lüftungsgeräte wurden platzsparend an der Decke der Hauswirtschaftsräume bzw. in den Küchen hinter eine Möbelfront eingebaut. Über das Touchpanel lässt sich die Belüftung in jedem Raum individuell steuern.
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Bei diesem neu gebauten Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten in Freiburg wurde großer Wert auf eine nachhaltige und energieeffiziente Bauweise gelegt. Dazu trägt bei dem Effizienzhaus 55 auch eine kontrollierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung bei. Der Clou: Jede Wohneinheit erhielt ein eigenes, platzsparendes zentrales Lüftungsgerät. Über ein Luftverteilsystem wird die frische, gefilterte Zuluft in die Räume verteilt und die Abluft nach außen transportiert. Smarte Luftfeuchtigkeitssensoren steuern die Lüftungsanlage automatisch ohne Zutun der Bewohner. Der eingebaute Rotationswärmetauscher kann bis zu 90 Prozent der Heizwärme aus der Abluft zurückgewinnen. Für eine angenehme Luftfeuchtigkeit auch im Winter sorgt eine integrierte Feuchterückgewinnung. w w w.wo h n u n g s - l u e f t u n g .d e
homes4future 3/2024 #H4F
Wartungstipps für Lüftungsanlagen Die regelmäßige Wartung ist entscheidend für die Effizienz und Langlebigkeit Ihrer Lüftungsanlage. Dazu sollte alle zwei Jahre eine Inspektion und Wartung von einem Fachmann durchgeführt werden, bei der auch der Wärmetauscher gereinigt wird. Die Filter der Lüftungsanlage können Sie in der Regel auch selbst wechseln. Abhängig von der Luftverschmutzung in Ihrer Wohnumgebung, ist das mindestens einmal jährlich nötig. Ob bei zentralen Lüftungsanlagen auch die Rohrleitungen gereinigt werden müssen, hängt stark vom persönlichen Hygienebedürfnis und der Qualität der eingesetzten Filter ab. Denn diese entfernen im Idealfall den meisten Staub und Schmutz aus der Luft, bevor diese in die Rohrleitungen gelangt und sich dort absetzt. In jedem Fall ist die Reinigung der Lüftungsrohre eine Aufgabe für Profis. Dezentrale Systeme benötigen eine regelmäßige Reinigung der inneren Komponenten wie Lüfterblätter, Filter, Steuereinheiten und Wärmetauscher – viele dieser Arbeiten können Hausbesitzer selbst durchführen.
PRA XIS-BERICHT
Fotos: Systemair GmbH/Initiative „Gute Luft“
spielt eine Rolle. Der Lüftungsfachmann hilft bei der Auswahl und Bemessung und legt fest, wo die Einzellüfter idealerweise platziert werden.
DESIGN UND EFFIZIENZ GUT KOMBINIERT
Gerne machen es sich die Bauleute auf der Terrasse gemütlich.
futurehomes #effizienzhaus homes4future 3/2024 #H4F
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Eine hohe Effizienz in Energieverbrauch und -erzeugung, ein individueller Grundriss, ausreichend Platz für eine dreiköpfige Familie – sowie eine unkonventionelle Fassadengestaltung: damit überzeugt dieses Kundenhaus.
Großzügig, hell und freundlich präsentiert sich der offene Wohn- und Essbereich mit bodentiefen Fenstern, die eine direkte Verbindung nach draußen herstellen.
SPARSAM & REGENERATIV
Sowohl äußerlich als auch innerlich setzten die Bauherren auf ein durchdachtes Design, wobei Holz und lackierter Stahl eine moderne und behagliche Atmosphäre schaffen. Das Haus erfüllt die Kriterien eines Effizienzhauses 40 und eignet sich damit nicht nur für die Liebhaber besonderer Architektur, sondern auch bestens zum Energiesparen. Es erreicht einen jährlichen Primärenergiebedarf von nur 10,3 kWh/m2a. Hierfür sorgt die Haustechnik in Kombination mit der hochgedämmten Holzfertigbauweise, die die Vorteile des nachwachsenden Rohstoffes Holz nutzt. Eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher erzeugt eigenen Strom. Geheizt wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, die beim Haushersteller zum Standard zählt. Das Haus verfügt außerdem über eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, die jederzeit für beste Raumluft sorgt. Optisch interessant ist das Äußere: Ein pastelliger Türkis-Ton trifft an der Fassade auf warmes Holz: Diese ungewöhnliche Kombination wählten die Bauherren von Haus Eichinger für ihr
den Bauleuten Eichinger
Was war Ihnen bei der Hausplanung besonders wichtig? Für unser Haus haben wir uns ein lichtdurchflutetes Umfeld zum Wohlfühlen gewünscht. Bei der Hausplanung war uns wichtig, dass möglichst alle Leistungen aus einer Hand kommen. Wir wollten also, dass so wenige Firmen wie möglich in unser Projekt involviert sind. Die Koordination zwischen den Gewerken durch Fertighaus Weiss hat sehr gut funktioniert.
futurehomes #effizienzhaus
Nachgefragt bei
Wie bewährt sich die Kombination aus PV-Anlage, Batteriespeicher und Wärmepumpe im Alltag? Die Kombination funktioniert im Alltag hervorragend. Die Gerätschaften erweisen sich als relativ wartungsarm, was uns natürlich entgegenkommt.
Zuhause. Es bietet in Erd- und Dachgeschoss rund 147 Quadratmeter Wohnfläche für drei Bewohner. Und die stilsichere Gestaltung behielten die Bauherren auch im Innern bei, wo Holz und lackierter Stahl eine modern-gemütliche Atmosphäre schaffen. Betreten wird das Haus durch den überdachten Eingang, den Windfang, wo in einer Nische die Garderobe untergebracht ist. Eine Glastür trennt die Diele vom Erdgeschoss-Flur. Eine Stahlwangentreppe mit Trittstufen aus Eichenholz führt geradläufig ins Obergeschoss. Entlang der Ostseite des Hauses wurde der Wohn- und Essbereich mit rund 42 Quadratmetern eingeplant. Für mehr Flexibilität trennte die Baufamilie die Küche durch eine Schiebetür ab. Die anthrazitgrauen Stahlunterzüge bilden gemeinsam mit der anthrazitgrauen Treppe einen kühlen Kontrast zum warmen Holzboden und den Innentüren in Wildeichenoptik. Mit dem Gästezimmer und dem separaten Duschbad richtete die Baufamilie einen eigenen Bereich für Besucher ein. Das Haus wurde von der Baufamilie
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Haben sich die zusätzlichen Kosten für ein Effizienzhaus 40 Plus aus Ihrer Sicht gelohnt und wenn ja, warum? Für uns war die Entscheidung für ein Effizienzhaus 40 Plus auf jeden Fall sinnvoll und rentabel. Für unsere Entscheidung hatten wir auch künftige politische Entscheidungen berücksichtigt.
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Eine geradläufige Stahlwangentreppe mit Holzstufen führt ins Obergeschoss.
Wie sieht ihre Energiebilanz übers Jahr gesehen aus? Die Energiebilanz ist im Sommer sehr gut. Wenn im Winter die Heizleistung der Wärmepumpe steigt und das Sonnenlicht abnimmt, haben wir natürlich einen steigenden Stromverbrauch.
Eine gelungene Kombination aus Stahl - und Holzoptik gibt es auch in der Küche.
Freundlich und hell präsentiert sich der Essplatz mit Blick nach draußen in den Garten.
Das Schlafzimmer unter der Dachschräge verfügt über einen separaten Ankleidebereich.
FREI GEPLANT UND HOCHWERTIG gemeinsam mit ihrem Fachberater genau nach deren Bedürfnissen geplant. Im Obergeschoss sieht der frei geplante Grundriss ein mit rund 17 Quadratmetern großes Kinderzimmer vor. Da das Kinderzimmer quer zur Firstrichtung Richtung Osten geplant wurde, wird die Fläche minimiert, die der Flur einnimmt. Mit südlicher Ausrichtung wurden ein Arbeitszimmer und angeschlossener Abstellraum eingeplant. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs befindet sich das Familienbad – ansprechend und trendig gestaltet mit polygonalen Fliesen und einer frei stehenden Badewanne. Das Elternschlafzimmer mit Durchgang zur Ankleide vervollständigt das Raumprogramm im Obergeschoss. gw#H4F
Hochwertig ausgestattet und in trendigem Design ist das Familienbad.
futurehomes #effizienzhaus
Bauherr: „Regenerative Energieerzeugung und sparsamer Verbrauch waren uns wichtig.“
Der Eingangsbereich ist durch eine Überdachung geschützt.
OG
AR 6,5
ARBEIT 13
63
KIND 17,5
FLUR 9
ANKLEIDE 6
BAD 11
EG
9,50 m
10,20 m
ESSEN WOHNEN 42
TECHNIK 10
DIELE 5,5
GAST 9 DU/WC 3,5
Fotos: Fertighaus Weiss
KÜCHE 9,5
Entwurf: Haus Eichinger Hersteller: Fertighaus Weiss 74420 Oberrot-Scheuerhalden Telefon: 07977/97770 Konstruktion: Holzrahmenkonstruktion 184 mm mit Wärmedämmung 180 mm, Putzfassade im EG, Holzschalung im OG, Dampfbremsvlies 0,2 mm, U-Wert Außenwand 0,122 W/m²K, Kunststofffenster mit Dreifach-Verglasung U g -Wert 0,5 W/m²K, 38 Grad geneigtes Satteldach U-Wert 0,145, W/ m²K, 175 cm Kniestock Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaik, Stromspeicher Energiebedarf: A+ Wohnfläche: EG 79,5 m², OG 74,5 m² Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. H a u s b a u H e l d e n .d e / h e r s t e l l e r/ f e r t i g h a u s - we i s s
homes4future 3/2024 #H4F
DATEN + FAKTEN
SCHLAFEN 11,5
#smart_cool_bleiben #sonnenschutz #kühlung #verschattung
Foto: Warema
KÜHLEN KOPF BEWAHREN
Außen liegender Sonnenschutz ist das wirksamste Mittel, um es im Sommer drinnen kühl zu haben w w w.w a r e m a .c o m
Ohne Sonnenschutz ist alles nichts Außen liegender Sonnenschutz wie Rollläden, Jalousien und Markisen ist am wirkungsvollsten: Er fängt die Sonnenstrahlen ab, bevor sie in den Raum kommen. Positiver Nebeneffekt: Rollläden können im Winter erheblich zur Energieeinsparung beitragen, da sich zwischen Rollladenpanzer und Fensterscheibe eine isolierende Luftschicht befindet. Innen liegende Systeme wie Rollos und Plissees sind weniger wirksam, dafür jedoch relativ günstig zu haben und in einer großen Auswahl an Designs erhältlich. Ob innen oder außen liegend: Der Vorteil von Sonnenschutzsystemen gegenüber Sonnenschutzglas liegt darin, dass sie im Winter die Sonnenstrahlen ins Haus lassen. Diese „solaren Gewinne“ erhöhen nicht nur
knowhow #sommerlicher_wärmeschutz
65 Hitzeschutz-Markisen stoppen die energiereichen Sonnenstrahlen bevor sie auf die Fensterscheiben treffen. w w w.ve l u x .d e
die Behaglichkeit, sie fließen auch in die Energiebilanz des Gebäudes ein und reduzieren die Heizkosten. Naturgemäß entfalten Rollläden & Co. ihre Wirkung nur, wenn sie auch genutzt werden. Doch das ist zuweilen recht mühsam, z.B. wenn große Rollläden per Gurt oder Kurbel bewegt werden müssen. Oder auch gar nicht möglich, weil tagsüber niemand zu Hause ist. Die Entwicklung geht daher zunehmend zu elektrifizierten Systemen: Diese sind nicht nur komfortabel per Schalter zu bedienen, sondern
lassen sich automatisieren oder sogar smart steuern. Mit Funksteuerung und Smart-Home-Ready Zur Automation im hochwertigen Neubau kommen Bus-Systeme zum Einsatz, bei Modernisierung und Nachrüstung sind es vor allem Funksteuerungen. Damit ist eine optimale Anpassung des Sonnenschutzes an die individuellen Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer möglich. Mit vordefinierten Szenen kann z.B. zur
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Dass wir es im Winter schön behaglich haben wollen, versteht sich von selbst. Ein hoher Wärmeschutz bei Dach, Wänden und Fenstern ist selbstverständlich und trägt dazu bei, teure Heizenergie zu sparen. Der sogenannte „sommerliche Wärmeschutz“ dagegen hilft uns in der warmen Jahreszeit, ein behagliches Raumklima aufrechtzuerhalten. In erster Linie versteht man darunter einen wirksamen Sonnenschutz an den Fenstern und Glaselementen – denn über diese transparenten Bauteile findet der größte Wärmeeintrag ins Gebäude statt.
Foto: Velux
Wenn die Sonne vom Himmel brennt, steigen auch drinnen die Temperaturen und es wird schnell unbehaglich warm. Warum guter Sonnenschutz so wichtig ist, wann Klimageräte sinnvoll sind und welche Rolle die Bauweise des Hauses spielt.
Foto: www.duotherm-rolladen.de
AUSSEN LIEGENDER SONNENSCHUTZ Fenster auf der Außenseite zu verschatten, ist die wirkungsvollste Art des Sonnenschutzes. Im Wesentlichen stehen die folgenden Möglichkeiten zur Verfügung:
Rollladen sind ein Klassiker, Lichtschlitze in den Lamellen sorgen auch im fast geschlossenen Zustand dafür, dass noch etwas Helligkeit in den Raum dringt. Außenjalousien, auch Raffstores genannt, verbinden Sonnenschutz und Tageslichtlenkung miteinander. Die Neigung der Lamellen lässt sich verändern, Licht und Helligkeit können damit also ganz nach Wunsch optimal dosiert werden. Bei Senkrechtmarkisen handelt es sich um ein dünnes, aber sehr reißfesten Tuch, das parallel zum Fenster geführt wird. Sie brauchen im Vergleich zu Außenjalousien wenig Platz und sind sehr windstabil.
Foto: www.josko.at
• Rollladen • Außenjalousie (= Raffstore) • Senkrechtmarkise (= Zip-Screen, Außenrollo)
werden. Sprachsteuerung über Alex, Siri und Co. ist möglich. Aufgrund der Vielzahl an Systemen und Funkstandards sollte man sich gut von seinem Sonnenschutzanbieter beraten lassen, um die Kompatibilität der Produkte zu gewährleisten. Für die Nachrüstung interessant sind Sonnenschutzeinrichtungen mit Solarantrieb. Denn sie ersparen das Verlegen von Stromleitungen ans Fenster und damit Schmutz, Staub und Montagearbeiten. Über ein kleines Solarpanel auf dem Rollladenkasten wird Strom erzeugt und in einem Akku gespeichert. Dank des Wirkungsgrades heutiger Solarzellen reicht das aus, um den Motor zuverlässig mit Power zu versorgen. Die Steuerung erfolgt per Funk. Was die Bauweise ausmacht Auch mit dem intelligentesten Sonnenschutz heizen sich Häuser im
Foto: www.schanz.com
Foto: Warema
Unabhängig vom Stromnetz: Rollladen, die mit Solarstrom angetrieben werden, gibt es auch zum Nachrüsten. w w w.w a r e m a .c o m
Urlaubszeit durch das Hochfahren der Jalousien die Anwesenheit simuliert werden. Die Einbindung von Dämmerungs-, Wind- und Regensensoren schützt Markisen vor Beschädigungen durch Sturm oder fährt die Rollläden am Abend als Sichtschutz selbstständig herunter. Die Bedienung erfolgt per Wandschalter, Handsender oder per Smartphone- bzw. TabletApp. Verfügt die Steuerung über eine Schnittstelle zum Internet, hat man auch von unterwegs aus jederzeit Zugriff darauf. Sonnenschutz lässt sich auch in Smarthome-Systeme einbinden. Das erlaubt die Vernetzung unterschiedlichster Geräte und Funktionen im Haus wie z.B. Licht, Türöffner, Entertainment usw. Sind Rollläden und Außenjalousien bereits motorisiert, können sie mit Funkempfängern nachträglich leicht mit der jeweiligen Smarthome-Zentrale verbunden
knowhow #sommerlicher_wärmeschutz
Der Funkwandsender „Amy sun protect io“ von Somfy verfügt über einen Innentemperatursensor mit integrierter Intelligenz. Er erkennt den richtigen Zeitpunkt für das Herunterfahren des funkmotorisierten Sonnenschutzes, bevor es zu heiß wird. Indem der smarte Algorithmus Hitzespitzen vorwegnimmt und die Behänge rechtzeitig schließt, sorgt er für angenehme Raumtemperaturen. Für weitreichendere Automatisierungen lässt sich Amy sun protect io in die Smarthome-Zentrale TaHoma Switch einbinden. So können Innenräume in Kombination mit einem Sonnensensor ganzjährig natürlich klimatisiert werden: Während im Sommer die Hitze ausgesperrt wird, lassen sich die solaren Erträge im Winter als natürliche Zusatzheizung nutzen. w w w.so mf y.d e
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Foto: Somfy_Sunprotect
SMART DANK INNENTEMPER ATURSENSOR
INNEN LIEGENDER SONNENSCHUTZ
homes4future 3/2024 #H4F
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Rollos schützen auf einfache Art vor zu viel Sonne und sind ein dekoratives Element im Innenraum. Innenjalousien gibt es mit Aluminium-, Holzund Bambuslamellen. Die Lamellen sind in mehreren Breiten erhältlich. Bedient werden sie mit Bedienkette, Wendestab und Seil, auch eine Motorisierung ist möglich, was die Anwendung natürlich bequemer macht. Plissees werden direkt am Fensterrahmen angebracht. Sie sind verschiebbar und lassen sich wie eine Ziehharmonika auseinanderfalten. Damit kann man den Sicht- und Sonnenschutz punktgenau dort platzieren, wo er gebraucht wird.
Foto: www.duette.de
• Rollo • Innenjalousie • Plissee (= Faltstore, Faltrollo)
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Bei innen liegenden Sonnenschutzsystemen unterscheidet man:
Breite Dachabstände und auskragende Balkone fungieren bei hochstehender Sonne ideal als Schattenspender. w w w. b a u f r i t z .c o m
Auch mit Wärmepumpen lässt sich in einem gewissen Umfang kühlen. w w w. b r u n n e r.d e Foto: Baufritz
Foto: Brunner
Sommer nach einer gewissen Zeit auf. Will man die Temperaturen herunterbekommen, gibt es nur einen Weg: die Kühle der Nacht nutzen. Das heißt: Tagsüber bleiben die Fenster zu und die Rollläden geschlossen, nachts reißt man alles auf. Das funktioniert aber nur, wenn die Wärme des Tages in Wand und Dach gespeichert ist, und nicht schon im Lauf des Tages nach innen gelangt. Eine gute Wärmedämmung trägt also auch zum sommerlichen Wärmeschutz bei. Wand- und Dachaufbauten schützen besonders gut vor Hitze, wenn die Konstruktion innen aus schweren (also speicherfähigen) Materialien wie z.B. Holzfaser- oder Gipskartonplatte besteht, und außen aus wärmedäm-
menden Materialien. Dämmstoff auf der Innenseite verbessert den Hitzeschutz quasi nicht. Überschätzen sollte man den Einfluss der Bauweise aber nicht: der Wärmeeintrag durch die direkte Sonneneinstrahlung über die Fenster ist ungleich höher, als der durch eine gedämmte Wand. Die Architektur des Hauses trägt ebenfalls dazu bei, die Temperaturen im Inneren erträglich zu halten. So spenden große Dachüberstände oder auskragende Balkone auf der Südseite bei hochstehender Sonne Schatten. Klimagerät – ja oder nein? Sinken die Temperaturen in der Nacht nicht unter 20°, spricht man von „tropischen Verhältnissen“. Noch ist das
hierzulande selten der Fall, mit einer Zunahme ist jedoch zu rechnen, ebenso wie mit einer Zunahme von heißen Tagen mit über 30°. Abhilfe versprechen in diesen Fällen Klimageräte, die die Luft auf eine erträgliches Maß herunterkühlen. Fest zu installierende Klimageräte sind heute meist energieeffiziente Luft-Luft-Wärmepumpen. Üblich ist die Splitbauweise mit einem Außen- und einem oder mehreren Innengeräten. Im Innengerät wird die warme Raumluft an das in einem geschlossenen Kreislauf zirkulierende Kältemittel übertragen und verdampft. Das Kältemittel strömt ins Außengerät und wird verdichtet, wodurch es seine Wärme an die
Foto: Warema_Home
ROTER WÜRFEL FÜR INTELLIGENTEN SONNENSCHUTZ Das Smarthome-System „homee“ bringt mit seinem Würfelprinzip Ordnung in die Smarthome-Welt. Die Basis bildet der weiße Brain Cube, durch zusätzliche Würfel für die Funkstandards Z-Wave, ZigBee und EnOcean lässt er sich beliebig erweitern. Von Sonnenschutzspezialist Warema kommt der rote Würfel für das Funksystem WMS, mit dem sich alle intelligenten Sonnenschutzprodukte des Anbieters steuern
lassen. Mögliche Anwendungen sind beispielsweise Außenjalousien, Rollläden, Jalousien, Lamellendächer und Markisen. Sensoren für Temperatur, Helligkeit oder Bewegung senden die Messwerte an den Brain Cube, der sie auswertet und die entsprechenden Befehle an die Funksysteme sendet. Die eingebundenen Geräte lassen sich nicht nur alle über die homee App oder eine Sprachsteuerung bedienen, sondern auch über die Handsender jedes integrierten Herstellers. So kann der WMS Hand- oder Wandsender von Warema auch dazu genutzt werden, zum Beispiel die Lichtfarbe zu ändern oder die Temperatur der Heizung zu regeln. w w w.wa r e m a .c o m
Foto: Daikin
Die Höhe des staatlichen Zuschusses beträgt 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Die Höchstgrenze der förderfähigen Ausgaben liegt bei 30 000 Euro für die erste Wohneinheit. Bei Vorliegen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSF) erhöht sich der Zuschuss um 5 Prozent, die Höchstgrenze steigt auf 60 000 Euro. Wichtig: Der Antrag kann nur unter Einbindung eines Energieeffizienz-Experten gestellt werden. Informationen zum BEG EM findet man unter www. bafa.de. Zwischen den Scheiben liegende Sonnenschutzvorrichtungen sind im Zusammenhang mit der Einzelmaßnahme „Fenster“ förderfähig. w w w.so mf y.d e
Klimageräte kühlen die Luft und entfeuchten sie gleichzeitig für eine höhere Behaglichkeit. w w w.d a i k i n .d e
Außenluft abgibt. Nachdem es durch abkühlen entspannt wurde, wird es wieder nach innen geführt und der Prozess beginnt von vorn. Entscheidungskriterien bei Klimageräten sind die Leistung, der Energieverbrauch und die Geräuschentwicklung. Außerdem Ausstattungsmerkmale wie z.B. Pollen- und Staubfilter, Regeltechnik, Fernbedienung etc. Setzt man das Klimagerät im Wesentlichen im Schlafzimmer während der Nacht ein, bleibt der Stromverbrauch überschaubar. In Verbindung mit einer Photovoltaikanlage muss man sich über die Kosten für Strom gar keine Gedanken machen, denn den liefert die Sonne dankenswerter Weise mit. Einfache SplitKlimageräte gibt es ab rund 500 Euro aufwärts zzgl. Montage, bei hochwertigeren Geräten ist man schnell beim doppelten oder dreifachen Preis. Mobile Klimageräte vereinen Innenund Außeneinheit und werden daher auch „Monoblock“ genannt. Mit Kosten ab 200 Euro sind sie in der Anschaffung deutlich günstiger als
knowhow #sommerlicher_wärmeschutz
• Fensterläden und Rollläden • Jalousien und Raffstores • Markisen, die parallel zu Fenstern in der Gebäudehülle verlaufen
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Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahme (BEG EM) bezuschusst der Staat den Ersatz oder erstmaligen Einbau von „außenliegenden Sonnenschutzeinrichtungen mit optimierter Tageslichtversorgung zum Beispiel über Lichtlenkungssysteme oder strahlungsabhängige Steuerung“. Förderfähig können sein:
Split-Klimageräte. Die warme Luft wird hierbei über einen Schlauch ins Freie abgeführt, zum Beispiel über ein gekipptes Fenster. Das ist nicht sehr komfortabel und auch nicht energieeffizient. Zudem sind Monoblockgeräte deutlich lauter als Splitgeräte. Wärmepumpe und Lüftungsanlagen Wer sein Haus mit einer Wärmepumpe beheizt, kann diese im Sommer auch zum Kühlen verwenden. Statt warmem Wasser strömt dann kaltes Wasser durch die Leitungen. Allerdings ist diese Kühlleistung begrenzt – die Temperatur lässt sich nicht beliebig senken. Der reversible Betrieb der Wärmepumpe (=Kühlbetrieb) muss bereits bei der Auslegung berücksichtigt werden, da er unter anderem eine spezielle Regeltechnik erfordert. Auch Lüftungsanlagen, mit denen moderne Einfamilienhäuser heute oft ausgestattet sind, lassen sich eventuell zur Kühlung einsetzen. hg#H4F
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Foto: Fördermittel_Somfy
FÖRDERMIT TEL FÜR SONNENSCHUTZ
#wintergarten #sommergarten #verschattung #naturnaehe #boden #terrasse
HOHER MEHRWERT Wintergärten und Sommergärten (Kalt-Wintergärten) sowie Terrassen eignen sich zur Erweiterung des Wohnraums. Während der Wintergarten in der kalten Jahreszeit beheizt wird, lassen sich im Kalt-Wintergarten auch kühlere Sommerabende, geschützt vor Wind und Wetter, genießen. Das große Plus ist bei beiden die Naturnähe. In unserer Artikelstrecke stellen wir die unterschiedlichen Ausführungsoptionen vor.
#winter/-sommergarten_terrasse
71 Foto: Malik Pahlmann/Solarlux
Foto: Somfy
So nahe an der Natur wie nur möglich: Dieser Wintergarten bietet höchste Transparenz und effektiven Wind- und Wetterschutz. w w w. s o l a r l u x .c o m
Der Funkwandsender „Amy Sun Protect io“ erleichtert mit seinem integrierten Innentemperatursensor die Steuerung der Verschattung. w w w. s o m f y.c o m
Mehr Licht, mehr Raum und die direkte Anbindung nach draußen – so lassen sich die Vorzüge eines Wintergartens auf den Punkt bringen. Per definitionem ist ein Wintergarten „ein Anbau an ein Gebäude oder ein selbstständiges Bauwerk, dessen Dach und Seitenwände größtenteils aus Glas bestehen.“ In der Regel wird er beheizt und kann so das ganze Jahr über als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden. Ob wie einst ausgestattet mit üppiger Pflanzenpracht und oft als Rückzugsort zum Lesen genutzt oder mit dem Wandel der Zeit gehend als mit dem Outdoorbereich angedocktes Zimmer – oft Essbereich – mit herrlichem Blick nach draußen. Konstruktiv gibt es vom Flachdach bis hin zum gläsernen Pult-
dach unterschiedlichste Ausführungen. Für die tragende Konstruktion sind verschiedene Materialien optional: Zum Einsatz kommen sowohl Metall, zum Beispiel Aluminium, oder Holz, aber auch Kunststoffe und Kombinationen der Baustoffe. Heutzutage ist es wichtig, dass der Wohnwintergarten den gängigen Energiesparauflagen gerecht wird. Das heißt Wände, Dach und Boden sollten thermisch unabhängig sein. Bei der Berechnung der Wohnfläche zählt deshalb die gesamte Fläche des Wohnwintergartens. Mit einer guten Verschattung ist er auch bei starker Hitze als Zimmer nutzbar. Gut zu wissen: Ein Wintergarten ist in den meisten Bundesländern genehmigungspflichtig.
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RUNDUMBLICK
Foto: Warema
FLEXIBLE LAMELLE Als frei stehende Ausführung oder direkt ans Haus angebunden sind Lamellendächer schön anzusehen und bieten optimalen Schutz vor der Sonne. Auch Wind und Regen hält diese attraktive Alternative zum klassischen Glasdach zuverlässig ab. Die Lamellen sind zur Regelung des Lichteinfalls dreh- und verfahrbar. Das heißt, sie können graduell vertikal oder horizontal eingestellt werden, was ein hohes Maß an Individualität gewährleistet. Die Steuerung der Lamellen erfolgt in der Regel smart, das heißt bequem auf Knopfdruck per Handy oder Tablet. Darüberhinaus ist je nach Ausstattung auch eine Sprachsteuerung optional. Aufgrund der flexibel anpassbaren Lamellen ist eine weitere Verschattung von oben nicht vonnöten. Viele Hersteller bieten zusätzlich zur Überdachung auch Seitenwände an, die in Kombination mit dem Dach zum Einsatz kommen und weiteren Schutz bieten. Auch bei schlechtem Wetter kann man dann geschützt auf der Terrasse sitzen und das Outdoor-Feeling genießen. On top lässt sich der Gemütlichkeitsfaktor mit integrierten LED-Stripes erhöhen und mit Heizstrahlern für Wärme sorgen.
Foto: Weinor
Als offene Terrassenüberdachung ein Eyecatcher im Außenbereich: das Lamellendach „Lamaxa L70“. w w w.w a r e m a .d e
GLASKLAR Die Vorteile einer Terrassenüberdachung aus Glas liegen auf der Hand. Sie lässt viel Sonnenlicht auf die Terrasse und auch in die anliegenden Innenräume. Der Bereich wirkt offen, hell und geräumig und darüberhinaus ist ein Glasdach der perfekte Schutz bei Regen. Will man die Sonneneinstrahlung außen vor halten, lässt sich eine innen liegende Verschattung ausfahren. Mit fest verbauten Seitenwänden und/ oder Schiebetüren aus Glas lässt sich die überdachte Terrasse auch in einen Kalt-Wintergarten verwandeln. Ein Heizsystem verlängert die Outdoor-Saison. Als Glas kommt Verbundsicherheitsglas (VSG) zum Einsatz, dessen Stärke auf die jeweilige Konstruktion ausgelegt sein muss. Bei den Berechnungen ist dabei die mögliche Schneelast mit einzubeziehen. Kleiner Tipp: Die Reinigung des Glasdaches erfolgt am besten mit Wasser und Spülmittel, um das Material nicht anzugreifen. Bei kleineren Flächen ist Doit-yourself umsetzbar, für größere Glasdächer ist es eher empfehlenswert, die Reinigung dem Fachmann zu überlassen.
Ein Sommergarten mit Glasdach und Windschutzelementen trägt dazu bei, die Outdoor-Saison einige Zeit länger genießen zu können. w w w.w e i n o r.d e
#winter-/sommergarten_terrasse
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Die ausfahrbare Markise ist ein vielseitiger Klassiker für die Überdachung des Außenbereichs. Man unterscheidet zwischen Vollkassettenmarkise, bei der in eingefahrenem Zustand nur das Gehäuse zu sehen ist, Halbkassettenmarkisen, bei denen je nach Blickwinkel Gelenkarme und aufgewickeltes Tuch sichtbar sind, und offener Markise, hier ist beides ungeschützt und komplett sichtbar. Aufgrund dessen eignet sich die letzte Variante am besten für die Montage unter einem Vordach oder einem Dachvorsprung. Des Weiteren gibt es Pergolamarkisen, die wegen ihrer zusätzlichen Stützen Sonnenschutz in großem Format und mit hoher Windstabilität ermöglichen. Mit der Wahl des Markisentuchs legt man die Optik fest. Farben sind in unzähligen Nuancen erhältlich, Muster gibt es vom beliebten Streifen über florales Design bis hin zu geometrischen Formen oder verspielten Dessins. Wichtig ist, dass die Stoffe mit einem integrierten UV-Schutz versehen sind und möglichst nach Oeko-Standard 100 zertifiziert, das heißt frei von gesundheitsgefährdenden Farbstoffen und Chemikalien sind. Des Weiteren sollten sie über eine hohe Wasser-, Licht- und Temperaturbeständigkeit verfügen, was die Lebensdauer des Tuches verlängert.
Foto: Markilux
BEWÄHRT
Unifarbene Stoffe machen bei Markisentüchern das Rennen. Sind Muster gefragt, dann fallen diese eher dezent aus. w w w. m a r k i l u x .d e
Foto: Raffael Braun
Das Sonnensegel „Kheope“ ist an Edelstahlpfosten befestigt und spendet großflächig Schatten. Eingerollt wird es mittels motorisiertem Wickelmechanismus. w w w. ke o u t d o o r d e s i g n .d e
Sonnensegel sind eine schicke Alternative zu festen Anbauten. Sie sind günstiger und genehmigungsfrei. Um lange Freude daran zu haben, sind ein paar wichtige Punkte zu beachten: Zur Gewährleistung des Wasserabflusses und Vermeidung sogenannter Wassersäcke, muss ein Sonnensegel mit einer gewissen Neigung versehen sein. Die Beschattungsfläche sollte groß genug geplant werden, in der Regel gilt eine Kantenlänge von unter drei Metern als eher kleine Beschattungsfläche. Die Befestigungsstangen müssen fest verankert sein, damit das Segel auch dem Wind standhält und sie mit einer Neigung von 10° Grad vom Segel weg nach außen hin montiert werden. Zur Faltenvermeidung ist es wichtig, das Segel stark zu straffen. Das Material betreffend bieten luft- und wasserdurchlässige Sonnensegel aus HDPE (High Density Polyethylen) guten Hitze- und Sonnenschutz. Soll das Segeltuch neben Schatten auch vor Regen schützen, ist allerdings PES-Gewebe oder Acrylmarkisenstoff notwendig. Wasserdichte Sonnensegel halten etwa 90 Prozent der UVStrahlung ab. Noch ein Tipp zur Farbe: Helle Sonnensegel wirken optisch freundlicher, allerdings sieht man Verschmutzungen schneller als bei dunkleren Stoffen.
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FREE STYLE
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Langlebige Terrassendielen aus kanadischer Lärche und Douglasie sorgen für einen designstarken Außenbereich. w w w.o s m o.c o m
Foto: Osmo
BODENSTÄNDIG Ein beheizter Wintergarten, im Fachjargon Warm-Wintergarten, kann, da es ein geschlossener Raum ist, mit unterschiedlichsten Bodenbelägen ausgestattet werden. Im Kalt-Wintergarten hingegen ist die Auswahl begrenzt, da der Boden, wie auf der Terrasse, sämtlichen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Bodenbeläge sollten deshalb temperaturresistent und robust sein. Fliesen und auch Feinsteinzeug eignen sind dafür sehr gut, aber auch Holz, das auch auf Terrassen häufig zum Einsatz kommt. Es vermittelt Naturverbundenheit und Behaglichkeit und ist auch in puncto Nachhaltigkeit von Vorteil. Aufgrund der Langlebigkeit sollten am besten harte und witterungsresistentente Holzarten verwendet werden. Für den Schutz bedarf es regelmäßiger Oberflächenpflege.
Foto: Schanz
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SCHUTZFAKTOR Ohne Sonnenschutz kommt ein Wintergarten nicht aus, sonst wird es im Sommer zu heiß. Fällt Sonnenlicht ein, heizt sich der Raum um 90 Prozent auf, mit einem Rollladen dagegen sind es nur 7,5 Prozent. Alu-Rollläden reflektieren die Sonnenstrahlen bevor sie auf die Glasscheibe treffen schon zu 92 Prozent. Dabei bleibt auch das schädliche UV-Licht außen vor. Damit der Raum nicht komplett im Dunkeln liegt, gibt es Alu-Rollläden mit sogenannten Lichtschienen. Einzelne Lamellen werden dafür mit kleinen Löchern perforiert, durch die die Sonnenstrahlen fallen. Die Anzahl dieser Lichtschienen regelt dann, wie viel Sonnenlicht ins Innere gelangt. Um vor Hagel zu schützen, sollten Rollläden über die Hagelwiderstandsklasse HW2 verfügen. Farblich können die nachrüstbaren Alu-Rollläden auf die Fassade abgestimmt werden.
Der WintergartenFachverband bietet auf seiner Website zwei interessante Unterstützungstools: einmal eine Checkliste Wohn-Wintergarten und zum anderen eine Entscheidungshilfe für die Planung eines Wintergartens. Download entweder unter w w w.w i nt er g a r t enf a c hver ba nd.de oder direkt über den QR-Code. Aluminiumrollläden mit Lichtschienen schützen den Wintergarten effizient vor starker Aufheizung. w w w. s c h a n z .c o m
FOTO: UN17 Village | NReP
VIELSEITIG
lasseN sie sich iNsPiRieReN!
Foto: Heroal
Terrassenüberdachungen haben einen hohen Mehrwert, denn sie vergrößern, je nach Ausführung, den Wohnraum auch bei schlechter Witterung. Aus hochwertigen Materialien wie etwa korrosionsbeständigem Aluminium gefertigt, haben sie eine lange Lebensdauer. Große Spannweiten lassen sich ohne zusätzliche mittlere Stütze umsetzen. Wetterresistente Pulverbeschichtungen ermöglichen die individuelle Farbwahl und mit Glasschiebewänden ist der Bereich auch bei schlechtem Wetter nutzbar. An heißen Tagen sorgen vertikal montierte Textilscreens für die seitliche Verschattung.
Die Sonnenschutzlösungen „heroal HS“ und „heroal VS Z“ bieten zuverlässigen Schutz bei Sonne, Hitze und Wind. w w w. h e r o a l .d e
EBEN BEWEGEN Die Planung der Öffnungselemente wie Fenster und Türen beinhaltet Größe, Art und Mechanismus. Für eine komplette Öffnungsfläche eignet sich etwa eine Falt-Schiebe-Tür, bei dieser reduziert sich aufgrund der Faltung die Größe der Glasfläche. Beim Klassiker Drehtür, für normale Türmaße geeignet, gilt es, den benötigten Öffnungswinkel zu beachten. Platzsparend und auch schwellenlos, da die Schienen im Boden eingearbeitet sind, lässt sich der Übergang mit einer Hebe-Schiebe-Tür gestalten. Der Vorteil dieser Lösung sind durchgehend große Glasflächen.
Foto: Siegenia
Die „Eco pass sky axxent“ Bodenschwelle erlaubt ein hindernisfreies Hin und Her zwischen Außen- und Innenbereich. w w w. s i e g e n i a .d e
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aRchiTekTUR + küche 2024 Architektur und innenArchitektur … … in Harmonie Aufstockung Als AttrAktive AlternAtive Wohnraum schaffen in der Stadt un17 villAge – living tomorrow Nachhaltiges Bauen für eine umweltfreundliche Zukunft Jedes hAusgerät ist eine investition in die Zukunft Interview mit Harald Friedrich, BSH sternekoch Anton schmAus Weltoffen. Kraftvoll. Bodenständig.
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Rundum neu:
LIEBEVOLL SANIERT
Als ihre Töchter Marla und Melina größer wurden, wuchs der Wunsch von Ronja und Peer Zieler, die 80 Quadratmeter große zentral gelegene Altbauwohnung endlich gegen ein Haus mit mehr Platz und mit Garten zu tauschen. Die Lage eines zum Verkauf stehenden Einfamilienhauses aus den 1950er-Jahren war einfach perfekt: im Grünen, nahe des Flusses Wakenitz und die Altstadt in zehn Minuten zu Fuß erreichbar. Das Haus war zwar mit knapp 140 Quadratmetern mit Abstand das kleinste Eigenheim in der Gegend und merklich in die Jahre gekommen. Doch Ronja und Peer erkannten das Potenzial, das in dem Siedlungshäuschen steckte. Es bestand großer Renovierungsbedarf, denn es war zu dunkel und etwas mehr Platz wünschten sie sich auch. Aber die beiden hatten sich schnell in das 1 000 Quadratmeter große Grundstück verliebt, das ihren Kindern endlich den ersehnten Garten zum Spielen
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Ein kleiner Anbau und der Ausbau des Spitzbodens sorgen nun für zusätzliche Wohnfläche.
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VORHER > < NACHHER
futurehomes #vorher_nachher
Was sich aus einem eher unscheinbaren, in die Jahre gekommenen Häuschen machen lässt, zeigt das Beispiel der Familie Zieler aus Lübeck. Sie erwarben ein Einfamilienhaus und sanierten es nach ihren Vorstellungen.
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SCHÖNE AUSBLICKE 3
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„Als wir das Haus das erste Mal besichtigten, wurde schnell deutlich, dass es nicht sofort bewohnbar sein würde.“ Bauherrin Ronja Zieler
1 WC und Bad im Obergeschoss wurden getrennt. 2 Auch der Aufgang in die oberen Räume wird durch Dachfenster erhellt. 3 Funktionell eingerichtet – mit Doppelwaschtisch – wurde das Familienbad im Obergeschoss. 4 Große, bodentiefe Fenster verbinden die offene Küche und den Essplatz mit dem Garten.
und Peer einen Raum, in dem man auch einmal dem Familientrubel entfliehen und sich zurückziehen könnte. Der Raum dafür war schnell gefunden – der bisher ungedämmte und nur als Speicher genutzte Spitzboden sollte dieser Rückzugsort werden. Mit fünf Dachfenstern verwandelte sich die vorher düstere Abstellfläche in einen hellen Wohlfühlort mit traumhaftem Ausblick in die grüne Umgebung. Damit es im Sommer nicht zu heiß wird, rüsteten sie die auf der SüdWest-Seite gelegenen Dachfenster mit Hitzeschutz-Markisen aus. Dadurch, dass diese außen angebracht werden, stoppen sie die energiereichen Strahlen der Sonne, bevor sie auf die Scheibe treffen, und verhindern dadurch besonders effektiv ein Aufheizen der Räume. Durch den netzartigen Stoff gelangt trotzdem noch Tageslicht in den Raum. All die anderen gewünschten Räume in dem alten Haus unterzubringen, war jedoch kaum möglich. Deswegen entschieden sie sich dafür, dem Bestandsgebäude einen eingeschossigen Holzrahmenanbau, eingebunden in eine ebenfalls neue Holzterrasse, hinzuzufügen. Um den Charakter des Hauses zu bewahren, sollten neue Kubaturen dabei nur sparsam und im rückwärtigen Bereich eingesetzt werden. Zudem erweiterten sie eine Gaube im Dachgeschoss etwas, sodass genug Platz für die Anforderungen der Zielers entstand. Im Erdgeschoss sind nun eine offene Küche neben dem im
Anbau platzierten Essplatz, ein großes Wohnzimmer sowie ein Gästezimmer und Gästebad untergebracht. Zusätzliche Fenster in Küche und Diele sowie eine neue Terrassentür im Wohnzimmer sorgen nun für viel Tageslicht. Im Dachgeschoss entschieden sich die Zielers in Abstimmung mit den Architekten dafür, den Grundriss leicht zu ändern und die Dachflächen für mehr Tageslicht durch Dachfenster zu öffnen. So wurde etwa eine Wand versetzt, um Platz für ein zusätzliches großes Familienbad zu schaffen. Das ursprüngliche kleine Bad mit WC und Waschbecken wurde modernisiert und das alte Dachfenster gegen ein größeres solarbetriebenes Schwingfenster getauscht. Gerade morgens, wenn sich alle mehr oder weniger gleichzeitig für den Tag fertigmachen müssen, ist die Trennung zwischen Bad und WC besonders praktisch und eine ideale Ausweichmöglichkeit. Das Elternschlafzimmer hält ein kleines Highlight bereit: direkt an den Raum grenzt eine auf dem Anbau eingerichtete Dachterrasse. Auch die beiden Kinderzimmer sind im Dachgeschoss untergebracht. Auch wenn mit der Wahl neuer Holzfenster mit schmalen Profilen, der Farbe des Ziegeldachs und weißen Außenputzflächen grundsätzlich die äußere Optik des Bestandsgebäudes bewahrt werden konnte, so wurden die „inneren Werte“ des Hauses modernisiert. Neben einer Wärmedämmung sorgt nun eine Brennwerttherme für angenehme Temperaturen; in Anbau,
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bieten konnte. So berieten sie sich mit den Architekten von Mißfeldt Kraß, wie sie das Haus mit einer Sanierung in ein Zuhause verwandeln könnten, das genau ihren Vorstellungen entspricht und auch energetisch auf dem Stand der Zeit ist. Es galt, ein eigenes Zimmer für beide Kinder, eine offene Küche mit Essplatz, Wohn- und Elternschlafzimmer sowie Familienbad, ein Gästezimmer und Gästebad in dem alten Haus unterzubringen. Zudem wünschten sich Ronja
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„Es hat sich gelohnt. Wir sehen uns mehr als bestätigt, dass wir das Potenzial des alten Hauses nicht unterschätzt haben.“ Ronja und Peer Zieler
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RUHE GANZ OBEN 3
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Dachgeschoss und allen Bädern erfolgt das durch eine Fußbodenheizung. Da Zielers Wert auf viel natürliche Materialien legten, sind alle Fenster und Dachfenster, die neuen Böden und die Terrasse aus Holz. Nach dem Kauf des alten Siedlerhäuschens dauerte es 14 Monate, bis die Familie einziehen konnte. Sieben Monate wurde entworfen, getüftelt und die Sanierung geplant, weitere sieben Monate dauerte die Bauphase. Die Modernisierung kostete etwa 300 000 Euro. Mit mehr Licht durch zusätzliche Velux-Dachfenster und leicht geänderten Grundrissen entstand ein Haus, das einem Neubau in nichts nachsteht – zudem aber noch den Charakter und die Geschichte eines Bestandsgebäudes auf einem natürlichen bewachsenen Grundstück mitbringt. gw#H4F
4 1 Mit insgesamt fünf Dachfenstern verwandelte sich die vorher düstere Abstellfläche im Spitzboden in einen hellen Wohlfühlort. 2 Auch die Kinderzimmer erhalten durch die neuen Dachfenster viel Tageslicht.
FLUR 8
4 Auch von außen präsentiert sich das Haus jetzt in zeitgemäßem Look.
WC 1,5
TERRASSE
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3 Der Spitzboden wurde als Rückzugsort für die Eltern neu eingerichtet.
DG
SCHLAFEN 11,5 BAD 6
KIND 14
KIND 13
12,42 m
ESSEN 13
TERRASSE
DIELE 15,5
WOHNEN 20 DU/WC 2,5
GAST 10,5
Fotos: Velux; Vorher-Fotos: Privat
9,20 m
KOCHEN 13,5
Projekt: Umbau eines Einfamilienhauses mit Dachausbau Baujahr: 1950er-Jahre Architekt: Mißfeldt Kraß Architekten Roeckstraße 11 23568 Lübeck Telefon: 0451/3008925 www.missfeldtkrass.de Bauweise: Bestand massives Ziegelmauerwerk mit Wärmedämmverbundsystem, Anbau Holzfertigbau Technik: neue Gas-Brennwertheizung Wohnflächen: DG 54 m2, EG 75 m2
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DATEN + FAKTEN EG
MIT DEM E-BIKE DURCHS LÄNDLE
Fot o: s to c kph o to - gr af – s to
ansichtssachen #mein_beitrag
MEIN BEITR AG
ck.
Redakteurin Annett Boblenz hat eine Schwäche für ihr knallrotes E-Bike. Das Auto bleibt deshalb immer öfter in der Garage stehen.
ado be.
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com
Warum
Wie
Fazit
Seit ich denken kann, fahre ich gerne Fahrrad… bis auf wenige Jahre im Ländle. Für ein Nordlicht sind die hügeligen Landschaften schon eine Herausforderung. Dabei habe ich mir damals nach meinem Umzug sofort ein neues Fahrrad gekauft – unter Protest meines heutigen Gatten, einem waschechten Stuttgarter – mit sieben Gängen. Das sollte wohl reichen, dachte ich. Mein altes, heiß geliebtes Hollandrad hatte schließlich nur drei Gänge. Mein Mann hatte natürlich Recht: sieben Gänge sind ein Witz. Doch als norddeutscher Sturkopf beißt man die Zähne zusammen, und fährt sogar mit dem Junior hinten drauf – oder an der Abschleppstange – tapfer durch die Landschaft. Natürlich nur unter großem Protest. Schließlich schenkte mir mein Mann nach vielen, vielen Jahren ein ultraleichtes Bio-Fahrrad mit 28 Gängen. Doch dieses Fahrrad stand leider mehr, als es fuhr. Mir reichte es!
Kein Zustand für jemanden, der sportlich aktiv ist, eigentlich immer gerne Fahrrad fuhr und sich gerne in der Natur bewegt. On top rückte immer stärker das Thema „Klimawandel“ in den Fokus. Was war mein Beitrag, dass die Welt so aus den Fugen geraten ist? Welchen Planeten will ich meinen Söhnen und künftigen Enkelkindern hinterlassen? Wer sich diese Fragen stellt, muss auch über sein eigenes Mobilitätsverhalten nachdenken. Das habe ich getan. Wie gut, dass irgendwann E-Bikes bezahlbarer wurden. Lange hat es gedauert, doch dann schlug ich zu: mein E-Bike ist ein Traum, keine Strecke zu weit. Seitdem ich stolze Besitzerin dieses leider sehr teuren Zweirads bin – es ist kein Dienstfahrrad – mache ich auch wieder Touren mit meinem Mann. Wie ungewohnt war es am Anfang, die erste auf dem Berg zu sein. Irgendwann war es meinem Gatten zu doof. Jetzt besitzt auch er ein E-Bike.
Das E-Bike zu kaufen, war eine der besten Entscheidungen der letzten Jahre. Unser Auto wird nur noch bewegt, wenn wir nicht anders ans Ziel kommen. Kurze Strecken gehen immer per E-Bike, längere Wege dank Jahreskarte mit den Öffis. Übrigens: Laut einer Analyse der Vrije-Universität Brüssel aus 2020 liegt bei E-Bikes die CO2-Bilanz bei circa sieben bis acht Gramm pro Kilometer – inklusive der Produktion. Ein Auto mit Verbrennungsmotor stoße in der Regel 20 mal mehr CO2 aus. Das gute Gefühl fährt also bei jeder Tour mit. Bei schönem Wetter fahre ich mit dem E-Bike sogar ins Geschäft. Oneway sind das knapp 20 Kilometer. Ach ja, liebe BioRadfahrer, auch E-Biker müssen in die Pedale treten, es bewegt sich nicht von allein! Doch anders als mancher von Euch brauchen wir am Ziel keine erfrischende Dusche – sondern setzen uns beschwingt an den Schreibtisch und hauen in die Tasten.
no.4 2024
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Foto: 2024, Kebony US/ us.kebony.com
Ab 23.08.2024 gibt’s die nächste homes4future im gut sortierten Zeitschriftenhandel. Dann geht es unter anderem um diese Themen:
#ausblick+impressum
#H4F
HOLZHÄUSER Bauen mit Holz erfreut sich nicht nur aufgrund der hervorragenden Öko-Bilanz großer Beliebtheit. Zu den Vorzügen gehören unter anderem auch eine natürliche Wohnatmosphäre und ein gesundes Raumklima.
#gesund wohnen So lässt sich durch gute Planung, Baustoffe und Haustechnik die Wohngesundheit fördern #wärmepumpen für sanierung und neubau Sie machen kostensparendes und umweltfreundliches Heizen in Neu- und Altbauten möglich #flächenheizung & heizkörper Wir stellen die Vor- und Nachteile beider Heizungsarten vor und betrachten sie unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit
homes4future 3/2024 #H4F
IMPRESSUM Bauhelden Media GmbH & Co. KG Welfenstraße 19, 70736 Fellbach Telefon 0711/ 5206-1 Telefon Redaktion 0711/ 5206-218 Telefon Anzeigen 0711/ 5206-283 E-Mail: homes4future@bauhelden.media www.bauhelden.media www.HausbauHelden.de VERLAGSLEITUNG: Christian Schikora, Manuel Lösch CHEFREDAKTION: Astrid Barsuhn (ab) Head of Content (verantwortlich) Christine Meier (cm) stellvertretend REDAKTION: Annett Boblenz (bob), Sylvia Gatzka (sg), Susan Carlizzino-Hoog (sc), Gerd Walther (gw) ASSISTENZ & LEKTORAT: Mirjam Ernst, Ilona Mayer E-Mail: mayer@bauhelden.media STÄNDIGE MITARBEITER: Hans Graffé (hg), Jutta Lorenz (jl), Astrid Voss (av), Jürgen Wendnagel (jw) Zeichnungen: Elke Raff LAYOUT: Publishing Service GmbH, 76571 Gaggenau Grafikleitung/Art Director: René Söllner, Layout: Tatjana Kirchenbauer, Saskia Langeneckert, René Hahl, Stefanie Gmeiner HERSTELLUNG: Anja Groth (Ltg.) ANZEIGEN: Christoph Beyreiß, Head of Media & Brandsolutions E-Mail: beyreiss@bauhelden.media Claudia Pastor (Disposition) E-Mail: pastor@bauhelden.media VERTRIEB: Partner Medienservices GmbH, Julius-Hölder-Str. 47, 70597 Stuttgart DRUCK: westermann DRUCK | pva, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig PREIS: Einzelheft 5,00 € Direktbestellung im Verlag unter www.HausbauHelden.de/shop-start BANKKONTO: HypoVereinsbank IBAN: DE 72 670 201 900 025 059 506 BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147 321 116 Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen sind vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren – sowie Speicherung und Wiedergabe durch Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Das Führen der Zeitschrift im Lesezirkel sowie der Export und Vertrieb im Ausland ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Artikel, die mit Autoren-Namen gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Die Bauhelden Media GmbH & Co. KG ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef. ISSN-Nummer 2699-9013 Printed in Germany.
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