#H4F homes4futute 1-2025

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no.1 2025

#H4F

HausbauHelden von undfür

besser bauen energie sparen richtig renovieren klima schützen

SPARSAM HEIZEN

Heizungstausch:

Mit Hybridsystem weniger Energie verbrauchen

#Wärmedämmung

#Einbruchschutz

Warum weniger oft mehr ist und kleine Häuser großartige Lebensräume bieten

ofenwelten.d ofenofenwelten.dewelten.de

Kamine, Kachelöfen, Kaminöfen, Pelletöfen

SO SCHÖN KANN KÄLTE SEIN

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Ratgeber

Genial minimal bauen

Das Klimaschutzgesetz sieht vor, dass künftige Emissionen drastisch reduziert werden: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen in Deutschland um 65 Prozent gesenkt werden, bis 2040 um mindestens 88 Prozent* und 2045 soll Deutschland treibhausgasneutral sein. Für etwa 40 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen ist in Deutschland der Bausektor verantwortlich. Somit ist jede Einsparmaßnahme in diesem Bereich von Bedeutung. Kleiner zu bauen, kann zum Beispiel die Umwelt schonen. Denn ein kompakteres Gebäude nimmt weniger Fläche in Anspruch und verbraucht auch weniger Material und Energie – und das im gesamten Lebenszyklus, also von der Gebäudeentstehung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung. Vor allem die Herstellung, also die Phase, bevor das Gebäude genutzt wird, fällt besonders stark ins Gewicht und auch die Entsorgung ist ein Problem: Über 50 Prozent des gesamten Abfallaufkommens entsteht beim Bauen. Es gilt daher, sorgsam und verantwortungsbewusst mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen. Für die Nutzungszeit schreibt das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) eine klimafreundliche Wärmeversorgung vor: für Neubauten in Neubaugebieten mit mindestens 65 Prozent der Heizenergie aus erneuerbaren Energien. Bei notwendigem Heizungstausch im Bestand gilt dies noch nicht. Doch ab 2025 steigt laut Verbraucherzentrale der Preis im nationalen Emissionshandel und eine Tonne CO2 kostet dann 55 Euro statt bisher 45 Euro. Damit erhöhen sich voraussichtlich die Heizöl-, Erdgas- und Kraftstoffpreise, und das Heizen mit fossilen Brennstoffen wird teurer. Ein guter Grund also, die Heizung zu wechseln. Und dann gibt es beim Einsatz regenerativer Energie verschiedene technologische Möglichkeiten – eine davon ist die Hybridheizung: eine Kombination aus hauptsächlich Erneuerbaren plus anteilig zum Beispiel Gas. Mehr dazu erfahren Sie in dieser Ausgabe. Lassen Sie sich für Ihr zukunftsfähiges Zuhause inspirieren!

Wir schaffen Lebensräume

Seit drei Generationen bauen wir unsere Holzhäuser, buchstäblich mit der Natur als Partner.

Das ist nicht nur für Sie und uns wirtschaftlich und effizient, sondern fördert auch die Nachhaltigkeit im Sinne unserer Kinder und Enkel.

Wir beweisen täglich anhand der Ergebnisse, was wir können und worauf wir stolz sein dürfen.

Wir freuen uns auf Ihr Haus aus Holz! stommel-haus.de

* jeweils im Vergleich zu 1990; Foto: Tamara
Ein Haus wie ein Baum

INHALT

Fotos: Velux/a-lp architektur/Jörg Seiler
Foto: Michael Christian Peters Fotodesign

#nachhaltiges_konzept

Das Holzhaus von Ehepaar Gilching ist individuell geplant und überzeugt durch viel Offenheit

#vorher_nachher

Unsere Reportage zeigt die Verwandlung eines historischen Winzergebäudes in ein zeitgemäßes Mehrfamilienhaus

#schmal_zugeschnitten

„Haus Sonnenalm“ demonstriert, wie passgenau ein Eigenheim auf einem schmalen Grundstück entstehen kann

#kleiner_bauen

Was hinter dem großen Tiny-House-Hype steckt und warum es sich lohnt, kleiner zu bauen, zeigt unser Fachartikel

#interview

Franca Holder, leitende Architektin von Schwörer Haus, erklärt, was es bei einem Tiny- oder MiniHaus zu beachten gilt

#kleine_häuser

Familie Hasert gelingt es, ihr Traumhaus auf einem kleinen Grundstück zu realisieren und die Fläche bestmöglich auszunutzen

#EXTRA: wärmedämmung behandelt die Themen Dämmen mit System und Dämmstoffe im Vergleich

#hybridheizung

Eine Alternative zur Wärmepumpenheizung ist die Hybridheizung. Wir bieten einen Überblick der zahlreichen Varianten

#sicherheit

Mit welchen Vorkehrungen sich Geld, Wertsachen und Sicherheitsgefühl schützen lassen

#mein_beitrag

Redakteurin Susan Carlizzino-Hoog teilt mit uns ihr nachhaltiges Konzept des Family-Sharings

#editorial

#facts+trends

#ausblick+impressum

Titelfoto: Michael Christian Peters

DESIGN IM GRÜNEN

Dem „Bogenhaus“ liegen die organischen Formen der Natur zugrunde. Ziel des Projekts ist eine neue Ära des Wohnens, die Natur und Innovation in ästhetischer Architektur vereint.

„Es wurde endlich Zeit, ein ‚Andershaus’ zu entwickeln, weg von den Schachtelhäusern“, erklärt Erich Günterseder, der Gründer der Bogenhaus GmbH. Entstanden ist ein hoch individuelles Wohnobjekt, das im Einklang mit der Natur steht, ohne auf Luxus und Exklusivität verzichten zu müssen. Jedes Bogenhaus, das je nach Ausführung 175 bis 245 Quadratmeter Wohnfläche hat, wird nach Kundenwunsch konzipiert und ausbaufertig geliefert. www.bogenhaus.de

Mit einem neuen Film über die Fertighauswelt Günzburg informiert der BDF über Vorzüge und Möglichkeiten des Fertighausbaus. Fabian Tews zeigt Bau- und Ausstattungslösungen, von denen sich die Besuchenden vor Ort ein eigenes Bild machen können. In Günzburg gibt es über 20 Beispielhäuser in nachhaltiger Holzbauweise zu entdecken.

www.youtube.com/@fertighauswelt

JAHRE

in Folge lagen die weltweiten Jahresdurchschnittstemperaturen über denen der Vergleichszeiträume.

www.umweltbundesamt.de

PILOTPROJEKT

Weltweit fielen im Jahr 2022 62 Millionen Tonnen elektronischer Abfall an, darunter Handys, Waschmaschinen etc. Diese weggeworfene Elektronik belastet die Umwelt und verschwendet Ressourcen. Mielekunden können seit kurzem bei einem notwendigen Ersatz von Geräte-Elektronik zwischen einem neuen oder überarbeiteten Ersatzteil wählen. Letzteres ist nach strengen Vorgaben genau wie ein Neues geprüft, jedoch etwa ein Drittel günstiger. Zurzeit gilt das Angebot für zwölf gängige Elektronikkomponenten und in den Ländern Deutschland, Griechenland, Italien, Österreich und den Niederlanden.

www.miele.de

Foto:

IN SACHEN BETON KLIMAFREUNDLICHE ALTERNATIVEN

Zement ist eine große Herausforderung für die Klimaziele im Bausektor, da bei der Herstellung erhebliche CO2-Emissionen entstehen. Zunehmend kommen Alternativen auf den Markt, die den Klinkeranteil im Zement reduzieren und so die Emissionen um 30 bis 50 Prozent senken können. Dazu gehören zum Beispiel Ölschiefer oder Hüttensand. Darüber hinaus werden in der Forschung weitere innovative Betonmischungen wie Carbon-Beton, „Grüner Beton“ und Bio-Beton entwickelt, die den Zementanteil weiter reduzieren und somit die CO2-Bilanz des Bauens verbessern können.

www.bhw-pressedienst.de

PHOTOVOLTAIKTECHNIK

ZWEITE ANLAGE?

Die Investition in eine zweite PV-Anlage am Haus sollte genau kalkuliert werden. Oft ist es so, dass schon eine einzige 10 kWp-Anlage in den Einfamilienhäusern mehr Strom produziert als die Eigentümer verbrauchen. Aufgrund dessen ist genau abzuwägen, ob die erhaltene Vergütung bei Einspeisung ins Netz sich mit dem Sparpotenzial einer selbst erzeugten und auch selbst verbrauchten Kilowattstunde rechnet. Denn speisen Haushalte anteilig mehr Strom ein, verschlechtert sich laut Verbraucherzentrale die Wirtschaftlichkeit.

www.verbraucherzentrale-energieberatung.de

Effizienzhäuser –So sparsam sind Häuser von RENSCH-HAUS

Wer mit RENSCH-HAUS baut, baut für die Zukunft. Seit Generationen stehen wir im stetigen Austausch mit Wissenschaft und Forschung, um unseren Bauherren ein gesundes Wohnklima mit niedrigen Energieverbrauchswerten zu ermöglichen. Ein Teil davon ist die zukunftsorientierte Bauweise sowie der serienmäßige Bau von Ein- und Mehrfamilienhäusern auf ThermoFundamentplatte als Effizienzhaus 40.

Informieren Sie sich jetzt auch über das nachhaltige Bauen mit RENSCH-HAUS: www.rensch-haus.com.

Foto: 6623
Foto: VZBZ/Adobestock/Marina Lohrbach

HOHES

SPARPOTENZIAL

Im Auftrag der Hansgrohe Group führte die Deutsche Energie-Agentur gemeinsam mit dem Institut für Technische Gebäudeausrüstung eine Studie zum Energiesparpotenzial von wassersparenden Brausen und Armaturen durch. Das Ergebnis: Der Gesamtenergiebedarf bzw. die Gesamttreibhausgasemissionen von Gebäuden lassen sich um bis zu sechs Prozent senken.

www.hansgrohe.de

Massivholzbetten haben positive Einflüsse auf die Gesundheit. Keime und Bakterien können auf Massivholzoberflächen nicht überleben, da sie durch die wasserziehende Eigenschaft des Holzes ausgetrocknet werden. Optik und Geruch steigern das Wohlbefinden. Dank antistatischer Eigenschaften sind die Möbel keine Staubfänger. Beste Voraussetzungen also, sich im Massivholzbett gut vom Tagesgeschehen zu erholen.

www.pro-massivholz.de

Der Energieverbrauch in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter gesunken. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen erreichte der inländische Primärenergieverbrauch im ersten Halbjahr 2024 eine Höhe von 5 428 Petajoule beziehungsweise 185,2 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten. Das waren 3,4 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Knapp die Hälfte des Rückgangs ist auf die gegenüber dem Vorjahr mildere Witterung zurückzuführen.

www.ag-energiebilanzen.de

HANDVERLESEN

SIEGER AUF EINEN BLICK

Der Band „Häuser mit Zukunft“ präsentiert die Jury-Auswahl des renommierten Häuser-Awards 2024. Die Projekte zeichnen sich durch Nachhaltigkeit, Flexibilität und Zukunftsfähigkeit aus. Alle Häuser sind ideenreich und gestalterisch anspruchsvoll umgesetzt. Das Buch von Bettina Hintze beinhaltet 300 Farbfotos und 140 Planzeichnungen und ist für 59 Euro erhältlich.

www.prestel-verlag.de

Verlag

Prestel

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Das Kochfeld „Panorama 120“ – die Zahl benennt die Breite – bietet nicht nur Platz für fünf Töpfe, ein integrierter höhenverstellbarer Lüftungsschirm eliminiert darüber hinaus effizient alle Kochdünste. Die Kochfelder sind nicht wie üblich klassisch im Quadrat angeordnet, sondern liegen alle nebeneinander. Das ist nicht nur übersichtlich, sondern ermöglicht durch das Zusammenschalten einzelner Kochzonen auch das Arbeiten wie mit einer großen Herdplatte. Bei Bedarf erhebt sich hinter den Kochtöpfen ein

halbdurchsichtiger Lüftungsschirm, der die Kochdünste nicht nach unten saugt, sondern sie direkt am Topfrand erfasst. Sowohl Abluft- als auch Umluftbetrieb ist möglich.

Unter dem Kochfeld geht kaum Stauraum verloren, die Schubladen im Unterschrank können weiter genutzt werden. Zum Reinigen lässt sich das Glas leicht entfernen, Fettfilter und Tropfschalen können einfach in die Spülmaschine gesteckt werden.

www.novy-dunsthauben.de

BIOBASIERTER KUNSTSTOFF

SCHALTER UMGELEGT

Die Fertigung der Schalterserie „future® linear“ wurde auf einen biobasierten nachhaltigen Kunststoff umgestellt. 82 Prozent des verwendeten Materials in der Farbe Studioweiß besteht nun aus biozirkulärem Kunststoff, bestätigt durch eine ISCC-Zertifizierung. Damit ist Busch-Jaeger einen weiteren großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Innovation gegangen. Das neue Material stammt aus alten Pflanzenfetten, landwirtschaftlichen Abfällen, Baumharzen und anderen bislang ungenutzten biologischen Abfallstoffen. Es wird als biozirkulär bezeichnet, da es am Ende des Produktlebenszyklus wieder recycelt und zu neuen Produkten verarbeitet werden kann.

www.busch-jaeger.de

WIR BAUEN

Mit 120 Jahren Know-How, heimischen Hölzern und natürlichen Materialien werden aus Ihren Wohnträumen individuelle Lebensmittelpunkte. Durchdacht, effizient und energetisch bis unters Dach.

RECYCLINGTERRAZZO

VIA produziert seit vielen Jahren fugenlosen Terrazzo, der frei von Zement und Epoxidharzen und somit recycelbar ist. Das Unternehmen geht nun einen Schritt weiter und stellt den Terrazzo mit bereits recycelten Materialien her. Dieser Recyclingterrazzo ist das Ergebnis eines nachhaltigen Konzepts, das die Wiederverwendung von Materialien in den Fokus rückt. Elementar wichtig für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Bauweise ist die Rückführung von Materialien in den Rohstoffkreislauf nach dem Cradleto-Cradle-Prinzip. Im Bauwesen ist die besondere Herausforderung, dass viele Komponenten aus unterschiedlichen, oft fest verbundenen Materialien

bestehen, was die Umsetzung des Kreislaufprinzips erschwert. Für den Recyclinganteil nutzbare Materialien sind zum Beispiel Splitt aus grünem und braunem Recyclingglas, Keramikbruchstücke, alte Dachziegel oder auch Backsteine aus dem Baustoffrecycling. Selbst Steine aus lokalen Baustoffen können Verwendung finden. Dieses Jahr wurde VIA Material für seinen Recyclingterrazzo beim renommierten German Design Award 2025 von einer internationalen Fachjury in der Kategorie „Excellent Product Design – Building and Elements“ mit Gold ausgezeichnet.

www.viamaterial.de

Die Warmwasser-Wärmepumpe „TTA comfort“ von Tecalor bietet einen effizienten Weg, Umweltwärme für die Warmwasserbereitung zu nutzen. Sie ist mit einem integrierten Warmwasserspeicher ausgestattet und arbeitet mit dem Kältemittel R290. Ihre Bedienung erfolgt über einen Drehregler oder eine App. Zusätzlich entfeuchtet das Gerät den Aufstellraum und kann mit Solarenergie kombiniert werden. Durch den Einsatz der Wärmepumpe kann die Heizung im Sommer ganz abgeschaltet werden. Dies führt zu einer erheblichen Betriebskosteneinsparung.

www.tecalor.de

EINE GUTE WAHL

WARUM KUNSTSTOFFFENSTER

Kunststofffenster haben zahlreiche Vorteile. Zum einen sind sie äußerst nachhaltig, denn das PVC des Rahmens lässt sich ohne Qualitätsverlust bis zu sieben Mal recyceln. Bei Veka fließt das wiedergewonnene PVC-Granulat direkt wieder in die Neuproduktion von Fenstern und Türen. Zum anderen senken hochwärmedämmende Kunststofffenster die Heizkosten, wodurch wiederum weniger CO2 entsteht. Auch ein Grund dafür, bei

Bestandsbauten als ersten Schritt die Fenster auszutauschen, um die Heizkosten erst einmal ohne Heizungswechsel zu reduzieren. Des Weiteren sind der verbesserte Schallschutz, eine gute Einbruchhemmung und nicht zuletzt die Optik – mit Kunststofffenstern können viele Farbwünsche erfüllt werden – Argumente, die für diese Fenstervariante sprechen. www.veka.de

Foto:
Tecalor

Die neue Homematic IP Zentrale ist in Weiß und Anthrazit erhältlich und lässt sich dank LANund WLAN-Anschluss überall platzieren.

Homematic IP Home Control Unit

Next Level Smart Home

Smart Home einfach sicher: Mit der Home Control Unit profitieren Sie von der siebenfach zertifizierten Protokoll-, IT- und Datensicherheit des Homematic IP Systems.

Die Homematic IP Home Control Unit macht das intelligente Zuhause komfortabler, flexibler und sicherer als je zuvor. Die leistungsstarke Zentrale richtet sich gleichermaßen an Smart-Home-Einsteiger und Profis und gibt Ihnen als Nutzer die volle Kontrolle über Ihr intelligentes Zuhause.

Entscheiden Sie selbst, ob Sie Ihr Smart Home ohne Internet und damit rein lokal betreiben oder ob Sie für erweiterte Komfortfunktionen eine Verbindung zu den sicheren Homematic IP Cloudservern in Deutschland herstellen. In beiden Fällen gilt: Alle Geräteinformationen werden nur lokal gespeichert und verlassen niemals Ihr Zuhause.

Genießen Sie mit der Home Control Unit die Vorteile der intuitiven App-Steuerung. Verbinden, konfigurieren, überwachen und steuern Sie all Ihre Smart-Home-Geräte bequem über Ihr Smartphone oder Tablet. Die App führt Sie Schritt für Schritt durch die Einrichtung und er-

möglicht Ihnen die Kontrolle über Heizung, Licht, Sicherheit und mehr – egal ob von zu Hause oder unterwegs.

Binden Sie über eine EEBUSSchnittstelle Wechselrichter, Wärmepumpe, Wallboxen und Batteriespeicher ins Homematic IP Smart Home ein. Im Energie-Dashboard überwachen Sie alle Energieflüsse in Ihrem Zuhause. Zukünftig wird eQ-3 für die Home Control Unit zudem die Möglichkeit eines intelligenten Energiemanagements anbieten, durch das Sie unter anderem selbst erzeugten Solarstrom ganz automatisch optimal nutzen können.

Erfahren Sie alles über die smarteste Homematic IPZentrale aller Zeiten.

ALLES NEU –UND IN HOLZ

Eigentlich wollte die Baufamilie bei München einen massiven Bestandsbau kaufen und sanieren. Stattdessen führte ein Besuch in der Musterhausausstellung Poing zu einem individuell geplanten Neubau in Holzfertigbauweise.

Mit dem Freisitz unterm Sonnenschirm hat die vierköpfige Baufamilie einen Lieblingsplatz im Freien.

Der Einsatz von Holz als Verschalung an den umliegenden Wänden und als Bodenbelag verleiht der Terrasse ihren besonderen Charakter.

Von der offenen Küche über den Essplatz bis zum Wohnbereich ist durchgängig edles Eichenparkett verlegt. Die Küche verfügt über einen eigenen Austritt in den Garten.

Die Baufamilie aus Gilching bei München hatte einen Plan, nämlich ein Bestandsgebäude zu kaufen und entsprechend ihren Vorstellungen zu sanieren. Doch wegen der hohen Preise im Münchner Raum gab es für viel Geld wenig Grundstück und dazu waren noch die Sanierungskosten zu addieren. Um den Horizont zu erweitern und sich auch im Bereich Neubau zu informieren, machte die Familie einen Ausflug in die Musterhausausstellung in Poing. Der Bauherr, der bis dahin nur die Massivbauweise kannte, war erstaunt über die modernen Holzbauten. „Ich wusste nicht, dass moderne Holzhäuser genauso aussehen können wie Ziegelhäuser, aber mit deutlich besseren Dämmwerten.“ Als die Bauherren kurz darauf ein Inserat sahen, in dem ein Grundstück kombiniert mit einem Neubau des Herstellers Kampa angeboten wurde, folgten sie der Einladung ins KampaMusterhaus in Poing. Tatsächlich konnte der Verkäufer die Familie überzeugen, das ein Neubau nicht teurer sein muss als ein aufwendig sanierter Altbau: „Wir hatten den großen Vorteil, dass wir all unsere individuellen Wünsche umsetzen konnten, ohne Kompromisse eingehen zu müssen“, erinnert sich der Bauherr. Dieses Argument war es letztendlich, das die Familie vom Neubau überzeugte.

Auch wenn die strikten Vorgaben des Bebauungsplans die Möglichkeiten etwas einschränkten, gelang es dem Projektarchitekten des Herstellers in Zusammenarbeit mit der Baufamilie, das Grundstück bestmöglich auszunutzen. Die Hausmontage war dann ein besonders emotionaler Moment –der sogar mit einer Zeitraffer-Kamera festgehalten wurde.

Nun zeigt sich das fertige Holzhaus zweigeschossig unter einem flachen Satteldach, zur weißen Putzfassade wurden gezielt Partien mit Lärchen-

holzverkleidung kombiniert. Über den Hauseingang an der Giebelseite spannt sich ein elegantes Vordach aus Holz und Glas.

Drinnen beginnt der offene Lebensbereich bereits hinter der Haustür, wo der Blick einmal durch das komplette Gebäude hindurch fällt bis in den Garten hinter dem Essplatz. Zur Straßenseite sind die Funktionsbereiche angeordnet: An die Garderobe schließt ein Wellness-Duschbad mit Infrarot-kabine sowie Speisekammer und Küche an. Durch ihre winkelförmi-

An die loungige Sofaecke schließt im Anbau der TV-Bereich an.

Im Gästebad im Erdgeschoss ist als Wellness-Plus neben der Walk-in-Dusche auch eine Infrarotkabine installiert.

Nachgefragt bei den Bauherren von Haus Gilching

Das Ehepaar freut sich an seinem effizienten Zuhause.

Was war für Sie ausschlaggebend bei der Planung?

Wir wollten von Anfang an im Effizienzhaus-Standard 40 Plus bauen, da uns der damit verbundene Umweltgedanke wichtig war. Die Kombination aus perfekt gedämmter Gebäudehülle, minimalem Energiebedarf und der Fähigkeit, selbst Energie zu erzeugen, war ein unschlagbares Argument.

Welches Energiekonzept haben Sie umgesetzt?

Eine smarte Energie- und Klimalösung: Eine Photovoltaikanlage erzeugt Strom, der im Speicher zwischengespeichert wird und durch das Energiemanagement bedarfsgerecht abgerufen wird. Dazu ist eine Wärmepumpe kombiniert. Die Wärmeverteilung erfolgt über eine Fußbodenheizung. Auch eine Komfortwohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ist installiert und das Ganze entspricht dem Energiestandard Effizienzhaus 40 Plus.

Würden Sie an Ihrem Energiekonzept noch irgendetwas ändern?

Das Energiekonzept unseres Plus-Energie-Hauses funktioniert perfekt. Als nächstes planen wir die Anschaffung eines E-Autos – die Wallbox ist bereits eingebaut.

OFFEN IN ALLE RICHTUNGEN

Der Antritt zur Treppe ins Obergeschoss liegt mitten im kommunikativen Herz des Hauses.

VIEL LICHT VON OBEN

ge Anordnung nutzen die offene Küche und Speisekammer die Hausecke geschickt aus.Eine Wandscheibe trennt den lebhaften Eingangs- vom zurückgezogenen Wohnbereich: Zum Eingang hin dient sie als Wange für die einläufige Treppe, an ihrer Rückseite ist in der Hausmitte der Kaminofen installiert. Um lange Wege zu vermeiden, gibt es einen praktischen Shortcut zwischen Diele und Wohnbereich. Der Essplatz in der Raumecke hat genauso Bezug zur offenen Küche wie zur gemütlichen Sitzgruppe aus modularen Polsterelementen. Ein Anbau verlängert den Wohnraum nach hinten und bildet gleichzeitig einen schützenden Winkel für die Terrasse. Im Obergeschoss liegen die Privaträume mit zwei gleich großen Kinderzimmern, dem Elternschlafzimmer mit angebundener Ankleide, dem Familienbad und einem Büro. Im Keller

ist außer Nebenräumen auch ein Gästezimmer vorgesehen: So verfügt die Familie mit zwei Extrazimmern über jede Menge Nutzungsflexibilität.

Das Energie-Konzept des Plus-Energie-Hauses funktioniert perfekt: „Niemand glaubt uns, wie wenig wir in unserem Vier-Personen-Haushalt

Neben der holzverkleideten Hausecke liegt an der Giebelseite der Hauseingang. Ein schmales Vordach leitet über zum Carport.

Dezent strukturierte weiße Fliesen und rauhe Holzoberflächen bilden im Bad eine spannende Kombination. Das Oberlicht taucht den Raum in gleichmäßige Helligkeit.

monatlich zahlen“, erzählt der Bauherr. „Wir fühlen uns total wohl in unserem neuen Zuhause“, fügt die Bauherrin hinzu. Und sie schließt mit einer interessanten Bemerkung: „Es ist uns aufgefallen, dass die Freunde unserer Kinder immer bei uns sind“. Diese Beobachtung spricht Bände. av#H4F

Die Galerie im Obergeschoss ist über das Treppenauge mit dem Lebensbereich im Erdgeschoss optisch verbunden. .

In den gemütlichen Kinderzimmern mit Orientierung zum Garten hin lässt es sich wunderbar chillen.

Fotos: Kampa

DATEN + FAKTEN

Hersteller: Kampa GmbH Kampa Platz 73432 Aalen-Waldhausen

Telefon: 07367/92092-0 www.kampa.de

Konstruktion:

Holzrahmenkonstruktion mit hinterlüfteter Putz- und Holzfassade, U-Wert Außenwand 0,11 W/m²K, dreifachverglaste Fenster, Ug-Wert 0,6 W/ m²K; Satteldach 25 Grad, U-Wert 0,09 W/m²K, Kniestock 158 cm

Technik:

Luft-Wasser-Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser, Fußbodenheizung, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaikanlage mit Stromspeicher und Energiemanagementsystem

Energiebedarf:

Primärenergiebedarf: 12kWh/m²a, Endenergiebedarf: 7 kWh/m²a; Effizienzhaus 40 Plus Wohnfläche: EG 103,5 m², OG 90 m²

Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/ hersteller/kampa-haus

FÜR ZWEI

Mit diesem Gutschein erhalten Sie freien Eintritt für zwei Personen beim Besuch einer unserer Ausstellungen.

Wir freuen uns auf Sie! Gültig von 01.09.24 bis 31.03.25.

MEIN HAUS FINDE ICH HIER.

Infos zu Anfahrt, Öffnungszeiten und Eintrittspreise unter: www.musterhaus-online.de

8 Seiten Bau- und Renovierpraxis Jetzt Energie

Dämmen mit System

Dämmung

Fotos: Steico (groß), Climacell (klein oben), Sto (klein unten)

Wärmstens

zu empfehlen

PU-Dämmung wiederverwenden: Auf die bestehende PU-Dachdämmung und einer Dampfbremse (Luftdichtheitsschicht) wurde eine neue, 10 cm dicke PU-Dämmung (mit Wärmeleitfähigkeitsstufe 023) verlegt. Neuer U-Wert: 0,14 W/m²K. Damit erfüllt diese Dämmung die Anforderungen der Bundesförderung.

Je besser ein Haus gedämmt ist, desto weniger Energie benötigt man fürs Heizen. Wer richtig dämmt, reduziert aber nicht nur dauerhaft seine Energiekosten, sondern sorgt für ein gesundes Wohnambiente, steigert den Wert seiner Immobilie und schont das Klima.

Weniger heizen spart nicht nur Geld, sondern ist auch gut fürs Klima – denn die meisten Heizungen werden heute immer noch mit fossilen Brennstoffen betrieben, die beim Verbrennen klimaschädliches CO2 erzeugen. Die effektivste Art, das Heizen und die damit verbundenen Treibhausgase zu reduzieren, ist eine gute Wärmedämmung der Wohnräume. Einmal fachgerecht angebracht, kann sie jahrzehntelang praktisch wartungsfrei die Kosten für das Heizen im Winter und für die Klimatisierung im Sommer erheblich reduzieren. Denn eine gute Wärmedämmung schützt nicht nur vor winterlicher Kälte, sondern auch vor der Hitze im Sommer. Je besser ein Bauteil, z.B. eine Wand oder eine Dachfläche, gedämmt ist, desto schlechter ist ihr Wärme-

durchgangskoeffizient, kurz U-Wert (W/ m2K). Je kleiner der Wert, desto besser. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt genau vor, wie gut die U-Werte bei Neubauten oder Sanierungen mindestens sein müssen. Das Einhalten des GEG ist für jeden verpflichtend, der eine Baugenehmigung erhalten will. Wer von den neuen, sehr großzügigen öffentlichen Fördermit-

teln für energieeffizientes Bauen und Sanieren profitieren möchte, muss ohnehin detailliert seine Anstrengungen in besonders klimaschonende Baumaßnahmen nachweisen. Diese Anstrengungen lohnen sich aber: Je energiesparender der Neubau oder das sanierte Haus wird, desto üppiger die staatliche Unterstützung. Deswegen vor Beginn einer jeden Baumaßnahme erst mal online

Jeder Dämmstoff hat seine spezifischen Stärken (von links): Mineralschaum, Holzfaser, Mineralfaser, Polystyrol-Hartschaum (EPS), Phenolharz-Hartschaum und PIR-Hartschaum.

unter www.kfw.de die Fördermöglichkeiten checken und sich in diesem Zuge auch informieren, ob es zusätzliche regionale oder kommunale Fördermaßnahmen gibt.

Fassadendämmung

Wer nun beispielsweise bei seinem Altbau die Fassade dämmen möchte, dem schreibt das GEG den U-Wert vor, den die Außenwände nach der Dämmung nicht überschreiten dürfen. Bei einer Fassadendämmung mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS) oder vorgehängter hinterlüfteter Fassade gilt laut GEG ein maximaler U-Wert 0,24 W/m²K für die Außenwand. Ist der Platz für die Dämmung aus technischen Gründen begrenzt, gelten die Anforderungen bereits als erfüllt,

Die Sanierung erforderte eine maßgeschneiderte Lösung. Die Bauherren entschieden sich für eine Kombination einer Holzfaserinnendämmung mit einer Carbon-Flächenheizung.

Welche Vorteile hat ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS)?

Erstmal hält es die Wärme dort, wo sie gebraucht wird – im Haus. Dies sorgt für eine behagliche Wärme im gesamten Haus und trägt somit zum persönlichen Wohlbefinden bei. Dieses positive Raumklima wirkt sich jedoch nicht nur auf die Wohnqualität aus, sondern auch auf die Wohngesundheit. Denn auch in der kalten Jahreszeit sollte man in seinem Zuhause die perfekte Wohlfühltemperatur genießen können. Ein fachgerecht angebrachtes Wärmedämmverbundsystem spart Heizenergie ein, reduziert Wärmeverluste und spart bares Geld –und trägt ganz nebenbei aktiv zum Klimaschutz bei.

Durch eine energetische Gebäudesanierung wird der Wert eines Hauses zudem nachhaltig gesteigert. Gleichzeitig bekommt das Haus eine Schutzhülle, die es für äußere Einflüsse wappnet. Eine Fassadendämmung schützt die wertvolle Bausubstanz einer Immobilie und erhält so den materiellen Wert. Als weiteren Punkt gewinnt das Haus an Ästhetik: Ob man das Alte bewahren möchte oder eine neue Fassadenoptik haben möchte – der Kreativität zur Gestaltung der Fassade sind nahezu keine Grenzen gesetzt.

Wie lange hält eine WDVS-Fassade?

Damit ein WDVS entsprechend lange hält, sind folgende Parameter zu beachten:

•Die Planung muss zeitgemäß und fachgerecht erfolgen.

•Das Anbringen des WDVS muss ebenfalls zeitgemäß und fachgerecht erfolgen.

•Während der Nutzungsphase ist die Fassade zu hegen und zu pflegen, das heißt: Schadstellen sollten umgehend durch einen Fachbetrieb ausgebessert werden. Nach einem gewissen Zeitpunkt sollte die Fassade zudem durch einen Neuanstrich geschützt werden.

Mit diesen drei einfachen Punkten können Hausbesitzer/-innen ihre Fassade bzw. ihr WDVS technisch intakt halten und müssen sich keine Gedanken über Haltbarkeit oder Rückbau machen.

Kann es mit einem WDVS zu Algenbildung kommen? Algenbildung passiert dort, wo warme, feuchte Luft auf kalte Untergründe trifft. Dies kennt man vom Morgentau auf dem Rasen, vom Auto, Betonbauten oder dem „klassischen“ Hausbau, also bei einem verputzten Mauerwerk ohne WDVS. Bei einem WDVS ist das ebenfalls so und auch gewollt. Schließlich soll die Wärme im Haus bleiben und die Kälte draußen. Abhilfe kann ein konstruktiver Schutz –ausreichender Dachüberstand – bieten, oder man kann durch die Zugabe von Schutzwirkstoffen in der Fassadenfarbe den Algen- und Pilzbefall zeitlich verzögern.

Albert
Foto: Brillux
Foto: Udi Dämmsysteme

Dr. Thomas Tenzler, Geschäftsführer FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e. V.

Welche Vorteile hat eine Fassadendämmung mit Mineralwolle?

Bis zu 30 Prozent der Heizenergie können durch eine ungedämmte Fassade verloren gehen. Eine Dämmung mit Mineralwolle, sprich Glas- oder Steinwolle, reduziert diese Verluste deutlich, senkt spürbar die Heizkosten und schafft im ganzen Haus eine gute Behaglichkeit bei gleichzeitig verbessertem Schall- und Brandschutz.

Wie gut dämmt Mineralwolle?

Eine Dämmung aus Glas- oder Steinwolle punktet mit niedrigen Wärmeleitfähigkeiten (Bemessungswerte je nach Produkt von 0,031 bis 0,040 W/mK) und verringert damit wirksam Wärmeverluste durch die Außenbauteile des Hauses. Dann kann an kalten Tagen kaum noch Wärme aus dem Gebäude entweichen bzw. an heißen Tagen unerwünschte Hitze ins Haus eindringen. So bleibt es im Winter schön warm und im Sommer angenehm kühl.

Ist Mineralwolle gesundheitlich unbedenklich?

In Deutschland dürfen nur gesundheitlich unbedenkliche, freigezeichnete Mineralwolle-Produkte eingesetzt werden. Diese sind

Innendämmung macht Sinn: Sie senkt die Heizkosten und kann das Wohnklima deutlich verbessern.

Die stabile Holzfaser-Dämmplatte ist schnell an der Fassade montiert und trägt ganzjährig zu einem ausgeglichenen Raumklima bei.

mit dem RAL-Gütezeichen „Erzeugnisse aus Mineralwolle“ ausgezeichnet. Zudem belegen Produktauszeichnungen wie das Umweltzeichen „Blauer Engel“ oder „Eurofins Indoor Aircomfort Gold“, dass Dämmstoffe aus Mineralwolle zu einem guten Raumklima beitragen.

Ist das Verarbeiten von Glaswolle gesundheitlich gefährlich?

Die in Deutschland erhältlichen Dämmstoffe aus Glaswolle wie auch Steinwolle sind gesundheitlich unbedenkliche, regelmäßig geprüfte Produkte mit hoher Qualität. Wie auch bei anderen baulichen Tätigkeiten sind im Umgang mit Produkten aus Mineralwolle normale Arbeitsschutzmaßnahmen zu treffen, beispielsweise das Tragen von Arbeitshandschuhen. Hinweise dazu finden sich auf jeder Produktverpackung.

Ist Mineralwolle brennbar?

Dämmstoffe aus Glas- und Steinwolle sind nichtbrennbar und glimmen nicht. Mineralwolle wird in die höchste Brandschutzklasse A1 eingestuft. Eine Mineralwolledämmung verbessert damit den passiven Brandschutz im Gebäude und erhöht so die Sicherheit von Leben und Eigentum. Mineralwolle besteht hauptsächlich aus mineralischen Rohstoffen wie etwa Feldspat, Dolomit, Kalkstein oder Basalt sowie Recyclingglas und ist wie diese mineralischen Rohstoffe von Natur aus nichtbrennbar.

Fotos

wenn die „nach den anerkannten Regeln der Technik“ höchstmögliche Dämmschichtdicke der Wärmeleitfähigkeit 0,035 W/ mK eingebaut wird. Bei einer Kerndämmung oder Einblasdämmung von mehrschaligem Mauerwerk sind die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes erfüllt, wenn der bestehende Hohlraum zwischen den Schalen vollständig mit Dämmstoff der Wärmeleitfähigkeit von 0,045 W/mK ausgefüllt wird. Die Wärmeleitfähigkeit von 0,045 W/mK gilt auch dann als ausreichend, wenn für die Fassadendämmung ein Naturdämmstoff zum Einsatz kommt. Ausgenommen von den Regelungen sind Außenwände, die nach dem 31. Dezember 1983 unter Einhaltung energiesparrechtlicher Vorschriften errichtet oder erneuert worden sind. Bei denkmalgeschützten Häusern und Häusern mit einer

erhaltenswerten Bausubstanz darf ebenfalls von den Grenzwerten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) abgewichen werden. Wärmedämmstoffe erzielen ihre Wirkung aufgrund der niedrigen spezifischen Wärmeleitfähigkeit (Lambda ). Offiziell als Wärmedämmstoff dürfen sich Materialien mit einem Lambda-Wert von kleiner 0,1W/mKbezeichnen.Dabeigilt:Jekleiner der Wert, desto besser die Dämmwirkung.

Wärmebrücken vermeiden

Wärmedämmschichten werden am besten ohne Schwachstellen oder Unterbrechungen, sogenannte Wärmebrücken, auf der Außenseite von Wand-, Dachund Kellerkonstruktionen angebracht, um die Wärmeübertragung zwischen innen und außen möglichst wirkungsvoll zu unterbinden. Dafür stehen heute ganz unter-

schiedliche Dämmstoffe zur Verfügung, die aus mineralischen oder nachwachsenden Rohstoffen sowie aus Erdöl oder einer Kombination daraus hergestellt werden. Die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Dämmmaterial sollte in erster Linie aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften getroffen werden, die es für unterschiedliche Einsatzbereiche am Haus empfiehlt. Es gibt stabile Dämmplatten für die Dämmung von Fassaden, Flach- und Steildächern, weiche flexible Matten und Filze, die zwischen Dachsparren oder in Gefache von Wänden eingepasst, oder Flocken, die in Hohlräume von Wänden oder Decken eingeblasen werden können, sowie körniges Schüttgut für Fußböden. Grundsätzlich gilt: Anhaltende Feuchtigkeit reduziert die Dämmwirkung. Deswegen müssen Dämmstoffe, die materialbedingt

Dämmung wirkt unmittelbar, denn sie hält die Heizwärme als wohlige Raumtemperatur in den eigenen vier Wänden.

UNSER REZEPT FÜR NACHHALTIGES, ÖKOLOGISCHES BAUEN UND WOHNEN

BIOBASIERTE DÄMMSYSTEME

Mit LINITHERM LOOP jetzt Energie sparen, von Förderung profitieren und das Klima schützen.

Unsere Lösungen für Steildach, Flachdach und Gefälle made in Germany.

www.linzmeier.de/loop

Geringer Aufwand, große Wirkung: Werden Rollladenkästen gedämmt, kann die warme Innenluft nicht entweichen und die kalte Außenluft nicht ins Gebäude. Auch nachträglich können Rollladenkästen gedämmt werden.

Ralf Scheffler, Geschäftsführer Linzmeier Bauelemente GmbH

nicht feuchteresistent sind, so eingebaut werden, dass sie nicht nass werden oder schnell trocknen können. Für die Dämmung von Kellern, Bodenplatten und Flachdächern ist es essenziell, Dämmstoffe zu verwenden, die dauerhaft feuchteresistent sind.

Auch die Brennbarkeit von Dämmstoffen wurde in den letzten Jahren häufig diskutiert. Hier gibt es zwischen den verschiedenen Materialien deutliche Unterschiede. Abzulesen sind diese an der Zuordnung des Dämmstoffes zu einer bestimmten Baustoffklasse. Diese unterscheiden sich von A1, die nicht brennbare Baustoffe ohne brennbare Bestandteile kennzeichnet, über A2, nicht brennbar mit brennbaren Bestandteilen, und B1 für schwer entflammbar bis hin zu B2 für normal entflammbar. Während Dämmstoffe wie Mineralwolle auf-

Wie gut dämmt

Polyurethan (PU)?

PU-Dämmstoffe überzeugen mit einer extrem niedrigen Wärmeleitfähigkeit bei hoher Dämmleistung. Bereits mit schlanken Dämmschichten werden anspruchsvolle U-Wert-Anforderungen aus Förderprogrammen erfüllt. PU-Dämmstoffe begrenzen im Winter hohe Wärmeverluste, verringern Wärmeeinträge an heißen Tagen und sorgen damit für gesünderes und komfortableres Wohnen.

Welche Eigenschaften haben Dämmplatten aus PU?

Dämmplatten aus Polyurethan können aufgrund der extrem niedrigen Wärmeleitfähigkeit dünn ausfallen, haben ein geringes Gewicht und dämmen bei allen klimatischen Bedingungen gleich gut!

PU-Dämmstoffe sind besonders robust, druckfest und formstabil. Sie halten ein Gebäudeleben lang und weisen eine dauerhaft hohe Dämmleistung auf. Das niedrige Flächengewicht ermöglicht eine besonders ökonomische Bauweise.

Können PU-Platten schimmeln?

Nein, PU-Dämmstoffe können nicht schimmeln.

grund von natürlichen Materialeigenschaften nicht brennbar sind, erhalten andere durch spezielle Zusätze ein verbessertes Brandverhalten. Da die Brandschutzvorschriften, nachzulesen in der jeweils geltenden Landesbauordnung (LBO), für Einund Zweifamilienhäuser in der Regel nicht besonders streng sind, können fast alle zugelassenen Dämmstoffe bei diesen Bauvorhaben angewendet werden. Den Vorschriften entsprechend eingebaut, tragen sie kaum zu einer Erhöhung der Brandgefahr bei: Dämmstoffe werden in der Regel durch bauliche Schichten wie Fassadenoder Dachmaterialien nach außen und Innenausbaumaterialien zum Wohnraum hin vor direktem Feuerkontakt geschützt. Mit der energetischen Amortisationszeit wird die Menge an Energie, die zur Her-

Führt PU-Dämmung zu Schimmel?

Interview

Eine von Fachleuten ausgeführte Dämmung sorgt dafür, dass die Bauteilinnenflächen warm sind. Das führt dazu, dass die Schimmelpilzgefahr sinkt. Tauwasser und Schimmel können sich nur an schlecht gedämmten Bauteilen und Wärmebrücken bilden.

Ist PU-Dämmung diffusionsoffen?

Nein, PU-Dämmstoffe sind nicht diffusionsoffen. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sagt, dass „ein Gebäude so zu errichten ist, dass die wärmeübertragende Umfassungsfläche einschließlich Fugen dauerhaft luftundurchlässig nach den anerkannten Regeln der Technik abgedichtet ist“. Luftdichtheit ist die Voraussetzung für Schadensfreiheit und Feuchtesicherheit. 98 Prozent der Luftfeuchtigkeit werden durch die Fensterlüftung aus Innenräumen entfernt. Nur 2 Prozent diffundieren durch Wand und Dach.

Ist PU-Dämmung gesundheitsschädlich?

Alle Linzmeier-Hochleistungsdämmstoffe tragen das Umweltqualitätszeichen „pure-life“ und sind somit konform mit den stofflichen Anforderungen des staatlichen QNG-Siegels an Schadstoffvermeidung in Dämmstoffen. Sie sind emissions- und schadstoffarm, gesundheitlich unbedenklich, allergenfrei und für die Verwendung in Innenräumen uneingeschränkt geeignet.

Foto: Selit

Baustoffklasse nach DIN 4102

Energetische Amortisationszeit

Lieferformen

Anwendung

Sonstiges

Matte, Filz

Dach, Fassade, Fußboden

schlechte Entfeuchtungsfähigkeit, nicht kapillarleitfähig

Matte, Filz

Dach, Fassade, Fußboden

schlechte Entfeuchtungsfähigkeit, nicht kapillarleitfähig

PlattenPlattenPlattenPlatten

(Flach-)Dach, Keller außen

(Flach-)Dach, Fassade, Fußboden

verrottungsbeständig, fäulnisresistent geschlossenzellig, verrottungsfest

Bei der Gebäudedämmung kommt es vor allem auf lückenlose Dämmschichten an, um Wärmebrücken zu vermeiden.

Dach, Fassade, Fußboden

feuchteresistent, verrottungsfest, nicht UVbeständig

(Flach-)Dach, Keller außen, Fassade

feuchteresistent, verrottungsfest, nicht UVbeständig

Matte, Filz

Dach, Fassade, Fußboden

Eine Cellulose-Schicht von 28 Zentimetern genügt, um den Wärmedurchgangskoeffizienten auf 0,14 W/m2K zu senken.

Platten, Flocken, Schüttgut

Dach, Fassade, Fußboden

sehr gute Entfeuchtungsfähigkeit gute Entfeuchtungsfähigkeit

Matte, Filz

Dach, Fußboden

sehr gute Entfeuchtungsfähigkeit

ADVERTORIAL

Dachsanierung

Natürlich Holzfaser

Spart CO2, speichert CO2: Für die Modernisierung von in die Jahre gekommenen Dächern bieten sich Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz als zukunftssichere Dämmung an. In Form von STEICO Holzfaserdämmstoffen sind sie dämmstark, energieeffizient, einfach zu verarbeiten und langlebig.

Weitere Informationen unter www.steico.com

Fotos: Steico

Kellerdecke nachträglich dämmen: Die neuen Dämmplatten sind rund 25 Prozent leichter als Standard-SteinwolleDämmplatten.

Innendämmsystem mit geklebten Steinwolleplatten: Das Inneo-System ist schlank gehalten und umfasst neben der Dämmplatte lediglich einen kombinierten Klebeund Armierungsmörtel sowie einen Oberputz.

Falk Diefenbach, Anwendungstechniker in der Steico Akademie, Zimmerermeister und Hochbautechniker

Wie gut dämmen Holzfasern?

Holz ist von Natur aus ein schlechter Wärmeleiter.

Durch die Weiterverarbeitung zum Dämmstoff erhalten wir eine sehr gute Wärmedämmung. Bauherren können mit natürlichen Holzfaserdämmstoffen gewünschte U-Werte (Kennzahl für den Wärmedurchgang durch Bauteile –je niedriger, desto besser) für förderfähige Maßnahmen sicher erreichen.

Welche Vorteile bringen Holzfasern im WDVS?

Naturbaustoffe wie Holz oder auch die traditionellen Ziegel stehen für Langlebigkeit und ein wohngesundes Klima. Das SteicoWärmedämmverbundsystem hilft dabei, Mauerwerk auf einen zukunftssicheren Energiestandard zu heben. Zudem ist es witterungsbeständig, diffusionsoffen und trägt durch eine hohe spezifische Wärmekapazität und Rohdichte zur Vermeidung von Algen und Pilzen auf der Fassade bei.

Wie lange hält Holzfaserdämmung?

Holzfaserdämmung verhält sich weitestgehend wie Holz: sofern sie

stellung eines Dämmstoffes benötigt wird, ins Verhältnis gesetzt zu der Zeit, in der sie dieselbe Energiemenge durch weniger Heizen im Haus wieder einspart. Die erfreuliche Erkenntnis zahlreicher Studien ist, dass sich jede Dämmmaßnahme in zirka zwei Jahren energetisch amortisiert hat. Entsorgt werden die meisten Dämmstoffe am Ende ihrer Nutzungsdauer zumeist auf Deponien oder in Müllverbrennungsanlagen. Bei Mineralwolle und synthetischen Dämmstoffen gibt es heute bereits erste Ansätze zum Recycling. Da Wärmedämmungen – vorausgesetzt sie sind fachgerecht verbaut – eine Lebensdauer von vielen Jahrzehnten haben und im Idealfall nahezu wartungsfrei sind, zählen sie zu den nachhaltigsten Energiesparmaßnahmen überhaupt.

Interview

trocken bleibt oder zumindest schnell abtrocknen kann, können Sie als Bauherr eine lange Lebensdauer erwarten.

Sind Holzfaser-Dämmplatten brennbar?

Brandschutz nach dem Vorbild der Natur: Holz brennt langsam. Bäume im Wald bilden im Brandfall eine oberflächliche Verkohlungsschicht und verzögern so den Branddurchgang. Steico-Dämmstoffe verfügen über ein langsames und kontrollierbares Brandverhalten. Sie tropfen nicht brennend herunter und entwickeln weniger Rauch als viele andere Dämmstoffe. Mit Steico-Dämmstoffen lassen sich Brandschutzkonstruktionen bis F90 B / REI 90 errichten, das heißt: ein Feuer würde 90 Minuten benötigen, um die an die Konstruktion gestellten Sicherheitsanforderungen zu überschreiten.

Werden für eine Holzfaserdämmung extra Bäume gefällt? Woher kommt das Holz?

Wir verwenden für Steico-Produkte ausschließlich Holz aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft, das nach PEFC zertifiziert ist. Nachhaltige Forst- und Waldwirtschaft setzt darauf, kontinuierlich Bäume zu entnehmen und stofflich zu verwerten. Diese Durchforstung ermöglicht, dass Wälder gesund weiterwachsen. Holzfaserdämmstoffe werden aus Durchforstungsholz produziert. Durch eine integrierte Produktion können wir nahezu den gesamten Baum stofflich und Sägereste energetisch verwerten.

HAUSBAU HELDEN

KLEINER BAUEN

AKREATIV EINGEPASST & OPTIMAL GENUTZT SCHMAL GESCHNITTEN

Unsere Reportage veranschaulicht, wie die Herausforderung kleiner zu bauen auf einem schmal geschnittenen Grundstück maßgeschneidert umgesetzt wurde.

BKLEINE HÄUSER

REDUKTION AUF DAS WESENTLICHE

Kleiner bauen kann eine gute Chance sein, sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen: clever geplant, werden kleine, Mini- und Tiny-Häuser zu wahren Raumwundern – mit geringerem Verbrauch und guter Öko-Bilanz.

CDINTERVIEW

WENIGER IST MEHR

Franca Holder, leitende Architektin beim schwäbischen Fertighaushersteller Schwörer Haus, erläutert im Interview, weshalb Tiny- und Mini-Häuser so beliebt sind und beleuchtet die Vorteile, die das Leben auf sehr kleiner Fläche mit sich bringt.

AUF KLEINER FLÄCHE

KLARE FORM UND FUNKTION

Familie Hasert realisierte auf kompaktem Grund ihr individuell gestaltetes Zuhause: flächen- und energiesparsam, mit durchdachtem, alltagstauglichem und sogar flexiblem Raumangebot.

A

KREATIV EINGEPASST & OPTIMAL GENUTZT

SCHMAL GESCHNITTEN

Das lange, schlanke Domizil steht vor grandioser Kulisse. An beiden Traufseiten wölbt sich im Erdgeschoss ein Erker aus der glatten Fassade hervor.

Die schwierige Grundstückssuche in Oberammergau führte Lisa Richter schließlich in den Garten ihrer Eltern. Maßgeschneidert ist dieses schmale Haus nun exakt in einen Gartenteil eingepasst.

Nach einigen in der Nähe von Heidelberg verbrachten Jahren, zog es Lisa Richter und ihre aus dem Saarland stammende Frau Christina in die Berge, genauer in Lisa Richters Heimat, nach Oberammergau. Ein bezahlbares Bestandsgebäude – mit noch durchzuführender baulicher und energetischer Ertüchtigung – war allerdings im Naturpark Ammergauer Alpen mindestens genauso schwer zu finden wie ein günstiges Baugrundstück.

Deshalb nahm Plan B, den die beiden von Anfang an im Hinterkopf hatten, mehr und mehr Gestalt an: Sie wollten prüfen, ob sich das streifenartige, bisher unerschlossene Ende des Gartens von Lisa Richters Eltern mit einem schmalen Haus bebauen ließe. So verrückt diese Idee anfänglich zu sein schien – der in Frage kommende Grundstücksteil war lediglich 10,50 Meter breit – so ließen sich die beiden Bauherrinnen in spe dennoch nicht abschrecken. Sie machten mit ihrer

ADieser individuelle Entwurf zeigt, wie man auch dort bauen kann, wo für ein zusätzliches Haus eigentlich kein Platz mehr zu sein scheint.

Projektidee einen Rundgang im Musterhauspark in Mannheim. Dort bekamen die Richters von einem Hersteller nach dem anderen eine Absage – bis sie zur Firma Keitel-Haus kamen.

Denn dort lautete die inzwischen überraschend positive Auskunft: Warum eigentlich nicht?

Der Projektarchitekt bei Keitel-Haus erarbeitete also einen Entwurf für das schmale, längliche Grundstück, entsprechend dem gewünschten Raumprogramm und unter geschickter Ausnutzung aller geltenden Abstandsregeln. Bei einem Gemeindetag in Oberammergau konnten sich Christina und Lisa Richter eine grundsätzlich positive Einschätzung des Bauamtes einholen – und starteten ihr Bauprojekt.

Von außen zeigt sich ihr maßgeschneidertes Domizil modern und klar, der schlanke Baukörper mit

Eine lichtdurchlässige Glas-Schiebetür bildet die räumliche Trennung zwischen dem offenen Koch-EssWohnbereich und der Diele.

Im Koch-Essbereich weitet sich der Baukörper zu beiden Seiten um jeweils circa 60 Zentimeter nach außen. So entsteht wertvoller Platz im Herzen des Hauses.

Als Durchgang zum Wohnraum spart der offene Koch-Essbereich mit frei stehender Kochinsel und Frühstücksbar kostbare Verkehrsfläche ein.

zwei Vollgeschossen wirkt wohlproportioniert unter dem relativ flachen, dunkelgrau gedeckten Satteldach. Sorgfältig gesetzte Fensteröffnungen mit dunkelgrauen Rahmen strukturieren die glatte weiße Putzfassade. In der Mitte beider Traufseiten erweitern eingeschossige Erker den Wohnraum im Erdgeschoss in die Breite. Für derartige Anbauten erlaubt die bayerische Bauordnung einen geringeren Abstand als die vorgeschriebenen drei Meter zu den Grundstücksgrenzen – so haben die Abstandsregelungen den Grundriss durchaus geglückt gestaltet. An der Eingangsseite entsteht durch den Erker eine geschützte Nische, zwei einladende Stufen führen hinauf zur Haustür. Im Hausinneren sind der Diele rechterhand Gäste-WC und Garderobe zugeordnet, den Abschluss des Hauses nimmt in seiner ganzen Breite das Büro von Christina Richter ein, die im Home-Office arbeitet. Gegenüber der Haustür führt aus der Diele die Treppe ins Obergeschoss; links öffnet eine Schiebetür die Diele zum KochEss-Wohnbereich und gibt eine lange

Die gemütliche Sitzecke bildet den Schlusspunkt des Hauses und leitet über eine Schiebetür schwellenlos auf die Terrasse und in den Garten.

Blickachse frei – oder schließt sie bei Bedarf räumlich ab. In dem über die zwei Erker erweiterten Koch- und Essbereich können die Bewohner am Essplatz bei geöffneter Fenster-Schiebetür fast wie „im Freien“ sitzen. Der Wohnbereich schließt das geschickt und platzsparend gereihte Raumpro-

gramm ab und leitet in den Garten. Im Obergeschoss bilden das Schlafzimmer und das Kinderzimmer der neun Monate alten Tochter die zwei Kopfenden des Grundrisses, verbunden über einen schmalen Flur, der auch das Bad dazwischen erschließt. Ganz bewusst wurden hier Lichtbän-

Das Badezimmer ist mit Badewanne, Walk-in-Dusche und zwei Waschtischen großzügig ausgestattet. Auch hier schafft ein oben liegendes Fensterband Licht.

ASatiniertes Glas in der unteren Hälfte der bodentiefen Fenster in Schlaf- und Kinderzimmer sorgt für viel Tageslicht, ohne dass Einblicke aus der Nachbarschaft möglich sind.

Der Flur im Obergeschoss verbindet Schlaf- und Kinderzimmer an den Kopfenden. Die Fensterbänder lassen Licht herein und Ausblicke zu, wahren aber die Privatsphäre.

der im oberen Bereich angeordnet und bodentiefe Fenster im unteren Teil mit satinierten Scheiben versehen. So entsteht mehr Diskretion für alle –auch für die Nachbarn, die nun einen Neubau in unmittelbarer Nähe haben. Im Untergeschoss des vollständig unterkellerten Domizils liegen Hauswirtschaftsraum, Haustechnik und Lagerräume. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kombiniert mit Fußbodenheizung sorgt für Wärme und Warmwasser, die Photovoltaikanlage für eigene Stromerzeugung wurde beim Bau vorbereitet und nach dem Einzug umgesetzt. Auch eine Wallbox kann bei Anschaffung eines E-Autos noch installiert werden.

Die verhältnismäßig geringe Grundfläche ihres Eigenheims empfinden die Bewohnerinnen als Vorteil: Es bietet komfortabel verteilten Raum für zwei Erwachsene, ein Kind und einen Hund – und lässt sich in allen Lebensphasen flexibel, ökonomisch und ohne Leerstand optimal nutzen.

Zauberhafte Ausblicke auf den Hausberg Kofel und in die umgebenden Bäume kennzeichnen das Schlafzimmer am Kopfende.

Immer wieder kommt es vor, dass Spaziergänger stehenbleiben und das Haus fotografieren; ein Passant fragte sogar, ob er es von innen anschauen könne. Lisa Richter erklärt sich dieses Interesse neben der ansprechenden Gestaltung mit dem nachhaltigen Ansatz, ein bereits vorhandenes Baugebiet optimal auszunutzen – auch wenn damit ein ungewöhnlicher, kreativer Grundriss einhergeht. av#H4F

DATEN + FAKTEN

Entwurf: Haus Sonnenalm

Hersteller: Keitel-Haus GmbH

Reubacher Str. 23

74585 Rot am See - Brettheim Tel. 07958/9805-0 www.keitel-haus.de

Konstruktion:

Diffusionsoffene Holzverbundbauweise, Holzfaserdämmplatte, Mineralwolledämmung, Putzfassade, U-Wert Außenwand 0,164 W/m²K; KunststoffFenster, Ug-Wert 0,5 W/m²K; 22 Grad geneigtes Satteldach, Mineralwolledämmung, U-Wert Dach 0,172 W/m²K

Technik:

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Photovoltaikanlage 6 kWp

Energiebedarf:

Primärenergiebedarf: 27,9 kWh/m2a Endenergiebedarf: 15,5 kWh/m2a Effizienzklasse A+ Wohnflächen:

EG 58,5 m2, OG 54 m2

Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/ hersteller/keitel

Fotos: Michael Christian Peters/Keitel-Haus

Ihr knapp 50 Quadratmeter großes Mini-Haus baute Gloria R. im Garten ihrer Mutter. Hier konnte sie ihre individuellen Wohnvorstellungen realisieren: ökologisch und ressourcenschonend, mit Familienanschluss – und viel Auslauf für ihre Katzen. www.schwoererhaus.de

Foto: J.Lippert/www.schwoererhaus.de

KLEINE HÄUSER

REDUKTION AUF DAS WESENTLICHE

TINY-HOUSE

Wohnfläche: < 26 m2

Eigenschaften: Haus auf Rädern, max. 2,55 m

x 7 m und 4 m hoch, Gesamtgewicht max. 3,5 t

Geeignet für: minimalistische Singles und Paare

• relativ leicht transportabel

• benötigt kein Fundament

• niedrige Bau- und Unterhaltskosten

MINI-HAUS

Wohnfläche: < 100 m2

Eigenschaften: fest installiertes, vollwertiges kleines Haus mit ein bis zwei Ebenen

Geeignet für: Singles, Paare und Kleinfamilien

DEFINITION

TINY- ODER MINI-HAUS

Tiny- oder Mini-Haus?

Was ist da der Unterschied?

• sehr wenig Wohnfläche

• Stellplätze sind rar

• schlechte Wärmedämmung; im Winter mangelhafter Wohnkomfort

• barrierearmes Wohnen nicht möglich

• eingeschränkte Grundrissgestaltungsmöglichkeiten

• Finanzierung und Versicherung schwierig

GRUNDSTÜCKSSUCHE

CHANCEN NUTZEN

Kleine Häuser kommen mit kleineren Bauplätzen aus. Das erhöht die Chancen, günstiger an Bauland zu kommen.

Kleine Häuser benötigen weniger Bauland – das ist in Zeiten teurer Grundstückspreise ein echter finanzieller Vorteil. Neben den Ersparnissen dadurch, dass man einfach weniger Quadratmeter benötigt, kommt, dass man auch mit sogenannten Restgrundstücken arbeiten kann, die für andere Bauherren aufgrund ihrer geringen Größe oder eines ungünstigen Zuschnittes nicht interessant sind. Auch Grund-

• geringer Grundstücksbedarf

• ressourcen- und kostensparender Bau

• arbeits- und energiesparend im Unterhalt

• ganzjährig bewohnbar

• leichter zu finanzieren

• guter Werterhalt

• flexibel nutzbar

• evtl. nicht barrierearm

• bei wachsender Familie evtl. zu klein

Der ganz große Tiny-Haus-Hype begann während der Corona-Zeit. Fast jeder, der in seiner Stadt-Wohnung "eingesperrt" war, wünschte sich, im eigenen Haus im Grünen zu wohnen – und sei es noch so winzig! TinyHäuser sind tatsächlich sehr klein und bieten meist den Wohnkomfort eines luxuriöseren Wohnwagens. Für Menschen, die einen extrem minimalistischen Lebensstil pflegen, kann so ein Tiny-Haus eine Option sein. Für alle, die nicht ganz so extrem sind, ist ein Mini-Haus die bessere Lösung, die den Wohnkomfort einer Zwei- bis Drei-Zimmerwohnung bietet.

Dieses schmale, lange Haus wurde perfekt auf die Bedingungen des sehr schmalen Grundstücks inmitten eines historischen Ortskerns abgestimmt. Schmal und hoch bietet es besonders charmante Wohnqualitäten! www.fingerhaus.de

stücke, die mit alten Häusern bebaut sind, können attraktive Bauplätze sein. Diese kann man mit etwas Glück zu Preisen unter den ortsüblichen Werten bekommen. Aber: Nicht auf jedem Grundstück darf man bauen – unter

Umständen noch nicht einmal ein sehr kleines Haus. Bevor ein Grundstückskaufvertrag beim Notar unterzeichnet wird, sollte man also immer erst bei der zuständigen Baubehörde nachfragen, was baulich möglich ist.

Fotos: www.fingerhaus.de

BDieses moderne Holzhaus bietet einer vierköpfigen Familie ideal geschnittenen Wohnraum auf nur 88 Quadratmetern. Ohne Unterkellerung, dafür aber mit einem vollwertigen Obergeschoss unter dem steilen Satteldach und einem Werkstattanbau. www.juritroy.com

SUFFIZIENZ

KLASSE STATT

MASSE

Wohnhäuser werden oft für den maximalen Raumbedarf einer Familie geplant. Warum nicht erst überlegen, wie viel wirklich notwendig ist?

Unsere Wohnungen werden immer größer: Gesellschaftlicher Wandel und zunehmender Wohlstand haben über die Jahrzehnte zu steigenden Ansprüchen an die Größe und Ausstattung der eigenen oder gemieteten vier Wände geführt. Allein seit der deutschen Wiedervereinigung ist diese Entwicklung deutlich sichtbar: Die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf stieg seit 1991 um rund 37 Prozent, sodass rein rechnerisch eine Person Ende 2021 im Schnitt 47,7 Quadratmeter Wohnfläche und 2,3 Wohnräume zur Verfügung hatte. 1991 waren es durchschnittlich noch 34,9 Quadratmeter Wohnfläche und 1,8 Wohnräume pro Person. Wer ein Haus baut, macht das oft, um endlich ausreichend Platz für sich und seine Lieben zu haben. Sich aber auch beim Eigenheim auf das Wesentliche zu beschränken, nur so groß zu bauen, wie es wirklich notwendig ist, hat einige Vorteile: Kleinere Häuser brauchen weniger (teure) Grundstücksfläche und weniger Baustoffe, sind somit preisgünstiger und weisen

einen geringeren ökologischen Fußabdruck auf. Außerdem muss weniger Raum beheizt und gepflegt werden –das spart Energie und laufende Wartungskosten.

Die Bezeichnung für die Konzentration auf das Wesentliche heißt Suffizienz. Suffizient leben bedeutet so viel wie mit dem Nötigen auskommen und ist eine konsequente Fortsetzung des Nachhaltigkeitsgedankens. Es geht auch darum, bewusst unseren Bedarf an endlichen Ressourcen zu reduzieren. Das Konzept basiert auf einem neuen Verständnis von Wohlstand und Lebensqualität, das jenseits von Wachstum und Konsum liegt. Suffizient bauen heißt aber nicht billig bauen, sondern bewusst und sparsam zu planen. Der Verband Privater Bauherren e.V. hat einen Leitfaden zum Thema Suffizienz erstellt, der für 5 Euro zu haben ist. Zu bestellen direkt über diesen QR-Code oder unter www.vpb.de/shop

Foto: Juri Troy

SO SIEHT'S

NACH MEHR AUS

Durch eine clevere Grundrissplanung können auch sparsam bemessene Häuser zum optischen Raumwunder werden.

Mithilfe verschiedener Planungskniffe kann man kleine Häuser optisch großzügiger wirken lassen. Klar zonierte, offene Grundrisse, die lange Sichtachsen ermöglichen, gehören dazu.

Raumhohe Fenster, die den Wohnraum nach außen erweitern, tragen ebenfalls zu einer optischen Vergrößerung bei.

Doch Vorsicht: Bei der Wahl der Fensterformate immer auch an die spätere Nutzung eines Zimmers denken. Sonst steht der Schreibtisch später vor einem bodentiefen Fenster, was häufig als unangenehm empfunden wird und auch von außen nicht attraktiv aussieht.

Wer helle Farben, die sich in einem Farbspektrum bewegen, im kleinen Haus verwendet, sorgt ebenfalls für

optische Weite. Raumhohe Schränke, Türen und Fenster sorgen dafür, dass Räume höher wirken. Liegende Fensterformate strecken einen Raum in der Waagerechten.

Auch die Möblierung kann die Wirkung des Raumes beeinflussen: Wenige gezielt platzierte Möbel und Accessoires lassen Räume aufgeräumter, ruhiger und somit größer wirken. Leichte Möbelstücke auf zierlicheren Füßen wirken filigraner und tragen ebenfalls dazu bei, dass ein Raum nicht zu vollgestellt aussieht.

Einbaumöbel mit geschlossenen Fronten sorgen für den notwendigen Stauraum. Multifunktionale Einbauten, wie Sitzbänke mit Stauraumoptionen, sind eine praktische Ergänzung.

Knapp 80 Quadratmeter flexible Wohnfläche bietet das Haus Schneemann. Das Wohnzimmer im EG wird inzwischen als Kinderzimmer genutzt, das Studio im OG als Wohnzimmer. www.weberhaus.de

BGUT FÜR DIE UMWELT

MINI-HAUS –MEGA-ÖKOBILANZ

Weniger Haus heißt unter anderem: weniger überbaute und zu beheizende Fläche und geringerer Baustoffverbrauch. Das ist alles gut für die Umwelt.

Mit dem Projekt Organic Tiny House haben die Geschwister Gelzhäuser die perfekte Verwendung für Kalamitätsholz aus dem Familienforst im Sauerland gefunden: Der Klimawandel hatte die Fichten im Gelzhäuser Forst auf dem Gewissen. Wegen der zu großen Trockenheit konnten die Bäume kein Harz zur Abwehr der Borkenkäfer mehr produzieren – die Insekten machten kurzen Prozess. Nach zwei Jahren war der Wald tot. Um ihren Familienbetrieb zu retten, entwickelten Lisa und Timo Gelzhäuser (rechts) die Idee, Häuser aus ihrem Kalamitätsholz zu bauen. Das Wohnkonzept entwickelten sie gemeinsam mit der TU Dortmund. Im Fokus stand bei der Entwicklung die größtmögliche Nachhaltigkeit bei kompromisslosem Wohnkomfort. Eine Dämmung aus Holzfaser sorgt für GEG-konforme Energieeffizienz. Für die Wärmeversorgung stehen eine Luft-Luft-Wärmepumpe oder eine Infrarotheizung zur Wahl. Anstelle einer klassischen Bodenplatte, steht das Haus auf leicht recycelbaren Schraubfundamenten aus Stahl, die viel klimafreundlicher sind und überdies den Boden nicht versiegeln. So steht dieses

Beispiel für den von der Tiny-Haus Bewegung ebenfalls stark vertretenen ökologischen Ansatz, durch das Bauen und Wohnen einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck zu erzeugen. Die Verwendung von heimischem Holz hat dabei den Vorteil, dass dieser Baustoff nicht nur regional mit kurzen Transportwegen zur Verfügung steht, sondern auch CO2 speichert. Denn Bäume nehmen während Ihres Wachstums CO2 aus der Atmosphäre auf – als Haus verbaut bleibt es langfristig gebunden. www.gelzhaeuser-forst.de

Fotos: Organic Tiny House

GÜNSTIGER WOHNEN

Kleinere Häuser sind günstiger beim Bau und im Unterhalt. Auch die Heizkosten können geringer sein – wenn Dämmung und Heiztechnik stimmen.

Die durchschnittlichen Kosten für einen Quadratmeter neu gebaute Wohnfläche liegen bei durchschnittlich 2 500 und 3 500 Euro – abhängig von der Bauweise und der Ausstattung. Sie können natürlich auch noch deutlich darüber liegen. Fakt ist aber: Mit jedem Quadratmeter, den man nicht baut, weil man mit einem

Luft-Luft-Wärmepumpen sind eine günstige und umweltfreudliche Heizungsalternative für kleine Häuser. www.mitsubishi-les.com

kleineren Haus auskommt, wird der Hausbau günstiger. Weil bestimmte Fixkosten aber unabhängig von der Hausgröße anfallen, sind kleine Häuser auf den Quadratmeter bezogen trotzdem in der Regel etwas teurer. Dafür sind die laufenden Kosten für Wartung, Pflege und auch die Heizkosten meist geringer: Denn es müssen ja weniger Quadratmeter mit Wärme versorgt werden.

Auch wenn Häuser unter 50 Quadratmetern beheizter Fläche keinen Energieausweis benötigen: Wer in einem Mini-Haus komfortabel das ganze Jahr wohnen möchte, sollte trotzdem auf eine exzellente Dämmung und eine moderne, möglichst mit regenerativer Energie betriebene Heizung achten. Auch eine Ausstattung mit PV-Anlage für mehr Energieautarkie lohnt sich in der Regel.

MINI-HÄUSER ZUM TESTEN

PROBEWOHNEN

Ob man selbst der Typ für minimalistisches Wohnen ist, probiert man am besten erst mal aus – zum Beispiel im Urlaub.

Inspirationen fürs eigene Zuhause finden viele von uns im Urlaub: Ob skandinavischen Hygge-Style oder mediterranes Einrichten: Ein bisschen Holiday-Style wertet jeden Alltag auf. Warum also nicht auch das minimalistische Wohnen im Urlaub ausprobieren und prüfen, wie es sich in so einem Mini-Haus wirklich wohnt? Es gibt über Deutschland verteilt viele Tiny-Haus-Hotels, wie zum Beispiel das "Pier 9" in Hamm oder die Angebote von www.raus.life, die TinyFerienhäuser über das ganze Bundesgebiet hinweg anbieten. Bei Airbnb gibt es sogar eine eigene Tiny-Haus-

Rubrik. Aber auch die etwas größere Variante, sogenannte Mini-Häuser, kann man für die Ferien mieten. Das Alb-Space (Fotos unten) ist so ein Ort. Das Mini-Haus mit zwei Ferienwohnungen steht auf der Schwäbischen Alb bei Sonnenbühl und bietet eine 50 Quadratmeter große EG- Wohnung für bis zu vier Personen und darüber eine Wohnung für 2 Personen, die 30 Quadratmeter groß ist. Mehr Infos dazu gibt's direkt über diesen QR-Code oder unter www.schwoererhaus.de

Foto: Mitsubishi Electric Europe

#interview

Kleiner bauen

WENIGER IST MEHR

DAS INTERVIEW FÜHRTE: ASTRID BARSUHN

CFranca Holder ist leitende Architektin beim schwäbischen Fertighaushersteller Schwörer Haus. Seit 2011 stellt Schwörer Haus das Fying-Space her: Ein Mini-Haus in Modulbauweise, das als frei stehendes Haus, als Bestandsanbau oder als Aufstockung bereits weit über 700 Mal gebaut wurde.

Foto: J. Lippert/Schwörer
Haus
„Durch die hohe mediale Aufmerksamkeit, die Tiny- und Mini-Häuser in letzter Zeit erfahren konnten, haben viele Bauinteressenten erst erkannt, was alles auch auf sehr kleiner Fläche möglich ist.“

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In den letzten Jahren sind Tiny-, Mini- und Micro-Häuser zu einem großen Thema geworden. Woran liegt das?

Ich glaube, dass mehrere Faktoren dazu beigetragen haben. In den 70er- und 80er-Jahren wurde sehr groß gebaut. Diese Einfamilienhäuser sind Energieschleudern, die dazu noch viel Arbeit machen und für viele Bewohner zum Ballast geworden sind. Viele dieser Menschen sehnen sich nach einer Befreiung davon, nach einer Reduktion, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das ist die eine Seite. Dazu kommt, dass durch die hohe mediale Aufmerksamkeit, die Tiny- und Mini-Häuser in letzter Zeit erfahren haben, viele Bauinteressenten erst erkannt haben, was alles auch auf kleiner Fläche möglich ist. Auch der Mangel an Bauplätzen trägt seinen Teil zur Popularität kleiner Häuser bei. Mit einem Mini-Haus hat man viel mehr Chancen: Man kann auch kleine Restgrundstücke bebauen oder in zweiter Reihe im Garten der Eltern. So können zum Beispiel mehrere Generationen einer Familie wieder auf einem Grundstück zusammenleben.

Wann ist ein Haus ein kleines Haus? Man spricht ja häufig vom Tiny-Haus und der Tiny-Haus-Bewegung. Diese kommt ursprünglich aus den USA. Auch ich habe dort Freunde, die lange Zeit in einem Wohnwagen gelebt haben. Nicht aufgrund von Armut, sondern wegen des Gefühls von Freiheit, das ihnen der Verzicht auf überflüssiges Hab und Gut und die Möglichkeit, immer unterwegs sein zu können, verliehen hat. Das ist ein wichtiger Aspekt des Tiny-Hauses: Man kann es anhängen und damit weiterfahren. Es steht also in der Regel auf Rädern und hat nicht die Qualitäten eines echten Hauses.

Das Mini-Haus von Familie Rauer entstand auf einem attraktiven aber sehr schmalen Restgrundstück im Süden von Dortmund. Ihr Mini-Haus wurde auf das Baufenster von 4,2 auf 19 Metern maßgeplant. Grundrisse siehe S. 44.

Foto: Eckard Wentorf/Schwörer Haus

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„Man muss sich fragen, welche

Dinge

im Leben wirklich eine Rolle spielen – und welche nicht!"

Zum Beispiel was die Güte der Außenwände angeht. Bei der Größe sprechen wir hier von 20 bis 25 Quadratmeter. Ein Mini-Haus hingegen ist ein echtes Haus, wie unsere Flying-Spaces bei Schwörer. Diese stehen auf festen Fundamenten und haben richtig gut gedämmte Wände. Auch wichtig ist das Raumgefühl: Man fühlt sich dann wie in einem „echten Haus", wenn die Räume eine Breite haben, die man von Kindheit an gewohnt ist. Bei uns sind das mindestens 3,5 bis 3,7 Meter. So breit sind die Standardräume, die die meisten von uns geprägt haben.

Was meinen Sie mit „echtem" Haus?

Ein echtes Haus ist ein Haus, das zum Beispiel das ganze Jahr ohne Komfortabstriche bewohnt werden kann. Das ist bei vielen TinyHäusern nicht der Fall – weil etwa die Wände nicht ausreichend gedämmt sind oder keine richtige Heizung vorhanden ist. Dazu kommt, dass wir in Deutschland sehr viele Gesetze und Normen haben, die genau vorschreiben, was ein Haus leisten muss.

Zum Beispiel das Gebäudeenergiegesetz?

Ja, auch. Obwohl man hier sagen muss, dass dieses erst für Gebäude ab 50 Quadratmetern beheizter Nutzfläche zur Anwendung kommt.

Weniger als 50 Quadratmeter? Wie viel Quadratmeter sollte ein Haus denn pro Bewohner mindestens bieten?

Die Untergrenze für zwei Personen würde ich so etwa bei 50 Quadratmetern sehen. Wir haben in

dieser Größe schon sehr schöne Flying-Spaces gebaut, in denen jeder Bewohner sein eigenes Zimmer hatte und trotzdem noch genug Platz für einen schönen Gemeinschaftsbereich ist. Mini-Häuser für eine Person können noch kleiner sein. Viel wichtiger als die konkrete Quadratmeterzahl ist die Raumaufteilung: Sie muss Privatsphäre ermöglichen, aber auch alle nötigen Funktionsräume, wie Badezimmer, Platz für die Haustechnik und ausreichend Stauraum bieten. Oder ganz banal: Wo steht die Waschmaschine? Die kann ich zum Beispiel im Haustechnikraum unterbringen, platzsparend in einer Nische im Badezimmer oder in einem Einbauschrank. Je besser das organisiert ist, desto kleiner kann ein Haus sein.

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Um auf so wenig Raum glücklich zu werden, müssen sich Bauherren aber intensiv mit der Grundrissplanung beschäftigen – und vielleicht auch den eigenen Lebensstil überdenken, oder?

Man macht das ja nur, wenn man den Wunsch und auch den Mut hat, sich von Überflüssigem zu trennen. Außerdem kann eine gute Grundrissplanung dazu beitragen, dass weniger Quadratmeter optisch wesentlich großzügiger wirken. Es ist wirklich erstaunlich, was Besucher unserer Flying-Spaces für Schätzungen bezüglich deren Größe abgeben: Häuser mit 30 Quadratmetern werden regelmäßig auf 50 geschätzt und die mit 50 Quadratmetern auf 70. Es kommt, wie gesagt, sehr stark auf die Grundriss- und vor allem auf die Stauraumlösungen an.

105 Quadratmeter Nutzfläche und knapp 90 Quadratmeter Wohnfläche bietet das schmale, zweigeschossige Haus von Familie Rauer. Das ist vergleichbar mit einer durchschnittlichen Drei-Zimmer-Wohnung. Dank cleverer Planung bietet das Haus auch ausreichend Stauraum, trotz Verzicht auf einen Keller.

Foto: Eckard Wentorf/Schwörer Haus

Was sind die Planungstricks, die ein kleines Haus großzügiger wirken lassen?

Anstelle von konventionellen Innenwänden, empfiehlt es sich mit multifunktionalen Einbaumöbeln zu arbeiten, um verschiedene Wohnbereiche voneinander abzutrennen. Das Sitzfenster, umrahmt von Einbauschränken, ist so ein Beispiel. Hier kann man direkt den Esstisch platzieren und spart sich so den Platz, der an einer Seite des Tisches für Stühle nötig wäre. Drumherum hat man sehr viel Stauraum. Wie das im Einzelfall genau aussieht, muss aber im Gespräch mit den späteren Bewohnern genau definiert werden – letztendlich muss er oder sie sich aber fragen, welche Dinge, die Platz benötigen, in ihrem Leben wirklich eine Rolle spielen – und welche nicht.

Kann ich auf jedem Grundstück ein kleines Haus bauen?

Auch für ein Tiny- oder ein Mini-Haus muss ein Bauantrag gestellt werden. Ob dieser genehmigt wird, hängt ganz vom Baurecht vor Ort ab. Obwohl die Nachverdichtung bestehender Wohngebiete politisch gewollt ist, erleben wir in der Praxis hier selten eine Erleichterung bei der Genehmigung. Viele Bebauungspläne sehen Mini-Häuser noch nicht vor und so muss eigentlich immer eine Einzelfall-Entscheidung getroffen werden. Das Einzige, was es inzwischen häufiger gibt ist, dass Gemeinden spezielle Siedlungsgebiete für Tiny-Häuser ausweisen. Wer ein Restgrundstück für seinen Traum vom kleinen Haus findet oder in zweiter Reihe im großen Garten der Eltern bauen möchte, sollte also zuallererst mit den genehmigenden Behörden ins Gespräch kommen – denn Tiny- und Mini-Häuser sind bei vielen immer noch etwas sehr Neues.

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Mit welchen schlüsselfertigen Baukosten muss ich für ein vollwertiges, ganzjährig bewohnbares Mini-Haus mindestens rechnen? Das kommt natürlich sehr auf seine Größe und auch die Ausstattung an. Auf der Schwörer-Website gibt es aber einige Beispiele. Dort findet man etwa einen 30 Quadratmeter großen Flying-

Das Flying-Space, das in Werder bei Berlin als Musterhaus zu besichtigen ist, bietet 49,5 Quadratmeter Wohnfläche für bis zu zwei Personen. Die optimierte Grundrissplanung lässt es wesentlich großzügiger wirken.

Space für knapp 124 000 Euro. Oder einen mit 50 Quadratmetern Wohnfläche für rund 169 000 Euro. Das sind aber nur grobe Orientierungswerte – der konkrete Preis für ein Mini-Haus ergibt sich immer erst nach einer persönlichen Beratung und Planung. Und die ist, wie bereits gesagt, desto wichtiger, je kleiner das Haus werden soll. Außerdem kommt es stark auf den Innenausbau an. Das Mini-Haus wird wie gesagt durch clever geplante Möbelkonzepte optimiert. Eine Grundrissgestaltung mit Einbaumöbeln, die von unseren Schreinern maßgenau gefertigt werden, hat natürlich ihren Preis.

Entscheiden sich Ihre Mini-Haus-Bauherren trotzdem dafür?

Ja, regelmäßig. Weil sie erkennen, dass sie mit einer konventionellen Möblierung nicht das Optimum aus ihrem Mini-Haus herausholen können. Wir machen dazu in unseren Katalogen aber auch in unseren Musterhäusern viele Vorschläge, von denen sie sich inspirieren lassen.

Vielen Dank für das Gespräch!

AUF KLEINER FLÄCHE

KLARE FORM UND FUNKTION

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Angelehnt an den Bauhausstil, bestimmt die klare, geradlinige Formgebung das Äußere des Flachdachgebäudes. Dunkle Fensterrahmen setzen moderne Akzente zum hellen Putz.

Familie Hasert realisierte ihren individuellen Wohntraum auf kleinem Grund: Mit

kompakter Kubatur, nutzt ihr Haus die vorhandene Fläche bestmöglich aus.

In Ballungsgebieten gestaltet es sich für Bauwillige meist umso schwieriger, einen geeigneten und bezahlbaren Bauplatz zu finden. Gerade hier kann es eine gute Chance sein, sich auf ein Bauprojekt auf kompakterer Fläche einzulassen. So wie es Familie Hasert getan hat, die am Stadtrand einer Kreisstadt im Raum Stuttgart ihren persönlichen Haustraum verwirklichen konnte: Das schlanke, kubische Gebäude fügt sich mit seiner zeitgemäßen Architektur bestens in die suburbane Umgebung ein.

Gemeinsam mit den Beratern und Planern von Fertighaus Weiss hat die Baufamilie ihr neues Zuhause nach ihren individuellen Wünschen und Bedürfnissen geplant. Entstanden ist ein Familiendomizil, das äußerlich mit schnörkelloser Gestaltung und klarer Linienführung besticht und im Inneren auf zwei vollen Geschossen zuzüglich Staffelgeschoss viel geräumigen Wohnraum und -komfort für die vierköpfige Familie bereithält. Auf dem lediglich rund 300 Quadratmeter großen Grundstück beeindruckt Haus Hasert mit optimaler Nutzung der vorhandenen Fläche. Seine Außenmaße von 9,85 x 7,35 Meter sowie die bis an die Grundstücksgrenze reichende Garage nutzen das Baufenster op-

Der großzügige Kochbereich verfügt über eine große, gut belichtete Arbeitsfläche und reichlich Stauraum. Gekocht wird mit Blick in Richtung Essplatz und Garten.

timal aus. Die Entscheidung für eine angegliederte Garage, die wie das Haus vom Fertighausanbieter geplant und gebaut wurde, unterstreicht die konsequent durchdachte Planung. Im Erdgeschoss spielt sich das Familienleben ab: Wohnen, Essen und Küche mit rund 36 Quadratmetern Fläche, die Diele, der Technikraum,

ein Abstellraum und ein Gäste-WC sind hier untergebracht. Im Obergeschoss darüber liegen die privaten Rückzugsräume: zwei gleich große Kinderzimmer, das Elternschlafzimmer und ein geräumiges Bad. Der Grundriss setzt bei der vertikalen Erschließung auf raumsparende gewendelte Holztreppen. Und auch die

Große Glasschiebetüren öffnen Ess- und Wohnbereich in Richtung Garten und Terrasse. Innen profitiert der Essplatz dadurch außerdem von viel Tageslicht. Offen angegliedert bildet dieser mit der Küche eine harmonische Einheit.

Richtung Wohnbereich lässt sich die Diele von der Eingangsdiele durch eine Schiebetür bei Bedarf ganz platzsparend abtrennen.

Umsetzung eines Staffelgeschosses zählt zum flächeneffizienten Hauskonzept dazu. Denn ganz oben bietet ein rund 20 Quadratmeter großer Raum plus ein für den Ausbau vorbereitetes Bad zusätzliche flexible Nutzungsmöglichkeiten: als Wohnbereich oder abgetrennter Bereich für die Eltern oder eines der Kinder. Der große, südwestseitige Balkon bietet beste Aussicht und unterstreicht diese vorausschauende Planung. Diese wird auch deutlich bei der Betrachtung des Energiekonzepts: Als Effizienzhaus 55 gebaut, verfügt das Familienhaus über eine hochgedämmte Gebäudehülle, dreifachverglaste Kunststofffenster sowie eine moderne, effiziente Haustechnik. So erreicht das Haus einen jährlichen Primärenergiebedarf von nur 8,9 kWh/ m2a und die Familie profitiert seit ihrem Einzug von den niedrigen Energiekosten.

Das Haus von Familie Hasert punktet also mit moderner Architektur, familiengerechtem Wohnen und ist ein gelungenes Beispiel für flächen- und energieeffizientes Bauen: eine echte Inspiration für alle, denen individuelle Gestaltung und Nachhaltigkeit am Herzen liegen.

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Klein, aber geräumig und funktional, punktet das nachhaltige Familienhaus mit geringem Flächenverbrauch und Energieeffizienz.

Im Familienalltag bieten das Gästebad im Erdgeschoss sowie die zwei Bäder in Ober- und Dachgeschoss gute zusätzliche Ausweichmöglichkeiten.

Auch die Geschosstreppen sind dank darüberliegendem Fensterband gut belichtet. Die Buchenholztreppen selbst ließen die Bauherren im Farbton „Schiefer“ lasieren.

Mit angegliederter, bis an die Grundstücksgrenze reichender Garage nutzt das schmale Gebäude mit zwei Etagen plus Staffelgeschoss die Fläche optimal aus.

DATEN + FAKTEN

Entwurf: Haus Hasert

Hersteller: Fertighaus Weiss GmbH

Sturzbergstraße 40–42 74420 Oberrot-Scheuerhalden Telefon: 07977/97 77–0 www.fertighaus-weiss.de

Konstruktion:

Holzverbundbauweise, 180 mm Mineralwolledämmung, 120 mm Holzwerkstoffplatte, Putzfassade, U-Wert Außenwand 0,122 W/m²K; dreifachverglaste Kunststofffenster, Ug-Wert 0,6 W/m²K; Flachdach mit extensiver Dachbegrünung und Kiesschüttung, 240 mm Balkenlage mit Holzfaserdämmung, Holzwerkstoffplatte 22 mm, U-Wert Dach 0,174 W/m²K

Technik:

Fernwärmeanschluss mit Warmwasserspeicher, kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

Energiebedarf:

Primärenergiebedarf: 8,9 kWh/m2a

Heizwärmebedarf: 38,94 kWh/m2a

Endenergiebedarf: 52,48 kWh/m2a

Wohnflächen:

EG 57 m2, OG 53 m2, DG 35 m2

Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/ hersteller/fertighaus-weiss

#heizungsmodernisierung

#energie_sparen #regenerativ_heizen

SCHRITT FÜR SCHRITT

Nicht jedes ältere Gebäude eignet sich für den Einbau einer reinen Wärmepumpenheizung. Um beim Heizungstausch trotzdem gesetzeskonform zu sein, kann ein Hybridheizsystem die Lösung sein. Die gibt es in mehreren Varianten, und lassen sich auch Schritt für Schritt ergänzen.

HYBRIDVARIANTEN IM ÜBERBLICK

Grafik: www.intelligent-heizen.info

Die Grafik veranschaulicht verschiedene Möglichkeiten, um bei wasserführenden Heizsystemen zwei oder mehr Wärmequellen miteinander zu kombinieren. In der Praxis wählen Hauseigentümer und Fachhandwerker das zum Gebäude und zu den Bewohnern passende Hybridsystem aus – auch mit Blick auf die Sicherheits-, Komfort- und Budgetvorstellungen. Wichtig ist auch der Blick auf die Förderprogramme.

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) schreibt vor, dass neu eingebaute Wärmeerzeuger grundsätzlich 65 Prozent der bereitgestellten Heizwärme mit erneuerbaren Energien erzeugen müssen. Dies ist verpflichtend in Neubauten in Neubaugebieten. Für Neubauten in Baulücken sowie für Bestandsgebäude gelten noch Übergangsfristen, bis die kommunalen Wärmeplanungen abgeschlossen sind (spätestens bis 30.6.2026 bzw. 30.6.2028 in Gemeinden mit mehr bzw. weniger als 100 000 Einwohnern). Bis dahin darf noch eine Heizung eingebaut werden, die die 65-Prozent-EE-Vorgabe des GEG 2024 nicht erfüllt. Allerdings müssen diese ab 2029 einen steigenden Anteil an Bioenergie oder Wasserstoff nutzen. Anmerkung: Ob die GEG 2024-Vorschriften zum Einbau neuer Heizungen auch nach den Bundestagswahlen im Februar 2025 weiterhin unverändert gelten werden, ist bei einem Regierungswechsel derzeit ungewiss. Die gesetzlich zulässigen Heizsystemlösungen regelt das GEG 2024.

Während in Neubauten die Entscheidung meist zugunsten eines Wärmepumpensystems fällt, ist die Heizsystemwahl in Bestandsgebäuden vielfältiger. Nach GEG möglich sind bei einer Heizungssanierung neben dem Einbau einer Wärmepumpe, auch Holzpelletkessel oder wasserstofffähige Gasbrennwertgeräte.

Hybridsystem statt Einzelheizgerät

Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich inzwischen aber für den Einbau eines erneuerbaren Hybridheizsystems. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es (mindestens) zwei Wärmeerzeuger kombiniert, die jeweils unabhängig voneinander funktionstüchtig sind, und mindestens eine der beiden erneuerbare Energien nutzt. Das GEG 2024 listet als zulässige Standard-Lösungsoptionen ein Solarthermie- und ein Wärmepumpen-Hybridsystem auf, definiert jedoch bestimmte technische Bedingungen für deren Einsatz. Die bislang beliebte Hybridvariante von Gas-/Öl-Brennwertkessel und Standard-Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung und optiona-

ler Heizungsunterstützung kann die 65-Prozent-EE-Vorgabe nicht mehr erfüllen. Die üblicherweise installierte Solarkollektorfläche von etwa vier bis zwölf Quadratmetern ist dafür zu klein. Und die nachträgliche Erweiterung oder Neuinstallation einer Solarthermieanlage ist außer in speziellen

Das schwarze Schnittstellenmodul ermöglicht die Kombination des vorhandenen ÖlBrennwertkessels mit einer neuen Wärmepumpe. www.stiebel-eletron.de

Foto: Stiebel Eltron

HYBRIDSYSTEME AUS EINER HAND

Solarhäusern unwirtschaftlich. Moderne Hybridheizungen müssen also mehr Erneuerbare nutzen.

Brennwertkessel plus Wärmepumpe Vor allem für ältere Bestandsgebäude mit großem Warmwasserbedarf und/ oder hohem Heizwärmeverbrauch, der über 125 bis 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegt, ist als Sanierungslösung ein Hybridsystem interessant, welches aus einem Öl-/Gas-Brennwertgerät und einer Wärmepumpeneinheit besteht – und somit nicht nur zwei unterschiedliche und eigenständige Technologien vereint, sondern auch zwei verschiedene Energieträger nutzt. Diese leistungsstarke Kombination ermöglicht es, die „Grundlast“ für die Heizung und Warmwasserbereitung über die extrem effiziente Wärmepumpe zu decken. Im noch nicht optimal gedämmten Altbau kann aber auch der Fall auftreten, dass hohe Heizwasser-Vorlauftemperaturen von deutlich über 55 Grad Celsius energieeffizient bereitgestellt werden müssen: zum Beispiel bei sehr kalten Außentemperaturen und in Phasen mit hoher Wärmeanforderung. Dann kann die Wärmepumpe häufig keinen hocheffizienten Betrieb mehr gewährleiten und es übernimmt der Brennwertkes-

Hybridheizungen, die bereits vom Hersteller systematisch geplant und vorkonfiguriert wurden, bieten meist auch Installationsvorteile. Ein Beispiel dafür ist das sogenannte „Kit 65“ der Firma Brötje. Dieses nur etwa 175 mm tiefe Element fungiert gleichzeitig als Wärmepumpen-Inneneinheit, Pufferspeicher und zentrale Steuerung des Hybridsystems. Es wird optisch fast unsichtbar hinter einem kompatiblen Gas-Brennwertkessel (o.) des Herstellers an der Wandanschlussstelle platziert. Eine kompatible Wärmepumpe kann bei Bedarf auch erst nachträglich angebunden werden. Die witterungsgeführte Hybrid-Regelung übernimmt die Statusüberwachung und Fehlererkennung für Heizkreis(e) und den Warmwasserspeicher (u.).

sel die komplette oder schwerpunktmäßige Wärmebereitstellung. Tipp: Wichtig ist es, auf die Wahl der richtigen Heizleistung der Wärmepumpeneinheit zu achten. Laut GEG 2024 muss diese, je nach Betriebsweise, mindestens 30 bis 40 Prozent der Gebäudeheizlast decken können. Planen Sie, ihr Gebäude mittel- oder längerfristig energetisch zu verbessern, zum Beispiel durch Erneuerung der Fenster und Dämmung der Haushülle, kann es sinnvoll sein, die Wärmepumpenleistung auf die komplette künftige Heizlast abzustimmen. Dann besteht später die Chance, die fossile Einheit in Rente zu schicken. Vorteilhaft ist bei so einem Hybridsystem, dass sich bei einem plötzlichen Totalausfall des alten Wärmeerzeugers der Brennwertkessel vergleichsweise rasch installieren und in Betrieb nehmen lässt. Die Wärmepumpe und weitere Komponenten, wie einen Pufferspeicher, kann der Heizungshandwerker dann in Ruhe später montieren, falls sein Auftragsbuch voll ist, oder um eventuelle Lieferzeiten aufgrund einer hohen Nachfrage zu überbrücken.

Der passende Wärmespeicher Um in Bestandgebäuden mit Heizkörpern mehrere Energiequellen zur

Raumheizung und Warmwasserbereitung zu nutzen, ist meistens ein Heizwasser-Pufferspeicher erforderlich oder sinnvoll. Mittels separater Wärmetauscher wird die fossile und regenerativ erzeugte Wärme an das Speicherwasser übertragen. Verfügbar sind verschiedene Speicherausführungen. Sogenannte Schichtenspeicher optimieren aufgrund ihrer Konstruktion den Be- und Entladevorgang, insbesondere von niedrig temperierten Wärmequellen wie Solarthermieanlagen und Wärmepumpen. Mittels einer optionalen Frischwasserstation lässt sich auch die zentrale Warmwasserbereitung hygienisch im Durchflussverfahren umsetzen – alternativ möglich ist es, einen Kombispeicher oder zusätzlich einen separaten Warmwasserspeicher zu nutzen. Generell ist es beim Bauen im Bestand wichtig, die äußeren Abmessungen des Speichers so zu wählen, dass die Raumhöhe ausreicht, und die Einbringung zum gewählten Aufstellort problemlos möglich ist. Zudem ist, neben einer möglichst guten Wärmedämmung, auf genügend viele Anschlussmöglichkeiten und einen ausreichend großen Inhalt zur Wärmebevorratung zu achten. Dies gilt insbesondere dann, falls (nach-

träglich) weitere Wärmequellen ins Zentralheizsystem eingebunden werden sollen, wie zum Beispiel eine (vorhandene) Solarthermieanlage oder ein wassergeführter Holz- oder Pellet-Zimmerofen.

Weitere Hybridvarianten

Prinzipiell möglich und mit Blick auf das GEG 2024 zulässig ist zudem eine Hybridkombination bestehend aus zentralem Brennwertkessel und dezentral, in den einzelnen Räumen installierten Luft-Luft-Wärmepumpen (Split-Klimageräte), die nicht nur heizen, sondern die Raumluft auch filtern und an heißen Tagen effizient abkühlen und entfeuchten können. Hybridsysteme sind auch in Verbindung mit Holz- und Pellet-Zentralheizkesseln interessant, wobei eine Solarthermieanlage oder Warmwasser-Wärmepumpe die sommerliche Komplettabschaltung ermöglichen. Wer die Investitions- und Wartungskosten nicht scheut, kann seine Biomasse-Zentralheizung alternativ mit einer Heizwärmepumpe kombinieren. Generell wichtig ist bei der Auswahl

Luft-Luft-Wärmepumpen (Split-Klimageräte) können effizient kühlen und heizen. Sie eignen sich daher auch als Hybridpartner eines wasserführenden Heizsystems. www.mitsubishi-les.com

eines Hybridheizsystems, dass es zum aktuellen oder künftig gewünschten energetischen Gebäudestandard sowie zu den Nutzungs- und Komfortwünschen der Bewohner passt. Vor allem im Altbau ist eine sorgfältige Planung durch einen qualifizierten Handwerker ratsam, und optional durch einen Ener-

gieberater, der die vielen Rahmenbedingungen berücksichtigen muss, um das Heizsystem individuell und wirtschaftlich auszulegen. Dabei sollten auch die aktuell gültigen Konditionen der KfWHeizungsförderung einfließen. jw#H4F

WICHTIG: INDIVIDUELLE BERATUNG

HYBRIDHEIZSYSTEM RICHTIG PLANEN

Empfehlenswert ist der Einsatz eines herstellerseitig vorkonfektionierten Hybridsystems, wobei die Hybridpartner leistungsmäßig passend zum Gebäude bzw. zu den Anforderungen ausgelegt sind. Die Standardisierung vereinfacht Planung und Installation und garantiert, dass Komponenten, Bedienkonzept, Design, Platzbedarf und die gemeinsame Regelung optimiert und aufeinander abgestimmt sind. Zudem gibt es im Garantiefall nur einen Ansprechpartner. Unverzichtbar für eine sichere, zuverlässige Betriebsweise und für ein optimales Zusammenspiel der Hybridkomponenten ist ein für die speziellen Anforderungen geeignetes, intelligentes Regelgerät. Hauptziele der Regelstrategie können sein: so viel erneuerbare Energien wie möglich zu erzeugen und vorrangig zu nutzen, oder möglichst den jeweils wirtschaftlich günstigsten Wärmeerzeuger einzusetzen. Wichtig ist, dass die Bewohner im späteren Betrieb alle Einstellungen unkompliziert anpassen und die Energieströme kontrollieren und auswerten können. Dies funktioniert am komfortabelsten mit einem vernetzbaren, appbedienbaren Regelsystem. Auf diese Weise lassen sich Hybridsysteme zeitnah energetisch optimieren oder reparieren, falls defekte Bauteile, Fehlfunktionen oder falsche Einstellungen unnötig hohe Brennstoff- und Stromverbräuche verursachen.

#einbruchschutz #mechanische_vorkehrung #digitale_tools #nutzerverhalten

SAFETY FIRST!

Wohnungseinbrüche sind laut polizeilicher Kriminalstatistik erneut gestiegen. Geld, Wertsachen und das persönliche Sicherheitsgefühl lassen sich jedoch mit speziellen Vorkehrungen und dem richtigen Verhalten schützen.

Foto: Brian Jackson

Ein Einbruch in das eigene Zuhause ist für die meisten Menschen ein großer Schock. Waren die Zahlen der Haus- und Wohnungseinbrüche jahrelang rückläufig, sind sie in 2022 und 2023 wieder erheblich angestiegen. Die gute Nachricht ist jedoch, dass knapp die Hälfte aller Wohnungseinbrüche im Versuchsstadium scheiterte. Das zeigt: Richtige Sicherheitstechnik wirkt und schützt Hab und Gut. Doch was heißt „richtig“? Beim Einbruchschutz unterscheidet man zwischen mechanischer Sicherungstechnik wie Schlössern und Beschlägen und elektronischer Sicherungstechnik wie etwa Alarmanlagen. Außerdem spielt das Verhalten der Nutzer eine wesentliche Rolle.

Basissicherung ist mechanisch Nach Meinung der kriminalpolizeilichen Experten steht die solide mechanische Sicherung aller Öffnungen rund ums Haus an erster Stelle. Denn die wenigsten Einbrecher sind gut

ausgerüstete Profis: Wenn es zu lange dauert, ein Fenster oder die Kellertür zu knacken, lassen sie von ihrem Vorhaben ab. Elektronische Maßnahmen wie Videokameras, Alarmanlagen und Smarthome-Lösungen können die klassische Technik darüber hinaus sinnvoll ergänzen und erhöhen das Sicherheitsgefühl. Die Polizei bringt den Zusammenhang auf die einfache Formel: „Mechanisch sichern, elektronisch überwachen“. Normale Fenster lassen sich leicht aufhebeln – der am häufigsten praktizierte Modus Operandi. Bei einbruchhemmenden Fenstern dagegen ist der Beschlag mit Pilzkopfzapfen ausgestattet, was das Aufhebeln erschwert. Im Erdgeschoss bzw. in leicht zugänglichen Bereichen sollten sie daher die erste Wahl sein. Beliebtestes Ziel von Einbrechern sind übrigens Balkon- und Terrassentüren. Das ist nicht verwunderlich: Diese Zugänge befinden sich meist seitlich oder hinter dem Haus, sind schlecht

Fenster der Widerstandsklasse RC 2 mit Rundumverriegelung im Flügel. Außerdem ist bei Fenstern mit zertifizierter Einbruchhemmung ab RC 2 Sicherheitsglas inkludiert. Zum Einsatz kommt sogenanntes Verbundsicherheitsglas VSG: Eine zähelastische Folie zwischen den Scheiben erschwert die Zerstörung der durchwurfhemmenden Sicherheitsverglasung und das Durchsteigen. www.kneer-suedfenster.de

HÄUFIGE SICHERHEITSLÜCKEN VERMEIDEN

SO VERSCHAFFEN SICH EINBRECHER ZUTRITT

Keller Die Polizei registrierte 2023 über 100 000 Fälle von Diebstahl aus Kellern, Waschküchen & Co. Darum die Kellertür beim Einbruchschutz mitdenken, Kellerfenster geschlossen halten sowie das Lichtschachtgitter gegen unbefugtes Anheben sichern.

Fenstertüren: Etwa 50 Prozent aller Einbrüche* in Einfamilienhäuser erfolgen durch Fenstertüren auf Garten- und Hausrückseite, da Einbrecher hier am ehesten unentdeckt bleiben. Sicherheitsmaßnahmen sind hier besonders wichtig.

Haustür: Die Sicherheitsausstattung von Haustüren ist in der Regel standardmäßig bereits hoch, was naturgemäß eine abschreckende Wirkung hat. Dennoch finden hier immerhin rund 20 Prozent* aller Einbruchsversuche statt.

Bänke, Mülltonnen, Aufbewahrungsboxen und Leitern können als Einstiegshilfe genutzt werden und sollten daher weggestellt oder Fenster darüber besonders gesichert werden.

Fenster sind mit rund 30 Prozent* die zweitgrößte Schwachstelle am Haus. Bevorzugt werden Fenster im Erdgeschoss, gefährdet sind aber auch über Balkone und Flachdächer zugängliche Elemente im Obergeschoss.

Smarte Sensoren melden, ob die Fenster zu Hause geöffnet oder tatsächlich geschlossen sind. Das gibt auch unterwegs Sicherheit. www.siegenia.com

einsehbar und auch weniger stabil als die Haustür. Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt Fenster mit zertifizierter Einbruchhemmung. Diese wurden von neutraler Stelle geprüft und nach DIN EN 1627 in Widerstandsklassen (RC = resistance class) von 1 bis 6 eingeteilt. Je höher die Klasse, desto besser der Schutz. Die Polizei empfiehlt für Ein- und Zweifamilienhäuser mindestens RC 2. Diese Elemente müssen einem Öffnungsversuch mindestens drei Minuten standhalten. In der nächsthöheren Klasse RC 3 sind es fünf Minuten. RC 4 bis RC 6 kommen im Wohnbereich so gut wie nie zum Einsatz. Auch für Haustüren wird als Basisschutz die Widerstandsklasse RC 2

Sicherheit und Komfort: Wer nicht nur hören, sondern auch sehen möchte, wer an der Haustür klingelt, für den sind Anlagen mit Videoübertragung die richtige Lösung. www.jung.de

empfohlen. Alle Komponenten wie Türblatt, Schloss, Beschlag und Rahmen sind für die gewünschte Schutzwirkung optimal aufeinander abgestimmt. Ein Ausstattungsmerkmal, das einen genaueren Blick verdient hat, ist das des Haustürschlosses, im Fachjargon „Mehrfachverriegelung“ genannt. Es besteht aus einem Hauptschloss und zwei oder mehr Nebenschlössern, die mechanisch miteinander verbunden sind. Abschließen mit dem Schlüssel sichert die Tür an allen Verriegelungspunkten

gleichzeitig – die Tür ist vor dem Aufhebeln geschützt.

Die optimale Ausstattung

Praktisch ist im Alltag eine automatische Mehrfachverriegelung, bei der die Nebenschlösser der Tür durch bloßes Zuziehen verriegelt sind. Das kann im Falle eines Schadens wichtig sein, um vollen Versicherungsschutz zu gewährleisten. Noch komfortabler ist die Mehrfachverriegelung mit Motorschloss: Sie verriegelt beim Zuziehen automatisch das Hauptschloss.

Geht das Licht jeden Abend zu einer anderen Zeit an, ist es von außen schwer einzuschätzen, ob jemand zu Hause ist. www.hager.com

Sicherheit und Komfort: Bei dieser Haustür mit automatischer Mehrfachverrieglung reicht es, sie einfach zuzuziehen – und schon ist sie verriegelt. www.roto-frank.com

Foto: Jung
Foto: Siegenia
Foto: Roto
Foto: Hager Vertriebsgesellschaft

Auf Nummer sicher gehen: Videotürklingel, verknüpft mit einer Alarmanlage von Verisure. www.verisure.

Schon eine gut sichtbare Sirene schreckt potenzielle Einbrecher ab. www. bosch-smarthome.de

Smarte Kameras melden Aktivitäten aufs Handy, hier z.B. an die MagentaZuhause App. www.telekom.de

Die Tür kann damit elektronisch, zum Beispiel über Gegensprechanlage oder Smartphone, entriegelt werden. Fenster- und Türhersteller bieten auch Sensoren an, die erkennen, ob ein Element geöffnet oder geschlossen ist. Gekoppelt mit einem SmarthomeSystem können die kleinen Bauteile noch mehr: Sie schalten die Heizung ab, wenn das Fenster offen ist, oder lösen bei einem Einbruchversuch Alarm aus. Auch Türschlösser verfügen heute teilweise über intelligente Technik und lassen sich ins Smarthome integrieren. So kann das Schloss beispielsweise via Geofencing bei Annäherung automatisch aufgeschlossen werden. Aus polizeilicher Sicht sind Smarthome-Lösungen immer nur ergänzend zu mechanischem Grundschutz empfehlenswert. Wer den Einbruchschutz von Fenstern und Türen nachträglich verbessern möchte, findet in der „Errichterliste“ der Polizei geeignete Unternehmen: www.k-einbruch.de/fachbetriebssuche. Tipp: Abschließbare Fenstergriffe als Einzelmaßnahme haben laut Kriminalpolizei „keine direkte Einbruchschutzwirkung“, sind also unzureichend. Es bleibt abzuwarten, ob es auch 2025 Fördermittel für nachträglich verbesserten Einbruchschutz

MEHR SCHUTZ DURCH SMARTE SICHERUNG

ELEKTRONISCHE HELFER

Digitalisierung und Smarthome ermöglichen z.B. Anwesenheitssimulation, indem das Licht an- und ausgeschaltet wird, Rollläden hochfahren oder Lautsprecher eingeschaltet werden. Smarte Kameras lassen sich im Innen- oder Außenbereich einbinden und senden erkannte Aktivitäten z.B. aufs Smartphone. Wer mit seinem SmarthomeSystem signifikant den Einbruchschutz verbessern will, dem empfiehlt die Polizei die Einbindung einer Alarmanlage in das System. „Einbruchmeldeanlagen“, wie Alarmanlagen fachlich korrekt heißen, sollten immer von einem qualifizierten Errichterunternehmen montiert werden.

geben wird – wie beispielsweise im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude Einzelmaßnahmen (BEG EM) oder des KfW-Programms 159 „Altersgerechtes Umbauen“.*

Verantwortungsvoll handeln

Bei allen Überlegungen zu bestmöglichem Einbruchschutz sollte man immer bedenken, dass die Kette nur so stark ist, wie das schwächste Glied. Daher gilt: auch Lichtschächte, Kellertüren und -fenster nicht vergessen! Rollläden bieten einen gewissen Schutz, wenn sie gegen Hochschieben gesichert sind. Garagentore sollten mit spezieller Einbruchhemmung

gewählt und auch bei kurzer Abwesenheit immer verschlossen werden. Denn die beste Technik nützt nichts, wenn der Mensch zu sorglos damit umgeht. Offene Garagentore, gekippte Fenster oder unverriegelte Haustüren machen es Langfingern leicht. Übrigens passieren viele Einbrüche, anders als oft vermutet, nicht nachts, sondern tagsüber, oft während kurzer Abwesenheit. Auch darum zahlt sich ein gutes Nachbarschaftsverhältnis aus, denn auch aufmerksame Beobachter wirken abschreckend auf ungebetene Gäste. hg/red#H4F

HILFE, INFOS & BERATUNG

Einen guten Überblick über das Thema Einbruchschutz bietet die Broschüre „Sicher Wohnen“. Sie kann kostenlos heruntergeladen werden unter: www.polizei-beratung.de

Bei allen Fragen zu Sicherheit und Einbruchschutz helfen die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Ihrer Nähe: www.k-einbruch.de/beratungsstellensuche/

Foto: Telekom
Foto: Verisure

Rundum neu:

MODERNER WANDEL

Das Architektenpaar Christine und Franz Leuthner stieß bei der Suche nach einem Einfamilienhaus auf dieses historische Gebäude: Zeitgemäß saniert und nach oben erweitert, machten sie aus dem alten Winzerhaus ein nachhaltiges, energiesparendes Mehrfamilienhaus.

Dank der stimmigen Fassadensanierung und durch die Aufnahme des Satteldachs fügt sich das Winzerhaus selbst mit PV und moderner Aufstockung harmonisch in den Straßenzug ein.

LICHTDURCHFLUTET

„Wir wollten von vielen Teilen der Wohnung, ob im Stehen oder Sitzen, einen Ausblick in die gerahmte Landschaft haben."

Eigentlich suchten Christine und Franz Leuthner ein Einfamilienhaus für sich und ihre beiden Kinder. Ganze vier Jahre waren sie bereits auf der Suche, als sie auf das 300 Jahre alte Winzerhaus im Altstadtkern der niederösterreichischen Stadt Krems stießen. Das Objekt bot zwar viel Potenzial, war aber nur für ihre kleine Familie definitiv viel zu groß. Darum überlegte das Architektenpaar lange, ob und wie sie dieses Bauprojekt überhaupt angehen sollten. Schließlich entschieden sie sich, das Gebäude zu kaufen, um es zu sanieren, in mehrere Wohneinheiten zu unterteilen und die unteren Wohnungen zu verkaufen. Da sich das historische Gebäude aus Naturstein und Ziegel nahtlos in die Nachbarbebauung einreiht und sich

1 Nur im Wohnbereich wählten die Bauleute Parkettboden. Das warm anmutende Eichenholz sorgt hier für noch mehr Wohnlichkeit.

2 Lichteinfall und Ausblick wurden genau geplant. Festverglasungen im Kniestock bieten auch im Sitzen Sicht nach draußen.

3 Zementfliesen aus Marokko schaffen ein besonderes Flair und unterstützen als thermische Speichermasse ein gutes Raumklima.

4 Verschiedene Velux-Dachflächenfenster, im Firstbereich sowie als fast raumhohe Lichtbänder, sorgen für tageslichthelle Räume.

so ein einheitliches Bild des Straßenzugs ergibt, galt es, die bestehende Fassade möglichst unverändert zu bewahren. Gleichzeitig sollte der Altbau energetisch saniert werden, um so die Wohnqualität zu verbessern und das Paar entschied sich, den vorhandenen Wohnraum behutsam zu ergänzen.

Da das historische Gebäude rückseitig an einer Geländekante liegt, musste die Erweiterung im Wesentlichen in die Höhe geschehen, also als Aufstockung. Die neue zweigeschossige Dachkonstruktion steht auf der durch eine Betondecke verstärkten historischen Dippelbaumdecke. Dank der Dachneigung von 45 Grad konnte der vorhandene Platz optimal ausgenutzt werden und auch für eine Photovoltaikanlage und Dachfenster ist dieser Winkel ideal. Die Traufhöhe orientiert sich an den Nachbargebäuden. So fügt sich das neue Dach bestens, auch dank seiner Form und Farbe und trotz großer Solarkollektorenfläche, in das historische Stadtbild ein.

Um zwei Geschosse erweitert, bietet das Gebäude heute im früher ungenutzten Dachraum zwei weitere Wohnungen: Eine kleine im ersten Dachgeschoss und daneben eine Maisonettewohnung, die sich ganz oben über die gesamte Fläche erstreckt. Auf diesen eineinhalb Stockwerken lebt die heute vierköpfige Familie. Um den Wohnraum im Dachgeschoss auch in der Tiefe gut nutzen zu können, spielte die Tageslichtplanung eine besonders große Rolle. Für die optimale Lichtausbeute wurden verschiedene vertikale Verglasungen sowie Dachflächenfenster gewählt und teilweise mehrere als Lichtbänder übereinander gesetzt. Im unteren Dachgeschoss konnten zudem durch einen Knick des Daches zusätzliche Dachflächenfenster vorgesehen werden. Das sorgt für maximale Tageslichtausbeute.

Die Firstfenster hatten Leuthners ursprünglich hauptsächlich zum Lüften ausgelegt, doch „die Tageslichtsimulation von Velux hat uns sehr

geholfen, die richtigen Abmaße zu bestimmen“, sagt Christine Leuthner. Nun werden auch die Mitte des Hauses, also das Innere der Wohnung, und angrenzende Bereiche optimal mit Tageslicht erhellt und auch in der dunkleren Jahreszeit sind helle Räume garantiert.

Damit die Räume jedoch im Sommer nicht überhitzen, öffnen sich die Dachfenster in der Nacht für den nötigen Luftaustausch. Außerdem dienen Markisetten als außen liegender Sonnenschutz und halten die Wärme zuverlässig draußen. Eine weitere clevere Lösung: Die Zementfliesen, die

Leuthners beinah in der kompletten Wohnung gewählt haben, können am Tag Wärme aufnehmen und bei sinkenden Temperaturen nachts, wieder abgeben. So tragen sie zum ausgeglichenen Raumklima bei.

Dank kreativer Lösungen, einer sensibel durchgeführten, nachhaltigen Modernisierung sowie der durchdachten Wohnraumergänzung entstand hier ein beispielhaft gelungenes Projekt. Es verwandelt alt in neu, holt ein Stück Vergangenheit in die Gegenwart und macht diese durch effiziente und nachhaltige Modifizierung außerdem garantiert fit für die Zukunft. cm#H4F

Auf der Gebäuderückseite befinden sich die Eingänge. Um zwei Wohnungen erweitert, bietet das Winzerhaus heute insgesamt fünf Wohneinheiten auf vier Etagen.

DATEN + FAKTEN

Projekt: Aufstockung in Krems

Baujahr: Altbau ca. 1700

Architekt: alp architektur, Krems Franz Leuthner

Kaiser Friedrich Strasse 6 3500 Krems, Österreich

Telefon: 0043/650/9243838 www.a-lp.at

Bauweise: Bestand: Naturstein und Ziegel; Massivholzbau-Dachaufstockung zweigeschossig, Außenwand (Süd) mit Kalkputz auf Basis von natürlichem Hydraulkalk, Lehmputz innen DG 1; U-Wert Außenwand: Süd 0,729 W/m²K/ Nord 0,250 W/m²; Hybrid-Decke: Dippelbaumdecke mit neuer Betondecke verstärkt; Satteldach, 45 Grad, mit Holz-Dachkonstruktion, 32 cm Holzfaserdämmung, Holzfaserdämmplatte, Hinterlüftung, Fassadenplatten, U-Wert Dach 0,131 W/m²K; dreifachverglaste Holz-AluFenster, Ug-Wert 0,71 W/m²K

Technik: Solarthermie, Gas-Brennwertgerät, Pufferspeicher, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Kachelofen Wohnflächen: OG 64,5 m2, DG 115,5 m2

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VON EINEM ORT ZUM ANDERN ...

... wandern in der Familie von Redakteurin Susan Carlizzino-Hoog die unterschiedlichsten Gebrauchsgegenstände. Kannst du mir mal die Heißklebepistole mitbringen? Könnten wir am Wochenende den Fahrradträger ausleihen?

Wer hat gerade die Bierbänke? Die brauchen wir für die Geburtstagsfeier!

Nachrichten wie diese hüpfen im Familienchat wie Ping-Pong-Bälle hin und her ... denn: wir sharen. MEIN BEITRAG

Warum

Diverse Wohnungswechsel und die damit verbundenen Umzugsarbeiten innerhalb der Familie brachten es ans Tageslicht und uns auf die Idee: Wir stellten fest, dass viele Gerätschaften wie zum Beispiel eine Bohrmaschine, ein Schwingschleifer oder eine Stichsäge zwar immer wieder gebraucht wurden, aber in der Regel im Keller oder in der Garage – und das dann bei jedem Familienpart – zeitweise lange auf ihren nächsten Einsatz warteten.

Das war unser „Point of no return“, der Punkt, an dem wir uns fürs FamilySharing entschieden. Um Platz und Geld zu sparen und Nachhaltigkeit nicht nur zu denken, sondern auch aktiv umzusetzen. Aktuell profitieren wir dabei von unserem Standortvorteil, da die jeweiligen Wohnorte nur wenige Kilometer voneinander entfernt liegen und somit die Abhol- und Bringwege vorteilhaft kurz sind.

Wie und Was

Der Sharing-Prozess beginnt mit einer Nachricht im Familienchat oder – wenn man sicher weiß, bei welchem Familienmitglied sich das Objekt der Begierde gerade befindet – mit direkter Kontaktaufnahme. An Familienfeiern wird dann zum Beispiel regelmäßig die Bierbankgarnitur zum Vor-Ort-Einsatz gekarrt. Das sind zugegebenermaßen die Momente, in denen das System aufgrund des Geschleppes kurz ins Wanken kommt. Bisher blieben wir aber standhaft. Zudem ist sie, wie auch der Fahrradträger, die XXL-Variante der Ausleihe. Die anderen Gegenstände wie Geschirr, das unseren bekennenden Minimalisten bei Feiern fehlt, und die vielen anderen Dinge wie, Bücher, Spiele und –topaktuell – der Weihnachtsschmuck lassen sich bequem im Handgepäck transportieren. Ach ja ... wer sich auch gerne sharen lässt, ist Simba, unser felliges Familienmitglied mit Wuff.

Fazit

Unser Sharing läuft ganz gut, wir sparen Geld und Platz und profitieren vom guten Gefühl. Natürlich kommt es vor, dass hin und wieder eine Mahnung rausgeht mit der Bitte, doch daran zu denken, Gegenstand XY beim nächsten Besuch wieder mitzubringen. Aber das ist selten, die Disziplin liegt tatsächlich auf einem hohen Niveau. Geht oder ginge mal was in die Brüche – bisher nicht geschehen – dann findet sich sicher eine für alle zufriedenstellende Lösung.

Übrigens: Das Sharen ist auch schon in der nächsten Generation angekommen, die Enkelin übt es schon fleißig. So stellt sie vor dem Nachhausegehen regelmäßig die Frage, ob sie sich bis zum nächsten Mal noch etwas ausleihen dürfe. Allerdings müssen wir hier noch ein wenig an der Rückgabedisziplin arbeiten ... sonst landet der komplette Spielzeugfundus irgendwann in ihrem Kinderzimmer.

IMPRESSUM

Bauhelden Media GmbH & Co. KG

Welfenstraße 19, 70736 Fellbach

Telefon 0711/ 5206-1

Telefon Redaktion 0711/ 5206-218

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E-Mail: homes4future@bauhelden.media www.bauhelden.media www.HausbauHelden.de

VERLAGSLEITUNG:

Christian Schikora, Manuel Lösch

CHEFREDAKTION:

Astrid Barsuhn (ab) Head of Content (verantwortlich)

Christine Meier (cm) stellvertretend

REDAKTION:

Sylvia Gatzka (sg), Susan Carlizzino-Hoog (sc)

ASSISTENZ & LEKTORAT: Mirjam Ernst, Ilona Mayer

E-Mail: mayer@bauhelden.media

STÄNDIGE MITARBEITER: Hans Graffé (hg), Jürgen Wendnagel (jw)

Zeichnungen: Elke Raff

LAYOUT:

Publishing Service GmbH, 76571 Gaggenau Grafikleitung/Art Director: René Söllner, Layout: Saskia Langeneckert, Stefanie Gmeiner

HERSTELLUNG:

Anja Groth (Ltg.)

ANZEIGEN: Christoph Beyreiß, Head of Media & Brandsolutions

E-Mail: beyreiss@bauhelden.media

Claudia Pastor (Disposition)

E-Mail: pastor@bauhelden.media

VERTRIEB:

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Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen sind vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren – sowie Speicherung und Wiedergabe durch Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Das Führen der Zeitschrift im Lesezirkel sowie der Export und Vertrieb im Ausland ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Artikel, die mit Autoren-Namen gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.

Die Bauhelden Media GmbH & Co. KG ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef. ISSN-Nummer 2699-9013

Printed in Germany.

Ab 04.04.2025 gibt’s die nächste homes4future im gut sortierten Zeitschriftenhandel. Dann geht es unter anderem um diese Themen:

BAUEN MIT HOLZ

Ob im Innenausbau oder außerhalb – der Werkstoff Holz überzeugt durch Nachhaltigkeit und Wohngesundheit. Zudem bringt sein natürlicher Look Behaglichkeit in die eigenen vier Wände.

#sommerlicher wärmeschutz

So lässt sich sein Einsparpotenzial an Kühlenergie nutzen und dem Aufheizen der Innenräume vorbeugen

#fassade

Wir erklären ihre Bestandteile, von der Dämmung, über die Materialauswahl bis hin zur innovativen Fassadenbegrünung

#garten und terrasse nachhaltig gestalten

Eine gute Öko-Bilanz und elegantes Design lassen sich hervorragend miteinander kombinieren

Foto: Heidemarie Pleschko/www.josko.com

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