küche + archtiektur 1-2024

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Ausgabe 1/2024 · 12. Jahrgang · www.kuecheundarchitektur.de

Das Magazin für professionelles Einrichten

Unternehmer kommt von unternehmen · Ralf Marohn, Far East-Experte und Küchenmöbelhersteller Am Anfang steht die Vision · Im Gespräch mit Leicht-CEO Stefan Waldenmaier „Konjunktureller und politischer Frust führt zu Kaufunlust“· Wolfram Fitz, Wohnfitz, Walldürn



Editorial

Wir sitzen alle in einem Boot

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ie derzeitigen wirtschaftlichen Gewässer, sowohl national als auch international, mögen stürmisch sein. Politische Unsicherheiten tragen zur Unruhe bei und beeinflussen das Investitionsverhalten sowie die Risikobereitschaft von Unternehmen und Verbrauchern negativ. Inmitten dieser Herausforderungen ist es jedoch entscheidend, dass Industrie und Handel gemeinsam das Ruder fest in der Hand halten. Ja, der Markt ist anspruchsvoller geworden, und die Überkapazitäten aus vergangenen Boom-Jahren sind abgebaut. Gleichzeitig erleben wir einen Rückgang der Nachfrage. Die Rabattschlacht hat bereits begonnen. Druckwerbung und Rundfunkspots von Handel und Industrie locken mit außerordentlichen Preisen. Mehr Küchen werden dadurch nicht verkauft, aber verdrängt wird auf Teufel komm raus. Hinzu kommen Existenzängste, die sich bei dem einen schneller und bei anderen etwas langsamer breitmachen. Ist der Nachfrage-Rückgang nach den letzten Boom-Jahren doch nicht nur ungewohnt, sondern auch besonders extrem. Einige Unternehmen werden hyperaktiv, wieder andere aggressiv, andere verharren in einer Abwarte-Starre. Industrie und Handel agieren hier gleichermaßen heterogen. Jeder ist darauf bedacht, die Kosten im Griff zu behalten. Die in der Boomphase dringend benötigten Leiharbeiter werden meist nicht weiterbeschäftigt. Positionen von Mitarbeitern, die sich in den verdienten Ruhestand verabschieden, werden nicht mehr besetzt. Viele Industrieunternehmen versuchen durch Kurzarbeit ihre Arbeitsprozesse aufrechtzuerhalten und ihre Liquidität in der Krise zu sichern, andere wieder verlagern einen Teil der Arbeitsplätze ins Ausland. Und doch sollte man bedenken, dass dies nicht nur eine Zeit der Herausforderungen, sondern auch eine Zeit der Chancen ist. Flexibilität steht im Fokus des unternehmerischen Handelns, unterstützt durch eine noch ausgeprägtere Digitalisierung. Denn nur eine schnelle Anpassungsfähigkeit ermöglicht es, sich den Herausforderungen des dynamischen Geschäftsumfelds unmittelbar zu stellen und damit die eigene Position auf dem Markt zu stärken. Nur bewegliche Unternehmen können sich besser auf unvorhergesehene Ereignisse wie Wirtschaftskrisen oder politische Veränderungen vorbereiten und darauf reagieren.

Nicht zuletzt können ausschließlich flexiblen Unternehmen ihre Produktionskapazitäten, Lieferketten und Mitarbeiter entsprechend den aktuellen Anforderungen einstellen, und so ihre Effizienz zu steigern. Und nicht nur das, diese neue Dynamik erlaubt es Unternehmen, die es, was zu betonen ist, sowohl auf Industrie- als auch auf Handelsseite gibt, sich an Veränderungen in der Marktnachfrage, Trends und Kundenpräferenzen anzupassen, was mittel- und langfristig zu einer deutlich besseren Positionierung führt. Zudem stärkt die Fähigkeit, sich flexibel den Bedürfnisse der Kunden anzupassen, die Kundenbindung. Unternehmen, die schnell auf Kundenfeedback reagieren und ihre Produkte oder Dienstleistungen verbessern können, schaffen Vertrauen und langfristige Beziehungen. Auch der Küchenfachhandel tritt dieser Situation mit Eigeninitiative, Prozessoptimierung und Kreativität gegenüber. Dabei versucht er mit attraktiven neugestalteten Ladenbaukonzepten, kundenorientiertem, kompetentem Auftreten im stationären Geschäft als auch Online bei kaufinteressierten Kunden zu punkten. Mit einem für seine Mitarbeiter attraktiven Arbeitsumfeld, aber auch mit intelligenten Arbeitszeitmodellen tut er alles, um seine Mitarbeiter zu halten und das Schiff gemeinsam mit ihnen durch die Krise zu manövrieren. Denn keine Wirtschaftskrise währt ewig. Zieht die Konjunktur wieder an, wird jeder gute Verkäufer, jeder Monteur und jeder Lagerist gebraucht. Und dann heißt es „woher nehmen, wenn nicht finden“. Wie nahezu jede Branche, sieht sich die Küchenbranche nicht nur mit den wirtschaftlichen Herausforderungen, sondern auch mit gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen konfrontiert. Eine ganzheitliche Strategie, die individuelle Werte reflektiert und gesellschaftlichen Beitrag leistet, ist gefragt, um erfolgreich durch diesen Wandel zu navigieren. Trotz der konjunkturellen Gesamtsituation und der volatilen Märkte bleibt die Gewissheit, dass Unternehmen, die vorausschauend handeln und sich anpassen, auch in unsicheren Zeiten bestehen können. Industrie, Handel, Handwerk, Dienstleister und Medien befinden sich branchenübergreifend gemeinsam in einem Boot, und nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Herausforderungen bewältigen und gestärkt aus diesen bewegten Gewässern hervorgehen. küche + architektur | 1


Foto: Liebherr

So wird Weinlagerung Salonfähig. Mit Liebherr GrandCruWeinlagerschränken ist eine behutsame Lagerung edler Tropfen garantiert. Dafür sorgen speziell entwickelte, besonders laufruhige Kompressoren sowie die stabilen Holz­ borde aus massivem Buchenholz. Die präzise elektronische Steuerung der Geräte gewährleistet die konstante Einhaltung der gewünschten Temperatur. Sie kann gradgenau zwischen +5 °C und +20 °C eingestellt werden. Für eine optimale Luftqualität im Weinlagerschrank sorgen Aktivkohlefilter, die Gerüche aller Art zuverlässig binden. Und nicht zuletzt bieten die GrandCru-Weinlagerschränke mit Glastür einen nie dagewesenen Schutz vor UV-Strahlung. (Siehe auch S. 28) https://home.liebherr.com

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1 Wir sitzen alle in einem Boot Editorial

4 Unternehmer kommt von unternehmen Ralf Marohn – Far East-Experte und Küchenmöbelhersteller

8 Am Anfang steht die Vision Leicht-CEO Stefan Waldenmaier

24 Welchen Stellenwert haben Einbaugeräte heute beim ­Verkauf einer neuen Küche und wie begründet sich dieser? Statements von Händlern

28 Wein richtig lagern, um ihn perfekt zu zelebrieren Weinklima- und Weintemperierschränke von Liebherr für höchste Anforderungen

12 „Konjunktureller und politischer 31 Funktionale Ästhetik mit Frust führt zu Kaufunlust.“

Im Gespräch mit Wolfram Fitz, ­geschäftsführender Gesellschafter des Einrichtungshauses Wohnfitz, Walldürn

16 Der Wunsch nach der eigenen Immobilie Deutsche zwischen Baum und Borke

18 Rotpunkt hält Kurs trotz stürmischer See Umsatz von 100 Millionen Euro stabil auf Vorjahresniveau

20 Jedes Hausgerät ist eine ­Investition in die Zukunft Interview mit Harald Friedrich, Leiter Vertrieb Zentral- und Osteuropa BSH Home Appliances Group

intelligenten Nischensystemen und Regalen Das Accomoda® Regal-und Relingsystem transForm von Naber

32 Mehr Komfort, Sicherheit und Individualität durch Künstliche Intelligenz Auf der CES 2024 in Las Vegas präsentierte Samsung Electronics seine Vision, wie Menschen künftig dank AI ihre Geräte intuitiv und komfortabel nutzen können

37 Nobilia investiert in eigenen Montage- und Logistikservice Montas Montage- und Logistikservice


Impressum Verlag: Bauhelden Media GmbH & Co. KG Welfenstraße 19 · 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-1 · Fax 0711/5206-300 www.bauhelden.media VERLAGSLEITUNG: Tilmann Münch Christian Schikora Redaktionsbüro: küche+architektur Weißheimerstraße 7 · 67549 Worms

Inhalt 1/2024

Herausgeberin und Chefredakteurin: Yvonne Davy Tel. 06241/979708-10 Fax 06241/979708-17 davy@bauhelden.media Social Media: Tel. 06241/979708-12 Layout: Simone Steinbrech post@steinbrech-design.de Druck: ColorDruck Solutions Gutenbergstraße 4 · 69181 Leimen Preisliste für Anzeigen: zur Zeit Nr. 12, gültig seit 1. 1. 2024 Preis Einzelheft: 10,00 Euro (inkl. Versand und MwSt.)

38 „Offene Wohnraumlösungen im

48 Großzügigkeit und Flexibililtät

Kontext zur Innenarchitektur“

durch intelligente Beschlagund Lichtlösungen

Im Gespräch mit Klaus Monhoff, Leiter des Egger Dekor- und Design­ managements

40 Living Colours 2024 Pfleiderer

42 Eurocucina 2024 – Salone del Mobile.Milano Internationales Schaufenster für Einrichtung und Designkultur

45 Nolte Küchen präsentiert Wohnkultur in Perfektion Eurocucina: 16. bis 21. April 2024 in Pavillon 2, Stand D11

46 Mutifunktionale Rückwände mit italienischer Finesse Arredo3

47 Neue Maßstäbe in Eleganz und Individualität Siematic S2 Next Generation

48 Beschlaglösungen Wenn Funktionalität und Ästhetik zu einem sensorischen Erlebnis werden

Häfele

50 Funktion erlebbar gemacht Blum

51 Gefragt: multifunktionale, nachhaltige Beschlaglösungen mit hohem ästhetischen ­Anspruch Vauth-Sagel

52 Beschläge: Meisterleistungen der Ingenieurskunst Grass

53 Multifunktionalität, Design und flexible Raumtrennung Schüco Interior Systems

54 Hettich schafft Ideen … … für ganzheitliche Möbelkonzepte

56 Die guten Adressen der Branche Visitenkarten

Preis Jahresabo: (6 Ausgaben inklusive ePaper) Inland: 53,00 Euro; Ausland: 62,00 Euro (Preise inkl. Versand und MwSt.) Abonnement-Service: Bauhelden Media GmbH & Co. KG Abo-Service Höhenstraße 17 · 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-306 Fax 0711/5206-307 abo@fachschriften.de Bankkonten: HypoVereinsbank IBAN: DE72 670 201 900 025 059 506 BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147321116 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Artikel oder Zuschriften mit Namen des Verfassers stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Der FachschriftenVerlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, und im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart. Im Fachschriften-Verlag erscheinen außerdem: Althaus modernisieren, bauen!, Bauen & Renovieren, HausbauHelden, Schwimmbad+Sauna und weitere Sonderhefte für Bauherren und Modernisierer

Fotonachweise: Seite 01: designed by Freepik Seite 56: © auremar / fotolia

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UNTERNEHMEN + Köpfe

Unternehmer kommt von unternehmen Ralf Marohn – Far East-Experte und Küchenmöbelhersteller

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UNTERNEHMEN + Köpfe

Ralf Marohn, geschäftsführender Gesellschafter von Kuhlmann, zeichnet sich nicht nur durch seine Rolle in der Möbelbranche aus, sondern zeigt sich als vielseitiger Unternehmer mit einem breiten Tätigkeitsspektrum und umtriebiger Regionalpolitiker. Bereits vor 32 Jahren gründete er die Far Eastern- Fernost Beratungsund Handelsgesellschaft, deren Geschäfte er bis heute erfolgreich führt. Diese Tätigkeit macht ihn zu einem ausgewiesenen Experten für den chinesischen Markt. In einem spannenden Gespräch gibt er Einblicke in seine Erfahrung als geschäftsführender Gesellschafter zweier vollkommen unterschiedlicher Firmen und teilt seine Einsichten zu aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Investitionen und politische Unsicherheiten in China und den USA. Dabei setzt er in jedem Tätigkeitsfeld auf Werte wie Kontinuität, Solidität und Vertrauen. Herr Marohn, Sie sind nicht nur geschäftsführender Gesellschafter des Küchenmöbelherstellers Kuhlmann, sondern vor allem auch Gründer und langjähriger Geschäftsführer der Far Eastern- Fernost Beratungs- und Handelsgesellschaft und damit ein ausgewiesener Experte für den chinesischen Markt. Vielleicht können Sie uns Ihr Tätigkeitfeld kurz erläutern? Ralf Marohn: Ich habe Far Eastern vor 32 Jahren gegründet. Damals bestand meine Aufgabe vorwiegend darin, deutsche Unternehmen zu beraten, die nach China exportieren oder dort eine Dependance aufbauen wollten. Erst zehn Jahre später zeigten auch chinesische Unternehmen Interesse daran, am deutschen Markt präsent zu sein, so dass wir heute beide Investorengruppen beraten. Einer meiner langjährigsten Kunden aus China ist die Boloni-Gruppe. Deren Beratung führte im Übrigen erst zu meiner Teilhaberschaft an dem Küchenmöbelhersteller Kuhlmann und später dann auch zu dessen Übernahme durch mich. Sie sind doch sicherlich nicht vollkommen ohne BranchenKnow-how in das Unternehmen eingestiegen. Ralf Marohn: Der Küchenfachhandel ist mir nicht ganz fremd. Meine Familie war damals im Sanitärfachhandel tätig, über den zu diesem Zeitpunkt noch Küchen verkauft wurden. In diesem Zusammenhang machte ich meine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann und war in der Ausbildung im Küchenverkauf tätig. Soviel wir wissen, sind Sie aber auch Betriebswirt? Ralf Marohn: Das ist richtig! Ich habe das Studium der Betriebswirtschaft belegt und abgeschlossen. Damals wurde in Ludwigshafen ein Modell-Studiengang „Marketing Ost-Asien“ angeboten, der es mir ermöglichte, Betriebswirtschaft in Kombination mit Chinesisch zu erlernen. Ein Jahr später kam es in China zum Massaker am Platz des Himmlischen Friedens und es sah zunächst so aus, als ob mein Engagement umsonst gewesen wäre. Dennoch setzte ich mein Studium in dieser Richtung fort. 1992 kam die BASF auf unseren Studiengang zu, mit der Bitte, sie bei einem China-Projekt zu unterstützen. Allerdings konnten wir unsere Leistung nicht über den Studiengang abrechnen. Das war die Geburtsstunde von Far Eastern. Gemeinsam mit einem Kommilitonen gründete ich die Gesellschaft, die heute bereits seit über 30 Jahren

erfolgreich existiert. Allerdings bin ich seit über 20 Jahren Alleingesellschafter. Mein Mitbegründer orientierte sich beruflich anders und wurde Lehrer. Heute hat Far Eastern drei Büros in China. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Ludwigshafen. Zu unseren Kernkompetenzen gehören Firmengründungen, Standort- und Lieferantensuche sowie die qualifizierte Personalsuche und die Strategieberatung. Auch bieten wir Projektmanagement zur Koordinierung komplexer Projekte an. Innerhalb meines Teams obliegt mir die Aufgabe, chinesische Unternehmen zu beraten, die sich in Deutschland etablieren möchten. In den meisten Fällen werde ich deren Repräsentant in Deutschland und Europa. Arbeiten Sie nach wie vor branchenübergreifend? Ralf Marohn: Ja, branchenübergreifend und leistungsumfassend. In den Gründungsjahren von Far Eastern waren die chinesischen Unternehmen vor allem an Marketingleistungen interessiert und das auf Provisionsbasis. So manches Mal war es sehr unsicher, ob wir überhaupt ein Honorar erhalten würden. Heute erbringen wir gemeinsam mit spezialisierten Partnern im Vergleich zu unseren Anfangszeiten ein deutlich breiteres Leistungsspektrum, bis hin zu kompletten Firmenübernahmen, die eine juristische und steuerrechtliche Beratung voraussetzen. Wie nahe sind Sie während ihrer Beratungstätigkeit am Produkt- und Dienstleistungsportfolio Ihrer jeweiligen Kunden? Ralf Marohn: Natürlich lernen wir das Produkt unserer Kunden während unserer Beratungszeit auch kennen und lernen dazu. Allerdings war und ist es nie unser Ansatz gewesen, die Produktbereiche unserer Kunden ebenso gut oder besser kennen zu wollen als sie selbst. Das wäre nie möglich, denn die Aufgabenfelder sind wirklich vielfältig: von Blutkonserven über chemische Produkte bis zu Möbeln und mehr. Darum liegt unser Fokus seit jeher im Einbringen unseres Markt-Know-hows. Wir können branchenübergreifend tätig sein, da wir nicht in den Kompe­ tenzbereich unserer Kunden eingreifen. Mit den meisten unserer Kunden arbeiten wir bereits seit vielen Jahren immer wieder projektbezogen zusammen. Selbst wenn der eine oder andere Geschäftsführer wechselt, greift man wieder auf unsere Beratung zurück. Das macht uns stolz und entspricht auch meinem Naturell. Ich setze grundsätzlich auf Kontinuität, Solidität, Vertrauen und Zuverlässigkeit.

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UNTERNEHMEN + Köpfe

Darauf bauen nicht nur Ihre Kunden, sondern auch Ihre Wähler. Sie wurden in Ihrem Heimatort bereits zum zweiten Mal zum Bürgermeister gewählt? Ralf Marohn: Neuhofen ist ein Dorf und wir müssen ganz pragmatisch und vernünftig Politik machen. Derzeit stehen wir vor der Herausforderung, dass hier Container für Flüchtlinge aufgestellt werden sollen. Das wird ein dickes Brett werden.

Was war für Sie persönlich das Spannendste an diesem Projekt? Ralf Marohn: Zu sehen, wie Regierungen miteinander kommunizieren und arbeiten. Wie eine Stadtregierung in China intern funktioniert. Wir, mein Team und ich, haben bei diesem Projekt wirklich viel gelernt. Das Schöne an der ganzen Sache ist, dass der Sino-German Ecopark bis heute nicht nur existiert, sondern auch kontinuierlich weiterwächst und wir mit die Keimzelle dafür gesetzt haben.

Wie lange wollen Sie dieses Amt noch bekleiden? Ralf Marohn: Mit Kommunalwahlen in diesem Jahr würde meine Amtszeit eigentlich enden. Aber viele Einwohner haben mich gebeten, mich noch einmal aufstellen zu lassen. Das Amt des Bürgermeisters auszuführen, erdet mich. Heute Mittag werde ich noch einem Achtzigjährigen zu seinem Geburtstag gratulieren. Bei solchen Gelegenheiten wird einem immer wieder bewusst, was im Leben wirklich zählt: Gesundheit, Familie. Zusammengefasst erfahre ich alle meine Tätigkeiten, von meinem Bürgermeisteramt über Far Eastern bis hin zur Expansion von Kuhlmann nach Kanada und in die USA, als persönliche Bereicherung. Deshalb werde ich mich auch noch einmal als Bürgermeister zur Wahl stellen. In allen Aufgabengebieten sehe ich mich vor allen Dingen als Dienstleister und Berater. Dabei ist ein Miteinander auf Augenhöhe immer sehr wichtig. Wenn ich Kunden berate, so immer nach bestem Wissen und Gewissen. Entscheiden sich Kunden gegen meine Empfehlung, respektiere ich das ebenso. Mir ist es wichtig, alle Informationen zur Verfügung gestellt zu haben, als Grundlage für ihre Entscheidungen.

Herr Marohn, mittlerweile kaufen sich mehr und mehr chinesische Unternehmen in deutsche Unternehmen ein. Wie beurteilen Sie das? Ralf Marohn: Deutschland ist ein exportorientiertes Land und tätigt seit jeher Investitionen im Ausland. Im Gegenzug ist es daher selbstverständlich, dass auch wir Investitionen anderer Nationen in den deutschen Markt zulassen. Man sollte jedoch grundsätzlich darauf achten, dass für Alle gleiche und faire Bedingungen herrschen. China kündigt immer wieder an, dass es seine Wirtschaft weiter öffnen will. Was grundsätzlich sehr begrüßt wird. Die Öffnung erfolgt auch, aber immer nur schrittweise, wohldosiert und mit viel politischem Tamtam. Die Folge: Es gibt bis heute kein Gleichgewicht zwischen chinesischen und deutschen Investoren. Bei alledem muss man immer beachten, dass es sich bei allen Investitionen in China um eine vom Staatsapparat vorgegeben Strategie handelt. Für die europäische Union heißt es daher, immer abzuwägen, welche Beteiligungen man zulässt und von welchen man lieber absieht. Was Unternehmen aus Bereichen wie Robotik, Automatisierung, chemische Industrie usw. anbelangt, sollte die EU genauer hinschauen, und sondieren, ob und an wen man dieses Know-how verkauft. Andererseits muss man sagen, dass zahlreiche Engagements chinesischer Investoren in finanziell geschwächten oder gar insolventen mittelständischen Unternehmen zu einer Verbesserung deren wirtschaftlicher Lage geführt haben.

Sie waren auch als Berater der Bundesregierung tätig? Ralf Marohn: Ja, auch das war eine sehr interessante Aufgabe, die sich aus einem Projekt ergab, das wir bereits für China entwickelt hatten: Wie kann ein Stadtteil oder gar eine ganze Stadt CO2-neutral werden. Im Rahmen des deutsch-chinesischen Pilotprojekts im nachhaltigen Städtebau, dem Sino-German Ecopark, von der Entwicklungszone für Wirtschaft und Technologie Qingdao waren wir als offizielle Vertretung und Projektkoordinator in Deutschland beauftragt. Der Ecopark wurde damals vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und dem chinesischen Handelsministerium MOFCOM politisch flankiert. In Deutschland gibt es Projekte dieser Größenordnung bis dato nicht. Als ich mit Regierungsvertretern über das Projekt sprach, zeigten diese Interesse und arbeiteten auf Basis meines Konzepts mit der chinesischen Regierung zusammen. Mein Honorar für das Projekt erhielt ich jedoch von der chinesischen Stadtregierung. Das Projekt war eines der interessantesten, bei denen ich in die Umsetzung mit einbezogen wurde. Leider waren die ambitionierten Ziele der Deutschen in China nicht zu einhundert Prozent umsetzbar. Man musste einen großen Teil des Projekts auf chinesische Verhältnisse herunterbrechen. Kompromisse dieser Art gehören zur realen Politik. Jedoch einigte man sich mit der chinesischen Regierung auf Leuchtturmprojekte, mit weltweit einzigartiger Strahlkraft wie z.B. das Deutsche Unternehmenszentrum, als das bis dato größte von der DGNB zertifizierte Projekt in Asien, und das erste Mischnutzungsprojekt, das in China mit dem DGNB-Zertifikat in Platin ausgezeichnet wurde.

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Bezogen auf unsere Branche ist das aber nicht immer der Fall. Ralf Marohn: In vielen Branchen kaufen chinesische Investoren gerne etablierte deutsche Marken auf, die das Qualitätszertifikat „made in Germany“ versinnbildlichen. Meist werden nach der Übernahme eines solchen Unternehmens chinesische Geschäftsführer eingesetzt, die jedoch in keinster Weise mit dem Markt vertraut sind und dementsprechend auch keine Marktstrategie aufbauen können. Managementfehler sind hier voraussehbar. Zudem gelingt es dem neuen Management nur selten, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. In einem solchen Fall hilft auch die Kapitalkraft nicht weiter und die Unternehmen sind zum Scheitern verurteilt. Bei Kuhlmann, deren Mehrheitsanteile Sie mittlerweile übernommen haben, war es anders. Hier wurde sofort ein deutscher Geschäftsführer aufgestellt. Obwohl das Unternehmen, auch bedingt durch die Investition der chinesischen Investoren wuchs, entschieden sich diese für den Verkauf. Ralf Marohn: Ja, heute ist die Boloni-Group nur indirekt noch mit elf Prozent über Kuhlmann GmbH an meinem Unternehmen beteiligt, ich bin jedoch auch hier allein vertretungsberechtigt. Natürlich hätte ich diese elf Prozent ebenfalls gerne gekauft. In diesem Fall wären je-


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doch 500 000 Euro Grunderwerbssteuer auf mich zugekommen. Kapital, das ich erst einmal in das Unternehmen investieren wollte. Mein Ziel ist es, mittelfristig einen Investor zu finden, der diese elf Prozent übernimmt. Und ich bin hier auch sehr optimistisch. Wir produzieren mittlerweile auch Produkte in Lizenz für andere Unternehmen und renommierte Marken wie z.B. Villeroy & Boch, was nicht nur unser Know-how und unsere fertigungstechnische Effizienz und Flexibilität unter Beweis stellt, sondern auch unsere Auslastung unterstützt. Was erwarten Sie sich von dieser Lizenz? Ralf Marohn: Die keramische Villeroy & Boch Küche gibt es ja schon länger am Markt. Bis dato wurde sie jedoch von einem anderen Hersteller gefertigt. Wir konnten innerhalb der letzten drei Wochen, nachdem wir unsere Kunden und Interessenten über diese Lizenz informiert haben, bereits über 1.000 Küchenanfragen und -aufträge verbuchen. Die Villeroy & Boch Küche bietet ein deutlich höheres Umsatzpotenzial als die Marke Kuhlmann. Die Wirtschaftlichkeit ist ebenso besser, da wir einen höheren Deckungsbeitrag erwirtschaften können. Und was die Kosteneffizienz anbelangt, haben wir das Unternehmen im letzten Jahr so aufgestellt, dass wir gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage eine echte Überlebenschance haben. Wie schätzen Sie die Auswirkungen der zurzeit weltweit schwachen Konjunktur ein? Ralf Marohn: Wirtschaft und Politik gehen untrennbar miteinander einher. Wirtschaft braucht Vertrauen und scheut Unsicherheiten. Die politischen Rahmenbedingungen dafür sind derzeit ungünstig und beeinflussen sowohl das Investitionsverhalten als auch die Risikobereitschaft der Unternehmen negativ. Natürlich gewöhnt man sich auch an negative Einflüsse und stumpft ab. Gewöhnlich steigen auch die Investitionen wieder an. Aber derzeit stehen wir vor vielen Unbekannten, von denen wir weder wissen ob, noch wie sie die Wirtschaft beeinflussen werden. Ich denke dabei z. B. an China. Niemand weiß, wie konsequent der chin. Präsident Herr XI die Wiedervereinigung von Taiwan und China verfolgt. In den Medien verweist der Staatspräsident der Volksrepublik China immer wieder darauf, dass es sein persönliches Ziel ist, Taiwan zu integrieren. Ihm gegenüber steht der taiwanesische Präsident William Lai, der sich für ein unabhängiges Taiwan ausspricht und den Konfrontationskurs hält. Eine kriegerische Auseinandersetzung ist also nicht auszuschließen. Das China von heute entspricht nicht mehr dem China von vor der Pandemie, als die positive Wirtschaftsentwicklung im Fokus stand. Heute hat die Übernahme von Taiwan Priorität. Das alles senkt die Investitionsbereitschaft drastisch. Denn käme es zu einer chinesischen Invasion oder Blockade in Taiwan, müssten die deutschen Unternehmen ihr China-Geschäft womöglich weitgehend abschreiben. Gerade bei großen Unternehmen könnte es dazu kommen, dass am Ende Steuergelder nötig werden, um Firmen und gefährdete Arbeitsplätze in Deutschland zu retten. Derzeit sind es überwiegend noch große Konzerne wie Siemens, BASF, etc. die enorme Summen in China investieren. In 2023 lagen die Investitionen deutscher Unternehmen in China bei rund 146 Milliarden Euro. Mittelständische Unternehmen investieren auch, sehen China v.a. als Exportpartner. Was die Abhängigkeit Deutschlands von China als

Hauptlieferant einzelner Rohstoffe und von Produkten wie Mobil­ phones, Laptops und medizinische Produkte anbelangt, sucht man nach Alternativen in Ländern in Südost-Asien wie Indien und Vietnam. Lieferkettenengpässe wie sie durch Corona entstanden sind, will man künftig auf alle Fälle vermeiden. Die Änderung dieser Lieferketten ist nur langsam umsetzbar und braucht Zeit. Unabhängig davon stehen jedoch auch die US-amerikanischen Wahlen an. Ralf Marohn: Auch hier gibt es viele Unbekannte: Sollte Herr Trump die Wahl gewinnen, bedeutet das für Deutschland, dass wir in viele Regionen dieser Welt nicht mehr liefern können, weil wir aus Handelsabkommen abgeschottet werden oder aufgrund von Einfuhrzöllen nicht mehr liefern wollen. Sowohl in den USA als auch in China lautet die Devise in diesem Fall „national first“. Darauf müssen wir uns in Europa dann einstellen. Trotz all dieser vermeintlichen Unwägbarkeiten planen Sie, mit Kuhlmann Ihren Export auszubauen. Ralf Marohn: Natürlich stehen nicht nur die USA und Kanada auf unserer Agenda. China wird vorerst unser Hauptzielmarkt sein. Einen großen Anteil wird hier das Projektgeschäft haben, das sich auch auf Kuhlmann positiv auswirken kann. Allein durch die Marke Villeroy & Boch müssen wir noch viele Länder mehr erschließen als bisher. Die Interessenten an dieser Marke kommen aus aller Welt, denn sie hat in vielen Ländern eine ausgezeichnete Reputation. Wir haben viele Features der Echtkeramik-Küche übernommen und arbeiten gemeinsam mit internen und externen Designern, darunter auch Hans Winkler, an weiteren Spezifikationen. Natürlich arbeiten wir auch an unseren Qualitätsstandards. Die 8 mm Rückwand führen wir für beide Marken ein. Den 19 mm Korpus haben wir uns für das Jahr 2025 vorgemerkt und entscheiden das abhängig von der Entwicklung des Unternehmens. Kuhlmann profitiert von alledem, denn für zahlreiche unserer Kunden ist diese Marke eine ergänzende Alternative in einem günstigeren Preissegment. Viele begrüßen es, alles aus einer Hand zu erhalten. In Ländern wie in der Türkei, Portugal, Spanien oder in Aserbaidschan hatten wir zuvor keine Repräsentanten für Kuhlmann. Durch Villeroy & Boch hat sich das geändert. Durch die Übernahme von Kuhlmann vertreten Sie erstmals die Position eines Herstellers. Ist man als deutsches produzierendes Unternehmen denn noch wettbewerbsfähig? Ralf Marohn: Bis dato sind wir es noch. Doch um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, muss Deutschland als Wirtschaftsnation wesentlich egoistischer werden und sich von einer völlig übertriebenen, ideologisierten Klima- und Energiepolitik distanzieren. Wir müssen sehen, dass wir militärisch, energiepolitisch und ressourcenpolitisch unabhängig werden. Tun wir das nicht, gehören wir irgendwann vielleicht auch zu den Ländern, die ihre Eigenständigkeit ganz verlieren. Herr Marohn, wir danken Ihnen für dieses vielseitige und inter­ essante Interview und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!

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Am Anfang steht die Vision Die wahre Größe einer Marke zeigt sich darin, wie sie diese Vision in die Realität überführt und dabei Maßstäbe setzt – sie wird zur Benchmark für Innovation und Erfolg.

In Zeiten des Wandels stehen nicht nur gesellschaftliche, kulturelle und technologische Aspekte im Fokus, sondern auch die Transformation von Unternehmen und Marken. Während sich die Gesellschaft grund­legend verändert, übernehmen Marken eine neue Rolle, die verstärkt auf gesellschaftliche Verantwortung setzt. Gleichzeitig beeinflussen globale Trends und ökonomische Unsicherheiten die Geschäftslandschaft. Der Wandel erfordert von Unternehmen eine aktive ­Gestaltung ihrer Markenidentität, die nicht nur individuelle Werte reflektiert, sondern auch gesellschaftlichen Beitrag leistet. Dabei wird die Grenze zwischen Unternehmen, Marke und Mensch zunehmend verschwommen. In diesem dynamischen Umfeld stehen Unternehmen vor Herausforderungen, die durch eine ganzheitliche Strategie, wie sie Leicht verfolgt, gemeistert werden können. Angesichts globaler Trends, wirtschaftlicher Unsicherheiten und geopolitischer Ereignisse werfen wir gemeinsam mit Leicht-CEO Stefan Waldenmaier einen Blick auf die aktuellen Herausforderungen und Chancen von Markt und Marke.

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Herr Waldenmaier, jedes neue Geschäftsjahr birgt neue Herausforderungen: Wie beeinflussen Ihrer Erfahrung nach die derzeitigen globalen Trends und ökonomischen Unsicherheiten die Nachfrage nach Küchenmöbeln? Stefan Waldenmaier: Es wird herausfordernd und spannend bleiben. Eine rückläufige Baukonjunktur, die nach wie vor hohe Inflationsrate, gestiegene Zinssätze, der sprunghafte Anstieg der Energiepreise, was auch immer die Ursachen sein mögen, sind Faktoren, die sich landesübergreifend nicht wegdiskutieren lassen und sich entsprechend auf die Menschen, die Wirtschaft und damit auch auf unsere Branche auswirken. Der Markt wird sich, wie immer in solchen Konjunkturphasen, auf einem neuen Niveau einpendeln und von diesem Niveau wieder in eine Aufwärtsbewegung kommen. Insofern steht vor allem die Frage im Raum, wie lange diese Phase der „Bodenbildung“ dauert. Apropos Gesprächsthemen, wie wichtig ist momentan der persönliche Kontakt zu Ihren Kunden? Stefan Waldenmaier: Sich mit Geschäftspartnern und Freunden persönlich auszutauschen, ist grundsätzlich sehr wertvoll. Nur so können wir uns menschlich und wirtschaftlich weiterentwickeln. Um mit Menschen in verschiedenen Märkten arbeiten zu können, muss man sie und ihr Umfeld verstehen lernen. Was bewegt die Menschen in anderen Ländern, wie entwickelt sich deren Marktumfeld? Gibt es Nachfrage und wenn ja, in welchen Preissegmenten? Hier gilt: Reisen bildet. Und für uns heißt es, aus den erworbenen Erkenntnissen die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. Als Unternehmen müssen Sie antizipieren, Maßnahmen vorwegnehmen, um z.B. einem vermeintlich rezessiven Jahr 2024 rechtzeitig entgegenzusteuern, respektive sich darauf einzustellen. Bis dato können wir sagen, alle Maßnahmen richtig getroffen zu haben. Das laufende Geschäftsjahr wird heraus-

fordernd bleiben und man muss den notwendigen Gestaltungsspielraum für Entscheidungen effektiv nutzten. Jedoch hat in Deutschland und in einigen anderen europäischen Ländern die Bodenbildung eingesetzt und wir haben eine Stabilisierung auf einem gewissen Niveau erreicht, basierend auf lokalen und überregionalen Entwicklungen, die ein Stück weit wieder leicht nach oben zeigen. Könnte man sagen, dass sich unsere Branche derzeit wirtschaftlich auf dem Niveau der Zeit vor Corona bewegt? Stefan Waldenmaier: Mehr oder weniger. Die einzelnen Märkte entwickeln sich äußerst volatil. Für Deutschland könnte man das bestätigen. Die Zahlen, die wir von unseren Handelspartnern in Deutschland erhalten, spiegeln Umsätze der Jahre 2019/2020 vor Corona wider. Dann jammern wir also auf hohem Niveau? Stefan Waldenmaier: Unsere Branche arbeitet exportorientiert. In Deutschland stagniert das Geschäft, in einigen Märkten ist es rückläufig. An Wachstum ist derzeit eingeschränkt zu denken und geht nur über Verdrängung und den Kauf von Umsätzen zu schlechten Konditionen. Hinzu kommt, dass zahlreiche Hersteller ihre Kapazitäten erweitert haben. Letztendlich stellt sich jetzt die Frage, wie lange sich diese Strukturen halten. Belässt man sie wie sie sind oder passt man sie an. Eine Frage, die sich jeder Hersteller in seiner Eigenverantwortung selbst stellen muss. Es gibt derzeit weltweit nahezu kein Land, in dem die Baubranche floriert. Wie abhängig ist Leicht wirklich vom Neubauszenario? Immerhin gehen doch 70 Prozent der in Deutschland vermarkteten Küchen in den Bestandsbau. Stefan Waldenmaier: Für zahlreiche unserer Handelspartner war bis dato auch der Neubau ein wichtiger Umsatzträger. Auch Leicht konnte

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seine Preisfähigkeit während der letzten Jahre so aufbauen, dass auch der Erstausstatter sehr gut bedient werden konnte. Der klassische Leicht-Kunde ist aber nach wie vor der Zweitausstatter, so dass Leicht nicht so stark von dem derzeit rezessiven Neubaugeschäft sowohl im privaten Wohnungsbau als auch im Objektgeschäft in Mitleidenschaft gezogen wird. Wir bewegen uns in einem solventen Markt. Aus diesem Grund konnten wir das Jahr 2023 auch auf der Umsatzhöhe des Jahres 2022 abschließen. Natürlich mussten auch wir einen leichten Mengenrückgang hinnehmen, den wir jedoch gut verkraften konnten. Zu diesem Erfolg beigetragen hat sicherlich auch, dass die Marke Leicht sich in den letzten Jahren zur Architektur-Marke entwickelt hat, die nahezu jeden individuellen Wunsch eines Konsumenten abdecken kann, oder? Stefan Waldenmaier: Durch unsere grundsätzlich langfristig angelegten, unterschiedlichen online und analogen Marketingaktivitäten gelingt es uns nachweislich, unseren Partnern im Handel mehr kaufkräftige Neukunden zuzuführen, die explizit an einer Leicht-Küche interessiert sind. Diese gezielte Nachfrage ist sowohl vorteilhaft für unsere Handelspartner als auch für uns. Wir haben die Aufgabe in unserer Philosophie verankert, mit den Fertigungsmöglichkeiten Produktlösungen herzustellen, die sowohl für den Planer als auch für den Architekten gestalterische Freiräume bieten, um individuelle Innenarchitektur zu realisieren. Damit bewegen wir uns in einem ausreichend umfangreichen Marktsegment für die Größe, die wir haben. Herr Waldenmaier, von 1998 bis heute haben Sie Leicht zu einer repräsentativen Marke gemacht, die in vielen Bereichen Benchmarks setzt. Welche Unternehmensbereiche haben bei Ihnen jetzt höchste Priorität, das Controlling, der Vertrieb oder das Marketing?

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Stefan Waldenmaier: Ein Unternehmen wie Leicht, wie es sich heute darstellt, ist geprägt durch die Abteilungen Vertrieb und Marketing, die Impulse aus dem Markt aufnehmen. Gemeinsam mit Produktentwicklern und einer gut aufgestellten Technik tragen sie dazu bei, diese Impulse in ein ästhetisch und stilistisch attraktives Produkt umzusetzen. Um unseren innenarchitektonischen Anspruch abzubilden, bedarf es grundsätzlich Menschen, die über den Tellerrand hinausschauen, dabei aber immer eine gewisse Konsequenz leben und mit einer zeitlosen materialehrlichen, nachhaltigen Planungsidee verwirklichen, die sich in der Wirtschaftlichkeit der Produkte widerspiegelt und auch widerspiegeln muss. Alles beginnt mit einer Vision und einer Mission! Mit einem guten Team, das ohne kurzlebige Effekthascherei arbeitet, gelingt es über die Jahre, eine positive Bilanz zu ziehen, die den Weg von der Vision bis zur Realisierung für alle nachvollziehbar macht. Meiner Erfahrung nach tragen Vision als auch Mission zur Motivation von Menschen, Mitarbeitern, Handelspartnern und zur Identifikation mit dem Unternehmen bei. Gleichzeitig sind sie Basis für Führung und Strategie, Grundlage des operativen täglichen Geschäfts und Ausgangspunkt für Weiterentwicklung und Veränderungsprozesse, die einen langfristigen und vor allen Dingen gemeinsamen Erfolg sichern. Sie sprechen gerade die Weiterentwicklung an: Werden Sie die planerische Vielfalt Ihrer Produkte zu Gunsten einer noch größeren Individualität noch weiter ausbauen können? Stefan Waldenmaier: Sie glauben gar nicht, wie viele Möglichkeiten wir unseren Kunden noch bieten können, und das preissegmentübergreifend! Im Premiumbereich haben wir mit Bossa und Bahia in den letzten Jahren tolle Produkte auf den Markt gebracht, die jetzt am Markt ihre Breitenwirkung entfachen.


UNTERNEHMEN + Köpfe

Auf der Küchenmeile 2024 werden wir unsere Handelspartner und Interessenten mit weiteren innovativen Lösungen überraschen. Dabei werden wir unsere bestehende Kollektion um Produkte im konventionellen Bereich arrondieren. Gerade im aktuellen Marktumfeld, das sich sehr volatil gestaltet, ist es umso mehr unser Anspruch, sowohl unsere Handelspartner als auch deren Kunden preissegmentübergreifend mit Produkten mit innenarchitektonischem Anspruch zu unterstützen. Vor der Küchenmeile erwartet uns jedoch zuerst einmal die Eurocucina. Wie werden Sie Leicht auf dieser internationalen Plattform präsentieren? Stefan Waldenmaier: Lassen Sie sich überraschen! Unser Standbau auf dieser internationalen Messe für Möbeldesign wird Architektur und Innenarchitektur miteinander verbinden. Wir laden unsere Gäste ein, unsere neue „Bauhaus-Villa“ zu besichtigen und sich von unseren ­Materialkompositionen und planerischen Lösungen inspirieren zu lassen. Bestandteil unserer Präsentation werden auch die Kollektionen der letzten beiden Jahre sein. Bis dato haben wir unsere Programme Bossa und Bahia oder auch Kyoto ausschließlich auf der Küchenmeile und auf unserer Hausmesse in Waldstetten präsentiert. Für viele internationale Besucher der Eurocucina sind diese Produkte also absolut neu. Eines können wir jedoch zu einhundert Prozent versprechen: Leicht wird seiner Reputation als Architekturmarke wieder gerecht werden. Davon sind wir überzeugt. Wie weit sind Sie vom Angebot eines Komplettanbieters entfernt? Stefan Waldenmaier: Die Marke Leicht verkörpert einen Küchenmöbelhersteller, der in der Lage ist, durch seine Programmtiefe, seine Typen- und Variantenvielfalt, durch seine Maßvarianz sowie durch seine

fertigungsbedingte Flexibilität Immobilien individuell und raumübergreifend auszustatten. Zahlreiche unserer Handelspartner im In- und Ausland, die sich dem Thema ganzheitlicher, innenarchitektonischer Einrichtung verschrieben haben, nutzen diese Möglichkeit bereits. Und was werden Ihres Erachtens in den nächsten fünf Jahren die größten Herausforderungen sein, vor denen Sie wie auch Ihre Marktbegleiter in der Küchenmöbelindustrie stehen werden? Stefan Waldenmaier: In erster Linie muss es uns gelingen, auch in einem schwachen konjunkturellen Umfeld wirtschaftlich gesund zu bleiben. Zudem muss es kurz-, mittel- und langfristig unser Ziel sein, die Marke Leicht, bzw. deren Position, deren Leistungsfähigkeit und deren Image lebendig zu halten. Leicht repräsentiert heute und morgen ein gut verkäufliches Produkt, das die Bandbreite des Marktes abdeckt und abdecken kann. Zuletzt muss es uns auch weiterhin gelingen, an den zentralen Positionen und in den nachgelagerten Arbeitsbereichen Mitarbeiter zu haben, die bereit sind und den Willen haben, die Kreativität und die Leidenschaft zu entwickeln, um den Herausforderungen aus dem Markt erfolgreich zu begegnen. Viele unserer Wettbewerber sind um ein Vielfaches größer als wir. Deren Abteilungen sind umfassender besetzt. Hier müssen wir mit engagiertem und motiviertem Personal eine in Qualität und Quantität hohe Performance liefern, um mit unseren Ideen auch weiterhin einen Unterschied zu definieren. Herr Waldenmaier wir danken Ihnen für dieses interessante Gespräch und freuen uns bereits auf Ihre Präsentationen auf der Eurocucina in Mailand und natürlich auf der Küchenmeile www.leicht.com 2024!

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Unternehmen + Köpfe

„Konjunktureller und politischer Frust führt zu Kaufunlust.“ Im Gespräch mit Wolfram Fitz, geschäftsführender Gesellschafter des Einrichtungshauses Wohnfitz, Walldürn

Wolfram Fitz führt sein Möbelhaus Wohnfitz aus Passion. In einem exklusiven Gespräch schildert uns der Unternehmer, wie er im Sinne seiner Mitarbeiter und Kunden mit der vorherrschenden politisch und konjunkturell bedingten Marktsituation umgeht. Eigeninitiative, Prozessoptimierungen und Kreativität gehen einher mit hoher ­Sozialkompetenz, die sich in jeder Maßnahme des Unternehmers widerspiegelt. Analytisch, ambitioniert und selbstbewusst steuert Wolfram Fitz sein Möbelhaus durch die Krise. Dabei sind Unsicherheit und Demotivation im Unternehmen fehl am Platz.

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Fotos: Wohnfitz

Unternehmen + Köpfe

Herr Fitz, unser letztes Gespräch fand im Sommer 2022 statt, bereits damals berichteten Sie von einer Marktberuhigung. Nach dem durch Corona vorangetriebenen Cocooning-Boom war diese jedoch auch zu erwarten. Aber, hätten Sie damals geglaubt, dass wir auf eine Wirtschaftskrise zusteuern, wie wir sie jetzt erleben? Wolfram Fitz: Nein, niemals. Wir wollten damals sogar noch weiter expandieren und neben unserem bestehenden Möbelhaus, verbunden durch einen Übergang, ein separates Küchenhaus bauen. Im Nachhinein muss ich froh sein, dass sich das Genehmigungsverfahren für dieses Bauvorhaben verzögert hat und wir nicht wie geplant bauen konnten. D. h. Sie haben diesen Expansionsgedanken vorerst aufgegeben? Wolfram Fitz: Vorerst ja! Wir werden das Genehmigungsverfahren zwar weiter vorantreiben, bauen werden wir jedoch erst einmal nicht. Die wirtschaftliche Lage gibt ein solches Invest derzeit nicht her. Stattdessen haben wir entschieden, unsere bestehende Ausstellung umzubauen. Wir werden den Küchenbereich, der mittlerweile zehn Jahre alt ist, modernisieren. Ich freue mich heute schon auf die neue Ausstellung, die natürlich auf unsere Klientel und unser Geschäftsmodell zugeschnitten sein wird. Der Umbau hat bereits im Januar begonnen und erfolgt etappenweise. Da wir unserem KernkompetenzBereich Küche mehr Raum geben möchten, werden andere Bereiche unseres Möbelhauses entsprechend verlagert und größenmäßig angepasst: Dielen und Jugendzimmer gehen nach oben, Schlafbereich sowie Innenausbau rücken an deren Platz, wir planen ein eigenes Sesselstudio usw. Mit dem Umbau des Küchenbereichs beginnen wir nach dem verkaufsoffenen Sonntag am 26. März. Die Fertigstellung haben wir für Mitte Juni geplant. Er bildet den Rahmen zu unserem 10-jährigen Firmenjubiläum am neuen Standort in Walldürn, das wir am 24. Juni gemeinsam mit unseren Kunden gebührend feiern wollen. Konnten Sie denn so einfach Handwerker finden, die Ihnen den Umbau realisieren? Wolfram Fitz: Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und setzen den gesamten Umbau innerhalb von fünf Montaten mit unseren eigenen Leuten um. Das sind zwölf Fachkräfte aus unserer Montage,

aus der Schreinerei und aus der Planungsabteilung, für die ich, bedingt durch den momentanen Nachfragerückgang, derzeit eigentliche keine Beschäftigung hätte. Im Küchenbereich hatten wir einen Vorlauf von neun bis zehn Monaten und konnten die Überhänge bis Ende letzten Jahres abbauen. Auch die Geräte, die wir zur Zeit der Lieferketten-Problematik gehortet hatten, sind mittlerweile abverkauft. Wir haben wieder Lager mit Gängen wie am Frankfurter Flughafen. Die Gerätebeschaffung hat sich normalisiert, was ja durchaus positiv ist. Wir optimierten die Lagerabteilung, verjüngten unsere Marketingabteilung nochmals und stellten sie moderner auf. Zudem haben wir unser Qualitätsmanagement optimiert. So wurde der Leiter unserer Montageabteilung darauf fokussiert, die Arbeit seiner Monteure vor Ort beim Endkunden nochmals zu überprüfen und gegebenenfalls anstehende Mängel zu beheben. Während der Hochkonjunktur 2021/2022 hatten wir dafür überhaupt keine Zeit. Wir haben unser Controlling optimiert, indem ein Mitarbeiter wirklich jeden Auftrag noch einmal gegenrechnet, jede AB noch einmal überprüft und die Montagepapiere sichtet, um sicher zu gehen, dass alles erfasst und geladen wurde. Wir möchten jede unnötige Reklamation vermeiden. Übrigens: Alle Investitionen inklusive die des Umbaus haben wir aus unserer eigenen Stärke heraus gestemmt. Spannend wird es ab Mitte des Jahres, dann sollte die Nachfrage hoffentlich wieder anziehen. Sie sind ja nicht nur stationär unterwegs, sondern haben auch einen eigenen Online-Shop. Wie entwickelt sich dieser Geschäftsbereich im Moment? Wolfram Fitz: Unsere acht Mitarbeiterinnen machen hier einen super Job und natürlich haben wir auch hier gewisse Strukturen optimiert. Aber der Umsatz ist hier ebenso eingebrochen, und zwar zum Teil sogar stärker als im stationären Handel. Obwohl ich erwartet hätte, dass er gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Lage steigt. Worin liegt die Kaufzurückhaltung der Menschen Ihrer Erfahrung nach begründet? Wolfram Fitz: Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Menschen sind verunsichert. Begründet liegt das größtenteils in der Politik. Man

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Unternehmen + Köpfe

könnte fast meinen, der Fachkräftemangel ziehe sich bis in die Regierung durch. Und wer sich kritisch äußert, wird nur allzu oft in die rechte Ecke gestellt oder als Klima-Verleugner beschimpft. Debatten über Zuwanderung, Klima oder Energie, und hier insbesondere über das Heizungsgesetz, haben die Verunsicherung der Deutschen insbesondere geschürt. Deutschland alleine kann die Welt nicht retten. Ich würde mir eine offenere, ehrliche, den Menschen zugewandte Politik wünschen, repräsentiert von Politikern, die ihr Fach verstehen. Jeder Haushalt hat mittlerweile zirka 500 Euro netto weniger zur Verfügung allein durch die gestiegenen Energiekosten. Ob diese Erhöhung erforderlich ist, sei dahingestellt. Man sollte nicht alles über erneuerbare Energien regeln wollen. Hinzu kommt die Inflationsrate, die das Portemonnaie der Konsumenten ebenfalls schmälert. Parallel dazu Pressemeldungen, wie die über Investitionen der Deutschen in den Bau von Fahrradwegen in Peru. Ist das wirklich notwendig oder sollten wir nicht lieber einen Teil der Gelder dazu verwenden, um z.B. den Kindergarten zu sanieren, der es dringend notwendig hätte, oder unseren Pflegekräften in Krankenhäusern und Altenheimen mehr zu zahlen? Letzteres wird immer wieder versprochen, geändert hat sich aber bisher nichts. Zudem fürchten derzeit viele Menschen um ihren Arbeitsplatz. Bei uns trifft das insbesondere Mitarbeiter von Automobilherstellern und Motorenwerken etc. All dies sind Faktoren, die das Befinden der Verbraucher mehr oder weniger beeinflussen. Wir brauchen in Deutschland wieder jemanden, der die Wahrheit ausspricht, dann wären die Menschen nicht mehr so verunsichert, wie es zur Zeit der Fall ist. Zudem glaube ich an die freie Marktwirtschaft. Ich bin der Meinung, dass der Staat sich nicht in alles einmischen sollte, so manches regelt der Markt ganz allein. Was unser Geschäft unmittelbar in Mitleidenschaft zieht, ist zum ­einen die drastische Erhöhung der Baukosten, die um zwischen 30 und 40 Prozent gestiegen sind. Zuvor konnte man hier auf dem Land ein Haus für rund 600.000 Euro bauen. Heute werden dafür rund 800.000 Euro benötigt. Viele Menschen können sich das nicht mehr leisten. Die Zinswende hat das Ganze noch einmal verteuert. Ich könnte Ihnen hier neu erschlossenene Baugebiete zeigen, die innerhalb eines

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halben Jahres überzeichnet waren. Heute stehen dort gerade einmal zehn Häuser, da die meisten Bauherren ihre Bauplätze wieder zurückgegeben haben. Erst wenn die Baukosten sinken und sich die Zinsen zwischen 2,5 und 3 Prozent einpendeln, wird der Neubau wieder anziehen. Für uns als Unternehmen ist der Neubau weggebrochen: Vor der Krise gingen 25 Prozent der von uns geplanten und montierten Küchen in Neubauten. Dieser Anteil ist um 80 Prozent geschrumpft. Summa summarum fehlen uns also 20 Prozent Umsatz. Davon abgesehen sind da aber noch 75 Prozent Ihres Küchenumsatzes, den Sie mit Bestandsbauten tätigen? Wolfram Fitz: Ja, aber auch hier werden Investitionen aufgeschoben: Wir haben ein tolles Produktportfolio, eine tolle Firmen-Philosophie mit dem Motto „Alles aus einer Hand“: Dazu gehört vor allem auch unser Elektrokundendienst, durch den wir bei unseren Kunden omnipräsent sind. Unsere drei hauseigenen Elektriker können bei etwaigen defekten Geräten sofort Abhilfe schaffen, und gleichzeitig erhöht dieser Service unser Ersatzbedarfsgeschäft. Unser Rund-um-Beratungsservice ist allumfassend: Küche, Bad, Decke, Boden, Wand und das raumübergreifend – perfekt für jede Renovierung. Das hat uns auch weitergeholfen, leider jedoch nur so lange, bis Herr Habeck mit dem Heizungsgesetz um die Ecke kam. Danach waren alle so verunsichert, dass sie ihre Investitionen zurückgestellt haben. Die derzeitige konjunkturelle Gesamtsituation führt dazu, dass die Deutschen ihre Cents zusammenhalten und in eine Abwartestarre verfallen. Und wenn sie doch eine Kaufentscheidung treffen, dann verzichten sie auf gewisse Extras. Das belegen auch unsere Bons: Anstatt den Dampfbackofen wählt man ein eher herkömmliches Gerät oder auch der Quooker wird ausgespart. Sind Rabatte für Sie ein Thema? Wolfram Fitz: Nein, in einem rückläufigen Markt, sind Rabatte keine Alternative. Und wie schätzen Sie das Verhalten von Industie und Handel ein? Wird es Ihres Erachtens nach zu Rabattschlachten kommen?


Unternehmen + Köpfe

Wolfram Fitz: Die Schlacht hat bereits begonnen. Wenn der Markt enger wird, wird die Rabattkarte gezückt. Insbesondere die Unternehmen, die besonders stark unter dem Nachfragerückgang leiden, versuchen, sich Marktanteile zu kaufen. Meines Erachtens ist das die falsche Strategie. Rechnen Sie mit Preiserhöhungen? Wolfram Fitz: Sagen wir so: Ich rechne nicht mit signifikanten Preissenkungen. Die meisten Industrieunternehmen haben ihre Preise mittlerweile deutlich erhöht. Das einzige, mir bekannte Unternehmen, das bei den beiden letzten Preiserhöhungen der Industrie aus­gesetzt hat und die Preise stabil hielt, war Ballerina-Küchen. Frau Brinkmeyer hat recht behalten, das Preisniveau hat sich wieder relativiert. Herr Fitz: Zahlreiche Unternehmen auf Herstellerseite haben bereits seit geraumer Zeit Kurzarbeit angemeldet. Wolfram Fitz: Einige Unternehmen haben ihre Kapazität in der durch Corona vorangetriebenen Boomphase derart hochgedreht, dass es nicht so einfach ist, Rückgänge im zweistelligen Bereich zu verkraften. Dem Handel ging es teilweise nicht anders. Auch wir wollten in dieser Hochphase expandieren. Auch wir haben, wie die Industrie auch, mehr Personal eingestellt, um dieser extremen Nachfrage gerecht werden zu können. Und wenn dann die Umsätze um 20 Prozent zurückgehen, hat man auch 20 Prozent zu viel Personal. Dann kann man wieder etwas konsolidieren oder man kann Arbeitszeitmodelle einführen. Das haben wir z.B. getan. Wir haben Arbeitszeitmodelle konstruiert, bei denen die einen zehn Prozent oder andere bis zu 20 Prozent weniger arbeiten. Diese Modelle tragen dazu bei, dass wir diese Leute halten können, die wir letztendlich auch brauchen. Denn der Markt gibt keine Fachkräfte mehr her. Zudem stehen wir mit anderen Unternehmen im Wettbewerb. So gibt es Industrieunternehmen, deren Schreiner um 6.00 Uhr morgens beginnen und schon um 14.00 Uhr Feierabend haben. Unsere Leute fangen um 7.00 Uhr an und kommen erst um 17.00 Uhr nach Hause. Man muss sich heute auch als Arbeitgeber positionieren. Was haben wir getan? Wir haben an den Einteilungen unserer Monteure gear-

beitet, so dass deren Arbeitszeit um 16.00 Uhr endet. Wir haben alle 14 Tage einen freien Montag und ermöglichen unseren Mitarbeitern so ein verlängertes Wochenende. Das gilt auch für den Verkauf. Wir haben nicht umsonst unsere Öffnungszeiten geändert und schließen bereits um 18.00 Uhr, statt wie früher um 19.00 Uhr und wir haben den verkaufsfreien Montag eingeführt. Wenn ich als Unternehmen besser sein will als der zum Teil wesentlich größere Wettbewerb, dann brauche ich auch bessere Mitarbeiter. Wir möchten, dass sich unsere Kunden bei uns gut aufgehoben fühlen und das in einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis. Glauben Sie nicht, Ihre Marktbegleiter in der Großfläche haben zurzeit andere Probleme? Wolfram Fitz: Seit Jahren heißt es, die Großfläche leidet und dennoch macht sie nach wie vor ihr Geschäft. Diese Häuser haben die Kostenführerschaft, auch wenn ihr Quadratmeterumsatz vielleicht ein Drittel von unserem ausmacht. Ich denke, es sind eher die Möbelhäuser mittlerer Größenordnung, die, wenn ihre Struktur keine optimierten Prozesse zulässt, sukzessive vom Markt verschwinden werden. Jedes Unternehmen muss sich kontinuierlich hinterfragen und seine Strukturen aktuellen Gegebenheiten anpassen. Das gilt auch für das Personal. Ich hoffe nicht, dass auch wir hier den Rotstift ansetzen müssen, um weiterhin sinkende Umsätze kompensieren zu können. Deshalb sage ich ja, im zweiten Halbjahr muss es einen Wandel geben. In das Sonderkonjunktur-Jahr 2021 möchten wir gar nicht mehr zurück. Wir wollen wieder in ruhigem Fahrwasser segeln, um dann gut aufgestellt und konsolidiert arbeiten zu können und unsere Kunden zufriedenzustellen. Es bleibt in jedem Fall spannend. Trotz der Unwägbarkeiten darf ich mich als Unternehmer nicht verrückt machen. Ich habe gegenüber meinen Mitarbeitern eine Vorbildfunktion. Demotivation ist hier fehl am Platze. Herr Fitz, wir danken Ihnen für dieses offene Gespräch und wünschen Ihnen und Ihrem Unternehmen viel Erfolg bei der www.wohnfitz.de Umsetzung Ihrer Pläne!

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daten + fakten

Der Wunsch nach der eigenen Immobilie Deutsche zwischen Baum und Borke

Die aktuelle Konjunktur-Lage wirkt sich sowohl auf den Lebensalltag und die finanziellen ­Möglichkeiten als auch die ­Gefühlswelt der Deutschen aus. Ein getrübter Blick auf den Immobilienmarkt und eine Abwarte­ haltung beim Thema Eigenheim­ erwerb sind die Folgen. Und was den einst so geschätzten Altbau betrifft, so wird dieser von vielen Kaufinteressenten mit großer Skepsis betrachtet. Eine Entwicklung, die sich auch in der ­neuesten Wohntraumstudie der Interhyp AG widerspiegelt. Befragt wurden rund 2.000 Menschen in einem bundesweiten und repräsentativen Online-Panel.

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S

eit dem Jahr 2011 führt die Interhyp AG die Wohntraumstudie durch. Bei der Neuauflage 2023 hat Interhyp erneut mit dem Rheingold Institut ein zweistufiges Studiendesign erfolgreich fortgeführt. Erster Schritt waren 22 qualitativ-psychologische Tiefeninterviews. Im zweiten Schritt wurden die wichtigsten Erkenntnisse der Interviews in einen quantitativen Fragebogen überführt und rund 2.000 Menschen in einem bundesweiten und repräsentativen Online-Panel befragt. Auf dem Immobilienmarkt ist demzufolge gerade ein ambivalentes Bild zu beobachten: Einerseits herrscht Verunsicherung, die zu einer gewissen Starre führt, auf der anderen Seite die weiterhin bestehende Sehnsucht der Deutschen nach den eigenen vier Wänden. Man arrangiert sich Diese Verunsicherung, ausgelöst durch die nach wie vor wirtschaftlich wie geopolitisch angespannte Lage, wirkt sich auf die Träume der Befragten aus. Dennoch belegt die Studie der ­Interhyp AG eindeutig: Das freistehende Einfamilienhaus bleibt der Wunschtraum der Deutschen. Allerdings ist auch dieser Traum das erste Mal seit Beginn der Studienreihe signifikant seltener geworden. Mit 53 Prozent (2018: 60 Prozent, 2019: 63 Prozent, 2021: 65 Prozent, 2022: 64 Prozent) ist es zwar immer noch mit Abstand der beliebteste Wohn- bzw. Haustyp, hat allerdings elf Prozentpunkte zum Vorjahr verloren. Insgesamt haben große Immobilien durchgehend eher Prozentpunkte verloren, wohingegen kleine, bescheidenere Lösungen wie das Reihenhaus (+ 2 Prozentpunkte) und das Tiny House (+ 3 Prozentpunkte) leichte Aufwertungen erfahren haben.


daten + fakten

Die Ansprüche werden kleiner In der aktuellen Wohntraumstudie ist generell eine starke Abwertung in der Relevanz zum Vorjahr bei „Größe und Wohnfläche“ (81 Prozent, -13 Prozentpunkte zu 2022) und „Raumaufteilung“ (83 Prozent, -12 Prozentpunkte zu 2022) sichtbar. Eine Tendenz, die auch die Zahlen der Interhyp belegen: „Lag die durchschnittliche Wohnfläche bei Häusern im ersten Quartal 2022 noch bei 165 qm, liegt sie im dritten Quartal 2023 bei 153 qm.“ Auch Krisen bieten Chancen 84 Prozent der in der Wohntraumstudie Befragten empfinden den aktuellen Immobilienmarkt als eng und schwierig und sehen kaum Möglichkeiten. Die angegebenen Gründe hierfür sind: hohe Preise, gestiegene Bauzinsen, ein leer gefegter Markt, Fachkräfte-Mangel, Unsicherheit bezüglich gesetzlicher Regelungen, wie z.B. die Hängepartie rund um das Gebäudeenergiegesetz und dadurch entstehende Kosten. Lediglich 25 Prozent können sich vorstellen, dass sich durch die momentane Situation auch Chancen ergeben könnten, z.B. gibt es wieder ein größeres Angebot an Immobilien. Kaufinteressierte haben mehr Ruhe, sich mit den angebotenen Immobilien in aller Tiefe zu beschäftigen. Preise sind wieder verhandelbar, was in der Niedrigzinsphase kaum möglich war. Gerade bei weniger energieeffizienten Bestandsimmobilien sind spürbare Preisnachlässe möglich, wissen die Spezialisten der Interhyp aus Erfahrung. Deshalb empfehlen sie die Erstellung eines klaren Sanierungsplans unter Einbringung der anfallenden Kosten in die Kaufpreisverhandlungen.

Grafiken und Illustration: Interhyp Wohntraumstudie 2023

Skepsis bei unsanierten Altbauten Unter den Befragten der Wohntraumstudie war gerade beim Thema Energie eine große Unsicherheit zu spüren. Die Politik hat mit der zermürbenden Hängepartie rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) großen Anteil daran und noch immer herrscht in wichtigen Punkten, wie z.B. Fördermöglichkeiten, Unklarheit. Der Bestand, so die Spezialisten der Interhyp, ist bei den Befragten zum Schreckgespenst geworden: Mieter, die sich vorstellen können, eine Immobilie zu kaufen, schließen zu 64 Prozent unsanierte Bestandsimmobilien mit einem eindeutigen „Nein“ aus ihren Überlegungen aus. Im Vergleich dazu werden sanierte Bestandsimmobilien nur von 6 Prozent ausgeschlossen und energieeffiziente Neubauten von 12 Prozent. Zu den Hauptgründen für den Ausschluss von unsanierten Immobilien gehören: zu viel Aufwand für Modernisierung, Dämmung sowie unkalkulierbare, zu hohe Energiekosten.

küche + architektur | 17


Rotpunkt hält Kurs trotz stürmischer See

Die Geschäfts­ leitung von Rotpunkt Küchen: (v. l.) Andreas Wagner

Trotz des national wie international rauen konjunkturellen Umfelds ist es

und Heinz-Jürgen

Rotpunkt Küchen gelungen, den Umsatz von 100 Millionen Euro stabil auf Vorjahres-

Meyer (beide

niveau zu halten. Zu diesem Erfolg beigetragen haben 364 Mitarbeiter an den

geschäftsführende Gesellschafter) sowie Sven Herden

beiden Standorten in Bünde und Preußisch Oldendorf. Erwirtschaftet wurde der

(Geschäftsführer

Umsatz ausschließlich durch die Herstellung und Vermarktung von Möbeln

Vertrieb und

ohne Geräte. Der derzeit gute Auftragsbestand lässt die Geschäftsführung des

Marketing).

Küchenmöbelherstellers zuversichtlich auf die nächsten Monate schauen.

Z

war habe sich die Menge der produzierten Schränke im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht rückläufig gezeigt, doch stehe dieser, so der Hersteller, ein anhaltend positiver Trend hinsichtlich der Umsätze pro Kommission gegenüber. Der Handel verkaufe Rotpunkt Küchen immer wertiger, nutze zunehmend die Planungsmöglichkeiten über die Küche hinaus und greife auf Lösungen für den Hauswirtschaftsraum, die Garderobe und das Ankleidezimmer zu. Betriebswirtschaftlich anspruchsvoll zeigten sich im vergangenen Jahr die weiter gestiegenen Material- und Energiepreise. Rotpunkt hatte darauf mit moderaten Preisanpassungen reagiert. Trotz der insgesamt herausfordernden Marktbedingungen, die auf die überaus nachfragestarken Corona-Jahre folgten, bewerten die geschäftsführenden Gesellschafter des Küchenmöbelherstellers, Andreas Wagner und Heinz-Jürgen Meyer sowie Sven Herden, der für die Geschäftsführung der Bereiche Vertrieb und Marketing verantwortlich zeichnet, die Entwicklung als zufriedenstellend. In den Jahren 2018 bis 2022 konnte das inhabergeführte Unternehmen seinen Umsatz von 65 Mio. Euro auf 100 Mio. Euro ausbauen, und so ein solides Fundament schaffen. Ertragslage ermöglicht Investitionen in die Zukunft Die Ertragslage erweise sich als positiv und ebene den Weg, um den „bodenständigen“ Modernisierungskurs des Unternehmens fortzusetzen. In der Umsetzung befinden sich gegenwärtig ein Hallenneubau am Firmensitz in BündeAhle. Hinzu kommen kontinuierliche Investitionen in den Maschinenpark, die Logistik, den Fuhrpark, die Digitalisierung der Produktions- und Geschäftsprozesse und soziale Themen der Belegschaft. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 beschäftigte das Unternehmen 364 Männer und Frauen an den beiden Standorten in Bünde und Preußisch Oldendorf. Damit untermauerte Rotpunkt seine Rolle als wichtiger Arbeitgeber der Region. Auf Kurzarbeit konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr verzichten.

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UNTERNEHMEN + Köpfe

Ausweitung des Exportgeschäfts Den Großteil seines Umsatzes erwirtschaftet Rotpunkt Küchen in den westeuropäischen Ländern. Die Exportquote liegt bei 80 Prozent. Der für Rotpunkt traditionell starke niederländische Markt als auch der vom Objektgeschäft geprägte skandinavische Markt konnten ihr jeweiliges Vorjahresniveau halten. Weiter auf Wachstumskurs mit „überproportionalen Zuwächsen“ sei für den Hersteller der Markt in Frankreich. Positiv gestalte sich auch die Entwicklung in Österreich und der Schweiz. Engagement in GroSSbritannien verstärkt Weniger zufriedenstellend verlief das Geschäft auf den britischen Inseln. Dort habe sich eine im europäischen Vergleich besonders hohe Inflationsrate negativ auf das Marktgeschehen ausgewirkt. „Großbritannien ist einer der größten Märkte in Europa und für uns von besonderer Bedeutung, deshalb investieren wir weiter in diesen Markt“, betont Sven Herden. So wurde unter anderem zum 1. Januar 2024 ein erfahrener Außendienstmitarbeiter für den Norden der britischen Inseln (Nordengland, Schottland) eingestellt. Markteintritt in China Parallel zu den vorherrschenden westeuropäischen Exportaktivitäten erfolgte im vergangenen Jahr der Markteintritt in China. Hier arbeitet Rotpunkt mit einem Partner zusammen, der sich auf das Retail-Geschäft spezialisiert hat. Dazu Sven Herden: „China ist einer der strategischen globalen Zukunftsmärkte, den wir Schritt für Schritt zusammen entwickeln.“ Deutschland – Wert der Küche steigt Auch der Vertrieb in Deutschland trug seinen Teil zum Gesamtumsatz des Herstellers bei. Und das bei leichten Rückgängen in der Menge und gestiegenem Wert pro Küche. Die verschiedenen Regionen reagierten teils mit starken Schwankungen auf die konjunkturellen Marktbedingungen. Gleichzeitig habe Rotpunkt im Inland neue Händler gewinnen und seine Position bei bestehenden Handelspartnern stärken können. Auch das Objektgeschäft, das Rotpunkt Küchen grundsätzlich in Kooperation mit seinen Handelspartnern tätige, konnte punktuell ausgebaut werden. Investiert wurde zudem in die Zusammenarbeit mit den Verbänden. Küchenmeile bedeutendste Messe Die Hausmesse im September im Rahmen der Küchenmeile ist für Rotpunkt Küchen die wichtigste Veranstaltung im Jahr. Das Unternehmen betont, auch in Zukunft seinen Anteil zu leisten, die nationale und internationale Bedeutung der Küchenmeile für die Branche weiter zu stärken. Parallel werden in Europa weitere lokale Messen in Birmingham (KBB), Paris (Esprit Meubles) und Salzburg (küchenwohntrends) genutzt, um sich dort zusammen mit den Vertriebsorganisationen vor Ort landesspezifisch darzustellen, Partnerschaften zu festigen und neue Kontakte zu knüpfen.

Zukunftsfähigkeit: Aktuell entsteht am Firmensitz von Rotpunkt Küchen in Bünde-Ahle ein neues Gebäude für Lager und Logistik. Das schafft auch Platz in der bestehenden Fertigung für neue Maschinen zur weiteren Automatisierung der Produktion und bei Bedarf für weitere Kapazitäten.

Fotos: Rotpunkt Küchen

Ausblick 2024 – verhaltener Optimismus statt Schwarzmalerei „Es wird kurzfristig nicht einfacher, wir müssen aber auch nicht schwarzmalen.“, so lautet der fokussierte Ausblick von Andreas Wagner, Heinz-Jürgen Meyer und Sven Herden auf das gerade begonnene Geschäftsjahr 2024. Der gute Auftragsbestand lässt die Geschäftsführung des Küchenmöbelherstellers derzeit zuversichtlich auf die nächsten Monate schauen: „Es gilt, die wirtschaftlich gute Position von Rotpunkt zu wahren, bestehende Partnerschaften zu stärken und bei der Auswahl von Lieferanten und neuen Geschäftskontakten noch genauer hinzuschauen.“ Risikoabschätzungen dieser Art seien jedoch keine exklusive Rotpunkt-Strategie. Auch der Handel prüfe gerade genau, auf wen er sich verlassen könne, weiß Sven Herden aus Erfahrung. Das erhöhe die Chancen für gute und produktive Gespräche, aus denen etwas erwachsen könne: „Über den Wind können wir nicht bestimmen, aber wir können die Segel richten.“ www.rotpunktkuechen.de

Investition in die

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Unternehmen und Köpfe

Jedes Hausgerät ist eine Investition in die Zukunft Interview mit Harald Friedrich, Leiter Vertrieb Zentral- und Osteuropa BSH Home Appliances Group

Ein offenes Ohr für die Menschen, die ihre Geräte kaufen und nutzen, und die kontinuierliche Analyse ihrer ­Wünsche und Anforderungen bedingen den Erfolg der BSH, dem führenden Hausgerätehersteller Europas. Wir sprechen mit Harald Friedrich, der für die Vertriebsleitung Zentralund Osteuropa BSH Home Appliances und damit für die Marken Bosch, Siemens, Neff, Gaggenau und auch Constructa ­verantwortlich zeichnet, über Fähigkeiten, Charakterzüge und Dresscode moderner Hausgeräte. Faktoren, die es auch dem Fachhandel ermöglichen, ihre Kunden individuell

Foto: BSH

zu beraten.

20 | küche + architektur


Unternehmen und Köpfe

Durch den PerfectBake Backsensor Plus in den Serie 8 Backöfen … Der Sensor überwacht

Muffins und Quiches mühelos erreicht.

fortlaufend die Feuchtigkeit im

Die Auswahl von „Kuchen in Form“ im

Backofen, schaltet präzise ab, wenn

Display genügt, und der Backofen

der Kuchen perfekt ist, und informiert

übernimmt den Rest. Heizart,

mittels Künstlicher Intelligenz über die

Temperatur und Backdauer erfordern

verbleibende Backzeit. Ein sorgenfreies

keine weitere Überlegung …

Backerlebnis auf gehobenem Niveau.

Foto: Bosch

wird die ideale Konsistenz von Kuchen,

Herr Friedrich, Hausgeräte sind heute nicht nur funktionale Multitalente, sondern auch maßgebliche Repräsentanten des persönlichen Einrichtungs- und damit Designstils. Woher kommen die Ideen für langlebige Gerätedesigns? Harald Friedrich: Wir orientieren uns bei unseren Gerätedesigns an langfristigen Megatrends. Ein Beispiel dafür ist z.B. die architektonisch geprägte Open-Space-Architektur, bei der Küche, Ess- und Wohnbereich fließend ineinander übergehen. Zudem beobachten wir natürlich auch die Küchenmöbelindustrie und analysieren, welche Materialien, Farben und Oberflächenstrukturen in der Einrichtung zum Einsatz kommen. So tragen wir z.B. mit unseren schwarzen Geräten dem Trend zu dunkleren Möbeldesigns Rechnung, wo sich unsere Produkte in eleganter Zurückhaltung zeigen. Andererseits nutzen viele unsere in Schwarz gehaltenen Hausgeräte, um sie bewusst markant und kontrastierend in einem hellen Möbelumfeld zu zeigen. Für den Verbraucher heißt das also: Wer die Wahl hat, hat die Qual? Harald Friedrich: Das Schöne ist, der Verbraucher hat die Wahl! Wer sich heute eine neue Küche kauft, oder wer in seine bestehende Küche modernere, vielleicht auch energiesparsamere Geräte integrieren möchte, kann mit Unterstützung unserer Partner im Handel, das Geräte-Design wählen, das ihm am besten zusagt und am besten zum Design seiner Küche passt. Ich persönlich empfehle dabei immer, beim Design einer Marke zu bleiben. Zum einen, um unnötige Stilbrüche zu vermeiden, zum anderen, um in den Vorteil einer einheitlichen Bedienung, ob z.B. mit Drehknebeln oder Sensorik, zu kommen. Und nicht zu vergessen: Wer seine Geräte vernetzen möchte, um noch komfortabler arbeiten zu können, der hat es mit einer Ein-Marken-Ausstattung deutlich leichter. Unser digitales Ökosystem Home Connect ermöglicht jedoch auch markenübergreifend ein smartes Zusammenspiel von Hausgeräten. Was macht Hausgeräte für uns alle so besonders? Harald Friedrich: Moderne Hausgeräte unterstützen ihre Nutzer nicht nur im Alltag. Vielmehr tragen sie dazu bei, Zeit und Geld zu

sparen und das auf sehr nachhaltige Weise. Unserer Erfahrung nach ist die Energieeffizienz von Hausgeräten eines der wichtigsten Kriterien für die Kaufentscheidung. Aber um das Ganze noch etwas weiter zu fassen: Der Kauf eines Hausgerätes ist eine Investitionsentscheidung in die Zukunft. Haushaltsgroßgeräte werden laut der Europäischen Kommission durchschnittlich zwischen zwölf und 16 Jahren genutzt. In dieser Zeit können sich Lebenssituationen verändern, aus einem Single-Haushalt kann ein Familienhaushalt mit mehreren Mitgliedern entstehen oder umgekehrt. Auch die Möglichkeit des HomeOffice verändert bei vielen Menschen die Nutzung von Hausgeräten. Es gibt die eine oder andere Tasse Kaffee mehr. Es wird mehr gekocht oder aufgewärmt oder die Waschmaschine wird zwischenzeitlich einmal mehr angestellt, um kleinere Mengen zu waschen. All diese Überlegungen fließen mit in den Entscheidungsprozess für den Kauf der Geräteausstattung mit ein. Je flexibler und intelligenter sie auf die sich wandelnden individuellen Belange ihrer Nutzer eingehen kann, umso besser amortisiert sich das Invest über den Lebenszyklus der Geräte hinweg. Das ist eine große Herausforderung an Ihre Entwicklungsabteilungen. Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz (KI) bei der Entwicklung Ihrer Hausgeräte, um den Anforderungen der Verbraucher gerecht zu werden? Harald Friedrich: Unsere Geräte verfügen schon seit einigen Jahren über eine intelligente Sensortechnik. Nehmen wir z.B. den Geschirrspüler. Diese Geräte sind schon lange in der Lage, die Trübung des Spülwassers zu messen. Ist diese hoch, weiß das Gerät, dass ein weiterer Spülgang notwendig ist und führt diesen aus. Ist das Spülwasser klar, geht die Maschine unmittelbar in den Trocknungsprozess über und spart auf diese Weise Wasser und Energie. Smart werden Hausgeräte dadurch, dass sie ihr vorhandenes Wissen an ein anderes Gerät weitergeben – sich miteinander verbinden lassen. Nutze ich das Kochfeld auf höchster Stufe, erhält die Dunstabzugshaube über Home Connect den Befehl, ebenfalls in Betrieb zu gehen und sich in ihrer Leistung kontinuierlich dem jeweiligen Kochvorgang anzupassen.

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Foto: Gaggenau

Die vollintegrierte Kochfläche von Gaggenau. Die eigentliche Kochfläche befindet sich direkt auf der Arbeitsplatte, wobei lediglich ein LED-Punkt und ein frontal angebrachter Bedienknebel sichtbar sind.

Der Einsatz von maschinellem Lernen und KI wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Fast alle großen Hausgerätehersteller arbeiten daran. Ging es bislang vor allem darum, vorhandene Funktionen zu verbessern, rücken nun neue Anwendungen in den Mittelpunkt. Welchen Stellenwert wird die Künstliche Intelligenz bei Hausgeräten künftig einnehmen? Harald Friedrich: Künstliche Intelligenz erleichtert uns lästige Haushaltsaufgaben, wie Staubsaugen, sodass wir uns auf wichtigere Dinge konzentrieren können. Der Fokus liegt auf Komfort, und je fortschrittlicher die Systeme werden, desto mehr unterstützen sie die Benutzer. Allerdings sind wir noch nicht so weit, dass die Geräte für uns denken. Um unsere Geräte kontinuierlich weiterzuentwickeln, müssen wir die Nutzer unserer Geräte besser kennenlernen. Künstliche Intelligenz kombiniert mit vernetzten Produkten, ist und bleibt eine treibende Kraft für die Produktentwicklung der BSH. Das bedeutet für uns, Geräte datenbasiert für unsere Konsumenten zu entwickeln, sie auf ihre

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Bedürfnisse zuzuschneiden und durch die individualisierbare Nutzung das Leben einfacher, ökologischer und effizienter zu machen. Dank eingebauter Backofenkamera und künstlicher Intelligenz kann der Backofen rund 40 unterschiedliche Speisen erkennen. Anschließend schlägt das Gerät die optimale Zubereitungsmethode vor und stellt Programm sowie Temperatur automatisch ein. Oder nehmen Sie die neuen Backöfen der Serie 8 von Bosch. Sie sind in der Lage, den Nutzer dank PerfectBake Backsensor Plus beim Backen zu unterstützen. Der hochsensible Sensor misst kontinuierlich den Feuchtigkeitsgehalt im Backofen und schaltet automatisch ab, sobald der Kuchen perfekt ist. Dank Künstlicher Intelligenz wird die verbleibende Backzeit berechnet. Der Backofen ist technisch mit vielen Sensoren ausgestattet, die je nach zu kochendem Gericht verschiedene Parameter wie Temperatur, Feuchtigkeit und Luftführung messen. Ein maschinelles Lernsystem, wie ein neuronales Netzwerk, ermöglicht intelligente Vorhersagen über den Koch- oder Backvorgang. Der Backofen ist lernfähig und verbessert sich durch die kontinuierliche Nutzung. Die Nutzer erleben so einen präziseren Backofen, insbesondere bei wiederholten Gerichten. Home Connect, Smart Home, vernetzte Geräte und Services auch hier haben die Marken der BSH einiges zu bieten. Harald Friedrich: Nehmen wir z.B. das Thema Kundendienst: Viele Probleme bei unseren Geräten erfordern keine Anfahrt eines Technikers. Unsere Hotline kann durch telefonische Funktionsanalysen Nutzer anleiten, das Problem selbst zu beheben oder die richtigen Informationen auf der Website zu finden. Bei vernetzten Geräten ist es noch einfacher: Unsere Servicetechniker können über Home Connect vernetzte Hausgeräte heute aus der Ferne analysieren und diagnostizieren. Dadurch wird der eine oder andere Hausbesuch überflüssig, was Zeit und Kosten spart. Bei Reparaturanfragen nutzen sie die „Remote Diagnostics“, um online auf das Hausgerät zuzugreifen und das Problem schnell zu identifizieren. Konsumenten erteilen dem Techniker über das Callcenter die Erlaubnis, sich auf das Gerät zu schalten, vorausgesetzt, sie befinden sich

Foto: BSH

Sie steht ganz im Zeichen der minimalistischen Gestaltung:


Foto: Siemens

im selben WLAN-Netz wie das Home Connect-fähige Hausgerät. Die Ferndiagnose ermöglicht es dem Techniker, Fehlercodes auszulesen, bestimmte Elemente zu überprüfen und Tipps für Selbstreparaturen zu geben. Die Qualität der mechanischen Bauteile und Hardware verbessert sich stetig, was dazu führt, dass der Anteil der aus der Ferne lösbaren Probleme zunehmen wird. Dennoch wird man auch in Zukunft noch einige Ersatzteile brauchen, oder? Harald Friedrich: Das kann man nie ausschließen. Eines der wesentlichen Kriterien bei der Entwicklung unserer Hausgeräte ist die Langlebigkeit der Produkte. Und sollte doch eine Reparatur erforderlich sein, möchten wir gewährleisten können, dass auch noch Jahre nach dem Erwerb des Gerätes das entsprechende Ersatzteil zur Verfügung steht. Aus diesem Grund haben wir die Verfügbarkeit der Ersatzteile für unsere Großgeräte auf 15 Jahre ausgeweitet. Damit sind unsere Konsumenten auf der sicheren Seite.

Flex Design: Seitenleisten, das Twist Pad Flex® und der neue, schmale Griff als austauschbare Design-Elemente in vier Farben, hier in Brushed Bronze. Slide & Hide®: Die voll versenkbare Backofentür ist und bleibt

Foto: Neff

ein Highlight – jetzt mit Soft Open & Soft Close.

Innovative KI-Anwendungen setzen neue Maßstäbe: Die fort­ schrittliche Gerichterkennung durch eine integrierte Backofen­kamera identifiziert bereits 40 verschiedene Speisen wie Pizza oder Lasagne. Anschließend empfiehlt die Künstliche Intelligenz die optimale Zubereitungsmethode. Backen und Braten werden so mühelos wie nie zuvor.

Künftig sollen sich auch Hausgeräte nach Beendigung ihres Lebenszyklusses noch einfacher recyceln und damit auch in den Kreislauf zurückführen lassen. Was bedeutet das für ein Unternehmen wie die BSH? Harald Friedrich: Zum einen geht es darum, CO2-neutrale Materialien einzusetzen, zum anderen darum, recycelte Werkstoffe einzusetzen. Als BSH haben wir uns das Ziel gesetzt, den Anteil der recyclebaren Materialien in unseren Geräten bis 2025 auf mindestens 80 Prozent und bis 2030 auf mindestens 95 Prozent zu erhöhen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, vermehrt recycelte Materialien in der Produktion einzusetzen. Bis 2025 sollen unsere Produkte zu mindestens 25 Prozent aus Rezyklaten bestehen. Langfristig wollen wir die Recyclingrate bis 2030 auf mindestens 50 Prozent verdoppeln. Bereits seit 2020 arbeiten alle unsere Standorte weltweit CO₂-neutral. Aber das ist nur eine Seite der Medaille. Wir berücksichtigen bereits in der Entwicklungsphase unserer Produkte die Trennbarkeit und Wiederverwendbarkeit der eingesetzten Werkstoffe und Komponenten. Aber irgendwann ist auch das beste Hausgerät nicht mehr arbeitsfähig, dann geht es darum, diese Altgeräte über ein effizientes System einzusammeln, zu sortieren und so zu zerlegen, dass die einzelnen Werkstoffe wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden können. Wir arbeiten kontinuierlich an der Nachhaltigkeit unserer Produkte, schließlich geht es um unser aller Zukunft und wir sind uns unserer Verantwortung für diese sehr bewusst. Herrr Friedrich, wir danken Ihnen für das informative Gespräch. www.bsh-group.com/de

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Handel + markt

➜  Welchen Stellenwert haben Einbaugeräte heute beim ­Verkauf einer neuen Küche und wie begründet sich dieser? ➜  Welche Design- und Ausstattungsfeatures von Geräten sind bei Ihren Kunden derzeit kaufentscheidend? ➜  Welche Bedeutung haben Ihrer Erfahrung nach Marken beim Verkauf von Geräten? ➜ Mit welchen Geräten arbeiten Sie und warum?

Wir befragten versierte ­Küchenspezialisten nach ihren Erfahrungen.

Küchenmöbel, Geräte und Ausstattung werden als Einheit wahrgenommen Ramon Frank ist der Spezialist für den Bereich Küche, Bad und Einrichtung bei dem Heilbronner Renovierungs- und Sanierungsspezialisten „Rundumshaus“. „Zu uns kommen Bauherren jeden Alters, beruflicher Ausrichtung und Einkommensgruppe“, berichtet der von Haus aus erfahrene Schreinermeister. „Das spiegelt sich auch in den von uns geplanten und montierten Küchen wider. Ohne in ein Schubladendenken verfallen zu wollen, untergliedert sich unsere Klientel in die Gruppen Studenten und junge Menschen, deren Budget eher niedrig ausfällt, junge Familien im Alter von 30 bis 40 Jahren, die auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis achten. Und last but not least gibt es die Zweit- und Dritt­ einrichter, die gutes Geld in ihre neue Küche investieren. Diese Menschen stellen ungefähr 15 Prozent unserer Klientel. Hier ist oft auch eine gewisse Marken-Affinität festzustellen. Marken wie Miele und V-Zug stehen dabei in der Nachfrage auf Rang 1“, beobachtet der sympathische Marktkenner. Küche und Gerät als Einheit „In einer Sache überschneidet sich jedoch der Anspruch unserer Kunden gänzlich: Bei allen ist das Gerät Teil des Ganzen. In erster Linie müssen Planung und Design gefallen und die Ausstattungsfeatures müssen funktional überzeugen. Unser Team geht grundsätzlich völlig individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kunden ein. Beratung ist uns sehr wichtig.

Dabei ist die Gerätemarke an sich zuerst einmal irrelevant. Wir ermitteln zuerst den Bedarf und das Budget. Erst dann gehen wir in die detaillierte Beratung. Was wir jedoch feststellen: Touchdisplays erfreuen sich bei allen Geräten großer Beliebtheit.“ Gefragt: Multifunktionsbacköfen und Weintemperierschränke „Die meisten unserer Kunden wünschen sich einen Multifunktionsbackofen mit einfacher Steamfunktion. Der reine Dampfgarer ist im Vergleich zu früher deutlich weniger gefragt. Stattdessen steigt die Nachfrage nach Weintemperierschränken als Solitäroder Einbaugerät. Letztere passen mittlerweile perfekt in die Unter- oder Seitenschranknischen für Backöfen mit einer Höhe von 600 mm und bieten sogar zwei Klimazonen. Auch Wärmeschubladen haben beim Verbraucher, mit Ausnahme von Hobbyköchen, an Nachfrage verloren. Wir selbst bieten diese Geräte meist dann an, wenn es gilt, 45er Nischen funktional und ästhetisch zu schließen.“ Besonders im Rennen liegen Induktionskochfelder „Ceran-Kochfelder mit Highlight-Technik werden eigentlich nur noch von älteren Menschen bevorzugt, die auf Altbewährtes zurückgreifen möchten. Auch z. B. bei Menschen mit Herzschrittmachern empfehlen wir die Highlight-Technik.

Ramon Frank ist der Spezialist für den Bereich Küche, Bad und Einrichtung bei dem Heilbronner Renovierungs- und Sanierungsspezia­ listen „Rundumshaus“

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Handel + markt

Was die Größen der Kochfelder anbelangt, so orientieren sich die Verbraucher auch hier oft am Preis. Bei günstigeren Küchen kommen meist 60 cm breite Geräte zum Einsatz, bei Muldenlüftern 80 cm breite und beim Kochen mit Wandesse kommen meist 90 cm breite Kochfelder mit fünf oder sechs Zonen zum Einsatz. Beim Geschirrspüler empfehle ich gerne Geräte mit Zeolith-Ausstattung, die in puncto Trocknung und Energieeffizienz für mich nachweislich am besten überzeugen.“ Muldenlüfter „Was die Hauben anbelangt, kommen viele Kunden zu uns und hätten gerne eine Bora-Haube. Dazu trägt unserer Erfahrung nach die TV-Werbung wesentlich bei. Letztendlich wollen die Leute aber einen Muldenlüfter, weil sie sich einfach von der Kopffreiheit und dem Design dieser Geräte begeistern lassen. Ich selbst empfehle derzeit vor allem die Muldenlüfter von Casovida. Sie sehen super aus, benötigen keine Verrohrung und werden damit platzsparend im Kochfeldunterschrank eingebaut. Zudem benötigen sie keine regelmäßigen Filterwechsel. Der Geruchsfilter aus Kohlefasermatten muss im Vergleich zu anderen Geräten nur alle drei Jahre gewechselt werden. Außerdem trennt die Technologie dieser Geräte bereits bis zu 95 % der Geruchsmoleküle, wodurch der Geruchsfilter kaum beansprucht wird und bis zu fünf Jahre halten kann. Dunstgerüche werden um bis zu 98 % reduziert und bis zu 95 % der Fett- und Ölpartikel werden direkt aus der

Luft abgeschieden, ohne dass herkömmliche, weniger wirksame Fettfilter erforderlich sind. Zudem lassen sich diese Geräte als Umluftsystem, besonders in Energiesparhäusern verbauen.“ Unverzichtbar: Wasserfiltersysteme „Es gibt kaum einen Bauherrn, der auf ein Wasserfiltersystem verzichten möchte. Letztendlich sind das auch Geräte. Das Wasser aus dem Hahn hat in Deutschland ohnehin eine hohe Qualität – ergänzt um entsprechende Filter wird das „Leitungswasser“ zu einem selbst für Allergiker absoluten Trinkgenuss. Wasserkisten schleppen will heute niemand mehr. Bei unseren Kunden ist die Nachfrage nach Filtersystemen oder auch nach multifunktionalen Armaturen ausgesprochen hoch.“ Je hochpreisiger desto energieeffizienter „Vernetzbar ist heute nahezu jedes Haushaltsgroßgerät,“ stellt Ramon Frank fest. „Insbesondere, wenn es um Reparaturen und das Auslesen der Fehler geht, spart das Allen Zeit und Geld. Was man aber auch sagen kann: Gerade im gehobenen Preissegment erweisen sich die Geräte wirklich als Investition in die Zukunft. Sie zeigen sich multifunktionaler, bedienungsfreundlicher und grundsätzlich energieeffizienter als Einstiegsgeräte. Im Durchschnitt haben solche Geräte eine Lebensdauer zwischen zehn und zwölf Jahren. Damit amortisiert sich diese Investition in ruh-gmbh.com einen nachvollziehbaren Mehrwert.“

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Küchenspezialisten punkten bei gut informierten Verbrauchern „Die Einbauelektrogeräte haben beim Verbraucher einen sehr hohen Stellenwert“, so die Erfahrung von Michel Philipps, Innenarchitekt und Studioinhaber in Ladenburg. „Wir stellen in unseren Bedarfs­analysen fest, dass die Kunden ein hohes technisches Verständnis mitbringen und die Beratungsintensität zunimmt. Begründet liegt das gestiegene Interesse der Konsumenten an modernen Geräten u. a. auch darin, dass sich Gerätetechnik in jeder Fasson, darunter auch Smartphones, Tablets usw. in den letzten Jahren im Alltag der Menschen etabliert hat. Die Menschen erleben und erkennen die Vorteile intelligenter Technik. Für uns als Fachgeschäft ist das Interesse der Konsumenten an modernen Geräten nur von Vorteil, da wir genau in diesem Moment mit unserem Know-how gegenüber einem Onlinehandel punkten. Heute möchte nahezu niemand mehr auf die Kombination von Kochfeld und Muldenlüfter verzichten. Wo immer ein Einbau technisch möglich ist, wird dies vom Konsumenten gewünscht und von uns verbaut. Gefragt sind ebenso multifunktionale Backöfen mit Dampfgar-Funktion in einer 60 cm Nische. Der Dampfgarer selbst ist in den vergangenen Jahrzehnten schon aus fast keiner Planung mehr wegzudenken, allerdings eher als zusätzliches Gerät in einer 45 cm Nische. Auch die Nachfrage nach Einbauweinkühlschränken hat sehr stark zugenommen. Designtechnisch halten Einbaugeräte in einer einheitlichen Farbgebung Einzug. So wird heute Wert darauf gelegt, dass das Glas ei-

Michel Philipps, geschäftsführender Gesellschafter Küchenstudio Philipps, Ladenburg

nes Backofens, die Bedienelemente und Griffe – sofern vorhanden – in einer Farbe produziert werden. Dies vermittelt Wertigkeit. Marken haben einen hohen Stellenwert. Sie suggerieren den Verbrauchern durch ihren Bekanntheitsgrad, basierend auf individuellem zeitgemäßem Marketing, Qualität, Funktionalität und Komfort – Faktoren, die Bedarf wecken. Durch das OEM-Geschäft werden jedoch auch vermeintliche „Nonames“ attraktiv, die sich der Produktionsstätte, des Knowhows und der Technik großer Einbaugerätehersteller bedienen und damit ebenfalls Qualität und Funktion zu einem meist attraktiveren Preis bieten. Grundsätzlich bedauern wir, dass die Preisgestaltung für Elektrogeräte im Onlinehandel nicht immer mit unserem Tagesgeschäft übereinstimmt. Das hat die Industrie unserer Meinung nach noch nicht so im Griff, auch wenn in den letzten Jahren Verträge und www.kuechenstudio-philipps.de Sortimente angepasst wurden.“

Bei Endkunden gefragt: Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit „Der Einbaugeräteanteil wurde in den letzten Jahren prozentual am Gesamtküchenpreis immer höher“, stellt Wolfram Fitz, geschäftsführender Gesellschafter wohnfitz GmbH, Walldürn, fest. „Ausschlaggebend dafür sind die Begehrlichkeit, hervorgerufen durch deren Design, Technik und Ausstattung, aber auch neue, innovative Produkte wie z.B. Dampfgarer oder multifunktionale Armaturen. Auch Themen wie bewusste Ernährung haben das Interesse der Konsumenten für Einbaugeräte geweckt. Wir führen wöchentlich Kochveranstaltungen im kleineren, geladenen Kundenkreis durch, um diesen Vor - und Nachteile aufzuzeigen sowie die Sicherheit zu geben, dass das investierte Geld auch richtig angelegt ist. Darüber hinaus sorgt unserer hauseigener

Elektrokundendienst dafür, dass die Kunden auch im Nachgang immer einen Ansprechpartner, nämlich Wohnfitz, haben und bei Ersatzbedarf oder Problemen auf uns zukommen können. Unsere Kunden setzen beim Kauf ihrer neuen Elektrogeräte vorwiegend auf die Qualität und Sicherheit und Zuverlässigkeit renommierter Marken. Auch das Design der Geräte ist mit kaufentscheidend. Wir bewegen uns sicherlich zumeist im gehobeneren Bereich, bei welchem die Kunden nicht nur viel Geld ausgeben, sondern auch die Sicherheit haben möchten, dass ihr Invest gut angelegt ist. Markengeräte sind hier für die Kunden sehr wichtig und Noname-Produkte werden eher zurückhaltend beurteilt, da oftmals auch keine Erfahrungswerte vorliegen. Die Marken Siemens, Miele, Berbel und Bora sind unsere absoluten Hauptlieferanten. Mit diesen Herstellern haben wir auch entsprechende Serviceverträge für den Kundendienst, auch in der Garantiezeit. Wolfram Fitz, Zudem passen diese Lieferanten am besgeschäftsführender ten zu unserer Firmenphilosophie. Wir Gesellschafter sind sehr herstellertreu und bieten deswohnfitz GmbH, halb unseren Kunden auch die nötige VerWalldürn lässlichkeit, um vertrauensvoll und erfolgreich arbeiten zu können.“ www.wohnfitz.de


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Im Fokus stehen innovative, kundenorientierte Produkte von zuverlässigen Markenherstellern „Der Stellenwert von Einbaugeräten hat, im Sinne von Wert, im Laufe der Zeit signifikant zugenommen“, betont Christian Böhm, Böhm Küchen, Groß-Bieberau. „Hingegen legen wir bei der Beratung zuallererst Wert auf die Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen unserer Kunden, welche wir in eine individuell abgestimmte Planung einfließen lassen – hier können wir als Haus punkten und den Kunden für uns gewinnen. Die Geräte folgen dann an zweiter Stelle und werden oftmals verknüpft mit der Budgetfrage ausgewählt und hinzugefügt. Ganz klar steht in puncto Design Minimalismus und Modernität im Vordergrund. Die Geräte sollen sich elegant und schlicht/ unauffällig in die Küchenarchitektur einfügen. Lediglich „Ikonen“ wie der Gaggenau Backofen der Serie 400 oder eine Bora Prof. Anlage (um zwei konkrete Beispiele zu nennen), stellen an sich einen optischen Mehrwert dar, sprich entsprechende Geräte stehen für sich und müssen sich weniger dem Gebot des Minimalismus beugen. Zeitgemäße und einfach Bedienkonzepte sowie Komfort bei der Arbeit mit / am Gerät sind unseren Kunden wichtig. Muldenlüftungen haben ganz klar die klassische Dunstabzugshaube abgelöst und werden mehrheitlich proaktiv durch unsere Kunden nachgefragt. Auch smarte Armaturen mit Zusatzfunktion wie insb. aufbereitetes stilles oder sprudelndes Trinkwasser gewannen in den vergangenen zehn Jahren stetig an Stellenwert. Die Marke spielt meiner Erfahrung nach bei Geräten mittlerweile eine wichtigere Rolle als beim Küchenmöbel. Denn sie

steht einerseits für eine konkrete Designsprache (im Gegensatz zu den in aller Regel unheimlich breit aufgestellten Möbelsortimenten, die dadurch weniger Orientierung bieten). Andererseits wird bei den verschiedenen Einbaugerätemarken ein unterschiedlich ausgeprägtes Qualitätsversprechen wahrgenommen, sodass sich der Kunde dort einordnen kann, wo er das für sich passende Preis-Leistungs-/Preis-Qualitäts-Versprechen erwartet. Auch die typischen Attribute einer Marke wie „Prestige“ oder auch „Sicherheit/Verlässlichkeit“ spielen regelmäßig eine durchaus relevante Rolle. Bei den Vollsortimentsanbietern arbeiten wir vorwiegend mit Miele und auch mit Gaggenau. Bei den Nischenanbietern überwiegend mit Bora sowie auch mit Berbel und V-Zug. Wir erwarten von Gerätemarken zuallererst authentische, begeisternde/innovative und solide Produkte, die auch zugleich die vorgenannten Kundenanforderungen erfüllen. Zudem ist für uns auch eine gewisse Stabilität in der Produktpolitik (sprich Produkte, die nicht alle paar Monate ihre Artikelnummern ändern bzw. nicht (mehr) lieferbar sind) und insbesondere auch eine profitable Vermarktungschance Voraussetzung. Denn wir planen mit unseren Kunden regelmäßig über lange Zeiträume, durchaus über 12-24 Monate und mehr von der ersten Beratung bis zur Umsetzung und wir möchten unseren Kunden auch die jeweiligen Preise nennen können, die konkret für ein bestimmtes Einbaugerät anfallen. Diesen Ansprüchen werden die vier vorher genannten Marken weitestgehend gerecht, V-Zug im www.boehm-kuechen.de Übrigen nach meiner Erfahrung ebenfalls.“

Christian und Stefan Böhm, Böhm Küchen, Groß-Bieberau

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Wein richtig lagern, um ihn perfekt zu zelebrieren Weinklima- und Weintemperierschränke von Liebherr erfüllen hier höchste Anforderungen

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technik + komfort

Nur unter optimalen Bedingungen gelagert und auf den Punkt temperiert, entfaltet Wein sein volles Geschmacksaroma. Die Weinklima- und Weintemperierschränke des ­Kühlgerätespezialisten Liebherr erfüllen diese hohen Anforderungen und zeigen sich als perfekte Aufbewahrungsorte für alle guten Tropfen. Der Wein lagert unter exakt kontrollierten Bedingungen und bleibt vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt. Durch unterschiedliche Größen und Türlösungen lassen sich die Weinkühlschränke einfach in jede Küche einfügen. Im Wohnraum avancieren die smarten Geräte sogar zum Eyecatcher. Wie es dem Unternehmen gelingt, diesem hohen Anspruch auch hier gerecht zu werden, erläuterte uns Maria Mack, Manager Customer & Trade Relations, Communication & Brand Management, Appliance Division, Liebherr-Hausgeräte Ochsenhausen GmbH, in einem Interview.

„D

urch gezielte Erhebungen haben wir das Ohr immer an unseren Kundinnen und Kunden, zum Beispiel bei Workshops mit Experten aus der Küchen- und Möbelbranche, in Online-Communities rund um das Thema Wein oder über enge Kontakte zu Winzern und Weingütern“, gibt uns die versierte Managerin zu verstehen und ergänzt: „Als Spezialist für Kühlen und Gefrieren verfügt Liebherr über ein breites Spektrum an Modellen, um den individuellen Anforderungen der Kundinnen und Kunden in Sachen hochwertiges Design, raffinierte Features und unterschiedliche Abmessungen gerecht zu werden. Dabei werden Funktionalität und Design im Zuge der Produktdefinition gemeinsam und gesamtheitlich erarbeitet. Im Fokus steht dabei ein ästhetisch wie praktisch harmonisches Produkterlebnis.“ Aber wie stellen Sie sicher, dass Ihre Weinkühlschränke nicht nur technisch, sondern auch optisch den unterschiedlichen Vorlieben und Stilen der Verbraucher entsprechen? Maria Mack: Weine sollen ihre Qualität über lange Zeit erhalten. Daran hat sich Liebherr beim Design orientiert. Die auf das Wesentliche reduzierte Optik schafft eine neutrale, zeitlose Basis. Gleichzeitig setzen wir bei der neuen Generation unserer freistehenden Weingeräte konsequent auf die Farbe schwarz und entsprechen dem gefragten Trend der modernen Küchen- und Wohnarchitektur.

Das klare Design verwendet natürliche hochwertige Materialien: Die Geräte verfügen beispielsweise über BlackSteel oder Vollglas-Türen und sind zudem mit unterschiedlichen Griffvarianten erhältlich. Das edle Design trifft also auf herausragende Funktionalität und eine Vielzahl an verschiedenen Innovationen, wie z. B. das hochwertige SommelierBoard in einigen Weintemperierschränken der Serie Vinidor Selection. Und was versteht man darunter? Maria Mack: Beim SommeliereBoard. handelt es sich um einen speziell für die Präsentation und das „Handling“ von Wein entworfenen, eleganten Bereich mit Glashaltern, Dekantierzone und Utensilienablage. Und wie steht es um die technischen Features und die Vielzahl planerischer Maße, über die Ihre Geräte heute verfügen müssen? Maria Mack: Bezüglich der Dimensionen unterscheiden wir nach der Anwendung. Weinlagerschränke stehen oftmals im Keller. Sie brauchen eine größtmögliche Lagerkapazität und dürfen entsprechend tief sein. Weintemperierschränke, die häufig in das Wohnumfeld integriert werden, sind dagegen bewusst weniger tief, um ideal platziert werden zu können. Ein möglichst geringes Geräuschniveau spielt eine wesentliche Rolle, wenn sich der Weinschrank komfortabel in die offene Wohnarchitek-

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Fotos: Liebherr-Hausgeräte

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tur integrieren soll. Die Liebherr-Modelle zählen deshalb zu den leisesten am Markt. Die für Liebherr-Geräte herausragende Energieeffizienz bei Kühl- und Gefriergeräten gilt natürlich auch für Weinschränke. Die elegante Glastür ist hier ein wesentlicher Gesichtspunkt. Bei Glastür-Modellen arbeiten wir mit Mehrschicht-Gläsern zur besseren Isolation, die zudem mit speziellen UV-Filtern zum Schutz der kostbaren Weine ausgestattet sind. Für eine Klientel, der eine höchstmögliche Energieeffizienz das wichtigste Kriterium ist, bieten wir auch Volltür-Modelle in der Vinidor-Serie an. Moderne Weinkühlschränke sind häufig mit individuellen Funktionen ausgestattet, wie etwa digitalen Steuerungen, Alarmen bei Temperaturschwankungen, und sogar IoT-Integration für die Fernüberwachung und -steuerung. Wie gehen Sie mit dieser Thematik um? Maria Mack: Alle Geräte unserer freistehenden Vinidor-Serie an Weintemperierschränken verfügen über moderne Touch & SwipeDisplays für eine komfortable und intuitive Bedienung. Eine gradgenaue Temperatureinstellung, eine definierte ideale Luftfeuchtigkeit sowie bei ausgewählten Modellen auch eine regelbare Luftfeuchte gehören zum Ausstattungsspektrum. Wir bieten unseren Kunden nicht nur ein Produkt, sondern eine gesamtheitliche Lösung an, deshalb sind

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alle Weingeräte unserer Vinidor- und Vinidor Selection-Serie bereits ab Werk vernetzbar und mit unserer SmartDeviceApp steuer- und überwachbar. Das bedeutet konkret, dass sich die Weintemperierschränke auch per Smartphone bedienen lassen. So können zum Beispiel Einstellungen, wie die Beleuchtung bequem vom Sofa aus geändert oder Statusinformationen abgerufen werden. Und welche der Liebherr-Weinkühlschränke finden heute den größten Anklang bei den Verbrauchern? Maria Mack: Unsere Highlights sind die 3-Zonen-Weintemperierschränke der Vinidor Selection-Serie. Sie eröffnen unseren Kunden höchste Flexibilität in der Anwendung. Rotweine, Weißweine und Champagner lassen sich gleichzeitig in der jeweils optimalen Genusstemperatur aufbewahren. Nicht zu vergessen unsere hölzernen Regalböden, die sich an die Größen der Flaschen anpassen lassen. Dank diesem sogenannten FlexFit findet sogar eine Magnumflasche ganz einfach und sicher Platz. Wein ist nicht nur ein Genussmittel, sondern auch ein Kulturgut. Viele Weinliebhaber wollen deshalb ihre Flaschen nicht im dunklen Keller verstecken, sondern in der Wohnung offen sichtbar in Szene setzen. In diesem Fall kommt es nicht nur auf die Funktionalität, sondern auch auf die Ästhetik an. Liebherr stellt den Beweis dafür. https://home.liebherr.com


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Funktionale Ästhetik mit intelligenten Nischensystemen und Regalen Am Wandbord lassen sich bequem zahlreiche praktische Funktions­ elemente einhängen, wie Rollen- und Gläserhalter, Ablagen, Gewürzund Flaschenregale, Hakenleisten, eine Powerbox mit Steckdosen und vieles mehr.

In der heutigen Zeit, in der Wohnraum oft begrenzt ist und vielseitige Anforderungen erfüllt werden müssen, gewinnt die flexible Einrichtung zunehmend an Bedeutung. Insbesondere in den zentralen Lebensbereichen wie Küche, Ess- und Wohnzimmer können Nischensysteme und Regale eine intelligente Lösung bieten, um Raum optimal zu nutzen und gleichzeitig eine ästhetisch ansprechende Umgebung zu schaffen. Durch die geschickte Integration von Regalen in Nischen entsteht nicht nur mehr Stauraum, sondern auch eine originelle Optik, die den persönlichen Stil widerspiegelt. Das beweist Naber mit seinem multifunktionalen Accomoda® Regal-und Relingsystem transForm. Fotos: Naber

I

n der Küche ermöglichen Nischensysteme selbst den kleinsten Raum optimal auszunutzen. Integrierte Regale in Nischen zwischen den Küchenschränken bieten zusätzlichen Stauraum für Gewürze, Geschirr oder Kochutensilien. Ein exzellentes Beispiel dafür ist das neue Regal- und Relingsystem transForm von Naber. Mit einem Aluminium-Grundprofil und dem aufgesteckten trapezförmigen Abdeckprofil lassen sich konsequent durchkonstruierte Lamellenwände, Nischensysteme mit Regalen und Wandborden gestalten – und das horizontal und vertikal. Die matt schwarze pulverbeschichtete Oberfläche sorgt für einen stilvollen Auftritt. Zusätzliche Funktionalität bietet das System nicht nur durch die ­Möglichkeit, diverse verschiebbare Funktionselemente einhängen zu können, sondern auch durch die Beleuchtung der Profile mit handelsüblichen 8 mm LED-Stripes. Diese können ohne großen Aufwand in das Lumica® LIC LED-System sowie ins Smart Home-Konzept ein­ gebunden werden – einschließlich Lichtfarbwechsel, Dimmfunktion und Steuerung durch Fernbedienung oder Bluetooth-App.

Durch die Integration von Nischenregalen in die Küchendekoration entsteht eine offene und einladende Atmosphäre. Hier können nicht nur Kochbücher und Gewürzdosen platziert werden, sondern auch dekorative Elemente, die einen persönlichen Touch verleihen. www.naber.com küche + architektur | 31


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Mehr Komfort, Sicherheit und Individualität durch Künstliche Intelligenz Wie können neue Produkte und Services mit integrierten Funktionen Künstlicher Intelligenz, kurz KI oder AI genannt, unseren Alltag ­erleichtern? Auf der CES 2024 in Las Vegas präsentierte Samsung Electronics seine Vision davon, wie Menschen künftig dank AI ihre

Fotos: Samsung

Geräte intuitiv und komfortabel nutzen können.

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AI-Technologie wird die Nutzung von digitalen Geräten und Screens verändern. Wie genau, das zeigt sich am Beispiel des TV Neo QLED 8K QN900D von Samsung. Dank des NQ8 AI Gen3-Prozessors skaliert er Inhalte mit niedriger Auflösung automatisch hoch, um den Nutzern ein Seherlebnis in 8K-Qualität zu bieten. Der AI Motion Enhancer Pro verfügt über einen neuen Motion-Tracking-Algorithmus, der schnelle Bewegungsabläufe deutlicher sichtbar macht. Die neue „OLED Glare Free“-Technologie wurde speziell für OLED-Bildschirme des Jahres 2024 entwickelt. Sie sorgt für hohe Farbgenauigkeit und reduziert Reflexionen bei gleichbleibender Bildschärfe.

„M

it dem Aufkommen von Künstlicher Intelligenz wird es smarte und bessere Nutzungsszenarien geben, die unser Leben neu definieren können“, davon ist Jong-Hee (JH) Han, stellvertretender Vorsitzender, CEO und Leiter der Device eXperience (DX) Division von Samsung überzeugt. Um diese Vision mit Leben zu füllen, habe Samsung eine sehr gute Ausgangsbasis: Mit seinem breiten Portfolio an leistungsstarken Geräten und dem Grundsatz offener Zusammenarbeit will das Unternehmen dazu beitragen, die Vorteile von AI und Vernetzung für alle zugänglich zu machen:

AI-gestützte Screens und Geräte für mehr Komfort und höhere Individualität AI-Technologie wird die Nutzung von digitalen Geräten und Screens verändern. Wie genau, das zeigt sich am Beispiel des TV Neo QLED 8K QN900D von Samsung. Das Gerät erhält ein Upgrade mit dem integrierten AI-Prozessor NQ8 AI Gen 3, der mit einem achtmal größeren neuronalen Netzwerk und einer zweimal schnelleren neuronalen Verarbeitungseinheit (NPU) als das Vorgängermodell ausgestattet ist. Dank des NQ8 AI Gen3-Prozessors skaliert Samsung Neo QLED 8KInhalte mit niedriger Auflösung automatisch hoch, um den Nutzern ein Seherlebnis in 8K-Qualität zu bieten. Der AI Motion Enhancer Pro verfügt über einen neuen MotionTracking-Algorithmus, der schnelle Bewegungsabläufe deutlicher sichtbar macht. Außerdem verfügt Neo QLED 8K über Active Voice Amplifier Pro, der Sprache und Hintergrundgeräusche mit Hilfe von AI analysiert, um Dialoge beim Fernsehen sehr deutlich hörbar zu machen. So entsteht ein Unterhaltungserlebnis fast wie in der ersten Reihe im Kino oder Stadion. Dazu kommt Tizen OS Home, das Zugang zu den neuesten Apps, Diensten, personalisierte Inhalte und Service-Empfehlungen bietet – für auf individuelle Präferenzen zugeschnittenes Unterhaltung. Um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer einzugehen, hat Samsung eine Reihe von Accessibility-Funktionen entwickelt. Dazu zählt eine Gebärdensprachfunktion im Neo QLED, die von Menschen

mit Hörbeeinträchtigung mit Gesten gesteuert werden kann. Außerdem steht für Menschen mit Sehbeeinträchtigung eine Audio-Untertitel-Funktion zur Verfügung, die Untertitel in Echtzeit in gesprochene Sprache umwandelt. Drahtlose 8K-Übertragung Ein Update gibt es auch für den Projektor The Premiere 8K: Das neue Modell bietet ein 150-Zoll-Bild und ermöglicht erstmals eine drahtlose 8K-Übertragung. Damit bringt The Premiere 8K ein Gefühl wie im Kino in die eigenen vier Wände. Ein besonderes Highlight im Bereich Sound ist der Music Frame: Ein Lautsprecher, der sich wie ein Bilderrahmen mit individualisierbarem Motiv nahtlos in die Wohnumgebung fügt. Über die Q-SymphonyFunktion lässt sich der Music Frame mit Samsung TVs und Soundbars synchronisieren und bringt so mit minimalem Aufwand satte Bässe und Surround-Sound von zwei eingebauten Tieftönern in die Wohnung. Ballie, der kleine Dicke als AI-Begleiter Ballie, der kleine, runde Roboter von Samsung – erstmals auf der CES 2020 vorgestellt – wurde seither kontinuierlich weiterentwickelt und zeigt sich bereits heute als AI-Begleiter, der mit anderen intelligenten Geräten interagiert und damit individuell unterstützt. Er kann lästige Aufgaben übernehmen und Bilder und Videos auf Wände projizieren, damit Nutzer wichtige Informationen, wie Wetter und Nachrichten genau dort anschauen können, wo sie sich gerade befinden. Bespoke 4-Door French Door™ Kühlschrank mit AI Family Hub™ Die neueste Innovation im Bereich Kühltechnologie ist der Bespoke 4-Door French Door™ Kühlschrank mit AI Family Hub™+1, der ab sofort das Produktangebot erweitert. Dieser Kühlschrank verfügt über einen 21,5-Zoll-Bildschirm und ist mit der neuen AI Vision InsideTechnologie ausgestattet. Ab März 2024 kann die AI Vision Inside-

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technik + komfort Mithilfe intelligenter, intuitiver AI-Funktionen verbindet Microsoft Copilot5 die Galaxy Book4-Serie mit dem Samsung Galaxy-Smartphone und sorgt auf diese Weise für ein nahtloses Zusammenspiel.

Die neueste Innovation im Bereich Kühltechnologie ist der Bespoke 4-Door French Door™ Kühlschrank mit AI Family Hub™+1. Er verfügt über einen 21,5-Zoll-Bildschirm und ist mit der neuen AI Vision Inside-Technologie ausgestattet, die 33 verschiedene Lebensmittel, darunter frisches Obst und Gemüse, identifizieren kann.

Technologie 33 verschiedene Lebensmittel, darunter frisches Obst und Gemüse, identifizieren. Falls Lebensmittel von Hand abgedeckt sind und nicht erkennbar sind, werden sie als unbekannte Artikel aufgelistet. Für die Kamera derzeit noch nicht ersichtlich sind Lebensmittel, die in der Kühlschranktür oder im Gefrierschrank gelagert werden. Die Lebensmittelidentifikation basiert auf einem Deep-Learning-Modell, das mit einem vordefinierten Datensatz trainiert wurde. Um die Genauigkeit zu verbessern, können dem Modell von Zeit zu Zeit neue Datensätze zugeführt werden. Auf Basis der von der Kamera erkannten Zutaten können Benutzer Rezeptideen generieren lassen. Zusätzlich besteht die Option, auf dem Bildschirm des Kühlschranks ein Verfallsdatum für Lebensmittel festzulegen. Dadurch kann der Kühlschrank Benachrichtigungen senden, wenn das festgelegte Datum näher rückt. Diese KI-Funktionen tragen dazu bei, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und somit Kosten einzusparen. Neben dem neuen Kühlschrankmodell wird 2024 auch in Deutschland ein neues Induktionskochfeld eingeführt, das ein noch effizienteres und randloses Erhitzen von Töpfen und Pfannen ermöglicht. Noch intelligenter: Wischroboter Bespoke Jet Bot Combo Der Staubsauger- und Wischroboter Bespoke Jet Bot Combo™ nutzt künftig AI-Technologie, um das Putzen bequem und einfach zu machen. Die im Vergleich zum Vorgängermodell verbesserte AI-Objekterkennung kann mehr Objekte, Flecken und Räume erkennen. Der Bespoke Jet Bot Combo™ erfasst automatisch die Art des Bodens und die Länge von Teppichen und passt seine Einstellungen entsprechend an. In Deutschland erhältlich ist er ab dem 2. Halbjahr 2024.

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Die neue Galaxy Book4-Serie: Intelligent und leistungsstark In der Vergangenheit hat Samsung in Zusammenarbeit mit Microsoft ein vollkommen neues, nahtlos-vernetztes Samsung Galaxy-Erlebnis geschaffen. Jetzt packt Samsung weitere Vernetzungsfunktionen in die Galaxy Book4-Serie. Auf dieses Weise wird das Nutzungserlebnis noch intelligenter und vielseitiger. Mithilfe intelligenter, intuitiver AI-Funktionen verbindet Microsoft Copilot5 die Galaxy Book4-Serie mit dem Samsung GalaxySmartphone und sorgt auf diese Weise für ein nahtloses Zusammenspiel. Microsoft Copilot kann Textnachrichten vom Galaxy-Smartphone der Nutzer finden, lesen oder zusammenfassen und sogar automatisch Nachrichten im Namen der User direkt vom PC aus erstellen und versenden. Ohne das Smartphone bedienen und alle Apps einzeln öffnen zu müssen, kann die Galaxy Book4-Serie schnell und intelligent auf Smartphone-Funktionen und -Informationen zugreifen. Mit der Galaxy Book4-Serie ist es möglich, die leistungsstarke Kamera der Samsung Galaxy-Smartphones in eine PCWebcam6 zu verwandeln und für Videotelefonate mit Konferenz-Apps zu nutzen. Nutzer können am PC zwischen vorderer und hinterer Kamera umschalten. Die Kamera bietet dabei eine Reihe von Funktionen der Galaxy-Smartphones. Dazu gehören Hintergrundunschärfe und Auto-Framing, also Features, die die Sprechenden unabhängig von ihrer Umgebung in den Fokus rücken. Durch die enge, kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Samsung und Microsoft werden weitere intelligente Funktionen in die Galaxy Book4-Serie Einzug halten. Die genannten Konnektivitätsfunktionen


technik + komfort

werden ab März 2024 verfügbar sein. Neben Smartphones kann die Galaxy Book4-Serie auch mit anderen Galaxy-Geräten gekoppelt werden. So lässt sich das Tab S9 Ultra als zusätzlicher PC-Monitor verwenden. Nutzer kommen in den Genuss klarer Klangqualität mit reduzierter Latenz, wenn der PC mit den Galaxy Buds2 Pro verbunden ist. Mit diesen und weiteren Funktionen ist die Galaxy Book4-Serie darauf ausgelegt, eine rundum stimmige Nutzungserfahrung am PC zu bieten. Smart Things als Ökoystem Je mehr Menschen Samsung Geräte nutzen, desto intelligenter werden diese Geräte im Zusammenspiel und desto besser können sie den Alltag verstehen und unterstützen. Räumliche Künstliche Intelligenz (Spatial AI) ist ein Schlüssel zur Verwirklichung dieser Vision. Sie trägt dazu bei, dass die Geräte das Lebensumfeld und die Routinen der Nutzer verstehen und so die Steuerung des vernetzten Zuhauses besser und persönlicher unterstützen können. Für SmartThings kommt die Technologie LiDAR7 auf vernetzten Geräten wie Staubsaugerrobotern zum Einsatz, um digitale Grundrisse zu erstellen, damit Nutzer den Status und die Position ihrer Geräte leicht überprüfen können. Im März wird SmartThings die aktualisierte 3D Map View für eine detaillierte 3D-Darstellung vernetzter Geräte auf Samsung Smartphones und Fernsehern einführen. Darüber hinaus können Nutzer über einen einfachen QR-Code Familie und Freunde zu ihrem SmartThings Ökosystem hinzufügen, damit jedes Mitglied des Haushalts eigene Routinen erstellen kann. SmartThings bereichert das vernetzte Zuhause auch, wenn es darum geht, das Wohlergehen unserer Lieben im Blick zu behalten. Dank intelligenter Sensoren und Künstlicher Intelligenz kann SmartThings ungewöhnliche Umstände erkennen: Registriert es einen Sturz, kann es Warnmeldungen an bestimmte Familienmitglieder und Betreuungspersonal senden. Das Galaxy SmartTag kann am Halsband oder Geschirr von Haustieren befestigt werden, um deren Aktivitäten zu verfolgen oder Identifikationsdaten digital speichern.

Bixby , der Sprachassistent für ein dynamischeres vernetztes Zuhause Auch zu Bixby gibt es Neuigkeiten: Mit seinen verbesserten AI-Fähigkeiten sorgt der Sprachassistent dafür, das vernetzte Zuhause dynamischer zu machen. Bixby kann Befehle nun automatisch an die am besten geeigneten Geräte weiterleiten, basierend auf dem Standort und den Aktivitäten der Nutzer. Das Geheimnis dahinter ist eine Schlüsseltechnologie wie Multi Device Wakeup in Kombination mit einem gemeinsamen Kommunikationsprotokoll. Das versetzt Bixby in die Lage, auf Befehle aller Geräte in einem Raum zu hören, die angeforderte Aktion dann aber nur auf dem relevantesten Gerät auszuführen. Wenn also ein Familienmitglied in der Küche ein Rezeptvideo auf dem Family Hub™ anschaut und ruft: „Hey, Bixby! Spiel Musik!“, wird die Musik vom Smart Speaker abgespielt, das Rezeptvideo läuft aber auf dem Family Hub™ ohne Unterbrechung weiter. Mit dem Dienst Samsung Daily+ wird der TV noch mehr zur Steuerungszentrale im vernetzten Heim. Die Anwendung bietet eine breite Palette von Diensten und Funktionen – von Personal Training bis hin zu Remote-PC-Lösungen – über eine Schnittstelle. Home-to-Car-Funktionen Zu den Neuigkeiten des innovativen global Players gehören auch Entwicklungen im Automobilbereich, darunter die Partnerschaft mit der Hyundai Motor Group. Samsung und Hyundai haben im Vorfeld der CES 2024 eine Absichtserklärung (MOU) unterzeichnet und ihr Ziel erklärt, gemeinsam an der Entwicklung von „Home-to-Car“- und „Car-to-Home“-Diensten mit SmartThings Konnektivität zu arbeiten. SmartThings wird künftig über die App mit Hyundai-, Kia- und Genesis-Fahrzeugen funktionieren. Über SmartThings werden Nutzer per Sprachbefehl-Funktionen in ihrem Auto fernsteuern können, zum Beispiel das Vorheizen des Fahrzeugs oder das Öffnen und Schließen von Fenstern. Die SmartThings Konnektivität funktioniert in beide Richtungen: Nutzer können von ihrem Fahrzeug aus Funktionen in und um ihr Haus steuern. Sie kön-

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technik + komfort

nen beispielsweise Garagentore automatisch öffnen und schließen, je nachdem, wo sich das Auto befindet, und die Temperatur im Haus regulieren. All diese Aktionen können über Sprachbefehle ausgeführt werden. Höhere Sicherheit für Autofahrer Darüber hinaus vertieft Samsung die langjährige Partnerschaft mit Harman, um das Fahrerlebnis weiter zu verbessern. Ready Care von Harman konzentriert sich auf die Sicherheit des jeweiligen Fahrers. Dafür kommen Deep-Learning-Techniken für neuronale Netzwerke zum Einsatz, um die Bewegungen und die kognitive Aufmerksamkeit der Fahrer zu überwachen und personalisierte Erinnerungen und Warnungen zu geben. Außerdem kann Ready Care erkennen, ob es sich bei den Beifahrern um Erwachsene oder Kinder handelt, und kann die Auslösung des Airbags entsprechend anpassen. Darüber hinaus bringt Ready Vision mit Hilfe von Augmented Reality eine intuitive Anzeige direkt auf die Windschutzscheibe. Sie befindet sich im Blickfeld der Person am Lenkrad und erscheint genau dann, wenn sie gebraucht wird. So haben Fahrer zum Beispiel Zugriff auf eine Karte, die sich entsprechend der Route in Echtzeit aktualisiert, auf Empfehlungen für die schnellste Route oder für einen Zwischenstopp zum Kaffeetrinken. Ein weiteres Produkt von Harman, Ready Upgrade, ermöglicht es Automobilherstellern, die Hard- und Software ihrer Fahrzeuge regelmäßig zu aktualisieren. So bleiben die Fahrzeuge länger aktuell, modern und effizient. Datenschutz im Fokus „In einer Zukunft AI-gestützter, rundum vernetzter Geräte sind Sicherheit und Datenschutz für Samsung von höchster Bedeutung“, betont auch Shin Baik vom Mobile Experience Security Team von Samsung. Eine dieser Lösungen ist Samsung Knox Matrix, die eine Ende-zuEnde-Verschlüsselung für viele Samsung Galaxy-Smartphones und

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Smart TVs bietet. Grundgedanke hinter dieser Technologie ist es, dass sich Geräte in einem vernetzten Ökosystem gegenseitig überwachen, um Sicherheitsbedrohungen zu erkennen und zu isolieren. Knox Vault hilft dabei, Daten von Nutzern auf Samsung Geräten zu schützen, und wurde erweitert, um mehr Geräte abzudecken, die mit SmartThings verbunden sind, darunter der Samsung Neo QLED 8K Fernseher. Darüber hinaus ermöglichen Partnerschaften von Samsung mit großen Technologieunternehmen Nutzer-Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen an spezifische Bedürfnisse anzupassen. Das geht alle an: Kreislaufwirtschaft, ­Energiemanagement und Barrierefreiheit Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft setzt Samsung in seinen Produkten zunehmend recycelte Materialien ein. Dazu zählen recycelter Kunststoff aus ausrangierten Fischernetzen in Samsung Galaxy-Geräten, recycelter Kunststoff in Fernsehgeräten und recyceltes Aluminium in Bespoke Kühlschränken. Zudem soll die von Samsung eingesetzte Technologie dazu beitragen, Nachhaltigkeitsbemühungen im Alltag zu unterstützen. Samsung nutzt AI, um eine energieeffiziente Nutzung der Geräte zu ermöglichen. Das Ergebnis sind Funktionen wie der SmartThings AI Energy Mode, der den Energieverbrauch automatisch optimieren kann und Nutzern beim Stromsparen helfen soll. Damit möglichst alle Menschen in den Genuss AI-gestützter Produkte kommen, ergänzt Samsung Geräte kontinuierlich um neue Accessibility-Funktionen, wie beispielsweise Gestensteuerung. Mobilgeräte bieten bei Bedarf bei Anrufen automatisch generierte Untertitel. Fernseher und Displays haben eine neue integrierte, AI-gestützte Text-toSpeech-Funktion, die Untertitel in gesprochenes Audio umwandelt. Um Menschen mit Sehschwäche noch mehr zu unterstützen, gibt es mit Relumino Together einen neuen Fernsehmodus auf Samsung TVs. Dank der Funktion können Nutzer mit und ohne Sehbeeinträchtigung gemeinsam fernsehen – mit und ohne visuelle Anpassungen – und www.samsung.com Unterhaltung gleichzeitig gemeinsam genießen.


UNTERNEHMEN + Köpfe

Foto: Nobilia

Nobilia investiert in eigenen Montage- und Logistikservice Zusammen mit der Familie Siegmann und der WIPOZ! SAS hat Nobilia die Grafik: Montas

„Montas Montage- und Logistikservice GmbH“ mit Sitz in Aalen gegründet. Die neue Gesellschaft übernimmt zum 01. März 2024 die operative Geschäftstätigkeit der seit mehr als 30 Jahren am Markt erfolgreichen „Montagedienste mit System GmbH für Möbel und Einrichtungsgüter“. Unter dem Dach von Nobilia soll der exklusive Montage- und Logistikservice für den Fachhandel sukzessive ausgebaut und internationalisiert werden. Europas größter Küchen­hersteller

Montas Montage- und

beteiligt sich damit an einem professionell aufgestellten Montagenetzwerk und

Logistikservice verfügt

positioniert sich für seine Kunden in Zeiten des Fachkräftemangels einmal

über ein engmaschiges

mehr als strategisch wichtiger Partner für die Zukunft.

F

ür eine hohe Kundenzufriedenheit im Küchen- und Möbelverkauf ist eine reibungslose und termingerechte Montage unerlässlich. Um den Fachhandel dahingehend zu entlasten und tatkräftig im Tagesgeschäft zu unterstützen, wird mit dem Start der Montas Dienstleistungen ein Statement in kritischen Zeiten gesetzt: Mehr als 300 ausgebildete Monteure an 40 Full-Service-Stützpunkten für Anlieferung, Lagerung und Logistik sind für Nobilia und Marktbegleiter im Einsatz. Damit kann auf ein bundesweit flächendeckendes, engmaschiges Montagenetzwerk zugegriffen werden, das in enger Zusammenarbeit mit dem Küchenmöbelhersteller mehr Flexibilität und Sicherheit verspricht. Dazu zählen unter anderem schnelle Reaktionszeiten bei minimalen Anfahrtskosten, die Einsparung von fixen Lagerkosten und eine umfassende Betreuung seitens Montas bei jedem einzelnen Schritt der Logistik und Montage. Professionelles Serviceangebot für den Fachhandel „Wir möchten es unseren Handelspartnern in Zukunft noch einfacher machen und die Nachfrage nach qualifizierten Monteuren durch die Erweiterung unseres Service-Angebots zuverlässig abdecken“, betont Dr. Lars M. Bopf, Vorsitzender der Nobilia Geschäftsführung. Fachhändler können den neuen Service für die Endkundenmontage im Rahmen einer Nobilia Küchenbestellung zukünftig ganz einfach mit anfordern, um schnelle und sichere Lösungen für die Endkunden zu finden. Auftragsspitzen, nicht besetzte Stellen im Betrieb und Krankheitsfälle können durch zusätzliche Kapazitäten über den Montageservice abgefangen werden, ohne Termine für den Endkunden verschieben zu müssen. Bei überregionalen Aufträgen kann dank der zahlreichen nahtlos vernetzten Stützpunkte von Montas eine schnelle Montage zuverlässig realisiert werden. Und bei der Neugründung eines Küchenstudios hilft die externe Dienstleistung, die Fixkosten zum Start des Geschäfts zu begrenzen. Zum Start der Kooperation stehen Nobilia Kunden die bekannten und professionellen Services von Montas zur Verfügung. Parallel dazu

Montagenetz in ganz Deutschland & Europa

wird ein erweitertes, auf die Nobilia Partner zugeschnittenes, Angebot entwickelt. HöchstmaSS an Kalkulationssicherheit In enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Küchen­ möbelhersteller soll die neu gegründete Gesellschaft ihr Leistungsportfolio noch stärker auf die Zukunft und die Bedürfnisse der Nobilia Partner ausrichten. Gemeinsames Ziel ist die weitestgehend reklamationsfreie Auftrags- und Montageabwicklung. Sollte im Fall der Fälle trotz höchster Sorgfalt eine Nachmontage erforderlich sein, wird diese durch Nobilia und Montas für den Händler kostenfrei erledigt. „Nobilia Händler erhalten damit künftig deutschlandweit Montagen von Küchen zum Festpreis, inklusive einer Absicherung gegen Produkt- und Montagefehler“, betont Dr. Stefan Wiggers, Geschäftsführer von Montas. „Reklamationen, die auf die Nobilia Herstellung, auf die Lieferung oder auf die Montage zurückzuführen sind, sind bereits im Preis abgegolten und werden kostenlos behoben.“ Rundum-sorglos-Paket von erfahrenen Profis Des Weiteren ist Montas in den Geschäftsfeldern der Lager-, Transport- und Kundendienstleistungen hoch spezialisiert und weist jahrzehntelange Erfahrung vor. Mehr als 20 Montagekolonnen stellen sicher, dass auch Objektaufträge jeder Größe – von 5 bis 500 Küchen – termingerecht und zuverlässig abgewickelt werden können. Sämtliche Küchen-Montageteams sind zudem zur Durchführung von Elektround Sanitäranschlüssen qualifiziert, um ganzheitliche Endkundenmontagen gewährleisten zu können. Den Kunden im Fachhandel soll auf diese Weise eine verlässliche Montage nach strengen Qualitätsansprüchen zugesichert werden, die über bisherige Standards hinausgeht: Von der Lagerung über die präzise Terminsteuerung bis hin zur zuverlässigen Lieferung und Montage, inklusive eines professionellen, https://montas.de/ funktionsfertigen Anschlusses aller Geräte.

küche + architektur | 37


Material + Trend

„Offene Wohnraumlösungen im Kontext zur Innenarchitektur“ Die neue ST76 Mineral Rough Matt

Im Gespräch mit Klaus Monhoff, Leiter des Egger Dekor- und Designmanagements

kombiniert eine sanft raue Haptik mit neutraler Optik für eine authentische Natursteinoberfläche.

Offene Wohnraumgestaltung setzt sich sowohl im Neubau als auch im ­Bestandsbau durch. Weche Anforderungen sich daraus für die Entwicklung neuer Fronten- und Arbeitsplattendesigns und Oberflächenstrukturen ­ergeben und wie diese in den Kontext der ganzheitlichen ­Innenarchitektur zu setzen sind, darüber unterhielten wir uns mit Klaus Monhoff, Leiter des Egger Dekor- und Designmanagements.

„W

ir verfolgen schon seit sehr vielen Jahren innerhalb unserer Dekor- und Produktentwicklung ein gesamtheitliches Denken. Darunter verstehen wir vor allem, dass Einflüsse auf Uni­ farben in den richtigen Kontext bei den Entwicklungen von Holz- und Material-Reproduktionen gestellt werden müssen. Diese Ausrichtung macht es daher unseren Kunden auch einfacher, die Anforderungen an offene Wohnraumgestaltungen mit unserem Angebot bestens zu planen und zu kombinieren“, erläutert uns der versierte Designspezialist den trend- und kundenorientierten Ansatz seines Teams. Für uns interessant ist natürlich auch die ganzheitliche Betrachtung der Innenarchitektur: Herr Monhoff, je stärker ­Räume miteinander verschmelzen, umso mehr gewinnt die koordinierte Gestaltung von Decken, Böden und Wänden an Bedeutung. Wie gehen Sie mit dieser Herausforderung um? Klaus Monhoff: Diesen Trend bzw. die entsprechenden Anforderungen dazu haben wir vor fünf Jahren bereits erkannt und bieten unseren Kunden seitdem unter dem Begriff des „Interior Matches“ passende Dekore zwischen Fußböden, Arbeitsplatten und Möbeldesigns an. Wenn wir über passende Dekore sprechen, so können dies einerseits die exakt gleichen Dekorbilder sein, die dann nur auf die entsprechenden Formate wie Fußbodendielen und Möbel-Formate, angepasst wurden oder sehr ähnliche Holzausführungen, die farblich so aufeinander abgestimmt sind, dass sie eine perfekte Farb-Kombination darstellen. Nachdem es anfänglich 23 abgestimmte Dekor waren, werden wir ab Herbst sogar 38 passende Dekore anbieten. 38 | küche + architektur

Und wie sehen sie nun aus, die Designs und Oberflächenstrukturen, die derzeit die Innenarchitektur und Inneneinrichtung im privaten Wohnungsbau prägen? Und welche Einflüsse bewegen Menschen dazu, gewisse Designs zu präferieren? Klaus Monhoff: Das Gefühl von Sicherheit wird häufig in den eigenen vier Wänden gesucht, denn hier kann man seine Umgebung und sein Leben selbst am stärksten planen und beeinflussen. Produkte für die Zukunft müssen daher sowohl verlässlich als auch wandelbar sein. Die Sehnsucht nach einfachen und dennoch funktionalen Lösungen wächst, und wir sprechen von der neuen Einfachheit. Wir erkennen den Wandel vom kühlen, unnahbaren Minimalismus früherer Jahre hin zu mehr Wärme, Gemütlichkeit, Emotion sowie Persönlichkeit und übersetzen diesen in unsere Neuheiten. Der anhaltende Schwarz-Trend verlangt es, dass unsere Dekore jederzeit mit Schwarz kombinierbar sind. Gleichzeitig gibt es bei den matten Oberflächen eine Weiterentwicklung. Hier sind nicht mehr nur Unifarben gefragt, sondern auch Holz- und Materialreproduktionen. Dies bedienen wir zum Beispiel mit unserem breit aufgestellten PerfectSense Matt Sortiment. Die Eiche ist nach wie vor die wichtigste Holzart. Sie hat sich aber von einer auffällig rustikalen zu einer ruhigen und somit eleganteren und anpassungsfähigeren Variante entwickelt. Authentizität bekommen Reproduktionen nicht mehr durch markante Risse und Äste, sondern durch ihre Textur, so wie etwa die neue ST40 Feelwood Oakgrain. Diese neueste Generation unserer Synchronporen-Oberflächen greift den Trend von


Material + Trend

Das umfassende PerfectSense Matt Sortiment mit Anti-Fingerprint Eigenschaft bietet noch mehr Gestaltungs­ möglichkeiten im angesagten Matt-Trend.

zurückhaltenden sowie matten Holzoptiken auf, bringt aber dennoch eine gewisse Tiefe in der Haptik mit sich. Auch bei den Steinreproduktionen ist ein Wandel zu verzeichnen. ­Anstelle von Beton halten vermehrt authentische Materialien wie Schiefer und Travertin bei neuen Arbeitsplattendekoren Einzug. Sie ermöglichen die Gestaltung harmonischer sowie zeitloser Designs. Mit den beiden Strukturen ST76 Mineral Rough Matt und ST78 ­Mineral Granite bringen wir daher zwei neue Oberflächenlösungen ins Spiel, die nicht nur für eine angenehme Haptik bei Materialreproduktionen sorgen, sondern sich auch für die Anwendung bei Arbeitsplatten eignen. Zudem erleben wir im Bereich der Unifarben eine Umstellung auf warme, neutrale und gedeckte Farben, die für Wärme und Komfort stehen und die Verbindung zur Natur darstellen. Holz und Steindekore sind aus der Innenarchitektur nicht mehr wegzudenken, aber welche Bedeutung hat das Thema Farbe in der Inneneinrichtung ? Klaus Monhoff: Die Bedeutung der Farbe hat sich in den vergangenen Jahren stärker gewandelt. Waren in den vergangenen acht bis zehn Jahren die neutralen Unifarben permanent auf dem Vormarsch und entwickelten sich diese immer mehr in Richtung warmer und auch farbneutraler Nuancen, sehen wir seit zwei Jahren die Rückkehr von farbigeren Nuancen. Dabei handelt es sich aber vornehmlich um gedeckte Farben, die sich – dem Trend folgend – sehr gut mit schwarzen Accessoires kombinieren lassen. Gleichzeitig erlaubt auch die Veränderung in der Möbel-Gestaltung mit immer mehr modularen Lösungen, viel einfacher diese gedeckten Farben einfließen zu lassen. Erlauben Sie uns einen Blick hinter die Kulissen und nennen Sie uns die größten Herausforderungen, denen Sie in puncto Produktentwicklung und -fertigung gegenüberstehen. Klaus Monhoff: Herausforderungen gibt es sicherlich aktuell sehr viele, aber ich möchte zwei Themen besonders herausstellen. Zum einen sind wir in den vergangenen Jahren in unserer Expansion immer internationaler geworden. Diese Internationalität sehen wir als extrem wichtig an, aber die vielen derzeitigen negativen Einflüsse in der Weltpolitik stellen uns hier auch vor deutlich größere Herausforderungen, als sie es noch vor zwei, drei Jahren waren. Zum anderen sind es Vorgaben, aber auch unsere selbst definierten Ziele. Grundsätzlich möchten wir mit unseren klimafreundlichen Produkten an einer lebenswerten Zukunft mitwirken. Die Egger Gruppe ging daher kürzlich einen richtungsweisenden Schritt in Sachen Klimaschutz, denn wir bekennen uns klar zum Net Zero Ziel bis 2050. Auf dem Weg

ST40 Feelwood Oakgrain – eine neue Generation der Synchron­ poren-Oberflächen. Dabei handelt es sich um eine Struktur, die den Trend von eleganten, zurückhaltenden sowie matten Holzoptiken aufgreift und dennoch eine gewisse Tiefe in der Haptik mit sich bringt.

dorthin setzen wir uns ambitionierte Klimaziele und erarbeiten umfassende Maßnahmenpakete, um die klimawirksamen TreibhausgasEmissionen in der gesamten Wertschöpfungskette drastisch zu reduzieren. Herr Monhoff, auch in der Architektur beschäftigt man sich heute intensiv mit Recycling und Upcycling. Welchen Stellenwert messen Sie diesem Thema bei? Klaus Monhoff: Ein Kernelement unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist das Arbeiten in geschlossenen Kreisläufen, was maßgeblich der Schonung frischer Ressourcen dient. Wir sind Sekundär-Verarbeiter von Sägeresthölzern sowie von PostConsumer-Recycling-Holz. Bereits heute stammen 65 Prozent des eingesetzten Holzes aus Recycling oder Nebenprodukten. Es stammt aus entsorgten Gütern wie alten Möbeln, Verpackungsmaterial oder Paletten. Es wird entsprechend aufbereitet und so zum hochwertigen Werkstoff. Am Ende ihrer langen Lebensdauer sind unsere Produkte wiederum zum Großteil recyclingfähig und können von Neuem in den Kreislauf eingebracht werden. Mit dieser und vielen weiteren Maßnahmen arbeiten wir bei Egger kontinuierlich an unserer Zielsetzung, „Mehr aus der wertvollen Ressource Holz“ zu machen und damit nachhaltiges Leben und Arbeiten zu ermöglichen. Im Sinne der Rückwärtsintegration bauen wir zudem unsere eigenständigen Altholzrecycling-Unternehmungen aus. So können Ressourcenschonung und Rohstoffsicherung vereint werden. Herr Monhoff, wir danken Ihnen für dieses interessante Gespräch. www.egger.com küche + architektur | 39


MATERIAL + trend

Pfleiderer – Living Colours 2024

Dekorationen, mutiger Stilmix und satte Farben prägen die Üppigkeit dieser Wohnwelt. Hochwertige, verspielte Möbel aus unterschiedlichen Materialien, farbgleich kombilevisa

Alux Dark Green

Urban Maximalism – Phantasievolle

niert mit raffinierten Stoffen und Accessoires, offenbaren gestalterische Kompetenz.

Auf den Inspiration Days vom 22.1. bis zum 2.2.2024 im Lenkwerk, Bielefeld, präsentierte der Holzwerkstoffhersteller Pfleiderer unter dem Titel „Living Colours“ 42 neue Dekore. Der Fokus der Dekorentwicklung lag dieses Mal auf der trendorientierten Abrundung der Range an Uni-Tönen, wie man an den 25 vorgestellten neuen Unis sehen konnte: Unter dem Motto „Make Your Visions Work“ zeigt das Unternehmen, dass mit Pfleiderer-Produkten jedes Interieur umgesetzt werden kann – ganz wie die Endkunden leben möchten.

Purismus oder Maximalismus: fünf Trends für 2024 Die Bandbreite der aktuellen Stile ist dementsprechend groß. Manche Menschen wollen mit Scandic Bohemia in andere Welten eintauchen, andere suchen Erdung und Geborgenheit durch vertraute bodenständige Einrichtungen wie New Classic und New Country. Wieder andere bevorzugen Precious Purism, eine Stilrichtung, in der Ordnung und Schlicht-

heit regieren oder sie entscheiden sich für Urban Maximalism und zeigen ihre Freude an Luxus und Status. „Diese Stilichtungen sind vielfältig, nebeneinander aktuell und jeder hat seine eigenen Anforderungen an die Dekore“, stellt Christiane Gebert fest. „Die Hölzer der letzten Jahre sind immer noch zeitgemäß. Bis auf kleine Ergänzungen hat sich hier nichts geändert. Uni-Töne wiederum werden zum Mittel der Wahl, um neue Akzente zu setzen“, weiß die Spezialistin. Dezente Nuancen zwischen Grau und Beige, Off-White und Kontraste in Anthrazit bleiben hochaktuell. Ergänzt werden sie durch neue Taupe-Töne in Grün und Blau in mittlerer bis geringer Helligkeit. Hinzu kommen diverse neue Erdfarben. Aber auch Pastell-Töne spielen wieder eine Rolle.

Scandic Bohemia – Der nordische Look ist geprägt von hellen, schlichten Möbeln und „cozy“ Accessoires, die eine gemütliche Atmosphäre schaffen. Die Stilbrüche durch den Bohemian-Einfluss, Colima

einem Mix aus Vintage, Exotik und DIY, ergänzen kreative Details,

Balvenie oak weiss

durchbrechen die Perfektion und sorgen für ein lässiges Flair.

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Shiyan

„I

n als unsicher empfundenen Zeiten ist das eigene Zuhause wichtiger denn je“, stellt Christiane Gebert, Entwicklungsleiterin Dekore und Strukturen von Pfleiderer fest. „Dabei braucht jede Persönlichkeit ein anderes Umfeld, in dem sie entspannen kann.“


Kajus Buche Strada Anthrazit

Precious Purism – Purismus ist Reinheit und Funktionalität. Reduziert, spartanisch und anonym ist der Lebensraum, alles hat seinen Platz; auf wenige, aber erstklassige Dinge wird Wert gelegt. Qualität und hochwertige Verarbeitung sind zwingend. Das gekonnte Zusammenspiel klarer Linien, dezenter Farben

Christiane Gebert, Entwicklungsleiterin

New Classics – Keine kurzfristigen Trends, sondern langfristige,

New Country – Die Sehnsucht nach Entschleunigung, Nach-

hochwertige Gestaltung. Sie lebt vom Understatement, ist dezent,

haltigkeit, Geselligkeit und Natürlichkeit schlägt sich in langlebiger,

nicht prachtvoll. Einrichtungs­gegenstände und Farben fügen sich zu

traditioneller Einrichtung aus authentischen Materialien und

einem harmonischen Ganzen. Die Kombination von Geradlinigkeit

Farben nieder. Gerade im urbanen Raum wird durch das Interieur

mit soft geschwungenen Elementen macht den Stil wohnlich.

der Duft von Wiesen und Wäldern nach Hause geholt.

mesh Bronce

Dekore und Strukturen von Pfleiderer

baccata

STRADA Natur

Passende Farben zu jedem Stil Für die Stilrichtung Scandic Bohemia bietet sich das neue Eichenholz Balvenie Oak Weiß an. Das wiederum harmoniert mit dem körnigen Sandstein-Dekor Colima. Zur schlichten Ordnung von Precious Purism passt das neue Holzdekor Kajus Buche, zu dem mit Strada Anthrazit ein Kontrast gesetzt werden kann. Der klare und zeitlose NewClassics-Look lässt sich mit dem Holzdekor Strada Natur in Verbindung mit dem Steindekor Shiyan veredeln. Als Begleiter für New Country bietet sich die Neuentwicklung Mesh Bronce an, bei der der dezente Perlmuttdruck des warmtonigen, feinen Metallgewebes einen Schimmer erzeugt. Für die üppig-luxuriöse Welt des Urban Maximalism hat Pfleiderer das Metalldekor Alux Dark Green kreiert: Filigran, mit Perlmuttschimmer, dezentem Schliff und einer matt gebürsteten Struktur, zeigt Alux Dark Green einen leicht kühlen, dunklen Grün-Ton, der hervorragend zu feinen Hölzern passt. Doch das war nur ein Teil der Neuerungen, die Pfleiderer in diesem Jahr zu bieten hat: Auf den Inspiration Days 2024 wurde das Unternehmen erneut seinem Anspruch gerecht, passende Dekore, Farben und Hölzer anzubieten, mit denen sich Wohnraum individuell gestalwww.pfleiderer.com ten lässt.

Fotos: Pfleiderer

und funktionaler Einrichtung prägt den Stil.

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Foto: © Salone del Mobile.Milano

Eurocucina 2024 – Salone del Mobile.Milano Internationales Schaufenster für Einrichtung und Designkultur

Wer die Salone del Mobile je besucht hat, weiß, diese Messe ist das Event mit internationaler Tragweite, wenn es um die Entwicklung des Möbeldesigns und moderne Innenarchitektur geht. Auch in diesem Jahr dürfen sich die Besucher aus aller Welt vom 16. bis 21. April 2024 auf ein innovatives und inspirierendes Event freuen, das nicht nur die neuesten Trends im Design zelebriert, sondern auch Raum für konstruktive Diskussionen und kulturelle Erfahrungen bietet. Zu den Highlights gehören in diesem Jahr die im Zweijahresturnus stattfindenden Messen EuroCucina mit FTK – Technology For the Kitchen und Salone del Bagno.

D

er Salone del Mobile.Milano entwickelt sich kontinuierlich weiter und wird damit seiner führenden Rolle im Einrichtungsund Designsektor auf internationaler Ebene immer wieder neu gerecht. Dabei ist die Wahrnehmung und damit einhergehend das Verständnis der Wünsche und Bedürfnisse der Besucher von zentraler Bedeutung. Nach Aussage von Maria Porro, Präsidentin des Salone del Mobile, ist es das erklärte Ziel der Veranstaltung, mehr denn je die Menschen und ihre Verbindung zur Veranstaltung in den Mittelpunkt zu stellen. Pate für den konzeptionellen Neuansatz der Veranstaltungsarchitektur der Eurocucina, dem FTK und des Salone del Bagno steht die Leuchtenmesse Euroluce. Ziel ist es, diese beiden Ausstellungsschwerpunkte deutlich integrativer und partizipativer zu gestalten. In die Umgestaltung der Formate und der Besucherwege flossen sowohl

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die Anregungen von Unternehmen und Stakeholdern als auch neurowissenschaftliche Erkenntnisse ein. Als führende Messe in der Designbranche setzt der Salone del Mobile Trends und Standards für Möbel, Einrichtungsgegenstände und Innendesign. Die Protagonisten sind die global agierenden nationalen und internationalen Aussteller. Der Salone del Mobile ist nicht nur eine Messeplattform, sondern auch ein kulturelles Ereignis. Diese Messe feiert Design als Kunstform und präsentiert innovative Konzepte, die die Grenzen zwischen Kunst und Funktion von heute und morgen verschmelzen. Hier werden innovative Einrichtungs- und smarte Ausstattungs­konzepte in inspirierenden, zum Teil durchaus auch polarisierenden Material-, Oberflächen- und Farbkompositionen vorgestellt, die die Zukunft der Möbeldesign- und Einrichtungsbranche nachhaltig beeinflussen können.


International fairs

Eurocucina 2024: Panta Rhei – alles flieSSt In ihrer 24. Ausgabe präsentiert sich die Eurocucina in den Pavillons 2 und 4 erneut als Benchmark-Veranstaltung auf internationaler Ebene. Ihre Aussteller überzeugen durch die Produkt-Vielfalt und hohe Qualität. Dabei steht die Küche als integraler Bestandteil der Innenarchitektur im Fokus. Der ganzheitliche Ansatz des Wohnens ist zu einer anspruchsvollen und gleichzeitig notwendigen Designrichtung der heutigen Zeit geworden. Dabei nehmen Küchen eine zentrale Rolle ein. Sie stehen für Geselligkeit, Wohlbefinden, Ruhe, Natur und Nachhaltigkeit und sind Teil einer innenarchitektonischen Ausrichtung, die an den Minimalismus des skandinavischen oder Japandi-Styles erinnert, geprägt durch organische Formen und natürliche Materialien sowie Farben, die ein Gefühl von Ruhe und zeitloser Schönheit vermitteln.

Zentrales Element der modernen Interpretation der Küche ist die Insel, die noch größer, besser ausgestattet und technologischer geworden ist. Sie zeigt sich multifunktional. Ausziehbare Ausstattungsfeatures ermög­ lichen nicht nur das gesellige Beisammensein zu Mahlzeiten, sondern auch Smart Working, ob Büroarbeiten oder Hausaufgaben. Die Weinlagerung erfolgt nicht mehr im Keller, sie wird zum Bestandteil der Einrichtung. Geräte und Stauraum bis hin zur begehbaren Küche verschwinden hinter modernen Pocketdoors. Küche, Ess- und Wohnbereich verschmelzen zu einer Einheit, strukturiert durch innovative Designelemente, wie multifunktionale Regalsysteme aus hochwertigen zum Teil auch transluzenten Materialien oder modulare Boiserie-Systemen. Die Outdoorküche gewinnt an Relevanz: In ihrer Ausstattung, Funktion und Materialität steht sie den Indoor-Pendants in nichts nach. Es gibt sie sogar in einer portablen Ausführung.

Vincent Van Duysens Vision entfaltet sich in der Molteni&C Outdoor 2024 Collection und überbrückt nahtlos Innen- und Außenbereiche, persönliche und gemeinsam genutzte Räume. Sie verwebt Freiheit und eine tiefe Verbindung zur Natur durch sorgfältig

Foto: Foto: Minotti Minotti

gefertigte Möbel, die für einladende Räume voller Nachhaltigkeit konzipiert sind.

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International fairs

Weiche Formen, natürliche Farben Die Formen werden organischer und damit weicher. Die Farbpalette des Möbeldesigns ist ebenfalls von der Natur inspiriert. Sanfte Töne, die an Kräuter und Gewürze wie Salbei, Rosmarin, Lavendel, Safran und Basilikum erinnern, sorgen für ein ruhiges wohnliches Ambiente. Grün herrscht in all seinen verschiedenen Schattierungen vor, flankiert von wärmeren Tönen wie Terrakotta-Rot, Gelb und Bordeaux, sowie neutralen Schattierungen. Als Akzentfarbe erfährt Blau eine Renaissance und harmoniert wunderbar mit Gold- und Rosatönen. Wie in jedem anderen Raum im Haus bleibt Nachhaltigkeit auch 2024 einer der Schlüsseltrends: Als Reaktion auf die Nachfrage von Verbrauchern, die sich ihrer Verantwortung bewusst geworden sind und sich engagieren, investieren Unternehmen zunehmend in nachhaltige Produktionszyklen mit geringem CO2-Fußabdruck und in dauerhafte Lösungen, die auch das Lebensende des Produkts berücksichtigen. www.salonemilano.it/en

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HI-LINE 6 FRAME DOOR designed by Dada Engineered R&D ist ein kompaktes, einfaches und lineares Projekt, das für weitaus mehr als Standard steht. Mit der hochwertigen Lackierung mit Fotos: Minotti

Natürliche Ästhetik Eine natürliche Ästhetik prägt größtenteils die neuen Küchen. Das Verlangen und die Notwendigkeit nach Umweltbewusstsein, kombiniert mit einer wachsenden Wertschätzung für Wabi-Sabi, das japanische Konzept der Ästhetik, das auf Klarheit und Unvollkommenheit beruht, unterstützt die Verwendung von natürlichen Materialien. Stein, Granit, Quarz und Marmor sowie Feinsteinzeug und keramischen Tone, die dank äußerst fortschrittlicher industrieller Produktion eine Vielzahl ästhetischer Materialeffekte realistisch reproduzieren, werden zu Protagonisten, die dazu anregen, die Beziehung zwischen Natur und Mensch, künstlich und synthetisch, organisch und anorganisch neu zu bewerten. Auf der anderen Seite kommen helle Holzoberflächen ins Spiel. Diese Entwicklung führt zu einer zunehmenden Taktilität bei der Gestaltung von Küchenräumen, die keine vorübergehende Modeerscheinung ist. Materialien wie Bambus, Rattan und Jute spielen dabei ebenfalls bedeutende Rollen und garantieren eine greifbare und ständige Präsenz von Natur. Im Kontrast dazu steht das Comeback von Edelstahl als Hommage an die Profiküche.

3D-Effekt, sandgestrahltem Holz und Keramik fügt es sich harmonisch in jeden Raum ein.


Nolte Küchen präsentiert Wohnkultur in Perfektion

Foto: Nolte Küchen

Eurocucina: 16. bis 21. April 2024 in Pavillon 2, Stand D11

Wer sich über ganzheitliche Wohnkonzepte für eine modernes Zuhause informieren möchte, für den ist der Besuch von Nolte Küchen auf der Eurocucina 2024 ein Muss. Deutschlands beliebteste Küchenmarke präsentiert auf 450 m² im Pavillion 2 seine gesamte Produktvielfalt.

A

cht Kulissen bilden die Bühne für inspirierende Küchenplanungen und ein komplett ausgestattetes Apartment mit einem Wohnbereich, Ankleidezimmer, Hauswirtschaftsraum und Bad. Im Fokus der Messepräsenz steht dabei die Ausstattungslinie nolteneo, die nicht nur durch ihre exklusiven Fronten aus Holz, Schiefer, Spiegelglas, oder auch aus hochwertigen Holzreproduktionen etc. besticht. Auch ihre inneren Werte überzeugen auf ganzer Linie: Nicht umsonst ist jede nolteneo Küche mit der neoBOX ausgestattet – einem Auszugs- und Schubkastensystem, das das elegante Design mit einer besonders schmalen Seitenzage und optionaler Beleuchtung www.nolte-kuechen.com im Inneren fortsetzt.

„Wir freuen uns schon sehr auf die Messewoche, während der das für uns wichtige internationale Business klar im Fokus steht. Mit unserer Auswahl an vorgestellten Küchen zeigen wir einmal mehr unsere große Produktvielfalt für die anspruchsvolle Küchenplanung sowie den gehobenen Einrichtungsbereich“, unterstreicht Heiko Maibach, Geschäftsführer Nolte Küchen.

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Fotos: Arredo3

International fairs

Arredo3 – Multifunktionale Rückwände mit italienischer Finesse Rückwände sind die perfekte Lösung, um den Raum zwischen den Unterschränken und den Hängeschränken zu nutzen. Um alles griffbereit zu haben, bieten sie Regale und Haken, um Zubehör, Utensilien und sogar dekorative Elemente, Kräuter oder Rezeptbücher zu verstauen. Multifunktionale Rückwände entlasten die Arbeitsfläche und unterstreichen den individuellen Stil. Der italienische Küchenmöbel- und Möbelhersteller Arredo3 hat sich dieses Themas angenommen. Die von Arredo3 entwickelten Rückwände zeigen sich so unterschiedlich wie die Grundrisse, für die sie geschaffen wurden. Besonders in kleinen Küchen gilt es, jeden Zentimeter funktional zu nutzen und dem Raum zusätzlich noch Dynamik zu verleihen. Einfach magnetisch anziehend Ein Beispiel dafür bilden raffinierte magnetische Rückwände aus Keramik oder Glas, die sowohl als Spritzschutz als auch der griffbereiten Aufbewahrung von Zubehör dienen. Die attraktiven, nachhaltigen Keramik-Rückwände sind gleich in acht Laminam®-

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Ausführungen erhältlich, die sich zudem als praktisch, kratzfest und robust erweisen. Wer Rückwände aus Glas bevorzugt, kann auf verschiedene Farbstellungen in matter oder glänzender Ausführung zurückgreifen. Sowohl unter dem Hängeschrank als auch nur über dem Unterschrank können die Rückwände einzeln oder in der eleganten Duetto-Version, bestehend aus zwei leicht überlappenden Paneelen, zum Einsatz kommen. Hidden-Champion „Mover“ ist die Arredo3-Rückwand, die es ermöglicht, alles hinter Spüle und Herd ordentlich aufzubewahren. In verschiedenen Größen erhältlich, besteht das Mover-Modul aus einer vertikalen Schiebetür, die sich mit einer einfachen Handbewegung nach unten schieben lässt und Raum freigibt, der nach Belieben genutzt werden kann. Ob einzeln oder paarweise, organisiert mit verschiedenen Accessoires, wie einfachen und speziellen Regalen, Funktions-Kanälen und elektrifizierten Steckdosen. Auf Anfrage www.arredo3.it sind auch illuminierte Rückwände möglich.


Fotos: Siematic

INTERNATIONAL FAIRS

Siematic S2 Next Generation: Neue Maßstäbe in Eleganz und Individualität Siematic präsentiert auf der Mailänder Designwoche 2024 überra­schende Innovationen für anspruchsvolle und zeitgemäße Küchen. Im Zentrum steht die Siematic S2 Next Generation, eine Weiterentwicklung des beliebten, grifflosen Klassikers Siematic SL. Sie überrascht mit frischen Kompositionen, völlig neuen Materialien und Farben. Siematic S2 präsentiert sich in einer warmweißen Farbe, die perfekt auf das samtig-matte Achatgrau abgestimmt wurde. Beide Nuancen sind Teil der Siematic IndividualColourSystem Palette, die über 2050 Sonderfarbtöne umfasst. Das grifflose Design unterstreicht die minimalistische Eleganz und skulpturale Formgebung der Siematic S2, die eine Atmosphäre des Ausgleichs und der Ruhe schafft.

ausgeklügelter Schiebemechanismus enthüllt eine zweite Ebene unter der Arbeitsplatte. Hier verbirgt sich entweder das Kochfeld oder eine Spüle mit abgesenkter Armaturenbank. Beidseitig ausgeschoben arretieren die Platten und lassen sich mit Stühlen oder Hockern als Sitzbereiche oder als eine vergrößerte Arbeitsfläche nutzen. Mit der neuen Generation der S2 gestaltet Siematic den zeitlosen Grifflosklassiker noch wohnlicher, sodass sich die Küche noch www.siematic.com stärker in den Wohnraum integriert.

Einzigartige Individualität Für noch mehr Exklusivität und Einzigartigkeit sorgen die neuen SecretSpace Designelemente Hoch- und Unterschränken. Dank einer revolutionären, translatorischen Rotation wird aus einem geschlossenen „Schrank“ ein offenes Regal im Kontrastfarbton: ein unvergleichlich haptisches und visuelles Erlebnis. Die erstklassige Mechanik mit außerordentlicher Präzision, gewährleistet ruhigste Laufeigenschaften, so dass sich selbst leichte Gegenstände beim Drehen nicht vom Fleck bewegen. Zweite Ebene schafft Multifunktionalität Ein weiteres überraschendes Element ist die Kücheninsel mit einer StoneDesign Arbeitsplatte im Naturstein Taj Mahal. Ein k + a | 47


design + komfort

Beschlaglösungen Wenn Funktionalität und Ästhetik zu einem sensorischen Erlebnis werden

Offene Wohnraumlösungen stellen die Beschlagindustrie vor neue Herausforderungen. Die Antwort darauf liegt in der Entwicklung innovativer Lösungen, die ein deutliches Maß an Flexibilität und Multifunktionalität gewährleisten. Berücksichtigt werden dabei ebenso ­ästhetische Aspekte wie Funktionen, die es ermöglichen, Möbel an unterschiedliche architek­ tonische Anforderungen anzupassen. In puncto Nachhaltigkeit setzen die Unternehmen auf umweltfreundliche Herstellungsprinzipien und nachhaltige Produkte. Die nachfolgenden Statements der einzeln von uns befragten Beschlagunternehmen beschreiben die aktuellen Anforderungen, die moderne Beschlaglösungen heute erfüllen sollen.

Häfele – Großzügigkeit und Flexibililtät durch intelligente Beschlag- und Lichtlösungen „Dass offene Wohnräume so beliebt sind, hat immer etwas mit für alle Wohnbereiche ermöglicht – sowohl für das Möbel an sich, der Nutzbarkeit von Räumen zu tun“, weiß Michael Schleeh, Head als auch für den gesamten Raum. Oder unsere Regal- und of Product & Category Management Möbelkonstruktion, Häfele Schranksysteme Versatile und Häfele Dresscode. Ganz neu ist SE & Co KG. Modu³, ein flexibles Regalsystem mit integrierter Beleuchtung. „Menschen wünschen sich Großzügigkeit – selbst, wenn sie nur Es schlägt auch eine Brücke zu allen anderen Beleuchtungslöbegrenzt Platz haben. Wir beschäftigen uns schon seit vielen sungen, die wir anbieten. Darunter sind LED-Lichtbänder, die in Jahren damit, wie sich kleinere Räume so aufwerten Möbel als unsichtbare Lichtquelle integriert werden lassen, dass sie komfortabler, schöner, funktionaler, können, aber auch LED-Leuchten für den Raum. All „größer“ werden. Hier wollen wir einen ganzheitlichen diese Produkte können Räume individuell verbinden und nachhaltigen Beitrag leisten. Für zukünftige Wohnoder unterteilen. und Arbeitswelten. Aber auch für diejenigen, die in Wie offene Räume besonders flexibel genutzt werden und von Räumen leben. Unser Weg führt von der können, hat unsere Abteilung Hospitality Solutions Funktionalität zu Atmosphäre und Vernetzung, bis hin herausgearbeitet: Sie hat einen „Multipurpose Guest zur nachhaltigen Betrachtung des Kundenprozesses Room“ entwickelt. Er ermöglicht es Hotelbetreibern – von der Produktentwicklung bis zur Aftersales-Bemit Hilfe des cleveren Einsatzes unserer Beschlagstreuung. Gemäß unserem Leitmotiv, das „Maximising Michael Schleeh, und Lichtlösungen, traditionelle Hotelzimmer tagsthe value of space. Together.” lautet. Neben dem dy- Head of Product & über als Büroraum zu vermieten. Und last but not namischen Unternehmergeist ist die leidenschaftliche Category Management least – auch unsere Caravaning-Sparte zeigt, wie offeKundenorientierung seit der Firmengründung durch Möbelkonstruktion, ner Wohnraum funktioniert. Gerade hier wird auf Adolf Häfele ein wesentlicher Teil unserer DNA. Das Häfele SE & Co KG engstem Raum alles vereint: Wohnraum, Schlafraum, wollen wir für die Zukunft noch weiter intensivieren. Bad, Küche – alles spielt sich auf wenigen QuadratOffene Wohnraumlösungen erzeugen Transparenz. Deswegen metern ab. Möglichst klein, schön und leicht sollen individuelle sind Beschläge, deren technische Komponenten sich verbergen, Beschlagslösungen in diesem Bereich sein. Auch hier bieten wir besonders gefragt. Eine wichtige Rolle spielt auch die Beleuch- ein breit gefächertes Produktportfolio an. Der Gedanke, flexible tung: Moderne Oberflächen und Gestaltungselemente werden Raumnutzungen ohne Hindernisse zu planen, lässt sich also auf durch eine perfekte Lichtinszenierung aufgewertet, ganze zahlreiche Bereiche übertragen und beschäftigt uns schon seit Räume durch Licht zoniert. Die Steuerung und Anpassung der vielen Jahren. Lichteffekte erfolgen heute in der Regel „smart“ und vernetzt. Ästhetik und Atmosphäre gehen Hand in Hand. Es geht nie nur Wir haben sowohl für die Zonierung von Räumen mit Möbeln, um Optik, sondern vielmehr um Wohlbefinden, um Orientierung, als auch für die Beleuchtung zahlreiche Lösungen in unserem um Qualitäten, die wir oft unbewusst wahrnehmen. Deshalb haSortiment. Dazu gehört zum Beispiel unser System Slido, das ben wir mit der systematischen Verbindung von Möbel- und technisch ausgefeilte Lösungen für Schiebe- und Schwebetüren Raumlicht nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal im Markt ge48 | küche + architektur


Fotos: Häfele

design + komfort

Optionale Raumtrennung mit dem Faltwandbeschlag Slido W-Fold32 100T von Häfele. Offene Wohnraumlösungen erzeugen ein großzügiges Raumgefühl.

schaffen, sondern vor allem ein Mehr an Aufenthaltsqualität für Räume. Für die Beschlagentwicklung ist es wichtig, das moderne, offene Möbeldesign zu unterstützen und idealerweise nicht durch technische Beschläge zu „stören“. Die Funktion und der damit verbundene Kundennutzen des Möbels steht im Vordergrund. Gleichzeitig sind auch nach wie vor designorientierte Produkte gefragt, die Räumen das gewisse Etwas verleihen. Dabei steht ein stimmiges Zusammenspiel zwischen Design und Materialien im Fokus. Als Beispiel können wir unsere im letzten Frühjahr eingeführte Déco H23 Griffekollektion nennen. Von Griffen mit weicher, handschmeichelnder Haptik über Unikate im rauen Industrie-Look bis hin zu Ikonen im Stil einer modernen Klassik. Jedes dieser Griffmodelle kann ein Möbel und einen Raum aufwerten. Technologische Fortschritte machen wir auf verschiedenen Ebenen. Sowohl in unseren komplexen Beschlagssystemen, als auch in kleineren Produktfamilien entwickeln wir die Technolo­gien beständig weiter oder denken sie ganz neu. Auch bei der Digitalisierung gehen wir stetig voran. Lassen Sie mich zunächst Häfele Slido Wall anführen. Das System bietet Lösungen für Schiebe- und Schwebetüren für alle Wohnbereiche. Optik und Funktion sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ob in Glas oder mit Holz, als Schiebe- oder Faltwand, transparent oder blickdicht, als Schallschutz oder ungedämmt, manuell oder elektronisch. Durch intelligente Verbindungen, Winkel und Eckelemente lassen sich die Wandsegmente mühelos verbinden oder trennen, bewegen und verstauen. Die neuste Weiterentwicklung ist der Faltschiebebeschlag Slido D-Fold21, der sich unterschiedlichen architektonischen Anforderungen für offene Wohnräume ganz individuell anpasst: mit ihm ist von kleinen Durchgängen mit platzsparender 1,5-Tür-Variante bis hin zu 12-Türflügelanlagen alles umsetzbar.

Von Grund auf neu gedacht haben wir zum Beispiel Klappenbeschläge für Oberschränke. Bisher nehmen die Kraftkörper, die die Klappe bewegen und tragen und im Korpus verbaut sind, viel Platz im Oberschrank weg. Unsere neue Klappengeneration Free slim kann dagegen unsichtbar in die Seitenwand des Korpus integriert werden. Durch ihre innovative Federtechnologie wird der Kraftkörper extrem filigran. Unser Leitmotiv „Maximising the value of space. Together“ auf das Thema Nachhaltigkeit zu übertragen bedeutet, die Idee der Raumoptimierung mit umweltbewussten und nachhaltigen Prinzipien zu verknüpfen. Es geht darum, den Raum effizient zu nutzen, dabei aber auch darauf zu achten, ressourcenschonend und bezahlbar zu handeln und einen positiven Einfluss auf die Bewohner auszuüben. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit anderen Partnern und Unternehmen lebenswerte, nachhaltige Raumkonzepte zu entwickeln, in denen Umweltverträglichkeit und Effizienz wie selbstverständlich als Teil der Lösung integriert werden. Soziale Nachhaltigkeit wird durch inklusive Gestaltung von Räumen erreicht. Dabei muss die Idee der Raumoptimierung mit umweltbewussten und nachhaltigen Prinzipien verbunden werden. Dazu zählen unter anderem: nachhaltige und langlebige Materialien und Produkte zu verwenden, kleinere Räume ohne Komfortverlust zu konzipieren, multifunktionale Räume zu gestalten, Mehrfachnutzung von Räumen zu ermöglichen oder Gemeinschaftsbereiche zu schaffen, um Ressourcen gemeinsam zu nutzen. Als Hersteller erkennen wir die Relevanz von Nachhaltigkeit im Produkt an. Bei der Herstellung unserer eigenen Sortimente achten wir auf sorgfältigen Einsatz von Energien und Ressourcen sowie auf kurze Transportwege. Wir arbeiten daran sinnvolle Güte­ kriterien für Nachhaltigkeit für unser umfangreiches Produkt­ sortiment zu erfassen. Für unsere Lieferanten haben wir einen www.haefele.de speziellen Supplier Code of Conduct entwickelt.“ küche + architektur | 49


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Blum – Funktion erlebbar gemacht

Fotos: Blum

„Wie werden wir in Zukunft wohnen? Diese Anforderungen sind momentanen Gegebenheiten im Markt geschuldet ist. Wir werim steten Wandel und damit auch die Anforderungen an unsere den auch weiterhin in begeisternde Funktionen für den EndkonBeschläge. Persönliche Vorlieben, aber auch Entwicklungen wie sumenten investieren. die Digitalisierung mit ihren smarten Lösungen, „Homing“ und Unser Pocketsystem Revego ist ein Produkt, das genau für solche „Cocooning“ beeinflussen uns gleichermaßen wie der Anforderungen konzipiert wurde. Wir haben uns bei Trend zum offenen Wohnen. Zudem soll das Daheim der Entwicklung der neuen Produktkategorie intensiv kompakt, aufgeräumt und platzsparend sein. Durch mit der Verschmelzung von Wohnbereichen auseinandie zunehmende Urbanisierung und Verdichtung in dergesetzt. Unsere Lösung verbirgt funktionale MöBallungszentren fallen die Wohnräume in Zukunft belzeilen und erhöht so die Wohnqualität: Schnelles kleiner aus. Unsere hauseigene Bedürfnisforschung Öffnen kompletter Wohnbereiche zur Nutzung und beobachtet seit Jahrzehnten die Evolution der Wohneinfaches Verschließen fördern ein rundum wohnliraumnutzung. Das Verschmelzen von Wohnbereichen ches Ambiente. Völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten hat uns dazu bewegt, eine Lösung zu entwickeln, die – egal, ob in der Küche, im Homeoffice, dem Hausden hohen Anforderungen moderner Raumkonzepte André Dorner, wirtschaftsraum oder in der Garderobe – lassen sich entspricht. Woran unsere Forschung & Entwicklung Geschäftsführer mit Revego umsetzen. jahrelang gearbeitet hat, ist mittlerweile am Markt Blum Deutschland Hohe Qualitätsstandards und Top-Funktionalität, gute etabliert: „Revego“ ermöglicht es, schnell und intuitiv Verarbeitbarkeit und ein Designanspruch spielen bei komplette Wohnbereiche zu öffnen – sei es eine Küchenzeile, ein allen unseren Produkten eine zentrale Rolle – egal, ob für offene Hauswirtschaftsraum, die Garderobe oder das Homeoffice – und oder geschlossene Wohnräume. Wie wichtig der Designaspekt durch das Schließen anschließend wieder „verschwinden“ zu las- ist, zeigen auch unsere Neuprodukte der Aventos top-Familie und sen. Das bietet völlig neue Perspektiven mit unzähligen Möglich- der integrierten Klappe Aventos HKi, aber auch, wie schon angekeiten in der modernen Architektur und Wohnraumgestaltung. sprochen, Revego. Unsere onyxschwarzen Scharniere erfahren Wir sind überzeugt, dass die Nachfrage an solchen Lösungen zudem eine größere Nachfrage. Wir bieten zudem immer die passteigen wird, und passen unsere Produkte daran an. sende Unterstützung in der Umsetzung über digitale Tools und Wir setzen uns grundsätzlich mit allen architektonischen und in- Verarbeitungshilfen. nenarchitektonischen Entwicklungen intensiv auseinander und Nachhaltigkeit betrifft bei Blum nicht nur die Produktentwickbringen diese mit in unsere Produktentwicklung ein. Derzeit stel- lung, sondern den gesamten Prozess von der Beschaffung und len wir fest, dass das überproportionale Wachstum bei hochwer- Anlieferung der Rohmaterialien über betriebliche Maßnahmen, tigen, hochfunktionalen Produkten, das wir in den Boom-Jahren wie effizienter Materialverbrauch, Energieeinsparung, eine effizi2020/2021 verbuchen konnten – hier waren die Legrabox und Box- ente und umweltverträgliche Logistik – über 30 % unserer Besysteme im Allgemeinen sowie große Klappensysteme die Trei- schläge gelangen über die Bahn zu den Kunden – bis hin zur Verber – nachlässt. Aktuell sehen wir, dass Küchen zum Teil wieder packung. Aber uns liegt auch beispielsweise am Herzen, wie einfacher ausgestattet werden“, so die Erfahrungswerte von An- unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Arbeit kommen. Wir dré Dorner, Geschäftsführer Blum Deutschland. „Wir gehen da- haben unterschiedliche Initiativen, um eine nachhaltige Anreise von aus, dass dies ein kurz- bis mittelfristiger Effekt ist, der den zu fördern und gemeinsam Emissionen einzusparen.“ www.blum.com

Revego – die Lösung von Blum zum Verbergen von Küchenzeilen oder ganzen Wohnbereichen 50 | küche + architektur


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Offene Regalsysteme und Baukästen wie das Wandregal VS ADD® Board, die sich möglichst multifunktional einsetzen lassen und verschiedene Nutzungs­ optionen in offenen Räumen

Fotos: Vauth-Sagel

berücksichtigen, eignen sich besonders gut für den Einsatz in einer OpenSpace-Architektur.

Vauth-Sagel – Gefragt sind multifunktionale, nachhaltige Beschlaglösungen mit hohem ästhetischen Anspruch Claus Sagel ist geschäftsführender Gesellschafter des Famili- Innere voraus. Diesem Anspruch versuchen wir im Rahmen unenunternehmens Vauth-Sagel. Mit innovativen Beschlaglösun- serer Produktentwicklung gerecht zu werden. gen gelingt es dem Unternehmen immer wieder neu, sich dem Vauth-Sagel hat bedeutende technologische Fortschritte in BeWandel der Zeit nicht nur zu stellen, sondern zukunftsorientierte zug auf die Funktionalität von Beschlägen für offene Wohnräume Trends zu setzen: gemacht. Dies umfasst innovative Mechanismen, in„Die Herausforderungen für die Beschlagindustrie telligente Steuerungssysteme und Materialien, die bestehen in erster Linie darin, dass durch offene höchsten Ansprüchen gerecht werden. Diese Fortschritte Wohnraumlösungen verschiedene Anwendungen und ermöglichen eine optimale Anpassung an unterNutzungsoptionen in einem Raum zusammenkomschiedliche architektonische Anforderungen, wodurch men. Traditionelle Funktionszonen und Ruhezonen die Vielseitigkeit unserer Produkte gewährleistet ist. wachsen zusammen und müssen sowohl formal als Eines der zentralen Anliegen unserer Produkttechnoauch funktional in Einklang gebracht werden. Unselogie liegt in der komfortablen Erschließung von re Branche muss verstärkt darauf achten, wie BeRaum. Hierbei stehen einerseits die ergonomischen schläge nahtlos in diese offenen Strukturen integriert Claus Sagel, Vorteile der Nutzer im Fokus als auch die effiziente werden können, um den gestiegenen Anforderungen geschäftsführender Nutzung von Architektur. Wohnraum wird immer gerecht zu werden. Dabei sollten Beschläge temporä- Gesellschafter knapper und kostbarer. Umso wichtiger wird die inre Nutzungsveränderungen unterstützen. Beschläge Vauth-Sagel telligente Nutzung bis in die letzte Nische. Das ist sollten heute dazu beitragen, Raum individuell zu erunsere Spezialität, dafür setzen wir alles technoloschließen. Sie sollten sich multifunktional zeigen. Offene Einhei- gisch Notwendige ein, das wir kontinuierlich erweitern und verten sollten ebenso möglich sein wie geschlossene, nur bei Bedarf bessern. einseh- und nutzbare. Eine nachhaltige Produktauslegung ist für Vauth-Sagel seit jeher Offene Wohnraumlösungen erfordern Lösungen, die eben nicht ein zentrales Merkmal unseres Produktdesigns und kein neues spezialisiert, sondern möglichst universell funktionieren und Phänomen. Wir setzen auf ressourcenschonende Materialien, efbereits verschiedene Nutzungsoptionen in offenen Räumen be- fiziente Produktionsprozesse und recyclebare Verpackungen. rücksichtigen. Hierzu gehören unter anderem offene Regalsyste- Vauth-Sagel Produkte zählen in ihrer Produktkategorie zu den me und Baukästen, die sich möglichst multifunktional einsetzen weltweit langlebigsten ihrer Art. Es ist wesentlicher Teil unserer lassen. Hier kommt beispielsweise unser Wandregal VS ADD® Sagel Design DNA, dass unsere Produkte nach einer Long-life Board zum Tragen, welches sich in jeden Wohnraum integrieren Nachhaltigkeits-Strategie ausgelegt sind. Schon heute bieten wir lässt. zehn Jahre Garantie auf unsere Produkte. Ersatzteile werden auf Da das Innere und Äußere innerhalb der Einrichtungen zuneh- nahezu alle Baugruppen über mehrere Jahre vorgehalten. Vauthmend verschwimmt, bekommen Design und Ästhetik für uns eine Sagel Produkte lassen sich nach ihrem Lebenszyklus sortenrein zentrale Bedeutung. Die Differenzierung wird zunehmend über und weitestgehend vollständig dem Recyclingkreislauf zuführen. die „inneren Werte“ eines Möbels definiert. Außerdem werden unsere Produkte nach den Prinzipien des uniDas, was das Möbel nach außen verspricht, muss es auch nach versalen Designs entwickelt und weiterentwickelt. Hierbei wird innen halten. der Nachhaltigkeitsaspekt der Neoökologie um den soziologiDie Durchgängigkeit in Material, Farbe und Oberfläche wird in schen Aspekt der generationsübergreifenden Gesunderhaltung der anspruchsvollen Einrichtung zunehmend selbstverständlich. und Selbstbestimmung erweitert. Das Vauth-Sagel NachhaltigIn diesem Zusammenhang steht auch der Trend zu offenen Vitri- keitsverständnis beruht somit auf sowohl ökologischer, soziolowww.vauth-sagel.com nenschränken. Diese setzen eine durchgängige Ästhetik bis ins gischer und ökonomischer Grundlage.“ küche + architektur | 51


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V8 Schubkasten garantiert perfekte Ästhetik kombiniert mit ansprechender Haptik. Dank der seit langem bewährten Laufeigenschaften der Dynapro Führung entsteht eine Bewegungsharmonie, die das Öffnen und Schließen der Schublade zu einem sinnlichen Erlebnis werden lässt.

Fotos: Grass

Grass – Beschläge: Meisterleistungen der Ingenieurskunst „Neue Herausforderungen entstehen für Grass durch das Auch in puncto Ästhetik ist Vionaro V8 ein gutes Bespiel für unseAufkommen offener Wohnraumlösungen nicht“, betont Ralf re Herangehensweise: Mit der V8 Zarge gehen wir einen klaren Priefer, Sales Director für die Märkte Deutschland und Frank- Schritt in Richtung Minimalismus. „Weniger ist mehr“ lautet das reich sowie das Key Account Management Handel und Hausgerä- Motto und „mehr“ bedeutet in diesem Fall: mehr Design, mehr te in der Grass-Gruppe. Möglichkeiten, mehr Stauraum – und natürlich auch ein Mehr „Im Gegenteil: Offene Wohnräume sind ein perfekter an Einsatzmöglichkeiten. Durch den Verzicht auf alEinsatzort für unsere Produkte, die alle mit einem holes Überflüssige, die klare monolithische Form und hen Designanspruch entwickelt wurden. Bewegungsdie elegante Technik passt Vionaro V8 in jede UmgeSysteme bekommen hier eine ganz neue Aufmerkbung, ob Küche, Bad oder Wohnbereich. samkeit. Sie müssen sich an die jeweiligen Unser V8 Schubkasten ist einteilig. Da können wir Möbelkonzepte anpassen und dezent hinter dem Möeine perfekte Ästhetik kombiniert mit ansprechender bel zurücktreten. Also Eigenschaften mitbringen, die Haptik garantieren. Dank der seit langem bewährten wir unseren Produkten seit jeher mitgeben. Unsere Laufeigenschaften der Dynapro Führung entsteht Bewegungs-Systeme können durch Individualisieeine Bewegungsharmonie, die das Öffnen und Schlierungsmöglichkeiten die Materialität im Inneren des Ralf Priefer, Sales ßen der Schublade zu einem sinnlichen Erlebnis werMöbels fortführen; sie können mit Kontrasten überra- Director Deutschland den lässt, dass man so schnell nicht vergisst. schen oder als Ton-in-Ton-Varianten durch elegante und Frankreich und Nachhaltigkeit hat sich zu einem wichtigen Thema Key Account ManageZurückhaltung glänzen. entwickelt, und zwar zu einem sehr vielschichtigen. Da offene Wohnräume oft auch mit mehr transpa- ment Handel und Es betrifft die Produktion, das Produkt und die Art, wie renten Flächen einhergehen, wird das Innere sicht- Hausgeräte, Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit organisieren. bar – Beschläge müssen also entweder Designkom- Grass-Gruppe Grass hat dazu eine ganze Reihe an Initiativen gestarponenten werden oder sich unsichtbar machen. tet und wird diese stetig weiterentwickeln und nachBeides können wir bieten. justieren, wo es möglich ist. Was die Produkte betrifft, haben wir Für Grass ist es Teil des Selbstverständnisses, am Puls der Zeit zum Beispiel mit Vionaro V8 ein Produkt, das nicht viel nachhaltizu sein und Trends auch in unserem Portfolio zu antizipieren. ger sein könnte: Die Vollmetall-Zarge verzichtet auf sämtliche Deswegen können wir unseren Kunden schon seit Jahren ein Kunststoffteile und wird im Inneren verschweißt. Damit ist der Sortiment zur Verfügung stellen, das die gerade skizzierten An- Schubkasten maximal stabil und langlebig. Wird er dennoch einforderungen erfüllt, dabei nachhaltig und elegant ist und gleich- mal ausgetauscht, kann er fast zu 100 Prozent recycelt werden. zeitig die Komplexität reduziert. Es geht dabei weniger um spe- Unsere Effekt-Oberflächen werden ausschließlich unter Verwenzielle Lösungen als vielmehr um grundsätzliche Themen: dung von lösemittelfreien, energiesparenden NiedrigtemperaturTransparenz, natürliche Farben, Haptik, Nachhaltigkeit. Pulverlacken mit deutlich reduzierten Einbrenn- und DurchlaufEin gutes Beispiel dafür ist Vionaro V8. Mit diesem nur 8 Millime- zeiten beschichtet. Durch die Rückgewinnung von nicht am ter schmalen Slim Drawer System haben wir eine Lösung entwi- Produkt verbleibendem Farbpulver, dem sogenannten Overspray, ckelt, die nicht nur eine Meisterleistung der Ingenieurskunst ist, wird der Verlust von Farbe weitgehend vermieden. Das spart sie ist auch optisch ansprechend und wird nachhaltig produziert. Energie, schont Ressourcen und schützt die Umwelt. Auch in der Und sie fügt sich ein in unser Plattformkonzept, mit dem wir die Produktion ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema bei Grass. Wir Komponenten reduzieren, Verpackungsvolumen vermeiden und haben den jährlichen Stromverbrauch und das Abfallaufkommen Vielseitigkeit ermöglichen. deutlich reduziert und produzieren am Standort Höchst grüne So können unterschiedliche Stauraumkomponenten das gleiche Energie im eigenen Blockheizkraftwerk, mit der wir 75 Prozent Bewegungs-System nutzen und für verschiedene Wohnbereiche des Bedarfs abdecken. Das sind einige unserer Beiträge zu einer einsetzbar sein. Das Führungs-System Dynapro zum Beispiel umweltfreundlicheren Wirtschaft – und unsere Kunden können kann sowohl wohnliche Holzschubkästen als auch den eleganten sich darauf verlassen, dass wir hier wie bei unseren Produkten www.grass.at Stahlschubkasten Vionaro V8 bewegen. immer das Bestmögliche anstreben.“ 52 | küche + architektur


Fotos: Schüco Interior Systems

design + komfort

Hohe Transparenz bei minimalen Einsatz von Profilvarianten ermöglicht das Aluminium-Trennwandsystem Schüco Interior AP VS 43 ST – hier im privaten Wohn­ bereich als Abgrenzung des Homeoffice.

Schüco Interior Systems – Multifunktionalität, Design und flexible Raumtrennung „Die Grenzen zwischen Räumen verschwimmen und die bisheri- Aufgrund der Neuausrichtung der Schüco Interior Systems bege Funktionalität der Räume weicht der Multifunktionalität der schäftigen wir uns seit einiger Zeit schon mit der Innenraumaroffenen, raumübergreifenden Wohnraumlösungen. Wir sind hier chitektur und den damit verbundenen Trends u.a. der offenen gefordert, den Ansprüchen vor allem an Design, Komfort und Wohnräume. In dieser Zeit ist auch unser neues TrennwandsysFunktionalität gerecht zu werden“, beschreibt Mitem AP VS 43 ST entstanden. Zunächst klingt es kochael Wiegand, Geschäftsleitung Schüco Interior Sysmisch, wenn wir von offenen Wohnräumen und eitems KG, die aktuelle Herausforderung intelligenter nem Trennwandsystem sprechen. Allerdings sehen Beschlagsysteme. „Gerade im Bereich des Designs wir durch den Trend u.a. zum Homeoffice auch den spielt die Oberfläche in der OberflächenbeschaffenWunsch einer offenen, transparenten und design­ heit und in der Farbe eine immer wichtigere Rolle. orientierten Lösung zur Abgrenzung von WohnbeDie Nachfrage nach Beschlägen für den offenen reichen. Sollte die Trennlösung nur partiell geWohnraum steigt von Jahr zu Jahr“, stellt der Branwünscht sein, bieten wir mit unseren chenkenner fest. „Gerade die Möglichkeit zur indiviRaumgestaltungssystemen MST und Openstyle interduellen Gestaltung liegt hier im Fokus. Auch die Michael Wiegand, essante Alternativen. Möglichkeit zur multifunktionalen Nutzung von Räu- Geschäftsleitung Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit spielen men nimmt zu. Hier bieten wir zum Beispiel durch unser Schüco Interior eine immer wichtigere Rolle“, betont Michael WieRaumgestaltungssystem MST/Openstyle die Möglichkeit Systems KG gand. „So sind wir in der Entwicklung darauf offene Räume temporär abzugrenzen oder individuell ­bedacht, dass viele Verbindungen mittels Klipsen mit verschiedenen Oberflächen und Füllmaterialien zu gestalten. oder Stecken realisiert werden können, damit im Rückbau eine Wir bei Schüco Interior Systems haben Designer, die sich konkret sortenreine Trennung möglich ist. Das Trennwandsystem zum mit der Entwicklung von Beschlägen, fokussiert auf Design, Beispiel, kann komplett dem zirkulären Kreislauf zugeführt werKomfort und Funktionalität beschäftigen“, informiert Michael den. Weiterhin ermöglicht Schüco International mit dem ProWiegend weiter. „Aktuell präsentieren wir unseren Kunden in gramm Schüco Carbon Control die Dekarbonisierung von Gebäuindividuellen Workshops die Schüco Interior Systems Vision deteilen steuerbar. Dabei ermöglicht das modulare von zukunftsweisenden, designorientierten Beschlägen von Baukastenprinzip eine objektspezifische CO2 Minimierung in almorgen. Das Interesse ist groß, welches die sehr positiven Rück- len Bauphasen (Planung, Bau, Betrieb und Recycling).“ www.schueco.com/interior-systems meldungen in den Workshops belegen. küche + architektur | 53


design + komfort

Hettich schafft Ideen für ganzheitliche Möbelkonzepte Hettich beobachtet seine internationalen Märkte, analysiert die oder verkleinern die Wohnbereiche ganz nach Bedarf. Unser jeweiligen Bedürfnisse der Menschen und geht individuell auf starkes Schiebetürsystem TopLine bewegt selbst deckenhohe diese ein. Ob kleine multifunktional Wohnraumlösungen oder Wand- oder Möbelelemente leicht und sicher und eröffnet damit großzügig angelegte Grundrisse, arbeitete das Unternehmen ge- neue Optionen für ein flexibles Raumdesign. Die Transformation meinsam mit seinen Kunden für intelligente Beschlaglösungen von Räumen durch bewegliche Möbelwände ist nur ein Beiim aktuellen Zeitgeist, wie die Antworten von Michael Lehmkuhl, spiel: Es entstehen temporäre Räume, die nur bei Bedarf geGeschäftsführer des Unternehmens, bestätigen: nutzt werden. Sonst steht der Platz für das Wohnen, „Wir beschäftigen uns bereits seit Jahren mit fließenSchlafen oder die Küche zur Verfügung. Eines unseden Übergängen von Räumen und schaffen Prorer Konzepte ist ein intelligent versteckter Hauswirtduktlösungen und Ideen für ganzheitliche Möbelkonschaftsraum unter der Dachschräge: Im geschlossezepte“, betont Hettich-Geschäftsführer Michael nen Zustand verbraucht er keine unnötige Fläche und Lehmkuhl und erläutert: „Raumübergreifende Einverschwindet ganz aus dem Blickfeld. Schiebt man richtungskonzepte eröffnen uns ein großes Spektdas Wandelement auf, öffnet sich ein begehbarer, gut rum an neuen Anwendungsfeldern für unsere Mödurchdachter Hauswirtschaftsbereich mit Stauraum belbeschläge. Gefordert sind hier Flexibilität und und kompletter Geräte-Ausstattung. Begehbare KleiModularität von Möbeln auf kleinem Raum und in- Michael Lehmkuhl, derschränke mit verschiebbaren Regalelementen ernovative Designs, die sich nahtlos in offene Raum- Geschäftsführer in öffnen ebenfalls attraktive Gestaltungsmöglichkeiten. konzepte integrieren lassen – sozusagen die Funk- der Hettich Gruppe Die Nischennutzung ist in kleinen Wohnungen besontionalität im Verborgenen. Eine weitere Anforderung ders wichtig, wie z. B. die Nutzung des Raums unter ist die Veränderung von Räumen nach Bedarf, zum der Treppe. Auch hier haben wir innovative Lösungen Beispiel durch Raum-im-Raum-Lösungen. Weiterhin ist es wichtig, entwickelt, mit denen sich die Wohnqualität über die Einrichtung den vorhandenen Stauraum optimal auszunutzen. Schubkästen in erheblich steigern lässt. Auch Homeoffice-Lösungen sollen eiungewöhnlichen Formaten ermöglichen einen komfortablen Zu- nen modernen und ergonomischen Arbeitsplatz bieten, dabei gang zu ungenutztem Platz, der in diesem Umfang vorher nicht aber wenig Platz wegnehmen und sich unauffällig in das Ambimöglich war. Mit Schiebe- und Falttüren steht nichts mehr im ente einfügen – und im Idealfall nach Feierabend aus dem Weg, und es geht kein Platz für den Türöffnungswinkel verloren. Blickfeld verschwinden. Häufig kommen hier unsere Falt- und Wir sehen, dass der Bedarf an flexiblen Lösungen wächst, die den Schiebetürlösungen zum Einsatz, die dafür sorgen, dass Möbel Wohnkomfort steigern“, zieht der Branchenkenner Bilanz und mal dezent geschlossen oder offen und funktional sind, wenn sie hält dafür deutlich mehr als eine Lösung bereit: „Raum-im- in Gebrauch sind. Dazu haben wir mit unseren Beschlaglösungen Raum-Lösungen lassen sich zum Beispiel mit unseren TopLine innovative Möbeldesigns als Inspiration für magische EinrichSchiebetürlösungen oder dem „Kuhn“-Produktprogramm für tungslösungen entwickelt, wie zum Beispiel einen Kleiderhochwertige, individuelle Schiebetür- und Raumtrennsysteme schrank, in dem sich ein ganzes Homeoffice versteckt.“ problemlos realisieren. Bewegliche Wandelemente vergrößern Auch der ästhetische Aspekt hat bei Hettich höchste Priorität: „Wir haben bei Hettich den Anspruch, die perfekte Verbindung aus intelligenter Technik, Multifunktionalität, Komfort und Design für Verwandlungsplattform für effiziente und flexible alle Möbelwelten zu schaffen. Insbesondere das Design bzw. die Raumnutzung: Das „room2gather“-Konzept von Hettich schafft Fortführung des Designs von außen nach innen oder das grifflose z. B. im Büro multifunktionale Flächen, die mit einem Dreh anpassbar Design spielen hier eine wesentliche Rolle. Mit Komfortfunktionen sind und viele Raumkonstellationen ermöglichen. wie Push to Open Silent kann auf Griffe verzichtet werden – mit dem

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Fotos: Hettich

design + komfort

Der Dreh-Schwenk-Beschlag „FurnSpin“ von Hettich erlaubt eine attraktive Form der Stauraumnutzung und verleiht Möbeln Erlebnischarakter. Mit einer Handbewegung lassen sich ganze Möbelelemente von geschlossen nach offen drehen. Furnspin wurde als herausragende Innovation mit dem „interzum award 2023“ in der Kategorie „Best of the Best“ gewürdigt.

praktischen Nebeneffekt, dass man nirgends mit der Kleidung hängen bleibt. Auch die Emotionalisierung durch Licht in den Schubkästen mit AvanTech YOU Illumination setzt Wohlfühl- und Designakzente. Das sind zwar Details, aber genau auf die kommt es beim Gesamtkonzept für eine stimmige Inneneinrichtung an. Unser neuartiger Dreh-Schwenk-Beschlag FurnSpin, mit dem sich ganze Möbelelemente um die eigene Achse drehen lassen, war nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch die Top-Innovation auf der interzum 2023 – und er wird weiter für Furore in der internationalen Möbelwelt sorgen! Nach ersten Premieren im letzten Jahr bei Badmöbeln auf der ISH und Küchenmöbeln auf der Küchenmeile erobert der innovative Dreh-Schwenk-Beschlag FurnSpin nun auch die Wohnmöbel. Auf der imm cologne 2024 haben gerade die ersten Möbelhersteller ihre exklusiven Anwendungen mit FurnSpin im Bereich Living gezeigt: der Glasmöbelspezialist Dreieck Design in maßgeschneiderten Design-Glasmöbeln. Und der dänische Hersteller Skovby bringt mit der Beschlag-Innovation Bewegung in seine hochwertigen skandinavischen Holzmöbel. FurnSpin erlaubt neuartige Möbel- und Raumkonzepte mit überraschender Performance in einer Design­qualität, die sich deutlich vom Standard abhebt. Dabei wird der Wechsel zwischen „geschlossen“ und „offen“ effektvoll in Szene gesetzt. Mit einem eleganten Dreh wandelt sich die geschlossene Möbelfront zum offenen Regal und damit augenblicklich auch die Atmosphäre im Raum: Nach Bedarf aufgeräumt und puristisch im geschlossenen Zustand, oder aber geöffnet mit gutem Überblick und schnellem Zugriff von zwei Seiten. Multifunktionalität von Möbeln bedeutet für uns konkret, dass Möbel nach Bedarf mehrere Funktionen übernehmen“, betont Michale Lehmkuh: „Bleiben wir direkt beim oben erwähnten FurnSpin: Mit unserer Beschlag-Innovation geben wir Möbelherstellern und Designern neue Impulse, um ihren Premiumanspruch wirkungsvoll zu unterstreichen. Egal, ob in der Küche, im Bad, im Schlafzimmer, Wohnraum oder im Büro, das Multitalent FurnSpin kommt überall zum Einsatz: Seien es raumhohe Möbel oder kleine Vitrinen-Elemente – mit FurnSpin wird alles drehbar. Dabei bleibt der Beschlag nahezu im Verborgenen und bietet alle bekannten Komfortfunktionen wie etwa Einzugsdämpfung oder

Push to open für griffloses Möbeldesign. FurnSpin funktioniert aber ebenso im größeren Maßstab, das haben wir bereits mit unserem innovativen Entwurf „room2gather“ gezeigt. Das Prinzip: Räume und deren Nutzung dynamisch wandeln. Bei diesem Konzept handelt es sich im Wesentlichen um eine bewegliche System-Plattform als Basis, die individuell mit Möbeln und Wänden bestückt werden kann. Gleichzeitig erlaubt die einzigartige Kinematik von „room2gather“, Räume mit einer Handbewegung umzugestalten und dadurch vielfältig nutzbar zu machen. Wir sehen diese als Chance für Designer, Architekten, Objektplaner und die Möbelbranche, ihre privaten Endkunden und Bauherren, aber auch Unternehmen und die öffentliche Hand mit flexibel anpassbaren Lösungen für begrenzten Wohnraum und Gebäudeflächen zu begeistern. FurnSpin ist ein Beschlag mit dem Potenzial, die Möbelwelt umfassend zu verändern. Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit erachtete Hettich als ganzheitliche Konzept: „Mit Investitionen in umwelt- und ressourcenschonende Technologien, Reduzierung und Vermeidung von CO2-Emissionen, Ressourcenschonung auch bei Verpackung und Logistik, Steigerung der Energieeffizienz, Optimierung der Recyclingfähigkeit unserer Produkte bis hin zur Steigerung der Biodiversität an den Unternehmensstandorten“, unterstreicht Michael Lehmkuhl und betont: „Für uns als Beschlaghersteller spielt Stahl naturgemäß eine zentrale Rolle. Was bereits möglich ist, haben wir 2021 mit einem Pilotprojekt gezeigt: CO2-reduzierter Stahl aus deutscher Herstellung für ein Bauteil unserer Sensys-Scharniere hat die Emissionen um etwa 70 Prozent reduziert. Wir arbeiten weiter an neuen Lösungen, um mit unseren Kunden über den Zwischenschritt der CO2-armen Produkte langfristig sogar CO2neutrale Produkte entwickeln zu können. Zu den größten Herausforderungen zählen aktuell noch die begrenzte Verfügbarkeit des klimafreundlicheren Stahls und der Mehrpreis. Ebenso setzen wir auf einen nachhaltigen Materialeinsatz. Die Prämisse lautet: „So viel wie technisch nötig – aber so wenig wie möglich.“ Zunehmend wird bei Kunststoffen Regranulat verwendet, und auch bei Verpackungslösungen kommen Recyclingmaterialien www.hettich.com zum Einsatz.“ küche + architektur | 55


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