#H4F-homes4future 3-2021

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homes4future

#H4F

besser bauen energie sparen richtig renovieren klima schützen

ÖKOLOGISCH BAUEN UND GESUND WOHNEN

03_ 2021 € 5,00

NEU, GRÜN + GENIAL

no.3 2021

#BADEZIMMER: WELLNESS, ABER NACHHALTIG #HEIZSYSTEME: ERNEUERBARE ENERGIEN NUTZEN #SONNENSCHUTZ: HITZEFREI WOHNEN

A 5,50 € • CH 8,00 sfr • BeNeLux 5,90 € I/E/P(cont.)/SLO/SK: 6,90 €

homes4future

FACH SCHRIFTEN VERLAG


Warum wir mit Holz bauen. Holz ist ein natürliches Wohlfühlmaterial und anderen Baustoffen zum Bau eines hochgradig energieeffizienten Hauses überlegen. Wegen seiner hohen Dämmeigenschaft, seiner Langlebigkeit und seiner Fähigkeit CO2 zu binden, entscheiden sich immer mehr Menschen für den nachhaltigen Baustoff Holz und ein Effizienzhaus aus unserer Haus-Manufaktur.

www.rensch-haus.com


#editorial

#H4F

Wohnen als Gefahr? „Gesundheit ist das höchste Gut“, heißt es so schön. Welche bessere Zukunftsvorsorge könnte es also geben, als auf die eigene Gesundheit zu achten. Und erst recht auf die seiner Kinder. Sicher passiert da auch einiges: Man geht selbstverständlich zu jeder Vorsorgeuntersuchung, achtet auf gesunde Ernährung und im Idealfall auch darauf, dass der Nachwuchs genügend Bewegung an der frischen Luft hat. Aber wie sieht es dort aus, wo sich Menschen hierzulande die meiste Zeit aufhalten: in den häuslichen vier Wänden? Leider nicht so gut! In frisch renovierten oder neu gebauten Kinderzimmern herrschen häuig besonders hohe Schadstoffwerte. Das hat eine Messreihe des Sentinel Haus Instituts ergeben. Bis zu 15 Mal mehr Schadstoffe als im wohngesunden Vergleichsraum beinden sich demnach im Kinderzimmer mit Standardbaustoffen. Nach den Empfehlungen des Umweltbundesamtes ist eine solch schlechte Luft hygienisch bedenklich. Doch es gibt Abhilfe: Mit emissionsgeprüften, wohngesunden Bauprodukten, Möbeln und Reinigungsmitteln können Eltern viel für die Gesundheit der ganzen Familie tun. Denn eine unbelastete Umwelt im Haus ist natürlich auch für Erwachsene wichtig. Die Mehrkosten von wenigen Euro für gute Produkte liegen weit unter den Kosten einer oft langwierigen Krankheit. Es lohnt sich also, bei der Auswahl von Baustoffen genau hinzuschauen und diese hinsichtlich ihrer Eigenschaften und Verträglichkeit für den Menschen auf den Prüfstand zu nehmen. Worauf es sonst beim gesunden Bauen und Wohnen ankommt, erläutern wir ausführlich im Rahmen unseres Topthemas in dieser Ausgabe. Nicht zuletzt stellen wir zwei gelungene Beispiele vor, wie Baufamilien dies in die Tat umgesetzt haben. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Gerd Walther, Redakteur

Günstige Aktionshäuser, Festpreisgarantie und transparente Angebote bis zum schlüsselfertigen Objekt: Familie Späth hat sich den Wunsch vom individuellen und bezahlbaren Zuhause schon erfüllt. Wann sprechen wir über Ihre Träume?


#klimaneutral_heizen_und_kühlen

INHALT #heizsysteme

#gesund_bauen_und_wohnen

#1haus4meinungen

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#optimal regenerativ Das smarte Hochefizienzhaus von Jürgen Leppig heizt und kühlt klimaneutral.

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#vorher_nachher Mit Herzblut und viel Eigenleistung modernisierte die Baufamilie ein Siedlungshaus aus den 50er-Jahren zu einem Schmuckstück mit hoher Energieefizienz.

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#badausstattung Energie und Wasser sparen – ohne Komfortverzicht.

#raumkühlung Mithilfe von moderner Haustechnik für angenehm temperierte Räume sorgen.

#ökologische heizsysteme Am besten natürlich regenerativ – aber welches passt zu welchem Haus?

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#sommerlicher wärmeschutz Schon beim Bau können effektive Maßnahmen getroffen werden, dass die Hitze draußen bleibt.

#inhalt

knowhow

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praxisnah gedacht Gesund wohnen und gesund arbeiten – in einem Haus.

gut für mensch und umwelt Sechs wichtige Aspekte, die beim gesunden Bauen und Wohnen beachtet werden sollten.

teamleistung Im Interview erklärt Schwörer Haus Geschäftsführer Johannes Schwörer, warum er externe Kontrollen für wichtig hält.

haus mit zukunft Ein wohngesundes und ökologisches Haus baute Familie Roth – und ist stolz auf ihren kleinen CO2-Fußabdruck.

ansichtssachen

#sommerlicher_wärmeschutz

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topthema #gesund_bauen_und_wohnen

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#1haus_4meinungen Die Redaktion von #H4F hat das Musterhaus „Alona“ genau im Detail betrachtet.

#mein_beitrag Layouterin Suzi Tempes stellt ihre Reinigungsmittel selbst her. Das spart Geld und Raum – und macht sogar Spaß.

#editorial #facts+trends #grün+genial #ausblick+impressum

homes4future 3/2021 #H4F

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#gemeinsam klimaneutral In Stuttgart hat eine Baugemeinschaft auf einem städtischen Abbruchgelände ein sozial und ökologisch vorbildliches Konzept umgesetzt.

service

futurehomes

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Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall, www.schwaebisch-hall.de

MILLION

ÖKOLOGISCHE BAUSTOFFE

GEPRÜF T UND GEFÖR DERT Ökologische Baustoffe schonen die Umwelt und verbessern die CO2-Bilanz. Holz ist dabei führend und wichtiger Baustoff der Zukunft. Aber auch Lehm, Kork oder Hanf sind Alternativen und können – etwa auch zum Dämmen – eingesetzt werden.

Seriöse Ökosiegel wie Blauer Engel, Eco Institut, IBU oder Nature Plus schaffen für Bauherren einen Überblick und informieren über die Qualität der alternativen Baustoffe. Die Bau- und Dämmmaterialien Lehm, Kork oder Hanf sind in der Regel teurer als konventionelle Baumaterialien, dafür aber förderfähig. Zum Dämmen eignen sich auch Flachs, Stroh und Schafwolle. Bauherren müssten laut Experte Thomas Billman „rund ein Fünftel mehr an Material- und Verarbeitungskosten einplanen. Ein Teil dieser Mehrkosten könne aber durch staatliche Förderprogramme wieder eingespart werden“. w w w. s c h w a e b i s c h - h a l l . d e

Gebäudesanier ungen pro Jahr forder t ein A k tionsbündnis b estehend aus A rchitek ten der Bundesarchitek tenkammer, B au exper ten der D eu tschen Gesellschaf t für nachhaltiges B auen und Umweltschü t zer n der D eu tschen Umwelthilfe für den K limaschu t z . W ichtig sei eine schnelle S anier ungswelle, um die Ziele zu erreichen. B is 20 3 0 müssten die E missionen aus dem Gebäudesek tor um mindestens 6 6 Prozent sinken und bis 205 0 der gesamte Gebäudeb estand k limaneu tral sein. w w w. d g n b . d e

KLIMABILANZ 2020 Mitte März legte das Umweltbundesamt die Emissionsdaten von 2020 vor. Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur, bewertet die Zahlen als deutlich erfreulicher als noch vor wenigen Jahren. In allen Bereichen zeichne sich ein Fortschritt ab, die Maßnahmen der letzten Jahre zeigten Wirkung. Trotzdem sei klar, dass im Gebäudebereich noch viel Potenzial stecke, das unter anderem etwa durch serielles Sanieren oder eine Steigerung der Gebäudeefizienz genutzt werden könne. w w w. d e n a . d e


WIR BAUEN IHR ZUHAUSE INDIVIDUELL · NACHHALTIG · INNOVATIV

INDIVIDUELL WIE SIE AUS HOLZ

Das beste Baumaterial kommt aus der Natur, darum bauen wir mit Holz – weil es nachwächst und CO 2 bindet. Damit setzen wir das Fundament für Nachhaltigkeit und den ökologischen Fußabdruck. In unseren drei Hausbau-Manufakturen in Deutschland bauen wir Lebensräume, in denen Sie sich wohl und geborgen fühlen. Wir waren die Ersten in der Branche, die Plusenergie konsequent in den Serienstandard erhoben haben. Die perfekt gedämmte Gebäudehülle und das optimal abgestimmte Energiemanagement machen KAMPA Bauherren zu Selbstversorgern und sichern höchste staatliche Förderung. Das innovative KAMPA E&H System wurde sogar mit dem einzigartigen Systemzertiikat von Viessmann ausgezeichnet.

www.kampa.de


#facts+trends

ENERGIE SPA REN

T I PP S F Ü RS HOM EOF F ICE Seit Beginn der Pandemie arbeiten viele Menschen im Homeofice. Die Folge: ein erhöhter Stromverbrauch. Hier ein paar Tipps für klimafreundliches und stromsparendes Arbeiten zu Hause: Arbeiten Sie möglichst mit einem Laptop. Dieser benötigt im Schnitt nur ein Viertel der Energie wie ein herkömmlicher Desktop-PC. 1

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SO GEH T‘S W EI T ER Zum Jahresende 20 20 endete die Einsp eisevergü tung für Photovoltaikanlagen , die im Jahr 20 0 0 ans Net z ge gangen sind. Mit de m IB C-S olar re chner können sich deren B esit zer nun kostenfrei über Mö glichkeiten der A nlagennu t zung nach A blauf der E EG-Förder ung informieren. Nach A ngabe bestimmter Parameter, z .B . dem Jahr der Inb etriebnahme, der A nlagengröße oder dem S tromver brauch im Haushalt , werden unter B er ücksich tigung von Umweltk riterien und Rentabilität fünf O ptio nen für einen ökolo gischen und wir tschaf tlichen Weiterbetrieb er mit telt . w w w.i b c-so l a r.d e /u e20 -r e c h n e r

homes4future 3/2021 #H4F

FÖR DERU NGEN GEBÜ N DELT Seit Jahresbeginn gibt es ein neues Programm für die vielfältigen Förderungen der Bundesregierung im Gebäudebereich. Das erste Teilprogramm „Bundesförderung für efiziente Gebäude“ (BEG) bezuschusst seit Januar Einzelmaßnahmen für die Verbesserung der Energiebilanz im Sanierungsbereich, z.B. den Austausch einer alten Heizung durch eine Wärmepumpe. Ab Juli wird es „zur eigentlichen Förderung neue Boni geben, die Investitionen in mehr Energieefizienz noch lohnender machen“, so Dorothee Fritsche von der Initiative Wärme+. Hinzu kommen ab der Jahresmitte auch zinsgünstige Kredite sowie Zuschüsse für den Neubaubereich über die BEG. Ausführliche Infos gibt es unter w w w.w a e r m e - p l u s . d e , w w w. b a f a . d e / b e g

Schalten Sie den InternetRouter über Nacht aus oder aktivieren Sie den Energiespar-Modus des PCs. 2

3 Konferenzen ohne Kamera abzuhalten, reduziert die Emissionen um 96 Prozent.

Ein Arbeitsplatz nahe am Fenster nutzt das Tageslicht. 4

5 Deaktivieren Sie den Bildschirmschoner, sonst wird der PC nicht in den sparsameren Ruhezustand versetzt. Für längere Pausen empiehlt sich der Ruhemodus.

Es lohnt sich, vorausschauend fürs leibliche Wohl zu sorgen und den Kaffee in einer Thermoskanne warmzuhalten oder etwa das Mittagessen in größeren Mengen vorzukochen und aufzuwärmen. 6

Und zu guter Letzt: Nach getaner Arbeit die Hardware mit einer schaltbaren Steckdosenleiste vom Netz nehmen. 7

w w w. h e a .d e


Gebäude mit hoher gestalterischer Qualität, innovativen Lösungen und einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit stehen im Fokus des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur, der dieses Jahr bereits zum neunten Mal an den Start geht. Bewerbungen sind bis 15. Juni 2021 über einen Online-Fragebogen möglich. Eine Jury entscheidet über die Einsendungen und ermittelt das Siegerprojekt. Die Preisverleihung indet am 3. Dezember 2021 in Düsseldorf statt. w w w. n a c h h a l t i g ke i t s p r e i s . d e /a r c h i t e k t u r, w w w. d g n b . d e

Positive Energie ... ... kann man nie genug haben.

GU T BER AT EN Wie Verbraucher beim Wasserverbrauch sparen können, das weiß Martin Brandis, Energieexperte der Verbraucherzentrale. Er erklärt: „Sparsam sind Haushalte, die weniger als 30 Liter pro Person und Tag verbrauchen. Wer darüber liegt, hat in der Regel erhebliche Einsparmöglichkeiten.“ Ein nützlicher Energiespartipp ist etwa der Einsatz eines Sparduschkopfes, mit dem der Warmwasserverbrauch um bis zu 50 Prozent reduziert werden kann. Dafür sollte der Duschkopf einen Wasserdurchfluss von weniger als 9 Litern pro Minute haben. Viele weitere Tipps erhalten Verbraucher direkt bei der Energieberatung, die online, telefonisch oder auch persönlich bei Fragen rund um den efizienten Einsatz von Energie in Privathaushalten berät. w w w.ve r b r a u c h e r z e n t r a l e - e n e r g i e b e r a t u n g . d e

Home4Future im Standard. Alle unsere Häuser sind mit ökologischer Gebäudehülle, Photovoltaikanlage, Energiespeicher, Frischluft-Wärmetechnik und smarter Haussteuerung ausgestattet. weberhaus.de

Einer repräsentativen Umfrage von Forsa unter 1506 Personen ab 18 Jahren zufolge sehen 65 Prozent der Frauen und 54 Prozent der Männer einen Verbesserungsbedarf bei der Verwendung recycelter oder recycelbarer Baustoffe. Um die Wiederverwertung zu unterstützen, wären sogar 56 Prozent der Befragten bereit, mehr dafür zu bezahlen. Und selbst eine höhere Besteuerung käme für 40 Prozent der Teilnehmer als Maßnahme für die Durchsetzung einer konsequenten Wiederverwendung infrage. w w w. b h w- p r e s s e d i e n s t . d e

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#facts+trends

FERTIGHÄUSER

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GEF R AGT W I E N I E Nach Angaben des statistischen Bundesamtes betrug im Jahr 2020 der Anteil der Fertighäuser von insgesamt 105 962 neu genehmigten Ein- und Zwei-Familienhäusern 22,2 Prozent und war damit so hoch wie nie. 2019 wurde mit 20,8 Prozent erstmalig die Marke von 20 Prozent überschritten. Hans Volker Noller, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertighaus, sieht den Grund „in einer sicheren Festung in zunehmend unsicheren Zeiten“. Ebenso sei es nicht nur eine Investition in die Zukunft der Baufamilie, sondern wegen des nachwachsenden Baustoffs Holz und dessen überdurchschnittlichen Energieefizienz auch eine Entscheidung für die Zukunft unserer Umwelt. w w w.f e r t i g h a u s w e l t . d e

I N T ELLIGEN T V ERGL AST In Karlsruhe wurde der Gebäudekomplex FC Campus mit einer innovativen, weltweit einzigartigen „Smartphone“-Glasfassade umgesetzt. Das architektonische Element ist eine in den Glasaufbau integrierte Folie mit interaktiven Flüssigkristallen, die, ohne Beeinträchtigung der freien Durchsicht, eine sensorgesteuerte Verringerung von Licht- und Wärmeeintrag ins Gebäude ermöglichen. Trotz seiner großflächigen Verglasung ohne Verschattungselemente muss das Gebäude auch im Hochsommer kaum gekühlt werden. w w w. 3 d e l u xe . d e

KLIMABEWUSST HEIZEN

D E R U M W E LT Z U L I E B E

TA RIF Z Ä H LT

PROA K T I V Ü 6 0

79 Prozent der Ökogastarife sind Klimatarife ohne den Bestandteil Biogas. Bei ihnen werden die verursachten CO2-Emissionen lediglich kompensiert. Bei 18 Prozent aller Ökogastarife stammt zumindest ein Teil aus Biogas, nur ein Anteil von drei Prozent basiert komplett auf Biogas. Dazu zählt zum Beispiel das durch den TÜV Nord zertiizierte „Wirklich Ökogas“ von Polarstern.

Eine Forsa-Umfrage unter 1 506 Personen im Oktober 2020 im Auftrag der CosmoDirekt ergab, dass es mit zunehmendem Alter für wichtiger erachtet wird, einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. So entwickelt sich der prozentuale Anteil von 79 Prozent bei den 18-29-Jährigen über 81 Prozent in der Altersgruppe der 30-44-Jährigen und 85 Prozent bei 45-59-Jährigen hin zu 90 Prozent bei Menschen über 60 Jahren.

w w w. p o l a r s t e r n - e n e r g i e . d e

w w w. c o s m o s d i r e k t . d e


S o la r ko ll e k to re n e ro b e r n e in e n n e u e n Le b e ns rau m: d e n Ga r te nz au n . E in E l e m e nt m i t e in e r B re i te vo n 2 , 3 0 M e te r n e r ze u g t im Ja h r r u n d 375 k W h S t ro m . B e i e in e r Z au nlä n g e vo n 3 0 M e te r n sin d d as r u n d 4 8 91 k W h , was in e t wa d e n S t ro mve r b au c h e in e r v i e r kö pf ig e n Fa mili e d e c k t . D a b e i g e nü g t di f f us e s L i c ht . M i t D u p l e x S o la r aus Ve r b u n d si c h e r h e i tsglas las s e n si c h di e E l e m e nte s o g a r b e i ds e i t i g nu t ze n . D i e H ö h e vo n b is zu 1, 6 0 M e te r n e r m ö gli c ht au c h d e n E ins at z als S i c hts c hu t z . We i te re O pti o n e n sin d S o la r-Te r ras s e n /- B alko n g e lä n d e r o d e r S o la r- C a r p o r ts . M ö c hte m a n ni c ht in d e n e ig e n e n S o la r z au n inve s ti e re n , k a n n m a n di e s e n au c h m i e te n . w w w. s o l a r c a r p o r t e . d e /s o l a r z a u n

GUT VORBEREITET SEIN

M EH R PRI VAT E L A DES TAT IO N EN Das am 5. März beschlossene Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) regelt Rahmenbedingungen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Wohn- und Nichtwohngebäuden. So muss beim Neubau und größeren Renovierungen von Wohn- und Nichtwohngebäuden künftig eine bestimmte Anzahl von Elektroinstallationsrohren (Leerrohren) zur Aufnahme der Energieversorgungs- und Datenleitungen vorgesehen werden, um den nachträglichen Einbau von Wallboxen zu erleichtern. Ein- und Zweifamilienhäuser mit weniger als fünf Stellplätzen sind davon nicht betroffen. Aufgrund steigender E-Mobilität, wird aber empfohlen, auch diese zu berücksichtigen.

#facts+trends

EN ERGI E I M Z AU N

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#zusammenplanen #nachhaltigbauen #gemeinschaftlichleben


Große Fensterflächen, die vorgegraute Fichtescha­ lung und Teilflächen in Streckmetall prägen die Fassade des Flachdach­ gebäudes.

futurehomes #baugemeinschaft

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Baugrund ist in Städten rar und teuer. Gemeinden suchen deshalb nach alternati­ ven Ansätzen. In Stuttgart bekam die Bau­ gemeinschaft MaxAcht auf einem städ­ tischen Abbruchgelände die Chance, ihr sozial und ökologisch vorbildliches Kon­ zept umzusetzen.

homes4future 3/2021 #H4F

GEMEINSAM KLIMANEUTRAL


Baugrund im urbanen Raum ist knapp, nicht bezahlbar oder in Großstädten wie Stuttgart so gut wie nicht vorhanden. Mit alternativen Konzepten versucht man dort gegenzusteuern. So hat die Gemeinde inzwischen mehrfach auf kommunalen Grundstücken Parzellen für Baugemeinschaften zu vergünstigten Preisen bereitgestellt. Ein Paradebeispiel: das Olga-Areal, auf dem nach dem Umzug und Abriss des ehemaligen Kinderkrankenhauses eine große, innerstädtische Baufläche frei wurde. Nach einem Auswahlverfahren kam dort unter anderen die Baugemeinschaft MaxAcht zum Zug. Sie hatte sich von Anfang an einen hohen ökologischen Anspruch auf die Fahne geschrieben und entschied sich deshalb für eine Gebäudehülle mit viel Holz. Die spezielle Konstruktion der Massivholzelemente verzich-

tet komplett auf Leim und Metall und schafft so die Grundlage für eine wohngesunde Umgebung. Obwohl Keller und Treppenhaus aus Beton hergestellt sind, gelang es durch den hohen Anteil am nachwachsenden Baustoff Holz, ein CO2-neutrales Gebäude zu errichten. Das natürliche Material ist innen wie außen erlebbar. Die Fassade besteht aus vorgegrauter Fichtenschalung und im Hausinnern tragen die sichtbar belassenen Holzoberflächen zu einem ausgeglichenen Wohnklima bei. Die Organisierung des Projekts als Gemeinschaft ermöglichte es auch Bauherren mit kleinerem Budget teilzunehmen. Gemäß der Vorgabe der Stadt Stuttgart wurden weitere soziale Kriterien erfüllt. So sind zwei Wohnungen öffentlich geförderte Eigentumswohnungen und zwei weitere sind Inklusionswohnungen. Im Erdge-

„Der Aufwand hat sich gelohnt – auf jeden Fall. Der gemeinsame Zehnjahresprozess beinhaltet auch jede Menge Lebenserfahrung.“ Fazit Baugemeinschaft MaxAcht

VARIABEL NUTZBAR

Alle Böden im Haus sind als Sichtestrich ausgeführt. Das hat nicht nur optische Gründe, sondern ist auch recyclingmäßig vorteilhaft, da später kein Bodenbelag entsorgt werden muss.


futurehomes #baugemeinschaft

Holz spielt nicht nur konstruktiv eine wichti­ ge Rolle, sondern auch in der Innengestaltung. So treten die Massiv­ holzelemente an den Decken und teilweise an den Wänden offen zutage.

Nachgefragt bei SCHLAFEN 13

WC BAD 2 5

Architekt Oliver Hilt, architekturagentur

WOHNEN ESSEN/ KOCHEN 48,5

SCHLAFEN 13,5

TREPPENHAUS/ EINGANG 17

BAD 4,5 WOHNEN ESSEN/ KOCHEN 50

WC 2

DU 3

BAD 3,5

GEMEINSCHAFTSRAUM 51

SCHLAFEN 12,5

1. OG

SCHLAFEN 14

BAD 4,5

WC 2

SCHLAFEN 12

WOHNEN ESSEN/ KOCHEN 44

LOGGIA

SCHLAFEN 11,5

SCHLAFEN 12

HWR 11

SCHLAFEN 14,5

TREPPENHAUS 12,5

BAD/ FLUR 11,5 SCHLAFEN 13 LOGGIA

SCHLAFEN 15,5

SCHLAFEN 14,5

LOGGIA

BAD/FLUR 7,5

WOHNEN ESSEN/ KOCHEN 45

BAD 6

SCHLAFEN 16

WOHNEN ESSEN/ KOCHEN 33

Welche planerischen Besonderheiten gab es aufgrund der gemeinschaftlichen Bauaufgabe? Die Vielzahl der einzelnen Bauherren sorgte für einen erhöhten Betreuungsaufwand, um die einzelnen Wünsche erfüllen zu können. Zugleich mussten aber alle Beteiligten zum Wohle aller gute und konstruktive Kompromisse erarbeiten. Insgesamt kam dieser Einsatz einer deutlich vielfältigeren und qualitativ hochwertigeren Art zu bauen zugute. Welche ökologischen Aspekte spielten bei der Planung eine Rolle? Das Gebäude sollte schon mit der Fertigstellung CO2 neutral errichtet sein. Darüber hinaus wurde von den Bauherren ein hoher energetischer Standard (KfW 55) gewünscht, gepaart mit einem besonderen Fokus auf eine wohngesunde Innenraumqualität. Das Gebäude ist zudem so geplant, dass es in ferner Zukunft sortenrein recycelt werden kann. Wie wurden diese Ansprüche umgesetzt? Kern des Gebäudes ist die leimfreie Massivholzbauweise der tragenden Geschossdecken und der Außenwände. Diese diffusionsoffene Bauweise schafft ein hohes Maß an Behaglichkeit für die Bewohner. Durch die rein mechanischen Verbindungen dieser Bauteile können sie später auseinandergenommen und weiteren Prozessen zugeführt werden. So entsteht ein klimaneutraler Stoffkreislauf.

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SCHLAFEN 13

homes4future 3/2021 #H4F

EG

18,35 m

22,04 m


futurehomes #baugemeinschaft

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INDIVIDUELL & GEMEINSAM

homes4future 3/2021 #H4F

Für Schalter und Steckdosen im ganzen Haus wähl­ ten die Architekten den Designklassiker „LS 990“, der gut mit den verschiedensten Einrichtungsstilen harmoniert. w w w. j u n g . d e Das zentrale Treppenhaus wurde aus Beton errichtet und präsentiert seine rohe Materialität ganz selbst­ bewusst in der angrenzenden Küche.

„So sollte Wohnungsbau sein – selbstverständlich, nachhaltig, sozial und in einem dialogischen Prozess entwickelt.“ Jurybegründung, Staatspreis Baukultur Baden­Württemberg


Während die Bäder in den restlichen Stockwerken fensterlos sind, bringt in der obersten Etage ein Dachfenster natürliches Licht in den Raum.

Fotos: Henrik Schipper / www.jung.de, Klaus Schaeffer, architekturagentur

schoss beindet sich ein gemeinschaftlich genutzter Aufenthaltsraum mit Küche und angrenzendem Freibereich – Basis für eine lebendige Hausgemeinschaft, in der generationenübergreifend miteinander gelebt und gefeiert wird. Die insgesamt elf Wohneinheiten sind von unterschiedlicher Aufteilung und Größe und bieten Platz für ein bis vier Personen. Das Gebäude ist barrierefrei konzipiert und dabei so

gestaltet, dass die Grundrisse im Laufe der Zeit anpassbar sind, etwa indem bei den großen Wohnungen Bereiche abgeteilt werden, zum Beispiel für häusliches Pflegepersonal. Und wie gestaltet sich nun das Zusammenleben? „Im Prinzip unkompliziert“, resümiert die Baugemeinschaft. „Es gibt zahlreiche vielfältige Begegnungen, wobei uns wichtig ist, dass alles auf freiwilliger Basis erfolgt. Jeder kann teilnehmen an gemeinschaftlichen Aktivitäten, muss aber nicht. Das sind zum Beispiel Kaffeerunden im Gemeinschaftsraum oder davor im Freien, After-Work-Bier, Fernsehen mit Beamer im Gemeinschaftsraum. In der Coronazeit kochen einzelne Parteien für andere mit, d.h. fünfmal essen, einmal kochen. So ist Homeofice mit Kindern besser zu bs#H4F vereinbaren.“

DATEN + FAKTEN Planung: architekturagentur Breitscheidstraße 131a 70176 Stuttgart, Tel. 0711/46921930 www.architekturagentur.de Hersteller: holzius GmbH Kiefernhainweg 96, I-39026 Prad Tel. 0039/0473/618185 www.holzius.com Konstruktion: leim- und metallfreie Massivholzbauweise mit StahlbetonTreppenhaus, Fassade aus vorgegrauter Fichtenschalung, U-Wert Außen-

wand 0,194 W/m2K, Flachdach, U-Wert 0,089 W/m2K, Holzfenster mit Wärmeschutzverglasung, Ug-Wert 0,8 W/m2K Technik: Wärmeversorgung über Blockheizkraftwerk im Quartier, Abluftanlage und Frischluft-Nachströmung über Fensterfalzlüfter Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 30,4 kWh/m2a Endenergiebedarf: 50,3 kWh/m2a KfW-Efizienzhaus 55 Gesamtwohnfläche: 1 050 m2

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1 HAUS 4 MEINUNGEN a

b

Das Musterhaus kann in der Fertighaus-Ausstellung in Günzburg besichtigt werden. Einen ausführlichen Film über das Haus finden Sie auf YouTube unter „HausbauHelden“. Oder direkt über diesen QR-Code.


Ein alltagstauglicher Grundriss, der im Erdgeschoss später auch das Wohnen auf einer Ebene möglich macht, eine zukunftsfähige Haustechnik und hohe Energieefizienz kennzeichnen das Musterhaus „Alona“. Die #H4F-Redaktion hat das Haus besucht – hier inden Sie ihr Resümee!

c

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a-d

ansichtssachen #1haus4meinungen

#musterhaus #effizienzhaus40

a Satteldach 30 Grad, Kniestock 203 cm, U-Wert 0,173 W/m²K. b Holztafelbau, zweischalige Außenwand (Verblendsteine und Putz auf Porenbeton), U-Wert der Außenwand 0,116 W/m2K. c Holzfenster mit Dreifach-Verglasung, Ug-Wert 0,5 W/ m²K. d Luft-Wasser-Wärmepumpe inkl. Kühlfunktion mit 180 Liter Warmwasserspeicher, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Primärenergiebedarf: 21 kWh/m2a, Endenergiebedarf: 11,6 kWh/m2a, Efizienzhaus 40 w w w. g u s s ek -h a u s . d e Alle Infos und Bilder zu diesem KfW-Efizienzhaus 40 sowie ein Herstellerporträt gibt‘s unter www.HausbauHelden.de/hersteller/gussek

d BALKON

DIELE 15,5

WC/DU 7

ABST. 3

8,50 m

ARBEITEN 12

BAD 14,5

ANKLEIDE 9

TECHNIK 10,5 SCHLAFEN 15,5 KOCHEN 14,5

WOHNEN/ ESSEN 42

KIND 2 14

KIND 1 14 FLUR 11,5

EG

OG

homes4future 3/2021 #H4F

12,00 m


1 HAUS

Barbara Stierle Redakteurin

4 MEI NUN GEN #meinung_2 Eine Besonderheit bei diesem Haushersteller ist die zweischalige Bauweise, bestehend aus einer hochgedämmten Holzverbundkonstruktion mit auf der Baustelle vorgemauerter, massiver Klinkerfassade. Diese besondere Hybrid-Bauweise schafft nicht nur gute Wärme- und Schall-Dämmwerte, sondern auch eine besonders robuste Fassade und verbindet so die Vorteile von Holz- und Massivbau. Ein weiterer ökologischer Pluspunkt: Die Materialien sind nicht miteinander verklebt, wie das bei einem klassischen Wärmedämm-Verbundsystem mit Putzfassade üblich ist. Sie können im Falle eines Rückbaus auseinandergenommen und getrennt entsorgt werden.

Fließende Raumübergänge schaffen im Erdgeschoss ein Gefühl von Transparenz und Großzügigkeit. Die mittig platzierte Treppe sorgt gleichzeitig für eine Zonierung. #meinung_1 Ein offenes Raumgefüge bringt eine großzügigere Wohnatmosphäre mit sich. Begrenzungen sind aufgehoben, Blickbeziehungen

und Sichtachsen reichen quer durchs Haus. Aber nicht jeder liebt so viel Offenheit, vor allem, wenn sie bedeutet, dass Besucher oder der Postbote bereits im Eingangsbereich vollen Einblick in jeden Winkel erhalten. Im Musterhaus „Alona“ wurde dieses Problem elegant gelöst. Zwar bilden Wohnen, Essen, Kochen ein Raumkontinuum und auch zur Diele trennt sie keine Tür, aber die mittig platzierte Treppe schirmt ab und unterteilt das Erdgeschoss in unterschiedliche Bereiche. Zudem schafft der Erker, in dem der Essplatz untergebracht ist, eine zusätzliche Zonierung. Mit seiner dreiseitigen Verglasung stellt er eine direkte Verbindung nach draußen her, gibt den Bewohnern das Gefühl, im bs#H4F Garten zu speisen.

Susanne Neutzling Redakteurin

Die dreifach verglasten Holzfenster kommen übrigens aus der eigenen Fensterfertigung des Hausherstellers. So können auch Extras wie das Übereck-Sitzfenster individuell angefertigt ne#H4F und angepasst werden.

Ein sehr robuster, zweischaliger Wandaufbau sorgt für hohe Energieeffizienz, guten Schallschutz und eine stoßfeste Fassade.


ansichtssachen #1haus4meinungen

Oliver Gerst stellvertretender Chefredakteur

Technik, die stets eine komfortable Wohnatmosphäre erzeugt, ist in diesem Haus inklusive: angenehme Wärme im Winter, ausreichende Abkühlung im Sommer.

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#meinung_3 In puncto Komfort macht Haus „Alona“ keine halben Sachen. Dafür sorgt eine ausgeklügelte Haustechnik. Eine zentrale Rolle spielt dabei eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Verbindung mit einer Fußbodenheizung – ein Heizsystem mit integrierter Kühlfunktion. Im Winter wird warmes Wasser durch das Rohrleitungssystem gepumpt, um die Räume mit angenehmer Strahlungswärme zu beheizen, im Sommer fließt kaltes Wasser, um eine gewisse Kühlung im Hausinnern zu erreichen. Auch wenn damit natürlich nicht die Effekte einer Klimaanlage erzielt werden können, lässt sich die Raumtemperatur doch um einige Grad reduzieren und so ein subjektiv angenehmes Klima schaffen. Ergänzt wird das Heizungssystem durch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und sogenanntem SommerBypass. Dieser stellt sicher, dass in kühlen Sommernächten der Wärmetauscher umgangen und die kühle Außenluft direkt in die Räume geleitet wird. So wird die Aufheizung des Gebäudes automatisch reduziert. Beste Bedingungen also, um jederzeit komfortabel wohnen zu können! og#H4F

Zukunftstauglich wird dieses Haus durch seine vorausschauende Grundrissplanung und seine Energieffizienz. #meinung_4 Knapp 190 Quadratmeter bietet das zweigeschossige Haus. Wer den Eingangsbereich betritt, indet viel Bewegungsfreiheit, um an der Garderobe abzulegen. Hinter der gegenüberliegenden Tür verbirgt sich der Raum für die Haustechnik, der mit einem eigenen Außenzugang ausgestattet ist. Im Anbau sind ein Arbeits- beziehungsweise Gästezimmer und ein barrierefreies Duschbad an-

geordnet. Praktisch in der Gegenwart und vorausschauend für die Zukunft: Bei Bedarf wird das Gästezimmer zum eigenen Schlafzimmer, so dass sich das Haus im Alter ohne hinderliche Stufen komfortabel weiterbewohnen lässt. Ebenfalls praktisch: Der Raum unter der Treppe wird als Abstellkammer genutzt. So sind Vorräte stets aufgeräumt und dennoch schnell zur Hand.

Auch in puncto Energieefizienz ist „Alona“ up to date. Die Grundlage dafür legt die Wandkonstruktion mit sehr guten Dämmwerten. Diese reduzieren den Wärmeverlust auf ein Minimum und schaffen die Voraussetzungen, damit die Haustechnik efizient ihren Dienst tun kann. Damit erreicht dieses Musterhaus immerhin den KfW-Efizienzhaus 40-Standard – die zweithöchste Förderstufe. gw#H4F

homes4future 3/2021 #H4F

Gerd Walther Redakteur


#sonneabwehren #verschatten #dämmen #konstruktivemaßnahmen

HITZEFREI Als außen liegender Sonnenschutz sind Raffstores sehr effizient in der Hitzeabwehr. Dank ihrer beweglichen Lamellen erlauben sie Blicke nach draußen und lassen Licht in die Räume. w w w.w a r e m a . d e

Heiße Sommer – kühles Haus. Damit sich unsere vier Wände angesichts Klimawandel in der warmen Jahreszeit nicht in eine Sauna verwandeln, kann man schon beim Bau effektive Maßnahmen treffen, die bewirken, dass die Hitze ausgesperrt wird.


Mehr Licht und Aussicht Was Blickbeziehungen und Lichteinfall angeht haben Außenjalousien, auch Raffstores genannt, die Nase vorn. Sie sind aus beweglichen Lamellen zusammengesetzt, die aus witterungsbeständigem, spezialbeschichtetem Aluminium gefertigt sind. Diese lassen sich je nach Sonnenstand unterschiedlich neigen, so dass sie außer bei sehr tief stehender Sonne das Fenster nicht komplett abschotten und dabei trotzdem bis zu 95 Prozent der Sonnenenergie außen vor bleibt. Wenn der Sonnenschutz motorisiert und mit einer automatischen Steue-

Aus einem Guss – die senkrechte Markise „Paravento“ sorgt nicht nur für angenehmen Schatten im Haus und auf der Terrasse, sie prägt auch das äußere Erscheinungsbild. w w w.w e i n o r. d e

G E B Ä U D E E N E RGI E G E S E T Z

GESETZLICHE ANFORDERUNGEN Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt die Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz:  Ein Gebäude ist so zu errichten, dass der Sonneneintrag durch einen ausreichenden baulichen sommerlichen Wärmeschutz begrenzt wird.  Der nach DIN 4108-2 ermittelte Sonnenenergieeintrag über transparente Bauteile darf bestimmte Werte nicht überschreiten.  Die in DIN 4108-2 angegebenen Übertemperatur-Gradstunden dürfen nicht überschritten werden. Der Nachweis kann über das vereinfachte Verfahren nach DIN 4108 erfolgen. Dabei wird der vorhandene Sonneneintragskennwert des Gebäudes ermittelt und in Relation zum maximal zulässigen gebracht. Dies erfolgt anhand folgender Kennwerte:  Lüftung der Räume  Konstruktionsweise der raumumfassenden Bauteile  grundflächenbezogener Fensterflächenanteil  Art der Verglasung (z.B. Sonnenschutzglas)  Orientierung und Neigung der Fenster  Einsatz passiver Kühlung  Art und Lage des Sonnenschutzes Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Gebäudeteile zur Wohnnutzung, deren grundflächenbezogener Fensterflächenanteil 35 Prozent nicht überschreitet, benötigen keinen Nachweis, wenn die Fenster in Ost-, Süd- oder Westausrichtung mit einem entsprechend efizienten außen liegenden Sonnenschutz ausgeführt sind.

knowhow #sommerlicher_wärmeschutz

aus Edelstahl, wobei die beiden Metallversionen dauerhafter sind. Rollläden bieten einen guten Hitzeschutz, haben jedoch den Nachteil, dass sie nicht nur die Wärme produzierende Infrarotstrahlung ausschließen, sondern auch Licht und Ausblicke. Kleiner Tipp: Wenn sie von der Sonne beschienen werden, sollten mindestens die Lichtschlitze geöffnet bleiben. Andernfalls heizt sich die zwischen Rollladen und Fenster beindliche Luft auf und gibt die Wärme nach innen weiter.

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Große Glasflächen sind eine tolle Sache: Sie lassen viel Licht ins Haus, verbinden drinnen mit draußen und erlauben schöne Ausblicke. Aber gleichzeitig gelangt durch sie die Wärme der Sonne in die Räume. Das ist in der kalten Jahreszeit hochwillkommen, kann aber im Sommer das Gebäude über ein erträgliches Maß aufheizen, wenn man keine wirksamen Vorkehrungen ergreift. Am effektivsten sind Maßnahmen, die die Wärmestrahlung bereits außerhalb der Gebäudehülle abblocken, sodass sie gar nicht erst ins Haus vordringt. Hier kommen Außenverschattungen zum Zug. Sie können baulicher Art sein, zum Beispiel weite Dachüberstände, eine Terrassenüberdachung oder fest integrierte, waagrechte oder leicht geneigte Holzlamellen. Vor allem nach Süden machen sich solche architektonischen Lösungen spürbar bemerkbar. Oder man sperrt die Sonne mithilfe von Rollläden, Jalousien, Markisen und Co. aus. Am beliebtesten, da am preisgünstigsten, ist der Rollladen. Sein sogenannter Panzer besteht meist aus Kunststoff oder Aluminium oder seltener, da teurer und schwerer,

homes4future 3/2021 #H4F

Bei Dachfenstern ist eine gute Verschattung besonders wichtig. Denn durch ihre Ausrichtung nach oben scheint hier die Sonne besonders lange herein. w w w.ve l u x . d e


Mit dem Wandtaster „WRC6“ lassen sich unter anderem die Rollläden Smarthome-gesteuert hoch- und runterfahren . w w w. e q -3 . d e

SMARTE HAUSTECHNIK

INTELLIGENTER HITZESCHUTZ

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w. b e c k

e r-a n tr i e b e .c o m

Eine intelligente Gebäudesteuerung hält den Wärmeeintrag ins Haus automatisch in Schach. Sie regelt das über die verschiedenen Aktoren. Außen- und Innenverschattungen werden zeitgesteuert in Position gebracht. Zusätzlich können Informationen von Temperatur-, Wind- und Lichtsensoren für die Entscheidung herangezogen werden, ob Rollläden und Co. auf- oder zugehen sollen. Sofern keine Be- und Entlüftungsanlage vorhanden ist, können Fenster mit selbsttätigen Schließ- und Öffnungsmechanismen ausgerüstet und in Abhängigkeit von Außen- und Innentemperatur sowie Feuchte- und CO2Gehalt der Raumluft in Gang gesetzt werden. Daneben können die Bewohner auch aktiv über Schalter, Fernbedienung und Smartphone-App auf die Aktoren Einfluss nehmen.

Innovative Digitaldrucktechnik eröffnet ganz neue, individuelle Gestaltungspotenziale bei Wabenplissees. L e h a , w w w. duette.de

rung ausgestattet ist, bedeutet dies nicht nur einen Gewinn an Bequemlichkeit, weil er dann ganz von alleine – in Abhängigkeit von Tageszeit und Bewölkung – agiert. Eine Studie der Industrievereinigung RollladenSonnenschutz-Automation (IVRSA) belegt außerdem, dass sich bei aktiv gekühlten Gebäuden damit bis zu 50 Prozent Kühlenergie einsparen lässt. Denn die Automatik ist feinfühliger und reagiert schneller als die Bewohner und das auch dann, wenn niemand zu Hause ist. Central Control: Als besonders effektiv erweisen sich Markisen und Sonnensegel, Die zentrale da sie die Sonnenstrahlen schon Funksteuerung. weit vor den Fenstern abfangen. Ihre wetterfesten und lichtstabilen Stoffbahnen gibt es in vielen verschiedenen Farben. Neben vorgefertigten Standardprodukten können die Schattenspender auch individuell auf Maß hergestellt werden. Wenn sie mit einem Motor versehen sind, lassen sie sich bequem auf Knopfdruck, per Fernbedienung oder smarter Steuerung in Position bringen. Besonders vorteilhaft sind Marki-


sen an Dachfenstern, die durch ihre Ausrichtung nach oben über längere Zeit Sonne einfangen. Ohne eine gute Außenverschattung wäre es an heißen Tagen deshalb unterm Dach nicht auszuhalten. Die Tuchbahnen fahren sich nicht wie die Exemplare an der Terrasse mit Abstand zur Gebäudehülle aus, sondern sind direkt vor der Glasfläche angebracht. Attraktiv, aber nicht ganz so effektiv Auch innen liegender Sonnenschutz hilft gegen die Hitze, ist aber nicht ganz so effektiv, da ein Teil der Strahlung bereits durch die Fensterscheibe gelangt ist. Diese wird jedoch daran gehindert, sich weiter im Raum auszubreiten.Die Gewebe von Rollos, Wabenplissees oder Faltstores sind lichtdurchlässig, außer in der Ver-

Design-Heizkörper

Komfortable Raumlüftung

Heiz- und Kühldecken-Systeme

Immer das beste Klima für

HÖCHSTEN WOHNKOMFORT Mit Zehnder Systemen für komfortable Wohnraumlüftung treffen Sie immer die perfekte Wahl. Bringen Sie frische und saubere Luft in alle Räume. ■ Komfort für die ganze Familie ■ Steigerung von Gesundheit und Wohlbefinden ■ Energie und gleichzeitig Geld sparen ■ Werterhalt Ihrer Immobilie ■ Für Neubau und Sanierung www.zehnder-systems.de

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knowhow #sommerlicher_wärmeschutz

Das Zip-ScreenSystem „VS Z“ ist ein textiler, außen liegender Sonnenschutz. Er reduziert die Sonneneinstrahlung um bis 75 Prozent und lässt trotzdem noch viel Tageslicht herein. w w w. h e r o a l . d e


knowhow #sommerlicher_wärmeschutz

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Dieses Haus ist gleich zweifach gegen den sommerlichen Hitzeansturm gerüstet: Eine große Terrassenüberdachung spendet Schatten und sein massiver Baustoff Kalksandstein verzögert die Wärmeleitung ins Haus. w w w. b a u m e i s t e rhaus.de

B E G R Ü N U N G V O N DA C H U N D FA S S A D E Leichtbetonsteine verfügen über eine hohe Wärmespeicherfähigkeit mit dem Effekt, dass die Hitze nicht so leicht ins Haus gelangt. w w w. k l b - k l i m a l e i c h t b l o c k . d e

Pflanzen auf dem Dach und an der Fassade sind nicht nur was fürs Auge, sondern auch gut fürs Klima im Haus. Denn sie bewirken, dass die Sonnenstrahlung nicht direkt auf die Gebäudehülle trifft und verhindern so effektiv deren Aufheizung. Gerade die Dachbegrünung kann einiges dazu beitragen, dass auch bei größter Sommerhitze angenehme Temperaturen in der obersten Etage herrschen. Dabei kommen als weitere Effekte die Abkühlung durch Verdunstung und die dämmende Wirkung der Substratschicht zum Tragen.

Foto: www.zinco.de

homes4future 3/2021 #H4F

NATÜRLICHES COOL-DOWN


WIR DÄMMEN GESÜNDER FÜRS LEBEN

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Außentemperaturverlauf

Innentemperaturverlauf

40°C

40°C

40°C

30°C

30°C

20°C

20°C

21°C

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10°C 10°C

10°C 8:00

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Diese beiden Grafiken verdeutlichen, wie ein Dämmstoff mit hoher Speicherkapazität die Temperaturspitze zur Mittagszeit abpuffert und für einen ausgeglichenen Temperaturverlauf sorgt. w w w. s t e i c o . d e

Phasenverzögerung Mit Baustoffen, die über eine hohe Wärmespeichfähigkeit verfügen, kann man der sommerlichen Überhitzung Paroli bieten. Sie geben nämlich die Wärmestrahlung nicht sofort an die Innenräume weiter, sondern nehmen diese auf und leiten sie erst mit einer Zeitverzögerung von 10-16 Stunden nach innen. So puffern sie die Temperaturspitzen ab, die durch die starke mittägliche Sonneneinstrahlung entstehen und verschieben die Übertragung auf die kühlen Nachtstunden. Das führt zu einem ausgeglichenen Klima im Haus. Als besonders wirksam erweisen sich dabei Holzfaserdämmstoffe, deren Einsatz im Dach für erträgliche Temperaturen im obersten Geschoss sorgt. Auch massive Baustoffe mit einer hohen Rohdichte, wie zum Beispiel Kalksandstein, verfügen über diesen Effekt der Phasenverzögerung.

dunklungsversion. So kommt trotzdem genug Tageslicht durch, um den Raum angenehm und blendfrei zu erhellen. Wenn sie mit einer reflektierenden Beschichtung ausgerüstet sind, werfen sie bis zu 60 Prozent der Sonnenstrahlen zurück. Zudem sind die variabel regulierbaren Behänge starke Gestaltungselemente. Sie werden in zahllosen Farben, Mustern bis hin zu digitalen Drucken angeboten. Die Masse macht‘s Mit konstruktiven Maßnahmen kann man schon von vorneherein Vorsorge gegen ein Barrackenklima im Haus treffen. Da ist zum einen die Dämmung. Sie minimiert nicht nur die Energieverluste im Winter, sondern verhindert zudem im Sommer die Wärme daran, ungebremst nach innen vorzudringen. Holzfaserdämm-

stoffe zeigen dabei eine besonders gute Wirksamkeit. Weiterhin kann man mit der Wahl der Außenwandkonstruktion Einfluss darauf nehmen, wann und wie viel von der Wärme in den Wohnräumen ankommt. Hier erweisen sich massive Baustoffe wie Kalksandstein oder Leichtbeton als sehr wirkungsvoll. Fenster können mit einer sogenannten Sonnenschutzverglasung dazu beitragen, dass weniger Infrarotstrahlung ins Haus strömt. Dabei wehrt eine farbneutrale Beschichtung bis zu 80 Prozent der Wärmestrahlung ab. Einen Haken hat die Sache allerdings: Im Winter proitiert man weniger von solaren Wärmegewinnen. Deshalb: Nichts geht über eine efiziente Außenverschattung! bs #H4F

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Bauen, Der Podcast über´s Wohnen & Leben

.de podcast.linzmeier

SICH RUNDUM WOHLFÜHLEN – MIT GESÜNDERER DÄMMUNG Wir entwickeln und produzieren Dämmstoffe, die das Wohlbefinden steigern – nachhaltig für Mensch, Umwelt und Zukunft. Profitieren Sie von unseren Lösungen für Neubau und Sanierung!


GESAMTPAKET ZÄHLT

A

W O H N GE S U N D E W O RK- L IF E- B A L A N C E

PRAXISNAH GEDACHT Die Bauherrin wohnt in diesem Haus mit ihrem Ehepartner und hat ihre eigene Praxis. Deshalb wird hier nicht nur Wert auf ein gesundes Wohn-, sondern auch ein gesundes Arbeitsumfeld gelegt.

B

WAS HEISST HIER GESUND?

ZUSAMMENSPIEL MEHRERER FAKTOREN Für ein wirklich gesundes Wohnumfeld sind viele Aspekte zu beachten – von der Materialauswahl über die Konstruktion bis hin zu Lüftung und Raumausstattung.


INTERVIEW

GESUNDES BAUEN IST TEAMLEISTUNG

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D

Johannes Schwörer, Geschäftsführer von Schwörer Haus erläutert, was aus seiner Sicht wichtig ist und wie sein Unternehmen das in die Praxis umsetzt.

topthema #gesund_bauen_und_wohnen

C ANGENEHM MIT NÜTZLICH KOMBINIERT

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

#schadstoffarm #angenehmesraumklima #geprüftequalität #umweltfreundlich

homes4future 3/2021 #H4F

Gesund bauen ermöglicht angenehmes und komfortables Wohnen. Baufamilie Roth kann dies vollumfänglich bestätigen.


A W O H N G E S U N D E W O R K- L I F E - B A L A N C E

PRAXISNAH GEDACHT


Dem Ehepaar van Dyck gelang es, die Anforderungen von Wohnen und Arbeiten unter einem Dach zu vereinen. Das Ganze in einem wohngesunden Umfeld.

Die Vorteile, das eigene Zuhause gleichzeitig auch als Arbeitsstätte zu nutzen, bietet sich für viele Berufsgruppen zunehmend an. So auch im Fall der Familie van Dyck, die sich bei Mainz ihren persönlichen Wohntraum im amerikanischen Stil mit mediterranen Akzenten verwirklichen wollte. Besondere Anforderung war ein integrierter aber doch räumlich abgetrennter Praxisbereich, in dem die Bauherrin und praktizierende Psychologin von zu Hause aus ihrer ärztlichen Tätigkeit nachgehen kann. Der Fertighaushersteller Baufritz schuf das passende Haus dafür und sorgte als Spezialist für wohngesundes und klimaschützendes Bauen für eine räumliche Symbiose unter einem Dach. Nicht zuletzt wegen des Gesundheitsaspekts iel die Entscheidung für diesen Hersteller. Denn er verwendet

topthema #gesund_bauen_und_wohnen

31 homes4future 3/2021 #H4F

Wer im eigenen Haus seinen Arbeitsplatz hat, sollte neben den räumlichen Anforderungen auch Wert auf ein gesundes Wohnumfeld legen. Familie van Dyck hat dies „praxisnah“ in die Tat umgesetzt.


topthema #gesund_bauen_und_wohnen homes4future 3/2021 #H4F

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A Wohnen, Kochen und Essen mit „Perspektive“: Von überall haben die Bewohner einen Blick ins Freie.

„Wenn ich mich den ganzen Tag in meinen eigenen Räumlichkeiten aufhalte und dazu noch einen Beruf in der Gesundheitsbranche ausübe, dann ist es doch naheheliegend, dass auch das Haus auf einer wohngesunden und natürlichen Basis stehen soll“, sagt die Bauherrin.

eigenen Angaben zufolge ausschließlich schadstoffgeprüfte Produkte und macht kein Geheimnis aus seinen verbauten Materialien. Sämtliche Bau- und Hilfsstoffe werden vor dem Einsatz einer baubiologischen Emissionsbewertung unterzogen. Unterstützt werden diese Materialbewertungen durch laborinterne Prüfkammer-Messungen. Die Raumluftqualität jedes einzelnen Gebäudes wird anhand einer aktiven Raumluftmessung mit gaschromatischer Laborauswertung nachgewiesen. Dazu kommt noch eine patentierte Elektrosmog-Schutzebene. Dieses Gesundheitskonzept des Herstellers wird von einer ganzen Reihe unabhängiger Institute bestätigt. Bedingt durch die doppelte Nutzung als Wohnhaus mit integrierter Arztpraxis – verfügt das Gebäude über zwei Eingänge. Das Wohnhaus kann durch einen zentralen Eingang auf der Hausvorderseite betreten werden, die eine schmale Veranda ziert. Die Praxis hingegen wurde über einen separaten Eingang auf der westlichen Hausseite zugänglich gemacht. Präsenz zeigt vor allem der gemütliche Wohnbereich, der aus allen Perspektiven einen schönen Blick ins Freie bietet und grenzenlos in den Koch- und Essbereich übergeht. Ein

prägnanter Sichtbalken, die leichte Dachschräge wie auch die Sprossenfenster im Vintage-Look sorgen für ein wohlig-warmes und dennoch großzügiges Raumklima, das durch die hellen Holztöne nochmals verstärkt wird. Der offen realisierte Schnitt lädt zum geselligen Kochvergnügen ein und dient als gemeinschaftliches Zentrum des Hauses im Erdgeschoss. Der östliche Trakt des Erdgeschosses ist ganz der beruflichen Nutzung gewidmet und beherbergt auf rund 25 Quadratmeter vom Wohnhaus unabhängige Praxis-


ESSEN 12

12,58 m

DIELE 3

PRAXIS 19,5

EG

BAD 10

8,83

KOCHEN 11,5

WOHNEN 34,5

WC 2

WC 2,5

DU/WC 7 HWR 9

DIELE 14

SCHLAFEN 18,5

KIND 15,5

FLUR 13,5 KIND 14

KIND 11 18,5

WC 2,5

OG

Viel Bewegungsfreiheit herrscht im Eingang des Wohnbereichs.

®

T +49 2747 8009-0 hallo@davinci-haus.de

www.davinci-haus.de


topthema #gesund_bauen_und_wohnen

DATEN + FAKTEN

homes4future 3/2021 #H4F

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A

Auch bei der Innenausstattung kamen ausschließlich gesunde, natürliche Materialien zum Einsatz.

räumlichkeiten einschließlich eigenen Sanitäranlagen. Für die Bauherrin ist ihr Arbeitsplatz komfortabel vom Wohnhaus zugänglich. Die klare Trennung war dem Paar sehr wichtig, um eine professionelle Praxisatmosphäre zu schaffen und Patienten nicht durch Privaträume geleiten zu müssen. Der Garage vorgelagert beindet sich der Hauswirtschaftsraum sowie auch ein Gäste-WC.Im Obergeschoss zeigt sich das amerikanische Landhaus von seiner familiären Seite. Neben einem großzügigen Elternschlafzimmer samt Ensuite-Badezimmer bietet das Haus gleich Platz für drei Kinderzimmer und ein Gemeinschaftsbadezimmer. Highlights, wie beispielsweise die frei stehende Vintage-Design-Badewanne im Elternbad, ziehen sich durch das gesamte Einrichtungskonzept des Hauses und sorgen für ein authentisches Wohlfühlklima. Dank der Unterkellerung bietet das Haus im Untergeschoss zusätzlichen Raum für die Haustechnik sowie eine Hobbywerkstatt des Bauherrn. gw#H4F

Der Praxisraum verfügt über einen separaten Eingang auf der westlichen Hausseite.

Beim Betreten der Wohnräume spürt man unmittelbar die hohen Ansprüche an die Innenraumgestaltung, die ganz nach den Wünschen und Vorstellungen der Bauherren umgesetzt wurde.

Entwurf: Haus van Dyck Hersteller: Bau-Fritz GmbH & Co. KG, seit 1896, Alpenstr. 25, 87746 Erkheim Tel. 08336/900-0 Konstruktion: Holzverbundkonstruktion, Außenwand 37 cm mit Hobelspandämmung und 6 cm gedämmter Installationsebene, Elek trosmogSchutzhülle, abgeschirmte Leitungen, naturbelassene Holzfassade, Satteldach mit Pultdacherker 18 Grad, Kniestock 258 cm, U-Wert Außenwand und Dach 0,12 - 0,20 W/m²K, HolzAlu-Fenster mit Dreifach-Verglasung, Ug-Wert 0,5 W/m²K Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, dezentrale Lüftung, Fußbodenheizung, Energiebedarf: Primärenergiebedarf 26 kWh/m²a, Heizwärmebedarf 34 kWh/m²a, Endenergiebedarf 14 kWh/ m²a, Efizienzhaus 55 Wohnfläche: UG 65 m², EG 108,5 m², OG 91,5 m² Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe inden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/ baufritz



Foto: ©Inna Vlasova/123rf.com / GEV

B G U T F Ü R M E N S C H U N D U M W E LT

HAUPTSACHE GESUND #materialien #konstruktion #licht #luft


RUHE BE WAHREN Die gute Nachricht zuerst: Wer ein eigenes Haus baut, kann sich effektiv gegen Lärm schützen. Zu viel Lärm kann krank machen, fehlende Ruhe gesundheitlich belasten. Um dem entgegenzuwirken, helfen baulicher Schallschutz und gute Raumakustik. Schwere Bauteile redu-

Wer in einer lauten Umgebung – wie z.B. der Einflugschneise eines Flughafens – baut, sollte auch bei Dach und Dachflächenfenstern auf erhöhten Schallschutz achten. w w w.ve l u x .d e

zieren beispielsweise Schallübertragungen, Haushaltsmaschinen sollten auf elastische, federnde Materialien gestellt und Rohrleitungen mit ebensolchen befestigt werden. In Wohn-

räumen mit glatten Böden und großen Fensterlächen sind schallabsorbierende Materialien wie Teppiche, Vorhänge und Polstermöbel mit Stoffbezügen gegen Hall und Echo hilfreich.

topthema #gesund_bauen_und_wohnen

SCHALLSCHUTZ

HAUSHÜLLE

homes4future 3/2021 #H4F

lässig. Besser sind Dämmstoffe aus Mineralfaser oder Naturstoffen wie Holz, Hanf, Zellulose etc. Und für die Wandgestaltung empfehlen sich ein Mineral- oder Lehmputz und Raufasertapeten, gestrichen mit einer Naturfarbe, zum Beispiel auf Silikat- oder Kreidebasis, keinesfalls jedoch mit Kunstharzdispersion oder gar Latexfarbe. Nicht lackierte Holzoberlächen sind ebenfalls feuchteregulierend. Zudem sind sie antistatisch und ziehen dadurch keinen Staub an – eine Wohltat für Allergiker. Kork hat übrigens ähnliche Eigenschaften. Auch „Kleinigkeiten“ wie Dicht- und Fugenmassen, Kleber, Lacke, Lasierungen und Beschichtungen dürfen nicht außer Acht gelassen werden.

Foto: www.sonnleitner.de

Holz ist ein schlechter Wärmeleiter und sorgt – kombiniert mit natürlichen Dämmstoffen – für optimale Dämmwerte und dank seiner feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften für ein angenehmes, gesundes Wohnraumklima. Aber auch massive Mauersteine – z.B. aus Leichtbeton – können zu einem gesunden Raumklima beitragen. Schutz vor externer Belastung durch elektromagnetische Felder verspricht eine in die Gebäudehülle eingebaute Abschirmung: Infos geben spezialisierte Baubiologen. Auch die Wahl der Dämmstoffe ist entscheidend. Erdölbasierte Produkte wie Polystyrol und Polyuretan sollten nicht zum Einsatz kommen, denn sie sind wasserdampfundurch-

Die Gebäudehülle bildet die Basis eines wohngesunden Umfelds. Schadstoffarme, geprüfte und natürliche Baumaterialien sind hier zu bevorzugen, da sie in der Regel positiv auf das Innenraumklima wirken. Foto: www.klb-klimaleichtblock.de

Foto: www.auro.de

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GUT GERÜSTE T


Foto: www.osmo.de

B AUSBAU UND EINRICHTUNG

EMISSIONSARM? Auch bei der Innenausstattung kommt es auf die richtigen Materialien an, die möglichst wenig Schadstoffe an die Raumluft abgeben.

Tapeten, Farben, Bodenbeläge, aber auch Kleber oder Dichtungsmaterialien: Beim Hausbau und Innenausbau ist es für eine gute Raumluftqualität wichtig, auch im Detail auf emissionsarme Produkte zu achten, um die Innenraumluft möglichst frei von Schadstoffen zu halten. Bei Farben und Lacken z.B. sollte man die Inhaltsstoffe prüfen – organische Lösemittel sind meist risikoärmer. Vor allem in Schlaf- und Kinderzimmern sollte nicht zuletzt auch bei der Wahl des Mobiliars auf schadstoffarme Materialien gesetzt werden. Bei der Beurteilung der gesundheitlichen Qualität von Bauprodukten helfen hochwertige Baustolabel. Eine gute Übersicht über Labels, auch solche für Bauprodukte, ihre Aussagekraft und Unabhängigkeit bietet die Verbraucher Initiative e.V. auf ihrer Website www.label-online.de

NATUREPLUS Das vom gleichnamigen, in zahlreichen europäischen Ländern vertretenen, unabhängigen Verein vergebene Qualitätszeichen, gilt als streng und umfassend bzgl. Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Wohngesundheit. w w w. n a t u r e p l u s .o r g ECO TESTED PRODUCT Das Zeichen des privaten Instituts in Köln gibt es für unterschiedliche Produktgruppen, etwa für emissionsarme Bauprodukte, aber auch für Möbel und Einrichtungsgegenstände. w w w.e c o - i n s t i t u t- l a b e l .d e BLAUER ENGEL Die Prüfbedingungen des Siegels beziehen sich jeweils auf eine Aussage: z.B. „schützt die Gesundheit – weil emissionsarm“. Je neuer die Vergabebedingungen umso strenger ist das Label meistens. w w w. b l a u e r - e n g e l .d e


Lichtausnutzung sollte daher die Summe aller Fensterbreiten mindestens 55 Prozent der Breite des Wohnraums betragen. Gleichzeitig sind optimale Verdunkelungsmöglichkeiten für guten, erholsamen Schlaf vorzusehen. Aber auch der sommerliche Wärmeschutz ist wichtig. Außen sorgen Rollläden und Markisen – am besten automatisch gesteuert – und drinnen hochwertige Vorhänge, Rollos und Plissees für wirkungsvollen Schutz vor zuviel Sonneneinstrahlung.

R AUMLUF T

Um unnötige Wärmeverluste zu vermeiden, werden moderne Häuser heute besonders dicht konstruiert. Um hier den nötigen Luftaustausch zu schaffen, sollten Fenster auf jeden Fall dreimal täglich für mindestens fünf Minuten weit geöffnet werden. Denn andernfalls begünstigt feuchte, verbrauchte und schadstoffbelastete Luft z.B. das Risiko, an Allergien zu erkranken. Da das Lüftungsverhalten jedoch im Alltag nicht immer optimal ausfällt, kann eine kontrollierte Wohnungslüftungsanlage sehr hilfreich sein: Sie führt belastete Luft rund um die Uhr ins Freie ab, sorgt für Frischluftnachschub – und schützt so Gesundheit und Bausubstanz. Viele Lüftungssysteme lassen sich sogar bequem per App bedienen. Ein spezieller Pollenilter bietet sich zudem für Allergiker an, die unter Heuschnupfen leiden.

DEM MIEF KEINE CHANCE Feuchte, verbrauchte und schadstoffbelastete Luft erhöht das Risiko, an Allergien zu erkranken, erheblich. So kann erhöhte Feuchtigkeit zu Schimmel führen, was wiederum das Risiko, an Asthma zu erkranken, fast verdoppeln soll.

w w w.w oh n u n g s- l u eft un g .d e

topthema #gesund_bauen_und_wohnen

Natürliches Licht ist maßgeblich für unser Wohlbeinden. Es sorgt morgens dafür, dass wir aufwachen, stärkt im Laufe des Tages, wenn es heller wird, unsere Leistungsfähigkeit und veranlasst unseren Körper am Abend, wenn es langsam schwindet, das Hormon Melatonin auszustoßen, das uns müde macht. Licht steuert also unseren Biorhythmus. Ein Mangel an Tageslicht kann zu Müdigkeit, Konzentrationsmangel und sogar Depressionen führen. Für eine optimale

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Laut WHO verbringt die heutige „Indoor Generation“ rund 90 Prozent der Zeit in geschlossenen Räumen. Dabei ist natürliches Licht wichtig für die Gesundheit: Es hat direkte Auswirkungen auf die Stimmung, Produktivität und Schlafqualität.

Foto: www.duette.de

NICHT ZU WENIG, NICHT ZU VIEL

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LICHT


Foto: www.aeg-haustechnik.de/fussbodentemperierung

B

R A U M T E M P E R AT U R

IMMER ANGENEHM Die richtige Raumtemperatur ist entscheidend für das Wohlbeinden und letztendlich auch für die Gesundheit der Bewohner.

Wärmeverteilung über Flächenheizungen wie der Fußbodenheizung wird als besonders angenehm empfunden. Im Vergleich zu Heizkörpern strahlt sie mit großer Heizläche gleichmäßig milde Wärme ab und verursacht nur geringe Luftgeschwindigkeiten: Weniger Staub wirbelt auf, und es bilden sich keine heizungsbedingten Staubnester. Außerdem entziehen beheizte Fußböden Staubmilben und Bakterien ihre Lebensgrundlage: die Feuchtigkeit. Mit durchschnittlichen Oberlächentemperaturen von 22 bis 24 Grad bzw. maximal 29 Grad Celsius an sehr kalten Tagen werden gesundheitliche Belastungen für die Beine vermieden. Kombiniert mit einer Erdwärme- oder reversiblen Luft-Wasser-Wärmepumpe können Flächenheizsysteme an heißen Sommertagen auch kühlen: Kaltes Wasser wird durch die Rohrschlangen geleitet, nimmt Wärme auf, führt sie ab und kühlt die Räume um ein paar erfrischende Grad ab.


promotion

VDB-ZERT: SICHERES PRÜFSIEGEL

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BAUBIOLOGISCHES UND WIRKLICH GESUNDES BAUEN KANN NUR BAUFRITZ

Dadurch bedingt entstanden in den vergangenen Jahren diverse Prüfsiegel und Gesundheitszertiikate, die bei genauerem Hinsehen oftmals aber keine umfassende Sicherheit hinsichtlich der Wohngesundheit bieten bzw. teilweise wichtige Untersuchungen zu Raumklima, Schadstoffen und elektromagnetischen Feldern vernachlässigen. Der Berufsverband Deutscher Baubiologen (VDB e.V.) hat mit dem neuen VDB-Zert ein Prüfsiegel-Bewertungssystem entwickelt, das eine umfangreiche Beurteilung der baubiologischen Wohnqualität von Gebäuden gewährleistet. Durch breit angelegte Mess- und Prüfverfahren, gründliche Untersuchungen sämtlicher gesundheitsrelevanter Einlüsse im Haus sowie einem transparenten Bewertungsschema schützt das VDB-Prüf-

siegel die Verbraucher vor Täuschung und Irreführung beim Hausbau. Als Pionier rund um das Thema „nachhaltiges und ökologisches Bauen“ gelang dem Holzhaus-Hersteller Baufritz als erster (und bislang einziger) Hersteller, mit seinem Musterhaus Heimat 4.0 die Zertiizierungsanforderungen der „weißen Plakette“ – die höchste Qualitätsstufe des strengen Prüfverfahrens – zu erfüllen.

de Studie mit Messungen im Innenbereich durchgeführt. In Abhängigkeit der Ergebnisse werden in der BaufritzRadon-Richtlinie Maßnahmen zur Ausführung von Kellern und Bodenplatten empfohlen, die den Radonzutritt ins Gebäude zuverlässig unterbinden. Baufritz gilt in der gesamten Hausbaubranche als das Unternehmen mit der größten Expertise und Erfahrung in Sachen Radonschutz.

Radon – die unsichtbare Gefahr Kunden von Baufritz können sich auch hier auf das wegweisende Gesundheitskonzept des ÖkohausPioniers verlassen. Das Unternehmen bietet seinen Kunden schon seit vielen Jahren Radon-Bodengasmessungen auf dem Grundstück an und hat dazu auch eine umfassen-

Weitere Informationen inden Sie unter www.baufritz.de

homes4future 3/2021 #H4F

Bei immer mehr Hausanbietern stößt man heutzutage auf das Thema „wohngesundes Bauen“ – ein Qualitätsmerkmal, das für Bauherren neben Energieeizienz und Architektur einen zunehmend wichtigen Faktor bei der Kaufentscheidung darstellt.


INTERVIEW

„Wohngesundes Bauen ist eine Teamleistung“

Johannes Schwörer, Geschäftsführer von Schwörer Haus

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Herr Schwörer, haben Baufamilien eigentlich ein Recht auf ein gesundes Haus? Johannes Schwörer: Dazu ein klares Jein. Paragraph 3, Absatz 1 der Musterbauordnung sagt eindeutig, dass Gebäude die Gesundheit ihrer Nutzer nicht gefährden dürfen: „Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere Leben, Gesundheit und die natürlichen Lebensgrundlagen, nicht gefährdet werden“. Andererseits gibt es kein Gesetz oder keine Verordnung, die für private Räume irgendwelche Schadstoffgrenzwerte vorschreiben. Baufamilien müssen sich also selbst kümmern.

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Warum hört man in letzter Zeit immer mehr von krank machenden Gebäuden? Das hat gleich mehrere Gründe: Zum einen ist die Aufmerksamkeit für die Zusammenhänge sehr viel höher, Betroffene trauen sich eher an die Öffentlichkeit. Andererseits sind Gebäude heute deutlich luftdichter, um Heizenergie ein-


zusparen. Dadurch bleiben Schadstoffe eher im Innenraum, wenn man falsch baut. Insgesamt hat die Baubranche aber enorm dazugelernt und vermeidet Schadstoffe heute deutlich konsequenter. Leider ist das noch nicht überall Standard. Auch der Baustoffhandel, Hersteller und Medien widmen sich verstärkt diesem Thema.

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Das hängt mit der Unverletzlichkeit der Wohnung zusammen, die in unserem Grundgesetz in Paragraph 13 festgelegt ist. Jeder ist für die Zustände in seinen vier Wänden selbst verantwortlich. Sonst könnte der Staat zum Beispiel das Rauchen zu Hause oder die Verwendung bestimmter Kosmetika oder Reinigungsmittel verbieten. Schwörer Haus richtet sich nach den transparenten Kriterien des Sentinel Haus Instituts. Diese sind auf der Grundlage von Empfehlungen des Umweltbundesamtes und weiterer seriöser Quellen entstanden. Wer sie einhält, ist nach dem Wissen der Experten sicher vor Krankheiten und Unwohlsein, die sich durch die damit geregelten Schadstoffe aus Bauprodukten entwickeln können. Und zwar auch, wenn er ein Leben lang in dem Gebäude wohnt oder arbeitet.

Welche gesundheitlichen Themen beschäftigen Bauherren aus Ihrer Sicht am meisten? Da gibt es eine Menge: Spitzenreiter ist und bleibt der Schimmel. Der kommt irgendwann fast überall vor. Dazu Lösemittel, sprich VOC. Das sind flüchtige organische Verbindungen, von denen es mehrere hundert gibt, eines davon ist zum Beispiel Formaldehyd. Dann allergieauslösende oder -verstärkende Stoffe, zum Beispiel Pollen oder Milbenkot, der Hausstauballergien hervorruft. Wichtig ist zudem alles, was eine gute Gesundheit fördert: Viel natürliches Tageslicht, ein guter Schallschutz von außen, aber auch im Haus. Ein großes Thema ist die Luftqualität im Haus allgemein, da hat die Pandemie für enorme Aufmerksamkeit gesorgt. Also wie ist der Luftaustausch geregelt? Wie viel Kohlendioxid ist in der Atemluft, das uns müde und unkonzentriert werden lässt, und als Indikator für das Infektionsrisiko durch virenbelastete Aerosole gilt?

Warum gibt es keine gesetzlich geregelten Grenzwerte für die Innenraumluft?

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Was können Bauherren tun, um ein möglichst wohngesundes Haus zu erhalten? Sie sollten ihr Haus von einem Anbieter bauen lassen, der sich seiner Verantwortung für die Gesundheit seiner Kunden bewusst ist. Der Planer und das Bauunternehmen sollten das

topthema #gesund_bauen_und_wohnen

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EXTERNE KONTROLLE

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A UND O BEIM THEMA WOHNGESUND:


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„Wenn etwas stark riecht, sei es ein Möbelstück oder eine Matratze, lieber Finger weg.“

Thema verstanden haben und vollumfänglich umsetzen. Nur ein paar gute Produkte einzusetzen reicht nicht. Ganz wichtig ist eine externe Kontrolle. Das gilt für die eingesetzten Bauprodukte, die Verarbeitung und, ganz wichtig, für die fertigen Häuser. Regelmäßige Raumluftmessungen und das Angebot, für sein Haus eine individuelle Messung beauftragen zu können, sind das A und O. Im Alltag ganz wichtig ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Niemand hat Zeit und Lust, mehrmals am Tag querzulüften. Das muss aber sein, um feuchte Luft, Kohlendioxid, Gerüche und Schadstoffe abzuführen. Die von uns selbst entwickelte Schwörer-WärmeGewinnTechnik ist seit Jahrzehnten ein Vorreiter in diesem Bereich.

könnte man ein ganzes Buch machen. Was ich übrigens gemeinsam mit Peter Bachmann vom Sentinel Haus Institut auch getan habe. (lacht)

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Eine enorm wichtige! Ein Bauprodukt kann noch so gut sein, wenn es falsch verarbeitet wird, funktioniert gesünderes Wohnen nicht. Ein Haus ist ein komplexes System, da muss alles passen. Wir lassen unsere Mitarbeiter in vielen Abteilungen regelmäßig schulen. Das reicht von den Planern, Vertrieb und Marketing über die Bauleiter bis hin zu den festen Montagetrupps, die die Häuser aufstellen und ausbauen. Marketing und Vertrieb sind wichtig: Wir versprechen nur das, was wir halten. Beim Bauen ist der Ausbau besonders wichtig. Unsere Mitarbeiter kennen und beachten die Regeln für die Baustellen. Die Bauleiter haben ein besonderes Auge für das Thema Gesundheit und sind als Probennehmer für Raumluftmessungen ausgebildet und ausgerüstet. Wohngesundes Bauen ist eine Teamleistung.

Wie setzt Schwörer Haus das „wohngesunde Bauen“ um? Wir tun das von ganzem Herzen und von Anfang bis Ende. In enger Zusammenarbeit mit dem Sentinel Haus Institut in Freiburg haben wir ein umfassendes Konzept zur gesundheitlichen Qualitätssicherung entwickelt, das Maßstäbe setzt. Dazu haben wir im Rahmen eines Praxistests unter anderem 650 unserer Häuser gemessen, um zu prüfen und zu lernen. Das wohngesunde Bauen fängt bei Schwörer Haus an mit dem Holz für Wände, Decken und Dächer. Das stammt aus unseren eigenen, nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in der Region. Dann haben wir einen eigenen Experten im Werk, der alle von uns verwendeten Produkte auf Schadstoffe prüft. Das tun parallel zusätzlich die unabhängigen Experten bei Sentinel. Wenn wir neue Produkte einsetzen, müssen diese im Sentinel Portal gelistet sein. Diese Datenbank ist für jeden zugänglich und bietet einen guten Überblick, auch zu Hintergrundthemen. Nicht zuletzt lassen wir eine statistisch relevante Zahl von Häusern regelmäßig von Sentinel Haus messen, die Laboruntersuchungen übernimmt der TÜV Rheinland. Insgesamt hat die Holz-Fertigbauweise wegen der zentralen Herstellung im Werk und der trockenen Bauweise auch gesundheitliche Vorteile. Schwörer Haus baut Häuser präzise nach Industriestandard in einer gleichbleibend hohen Qualität und ausschließlich aus geprüften Bauprodukten für die innenraumrelevanten Bereiche. Da hat der Zufall in Form von stark schadstoffhaltigen Materialien keine Chance. Dazu

Welche Rolle spielt der Faktor Mensch?

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Wie viel teurer ist ein wirklich wohngesundes Haus? Wenn sie in guter Qualität bauen und die Wohngesundheit von Anfang an mitdenken, ist es nicht nennenswert teurer. Eine individuelle Schadstoffmessung im eigenen Haus mit einem Zertiikat kostet bei uns einen kleinen Aufpreis. Das steigert aber auch den Wert des Hauses bei einem Wiederverkauf.

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Ist es überhaupt möglich, einen Wohnraum zu schaffen, der frei ist von schädlichen Umwelteinflüssen? „Schadstofffrei“ ist ein beliebter Begriff, nicht zuletzt in der Werbung. Doch beim Bauen und Wohnen ist er technisch falsch und rechtlich bedenklich. Denn ein paar Moleküle von Schadstoffen in der Raumluft können Sie immer messen. Wir reden hier übrigens von Konzentrationen von wenigen Millionstel Gramm pro Kubikmeter Raumluft. Auf absolute Schadstofffreiheit kommt es auch gar nicht an. Dazu müssten Sie in einen Reinraum im Labor ziehen. Wichtig ist, die genannten Vorsorgewerte einzuhalten. Da wird häuig mehr versprochen, als gehalten wird.


gute Produkte, vom natürlichen Holz über gute Holzwerkstoffe bis hin zu mineralischen Produkten wie Fliesen oder Naturstein. Verzichten würde ich zum Beispiel auf Weich-PVC im Innenraum. Aber letztlich bin ich da kein Experte. Auch hier helfen die Siegel und Datenbanken, die ich erwähnt habe.

Ja, denn ihr Immunsystem ist noch nicht so gut ausgebildet, wie das von Erwachsenen. Das gilt übrigens auch für alte Menschen oder Menschen, die sensibel reagieren. Etwa ein Drittel der Menschen in Deutschland hat eine Allergie. Wer ein Haus baut, will Schutz für die Familie. Da sollte auch der Schutz vor möglicherweise krank machenden Schadstoffen mit drin sein.

Gibt es eigentlich so etwas wie einen „wohngesunden“ Dämmstoff? Wenn ja, welche Dämmstoffe sind das?

Was empfehlen Sie Menschen, die sich schadstoffarm einrichten möchten? Peter Bachmann, Geschäftsführer vom Sentinel Haus Institut, sagt immer: „Setzen Sie Ihre Nase ein, wenn Sie einkaufen“. Dem kann ich mich nur anschließen. Dazu gibt es mit dem Goldenen M für Möbel, dem Label des eco-Instituts, dem GuT-Siegel für Teppiche und teilweise dem Blauen Engel gute Prüfzeichen, an denen man sich orientieren kann. Auf Wunsch bauen wir in unserer Schreinerei passgenaue Einbaumöbel für unsere Häuser. Die sind selbstverständlich ebenfalls aus schadstoffgeprüften Materialien. Für alles was mit Renovieren, Aus- oder Umbauen zu tun hat, empfehle ich das Sentinel Portal www.sentinel-haus.de. Niemand muss sich mit Dutzenden von Labeln befassen. Alle Produkte dort sind geprüft und nicht teurer als ungeprüfte.

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Welche Ausbaumaterialien sind für eine wohngesunde Umgebung besonders günstig und auf welche Ausbaumaterialien sollte ich auf jeden Fall verzichten? Alle die nach strengen und transparenten Kriterien geprüft sind. Da gibt es in jeder Kategorie

Gesund bauen fängt bei einem gesunden Baustoff an: Holz ist dazu prädestiniert.

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Ja, die gibt es. Und zwar aus sehr vielen Rohstoffen. Da leistet die Industrie gute Arbeit. Wir haben uns für Mineralwolle entschieden. Die ist nicht nur geprüft wohngesund. Sie dämmt sehr gut und hält das Haus auch noch in 50 Jahren warm, weil sie unempindlich gegen Feuchte und Schädlinge ist.

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Mehr Infos: w w w. s c h wo e r e r h a u s . d e i h r e -vo r te i l e /g e s u n d - b a u e n

Fotos: www.schwoererhaus.de

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Vielen Dank für das Gespräch!

topthema #gesund_bauen_und_wohnen

Brauchen Kinder einen besonderen Schutz?

Was zu einem unbedenklichen Wohnumfeld gehört, erfahren Sie auch in dem Buch „Gesünder bauen und wohnen“, erschienen im Fachschriften-Verlag. Herausgeber sind Johannes Schwörer und Peter Bachmann. Erhältlich für 19,80 Euro unter www.buecherdienst.de

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ÖKOLOGISCH, GESUND, FLE XIBEL NUT ZBAR

EIN HAUS MIT ZUKUNFT

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topthema #gesund_bauen_und_wohnen Die Vorstellungen der Bauleute wurden hier in ein individuell geplantes Architektenhaus übersetzt, das durch eine ökologische, allergikergerechte Bauweise den besonderen Ansprüchen Rechnung trägt. Umgesetzt wurde dies vom schwäbischen Fertighaushersteller Kitzlinger mit natürlichen Baustoffen und -materialien. Die Ökowandsysteme werden mit naturbelassener, natureplus-zertiizierter Holzfaser oder reiner Schafwolle gedämmt. Zusätzlich bestätigt das Prüfzeichen des Instituts für Baubiologie Rosenheim (IBR) dessen gesundheitliche Unbedenklichkeit. Die Holzspanplatten der Wandkonstruktion sind formaldehydfrei gebunden und

LEED-konform (Leadership in Energy and Environmental Design – ein Klassiizierungssystem für energiesparendes Bauen). Gestrichen werden die Wände mit hochwertigen Auro-Naturfarben und sichtbares Holz im Innenausbau ist mit Bienenwachs veredelt. Auch die diffusionsoffene Bauweise trägt zu einem besonders angenehmen Innenraumklima bei. Das Ergebnis: ein helles, offen gestaltetes Haus mit klaren Strukturen, einer großzügigen Raumgestaltung und einer Fassade, die sich in ihren Details von der Nachbarschaft sichtbar abhebt. Das Highlight im Erdgeschoss ist der offene Wohn-Koch-Essbereich mit Echtholzparkett und Kaminofen.

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Ein wohngesundes und ökologisch korrekt erstelltes Haus wollte Baufamilie Roth. Jetzt genießt sie das angenehme Raumklima und ist stolz auf ihren geringen CO2-Fußabdruck.

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Inspiriert von Reisen und Hollywoodfilmen entstand das Landhaus im amerikanischen Stil der Familie Roth.


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Große, bodentiefe Fenster geben den Blick frei auf das angrenzende Naturschutzgebiet und lassen viel Licht ins Innere. So ist ein großzügiger und heller Raum entstanden, in dem die Familie gerne ihre Zeit verbringt, zusammen kocht oder ihre Gäste unterhält. Neben dem Wohn-KochEssbereich sind im Erdgeschoss noch eine Speisekammer sowie ein Gästebad untergebracht. Letzteres kann, in Hinblick auf einen altersgerechten Umbau, in Zukunft theoretisch noch erweitert werden. Neben dem großen Elternschlafzimmer mit Ankleide und Elternbad, inden sich im Obergeschoss mit hohem Kniestock auch


topthema #gesund_bauen_und_wohnen

Der Kaminofen im Wohnbereich schafft nicht nur eine gemütliche Atmosphäre, sondern dient in der Übergangszeit auch zur Heizungsunterstützung.

Der Bauherr: „Die Verwendung der ökologischen Baustoffe sorgt für ein angenehmes und behagliches Raumklima. Dies spüren wir jeden Tag, leben wohngesund und sind stolz darauf mit unserem Haus auch einen Beitrag zu leisten, um unseren CO2-Fußabdruck gering zu halten.“

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Modern eingerichtet – mit gesundheitlich unbedenklichen Materialien – präsentiert sich der Wohnbereich.

DU/WC 3,5

BAD 11,5

KIND 14

DIELE 10,5

GALERIE 5

WOHNEN/ ESSEN/KOCHEN 58,5

ANKL. 9

SCHLAFEN 13,5

8,30 m

KIND 16,5

10,80 m

EG

OG

homes4future 3/2021 #H4F

AR


zwei Kinderzimmer. Auf ein weiteres Zimmer wurde zugunsten einer Galerie verzichtet, die das Haus insgesamt noch heller und offener macht. Ein weiteres separates Badezimmer für die Kinder soll beiden Generationen später einmal die nötige Privatsphäre bieten. Blickt man von außen auf das neue Haus, fallen einem schnell die Details ins Auge. Geheizt wird mit einer umweltfreundlichen Luft-Wasser-Wärmepumpe, die in der Kombination mit der sehr guten Wärmedämmung dazu beiträgt, dass das Haus den förderfähigen Efizienzhaus-55-Standard erreicht. gw#H4F

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D

Baden mit Blick nach draußen. Das direkt über der Wanne eingelassene Sprossenfenster macht‘s möglich.

Entwurf: Individuell geplantes Kundenhaus Hersteller: Kitzlinger Haus 72172 Sulz/Neckar Tel. 07454/961040 Konstruktion: diffusionsoffene Holzverbundkonstruktion mit ökozertiizierter Holzfaserdämmung, Holzfassade, U-Wert Außenwand 0,154 W/ m²K, Holz-Alu-Fenster mit DreifachVerglasung, Ug-Wert 0,6 W/m²K, Satteldach 35 Grad, U-Wert 0,177 W/m²K Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Lüftungsanlage mit Wärmrückgewinnung, Kaminofen, Fußbodenheizung Energiebedarf: Primärenergiebedarf 34,9 kWh/m²a, Endenergiebedarf 19,4 kWh/m²a, Efizienzhaus 55 Wohnfläche: UG EG 72,5 m², OG 69,5 m² Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe inden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/ kitzlinger

Entspannung pur verspricht die überdachte Holzterrasse mit kurzem Weg zur Küche.

Fotos: www.kitzlinger.de

topthema #gesund_bauen_und_wohnen

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DATEN + FAKTEN


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#badausstattung #nachhaltig #energieeffizient #wasserundressourcensparen

GRÜNER BADEN Energie und Wasser – von diesen beiden Ressourcen verbrauchen wir einiges im Bad. Schließlich wollen wir unseren Körper unter angenehmen Bedingungen plegen. Mit einer nachhaltigen Ausstattung lässt sich in Sanitärräumen trotzdem Umweltschutz praktizieren – ohne an Komfort einzubüßen.

Mit ökologisch und fair hergestellten Handtüchern kann man sich guten Gewissens abtrocknen. w w w. h e s s n a t u r.c o m


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knowhow #sanitär Die WC-Betätigungsplatte „Viega for More 200“ besteht aus gebeizter Räuchereiche. Die individuelle Maserung macht jedes Exemplar zu einem Unikat. w w w.v i e g a .d e

NACHHALTIGE MATERIALIEN Holz statt Plastik – Planzen binden während ihres Lebens CO2. Wenn wir also Produkte aus natürlichen Materialien verwenden, entziehen wir diesen Klimakiller der Atmosphäre. Dafür gibt es im Bad vielfältige Möglichkeiten, z.B. Möbel oder im nicht nässebelasteten Bereich Bodenbeläge und Wandverkleidungen aus Holz oder Bambus. Selbst WC-Betätigungsplatten werden aus diesem Material angeboten. Eine weitere Möglichkeit ist, auf Produkte zurückzugreifen, die klimaneutral hergestellt wurden und über eine entsprechende Zertiizierung verfügen. Bei Badtextilien können wir auf ökologisch und fair hergestellte Erzeugnisse achten, beispielsweise aus biologisch angebauter Baumwolle, Hanf oder Leinen mit Gütesiegeln wie Fair trade, GOTS oder Grüner Knopf.

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Burgbad ist als „Klimaneutraler Möbelhersteller“ zertifiziert. Dafür kompensiert das Unternehmen seine CO2-Emissionen durch den Kauf von Klimaschutz-Zertifikaten. w w w. b u r g b a d .d e


Die zweifache Glasversiegelung „Twinseal“ macht Badreiniger und lästiges Abziehen mit der Gummilippe nach dem Duschen überflüssig. Einmal pro Woche mit einem Tuch abreiben genügt. w w w. h s k .d e

Foto: www.bauteilboerse-bremen.de

WIEDER­ VERWERTEN

UMWELT SCHONEN Mit den Reinigungsmitteln holen wir uns oft für Umwelt und Gesundheit bedenkliche Chemikalien ins Haus. Dabei lässt sich feststellen: je spezieller, desto schädlicher. In der Werbung häuig als Wundermittel gepriesen, sind sie meist überlüssig. Kalkablagerungen in Bad und Toilette kann man gut mit Essig oder Zitronensaft beseitigen. Allerdings sollte man sie bei Naturstein aus Kalk oder Marmor nicht einsetzen, da diese von den Säuren angegriffen werden. Auch bei Armaturen sollte man sie vorsichtshalber nicht unverdünnt anwenden. Der BUND empiehlt generell, ökologische Reiniger zu benutzen, die keine Farb-, Duft- oder Konservierungsstoffe enthalten und biologisch abbaubar sind. Darüber hinaus sollten Putzmittel phosphat- und lösungsmittelfrei sein und ohne desinizierende oder bleichende Stoffe auskommen. Ganz auf Reiniger verzichten kann man bei nanobeschichteten Glasoberlächen. Sie sind so glatt, dass Wasser einfach abperlt. Und das bisschen Kalk, das trotzdem antrocknet, haftet nicht und lässt sich einfach mit einem Tuch abwischen. Was Sie sonst noch tun können, um Ressourcen zu schonen: Wo es geht auf unverpackte Ware zum Selbstabfüllen zurückgreifen oder Produkte kaufen, die keine Verpackung benötigen, wie Kernseife oder bei Kosmetika festes Shampoo. Sie benötigen allenfalls eine Banderole aus Papier.

Wiederverwenden statt wegwerfen – in Bauteilbörsen wartet so manches gute Stück auf seine Entdeckung. w w w. b a u t e i l n e t z .d e

Armaturen, Waschbecken, Badewannen, sorgsam ausgebaut oder unbenutzt aussortiert – wer ein Faible für Retrostyle hat, kann alte Sanitärgegenstände wiederverwenden und damit ordentlich was für die Umwelt tun. Denn was bereits existiert, verbraucht keine weiteren Ressourcen. Mit etwas handwerklichem Geschick und Unterstützung von YouTube lässt sich auch einiges reparieren oder aufarbeiten, statt es wegzuwerfen und neu zu kaufen (z.B. Kartusche tauschen bei schwergängigen oder undichten Einhebelmischern). Zudem sollten Sie gut recyclingfähige Materialien bevorzugen (z.B. eine emaillierte Edelstahlwanne statt ein Exemplar aus Acrylkunststoff).

Die Alternative: Badewannen aus Stahl-Emaille. Sie werden aus natürlichen Rohstoffen gefertigt und sind zu 100 Prozent kreislauffähig. w w w. k a l d e w e i .c o m


ENERGIE SPAREN Auch wenn die Rohrleitungen für das Warmwasser gut gedämmt werden, empiehlt es sich doch bei der Planung auf kurze Leitungswege zu achten, um Wärmeverluste zu minimieren. Sanitärräume sollten deshalb am besten neben- oder übereinander und in Nähe des Technikraums angeordnet werden. Bei sehr weit entfernten Räumen ist eine lokale, elektrische Warmwasserbereitung u. U. eine gute Alternative. Zudem lohnt es sich über die Notwendigkeit einer Zirkulationsleitung nachzudenken. Sie bringt zwar ein Plus an Komfort und spart kostbares Nass, weil sie unmittelbar warmes Wasser zur Verfügung stellt. Aber sie benötigt zusätzliche Energie. Zudem kann das Waschbecken im Gäste-WC nur mit Kaltwasseranschluss ausgestattet werden. Zur Raumerwärmung empiehlt sich zusätzlich zur Fußbodenheizung ein eizienter Heizkörper. Dann kann die Temperatur im Bad gezielt, dann wenn es benutzt wird, hochgefahren werden. Und nicht zuletzt lässt sich die Raumausleuchtung energetisch optimal gestalten, zum einen mit LEDs, zum anderen mit einem Fenster für Tageslicht.

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Der Designheizkörper „ Fineo“ erwärmt sich dank seiner ultradünnen Frontplatte schnell und verfügt über einen hohen Wirkungsgrad. w w w. ke r m i .d e

knowhow #sanitär

Zwei stromsparende LEDLichtleisten sorgen beim Spiegelschrank „Prime2“ für beste Beleuchtung und blendfreies Licht. w w w.e m c o - b a t h .c o m

Duschen statt baden lautet die Devise und je kühler, desto besser. Während ein Vollbad ca. 100-150 Liter Wasser benötigt (je nach Wannengröße), rechnet man für ein fünfminütiges Brausevergnügen 60-80 Liter. Mit einem speziellen wassersparenden Duschkopf kann man den Verbrauch sogar auf unter 50 Liter senken. Solche Armaturen mischen Luft bei und bei Waschbecken sind sie heute Standard. Auch ein Thermostat hilft dabei, den Wasserverbrauch zu reduzieren. Mit ihm lässt sich die Temperatur wunschgenau einstellen, ohne dass man erst groß herumprobieren muss. Beim stillen Örtchen kennt inzwischen jeder die Wasserspartaste fürs kleine Geschäft. Aber auch das WC-Becken kann einen Beitrag leisten. Durch eine spezielle Ausformung und schmutzabweisende Oberläche wird die Toilette selbst mit geringer Spülmenge sauber. Besonders efizient sind die aus Flugzeugen bekannten Vakuumtoiletten. Sie begnügen sich mit einem Liter Wasser pro Spülgang. Die Stadt Hamburg sammelt mit einem innovativen Wohnprojekt in der Jenfelder Au seit 2017 Erfahrungen, wie sich mit Vakuumtoiletten und einer Biogasanlage Ressourcen sparen und gleichzeitig Energie gewinnen lässt. Eine weitere Option ist die Regenwasser- sowie die Grauwassernutzung. Dabei wird in einer Zisterne Regenwasser oder Grauwasser aus nicht mit Fäkalien belastetem Abwasser gesammelt und für die Toilettenspülung und bei ersterem sogar zum Wäsche waschen genutzt. Der bauliche Input dafür ist jedoch groß. Grauwasser erfordert eine extra Abwasserführung und beide eine separate vom Frischwasser getrennte Zuleitung.

Bei der Designarmatur „Edition 400“ ist der wassersparende Strahlregler unsichtbar im Auslauf integriert. Dank des seitlich positionierten Hebels fallen beim Gebrauch keine Tropfen auf die Chromoberfläche. Das minimiert den Putzaufwand. w w w. ke u c o.d e

homes4future 3/2021 #H4F

WASSERVERBRAUCH REDUZIEREN


ÖKOSMART IN DIE ZUKUNFT


Großzügig angelegt – und trotzdem sind die Wege kurz: der Wohn-, Essund Kochbereich präsentiert sich als offene Einheit mit fließenden Übergängen.

futurehomes #klimaneutral_heizen_und_kühlen homes4future 3/2021 #H4F

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Für das Gelingen der Energiewende ist die Optimierung des Energiemanagements auch und gerade in Wohnhäusern entscheidend. Unter dieser Prämisse entwickelte sich das Bauvorhaben des Energieberaters Jürgen Leppig in den vergangenen zwei Jahren zu einem smarten Hochefizienz-Gebäude.


Das Haus verfügt über einen speziellen Mix aus Öko-Hightech-Komponenten, um regenerative Energie optimal zu nutzen. Er ist Vorsitzender der bundesweiten Interessenvertretung für Energieberater (GIH), Mitglied der Innovationsgemeinschaft Raumklimasysteme e.V. – und er wollte es einfach wissen: Jürgen Leppig hat sich ein Einfamilienhaus gebaut, das klimaneutral ist – und zwar nicht nur beim Heizen im Winter, sondern auch beim Kühlen der Räume im Sommer. „Ich wollte zeigen, was heute schon geht“, sagt er zu seinem ökosmarten Hochefizienzgebäude. Es ist ein Projekt für die Zukunft angesichts eines sich wandelnden Klimas, so Leppig: „In 30 Jahren wird dem Kühlen von Gebäuden mehr Be-

deutung zukommen als dem Heizen. Wenn der Wohnungsbau das nicht berücksichtigt, wird sich der energetische Aufwand für ein angenehmes Raumklima verdoppeln.“ Das maximal efizienzoptimierte Versorgungssystem des Gebäudes beruht auf einem vernetzten Verbund aus Sole-Wärmepumpe, Geo- und Solarthermie, PV und einer speziell entworfenen Green-Code-Klimaund Akustikdecke. Das Senken der Wassertemperatur übernimmt im Sommer eine Sole-Wärmepumpe. Als Kühlquelle dient also das Erdreich. Diese passive Kühlung, bei der es genügt, die Regelung und Umwälzpumpen eingeschaltet zu lassen, ist besonders umweltfreundlich, die Betriebskosten sind niedrig. Um aktiv zu kühlen, ist zusätzlich eine reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe mit umkehrbarem Kältekreislauf nötig, die dem Raum Wärme entziehen kann. Geheizt und gekühlt wird jedoch nicht über den Fußboden, sondern die Decke. Den Klimadecken kommt aber

noch eine dritte Funktion zu. Denn Beton verfügt als Baumaterial über erstaunliche Speicherkapazitäten. So kann eine 19 Zentimeter hohe Betonschicht auf einer Fläche von 250 Quadratmetern so viel Wärme speichern wie knapp 18 Kubikmeter Wasser. Das intelligente Herz, das das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten regelt, beindet sich jedoch im Keller. Mit der Visualisierungssoftware „EisBär Scada“ werden die verschiedenen BUS-Systeme integriert und sie gewährleistet, dass die PV-Kollektoren in Kombination mit der Sole-Wärmepumpe den Bedarf an Raumwärme und Trinkwarmwasser komplett abdecken. Die dabei verwendete Zortström-Technologie ist ein patentiertes Verfahren, das die Funktionen einer hydraulischen Weiche, eines Puffers sowie eines Verteilers mit exakter Temperaturtrennung in sich vereint. Das Besondere daran: Das System entkoppelt zunächst die Flüssigkeitsströme aller angeschlossenen Erzeuger hydraulisch, trennt


WOHNEN 44,5

OG

11,33 m

HWR 9

ANKLEIDE 9

19,35 m

SCHLAFEN 26 BAD/SAUNA 20

WOHNEN ESSEN/ KOCHEN 63

Bauherr und Energieberater Jürgen Leppig

FLUR 22

TECHNIK WC 4 4,5

EG

Was ist das Besondere an der von Ihnen eingesetzten Technologie? Bei diesem Gebäude soll gezeigt werden, was aktuell technisch machbar ist, immer unter dem Aspekt, dass wir kein Rechenmodell Plusenergiegebäude (im Sommer mehr Energie erzeugen als das Gebäude im Jahr verbraucht = Plusenergie), sondern möglichst viel erneuerbare Energie im Gebäude speichern und später verbrauchen können. Besonderes: Die „ehda“ Decke dient als Speicher mit bis zu 150 kWh thermisch. Das heißt, das Gebäude kann sich mit erneuerbar erzeugter Wärme lange versorgen bis wieder Strom aus der PV ansteht.

futurehomes #klimaneutral_heizen_und_kühlen

SCHLAFEN 22

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BAD 10

Warum ist es so wichtig, die einzelnen Versorgungskreise voneinander zu trennen? Damit die Wärmepumpe hochefizient (das heißt, nur so hohe Temperaturen wie notwendig) arbeiten kann. Es wird immer genauso viel Wasser erwärmt wie nötig. Es gibt kein Mischwasser im Pufferspeicher, sondern scharf abgegrenzte Temperaturbereiche.

Dank der Zortström-Technologie kann die Heizung stets punktgenau auf den jeweiligen Bedarf reagieren.

Welche Vorteile bringt die Deckenheizung? - geringste Vorlauftemperaturen (5 Grad Kelvin unter Fußboden) - schnellste Reaktionszeiten - geringste Staubverwirbelung aller Flächenheizsysteme - Kühlen möglich (beim Fußboden ist der Boden kalt und die Luft warm)

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Führt dies zu Mehrkosten? Ja, auf der Investitionsseite schon. Dafür haben wir sehr geringe Verbrauchskosten.Die Stromkosten für die Wärmeerzeugung betragen lediglich 30 Euro im Monat.


futurehomes #klimaneutral_heizen_und_kühlen

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MAXIMAL EFFIZIENZOPTIMIERT sie voneinander und sammelt sie in vielen Temperaturstufen in einem Schichtspeicher mit GleitschichtRaum. Vor- und Rückläufe der Heizund Kühlkreise bedienen sich dort mit der jeweils benötigten Temperatur. Damit kann die Heizung punktgenau reagieren. Ein weiterer Clou: Verbunden mit Wetterportalen, berücksichtigt die Anlage bei der Wärme- oder Kälteproduktion die aktuellen wie auch prognostizierten Tageswerte. So kann die Multifunktionsdecke ohne zeitliche Verzögerung die passende Raumtemperatur liefern. Das Marktheidenfelder Musterhaus hält noch viele Details bereit: Wärme-

brücken am Gebäude wurden vermieden. Für Dach, Außenwände und Keller wurden nachhaltige Baustoffe und Dämmstoffe gewählt. Selbst der Umgang mit Wasser wird vom Vorsatz geleitet, Ressourcen zu schonen: Grau- und Regenwasser werden für die Toilettenspülung und den Garten genutzt. Auch die Raumaufteilung ist zukunftstauglich. Das Erdgeschoss wird derzeit vom Ehepaar Leppig bewohnt, das Obergeschoss als Büro und Gästezimmer benutzt. Da es sich auch hier um eine komplette Wohneinheit handelt, könnte später auf dieser Ebene eine Pflegekraft untergebracht werden. gw#H4F


Das Badezimmer ist ein wahrer Wellnesstempel. Zusammen mit dem angrenzenden Schlafzimmer macht es das Erdgeschoss zu einer kompletten Wohneinheit.

DATEN + FAKTEN Planung: Energieberatung Leppig GmbH 97828 Marktheidenfeld Tel. 09391/3113 www.energieberatung-leppig.de Thomas Harth Ingenieurbüro für Bauwesen 97828 Marktheidenfeld Tel. 09391/6383 www.thomasharth.de Konstruktion: Mauerwerk aus Poroton-Ziegeln, 49 cm U-Wert 0,13 W/ m²K, Holz-Alu-Fenster mit DreifachVerglasung, Uw-Wert 0,8 W/m²K, Flachdach U-Wert 0,09 W/m²K Technik: Sole-Wärmepumpe, Photovoltaikanlage, Solarthermie, Deckenheizung, Batteriespeicher, KNXSmarthomesystem Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 26,2 kWh/m2 Endenergiebedarf: 14,6 kWh/m2 Efizienzhaus 40 Plus Wohnfläche: EG 157,5 m², OG 76,5 m²

LOKALE RAUMKLIMAGERÄTE Schnelle Kühlung – immer da, wenn man sie braucht REMKO SERIE RVT DC ■

Leistungsstarkes Splitsystem mit effizienter Inverter-Technik

Programmierbare 24 Std. Timer-Funktion

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Kältemittelleitung trennbar durch Quick-Coupling-System Integrierte Kondensatpumpe Umweltfreundliches Kältemittel

Fotos: Jürgen Leppig, Innovationsgemeinschaft Raumklimasysteme, Zortström

Eingebauter Wohnkomfort: Das KNX-Smarthome-System steuert auch das automatische Öffnen und Schließen der Jalousien.


Foto: stock.adobe.com, NDABCREATIVITY

#kühlen #wärmepumpe #klimageräte #effizienz

IMMER COOL BLEIBEN


Wärmepumpe zum Kühlen Dies gelingt vor allem abends, nachts und in den frühen Morgenstunden, wenn die Außentemperaturen ver­ gleichsweise niedrig sind. Weil gleich­ zeitig ein Austausch der belasteten Raumluft stattindet, ergibt sich ein gewisses Erfrischungsgefühl. Bei ei­ nem zentralen Lüftungssystem lässt sich ein zusätzlicher Wärmetauscher einbauen, der die Kühle des Erdreichs nutzt und dadurch für etwas mehr Abkühlung sorgt. Effektiver ist da schon die Heizwär­ mepumpe. In diesem Fall kehrt sie

ihre Wirkungsweise um und kühles Wasser strömt durch das Rohr­ system der Flächenheizung in den Wohnräumen. Diese nimmt dabei einen Teil der überschüssigen Raum­ wärme auf. Voraussetzung dafür ist eine Wärmepumpe mit „reversibler Betriebsweise“, bei der sich der Kälte­ kreislauf von „Heizen“ auf „Kühlen“ umschalten lässt. Die Kühlleistung ist allerdings begrenzt. Denn die Temperaturen lassen sich nicht be­ liebig absenken, da sonst die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit im Boden oder in der Wand kondensiert

und Feuchteschäden verursachen kann. Empfehlenswert ist der Einsatz spezieller Regelgeräte und Fühler zur sogenannten Taupunkttemperatur­ Überwachung. Außerdem wichtig: Der Fachmann muss schon im Planungs­ stadium die Heizlächen zusätzlich für Kühlfunktion auslegen. Tipps: Die eigene Photovoltaikanlage verringert gerade im Sommer den Wärme­ pumpen­Stromverbrauch drastisch. Erd­ und Grundwasser gekoppelte Wärmepumpensysteme bieten auch einen energiesparenden „passiven Betriebsmodus“. Raumklimageräte sind vom Fachmann schnell installiert, regeln neben der Temperatur die Luftfeuchte und filtern Schadstoffe aus der Atemluft. Die Split-Geräte von Mitsubishi Electric sind dank Inverter-Technologie besonders energieeffizient und arbeiten sehr leise. w w w. m i t s u b i s h i e l e c t r i c .d e

knowhow #raumkühlung

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Die erste, einfache Grundregel lautet: Hitze, die nicht ins Haus gelangt, muss erst gar nicht bekämpft wer­ den. Dafür sollte man schon beim Hausbau geeignete Maßnahmen für den sommerlichen Wärmeschutz ergreifen (ausführliche Infos dazu in­ den Sie ab Seite 22). Eher für psychologische Abkühlung aufgrund der Luftbewegung sorgen Ventilatoren. Eine Temperaturab­ senkung indet nicht statt. Auch die technischen Möglichkeiten einer kontrollierten Wohnraumlüftung sind beschränkt, weil sie im Gegensatz zu den großen Klimaanlagen in Kaufhäu­ sern und Büros keine aktive Kühlfunk­ tion besitzt. Sie ermöglicht lediglich leichte Temperaturabsenkungen der Raumluft, die von den Bewohnern aber durchaus als angenehm empfun­ den werden.

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Die Sommer werden immer heißer. Aber dagegen kann man sich wappnen. Mit aktiven und passiven, ökologisch sinnvollen Maßnahmen zur Raumkühlung bleibt es im Haus trotz schweißtreibender Außentemperaturen angenehm.


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RICHTIG KLIMATISIE RE N

WOHNUNGSLÜFTUNGSSYSTEME können die Zuluft per Erdwärmetauscher etwas abkühlen. Sie eignen sich aber nicht zur Klimatisierung der Räume.

RICHTIG LÜF TE N

 Wenn im Lauf des Tages draußen  Vor dem Klimagerätekauf muss sehr hohe Temperaturen zu er­ zunächst die notwendige Kühl­ warten sind, nützt es viel, die leistung eines Raumes ermittelt Wohnung sehr früh morgens zu werden. Überschlägig geht dies lüften und danach die Fenster mit folgender Faustformel: Pro Ku­ konsequent geschlossen und ver­ bikmeter Rauminhalt sind in einem schattet zu halten. gut gedämmten Gebäude etwa 30 Watt Kühlleistung erforderlich.  Wird es zu warm in einem Raum, Ein Raum mit 28 m2 Grundläche sollte möglichst frühzeitig gelüf­ und 2,5 m Raumhöhe = etwa 2 100 tet werden. Ist es draußen schon Watt erforderliche Kühlleistung. wärmer als drinnen, hilft jedoch Besser ist es jedoch, eine soge­ nur: abwarten und abends, nachts nannte Kühllastberechnung durch­ oder dann wieder in den frühen zuführen. Diese führt unter der Morgenstunden lüften. Wichtig Betrachtung konkreter Raumbedin­ hierbei: Gegenüberliegende Fens­ gungen, inklusive Personen­ und ter und Türen sollte man weit Elektrogerätezahl, zu einem prä­ aufmachen – durch diese Quer­ ziseren Ergebnis. Entsprechende lüftung gelangt besonders schnell Online­Tools sind frei zugänglich: besonders viel frische Luft herein. zum Beispiel unter > www.stiebel­ Empfehlenswert sind in den drei eltron.de/toolbox/kuehllast oder Sommermonaten längere Lüf­ > www.remko.de/berechnungshil­ tungsintervalle (jeweils mindes­ fen/kuehllastberechnung tens 30 Minuten).  Während des Kühlbetriebs sollte  Ein ähnliches Prinzip ist der soge­ die Differenz zwischen der Außen­ nannte Kamineffekt: Warme Luft und Innenraumtemperatur nicht steigt auf und zieht kühle nach. zu groß sein, sonst besteht Erkäl­ Hat man ein offenes Treppenhaus, tungsgefahr und auch der Strom­ kann es helfen, abends und mor­ verbrauch steigt. Empfehlenswert gens die Haustür und zugleich ein ist es, vor allem an heißen Tagen Fenster im oberen Geschoss zu mit mehr als 28 Grad Celsius, den öffnen – im Idealfall ein Dachlä­ Temperaturunterschied auf sechs chenfenster auf der Schattenseite. bis maximal acht Grad Celsius zu  Gefahr droht im Sommer beim begrenzen. Im Schlafzimmer darf Lüften von Untergeschoss­ und es, je nach individueller Verträg­ Kellerräumen. Denn kühlt sich dort lichkeit, noch etwas frischer sein. die einströmende, sehr warme Außenluft ab, kann die enthaltene  Nicht vergessen: Fenster und Tü­ Feuchtigkeit an den Wänden kon­ ren des zu klimatisierenden Raums densieren und Schimmelbildung immer schließen, weil sonst begünstigen. Deshalb sollten die­ wärmere Luft aus der Umgebung se Bereiche nur gelüftet werden, nachströmt. Viele Klimageräte be­ wenn die Frischluft trockener und sitzen inzwischen Sensoren, die merklich kühler ist als die Innen­ offene Fenster erkennen und sich raumluft. dann automatisch abschalten.

Die Lösung gegen die Auswirkungen sommerlicher Hitze und Schwüle in­ den deswegen immer mehr Menschen mit Raumklimageräten. Sie regeln ne­ ben der Temperatur auch die Luftfeuch­ te und können sogar Schadstoffe aus der Atemluft iltern. Kurzum: Sie ver­ breiten ein behagliches Wohn­ klima. Auf Energieeizienz achten Doch auch bei Klimaanlagen gibt es große Unterschiede. Bei der Wahl eines Gerätes bzw. Systems sollte insbesondere die Energieeizienz im Vordergrund stehen, denn so wird ein angenehmes Raumklima nicht gleich zu einem teuren und umweltschädli­ chen Vergnügen. Darüber hinaus soll­ te man bei der Auswahl auf eine mög­ lichst geringe Lautstärke des Gerätes im Betrieb achten, wie gut das Klima­ gerät die Raumluft reinigt und wie eventuelle Zugerscheinungen sicher verhindert werden. Ebenso wichtig ist eine Herstellergarantie, dass eventuell nötige Ersatzteile auch in ein paar Jahren noch verfügbar sind. Klimageräte gibt es in verschiedenen Bauformen. Hier bieten die Hersteller die bekannten Wandgeräte in teils zahllosen Varianten und Designs an, und auch Truhengeräte für die Boden­

Mobile Raumklimageräte sind zwar nicht so effektiv, dafür aber flexibel und ohne Einbauaufwand einsetzbar. w w w. r e m ko.d e


aufstellung oder Kassettengeräte für den Einbau in die Zwischendecke. Außerdem stehen quasi komplett un­ sichtbare Kanalgeräte zur Verfügung. Hierbei weist neben dem guten Klima nur der Luftauslass im Raum dar­ auf hin, dass ein Klimagerät seinen Dienst tut. Am bekanntesten sind Kompakt­Klimageräte, wie sie Bau­ und Elektronikmärkte sowie Internet­ Versandhändler anbieten. Die Pro­ dukte sind sofort und ohne Montage einsetzbar, kosten ab ca. 300 bis 400 Euro und verführen deshalb zum schnellen Kauf. Doch der Teufel steckt im Detail: Einfache, mobile Klimageräte entziehen der Raumluft Wärme und transportieren sie durch einen Schlauch ins Freie. Dieser muss durch ein angelehntes oder gekipptes Fenster nach außen geführt werden. Nachteil: Durch die Öffnung dringt warme Luft nach innen. Spezielle Schlauchanschluss­ und ­abdicht­ sätze für bestimmte Fenstertypen sind oft nicht besonders robust. Das Ergebnis ist eine meist unbefriedigen­ de Kühlleistung und ein relativ hoher

Stromverbrauch. Weiteres Problem: Die meisten Kompakt­Klimageräte sind relativ laut und eignen sich somit nicht für ruhige Umgebungen wie Schlafräume. Split-Geräte sind effektiver Leistungsmäßig und akustisch besser sowie optisch schöner sind soge­ nannte Split­Geräte. Diese bestehen aus zwei Teilen: der im Freien platzier­ ten Außeneinheit mit Kältemaschine sowie dem Design­Innengerät, das in dem zu klimatisierenden Raum an­ gebracht ist. Verbunden werden diese beiden Teile mittels eines Steuerka­ bels sowie einer speziellen, isolierten Leitung, die mit Kältemittel befüllt ist. Aufgrund dieser räumlichen Trennung bietet die Split­Bauart den höchsten Komfort sowohl hinsichtlich Luftfüh­ rung als auch der Geräuschentwick­ lung an. Mit einem Schalldruckpegel zwischen 19 und 21 dB(A) im „Flüster­ betrieb“ sind sie sogar fürs Schlafzim­ mer geeignet. Unterschieden werden Split­Klimage­ räte in Single­ und Multi­Split­Varian­

Und wie gestalten sich die Unter­ schiede von Kompakt­ und Split­Kli­ mageräten im Alltag? Stiftung Waren­ test hat in Heft 6/2020 verschiedene Exemplare mit einer Kühlleistung von etwa 2,5 Kilowatt untersucht. Der Leistungstest zeigte: Die besten Split­ Geräte kühlten den 14 Quadratmeter großen Prüfraum in weniger als zehn Minuten von 35 auf 25 Grad Celsius.

knowhow #raumkühlung

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Das Außengerät eines Split-Klimasystems wird im Freien platziert. Es kann bei Bedarf nicht nur ein Innengerät, sondern auch mehrere mit Kälteenergie versorgen. w w w. m i t s u b i s h i - l e s .c o m

ten: Im ersten Fall wird ein Außenge­ rät mit einem Innengerät verbunden, im zweiten versorgt ein Außengerät mehrere Innengeräte, wobei in jedem Raum ein anderes Modell installiert sein kann. Welche Wahl hier die beste für die eigenen Ansprüche und objekt­ speziischen Gegebenheiten ist, kann am besten der Fachmann entschei­ den. In erster Linie ist das der Kälte­ und Klimaanlagenbauer. Auch immer mehr SHK­Fachhandwerker bieten die Beratung, Planung und Installation von Klimaanlagen an. Die vom Proi geplanten und instal­ lierten Klimaanlagen bieten weitere Vorteile: Dazu gehört die moderne Inverter­Technologie. Sie sorgt dafür, dass die Leistung des Verdichters im Außengerät der Klimaanlage genau an den erforderlichen Kühlbedarf an­ gepasst wird. Dieser, für die Eizienz eines Klimagerätes relevante, stufen­ lose Betrieb, hört sich einfach an, benö­ tigt jedoch ein erhebliches technisches Know­how – denn herkömmliche Anlagen arbeiten entweder auf voller Leistung oder gar nicht. Die Inverter­ Technologie erhöht außerdem die Lebensdauer der Anlagen und ihre Be­ triebssicherheit, reduziert den Einsatz an Energie und spart damit bares Geld. So können beispielsweise ausschließ­ lich mit dieser Technik ausgestattete Klimageräte das Gütesiegel des FGK erhalten. Zusätzliche Energieeinsparungen und Bedienungskomfort bieten moderne Split­Anlagen durch Power­ und Stand­ by­Modus sowie Sensor­ und Steue­ rungstechnik per Fernbedienung und App. Die Kosten für hochwertige Split­ Markengeräte starten bei etwa 1 500 Euro (Single­Split).


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KLIMAANLAGEN – auch die eizientesten sind sehr energieintensive Geräte und lassen die Stromrechnung unter Umständen schnell in die Höhe schießen.

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Die mobilen Varianten benötigten hin­ gegen für die Abkühlung zwischen 40 und 80 Minuten. Klare Unterschiede gab es auch beim Energieverbrauch: Die Stromkosten der Split­Geräte bewegten sich zwischen 26 und 50 Euro bei 350 Stunden jährlicher Nut­ zung. Besitzer von Monoblockgeräten müssten 43 bis 77 Euro bezahlen, allerdings bezogen auf eine etwas geringere, temporäre Nutzung von 300 Betriebsstunden pro Jahr. Tipp: Achten Sie bei der Geräteauswahl auf das jeweilige Energielabel (beste Eizienzklassen: Monoblockgeräte: A+, Split­Geräte: A+++). Aus ökologi­ scher Sicht ist allerdings nicht nur der Stromverbrauch relevant, sondern auch das Kältemittel. Während Mono­ blöcke mit dem klimafreundlichen Propan kühlen, kommt bei Splitgerä­ ten Diluormethan (R 32) zum Einsatz. Falls dieses während des Betriebs oder bei der Demontage freigesetzt wird, schädigt es das Klima laut Stif­ tung Warentest 675 mal stärker als CO2. Deshalb ist eine regelmäßige Wartung und fachmännische Demon­ tage wichtig. Ausreichend ist für die Wartung meist ein Zweijahres­Rhythmus. Die Wartung eines Auffangbehälters für das Kondensationswasser sowie die Reinigung oder der Austausch der eingebauten Filter ist gegebenenfalls früher erforderlich und von den Nut­ zern selbst durchführbar. jw/gw #H4F

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Das Umweltbundesamt (UBA) gibt Entwarnung: Dezentrale Klimageräte, die nur einzelne Räume in einer Wohnung kühlen und entfeuchten, übertragen keine Viren von einem Raum in andere Bereiche des Gebäudes. Auch eine Vermehrung von Coronaviren im Klimagerät schließt das UBA aus, da Viren zu ihrer Ver­ mehrung Wirtszellen brauchen, beispielsweise mensch­ liche Zellen. Betreiber können also unbesorgt mithilfe der Raumklimageräte die Raumluft kühlen und ent­ feuchten. Wichtig ist jedoch, gleichzeitig eine effektive Lüftung sicherzustellen, um die Virenlast im Raum mög­ lichst gering zu halten. Hierzu bieten sich idealerweise Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung an. Dabei empiehlt der Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK), diese unbedingt mit einem hohen Außenluftanteil zu be­ treiben. Ist keine mechanische Lüftung vorhanden, sollte ausgiebig über die Fenster gelüftet werden.

Foto: www.swegon.com

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SICHER + GRÜN HEIZEN Klimaschutzgesetz, Gebäudeenergiegesetz und Förderbedingungen wirken sich auf die Heizungsentscheidung fürs Zuhause aus: Sie muss immer ökologischer und energiesparender sein. Diese Systeme stehen zur Wahl und haben Zukunft.


EN ERGIE V ER BR AU C H ZU H AUS E Die privaten Haushalte benötigen mehr als zwei Drittel ihres Endenergieverbrauchs, um Räume zu heizen. Sie nutzen zurzeit dafür hauptsächlich Erdgas und Mineralöl. An dritter Stelle folgt die Gruppe der erneuerbaren Energien, an vierter die Fernwärme. Zu geringen Anteilen werden auch Strom und Kohle eingesetzt. Mit großem Abstand zur Raumwärme folgen die Energieverbräuche für die Anwendungsbereiche Warmwasser sowie sonstige Prozesswärme (Kochen, Waschen etc.) bzw. Prozesskälte (Kühlen, Gefrieren) vom selbst produzierten Strom.

knowhow #heizsysteme_mit_zukunft

DURCHSCHNITTSWERTE

Um die Efizienz der Wärmepumpe stets im Blick zu haben, empiehlt es sich, die Einstellungen und Verbrauchswerte regelmäßig zu kontrollieren – dies funktioniert oft auch per App. w w w.junkers.com

Seit dem 24. März 2021 haben wir es schwarz auf weiß: Laut eines Beschlusses des Bundesverfassungsgerichtes reichen die Regelungen des Klimaschutzgesetzes vom 12. Dezember 2019 nicht aus. Denn sie treffen nur Aussagen über die nationalen Klimaschutzziele bzw. die zulässigen Jahresemissionsmengen bis zum Jahr 2030. Das beeinträchtigt die Freiheitsrechte der teilweise sehr jungen Kläger, denn: „Die Vorschriften verschieben hohe Emissionsminderungslasten unumkehrbar auf Zeiträume nach 2030“, so das Gericht. Das heißt: Die klimaschädlichen Emissionen, die wir bis 2030 nicht einsparen, führen dazu, dass für unsere Kinder und Enkel „...praktisch jegliche Freiheit potenziell betroffen“ ist, „weil noch nahezu alle Bereiche menschlichen Lebens mit der Emission von Treibhausgasen verbunden und damit nach 2030 von drastischen Einschränkungen bedroht sind.“

Klimakälte

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Das bedeutet: Wir müssen jetzt Tempo machen beim Klimaschutz! Der Gebäudebereich ist dabei besonders wichtig. Laut Umweltbundesamt gehen etwa 35 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland auf das Konto des Gebäudesektors. Am meisten Energie verbraucht in einem durchschnittlichen Haushalt die Heizung – und verursacht damit mit Abstand am meisten CO2. Um diese Werte zu reduzieren, gibt es zwei wirkungsvolle Hebel: Den Wärmebedarf in Gebäuden durch Dämmung zu reduzieren und ihn möglichst energieefizient und emissionsarm mit Unterstützung von erneuerbaren Energien zu decken. Denn erneuerbare Energien belasten die Umwelt weit weniger als herkömmliche, meist fossile Energieträger, wie Öl oder Gas. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Politik bereits eine neue Verordnung formuliert, die Bauherren beim Neu-

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Beleuchtung

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Foto: stock.adobe.com, Alexey Kirillov

Quelle: Umweltbundesamt/ Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen


E N E R G I E S PA R E N P E R G E S E T Z

DAS N EU E G EBÄU DEEN ERGIEG ES E T Z Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) trat am 1.11.2020 in Kraft. Das GEG ist ein einheitliches, abgestimmtes Regelwerk für die energetischen Anforderungen an Neubauten, an Bestandsgebäude und an den Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden. Im Kern wurden die drei folgenden, zentralen Einzelgesetze zusammengeführt: Energieeinsparungsgesetz (EnEG), Energieeinsparverordnung (EnEV) und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Das GEG enthält einige kleinere Neuerungen; die Energiestandards für Neubauten wurden aber nicht verschärft.

Sogenannte Hybridheizungen bestehen aus unterschiedlichen Wärmeerzeugern, die z.B. je nach Jahreszeit die Versorgung des Hauses mit Wärme und Warmwasser übernehmen. Die Grafik zeigt ein Hybridsystem aus einer Luft-Wasserwärmepumpe, die die Grundlast trägt und mit Strom von der PV-Anlage versorgt wird. Ein wasserführender Kaminofen übernimmt Spitzenlasten an sehr kalten Tagen. Verteilt wird die Wärme effizient per Fußbodenheizung. w w w. b u d e r u s . d e

bau wie auch bei bestimmten Sanierungsmaßnahmen dazu verpflichtet, hohe Energieefizienz-Standards zu erfüllen. Dieses neue Regelwerk heißt Gebäudeenergiegesetz (GEG – siehe Kasten links). Es verpflichtet Bauherren und Renovierer dazu, beim Neu- oder Umbau besonders energiesparende und emissionsarme Heiztechnik einzusetzen. Außerdem muss ein bestimmter Anteil des Energiebedarfs von Gebäuden mit einer Nutzfläche von mehr als 50 Quadratmetern, die unter Einsatz von Energie beheizt oder gekühlt werden, mithilfe erneuerbarer Energien gedeckt werden. Zu den rein regenerativen Heizsystemen zählen zum Beispiel Elektro-Wärmepumpen und Holzpelletheizungen. Alle Optionen offen Darüber hinaus sind Bauherren und Renovierer bei der Wahl ihres Heizungssystems immer noch relativ frei. Rein rechtlich könnte man heute zum Beispiel immer noch eine Ölheizung einbauen – allerdings nur eine sehr sparsame mit Brennwerttechnik und in Kombination mit einem regenerativen Energieerzeuger. Verboten werden Ölheizungen – und das auch nicht ausnahmslos – erst ab 2026. Die Frage ist allerdings: Ist es clever und zukunftsträchtig, heute überhaupt noch auf fossile Energien zu setzen? Hier sind sich die meisten Experten einig: Die Zukunft gehört den Regenerativen. Nicht nur, weil sie im Gegensatz zu Öl und Erdgas unendlich zur Verfügung stehen, sodern weil in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit weiteren politischen Maßnahmen zu rechnen ist, die die Nutzung klimaschädlicher Heizungsanlagen einschränken oder auf alle Fälle sehr viel teurer machen dürften. Fossile Energieträger reduzieren Ein Anfang dazu wurde bereits gemacht: Seit Anfang 2021 wird die sogenannte CO2-Abgabe fällig. Als politisches Mittel soll sie dafür sorgen, dass klimaschädliche, fossile Brennstoffe in den nächsten Jahren deutlich teurer werden, so zu einem sparsameren Umgang mit ihnen animieren und die TreibhausgasEmissionen reduzieren. So wird zum Beispiel für Heizöl und Gas ein brennstoffspeziischer Preisaufschlag für die Kohlendioxid(CO2)-Emissionen erhoben. Dieser beträgt momentan


Welches Heizsystem ist das beste? Pauschal kann man diese Fage natürlich nicht beanworten. Bei einem gut gedämmten Neubau ist eine LuftWärmepumpe mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Blick auf Komfort, Anschaffungspreis und Betriebskosten sowie unter ökologischen Aspekten eine gute Wahl. Bei der Altbau-Sanierung muss allerdings genau analysiert werden, was im Einzelfall die optimale Lösung darstellt. Denn vorrangiges Ziel einer neuen Heizungsanlage ist natürlich auch hier, dass sie die Wohnräume angenehm temperiert – und dafür ist bei so manchem, schlecht oder nur sehr aufwendig zu dämmenden Altbau doch noch einiges an Power nö-

knowhow #heizsysteme_mit_zukunft

Fernwärme ist die Versorgung von ganzen Stadtteilen mit Warmwasser und Heizwärme. Die Wärme wird dabei zum Beispiel von der Städtischen Müllverbrennungsanlage oder einem zentralen Heizkraftwerk mit KraftWärme-Kopplung über Rohrleitungsnetze von Versorgern über Pump- und Übergabestationen an die Verbraucher geliefert. Abgerechnet wird über Wärmemengenzähler. Gemeinden gehen in jüngster Zeit verstärkt dazu über, die Fernwärme durch die Einführung eines sogenannten Anschlussund Benutzungszwanges zu fördern. Das heißt, Bauherren haben dann keine Möglichkeit mehr, sich für ein anderes Heizsystem zu entscheiden. Der Vorteil für Bauherren und Hausbesitzer: Der Fernwärmeversorger muss sich bei Verschärfungen von Klimaschutzverordnungen um deren Einhaltung kümmern, also zum Beispiel für die Reduktion der CO2-Emissionen der Wärmeezeugung, und nicht mehr jeder einzelne Haubesitzer.

Gasheizung: Übergangs-Technologie mit grünen Aussichten Gasheizungen arbeiten seit Jahrzehnten zuverlässig, efizient und unkompliziert und zählen damit nach wie vor zu den beliebtesten Heizsystemen in deutschen Haushalten. Voraussetzung: Das Haus kann an das öffentliche Gasnetz angeschlossen werden. Am häuigsten entscheiden sich Eigenheimbesitzer für wandhängende Brennwertgeräte, welche recht leise sowie relativ umweltschonend und energiesparend arbeiten, weil sie ihre Heizleistung stufenlos anpassen können. Erdgas ist ein fossiler Energieträger. Um den nach GEG geforderten regenerativen Anteil am Energiebedarf des Hauses zu decken, müssen Gasheizungen zum Beispiel mit einer Thermosolar-, einer Photovoltaikanlage oder einer Holzheizung kombiniert werden – was in der Praxis meist auf einen Kaminofen mit Wassertasche und Anschluss an den Warmwasserspeicher umgesetzt wird. Alternativ zulässig ist zur Pflichterfüllung des GEG auch eine sogenannte Ersatzmaßnahme, zum Beispiel in Form einer besseren Wärmedämmung der Gebäudehülle.

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Förderungen versüßen klimafreundliche Investitionen Zu mehr Klimabewusstsein beim Heizen werden Bauherren und Sanierer aber nicht nur durch Abgaben gelenkt oder durch Gesetze verpflichtet, sondern auch durch attraktive Förderkonditionen gelockt. So wurde parallel zum GEG auch die Bundesförderung für Energieefiziente Gebäude (BEG) ins Leben gerufen. Hier werden seit dem 1.1.2021 die staatlichen Unterstützungen für energetische Sanierungen und überdurchschnittlich energieefiziente Neubauten neu geregelt. In allen Bereichen wurden die Förderbeträge erhöht – wobei für die Altbausanierung höhere Fördersummen winken, weil hier das politische Interesse besonders groß ist, dass sich schnell viel tut: Der Gebäudebestand birgt – wie bereits erwähnt – ein sehr hohes CO2-Sparpotenzial. Aber auch allen, die den Bau eines sehr energieffzienten Neubaus planen, sei die BEG wärmstens ans Herz gelegt (siehe auch Kasten auf S. 73). Die BEG bietet attraktive Zuschüsse sowie Förderkredite für Investitionen in regenerative Energiesysteme und in energetische Efizienzmaßnahmen.

Fernwärme: Zentral erzeugte Wärme mit Anschlusszwang

Wärmepumpe: Umweltfreundliche Heizung für energiefiziente Gebäude Wärmepumpen sind eine mittlerweile ausgereifte Möglichkeit, die kostenlose Energie aus der Umwelt im Haus für Heizung und Warmwasser nutzbar zu machen. Stimmen die Bedingungen, so lässt sich mit ihr komfortabel efizient und umweltschonend Wärme erzeugen. Sie nutzen die in Luft, Wasser oder Erde gespeicherte Energie, um sie mithilfe einer strombetriebenen Pumpe auf ein für Heizzwecke nötiges Temperaturniveau zu bringen. Die Efizienz einer Wärmepumpe hängt von der Umweltwärmequelle sowie vom Wärmebedarf und der Art der Wärmeverteilung im Haus ab. Erdwärmepumpen sind zum Beispiel sparsamer im Betrieb als Luft-Wärmepumpen. Allerdings sind Luft-Wärmepumpen in der Anschaffung günstiger, weil für Sie keine aufwendigen Erdsonden oder Erdkörbe für das „Anzapfen“ der Wärmequelle im Erdreich benötigen: sie beziehen ihre Umweltwärme aus der Außenluft. Wärmepumpen eignen sich vor allem für neu und gut gedämmte Altbauten, am besten in Kombination mit einer Flächenheizung zur Wärmeverteilung im Wohnbereich.

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25 Euro pro Tonne CO2. Bis 2025 soll sie sukzessive auf 50 Euro pro Tonne ansteigen. Im Klartex heißt das: Für einen Liter Heizöl steigen die Preise 2021 durch die CO2-Abgabe um rund 8 Cent pro Liter, für eine Kilowattstunde Erdgas werden 0,6 Cent fällig. Die Einnahmen sollen für spezielle Förder- und Anreizprogramme sowie zur Entlastung der Bürger genutzt werden, wie zum Beispiel zur Absenkung der Ökostromumlage.


Wer einen erneuerbaren und preisgünstigen Energieträger wünscht, der CO2-neutral verbrennt, kann sich für eine Holzheizung entscheiden. Es gibt Stückholzheizungen, Hackschnitzelkessel und Holzpelletsheizanlagen. Am komfortabelsten und efizientesten ist die Pelletheizung mit Brennwerttechnik: Sie bezieht die gepressten Stäbchen aus industriellen Holzabfällen vollautomatisch aus einem Lagerbehälter und verbrennt sie sehr emissionsarm. Der Vorteil von Pelletheizungen ist, dass mit ihnen flexibel auf unterschiedliche Wärmebedarfe reagiert werden kann. Sie eignen sich also ebenso für Neubauten mit sehr niedrigem wie auch für Altbauten mit eventuell relativ hohem Heizwärmebedarf. Der Brennstoff ist relativ preisgünstig. Ein Nachteil der Holzheizung sind die hohen Anlagenkosten (17 000 bis 25 000 Euro).

Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung, Heizungsunterstützung und als Stromlieferant Es gibt zwei Arten von Solaranlagen, die das eigene Haus mit Energie versorgen können, und zum Beispiel als Ergänzung zur Gasheizung für den gesetzlich vorgeschriebenen, regenerativen Anteil an der Energieversorgung des Hauses beitragen: Die Solarthermie-Anlage erzeugt Wärme, die Photovoltaikanlage Strom. Die erneuerbare Solarwärme lässt sich zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung nutzen. Wichtig ist bei beiden Varianten, dass das erwärmte Wasser in einem ausreichend großen und sehr gut wärmegedämmten Speicher zwischengelagert wird. Die Thermosolaranlage ist langlebig, wartungsarm und spart auch im Winter bis zu 20 Prozent Heizkosten. Der Strom von der Photovoltaikanlage kann zum Beispiel phasenweise für den Betrieb einer Elektrowärmepumpe genutzt werden – aber auch für elektrische Geräte, die Beleuchtung im Haus oder zum Laden eines Elektrofahrzeugs. PV-StromÜberschüsse können gegen eine Einspeisevergütung ins öffentliche Netz abgegeben werden.

BHKW: Strom und Wärme für großen Energiehunger Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt gleichzeitig Wärme und Strom. Ein Motor treibt einen Stromerzeuger an und die dabei entstehende Abwärme wird zum Heizen genutzt. Aus dieser Kombination ergibt sich ihr guter Wirkungsgrad. Als Brennstoff bzw. Antriebsenergie wird in der Regel Erdgas verwendet – es können aber auch regenerative Energien (z.B. Biogas) zum Einsatz kommen. Blockheizkraftwerke werden in der Regel in gewerblich genutzten Gebäuden mit hohem Strom- und Wärmebedarf für die Deckung der Grundlast eingesetzt. Auch für die Wärmenahversorgung z.B. in Siedlungen können BHKWs eingesetzt werden. Für einzelne, größere Wohnhäuser eignen sich spezielle Mikro-BHKW mit kleineren Leistungen. Im Eigenheimbereich kommen bevorzugt Gas-Brennstoffzellenheizungen (BZH) mit elektrischen Leistungen von etwa 750 oder 1500 Watt zum Einsatz. Sie benötigen oft jedoch ein zusätzliches Heizgerät, um den Heiz- und Warmwasser-Wärmebedarf komfortabel decken zu können. Die Anschaffungskosten für ein komplettes BZH (inkl. Montage) liegen, abzüglich einer großzügigen staatlichen Förderung, bei etwa 18 000 bis 22 000 Euro.

Jemanden fragen, der sich auskennt! Hier ist es sehr wichtig, sich von Anfang an guten Rat zu suchen: Ein unabhängiger Energieberater kann Ihnen hier wertvolle Dienste leisten und Ihnen beim Aufinden der für Sie und Ihr Haus individuell richtigen Lösung unterstützen. Empfehlenswert ist es, einen unabhängigen und staatlich geprüften Energieberater zu wählen, der alle Aspekte der energetischen Sanierung beurteilen kann. Um herauszuinden, welche Maßnahmen bei Ihrem Haus sinnvoll sind, sollten Sie die „Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude“ nutzen. Es bezuschusst das Energieberaterhonorar bis zu 80 Prozent (maximal 1300 Euro im Eigenheim). Egal für welches Wärmeerzeugungssystem Sie sich entscheiden: Sehr wichtig ist zusätzlich die perfekte Wärmeverteilung im Haus. Am efizientesten bewerkstelligt dies in der Regel ein niedrig temperiertes Flächenheizsystem. Wichtig ist zudem, dass alle Systembausteine fachgerecht geplant, aufeinander abgestimmt, montiert und einreguliert werden. Ein intelligentes, App-gestütztes Regelsystem, welches auch Wetterdaten und die Nutzergewohnheiten berücksichtigt, sowie die aufmerksame Betriebsweise und eine regelmäßige Energieverbrauchskontrolle durch die Hausbewohner helfen darüber hinaus ebenfalls mit, die Energiekosten und CO2-Emissionen der Heizung zu senken. jw/ab #H4F

Illus: stock.adobe.com, tentacula

Holzheizung: CO2-neutrale Wärme-Power

tig, um auch an sehr kalten Tagen auf die nötigen Innenraumtemperaturen zu kommen. Hier empfehlen sich Hybrid-Heizungen, die einen möglichst großen Teil des Energiebedarfes aus erneuerbaren Quellen beziehen und bei Bedarf fossil „nachfeuern“. Zum Beispiel die Kombination aus sehr efizienter Gasbrennwertheizung und Solaranlage oder Kaminofen, die regenerative Wärme erzeugen und die Betriebsstunden der Gasheizung reduzieren können. Für diese Lösung spricht auch, dass Heizgas in Zukunft immer „grüner“ und damit CO2-neutraler werden soll. Dies lässt sich beispielsweise mit dem verstärkten Einsatz von Biomethan (Bioerdgas) erreichen. Außerdem wird intensiv daran geforscht, wie mithilfe von erneuerbarem Strom aus Wasser Wasserstoff gewonnen wird, welcher dann dem Erdgas beigemischt, in synthetisches Erdgas umgewandelt oder sogar direkt genutzt werden kann.


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Die zum 1.1.2021 eingeführte „Bundesförderung für efiziente Gebäude“ (BEG) fasst die Förderprogramme von KfW und BAFA zusammen und organisiert sie neu. Ab 1.7.2021 können die Zuschuss- und KreditFörderangebote mit nur einem Antrag bei nur einer Institution (KfW oder BAFA) beantragt werden. Bei jeder Fördermaßnahme gibt es die Wahl zwischen Zuschuss oder Kredit. Bei der Altbau-Sanierung wird die Efizienzhausstufe 40 neu eingeführt, dafür fällt Efizienzhaus 115 aus der Förderung. Einzelmaßnahmen und Komplettsanierungen erhalten auf Grundlage eines individuellen Sanierungsfahrplans einen Bonus von fünf Prozent. Weitere fünf Prozent mehr Förderung erhält, wer nach einer Gesamtsanierung Erneuerbare nutzt. Wichtig: auch die professionelle Baubegleitung wird mit 50 Prozent der anfallenden Kosten bis zu maximal 5 000 Euro pro Wohneinheit gefördert. Die kompletten Infos und Konditionen inden Sie online unter

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Wichtig: Wenn Sie von den staatlichen Förderungen im Rahmen des BEG und einer Energieberatung proitieren möchten, müssen Sie sich durch einen sogenannten Energie-Efizienz-Experten (EEE) beraten lassen. Dieser muss auch in die Antragstellung der staatlichen Fördermittel eingebunden sein. Einen zertiizierten EEE inden Sie unter


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Eine Umfrage der BHW ergab, dass 60 % der Deutschen dafür sind, beim Bauen ausschließlich recycelte oder recycelbare Baustoffe zu verwenden. 40 % plädieren für eine höhere Besteuerung von nicht recycelbaren Materialien und 56 % sind bereit, für Baustoffe aus Recycling mehr zu bezahlen. TREND 3: TEILE UND WOHNE!

Community ist angesagt! Sogenanntes Clusterwohnen reduziert privaten Raum, Kommunikation, Kochen und Essen inden in großzügigen Gemeinschaftsräumen statt. Der offene Grundriss spart in der Stadt teure Wohnfläche. Ein Konzept nicht nur für junge Leute! w w w. b h w- p r e s s e d i e n s t . d e

Mit einem neuen Verfahren zur Herstellung von Dämmstoffen aus Kunststoffabfällen will die Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Freien Universität Bozen zur Reduzierung des Plastikmülls in Ozeanen beitragen. Grundlage ist die Nutzung eines Biopolymers, das sich als thermisches und akustisches Isoliermaterial erwiesen hat. Es wird aus einem Extrakt der Meeresalge Agar Agar (pflanzliches Geliermittel) gewonnen und, nach Zugabe von Kalziumkarbonat, mit pulverisiertem Kunststoff vermischt. w w w. u n i b z . i t

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der D eu tschen wünschen sich lau t einer ak tuellen Umfrage des Ö ko -E nergieanbieters Lichtblick ein Eigenheim mit eigener S tromproduk tion , zum B eispiel einer Photovoltaikan lage. Mit 3 8 Prozent lieg t der Wer t bei jungen Menschen in Ausbildung no ch höher. Fazit : Ein zukunf tsweisendes T he ma mit viel Potenzial.

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TREND 2: RESSOURCEN SCHONEN – KLIMA SCHÜTZEN

R AUS AUS DEM M EER

w w w. l i c h t b l i c k . d e

N O RDISC H E N OT E Die Ausdr ucksk raf t der D esignmöbel des dänischen Herstellers L aengsel ber uht auf der Kombination von Minimalismus und star ken Far bkontrasten. S einen S chwerpunk t leg t der Hersteller auf die Umsetzung hö chster handwer k licher Qualität und L anglebigkeit der Produk te, sowie eines mö glichst geringen Materialeinsat zes. w w w. l a e n g s e l . d k

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Besitzer von Eigentumswohnungen und baugleichen Reihenhäusern sehen immer mehr den Vorteil von gemeinschaftlichen Sanierungen. Mit dem Beistand von Verwaltern können sie als Gemeinschaft bessere Preise aushandeln, sich die Kosten für Architekten und zertiizierte Berater teilen und staatliche Förderung erhalten.



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Wer im Großraum Karlsruhe eine interessante Immobilie erwerben will, muss erst viel Geduld aufbringen, und dann schnell zuschlagen – wie die Käufer dieses jetzt so schmucken Hauses.

futurehomes #vorher_nachher

ECHT EFFIZIENT

< NACHHER Links und oben: Einheitliche, deutlich größere Fensterformate tragen wesentlich zum harmonischen Erscheinungsbild bei. Der Dachstuhl wurde komplett erneuert.

Im Internet hatten die Bauherren das Immobilieninserat gefunden und geistesgegenwärtig sofort Kontakt mit dem Makler aufgenommen. So konnten sie das Objekt als Erste besichtigen. Zum Glück traf das Ehepaar auch gleich eine Kaufentscheidung. Denn schon am nächsten Tag wurde das Haus im lokalen Gemeindeblatt inseriert, was etliche Interessenten – vergeblich – auf den Plan rief. Der Kauf machte allein schon wegen des Grundstücks Sinn, so rar sind Bauplätze in der südwestlich von Karlsruhe gelegenen Stadt. Auf ihren Architekten – Professor Henning Baurmann – wurden sie über Veröffentlichungen in Fachzeitschriften aufmerksam, die sie sehr ansprachen. Ein Vor-Ort-Termin wurde vereinbart. Den renom-

mierten Planer reizte das Projekt, und er hatte auch gleich konkrete Vorstellungen: „Der Umbau für die dreiköpige Familie sollte Überlegungen zu Angemessenheit und Einfachheit folgen. Da die Bauherrschaft vom Abbruch bis zu den Malerarbeiten weitreichende Eigenleistungen erbringen wollte, waren unnötig komplizierte Details zu vermeiden. Und: Das Haus sollte sich auch nach dem Umbau dezent in die homogene Straßenansicht einfügen.“ Ausgangspunkt war ein typisches Selbstversorger-Siedlungshaus aus den 1950er-Jahren. Kleinteiliger Grundriss, kleine Fensteröffnungen und schlechter Anschluss an den Garten. Die Bausubstanz war in gutem Zustand, allein die Dachkonstruktion erwies sich als zu

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< VORHER


KLUG ZONIERT


futurehomes #vorher_nachher

Links oben: Für viel Licht sorgen zweifach wärmeschutzverglaste, bodentiefe Fenster. Links unten: Das teils in Sichtbeton ausgeführte Heizkamin-Möbel sitzt vor einer bestehenden Innenwand. Unter dem Eichenparkett ist eine Fußbodenheizung eingebaut. Rechts: Spannende Sichtachsen und eine kommunikativ offen gestaltete, U-förmige Küche. Unten: Der große Kubus zoniert den Wohn-Essbereich. Richtung Küche bietet er viel integrierten Stauraum. Im Deckenbereich übernimmt ein Stahlträger statische Funktionen.

iligran für die künftige Nutzung, zumal ein sehr guter energetischer Standard mit entsprechenden Dämmstärken angestrebt wurde. Also entstand ein komplett neuer Dachstuhl mit zwei voll ausgedämmten, aus Holz konstruierten und mit Hochdrucklaminatplatten verkleideten Gauben (Wärmeleitgruppe 035) sowie drei Dachflächenfenstern. Den schützenden Fassadenmantel bilden ein Wärmedämmverbundsystem und Holzfenster mit einem U-Wert von 1,1 W/m²K. Gegen aufsteigende Kälte von unten wappnet eine bis zu sieben Zentimeter dicke Polystyroldämmung der Kellerdecke. Große Sorgfalt wurde darauf verwendet, die Kästen für die Jalousien im Erdgeschoss und für die Rollläden im Obergeschoss sauber zu integrieren,

so dass keine Wärmebrücken entstehen. Steuern lässt sich der Sonnenschutz über ein in Küchennähe platziertes Display. Die Funktionen des selber installierten Smart-Home-Systems wird der Bauherr – er ist gelernter Elektromeister – im Laufe der Zeit wesentlich erweitern. Lohn des Aufwands: Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und jährliche Heizkosten von zuletzt nur 877 Euro – für insgesamt 963 Kubikmeter im Zeitraum vom 31.10.2019 bis zum 29.10.2020 verbrauchtes Gas. Weitere, von Efizienz zeugende Zahlen: Der Endenergiebedarf der Heizung liegt bei 61 kWh/m2a, der Primärenergiebedarf bei 85 kWh/m2a. Der Heizkamin wird nur sporadisch als stimmungsvolle Ergänzung angefeuert. bm#H4F

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Kleinteiligkeit ade: Eingestellte Wandscheiben ergeben fließende Raumfolgen.

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Rechts unten: Per Schiebetür lässt sich das Entree abtrennen. In Eigenleistung restauriert: die alte Treppe.


ZEITLOS GUT

Oben: Auch nach der Modernisierung fügt sich das Haus harmonisch ins Umfeld. Unten links: Die Fassadenöffnung für das Hauseingangselement ist mehr als doppelt so breit wie zuvor. Das verglaste Element belichtet den Garderobenbereich. Unten rechts: Ein Betonfertigteil bildet den Antritt der Treppe.


einhundertachtzehn Jahre Meisterstück-HAUS

DATEN + FAKTEN Baujahr: 1956 Wohnfläche vorher: 168 m2 Wohnfläche heute: 177 m2 Bauweise: massives Mauerwerk, Trockenbauwände, 16 cm WDVS Heizung: Gas-Brennwerttherme, solar unterstützt, Fußbodenheizung (Sparsystem, auch im OG)

FOTO: PRONORM

jedeshaus@meisterstueck.de | www.meisterstueck.de

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GREEN CLEANING SELFMADE! Wer ökologisch denkt und zudem noch ein Stauraumproblem in der Wohnung hat, wird kreativ: Putzmittel selbst herzustellen spart nicht nur Platz im Schrank, sondern auch Geld und Plastikmüll. Und dabei macht es auch noch Spaß! Das Mixen, nicht das Putzen.

Warum

Wie

Fazit

Früher ielen mir etwa zehn verschiedene Reiniger entgegen, wenn ich den überfüllten Putzschrank geöffnet habe. Angefangen vom Backofenreiniger über den Kalklöser bis hin zum WC-Reiniger..., denn gefühlt gibt es für jeden Fleck ein eigenes Putzmittel. Häuig enthalten diese Reiniger aber gefährliche Reizstoffe und gesundheitlich bedenkliche Substanzen. In fast allen Fällen reichen jedoch einfache Hausmittel wie Natron, Zitronensäure, Soda und Essig zur Reinigung vollkommen aus. Also habe ich mich ans Mixen gemacht! Jetzt habe ich nicht nur Geld gespart und wieder mehr Platz im Schrank, sondern auch noch Plastikmüll vermieden und ein gutes, gesundes Gefühl dabei. Die Liste der Reinigungsmittel selfmade ist lang: Vom Glasreiniger über Waschmittel, Spülmittel, WC-Gel (in herkömmlicher Form besonders umweltschädlich), Backofenreiniger, Teppichreiniger, Allzweckreiniger...

Ein ganz einfaches Rezept für einen Zitrus-Reiniger: Schalen von Zitrusfrüchten (Zitronen, Orangen, Mandarinen – was gerade zur Hand ist) klein schneiden. Man kann auch den Saft der Früchte mit verwenden. Alles in ein Einmachglas geben und mit einem viertel Liter abgekochtem Wasser und einem viertel Liter klarem Essig (keine Essig-Essenz) auffüllen. Ziehen lassen, evtl. ab und zu sanft schütteln, bis der Essig sich dunkler färbt und den Geruch der Früchte angenommen hat. Durch ein Sieb in eine Sprühflasche umfüllen – fertig ist der selfmade-Reiniger! Ein Schuss Spülmittel oder Flüssigseife reduziert die Oberflächenspannung, so dass der Reiniger auch gut auf glatten Oberflächen haftet. Achtung: Dieses Mittel eignet sich nicht für Natursteinböden, da Kalk und andere Mineralien gelöst und ausgewaschen werden könnten. Für das Reinigen von Silikonfugen besser Zitronensäure oder Natron verwenden.

Erfolg auf ganzer Linie! Wer vom Kaufen aufs Mixen umsteigt, hat nicht nur jede Menge Spaß dabei und kann nach individuellem (Geruchs-) geschmack mixen, sondern spart zudem noch Geld, Platz und Plastikmüll. Probieren Sie es einfach mal aus! Die biologisch abbaubaren und ergiebigen Inhaltsstoffe hat man meist schon fast alle zu Hause! Und besonders zeitintensiv ist es auch nicht. Zudem macht es noch Spaß, in der eigenen „Hexenküche“ etwas zusammenzubrauen! Und schön abgefüllt ergeben die selfmade Cleaner vielleicht noch ein nettes Einzugsgeschenk? Einfache Rezepte und Ideen indet man hier: Mehr Infos:

Fotos: IndrePa, Xavier, mickyso, Helios; adobestock.com

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Foto: Aventuras

ansichtssachen #mein_beitrag

M E I N B E I T R AG


FACHSCHRIFTEN-VERLAG GMBH & CO.KG Höhenstraße 17, 70736 Fellbach Telefon 0711/ 5206-1 Telefon Redaktion 0711/ 5206-271 Telefon Anzeigen 0711/ 5206-290 E-Mail: homes4future@fachschriften.de www.fachschriften-verlag.de www.HausbauHelden.de

no.4 2021

Ab 25.09.2021 gibt‘s die nächste homes4future im gut sortierten Zeitschriftenhandel. Dann geht es unter anderem um diese Themen:

VERLAGSLEITUNG: Christian Schikora, Tilmann Münch CHEFREDAKTION: Astrid Barsuhn (ab) verantwortlich Oliver Gerst (og) stellvertretend

#ausblick+impressum

#H4F

IMPRESSUM

REDAKTION: Christine Meier (cm), Susanne Neutzling (ne), Barbara Stierle (st), Gerd Walther (gw)

HERSTELLUNG: Anja Groth (Ltg.) ANZEIGEN: Jürgen Seiler (Verkaufsleitung) E-Mail: seiler@fachschriften.de Claudia Pastor (Disposition) E-Mail: pastor@fachschriften.de VERTRIEB: PARTNER Medienservices GmbH, Julius-Hölder-Str. 47, 70597 Stuttgart DRUCK: westermann DRUCK | pva, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig PREIS: Einzelheft 5,00 € Direktbestellung im Verlag unter www.fachschriften-verlag.de/zeitschriften BANKKONTO: HypoVereinsbank IBAN: DE 72 670 201 900 025 059 506 BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147 321 116 Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen sind vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form – durch Fotokopie, ­Mikroilm­oder­andere­Verfahren­–­sowie­ Speicherung und Wiedergabe durch Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Das Führen der Zeitschrift im Lesezirkel sowie der Export und Vertrieb im Ausland ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Artikel, die mit Autoren-Namen gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Der Fachschriften-Verlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart und im Deutschen Massivholz- und Blockhausverband e.V. (DMBV), München ISSN-Nummer 2699-9013 Printed in Germany.

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LAYOUT: Dolde Werbeagentur GmbH, 70327 Stuttgart Heike Heineman, Suzanne Tempes

KLEINE HÄUSER MIT CLEVEREM KONZEPT Sogenannte Tiny-Homes liegen im Trend. Denn auch auf kleinem Raum kann schön und komfortabel gewohnt werden. Wir zeigen gelungene Beispiele und erläutern, worauf es ankommt – so dass weniger tatsächlich mehr sein kann.

#wasser sparen: Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel – zu kostbar um es zu vergeuden. Moderne Technik hilft, es sinnvoll und nachhaltig zu nutzen. #keller? wenn ja welcher? Wir geben Planungstipps und vergleichen Systeme und Anbieter. #barrierefrei & sicher Ein barrierefreies Haus hat viele Vorteile – für alle Bewohner.

homes4future 3/2021 #H4F

STÄNDIGE MITARBEITER: Dr. Joachim Mohr (jm), Reinhard Otter (rot), Astrid Voss (av), Jürgen Wendnagel (jw), Dieter Ernst, Elke Raff (Zeichnungen)

Foto: Musterhaus von www.cabin-one.com; Maja Fodermeyer

ASSISTENZ: Susan Carlizzino-Hoog, Ilona Mayer E-Mail: homes4future@fachschriften.de


| Zuhause Was Eigenes schaffen, ein Stück Zukunft bauen, sich sicher fühlen, zufrieden und stolz sein, Glück empfinden...

gene Heim! Starte JETZT ins ei +49 5921 174-0 Einfach anrufen oder E-Mail senden ek.de hausinfo@guss Gussek-Haus Franz Gussek GmbH & Co.KG Euregiostr. 7 · 48527 Nordhorn www.gussek-haus.de

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