küche + architektur 3-2023

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Ausgabe 3/2023 · 11. Jahrgang · www.kuecheundarchitektur.de

Das Magazin für professionelles Einrichten

Interzum 2023 · Nachhaltige Wohnlichkeit – technische Multifunktionalität Warendorf ist Warendorf · Interview mit Daniel Griehl, Geschäftsführer Warendorf Werke GmbH Küchenspezialist des Jahres 2023 · Wohnwerk Memmel – der Name ist Programm



Editorial

Wenn die Marke mit der Marke … … entsteht ein vielschichtiges Profil

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hne Profil geht heute gar nichts mehr. Wer sich im Laufe der Jahre mit seinem Geschäft keinen Namen gemacht hat, der wird gerade in den herausfordernden Zeiten von heute auf kei­ nen grünen Zweig kommen. Denn der Markt wird rauer, Konsumenten werden anspruchsvoller und bedachter. Die einfallsloseste Methode, um vom Verbraucher wahrgenommen zu werden, ist eine aggressive Preispolitik. Sie stellt das größte Armutszeugnis dar, das Unternehmen abgeben können. Erfolgversprechend ist vielmehr das klare und at­ traktive Bild, das authentische Hersteller und Han­ delsmarken gegenüber dem Verbraucher aufgebaut haben. Allerdings sind auch sie nicht gegen Preisfeh­ den gefeit, durch die leider auch hier Wertschöp­ fung vernichtet wird, und zwar sowohl auf Seiten der Hersteller als auch auf Seiten des Handels. Hier wäre es sicherlich besser, darüber nachzudenken, wie man sich durch intelligentere und nachhaltigere Maßnahmen profilieren und Präferenzen bei Kun­ den aufbauen kann. Gerade zurzeit arbeiten auch in unserer Branche Hersteller am Ausbau und an der Schärfung ihres Markenprofils, bzw. gezielt an der Etablierung und dem Aufbau ihrer Produkte zu Marken. Speziell im Bereich der Möbelhersteller treten sie an die Stelle etablierter Marken, die ihren Bekanntheitsgrad mittlerweile nahezu verloren haben. Wenn über­ haupt, sind sie höchstens noch im Ausland präsent. Das bietet Raum für die neuen Marken – vormalige Handelsmarken zum Beispiel, die vom Fachhandel gegenüber dem Verbraucher bereits zur Marke ge­ kürt wurden, ohne dass dies von Seiten der Hersteller eigentlich angestrebt war. Doch gerade jetzt, in dem schwierigen konjunkturellen Umfeld, profitieren sie von dieser bereits auf den Weg gebrachten Aufwer­ tung. Sie nehmen das Zepter selbst in die Hand und haben begonnen, selbst ihr Markenprofil auch gegen­ über den Konsumenten entsprechend zu schärfen.

Andere Hersteller sehen sich weiterhin in erster Li­ nie als Marke für den Fachhandel. Sie wachsen be­ reits seit einigen Jahren gemeinsam mit ihren Part­ nern im Handel und unterstützen diese wie immer möglich. Ihr Marketingbudget fließt in die Unter­ stützung ihrer Kunden, die sich damit gegenüber dem Endverbraucher profilieren können. Es gibt jedoch auch Unternehmen, die das Feld zwi­ schen Konsumenten- und Handelsorientierung glei­ chermaßen gut bestellt und sich zu einer von beiden Seiten wahrgenommenen und respektierten Marke entwickelt haben. Dabei setzen sie auf die Kombina­ tion echter Innovationen und zielgruppenorientier­ tem Marketing. Dieses neu entstehende Markenspektrum bietet den Verbrauchern wieder eine gewisse Vielfalt und wird deren Wunsch nach Abwechslung und Individuali­ tät gerecht. Den Küchen- und Einrichtungsplanern, die sich in ihrem Geschäftsfeld ebenfalls zu regionalen Marken entwickelt haben, verleiht dies mehr denn je die Chance, ihr Profil durch die Zusammenarbeit mit markanten Industriepartnern zusätzlich zu schär­ fen. Künftig, daran besteht kein Zweifel, wird es im­ mer wichtiger werden, die Werte der Marke klar und unmissverständlich zu kommunizieren, um für Kunden relevant zu sein und zu bleiben.

Yvonne Davy Chefredakteurin

„Eine Marke besteht aus Erwartungen, ­Erinnerungen, Geschichten und Beziehungen, die zusammengenommen dafür sorgen, dass ein Kunde bestimmte Produkte oder Dienstleistungen anderen bevorzugt.“ Seth Godin, Marketing- und Leadership-Experte

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Foto: Hettich

FurnSpin – der spektaku­ läre Dreh-Schwenk­ beschlag von Hettich bringt künftig Dynamik in hoch­ wertige Möbelprogramme. Dank FurnSpin können Hoch- oder Seitenschränke ihr Inneres um die eigene Achse komplett nach außen drehen und ermöglichen damit einen komfortablen Zugriff auf die hinten liegenden Bereiche des Schranks. Mit einer ­flüssigen Drehbewegung enthüllt sich das Schrank­ innere wie von Zauberhand und verhüllt es auf Wunsch ebenso schnell wieder. Zurück bleibt eine völlig unauffällige, grifflose Schrankfront. Das raum­ übergreifend einsetzbare Beschlagsystem wurde in Köln mit dem interzumAward „Best of the Best“ ausgezeichnet. (Siehe auch S. 22) hettich.com

1 Wenn die Marke mit der Marke … 21 Nachhaltige Wohnlichkeit – entsteht ein vielschichtiges Profil

technische Multifunktionalität

Editorial

Interzum 2023

4 Das Innere hält, was das Äußere verspricht Küche und Architektur im Einklang

8 Warendorf ist Warendorf Interview mit Daniel Griehl, Geschäftsführer Warendorf Werke GmbH

12 Wohnwerk Memmel – Der Name ist Programm Küchenspezialist des Jahres 2023

14 Stronger together BLANC & FISCHER Familienholding ­steigert Umsatz auf 1,45 Milliarden Euro

19 Blanco – Der Systemanbieter am Küchenwasserplatz Nutzen statt Menge

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22 It’s all in Hettich – Interzum 2023 Erfolg ist das Ergebnis starker ­Partnerschaften

25 Kunststofffliesen erleichtern das Renovieren Fliesenalternative Ceramin® Tiles ­gewinnt Interzum Award

26 Aus Überzeugung nachhaltig gut Blum

29 Design hat kein Verfallsdatum Gera Leuchten

30 Outdoorküchen genießen ­internationale Nachfrage Wesco zeigte seine hochwertigen Outdoorküchen-Lösungen auf der Interzum


Impressum Verlag: Fachschriften-Verlag GmbH & Co. KG Höhenstraße 17 · 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-1 · Fax 0711/5206-300 www.fachschriften-verlag.de VERLAGSLEITUNG: Tilmann Münch Christian Schikora Redaktionsbüro: küche+architektur Weißheimerstraße 7 · 67549 Worms

Inhalt 3/2023

Herausgeberin und Chefredakteurin: Yvonne Davy Tel. 06241/979708-10 Fax 06241/979708-17 davy@fachschriften.de Social Media und Anzeigenverkauf: Angela Weber Tel. 06241/979708-12 weber@fachschriften.de Layout: Simone Steinbrech post@steinbrech-design.de Druck: ColorDruck Solutions Gutenbergstraße 4 · 69181 Leimen

32 Überzeugend in

42 E.G.O. – die Weichen stehen

Technik und Design

auf Wachstum

Salice

Von Future Washing bis Zonengaren

34 Naber Compair Prime flow® begeistert im Praxis-Test

44 Der Kreis – Jahreshauptversammlung 2023 „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“

35 Die Individualität der Griffe Schwinn

36 Mehr Komfort für Küche und Hauswirtschaftsraum Hailo

38 Willkommen bei Ninka! Das Bad Salzufler Unternehmen zeigt zur Interzum 2023 die Einsatzvielfalt seiner Kunststofferzeugnisse

40 Innovativ, nachhhaltig und kundenorientiert Vauth-Sagel

48 Digital trifft physisch – Der Küchenring verbindet Welten Verbundgruppe nähert sich der 700 Mio.-Euro-Hürde

52 Vorsprung durch ­Systemkompetenz Jahreshauptversammlung MHK Group

56 Die guten Adressen der Branche Visitenkarten

Preisliste für Anzeigen: zur Zeit Nr. 11, gültig seit 1. 1. 2023 Preis Einzelheft: 10,00 Euro (inkl. Versand und MwSt.) Preis Jahresabo: (6 Ausgaben inklusive ePaper) Inland: 53,00 Euro; Ausland: 62,00 Euro (Preise inkl. Versand und MwSt.) Abonnement-Service: Fachschriften-Verlag GmbH & Co. KG Abo-Service Höhenstraße 17 · 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-306 Fax 0711/5206-307 abo@fachschriften.de Bankkonten: HypoVereinsbank IBAN: DE72 670 201 900 025 059 506 BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147321116 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Artikel oder Zuschriften mit Namen des Verfassers stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Der FachschriftenVerlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, und im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart. Im Fachschriften-Verlag erscheinen außerdem: Althaus modernisieren, bauen!, Bauen & Renovieren, HausbauHelden, Schwimmbad+Sauna und weitere Sonderhefte für Bauherren und Modernisierer Fotonachweise: küche + architektur | 3 Seite 56: © auremar / fotolia


Architektur + Trend

Das Innere hält, was das Äußere verspricht Küche und Architektur im Einklang

Entwurf und Umsetzung dieser Villa in Marbella mit ihren 620 qm Wohnfläche auf zwei Ebenen verantwortet das niederländische Architekturbüro 123DV. Zum Außenbereich mit Pool gelangt man über die Küche.

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ie Bauherren wünschten sich ein Haus mit enger Verbindung zum Meer, das sich in die mediterrane Landschaft einfügt. 123DV wählte daher Panorama-Glasfronten als Gestaltungs­ elemente und legte einen Wasserkanal an, der sich durch beide Stock­ werke des Hauses zieht. Die gesamte Villa bietet ihren Bewohnern maximalen Komfort: Alle technischen Geräte können per Smartphone oder Tablet bedient

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werden. Das gilt auch für die Lampen an der Fassade, deren Licht durch vertikale Schlitze strahlt. Das unbestrittene Highlight im Au­ ßenbereich ist der große Swimmingpool mit transparenten Wänden, der den mediterranen Charakter der atemberaubenden Villa perfekt ergänzt. Geprägt wird das luxuriöse Bauwerk von einer geradlinigen moder­ nen Ästhetik, die gezielt auf spitze Winkel als Gestaltungselemente


Küchen | Architektur + Trend

setzt. Gleichzeitig übernehmen sie jedoch funktionelle Aufgaben: So spannt sich etwa das Obergeschoss wie ein Segel über die Terrasse und spendet Schatten. Den spitzen Winkel greift die Panoramafens­ terfront der ersten Etage auf und ragt wie ein Schiffsbug empor. Diese Geometrie wiederholt sich in der Küche mit der dominieren­ den zentralen Insel, die der niederländische Luxusküchenhersteller Culimaat aus Solid-Surface-Material im Farbton Alpine White S028 anfertigte. „Der Hauptanziehungspunkt ist zweifelsohne die Küchen­ insel aus „Himacs“, einem robusten, hochwertigen Material. Mit ihrer dreieckigen Form bildet sie das perfekte Bindeglied zwischen Wand und Glasfassade“, so 123DV. Das geometrische Design der Insel harmoniert zudem mit dem Grundriss der Küche und unterstreicht die Großzügigkeit des Rau­ mes. Das verwendete Material war die ideale Wahl für diesen Raum, denn der Mineralwerkstoff genügt nicht nur höchsten Hygiene- und Sicherheitsanforderungen, sondern zeichnet sich auch durch eine unvergleichliche Optik aus. Die fugenlosen Oberflächen von Himacs verhindern die Ansammlung und Ausbreitung von Keimen, Viren und

Bakterien, sind außerdem wasser-, chemikalien-, und hitzebeständig und äußerst langlebig. Elemente wie die Spüle und das Cerankochfeld sind in die Insel integ­ riert und stehen im Einklang mit der von 123DV angestrebten klaren, minimalistischen Ästhetik. Design und Funktion verbinden sich hier formvollendet auch dank einer Vielzahl verborgener Ablagemöglich­ keiten und jeder Menge Stauraum. Die Einbaugeräte sind in die mit Holz verkleideten Wände eingelassenen, so entsteht eine ruhige Op­ tik, die das großzügige Raumgefühl verstärkt. Diese Wandverkleidung findet sich auch in anderen Räumen und sogar im Keller wieder und sorgt damit für eine klare Linie. Wobei die Farbe Weiß beim Mobiliar und an den Wänden dominiert, um die Helligkeit und Großzügigkeit des Hauses zu unterstreichen. Hinterleuchtete Holzelemente an ei­ nigen Wänden bilden einen ansprechenden Kontrast und verleihen den Räumen Wärme – ebenso wie das Treppenhaus, für das die In­ nenarchitekten einen Kaffeeton wählten. Die Glasfassaden lassen na­ türliches Licht ein und schaffen einen fließenden Übergang zwischen www.123dv.nl · www.culimaat.nl Drinnen und Draußen.

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Architektur + Trend | Küchen

Unsere Fragen zu Themen, die den Wohnungsbau aktuell beherrschen, beantwortete 123DV-Architekt Liong Lie.

Welche Ausstattungsmerkmale verbinden Sie als Architekt mit dem energetischen Bauen? Ein Gebäude sollte in Bezug auf Heizung und Kühlung effizient arbeiten und so angelegt sein, dass es Hitze und Kälte abhält. Nachhaltige Materialien spielen eine tragende Rolle. Welche Werkstoffe (außen und innen) werden die Zukunft des privaten Bausektors prägen? Ganz wichtig wird die Wiederverwendung von vorhandenen Materialien sein. Aber auch bio­ basierte Werkstoffe sind im Kommen. Stoffe, die sich für 3D-Druck verwenden lassen, werden ebenfalls eine Zukunft haben. Welche Bedeutung kommt dem Thema Raum (Größe) und der räumlichen Aufteilung (Küche, Essen, Wohnen – Schlafen, Bad, Ankleide) in privaten Immobilien zu? Raumgröße ist ein Mengenmaß. Ich glaube, wenn es gelingt, Menge durch Qualität zu erset­ zen, können wir Architekten kompakte Raumgrößen mit räumlicher Qualität schafffen. Wir haben das bereits umgesetzt mit der 360 Villa auf 80 qm Wohnfläche. Hier maximierten wir das Wohnerlebnis, indem wir einen kreisförmigen Grundriss mit einem scheinbar endlosen

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Architektur + Trend

Fotos: © Culimaat

Fenster projektierten, für einen Wohnraum mit unbegrenztem Panoramablick in den Garten. Wir gestalteten Eingangsbereich und Wohnraum, Schlaf- und Badbereich als einen fortge­ setzten Raum. Vorratshaltung und Küche wurden als übertiefe Schrankwand integriert. Wir sparten Quadratmeter für den Eingangsbereich und strichen Flur und Bad als Räume. In welcher Form bringen Sie smarte, energiesparende Lösungen mit in die von Ihnen geplanten Immobilien ein? Wir ermittteln, inwieweit smarte, energiesparende Lösungen mit den Wünschen des Bauher­ ren nach Komfort und dem zur Verfügung stehenden Budget in Einklang gebracht werden können. Dementsprechend ermitteln wir anschließend die beste Strategie hinsichtlich der Ge­ bäudegröße, der Materialauswahl und der Installationen. Grundsätzlich gilt: Wie auch immer wir uns entscheiden, das Ergebnis soll ein vollkommenes Wohnerleben sein. Welche Heizungsvarianten empfehlen Sie Ihren Kunden heute und warum? Fußbodenheizung! Wenn Ihre Füße sich wohlfühlen, können Sie so die Temperatur im gesam­ ten Raum niedriger einstellen, als mit Wandheizkörpern.

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unternehmen + köpfe

Warendorf ist Warendorf Interview mit Daniel Griehl, Geschäftsführer Warendorf Werke GmbH

Im Juli 2022 wurde Daniel Griehl Geschäftsführer der Warendorf Küchenfabrik GmbH. Damals machte er sich zur Aufgabe, die Positionierung der Premiummarke mit internationaler Ausrichtung zu festigen und auch den Heimatmarkt Deutschland stärker zu mobilisieren. Dann, nicht einmal ein halbes Jahr später – zum dritten Mal in der Historie des Unternehmens – die Insolvenz. Heute ist Warendorf Die Küche Bestandteil der hülsta Gruppe und sieht optimistisch einer erfolgreichen Zukunft entgegen. Wir sprachen mit dem versierten Branchenkenner über die Vorteile der neuen Konstellation, die, so Daniel Griehl, eine langfristige, strategische Ausrichtung der

Fotos: Warendorf

Premium-Marke ‚Warendorf made and managed in Germany‘ gewährleistet.

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unternehmen + köpfe

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n der Fokussierung auf den Fachhandel, der klaren Positionie­ rung im Premiumsegment und der nachhaltigen Schärfung des Markenprofils hält das Unternehmen fest: „Unser Ziel muss es sein“, betont der Branchenkenner, „die Wiedererkennbarkeit der Marke Warendorf noch weiter auszubauen und zu gewährleisten.“ Herr Griehl, seit Ihrem Einstieg bei der Warendorf Küchen­ fabrik GmbH durchleben Sie spannende Zeiten. Diese Insolvenz muss Sie doch völlig überrascht haben? Daniel Griehl: Das kann man wohl sagen. Die Entwicklungen, die bereits nach wenigen Monaten eintraten, kamen für mich als auch für die Belegschaft mehr als überraschend. Die Verschiebung der Großprojekte aus China – die fest bestätigt waren – auf einen unbestimmten Zeit­ punkt, führte zu erhöhtem Liquiditätsbedarf durch den Gesellschafter. Dessen Entscheidung, Warendorf diesbezüglich nicht weiter zu unter­ stützen, machte die Suche nach einem neuen Gesellschafter notwendig.

Keine einfache Situation. Im Endeffekt war es ja nicht unbe­ dingt absehbar, dass ein Käufer gefunden wird. Dennoch haben Sie an dem Unternehmen festgehalten. Daniel Griehl: Als Alleingeschäftsführer sind Sie der Kapitän des Unternehmens, daher verstehe ich meine Rolle vorrangig darin, das Schiff gemeinsam mit der Mannschaft durch den Orkan zu segeln. Meine Mannschaft hat das zum größten Teil auch so gesehen und hat sich gemeinsam mit mir durch den Sturm gekämpft. Im Nachhinein muss ich feststellen, dass uns das gemeinsame Ziel Warendorf zu erhalten, noch stärker zusammengeschweißt hat. Unser Vertriebsteam hat sich als ab­ soluter Fels in der Brandung erwiesen. Jetzt, wo die Wogen sich geglättet haben, sind wir in der Lage, das Team sogar zeitnah weiter auszubauen. Aber nicht nur wir als Team haben an die Fortführung der Marke ge­ glaubt und dafür gearbeitet. Auch nahezu jeder unserer Kunden hat uns Solidarität zugesichert, diese bis heute auch gelebt und arbeitet weiter mit uns zusammen. Die Tatsache, dass wir nicht nur irgendeinen neu­ en Gesellschafter gefunden haben, sondern mit dem Traditionsunter­ nehmen hülsta einen renommierten Partner an unserer Seite haben, stärkt unsere Kunden in ihrer Entscheidung mit uns weiterzuarbeiten. Unsere Referenz und Qualitätsversprechen zugleich – Made in Ger­ many – werden wir konsequent weiterverfolgen. Das wird uns helfen, unsere Exportquote von derzeit 53 Prozent deutlich auszubauen. Vor der Insolvenz waren Sie gerade dabei, Warendorf neu auf­ zustellen. Können Sie Ihre Strategie unter dem neuen Inhaber fortführen? Daniel Griehl: Ja, und ich habe die volle Unterstützung unseres neuen Gesellschafters. Wir werden unsere Positionierung von ‚Functional Luxury‘ sehr präsent auf der diesjährigen Hausmesse in Warendorf zeigen. Auch das Markenbild wird überarbeitet sowie das digitale Marketing ausgebaut werden, um unsere Partner zu unterstützen. Die neue Website wird gerade programmiert. Nachdem wir nun einen strategischen Investor aus der Möbelbranche haben, können wir unsere Transformationsgeschwindigkeit hochgra­ dig beschleunigen. Das macht sich bereits an den Qualitätskennzif­ fern der ersten Wochen bemerkbar. Qualität und Lieferperformance sind hier Prio 1. Mein Geschäftsführungs-Kollege Waldemar Bauer, der auch Geschäftsführer der Supply Chain bei hülsta ist, bringt hier richtig Geschwindigkeit in die Themen. Des Weiteren generieren wir bereits erhebliche Synergieeffekte, wie beim Thema Kosteneffizienz.

Alexander Schmidt, Leiter Customer Service, Klaus Unger, Gebietsverkaufsleiter, Dirk Richter, Gebietsverkaufsleiter, Daniel Griehl, Geschäftsführer, Hennie van den Akker, Sales Director Export (v.l.n.r.)

Wir arbeiten beispielsweise seit April mit der hauseigenen Logistik von hülsta. Auch in den Themen Insourcing, IT und Finanzen konn­ ten wir erste positive Synergien schaffen. Nicht zu vergessen: die Er­ fahrungswerte beider Unternehmen. Der Austausch von Erfahrungen und Wissen ist Gold wert. Dem vormaligen chinesischen Investor, der das Unterneh­ men nach der zweiten Insolvenz im Jahr 2019 übernommen hatte, machte die chinesische Null-Covid-Politik zu schaffen. Deren weitreichende, negative Auswirkungen auf die dortige Baubranche hatten auch das Projektgeschäft von Warendorf Küchen beeinflusst und mit zur Insolvenz beigetragen. Wie werden Sie künftig versuchen, nicht mehr in eine solche Ab­ hängigkeit zu geraten? Daniel Griehl: Die meisten landesspezifischen wirtschaftlichen Ent­ wicklungen haben heute eine globale Auswirkung. Dem wird man als Unternehmen immer ausgesetzt sein. Das, was man aktuell tun kann, um etwaige negative Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, ist, die Abhängigkeit von sehr volatilen Geschäften zu minimieren. Die Marke Warendorf ist und bleibt eine Fachhandelsmarke und diesen Kanal werden wir national und international weiter ausbauen. Wir haben hierzu eine klare Expansionsstrategie entwickelt, die den Aufbau von qualitativen, weltweiten Premiumhändlern beinhaltet. Uns geht es hier nicht um Quantität, sondern um Qualität. Wir sind nun, nach den wenigen Wochen, auf einem guten Weg und haben auch bereits proaktive Anfragen aus verschiedensten Märkten erhalten. Für viele ist der Zusammenschluss mit hülsta sehr spannend, da er auch die Möglichkeit bietet, gesamte Wohnraumkonzepte anzubieten. Das wird für Innenarchitekten immer wichtiger. Was bedeutet das für Warendorf? Werden wir künftig auch ­Warendorf Küchen in den großen Möbelhäusern finden? Daniel Griehl: Als Fachhandelsmarke wird die Marke Warendorf nicht über die Großfläche distribuiert. hülsta arbeitet zwar gerade an einem Design-Konzept, um Wohnraum und Küche in Bezug auf Form, Far­ be, Material noch stärker zu verschmelzen. Bei diesem Konzept wird die Marke hülsta jedoch im Fokus stehen. Werden Sie mit der Marke Warendorf Die Küche das PremiumPreissegment in Zukunft nach unten ausweiten? Daniel Griehl: Die Marke Warendorf ist aktuell sehr gut positioniert. Wir haben deutlich stärkere Produkt-USPs als die Top-Premium küche + architektur | 9


unternehmen + köpfe

Küchen-Hersteller und sind preislich attraktiver. Eine Marke wie Wa­ rendorf im gehobenen Preissegment gewinnt gerade heute in einem international polarisierenden Markt immer stärker an Bedeutung. Die Einzigartigkeit und die Vielfalt des Produkts werden uns zudem un­ terstützen. Dazu gehört der Faltkorpus, der 100 Prozent Flexibilität in der Planung bietet und Kunden und deren Kunden passgenaue archi­ tektonische Lösungen ermöglicht. Einzigartig auf der Welt, macht sei­ ne Konstruktion ihn zum stabilsten und langlebigsten Korpus auf dem Markt, auf dessen Qualität wir bedenkenlos 30 Jahre Garantie geben können. Unsere eigene Lackfertigung ermöglicht jegliche Farbgestal­ tung in RAL und NCS. Dieser Individualisierungsgrad wird noch ab­ gerundet von Details wie Konturkanten, Greifprofile, Frontenstärken und vieles mehr. Sowohl unsere Fertigungstiefe als auch die von uns angebotenen Möglichkeiten suchen ihresgleichen. Auf der Messe werden unsere Gäste aber auch Konzepte sehen, die gezielt in das Luxus-Segment einsteigen, daher ist tendenziell eher eine Entwicklung nach oben als nach unten angesagt. Das heißt: Wir bleiben uns nicht nur treu, sondern bauen zusätzlich noch bedeutendere Differenzierungsmerkmale vor allem für End­ kunden aus. Diese werden eine Warendorf-Küche bald auf den ersten Blick erkennen. Somit unterstützen wir unsere Kunden, eine starke Geschichte zu erzählen und nicht nur über Merkmale wie Fronten und Griffe zu sprechen. Unsere Zielgruppen im B2C Bereich sind Postmaterielle und Perfor­ mer, die wir mit dem neuen Marketing-Ansatz noch gezielter anspre­ chen können. Ich möchte dennoch noch einmal auf den neuen Investor hülsta zurückkommen. Auch dieses Traditionsunternehmen musste durch die derzeit erschwerte konjunkturelle Marktsituation Umsatzrückgänge hinnehmen und leitete im Oktober 2022 für die Hülsta-Werke Hüls GmbH & Co. KG und für die Dienstleis­ tungsgesellschaft DIHUG GmbH ein Insolvenzverfahren in Ei­ genverwaltung ein. Böse Zungen lästern nach dem Erwerb von Warendorf durch die Unternehmensgruppe „zwei Kranke erge­ ben noch keinen Gesunden“. Wie sehen Sie das? Daniel Griehl: In Zeiten der Verunsicherung, vor allem bei Kunden, helfen derartige Äußerungen nicht weiter. Es ist offensichtlich, dass die Branche aktuell unter Druck steht. Ich bin der Meinung, dass uns die deutsche Wirtschaft gemeinsam am Herzen liegen und die Sicherung von Arbeitsplätzen im Vordergrund stehen sollte. Zu hüls­ ta: Die Gruppe wird in dem derzeit herausfordernden Marktumfeld mit Know-how und viel Erfahrung geleitet. Gesellschafter und Ge­ 10 | küche + architektur

schäftsführer Dr. Thomas Knecht ist ein ausgewiesener Transfor­ mations- und Sanierungsexperte, der das Unternehmen mit seinem Team zukunftssicher aufstellt. Mit Profis wie Waldemar Bauer haben wir bereits wertvolle Synergien nutzen können: Die Teams, die Men­ talität und der Wille, gemeinsam viel zu bewegen – das passt einfach. Warendorf hat die schwierigste Zeit nun hinter sich und kann sich gemeinsam mit hülsta auf den Weg in die Zukunft machen. Hülsta selbst hat die Zeit genutzt, um seine Prozesse zu op­ timieren. U.a. werden Fertigungsstätten zusammengelegt und Personal wurde reduziert. Wie sieht es mit der Fertigung von Warendorf Die Küche aus? Die Fertigung in Warendorf wird von Marktkennern als „nicht ganz up-to-date“ beschrieben. Daniel Griehl: Der Standort für Produktion und Verwaltung wird in Warendorf bleiben. Wir haben innerhalb des M&A Prozesses den In­ vestitionsplan besprochen und im Business Case integriert. Die Suche nach entsprechenden Maschinen für eine Modernisierung ist bereits angestoßen. Was geschieht eigentlich mit dem Werksstudio sowie den zwei Küchenstudios in Berlin und Düsseldorf, die vor der Insolvenz unter Warendorf Küchen Retails GmbH liefen? Daniel Griehl: Wir haben bereits eine neue GmbH gegründet und die Stores übernommen. Auch hier sind wir gerade dabei, uns konzepti­ onell neu aufzustellen. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Produkt der Marke ‚Waren­ dorf ‘ weitaus mehr Potenzial hat. Wir haben noch unzählige White Spots zu erschließen und daran wird aktuell aktiv gearbeitet. Ich bin davon überzeugt, dass es uns gelingen wird, Warendorf auf das nächs­ te Level zu bringen und international zu positionieren – explizit in der neuen Konstellation mit hülsta. Warendorf ist unverkennbar Wa­ rendorf, darauf können unsere Partner im Fachhandel als auch deren Kunden vertrauen. Zu unserer nächsten Hausmesse, die zudem im Zeichen unseres 50-jährigen Firmenjubiläums steht, wird das bereits deutlich erkennbar sein. Ich verspreche Ihnen bereits heute: Mit der Marke Warendorf werden wir unseren Gästen aus dem In- und Aus­ land ein klar definiertes Profil zeigen. Das gilt auch für die gestalteri­ sche Ausrichtung unserer Produkte. Wir zeigen nicht einfach Neues, sondern Besonderes. Ich halte es hier mit Massimo Vignelli: „Styles come and go. Good design is a language, not a style.“ Herr Griehl, wir danken Ihnen für dieses informative Gespräch und wünschen Ihnen und Ihrem Team weiterhin viel Erfolg!


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STATIONÄRER KÜCHENHANDEL DIGITALE MÖGLICHKEITEN Der Besuch im Küchenstudio ist die unangefochtene Nummer 1, wenn es um die Planung einer neuen Küche geht. Doch auch in der Digitalisierung steckt großes Potenzial für den stationären Handel. Der Küchenring ist der starke Partner für Ihren stationären sowie digitalen Auftritt. WWW.KUECHENRING.DE


Handel + Markt

Wohnwerk Memmel – Der Name ist Programm Küchenspezialist des Jahres 2023

Holger Krug ist gelernter Schreiner und geschäftsführender Gesellschafter des Wohnwerk Memmel, Stadtlauringen, der nördlichsten Gemeinde des Landkreises Schweinfurt. Gemeinsam mit seinem Team versteht er es, ­seine hohe Kompetenz in Materialität, Funktion und Fertigungskompetenz perfekt mit den jeweiligen räumlichen Gegebenheiten und vor allem auch mit den individuellen Bedürfnissen seiner Kunden zu synchronisieren.

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Handel + Markt

„Raumwunder mit Konzept“ – Intension war es, die Küche in einem offenen Raumkonzept als Einheit mit der Garderobe, dem Hauswirtschaftsraum, der Treppe, dem Esszimmer und auch mit einem Sitzfenster als ein Möbel zu interpretieren. Trotz geringer Grundfläche wurde so viel Stauraum wie möglich für eine fünfköpfige Familie geschaffen und jede Nische ausgenutzt.

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Fotos: Wohnwerk Memmel

in Beispiel für das innenarchitektonische Geschick des Un­ ternehmers stellt auch diese Einrichtungslösung dar, mit der Wohnwerk Memmel den ersten Platz unter den Küchenspezi­ alisten des Jahres 2023 belegte. Der im fränkischen Stil gehaltene Neubau in Hanglage befindet sich im alten Ortskern eines idyllischen Dorfes am Main und ist das Zu­ hause einer 5-köpfigen Familie. „Gewünscht hatten sich die Bauherren eine U-Küche mit einer Insellösung mit anschließender Eckbank. Die Ausführung sollte kontrastierend in Weiß und Eiche erfolgen. Eine Durchreiche sollte Küche und Speisekammer verbinden. Der Grund­ riss des eigentlichen Küchenraums beträgt lediglich 11,21 qm. Des­ halb sollte der Raum unter der Treppe ins 1.OG mitgenutzt werden, um dort Kühlschrank und Backofen zu integrieren“, erläutert Holger Krug die Aufgabenstellung. „Unsere Intention war es, die Küche in dem offenen Raumkonzept als Einheit mit der Garderobe, dem Haus­ wirtschafsraum, der Treppe, dem Esszimmer und schlussendlich auch mit dem Sitzfenster als ein Möbel zu interpretieren.“ Ganzheitliche Innenarchitektur Während sich die U-Küche mit anschließendem Essplatz zügig rea­ lisieren ließ, zeigte sich die Einbindung des Raums unter der Treppe in die Planung deutlich aufwändiger. „Um eine durchgängige optische Einheit zu schaffen, galt es, die Treppenkonstruktion an das 60iger Raster der Küchenmöbel anzupassen. Aufgrund der überschaubaren Grundfläche des Hauses gestalteten sich die Speisekammer mit einer Fläche von 4,64 qm und der Haus­ wirtschaftsraum mit einer Fläche von 6,05 qm sehr beengt und daher auch unpraktisch in der täglichen Nutzung“, blickt Holger Krug zu­ rück. „Aus diesem Grund unterbreiteten wir den Kunden den Vor­ schlag, alle Zwischenwände von der Küche bis zum Eingang aus der Planung zu entfernen, und die Räume zusammenzulegen. Der Füh­ rungsschuh für die Schiebetür der Durchreiche zur Küche wurde im Übrigen mit dem 3D-Drucker gefertigt. Durch das Herausnehmen der geplanten Zwischenwände musste aus statischen Gründen noch eine Stahlstütze in unseren Schränken in­ tegriert und verkleidet werden. Zudem musste zwischen dem in der Bauphase immer größer werdenden Versorgungsschacht und einem Fenster noch der Waschmaschinen- und der Trocknerumbau integ­ riert werden“, beschreibt Holger Krug die Herausforderung.

Holger Krug, geschäftsführender Gesellschafter Wohnwerkstatt, freut sich gemeinsam mit seiner Frau Manuela Krug über die ­Auszeichnung zum Küchenspezialist des Jahres. Die Urkunde übergab: Ralph Leimbach, Geschäftsführer der Der Kreis Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen mbH & Co. KG.

„Wir mussten während dem Bau mit anderen Gewerken um jeden Millimeter kämpfen.Um beide Maschinen entsprechend integrieren zu können, bedeutete das schlussendlich den Verzicht auf die rechte Korpusseite.“ Multifunktionale Schrankwand Zugänglich gemacht wurde der Funktionsraum durch eine in eine Schrankwand integrierte Durchgangstür, die von außen nicht sichtbar ist. Die geräumige Schrankwand integriert zudem Ofen und Kühl­ schrank. Den Rauchabzug für den Kamin inklusive Brandschutz führte der versierte Planer unter der Treppe hindurch. Ferner wurde für den Kaminkehrer eine Revisionsklappe in der Rückwand über dem Kühl­ schrank vorgesehen. Die Belüftung der Hausgeräte erfolgt über einen doppelten Boden. Die Entlüftung wird über die Wandanschluss- und Deckenblende gewährleistet. Zudem bietet die Schrankwand Platz für eine Garderobe mit Sitzbank, rückseitig gibt es genug Stauraum für Vorräte und im Flur arriviert sie zu einem großen Schuhschrank. Eine Lösung, die nicht ganz ohne Aufwand zu realisieren war: Denn, bedingt durch das 60iger Raster der Unterschränke, hätte sich die Lauflänge der Treppe vergrößert und im EG mit zwei Stufen von ca. 600 mm in den Flur hineingeragt. Aber auch hier fanden Holger Krug und sein Team eine bessere Lösung: Durch eine vorab eingeplante Ausklinkung der Betondecke im Treppenaustritt konnte die gesamte Konstruktion um eine Stufe versetzt werden, wodurch nur eine Stufe in den Flur ragt. Und auch hierin spiegelt sich der ganzheitliche innenarchitektonische Denkansatz von Holger Krug wider. Bedacht nutzt er die Vorteile der Giebelfenster, die das Treppenhaus mit Tageslicht fluten. Um unnötigen Wärmeverlust zu vermeiden, wurde das Geländer durchgängig aus transluzentem Glas gefertigt, was zusätzlich die massive Faltwerktreppe optimal zur Geltung bringt. www.wohnwerk.me Insgesamt ein Wohnwerk par Excellence. küche + architektur | 13


Unternehmen + Köpfe

Stronger together BLANC & FISCHER Familienholding steigert Umsatz auf 1,45 Milliarden Euro

Auch in der neuen Geschäftsführungsstruktur spiegelt sich die Überzeugung von der gemeinsamen Stärke wider: Neben CEO Bernd Eckl und CFO Heiko Pott sind auch die beiden großen Unternehmensgruppen E.G.O., repräsentiert durch den CEO der E.G.O.-Gruppe Dr. Karlheinz Hörsting und Frank Gfrörer, CEO der Blanco-Gruppe, vertreten. Nach einem Jahr, so bilanziert Bernd Eckl, habe man die durch die neue Struktur angestrebte Zielsetzung einer stärkeren Präsenz der Unternehmensgruppen im Konzern bei gleichzeitig höherer Geschwindigkeit bei der Umsetzung von Konzernzielen und Vorgaben gut erreicht.

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as das Jahr 2022 anbelangt sprach CEO Bernd Eckl anläss­ lich der Bilanzpressekonferenz von einem zweigeteilten Jahr, das einerseits geprägt war von der Pandemie-Entspannung und andererseits vom Krieg in der Ukraine. Im ersten Halbjahr hätten Lieferkettenprobleme den Geschäftsverlauf noch maßgeblich beein­ trächtigt. Im Verlauf des zweiten Halbjahres sei die Auslastung deut­ lich gesunken. Daraufhin habe man die Produktionslandschaft ent­ sprechend angepasst und die strategische Ausrichtung des Konzerns forciert. Während sich der positive Geschäftsverlauf des Jahres 2021 im ersten Halbjahr 2022 noch fortgesetzt hatte, trugen der Ukraine-Krieg sowie die Preissteigerungen durch die Inflation und eine verringerte Bautätigkeit durch die hohen Zinsen zu einem verhalteneren Kaufver­ halten der Kunden im zweiten Halbjahr bei. Man habe zudem mit Preissteigerungen wie zum Beispiel in den Bereichen Energie, Frachten und Materialien zu kämpfen gehabt, die man an die Kunden weitergeben musste. In Anbetracht all dieser Entwicklungen und des Effekts aus der Preiserhöhung, habe man hier auf das Gesamtjahr gesehen – wie der Großteil der Branche auch – sogar einen leichten Volumenrückgang verzeichnen müssen. Damit einhergehend sei die Profitabilität in 2022 nach einem sehr guten Jahr 2021 auf etwa ein Drittel zurückgegangen. „Durch die Bündelung von Kompetenzen und Einkaufsvolumina in der Blanc & Fischer-Gruppe konnten wir bei Lieferpartnern Vorteile

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erzielen“, betonte CFO Heiko Pott. „Wir haben es geschafft, frühzeitig Lieferkontingente abzusichern und internationale Zusammenarbeit zu nutzen. Das half uns, mit den großen Herausforderungen der Ver­ sorgungssituation umzugehen.“ Auch im Bereich Corporate Human Resources hätten sich auf Holdingebene gebündelte Kompetenzen und Kapazitäten bewährt. Als Beispiel nannte er die Entwicklung un­ ternehmensweiter Führungsgrundsätze mit 25 Verantwortlichen aus den internationalen Standorten und deren weltweite Implementie­ rung bei den mehr als 500 Führungskräften. „Dieser Prozess an den Standorten läuft über das Berichtsjahr hinaus, aber wir sehen jetzt schon, dass die Unternehmenskultur von solch klaren Grundsätzen profitiert. Sie geben den Menschen Orientierung, und das ist gerade in unruhigen Zeiten wichtig“, unterstrich Heiko Pott. Als Folge der deutlich gestiegenen Zinsen befänden sich aktuell die Neubauaktivitäten in Europa auf einem Zwölf-Jahres-Tief, berichtete Bernd Eckl. Auch die privaten Renovierungen hätten – abgesehen von Energiemaßnahmen – den niedrigsten Stand der vergangenen acht Jahre erreicht. Geringere Auslastung und höhere Kosten hätten das Ergebnis der Blanc & Fischer Familienholding im Berichtsjahr belas­ tet. Für 2023 erwartet die Geschäftsführung ein Übergangsjahr mit weiterhin zurückhaltender Nachfrage auf den relevanten Märkten. Der Umsatz der Blanc & Fischer Familienholding stieg trotz eines er­


schwerten konjunkturellen Umfelds in 2022 um 4,5 % auf einen neuen Höchstwert von 1,45 Mrd. €. Auf den ersten Blick sei dies ein durch­ aus schönes Wachstum. Im Vergleich zu dem Geschäftsjahr 2021, das bedingt durch die starke Nachfrage während der Pandemie mit einem Plus von 18 Prozent abgeschlossen werden konnte, liege das Umsatz­ wachstum 2022 jedoch deutlich unter Plan, so CFO Heiko Pott. „Die Bewältigung des Jahrs 2022 war ein Kraftakt, und ich bin stolz auf unsere Mannschaft, die wirklich Außerordentliches geleistet hat“, hob Bernd Eckl hervor. Gebündelte Kompetenz Zur Mannschaft zählen weltweit rund 9000 Mitarbeiter. Den größten Anteil am Umsatz haben die Global Player E.G.O., Blanco und B.PRO. E.G.O. gehört zu den führenden Zulieferern für die Hausgeräteindus­ trie, spezialisiert auf Technologien und Produkte in den Bereichen Beheizen, Steuern, Umwandeln und Verbinden. Im abgelaufenen Ge­ schäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 805 Millionen Euro. Blanco, die Marke rund um den exzellent gestalteten Wasserplatz der privaten Haushaltsküche, erzielte einen Umsatz von 493 Millionen Euro, während die B.PRO-Gruppe, Systemanbieter von Großküchen für Catering und Industrie, ein Umsatzvolumen von 123 Millionen Euro erreichte.

Auf die verbleibenden Unternehmen Arpa, Spezialist in der Entwick­ lung und der Produktion von Kochfeldern, Backöfen sowie smarten Lösungen für Dunstabzugshauben, das 2022 gegründeten Start-Up Atoll, Innovationsschmiede für die Küche der Zukunft mit Möglichkeiten für eine neue Art von gemeinsamen Erlebnissen rund um das Thema Kochen, ob In- oder Outdoor im B-to-C-Geschäft, und Kugel, Her­ steller hochwertiger lnvestitionsgüter in den Bereichen Railway, Ca­ tering, Medical und lndustrial, entfallen 64,7 Millionen Euro Umsatz. Summa summarum sei die dynamische Familiengruppe dem Kernziel eines profitablen, globalen und organischen Wachstums durch zuneh­ mende Durchdringung der Kernmärkte, Internationalisierung und In­ novation damit in allen Punkten nachgekommen. Internationales Wachstum Auf Europa inklusive Deutschland entfallen rund 70 Prozent des Gesamtumsatzes von Blanc & Fischer. „Mit 27 % entfiel der größte Umsatzanteil der Familiengruppe auf Deutschland“, berichtete Heiko Pott, seit Jahresbeginn als CFO der Gruppe u. a. verantwortlich für die Bereiche Finanzen und Controlling, Finanzierung, Steuern, Personal, Einkauf sowie für Legal and Compliance. Dort legte der Umsatz 2022 noch einmal um 6,5 % auf 392,1 Mio. € zu. Der Rest Europas wuchs um 4,3 % und steuerte 684,2 Mio. € bei.

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Unternehmen + Köpfe

Stefan Burkhardt, Director / Head of Corporate Communications Blanc & Fischer Corporate Services, präsentierte die Technologien von Atoll. Über diese berichten wir in unserer nächsten Ausgabe.

Mit 238,7 Mio. € (+8 Prozent) verzeichnete Blanc & Fischer auf dem amerikanischen Kontinent und hier insbesondere in Nordamerika und Kanada den größten Zuwachs. Der asiatisch-pazifische Raum wies nicht zuletzt als Folge der Pandemie-Situation in China einen Rück­ gang um 5,9 % auf 136,3 Mio. € aus. „Trotzdem hat diese Region für das künftige Wachstum zusammen mit dem amerikanischen Kontinent sehr große Bedeutung. Ein Ziel unserer Internationalisierungs-Strategie ist es, die Umsatzanteile dieser beiden Regionen durch ein überproporti­ onal starkes Wachstum auf jeweils 20 % zu bringen“, so der CFO. „Wenn wir von Internationalisierung sprechen, geht es hier nicht nur um Produktionsstätten auf dieser Welt, sondern um die Bedürfnisse einzelner Märkte und Kunden“, unterstrich Bernd Eckl. In diesem Be­ reich wolle man künftig seine Stärken weiter auf- und ausbauen, und dabei Entwicklungskompetenz und -kapazität auch an anderen Stand­ orten schaffen. Man sei derzeit noch sehr europalastig. Um die Poten­ ziale in Asien und Amerika zu erschließen, müsse man dort künftig Kundenbedürfnisse noch besser adressieren, was mit dem Ausbau der Internationalisierung der Organisation insbesondere im Entwick­ lungsbereich einhergehe. Ein weiteres Thema sei der Fachkräfte- bzw. Arbeitskräftemangel. Insbesondere in IT-relevanten Berufsbildern sei es derzeit nahezu unmöglich, Fachkräfte zu finden. Diese Situation sei mit ein Grund für die Einrichtung eines Shared-Service-Centers in Zagreb, Kroatien, wo mit dem dortigen E.G.O.-Werk bereits eine Produktionsstätte bestehe. Mit den hier vorhandenen Fachkräften werden künftig u. a. auch IT-relevante Dienstleistungen erbracht. „Künftig“, davon zeigte sich Bernd Eckl überzeugt, „werden Mega­ trends, wie Digitalisierung, Automatisierung, Convenience, Nach­ haltigkeit und Premiumisierung den Markt bestimmen. Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass unsere Organisationen sensibel mit diesen Themen umgehen und sie in unsere Produktentwicklung mit aufnehmen, um für unsere Kunden Mehrwert zu schaffen. Wir setzen dabei auf Innovationen, die das Leben in der Küche leichter machen und die das Kochen auch ungeübten Köchen zugänglich machen. Wie kochen, essen und leben wir in der Zukunft? Die Küchen-Branche

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befindet sich in einer ähnlichen Transformation wie die Automobilin­ dustrie und das sowohl im privaten als auch im gewerblichen Umfeld.“ Um den Nutzern ein Mehr an Komfort und Wert zu bieten, beschäf­ tigt sich die Unternehmensgruppe u.a. auch mit künstlicher Intelli­ genz. „Es geht um Innovationen, die das Leben insbesondere in der Küche leichter machen.“ Zu den vorgestellten Projekten gehörte bei­ spielsweise eine E.G.O.-Innovation für den Backofen, die Speisen mit unterschiedlichen Garpunkten individuell beheizt und dabei deutlich weniger Energie benötigt als herkömmliche Geräte. Blanco setzt mit „Multi Frame“, einer neuartigen Installationslösung, die Trinksystem, Abfalltrennsystem und Ordnungssystem im Küchenunterschrank miteinander verbindet, zukunftsweisende Akzente für erhebliche Er­ leichterungen bei Planung und Installation des Küchenwasserplatzes und für die Nutzer deutlich mehr Komfort. In der Großküche sorgen Entwicklungen von B.PRO im Zusammenspiel von Mensch und Ro­ boter für einfacheres Arbeiten und höhere Effizienz. Maßnahmen, die auch auf den Arbeitskräftemangel reagieren. Nachhaltigkeit als Mammutprojekt Das Nachhaltigkeitsprogramm 3P („Performance“, „People“, „Planet“) bezeichnete Bernd Eckl als „Wegbeschreibung“, um Nachhaltigkeit weiter zu verankern. Dabei gehe es insbesondere um die Frage, wie man das Kerngeschäft gestalte. Das mache die Aufgabe zu einem großen Transformationsprojekt, wozu unter anderem eine richtungs­ weisende unternehmensweite Organisationsstruktur mit dem neu geschaffenen Bereich Corporate Sustainability zähle, der direkt an die Geschäftsführung berichte. 2022 habe die Blanc & Fischer Famili­ enholding auch ein systematisches Kennzahlen-Reporting aufgebaut. Bereits mit dem in wenigen Wochen vorliegenden Bericht weise das Unternehmen erstmals ausgewählte Kennzahlen nach dem anerkann­ ten Standard der Global Reporting Initiative (GRI) aus. Auch die Er­ fassung der sogenannten Scope3-Emissionen – also Emissionen, die sich ein Unternehmen gewissermaßen bei Lieferanten einkauft oder die bei der lebenslangen Nutzung der Produkte entstehen – werde derzeit systematisch aufgebaut. „Themen, wie Kreislaufwirtschaft oder Refurbishing werden in die Entwicklungsarbeit der Familienhol­ ding verstärkt mit einfließen“, trug Bernd Eckl vor. Von 2025 an wer­ de es eine integrierte Nachhaltigkeitsberichterstattung im Jahresab­ schluss geben. Dann werde die Blanc & Fischer Familienholding auch die Umsätze nach den Kriterien der EU-Taxonomie ausweisen. „Für ein mittelständisches Familienunternehmen bedeuten diese Anforde­ rungen einen enormen administrativen Aufwand. Umso mehr freut es mich, dass wir viele wichtige Weichen gestellt haben“, erläuterte der CEO. Die neu geschaffene unternehmensweite Organisationsstruktur mit crossfunktionalen Verantwortlichkeiten sei das ideale Instrument, um Nachhaltigkeit fest in der Unternehmensstruktur zu verankern. Verantwortlich für die Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe ist Frank Gfrörer, CEO Blanco-Gruppe. „Ganz im Sinne der Gründerväter geht es unserer Unternehmens­ gruppe darum, nicht nur einzelne Features, sondern wahren, erleb­ baren Nutzen zu schaffen.“ Blanc & Fischer habe als Unternehmens­ gruppe einen entscheidenden Vorteil, hob CEO Bernd Eckl hervor: „Wir haben den Feuerplatz und den Wasserplatz in einer Hand, was der Neuinterpretation von Konnektivität und Zusammenarbeit in der www.blanc-fischer.com Küche zugute kommt.“


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Unternehmen + Köpfe

In eine neue Dimension der cleveren UnterschrankOrganisation für die Blanco UNIT stieß das Unternehmen im vergangenen Jahr vor: Die im September 2022 erstmals präsentierte Weltneuheit Blanco Multi Frame erhöht nicht nur den Komfort für Nutzerinnen und Nutzer, sondern vereinfacht als vorinstalliertes Komplettsys­ tem das gesamte Handling für die Handelspartner – von der Bestellung und Lieferung bis zur Montage. Der Gewinn des German Innovation Award 2023 bestätigt den bahnbre­

Fotos: Blanco

chenden Ansatz.

Sehen den Systemansatz des Blanco Multi Frame durch die Auszeichnung bestätigt: die Designer Marcel Moritz und Thomas Funke.

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Unternehmen + Köpfe

Blanco – Der Systemanbieter am Küchenwasserplatz Nutzen statt Menge

„Blickt man auf die Blanco-Gruppe im Transformationsjahr 2022 zurück, hat diese ihren Kurs erfolgreich fortgesetzt. Wir konnten unser Wachstum fortsetzen, den Wandel in der Gruppe gemeinsam mit unseren Partnern vorantreiben, die Marke Blanco stärken und die Märkte weiterentwickeln“, fasste Frank Gfrörer, CEO der Blanco-Gruppe, zusammen.

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er Pionier für Systemlösungen am Küchenwasserplatz steigerte Strategie ist die Blanco Unit als Plattform für Produkte und Services im vergangenen Geschäftsjahr seinen Umsatz um zwei Prozent entlang des gesamten Lebenszyklus einer Küche und das nicht nur in auf insgesamt 493 Mio. Euro. Dabei sei zu berücksichtigen, der Neuplanung und beim Neukauf, sondern auch bei der Küche in dass sich Blanco im März 2022 aus dem Russlandgeschäft zurückge­ der Verwendung oder in der Renovierung. Wir besetzen damit mar­ zogen habe. gen- und wachstumsstarke Segmente vor allem im Premiumbereich Insgesamt operierte Blanco im abgelaufenen Geschäftsjahr in einem in privaten Küchen auf internationaler Basis.“ schwierigen Gesamtumfeld, das geprägt war vom Krieg in der Ukra­ Eine Marke zu stärken, so betonte Frank Gfrörer weiter, bedeute aber ine, von der angespannten Liefersituation an den Beschaffungsmärk­ gleichzeitig Impulse für den Markt, für die Kunden und die Handels­ ten, drastisch gestiegenen Energie- und Transportkosten, gefolgt von partner zu setzen. Mit dem Blanco Multi Frame habe man im Herbst steigender Inflation und nachlassender Konsumdynamik. Darüber 2022 die Innovation vorgestellt, so die Bilanz des CEO. Sie biete ein hinaus reagierte das Unternehmen mit einer erstmals unterjährigen optimales Nutzungs-Erlebnis durch die Verbindung von Trinksystem, Preiserhöhung sowie mit Maßnahmen zur Kosten- und Energieein­ Abfalltrennungs- und Ordnungssystem. Nicht zu vergessen sei ferner sparung in Produktion und Logistik. die vereinfachte Planung mit Systemverbund sowie eine um die Hälf­ Seit 2019 liegt die klare strategische Ausrichtung der Blanco-Gruppe te reduzierte Installationszeit. darin, sich vom Komponentenhersteller zum System­ Mit dem Blanco Multi Frame zeige man nicht nur spezialisten für den Küchenwasserplatz zu entwickeln. Technologie in Funktion und Nutzenerlebnis, son­ „Ziel ist es“, betonte der dynamische Manager, „auf Geschäftsführung dern auch das sichtbare Ergebnis der Transformation, diese Weise Mehrwert für die Kunden, für unsere der Blanco Gruppe (v. l.): einhergehend mit einer Stärkung der Attraktivität der Handelspartner und für Blanco als Gruppe zu erzie­ COO Andreas Ostermann Marke Blanco sowie der Erhöhung des Wertschöp­ len. Wir binden unsere Kunden an uns und schaffen von Roth, CEO Frank Gfrörer, fungsbeitrages. „Der Wasserplatz“, so resümierte der damit weitere Entwicklungsperspektiven für unser CFO Rüdiger Böhle. engagierte Manager, „ist unser Spielfeld und wir als Geschäftsmodell. Wesentlicher Bestandteil unserer Blanco sind hier der Impulsgeber.“

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Foto: Blanco

Unternehmen + Köpfe

Die Blanco-Design-DNA Bei ganzheitlicher Betrachtung gehe es hier jedoch nicht nur um Funktion und Nutzen, sondern ebenso um Ästhetik und Design. Aus diesem Grunde habe man im Jahr 2022 eine eigene Blanco-DesignDNA entwickelt, um hier durchgängige Farb- und Gestaltungskon­ zepte um funktionale Einheiten zu bilden und um eine Wiedererkenn­ barkeit der Marke Blanco zu gewährleisten. Stolz zeigte sich das Blanco-Team auch auf die Auszeichnung ­der Armatur Blanco Sonea-S Flexo und des im Unterschrank integrier­ baren Restezerkleinerers Blanco FWD, mit dem internationalen iF design award 2022. Ziel sei es, unterstrich CEO Frank Gfrörer ­weiter, auch weiterhin Funktion und Nutzen mit Form und Ästhe­ tik zu verbinden, um damit in den Märkten, in denen man tätig sein wolle, die Küchenstilwelten auch beim Wasserplatz entsprechend ab­ bilden zu können. Globale Marktorganisation Internationalisierung bedeute eine gezielte Marktbearbeitung bei gleichzeitiger Marktsegmentierung in den Regionen Nord-Amerika, Europa und Asia Pacific, in denen Blanco bereits seit Jahren erfolg­ reich aktiv sei. Damit werde die Marke wesentlich stärker wahr­ genommen. „Wenn wir Märkte entwickeln wollen“, so der versierte Manager, „dann gilt es, den Konsumenten und natürlich auch unsere Handelspartner im Fokus zu haben.“ Im Sinne einer noch deutlicheren Marktsegmentierung in diesen Märkten habe man sich dazu entschieden, einzelne Märkte noch stärker in den Fokus zu nehmen. So sind neben den Leadmärkten Deutschland und Österreich sowie dem Vereinigten Königreich, die Länder USA, China und Australien als Potenzialmärkte identifiziert. Die Marktorganisation von Blanco sei klar aufgestellt. Das gelte glei­ chermaßen für die Bereiche, die aktive Vermarktung betreiben, als auch für den Customer Service und den technischen Service. Die Umsetzung am Point of Purchase spiegele sich dann auch in der Markenpräsentation in Showrooms, auf Messen, auf Roadshows oder in Digitalkampagnen. Die Weichen stehen auf Premium „Auch in 2023 werden wir unsere Ausrichtung nicht verändern und konsequent der Premiumisierung weiter folgen und damit dem Qua­ 20 | küche + architektur

litätsbewusstsein der Konsumenten sowie deren Wunsch nach Kom­ fort im Küchenalltag gerecht werden“, betonte Frank Gfrörer. „Wir werden Trinksysteme als Werttreiber für die Blanco Unit noch stärker in den Fokus nehmen. Wir werden den Ausbau der Multi Frame-Li­ nie forcieren und auch weitere Planungs-Services für die Blanco Unit anbieten, um den Mehrwert für unsere Partner im Handel weiter zu erhöhen.“ Darüber hinaus gelte es, die Digitalisierung voranzutreiben , etwa über App-Steuerung der Komponenten einer Blanco Unit oder über Webshop-Angebote für Konsumenten im Nachkaufbereich. Was die Lieferperformance anbelangt, habe man sich extrem opti­ miert. Ein B-to-B-Portal, das kontinuierlich upgedatet wird, ein in­ tegriertes Supply-Managementsystem sowie digitale Fertigungs- und Logistiksysteme sollen den Lieferprozess künftig noch weiter perfek­ tionieren. Die in 2023 zu erfahrende im Vergleich zu den beiden Pandemie-Jah­ ren branchenübergreifende schwache Nachfrage werde Blanco nicht davon abhalten, den Weg zum Systemspezialisten für den Küchen­ wasserplatz konsequent weiter fortzusetzen. „Wenn wir vom überdurchschnittlichen Wachstumsschub der beiden Corona-Jahre absehen, hat sich der Markt jetzt auf das Normalmaß von 2019 zurückgeführt. Unter Berücksichtigung dessen können wir feststellen, dass wir auch seither weiterhin kontinuierlich gewachsen sind und wachsen werden. Diese Entwicklung bestätigt unsere Ent­ scheidung, unser Sortiment bewusst um 30 Prozent reduziert, ande­ rerseits den Wert erhöht zu haben und das unabhängig von den Preis­ erhöhungen, die wir vornehmen mussten. Kurzgesagt: Wir konnten unsere Wertigkeit erhöhen, den Wert in Summe steigern, und gleich­ zeitig Volumen gezielt reduzieren, um uns von den Einstiegspreisklas­ sen zu distanzieren und uns auf Premium zu konzentrieren“, erläuter­ te Frank Gfrörer. Zusätzliches Potenzial erwartet das innovative Unternehmen von der Vermarktung der Trinksysteme. Dabei unterstrich Frank Gfrörer aus­ drücklich den Anspruch Premium-Produkte herzustellen und zu ver­ markten. Von der Begrifflichkeit „Luxus“ distanzierte sich der Mana­ ger mit Nachdruck: „Bei Luxus-Produkten ist der Preis Ausdruck der individuellen Wahrnehmung und nicht des Leistungsversprechens. Wir bei Blanco verpflichten uns als Premium-Anbieter der Entwick­ lung nutzer- und nutzenorientierte Produkte, bei denen Preis und www.blanco.com Leistung in einem adäquaten Verhältnis stehen.“


International fairs

Nachhaltige Wohnlichkeit – technische Multifunktionalität Interzum 2023

Rund 62.000 Fachbesucherinnen und Fachbesucher aus etwa 150 Ländern übertrafen

Foto: © Koelnmesse GmbH, Oliver Wachenfeld

Foto: © Koelnmesse GmbH, Harald Fleissner

alle Prognosen und sorgten für ausgezeichnete Stimmung an den Ständen und Eventflächen der Interzum 2023. Nach einer vierjährigen Wartezeit waren Aussteller und Besucher ­gleichermaßen erfreut, wieder an diesem globalen Branchenevent teilnehmen zu können. Die Messe präsentierte innovative Lösungen und Produktneuheiten und unterstrich damit ihre Bedeutung für die Branche.

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ie hohe Internationalität des Fachpublikums ent­ sprach der Relevanz der Weltleitmesse für Möbelzulie­ ferer und Interior Design. Deutschland, Italien, Spani­ en und Polen waren die Top-Besucherländer, während die Besucherzahlen aus der Türkei um 16 Prozent im Vergleich zur Vorveranstaltung stiegen. Auch Indien und China stell­ ten zufriedenstellende Besucherzahlen. Das zentrale Thema der Messe bildete die Nachhaltigkeit unter dem Leitmotiv „Neo-Ökologie“. Die ausstellenden Unternehmen präsentierten Innovatio­ nen, die Ressourcenschonung, Smart Materials, erneuer­ bare Energien und Re- sowie Upcycling berücksichtigten. Das vielfältige Eventprogramm stieß auf großes Interesse des internationalen Fachpublikums, das über die wichtigs­ ten Entwicklungen, Trends und Zukunftsthemen für Möbel, Materialien und Einrichtung diskutierte. Zahlreiche Messestände wurden nachhaltig geplant, und die Veranstalter starteten eine Initiative, um das Branchenevent in Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Natürliche Zurückhaltung Das Thema Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in den neuen Materialien, Dekoren und Farben wider. Sie zeigen sich in

Anlehnung an die Natur. Pate in Optik und Haptik stehen edle Hölzer, Steine oder auch Metalle. Allerdings präsentie­ ren sich die Hölzer in ihrer Maserung mit zurückhaltender Eleganz, ohne dabei Natürlichkeit und Wärme einzubüßen. Steine überzeugen durch Tiefenwirkung und Authentizität im Detail oder auch in ihrer Haptik. Auch die Farben der Unis in Matt oder Hochglanz orientieren sich an Natur und Architektur und üben sich in Zurückhaltung. Von Weiß über helle bis dunkle erdige Tönen bis zu unterschiedlichen Grau­ nuancen oder ruhigen Grün-Varianten oder einem Teilspek­ trum der Farbpalette von Le Corbusier. Innenarchitektonische Multifunktionalität Intelligente Beschlags- und Auszugslösungen ermöglichen eine größere Designvielfalt und beeinflussen so die Innen­ architektur von heute. Beschläge zeigen sich filigran und leistungsstark zugleich und ermöglichen multifunktionale Raumlösungen. Edle Innenausstattungsvarianten unter­ streichen den hochwertigen und wohnlichen Anspruch des Mobiliars. Funktionalität, Multifunktionalität, Komfort und Design stehen dabei in einem ausgewogenen Verhältnis. Auf den nachfolgenden Seiten haben wir einige Beispiele zu Pa­ pier gebracht. www.interzum.com

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design + komfort

It’s all in Hettich – Interzum 2023 Erfolg ist das Ergebnis starker Partnerschaften.

Das bewies der Beschlagspezialist Hettich auf der interzum 2023. Der erstmals von der Stiftung myclimate als CO2-neutral zertifizierte Messeauftritt avancierte zum Spiegelbild von Innovationskraft und dem hohen Markt- und Nutzerverständnis des Beschlagherstellers. Wie können Möbelindustrie, Handwerk und Fach­ handel erfolgreich auf die veränderten Wünsche der Nutzer an das Wohnen, Leben und Arbeiten reagieren? Hettich überzeugt durch konkrete Antworten und großzügig und realitätsnah präsentierte Inspirationen für innovative Möbel, branchenspezifische Services und intelligente Verarbeitungstechnik.

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egatrends wie Individualisierung, Urbanisierung, New Work, Digitalisierung und Nachhaltigkeit treiben den Wandel wei­ ter voran – und das nicht nur im Hinblick auf neue Möbelund Einrichtungskonzepte. „Die Interzum war für uns nach der Corona-Pandemie wieder ein großartiger Treffpunkt für die Branche und für die Menschen. Wir alle haben die persönlichen Begegnungen, das Wiedersehen mit un­ seren weltweiten Kunden, Partnern und Hettich-Kollegen sehr genos­ sen. Und wir haben mit unserem Auftritt für unsere Messebesucher ein echtes Feuerwerk gezündet: Mit unseren innovativen Ideen und Lösungen für Küche und Bad, Wohnen und Schlafen, Workplace und Outdoor-Living konnten wir unsere Kunden begeistern und mitrei­ ßen. Das absolute Highlight dieses Jahr war natürlich die offizielle Produktpremiere unseres FurnSpin. Dass wir gleich zum Auftakt den interzum Award „Best of the Best“ gewonnen haben, macht uns alle sehr stolz. Auch unsere Besucher haben uns durchweg bestätigt, dass wir mit dem FurnSpin in diesem Jahr DAS Messethema für die Bran­ che gesetzt haben“, betonte Uwe Kreidel, Geschäftsführer Hettich in­ ternational, nach der Messe. Letzteres können wir nur bestätigen. Unangefochtenes Highlight des inspirierend gestalteten Standbildes bildete wahrhaftig die Produkt­ premiere von FurnSpin – dem spektakulären Dreh-Schwenkbeschlag, der künftig Dynamik in hochwertige Möbelprogramme bringen wird. Das Beschlagsystem wurde auf der Interzum in Köln mit dem Award „Best of the Best“ ausgezeichnet. Durch seine „translatorische Rotati­

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onsbewegung“ synchronisiert FurnSpin zwei verschiedene Arten von Bewegungen: das Schwenken und das 180-Grad-Drehen. Dank einer ausgeklügelten Kinematik bewegt sich der Korpus entlang einer festgelegten Bahn, sodass die Kanten der Möbel nicht miteinan­ der kollidieren können. Das Drehmoment ist so ausbalanciert, dass selbst sehr leichte Gegenstände nicht umfallen oder verrutschen, son­ dern an ihrem vorgesehenen Platz im Möbel verbleiben. „Im Premi­ umsegment“, so Elke Meyer, Leitung/Head of Target Group, „erwar­ ten Kunden außergewöhnliche Möbel, die mit exklusivem Design und unerwarteter Performance überraschen.“ FurnSpin unterstützt diesen Anspruch und hat das Potenzial, künftig der Attraktivitäts-Boost für exklusive Möbelprogramme in nahezu jedem Einrichtungsbereich zu werden. AvoriTech reiht sich als exklusives Schubkastensystem mit einer 8-mm-Zarge in diesen Anspruch ein und eignet sich perfekt für puristische Küchen- und Möbelprogramme von höchster Güte. Das erfolgreiche Schubkastensystem AvanTech YOU hat sich bereits mehr als etabliert und überzeugte auch auf der Interzum 2023 wieder mit seinen einfachen und vielfältigen Individualisierungsmöglichkei­ ten, und zwar nicht nur in Material und Farbe, sondern auch mit Licht. Erlebe die Möglichkeiten Hettich wäre nicht Hettich, hätte man die Leistungsstärke der unter­ schiedlichen Beschlagsysteme nicht realitätsnah zelebriert. Das Messe-Highlight FurnSpin präsentierte sich in Solitärmöbeln, Ein- oder Anbaumöbel im Hoch- oder Unterschrank, in allen Berei­


Fotos: Hettich

design + komfort

für vollkommenes, puristisches Möbeldesign: Die Schubkasten­ plattform AvoriTech von Hettich (o.) mit einer nur 8-mm schmalen Zarge.

Die Neuheit FurnSpin von Hettich (r.) bringt elegante Dynamik ins Hochwert-Möbeldesign: Mit einer Handbewegung lässt sich der Korpus von der geschlossenen in die geöffnete Position drehen. FurnSpin wurde auf der interzum 2023 mit dem Award „Best of the Best“ ausgezeichnet.

chen des täglichen Wohnens und Arbeitens. Auch in den WorkplaceExponaten wird so für Flexibilität und Ästhetik gesorgt. Gerade hier zeigt sich die Synergie aus hoher Möbel- und Office-Kompetenz. Sie verbindet auf überzeugende Weise die Anforderungen an zeitgemä­ ße Büro- und Homeoffice-Arbeitsplätze. Wohlgefühl, Wohnlichkeit, Ergonomie und Multifunktion sind hierbei Programm. Den neuen höhenverstellbaren Steelforce Tischgestellen von Hettich fällt dabei ebenso eine bedeutende Rolle zu. Zu den optischen Highlights zählte jedoch grundsätzlich die Outdoorküche, die Hettich gemeinsam mit Wesco inszenierte, denn wenn es um Trends geht, darf die Outdoorküche nicht fehlen. Hier­ zu hat Hettich unter anderem mit Veosys ein wetterfestes Beschlag­ system entwickelt, auch die Kompetenz in Sachen Beschlagtechnik

für Hausgeräte kommt hier durch den Einsatz des Auszugsführung Quadro Compact zum Tragen. Ideal für den Außenbereich: Selbst Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit oder Salz können ihr nichts anhaben – bewiesen im Härtetest: 120 Stunden im neutralen Salz­ sprühnebeltest (NSS) gemäß DIN EN ISO 9227. Quadro Compact sorgt zudem für erstklassige Laufeigenschaften der Schubkästen. Das Silent System garantiert sanftes Schließen. Selbst grifflose Fronten sind in Kombination mit dem Öffnungssystem Push to open kein Problem. Wetterfesten Komfort für Schubkästen bietet auch InnoTech Atira. Geradlinig im Design sowie in unterschiedlichen Farben erhältlich punktet das System zusätzlich mit variantenreichen Aufsatzelemen­ ten und Innenorganisationslösungen.

Uwe Kreidel (l.), Geschäftsführer Hettich international, und

elke Meyer, Leitung/Head of Target Group bei Hettich, vor der

Dr. Adreas Hettich (r.), Beiratsvorsitzender der Hettich Gruppe

Outdoorküche, die Hettich gemeinsam mit Wesco inszenierte.

küche + architektur | 23


design + komfort

Schnellmontage-

Prozessoptimierung

Topfscharnier

in Tischlerwerkstätten

Komfort für alle Mit dem preiswerten Schnellmontage-Topfscharnier mit integrier­ ter Dämpfung geht Hettich neue Wege in Richtung Ressourceneffizi­ enz. Auch bei weniger Material gewährleistet es solide Funktionalität und eine lange Lebensdauer. Möbelhersteller können so die steigende Nachfrage nach mehr Komfort in den unteren Preissegmenten wirt­ schaftlich bedienen. Durch die Entwicklung dieses Scharniers erfüllt Hettich die wachsen­ den Komfortansprüche preissensibler Möbelkäufer. „Made by Het­ tich“ ist dabei das Qualitätsversprechen, das den Unterschied zu ande­ ren preisgünstigen Scharnieren ausmacht: zuverlässige Dämpfleistung bei langer Lebensdauer. Dank des Plattform-Prinzips von Hettich kann die Möbelindustrie mit Novisys trendige Möbelprogramme mit Mehrwert in allen Segmenten wirtschaftlich realisieren. Darüber hinaus kann das Scharnier problemlos mit anderen HettichSystemen kombiniert werden und unterstützt somit die Prozessopti­ mierung. „It’s all in Hettich“ Mit dieser Markenkampagne unterstreicht der Beschlaghersteller seinen Anspruch und sein Versprechen an Handwerk, Handel und Industrie, alles zu bieten, was für den Erfolg in der Möbelbranche er­ forderlich ist. Hettich präsentiert sich als Partner für die Herausforde­ rungen der Zukunft und als Erfolgsverstärker für die Gestaltung fas­ zinierender Raumerlebnisse und beweist dabei Weitblick, Neugierde, Mut und Offenheit. Was die auf der Interzum präsentierten Lösungen, die sich konsequent an der Perspektive der Nutzer orientieren, unter Beweis stellten. Hettich ist davon überzeugt, dass diese Lösungen nur gemeinsam in der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Beteiligten gelingen und ist bereit, Wissen und Know-how zu teilen. Das gilt natürlich auch für die Zusammenarbeit mit dem Handwerk. Prozessoptimierung in Tischlerwerkstätten Auch hier geht Hettich voran in der digitalen Transformation von Tischlerwerkstätten und kombiniert Prozesstechnologie mit digitalen Services, 3D-Druck-Unterstützung und Augmented Reality. Auf der Interzum 2023 präsentierte der Hersteller die vorteilhafte Nutzung digitaler Möglichkeiten für eine zukunftsfähige Verarbeitungstechnik. Mit einer AR-App können Benutzer ihr eigenes Smartphone oder Tablet verwenden, um Probleme in der Maschine zu erkennen und zu beheben. Augmented Reality (AR) soll zur selbstverständlichen

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Werkstattausrüstung gehören. Die bewährten BlueMax-Bohr- und Einpress­automaten von Hettich sind weiterhin in vielen Werkstätten beliebt. Jede Maschine ist nun mit einem QR-Code ausgestattet, der zum Hettich Technical Assistent führt. Dieser digitale Helfer unter­ stützt bei der Montage und Einstellung der Maschine und bietet zu­ sätzliche Hilfsmittel. Nutzer profitieren von einer einfacheren Bedie­ nung und sofortiger Unterstützung bei Fragen. Aktuelle Videos zur korrekten Inbetriebnahme und Arbeit in der Werkstatt stehen zur Verfügung. Der QR-Code kann auch nachträglich bei vorhandenen Maschinen angebracht werden. Am Hettich-Stand „Augmented Reality“ konnten Interessenten den Service in der praktischen Anwendung erleben. Experten zeigten an einer BlueMax-Maschine die Zukunft der Verarbeitungstechnik mit einem Tablet und einer speziellen AR-App. Mit ihrer Hilfe wird der Benutzer intuitiv durch den Prozess geleitet. Selbst für Laien ist dieses System leicht verständlich und einfach zu händeln. 3D-Druck im Handwerk Im Handwerk gibt es viele Anwendungsmöglichkeiten für 3D. Sie rei­ chen vom Aufmaß mit einem Scanner über die Herstellung dringend benötigter Ersatzteile oder Werkzeuge. Hettich demonstrierte anhand des 3D-Drucks die flexible Ergänzung der Verarbeitungstechnik mit digitaler Peripherie und stellte live „Jigs“ her – kleine Werkzeuge und Bohrlehren für die schnelle Möbelbear­ beitung. Zukünftig werden die Daten auch als Download verfügbar sein. Ein Video gewährt den Besuchern Einblick in das umfangreiche Produktportfolio von Hettich und die digitalen Services rund um die Maschinen. Roominspirations Jeder Interessent, der sich im Nachgang der Interzum detailliert über die Leistungsspektrum und die Neuheiten des Herstellers informieren möchte, kann dies u.a. auch auf der neuen Website „roominspirations“ tun. Jedes der Möbelexponate auf dem Hettich-Stand ist eine Inspi­ ration in mehrfacher Hinsicht:. Hier finden sich die Exponate dann eingebettet in einzelne Wohnwelten wieder: In den Themen-Apparte­ ments und dem New Work Showroom lassen sich die Möbelkonzepte nicht nur online in 3D entdecken, sondern auch nachbauen: Hettich bietet entsprechende CAD-Daten, Verarbeitungsinformationen und Bilder an und lädt dazu ein, die Ideen von Hettich weiterzudenken. Denn: Erfolg ist das Ergebnis starker Partnerschaften. interzum.hettich.com


material + Trend

Kunststofffliesen erleichtern das Renovieren Foto: Classen

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Die Ceramin® Tiles bestehen zu über 60 Prozent aus recyceltem Kunststoff und stellen eine Alternative zu Wand- und Bodenbelägen aus Naturstein dar. Ihre vergleichsweise leichte Verarbeitung ermöglicht eine einfache Handhabung. Da die ultradünnen Kunststofffliesen aus dem schadstofffreien Material Ceramin® sogar auf vorhandenen Fliesen angebracht werden können, eignen sie sich besonders gut für Renovierungs- und Sanierungsprojekte.

ie Classen Gruppe, einer der weltweit führenden Produzenten von Lami­ nat-, Design- und Vinylböden und Wandfliesen nahm in die­ sem Jahr erstmals an der Inter­ zum teil und konnte sich direkt über einen Interzum Award für die eigenentwickelte Flie­ senalternative Ceramin® Tiles freuen. Sie überzeugte in allen Bewertungskriterien, von der Produktinnovation über Funk­ tionalität und Materialqualität bis hin zur Nachhaltigkeit. Der Award unterstreicht einmal mehr die Kompetenz der Clas­ sen-Gruppe. Als Technologie­ führer in der Bodenbelagsbran­ che verfügt das Unternehmen über verschiedene Patente, die teilweise der gesamten Branche zur Lizenzierung zur Verfü­ gung gestellt werden. classengroup.com

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Auch in diesem Jahr verkörperte die Präsentation AMPEROS DC

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Symbiose aus Technik und funktionalem Design.

dachte Infrastruktur

Bei der Entwicklung seines gesamten Produktport­

gesamte Unter­ schränke mit 24 V

folios berücksichtigt das Unternehmen grund­

Gleichspannung.

sätzlich die unterschiedlichen Anforderungen, Lebensstile und Budgetrahmen, die jeder Konsument beim Kauf eines Möbels für sich definiert und wagt wie immer auch einen Blick in die Zukunft.

AMPEROS AC – einfach nach­zu-

26 | küche + architektur

­rüsten, ideal

Sympathische Personas wie das junge Paar aus Barcelona erwecken

als Einzellösung

Wohnmöbel zum Leben. Detailreich inszenierte Wohnwelten laden dazu

und für Tablare.

ein, funktionale Möbellösungen zu erkunden.


Fotos: Blum

technik + komfort

AVENTOS HF top ermöglicht einen Aufsatzschrank auf der Arbeitsplatte,

Bei AVENTOS HS top schwenkt die Front über den Korpus. Dabei bleibt

der elektrische Geräte wie die Kaffeemaschine aufnimmt

genügend Platz für Möbeldesigns mit Wangen oder Kranzleisten

A

nhand von drei unterschiedlich inszenierten Wohnwelten, gespickt mit innovativen Möbellösungen, präsentierte der in­ novative Globalplayer die enorme Bandbreite seines Produkt­ portfolios. In vielen Ländern der Welt werden Wohnräume kleiner. Der Wunsch nach optimaler Raumnutzung und flexiblen Lösungen nimmt zu. Stei­ gende Kosten beeinflussen die Kaufentscheidungen. Neben Trends wie großflächigem Verschließen und individueller Möbelgestaltung hält auch die Digitalisierung Einzug in Küchen- und Wohnmöbel. Zu Besuch in Barcelona, Berlin und Singapur Die detailreich gestalteten Wohnwelten ermöglichten ein realitätsna­ hes Erleben von bestehenden Produkten und Neuheiten. In der ers­ ten eigenen Wohnung des jungen Paares aus Barcelona spielen solide Funktionen, optimale Stauraumnutzung und Multifunktionalität die Hauptrolle. Anwendungen wie die Sockellösung Space Step oder der schmale Schrank Space Twin nutzen den vorhandenen Raum best­ möglich. Andererseits favorisiert die Familie in Berlin in ihrem Rei­ henhaus sowohl hochwertige als auch praktische Anwendungen. Die Eltern freuen sich, wenn chaotische Bereiche schnell und einfach „ver­ steckt“ werden können. Mit dem Pocketsystem Revego wird aus dem kreativen Chaos der kleinen Töchter mühelos aufgeräumte Ordnung. Im Gegensatz dazu stand in der dritten Wohnwelt für das vielbeschäf­ tigte Paar aus Singapur die Freiheit, das Leben selbstbestimmt zu ge­ stalten an erster Stelle. Hier finden sich stilvolle Beispiele, wie sich die eigene Persönlichkeit in Möbeln und Wohnräumen ausdrücken lässt und hochwertige Materialien stilvolles Design unterstützen. Mit der individuellen Zargengestaltung von myLegrabox werden Wohnmöbel in eine neue Klasse gehoben. Dezente Beschläge wie der komplett in die Seitenwand integrierte Klappenbeschlag Aventos HKi oder Schar­ niere mit dunklen Oberflächen fügen sich harmonisch in hochwertige Möbel ein. Und wer genau hinschaute, der stellte bald fest, dass diese Wohn­ szenarien bereits mit spannenden Neuheiten ausgestattet waren, die noch mehr Komfort und Nutzen in das Zuhause vieler Menschen bringen werden. Wie z.B. mit …

Philipp Blum, Geschäftsführer

Samuel Dürr, Marketing Unter-

der Blum-Gruppe

nehmenskommunikation Blum

Amperos Bereits der Name erzeugt Spannung: Geräte direkt in der Schublade mit Strom versorgen oder laden, mit Licht eine stimmungsvolle Insze­ nierung oder hilfreiche Ausleuchtung schaffen – mit Amperos bietet Blum zukünftig Lösungen für die Elektrifizierung von Möbeln. Eine Innovation, die nicht umsonst auf der Interzum 2023 mit dem interz­ um Award „Best of the Best“ ausgezeichnet wurde. Amperos ist die einfache und sichere Blum-Lösung zur Elektrifizie­ rung von Möbeln. Verarbeitung, Montage und Inbetriebnahme sind einfach gestaltet und erfordern keine Expertise in Elektrik. Bereits beim Öffnen von mit diesem Produktfeature ausgestatteten Schubla­ den oder beim Betätigen der Tablarauszüge wird deutlich. Strom wird ohne freihängende oder sichtbare Kabel geführt. Somit sind Licht, La­ defunktion und die Verwendung von elektrischen Geräten in und auf beweglichen Möbelteilen möglich. Um hier alle möglichen Bedürfnis­ se zu bedienen, wurden zwei Ausführungen entwickelt: Nachrüstbar ist Amperos AC, eine 230-V-Einzellösung, die sich mit Blum-Auszugsystemen kombinieren lässt und eine bestehende Schnittstelle an der Blum-Korpusschiene von Legrabox und ­Movento verwendet. Auch der nachträgliche Einbau ist ohne zusätzlichen Platzbedarf nach unten oder nach hinten möglich. Diese Lösung be­ küche + architektur | 27


technik + komfort

AVENTOS HL top eignet sich für kreative Anwendungen, um beispiels­

Der integrierte Öffnungswinkelbegrenzer von Aventos HK top

weise das Homeoffice geschickt verschwinden zu lassen

ermöglicht den Einsatz bis unter die Decke

nötigt keine Rückwand und ist daher besonders für Tablarauszüge geeignet, um Kaffeevollautomaten, Küchenmaschinen, Drucker oder sonstige Geräte mit Strom zu versorgen. Amperos DC ist eine intelligente 24-V-Infrastruktur, die ganze Unter­ schränke mit Strom versorgt. Dabei lassen sich die Schubladen komfor­ tabel ein- und aushängen, ohne Kabel zu lösen. Diese Ausführung bringt Licht in Schubladen und bietet gleichzeitig eine Lademöglichkeit mittels USB-C-Anschluss. Die zukunftstaugliche Schnittstelle ermög­ licht, elektronische Geräte am selben Ort aufzubewahren und zu laden. Eine Stromschiene an der Rückseite des Korpus macht umständliches Kabelverlegen oder Wechseln von Batterien überflüssig. Mittels App lassen sich die USB-Ports und die Beleuchtung in Betrieb nehmen und steuern. Und Blum wäre nicht Blum, hätte das Entwicklerteam nicht bereits weitere zukunftsorientierte Lösungen in petto. So eine als Pilotprojekt ausgewiesene Frischhalte-Schublade, die z.B. Obst oder gewisse Gemü­ searten länger frisch hält und dem Nutzer via App zu erkennen gibt, sobald sich Schimmelbakterien bilden. Amperos vereint Design mit Funktio­nalität und ist dazu ausgelegt, Kundennutzen zu generieren und Wohnqualität zu steigern. Das sah auch die Jury des interzum Awards 2023 so und prämierte Amperos mit der Auszeichnung „Best of the Best“.

von Kraftspeicher und Frontbefestigung unabhängig von der Korpus­ höhe, adaptive Blumotion-Einstellung, Kraftspeichereinstellung von vorne, selbst bei montierter Abdeckkappe. All das erleichtert die Verarbeitung von Aventos HF top, HS top und HL top und der bereits am Markt erhältlichen Hochklappe Aventos HK top. Bei Aventos HS top ist nun keine Querstabilisierung mehr notwendig und Aventos HF top kann – für mehr Gestaltungsmöglich­ keiten – bis zu einer Korpushöhe von 1200 mm umgesetzt werden. Mit einem integrierten Öffnungswinkelbegrenzer punkten Aventos HF top und Aventos HK top. Je nach Bedarf stehen, passend zum jeweiligen Fertigungsprozess, zwei Arten der Kraftspeichermontage zur Verfügung: mit Positions­ findung oder mit vormontierten Systemschrauben. AventoStop nimmt sowohl im Möbel als auch im Lager kaum Platz ein: Die Be­ schläge sind so konzipiert, dass Verarbeiter nur wenige verschiedene Komponenten benötigen. Die symmetrisch aufgebauten Kraftspei­ cher und Hebel eignen sich für mehrere Klappengrößen und harmo­ nieren mit allen Bewegungstechnologien. Darüber hinaus lässt sich für Aventos HF top, HS top und HL top die gleiche Abdeckkappe ein­ setzen und so mit Aventos HK top ein einheitlicher Look generieren. Das bereits mit zahlreichen Awards ausgezeichnet reduzierte Design fügt sich dezent in Möbel ein. Von der in der DNA des Familienunternehmens von Anbeginn fest verankerten Wertehaltung sowie von dem Bekenntnis zu nachhalti­ gem Wirtschaften konnnten sich die Besucher der Interzum auf dem „Boulevard of Sustainability“ überzeugen. Im Fokus stand und steht die Herausforderung, den Lebenszyklus des ganzen Möbels genau zu analysieren und daraus Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Der Blick des Unternehmens richtet sich dabei nicht nur auf die eigenen Produkte, sondern ganzheitlich auf den gesamten Lebenszyklus von Möbeln – von der Erzeugung der Rohmaterialien über alle Verarbei­ tungs- und Fertigungsschritte bis zur Nutzung und letztlich der Ent­ sorgung. Die erstmals präsentierte Nachhaltigkeitsbroschüre von Blum orientiert sich an den Richtlinien der Global Reporting Initiative, macht also definierte betriebliche, ökologische und soziale Kennzahlen transparent, schnell erfassbar und vergleichbar. www.blum.com/sustainability

AVENTOS top – kompakt und funktional Auch ein Teil der Aventos top-Famile war in dem einen oder anderen der drei Appartements zu erleben und man konnte festellen: Mit den kompakten Versionen Aventos HF top, HS top, HL top und dem be­ stehenden Aventos HK top präsentierte Blum auf der Interzum zahl­ reiche Möglichkeiten, um Klappen spannend zu inszenieren. Die un­ terschiedlichen Klappentypen des Herstellers bieten für nahezu jede Einbausituation und je nach Kundenwunsch die passende Lösung – dabei spielt es keine Rolle, ob falten, schwenken, liften oder klappen gefragt ist. Ob in Küche, Wohnzimmer, Bad oder Garderobe – Aven­ tos-Klappen im Oberschrank sind ergonomisch, ermöglichen völlige Bewegungsfreiheit und bestmöglichen Zugriff. Die neueste Generati­ on der Aventos top-Familie überzeugt neben der kompakteren Bau­ weise mit weiteren nützlichen Vorteilen: Fixe Befestigungsposition 28 | küche + architektur


technik + design

Gera Leuchten – Design hat kein Verfallsdatum „Neuheiten entstehen bei Gera Leuchten kontinuierlich aus der ­Substanz“, erläutert Designer Thomas Ritt. Das jüngste Mitglied des Gera-Produktportfolios, das in Köln ausgestellt wurde, ist die ­Lichtbrücke aus dem Jahr 2020, die gerade mit dem German Design Award ausgezeichnet wurde; die Wandleuchte mit Hakenfunktion aus dem Lichtsystem 8 ist aus dem Jahr 2007. Allen Gera-Produkten gemein ist ihr minimalistisches und zeitloses Design. Das bewies das innovative Unternehmen auch auf der Interzum 2023.

P

erfekt für offene Raumplanungen: Die Lichtbrücke, in 2023 mit dem German Design Award ausgezeichnet, trifft heute wie morgen den Zeitgeist. Die multifunktionale Leuchte für die Kücheninsel ist Sinnbild des minimalen Funktionalismus. Abgeleitet ist sie aus dem Gera Lichtsystem 6, das sich als Profilbaukasten seit 2009 enorm variabel entwickelt hat – von der Unterbau- und Pen­ delleuchte über Lichtborde bis zum Lichtregal für den Einsatz in der Nachbarschaft zum Möbel. Damit eignet sie sich ideal für die Open Space-Architektur als deren Bestandteil sie Blickachsen schafft, den Raum gliedert, ihm Struktur verleiht. „Die Lichtbrücke ist bei den Küchenmöbelherstellern ein äußerst beliebtes Produkt“, so Hening Pölitz. „Sie wurde für Kücheninseln entwickelt und diese Küchenpla­ nungsvariante wird derzeit intensiv nachgefragt.“ Um den Versand und die Installation der Lichtbrücke zu vereinfachen, kann sie ab so­ fort logistisch optimiert zerlegt versendet werden. Vor Ort ist sie mit wenigen Handgriffen einsatzbereit.

Wenn Architektur, Möbel und Licht verschmelzen Flankiert wurde die Lichtbrücke von weiteren Highlights: Mit der Lichtbox wird eine Leuchte filigran auf ihre geometrische Figur redu­ ziert. Sie rahmt Wandbereiche ein und wird zur erleuchteten Bühne für Objekte, die besonders in Szene gesetzt werden sollen. Ihr blendfreies Licht lässt sich dabei in Farbe und Helligkeit individuell steuern. Auf der Interzum waren sechs Lichtboxen als Blickfang prominent am Messestand gesetzt und illustrierten eindrucksvoll die Symbiose aus Leuchten, Licht, Architektur und Möbel. Als Klassiker durfte auch die zeitlose Pendelleuchte nicht fehlen: Mit ihr verschmelzen Klarheit und Ruhe mit feinster Lichttechnik. Zwei minimierte Lichtquellen werden getrennt voneinander berührungslos ge­ steuert. Sie beleuchten Tischflächen und darüber liegende Deckenbereiche. Der Konstruktionsboden, Gera Lichtsystem 4, rückt Designobjekte ins rechte Licht. Hier kombiniert ein filigraner Aluminiumrahmen ein LED-Band mit einer satinierten Glasplatte: Der Schrankraum wird zur Bühne. Auch die Profileinbauleuchte basiert auf dem Gera Licht­ system 4. Sie sorgt für Licht in Vitrinen, offenen oder auch geöffneten Schränken. Gegenüber vergleichbaren Produkten hat sie einen ent­

scheidenden Vorteil: Sie blendet nicht, sondern fügt sich flach in jede Möbelplatte ein und strahlt nach hinten, so dass der Schrankinhalt im Mittelpunkt steht. Diesen funktionalen Aspekt nimmt auch die Licht­ reling mit Glasablage auf. Sie verbindet indirektes Licht mit leichter Möbelfunktion. Insgesamt hat der innovative Hersteller einmal mehr bewiesen, dass Gera-Lichtsysteme markant und in ihrer Einzigartig­ keit unverwechselbar sind. Schon früh hat man sich bei Gera Leuchten dafür entschieden, die Produkte nach einem Baukastensystem zu entwickeln. Es werden stets die gleichen Profile verwendet. Das minimiert Kosten und Aufwand in Produktion sowie Kommunikation und vermindert gleichzeitig die Komplexität bei den Industriekunden. Alle Produkte können in ihren Maßen auf Wunsch individualisiert werden und werden für bestimm­ te Anwendungsbereiche geplant. Die Doppelfunktion aus Leuchten und Tragen sowie die Fertigung in Deutschland, die zu einem Großteil in Handarbeit erfolgt, tragen weiter zur Nachhaltigkeit der Produkte bei. „Zu der Zeitlosigkeit im Design kommen Qualität und Funktion“, so Thomas Ritt. „Alles zusammen bedeutet, dass unsere Produkte sich www.gera-leuchten.de sehr lange nützlich machen.“

Max Pölitz verstärkt nach erfolgreich absolviertem Studium das Vertriebsteam um Christine Pölitz und unterstützt seinen Vater als Assistent der Geschäftsleitung. küche + architektur | 29


Fotos: Wesco

Outdoorküchen genießen internationale Nachfrage Auch auf der Interzum 2023 demonstrierte Wesco seine hochwertigen Outdoorküchen-Lösungen. Das auf Mallorca entwickelte Konzept der Wesco Premium Outdoorküchen überzeugt nicht nur mehr und mehr Endverbraucher, sondern auch Innenausbauer, Architekten und Bauträger in vielen Ländern der Welt.

A

usschlaggebend für den Erfolg der individualisierbaren Outdoor-Lösungen sind nicht zuletzt die hochwertige Ver­ arbeitung und die Robustheit der verwendeten, langlebigen Materialien, die Wind und Wetter trotzen. „Auch den Aspekt der Nachhaltigkeit erfüllen wir mit unseren Outdoorküchen voll und ganz“, betonte ­Fabian Quandt, der für das Productmanagement der Outdoor-Lösungen verantwortlich zeichnet. „Unser Anspruch ist die perfekte Küche: Perfekt in Verarbeitung und Ausstattung, aber auch perfekt für Ihre Ansprüche und Wünsche“, betont der dynamische Manager und verweist auf die wachsende Zu­ sammenarbeit mit renommierten Bauträgern, die mit den designstar­ ken Wesco-Outdoor-Lösungen die Terrassen und Balkone attraktiver Eigentumswohnungen zusätzlich aufwerten. „Auch hier wird jede Küche auftragsbezogen nach Kundenwünschen an unserem Unter­ nehmensstandort in Arnsberg gefertigt“, unterstreicht Rainer Büth, Verkaufsleiter und Prokurist bei Wesco.

Fabian Quandt, Productmanagement Wesco Premium Outdoor­ küchen, und Rainer Büth, Verkaufsleiter und Prokurist bei Wesco

30 | küche + architektur


Architektur + Trend

Auch die auf der Interzum präsentierten Küchen zeigen sich mit für den Außeneinsatz geeigneten Einbaugeräten: Vom Induktions-Teppanyaki, Grill oder Kochfeld, über verschiedene Einbau-Gasgrill-Modelle bis zu Keramikspülen und Outdoor-Kühlschränken werden nur hochwertige outdoorgeeignete Einbaugeräte verwendet. „Besonders stolz sind wir hier auf die Kooperation mit dem Beschlaghersteller Hettich, dessen Produkte den hohen Anforderungen unserer Outdoor-Lösungen in hohem Maße entsprechen,“ betonen Fabian Quandt und Rainer Büth. Hettich hatte es sich in diesem Jahr nicht nehmen lassen, eine Outdoor­ küche von Wesco auf seinem Stand zu inszenieren. Diese Darstellungs­ formen unterstreichen die Synergien der Kompetenzen beider Hersteller.

Die Ausstattung der Wesco-Outdoorküchen erfährt mit exklusiven Features wie dem integrierten elektrischen Hubsystem oder mit ei­ nem als Frontauszug integrierten Geschirrspüler oder mit einer Ge­ frierschublade mit Icemaker ein komfortables Up-Grade. Für ein durchgängiges Design wie aus einem Guss sind Barhocker, Feuermodul, Weinkühlermodul und Außentisch in dem gleichen Alu­ miniumprofil und farblich identisch mit der Küche gestaltet. „Unser enger Austausch mit unseren Kunden erlaubt es, unsere Out­ doorküchen kontinuierlich weiterauszubauen“, betont Fabian Quandt. „Die Wünsche unserer Kunden sind unser Anspruch.“ www.wesco-outdoorkuechen.de ANZEIGE

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küche + architektur | 31


design + komfort

Exedra2 Smart

Salice – Überzeugend in Technik und Design Wohnlichkeit, Funktionalität und Komfort sind die Eigenschaften, die die Präsentation des italienischen Beschlaghersteller Salice während der Interzum 2023 am besten beschreiben: vom raffinierten ­Regalträgersystem, über unsichtbare Scharniere, bis hin zu multifunktionalen Sliding-Door-Ausführungen – Innovationen, die neuen Spielraum in die Funktionalität von Möbeln bringen.

F

ür ein wohnliches Ambiente sorgt das neue Regalträgersystem des innovativen Herstellers, das man sich in nahezu jedem re­ präsentativen Raum vorstellen kann: „Salfix“verfügt über ein spezielles Verriegelungssystem, das es ermöglicht, Holz-Regalböden an einer gewünschten Position zu befestigen und dort zu fixieren. Da­ bei garantiert das einfache und schnell zu montierende System eine nahezu akurate horizontale Ausrichtung der Paneele und eine perfek­ te Linienführung. Salfix ist in zwei Höhen erhältlich und eignet sich für Regale in 30 mm oder 35 mm Stärke. Invisible Power Wie das Regalträgersystem erbringt auch „Conecta“ als nahezu un­ sichtbares Scharnier seine Leistung im Verborgenen. Das innovative Salice-Scharnier agiert nahezu vollständig in der Tür und in der Seite des Möbels zurückgezogen. Durch seine minimalistisch, funktionalen Eigenschaften unterstreicht es die klaren Linien des modernen De­ signs. Sowohl in Glastüren mit Alu-Rahmen als auch bei der maxima­ len Türöffnung bleibt Conecta immer unmerklich und fast unsichtbar. Seine technischen Eigenschaften ermöglichen, die Öffnungs- und Schließbewegungen selbst bei großen und schweren Möbeltüren, so­ 32 | küche + architektur

wohl aus Holz als auch mit Alu-Rahmen, präzise und flüssig zu steu­ ern. Durch seine raffinierte Ästhetik, vervollständigt durch die farb­ lich anpassbaren Abdeckkappen, die sowohl für die Tür als auch für die Seite des Möbels erhältlich sind, kombiniert mit der hohen Verar­ beitungsqualität, eignet sich das Scharnier Conecta für Möbeldesigns mit außergewöhnlicher Eleganz und Funktionalität. Bis zu 70 Kilo belastbar Das gilt auch für die neue Salice Führung für Schubladen mit gro­ ßem Fassungsvermögen, „F70“. Diese Führung für Schubladen ist mit bis zu 70 Kg belastbar, und kann sowohl für Holzschubladen als auch mit Lineabox Schubladen aus Aluminium verwendet werden. Je nach Komfortanspruch ist F70 in unterschiedlichen Ausführungen erhält­ lich: Für ein gedämpftes Schließen der Schubladen sorgt die SmoveAusführung. Die Version mit integriertem Push-Öffnungssystem er­ möglicht das Öffnen von Schubladen ohne Griffe. F70 verfügt über ein integriertes Zahnstangensystem, das die Gleit­ elemente der Führung synchronisiert und eine hervorragende Sei­ tenstabilität und eine perfekte geräuschlose Gleitbewegung garan­ tiert. Zudem ist F70 mit einer direkten und intuitiven werkzeuglosen


design + komfort

Doppelflügelige flächenbündige Tür Wo immer eine 180° oder auch 90° Öffnung einer Möbel-Tür gefragt ist, zeigt sich „Folder“ als nutzbringende Lösung. Um einen vollständi­ gen Zugang zum Innenraum sowohl von geraden Schränken als auch von Eckschränken zu ermöglichen, bedarf es einer ausgeklügelten Technik. Folder gewährleistet diesen Komfort und führt den Platzbe­ darf für offene Türen auf ein Minimum zurück. Folder ist die Symbiose eines Drehtüren-Systems und eines Schiebe­ systems und ermöglicht das Öffnen von Möbeln in Breiten von 700 mm bis 1500 mm. Beim Öffnen verbinden sich die beiden Türen und über­ lappen sich, um dann automatisch den Punkt der maximalen Öffnung zu erreichen. Dadurch wird der Schrankinnenraum von jeglichen Hin­ dernissen befreit und das ungehinderte Öffnen von Innenschubladen ohne Verwendung von Abstandshaltern ermöglicht. Der Schließvor­ gang erfolgt über eine sanfte automatische Verzögerungsbewegung. Das Folder-System kann entweder am Oberboden oder am Sockel des Möbels montiert werden. Durch die besonders geringe Höhe von nur 35 mm auf dem Oberboden angebracht, eignet es sich besonders auch für Nischenanwendungen. Pocketdoor Auf regen Zuspruch der Messebesucher stieß auch „Exedra2“, als Weiterentwicklung des Exedra Einschubtürensystems. Dank eines innovativen Mechanismus ermöglicht es die gleichzeitige Öffnungs­ bewegung von zwei verbundenen Türen und lässt sich in unterschied­ lichsten Funktionszonen anwenden. Das System ist in zwei Versionen erhältlich: Exedra2 Star ist die Versi­ on, in der der Beschlag durch eine schmale Front verdeckt wird; diese Abdeckung wird frontal auf den Mechanismus befestigt. In Exedra2 Smart sind die Türen nach dem Zusammenklappen sichtbar, so dass

Frank Hunte­ brinker, Leitung Vertrieb Salice Deutschland GmbH, freut sich über das Interessa an den präsentierten Neuheiten.

eine geringere Schranktiefe erforderlich ist. Auf vordere tragende Pro­ file am Oberboden oder am Sockel des Möbels kann verzichtet wer­ den. Eine zusätzlicher Verstärkung entfällt. Da kein vorderes unteres Führungsprofils vorhanden ist, ist es möglich, das System nicht nur am Boden, sondern auch aufgesetzt auf einem Unterschrank oder einer Kommode einzusetzen. Dank der besonde­ ren Öffnung kann der Griff an den Seitenenden befestigt werden. Ankleide oder raffiniertes Regal „Luxer“, das modulare System, ermöglicht es, z.B. die Wände einer Ankleide mit Regalen verschiedener Art und Schubladen zu verklei­ den und auszustatten, um den Raum optimal zu nutzen. Dabei kann die Anordnung der Elemente jederzeit geändert werden. Erhältlich ist das System in zwei Versionen: „Luxer Room“, bei dem das Ständerprofil hinter den Paneelen verborgen ist, was eine raffiniertere Ästhetik ergibt und „Luxer Wall“: Hier ist das System sichtbar, für ein moderneres und entschiedeneres Design. Die Regale und die Schub­ laden werden durch ein von außen unsichtbares Sackloch befestigt. Eine ausgeklügelte Stromversorgung ermöglicht die Beleuchtung der Regale in jeder Position. Das modulares System wird durch eine mul­ tifunktionale Accessoires-Kollektion für Möbel ergänzt. Sie schafft die Möglichkeit, elegante begehbare Kleiderschränke, raffinierte Bücher­ www.salice.com regale und vieles mehr zu kreieren. Fotos: Salice

Tiefen-, Seiten-, Höhenverstellung und Verstellung der Neigung der Frontblende ausgestattet. Bereits auf der Interzum präsentierte Salice die neue Führung in unterschiedlichsten räumliche Anwendungsbe­ reichen. Ob in der Küche, im Wohnbereich, im Office oder auch im Ladenbau bietet F70 gleichermaßen Komfort und Belastbarkeit.

Salfix

conecta

küche + architektur | 33


Fotos: Naber

Architektur + Trend | Küchen

Naber Compair Prime flow® begeistert im Praxis-Test Die Interzum in Köln war der ideale Ort, um die neuesten Einrichtungstrends für Wohnküchen zu erkunden. Am Naber-Stand wurden Themen wie Gesundheitsschutz, Nachhaltigkeit und Flexibilität diskutiert und wie sie durch clever gestaltetes Küchenzubehör gefördert und begünstigt werden können. Auf besonders großes Interesse der Möbelindustrie und der Innenausbau-Branche stieß das innovative Küchenlüftungssystem Compair Prime flow®. Gefolgt von den hochanpassungsfähigen Abfallsammler-Systemen und den qualitativ herausragenden Naber Trio Ensembles, bestehend aus Spüle, Armatur und Abfallsammlern.

C

ompair Prime flow®, das leistungsstarke Luft­ vollkommen luftdichtes System ohne den Einsatz kanalsystem, das in Verbindung mit Dunstab­ von Klebeband oder Silikon zu schaffen. Der Univer­ zugshauben oder Muldenlüftern arbeitet, salverbinder verfügt über Rastelemente, doppelte sorgt für eine gesunde und hygienische Raumatmo­ Lippendichtungen und eine Flexzone. Die Bilanz der sphäre in der Küche. „Je effektiver der Kochdunst Besucher: Compair Prime flow® ist ein einzigartiges, abgeführt wird, desto sauberer ist die Atemluft und leistungsfähiges Luftkanalsystem, das sich unter­ desto besser sind die Oberflächen der Möbel ge­ schiedlichen räumlichen Gegebenheiten flexibel an­ schützt“, betont auch Thomas Vos, stellvertretender passen lässt. Vertriebsleiter des Unternehmens. Die Tatsache, Als Zubehör-Spezialist mit eigener Entwicklungsab­ dass die revolutionierende Lüftungstechnik-Innova­ teilung steht bei Naber der Wunsch der Küchennut­ tion von Naber mit dem Red Dot Siegel für exzellen­ zer nach Übersichtlichkeit und Einfachheit mit lang­ tes Design ausgezeichnet wurde, bestätigt die Güte­ lebigen Qualitätsprodukten an erster Stelle. klasse dieser Entwicklung. Immerhin garantiert sie eine herausragende Luftförderleistung und übertrifft Aller guten Dinge sind Drei jedes andere System auf dem Markt. Nicht minder Thomas Vos, stellvertretender Das beweist auch Naber Trio und garantiert perfekte überzeugte die Besucher des Naber-Standes die ge­ Vertriebsleiter bei Naber Arbeitsabläufe beim Vorbereiten, Kochen, Säubern ringe Geräuschentwicklung des Dunstabzugs und und Aufräumen. Die formschönen und pflegeleichten der niedrigere Stromverbrauch. Spülen und Armaturen können je nach individuellen Besonders beeindruckt zeigtes sich das internationale Messepubli­ Vorlieben auf einen sparsamen Umgang mit Ressourcen, einen geringen kum zudem von der Montage des neuen Luftkanalsystems. Im Do-it- Platzbedarf oder neue Funktionalitäten ausgerichtet werden. Die hochyourself-Bereich des Standes konnten sich die Besucher eigenhändig wertigen und einfach zu montierenden Abfallsammler-Systeme zeich­ von dem einfachen Handling überzeugen: Dank des Universalverbin­ nen sich durch extreme Flexibilität aus und werden oft mit Aufbewah­ www.naber.de ders, dem Herzstück von Compair Prime flow®, ist es möglich, ein rungslösungen für Utensilien kombiniert.

34 | küche + architektur


Trend + design

Fotos: Schwinn

Schwinn – Die Individualität der Griffe Marktnähe zelebriert Schwinn u.a. mit seinen längenunabhängigen

Farbvielfalt ist Trumpf

Stangengriffen. Dazu hat der Hersteller Profile und Sockel,

bei Schwinn und lässt sich dank

deren Formen derzeit eine Renaissance erleben, einem Re-Design

für die Nasslackierung und Pulver­

unterzogen. Zur Inter­zum zeigte das Unternehmen zwei puristisch anmutende Griffstangen, die individuell zugeschnitten werden

moderner Anlagen ausschließlich beschichtung individuell nach Kundenanforderung umsetzen.

können – jedes Bohrmaß ist möglich.

„I

ndustrial Style“ dafür steht der Stangengriff 2Z409. Zwölf- mm-Rohrmaterial mün­ det in verpressten Endstücken aus Zinkdruckguss, die ein Innensechsrund-Profil andeuten. Ab 750 mm Länge kann ein zusätzlicher Sockel zum Einsatz kommen. Im Gegensatz dazu präsentiert sich der Stangengriff 33758 weich und abgerundet. Das oval geformte Profil findet sich sowohl in der Stange als auch in den Sockeln wieder. Es liegt mit seiner Breitseite flach auf den Endstücken der Sockel auf. Der Stangengriff vervollständigt zudem eine neue Produktfamilie aus Haken, Garderobe und Knöpfen. Zierbeschläge in Symbiose Griff, Knopf und Haken und eine Garderobe im Design vereint – hier zeigt Schwinn Durchgängigkeit auf der Basis eines flachen, oval geformten Profils. „Rounded shapes“ beschreibt die neue Produktfamilie von Schwinn: Bei Möbelknöpfen und Griffen sorgt die ovale Form für ein angenehmes Greifgefühl. Bei Haken und Garderobe gelingt dank des kantenlosen Designs das Aufhängen schnell und harmonisch. Das minimalistische Profil empfiehlt sich ideal für ein durchgängiges Möbeldesign. Ein Raster, unendliche Möglichkeiten 32 mm, jede Bohrung im festen Abstand. Dass das Standardmaß bei Möbelgriffen ge­ stalterisches Denken keineswegs einschränkt, beweist Schwinn mit seinen modernen Bügel-, Leisten- und Stangengrifffamilien „made in Europe“ und steigert das Spektrum der Möbelgriffe auf Basis des 32er Bohrmaßrasters auf ein Vielfaches. Mit Zwischentönen, wie Mattschwarz oder Anthrazit, Rosé oder Goldbronze gebürs­ tet, mit differenzierter Struktur neben kontrastierendem Schwarz und Weiß sowie Materialkombinationen stellt sich Schwinn dem derzeitigen Trend bei Möbelgriffen. Dabei zeigen sich die Grifffamilien, wie z.B. auch Leistengriffe, mit reduzierter Form­ gebung und angenehmer Haptik. Aus Eiche gefertigt verleihen sie dem Möbel natür­ liche Exklusivität. Zeitlos und flexibel einsetzbar sind die Bügelgriffe von Schwinn. Filigrane, oft auch gerundete Designs kontrastieren mit geometrischen Entwürfen. www.schwinn-group.com

„Industrial Style“ durch und durch lebt der Stangengriff 2Z409. 12 mm-Rohrmaterial mündet in verpressten Endstücken aus Zinkdruckguss, die ein Innensechsrund-Profil andeuten.

Möbelgriff, ein Möbelknopf, ein Haken und eine Garderobe im Design vereint.

küche + architektur | 35


Design + komfort

Hailo – Mehr Komfort für Küche und Hauswirtschaftsraum „Wir freuen uns sehr darüber, dass die Interzum wieder wie gewohnt stattfindet“, betont Martin Mies, Bereichsleiter bei Hailo Einbautechnik. „Der persönliche Kontakt ist für uns von unschätzbarem Wert – und in unserer Branche ist es zudem von großem Vorteil, wenn man die Produkte anfassen und vor Ort testen kann.“ Eine Philosophie, die der sympathische Vertriebsprofi, bevor er sich in den wohlverdienten Ruhestand zurückzieht, auch gleich an seinen Nachfolger Stephan Müller weitergibt.

W

ie von Hailo nicht anders erwartet, präsentierte das kun­ den- und nutzerorientierte Unternehmen auch in diesem Jahr Produktentwicklungen, die den Alltag im Haushalt erleichtern. Realitätsnahe Szenarien ließen die nationalen und inter­ nationalen Besucher erleben, wie die cleveren Produktentwicklungen in Küche oder Hauswirtschaftraum eine höhere Praktikabilität und mehr Komfort erzielen. Frische Kräuter aus der Schublade Den Trend zu Urban-Gardening, bzw. zu Microgreens aufgreifend präsentierte Hailo Micro Garden, den kleinen Sprossengarten für die Schublade, mit dem Gesundheitsbewusste sich den Wunsch nach ge­ sunden Microgreens auch auf engem Raum erfüllen können. Als „Mi­ crogreens“ werden die gesunden und nährstoffreichen Keimlinge von

Frank-Peter Koch, Marketingleiter Hailo (l.), und Stephan Müller, Exportleiter und ab Juli 2023 neuer Bereichsleiter Hailo Einbautechnik (r.)

Gemüse- und Kräuterpflanzen bezeichnet. Die spezielle Aufzuchtart macht es möglich, dass die Pflanzen bereits nach wenigen Tagen ge­ erntet und frisch verzehrt werden können. Dank ihrer vielfältigen Aromen sind sie die perfekte Ergänzung für Suppen, Sandwiches oder Salate. Sie sind dabei nicht nur schmackhaft, sondern ver­ sorgen den Körper mit wichtigen Vitaminen. So sind sie das perfekte Mittel, um Gesundheitsbewusstsein, Kulinarik und die Freude am Grün in den eigenen vier Wänden zu kom­ binieren. Der Hailo Micro Garden macht die Anzucht von Micro­ greens so sauber und platzsparend wie möglich. Der Mi­ nigarten ist ordentlich in der Schublade mit 60 cm Breite verstaut und mit automatisierter Belichtung und Belüftung ausgestattet. Ein Lichtmodul mit spezieller Pflanzen-LED im Deckel sorgt für ideale Lichtverhältnisse, die mit dem au­ tomatischen Tag-Nacht-Zyklus noch optimiert werden. Um Abwechslung auf den Speiseplan zu bringen, können zwei unterschiedliche Pflanzenprogramme in vier herausnehmba­ ren Schälchen gleichzeitig laufen. Gesteuert wird der automa­ tische Garten smart über eine App, funktioniert aber im Stan­ dard-Programm auch „offline“. Die Microgreens wachsen ganz ohne Erde sauber und hygienisch dank Saatgut-Pads, die Hailo gemeinsam mit einem Startup-Unternehmen anbietet – in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen, einzeln oder im Abo-System. 36 | k + a


Fotos: Hailo

Design + komfort

Hailo Universaltablar

Hailo Shoe Rack

Zahlreiche Module machen den Hauswirtschaftsraum übersichtlich und komfortabel, von der Ablage für z.B. Eimer und Putzmittel über den integrierten Haken zum Aufhängen von Kehr-Set und Tüchern und den Besen- und Wischerhalter bis zur Multifunktionshalte­ rung für große Haushaltsgegenstände wie Leitern oder Bügelbrett. Nicht zu vergessen das Wertstoff-Depot mit einer Einhängevorrichtung für Müllsäcke oder Stoffbeutel und großer Deckelklappe zum Sammeln von Kunststoffen und Recycling-Abfällen. Die komfortable Aufbewahrung von Kleinteilen wie Wäscheklammern gelingt dank praktischer Utensilienbehälter mit Wandhalterung, die eingehängt und herausgenommen werden können. Und mithilfe des klappbaren Anbau-Wäschetrockners wird eine flexible Trockenmöglichkeit für die frisch gewaschene Wäsche geschaffen.

Abfalltrennung mit Erfolg Auch rund um das Thema Abfalltrennung kann man Hailo nichts vormachen. „Hailo Tandem war das erste Abfalltrennsystem auf dem Markt und ist mit über zwölf Millionen verkauften Exemplaren gleich­ zeitig das erfolgreichste“, verrät Frank-Peter Koch, Marketingleiter des Unternehmens. „Zudem steht es für das, was Hailo seit 75 Jah­ ren ausmacht: mehr Komfort im Haushalt, hohe Qualität, perfekte Raumnutzung.“ Davon konnten sich auch die Besucher der Interzum überzeugen: Tandem nutzt den vorhandenen Platz im Schrank ideal aus. Das Abfalltrennsystem ist klein, leicht und trotzdem sehr robust und widerstandsfähig. Durchdacht ist auch der Deckel, der bei Aus­ zug im Schrank verbleibt und als Ablagefläche für Utensilien des täg­ lichen Bedarfs dient. Zu seinem 75-jährigen Bestehen lancierte das Unternehmen seinen Bestseller unter den Abfalltrennungssystemen als Black Edition – und führt so den Trend zum dunklen Schrankin­ neren fort. Mit dem Libero 3.0 greift das Unternehmen das Thema Sprachsteue­ rung auf. Der intelligente Türöffner hört aufs Wort: Verbunden mit Alexa wird das Gerät nun per Sprachnachricht aktiviert. Ein Feature, das sich in anderen Bereichen schon sehr erfolgreich durchgesetzt hat. „Gera­ de dort, wo man alle Hände für andere Tätigkeiten benötigt, ist die Aktivierung von Technik durch Sprache enorm praktisch“, erläutert Martin Mies. Die einfache Öffnung des Müllschrank-Auszuges per Fußbedienung oder Sprachbefehl verhindert zudem ein Verschmut­ zen der Griffblende bzw. der Front des Schrankes, da dies berüh­ rungslos vonstattengeht – und sorgt so für ein hygienisches Umfeld. Hailo Euro Cargo ist das verlässliche, selbsttragende Abfalltrennsys­ tem für die europäische Küche. Mit Hailo US Cargo wird optimale Stauraumnutzung auch auf der anderen Seite des Atlantiks möglich. Wie das europäische Pendant zeichnet sich US Cargo durch das große Behältervolumen aus, das für unterschiedliche Anforderungen erhält­

lich ist. Kunden können zwischen acht verschiedenen Varianten wäh­ len. Jeweils vier verschiedene Breiten nach amerikanischen Standards sind ab sofort erhältlich – und diese vier Systeme sind wiederum entweder für „frameless cabinets“, d. h. rahmenlose Küchenschränke, oder für die sogenannten „faceframe cabinets“, also Schrankfronten mit Rahmen, verfügbar. Das Abfalltrennsystem bietet einen gedämpf­ ten Selbsteinzug mit „Smooth-Tec“. Wie alle anderen Hailo-Systeme wurde auch US Cargo mit über 100.000 Auszugszyklen getestet und überzeugt durch hohe Stabilität und Langlebigkeit. Clevere Lösungen für den Hauswirtschaftsraum Ein funktionaler Hauswirtschaftsraum braucht nicht viele Quadrat­ meter, sondern gute Planung und clevere Ausstattung. Und dafür bie­ tet Hailo eine große Auswahl bis ins Detail durchdachter Produkte, bei denen Ergonomie, Handhabung und Service stets im Fokus stehen. Mit dem Einbau-Wäschesammler Hailo Laundry Carrier lässt sich auf komfortable Weise Schmutzwäsche einfach sortieren, aufbewah­ ren und transportieren. Je nach Bedarf ist er für 45 cm, 50 cm oder 60 cm breite Unterschränke erhältlich. Zudem stellt der Laundry Carrier Raum für die Unterbringung verschiedener Waschmittel zur Verfü­ gung. Die beiden großvolumigen Systemkörbe mit je 33 Litern fassen zwei Waschmaschinenladungen und sind mit den voll synchronisier­ ten Auszugsschienen des Hailo Cargo Synchro ausgestattet. Multifunktional einsetzbar ist das von Hailo entwickelte hoch belast­ bare Universaltablar für die praktische Aufbewahrung von Geträn­ kekisten, Staubsaugern oder anderen großen Gegenständen. Passend dazu erhältlich sind separate Wäschekörbe in verschiedenen Farben sowie das Hailo Shoe Rack. Letzteres bietet Platz für je vier Paar Schuhe pro Ebene und sorgt dafür, dass diese stets griffbereit sind. Wäschekörbe und Shoe Rack sind jeweils in Kombination mit dem hailo.de Universaltablar als Set erhältlich. küche + architektur | 37


Architektur + Trend | Küchen

Eckschranklösung

Tablar-Hubsystem

Trigon

Qanto

Willkommen bei Ninka! Das Bad Salzufler Unternehmen zeigt zur Interzum 2023 die Einsatzvielfalt seiner Kunststofferzeugnisse

Die Ninkaplast GmbH steht für hohe Kompetenz in der Kunststoffformgebung und in der Oberflächen­ veredelung. Die vielfältigen, branchenübergreifenden Tätigkeitsfelder des innovativen Unter­nehmens und die damit verbundenen Erfahrungswerte spiegeln sich in den einzelnen Produkten wider. Auf seinem grundlegend neu gestalteten Messestand auf der Kölner Branchenmesse Interzum p ­ räsentierte der Kunststoff-Spezialist erstmals sein ganzes Leistungsspektrum; angefangen bei der ­Geschirrspülmaschinen-Frontblende über Teile für Geldautomaten und Einkaufswagen bis hin zur ­Medizintechnik und den Rückenlehnen ergonomischer Bürostühle.

Abfallsammelsystem Taska

N

inka zeigt: Produkte aus Kunststoff werden in unzähligen Be­ reichen nachgefragt. Begründet liegt das u.a. in deren Reini­ gungsfreundlichkeit, Hygiene, Unverwüstlichkeit und Recyc­ lefähigkeit. Im Fokus der Kernausstellungsfläche standen jedoch die intelligenten Ausstattungsfeatures developped by Ninka. Ein ganz be­ sonderes Highlight bildete die Inszenierung der aktuellen „Black Edi­ tion“ als Bestandteil einer modernen Kücheneinrichtung. Die Black Edition überzeugt bereits auf den ersten Blick durch ihr elegantes, gestalterisch durchgehend dekliniertes Zubehördesign. Dazu gehören u.a. die in elegantem tiefem Schwarz gehaltenen Eckschranklösungen Qanto und Trigon sowie die Organisationssysteme für Schubkästen „connect“, „cuisio“ und „cuisioFLEX“. „Und“, so Benjamin Oehls, Mar­ ketingverantwortlicher des Unternehmens, „weitere Programmerwei­ terungen sind in Vorbereitung.“ Trigon bringt Farbe ins Spiel Gerade wenn Platz und Stauraum einen Rolle spielen, sind Ecklösun­ gen wie Trigon gefragt: Die Eckschranklösung von Ninka beeindruckt mit maximaler Innenraumnutzung, natürlich-organischem Design, edlen Oberflächen- und Farbdetails sowie einem außergewöhnlichen Beschlag. Das innovative Produkt wurde sowohl mit dem „Red Dot Award: Product Design 2023“ als auch dem „iF Design Award 2023“

k + a + architektur 38 | küche


Fotos: Ninkaplast

Küchen | Architektur + Trend

Jetzt informieren und wechseln! Benjamin Oehls, Produktmanager/ Marketing, Ninkap­ last GmbH

von den Juroren für seine herausragende Formgestaltung ausgezeich­ net. Auf der Interzum verblüffte Trigon in einem Highboard mit Farb­ vorschlägen seiner Dreh-Schubböden – zum Beispiel in Rot, Gelb, Grün, Blau oder Weiß und zeigte, Individualisierung ist Trumpf. Clevere Ideen für den Hauswirtschaftsraum Für mehr Übersichtlichkeit, Ergonomie und Ordnung sorgt die Haus­ wirtschaftsraum-Kollektion aus hochwertigem Kunststoff von Ninka. Ganz wichtig bei den Produkten für den Hauswirtschaftsraum sind solche, die Stauraum für die zu waschende Wäsche bieten. Mit „eins­ 2laundry“ werden Wäschekorb oder große 42-Liter-Sammelbehälter in einem Rahmen hängend in den Schrank integriert und können bei Bedarf einfach herausgezogen werden. Aber auch intelligente All­ tagshelfer wie z.B. für den Besenschrank sind gefragt. Beispielsweise bietet die leicht zu montierende Schwenkschale „swing“ die Möglich­ keit, Kleinteile zu konzentrieren und diese „unsichtbar“ unter einem Einlegeboden zu lagern. Nicht zu vergessen der von Ninka entwi­ ckelte Wandhalter. Er eignet sich für eine Montage an der Drehtür, was sowohl Wisch- und Handtücher an ihren richtigen Platz verweist als auch das sichere Einhängen verschiedener Abfallsammler wie den „bioBin“ erlaubt. Apropos Abfallsammelsystem: Für den Besen­ schrank bietet sich „easywaste“ an – eine kompakte Sammlereinheit mit 2- oder 3-fach Trennung. Taska, so schön kann Abfalltrennung sein Die Entwicklungen für die Bereiche Abfalltrennung, (Küchen-)Eck­ schränke sowie Schubkästen und Auszüge beherrscht die ausgespro­ chen vielfältige Produktpräsentation auf dem Messestand. Die „echten Stars“ sind nach wie vor die Unterschranksysteme Qanto und Trigon. Doch auch hier beweist Ninka seinen Ideenreichtum: „Taska“ sieht aus wie eine moderne Einkaufstasche aus Kunststoff und ist dennoch wesentlich vielseitiger einsetzbar. Die Idee zu dieser Neuentwicklung, verriet Benjamin Oehls, komme aus dem Produktbereich „Abfall­ sammlersysteme“. Die Aufgabenstellung war die Entwicklung einer temporären Stau- und späteren Transportmöglichkeit für jene Wert­ stoffe, die nicht von den üblichen Ninka-Abfallsammlerbehältern er­ fasst werden (können). Die Lösung heißt „taska“: Die Kunststoffta­ sche findet Platz in Schubkästen mit mehr als 600 mm Breite neben den anderen Abfallsammlern. Sie steht rutschsicher auf den üblicher­ weise ausgelegten Noppenmatten. Und ihre Höhe ist bei eingeklapp­ ten Tragebügeln der der Abfallsammler des Systems „eins2vier“ exakt www.ninka.com angepasst.

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küche + architektur | 39


Design + komfort

Ein starkes Duo: VS ADD® Board und VS ADD® Box. Die beiden stehen jedes für sich allein und in der Zusam­ men­nutzung für optimale Funktiona­ lität und Design.

Vauth-Sagel – Innovativ, nachhhaltig und kundenorientiert … … so präsentierte sich der Beschlagspezialist auf einem 832 Quadratmeter als polygonale Gartenlandschaft gestalteten Stand. Für das Familienunternehmen steht bei allem Tun stets der Mensch als Partner, Kunde und Nutzer mit seinem Wunsch nach ressourcenschonendem Wirtschaften, Handeln und Wachsen im Fokus, wie Standgestaltung und Produktentwicklungen bewiesen.

D

as Messemotto des Beschlagspezialisten „You grow with every decision“ dokumentierte durch smarte Produktinnovationen, ein neues Verpackungsdesign und weiterentwickelte Ober­ flächen. Ob Baukastenlösungen, moderne Oberflächen, nachhaltige Konzepte oder Komfort gepaart mit Ordnung, den Systemgedanken stellte das Unternehmen in Form von Kollektionen dar und unterfüt­ terte das Bestreben nach mehr Modularität und Baukastenprinzipien für nachhaltige Anwendungen und Marktsegmente. Oberflächen, die optisch und haptisch überzeugen Auch hinsichtlich seiner jahrzehnte langen Oberflächenkompetenz überzeugte der Beschlagspezialist auf ganzer Linie. Das Unternehmen hatte sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt, stark investiert und setzte und setzt auch hier auf

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modernste,umweltfreundliche Verfahren. Ob matt, seidenmatt oder glänzend, die neuen Oberflächen harmonieren in Farbe und Struktur perfekt mit modernen Küchen. Besonders ins Auge fielen die neuen strukturierten Trendoberflächen alu ST, stone ST und nero ST. Als Alternative zum umweltschädlichen Chrom bietet Vauth-Sagel die Pulveroberfläche Platinum an. Zudem setzt das Unternehmen ge­ zielt auf antibakterielle Oberflächen. So wird mithilfe von Silberionen ein 99,9-prozentiger antibakterieller Schutz bei den Kunststoffboxen und Deckeln der VS ADD® Box Serie erreicht. Einfach Ordnung halten Die VS ADD® Box zeigt sich als ideale Lösung, um Ablagen optimiert zu nutzen und gleichzeitig kleinere Dinge oder hohe Gegenstände rutsch- und kippsicher zu lagern und zu sortieren. Neu für diese Pro­


Fotos: Vauth-Sagel

1 2

3

1 Als Alternative

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zum umweltschäd­ lichen Chrom bietet Vauth-Sagel die Pulveroberfläche Platinum an. 2 VS ENVI® Water 3 VS TOP® 4 VS ADD® Separator

duktlinie sind die von Silberionen durchsetzten Kunststoffoberflächen von Box und Deckel, die für einen 99,9-prozentigen antibakterieller Schutz sorgen. In Formsprache und Abmessung exakt auf die Boxen abgestimmt, zeigt sich das VS ADD® Board. Erhältlich ist dieses prak­ tische Organisationselement in drei Breitenvarianten. Bis zu 100 Prozent Platzausnutzung Im Gegensatz zur herkömmlichen „Kramschublade“ ermöglicht der VS ADD® Separator eine individuelle Aufteilung der Gegenstände in den Vauth-Sagel Designablagen Essentio und Planero®. Dank seiner stufenlosen Verstellbarkeit bietet er grenzenlose Möglichkeiten in Kü­ chen und Hauswirtschaftsbereichen. Der neue VS SUB® Larder und VS Larder Flex Module bilden in Kom­ bination mit dem bewährten Hochschrankauszug VS TAL® Larder so ein Baukastensystem für mehr Individualität und maßgeschneiderte Lösungen im Hoch- und Unterschrank. Noch mehr Spielraum für individuelle Lösungen – im Schrank und auch darüber hinaus bietet die Erweiterung der bestehenden VS TAL® Gate Baugruppe um das VS Gate Rack und das VS Gate Rack Plus. Ganz neu im Programm ist die Maxi Ablage in 750er-Breite, sie funk­ tioniert auf Basis des bewährten 600er Rahmens und trägt dem ak­ tuellen Trend zu breiteren Türfronten Rechnung. Auch der VS Gate Baukasten kann mit den VS ADD® Boxen und dem VS ADD® Separa­ tor ergänzt werden und wird so zu einer individualisierten Stauraum­ lösung. Für Furore sorgte ebenfalls wieder der Absenkbeschlag für Ober­ schränke VS TOP® Down, der Hängeschränke optimal zugänglich

macht. Mittlerweile mit dem Golden Award – Best of the Best in der Kategorie Küchenmöbel und -ausstattung – vom Kitchen Innovation Award prämiert, steht er für hervorragende Funktionalität, Innova­ tion, Produktnutzen, Design und Ergonomie. Parallelen – Hauswirtschaftsraum und Caravaning Wer je in einem Wohnmobil auf die Reise gegangen ist, der weiß, dass Platz und Ordnung wesentliche Faktoren sind. Hinzu kommen Gewicht und Wetterbeständigkeit. Als Spezialist für intelligente Stauraumlösungen präsentierte Vauth-Sagel eine Auswahl speziell ­ für den mobilen Sektor entwickelter Produkte in der neuen Oberfläche alu ST. Seine Kompetenz im Bereich Hauswirtschaft stellte Vauth-Sagel an­ hand traditioneller Lösungen aus Draht und mithilfe der neuen De­ signline Essentio unter Beweis. Ergänzt wird das Portfolio mit dem neuen Wäscheauszug VS WASH®, der auf der Technik der bewährten VS ENVI® Space Abfalltrennsysteme aufbaut. Das Abfalltrennsysteme VS ENVI® ist am Markt bereits erfolgreich etabliert. Neu im Programm sind VS ENVI® Water, während die Systeme VS ENVI® Flex undVS ENVI® Free ein Upgrade erhielten. Die Eimer aller VS ENVI®-Systeme werden bis zu 100 Prozent aus re­ cyceltem Material hergestellt und sind selbst auch wieder vollständig recycelbar. Mit dem größten Portfolio an integrierten Lösungen am Markt bietet diese Produktlinie für alle Haushaltsgrößen passende Lösungen und das auch in Form der Berücksichtigung internationaler Maße, wie zum Beispiel für https://vauth-sagel.com den britischen und amerikanischen Markt.

küche + architektur | 41


Unternehmen + Köpfe

E.G.O. – die Weichen stehen auf Wachstum Von Future Washing bis Zonengaren

„Die E.G.O.-Gruppe erzielte im Jahr 2022 einen Umsatz von 805 Millionen Euro und liegt mit einem Plus von 33 Millionen Euro leicht über Vorjahr“, ­berichtete Dr. Karlheinz Hörsting, seit August 2022 CEO der E.G.O.-Gruppe. Die überwiegend international agierende Unternehmensgruppe hatte während der Pandemie vom Cocooning-Trend und einer entspre­ chend hohen Nachfrage nach Hausgeräten profitiert.

D

as Jahr 2022 zeigte sich jedoch von den zahlreichen wirt­ schaftlichen Herausforderungen gezeichnet. „Das Jahr 2022 war von Preissteigerungen geprägt. Das Volumen war leider rückläufig“, bilanzierte der Manager die Situation. Die hohe Inflation, massiv gestiegene Energiepreise, Lieferengpässe im Bereich Elektro­ nik insbesondere bei den Halbleitern, die sich erst seit Beginn dieses Jahres langsam auflösten, belasteten insbesondere die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2022. Auch der projektbezogene Umsatz in Asien war mit minus 15 Prozent rückläufig. Die E.G.O.-Gruppe tätige hier bereits heute über zehn Prozent ihres Gesamtumsatzes, den es gelte, kontinuierlich weiter auszubauen.

Seit Anfang des Jahres komplettiert Dr. Clemens Philippson (l.) als

Kräfte konzentrieren „Die E.G.O. hat frühzeitig auf das Marktumfeld reagiert, ihre Kräfte gebündelt und weltweit entsprechende Maßnahmen eingeleitet“, be­ tonte Dr. Karlheinz Hörsting. Es galt, so schilderte der dynamische Manger weiter, Preiserhöhungen weiterzugeben. Projekte mussten teilweise verschoben oder gestoppt und das Budget für 2023 auf die deutlich niedrigeren Bedarfe ausgerichtet werden. „Das waren teil­ weise bis zu 40 Prozent im Market-Entry-Segment wie in Zagreb, Kroatien“, verdeutlichte er das Ausmaß und ergänzte: „Wir haben ein Projekt „United“ initiiert zur Effizienzsteigerung in unseren Produk­ tionsstandorten. Gleichzeitig haben wir Szenarien zur Optimierung unseres Produktionsnetzwerkes bewertet.“ Ein Ergebnis daraus sei die Schließung des E.G.O.-Standortes in Newnan, USA, und dessen Ver­ lagerung nach Mexiko. „Um unsere Liquidität zu sichern galt es ferner, an unseren Lagerbeständen zu arbeiten. Auch das Thema Digitalisie­ rung mit dem Fokus auf E-Commerce sowie auf die Einführung des neuen ERP-Systems zur Schaffung einer zukunftssicheren und schlan­

keren IT-Struktur wurde weiter vorangetrieben. „Gleichzeitig nutzen wir“, erläuterte Dr. Karlheinz Hörsting weiter, „die Gelegenheit, künf­ tige Wachstumschancen insbesondere in den Regionen Nord Ameri­ ka und APAC noch besser zu erschließen.“ Dazu beitragen solle u.a. die E.G.O-Motorheizpumpe für Spülmaschinen, die 2023 in diesen Regionen lanciert werden soll. Aufgrund der politischen Unsicher­ heiten wolle man die Regionen APAC durch die Aufteilung in Chi­ na und Rest of APAC noch stärker unterscheiden. „In den Regionen wollen wir unsere Marktposition durch den Aufbau regionaler Hubs mit Sales, Productmanagement und Entwicklungskompetenz weiter ausbauen und den Fokus noch stärker auf Produkte legen, die speziell für die Bedarfe dieser Märkte ausgerichtet sind. Mit diesem Vorgehen bleiben wir weiterhin der Local-for-Local-Strategie treu.“

42 | küche + architektur

Chief Sales and Technology Officer (CSTO) die Geschäftsführung der E.G.O.-Gruppe. Der promovierte Maschinenbau-Ingenieur kommt mit dem Blick von außen, und bringt über 20 Jahre Erfahrung in der Hausgeräte-Industrie mit. Damit wirkt er als optimale Ergänzung zu Dr. Karlheinz Hörsting, der die Unternehmensgeschicke bereits seit 2009 in unterschiedlichen Managementpositionen sehr eng begleitet. Mit der neuen Geschäftsführung ist E.G.O. gut für die Herausforderungen der Zukunft aufgestellt und betont den Stellenwert von Innovation und Vertrieb für die globale Geschäftsentwicklung.

Wachstum durch nachhaltige Innovationen Darüber hinaus habe man noch zahlreiche weitere Innovationen im Köcher, mit denen man Impulse für die erfolgreiche Zukunft der


Fotos: E.G.O.

Mehrere Gerichte perfekt auf einmal im Ofen garen – ein neuer Ansatz der E.G.O.Gruppe unter der Leitung von Marcus Frank.

Kabellose Energie­

Ein interessanter

übertragung bei

neuer Ansatz für

Haushaltskleingerä­

das Waschen der

ten – ein Projekt der

Zukunft –

E.G.O.-Gruppe unter

das E.G.O.-Projekt,

Leitung von Konrad

geleitet von Mirja Vogt

Schönemann.

und Uwe Schaumann

Gruppe setzen wolle: „Wie z.B. das Ende des Kabelsalates mit der KiTechnologie.“ Dabei handele es sich um eine induktive Energieüber­ tragung, durch die die Inbetriebnahme von Kleingeräten vollkommen kabellos erfolgen könne. „Die kabellose Ki-Technologie wird in naher Zukunft in Küchenkleingeräten sowie in Induktionskochfeldern und unter beliebigen nichtmetallischen Oberflächen im Küchen- und Wohnbereich verfügbar sein“, zeigt sich Dr. Karlheinz Hörsting über­ zeugt. Die technologischen Herausforderungen für die Integration von Ki in Induktionskochfeldern habe E.G.O. bereits gelöst, sodass nun Kochen und der Betrieb von kabellosen Kleingeräten auf dersel­ ben Kochstelle möglich sind. Es handele sich hier um einen neuen kabellosen Industriestandard zum kabellosen Betrieb dieser Hausge­ räte. Für dessen Definition und Ausgestaltung engagiere sich E.G.O. entsprechend stark und arbeite dabei mit namhaften Hausgeräteher­ stellern zusammen. „Das Interesse der Hausgeräteindustrie an dieser Technologie ist groß, E.G.O. plant deshalb noch in diesem Jahr die ersten konkreten Produktentwicklungen“, betonte der engagierte Ma­ nager. Eine weitere Innovation der Gruppe betrifft den Bereich „Future Wa­ shing“: Waschmaschinen sollen mit diesem neuen Ansatz nutzer­ freundlicher, nachhaltiger und langlebiger werden. Die Zahl der bisher notwendigen Komponenten könne damit reduziert und wichtige Mo­ dule für eine leichtere Wartung in eine gut zugängliche ausziehbare Schublade untergebracht werden. Zudem beinhalte die Schublade Mi­ croplastikfilter, zum Schutz der Hydraulik vor Beschädigungen durch Schmutz. „Im nächsten Schritt sucht E.G.O. Hausgerätepartner, die das Konzept mit umsetzen“, erklärte Dr. Karlheinz Hörsting, wohlwis­ send, dass diese Innovation ein Redesign der derzeitigen Waschma­ schinennutzung fordert.

Und last but not least setzt E.G.O. auf die Durchschlagskraft einer weiteren bahnbrechenden Innovation unter dem Thema: „Backofen neu gedacht“. Mit Hilfe des Zonenkochens und automatischer Programme können Lebensmittel mit unterschiedlichen Garzeiten künftig nebeneinander punktgenau und just in time gegart werden. Ermöglicht wird das durch das dem Gargut entsprechende Ansteuern von Heizelementen. Auch hier sei man bereits mit renommierten Hausgeräteherstellern im Gespräch. Emissionen reduziert Deutliche Fortschritte habe die E.G.O.-Gruppe beim Ziel erreicht, die eigenen Treibhausgasemissionen zu verringern: Im Vergleich zu 2019 konnten die Emissionen Scope 1 und Scope 2 um 32 Prozent reduziert werden. „Das liegt vor allem an der verstärkten Nutzung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienzsteigerungen“, erklärte Dr. Karlheinz Hörsting. So wurde beispielsweise auf dem Dach des Werks E.G.O. Components (China) Co. Ltd., Taicang, eine Photo­ voltaikanlage installiert, die 780 Tonnen CO2 im Jahr einspart. Neue Kompressoren im Werk E.G.O. Elektrokomponente d.o.o. in Zagreb können die dort benötigte Druckluft effizienter erzeugen und sor­ gen so für eine CO2-Einsparung von 214 Tonnen jährlich. Auch die optimierten Glühöfen im Werk E.G.O. Elektrikli Aletler Sanayi A.S., Ergene/Türkei, senken den CO2-Ausstoß um 191 Tonnen. Die Fort­ schritte wurden vom Carbon Disclosure Project (DCP) gewürdigt: Die E.G.O.-Gruppe verbessert sich im Klimawandel Score. Grundsätzlich sieht sich die E.G.O.-Gruppe trotz eines herausfor­ dernden konjunkturellen Umfelds für die Zukunft gut gerüstet. Als führender Zulieferer für Hersteller von Haushaltsgeräten prägt E.G.O. die Technik in Küchen: Innovationen aus Oberderdingen sind in der www.egoproducts.com Welt erfolgreich im Einsatz. küche + architektur | 43


Der Kreis – Jahreshauptversammlung 2023 „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“

… ein Zitat des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry, das sich durchaus auf die Entwick­ lung und Fortentwicklung des Der Kreis Systemverbunds anwenden lässt. Mit einem synergetisch auf die sich wandelnden Märkte abgestimmten Dienstleistungsportfolio, ausgerichtet auf die Belange der mittler­ weile 3621 Mitgliedsunternehmen, stellt sich die Verbundgruppe gemeinsam den analogen wie digitalen Herausforderungen der Zukunft.

D

er Gesamtumsatz von der Der Kreis Systemverbund aus Kü­ chenspezialisten, Bad, Heizungs-, und Klimaspezialisten, Schreinern, Tischlern sowie Laden-, Innen- und Fensterbau­ spezialisten ist in 2022 um 10,4 Prozent und damit von 4,73 Mrd. Euro auf 5,22 Mrd. Euro gewachsen: „Das ist Ihr gemeinsamer Erfolg!“, mit diesem positiven Ergebnis begrüßte Ralph Leimbach, Geschäftsführer des Unternehmens die Besucher der Jahreshauptversammlung. Die Zahl der Mitgliedshäuser erhöhte sich im vergangenen Geschäftsjahr in 18 europäischen Ländern von 3.512 auf 3.621 (plus 109) ange­ schlossene Unternehmen. Der Durchschnittspreis der Küchen lag 2022 bei 15.480 Euro, was einem Plus von 5,16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. „Sie als kreative Küchenspezialisten mit Ihren großartigen Ideen und innovativen Planungen sorgen dafür, dass die individuelle Einbaukü­ che immer mehr zum Mittelpunkt des Lebens wird. Die Küche avan­ ciert zum Statussymbol!“, so Ernst-Martin Schaible, geschäftsführen­ der Gesellschafter des Der Kreis Systemverbunds, erfreut in seiner Begrüßung zum Kongressauftakt. Und das auch in einem schwierigeren konjunkturellen Umfeld, wie von Ralph Leimbach, Geschäftsführer Der Kreis, beschrieben: Im Jahr nach Corona haben steigende Zinsen, hohe Energiekosten sowie eine hohe Inflation Wirtschaft und Konsumenten voll im Griff. Die Inflationsra­

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te liege im April bei rund 7 Prozent. Auf das Jahr 2023 gesehen, werde sie mit 6,2 Prozent prognostiziert. Als Lichtblick sei die Einschätzung für das Jahr 2024 mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent zu sehen. Das Wohnungsbaugewerbe habe mit höheren Baukosten, und bedingt durch die höheren Hypothekenzinsen, mit einer Stornierungswelle zu kämpfen. Schon jetzt sei absehbar, dass die Politik ihr Ziel, 400.000 Wohneinheiten umzusetzen, in diesem Jahr nicht erreichen können werde. Das wirke sich natürlich auch auf den Absatz von Küchen aus. Verbraucher haben Themen wie Heizungstausch und energetische Sa­ nierung im Blick, was zu Lasten der Küche gehe. Die hochwertige Kü­ che sei von dieser Entwicklung jedoch weniger stark betroffen, hob Ralph Leimbach hervor. Erfreulich zeige sich die Liefersituation der Hersteller. Im Besonderen auf Seiten der Hausgeräteindustrie habe sich die Liefertermintreue in den letzten Monaten signifikant verbessert. Bezüglich der Preiserhö­ hungen habe man mit viel Energie mit den Herstellern verhandelt und entsprechende Lösungen gefunden. Der aktuelle Auftragseingang bei den Herstellern sei merklich zurückgegangen, was u.a. mit der Ab­ satzschwäche der Großfläche zusammenhänge. Deshalb, so appellier­ te Ralph Leimbach an die Industriepartner der Verbundgruppe: „Fo­ kussieren Sie sich weiter auf Ihren stärksten Absatzkanal, den der Küchenspezialisten!“


Handel + Markt

Ralph Leimbach, Geschäftsführer Der Kreis

Ernst-Martin Schaible, geschäftsführender Gesellschafter Der Kreis Systemverbund, und Christian Wulff, Bundespräsident a.D.

Wertig währt am längsten Gespräche mit den nationalen und internationalen Mitgliedern der Verbundgruppe verdeutlichten eine gute Auftragslage, eine ordentli­ che Abschlussquote und der Durchschnittpreis steige bei leichtem Rückgang der Stückzahl. Konsumentenbefragungen unterstrichen die Polarisierung des Marktes in günstigere bzw. wertigere Küchen. Die wertige Küche werde weiterhin Statussymbol sein. Darin liege die Chance für die Küchenspezialisten. Fakt sei jedoch auch, dass wieder mehr dazu beigetragen werden müsse, um die Frequenz im Küchen­ studio zu erhöhen. Dabei verwies Ralph Leimbach auf die endverbrau­ cherorientierte Marke www.kuechenspezialisten.de. Sie biete den Konsumenten eine Orientierungshilfe auf der Suche nach einem kom­ petenten Küchenspezialisten. Länderübergreifende Lösungen Als Visionär blickte Ernst-Martin Schaible von Anfang an über die Grenzen Deutschlands hinaus: Bereits 1984 gründete der Unterneh­ mer die erste Ländergesellschaft in Österreich. Mittlerweile ist der mittelständisch orientierte Systemverbund auch in den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich, Belgien und Lu­ xemburg, Österreich, in der Schweiz, in Portugal, Spanien, Südosteu­ ropa und jetzt auch in Italien erfolgreich unterwegs. Was das Dienst­ leistungsportfolio der Verbundgruppe anbelangt, so orientiere sich dieses grundsätzlich landesspezifisch. Mögliche Synergien werden durch den grenzüberschreitenden Austausch analysiert, auf ihre Sinn­ haftigkeit überprüft und dann entsprechend genutzt: So wurde in An­ lehnung an den Küchenspezialisten des Jahres in in diesem Jahr erst­ mals die Designküche in Österreich prämiert. In der Schweiz führte der Systemverbund auf Wunsch seiner Mitglieder die Fünf-JahresGarantie ein und realisierte speziell für diesen Markt einen OnlineShop für E-Geräte im B-to-B-Geschäft. Auf Anregung der Der Kreis-Mitglieder in Frankreich wurde für deren Markt ein digitaler Produktkatalog erstellt. Mittlerweile beinhalte dieser rund 60 000 Produkte aus dem Geräte-, Spülen-, Zubhör- und AccessoireBereich. Genutzt werde dieses digitale Werk von rund 1800 Usern. Für Belgien lancierte Der Kreis die Endverbraucher-Marke www.keu­ kenspecialisten.be, die bereits von 50 Mitgliedsunternehmen genutzt werde. Die englische Ausführung der Online Marke www.mykitchen­

specialist.co.uk stoße bereits bei über 100 Mitgliedern von Der Kreis UK auf regen Zuspruch. Nicht zu vergessen das Franchise-Konzept Varia: Mit seinen heute 135 Mitgliedsunternehmen ist es neben Deutschland auch in SüdostEuropa erfolgreich. Zudem, so Ralph Leimbach, baue man derzeit auch den Markt in Rumänien auf. KüchenDesk – Gamechanger für die Branche Das Highlight des Kongresses präsentierte Ulf Triebener, Der Kreis Geschäftsführer Vertrieb und Marketing. „Ich war mir nicht darüber im klaren wie viel Arbeit es ist und wie viel Mithilfe von Seiten unserer Mitglieder nötig ist, um eine Software zu entwickeln, die die Aufgabe hat, Ihnen als Unternehmen das Alltagsgeschäft so einfach wie mög­ lich zu machen. Eine Software, die einen Gamechanger für die gesam­ te Branche darstellt.“ Gemeinsam mit dem Partner Meisterdesk, Ber­ lin, sei das nun gelungen. „KüchenDesk ist eine moderne, cloudbasierte Lösung für die gesamte Betriebsorganisation des Küchenstudios mit Warenwirtschaft, CRM und einer zentralen Datenbank – von Küchenspezialisten für Küchen­ spezialisten entwickelt“, informierte Meisterdesk-Geschäftsführer Marco Hanczuch und ergänzt: „Die neue Software umfasst den voll­ ständigen Workflow, der die komplette Customer-Journey in einem Küchenstudio abbildet. Sie ist ganz an den Bedürfnissen eines Kü­ chenprofis orientiert. Die Prozesskette, die jeder Küchenspezialist täglich im Blick haben und größtenteils auch Tag für Tag durchlaufen muss, scheint uner­ messlich: vom Kundenkontakt, über die Bedarfsanalyse, die Planungs­ phase, das Angebot, den Kaufvertrag, das Aufmaß, die Korrektur, die Bestellung, die Aufmaßbestätigung, die Bestellbestätigung, den Mon­ tageplan, die Terminierung, den Wareneingang, die Warenbereitstel­ lung, den Versand, die Auslieferung, die Montagenachbearbeitung und -prüfung. den Buchungsabschluss bis hin zum Aftersales. Die neue cloudbasierte Software-Lösung KüchenDesk macht es möglich, die gesamte Prozesskette in einem System zu überblicken und zu ma­ nagen. Das spart Zeit und Nerven und eliminiert Fehlerquellen: KüchenDesk dient daher“, so Marco Hanczuch, „auch der Reklamationsvermeidung und bringt durchschnittlich 30-40% Zeitersparnis je Kommission.“

küche + architektur | 45


Handel + Markt

Ulf Triebener (4.v.l.), Der Kreis Geschäftsführer Vertrieb und Marketing, präsentierte KüchenDesk: „Wir haben eine Pilotengruppe aus den Reihen unserer Mitglieder gegründet, von der One-Man-Show bis hin zum Filialisten, und gemeinsam die Basis für diese Software erarbeitet.“ „KüchenDesk ist eine moderne, Cloud-basierte Lösung für die gesamte Betriebsorganisation des Küchenstudios mit Warenwirtschaft, CRM und einer zentralen Datenbank – von Küchenspezialisten für Küchenspezialisten entwickelt“, informierte Meisterdesk-Geschäftsführer Marco Hanczuch (r.).

Auf Augenhöhe „Mit der Software KüchenDesk möchten wir dazu beitragen, den Kü­ chenspezialisten ein bisschen mehr Freizeit, ein bisschen mehr Ge­ winn und ein bisschen mehr Sicherheit zu geben“, betonte Ulf Triebe­ ner während seiner Präsentation. „Wir sind ein Verband „von Mitgliedern für Mitglieder“: Dementsprechend haben wir eine Pilo­ tengruppe aus den Reihen unserer Mitglieder gegründet, von der One-Man-Show bis hin zum Filialisten, und gemeinsam die Basis für diese Software erarbeitet.“ Einer dieser Piloten ist Ralf Kling, Küchenspezialist aus Ludwigshafen: „Unser wichtigster Punkt ist die Kontrolle, damit wir am Ende des Ta­ ges eine einwandfreie Küche ausliefern und montieren und eine gute Kommunikation zu und mit unseren Kunden haben. Mit dieser Lö­ sung haben wir täglich erstmals alles unter Kontrolle, ohne alles kont­ rollieren zu müssen.“ Auch Daniel Scheffler, KüchenCentrum Potschien, Tornesch, ist be­ geistert: „Bei KüchenDesk haben wir den kompletten Betriebsablauf in einer Software zusammen und somit den perfekten Überblick. So­ mit kann ich jedem Kunden sofort Rede und Antwort stehen, über die entsprechenden Prozesse wie Warenverfügbarkeit oder Liefertermin. Sogar die Zeiterfassung für die Mitarbeiter kann sofort abgerufen werden.“ Patrick Florea, Varia Pavillon Leonberg, ging mit KüchenDesk als erstes Studio live: „Insbesondere die Tatsache, dass KüchenDesk cloudbasiert funktioniert hat mich begeistert. Da man mit dieser Software nicht orts­ gebunden ist, sondern von überall aus auf die Daten zugreifen kann.“ Alle drei Küchenspezialisten lobten die intensive Zusammenarbeit zwischen Softwareentwickler, Der Kreis und den Küchenspezialisten. „Wir haben die Software bekommen, die wir uns gewünscht haben.“ Zudem sei KüchenDesk keine statische Softwarelösung, sondern aus­ baufähig und daher zukunftssicher, da man kontinuierlich weitere Features implementieren könne und werde. Fazit: KüchenDesk ist eine nie dagewesene, allumfassende Betriebsor­ ganisationssoftware, sie managed den kompletten Ablauf in einem Küchenstudio. Die von Küchenspezialisten für Küchenspezialisten entwickelte cloudbasierte, digitale Dienstleistung deckt alle Bereiche von Angebot über Auftrag bis Montage und Reklamationsbearbeitung ab. Sie bietet Schnittstellen zu allen gängigen Planungssoftware-Pro­

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grammen und über DATEV sogar zum Steuerberater. KüchenDesk wird der gesamten Branche zur Verfügung stehen. Die Zukunft der Branche im Blick Denn die Branche ist für den Firmengründer und Visionär Ernst-Mar­ tin Schaible eine Herzensangelegenheit. Seit über 35 Jahren setzt er sich persönlich für die Förderung und die Gewinnung des Nachwuch­ ses für die Küchenbranche ein. Unter seiner Ägide wurde das Berufs­ bild „Küchenspezialist“ installiert, was bis heute der gesamten Bran­ che zugutekommt und zudem auch die MöFa in Köln als wichtige Institution der Branche unterstützt. Nicht zu vergessen die in 2009 gegründete Aktivität Der Kreis ANJA SCHAIBLE STIFTUNG, die sich in Kooperation mit Fachhochschu­ len und Universitäten nicht nur mit der Entwicklung der Küche von heute und morgen auseinandersetzt, All diese Aktivitäten wirken dem Fachkräftemangel entgegen und fördern das Interesse junger Men­ schen für die Branche. Dabei setzen sie sich grundsätzlich mit dem Wandel der Gesellschaft und mit der damit einhergehenden Verände­ rung der Innenarchitektur auseinander. „Die Küche im Mittelpunkt des Lebens“ – anders zu denken und im Bewusstsein der Gesellschaft zu verankern, dazu leistet die Der Kreis ANJA SCHAIBLE STIFTUNG mit ihren Projekten seit 2009 einen wertvollen Beitrag für die Küchenbranche. So wurde in Kooperation mit der Technischen Hochschule Ostwest­ falen Lippe (OWL) in Detmold im Herbst 2021 bereits der achte Stif­ tungspreis unter dem Motto „Kochen.Leben.Stories.“ auf der area30 vergeben. Gefragt waren innovative Ideen eines zukunftsfähigen Wohn-Koch-Konzeptes, aus denen Industrie und Küchenspezialisten inspirierende Impulse für neuartige Küchenlösungen ziehen können. Der Entwurf des „Geschichtenerzählers“ – eines der drei Gewinner­ projekte – zeigte sich so realitätsnah, dass hierfür ein zeitgemäßes Marketing- und Vertriebskonzept mit Blick auf eine potentielle Markteinführung erstellt werden sollte. Gesagt, getan: In einem an­ schließenden Projekt arbeitete die Stiftung mit der privaten Hoch­ schule für Kommunikation und Gestaltung (HfK+G), Stuttgart, zu­ sammen, um kreative Marketing-Konzepte auf Basis dieses Entwurfs zu entwickeln. Dreizehn hochmotivierte Studierende erarbeiteten unterschiedlichste Konzepte und präsentierten die sehenswerten Ent­


Handel + Markt

Die Preisverleihung zum „Der Kreis Küchenspezialist des Jahres“ ist seit mehr als zwanzig Jahren fester Bestandteil und Highlight des jähr­lichen Kongresses und Fotos: Der Kreis

gestaltete sich auch auf der Jahreshauptver­ sammlung in Kassel als festlicher Höhepunkt.

würfe im Sommer 2022 in der Der Kreis Verbundgruppenzentrale in Leonberg vorab. Auf dem Der Kreis Kongress in Kassel erfolgte nun die Ehrung der Studierenden. Gewonnen hat das Projekt von Selina Frank, Ewald Litke, Claire Petit, Lara Tomruk, Julia Winter. Dessen Leitmotiv „Wenn Küchen zu Begleitern werden“ ruft durch den neuen Namen „Urban Nomad“ eine treffende Assoziation hervor. Das ganz­ heitlich durchdachte Marketingkonzept mit Ton- und Filmsequenzen, einer Messestandgestaltung sowie einem Social-Media Auftritt über­ zeugte die Jury ebenso, wie die professionelle Art der Präsentation. Stiftungs-Projekt 2023/24 „change‘in kitchen sales“ Im April 2023 erfolgte bereits der Start zum neuen interdisziplinären Projekt der Der Kreis ANJA SCHAIBLE STIFTUNG: „change‘in kit­ chen sales“. Zusammen mit aktiven Industriepartnern und Dienstleis­ tern wie AEG, Ballerina-Küchen, Hettich, Kesseböhmer und SHD werden Studierende der HfK+G Stuttgart (Marketing + Kommunika­ tion), Hochschule Wismar, Fakultät Gestaltung (Innenarchitektur) sowie der Möbelfachschule (MöFa) Köln (Wirtschaft, Schwerpunkt Küche) an der „Entwicklung einer zukunftsfähigen und kreativen Visi­ on zu Planung, Beratung und Vertrieb von Wohn- und Küchenmö­ beln im Jahr 2030“ arbeiten. Die über das Sommersemester 2023 erar­ beiteten Projektergebnisse werden bereits im Laufe dieses Jahres in Leonberg gemeinsam von allen Hochschulen präsentiert. Die Preis­ verleihung und Ausstellung der Highlights wird im September 2024 auf der area30 in Löhne stattfinden. Auf höchstem Niveau Als individuell, realitätsnah, kreativ und zukunftsorientiert erwiesen sich die von versierten Küchen- und Einrichtungsplanern zum Wett­ bewerb „Küchenspezialist des Jahres“ eingereichten Referenzprojekte. Die Preisverleihung zum „Der Kreis Küchenspezialist des Jahres“ ist seit mehr als zwanzig Jahren fester Bestandteil und Highlight des jähr­ lichen Kongresses und gestaltete sich auch auf der Jahreshauptver­ sammlung in Kassel als festlicher Höhepunkt. Der Preis wird in einem hochkarätigen Wettbewerb an führende Küchenspezialisten in Deutschland vergeben. Die Gewinner stehen stellvertretend für alle auf höchstem Niveau agierenden Küchenspezialisten und deren krea­ tive und qualitativ hochwertige Planungen.

Bewertet wurden die anonymisierten Projekte von der vierköpfigen ExpertInnen-Jury, bestehend aus Sabine Gantzkow, Schulleiterin Fachschule des Möbelhandels (MÖFA), Prof. Dipl. Ing. Achim Hack, Hochschule Wismar/Fakultät Gestaltung, Yvonne Davy, Chefredak­ teurin küche + architektur, und Stephan Wörwag, Rechtsanwalt Der Kreis Systemverbund. Die Basis für die Jurierung bildet ein Punktesys­ tems, mit Fokus auf die Kreativität bei der Einbindung in die beste­ hende Raumsituation, die Umsetzung besonderer Kundenwünsche und technische Detaillösungen. Diese Einzelwertungen wurden in eine Gesamtwertung überführt und so die Gewinnerprojekte ermit­ telt: Die drei Gewinner erhalten ein Preisgeld von insgesamt 22.500 Euro. Die Plätze vier bis zehn erhalten jeweils eines der Der Kreis Me­ diapakete im Wert von jeweils 500 Euro. Die drei erstplatzierten Projekte zeichnen sich alle durch ihre hohe innenarchitektonische Gesamtkompetenz aus. Alle drei bestechen gleichermaßen als optisch ansprechende wie funktional überzeugen­ de, auf die individuellen Belange der Bauherren zugeschnittene und maßgeschneiderte Einrichtungslösungen. Den ersten Platz belegen Holger Krug und sein Team vom Wohnwerk Memmel in Stadtlauringen: Ein Feuerwerk planerischer Detaillösun­ gen macht diese Küche mit Essbereich zu einem Eyecatcher. Die span­ nende Kombination aus Eiche und Weiß findet konsequente Anwen­ dung vom Eingangs- bis zum Wohnbereich (siehe Seite 12). Die Planung und Umsetzung des Zweitplatzierten, Ihre Küche Gram­ bow & Widmer aus Schwerin, besticht durch die Symbiose aus Tradi­ tion und Moderne mit harmonischem Einsatz von Materialien sowie einem durchgängigen Farbkonzept. Das Projekt dokumentiert die Evolution der Kücheneinrichtung von der bloßen Platzierung von Kü­ chenmobiliar mit Geräten hin zur Umgestaltung komplexer Räume inklusive Eingriffen in den bestehenden Raumkörper. Die drittplatzierte Küchenplanung von rk Küchenkultur, Böblingen, überzeugt durch pfiffige Details in der Umsetzung: Elegantes Anthra­ zit trifft auf wohnliches Holz. Die homogene Hochschranklinie wird unterbrochen durch eine raffinierte Fensteraussparung. Die Kochinsel beherbergt eine selbstkonstruierte ein- und ausfahrbare Sitzbank. Im eingefahrenen Zustand verschmilz die Sitzbank optisch mit der Insel­ lösung und unterstreicht die minimalistische Ausrichtung des Expo­ www.derkreis.de nats.

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Handel + markt

Digital trifft physisch – Der Küchenring verbindet Welten Verbundgruppe nähert sich der 700 Mio.-Euro-Hürde

Die Zeichen stehen für Der Küchenring und dessen 667 Mitglieder (2022) in Deutschland und Österreich weiter auf Erfolg und Wachstum. Davon konnten sich die Besucher aus Fachhandel und Industrie auf der Jahreshauptversammlung in Wien auch in diesem Jahr überzeugen. Der zentralregulierte Umsatz (Einkaufsumsatz inkl. MwSt.) der ­Verbundgruppe stieg in 2022 um 5,15 Prozent auf 694 Mio. Euro. ­ Erfreulich für die Mitglieder: Die Ausschüttungen betrugen rund 90 Mio. Euro.

Fotos und Grafiken: Der Küchenring

Die durchschnittliche Ausschüttung lag in 2022 bei 15,37 Prozent.

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TurnusgemäSS wurde in Wien auch ein neuer Beirat gewählt. Diesem gehören an: Hanka Jacobs, Olaf Gatzke, Stephen Grimm, Andreas Negele und Michael Kramp, Beiratsvorsitzender, sowie dessen Nachrücker Roland Maier und Henner Riesenbeck.

D

ieses Wachstum kam auch der strategischen Allianz zwischen Der Küchenring, dem Schwesterverband Alliance und dem Partnerverband KüchenTreff zugute, die seit März 2020 in Sa­ chen Einkauf, Marketing und Dienstleistung an einem Strang ziehen. Gemeinsam erzielten die drei nach wie vor rechtlich eigenständigen Gesellschaften ein Umsatzvolumen von 1,373 Mrd. Euro. Das ent­ spricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 10,8 Prozent. Dabei lag allein der mit der Planung und Vermarktung von Küchenmöbeln getätigte Umsatz bei über 735 Mio. Euro. „Der Küchenring steht für Transparenz, Zuverlässigkeit und Vertrau­ en“, unterstreicht Jürgen Feldmann. „Zudem sichert die flache Hierar­ chie der Verbandsstruktur nicht nur die mit unter einem Prozent lie­ gende sehr geringe Eigenkostenquote, sondern auch die Möglichkeit eines schnellen, flexiblen Handelns bei aktuellen Marktveränderun­ gen“, ergänzt Marko Steinmeier. Die beiden Geschäftsführer der Ver­ bundgruppe beeindrucken durch ihre versierten Branchenkenntnisse und ihre große Nähe zu ihren Mitgliedern. „Wir haben das Ohr immer am Markt“, versichert das Duo, das die Wünsche der Mitgliedsunter­ nehmen gemeinsam mit dem Beirat aufgreift, zusammenfasst und in zukunftsorientierten Konzepten umsetzt. Allein deshalb hat nicht nur die geballte Einkaufspower zum Erfolg von Der Küchenring maßgeblich beigetragen, sondern vor allem auch das allumfassende, zukunftsorientiert Dienstleistungs- und Marke­ tingportfolio der Verbundgruppe. Eigenmarken wirken vertrauensbildend Mit Linea, Systhema und Inpura hat die Verbundgruppe drei Eigen­ marken am Küchenmarkt positioniert, die sich erfolgreich weiterent­ wickeln. Ausschlaggebend für deren ungebremstes Wachstum sind nicht zuletzt klar konturierte Corporate Identities, die bei allen kom­ munikativen Maßnahmen streng beachtet werden und im mittleren Preis-Segment liegen. „Die Nachfrage nach Küchen über 10.000 Euro steigt“, betont Jür­ gen Feldmann. „Bei der Planung und dem Verkauf ist Vertrauen die entscheidende Basis für geschäftlichen Erfolg. Unternehmen sollten deshalb öffentlich kommunizieren, dass sie nachweislich seriös und kompetent agieren. Das gilt auch für den Fachhandel.“ Entsprechend gestaltete Zertifikate weisen die Mitgliedsunternehmen, die eine oder

mehrere der Eigenmarken vermarkten, als qualifizierten Küchenspe­ zialisten aus. Gut sichtbar am PoS präsentiert, tragen sie zur Vertrau­ ensgewinnung und Imagebildung der Unternehmen bei. Erfolgreiche DigitalisierungsmaSSnahmen Individuell abgestimmte, ineinandergreifende, ganzheitliche Maßnah­ men, die die Mitglieder der Verbundgruppe gleichermaßen unterstüt­ zen, bilden die Grundlage des Erfolgs von Der Küchenring. So hat die Verbundgruppe früh erkannt, dass vor allem in der Digitalisierung großes Potenzial für den stationären Handel steckt. Was die Vermark­ tung der Eigenmarken anbelangt, so tragen Online-Konfiguratoren zum einen dazu bei, die individuellen Wünsche interessierter Endver­ braucher zu visualisieren. Zum anderen führen sie die potenziellen Küchenkäufer im Anschluss direkt in die stationären Studios der Kü­ chenring-Gesellschafter. Leads werden somit automatisch generiert und die Kunden sind optimal auf das Beratungsgespräch im Küchen­ studio vorbereitet. Hier bleibt dann ausreichend Zeit, um Detailfragen zu klären und den Kunden emotional abzuholen. Die Website – Visitenkarte jedes Unternehmens Für jedes Unternehmen fungiert die jeweilige Website als virtuelle Vi­ sitenkarte. Im Küchen- und Möbelfachhandel ist sie gleichzeitig eine zusätzliche Verkaufsfläche. Zudem ist es heutzutage für Firmen selbst­ verständlich, in den sozialen Netzwerken aktiv zu sein. „Nirgendwo sonst können Sie so direkt, umfassend und kostengünstig den Kunden erreichen“, stellt Jürgen Feldmann fest und betont: „Wir unterstützen unsere Mitgliedshäuser auch im digitalen Marketing ganzheitlich. An­ gefangen bei der Erstellung der eigenen Website, über zielgruppenori­ entierte Social-Media-Kampagnen, über die Erstellung entsprechen­ der Newsletter bis hin zum Dreh eigener Firmen-Videos. Auch der Austausch mit der Zielgruppe, der Aufbau einer Followerschaft, die Möglichkeit schnell und öffentlich auf Fragen zu antworten. Für eine entsprechend effiziente Kontakt-Anbahnung greifen wir auf ein intel­ ligentes Search Engine Advertising, Sea, zurück.“ Es ist die Symbiose aus virtueller und physischer Welt, die Fachge­ schäfte erfolgreich macht. Beide Welten befinden sich im kontinu­ ierlichen Wandel und müssen entsprechend angepasst werden. Das Küchenring-Team hat dies längst erkannt. Die Unterstützung seiner

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Handel + markt

Mitglieder beim Ladenbau bzw. die Studiogestaltung hat für die Ver­ bundgruppe stets eine hohe Priorität. Das beweist auch das neue Stu­ diokonzept. System Plus1 Küchen sind das Zentrum eines jeden Zuhauses. Umso wichtiger ist es, dass Kunden auf der Suche nach der richtigen Küche ein Küchen­ studio finden, in dem sie sich von Anfang an wohl und gut aufgehoben fühlen. „Mit dem Studiokonzept System Plus1 haben wir ein Laden­ baukonzept mit Wohlfühlambiete kreiert, das allen Anforderungen an eine moderne Einrichtung gerecht wird“, zeigt sich Jürgen Feldmann zufrieden. System Plus1 ist bereits ab einer Studiofläche von 200 Qua­ dratmetern realisierbar. Geplant und mit hochwertigen Materialien, umgesetzt von versierten Innenarchitekten, entsteht unabhängig vom Lieferantenportfolio ein fachlich wie emotional überzeugendes Studio.

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Auf Augenhöhe Für die Entwicklung dieses Konzepts und für die hohe Schlagzahl in puncto Digitalisierung erhielt das Küchenring-Team regen Zuspruch. Das können auch die frisch gewählten Beiräte bestätigen: Hanka Ja­ cobs, Olaf Gatzke, Stephen Grimm, Andreas Negele und Michael Kramp als Vorsitzender des Beirats, sowie dessen Nachrücker Roland Maier und Henner Riesenbeck engagieren sich gemeinsam mit dem Küchenring-Team für den Erfolg des mittelständischen Fachhandels. Obgleich, so die Bilanz der Verbundgruppe, ab dem zweiten Halbjahr 2023 mit deutliche Umsatzrückgängen zu rechnen sei, sieht man sich auch für diese herausfordernde Zeit gut gerüstet. Die Projektierungen für den Ausbau des bestehenden Dienstleistungs­ spektrums laufen bereits. Der Öffentlichkeit vorgestellt werden sie im kommenden Jahr vom 4. bis 5. Mai 2024 auf der Jahreshauptversamm­ https://kuechenring.de lung Der Küchenring in Warnemünde.


Handel + markt

In der Digitali­ sierung steckt groSSes Potenzial für den stationären Handel. Die OnlineKonfiguratoren der Küchenring-Eigen­ marken Linea, Inpura und Systhema helfen dem Endkunden seine Vorstellungen, Wünsche und Ideen zu visualisieren …

… und führen ihn im Anschluss auf die Verkaufsflächen der Küchenring-Gesell­ schafter. Leads werden somit automatisch generiert und die Kunden sind optimal auf das Beratungsgespräch vorbereitet. Im Küchen­ studio bleibt dadurch mehr Zeit, um Detail­ fragen zu klären und den Kunden emotional abzuholen. küche + architektur | 51


Handel + markt

Vorsprung durch Systemkompetenz Jahreshauptversammlung MHK Group 2023

Mehr als 3800 Gäste aus Handel, Handwerk und Industrie ließen es sich in diesem Jahr nicht nehmen, die Jahreshauptversammlung der international agierenden MHK Group zu besuchen. Für den Vorstand und die Dienstleistungsspezialisten der Verbundgruppe bot dieses volle Haus die beste Gelegenheit, um ihre Gäste nicht nur über die Einschätzung der derzeitigen wirtschaftlichen Lage, sondern auch über die ­kontinuierliche Weiterentwicklung der Gruppe als Systemanbieter zu informieren. Dabei haben Themen, wie Profilierung und natürlich auch Digitalisierung im Sinne aller, einen hohen Stellenwert. Seit Jahren trägt die kontinuierlich ausgebaute Systemkompetenz der Gruppe zur positiven Entwicklung von MHK bei.

B

ereits im vergangenen Jahr erzielte die Verbundgruppe einen Außenumsatz von stattlichen 9,727 Mrd. Euro. Und auch im ersten Quartal dieses Jahres, geprägt von Inflation und steigen­ den Zinsen und einem Einbruch der Baukonjunktur, zeigt sich die MHK Group noch immer auf einem positiven Kurs. Der Umsatzrück­ gang, so MHK CEO Volker Klodwig, sei in den ersten vier Monaten dieses Jahres deutlich geringer ausgefallen als erwartet. Die kumulier­ ten Daten per April liegen mit einem Plus von 0,04 Prozent um gute 4,5 Prozent über der angesetzten Jahresplanung. „Wir liegen derzeit summa summarum auf Vorjahresniveau.“ Zu verdanken ist diese Ent­ wicklung u.a. auch der heterogenen, branchenübergreifenden Mitglie­ derstruktur der Verbundgruppe. Während das Kernsegment Küche im Inland im ersten Quartal 2023 einen Rückgang von sechs Prozent hinnehmen musste, verzeichnete der Bereich Sanitär, Heizung- und Klimatechnik ein Wachstum von über zwanzig Prozent. Herausfordernde Zeiten „Wir befinden uns derzeit in einer technischen Rezession mit einem über zwei Quartale hinweg schrumpfenden BIP“, erläuterte Professor

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Rainer Kirchdörfer, Aufsichtsratsvorsitzender der MHK-Group, die derzeitige konjunkturelle Lage in Deutschland. Als Vorstand und Ge­ schäftsführung der Stiftung für Familienunternehmen in Deutschland und Europa setzt er sich Tag für Tag mit den nationalen und inter­ nationalen konjunkturellen Rahmenbedingungen auseinander und pflegt den Austausch mit Politik und Wirtschaft. Volkswirtschaftler rechneten zudem mit einer Sommerrezession, und der Eine oder An­ dere gehe mittlerweile davon aus, dass man das Jahr 2023 nicht positiv abschließen könne. Begründet liege dies in mehreren Faktoren: Die zwischen sechs und sieben Prozent hohe Inflation wirke sich negativ auf den privaten Konsum aus. Erwiesenermaßen erholten sich nega­ tive Verbraucherstimmungen nur schleppend. Die gestiegenen Zin­ sen bremsten Investitionen auf unternehmerischer und privater Seite. Zudem machten die hohen Zinsen das Sparen wieder interessanter. Hohe Energiepreise, Bürokratielast und Fachkräftemangel tragen ein Übriges zu einer negativen volkswirtschaftlichen Entwicklung bei. Weltpolitisch stehe man vor geopolitischen Risiken, bedingt durch Ukraine-Krieg, Lieferkettenprobleme, eine Spaltung der Welt, und könne überdies ein Decoupling, ein Abkoppeln internationaler Lie­


ferketten in wichtigen Bereichen nicht verhindern, was die Volkswirt­ schaft ebenfalls negativ beeinflusse. Erfolgsfaktor Differenzierung Auch die Rahmenbedingungen für Familienunternehmen haben sich, so Professor Rainer Kirchdörfer, in den letzten Jahren nicht verbes­ sert. Allerdings sei der Mittelstand und hier insbesondere kleine mit­ telständische Unternehmen im Kern sehr gesund und auch entspre­ chend widerstandfähig. Auch wenn die volkswirtschaftlichen Rahmen­bedingungen derzeit negativ seien, ließen sie sich betriebs­ wirtschaftlich durchaus positiv beeinflussen. Dies hätten die Mit­ gliedsunternehmen der MHK-Verbundgruppe in den letzten Jahren bewiesen. Letztendlich hänge der Erfolg insbesondere von der per­ sönlichen Leistung der einzelnen Familienunternehmen und der Kun­ dennähe ab. Die erfolgten Lohnerhöhungen sorgten für Kaufkraft. Jedoch gelte es hier für die Mitglieder der Verbundgruppe, sich mit ihren langfristi­ gen Investitionsgütern gegenüber kurzfristigem Konsum zu behaup­ ten und das verfügbare Budget für sich zu gewinnen. Hohe Energie­ preise in Kombination mit Klima- und Heizungsgesetzgebung sowie die darauf basierenden staatlichen Förderungen, spielten Handel und Handwerk entsprechend in die Hände. Letztendlich drehe sich so­ wohl für die Mitgliedsunternehmen des MHK als auch für die MHK Group selbst alles um die Unique Selling Proposition, bzw. um Allein­ stellungsmerkmale zur Stärkung des Wettbewerbs. „Wenn es uns hier gelingt zu punkten, werden wir auf jeden Fall den Wettbewerb zwi­ schen Konsum und langfristigem Invest aber auch zwischen anderen Wettbewerbern gewinnen.“ Fachhandel beim Verbraucher hoch im Kurs Unterstützt wird dieses Vorgehen auch durch die gute Reputation des Fachhandels bei den Konsumenten. Einer repräsentativen Online-

Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Civey zu Folge setzen über 75 Prozent der Verbraucher, die die Anschaffung oder die Sanierung von Küche, Bad oder Heizung planen, auf den Fachhandel oder das Fachhandwerk. In den nächsten 24 Monaten beabsichtige jeder Vierte über 25 000 Euro und weitere 18 Prozent der Befragten zwischen 15 000 und 25 000 Euro in diese Projekte zu investieren. Beim Kauf einer neuen Küche steht der Küchenfachhandel bei den Konsumenten an erster Stelle. 73 Prozent der Befragten vertrauen hier auf dessen Expertise und Fachkompetenz, 51 Prozent betonen die persönliche Beratung, 42 Prozent setzen auf gute Konditionen. Währenddessen spielen im Segment Bad und Sanitär vor allem die Erwartung an eine fachmännische Installation (69 Prozent), gefolgt von Fachkompetenz und Service (35 Prozent) eine große Rolle. Was die

Der erste gemeinsame Gala-Abend des neuen MHK Vorstandes: Wolfgang Becker, Volker Klodwig, Carolin Kronenberg, Thorsten Hallermeier, Frank Bermbach und Dr. Olaf Hoppelshäuser.

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Handel + markt

Modernisierung oder die Anschaffung einer neuen Heizung anbelangt, stehen Expertise (72 Prozent) und Beratung (54 Prozent) im Fokus. Und das Expertise durch ein bekanntes Symbol unterstrichen werden kann, das beweist die Verbundgruppe mit ihrer Handelsmarke MHK. MHK Relaunch „In vermeintlich unsicheren Zeiten können Unternehmen und Ko­ operationen und Marken Halt und Orientierung geben“, stellt Volker Klodwig fest. Musterhausküchen sei ein solcher Anker. Einer reprä­ sentativen Umfrage nach habe die Marke „musterhaus küchen“ einen ungestützten Bekanntheitsgrad von 30 Prozent und liege damit un­ mittelbar hinter dem von Ikea. Die Marke stelle einen großen Wert dar und habe eine hohe Relevanz bei den Endverbrauchern. Dement­ sprechend gelte es, sie weiterzuentwickeln. Mit einem umfassenden Marke-Relaunch rückt sie noch näher an das Leben der Menschen heran und zugleich in den Mittelpunkt des Zuhauses. Das adressiert auch der neue Claim „Gehören zum Leben“. „musterhaus küchen“ er­ fülle damit aktuelle Bedürfnisse der definierten Konsumenten-Ziel­ gruppe und bietet mit dem neuen Markenkern eine klare Orientie­ rung. Das nach den Werten der Marketingkunst geführte Markenkonzept zielt darauf ab, sich als „musterhaus küchen“-Fachge­ schäft im Markt zu differenzieren und daraus einen Wettbewerbsvor­ teil zu generieren. Verbunden ist das Markenkonzept für dessen Nut­ zer mit klaren Rechten und Pflichten. Summa summarum schaffe die Marke musterhaus küchen so eine noch stärker Markenpräsenz über den Fachhandel vor Ort und verbinde diese werthaltig mit der Persön­ lichkeit unabhängiger und professioneller Unternehmer. Frei nach dem demokratischen Grundsatz: „Jeder kann, keiner muss“, bietet die MHK Group für jeden Küchenspezialisten das passende Konzept, sei es als bekennender Nutzer der Marke musterhaus kü­ chen, des Franchise-Konzeptes Reddy-küchen oder der Gruppierung Küchen Liga, dem Zusammenschluss von Küchenfachhändlern, die

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zwar die Performance von MHK nutzen, dabei jedoch ausschließlich mit ihrem eigenen guten Namen in Erscheinung treten. The Difference MHK „Wir sind mit unserem Netzwerk aus 16 Dienstleistungsgesellschaften für alle unternehmerischen Belange unserer Partner mit den richtigen Lösungen da“, betonte Volker Klodwig. Und unterstrich: „Mit unserem Leistungsversprechen machen wir den Unterschied.“ Die Systemkom­ petenz habe aus einem erfolgreichen Einkaufsverbund eine leistungs­ starke Branchenplattform entstehen lassen. Die Kraft der Verbund­ gruppe erlaube es den Partnern, sich auf ihre Kunden zu fokussieren. Eine wichtige Säule der MHK Group bildeten hier die Cronbank und die IHT. Mit einer eigenen Banklizenz sei die Gruppe in der Lage, Li­ quidität zu sichern und Lösungen im Finanzkauf bereitzustellen. Die IHT entwickle die Zentralregulierung über eine digitale Kommissi­ onsakte weiter. Und ein 100-Prozent-Delkredere bedeute gerade jetzt ein nicht zu unterschätzendes Plus. Nicht zu vergessen die … Digitalisierung „Wir treiben die Vernetzung unseres Dienstleistungsportfolios gezielt voran, um damit unseren Mitgliedern entsprechende Mehrwerte zu bieten“, betonte Thorsten Hallermeier als Chief Digital Officer der MHK Group. Ziel sei es, mehr Dynamik und eine höhere Anpas­ sungsgeschwindigkeit an Innovationen zu erreichen, Daten klug zu nutzen und Business-Intelligence-Lösungen einzusetzen. Diese Öko­ systeme böten zudem auch das Potenzial, passende externe Partner hinzuzuziehen, um das Dienstleistungsportfolio der MHK Group ent­ sprechend zu ergänzen. Als Beispiel nannte der Digitalisierungsspezi­ alist das neue ERP-System für Carat. Um das Warenwirtschaftssystem zu realisieren, ist die MHK-Group ein Joint Venture mit Ametras Info­ matik AG eingegangen. Ihr Know-how bündeln die beiden Partner in der neu gegründeten Gesellschaft „AtheniX“ mit der Zielsetzung, ab


Handel + markt

Berlin en miniature (l.) – So präsentierte sich die Messe

„Das Goldene Dreieck“ zählt bei jeder

living & style in diesem Jahr. Nicht nur optisch war sie ein

Jahreshauptversammlung der MHK-Verbund­

echtes Highlight, sondern auch inhaltlich. Auf insgesamt

gruppe zu den Highlights. Jahr für Jahr

7.000 qm und unterteilt in Berliner Stadtteile und U-Bahn­

beweisen die Küchen- und Badspezialisten mit

stationen luden insgesamt 107 Aussteller und Dienstleister

ihren eingereichten Planungen ihr hohes Niveau

mit ihren Trends und Neuheiten zum regen Austausch ein.

in Beratung, Material und Planungskompetenz.

Anfang 2024 ein ERP-System bereitzustellen, das sich vollumfänglich in die Carat-Landschaft integrieren lässt. Digitalisierung und Emotionalisierung können durchaus Hand in Hand gehen, das beweist der Softwarespezailist durch Carat emotion, eine neue Grafik, die eine noch realistischere Präsentation als bisher ermöglicht und dadurch insbesondere den Verkauf hochwertigerer Küchen unterstützt. Beschaffungstool für Interdomus-Mitglieder Zudem habe man für die Mitglieder von Interdomus Haustechnik ein digitales Beschaffungstool entwickelt, das sich derzeit in der Pilotphase befindet. Ziel dieses Projekts sei es, ein zentrales Bestellportal für das Handwerk zu schaffen. Mit der neuen Oberfläche bündle man beste­ hende Shop­oberflächen und sei damit unabhängig von Herstellern oder Lieferanten. Damit stelle man dem Fachbetrieb an einer Stelle, in einem System, mit einer Oberfläche eine Lösung, die dann, wenn die Bestellung abgeschlossen ist, in der Lage ist, die Bestellung auf die un­ terschiedlichen Lieferanten verteilt. Das goldene Dreieck „Das Goldene Dreieck“ zählt bei jeder Jahreshauptversammlung der MHK-Verbundgruppe zu den Highlights. Jahr für Jahr beweisen die Küchen- und Badspezialisten mit ihren eingereichten Planungen ihr hohes Niveau in Beratung, Material und Planungskompetenz. In diesem Jahr führte die Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein durch die Award-Show. Die Wahl der

3580 Gäste im Saal fiel eindeutig aus: Mit 51 Prozent wurden Dominik Seeberger und Marcus Wölfel von der Weisendorfer Bäder mit Pfiff GmbH mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Natalie Riedel und Berik Schnabel von der BERiNGO GmbH in Hammersbach sowie Jörg Eisfeldt von der Eisfeldt GmbH in Wiesloch belegten die Plätze zwei und drei. Schauspieler Henning Baum übernahm gemeinsam mit Katrin Mül­ ler-Hohenstein die Auszeichnung der schönsten Küchen. Die schöns­ te Küche Deutschlands hatten in diesem Jahr Maria-Christin und Pe­ ter Schwarzkopf vom Küchenatelier Schwarzkopf + Schwarzkopf GbR in Lauterstein-Weißenstein geplant. Über Platz zwei freuten sich An­ drea und Thilo Keck von Küchen Keck in Freudenstadt. Den dritten Platz belegten Tülin Nikolic und Thomas Ernst von HEM Küchen, Bad Mergentheim. Besonders spannend wurde es bei der Jurierung von Europas schönster Küche. Eingereicht wurden Planungen versierter Küchenprofis aus Belgien, den Niederlanden, UK, Österreich, der Schweiz, Spanien und Deutschland. Und auch hier kamen die Stimmen der fast 4000 Veran­ staltungsbesucher zum Tragen. Danach ging der Preis für die schönste Küche Europas 2023 in die Niederlande zu Enrico Fleuren von Loomans Keukens in Eindhoven. www.mhk.de

Ein erfolgreiches Team, ­getragen von Kompetenz, Mut, Weitblick: Prof. Rainer Kirchdörfer, Meinhard Mundt, Doris und Werner Heilos sowie Jutta Strothoff.

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Hausmesse 2022 17. – 23. September

Räume erleben Die Rotpunkt-Küche ist das Zentrum des Wohnens und des Genießens. Nie war es gemütlicher, nie komfortabler, nie funktionaler. Dieses Lebensgefühl transportieren unsere Möbel in immer weitere Lebensbereiche – bis ins Wohnen und den Hauswirtschaftsraum. Wir laden Sie ein, diese Räume gemeinsam mit uns zu erleben. Zur Hausmesse vom 17. bis 23. September 2022 können Sie unser neues flexibles System für Ankleidezimmer entdecken. Und darüber hinaus neue Oberflächen, neue Farben und eine neue Ausstattung für die Schubladen-Organisation. Für die Küche – und darüber hinaus. Wir freuen uns auf Sie.

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Hausmesse 2022 17. – 23. September

Express Küchen GmbH & Co. KG Am Mühlenbach 1 · 49328 Melle Tel. 05226 5942-0 · Fax 05226 5942-4119 info@express-kuechen.de www.express-kuechen.de

Nolte Küchen GmbH & Co. KG Anni-Nolte-Straße 4 · 32584 Löhne Tel. 05732 899-0 · Fax 05732 899-8265 info@nolte-kuechen.de · www.nolte-kuechen.com

Rotpunkt Küchen GmbH Ladestraße 52 32257 Bünde Germany rotpunktkuechen.de rotpunktkuechen rotpunktkuechen_de rotpunkt-kuechen-gmb rotpunkt-küchen-gmbh

Schüller Möbelwerk KG Rother Straße 1 · 91567 Herrieden Tel. 09825 83-0 · Fax 09825 83-1210 info@schueller.de · www.schueller.de

küche + architektur | 57


Tim Raue ‒ Sternekoch und „The Taste”-Coach

Ofen für Neues Dual Cook Steam™ Backöfen der Serie 7 Die Einbaubacköfen der Serie 7 bestechen durch ihre Vielfalt in Funktionalität und Design und stehen für Koch- und Backkreationen auf höchstem Niveau. Mit Dual Cook Steam™ kannst du z. B. gleichzeitig oben backen und unten 100%iges Dampfgaren nutzen. Die Funktion AI Pro Cooking¹ erkennt deine Zutaten² dank der integrierten Kamera³ und gibt Betriebsart, Garzeit und Temperatur⁴ vor. Zudem fügt sich das maßgeschneiderte, grifflose Design nahtlos in deine Küche ein. Diese Qualitäten überzeugen auch Sternekoch Tim Raue.

¹ Nur bei ausgewählten Modellen verfügbar. | ² Nur im Menü „Automatisch kochen“ verfügbar. Die Art und Menge einiger Zutaten werden möglicherweise nicht erkannt. | ³ Die Kamera ist nur funktionsfähig, wenn das Licht eingeschaltet ist. | ⁴ Basiert auf einem von einer KI erstellten Algorithmus, nicht auf Echtzeitlernen. Wenn nach Erkennung der Zutaten und Rezeptauswahl ein Vorheizen erforderlich ist, müssen die Zutaten währenddessen aus dem Ofen genommen werden. Wenn kein Vorheizen erforderlich ist, können die Zutaten sofort nach der Erkennung gegart werden. Zusätzlicher Hinweis: Funktioniert möglicherweise nicht richtig, wenn bestimmte Lebensmittel eine dunkle Farbe haben oder abgedeckt sind, denn das kann die Erkennung behindern. Daher sollte der Garstatus eigenständig überwacht werden.


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