Ausgabe 2/2023 · 11. Jahrgang · www.kuecheundarchitektur.de
Das Magazin für professionelles Einrichten
Küchen- und Möbelhandel · Die Stimmung ist aktuell schlechter als die Lage Architektur, Küche und Raum · Architekt Karl Kaffenberger im Gespräch mit Stefan Waldenmaier, Leicht AG Künstliche Intelligenz · Im Gespräch mit KI-Spezialist und Visionär Fabian Westerheide
Die Verbundgruppe führender Küchenspezialisten in Europa
Wir haben es geschafft! Mit dem Erfolgsprogramm für Nachfolger und Existenzgründer
Erfahren Sie mehr:
Mit der starken Marke von DER KREIS:
DER KREIS Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen mbH & Co. KG · Mollenbachstraße 2 · 71229 Leonberg · www.derkreis.de
Editorial
D E T N !
t s A e b e W o f th B e st
D
ie Jagd auf „the best of“ hat begonnen. Vom Besten oder auch von den Besten gibt es grundsätzlich nie genug. Jeder will mit ihnen zusammenarbeiten, jeder von ihrem Know-how, ihrem Können, ihrer Loyalität und ihrem Charisma profitieren. Gesucht werden von Seiten der Küchenspezialisten als auch auf Seiten der Industrie zukunftsfähige, zuverlässige Beherrscher ihres Fachs, Profis, die in ihrer Gilde eine Benchmark stellen. Eine entsprechende Entlohnung des Betreffenden ist hier Voraussetzung: Qualität darf gerade bei „limitierten Auflagen“ ruhig etwas kosten. Das überdurchschnittliche Salär ist für Angestellte die fairste Art, Klasse zu honorieren. Geht es allerdings um die Gewinnung neuer Kunden, sieht das oft genug anders aus. Hier wird nicht selten die Angel mit einem schmackhaften Köder ausgeworfen. Zeitlich befristet werden Industrie unternehmen wie auch Fachhandelsgeschäfte zu wahren Fishing-Kings. Ein supergünstiges LackKöderchen hier, ein Sonderkonditiönchen da. Alles limitiert, versteht sich, nur für ganz besondere Kunden, so der Anschein. Natürlich lässt sich die eine oder andere Jagdtrophäe auch auf diese Weise ergattern. Die Gier des Menschen ist schließlich unersättlich. Zu einer langfris tigen Bindung zwischen Jäger und Erjagtem führt dieses Vorgehen jedoch nur in den seltensten Fällen. Wer zu den „Besten“ gehört, wird sich auf einen solchen Handel von vornherein nicht einlassen. Er sucht Gleichgesinnte in Anspruch und Haltung, Gleichgesinnte in Professionalität und zwischenmenschlichem Miteinander. Der überlieferten Philosophie des hanseatischen Kaufmanns entsprechend, handelt er wahrheitsgemäß und lehnt unfairen Wettbewerb ab. Die Besten kennen die Produkte und Ansprüche ihrer Partner aus dem Effeff. Sie gehen auf die individuellen Belange ihrer Kunden ein und stehen ihnen beratend zur Seite. Die Besten sind nicht schulmeisterhaft, sondern kreativ und lösungsorientiert.
Buhlen um die Besten WANTED: die besten Hersteller und Lieferanten, die besten Mitarbeiter, die besten Einrichtungsplaner und die besten Monteure
Natürlich liegt die Definition des bzw. der Besten immer im Auge des Betrachters. Die Zufriedenheit der Kunden ist grundsätzlich das Maß aller Dinge. Doch zu den Besten zu gehören bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen: Wer zu den Top unternehmen einer Branche zählt, Spitzen-Produkte fertigt, wer mit Spitzen-Einrichtungsplanungen punktet oder wer zu den Top-Monteuren gehört – sie alle müssen sich jeden Tag neu auf ein sich kon tinuierlich wandelndes Umfeld einstellen, um „Spitze“ zu bleiben. Und sie alle haben die Aufgabe, junge Menschen für ihre Branche und ihr Tätigkeitsfeld zu begeistern und ihr Wissen weiterzugeben. „Genies fallen nicht vom Himmel, sie müssen Gelegenheit zur Ausbildung und Entwicklung haben.“ (August Bebel). Alle Protagonisten einer Branche, vom Inhaber über die Geschäftsführung bis hin zu jedem einzelnen Mitarbeiter entscheiden über den Erfolg eines Unternehmens und damit über die Weiterentwicklung und die Existenz einer ganzen Branche.
Yvonne Davy Chefredakteurin
Doch zu den Besten zu gehören bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen: Wer zu den Topunternehmen einer Branche zählt, Spitzen-Produkte fertigt, wer mit Spitzen-Einrichtungsplanungen punktet oder wer zu den Top-Monteuren gehört – sie alle müssen sich jeden Tag neu auf ein sich kontinuierlich wandelndes Umfeld einstellen, um „Spitze“ zu bleiben. Und sie alle haben die Aufgabe, junge Menschen für ihre Branche und ihr Tätigkeitsfeld zu begeistern und ihr Wissen weiterzugeben. küche + architektur | 1
Foto: Liebherr
Mit AutoDoor beweist Liebherr: Komfort braucht freie Hand Ein leichtes Klopfen, ein Sprachbefehl oder ein Aktivieren über die SmartDevice-App genügt – ausgestattet mit AutoDoor bietet Liebherr die weltweit ersten Kühl- und Gefriergeräte, die sich komplett automatisch öffnen und schließen lassen. Das ist nicht nur praktisch und komfortabel, sondern wirkt auch edel in einer grifflosen Küche, die sich harmonisch in moderne Wohnbereiche einfügt. AutoDoor ist in drei neuen Einbaugeräten in Deutschland erhältlich. Dazu gehören das Gefriergerät SIFNAe 5188 sowie zwei Einbaukühlgeräte für unterschiedliche Nischen: IRBAd 4170 (122cm) und IRBAd 5190 (178cm). home.liebherr.com
2 | küche + architektur
1 Buhlen um die Besten WANTED: die besten Hersteller und Lieferanten, die besten Mitarbeiter, die besten Einrichtungsplaner und die besten Monteure
4 Küchen- und Möbelhandel Die Stimmung ist aktuell schlechter als die Lage
8 Architektur, Küche und Raum Architekt Karl Kaffenberger im Gespräch mit Stefan Waldenmaier, Vorstandsvorsitzender der Leicht AG
14 Zeitlos elegant Modell Esbo Königseiche natur von Rempp Küchen
15 Hettich – heute für morgen denken und handeln Im Gespräch mit Uwe Kreidel, Geschäftsführer Hettich
27 Superfood aus der Schublade Mit dem Hailo Micro Garden lassen sich frische Zutaten direkt in der eigenen Küche ernten
28 Allmilmö – die Industriemanufaktur setzt Akzente
32 Premium im Visier Individuell, nachhaltig & smarter denn je – Samsung nimmt Kurs auf den Fachhandel und das Premiumsegment
35 Individualität liegt im Detail Pronorm
36 Die Alternative hat einen Namen: Beckermann Küchen
40 Naber – Innovation aus dem Markt für den Markt „Was die Zukunft anbelangt, so haben wir nicht die Aufgabe, sie vorherzusehen, sondern sie zu ermöglichen.“ Antoine de Saint-Exupéry
45 Rotpunkt Küchen – More than kitchen „Welldressed“ …
Impressum Verlag: Fachschriften-Verlag GmbH & Co. KG Höhenstraße 17 · 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-1 · Fax 0711/5206-300 www.fachschriften-verlag.de VERLAGSLEITUNG: Tilmann Münch Christian Schikora Redaktionsbüro: küche+architektur Weißheimerstraße 7 · 67549 Worms
Inhalt 2/2023
Herausgeberin und Chefredakteurin: Yvonne Davy Tel. 06241/979708-10 Fax 06241/979708-17 davy@fachschriften.de Social Media und Anzeigenverkauf: Angela Weber Tel. 06241/979708-12 weber@fachschriften.de Layout: Simone Steinbrech post@steinbrech-design.de Druck: ColorDruck Solutions Gutenbergstraße 4 · 69181 Leimen
46 Künstliche Intelligenz
Im Gespräch mit KI-Spezialist und Visionär Fabian Westerheide
48 Smarte Haushaltshilfe Wie KI und andere innovative Technologien den Alltag erleichtern
49 Bedienkonzepte dynamisch dem Nutzerverhalten anpassen Electrolux
50 „Adaptive Cooling“: Wie ein Kühlgerät mitdenken kann… Liebherr
50 Mehr Leichtigkeit im Alltag und Zeit für Kreativität V-Zug
51 Mit KI und smarten Technologien zum perfekten Kochergebnis Miele
52 „KKT 007“ – Mit der Lizenz zum Ordern … Küchen-Kompetenz-Tage 2023
54 Hettich verbindet Preview zur interzum
58 Nobilia – Markant in die Zukunft 63 MHK erzielt „All-Time-High“ … … und geht kreative Wege im Kampf gegen den Fachkräftemangel
66 Miele – Umsatzsteigerung um 12,2 Prozent Verkaufte Stückzahlen leicht über Vorjahr
68 Networking – AMK im Zeichen der Zeit
72 Die guten Adressen der Branche Visitenkarten
Preisliste für Anzeigen: zur Zeit Nr. 11, gültig seit 1. 1. 2023 Preis Einzelheft: 10,00 Euro (inkl. Versand und MwSt.) Preis Jahresabo: (6 Ausgaben inklusive ePaper) Inland: 53,00 Euro; Ausland: 62,00 Euro (Preise inkl. Versand und MwSt.) Abonnement-Service: Fachschriften-Verlag GmbH & Co. KG Abo-Service Höhenstraße 17 · 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-306 Fax 0711/5206-307 abo@fachschriften.de Bankkonten: HypoVereinsbank IBAN: DE72 670 201 900 025 059 506 BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147321116 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Artikel oder Zuschriften mit Namen des Verfassers stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Der FachschriftenVerlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, und im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart. Im Fachschriften-Verlag erscheinen außerdem: Althaus modernisieren, bauen!, Bauen & Renovieren, HausbauHelden, Schwimmbad+Sauna und weitere Sonderhefte für Bauherren und Modernisierer Fotonachweise: küche + architektur | 3 Seite 48: © MH / stock.adobe.com Seite 72: © auremar / fotolia
daten + fakten
Küchen- und Möbelhandel Die Stimmung ist aktuell schlechter als die Lage
Die deutsche Möbelindustrie hat ihren Umsatz laut amtlicher Statistik im vergangenen Jahr um knapp sieben Prozent auf rund 18,8 Milliarden Euro gesteigert. Ausschlaggebend waren dabei die Preisanpassungen, die aufgrund der Erhöhung der Material- und Energiekosten notwendig wurden. Der Inlandsumsatz zog um 5,4 Prozent an. Im Ausland erzielten die Möbelproduzenten ein kräftiges Umsatzwachstum von 9,8 Prozent. Die Exportquote kletterte auf 33,2 Prozent. Für das laufende Jahr rechnet die Branche mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau.
Küchenmöbelumsatz (Euro)
sen für Gas und Strom zu einer gewissen Beruhigung im Markt beigetragen. Und zu guter letzt scheine auch die Inflation ihren Zenit überschritten zu haben. Das bestätige auch die interne Verbandsstatistik. Hiernach habe sich der Auftragseingang im Januar 2023 zwar verhalten entwickelt, im Vergleich zu dem hohen Vorjahresniveau aber besser als erwartet – nach den teils deutlich zweistelligen Rückgängen im Spätsommer/
Inlandsumsatz (Euro)
Auslandsumsatz (Euro)
2021
2022
2021
2022
2021
2022
Januar
412.158.000
489.101.000 +18,67 %
241.356.000
274.930.000 +13,91 %
170.802.000
214.171.000 +25,39 %
Februar
464.481.000
529.241.000 +13,94 %
267.953.000
298.027.000 +11,22 %
196.528.000
231.214.000 +17,65 %
März
517.182.000
609.964.000 +17,94 %
284.663.000
341.428.000 +19,94 %
232.519.000
268.536.000 +15,49 %
1. Quartal
1.393.821.000
1.628.306.000 +16,82 %
793.972.000
914.385.000 +15,17 %
599.849.000
713.912.000 +19,02 %
April
466.770.000
473.352.000 +24,34 %
249.028.000
260.284.000
+4,52 %
217.742.000
213.068.000
Mai
465.533.000
580.366.000 +24,67 %
247.097.000
313.946.000 +27,05 %
218.436.000
266.420.000 +21,97 %
Juni
540.654.000
540.372.000
-0,05 %
296.735.000
285.818.000
-3,68 %
243.919.000
254.554.000
1. – 2. Quartal
2.866.778.000
3.222.396.000 +12,40 %
1.586.832.000
1.774.433.000 +11,82 %
1.279.946.000
Juli
423.650.000
400.570.000
-5,45 %
241.857.000
222.971.000
-7,81 %
181.793.000
177.599.000
August
349.091.000
481.327.000 +37,88 %
199.716.000
265.504.000 +32,94 %
149.372.000
215.823.000 +44,49 %
September
578.277.000
631.622.000
+9,22 %
326.100.000
345.946.000
+6,09 %
252.177.000
285.676.000 +13,28 %
1. – 3. Quartal
4.217.796.000
4.735.915.000 +12,28 %
2.354.505.000
2.608.854.000 +10,80 %
1.863.288.000
2.127.061.000 +14,16 %
Oktober
550.773.000
550.589.000
-0,03 %
315.755.000
297.801.000
-5,69 %
235.018.000
252.788.000
+7,56 %
November
557.758.000
573.764.000
+2,87 %
318.654.000
313.639.000
-1,57 %
239.104.000
260.125.000
+8,79 %
Dezember
375.719.000
381.770.000
+1,61 %
216.218.000
208.296.000
-3,66 %
159.501.000
173.474.000
+8,76 %
Gesamtjahr
5.702.046.000
6.242.038.000
+9,47 %
3.205.132.000
3.428.590.000
+6,97 %
2.496.911.000
4 | küche + architektur
-2,15 %
+4,36 %
1.447.963.000 +13,13 % -2,31 %
2.813.448.000 +12,68 %
Quelle: Statistisches Bundesamt, HDH/VDM, VdDK
D
ie konjunkturelle Lage zeigt sich eher verhalten, bilanzierte Elmar Duffner, Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie e.V. (VDM). Allerdings sehe man verschiedene Indizes, die auch für das Jahr 2023 Zuversicht verleihen. So zeige der Ifo-Geschäftsklima-Index, dass die deutsche Wirtschaft zuversichtlicher ins Jahr gestartet sei als erwartet. Der GfK-Konsumklima-Index setze seine vorsichtige Erholung fort. Zudem haben die staatlichen Preisbrem-
Fotos: VDM
daten + fakten
elmar Duffner, Präsident
Jan Kurth, Geschäftsführer
Markus Meyer, Präsident
Christian Haeser, Geschäfts-
des Verbands der Deutschen
des Verbands der Deutschen
des Handelsverbands
führer des Handelsverbands
Möbelindustrie (VDM)
Möbelindustrie (VDM)
Möbel und Küchen (BVDM)
Wohnen und Büro e.V. (HWB)
Herbst 2022. Die Verunsicherung der Verbraucher angesichts der multiplen Krisen und der bevorstehenden Heizkostenabrechnungen erscheine weiter hoch. Für das Jahr 2023 erwarte man eine Seitwärtsentwicklung und gehe von einem eher verhaltenen ersten Halbjahr, aber einem besseren zweiten Halbjahr aus. Glücklicherweise habe sich die Materialbeschaffung wieder entspannt. Die meisten Vorprodukte seien inzwischen wieder stabil verfügbar. Somit bewegen sich die Lieferzeiten der Möbelindustrie größtenteils wieder im regulären Rahmen von vier bis acht Wochen. Zudem setze man darauf, dass sich das Konsumentenverhalten weiter stabilisiere, wozu auch der stabile Arbeitsmarkt beitrage. „Wir blicken zurück auf ein Jahr 2022, dessen Verlauf sich besser entwickelt hat als erwartet“, stellte Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK) fest. Die 18,8 Milliarden Euro seien eigentlich ein ganz guter Wert. Das gelte auch für die Steigerungsrate von sieben Prozent. Viele Kostensteigerungen auf Seiten der Vorprodukte mussten in der Kette bis hin zu den Konsumenten weitergegeben werden. Die Dynamik im Markt habe über das Jahr 2022 spürbar nachgelassen. Nach einem fulminanten Start im ersten Quartal mit einem Plus von über 16 Prozent Umsatzwachstum, baute dieses sich während der nächsten Quartale ab und mündete im vierten Quartal in einem Minus von 3,3 Prozent. Im wesentlichen geprägt worden sei dieser Geschäftsverlauf durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine im Frühjahr, dem nachlassenden Verbrauchervertrauen und den Preissteigerungen. Daher habe sich der Heimatmarkt mit einer Umsatzsteigerung von 5,4 Prozent in 2022 insgesamt etwas schwächer entwickelt als der Auslandsmarkt mit einem Plus von fast zehn Prozent. Letzterer profitiere nach wie vor von der Beliebtheit von Möbeln Made in Germany
des Gesamt-Möbelindustrie-Umsatzes. Man gehe davon aus, dass diese erfolgreiche Entwicklung sich auch im Jahr 2023 fortsetzen werde. Die Hersteller von Polstermöbeln konnten ihren Umsatz um 6,6 Prozent auf rund 1,1 Milliarden steigern. Auch die Umsatzentwicklung beim größten Segment der Möbelindustrie – den sonstigen Möbeln (darunter Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel) sowie Möbelteilen – fiel mit plus acht Prozent auf 6,4 Milliarden Euro positiver aus als im
Quelle: IFH Köln
Küchenmöbelindustrie wichtiger Wachstumsmotor Von den einzelnen Segmenten der deutschen Möbelindustrie erwies sich im vergangenen Jahr die Küchenmöbelindustrie mit einem Umsatzplus von 9,5 Prozent auf rund 6,2 Milliarden Euro abermals als wichtiger Wachstumsmotor. Das entspreche mittlerweile einem Drittel Quelle: Quelle:IFH IFHKöln Köln
küche + architektur | 5
daten + fakten
Baufertigstellungen
IST 2019
IST 2020
IST 2021
Wohngebäude
255.925
268.774
256.352
243.000 210.000
> EFH
83.804
87.275
78.209
72.500 61.000
> ZFH
19.306
20.472
20.118
18.500 16.000
> gesamt EFH/ZFH
103.110
107.747
98.327
91.000
> MFH
143.053
153.377
147.925
142.000 123.000
> Wohnheime
9.762
7.650
10.100
10.000 10.000
Nichtwohngebäude
4.866
4.995
5.317
5.000 4.000
Umbau
32.211
32.607
31.724
32.000 31.000
GESAMT
293.002
306.376
293.393
280.000 245.000
Branchendurchschnitt. Die Büromöbelindustrie registrierte mit einem Umsatz von rund 2,2 Milliarden Euro ein Wachstum von 8,4 Prozent. Die Hersteller von Laden- und sonstigen Objektmöbeln lagen um 6,3 Prozent über dem Vorjahreswert und erzielten einen Umsatz von rund 2,2 Milliarden Euro. Das kleinste Segment der Branche – die Matratzenindustrie – vermeldete dagegen ein deutliches Umsatzminus in Höhe von 23 Prozent auf rund 600 Millionen Euro. Dieser Rückgang sei eher auf statistische Effekte als auf einen substanziellen Nachfrageeinbruch zurückzuführen. Entwicklung Exportmärkte volatil Die Entwicklungen der Exportmärkte zeigten sich volatil. In den meisten europäischen Ländern konnten die deutschen Möbelhersteller ihren Absatz vor dem Hintergrund der Überwindung der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise deutlich ausbauen. Besonders erfreulich sind die Steigerungen der Möbelausfuhren in die Niederlande (plus 10,3 Prozent), in die Schweiz (plus 7,3 Prozent) und in das Vereinigte Königreich (plus 6,9 Prozent). Eine halbe Milliarde Euro Exportanteil sei hier ein ganz guter Wert. Der britische Markt erlebte nach der Unterzeichnung des Handelsabkommens mit der EU ein fulminantes Comeback und entwickelte sich zum fünftwichtigsten Exportmarkt für heimische Möbelhersteller. Frankreich belegt nach wie vor Platz eins im Ranking der wichtigsten Exportmärkte mit einem leichten Minus von 3,4 Prozent. Die Exportmärkte außerhalb Europas entwickelten sich ebenfalls uneinheitlich. Die deutschen Möbelexporte in die Vereinigten Staaten legten um 10,7 Prozent zu auf 280 Milliarden Euro. Damit sind die USA weiterhin der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt für Möbel Made in Germany außerhalb Europas, Nordamerika steht daher seit Jahren im Zentrum der Exportaktivitäten der Branche. Zwölf deutsche Aussteller präsentierten sich vor drei Wochen im Rahmen des vom VDM in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) und der Leipziger Messe organisierten deutschen Gemeinschaftsstandes auf der KBIS in Las Vegas, der wichtigsten nordamerikanischen Fachmesse für Küche und Bad. Rückläufig entwickelten sich dagegen die Möbelausfuhren nach China infolge der strengen Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung (minus 5,4 Prozent). Unter dem Strich ergebe sich aus der Gesamtentwicklung des Auslandsgeschäfts ein Exportanteil von 33,2 Prozent damit gehe jedes dritte in Deutschland produzierte Möbel ins Ausland. 6 | küche + architektur
Prognose ZDB 2023
77.000
Steigende Importe bei sinkender Menge Andererseits komme jedes zweite Möbel, das in Deutschland verkauft wird, aus dem Import. So habe auch der Import von Möbeln eine leichte Steigerung erfahren von plus drei Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Allerdings sei dieses Wachstum preisgetrieben, da sich die dahinterliegenden Mengen mit einem Minus von zwölf Prozent deutlich rückläufig zeigten. Chancen und Risiken 2023 „Die Wohnungsfertigstellungen werden auch im nächsten Jahr unter Druck stehen“, prognostiziert Jan Kurth. Wie stark sich gestiegene Zinsen, Inflationsrate und Baupreise auf die Branche auswirken werden, könne man jedoch noch nicht absehen. Dem gegenüber stehen stabilisierende Faktoren wie der Stellenwert des eigenen Zuhauses, der nach wie vor hoch ist. Zudem sei davon auszugehen, dass auch bei einer schwächeren Baukonjunktur weiterhin Einrichtungsbedarf vorhanden sein werde – eine These, die der Branchenkenner mit folgendem Beispiel untermauert: „Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 2 Millionen Küchen gefertigt und verkauft, davon rund 1,3 Millionen ins Inland. Bei 270 000 Wohnungsfertigstellungen in 2022 bedeutet das auch, dass rund 1 Million Küchen in Bestandsbauten verkauft wurden. Wir glauben, dass auch weiterhin trotz einer rückläufigen Baukonjunktur, die vorhandenen Ersparnisse in die Ausstattung von Bestandsbauten und damit auch in die Einrichtung investiert werden. Zudem ziehen durchschnittlich rund 5 Millionen Haushalte jährlich um, so dass auch hier wieder Einrichtungs-Ergänzungsbedarf besteht. Wir glauben zudem, dass die rund 200 Milliarden Euro, die die Verbraucher während der Pandemie zurückgelegt haben, irgendwann auch in Richtung Ausgaben fließen werden, und unsere Branche einen Teil des Kuchens abbekommen wird. Wir gehen davon aus, dass das Jahr 2023 im Umsatz stabil bleiben wird, bei leicht rückläufiger Menge.“ Begründet liege diese Prognose darin, dass mit weiteren Preisanhebungen gerechnet werden müsse, die an den Handel weitergegeben werden müssen. Stützend für eine positive Entwicklung der Branche wirke sich auch das Exportgeschäft aus. „Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück“, so Christian Haeser, Geschäftsführer des Handelsverbandes Wohnen und Büro. Der Jahres-Brutto-Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 35,3 Milliarden Euro. Für 2023 rechne man zumindest für das erste Halbjahr mit einer stabilen Nachfrage. Zudem gehe man davon aus, dass der Trend zum Homing und Cocooning weiter anhalte. Zur Zeit
Quelle: ZDB
Prognose ZDB 2022
daten + fakten
lasse sich eine steigende Nachfrage im mittleren und hochpreisigen Segment feststellen. Herausforderungen für die Zukunft So beobachtet der Branchenkenner zum einen das Thema Nachhaltigkeit: Die Nachfrage von Konsumenten nach Gebrauchtem wächst. Dazu tragen neben dem Trend zu mehr Nachhaltigkeit auch die Preissteigerungen der vergangenen Monate bei. Auch die zum Teil schlechte Verfügbarkeit neuer Produkte durch die Lieferkettenproblematik habe diesen Trend beschleunigt. Das Geschäftsmodell, gebrauchte Möbel zu verkaufen, entfalte derzeit eine neue Dynamik. Dabei wird das Recht auf Reparatur eine zentrale Rolle einnehmen, um die Lebensdauer eines Produktes zu verlängern. Recycelte Materialien … … spielen eine herausragende Rolle, wenn weniger Neumaterial in den Kreislauf aufgenommen werden soll. Auch die Wiedergewinnung von Materialien ohne Qualitätseinbußen sei bei der Etablierung neuer Geschäftsmodelle von immenser Bedeutung. Endkunden werden langfristig den ökologischen Fußabdruck eines Produktes beurteilen wollen und benötigten dazu gut aufbereitete Informationen. Recycling müsse künftig bereits beim Herstellungsprozess eines Produktes Beachtung finden, betont Christian Haeser. Ziel sollte es sein, mittels eines möglichst geringen Anteiles an Neumaterial die Lebensdauer zu verlängern. Der digitale Produktpass, mit dem über digitale und standardisierte Informationen der nächste Schritt gemacht wird, unterstütze langfristig die Kreislaufwirtschaft.
Gemeinsam zu einer stärkeren Lobby „Notwendig ist eine gemeinsame Interessenvertretung von Möbelindustrie und Möbelhandel, in der diese auf Augenhöhe miteinander zusammen arbeiten“, BVDM-Präsident Markus Meyer rief alle in der Branche Aktiven auf, sich dieser Initiative anzuschließen. Am 27. September 2022 habe ein Gespräch zwischen Repräsentanten des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, der Holzwerkstoffindustrie und des BVDM mit Vertretern diverser Ministerien stattgefunden. Ziel sei gewesen, diese zu informieren und zu sensibilisieren. Thematisiert worden waren u.a. auch das Lieferkettensorgfaltsgesetz oder die Kreislaufwirtschaft, Themen, die die gesamte Branche betreffen. Auf Anregung der Politiker solle nun, um alle Partikular-Interessen der Branche bei Gesetzgebungsprozessen und Planungen in den Ministerien zu berücksichtigen, eine gemeinsame Interessenvertretung von Möbelindustrie und Möbelhandel entstehen. Eine Interessenvertretung, wie es sie in der Branche noch nie gegeben habe, mit der Aufgabe diese in Berlin und Brüssel zu stärken. Apropos Lobby, um nationales und internationales Interesse für Möbel Made in Germany zu generieren, setzt der BVDM weiterhin auf imm cologne und LivingKitchen. Besonders hervorzuheben sei die imm Spring Edition, die vom 4. bis 7. Juni 2023 auf dem Kölner Messegelände stattfindet. Laut Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der Koelnmesse, haben sich an diesem neuen Konzept keine Küchenmöbel hersteller beteiligt. Die imm 2024, die wieder im Januar stattfinden wird, plane man mit einer LivingKitchen. Der BVDM ist der festen Überzeugung, dass nur eine stabile und starke Messewirtschaft der Garant für www.hwb.online ein erfolgreiches B2B- und B2C-Business sein kann. ANZEIGE
WESCO OUTDOORKÜCHEN HANDWERK IN PERFEKTION I MADE IN GERMANY WWW.WESCO-OUTDOORKUECHEN.DE
küche + architektur | 7
Architektur + Trend
Architektur, Küche und Raum Architekt Karl Kaffenberger im Gespräch mit Stefan Waldenmaier, Vorstandsvorsitzender der Leicht AG
Grundrisse entstehen als Symbiose zwischen den Wünschen des Bauherren und den Erfordernissen moderner Architektur, umgesetzt durch versierte Architekten. Oft kommt erst danach die Innenarchitektur zum Tragen. Karl Kaffenberger und sein Team aus Architekten und Innenarchitekten setzen sich mit dieser Thematik auseinander und realisieren in Kooperation mit erprobten Handwerkern Projekte, in denen Architektur und Innenarchitektur zur Einheit werden. Auch die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude gehört zum Portfolio von Karl Kaffenberger. In seinen Büros in Erbach und Darmstadt entstehen unter der Prämisse des nachhaltigen und gesunden Bauens Pläne für moderne Immobilien im privaten wie im gewerblichen Bereich.
8 | küche + architektur
Architektur + Trend
U
nieren“, gibt Stefan Waldenmaier zu bedenken und ergänzt: „Philosophisch gesehen könnte man den nachhaltigen Grundgedanken einer Küche auch auf die Konsumenten projizieren. Würden diese, anstatt vorgefertigte Nahrungsmittel zu konsumieren mehr kochen, könnten sie noch stärker zur Nachhaltigkeit beitragen, da der gesamte Prozess der Herstellung von Convenience-Produkten inklusive Verpackung und Versand dann entfiele.“ Eine These, die Karl Kaffenberger nur unterstützen kann: „Hier kann wirklich jeder zu mehr Nachhaltigkeit beitragen, noch dazu, wenn man beim Kochen regionale Produkte verwendet.“ „Was unsere Werkstoffe anbelangt, so stammen die von uns eingesetzten, in Europa verarbeiteten Spanplatten prinzipiell aus nachhaltigem und zertifiziertem Anbau. PFC-, FSC-Zertifizierungen, hinter denen WWF, Greenpeace oder NABU stehen. Bei den Lizenzgebern dieser Label handelt es sich um NGOs (non-governmental organizations), zu deutsch: gemeinnützige Organisationen, die nicht von einer Regierung gelenkt werden. Zudem setzen die Holzwerkstoff-Anbieter verstärkter denn je auf Altholz. Um sie dem Produktionskreislauf wieder zuzuführen, müssen nur Kunststoffkanten entweder geschreddert oder thermisch recycelt werden.“ „Ähnlich ist das auch mit dem als Dämm-Material eingesetzten Styropor“, wirft Karl Kaffenberger ein. Auch das muss, im Falle einer Entsorgung, verbrannt werden.
Fotos: Karl Kaffenberger
m seine Bauherren optimal beraten zu können, informiert sich der sympathische Hesse auch bei Herstellern, die seine Philosophie der ganzheitlichen Betrachtungsweise von Immobilien teilen. Wir begleiten Karl Kaffenberger bei seinem Besuch bei Leicht Küchen in Waldstetten, ein Hersteller, dessen Auftritt ihm schon lange ins Auge sticht: „Ich folge Leicht Küchen u.a. auch auf Instagram. Die Darstellungsform der Marke mit ihrer architektonischen Ausrichtung spricht mich an, umso gespannter bin ich auf den Showroom.“ Karl Kaffenberger zeigt sich angetan von der Präsentation der Exponate und den vorgestellten Materialien sowie deren exzellenten Verarbeitung, die deckenhohen Türen, die funktionale und leichtgängige Technik. Besonders überzeugt haben den Ästheten die keramischen Fronten und das durchlaufende Furnierbild. Ganz zu schweigen von der hier dargebotenen Maßvariabilität. Summa summarum entsprechen Handschrift und Qualität des Markenherstellers dem, was der dynamische Architekt selbst mit seinem Anspruch an Design, Qualität, zeitloser Ästhetik, Funktionalität und natürlich auch Langlebigkeit verkörpert. „Die Nachhaltigkeit unserer Küchen ist in jedem Fall gegeben, sowohl was die eingesetzten Materialien anbelangt, als auch in puncto Langlebigkeit. Schauen Sie sich im Vergleich dazu die Nutzungsdauer eines iPhone an, so reicht diese bei weitem nicht an die unserer Möbel heran, da zu einem gewissen Zeitpunkt die Updates nicht mehr funktio-
küche + architektur | 9
Architektur + Trend
Die Kreislaufwirtschaft geht an keiner Branche und keinem Gewerk vorbei. „Für eine energieeffiziente Bauweise spielen die eingesetzten Bauteile, die Rohstoffe und die zum Bauen verwendete Energie eine wichtige Rolle. Eine in den letzten Jahren neu hinzugekommene Herausforderung für uns Architekten ist es, neben der Energieeffizienz in Planung und Bauausführung auch auf die Materialeffizienz der eingesetzten Konstruktionen und Bauteile zu achten – und zwar unabhängig davon, ob es um Neubau, Sanierung oder Umbau geht.“ Schnell stellt man fest: Es gibt mehr Parallelen zwischen Möbelproduzenten und Architekten als man denkt: Architektur und Innenarchitektur als Einheit „Ich sehe die Beziehung zwischen Architektur und Innenarchitektur als eine Symbiose. Aus diesem Grund gehören unserem Architektenteam auch Innenarchitekten an. Natürlich habe ich selbst ebenfalls die eine oder andere Küche geplant. Allerdings habe ich festgestellt, dass ich, wie wahrscheinlich viele meiner Architektenkollegen auch, extrem schlicht und zurückhaltend plane. Unsere Innenarchitekten sorgen dafür, dass die architektonische Linie in der Innenarchitektur immer wieder anders interpretiert und intensiver auf die Belange des Bauherren zugeschnitten wird. Was natürlich auch viel modischer sein darf, denn eine Tapete oder Wandfarbe zum Beispiel lässt sich zu jeder Zeit mühelos verändern. Das gilt auch für Deko-Artikel. Dementgegen muss ich mit meiner Architektur den großen Rahmen und somit ein Stück weit auch die Bühne schaffen, für das was drinnen passiert und eine individuelle Wohnlichkeit möglich macht. Der Anspruch unseres Architekturbüros besteht darin, unsere Bauherren ganzheitlich zu beraten. Und wir sind froh darüber, für Bauherren arbeiten zu dürfen, die diesen ganzheitlichen Ansatz mit uns teilen.“ „Diese ganzheitliche Ausrichtung verstehen wir bei Leicht darin, Material- und Farbkontext sowie Formalien von außen auch nach innen zu übertragen“, schildert Stefan Waldenmaier die Philosophie von Leicht und findet bei Karl Kaffenberger durchaus Zustimmung: „Wir gehen hier sogar noch einen Schritt weiter und binden auch die Umgebung der Immobilie, sprich die Natur, mit in die Innenarchitektur ein. Das Ganze funktioniert natürlich auch umgekehrt, indem wir die Innenarchitektur ein Stück weit nach außen tragen. So zieht sich die kleine Treppenanlage auch schon einmal vom Wohnraum nach draußen oder die keramische Innenwand in Natursteinoptik findet sich auch außen wieder. Lichtgestaltung ist dabei ebenso ein bedeutendes Element. Für uns ist es wichtig, eine Verknüpfung von Außen und Innen bzw. ein fugenloses Gesamtbild im Sinne unserer Bauherren zu realisieren.“ Aber ... 10 | küche + architektur
... welchen Stellenwert hat die Planung der Küche ... ... in diesem Kontext? „Die Küche hat für uns eine Sonderstellung. Wenn eine Küche gut integriert werden soll, dann ist sie auf jeden Fall funktionaler Bestandteil der Architektur“, betont Karl Kaffenberger. „Das gilt insbesondere dann, wenn Wohnraum begrenzter ist. Wenn wir als Architekturbüro uns mit den Linien und Fluchten beschäftigen, wird die Küche bereits in die Innenraumgestaltung unter Berücksichtigung der notwendigen Proportionen und Abstände mit eingeplant. Denn im Nachhinein lässt sich das meist nicht mehr optimal richten. Bei offenen, großzügigen Wohnraumplanungen lässt sich die Küchenplanung vielleicht auch im Nachhinein noch optimieren, dennoch ist es auch hier empfehlenswert, die Küche von Anfang an mitzuplanen. Die repräsentative Küche kann entweder durch einen Hauswirtschaftsraum oder oft auch durch eine Funktionsküche im Hintergrund ergänzt werden. Unterstützend wirkt dabei der steigende Anteil an hohen Schränken, die als deckenhohe Version oder integriert in den Trockenbau an Massivität verlieren und sich harmonisch in die Innenarchitektur einfügen. Hinter ihren Türen verbergen sich dann meist hochwertigste Einbaugeräte, die man zwar hat, aber nur bei Bedarf zeigt. Zu guter Letzt sollte jede Planung ihren Nutzer zufriedenstellen. Unsere Bauherren sind hart arbeitende Menschen, und sollten in ihrem Zuhause Ruhe finden und sich nicht über unpraktische räumliche Gegebenheiten ärgern müssen.“ Eine Sichtweise, die ganz im Sinne von Stefan Waldenmaier ist, der die Marke Leicht nicht umsonst als Architekturmarke etabliert hat: „Ruhe, Eleganz, Zeitlosigkeit und Harmonie sind Werte, die man in seinem Zuhause gerne für sich in Anspruch nimmt. Die Küche hat sich im Laufe der letzten Jahre weiterentwickelt – von einem rein funktionalen Raum hin zu einem repräsentativen wohnlichen Einrichtungsbereich. Bedingt durch offene Raumlösungen ist die Küche integrativer Bestandteil des Ganzen. Dennoch sieht es in der Praxis anders aus. Aus unserer Erfahrung arbeiten heute zahlreiche Architekten und Küchenplaner Hand in Hand, aber nur bis zu einem gewissen Grad“, weiß Stefan Waldenmaier. „In 90 Prozent dieser Kooperationen erhalten unsere Handelspartner von den Bauherren den Plan des Architekten und setzen dann die Konzeption der Küche auf einer vorgegebenen Fläche entsprechend um. Nach einiger Zeit fragen die Architekten bei uns als Hersteller den Installationsplan an, um festlegen zu können, wohin die entsprechenden Anschlüsse für Strom, Wasser etc. gelegt werden müssen.“ „Erfahrungsgemäß geht das Gros meiner Architektenkollegen den Weg einer ganzheitlichen architektonischen und innenarchitektoni-
Architektur + Trend
vorgestaltet und dann von Dienstleistern entsprechend ausplanen lässt. In Deutschland spielt der Architekt für uns als Hersteller beim Verkauf eine eher untergeordnete Rolle. Nur wenige Bauherren wenden sich mit dem Wunsch einer ganzheitlichen Planung an ein Architekturbüro. Diese Klientel sucht dann aber auch das Besondere. Für uns liegt die Herausforderung darin, sowohl die Architekten als auch die Bauherren, die ganzheitlich denken, zu finden und sie über unsere Leistungsfähigkeit zu informieren und gemeinsam mit unseren Handelspartnern zufriedenzustellen.“
schen Ausrichtung nicht mit“, bekennt Karl Kaffenberger. „Das hängt auch damit zusammen, dass nicht jeder Bauherr dieses Mehr an Service honoriert. Die Qualität der Planung obliegt dann einzig und allein der Kompetenz des Küchenbauers. Wir selbst arbeiten hin und wieder mit einem Küchenplaner zusammen, der sich rein der Kooperation mit Architekten verschrieben hat und wirklich exklusive Einrichtungen in exklusiven Materialien plant und umsetzt. Wir sprechen nicht nur die gleiche Sprache, sondern er versteht es auch hervorragend mit unserer Klientel umzugehen.“
Eine gute Planung lebt aus einer Mischung aus Homogenität und Individualität „Es ist immer unser Ansatz, homogen zu gestalten“, hebt Karl Kaffenberger auch aus seiner Sicht der Dinge hervor: „Reine ruhige Grundlinien bilden die Basis. Durch die Ideen unserer Innenarchitekten aber auch durch die Wünsche der Bauherren werden und dürfen diese aber durchaus auch einmal aufgebrochen werden. Letztendlich geht es um
Der Architekt ist Berater, kein Verkäufer „Ein freier Architekt darf nichts verkaufen, er darf nur beraten“, unterstreicht Karl Kaffenberger. „Im Gegensatz zur Möbelindustrie haben es Markenhersteller aus allen Bereichen der Bauindustrie, wie z.B. auch die Armaturenhersteller, es seit Jahren verstanden, die Architekten kontinuierlich über ihre Produkte zu informieren, was folglich von deren Seite auch zu Weiterempfehlungen führt. Natürlich muss der Architekt seine Empfehlungen auch begründen können. Dieser Ansatz gilt auch für die Küche: Ziel muss es sein, ein gestaltetes Objekt zu realisieren, das mehr bietet als die reine Funktionalität.“ „Womit wir wieder bei dem Thema Durchgängigkeit und Gesamtkonzept wären“, stellt Stefan Waldenmaier fest. „Unsere Vielfalt an Materialien, Farben, Designs und Schranktypen sowie die Möglichkeit, diese sehr breit einsetzen zu können, sollte dem mit uns arbeitenden Gestalter offenbaren, dass es mit uns möglich ist, Häuser durchgängig zu planen. Wir haben Partner, die diese Klaviatur zu spielen verstehen. Teilweise in der Schweiz, ganz bestimmt aber in Spanien, Russland, in den USA oder Asien läuft der Verkauf ausschließlich über den Architekten, der das Projekt konzeptionell küche + architektur | 11
Architektur + Trend
Individualität. Während früher jeder Raum ein anderes Thema bespielte, sind die Übergänge zwischen den einzelnen Funktionszonen heute eher fließend. Das ist im Übrigen auch unser architektonischer Stil, der bei den Bauherren, die mit uns zusammenarbeiten, gut ankommt. In den meisten Fällen decken sich die stilistischen Ansprüche von Bauträger und Architekt. Aber natürlich haben unsere Bauherren auch eigene Ideen, die wir in unsere Planung mit einfließen lassen. Unsere Innenarchitekten sind dabei sehr wertvoll für uns und unterstützen uns dabei.“ Grundsätzlich jedoch hält der sympathische Architekt an einer These fest: „Eine innenarchitektonisch gestaltete Küche benötigt keine Eckschränke.“ Das gilt nach seinen Erfahrungen auch für kernsanierte Objekte.
Keramik innen wie auSSen Doch zurück zur Küche: Für sie, da sind sich beide Herren einig, spielt es letztendlich keine Rolle, ob sie ihren Platz in einem Neubau oder in einem Altbau findet. Bereits während unseres Rundgangs durch den Showroom wird die Affinität des Architekten für das Material Keramik deutlich, das Leicht in einem der großzügigen Exponate zelebriert: „Ich bin sehr angetan von den großen, dünnen Keramikplatten. Wir setzen vor allem die sechs oder sieben Millimeterplatten gerne im Bad, aber auch in der Küche ein. Die Platten sind vom Gewicht her moderat, lassen sich gut verarbeiten und man hat eine qualitative Oberfläche, die fast alles mitmacht. Und der optische Effekt dieser Platten als Bestandteil von Möbeln ist, gerade wenn das Ganze auf Gehrung gearbeitet ist, sensationell.“ Foto: Leicht Küchen
Kernsanierungen sind interessante Herausforderungen „In den Küchenraum eines 60er-,70er- oder 80er-Jahre Baus passt heute oftmals gerade so die Garderobe. Deshalb nehmen unsere Bauherren wirklich Kapital in die Hand, um die eine oder andere Wand „einzureißen“, einen Sturz einzubauen und Räume offen zu gestalten. Selbst in denkmalgeschützte Immobilien werden je nach Kundenwunsch hochmoderne Küchen eingebaut.“ Als Beispiel gewährt uns der Architekt Einblick in eines seiner aktuellen Sanierungsobjekte, eine kernsanierte Gründerzeitvilla im Taunus mit Wellnessbereich und gleich zwei charakteristischen Küchen, Indoor und Outdoor. Den Mittelpunkt der Indoor-Küche bildet ein vier Meter langer Corian-Block mit durchgehender Arbeitsplatte. Die Geräte wurden in das Mauerwerk eingelassen. Die moderne Ausstattung steht in Kontrast zu den 120 Jahre alten Stahl-Schiebefenstern, aber gerade dies macht den Charme aus.“ Die überdachte Terrasse der Villa im Taunus veredelt eine OutdoorKüche aus Faserbeton: „Ein Material, das zwar schwer ist, sich jedoch
immer noch zu Viert tragen lässt“, erläutert Karl Kaffenberger. Ein Blick auf die Sauna lässt erkennen, dass auch in diesem Bereich vertikale Holzstrukturen Einzug halten. Angrenzend ein stattlicher Swimming-Pool – große Fenster fluten den Pool-Bereich mit Tageslicht und ermöglichen einen beeindruckenden Ausblick auf den Taunus. „Ohne die entsprechenden kompetenten Handwerker könnten wir solche Projekte nicht realisieren“, weiß Karl Kaffenberger aus Erfahrung. „Sanierungen sind von Grund auf wesentlich anspruchsvoller als ein Neubau, da man mit einer vorgegebenen Struktur arbeiten muss. Zudem ist meist alles neu zu vermessen, denn oft stimmen die alten Pläne nicht. Im Falle der Taunus-Villa ist unser Bauherr ein absoluter Purist, der es sehr hell liebt. Dieser Wunsch wurde von uns natürlich auch realisiert. Allerdings erlaubt es der Denkmalschutz nicht, das rustikale dunkle Treppenhaus des Kulturdenkmals hell zu gestalten. Kernsanierungen sind selten zu einhundert Prozent kalkulierbar“, weiß der Architekt. „Denn hinter die alten Fassaden zu blicken, ist erst während der Sanierung möglich.“
12 | küche + architektur
Fotos: Leicht Küchen
Architektur + Trend
„Das sehen wir ganz genauso“, unterstreicht Stefan Waldenmaier. „Deshalb arbeiten wir sehr eng mit einem auf die Herstellung und Verarbeitung spezialisierten Vorlieferanten zusammen, mit dem wir gemeinsam unsere Produkte realisieren. Bei der Verarbeitung keramischer Fronten und Arbeitsplatten müssen wir letztendlich eine hohe Maßvarianz gewährleisten, die in unsere Prozessabwicklung eingespielt wird, was mit einem entsprechenden Aufwand verbunden ist, sich aber mit der Zufriedenheit unserer Kunden bezahlt macht. Wir wollen die Räume schöner machen, und mit je mehr Architekten und guten Planern wir zusammenarbeiten, desto mehr Bauherren können wir gemeinsam zufriedenstellen. Unser gemeinsames Ziel ist es, Trends zu setzen, indem wir herausragende Dinge leisten, die dann in Folge beim Käufer einen zweiten und dritten Impuls auslösen.“ „Leicht ist in Print- und Online-Medien extrem gut platziert und zeigt sich hier nicht umsonst als die Architekturmarke“, so die Wahrnehmung von Karl Kaffenberger. „Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben. Die Stilistik, die wir prägen, findet eine ganz bestimmte Gruppe an Interessenten. Wir sind kein Hersteller für den Massenmarkt. Leicht hat sich ein Profil erarbeitet, an dem sich unsere Kunden orientieren können. Nach meiner Ansicht ist gerade in schwierigen Zeiten nichts schlimmer als Profillosigkeit.“ Wichtig ist die Deckungsgleichheit zwischen dem Anspruch, den man artikuliert, und der Leistung, die geliefert wird, da sind sich Architekt und Markenhersteller einig. Der architektonische und innenarchitektonische MaSSanzug Und auch in diesem Punkt korrespondieren die Aussagen der Gesprächspartner: „Eine gute Planung entspricht einem Maßanzug“, stellt Karl Kaffenberger die Analogie her. „In der Regel weiß jemand, der sich ein entsprechendes Haus leisten kann, wer er ist und was er will. Das spiegelt sich dann auch in der Architektur und in der Innenarchitektur wider. Für eine Architekturmarke wäre es der falsche Weg zu sagen, hier setze ich die Echtholzfronten ein, und biete andererseits gleichzeitig, um auch das Einstiegssegment bedienen zu können, die Kunststofffronten an. Ich für meinen Teil versuche, meine Bauherren hinsichtlich der eingesetzten Werkstoffe immer auf den Mehrwert des einen oder anderen Materials hinzuweisen. Nichts ist schlimmer als an der falschen Stelle zu sparen.“ „Es werden Jahr für Jahr weniger Wohnungen und Häuser gebaut, als Küchen verkauft. D.h. unsere Küchen gehen überwiegend bereits in den Bestandsbau“, argumentiert Stefan Waldenmaier. „Das war schon immer so, und wird dadurch, dass der Rohbau so
teuer geworden ist, noch forciert. Es ist noch nicht so lange her, da machte der Rohbau 30 Prozent des Bauvorhabens aus. Heute liegt der Anteil daran bei zwischen 45 und 50 Prozent. Deshalb sollte man sich grundsätzlich überlegen, falls Bestände vorhanden sind, zu eruieren, ob sich mit einem moderaten Aufwand eine Grundstruktur realisieren lässt, die dem heutigen Anspruch genügt. Wenn die 27 cm dicke Poren-Beton-Wand in Ordnung ist, ist es nicht unbedingt erforderlich, sie mit Styropor zu verkleiden. Ausgestattet mit neuen Fenstern und einem entsprechenden Dach lassen sich trotz vorhandener Ölheizung bereits sehr gute Energie-Effizienz-Werte erreichen“, versichert der erfahrene Architekt. Konzentration auf wenige, ausgesuchte Partner „Wir gehen natürlich auch ins Detail und übernehmen für unsere Bauherren auf Wunsch etwa die gesamte Lichtplanung inklusive Bemusterung der zum Einsatz kommenden Leuchten. Architekten sind eigentlich Generalisten“, betont Karl Kaffenberger. „Wir wissen von allem ein bisschen. Aber ich liebe es, ein Gesamtkonzept zu erstellen und bin immer bereit, mich mit unterschiedlichen Gewerken und Produkten auseinanderzusetzen und mich, im Sinne der Bauherren, einzuarbeiten. Gemeinsam mit unseren Innenarchitekten gelingt es uns bis dato, unsere Auftraggeber auch hinsichtlich der Beleuchtung sowohl funktional als auch in puncto Design rational und emotional zu überzeugen, auch wenn wir uns dabei auf gewisse Produkte konzentrieren.“ „Bei unseren Kunden aus dem qualifizierten Küchenfachhandel ist das ganz ähnlich“, stellt Stefan Waldenmaier fest. „Noch vor einigen Jahre arbeitete ein Fachgeschäft mit mindestens fünf Küchenmöbelherstellern und mehreren Elektrogeräte- bzw. Zubehörherstellern zusammen, mit denen sie eine gewisse Stilrichtung abdeckten. Heute konzentriert man sich meist auf jeweils zwei Lieferantenpartner. Das Produktportfolio der einzelnen Hersteller ist sehr vielseitig und sehr komplex. Heute ist nahezu alles möglich. Unsere Preisliste mit den darin enthaltenen Bestelltypen dient der Vereinfachung der Bestellung. Wird eine hier nicht aufgeführte Type benötigt, erhalten wir vom Kunden die Maße und fertigen sie. Der wesentliche Aspekt für den regen Zuspruch sind die Linienführungen und Proportionen. Unsere Architekten haben sowohl in der Horizontalen die durchlaufende Fuge als auch in der Vertikalen eine proportionale symmetrische Fugenaufteilung umgesetzt bis hin zu den integrierten Regalen und Glasvitrinen – alles folgt einem klar definierten, nüchternen Raster.“ „... oder eben reinen, ruhigen Grundlinien, die die Homogenität gewww.karlkaffenberger.de währleisten“, ergänzt Karl Kaffenberger. küche + architektur | 13
Fotos: Rempp Küchen
Architektur + Trend
Zeitlos elegant Auf Maß gefertigt wie ein edler Nadelstreifenanzug: Mit dem Modell Esbo Königseiche natur greift Rempp Küchen einen der aktuellen Oberflächentrends auf.
14 | küche + architektur
W
as haben Mode und Möbeltrends gemeinsam? Was einmal up to date war, feiert häufig früher oder später ein Comeback. So auch die gute alte Lamellenfront aus den Siebzigern, die aktuell bezeugt: Zeitlose Eleganz kommt eben nie aus der Mode. Spätestens seit der Eurocucina im vergangenen Jahr zieht sich das edle Rillenfurnier wie ein roter Faden durch alle Wohnbereiche. Ob in der Küche, im Wohnzimmer oder im Bad, die Rillenfront mit vertikaler Lamellenstruktur setzt zeitlose Oberflächenakzente und verbreitet wohnlichen Charme par excellence. Elegant und feingliedrig präsentiert sich die vertikal strukturierte Furnierfront des Modells Esbo Königseiche natur. Ihr gleichmäßiges Lamellenraster erhalten Fronten und Nischen in einem aufwendigen Herstellungsprozess: In eine furnierte MDF-Platte werden die Rillen bis auf das MDF eingefräst. Hier zeigt sich die hohe Oberflächenkompetenz von Rempp Küchen. Den edlen Lamellen-Look kombiniert der Küchenhersteller mit einer markanten Porzellankeramik-Front. Einen besonderen Eyecatcher bildet die brillant glänzende Acrylkante: bündig verschliffen mit der Front verleiht sie der Planung eine besonders exklusive Note. Rempp-kuechen.de
Unternehmen + Köpfe
Hettich – heute für morgen denken und handeln
Fotos: Hettich
Im Gespräch mit Uwe Kreidel, Geschäftsführer Hettich
„Wir blicken auf zwei außergewöhnliche Jahre zurück“, betont Uwe Kreidel, Geschäftsführer Hettich. Wir sprechen mit dem versierten Branchenkenner und Manager nur wenige Wochen vor der internationalen Leitmesse der Zulieferindustrie. „Den vorliegenden Anmeldungen zufolge können wir sogar mit mehr Besuchern rechnen als erwartet. Wir freuen uns bereits sehr auf die erste physische Interzum nach der Pandemie!“
I
n welcher Relation die Anzahl der Messebesucher zu der des Jahres 2019 stehen wird, bleibt natürlich noch abzuwarten. Uwe Kreidel zeigt sich zuversichtlich. Im Geschäftsjahr 2022 ist das innovative Familienunternehmen in allen relevanten Geschäftsbereichen gewachsen, wobei sich die Bereiche Küche und Elektrogeräte besonders positiv entwickelten. In den kommenden Jahren sollen zusätzliche Innovationen zum Erfolg des Global Players beitragen. Uwe Kreidel: Wir laden unsere Kunden in diesem Jahr dazu ein, Hettich neu zu erleben. Unser Standbau gestaltet sich großzügig und offen. Das bietet unseren Besuchern Raum, um die Exponate auf sich wirken zu lassen. Unsere Gäste sollen sich bei uns wohlfühlen. Im Sinne unserer Kunden konzentrieren wir uns ausschließlich auf die Neuheiten aus unserem Hause. Unsere magischen Einrichtungslösungen für alle Bereiche des Lebens, also Küche, Bad, Wohnen, Schlafen, Arbeiten und Outdoor-Living, sollen überzeugen und begeistern. Und ich kann bereits heute versprechen, dass einige Produktpremieren zu sehen sein werden. So präsentieren wir auf einer Sonderfläche eine Innovation, die eine neue Dynamik in alle hochwertigen Möbelwelten bringt. Wir sind davon überzeugt, dass diese Entwicklung von unseren Kunden als eine wirkliche Neuheit wahrgenommen wird, da es derzeit noch nichts Vergleichbares am Markt gibt. Es ist ein Produkt, mit dem sich der anhaltende Trend der Individualisierung ungebrochen bedienen lässt.
Eine Entwicklung, die eine entsprechende Designfreiheit und damit auch eine kundenindividuelle Umsetzung zulässt und in der Verarbeitung und der Konstruktion neue Möglichkeiten bietet. Angesiedelt im Premium-Segment können sich sowohl unsere Partner in der Möbelherstellung als auch deren Kunden mit dieser Innovation profilieren. Sie sehen Ihre Aufgabe auch darin, Produkte zu entwickeln, die die Raumgestaltung flexibel machen, bzw. die es erlauben, Räume zu teilen oder bestimmte Funktionen dann frei zu ge ben, wenn man sie braucht. In dieser innenarchitektonischen Ausrichtung liegt sicher noch sehr viel Potenzial? Uwe Kreidel: Durchaus. Die Zeiten, in denen Funktionen gewissen Räumen zugeteilt wurden, sind vorbei. Küche, Essen und Wohnen bilden heute in den meisten Privathaushalten eine starke, ineinander übergehende Einheit, die den Lebensmittelpunkt ausmacht. Diesem Megatrend tragen wir auch mit unseren Produktentwicklungen Rechnung. So durch unsere Schiebetür- und Raumtrennsysteme, die nicht mehr an einen Korpus gebunden sind und damit neue Raumlösungen ermöglichen. Falten und Schieben wird generell mehr nachgefragt, da diese Beschläge zum einen ein emotionales Öffnungserlebnis vermittelt und zum anderen dazu beitragen, Staugut und Technik oder sogar ein ganzes Homeoffice in offenen Raumlösungen so verbergen zu können, dass der wohnliche, aufgeräumte Charakter des Raums erhalten bleibt. küche + architektur | 15
Unternehmen + Köpfe
Auch die aktuell im Bau befindliche Produktionshalle C3 in Kirchlengern wird den Jahresprimärenergie-Bedarf nach dem GebäudeEnergie-Gesetz 2020 um 84 Prozent unterschreiten.
Nicht zu vergessen unsere „Steelforce“-Produkte, die die ergonomische Ausstattung unterstützen, wie z.B. in Form eines höhenverstellbaren Homeoffice-Schreibtischs oder auch des höhenvariablen Esstischs, der auf Knopfdruck zur Theke avanciert. Den könnte man sicher auch in eine neue Outdoorküche inte grieren? Uwe Kreidel: Wer weiß? Aber Sie haben recht, die Pandemie war auch ein Beschleuniger für Outdoor-Küchen. Hier sind vor allem Produkte gefordert, die witterungsbeständig Sonne, Regen und Schnee trotzen. Diesem Anspruch versuchen wir mit unseren Entwicklungen Rechnung zu tragen, und zwar im Möbel- und Gerätebereich. Ich denke dabei nicht nur an unser „Veosys“ Scharnier in Edelstahlausführung, dem Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit nichts anhaben können. Davon können sich unsere Gäste auf der Interzum gerne überzeugen. Zielen Ihre Innovationen generell auf das gehobenere Preis segment ab? Uwe Kreidel: Aufgrund der konjunkturellen Lage investieren die Konsumenten seit dem zweiten Halbjahr 2022 deutlich weniger in die Einrichtung ihres Zuhauses. Besonders von der Kaufzurückhaltung betroffen sind das untere und das mittlere Preissegment. Im gehobenen Preissegment bleibt die Nachfrage nach wie vor bestehen. Für uns 16 | küche + architektur
bietet das die Chance, dem Konsumenten gerade auch unsere PremiumLösungen zu präsentieren und ihn damit zu begeistern. Davon abgesehen zielen unsere Neuheiten bei Einführung zu einem hohen Prozentsatz immer auf das Premiumsegment ab. Trendsetter aus der Küchenmöbel- und Möbelindustrie greifen diese Produkte auf, und im Laufe von durchschnittlich drei Jahren entwickelt sich dann eine Demokratisierung dieser Produkte. Das kann langfristig z.B. auch auf die von mir gerade angekündigte Innovation zutreffen, aber auch auf unser Topfscharnier „Sensys“ oder auch auf unsere wandelbare Schubkastenplattform „AvanTech You“ mit der attraktiven Designoption „AvanTech You Illumination“. Mit diesen innovativen Lösungen überzeugen wir die Verbraucher im Premium-Segment durch die Symbiose aus Komfort und Emotion. Das bestätigen uns übrigens auch unsere Trendscouts, die in unserem Auftrag den Fachhandel befragen. Anders ist es mit „Novisys“, unserem neuen, preiswerteren Schnellmontage-Topfscharnier mit integrierter Dämfpung. Gedacht ist das Produkt insbesondere für die Bereiche, wo heute ungedämpfte Scharniere, bzw. unsere „Intermat“-Scharniere eingesetzt werden und der Sprung zu unserem „Sensys“-Scharnier mit der höchsten Dämpfleistung seiner Klasse und seinem großzügigen Öffnungswinkel zu groß wäre. Mit „Novisys“ gehen wir ganz bewusst in die Breite und geben unseren Kunden die Möglichkeit, das Thema Komfort auch in den unteren Preissegmenten anzubieten. Es gab doch bestimmt auch Entwicklungen, deren Marktdurch dringung nicht ganz so einfach war? Uwe Kreidel: Natürlich. Zum Beispiel unser „Comfort Spin“, den wir in 2019 eingeführt haben. Der praktische Drehteller, der zuerst nur für den Kühlschrank entwickelt wurde, erlebt erst jetzt, getrieben durch ein renommiertes schwedisches Möbelhaus, einen regelrechten Hype, und das nicht nur im Kühlschrank, sondern in vielen Anwendungsbereichen. Ein weiteres Beispiel ist der Backofenauszug „Quadro“ mit
Unternehmen + Köpfe
Perfect Stop-Arretierung, der von Seiten seiner Bedienergonomie in keinem Haushalt fehlen sollte. Dennoch werden bis heute gerade einmal zwischen zehn und 15 Prozent der Backöfen mit Auszug verkauft. Und da fast niemand weiß, dass die Auszüge nachrüstbar sind, erreicht der Backofenauszug auch im After-Sale keine Stückzahlen. Nahezu jeder Unterschrank ist heute mit Schubkästen ausgestattet, nur bei Backöfen und Kühlschränken verzichtet man auf die Vorteile dieses Ausstattungsfeatures. Wir bei Hettich schauen uns die Küche grundsätzlich ganzheitlich an – also Möbel und Geräte – und wir stellen immer wieder fest, dass es noch ein erhebliches Potenzial in puncto Bedienkomfort gibt. In welcher Weise beeinflussen internationale Ansprüche und Trends Ihre Produktentwicklung? Uwe Kreidel: Wir sind schon viele Jahre erfolgreich im Exportgeschäft unterwegs. Das bestätigt auch unser Exportanteil von 74 Prozent. Unser Produktportfolio zeigt sich in länderspezifischer Hinsicht zweigeteilt. Zum einen entwickeln wir Produkte, die gezielt auf die Belange eines einzelnen Landes zugeschnitten sind. Zum anderen gibt es Lösungen, mit denen wir den internationalen Trend getroffen haben. Grundsätzlich setzen wir uns mit jedem Markt und unseren Kunden gezielt auseinander und eruieren deren Bedürfnisse. Mit Sensys ist uns die Entwicklung eines Produkts gelungen, das weltweit Nachfrage erfährt. Auch bei AvanTech You handelt es sich um eine Produktfamilie mit weltweitem Zuspruch. Es wurde von uns in 2019 bei unseren
Industriekunden lanciert. Ein Jahr später erfolgte die Produkteinführung unter Corona-Bedingungen im Bereich Handel/Handwerk. Das Schubkastensystem hatte in beiden Vertriebskanälen eine so enorme Zugkraft, dass wir einige Länder erst wesentlich später beliefern konnten, da wir mit dem Kapazitätsaufbau nicht hinterherkamen. Dem gegenüber benötigen aufstrebende Märkte mit großer Masse Produkte wie unser Novisys-Scharnier. Besonderes Interesse erwarten wir hier u.a. auch vom asiatischen Markt. Andererseits spielen je nach Land auch klimatische Bedingungen eine Rolle: In Indien ist die Küche zumeist nicht klimatisiert, so ist es wichtig, dass im Korpus eine Hinterlüftung und Durchlüftung möglich ist. Aus diesem Grund bieten wir für diesen Markt entsprechende Schubkästen mit Drahtböden an. Sie sprachen gerade den Vertriebskanal Handel/Handwerk an. Wie setzt der Holzhandel bzw. das Holzhandwerk ihre Produkte ein? Uwe Kreidel: Diese Unternehmen orientieren sich tendenziell an der gehobenen Ausstattung. Dazu analysieren sie prinzipiell die Trendsetter der unterschiedlichen Einrichtungsbereiche. Das Holzhandwerk benötigt ein voll abgerundetes Programm mit der kompletten Sortimentstiefe, damit jeder einzelne Kundenwunsch entsprechend umgesetzt werden kann. Für uns als Hersteller bedeutet dies gleichzeitig, unsere Produkte so zu kommissionieren, zu konfektionieren und zu verpacken, dass unsere Kunden ihr Handwerk ohne großen Mehraufwand ausüben können. Services, die wir zum Teil selbst oder mit entsprechenden Dienstleistern realisieren.
ANZEIGE
Dampfgaren und Combigaren so leicht wie nie Im Miele Dampfbackofen HC Pro können Ihre Kunden aromatische Gerichte mit intensivem Geschmack zubereiten und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Mit der innovativen Selbstreinigungsfunktion HydroClean reinigt sich der Garraum vollkommen automatisch und erstrahlt wie am ersten Tag. Miele. Immer Besser.
küche + architektur | 17 miele.de
Unternehmen + Köpfe
Herr Kreidel, bei all Ihren Entwicklungen spielt die Nachhaltig keit gleich in zweifacher Hinsicht eine wesentliche Rolle. Zum einen sind Ihre Produkte Bestandteile von Möbeln, die ihrer seits nachhaltig sein sollen. Andererseits geht es darum, den CO2-Abdruck der eigenen Fertigungen zu senken. Wie gehen Sie auf diese Forderung ein? Uwe Kreidel: Die Nachhaltigkeit ist seit jeher mit in der Hettich- Unternehmens-DNA verankert und wird generationsübergreifend getragen. Bereits seit den 90er Jahren verfügt Hettich über ein Umweltmanagement und verbindliche Nachhaltigkeitsgrundsätze. Vor 25 Jahren haben wir uns als erstes Unternehmen unseres Industriezweigs der EMAS-Zertifizierung (Eco Management and Audit Scheme) der Europäischen Union angeschlossen. Herr Dr. Hettich hatte eines der ersten Elektro-Fahrzeuge im Kreis Herford, und er ging damit aus persönlicher Überzeugung als Vorbild voran. Unser Strom kommt seit 2021 an allen deutschen Produktionsstandorten zu ein hundert Prozent aus erneuerbaren Energien. Wir nutzen an allen Standorten unsere eigenen Photovoltaikanlagen. Wir wollen weltweit bis 2030 klimaneutral werden, und zwar analog zu den Anforderungen des Greenhouse Gas Protocol, Scope 1 und 2. Natürlich haben wir uns auch der Klimainitiative der Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen-Lippe angeschlossen. Unser Ziel ist es, als Pilot vorwegzugehen. Und wir haben es geschafft, unseren spezifischen CO2-Ausstoß von 2016 bis 2021 an unseren Produktionsstandorten weltweit um 60 Prozent und unsere absoluten CO2-Emissionen um 40 Prozent zu senken. Und nicht zu vergessen: Wir haben – und das aus ganz eigener Überzeugung – bereits seit 2009 mit dem Hettich-Forum ein GreenbuildingGebäude errichtet. Auch die aktuell im Bau befindliche Produktionshalle C3 in Kirchlengern wird den Jahresprimärenergie-Bedarf nach dem Gebäude-Energie-Gesetz 2020 um 84 Prozent unterschreiten. Ein Anspruch, der sich auch auf Ihre Produkte transferieren lässt? Uwe Kreidel: Wir versuchen, Material intelligent einzusetzen, .d.h. nur so viel Material wie technisch nötig. Bei Kunststoffen setzen wir auf Regranulat und Bio-Kunststoffe, versuchen soweit wie möglich nachhaltige Verpackungslösungen umzusetzen. Welche Rolle spielt das von der Geräte-Industrie bereits for cierte Thema Green Steel für Hettich? Uwe Kreidel: Die durchgängige Verwendung von Green Steel muss klares Ziel für alle sein. Unser Hauptwerkstoff ist Stahl. Und die Erzeugung von Stahl verbraucht und emittiert sehr viel CO2. Bereits in 2021 haben wir gemeinsam mit einem Lieferanten ein Pilotprojekt gestartet und unser „Sensys“-Scharnier erstmals auch mit CO2-reduziertem Stahl gefertigt. Und für 2023 haben wir versucht, ein großes Kontingent des zur Zeit noch begrenzt zur Verfügung stehenden, entsprechend teuren CO2-armen Stahls für uns zu sichern, da wir diesen Weg aus Überzeugung weiter gehen wollen. Denn in der Fertigung bedeutet das 70 Prozent weniger CO2. Wir glauben, dass wir dieses Thema gemeinsam mit Kunden, die sich wie wir der Nachhaltigkeit verschrieben haben, weiter vorantreiben können. Qualitativ steht CO2-armer Stahl dem herkömmlichen Stahl in nichts nach. Das Interesse ist da. Wir haben alle nur eine Umwelt, die wir der Nachwelt erhalten wollen. Langfristig möchten wir gemeinsam mit unseren Kunden möglichst nicht nur CO2-arme, sondern sogar CO2-neutrale Produkte entwickeln und herstellen. 18 | küche + architektur
Bei Hettich verankert ist seit jeher das Credo des langfristigen Denkens – eine Herausforderung, wenn es darum geht, sich schnell an die sich ändernden Prioritäten seiner Kunden anzupassen. Uwe Kreidel: Ich bin glücklich darüber, dass wir eine Unternehmerfamilie haben, die, wenn es um die Hettich-Unternehmensgruppe geht, von einem Generationen-Werk spricht. Denn das unterstreicht die langfristige Ausrichtung. Gleichzeitig müssen wir Agilität und Flexibilität zeigen, um uns den wandelnden Anforderungen der Märkte schnell und erfolgreich stellen zu können. Die letzten beiden Jahre waren für uns sehr herausfordernd. Durch die immens hohe Nachfrage der Konsumenten nach Möbeln wurde unsere Leistung auf die Probe gestellt. An den Wochen enden wurde durchgearbeitet, auf Urlaub wurde verzichtet, unsere Mitarbeiter in der Produktion zeigten sich flexibel bis an die Grenze des Machbaren, um die Nachfrage unserer Kunden bedienen zu können. Diese Eigenschaften haben das Bild von Hettich bei seinen Kunden positiv untermauert, so dass die hier erlebte und gelebte Flexibilität auch weiterhin Bestand haben muss. Unsere Strategie der hohen Fertigungstiefe, die auch darin liegt, direkt in den Regionen für die Märkte zu produzieren, hat sich gerade in der Corona-Pandemie bewährt. Zum einen waren die Logistikketten nicht zu lang, zum anderen hatten wir einen hohen Einfluss auf unsere Wertschöpfungstiefe, bis hin zu unserem eigenen Sondermaschinenbau. Ohne diese Strategie wären wir nicht in dieser Form lieferfähig gewesen. In diesem Jahr zeigt sich der Absatz von Möbeln konjunkturbedingt eher rückläufig, was die Flexibilität des Unternehmens erneut fordert. Uwe Kreidel: Jetzt heißt es, abzuwarten wohin sich das „New Normal“ entwickelt. Was uns in Deutschland einige Sorgen macht, ist die Energieversorgung. Einerseits sind wir das führende Industrieland in der Europäischen Union, aber andererseits steht unsere Energieversorgung noch auf tönernen Füßen. Vor dem Krieg in der Ukraine war die Versorgung mit Energie in Deutschland gewährleistet. Heute muss man sich als Unternehmen, das in Deutschland produziert und investiert, darüber Gedanken machen, wie sich die Preise für Gas, Strom etc. entwickeln werden und ob die Energieversorgung überhaupt nachhaltig gesichert ist, damit Unternehmen international wettbewerbsfähig agieren können. Deutschland stochert im Nebel, während die USA oder Asien, was das Thema Energie anbelangt, deutlich besser aufgestellt sind und überhaupt keine Probleme haben. Hier ist die Politik gefordert, Rahmenbedingungen für die deutsche Industrie und hier insbesondere für den Mittelstand zu schaffen, damit sich dieser mit seinen Investitionen am Produktionsstandort Deutschland weiter wohlfühlt. Die Hettich-Gruppe investiert – gemäß ihrer Strategie, in den Märkten für die Märkte zu produzieren – kontinuierlich weiter. In Deutschland entsteht, wie erwähnt, gerade unser Werk C3, wir bauen in Indien und schauen uns auch in Asien weiter um. Bei unseren Investitionsentschei dungen spielen die Standortsicherheit sowie die zuverlässigen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern eine entscheidende Rolle. Das gilt auch für unsere heutigen und zukünftigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Auch sie brauchen Sicherheit. Hettich wirkt dem Fachkräftemangel seit jeher entgegen, indem wir viel in die Ausbildung junger Menschen investieren und ihnen damit auch eine Zukunft bieten. Damit wir das auch weiterhin können, ist jetzt auch die Politik gefordert. Herr Kreidel, wir danken Ihnen für dieses informative Gespräch und wünschen Ihnen und Ihrem Team viel Erfolg für die Interzum 2023.
Für das
Leben
in der Küche.
MANHATTAN UNI BLACK GREEN
Natürlich elegant. Mit der Front MANHATTAN UNI Black Green zieht noch mehr Natürlichkeit bei Ihren Kunden ein. Grüntöne haben sich neu erfunden und erleben eine kleine Renaissance – nicht nur in der Küchenplanung. Mit Nolte Küchen bieten Sie Ihren Kunden die neuesten Trends der beliebtesten Küchenmarke Deutschlands.
Armaturen made in Germany von WASSERWERK
www.nolte-kuechen.com
Mehr erfahren zur MANHATTAN UNI Black Green:
Unter- und Seitenschrankregale mit LED-Beleuchtung
Schwarze Steckdosenelemente fügen sich harmonisch ein
PLIS LAVA
FÜR JEDES ZUHAUSE DIE PASSENDE KÜCHE Eine Küche mit unbegrenzten Möglichkeiten. Die umfangreiche Auswahl an Programmen verleiht Ihnen viele Freiheiten bei der Küchenplanung. Begeistern Sie mit außergewöhnlichen Details, bester Funktionalität und hochwertigen Materialien. Mit Nolte planen Sie in einer anderen Dimension – immer individuell nach Kundenwunsch.
Inspirieren lassen und mehr entdecken mit Nolte Küchen!
www.nolte-kuechen.com
FINE LACK / ARCTICWEISS
HAUSWIRTSCHAFTSRAUM
Mehr als Küchen. Erweitern Sie mit Nolte Ihre Küchenkompetenz jetzt auch auf weitere Wohn- und Lebensbereiche Ihrer Kunden. Sei es mit harmonisch auf die Küche abgestimmten Möbeln für den Übergang in den Wohn-/ Essbereich oder mit perfekt ausgestatteten Räumen hinter der Küche wie Hauswirtschafts- oder Vorratsräumen. Schaffen Sie so echte Mehrwerte. Für sich und Ihre Kunden.
NOLTE LIVING
Nolte LIVING und Hauswirtschaftsräume hier finden:
neoLODGE
Noch mehr Planungsmöglichkeiten für eine neue Dimension der Individualisierung: nolteneo macht aus jeder Nolte Küche ein außergewöhnliches Design-Statement für das Zuhause Ihrer Kunden! Klare und puristische Linienführung. Exklusive Fronten und faszinierende Details. Farben und Materialien, die in einen
neoSLATE
harmonischen Dialog treten und im Einklang mit funktionalem Design stehen – mit nolteneo machen Sie einfach mehr aus jeder Küche! Von nolteneo
inspirieren lassen!
Für das Leben in der Küche … … ist eine Aussage, die Sie bei Nolte Küchen durchaus wörtlich nehmen dürfen und die mich als Planerin jeden Tag aufs Neue wieder begeistert. Hier finden Sie alles, um Ihre Traumküche wahr werden zu lassen: für nahezu jedes Budget, jeden Anspruch und immer in bester Qualität – made in Germany. Eva Brenner, Dipl.-Ing. Innenarchitektur, bekannt aus der TV-Sendung „Zuhause im Glück“
Nolte Küchen GmbH & Co. KG | Anni-Nolte-Straße 4 | 32584 Löhne www.nolte-kuechen.com
design + komfort
Superfood aus der Schublade
Fotos: Hailo
Mit dem Hailo Micro Garden lassen sich frische Zutaten direkt in der eigenen Küche ernten
Microgreens, die Keimlinge von Gemüse- und Kräuterpflanzen, gelten als das neue Superfood. Sie stecken nicht nur voller wertvoller Vitamine und Nährstoffe – auch geschmacklich
Hailo Micro Garden
haben die sieben bis 14 Tage alten Keimlinge ihren ausgewach-
passt in jede Standard-
senen Varianten einiges voraus: sie schmecken je nach Sorte
schublade mit 60 cm Breite. Dank inte
süßer, schärfer, eben einfach intensiver.
grierter App-Steuerung
M
Beleuchtung und
it dem Hailo Micro Garden, dem ersten Einbausystem dieser Art, lassen sich gesunde Ernährung, Kulinarik und die Freude am Grün in den eigenen vier Wänden platzsparend in der heimischen Küche verbinden: Das KomplettSet für den Miniaturgarten passt in jede Standardschublade mit 60 Zentimetern Breite. Dank integrierter App-Steuerung sowie automatisierter Beleuchtung und Belüftung wird er ohne großen Aufwand betrieben. Ein Lichtmodul mit spezieller Pflanzen-LED im Deckel sorgt für ideale Lichtverhältnisse. Besonders praktisch: Der Miniaturgarten kommt ganz ohne Pflanzenerde aus: Die Microgreens wachsen sauber und hygienisch dank Saatgut-Pads, die Hailo gemeinsam mit einem Start-up-Unternehmen anbietet – in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen, einzeln oder als Abo-System. Für Abwechslung im Speiseplan Hailo.de können zwei unterschiedliche Pflanzenprogramme gleichzeitig laufen.
sowie automatisierter Belüftung lässt sich der Micro Garden ohne großen Aufwand betreiben.
küche + architektur | 27
Architektur + Trend
Allmilmö – die Industriemanufaktur setzt Akzente Es ist die Liebe zum Detail, die allmilmö so besonders macht, eine Liebe, die die Marke mit ihren Partnern im Fachhandel und deren Käufern vereint. Menschen, die eine Affinität für Design und Handwerkskunst haben, gibt es auf der ganzen Welt, weiß Johannes la Cour aus Erfahrung. Der sympathische Däne ist geschäftsführender Gesellschafter der innovativen Edelschmiede und weiß, wovon er spricht: „Wir haben uns als Nischenanbieter im gehobenen Marktsegment positioniert und tun alles, um diesem Anspruch gerecht zu werden“, betonen er und sein Vertriebsleitungsteam Oliver Strelow, Vertriebsleiter Deutschland, und Martin Diedrich, Export Direktor des Unternehmens. Gemeinsam arbeiten sie daran, allmilmö national und international als Luxus-Marke zu positionieren. Der Eindruck, den wir uns bei unserem Besuch im allmilmöShowroom in Schweinfurt, vor allem aber auch am Stammsitz des Unter-
Fotos: allmilmö
nehmens in Zeil am Main machen konnten, bestätigt diesen Anspruch.
28 | küche + architektur
W
ir treffen auf das Management-Team sowie auf Studioleiterin Karin Paschek-Gugel, die dem Unternehmen und der Marke bereits seit über dreißig Jahren die Treue hält. Hier in Schweinfurt, in einem der beiden allmilmö-eigenen Studios, betreut und berät sie regionale Kunden. „Meine Tätigkeit gibt mir die Möglichkeit, die Wirkung der Neuheiten auf Konsumenten abzufragen, und an die Geschäftsleitung weiterzugeben“, schildert uns die Powerfrau. Die großzügige Vorführküche wird bei jedem Kochevent zum Publikumsmagneten. „Unter der Leitung von Max Matreux, Chef de cuisine des Gourmetrestaurant Kugelmühle, entstehen hier immer wieder neue kulinarische Genüsse, mit denen die Besucher verwöhnt werden. Und natürlich wächst damit bei dem einen oder anderen Gast der Wunsch nach einer neuen Küche“, verrät uns Karin Paschek-Gugel. Auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern werden Exponate der Stilgruppen modern art, design art und classic art präsentiert. Zu den Highlights gehören natürlich auch Designklassiker wie die hochglänzende plakative Wellenfront „La Cura“, das schlichtere, zurückhaltendere Design der „Wave“ oder auch die Exponate „Opaco“ und „Lucido“ mit der allmilmö-exklusiven matten oder hochglänzenden Elephant Skin-Beschichtung. Auch die Kompetenz in der Furnierabwicklung
edler Hölzer, die über die Eiche hinausgehen, wie Olive, Indischer Apfel, Palisander oder Ebenholz, wird hier entsprechend zelebriert. Den Übergang zum Wohnbereich gestalten Vitrinenschränke sowie in den Trockenbau integrierte Hochschränke, hinter deren furnierten Fronten sich nicht nur das eine oder andere Hausgerät, sondern auch das Fernsehgerät verbirgt. Für zeitlosen Purismus, so Karin Paschek-Gugel, steht das Modell „Linea Smart“ – konsequent grifflos und von hoher Perfektion im Detail. Alle Oberflächen, Fronten, Arbeitsplatten, Wangen und die Nische hinter der Arbeitsfläche bestehen aus melaminbeschichtetem Kunststoff im gleichen Farbton. Die melaminbeschichteten Kanten mit schwarzem Kern unterstreichen die klare Linienführung und verleihen dem Exponat seinen einzigartigen Charakter. Eine Darbietung, die insgesamt mehr als überzeugt. Allmilmö in Zeil – ein Showroom findet international Anklang Noch beeindruckender zeigt sich die neu gestaltete allmilmö-Präsentation in Zeil, in der sich zeitloses Design und moderne Innenarchitektur harmonisch verbinden. „Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, um unseren Showroom so zu gestalten, dass wir unsere
Martin Diedrich, Export Direktor, Oliver Strelow, Vertriebsleiter Deutschland, Johannes la Cour, geschäftsführender Gesellschafter allmilmö, und Karin Paschek-Gugel, Studioleiterin des allmilmö-Showrooms in Schweinfurt
küche + architektur | 29
nationalen wie internationalen Kunden nicht nur begeistern können, sondern sie von unserer Einzigartigkeit, unserer durchgängigen Qualität, unserer hauseigenen Lackkompetenz und unserer Maßvarianz überzeugen können“, beschreibt Johannes la Cour. „Und wussten Sie, dass wir zu den wenigen Herstellern gehören, die selbst furnieren und nichts zukaufen?“ wirft Oliver Strelow ein. „Deshalb sind wir in der Lage, jedes gewünschte Holz präzise auf Bild zu verarbeiten“, ergänzt Johannes la Cour. Das Gleiche gilt natürlich für die materialtechnische und farbige Wunschausrichtung der allmilmö-Kunden. Ob Ton in Ton oder eine ausgesuchte Melange farbiger Unis aus der RAL, NCS oder Individual-Couleurs, die im Übrigen auch Griffe und Griffleisten, die im gewünschten Farbton lackiert oder pulverlackbeschichtet werden können mit einbeziehen, die Industriemanufaktur in Zeil macht alles möglich. Die allmilmö Klassiker La Cura, Wave oder die Eiche-Furnier-Interpretation „Cortina“ mit ihrer dreidimensional durchlaufenden Maserung oder auch das exklusive Designmodel „Pia“ als Hommage an organische Formen sind hier noch einmal deutlich beeindruckender inszeniert, als im allmilmö-Studio in Schweinfurt. Denn der innenarchitektonische Anspruch des Premium-Anbieters wird auf perfekte Weise inszeniert. Handwerkliche Präzision und Individualität bilden eine exzellente Symbiose. Edle Materialien, individuell wählbare Farbstellungen, auf Gehrung verarbeitete oder auf Wunsch bodentiefe Fronten, individuelle Griffoder Grifflos-Lösungen – alles ist möglich und dennoch bleibt nichts dem Zufall überlassen: „Allmilmö steht für individuelles Design, das sich auch im Detail widerspiegelt, verbunden mit einem Höchstmaß an Variabilität und Flexibilität – Quality Made in Germany. Unsere Kompetenz in Lack und Furnier entspricht echter Wertarbeit. Das wissen nicht nur unsere deutschen Kunden, sondern auch unsere Partner in China, Japan, in den USA und in Frankreich zu schätzen,“ betont Martin Diedrich, der allmilmö in diesen Ländern erfolgreich repräsentiert. „Auch die Modelle mit der allmilmö exklusiven Elephant Skin-Beschichtung finden national wie international großen Anklang,“ verrät uns der Exportfachmann. Die Acryl veredelte Schichtstoffplatte, entwickelt bei dem ebenfalls zur la Cour-Gruppe gehörenden Schwes-
30 | küche + architektur
terunternehmen Melaplast, fasziniert jeden mit ihren besonderen Eigenschaften wie Struktur, Haptik, Antifingerprintbeschaffenheit und Robustheit. „Eine Veredlungsform, die bereits seit Jahren im Fußbodenbereich eingesetzt wird“, unterstreicht Johannes la Cour die Qualität und Langlebigkeit des Materials. Allmilmö präsentiert diese Fronten hochglänzend, matt oder mit einer optisch wie haptisch ansprechenden genoppten Struktur, wie auf einer Arbeitsplatte dokumentiert. Statement für das reine WeiSS – Im Focus steht die Insel Ob monochrom oder in dezenter Farbigkeit, schwebend oder monumental, interpretiert durch eine Komposition unterschiedlicher Materialien und architektonischer Farbstellungen prägen charakterstarke Insellösungen das Bild der präsentierten Küchenlösungen. Durch auf 45° geschnittene Gehrungen werden Gebrauchstauglichkeit und Gesamtästhetik der Monolithen geschaffen und aufgewertet, um nur ein Alleinstellungsmerkmal des Nischenanbieters zu nennen, welches das Manufakturverständnis und die Handwerksnähe der renommierten Marke unterstreicht. „Bis zu einer Länge von 2,40 Meter sind wir in der Lage einen Monolith aus einem Guss zu kreieren. Die Kanten werden händisch bearbeitet, so dass ein fugenloses Gesamtbild entsteht“, verrät Oliver Strelow. Angeliefert wird die skulptural anmutende Insel übrigens fertig montiert in einer großen Holztransportkiste, dann muss nur noch ausgepackt und platziert werden. Bodentiefe Türen unterstreichen den wohnlichen Charakter der hier gezeigten Insellösungen und vereinfachen den Übergang in den Essoder Wohnbereich. Immer wieder fällt unser Blick in der Ausstellung auf wohnliche Elemente wie Sideboards, Vitrinen, die sowohl als Bestandteil der Küche als auch als Solitärmöbel eingesetzt werden können. „Selbstverständlich sind diese Möbel in jeder gewünschten Furnier- oder Lack-Ausführung erhältlich“, stellt Oliver Strelow klar. Das gilt natürlich auch für Regallösungen, die sowohl in die Raumarchitektur integriert werden, wie z.B. in Form eines Wandpaneelsystems, das sich im Übrigen nahezu in jedem Raum einsetzen lässt, oder, auch hier zeigt sich wieder die Liebe zum Detail, als offenes Bücherschrankregal planen
Architektur + Trend
lassen, das – wie von Schreinerhand – mit einem Blendrahmen versehen werden kann. „Und wer einen Hauswirtschaftsraum plant, ist bei uns ebenso gut aufgehoben, wie derjenige, der eine individuelle Ankleide eingerichtet haben möchte“, versichert Oliver Strelow. Auch diese Ausstattungen sind Teil des konzeptionell strukturierten Showrooms. Komfort der Extraklasse Wer Johannes la Cour kennt, weiß, dass der Weinklimaschrank in einer gut ausgestatteten Küche nicht fehlen sollte. Ob offen hinter Glas zelebriert oder verborgen hinter schwebeleicht zu öffnenden oder schließenden deckenhohen Schranktüren, bei denen, so verrät man uns, 2,80 Meter keine Seltenheit sind, finden edle Tropfen in allmilmö-Exponaten grundsätzlich ihren Platz. „Für ein hohes Maß an Komfort sorgen die von uns ausgesuchten Beschlaglösungen“, lässt uns Oliver Strelow wissen und demonstriert diesen Anspruch anhand eines extrem leicht laufenden Pocketdoorbeschlags, der filigranen Air Scharnier-Ausführung der eleganten AluminiumRahmentüren oder den leichtgängigen gedämpften Auszügen. Optisch wie funktional besonders überzeugend präsentiert sich uns das allmilmö-exklusive „a-box“- Schubkasten- und -Auszugssystem. Die 10 mm schlanken Seitenwände und vierseitig auf Gehrung geschlossenen Kästen gleiten nahezu schwerelos auf leichtläufigen Unterflurschienen. „Natürlich muss die Innenausstattung auch zu unseren Korpus-Interieur-Varianten passen“, betont Johannes la Cour. Dementsprechend ist die a-Box – mit entsprechendem Orga-Set versteht sich – sowohl in den Holznachbildungen Nussbaum und Eiche naturhell als auch in Black-Line Metallschwarz, White-Line Kristallweiss und Steel-Line Edelstahl-Optik sowie in Nussbaumfurnier erhältlich, jeweils passend dazu die Korpusinnenfarbe. Eine Ausstattung, wie sie auch in den unter „classic art“ geführten Landhausstil passt. „Bei jüngeren Menschen ist der Landhausstil mitt-
lerweile wieder en vogue“, bestätigen sowohl Oliver Strelow als auch sein Export-Kollege Martin Diedrich. Auch hier zeigt sich die handwerkliche Kompetenz von allmilmö. Hochwertig lackierte Fronten, liebevoll gefertigte Designelemente wie Pilaster und Kranzprofile. Kreativität braucht Raum Die Kunden, die sich noch einmal en detail mit Materialien, Holzausführungen, Designs, Grifflösungen und Innenausstattungsvarianten auseinandersetzen möchten, haben die Möglichkeit, dies in dem rund 64 Quadratmeter großen Kreativ-Raum zu tun. Gleich einem Juwelier zelebriert allmilmö in dem eleganten, fast mystischen Umfeld seine aktuelle Kollektion. Auf der Filzauflage des großzügigen Bemusterungstisches dürfen Material- und Farbkollagen erstellt und diskutiert werden. Beleuchtungselemente lassen unterschiedliche Lichtverhältnisse auf die auszuwählenden und ausgewählten Muster wirken. Ein Kreativ-Raum, der entschleunigt, um auf das Wesentliche zu konzentrieren. Auch diese Inszenierung verdeutlicht, wie sich allmilmö innenarchitektonisch ganzheitlich ausrichtet. „Unsere Material- und Typenvielfalt sowie unsere Fertigungstiefe und hohe Verarbeitungskompetenz ermöglichen uns gemeinsam mit unseren Partnern im Handel die ganzheitliche, raumübergreifende Einrichtung von Immobilien in aller Welt“, resümiert Johannes la Cour. „Insgesamt arbeiten wir derzeit mit 180 Partnern zusammen. Unser Exportanteil liegt bei 50 Prozent. Die Tatsache, dass wir täglich national und international Kunden hinzugewinnen, belegt, dass die hochwertige, individuelle Einrichtung weltweit gefragt ist und das trotz eines herausfordernden konjunkturellen Umfelds“, da sind sich Johannes la Cour, Oliver Strelow und Martin Diedrich einig. „Daher halten wir weiterhin an unserer Ausrichtung als Nischenanbieter im Premiumsegment fest“, betont der Firmenchef und ergänzt: „Vergessen dabei jedoch nicht, täglich von und mit unseren Kunden zu lernen, um deren und unserem Anspruch heute und morgen gerecht werden zu können.“ www.allmilmoe.com
küche + architektur | 31
Premium im Visier Individuell, nachhaltig & smarter denn je – Samsung nimmt Kurs auf den Fachhandel und das Premiumsegment
Wie viel Wäsche sind eigentlich 11 Kg? Wie backe ich ohne Vorkenntnisse Madeleines und wie lassen sich einzelne Geräte, wie TV, Rollos, Deckenbeleuchtung und Stehlampe zu einem smarten Wohnszenario zusammenfügen, das sich mit nur einem Knopfdruck der jeweiligen Situation anpasst? Fragen, denen die Besucher des diesjährigen Samsung CE Summits im Rahmen einer Schnitzeljagd spielerisch auf den Grund gehen durften. An jeder erfolgreich absolvierten Station galt es für die teilnehmenden Teams einen Buchstaben zu erspielen. In die richtige Reihenfolge gebracht, ergab sich das Lösungswort, das bereits erste Rückschlüsse auf die Hausgerätestrategie des Konzerns erlaubte: „P-R-E-M-I-U-M“. Im Visier der Südkoreaner: der Fachhandel und das Premiumsegment.
M
it designstarken Energiesparern nimmt Samsung Hausgeräte nach der Erfolgsstory des Handstick-Akkustaubsaugers Bespoke Jet weiterhin Kurs auf das Premiumsegment und setzt sich – allen wirtschaftlichen Herausforderungen zum Trotz –für
das laufende Geschäftsjahr ambitionierte Wachstumsziele. Sowohl im Freestanding Bereich, wo Samsung im Segment Kühlen seit acht Jahren die europaweite Rangliste anführt, als auch im Einbaugerätesegment möchte der Konzern seine Marktanteile ausbauen und zieht für 2022
Mike Henkelmann, Director Marketing, Diana Diefenbach, Senior Manager Technical Product Management and Communication, Silke Eckstein, Head of Sales Built-in Home Appliances und Nezad Gutic, Director Home Appliances
32 | küche + architektur
Technik + komfort
Im Rahmen des neuen Line-ups kommt eine Reihe von Samsung Kühlgeräten mit besseren Energieeffizienzklassen auf den Markt: So werden eintürige Vollraumgefrierschränke im Bespoke Design nun in der Energieeffizienzklasse D3 angeboten. Auch das neue Side-bySide-Modell mit Beverage Center, das bisher in E angeboten wurde, erhält zukünftig eine höhere Energieeffizienzklasse in D. Nach der erfolgreichen Markteinführung der Bespoke Backöfen im vergangenen Jahr wird die Einbaugeräterange im Jahresverlauf um neue Kochfelder und Geschirrspüler erweitern.
summa summarum eine positive Bilanz. So konnte Samsung laut GfK als einziger Hersteller Side-by-Side Kühlgeräte der Energieeffizienzklasse C an den Verbraucher bringen. Nicht ohne Stolz führt Nezad Gutic, Director Home Appliances, die Liste der Erfolge fort: „Wir konnten unsere Marktanteile im Freestanding Segment Kühlen weiter steigern und damit unsere Pole Position festigen. Wir sind die beliebteste Kühlmarke. Stiftung Warentest bestätigt: Wir haben Best-in-Class Kühl-Gefrierkombinationen. Hier konnten wir 2022 mit Geräten der Energieeffizienzklasse A ein neues Segment etablieren und dieses – bei einem aktuellen Marktanteil von 50 Prozent – auch pushen. Besonders stolz sind wir zudem auf die Entwicklung unseres Akku-Staubsaugers Bespoke Jet: Hier liegen wir im Super-Premium-Bereich (> 800 €) in Deutschland nahezu konkurrenzlos (81 % Marktanteil/+ 800 % in 2022) auf Platz 1.“ Blickt man auf den deutschen Großgerätemarkt, so hat Samsung seine Marktanteile in einem relativ stabilen Marktumfeld (Großgerätemarkt in Deutschland + 0,1 %) gehalten: Während die Anteile im Einbaugerätebereich um 2 Prozent stiegen, verzeichnete der freistehende Bereich ein leichtes Minus (- 2 %). „In Deutschland sind wir somit mit dem Markt gewachsen und haben unsere Marktanteile entsprechend gehalten“, erläutert der sympathische Bereichsleiter. Besonders erfreulich zeigte sich laut Nezad Gutic die Entwicklung der Freestanding Side-by-SideGeräte: „Mit 27,3 Prozent haben wir unsere Marktanteile deutlich gesteigert und schließen damit die Lücke zum Marktführer.“ Im Einbaugerätebereich konnten insbesondere die Marktanteile bei Backöfen (+ 12 %) und Kochfeldern (+ 5 %) ausgebaut werden, wohingegen bei Geschirrspülern leichte Einbußen zu verzeichnen waren. Waschen – erstmals europaweite Nummer 1 Eine Premiere verzeichnete der Konzern im Segment Waschen: „Im vergangenen Jahr konnten wir erstmals an einem unserer deutschen Wettbewerber vorbeiziehen und uns Platz 1 in Europa (Deutschland Platz 6 mit 8,2 %) sichern.
Zwar seien die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach wie vor geprägt von den durch den Ukraine Konflikt bedingten Herausforderungen, dennoch gehe man davon aus, dass die Konjunktur im Jahresverlauf wieder anziehen werde. Auch die Logistikkosten wie bspw. der Containerpreis für Einfuhren aus Asien werden aller Erwartung nach weiterhin sinken. „Aufgrund dieser Faktoren blicken wir positiv in das laufende Geschäftsjahr“, wagt Nezad Gutic eine Prognose. „Wir gehen aktuell davon aus, dass das erste Quartal zwar noch negativ ausfallen wird, rechnen jedoch im Jahresverlauf mit einem Anstieg der Nachfrage, sodass wir für 2023 ein leichtes Plus um die 3 Prozent anpeilen.“ Die Basis für dieses Wachstum bilden die drei strategischen Säulen Energy Leadership und Nachhaltigkeit, die Konnektivität des Smart Things Ecosystems sowie individuelle Lifestyle Produkte aus dem Bespoke Universum. Der Fokus liegt dabei auf den strategischen Produktgruppen Handsticks mit dem Bespoke Jet, die im 2. Halbjahr ein neues Line up erhalten sollen, sowie Einbaugeräte, die nach der erfolgreichen Markteinführung der Bespoke Backöfen im vergangenen Jahr und der Einführung des neuen Premium Großraumkühlgerätes Bespoke Infinite Line, im Jahresverlauf um neue Kochfelder und Geschirrspüler erweitert wird. Auch hier dürfen sich die Verbraucher auf weitere Bespoke Geräte freuen. Fokus auf den Fachhandel Erfolge, die nicht ohne die gute und enge Zusammenarbeit mit den Partnern aus dem Fachhandel möglich gewesen wären, wie Nezad Gutic betont. Und eben diese Fachhändler – Elektrofachhandel wie Küchen- und Möbelfachhandel – werden zukünftig noch stärker in den Fokus der Vertriebsaktivitäten rücken. Besonders erwähnenswert ist die Reorganisation der Retail-Vertriebsmannschaft, die sich ab sofort in zwei Teams unterteilt, von denen eines sich rein um die Belange des Elektrofachhandels kümmert. „So stehen künftig
küche + architektur | 33
Technik + komfort
Als Ergebnis der Kooperation mit Patagonia präsentiert Samsung das neue Mikroplastik-Waschprogramm: Mit ihm kann der Abrieb von Mikrofasern reduziert werden – bis zu 54 % weniger
Fotos: Samsung
Mikroplastik pro Waschgang.
Die neuen Waschtrockner sind dank der elektronischen Steuerung ihres Digital Inverter Motors auf der Energieeffizienz-Leiter im Vergleich zu den Vorgängermodellen weiter nach oben gestiegen: Statt E/B 3 bei den Vorgängermodellen erreichen die neuen Waschtrockner ab Q2/2023 die Einstufung in D und A für Waschen bzw. Waschen und Trocknen.
2,5 mal mehr Mitarbeiter für die Betreuung dieses Distributionskanals zur Verfügung. Auch das Smart Dealer Programm, das im 6. Jahr seines Bestehens rund 600 Händler umfasst, wird weiterhin eine wichtige strategische Säule bilden“, so der Director Home Appliances weiter. Besonderes Wachstumspotenzial sieht der Elektronikkonzern im Küchen- und Möbelfachhandel. Das gelte insbesondere für den deutschen Markt, wie Silke Eckstein, Head of Sales Built-in Home Appliances, ausführte: „Von den 9,5 Mrd. Euro Umsatzpotenzial im Bereich Haushaltsgroßgeräte entfallen in Deutschland rund 60 Prozent auf das Segment Einbaugeräte, wovon wiederum etwa 2/3 dem Küchen- und Möbelfachhandel zuzuschreiben sind. Wir reden hier also von einem Marktpotenzial von 3,7 Mrd. Euro, das auf diesen Vertriebskanal entfällt. Unser Ziel ist es, unsere dortigen Marktanteile um weitere 40 Prozent in 2023 (100 % Steigerung in 2022) zu erhöhen.“ Bei der Realisierung dieser Ziele setzt Samsung auf eine 100-prozentige Fachhandelsorientierung. So wurde im letzten Jahr etwa die Anzahl der für diesen Vertriebskanal tätigen Mitarbeiter um 40 Prozent erhöht und ein exklusives Produktportfolio für den Küchen- und Möbelfachhandel zur Abgrenzung vom Elektrofachhandel geschaffen. Als weitere Säulen nennt Silke Eckstein absatzunterstützende Maßnahmen sowie zur Steigerung der Brand Awareness beim Endkunden. Ein Beispiel für letzteres bildet etwa die Teilnahme an öffentlichkeitswirksamen Formaten, wie dem neuen „The Taste“-Ableger „The Sweet Taste“. Energieeffizienter als der Rest … … präsentiert sich das neue Hausgeräte Line-up, mit dem Samsung seine Kunden energiebewusst durch den Alltag führen möchte. Waschmaschinen, Waschtrockner und Kühl-/Gefrierkombinationen können mit smarter Steuerungstechnologie, guten Energieeffizienzklassen (EEK) und 20 Jahre Teilegarantie auf Digital Inverter Kompressoren und Motoren punkten.
34 | küche + architektur
Darüber hinaus forschen die Südkoreaner seit jeher an softwareorientierten Maßnahmen: Das neue Mikroplastik-Waschprogramm kann helfen, den Eintrag von Mikroplastik-Emissionen in das Abwassersystem zu reduzieren und mit dem Programm EcoBubble, am Markt bereits vor rund zehn Jahren unter dem Namen „Schaumaktiv“ eingeführt, lassen sich beim Waschen mit 20 Grad dieselben Ergebnisse erzielen wie üblicherweise mit 40. Mit dem neuen AI Energy Mode in der SmartThings App lässt sich darüber hinaus der Verbrauch der Samsung Hausgeräte überwachen und durch die Festlegung von Energiezielen auch steuern. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Besonders praktisch: Da die Produkte des Konzerns zunehmend WIFI-fähig sind, lassen sich viele der smarten Features nachrüsten. Doch nicht nur in puncto energieeffizienter Produkte ist sich Samsung seiner sozialen Verantwortung bewusst, wie Diana Diefenbach, Senior Manager Technical Product Management und Communication, erläutert: „Das Thema Umweltbewusstsein begleitet uns entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Unternehmen bis hin zu der Nutzungsdauer unserer Geräte. Im Rahmen unserer globalen Umweltstrategie sollen alle direkten und indirekten CO2-Emissionen mittel- und langfristig auf 0 gesenkt werden.“ Die Realisierung erfolgt in zwei Stufen: Bis 2030 erfolgt die Umsetzung in allen Device Experience Units (Samsung Electronics); bis 2050 sollen schließlich auch die DS Kollegen aus den globalen Samsung eigenen Chip Fabriken folgen. Mit dem Beitritt zur Initiative RE100 verpflichtet sich Samsung darüber hinaus dazu, innerhalb der nächsten fünf Jahre den Stromverbrauch an allen Standorten außerhalb Koreas zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken. Wen wundert es da, dass das Gebäude des neuen Samsung Headquarter in Eschborn, das 2024 bezogen werden soll, Benchmarks in puncto Nachhaltigkeit setzt: Bereits vor seiner Fertigstellung erreicht der Neubau mit „Platin“ die höchste Samsung.com Stufe des LEED-Zertifikats.
Architektur + Trend
Pronorm – Individualität liegt im Detail
die Vitrine, oder der Solitär. Einzeln setzen sie Akzente, gemeinsam erschaffen sie eine individuelle, raumübergreifende Wohn-Atmosphäre.
D
urch das Zusammenspiel von hoher Fertigungstiefe und den stil- und budgetübergreifend miteinander kombinierbaren Produktlinien Y-line, X-line, proline128 und classicline gelingt es, mit Pronorm Einrichtungslösungen zu realisieren, wie sie individueller nicht sein können. Eine immens hohe Auswahl hochwertiger Materialien sowie eine facettenreiche Planungsvielfalt lassen einzigartige Wohnszenarien entstehen, zugeschnitten auf die persön lichen Wünsche ihrer Nutzer. „Wir sehen die Individualität als eigentliche Quelle des Fortschritts, deshalb tun wir alles, um die Menschen, die mit uns zusammenarbeiten, in ihrer planerischen Eigenständigkeit zu www.pronorm.de unterstützen“, betont Roger Klinkenberg, Geschäftsführer Pronorm.
Fotos: Pronorm
Der Einbauschrank,
küche + architektur | 35
Unternehmen + köpfe
„Lovestory“ greift mit natürlichen und hochwertigen Materialien den Wunsch nach einem innovativen, möglichst individuellen und naturnahen Leben auf. Küche und Wohnbereich zeigen groß flächige Fronten des Modells „London“ mit Nussbaum Echtholzfurnier. Perfekt darauf abgestimmt sind die unifarbenen Fronten aus polymerem Glas der Kücheninsel mit dem Crystalglas Titanio.
Die Alternative hat einen Namen: Beckermann Küchen Toxisches Wachstum um jeden Preis ist Beckermann Küchen fremd. Für das mittelständische Unternehmen mit Sitz in Cappeln zählen Solidität, Qualität, Zuverlässigkeit und innovative Einrichtungskonzepte unter Einbeziehung architektonischer und innenarchitektonischer Megatrends. Wir sprachen mit Bernard Lampe, Geschäftsführer des erfolgreichen Traditionsunternehmens.
36 | küche + architektur
Durchgehende Hochschranktüren erzielen eine optimale zusätzlichen Stauraum. Die Kücheninsel wirkt besonders edel durch den Frontüberstand nach unten (verdeckt den Sockel) und erzeugt auch hier eine klare und aufgeräumte Linienführung.
„I
m Moment zeigen sich die Konsumenten, was größere Anschaffungen anbelangt, noch verunsichert: Wie entwickelt sich die Inflationsrate, wie, bzw. womit heize ich künftig, oder wann kann ich mein Traumhaus endlich realisieren?, um nur einige Fragen zu nennen, mit denen sich die Menschen heute und morgen auseinandersetzen. Dass dies derzeit zu einer Kaufzurückhaltung führt, von der auch unsere Branche betroffen ist, steht außer Frage. Dennoch bin ich, was Küche anbelangt, recht zuversichtlich gestimmt!“ Bernard Lampe kennt die Küchenbranche seit vielen Jahren und hat einige Berg- und Talfahrten durchlebt. Der Fazit des versierten Marktkenners: „Küchen werden immer verkauft – nur eben nicht mehr so viele wie in den letzten Jahren.“ Stark durch Konzentration … … und das nicht nur in Deutschland. Mit einem Inlandsanteil von 35 Prozent gehört Beckermann Küchen in Deutschland zu den Hidden Champions. Das Gros seines Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen im Ausland. „Zu unseren Hauptabsatzmärkten gehören die Benelux-Länder, England, die Schweiz und natürlich Frankreich“, erläutert der sympathische Südoldenburger. „In diesen Ländern sind wir
schon seit Jahren erfolgreich. Die Märkte entwickeln sich auch weiter positiv, nur in Frankreich stagniert der Markt derzeit etwas“, stellt Bernard Lampe fest. Über die Jahre hat sich das mittelständische Unternehmen prozessübergreifend auf die Belange dieser Länder eingestellt. „Unsere Sachbearbeitung spricht die Landessprachen, die Logistik ist entsprechend aufgebaut und last but not least gehen wir natürlich auch, was die Entwicklung unserer Produkte anbelangt, auf die Bedürfnisse der einzelnen Märkte ein. Auf den Punkt gebracht bedeutet das: Wir pflegen Partnerschaften, die nur möglich sind, wenn wir uns auf ausgewählte Märkte konzentrieren.“ Beckermann Küchen ist wirtschaftlich gut aufgestellt, und investiert Jahr für Jahr in neue Maschinen sowie intelligente Softwaresysteme, die der Prozessoptimierung und damit auch der Wirtschaftlichkeit dienen. „Wir bauen die Automatisierung übergreifender Prozesse kontinuierlich weiter aus, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein“, betont Bernard Lampe und ergänzt: „Wir investieren jährlich rund zwei Millionen Euro in Maschinen und deren Anbindung. In unserer Größenordnung – unser Umsatz liegt bei rund 50 Millionen Euro – ist das eine gesunde Investitionsquote, um weiter wachsen zu können.“
küche + architektur | 37
Fotos: Beckermann
Linienführung und homogene Optik. Deckenhohe Schränke bieten
Unternehmen + köpfe
Hinter der in die Schrankfront integrierten Durchgangstür verbirgt sich die Speisekammer. Hier können Küchen- und Haushaltsgeräte, sowie Lebensmittel griffbereit untergebracht werden, ohne die Optik der Wohnküche zu stören. Dank industrieller Maßfertigung wird hier auf kleinstem Raum eine optimale Raumnutzung erzielt und somit der maximale Produktnutzen ausgeschöpft.
Nachhaltige Investitionen in eine erfolgreiche Zukunft Und auf Wachstum ausgerichtet bleibt der mittelständische Hersteller auch in dem derzeit eher schwierigen konjunkturellen Umfeld: „Zum einen gibt es die eigenen Ziele und dann gibt es da noch den Markt. Wie alle anderen Unternehmen blieben natürlich auch wir von den enormen Preissteigerungen der Vorlieferanten nicht verschont. Auch wir mussten diese Mehrkosten partiell an unsere Partner im Handel weitergeben. Das ging natürlich nicht von heute auf morgen. Immerhin sind wir an einer langfristigen Partnerschaft mit unseren Kunden interessiert und möchten diese nicht überfordern“, beschreibt der versierte Geschäftsführer. „Künftig“, davon ist er überzeugt, „werden sich die Preise hier wieder normalisieren, während in anderen Bereichen, und hier insbesondere in der Logistik, bei den Lohn- und natürlich bei den Energiekosten mit höheren Preisen zu rechnen sein wird. Was den sparsamen Umgang mit Ressourcen anbelangt, damit beschäftigen wir uns seit jeher. Wir sind schon heute unabhängig von Gas und verfügen bereits über eine Photovoltaik-Anlage. Eine zweite ist in Planung. Stromfressende Maschinen haben wir längst gegen neue, energiesparende Alternativen ausgetauscht.
Das Beckermann-Designer-Team: Christina Hiltermann und Christiane Imbusch
38 | küche + architektur
Gerade als mittelständisches Unternehmen sind wir davon überzeugt, dass wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen müssen.“ Für seine „klimaneutrale Möbelherstellung“ wurde Beckermann Küchen von der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel, DGM, ausgezeichnet. „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, unseren CO2-Fußabdruck stetig zu verkleinern. Ein weiteres Nachhaltigkeitsziel unseres Unternehmens liegt in der Verwendung von umweltverträglichen Lacken. Hier werden wir bis Ende 2023 alle Lacke auf wasserbasierte Lacke umstellen.“ Überzeugen statt verdrängen Materialien wie Echtholz oder Furnier sowie Oberflächen auf Wasserlackbasis gehören ebenfalls zu den tragenden Säulen des Unternehmens. „Im gehobeneren Einrichtungsbereich spielen authentische Werkstoffe durchaus eine nicht zu unterschätzende Rolle“, weiß Bernard Lampe. Ein Segment, in dem Beckermann Küchen zu Hause ist und zu Hause bleiben will: Im Vergleich zu vielen anderen Küchenmöbelherstellern sieht sich Beckermann eher als die etwas andere Alternative: „Wir wollen niemanden verdrängen, eine aggressive Preispolitik liegt uns fern. Wir überzeugen unsere Kunden national wie international durch eine hohe Fertigungstiefe, Maßvarianz, Zuverlässigkeit und eine transparente Preispolitik, bzw. ein für unsere Kunden attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.
Unternehmen + köpfe
Unsere Partner schätzen mehr denn je unsere Vielfalt an Korpusfarben. Je raumübergreifender die Planungen werden, desto gefragter wird ein homogenes Farbbild zwischen Korpus, Fronten und Umfeld.“ Open Spaces – Einrichtungskonzepte die überzeugen Mit dem offenen Wohnen setzt sich das innovative Unternehmen bereits seit einigen Jahren auseinander: „Das ist ein Thema, das im Inwie im Ausland an Bedeutung gewinnt“, weiß Bernard Lampe, der zusammen mit seinem Team im kontinuierlichen Austausch mit seinen nationalen wie internationalen Kunden ist. „Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir Konzepte für offene Grundrisse erarbeitet, ohne dabei den Faktor Stauraum zu vernachlässigen. Die Basis dafür bildeten 60 oder 70 Quadratmeter große offene Wohneinheiten in einer urbanen Umgebung. Im Sinne eines ganzheitlichen Raumkonzepts finden sich Materialien und Farben der Küche in den Wohnmöbeln wieder. Zugleich arbeiteten wir mit Raum in Raum-Lösungen, bei denen wir die Geräteausstattung und Staugut hinter Pocketdoors verborgen haben. Selbst unter Berücksichtigung eines Hauswirtschaftsraums konnten wir Einrichtungslösungen umsetzen, die eine optimale Raumnutzung gewährleisten und somit auch für kleinere Wohnflächen geeignet sind.“ Das bestätigt zudem die Auszeichnung der Initiative LifeCare, die Beckermann Küchen als Zeichen höchster Anerkennung für eine herausragende Verbraucherorientierung für sein Raumkonzept „Lovestory“ erhielt. „Myhome“ Raum Bereits auf der Hausmesse 2022 konnten sich die Besucher von Beckermann Küchen über seine raumübergreifenden Einrichtungslösungen informieren. Dabei fanden auch innovative Ideen der eigenen Produktentwicklungsteams eine Bühne. So z.B. ein Tisch, der sich mühelos von einer Zweiplatz-Version zu einer Tafel für vier bis sechs Gäste verwandeln lässt. „Wir hatten diesen Tisch als Studie vorgestellt, wurden von unseren Kunden darin bestätigt, so dass er jetzt lieferfä-
hig ist“, freut sich Bernard Lampe. „Auch dieses Möbel zeigt, dass man in der Lage ist, mit unserem Sortiment multifunktional und raumübergreifend zu gestalten. Um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten unseres Angebotsspektrums zu visualisieren, erarbeiten wir kontinuierlich Vorlagen für unsere Partner im Handel und deren Kunden. Zur Zeit sind wir an der Fertigstellung unseres „Myhome“-Konzepts. Unter „Myhome“ können unsere Kunden künftig Solitärmöbel wie Lowboards, Sideboards, Highboards, Vitrinen und Wohnwände als Ganzes und unterteilt nach Preisgruppe zum Festpreis bestellen, ohne auf eine gewisse Individualität verzichten zu müssen. Mix and Match, ob mit Regalen, Schüben, Glastüren, englischen Zügen; ob bodennah, mit Designfüßen oder an der Wand hängend; ob in Holzoptik, Unioder Statement-Farbe, Beton- oder Steinoptik. Die Korpusse stehen natürlich in unseren Frontfarben zur Verfügung, Fronten, Wangen, Regalkanten sind frei wählbar. Zudem lassen sich die Möbel auch individuell kombinieren, so dass immer wieder neue harmonische, raumübergreifende Wohnkonzepte entstehen. Und wenn der Kunde zu guter Letzt doch lieber die Glasvitrine rechts statt links haben möchte, sind wir künftig in der Lage, das noch vor dem Versand zu ändern. Unsere EDV wird gerade entsprechend angepasst. Wir glauben, dass wir durch Konzepte wie „Myhome“ zahlreiche unserer Kunden stärker auf die Breite unseres Sortiments und die damit verbundenen Möglichkeiten hinweisen können.“ Während der letzten Hausmesse konnte des Unternehmen aus Cappeln den Besuch zahlreicher Neukunden verbuchen. „Wir freuen uns immer über den Austausch mit unseren Partnern und Interessenten“, so Bernard Lampe, der, wie das gesamte Beckermann-Team, das Gespräch auf Augenhöhe zu schätzen weiß. „Das Interesse an unserem Produktportfolio von Seiten des Küchenspezialhandels stimmt uns zuversichtlich, nicht nur in den Auslandmärkten, sondern vor allem auch in Deutschland weiter zu wachsen. Dabei setzten wir in allen Bereichen kontinuierlich weiterhin auf das Prinzip Klasse statt Masse.“ www.beckermann.de
küche + architektur | 39
Unternehmen + köpfe
Naber – Innovation aus dem Markt für den Markt „Was die Zukunft anbelangt, so haben wir nicht die Aufgabe, sie vorherzusehen, sondern sie zu ermöglichen.“ Antoine de Saint-Exupéry
Fotos: Naber
W
40 | küche + architektur
as Naber ausmacht, ist ein neugieriges, mutiges, kooperatives, und zukunftsorientiertes Führungsteam, bestehend aus Inhaberfamilie und Mitarbeitern. Zusammen verstehen sie es, sich empathisch in Menschen und Märkte hineinzuversetzen. Das als Großhandel gegründete Unternehmen hat sich im Laufe der Zeit zu einem der innovativsten und erfolgreichsten Küchenzubehörspezialist der Branche entwickelt und das über die Grenzen Deutschlands hinaus. Die 100 Millionen Umsatzhürde hat das Unternehmen längst genommen. „Unsere Exportquote liegt bei 16 Prozent. Was das Auslandgeschäft anbelangt, haben wir noch viel Potenzial“, betont Lasse Naber, der den Export gemeinsam mit einem ausgesuchten Team sukzessive ausbaut. Die Voraussetzungen, um nicht nur den deutschen Markt, sondern auch ausländische Märkte just-in-time bedienen zu können, hat das Familienunternehmen schon lange geschaffen. Dabei bildet die moderne Logistik eine der tragenden Säulen. „Allein in die Logistik haben wir in den vergangenen fünf Jahren einen höheren einstelligen Millionenbetrag für die Optimierung unserer Prozesse investiert“, so der Unternehmer. Mittlerweile verfügt Naber in Nordhorn über insgesamt 24 Ladetore, über die der Warenfluss geregelt wird. Auf den ersten Blick sehen wir vier Wareneingangs- und vier Speditionsausgangstore. Täglich werden, laut Martin Staaks, Leiter Produktmanagement des Unternehmens, zwischen vier und sechs Sattelzüge im Speditionsversand verladen. Insgesamt verlassen tagtäglich rund 120 Paletten das Naber-Logistikzentrum. Dem UPS-Versand von Produkten sind weitere Ladetore vorbehalten, die täglich ebenfalls bis zu sechs Sattelzüge abfertigen, was rund 3500 Paketen pro Tag entspricht. „Neben unseren Eigenentwicklungen ist unsere Logistik nach wie vor einer unserer wesentlichen Erfolgsbausteine“, bekennt Lasse Naber. Gemeinsam begehen wir die Hallen, um uns einen Eindruck von der intelligenten Logistik des Unternehmens zu verschaffen. Wir starten im Wareneingang. Inmitten dieser Halle fesselt die italienische Magnolie unseren Blick, die, wie Hans-Joachim Naber betont, bereits vor zwanzig Jahre gepflanzt wurde. Standfest ragt sie in das großzügige Oberlicht der Halle und muss, wie wir erfahren, Jahr für Jahr um mindestens einen Meter gekürzt werden. Die Magnolie steht für Harmonie und Energie und ist Teil des raumpsychologischen Konzepts, nach dem das Familienunternehmen unter
Unternehmen + köpfe
Innovatoren wie der Küchenzubehörspezialist Naber aus Nordhorn haben ihre Augen und Ohren überall. Sie besuchen internationale Märkte und Messen, suchen den ständigen Kontakt zu ihren Partnern im Handel, der Industrie und den Austausch mit Hochschulen und Universitäten. Dabei lassen sie sich inspirieren, motivieren und verfügen dadurch über eine enorme Marktkenntnis, die dazu beiträgt, früh auf Marktentwicklungen und neue Trends zu reagieren, vor allem aber auch selbst Trends zu setzen.
maßgeblichem Einfluss von Ingrid Naber seine Gebäude und das Firmengelände gestalten ließ: Mensch und Technik in Symbiose. „Ob in unserem Verwaltungsgebäude oder in unserem Logistikzentrum, wir achten konsequent auf Raumpsychologie und ergonomisch eingerichtete Arbeitsplätze“, fasst Hans-Joachim Naber zusammen. „In dieser Halle wird die Ware kaufmännisch gesichtet. Jedes Produkt wird mit einem Barcode versehen und dynamisch eingelagert“, erläutert Martin Staaks. Nur wenige Schritte weiter führt unser Weg durch die Kommissionierung, die auf mehrere Ebenen ausgerichtet ist, wo die Ware auf Paletten verpackt wird und auf ihre Abholung wartet. „Beim Verpacken und der Vormontage von Produkten unterstützen uns rund 100 Mitarbeiter der Lebenshilfe Nordhorn. Eine Kooperation, die bereits seit 1979 besteht“, erläutert Lasse Naber und fährt fort: „Heute möchten wir auf diese Mitarbeiter nicht mehr verzichten. Sie sind fest in unsere Mannschaft integriert, arbeiten mit uns und feiern mit uns. Jeder dieser Menschen steht für eine andere Geschichte. Wir tun alles, damit sie sich bei uns wohlfühlen. U.a. wurden sogenannte Snoozle-Räume für diese Mitarbeiter eingerichtet, in die sie sich bei Bedarf zurückziehen können, um sich auszuruhen. Auch die Pausen wurden entsprechend angepasst. Die Lebenshilfe Nordhorn ist einer der größten Arbeitgeber dieses Landkreises, den wir gerne unterstützen. Auch deshalb bin ich stolz darauf, vor einem Jahr in den Vorstand des Vereins gewählt worden zu sein!“ Ein imposanter Bestandteil der Logistik ist das moderne Hochregallager mit Pick-by-Voice-Technologie. Dabei arbeiten die Kommissionierer mit Headsets, über die ihnen die Aufträge angesagt werden. Ohne Umwege gehen sie zu dem ihnen genannten Regal, von dem Waren entnommen werden sollen. Ist der Kommissionierer dort angelangt, nennt er die am Regal angebrachte Kennziffer, zur Überprüfung durch das System. Danach entnimmt der Lagerist die ihm vorgegebene Anzahl von Produkten und quittiert diesen Vorgang mittels eines entsprechenden Codes. „Diese Technik ermöglicht es uns, die Aufträge unserer Kunden schnell und sorgfältig abzuwickeln“, betont Hans-Joachim Naber. Alle Hallen sind gut ausgeleuchtet. Es ist die Mischung aus Tageslicht und hoch energieeffizienter LED-Beleuchtung, die nicht nur für gute Sicht, sondern auch für ein gewisses Wohlbefinden sorgt. „Wir haben alle Neonröhren durch LEDs ersetzt und damit einen weiteren Schritt zu einem CO2-neutralen Unternehmen beigetragen“, erfahren wir von Martin Staaks, „was in etwa mehr als die Hälfte des bisherigen Lichtstromverbrauchs ausmacht.“
Jürgen Heilen, Marketingleiter, Nico Bergmann, Schulungsleiter, Lasse Naber, geschäftsführender Gesellschafter, Martin Staaks, Leiter Produkt management, und Hans-Joachim Naber, geschäftsführender Gesellschafter
küche + architektur | 41
1
Spülen
Armaturen
1 Standfest ragt
eine italienische Magnolie in das großzügige Oberlicht der Halle. Sie steht für Harmonie und Energie und ist Teil des raumpsychologischen Konzepts, nach dem das Familienunternehmen seine Gebäude und das Firmengelände gestalten ließ: Mensch und Technik in Symbiose. 2 Ein imposanter
Bestandteil der Logistik ist das moderne Hochregallager mit Pick-byVoice-Technologie.
42 | küche + architektur
2
Abfallsammler
Lichttechnik
Steckdosen
Stützelemente
Im Strömungslabor Einen nicht unwesentlichen Beitrag, der die gesamte Küchenbranche beeinflusst, leistet das Nordhorner Unternehmen im Bereich der Strömungstechnik und Luftqualität für Wohnküchen. Die Ergebnisse aus der anwendungsbezogenen Forschungsarbeit, in Form von innovativen Produkten, finden nicht nur Kooperationspartner auf Seiten der internationalen Geräteindustrie, sondern auch zahlreiche Nachahmer. Mit Ehrfurcht betreten wir die Werkstätten und Labore der Naber-Ingenieure. „Hier führen wir die Messungen und Optimierungen der Luftkanalsysteme durch“, erläutert Ingenieur Kai Rüschen: „Wichtig ist es zu wissen, welchen Gegendruck die einzelnen Bauteile beim Betrieb der Haube erzeugen. Natürlich vergleichen wir die Leistungsfähigkeit unserer Systeme miteinander. Bei den Flachkanalteilen des bewährten Compair Prime flow® Luftkanalsystems konnten wir die Leistung um rund 35 Prozent gegenüber dem bekannten Compair® flow 150 System steigern und bei den Rundrohrteilen sogar um 50 Prozent“, berichtet Kai Rüschen stolz. „Zudem erhöht unser Compair Prime flow®-System auch den Erfassungsgrad, der zurzeit so beliebten Kochfeldabzügen“, ergänzt Martin Staaks. „Jedes Prozent Verbesserung im Druckverlust zählt, um den Kochdunst möglichst effektiv einzufangen.“ Schon führt uns Kai Rüschen einen Schritt weiter: „Und hier messen wir, wie gut unser System während des Betriebs abgedichtet ist. Die elastischen Doppel-Dichtlippen gewährleisten eine perfekt luftdichte Verbindung.“ „Und“, so Hans-Joachim Naber, „das neue System lässt sich um sage und schreibe 70 Prozent schneller montieren. Wir suchen kontinuierlich den Kontakt zu Monteuren und haben für unser N-Klick System aus Dichtlippen und Rastelementen nur Lob bekommen. Auch für die Montage gilt: Zeit ist Geld. Und mit Compair Prime flow® machen wir den Küchenmonteur glücklich!“ In einem weiteren Raum befindet sich die Laborküche. Hier, so Kai Rüschen, werden Filter getestet, und zwar die eigenen als auch Fremdprodukte. Auch Feinstaub oder die Abgabe von Ozon wie z.B. bei Plasmafiltern, stehen hier im Fokus der Auswertungen. „Zu diesen und weiteren ablufttechnischen Versuchen und Entwicklungen werden wir in Kürze eine Studie veröffentlichen, die wir gemeinsam mit dem Passivhaus Institut, ITG und IHD erstellt haben“, stellt Hans-Joachim Naber in Aussicht. Überhaupt setzt das Unternehmen gezielt auf die Kooperation mit Hochschulen, Universitäten und Instituten. „Gemeinsam sind wir zum Vordenker moderner Lüftungstechnik geworden“, freuen sich Lasse und Hans-Joachim Naber. Unterwegs in die nächste Halle fällt unser Blick auf die 3D-Drucker. „Werden die oft genutzt?“, wollen wir wissen. Die Antwort von Martin Staaks kommt prompt: „Natürlich! Mit Rapid Prototyping ist es uns möglich, die Entwicklungszeit zu verkürzen.“
Unternehmen + köpfe
3
Schrankausstattung
Nischenausstattung
Lüftungstechnik
4
Montagematerial
küchentechnik
Was Naber nie verloren hat, ist Rückbesinnung auf die Tradition. Sie spiegelt sich auch in einer der liebevoll und behutsam aufgearbeiteten Frankfurter Küchen sowie in weiteren Küchenmöbeln aus den letzten 100 Jahren wider. Bereits diese Produkte standen für ein hohes Maß an Funktionalität, wie der nutzbare Sockel, die integrierte Waage, die eingebaute Brotschneidemaschine, die Eieruhr mit Klingel, oder die so genannte Merkliste. „Diese Sammlerstücke sind meine Hobbys“, freut sich Hans-Joachim Naber, der, wenn es um die gesellschaftliche und produkttechnische Entwicklung der Küche geht, keine Antwort schuldig bleibt. Tradition ist für ihn eine der tragenden Säulen der Innovation.
Interieur
3 Die moderne
nachhaltige Verpackungsanlage schützt vor Schäden und Reklamationen. 4 zahlreiche Awards
und Designpreise zieren Regale und
Innovativ in allen Produktkategorien Immer wieder stoßen wir während des Rundgangs auf freundlich eingerichtete Gemeinschaftsräume mit einer kleinen Küche oder auf eine Teeküche, in der sich die Mitarbeiter mit Erfrischungen versorgen können. „Die Mitarbeiter“, so betonen Hans-Joachim und Lasse Naber, „sind unser höchstes Gut. Deshalb tun wir vieles, damit sie sich bei uns wohlfühlen.“ Das ist übrigens auch in den Gesichtern der Mitarbeiter zu lesen, die uns auf unserem Rundgang begegnen. Dass man sich grüßt, zuwinkt oder auch einmal die Hand drückt, ist hier normal. Die Wände eines Treppenhauses zieren die zahlreichen Awards und Designpreise, die Naber für seine Produkte im Laufe der Zeit bekommen hat. „Das sind bei weitem nicht alle“, lässt uns Hans-Joachim Naber wissen. Naber konnte in allen Produktkategorien für seine Eigenentwicklungen zahlreiche Auszeichnungen entgegennehmen. „Wir haben recht früh auf eigene Entwicklungen gesetzt“, lässt uns der visionäre Firmenchef wissen. Ob Spüle, Armatur oder Abfalltrennungssystem, Licht- oder eben Ablufttechnik, die heute einen nicht unerheblichen Anteil am Gesamtmarkt der bestehenden Systeme ausmacht, wie keinem anderen Unternehmen gelingt es Naber, die Wünsche seiner Kunden, der Geräteindustrie und die Vorgaben der Energieeinsparverordnung für Gebäude unter einen Hut zu bringen, was das Unternehmen in vielerlei Hinsicht zu einer Benchmark macht. „Durch unseren engen Austausch mit dem Fachhandel, wissen wir, was perfektioniert werden sollte und bei welchen Produkten Optimierungsbedarf besteht“, betont der sympathische Unternehmer. Während das Naber-Team gemeinsam mit Hochschulen, Technikern und Designern entwickelt und nach Fertigstellung über sein eigenes 30-köpfiges Außendienst-Team vermarktet, überlässt das Unternehmen die Produktion Herstellern, die über das Know-how und Erfahrungen mit den jeweiligen Werkstoffen und Technologien verfügen. „Wir arbeiten hier überwiegend mit Herstellern innerhalb Europas zusammen“, betont Lasse Naber. „Nur beim Einkauf einiger Komponenten müssen wir auf asiatische Produkte zurückgreifen.“
Wände. Naber konnte in allen Produktkategorien für seine Eigenentwicklungen zahlreiche Auszeichnungen entgegennehmen.
küche + architektur | 43
Unternehmen + köpfe
Und damit die Ware auch unbeschadet zum Kunden gelangt, verfügt Naber über ein hochmoderne Verpackungs im Schulungsraum anlage. „Sie reduziert den Verbrauch von Verpackungsmaterial und trägt dazu bei, dass unsere Transportschaden- des Küchentechnik Reklamationsquote sich auf einen minimalen Anteil reduziert hat“, betont Martin Staaks. spezialisten werden alle Kernkompetenzen
Mit Schulungen punkten Wir sind nun im Schulungsraum des Küchentechnikspezialisten angelangt. Hier werden alle Kernkompetenzen des Unternehmens physisch und virtuell bespielt. Die Exponate der Produktgruppen sind modular und in den jeweiligen Warengruppenfarben gehalten und ermöglichen ein warengruppenspezifisches Arbeiten an Spüle, Armatur, Beleuchtung und natürlich auch am Thema Abluftsysteme. „Wir schulen hier unsere Innen- und Außendienstmitarbeiter ebenso wie unsere Kunden. Die Workshops gehen ins Detail, keine Frage bleibt offen“, betont Nico Bergmann, Schulungsleiter bei Naber. Und das gilt nicht nur für die Schulungen in Nordhorn oder am Point of Sale, sondern auch für die zahlreichen Fragen, die das Unternehmen telefonisch erreichen, sei es von Seiten der Kunden oder von Endverbrauchern. „Natürlich helfen wir auch den Verbrauchern gerne weiter, verweisen sie dann aber direkt an einen Küchenspezialisten in ihrer Region. Nur gemeinsam sind wir stark“, so das Credo von Hans-Joachim Naber. Als praktisch erweist sich auch die hier eingesetzte Bestuhlung. Stühle zählen nämlich ebenfalls zum Naber-Sortiment. „Auf unsere vielfältige Stuhlkollektion sind wir stolz. Viele unserer Kunden beziehen Stühle über uns. Nicht nur, dass unser Sortiment gut ankommt. Ich glaube, Naber gehört zu den wenigen Anbietern, die jede beliebige Stückzahl liefern – also auch ein oder drei Stühle. Diesen Service nehmen unsere Kunden im Küchen- und Einrichtungsfachhandel gerne an“, so Hans-Joachim Naber. „Wir entwickeln kontinuierlich an allen Artikelgruppen weiter“, verspricht Lasse Naber. „In unserer Entwicklungsabteilung arbeiten Ingenieure und technische Zeichner unter der Leitung von Dr. Alfred Bruns auf Hochtouren. Bereits in Kürze werden wir Neuheiten im Bereich LED-Lichttechnik, Abfalltechnik und Luftkanal lancieren. Die Ideen, um Produkte zu optimieren, gehen uns nie aus. Dafür sorgen schon unsere Gesprächspartner aus dem Fachhandel oder die Brainstorming-Runden mit Monteuren. Mit ihnen tauschen wir uns ständig aus, um Produkte und Systeme noch besser und die Montage noch einfacher zu machen oder Neuerungen zu entwickeln.“ Naber, das stellen wir immer wieder fest, ist mehr als ein gewöhnlicher Küchenzubehörspezialist. Das dynamische Familienunternehmen gehört klar zu den Champions dieser Branche. Durch den respektvollen Umgang mit Menschen und Ressourcen hat sich das Unternehmen über Jahre hinweg der Entwicklung innovativer Produkte und Technologien verschrieben, die dazu beitragen, das Leben der Menschen nachhaltig schöner, leichter und gesünder zu gestalten. www.naber.com
44 | küche + architektur
des Unternehmens physisch und virtuell bespielt. Die Exponate der Produktgruppen sind modular und in den jeweiligen Warengruppenfarben gehalten und ermöglichen ein Warengruppen spezifisches Arbeiten an Spüle, Armatur, Beleuchtung und natürlich auch dem Thema Abluftsysteme.
Foto: Rotpunkt Küchen
Architektur + Trend
Rotpunkt Küchen – More than kitchen „Welldressed“ … … dieser Anspruch geht bei R otpunkt Küchen weit über die individuelle Einrichtung der designstarken Funktionszonen Küche, Esszimmer und Wohnraum, Hauswirtschaftsraum und Homeoffice hinaus, wie dieser elegante Dressingroom zeigt.
M
öglich werden diese an den jeweiligen räumlichen Gegebenheiten ausgerichteten Einrichtungslösungen durch die Symbiose aus Material- und Farbvielfalt, hoher Maßvariabilität und großem Typen- und Ausstattungsspektrum. Ob in einem separaten Raum oder verborgen hinter bis zu 250 cm hohen und 270 cm breiten Pocketdoor-Systemen: Durchdachte, optisch ansprechende Funktionselemente wie Einlegeböden aus Holz oder Glas, Kleiderstangen, Hosenhalter, Schubkästen und Auszüge sorgen für viel Komfort, Stauraum und besten Überblick. Bündig mit dem Korpus abschließende Einlegeböden unterstreichen die ruhige, elegante Optik des Ensembles. Elegant und praktisch zugleich ist ein Glaseinlegeboden mit Metallrahmen, der über dem obersten Schubkasten bzw. Auszug platziert ist. Die durchgehende, vertikale Beleuchtung ist bereits integriert und rückt den Schrankinhalt stets ins beste Licht. Nicht zuletzt lassen Spiegeltüren nicht nur einen prüfenden Blick auf das Outfit zu, sondern lassen www.rotpunktkuechen.de die Ankleide darüber hinaus größer wirken. küche + architektur | 45
Technik + komfort
Foto: Matthias Wehofsky
Künstliche Intelligenz Im Gespräch mit KI-Spezialist und Visionär Fabian Westerheide
In diesem Jahr Gastredner bei der Jahreshauptversammlung der AMK: Fabian Westerheide, Unternehmer und Investor mit Leidenschaft für künstliche Intelligenz. Unter anderem ist der 36-jährige Gründungspartner von Asgard, einem auf KI fokussierten Venture Capital Fond. Zudem organisiert er die Fachkonferenz „Rise of AI“, bei der sich jedes Jahr Europas KI-Experten treffen.
S
eine Mission ist der Aufbau eines starken europäischen Ökosystems der künstlichen Intelligenzen mit Berlin als einem der wichtigen Hubs: „Ob IT, Handel oder Industrie: Die Welt wird von denen erobert, die die besten künstlichen Intelligenzen machen“, ist Fabian Westerheide überzeugt. Während in China und in den USA künstliche Intelligenz massiv gepusht wird, passiert in Deutschland, aber auch im übrigen Europa, so gut wie nichts. „In den USA wird KI mit über zehn Milliarden US-Dollar gefördert. Von der deutschen Regierung kommt nahezu keine Unterstützung.“ Wir sprachen mit ihm im Nachgang seines Vortrags über die Vor- und Nachteile künstlicher Intelligenz. Herr Westerheide, ist KI ein Fluch oder ein Segen für unsere Gesellschaft? Fabian Westerheide: Jede fortschriftliche Technologie ist ein Segen für die Gesellschaft und kann durch Missbrauch zum Fluch werden. So erinnert die Verwendung künstlicher Intelligenz in China stark an die Dystopie „1984“ und wird massiv zur Überwachung und Kontrolle der chinesischen Bevölkerung verwendet. Auf der anderen Seite sind KI Anwendungen wie die Software „ChatGPT“ eine Errungenschaft, die uns auf vielen Ebenen weiterhilft. Bei ChatGPT, „Chatbot Generative Pre-trained Transformer“, kann der Benutzer über Texteingabe mit dem Computer menschenähnlich kommunizieren. Ihr Wissen generiert die Software aus dem Internet, aus sozialen Medien, Online-Foren, Zeitungsartikeln und Büchern Das Besondere ist, dass der Chatbot aus der Unterhaltung lernt und 46 | küche + architektur
dadurch in der Lage ist, komplizierte Sachverhalte einfach zu erklären, oder auch Gedichte, Nachrichten oder kurze Texte zu schreiben. Diese Software ist jedoch nur eine Facette künstlicher Intelligenz. Wir werden in den kommenden Jahren große Fortschritte in Bildung, Verwaltung und Medizin erleben, die ohne die Maschinen nicht möglich wären. Vielen ist das nicht bewusst, aber bereits heute nutzen wir dutzende KIs, wenn wir unser Handy bedienen oder ins Internet gehen. Eine gut integrierte KI ist unsichtbar für den Nutzer. Menschen stehen unsichtbaren „Mächten“ oft skeptisch ge genüber. Was versteht man unter künstlicher Intelligenz? Fabian Westerheide: Die Definition von künstlicher Intelligenz bewegt sich jeden Tag etwas weiter. Aktuell sprechen wir hier von selbstlernenden Maschinensystemen, die ihr Umfeld erfassen können und eigenständig interagieren. Die wesentliche Eigenschaften einer künstlichen Intelligenz liegen darin, dass sie sehr schnell lernt, sich eigenständig zu verbessern und autonom handeln kann. Autonom handeln, eine Maschine? Dann stellt sich die Frage: Wie intelligent darf eine Maschine sein? Fabian Westerheide: Gegenfrage: Sollte Intelligenz jemals begrenzt sein? In vielen Bereichen sind die Maschinen der menschlichen Intelligenz bereits überlegen. KI kann schneller und genauer rechnen, Schach spielen, komplexe Aufgaben lösen, kreativ sein, Aufgaben erledigen und sich weiterentwickeln.
Technik + Komfort
Maschinen werden immer für den Zweck erschaffen, dass diese uns Arbeit abnehmen, die vorher menschliche Intelligenz und Zeit gekostet hat. Daher profitieren wir gesellschaftlich von einer zunehmenden Intelligenz der Maschinen. Aber wie lässt es sich verhindern, dass KI-Systeme miss braucht werden? Nach Aussagen versierter IT-Spezialisten gibt es keine Software, die nicht gehackt werden kann. Fabian Westerheide: Mit genügend Zeit und Willen kann man jedes Schloss knacken und durch jede Tür gehen. Für Maschinen ist dies nicht anders. Mit genug Talent und Ressourcen lassen sich KI-Systeme genauso sabotieren, manipulieren und zerstören. Daher ist es wichtig, dass wir Regeln im Umgang mit den Maschinen haben. Ein Teil dieser Regeln ist die geplante Europäische Maschinenverordnung, die den Betrieb von KI-Systemen reguliert und überwacht mit dem Ziel, Missbrauch und Schaden von der Bevölkerung abzuwenden. Wir müssen akzeptieren, dass künstliche Intelligenz nicht perfekt ist und Fehler machen wird. Ein bewusster Umgang damit erspart uns später Leid und Frustration. Gerade im Bereich der Ethik und Gleichbehandlung haben viele Maschinen Defizite, da diese von den Menschen lernen, welche diese Systeme entwickeln und trainieren. Solange wir Menschen Fehler machen, werden diese Fehler sich auch in den Maschinen wiederfinden.
Mehr Maschine, weniger Mensch ... Welche Rolle spielt die energetische Abhängigkeit und was geschieht mit den Men schen, deren Berufsbild von der KI übernommen wurde, bzw. wie wird deren Leben finanziert? Fabian Westerheide: Eine Maschine ersetzt keine Menschen, sondern macht sie produktiver. Derzeit entstehen täglich neue Jobs, die es früher noch nicht gab. Wir unterliegen einem konstanten Prozess der Anpassung und Weiterentwicklung – dies gilt für Menschen und damit genauso für Maschinen. Gleichzeitig fehlt es überall an Fachkräften; deren Können und Empathie nicht durch Maschinen ersetzt werden kann. Ich denke dabei insbesondere an Pflege- oder an Bildungsberufe und natürlich an das Handwerk. Natürlich müssen wir uns als Gesellschaft die Frage stellen, wie wir jene Menschen in das digitale Zeitalter mitnehmen können, die sich nicht schnell genug anpassen können. Dennoch dürfen diese Bedenken nie ein Grund sein, keine Technologie zu verwenden. Meines Erachtens wäre es wichtiger, Wohlstandsgewinne gerechter zu verteilen und Anreize zu schaffen, die den Einzelnen dabei unterstützen, sich persönlich weiterzuentwickeln. Herr Westerheide, wir danken Ihnen für dieses informative www.fabian-westerheide.de Gespräch.
Bei allen gezeigten und erwähnten Dekoren handelt es sich um Reproduktionen.
ANZEIGE
Sie erschaffen das besondere Raumerlebnis PerfectSense® Feelwood Lackplatten
Begeistern Sie Ihre Kunden mit den Vorzügen unserer Produktinnovation PerfectSense Feelwood Lackplatten. Erstmalig kombinieren wir eine matte, samtig-warme Lackierung mit synchronen Strukturen und Anti-Fingerprint Eigenschaft auf einem nachhaltigen Holzwerkstoffträger. Im Bild: PerfectSense Feelwood Lackplatte in U999 TM28 Schwarz
» Alles über die Produktinnovation unter www.egger.com/perfectsense-feelwood küche + architektur | 47
Foto: Miele
technik + Komfort
Smarte Haushaltshilfe Wie KI und andere innovative Technologien den Alltag erleichtern
Künstliche Intelligenz kann in vielen Bereichen dazu beitragen Prozesse zu optimieren, indem sie komplexe Aufgaben automatisiert und die Leistung von Systemen effizienter gestaltet. Durch sie lassen sich Produkte und Dienstleistungen besser auf individuelle Bedürfnisse und Präferenzen von Benutzern anpassen. In den Entwicklungsteams der Hausgeräteindustrie ist KI nicht nur bereits angekommen, sondern auch im Einsatz. In Symbiose mit intelligenten Technologien trägt künstliche Intelligenz dazu bei Komfort, Sicherheit und Effizienz der Geräte deutlich zu steigern und für den Konsumenten signifikanten, erlebbaren Mehrwert zu bieten. Das bestätigen die Aussagen unserer Interviewpartner aus der Hausgeräteindustrie, die wir baten, uns ein kurzes Statement zur Rolle künstlicher Intelligenz im Rahmen der Geräteentwicklung abzugeben.
48 | küche + architektur
technik + Komfort
Foto: Electrolux
Electrolux – Bedienkonzepte dynamisch dem Nutzerverhalten anpassen „In absehbarer Zeit wird KI das Nutzerverhalten analysieren und Bedienkonzepte dynamisch anpassen“, ist sich Kersten Kaiser, Head of Advanced Development, CX Area Taste Food Preparation, Electrolux Group, sicher und erläutert: „Die Electrolux Group setzt künstliche Intelligenz bereits heute in unterschiedlichen Bereichen der Geräteentwicklung ein.
Eine große Rolle spielt dabei u.a. das Nutzerverhalten sowie eine Vielzahl von Gerätedaten, die direkten Einfluss auf die Entwicklung neuer Komponenten, Produkte und Bedienkonzepte haben – beispielsweise zur Optimierung von Lebensdauertests unter Berücksichtigung des Kundenverhaltens.“ electroluxgroup.com
ANZEIGE
küche + architektur | 49
Foto: Liebherr
technik + Komfort
Liebherr – „Adaptive Cooling“: Wie ein Kühlgerät mitdenken kann… … ist ein Thema, das das F&E Team von Liebherr Hausgeräte derzeit umtreibt, wie Martin Ludwig, Head of Business Area Deutschland der Liebherr-Hausgeräte Vertriebs- und Service GmbH, verrät: „Wir beobachten die Möglichkeiten, die künstliche Intelligenz bietet, sehr genau. Unsere generelle Zielsetzung dabei ist, KI derart in unseren Kühllösungen einzusetzen, dass sie unseren Kunden im Alltag einen signifikanten Mehrwert mit mehr Komfort, Sicherheit und Effizienz bringen.“
Inwieweit und auf welche Art ein Kühlgerät mitdenken und lernfähig sein kann, erforscht der Haugerätehersteller derzeit mit Blick auf seine Vision des „Adaptive Cooling“: „Das Ergebnis werden smarte Kühllösungen sein, die sich perfekt an die Bedürfnisse des Alltags anpassen, ohne dass ein aktives Eingreifen notwendig sein wird“, gibt Martin Ludwig schon heute einen Ausblick auf die Liebherr-Kühlgerätegeneration von morgen. Liebherr.com
„Auch wir setzen uns mit dem Thema auseinander und nutzen KI – wie viele andere innovative Technologien auch – um das Nutzererlebnis unserer Premium-Produkte weiter zu verbessern“, berichtet Patric Schleicher, Verkaufsleitung V-Zug Deutschland. „KI kann und wird Anwender im Umgang mit unseren Produkten unterstützen sowie dabei helfen, noch perfektere Ergebnisse zu erzielen“, davon ist der Branchenkenner überzeugt. Die Vision des Premiumherstellers: „Mehr Leichtigkeit in das Zuhause bringen und Gerätenutzer so entlasten, dass ihnen mehr Zeit für Kreativität in der Küche bleibt.“ Dabei sei es sekundär, ob dazu letztendlich KI oder andere Technologien zum Einsatz kommen. „Viel wesentlicher für uns ist die Frage nach dem Mehrwert und zusätzlichen Vzug.com Nutzen für Kundinnen und Kunden.“
50 | küche + architektur
Foto: V-Zug
V-ZUG – Mehr Leichtigkeit im Alltag und Zeit für Kreativität
technik + Komfort
Fotos: Miele
Fotos: Miele
Miele – Mit KI und smarten Technologien zum perfekten Kochergebnis „Künstliche Intelligenz setzen wir bereits heute bei zwei Assistenzsystemen in der Küche ein“, verrät Peter Hübinger, Senior Vice President Smart Home/ Electronics bei Miele: „Zum einen bei der Food ID zur Erkennung von Gerichten via Kamera und deren automatischer Zubereitung im Backofen“, die, so der Smart Home Spezialist, ab Sommer dieses Jahres auch in Deutschland als kostenloses Feature verfügbar sein wird. „Die zweite Anwendung ist CookAssist. Sensoren und ein Algorithmus sorgen hier für die Temperaturführung im Induktionskochfeld und leiten Köchinnen und Kö-
che per Tablet oder Smartphone durch den Kochprozess. Im Ausbau solcher Systeme, auch in Kombination mit Ernährungs- und Rezeptassistenten“, betont Peter Hübinger, „sehen wir noch großes Potenzial.“ Allerdings müsse grundsätzlich nicht hinter jeder intelligenten Anwendung eine KI stecken. Das zeige sich etwa mit Mix & Match für Dampfgarer: „Hier schlägt mir das Gerät vor, welche Zutaten sich in einem Gargang zu einem leckeren Tellergericht zubereiten lassen“, erläutert der Manager und verweist unmittelbar auch auf den Miele-Dialoggarer mit seinen „einzigarMiele.de tigen Zubereitungsmöglichkeiten.“ ANZEIGE
Überblick. Ordnung. Drehspaß: ComfortSpin Der komfortable Drehteller: Alles im Überblick durch den schnellen Dreh. Ordnung leicht gemacht und endlich Schluss mit ständigen Aufräumaktionen. Für puren Drehspaß, genießen Sie die Bewegung.
Hier können Sie ComfortSpin kaufen.
küche + architektur | 51
Handel + markt
„KKT 007“ – Mit der Lizenz zum Ordern … … ausgestattet, traf sich am 4. und 5. März in Rheinbach das Who-is-who der Küchenbranche: Unter dem Motto „KKT 007“ veranstalteten die Schwesternverbände Alliance und Der Küchenring die siebten Küchen-Kompetenz-Tage nach fünfjähriger Pause erstmals gemeinsam mit KüchenTreff. 28 Aussteller präsentierten auf drei Etagen und rund 4000 Quadratmetern aktuelle Trends und Neuheiten aus den Bereichen Arbeits platten, Spülen, Armaturen und Küchenmöbel. Nach langer Abstinenz war der Andrang in diesem Jahr besonders groß: 502 teilnehmende Küchen- und Möbelhändler zählten die Verbände, darunter 281 Händler vom Küchenring, 130 Alliance-Händler und erstmalig 91 Händler von KüchenTreff. Insgesamt kamen über 2.000 Besucher nach Rheinbach.
„W
Fotos: Der Küchenring
ir sind sehr zufrieden mit der gesamten Veranstaltung und begeistert vom Besucherandrang“, so Jürgen Feldmann, der gemeinsam mit Marko Steinmeier und Daniel Borgstedt die Verbände führt. „Ich hatte anfangs ein wenig Angst“, gestand der Geschäftsführer und erläuterte: „Viele Lager sind voll – die meisten hatten ja aufgrund der vorangegangenen Lieferschwierigkeiten erst im Dezember geordert. Nichtsdestotrotz läuft es erfreulich gut: die Stände sind gut besucht und auch das Orderverhalten ist positiv.“ Letzteres sei es auch, was die KKT ausmache,
52 | k + a
Handel + markt
wie Jürgen Feldmann betonte: „Wir sehen uns selbst als Netzwerkund Ordermesse. Hier können unsere Partner aus dem Fachhandel zu besonders attraktiven Konditionen Ihre Läger für das zweite Halbjahr füllen und vom direkten Austausch mit der Industrie profitieren.“ Daniel Borgstedt ergänzt: „Das ist es auch, was die KKT für die ausstellenden Industrieunternehmen so attraktiv macht: Hier wird wirklich Umsatz geschrieben.“ Ebenfalls positiv von der Industrie aufgenommen worden sei die Kooperation der drei Gastgeberverbände. So profitiere insbesondere Küchentreff von einem stärkeren Zuwachs. Aber auch der gegenseitige Know-how-Transfer bereichere die Kooperationspartner: so ist etwa das Service Know-how von Küchentreff, z.B. in puncto CRM Tools, ein Zugewinn für den Küchenring, wohingegen bei Küchentreff das Ladenbaukonzept des Küchenrings adaptiert wurde oder dessen Ambiente Loft-Konzept auf Alliance ausgeweitet wird. „Eine Fusion der drei Verbände ist und bleibt dennoch kein Thema“, wie Jürgen Feldmann betont, „Warum sollte man das auch tun? Alle drei Verbände haben eine andere Ausrichtung und somit auch ihre Daseinsberechtigung.“ Alte Bekannte und neue Gesichter Zu den alteingesessenen Ausstellern, wie Leicht, Nolte, Systemceram oder Bosch, gesellten sich in diesem Jahr auch frische Gesichter: Neu mit einem Stand an Bord waren Haier, Amica, Novy, Schock, Hansgrohe, Niehoff Garden und Artego. An Interesse potenzieller Aussteller mangelt es in Rheinbach jedenfalls nicht. Eher am Platz, wie Daniel Borgstedt bestätigte: „Unser Raum ist begrenzt, leider. Neue Aussteller können derzeit nur noch hinzukommen, für den Fall, dass bestehende ausfallen. Auch hier setzen wir auf eine langfristige Zusammenarbeit. Wer einmal als Aussteller mit von der Partie ist, der hat auch für die darauffolgende Veranstaltung seinen Platz sicher.“ Eine Strategie, die aufzugehen scheint, was die hochkarätige Ausstellergemeinschaft bezeugt. Gemeinsam erwirtschaften die 28 Indus trieunternehmen einen jährlichen ZR-Umsatz von bemerkenswerten 1,2 Mrd. Euro. kuechenring.de · kuechentreff.de · alliance.de
Geschäftsführer Marko Steinmeier, Jürgen Feldmann, Daniel Borgstedt (v.l.n.r.)
ANZEIGE
Hier kochen die Sterneköche Michael Dyllong und Pierre Beckerling.
In Profiküchen bewährt
DUNSTABZUG REVOLUTIONÄR ANDERS
Dunstabzüge in Perfektion. Made in Germany. Patentierte Technik. berbel Downline Infinity mit extra großem Kochfeld, intuitiver Bedienung und einem Dunstabzug, der Maßstäbe setzt. Von echten Meisterköchen empfohlen! küche + architektur | 53
design + komfort
Hettich verbindet Nur noch wenige Wochen bis zur Interzum 2023. Die Spannung wächst. Wie interpretieren die Marktführer der Beschlagtechnik aktuelle Wohntrends und verbinden durch ihre Innovationen Möbelelemente mit Bewegung zu designstarken, funktionalen und komfortablen Einheiten? Hettich erlaubte uns noch vor der Messe, die vom 9. bis 12. Mai 2023 in Köln stattfinden wird, einen Blick hinter die Kulissen.
Hettich versteht es gekonnt, Bewährtes neu darzustellen. So verleiht das Schubkastensystem AvanTech YOU mit seiner 13 mmZarge den präsentierten Exponaten in Küche-, Bad-, Wohn- und Laden keit in Farbe, Format und Material, nochmals aufzuwerten durch aufklipsbare LED-Designprofile, eine besonders individuelle Note. 54 | küche + architektur
Fotos: Hettich
baubereich durch seine Wandelbar-
design + komfort
Elke Meyer, Leitung/Head of Target Group bei Hettich, und Anke Wöhler, PR-Referentin Hettich
I
m Hettich Forum in Kirchlengern sind sie bereits zu sehen, die Innovationen und kreativen Planungslösungen, die der erfolgreiche Global Player auf der Interzum 2023 präsentieren wird. „Natürlich“, so betont Elke Meyer, Leitung/Head of Target Group bei Hettich, „zeigen wir auf der Messe noch einiges mehr!“ Während der Hettich-Preview geht es in erster Linie darum, im Vorhinein Kundenmeinungen zu den neuen Ideen einzuholen, um ein Gespür dafür zu bekommen, wie die neuen Produkte ankommen. Das Bühnenbild versinnbildlicht aktuelle Wohn- und Einrichtungstrends, wie Individualität, die flexible Transformation von Räumen oder New Work. Ob Küche, Wohnbereich, Homeoffice oder Bad, jeder Einrichtungsbereich spiegelt sich in der inspirierend dargestellten Kulisse wider. Dabei vermischen sich gekonnt „alte Bekannte“ mit Neuentwicklungen, die jeweils für sich alleine oder in Symbiose neue Einrichtungslösungen ermöglichen. Komfort und Akzentuierung Ein multifunktionales Gestaltungselement, davon können sich die Besucher des Hettich Forums überzeugen, ist „Cadro“. Das universell einsetzbare Möbelrahmensystem aus Aluminium, präsentiert in mattem Schwarz, zeigt erneut vielseitige und raumübergreifende Verwendbarkeit. Als Bestandteil einer multifunktionalen Insellösung bildet es, mit Glaseinlegeböden veredelt, das Bindeglied zwischen Küche und Wohnraum. Als Solitär in Sideboard- oder auf Highboardhöhe – das Möbelrahmensystem kommt dem Trend zu individuellen, flexiblen Einrichtungslösungen nach. Ob hängend oder auf dem Boden stehend, mit offenen und geschlossenen Feldern in Form farblich aufeinander abgestimmter Fronten oder Auszügen gestaltet, wird es zu einem so dekorativen wie funktionalen Möbel, das durchaus auch als von einer oder von zwei Seiten bedienbarer Raumteiler überzeugt. Ein System, das sich problemlos erweitern lässt, versichert uns Anke Wöhler, und das auch durch eine multifunktionale neue Beschlaglösung, über die wir zur Zeit leider noch nicht berichten dürfen.
Schubkastensysteme – Design braucht Vielfalt und Funktion Zudem versteht es das Hettich-Entwicklungs-Team gekonnt, Bewährtes neu darzustellen. So verleiht das Schubkastensystem AvanTech You mit seiner 13 mm-Zarge den präsentierten Exponaten in Küche-, Bad-, Wohn- und Ladenbaubereich durch seine Wandelbarkeit in Farbe, Format und Material, nochmals aufzuwerten durch aufklipsbare LED-Design profile, eine besonders individuelle Note. Mit dem Feature AvanTech YouSynchronisierung sind der Planung und Gestaltung von raumsparenden Schubkästen mit unterschiedlich langen Schubkastenseiten kaum Grenzen gesetzt. Die Synchronisation verbindet alle Führungen miteinander und löst diese über Mittelwände oder Korpusseiten hinweg synchron aus. Noch filigraner und damit eleganter – AvoriTech Das Schubkastensystem AvoriTech mit schlanker 8 mm-Zarge und Rückwand wird bereits exklusiv bei einem Markenhersteller in der Ausführung aus eloxiertem Aluminium eingesetzt. „Auch hier gewährleisten wir Individualität“, betont Elke Meyer. „Unser PlattformPrinzip erlaubt die einfache Umsetzung von kundenspezifischen Ausführungen und Materialvarianten.“
iF Design Award 2021 für AvoriTech: Das Schubkastensystem mit 8 mm-Zarge verbindet elegantes Understatement mit innovativer Schubkastentechnologie.
küche + architektur | 55
design + komfort
Übrigens, je wohnlicher desto edler wirken die Holzschubkästen des Herstellers. Auch sie lassen sich durch LED-Designprofile noch stärker inszenieren. Und das insbesondere bei Schubkästen mit Unterboden-Montage, durch die sich eine offene Gestaltung realisieren lässt. Den ausgezeichneten Laufkomfort der Auszugsführungen gewährleistet im Übrigen eine Stahlseil-Synchronisation, die auch langfristig höchste Seitenstabilität und minimale Absackwerte gewährleistet. Das garantiert ein perfektes Fugenbild und klare Linienführung. Nur wenige Schritte weiter führen uns zu einer edlen Theke mit Glasauslage, wie sie auch im Ladenbau zum Einsatz kommt. „Bislang“, so Elke Meyer, „blickte man beim Aufziehen der Auszüge immer auf die Führungen. Jetzt ist es unserem Entwicklungsteam gelungen, diesen „optischen Makel“ auf intelligente Weise zu lösen.“ Mehr Komfort mit einem Dreh Bei einem Blick hinter eine Tür im Oberschrankbereich erleben wir ein Déjà Vu: der ComfortSpin, dieses Mal jedoch in edlem Anthrazit. Diese Hettich-Entwicklung präsentiert sich nach wie vor als organisatorisches Multitalent. Die Basis dieses Beschlags bildet ein Drehteller, der nicht nur um 360 Grad gedreht werden kann, sondern durch seine Drehbewegung seinen Inhalt sogar zum Teil aus dem Schrank herausfährt. Einsetzbar ist diese vielseitige Beschlaglösung wie von Hettich nicht anders zu erwarten, in den Schränken jedes Raums, bei denen Überblick und bester Zugriff gefordert sind. Die Befestigung des praktischen Organizers zeigt sich dabei unkompliziert und eignet sich sogar zur Nachrüstung. Pocket-Doors – optische Ruhe, Aufgeräumtheit und Komfort Ob Single-Room-Appartement und offene Wohnraumlösung: PocketDoor-Systeme machen vor allem Hochschränke zu individuellen Verwandlungskünstlern. Hinter diesen Türen lassen sich Hausgeräte oder Staugut, der Weinlagerschrank oder die Pantry-Küche verbergen.
Hinter diesen Pocket-Türen inszeniert Hettich eine clevere Homeoffice-Lösung. Als deckengeführte Variante wird das System WingLine L jetzt sogar barrierefrei, da gänzlich auf eine Bodenschiene verzichtet werden kann.
56 | küche + architektur
Im Oberschrankbereich werfen wir einen Blick hinter die Tür und erleben ein Déjà Vu: der ComfortSpin – dieses Mal jedoch in edlem Anthrazit.
Oder – wie im Hettich Forum-präsentiert – die Homeoffice-Lösung. Als deckengeführte Variante wird das System jetzt sogar barrierefrei, da gänzlich auf eine Bodenschiene verzichtet werden kann, wie Hettich in seinem Preview-Room unter Beweis stellt. Hinter der deckenhohen Pocket-Door-Lösung verbirgt sich ein ergonomischer HomeOffice-Platz mit automatisch höhenverstellbarem Steelforce Tischgestell, das ebenfalls von Hettich entwickelt und produziert wird. Mit WingLine L setzt Hettich im Bereich der Faltschiebetüren ein Statement und realisiert Faltschiebetüren in einer völlig neuen Komfortdimension. Dabei macht die innovative Öffnungsmechanik „Push / Pull to move“ mit nur einer Handbewegung den kompletten Schrankinhalt zugänglich. Wer die eine Pocket-Door der Marke WingLine L einmal selbst geöffnet oder geschlossen hat, zeigt sich begeistert von ihrem leichten Lauf und ihrer beeindruckenden Öffnungs- und Schließdämpfung. Bis zu 25 kg schwere, 2.400 mm hohe Türflügel bewegt der WingLine L souverän und sicher: ob mit oder ohne Bodenschiene, ganz nach Einsatzbereich. Dämpfungskomfort demokratisiert Mit seiner design- und leistungsstarken Sensys-Topfscharnier-Familie hatte Hettich bereits im gehobenen Preissegment für Furore gesorgt. Vor allem seine Einführung in edlem Obsidianschwarz in Anlehnung an den Trend zu dunkleren Hölzern und Oberflächen wurde, so Elke Meyer, vom Markt sehr gut angenommen. Sensys bietet die höchste Dämpfleistung in seiner Klasse und einen Öffnungswinkel bis zu 110°. Eine Güteklasse, die ihren Preis wert ist. Doch: „Niemand sollte auf Möbel und Komfort verzichten müssen“, unterstreichen Elke Meyer und Anke Wöhler und präsentieren uns mit Novisys ein preisleistungsstarkes Schnellmontage-Topfscharnier mit integrierter Dämpfung. Mit dieser innovativen Scharniertechnologie geht Hettich neue Wege in Richtung Ressourceneffizienz. Auch weniger Material gewährleistet hier solide Funktionalität und lange Lebensdauer. Möbelhersteller können die steigende Nachfrage nach mehr Komfort in den unteren Preissegmenten mit hoher Wirtschaftlichkeit bedienen. Mit der Entwicklung eines modernen Scharniers kommt Hettich den steigenden Komfortansprüchen von preissensiblen Möbelkäufern nach. „Made by Hettich“ ist dabei das Qualitätsversprechen, das den Unterschied zu anderen preisgünstigen Scharnieren macht: zuverlässige Dämpfperformance bei langer Lebensdauer.
design + komfort
Benchmark im Top-Segment: „Sensys“– Vor allem seine Einfüh-
Insbesondere bei Wohnmöbeln trägt Novisys mit integrierter
rung in edlem Obsidianschwarz in Anlehnung an den Trend zu dunkleren
Dämpfung als Komfortfunktion zur Kaufentscheidung bei. Die Vermarktung
Hölzern und Oberflächen findet im Markt großen Anklang.
für Novisys mit integrierter Dämpfung beginnt im zweiten Quartal 2023. Weitere Infos und Bestellmöglichkeiten unter www.hettich.com/novisys
„Unsere Kunden aus der Möbelindustrie können dank unseres Plattform-Prinzips mit Novisys trendige Möbelprogramme mit Mehrwert über alle Segmente hinweg wirtschaftlich realisieren.“ Zudem kann das Scharnier problemlos mit anderen Systemen von Hettich kombiniert werden und unterstützt somit die Prozessoptimierung. Dank der Auswahl unterschiedlicher Befestigungsarten und Bohrbilder macht Novisys sogar die Produktumstellung in der Fertigung leichter.
Auch wenn die offizielle Vorstellung der Neuerung erst im Rahmen der Interzum beginnt, dürfen wir hierüber bereits berichten, denn die Markteinführung im zweiten Quartal 2023 ist bereits zu einhundert Prozent sicher. Wir bedanken uns bei Hettich für diese kurze beeindruckende Preview und freuen uns auf ein Mehr auf der Interzum in Köln. https://web.hettich.com/de
ANZEIGE
Quantensprung der Lüftungstechnik!
COMPAIR PRIME flow®
naber.com
| 57 Halle 10küche + architektur Halle 7.1 Stand D 51 Stand E-038
Architektur + Trend
Nobilia – Markant in die Zukunft „Mit umfangreichen Maßnahmenpaketen und dem hohen Engagement unserer weltweit 4.523 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es uns auch unter diesen besonderen Bedingungen erneut gelungen, ein über dem deutschen Küchenmöbelmarkt liegendes Wachstum zu realisieren“, Geschäftsführer
Fotos: Nobilia
Dr. Lars Bopf kann mit der Entwicklung von Nobilia zufrieden sein.
58 | küche + architektur
Dr. Lars Bopf, Nobilia Geschäftsführer
D
er Umsatz von Europas größtem Küchenmöbelhersteller wuchs gegenüber dem Vorjahr um 11,9 Prozent bzw. 177 Millionen Euro auf 1,659 Milliarden Euro. Und das, wie uns Dr. Lars Bopf bestätigt, nicht nur preisgetrieben, sondern durchaus auch durch höhere Absatzzahlen. „Es ist ein Mix aus beidem“, versichert der erfahrene Marktkenner. „Zum Teil sind die Küchen größer geworden, oder die Käufer haben sich für hochwertigere Materialien und Ausstattungen entschieden usw. Nobila wächst auch im oberen Preissegment“, betont der Manager nicht ohne Stolz. „Die Positionierung im hochwertigen Bereich ist mit unserem Produkt sehr gut möglich, was wir auch mit der Präsentation entsprechender Exponate in dem – unserer Montage-Akademie vorgeschalteten – Showroom noch einmal unterstreichen konnten. Zahlreiche Kunden aus dem In- und Ausland haben das durchaus wahrgenommen und uns diesen Anspruch auch bestätigt.“ Grund genug für viele Küchenspezialisten, mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten. „Die Anzahl der mit uns kooperierenden Fachgeschäfte wächst weiter, worüber wir uns natürlich freuen.“
Im In- und Ausland erfolgreich Innerhalb Deutschlands erzielte Nobilia in 2022 ein Umsatzplus von 9,7 Prozent bzw. 67,3 Millionen Euro auf 762,8 Millionen Euro. „Diese oberhalb des Marktniveaus liegende Umsatzsteigerung zeigt erneut, dass unsere Geschäftspartner die strategischen Maßnahmen von Nobilia im Jahr 2022 positiv begleitet und mitgetragen haben“, betont Dr. Lars Bopf. Der Exportumsatz stieg um 13,9 Prozent, bzw. 109,7 Millionen Euro auf 896,3 Millionen Euro. „In Summe zeigt sich erneut, dass die Umsatzentwicklung von Nobilia auch auf den Märkten außerhalb von
Deutschland breit aufgestellt ist. Mit einer Exportquote von mittlerweile 54 Prozent bewegen wir uns deutlich über der der Gesamtbranche. Auch 2022 konnten wir in nahezu allen wesentlichen Exportmärkten Zuwächse verzeichnen. Eine Ausnahme bildete China. Hier haben die vielen Lockdowns die positive Entwicklung leicht ausbremst“, erläutert Dr Lars Bopf weiter und ergänzt: „Nichtsdestotrotz sehen wir gerade im Exportgeschäft für uns noch ein enormes Potenzial. Unter den 90 Ländern der Welt, in denen wir bereits aktiv sind, gibt es einige Märkte, in denen wir durchaus gute Chancen sehen, unseren Marktanteil noch zu erhöhen.“ Dabei erwähnt der Analyst auch die USA, wo sich Nobilia in diesem Jahr auf der Kbis in Las Vegas erfolgreich präsentiert hat. „Die USA haben sich im Laufe der Jahre zu einem für uns interessanten Markt entwickelt. Gerade in bestimmten Teilen der USA wächst die Nachfrage nach europäschem/italienischem Design! Das macht den Markt für uns interessant.“ Was den Export im allgemeinen und hier insbesondere das ÜberseeGeschäft anbelangt, betont der Stratege einmal mehr: „Zu den tragenden Säulen eines erfolgreichen Auslandsgeschäfts gehören ebenfalls durchdachte, gut strukturierte Prozesse. Nicht zu vergessen eine intelligente Logistik: Im Laufe der Jahre konnten wir hier wesentliche Erfahrungen sammeln, die heute mit in unsere Abläufe einfließen. Das vereinfacht es uns, unser Auslandsgeschäft kontinuierlich weiter auszubauen. Überhaupt ist die Logistik eines der großen strategischen Themen der Zukunft.“ Produktion und Investitionen Diese positive Entwicklung setzte sich auch im Produktionsvolumen fort. Produzierte das Unternehmen in 2021 noch 8,3 Millionen
küche + architektur | 59
Architektur + Trend
Schränke, waren es in 2022 bereits etwa 8,5 Millionen Schränke. Pro Arbeitstag entspricht dies einer Produktionsleistung von rund 38.650 Holzteilen. „Natürlich ist es unsere Aufgabe, unser Sortiment, den Anforderungen des Marktes entsprechend sukzessive weiter auszubauen“, betont Dr. Lars Bopf. „Jedoch tun wir das mit Bedacht. Wenn wir neue Ideen aufgreifen, muss deren Umsetzung perfekt in die Abläufe passen.“ Das gilt auch für die Angleichung des Mengenausstoßes der NobiliaWerke: „Wir haben die Produktion in unseren Bestandswerken in NRW nach der Insolvenz von Alno hochgefahren. Diese Kapazitäten führen wir jetzt wieder auf ein Normalniveau zurück und fertigen den Überhang in unserem Werk 5 in Saarlouis. Überkapazitäten vermeiden wir auf diesem Wege. Ob und wie stark wir die Ausbringungsmenge jeweils nach oben fahren, darüber entscheidet allein die Nachfrage. Grundsätzlich unterliegt jeder Markt Schwankungen, mit mehr oder minder großen Ausschlägen, auf die man entsprechend reagieren muss. Hier gilt es abzuwarten.“ Die fünf Werke des Herstellers sind auf jeden Fall auf alle Eventualitäten eingestellt. Bei den von Nobilia in 2022 getätigten Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro standen die beiden Verler Werke sowie das Werk in Saarlouis im Vordergrund. Auf dem Weg zum Kompletteinrichter Mit Spannung beobachtet die Nobilia-Geschäftsführung auch die Vermarktung der Nobilia-Möbel-Kollektion, die über das Kernprodukt Küche hinausgeht und die Einrichtungsbereiche Essen, Wohnen, Hauswirtschaftsraum, New Work und Bad umfasst. Bis dato zeigt sich dieses zusätzliche Geschäftsfeld zunehmend erfolgreicher. „Wir wachsen in allen Bereichen“, referiert Dr. Lars Bopf zufrieden. Zu diesem Erfolg trug in 2022 auch die Nobilia Hausmesse bei mit ganzheitlichen und individuellen Wohn- und Planungskonzepten, innovativen Produktneuheiten sowie wirkungsvoller, zielgerichteter Vermarktungsunterstützung und E-Commerce-Lösungen. Die 138 kreativen Pla-
60 | küche + architektur
nungen für Küche, Bad und Wohnen der rund 5.000 m² großen Ausstellung begeisterten über 14 000 Besucher. Produktseitig stand mit dem Motto „Ready to create!“ die Inspiration im Mittelpunkt mit Produktneuheiten, neuen Oberflächen, Materialtrends. Das Rastersystem 144 erlaubt, Fugenbilder und Höhen über alle Fronten und Räume noch durchgängiger zu planen. Für kreative Raumentwürfe steht damit ein Produkt-Baukasten mit hohem Anspruch an Durchgängigkeit, Planbarkeit, Ergonomie, Stauraum und Linienführung zur Verfügung. „Allein im letzten Jahr wurden für das neue Raster 1.700 neue Schranktypen konstruiert“, bestätigt der dynamische Geschäftsführer. Und auch die Montage-Akademie ist hervorragend angekommen. „Wir bieten ein breites Spektrum unterschiedlicher Kurse an, ausgerichtet auf die verschiedenen Belange unserer Kunden. Auch produktgruppenspezifische Seminare sind dabei. Abgehalten werden die Kurse ausschließlich von Kennern ihres Fachs. Wir bieten hier ein Weiterbildungsangebot, durch das Montagefehler reduziert und die Reklamationsquote gesenkt werden kann, was für unsere Partner im Handel als auch für uns als Hersteller gleichermaßen nutzbringend ist.“ Nobilia-Bad – Erster erfolgreicher ISH-Auftritt Davon profitiert auch die Nobilia Bad-Kollektion, die das Unternehmen in diesem Jahr erstmals auch auf der Internationalen Sanitär und Handwerksmesse, ISH, präsentierte und die bei den in- und ausländischen Besuchern eine gute Resonanz erzielte: „Unsere Vertriebsmannschaft war super zufrieden, so dass wir von einer erfolgreichen Messe sprechen können“, resümiert Dr. Lars Bopf einige Tage nach der Messe. „Trotz der insgesamt angespannten konjunkturellen Lage, war die Stimmung auf der Messe absolut positiv“, zieht er Bilanz. Der dynamische Manager hatte es sich nicht nehmen lassen, die Messe zu besuchen, um sich einen Eindruck über das internationale Event zu machen. „Wir bauen unser Geschäftsfeld Bad Step-by-Step weiter aus und sammeln auf diesem Weg auch weitere Erfahrungswerte.“ Bis dato vermarktet das Unternehmen seine Badkollektion ausschließlich über
Architektur + Trend
Javier Lombardia, International Sales Manager Nobilia
den Möbelhandel, das Küchenstudio mit zusätzlicher Badkompetenz und über versierte Badspezialisten. „Die Erschließung weiterer Vertriebskanäle kann nur sukzessive erfolgen. Zuerst müssen die Prozesse sauber aufgesetzt werden“, so der versierte Manager. Nobilia elements – Das Schnelllieferprogramm überzeugt Saubere Prozessabwicklung ist auch die Basis für die erfolgreiche Etablierung des Schnelllieferprogramms „nobilia elements“, das sich durch neue Ergänzungen nun noch moderner und wertiger gestaltet. Nicht umsonst überzeugt das kompakte Sortiment für die Bereiche Küche, Bad und Wohnen immer mehr Handelspartner: mittlerweile über 850 Kunden im Inland und mehr als 200 im Ausland. „Unsere Partner entwickeln je nachdem, in welchem Vertriebskanal sie tätig sind und welche Strategie sie verfolgen, zum Teil ihre eigene Kundenansprache und ihre eigenen Konzepte. Darin unterstützen wir sie natürlich“, betont Dr. Lars Bopf. „Einige unserer Handelspartner nutzen „elements“ als Chance, speziell die Endkunden bedienen zu können, die das eine oder andere Möbel bzw. die eine oder andere Ausstattung innerhalb von nur wenigen Tagen benötigen. Ein Geschäft, das bis dato ein großes schwedisches Einrichtungshaus nahezu alleine machte. Und wie wir hören konnten, entwickelt sich aus dem einen oder anderen „Schnell-Liefer-Wunsch“ dann doch eine geplante Küche.“ Der Erfolg gibt Nobilia auch in diesem Segment recht: Aus diesem Grund wurde 2022 die Lagerkapazität für elements entsprechend erweitert.
Frankreich, aber auch zunehmend in weiteren internationalen Märkten aktiv. „Unser Tochterunternehmen Kütchenhaus ist zudem Franchisegeber in England, Australien und den USA. Außerdem hält Nobilia Minderheitsbeteiligungen an der belgischen Handelskette Menatam SA und der überwiegend im französischen Heimatmarkt tätigen Aviva-Gruppe“, erläutert der Manager. „Was das internationale Projektgeschäft anbelangt, sind wir mit den Gesellschaften Northern Kitchen Sverige AB in Schweden sowie mit Nobilia GB in Großbritannien aktiv.“ Auch hier zeigt sich das Unternehmen erfolgreich: Mit den oben genannten Aktivitäten erzielte die Unternehmensgruppe in 2022 einen Umsatzanstieg um 12,2 Prozent bzw. 209 Millionen Euro auf 1,924 Milliarden Euro. Für die Ermittlung des Gruppenumsatzes wurden die Innenumsätze konsolidiert und die Beteiligungsverhältnisse quotal berücksichtigt. Bei den Franchise-Organisationen sind nur die Franchisegebühren und nicht deren Verkaufserlöse in die Ermittlung eingeflossen.
Nobilia-Gruppe Neben dem Kerngeschäft, der Herstellung von Einbauküchen made in Germany sowie deren weltweiter Vertrieb an Handelspartner, betreibt die Unternehmensgruppe im Ausland darüber hinaus eigene RetailAktivitäten unterschiedlicher Formate. Bei der französischen Franchise-Organisation FBD, Franchise Business Division, ist Nobilia Mehrheitsgesellschafter. Diese ist mit Küchenstudios überwiegend in
küche + architektur | 61
Architektur + Trend
Auf Wachstum ausgerichtet Als Marktführer ist Nobilia in seiner Gesamtheit gut positioniert. „Unsere breite internationale Aufstellung ist weiterhin ein wichtiger Baustein, um gut durch diese herausfordernden Zeiten zu kommen“, analysiert Dr. Lars Bopf. „Mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren vielseitigen Produktneuheiten, den modernen Werken sowie den integrierten Prozessen sind wir auch für schwierige Zeiten gut aufgestellt und auf weiteres Wachstum ausgerichtet.“ „Wer keine Marke ist, der wird auch nicht gefunden!“ … stellt Dr. Lars Bopf fest. „Konsumenten informieren sich mittlerweile auf einem breiten Feld über unsere Produkte: Instagram, Pinterest, Facebook usw. Das bestätigen uns auch unsere Kunden. Allein in diesem Umfeld gewinnt die Marke Nobilia immer stärker an Bedeu-
62 | küche + architektur
tung. Hinzu kommen jedoch auch Kundengruppen, die die OnlineMedien weitaus weniger nutzen, für uns aber eine interessante Klientel darstellen.“ Deshalb wird sich Nobilia zunehmend auch hinsichtlich der Markenstrategie noch stärker ins Bewusstsein der Verbraucher rücken: Neben Online-Werbung und Social Media Marketing war Nobilia in diesem Jahr erstmalig in seiner Unternehmensgeschichte auch in dem reichweitenstarken TV-Umfeld der Tanz-Show „let’s dance“ mit Werbemaßnahmen präsent. „Und wir können eine steigende Nachfrage nach Informationsmaterial zu unseren Produkten feststellen. Also, alles richtig gemacht!“, zieht der Manager Bilanz. Und nicht nur in dieser Hinsicht: „Gesamtstrategisch haben wir ein solides Fundament für die Aufgaben der Zukunft geschaffen und fühlen uns gut gewappnet“, fasst Dr. Lars Bopf zusammen. „Deswegen blicken nobilia.de wir mit Zuversicht auf das laufende Geschäftsjahr.“
Handel + Markt
MHK erzielt „All-Time-High“ … … und geht kreative Wege im Kampf gegen den Fachkräftemangel
„Wir haben Sie heute ganz bewusst in die Ausbildungseinheit der MHK Europa Akademie eingeladen, um auf eines der wichtigsten Branchenthemen unserer Zeit – Fachkräftemangel und Fachkräfte rekrutierung – aufmerksam zu machen“, richtete Werner Heilos das Wort zu Beginn der diesjährigen MHK Jahrespressekonferenz, dem letzten offiziellen Auftritt des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, an die anwesenden Medienvertreter. „Wir freuen uns, diesem wichtigen Thema in den neuen Räumlichkeiten auf rund 800 Quadratmetern einen angemessenen Raum zu geben“, so das MHK-Urgestein weiter. Nach 25 Jahren Verbandstätigkeit hat der 71-Jährige das Zepter zum 1. April an den ehemaligen BSH-Geschäftsführer Volker Klodwig
Fotos: MHK
übergeben und sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Die Mitglieder des MHK-Vorstandes (v.l.n.r.): Frank Bermbach, Werner Heilos, Volker Klodwig, Dr. Olaf Hoppelshäuser, Carolin Kronenberg, Thorsten Hallermeier, Wolfgang Becker küche + architektur | 63
Handel + Markt
Volker Klodwig (l.) übernahm zum 1. April 2023 die CEO-Funktion von Werner Heilos
U
mso mehr genoss es der scheidende Vorstand, zum Ende seiner Amtszeit besonders positive Zahlen verkünden zu dürfen: „Ich freue mich sehr, dass ich zum Ausstieg bei der MHK diese wunderbaren Zahlen des Jahres 2022 – All-Time-High – präsentieren darf. Danke an das ganze MHK-Team!“ Insgesamt 9,727 Mrd. Euro (+9,1 %) erwirtschafteten die europaweit 3.877 Unternehmen, die der Gruppe per 31. Dezember 2022 angehörten.
Wachstumsimpulse insbesondere aus dem Ausland Während die Gruppe in Deutschland um 5,5 Prozent auf 6,248 Milliarden Euro zulegte, trugen die europäischen Auslandsgesellschaften in Belgien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Spanien mit 3,479 Milliarden Euro und einem Umsatzplus von 16,4 Prozent zum Gesamtergebnis bei. Damit konnten alle MHK Gesellschaften erneut über dem Marktniveau wachsen. „Das ist wirklich eine Erfolgskurve, auf die wir hier blicken, auch im Inland“, resümiert Werner Heilos und erläutert: „Man muss wissen, dass der deutsche Markt sehr verteilt und von einem starken Wettbewerbsumfeld geprägt ist. Deshalb erfüllen uns die aktuellen Ergebnisse – gerade auch mit Blick auf die herausfordernden Rahmenbedingungen im zweiten Halbjahr – mit Stolz.“ Positiv entwickelte sich auch die Zahl der Mitglieder: „Das Wachstum resultiert in erster Linie aus der gestiegenen Zahl der Gesellschafter“, wie Werner Heilos betonte. Diese stieg in Deutschland um 208 auf nunmehr 2.759; im Ausland konnte der Verband 36 neue Partner (1.118 per 31.12.22) gewinnen. Küchenverkaufspreise steigen Neben der gestiegenen Zahl der Gesellschafter habe insbesondere der gestiegene Durchschnittwert der Küchen zur positiven Umsatzentwicklung beigetragen. Dieser lag bei Fachgeschäften ohne Reddy bei durchschnittlich 17.570 Euro (+16 %); in den Reddy Fachmärkten bei durchschnittlich 10.776 Euro (+19,9 Prozent). Die hohen Preissteigerungen resultiert zwar vor allem aus den gestiegenen Energie- und Materialkosten, die die Hersteller erstmals unterjährig an den Handel weitergegeben haben, eine bedeutende Rolle spiele jedoch auch die immer höherwertigere Ausstattung der verkauften Küchen. Einen wichtigen Erfolgsfaktor sieht Werner Heilos daher in der Diversifikation. Hier sei man auf einem guten Weg. Dass die von den Handelspartnern angebotenen Produkte und Dienstleister am Markt überzeu-
64 | küche + architektur
gen, zeige die Nachfrageerholung im zweiten Halbjahr. Rund zwei Drittel ihres Umsatzes generierte die MHK Group im Segment Küche über ihre Eigenmarken Designo, elementa, neola, selectiv und xeno. interdomus profitiert vom Boom alternativer Heizmethoden Ein weiteres Segment, in dem die MHK Group aktiv ist, und das eine steigende Nachfrage verzeichnet, ist die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Branche (SHK). Zwar sei die Zahl der Komplettbadsanierungen rückläufig, aber durch die Verschärfung am Energiemarkt sei das Interesse an alternativen Heizmethoden und einer alternativen Energieversorgung gestiegen. Hier konnte die MHK Tochter interdomus Haustechnik – mit 1.504 Partnern mitgliederstärkste Verbundgruppe der SHK-Branche – ihre Partner durch neue Kooperationen und Dienstleistungen wie der Photovoltaikversicherung über die Cronbank oder Seminare zum Energieberater weiter stärken. Die guten Ergebnisse spiegeln sich auch in der Rekordsumme von 207,8 Millionen Euro (+14,9 Prozent) wider, die die MHK Group an ihre Gesellschafter ausschüttet. „Für mich persönlich der schönste Chart“, so der sichtlich zufriedene Werner Heilos, „denn am Ende des Tages muss es auch in der Kasse klingeln. Das ist es, was letztendlich die Leistungsstärke und Wettbewerbsfähigkeit eines Verbandes ausmacht.“ Entsprechend optimistisch fiel Volker Klodwigs Blick auf das laufende Geschäftsjahr aus: „Trotz der widrigen Rahmenbedingungen gelang es den der MHK Group angeschlossenen Handels- und Handwerksunternehmen in den ersten beiden Monaten 2023 erneut, die Umsätze gegenüber dem Vorjahr zu steigern“, so der neue CEO an der Spitze des Verbandes. Sinkende Energiekosten, die Expertenmeinung, dass in Deutschland in diesem Jahr eine Rezession – wenn auch knapp – vermieden werden kann und ein sich weiter erholendes Konsumklima gäben mit Blick nach vorne Grund zu vorsichtigem Optimismus. Bezüglich des zu Jahresbeginn neu formierten Vorstands hob er hervor: „Unsere Hausaufgaben haben wir gemacht, um die MHK Group resilienter für neue Herausforderungen zu machen.“ Neues Vorstandsressort verantwortet digitale Transformation Als Vorstandsvorsitzender wird Volker Klodwig ab 1. April 2023 die strategische Ausrichtung der MHK Group koordinieren sowie die Ressorts Marketing, Vertrieb, Kommunikation, Personal und Recht verantworten.
Handel + Markt
Dr. Olaf Hoppelshäuser
Die wachsenden nationalen und internationalen regulatorischen Anforderungen sowie die zunehmende Komplexität der Marktaktivitäten der MHK Group unterstreichen die Bedeutung für die neue Funktion eines Chief Financial Officer. Diese Position – und damit das Ressort Finanzen inklusive des Controllings – hat zum 1. Februar 2023 Carolin Kronenberg übernommen. Bis zum 31. Dezember 2023 steht Wolfgang Becker mit seiner Expertise als Vorstand der Bank und Geschäftsführer der IHT Industrie- und Handels-Treuhand GmbH zur Verfügung. Die Funktionen der IHT werden ab 1. Januar 2024 in das Ressort von Carolin Kronenberg integriert. Frank Bermbach fungiert weiterhin als Vorstandsvorsitzender der Cronbank AG und Vorstand der MHK Group AG. „Digitalisierung ist einer der großen Erfolgsfaktoren der Zukunft. Das macht man nicht mal ebenso nebenher“, betonte Volker Klodwig. Für die Konzeption und Operationalisierung weiterer Meilensteine der digitalen Transformation zeichnet daher das zum 1. Januar 2023 neu geschaffene Ressort von Thorsten Hallermeier (CDO) verantwortlich. In seinen Bereich fallen sowohl die Group IT als auch die Gesamtheit aller Digitalisierungsprojekte in den MHK Gesellschaften. Das Vorstandsressort von Dr. Olaf Hoppelshäuser fokussiert sich auf die Themen Beschaffungsmarketing, Logistik, Facility-Management und Handelsaktivitäten. Internationale Fachkräfterekrutierung: MHK sucht den Super-Monteur „Die knappeste Ressource, die Industrien vom Wachstum abhält, ist verarbeitende Handwerkskapazität. Nichts bremst Unternehmen stärker, als der anhaltende Fachkräftemangel“, so das abschließende Fazit von Volker Klodwig, bevor er das Wort an seinen Vorstands kollegen Dr. Olaf Hoppelshäuser übergab, der den Aufbau des 2019 gegründeten Logistikunternehmens MHK Logistik verantwortet. 2022 realisierte der MHK Dienstleister mehr als 11.000 Küchen-Kommissionen. „Zurzeit sind wir mit ca. 40 Montageteams und über 90 qualifizierten Monteuren aktiv“, zog Dr. Olaf Hoppelshäuser Bilanz, „Zu wenige für den nach wie vor hohen Auftragsstand.“ Und so sucht – wie die MHK Partner selbst – auch MHK Logistik weiter händeringend nach Fachkräften. „Es ist kein Geheimnis“, so Dr. Olaf Hoppelshäuser, „der Markt ist leer.“ Deshalb sei man – ganz im Sinne des Firmengründers Hans Strothoff – „mit der eigenen Hand am Arm“ aktiv geworden. Mit
Andreas Günther, Geschäftsführer Carat
dem Programm „Internationale Fachkräfterekrutierung“ präsentierte die MHK Group nun ein Konzept, mit dem sie einmal mehr ihre Vorreiterrolle in und für die Branche unter Beweis stellt. Ziel ist es, außerhalb Europas Fachkräfte zu rekrutieren und zu Fachmonteuren für industriell gefertigte Einbauküchen auszubilden. Im Pilotprojekt wurden bereits im Sommer 15 Fachkräfte in Marokko angeworben. Aktuell erhalten sie einen Deutschkurs. „Im nächsten Schritt werden unsere neuen Mitarbeiter hier in Dreieich ausgebildet.“ Dafür hat man ein zweites innovatives Konzept an den Start gebracht: einen eigenen Ausbildungs-Hub, die MHK Europa Akademie. Auf rund 800 Quadratmetern sind 15 hochprofessionell eingerichtete Werk- und Schulungsräume mit modernsten Technologien und Tools für die Qualifizierung entstanden. Die Schulungen erfolgen direkt an den aktuellen Produkten der am Markt am stärksten nachgefragten Hersteller. Das Programm „Internationale Fachkräfterekrutierung“ soll mittelfristig so erweitert werden, dass jährlich zwischen 150 und 250 internationale Fachkräfte ausgebildet und an den Fachhandel weiter vermittelt werden. Zusätzlich ist die Ausweitung der Rekrutierungsund Qualifikationsmöglichkeiten auf die SHK-Branche geplant. Servicequalität nachhaltig erhöhen und sichern Der neue Ausbildungs-Hub dient aber nicht ausschließlich der Ausbildung neuer Fachkräfte. „Wir haben ein vielseitiges Kursangebot geschaffen, mit dem wir auch unsere Partner in Handel und Handwerk sowie deren Mitarbeiter weiterbilden möchten“, betonte Dr. Olaf Hoppelshäuser. Das Angebot reiche von Seminaren für Führungs kräfte bis hin zur Nachwuchskraft, von der Beraterin / dem Berater bis hin zum Monteur und soll nach und nach weiter ausgebaut werden. „Das Kursangebot für 2023 kam bei unseren Partnern sehr gut an und war innerhalb weniger Wochen ausgebucht“, so Dr. Olaf Hoppelshäuser. Zusätzliche Unterstützung erhalten Monteure von den MHK Dienstleistern. So hat Carat, Hersteller der gleichnamigen Küchenplanungssoftware und Marktführer, mit Carat service eine App entwickelt, die den Montage- und Dokumentationsprozess digital begleitet. So lassen sich Fehler nicht nur vermeiden, sondern im Reklamationsfall auch leichter nachvollziehen. Parallel zur Unterstützung der eigenen Gesellschafter plant die MHK Group basierend auf dem gesammelten Know-how eine branchenwww.mhk.de weite e-Learning Plattform.
küche + architektur | 65
Unternehmen + köpfe
Miele – Umsatzsteigerung um 12,2 Prozent Verkaufte Stückzahlen leicht über Vorjahr
Der Premiumanbieter für Haus- und Gewerbegeräte, Miele, kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurückblicken. Mit einem Umsatzzuwachs von 12,2 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro ist die Miele Gruppe erneut stärker gewachsen als in ihrem langjährigen Durchschnitt. Dabei gelang es dem Unternehmen erneut, deutlich mehr Geräte zu verkaufen als je zuvor, und das trotz fragiler Lieferketten und rückläufiger Gesamtmärkte. Zu dem Erfolg beigetragen haben weltweit 23.322 Beschäftigte. Auf das laufende Geschäftsjahr 2023 blickt die Unternehmensleitung trotz des weiterhin schwierigen konjunkturellen Umfelds verhalten optimistisch.
D
iese erfolgreiche Entwicklung ist umso höher zu bewerten, als sich die Rahmenbedingungen für das Hausgerätegeschäft zuletzt deutlich eingetrübt haben. So hat die coronabedingte historische Sonderkonjunktur im Geschäftsjahr 2022 stark nachgelassen, von der fast zwei Jahre die gesamte Branche profitiert hatte. Hinzu kam der allgemeine Konsumeinbruch seit Beginn des Kriegs in der Ukraine, in dessen Folge Miele die Lieferung von Geräten nach Russland bereits im März eingestellt hat (Ausnahme: Medizintechnik). „In diesem herausfordernden Umfeld mit insgesamt rückläufigen Märkten hat Miele seine Position zum Teil deutlich ausbauen können“, so die Einordnung der Geschäftsleitung zu den jetzt vorgelegten Zahlen. Zu verdanken sei dies der herausragenden Reputation der Marke Miele, der konsequenten Fokussierung auf Qualität, Langlebigkeit und begeisternde Performance der Geräte sowie dem Engagement der Mitarbeitenden bei Miele weltweit.
Gefragte Hausgeräte Unter den Produktgruppen für den Haushalt haben vor allem die Geschirrspüler, die Wäschepflege und die Kochgeräte überproportional erfolgreich abgeschnitten, unterstützt vom ersten IFA-Auftritt seit 2019 mit Innovationsschwerpunkten wie Energieeffizienz und Kochen mit Künstlicher Intelligenz. Erstmals hat Miele in einem Kalenderjahr jeweils mehr als eine Million Waschmaschinen und Geschirrspüler produziert. Auch die Staubsauger, Kühlgeräte und Kaffeevollautomaten, die 2020 und 2021 in besonderer Weise vom coronabedingten Boom profitiert hatten, haben 2022 beim Umsatz hinzugewonnen. Für weitere Impulse im laufenden Jahr sorgt die Ausnahmeposition von Miele bei den jüngsten Produktvergleichen der renommierten Stiftung Warentest – mit aktuell amtierenden Testsiegern etwa bei den Waschmaschinen, Trocknern, Geschirrspülern, Dunstabzugshauben sowie bei den Staubsaugern, hier mit jeweils alleinigen ersten Plätzen in den Kategorien Bodenstaubsauger (mit Beutel), Akku-Handstaubsauger und Saugroboter. Im Bereich der neuen Geschäftsfelder ist die Fotos: Miele
National und international erfolgreich In Deutschland erwirtschaftete Miele mit einem Plus von 5,6 Prozent einen Umsatz von 1,47 Millarden Euro. Dementsprechend entfielen 72 Prozent des Gesamtumsatzes auf die Exportmärkte – allen voran die osteuropäischen und asiatischen Länder inklusive China, die
überproportional zu diesen Wachstum beitrugen, gefolgt von lang etablierten Märkten wie Australien, Großbritannien, die Niederlande und die USA.
Die Geschäftsleitung der Miele Gruppe meldet 12,2 % Umsatzplus für 2022. V.l.n.r.: Dr. Markus Miele, geschäftsführender Gesellschafter, Dr. Stefan Breit, Technology, Dr. Axel Kniehl, Marketing & Sales, Rebecca Steinhage, Human Resources & Corporate Affairs, Dr. Reinhard Zinkann, geschäftsführender Gesellschafter, Olaf Bartsch, Finance & Administration
66 | küche + architektur
Unternehmen + köpfe
Auslieferung der mit Spannung erwarteten modularen Outdoor-Küche der Miele-Tochter Otto Wilde Grillers erfolgreich gestartet. Professional verzeichnet signifikantes Plus Die Business Unit Professional verzeichnete in 2022 ein Umsatzplus von 10,3 Prozent und trug mit ihren Produktbereichen Wäschereitechnik, gewerbliches Geschirrspülen sowie Medizin- und Labortechnik mit rund 14 Prozent zum Gesamtumsatz beit. Hier hatte Corona keine Sonderkonjunktur ausgelöst, sondern ausgeprägte Investitionszurückhaltung bei wichtigen Zielgruppen wie Hotels, Gaststätten und Pflegeeinrichtungen. Im Berichtsjahr setzten sich dann aber deutliche Erholungs- und Nachholeffekte fort, so in den touristisch geprägten Regionen Süd- und Osteuropas und auch in traditionell starken Märkten wie den USA, Großbritannien oder Österreich. Zusätzlichen Rückenwind gab es von den noch jungen, inzwischen vollständig ausgerollten Erfolgsreihen wie den Waschmaschinen und Trocknern für Kleingewerbe („Kleine Riesen“), den größeren Wäschereigeräten („The New Benchmark Machines“) oder den Frischwasserspülern („ProfiLine“). Für umfassende mobile Kontrolle und Dokumentation der Geräteprozesse sowie die nötigen Software-Updates steht die neue Vernetzungsplattform MOVE zur Verfügung, deren Anwendungsbereiche und Funktionen stetig weiter ausgebaut werden – und in immer mehr Ländern genutzt werden können. Durch die Übernahme des Tübinger Labordienstleisters SMP baut Miele seine Kompetenz für Hygienelösungen in der Medizintechnik weiter aus. Investitionen in eine erfolgeiche Zukunft Zur weiteren Stärkung des weltweiten Premium-Markenauftritts eröffnete Miele 29 inspirierende Marken Stores, wie etwa in Antwerpen, Athen, London, Nizza, Osaka, Perth und Seoul. Insgesamt verfügt man jetzt über mehr als 200 eigene Adressen in 50 Ländern. Weitere Investitionsschwerpunkte liegen natürlich auch in der Erweiterung der Produktionskapazitäten und deren Umrüstung auf neue Modellreihen sowie dem Ausbau der weltweiten IT-Infrastruktur der Miele Gruppe. Das Zentrale Ersatzteillager, wo mehr als 70.000 verschiedene Teile ständig verfügbar sind, wurde um mehr als 50 Prozent erweitert. Im Interesse eines langen Gerätelebens hält Miele weiterhin die funktionswichtigen Ersatzteile für seine Geräte bis zu 15 Jahre nach Serienauslauf vor. Und last but not least entstehen wegen des zu erwartenden weiteren Wachstums am Hauptsitz Gütersloh zusätzliche 300 attraktiv und modern gestaltete Büroarbeitsplätze. Miele – attraktiver Arbeitgeber Zum Stichtag 31. Dezember 2022 waren weltweit 23.322 Menschen bei der Miele Gruppe beschäftigt, das sind 1.401 Mitarbeitende oder 6,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Deutschland sind es 11.926 und damit 529 mehr als Ende 2021. Um die Attraktivität von Miele als Arbeitgeber und deren Wahrnehmung weiter zu steigern, setzt Miele wegweisende Signale, wie z.B. zwei attraktiv ausgestaltete Konzepte für mobiles Arbeiten beziehungsweise Homeoffice für die deutschen Standorte, bei denen bis zu 80 Prozent der Arbeitszeit zu Hause erbracht werden können, wenn beide Seiten dies befürworten. An den Kosten im Homeoffice beteiligt sich das Unternehmen, je nach Modell, in unterschiedlicher Höhe, und die erste Resonanz übertrifft alle Erwartungen. Stand heute, haben etwa 5.000 Mitarbeitende eine
Im Miele-Werk im chinesischen Dongguan erzeugen 9.550 Solarpaneele pro Jahr 5.100 Megawattstunden Strom – mehr als genug, um das Werk vollständig mit Elektrizität zu versorgen.
der beiden Vereinbarungen abgeschlossen. Das sind schon jetzt mehr als zwei Drittel aller Beschäftigten in Deutschland, für die mobiles Arbeiten oder Homeoffice ihrer Aufgabe entsprechend überhaupt in Betracht kommen kann. Auch in weiteren Ländern sind, den jeweiligen Rahmenbedingungen entsprechend, flexible Lösungen im Einsatz. Erweiterung der Geschäftsleitung Nach einer Reihe sehr wachstumsstarker Jahre mit neuen Geschäftsfeldern und Tochterunternehmen sowie der weiteren Internationalisierung und Digitalisierung des Konzerns wurde zum 1. Juli 2022 die Geschäftsleitung erweitert. Sechste Geschäftsführerin ist Rebecca Steinhage, zuvor Senior Vice President Human Resources der Miele Gruppe (seit 2019). Ihr neu geschaffenes Ressort „Human Resources & Corporate Affairs“ umfasst darüber hinaus die Bereiche Sustainability & Regulatory Affairs, Communications und Internal Auditing. Weitere Mitglieder der gleichberechtigten Geschäftsleitung sind weiterhin Olaf Bartsch (Finance & Administration), Dr. Stefan Breit (Technology), Dr. Axel Kniehl (Marketing & Sales) sowie Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann (geschäftsführende Gesellschafter). Verhalten optimistisch ins Jahr 2023 Trotz weltweit fragiler Lieferketten konnte Miele das gesamte vergangene Jahr über in allen Werken ohne nennenswerte Störungen und mit hoher Auslastung produzieren. Auch die Versorgung mit Halbleitern, so das Unternehmen, war und ist bis auf Weiteres gesichert. So ließen sich die zuletzt zum Teil deutlich verlängerten Lieferzeiten wieder weitestgehend normalisieren und die für eine schnelle Auslieferung notwendigen Lagerbestände aufbauen. Aktuell, so Miele, zeigten sich die Gesamtmärkte in der Tendenz weiter rückläufig, sodass man die Produktion wie etwa von Waschmaschinen, Trocknern und Staubsaugern von einer historisch hohen Basis aus vorübergehend drossele, punktuell auch unter Nutzung von einigen Tagen Kurzarbeit. Davon abgesehen, zeigt sich die Geschäftsleitung für den weiteren Verlauf des Jahres „verhalten optimistisch, dass sich das Geschäft trotz der bestehenden Unwägbarkeiten auf dem hohen Niveau stabil halten oder sogar weiter steigern lässt.“ Eine zentrale Herausforderung auf der Beschaffungsseite bleibe die Preiswww.miele.com entwicklung bei Material, Energie und Logistik. küche + architektur | 67
Handel + Markt
Networking – AMK im Zeichen der Zeit Rund 150 Gäste aus der Küchenbranche trafen sich am 14. März auf der diesjährigen Vereinsmitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Die moderne Küche im Mannheimer Dorint Hotel, um sich über die Zukunft der deutschen Küchenmöbelindustrie auszutauschen. Das Branchennetzwerk hat seine Anziehungs kraft auch im 67. Jahr seines Bestehens nicht verloren, was sich auch im neuen Höchststand der Vereinsmitgliederzahl bemerkbar macht: Insgesamt neun neue Mitglieder konnte der Verein gewinnen.
„M
it dem Ausklingen der Pandemie blieben die Küchenkäufe auf sehr hohem Niveau“, startete der AMK-Vorstandssprecher Markus Sander seinen Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr. Mit 6.242.038 € konnte die deutsche Küchenmöbel industrie ihren Jahresumsatz trotz der herausfordernden wirtschaft lichen Rahmenbedingungen auch 2022 steigern (+ 9,4 %). Treibender Wachstumsmotor war mit 2.813.448 € erneut das Exportgeschäft (+ 12,68 %). 55 Prozent des erwirtschafteten Umsatzes fielen auf das Inlandsgeschäft, das mit 3.428.590 € um 6,97 Prozent anstieg. „Klarer Gewinner auf Handelsseite bleibt der spezialisierte Küchenfachhandel“, so das Fazit von Markus Sander. Zwar sei die Anzahl der durch den Küchenhandel verkauften Küchen gesunken (- 8,5 %), aufgrund der gestiegenen Auftragswerte (+ 10,1 %) konnte das Jahr jedoch mit einem leichten Plus (+ 0,7 %) abgeschlossen werden. „Eine hohe Inflation und Einkommensunsicherheit trübten die Stimmung zum Jahresende hin allerdings ein“, bilanzierte der AMK Vorstandssprecher. So spiegelte das 4. Quartal 2022 deutlich die Verunsicherung der Verbraucher wider: Laut GfK Panelmarkt sank die Verkaufsmenge im Küchenhandel um 21 Prozent, der Verkaufsumsatz ging um 15,6 Prozent
68 | küche + architektur
zurück. Lediglich der Auftragswert/Preis legte um 6,9 Prozent zu. Die sinkende Zahl der Neuaufträge besonders im vierten Quartal hatte demnach auch geringere Auftragsbestände zum Jahresbeginn 2023 zur Folge, wie AMK-Vorstandssprecher Frank Jüttner feststellte. Während die Prognosen für das laufende Jahr daher eher verhalten ausfallen (erwartetes Wirtschaftswachstum in Europa in 2023: + 0,8 %), rechnen die Experten bei weiterhin sinkender Inflation für das kommende Jahr mit einer Erholung des deutschen Konsumklimas. „Die hohe Bedeutung der Küche bleibt auch nach der Pandemie grundsätzlich bestehen“, ist sich Markus Sander sicher. Dass das so bleibt, daran arbeite die AMK täglich. AMK-Geschäftsführer Volker Irle freute sich über die rege Tätigkeit in den fünf Ar-
Die Neuauflage des AMK Ratgebers Küche erscheint am 10. Mai 2023.
Fotos: AMK
Handel + Markt
Richarda Burré, Leitung Marketing & Öffentlichkeitsarbeit, Volker Irle, Geschäftsführung, Christine Bitz, Assistentin der Geschäftsführung, Irina Darian, Leitung Technik, und Markus Sander, Sprecher des AMK-Vorstands und Geschäftsführer Häcker Küchen
Eine Neuauflage des AMK Ratgebers Küche … … wird auf der AMK-Wirtschafts- und Trendpressekonferenz am 10. Mai vorgestellt. Spannende Online-Inhalte, wie Youtube-Videos rund um das Thema Küchenplanung runden die Neuauflage des 2019 erschienenen Ratgebers ab. Die nächste Sitzung der Arbeitsgruppe
Ausblick und Fazit
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit wird am 24. Mai bei der Firma Linak in Dänemark stattfinden. Die Fortschritte der Arbeitsgemeinschaft Technik & Normen … … präsentierten Peter Retemeier, Poggenpohl Manufacturing GmbH, und Oliver Kunze, Miele & Cie. KG. Insgesamt 17 Projekten nahm sich die Arbeitsgruppe im vergangenen Jahr an. Ein Pensum, das ohne die Möglichkeit der virtuellen Teambesprechung nicht zu managen gewesen wäre, wie Peter Retemeier betonte. Neu überarbeitet und übersetzt wurden beispielsweise die Arbeitsblätter Oberflächentemperaturen (AMK-MB 001), Küchenarbeitsplatten aus Naturstein, Quarzkomposit und Keramik (AMK-MB 010) und Schraubenaus-
nfassend wird erwartet, dass die europäische nur leicht Deutschland Zusammenfassend wird erwartet,Wirtschaft 2023 Progonose % im Jahr 2023 zulegen wird dass die europäische Wirtschaft nur leicht
um gegenüber + 0,8 % imdem JahrVorjahr 2023 in zulegen wird wachstum 2023 %
Quelle: Europäische Kommission Februar 2023 / © AMK
Wirtschaftswachstum 2023 gegenüber dem Vorjahr in %
2023 dürfte zunächst herausfordernd werden, bevor eine sinkende Inflation in 2024 auch für Deutschland eine wirtschaftliche Erholung bringen sollte
BIP
Arbeitsmarkt
Inflation
Veränderung gegenüber Vorjahr in %
Arbeitslosenquote in %
Veränderung ggü.Vorjahr in %
1,9
1,8
7,9 5,3
5,4
6,0
5,2
2,8 0,2 2022
2023
2024
2022
2023
2024
2022
2023
2024
Das BIP Deutschland betrug im Jahr 2021 3.607.75 Mrd. Euro (+ 2,6 % gegenüber Vorjahr)
mmission Februar 2023/AMK
versammlung am 14. März 2023 / © AMK
29
küche + architektur | 69
Quellen: BMWK – „Jahreswirtschaftsbericht 2023 –Wohlstand erneuern“ und tagesschau.de – „Statistiker berechnen Inflation neu: Jahresteuerung nach unten korrigiert“ / © AMK
beitsgruppen. So berichtete beispielsweise Elke Meyer, Sprecherin der AG Marketing & Öffentlichkeitsarbeit, unter anderem über die erfolgreiche Pressearbeit und den „Tag der Küche“, der 2022 erstmals im November stattfand, 2023 jedoch wieder auf Ende September (30.9.) fallen wird. Mit einem noch stärkeren Fokus auf Handelskoopera tionen und attraktiven Sponsoring-Paketen erhofft sich die AMK für die Zukunft eine noch regere Beteiligung des Fachhandels.
7,9%
Größte Herausforderung bleibt die Inflation Inflationsraten Deutschland 6%
5%
4%
3,1%
3%
2%
1%
2,3%
2,0% 1,4%
1,3%
1,1%
1,7% 1,5%
2,6% 2,1% 2,0%
1,6%
1,5%
1,4%
1,1%
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
20
07
20
08
20
09
20
0,5% 0,5% 10
20
11
20
12
20
13
20
14
20
15
20
ziehwiderstand (AMK-MB 003). Auch zwei neue AMK-Merkblätter standen auf der Agenda: Anforderungen und Prüfverfahren für Möbelfertigteile und Stränge bzw. für Möbelgriffe. Darüber hinaus beschäftigte sich das – neuerdings in mehrere Untergruppen eingeteilte –Projektteam „Koordinationsmaße“ mit der Vereinheitlichung von Koordinationsmaßen zwischen Einbaugeräten und Küchenmöbeln. So erstellte etwa das Projektteam Koordinationsmaße Kochfeldabzug einen Fragebogen für das Beratungsgespräch zur Planung einer Küche mit Kochfeldabzug im Umluftbetrieb. Der nächste Sitzungstermin der Arbeitsgruppe Technik & Normen ist für den 6.+7. Juni beim Gastgeber Nobilia geplant. Fokusmarkt Afrika – Länderworkshops Die Übersetzung der AMK-Produkte, beispielsweise der AMK Merkblätter, fällt in den Aufgabenbereich der Arbeitsgruppe Internationalisierung, die künftig AMK-interne Unterstützung durch Levin Sandmann erhält und über deren Ergebnisse André Dorner, Julius Blum GmbH, berichtete. Darüber hinaus beschäftigt sich die Arbeitsgruppe mit der Identifizierung und Analyse potenzieller neuer Zielmärkte. Nach der letzten AMK-Zielmarktabfrage hat sich die Arbeitsgruppe darauf geeinigt, das Thema Afrika als nächsten Fokusmarkt zu präsentieren. Seitens der Cologne Strategy Group (CSG) wurden bereits Zahlen zu den Märkten Ägypten, Südafrika und Nigeria erhoben. Nun sollen Länderworkshops zu den drei Märkten angeboten werden. Den Anfang macht am 4. Mai ein Online-Webinar zu Südafrika, weitere Länder folgen. Eine Reihe weiterer spannender Webinare wurde in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Technik & Normen und dem Mitgliedsunternehmen Intertek erarbeitet: Die Seminarreihe umfasst verschiedene internationale technische Themen, die für beide Arbeitsbereiche gleichermaßen interessant sind, wie z.B. „Anforderungen in den USA“, „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)“ oder „Nationaler und internationaler Label-Vergleich“. Weitere Veranstaltungen für Mitgliedsunternehmen mit Fokus auf den US-amerikanischen Markt sind in Planung.
70 | küche + architektur
1,4%
1,0%
0,3%
0%
1,8%
16
20
0,5% 17
20
18
20
19
20
20
20
21
20
22
20
Quelle: Statistisches Bundesamt, „Jährliche Inflationsrate“, Statista.com / © AMK
Handel + Markt
Exportmärkte China & USA Die Bedeutung des anwachsenden US-Marktes spiegele sich auch in der regen Beteiligung am deutschen Gemeinschaftsstand auf der KBIS in Las Vegas Ende Januar wider: Auf 1.295 m² Ausstellungsfläche präsentierten zwölf Aussteller im German Pavilion ihre Neuheiten, darunter Ballerina, Bauteam, Burnout Kitchen, Elektra, Häcker, Hettich, imos, in2aqua, Kesseböhmer, Kirchhoff (Schütte), Nobilia und Vauth-Sagel. Auch die USA Delegationsreise & Buyers Tour in Kooperation mit der Koelnmesse sei ein voller Erfolg gewesen. Für die KBIS vom 24. – 27. Februar 2024 ist erneut die Beteiligung mit einem German Pavilion geplant. Aufgrund des großen Interesses der Mitglieder dann sogar auf 1.700 m² Ausstellungsfläche. Als nächster Sitzungstermin der Arbeitsgruppe wurde der 18. April 2023 bei MHK bekanntgegeben. Besonders großes Exportpotenzial für die deutsche Küchenmöbelindustrie sieht die AMK nach wie vor im chinesischen Markt. Nach dem „Restart” des dortigen Marktes wird die AMK als Verband in China daher wieder vermehrt auch Produktinformationen der AG ChinaMitglieder über WeChat und die Presse verteilen. Eine Beteiligung an der AWE 2023 (27. – 30. April in Shanghai) mit einem German Pavilion war zwar beantragt und genehmigt, wird aber aufgrund der Pandemie nicht realisiert werden. Für das Jahr 2024 ist ebenfalls die staatliche Unterstützung beantragt. Entsprechend der zunehmenden Bedeutung des chinesischen Marktes wird erstmals auch der AMK Ratgeber Küche – Küchenkauf in eine chinesische Version transformiert werden. Internationale Fachkräfterekrutierung Aufgrund der aktuellen Situation fand Ende 2020 anstatt des gewohnten AMK/FOM Recruiting Days eine digitale Informationsveranstaltung statt. Mit der Öffnung Chinas wird die AMK zusammen mit der FOM weitere Projekte und den Zeitplan für den nächsten AMK/FOM Recruiting Day China prüfen. Um den Mitgliedsunternehmen der AMKArbeitsgruppe China dennoch weiterhin die Möglichkeit zu geben,
Handel + Markt
Der Green Deal wird umgesetzt Aktuell im politischen Prozess …
chinesische TOP-Studierende, bzw. Absolventen kennenzulernen, hat die AMK aktuell mit der FOM drei küchenrelevante Themen bearbeitet, die seitens der FOM-Studenten in Form einer Master-Thesis erarbeitet und dann in der nächsten Sitzung der AMK-AG China präsentiert werden. Darüber hinaus startet Anfang April 2023 die „AMK Academy of Modern Kitchen“, um die Idee der modernen deutschen Einbauküche für Mitgliedsunternehmen und insbesondere deren chinesische Mitarbeiter zugänglich zu machen. In kleinen Videos sollen verschiedene Module im Webinar-Stil gedreht werden. Zielgruppe sind Hersteller, Händler und auch Endkunden. Die nächste Sitzung der Arbeitsgruppe China fand bereits Anfang April online statt. Mit dem Ziel, die wahrgenommene Attraktivität von Berufsmöglichkeiten innerhalb der Küchenbranche in Deutschland zu steigern, traf sich am 17. Januar ein neues Projektteam aus HR-Verantwortlichen von AMK-Mitgliedern in der MöFa in Köln. „Wie nachhaltig ist die Küchenbranche?“ Über die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Spülen & Zubehör berichtete Markus Wegmann, Berbel Ablufttechnik GmbH. Im Rahmen einer Mitgliederbefragung zum Schwerpunktthema Nachhaltigkeit wurden die wichtigsten Optimierungspotenziale der einzelnen Branchenzweige und deren Nachhaltigkeitsziele bis 2025 ermittelt. Das Fazit der Umfrage: Trotz aller Herausforderungen durch den erneuten Lockdown im Dezember 2020, Warenknappheit, Lieferengpässen, Problemen mit Containern und Mikrochips haben sich die AMK-Mitglieder intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit, Klima-/ Umweltschutz und der Frage „Wie nachhaltig ist die Küchenbranche?“ auseinandergesetzt. Das sehe man sowohl an der sehr hohen Rücklaufquote als auch an den Antworten, deren Auswertung zeige, dass das Thema Nachhaltigkeit, Klima-/Umweltschutz nicht nur in der Küchenbranche angekommen ist, sondern auch konsequent weiter vorangetrieben wird. Den nächsten Sitzungstermin gab die Arbeitsgruppe für den 20. April 2023 bei Naber GmbH in Nordhorn bekannt.
Koelnmesse 3.0 – Messegeschäft der Zukunft Über das bevorstehende Messejahr informierte Matthias Pollmann von der Koelnmesse: Unter dem Leitthema „Neo-Ökologie“ findet vom 9. bis 12. Mai erstmals wieder die Interzum als Präsenzveranstaltung am Messestandortort Köln statt. Es folgt vom 4. bis 7. Juni die imm Spring Edition, für die etwa 500 Aussteller erwartet werden und die 2024 wieder wie zuvor im Januar stattfinden soll. Mit dem umfangreichen Investitionsprogramm Koelnmesse 3.0 soll das Areal bis 2034 fit für das Messe- und Veranstaltungsgeschäft der Zukunft gemacht werden. Herzstück des neuen Messecampus wird das Confex sein, dessen Eröffnung für Herbst 2024 geplant ist und das mit 5.500 m² Ausstellungsfläche und einer Kongress-Kapazität für 6.200 Gäste eine Fusion aus Conference und Exhibitioncenter bilden wird. Über die Fortschritte bei der Umsetzung des EU Green Deals… … berichtete Werner Scholz vom ZVEI. Mit den EU-Vorschlägen „Ecodesign requirements for sustainable products“ (ESPR), „Empowe ring consumers for a green transition”, „Promote repair and sustainable consumption of goods” und „Green Claims” befinden sich bereits wesentliche Gesetzesentwürfe im politischen Prozess. Mit „Closing the Loop“ stellte der Verband der deutschen Küchenmöbelindustrie nun ein Pilotprojekt zur Rücknahme von Altmöbeln und der Rückführung des Altholzmaterials (AI / AII) in die Holzwerkstoffproduktion vor und steigt damit noch intensiver in den Produktlebenszyklus ein. Einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und Chancen im Bereich künstlicher Intelligenz am Beispiel von Chat GPT gab Gastredner Fabian Westerheide, Geschäftsführender Gesellschafter der AI for Humans. Der internationale KI-Experte wies auf die enorme Investitionslücke hin, die die Bundesrepublik im Vergleich zum US-Amerikanischen oder chinesischen Markt aufweist und mahnte, hier nicht den Anschluss zu verlieren. Save the date: Die nächste AMK Vereinsmitgliederversammlung wird www.amk.de am 19. März 2024 stattfinden.
küche + architektur | 71
Die guten Adressen der Branche www.kuecheundarchitektur.de
Küchenzubehör
Abfalltrennungssysteme
Outdoorküchen
Naber GmbH Enschedestraße 24 · 48529 Nordhorn Tel. +49 5921 704-0 Fax +49 5921 704-140 naber@naber.com · www.naber.com
Hailo-Werk Daimlerstraße 8 · 35708 Haiger Tel. 02773 82-0 · Fax 02773 82-1261 info@hailo-einbautechnik.de www.hailo-einbautechnik.de
M. Westermann & Co. GmbH Bahnhofstraße 205 · 59759 Arnsberg Tel. 02932 476-0 · Fax 02932 476-55 systems@wesco.de · www.wesco-systems.de aluments@wesco.de · www.wesco-aluments.de www.wesco-outdoorkuechen.de
COMPAIR® Lüftungstechnik Küppersbusch Hausgeräte GmbH Küppersbusch Straße 2 · 45883 Gelsenkirchen Tel. 0209 401-0 · Fax 0209 401-303 info@kueppersbusch.de · kueppersbusch-home.com www.facebook.com/kuppersbuschcom www.instagram.com/kueppersbusch
Geräte 72 | küche + architektur
M. Westermann & Co. GmbH Bahnhofstraße 205 · 59759 Arnsberg Tel. 02932 476-0 · Fax 02932 476-55 systems@wesco.de www.wesco-systems.com
Naber GmbH Enschedestraße 24 · 48529 Nordhorn Tel. +49 5921 704-0 Fax +49 5921 704-140 naber@naber.com · www.compair-flow.com
Lüftungstechnik
Die guten Adressen der Branche | VISITENKARTEN
hoch5.com
küchen
allmilmö Küchen GmbH & Co. KG Obere Altach 1 · 97475 Zeil am Main Tel. 09524 91-0 · Fax 09524 91-121 info@allmilmoe.de · www.allmilmoe.de
Grama Blend GmbH – Germany Industriestraße 44 - 46 92237 Sulzbach-Rosenberg Tel. +49(0)9661 1043-0 monostonekitchen@gramablend.com www.monostonekitchen.com
pronorm Einbauküchen GmbH Höferfeld 5–7 · 32602 Vlotho Tel. 05733 979-0 · Fax 05733 979-300 info@pronorm.de · www.pronorm.de
Räume erleben Die Rotpunkt-Küche ist das Zentrum des Wohnens und des Genießens. Nie war es gemütlicher, nie komfortabler, nie funktionaler. Dieses Lebensgefühl transportieren unsere
Ballerina-Küchen Heinz-Erwin Ellersiek GmbH Bruchstraße 47–51 · 32289 Rödinghausen Tel. 05226 5990 · Fax 05226 599211 info@ballerina.de · www.ballerina.de
Möbel in immer weitere Lebensbereiche – bis ins Wohnen und den Hauswirtschaftsraum. Wir laden Sie ein, diese Räume gemeinsam mit uns zu erleben. Zur Hausmesse vom 17. bis 23. September 2022 können Sie unser neues flexibles System für Ankleidezimmer entdecken. Und
welcome FUTURE home OF SALES
nobilia-Werke J. Stickling GmbH darüber & Co.hinaus KG neue Oberflächen, neue Farben und eine Rotpunkt GmbH RotpunktKüchen Küchen GmbH Ausstattung Waldstraße 53-57 neue · 33415 Verl für die Schubladen-Organisation. Ladestraße Bünde Ladestraße5252· 32257 · 32257 Bünde Rotpunkt Küchen GmbH Für die Küche – und darüber hinaus. Wir freuen uns auf Sie. Tel. +49(0)5246 508-0 Tel. 5223 6900-0 Ladestraße 52 Tel.+49 +49 5223 6900-0 32257 Bünde Fax +49(0)5246 508-96999 info@rotpunktkuechen.de info@rotpunktkuechen.de Germany rotpunktkuechen.de www.rotpunktkuechen.de info@nobilia.de · www.nobilia.de www.rotpunktkuechen.de
rotpunktkuechen rotpunktkuechen_de rotpunkt-kuechen-gmbh rotpunkt-küchen-gmbh
Hausmesse 2022 17. – 23. September
Räume erleben Die Rotpunkt-Küche ist das Zentrum des Wohnens und des Genießens. Nie war es gemütlicher, nie komfortabler, nie funktionaler. Dieses Lebensgefühl transportieren unsere Möbel in immer weitere Lebensbereiche – bis ins Wohnen und den Hauswirtschaftsraum. Wir laden Sie ein, diese Räume gemeinsam mit uns zu erleben. Zur Hausmesse vom 17. bis 23. September 2022 können Sie unser neues flexibles System für Ankleidezimmer entdecken. Und darüber hinaus neue Oberflächen, neue Farben und eine neue Ausstattung für die Schubladen-Organisation. Für die Küche – und darüber hinaus. Wir freuen uns auf Sie.
welcome home
Hausmesse 2022 17. – 23. September
Express Küchen GmbH & Co. KG Am Mühlenbach 1 · 49328 Melle Tel. 05226 5942-0 · Fax 05226 5942-4119 info@express-kuechen.de www.express-kuechen.de
Nolte Küchen GmbH & Co. KG Anni-Nolte-Straße 4 · 32584 Löhne Tel. 05732 899-0 · Fax 05732 899-8265 info@nolte-kuechen.de · www.nolte-kuechen.com
Rotpunkt Küchen GmbH Ladestraße 52 32257 Bünde Germany rotpunktkuechen.de rotpunktkuechen rotpunktkuechen_de rotpunkt-kuechen-gmb rotpunkt-küchen-gmbh
Schüller Möbelwerk KG Rother Straße 1 · 91567 Herrieden Tel. 09825 83-0 · Fax 09825 83-1210 info@schueller.de · www.schueller.de
küche + architektur | 73
DER
DAS VERBINDENDE ELEMENT
KÜ CH
EN
RI
NG
WILLKOMMEN BEI DEN PROFIS GESELLSCHAFTER-PORTRAIT KÜCHEN AM WALL Auf 220m² im Herzen Bremens berät das Team von Küchen am Wall mit viel Leidenschaft, Erfahrung und guten Ideen. Nach dem Wechsel zu Der Küchenring schätzen Sie besonders die partnerschaftliche und professionelle Zusammenarbeit auf Augenhöhe. WWW.KUECHENRING.DE