FACH SCHRIFTEN VERLAG
9/10·2017
PROFI WIE „XANAS“ ENTSTAND
DESIGN IN TROPFENFORM
Ein Gespräch mit Produktentwicklern und Designern über die neue Gegenstromanlage aus dem Hause Fluvo. Ab S. 16
WWO: WHIRLPOOL VERLOST
BARCELONA: MESSE IM BLICK
AQUANALE, GEWUSST WIE
Impressionen vom unterhaltsamen WWOSommerfest in Deißlingen. Seite 10
Ein Vorbericht zur Piscina & Wellness, die im Oktober stattfinden wird. Seite 12
Das Programm des Wellnessforums auf der Kölner Pool-Messe. Seite 20
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Editorial & Inhalt Design und Herstellung in Schweden seit 1967
Design mit langem Atem Messen werben ja oft mit den Innovationen, die ihre Aussteller auf ihren Messeständen präsentieren. Und die dann gerne mit einem Innovationspreis der Messe geehrt werden. Doch wie entsteht eigentlich eine Innovation? Wir haben uns dazu vor einigen Wochen auf den Weg nach Tübingen gemacht. Eine Stadt, die eine der ältesten Universitäten Deutschlands besitzt und einst als Stadt der Dichter und Denker galt (u. a. Goethe und Schillers Werke wurden dort verlegt). Ein Umfeld, in dem auch die Firma Schmalenberger seit vielen Jahren erfolgreich agiert – und zwar als innovativer Anbieter von Schwimmbadtechnik. Letztes Jahr auf der Messe in Lyon stellte die Firma ein Muster ihrer neuen Gegenstromanlage „Xanas“ vor – in diesem Jahr soll sie auf den Markt kommen. Wir haben die Verantwortlichen bei Fluvo sowie ein externes Designerteam getroffen und zeigen, wieviel Kreativität, Denkleistung und Ingenieurskunst in so ein Produkt einfließt. Im Gegensatz zu den sogenannten „Fast moving consumer goods“, den günstig produzierten Schnelldrehern unserer Konsumgesellschaft, sind Produkte wie die „Xanas“ auf eine lange Lebensdauer mit hohem Qualitätsanspruch ausgerichtet. Ein gutes Beispiel für den generellen Trend in der deutschen Schwimmbadbranche, in dem Individualität, Design und anspruchsvolle Technik immer wichtiger werden. Ihr Peter Lang!
I NHA LT BRANCHENNEWS 04 Klafs: Rock steigt in Geschäftsführung auf 08 Hayward: Investorengruppe übernimmt US-Firma
Ermöglicht
UNTERNEHMEN & PRODUKTE 10 WWO: Unterhaltsames Sommerfest 11 Spoga/Gafa: Alles für den Garten 12 Piscina & Wellness: Ausblick auf die Messe in Barcelona 16 Fluvo: Wie die Gegenstromanlage „Xanas“ entstand 20 Aquanale: Programm des Wellnessforums 22 Klafs/IAO: Die Wellnesszukunft der Hotels 24 Interview: Neue Richtlinie für Schwimm- und Badeteiche 26 Paul Bertram Petereit: Schwimmhallen mit Stil 30 Sopro: Sanierung der Münchner Olympia-Schwimmhalle 32 bsw: Neues Konferenz-Format in Berlin BSW-INSIDE 34 bsw inside: Messen, Akademie, Wahlen
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Peter Lang E-Mail: lang@fachschriften.de
Marijan Lazic E-Mail: lazic@fachschriften.de
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Susan Carlizzino-Hoog, Ruth Mayr, Joachim Scheible
Julia Skora E-mail: skora@fachschriften.de Alle Ratschläge in diesem Heft sind sorgfältig erwogen und geprüft, eine Garantie kann aber nicht übernommen werden. Die Haftung von Autoren und Verlag für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
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Branchennews
Klafs: Rock rückt in Geschäftsführung auf Seit 1. Juli lenkt eine Doppelspitze die Geschicke der Klafs Unternehmensgruppe: Phillip Rock, 37, bildet zukünftig als weiterer Geschäftsführer zusammen mit dem langjährigen Alleingeschäftsführer Stefan Schöllhammer, 60, die Geschäftsleitung. Der Diplom-Ingenieur wird die technischen Bereiche Entwicklung, Produktion, Logistik und Einkauf verantworten. Als langjähriger Prokurist der Unternehmensgruppe und Geschäftsführer mehrerer Tochtergesellschaften verfügt Rock über breites Know-how und fundierte Erfahrungen sowohl in den genannten technischen Bereichen als auch in der Unternehmensführung. „Für Klafs ist die Ernennung von Phillip Rock zum zweiten Geschäftsführer ein wichtiger Schritt. Die neue Struktur wird es uns künftig noch besser ermöglichen, das Unternehmen weiterzuentwickeln und die sich bietenden Wachstumschancen wahrzunehmen“, erklärt Stefan Schöllhammer, der
als Geschäftsführer weiterhin die kaufmännischen Bereiche verantwortet und darüber hinaus Sprecher der Geschäftsführung ist. Die Klafs Unternehmensgruppe beschäftigt über 700 Mitarbeiter an neun Standorten in Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen und Hongkong und erwirtschaftet einen konsolidierten Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro. www.klafs.de
Fluidra übernimmt Piscine Laghetto Der spanische Marktführer Fluidra hat 90 Prozent der Anteile des italinischen Poolherstellers Piscine Laghetto erworben. Bereits seit einem Jahr arbeiten beide Firmen unter dem Co-Brand Piscine Laghetto powered by Astral Pool eng im Bereich Filter und Pumpen zusammen. Der italienische Hersteller mit Sitz in Cremona/Lombardei, hat sich in den letzten 40 Jahren einen Namen für hochwertige Designerpools gemacht. Piscine Laghetto konzipiert Pools als dekoratives Feature in verschiedenen Umgebungen, ob in Gärten, auf Dachterrassen oder in geschlossenen Räumen. Das Unternehmen kann auf eine große Auswahl an Pools für kleine Flächen zurückgreifen. Piscine Laghetto hatte zuletzt einen Jahresumsatz von 7 Millionen Euro, die Geschäftstätigkeit konzentriert sich vor allem auf Italien und Frankreich. Fluidra will mit der Akquisition sein Portfolio weiter ausbauen, genau wie mit der Übernahme der Firma Sibo (Naturteiche, Bio-Pools) im Jahr 2016. www.fluidra.com, www.piscinelaghetto.com
4 SCHWIMMBAD + SAUNA PROFI 9/10-2017
Binder gewinnt German Brand Award Die Hamelner Firma Binder wurde am 29. Juni in Berlin mit dem German Brand Award ausgezeichnet. Firmenchef Siegfried Binder (im Bild) nahm den Preis vor Ort entgegen. Binder ist seit Jahrzehnten als Hersteller von Antriebstechnologien für Schwimmbadabdeckungen bekannt. 2011 gelang dem Unternehmen mit der Gegenstromanlage „Hydrostar“ eine echte Innovation – anders als herkömmliche Gegenstromanlagen erzeugt die „Hydrostar“ eine kraftvolle Strömung mithilfe der Turbinentechnologie. Nicht zuletzt diese Produktentwicklung hat das German Brand Institute dazu bewogen, Binder mit der seit 2016 vergebenen Auszeichnung zu würdigen. Die Auszeichnung soll insbesondere die erfolgreiche Markenstrategie der Firma Binder in den vergangenen Jahren hervorheben. Der German Brand Award wurde vom 1953 gegründeten Rat für Formgebung ins Leben gerufen und soll die Bedeutung der Marke als entscheidenden Erfolgsfaktor von Unternehmen stärken. www.hydrostar-binder.de
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Moritz Veith (Bild oben) ist der neue technische Leiter der Firma Behncke, Putzbrunn. Er folgt auf Philipp Kirschner, der in seine Heimat Brasilien zurückgekehrt ist. Veith ist bisher im 3D-Drucksektor tätig gewesen und besitzt einen Abschluss der Technischen Universität München, wo er sich zuletzt mit der Entwicklung einer Methodik zur Planung von produktflexiblen Montagesystemen auseinandersetzte. Philipp Brummer, in der Technikabteilung als direkter Assistent tätig, ist frischgebackener Industriekaufmann. Nach seiner erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung bei Behncke hat das Unternehmen den 22-Jährigen in eine Festanstellung übernommen. Zusammen werden sich Moritz Veith und Philipp Brummer um Produktneuentwicklungen bei der Behncke GmbH kümmern. „Wir freuen uns, mit einem jungen und dynamischen Team auch weiterhin immer eine Idee voraus zu sein. Unser Anspruch, mit regelmäßigen Abständen dem Markt Innovationen zu liefern, wird sich dadurch auch in Zukunft auszahlen“, so Behncke-Geschäftsführer Markus Weber dazu. www.behncke.com
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Branchennews
Agrob Buchtal in WM-Form Im Juli fand in der Budapester Duna Aréna die 17. Schwimm-WM statt. Die Arena beeindruckt nicht nur wegen ihrer markanten Architektur, sondern auch wegen ihrer neu gefliesten Becken und Innenräume. Hauptverantwortlich dafür: Agrob Buchtal, der Spezialist für Keramikfliesen aus dem oberpfälzischen Schwarzenfeld, einem Unternehmen der Deutschen Steinzeug AG. Im Inneren des Gebäudes befinden sich ein Wettkampfbecken, ein Aufwärmbecken, ein Sprungbecken und ein Lehrschwimmbecken. Im Außenbereich der Duna Aréna gibt es ein Becken mit Überdachung als Witterungsschutz und ein Becken für Kurzbahnwettbewerbe. Darüber hinaus wurden Agrob-Buchtal-Fliesen als Wandbelag in Umkleiden und Fluren sowie für die Beckenumgänge eingesetzt. Nach der WM wird ein Bereich der Arena für die Öffentlichkeit zugänglich sein, der andere Teil der Einrichtungen wird weiterhin professionell für den Leistungssport beziehungsweise für die Nachwuchsförderung genutzt. www.agrob-buchtal.de
J.D. Duhnke erhält German Brand Award Der Albstädter Schwimmbadbauer J.D. Schwimmbad-Bau & Design GmbH wurde am 29. Juni in Berlin beim German Brand Award ausgezeichnet. Das Unternehmen erhielt eine Auszeichnung mit dem Prädikat „Special Mentin“. Damit werden Arbeiten für besondere Aspekte in der Markenführung gewürdigt. Der Rat für Formgebung, der hinter dem German Brand Award steht, hat dabei die J.D.-Marke Poolair ausgezeichnet. Poolair steht für innovative Lüftungstechnik bei Schwimmbädern. In der Wettbewerbsklasse Excellence in Branding unter der Kategorie Heating & Bathroom wurde Poolair in einer Reihe mit Namen wie Buderus, Kaldewei oder Juno genannt. Geschäftsführer Jürgen Duhnke (im Bild) nahm den Preis in Berlin entgegen. Die Firma aus dem Zollernalbkreis feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. www.faszination-schwimmbad.de
Grünbeck im Reich der Mitte Grünbeck hat in diesem Mai im Beisein des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (im Bild) eine Niederlassung im chinesischen Sino-German Ecopark Qingdao eröffnet. Zuvor war Grünbeck einige Jahre über einen Partner in China tätig. Entscheidend für die Gründung der Niederlassung, die unter dem Namen Qingdao Grünbeck Watertreatment Equipment Co. Ltd. firmiert, ist die hohe Aufmerksamkeit der Chinesen an ökologischen Gesichtspunkten. Dieses Bewusstsein schließt vor allem auch die Qualität des Wassers mit ein. „Nachhaltiges Wachstum, dauerhafte Beziehungen zu Geschäftspartnern und eine gesunde Entwicklung von Märkten und Standorten – auf all dies legt Grünbeck im Rahmen der Internationalisierung großen Wert“, so Grünbeck-Geschäftsführer Dr. Günter Stoll. www.gruenbeck.de
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Steuler-KCH: Bekapool fürs Nettebad Das 2016 vorgestellte Bekapool-Konzept der Firma Steuler-KCH kam in diesem Jahr im Nettebad in Osnabrück zum Einsatz. Das dortige Nichtschwimmerbecken aus dem Jahre 1973 ließ sich nicht mehr rentabel betreiben. Marode Fliesen und undichte Abläufer machten eine Komplettsanierung unumgänglich. Jürgen August von den Stadtwerken Osnabrück suchte deshalb eine schnelle und kostengünstige Lösung, die aber gleichzeitig in puncto Optik und Haptik hohen Ansprüchen genügen sollte. Die Wahl fiel auf den Bekapool, der aus nach Maß vorproduzierten Betonfertigteilen besteht. Selbst Einstieg, Treppe und Rinnen sowie Anschlüsse für die Wassertechnik sind in den Bauteilen bereits vorgesehen und müssen vor Ort nur noch angeschlossen werden. In gerade einmal fünf Wochen Bauzeit konnte das Becken im Nettebad wieder in Betrieb genommen werden, wie Jürgen August berichtet. „Die bauseitigen Vorbereitungen hielten sich in Grenzen, zumal wir das neue Becken einfach in das alte einbauen lassen konnten. Für uns hatte das auch den schönen Nebeneffekt, dass wir in diesem Zuge die Wasserfläche etwas verkleinern konnten, um die Betriebskosten zu senken und gleich neben dem Becken einen neuen Spraypark zu errichten.“ Bekapool besteht aus einem Materialverbund aus Beton und Kunststoff. Die Oberfläche fühlt sich für den Schwimmer angenehm an, ist jedoch deutlich resistenter gegen Vandalismus als eine herkömmliche Folienauskleidung. Unzählige Farben und Oberflächenstrukturen stehen zur Auswahl, die jedes Becken ganz individuell gestaltbar machen. www.steuler-schwimmbadbau.de
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Pool Systems übernimmt australischen Großhändler Die amerikanische Pool Corporation, in Europa mit der Tochter SCP Europe vertreten, setzt ihren weltweiten Wachstumskurs fort. Über seine australische Tochter Pool Systems hat der Großhändler für SchwimmbadProdukte am 3. Juli die Newline Pool Products übernommen. Damit stärkt das Unternehmen seine Stellung auf dem australischen Pool-Markt. Newline wurde 1992 von Nathan de Candia gegründet und bis heute geleitet. De Candia wird das Geschäft von Newline auch nach der Übernahme durch Pool Systems leiten. www.poolcorp.com
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Branchennews
Innovationspreis für Pure Flow Die Kuenzel awt GmbH/PureFlow GmbH aus Münchberg hat Anfang Juni in München die Urkunde als Preisträger Bayerischer Familienunternehmer des Jahres 2017 in der Kategorie Innovation verliehen bekommen. Diese wurde durch die Landesvorsitzenden Bayern, Martin Schoeller (Verband Die Familienunternehmer) sowie Stefan Friedrich (Verband Die Jungen Unternehmer) in einer Feierstunde der Gala im Palais Lenbach in München überreicht. Marc-Alexander Künzel, einer der beiden Geschäftsführer, nahm den Preis mit großer Freude von der Jury entgegen. Der Preis wird an Familienunternehmen verliehen, die das Rückgrat der sozialen Marktwirtschaft bilden. Unter den zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft befanden sich auch der Vizepräsident des europäischen Parlaments Alexander Graf-Lambsdorff sowie der Präsident der Familienunternehmer Reinhold von Eben-Worlée und Emilia Müller, Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integra-
tion. Der Ministerpräsident des Freistaates Bayern, Horst Seehofer, war ebenfalls zur Veranstaltung eingeladen. Als Kabarettist sorgte Django Asül für Unterhaltung. Mit dem Filtersystem „PureFlow“ wird nun ein weltweit neuer Standard in der Filtration gesetzt. Das Produkt bietet im Vergleich zu allen bisherigen Filtermedien eine wesentlich höhere Trennschärfe, hat ein absolut geringes Gewicht und passt in nahezu alle Filtersysteme. „PureFlow“ sorgt für erhebliche Energieeinsparung und trägt somit dazu bei, Umwelt und Ressourcen zu schonen. www.pureflow-filter.com
Hayward von Investorengruppe übernommen Hayward Industries, global agierender Pool-Equipment-Hersteller aus Elizabeth/ New Jersey, gab im Juni bekannt, dass eine von CCMP Capital Advisors angeführte Investorengruppe das Unternehmen erwerben wolle. Hayward, im Jahre 1925 gegründet, wird seit über 50 Jahren von der Familie des jetzigen Co-Chairman Robert Davis geleitet. In dieser Zeit erreichte Hayward Jahr für Jahr zweistellige Zuwachsraten, u.a. auch durch den Zukauf von Firmen in den USA, Kanada, Europa und Australien. Zuletzt hatte Hayward in Europa die spanischen Firmen Kripsol und Sugar Valley übernommen sowie einen USHersteller von Poolreinigern, der den deutsch klingenden Namen Poolvergnuegen besitzt. Die Übernahme von Hayward soll im dritten Quartal abgeschlossen sein. www.hayward-pool.com
Midas: 10-jähriges Jubiläum von Elena Jakobson Am 1. Juli 2007 übernahm Elena Jakobson die Firma Midas Pool & Fountain Products von dem Firmengründer Otger I. Dulkeith. Das Unternehmen zählt zu den ältesten Herstellern von Mehr-WegeVentilen. Nach der Firmenübernahme von Elena Jakobsen folgte der Umzug des in Wolfratshausen bei München ansässigen Unternehmens ins hessische Neuhof. Dank der guten Geschäftsentwicklung folgte 2012 der Umzug in eine neue Firmen- und Logistikgebäude im Industriegebiet von Eichenzell bei Fulda. Von dort beliefert Midas Kunden weltweit in über 90 Ländern. Das Schwimmbadtechnik-Sortiment umfasst rund 10 verschiedene Kategorien – von Ventilen über Filter und Pumen bis hin zu Wärmepumpen, Wasserattraktionen und Dosierttechnik. www.midas-gmbh.de
8 SCHWIMMBAD + SAUNA PROFI 9/10-2017
Bad Staffelstein: Dritte Auflage der Deutschen Aufguss-Meisterschaft Anfang Juli fand in der Obermain Therme Bad Staffelstein (Bayern) die dritte Deutsche Aufguss-Meisterschaft statt. Insgesamt konnte das sehr zahlreich erschienene saunabegeisterte Publikum an vier Tagen knapp 50 Show-Aufgüsse miterleben. Den Titel „Deutscher Aufguss-Meister“ trägt für ein Jahr im Einzelwettbewerb Alexander Hoffmann (31) vom Satama Sauna Resort in Wendisch Rietz (Brandenburg) mit dem Thema „Spiderman“. Den zweiten Platz belegte Dominik Hepp (29) von den Badegärten Eibenstock (Sachsen) mit „Leonardo da Vinci“. Gabriel Pekala (23) vom Satama Sauna Resort erkämpfte sich den dritten Platz mit dem Show-Aufguss „One day in my life“. Die AufgussWM wird in diesem Jahr vom 18. bis 24. September in den Thermen Soesterberg (Niederlande) ausgetragen. Aus Deutschland nehmen daran teil die ersten Drei im Einzelwettbewerb und die ersten drei Teams. „Deutsche Aufguss-Meister“ im Teamwettbewerb, ebenfalls für ein Jahr, sind Gianluca Bellantoni (22) & Norman Hohenreuther (30), Badewelt Sinsheim (Baden Württemberg), mit dem Thema „Urlaub in Paris“ (604 Punkte). Den zweiten Platz holten sich Jennifer Steiner (23) & Andreas Wagner (47), ebenfalls Badewelt Sinsheim, mit dem Show-Aufguss „Dragonheart“ (582 Punkte). Platz 3 ging an Susan Hoffmann (26) & Enrico Dejori (35) aus dem Satama Sauna Resort mit dem Thema: „Life is hard, but love is stronger“ (581 Punkte). Geboten wurden jeweils bis zu 15 Minuten dauernde Show-Aufgüsse als inszenierte Kleinkunst voller Emotionen, überaus unterhaltsam und mitunter tiefsinnig präsentiert. Themen waren beispielsweise die wieder in den Kinos aktuell präsente Comicfigur Spiderman, Urlaubsabenteuer in Paris, Impressionen aus der Erfinderwerkstatt Leonardo da Vincis oder die Begegnung einer Elfe mit einem Drachen. Dieses kreative „Sauna-Theater“ wurde von einer internationalen Fachjury nach einheitlich festgelegten Kriterien bewertet.
Unter dem Motto „Unser Beitrag für die Spitze!“ organisierte und promotete Sauna Matti, die Tochtergesellschaft des Deutschen Sauna-Bundes schon zum dritten Mal die Deutsche AufgussMeisterschaft. Rolf-A. Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes und Moderator der Veranstaltung: „Es hat sich sehr gelohnt, mit der Deutschen Aufguss-Meisterschaft nach Bad Staffelstein in die Obermain Therme zu gehen. Die Aufgießerinnen und Aufgießer sind dort auf ein phantastisches, interessiertes Publikum gestoßen, das schnell in Stimmung zu bringen war. Organisatorisch war alles bestens vorbereitet. Der Sauna-Bund ist besonders mit dem großen Medieninteresse außerordentlich zufrieden.“ Die nächste Deutsche Aufguss-Meisterschaft findet vom 28. Juni bis 1. Juli 2018 in den Badegärten Eibenstock (Sachsen) statt. www.aufgussmeisterschaft.de
Fachmesse Sun in Rimini Vom 12. bis 14. Oktober findet auf dem Messegelände in Rimini die 35. Auflage der Fachmesse Sun statt. Die Sun deckt das gesamte Portfolio für Outdoor-Produkte ab: Möbel, Accessoires, Strandprodukte, Camping, Spiele. Die Sun wird parallel mit der Tourismusmesse TTG Incontri und der Gastgewerbe-Messe Sia Guest stattfinden. Die letzte Sun lockte knapp 24 000 Fachbesucher an. Die Messe wird in drei Themenfelder gegliedert sein: Sun Mare, Gio Sun und die Camping & Village Show. www.sungiosun.it
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Sommerfest bei WWO
Am Ende des Sommerfests zog die siebenjährige Sophie den Gewinner eines Viking-Whirlpools – unterstützt von Moderator Nik Herb (li.) und Otmar Knoll.
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Der große Tanz um den Whirlpool Am 22. und 23. Juli fand in Deißlingen das große Sommerfest von Whirlpools World Outlet (WWO) statt – mit vielen Showeinlagen, einer Fortsetzung des Aqua Queen & Aqua King-Contest sowie der Verlosung eines Whirlpools
Tanzgruppen von BBB Tanzen aus Leutkirch im Allgäu sorgten an beiden Tagen für tolle Showeinlagen.
Fotos: Peter Lang, Nik Herb · Text: Peter Lang
Moderator Nik Herb führte durch ein buntes Rahmenprogramm, inklusive Tanzshoweinlage und Aqua Queen & Aqua King-Contest. Die Endausscheidung findet dann am 8. November auf der
WWO-Inhaber Otmar Knoll macht es sich in diesem Whirlpool von „Alps Spa“ bequem. Der Whirlpool im Wert von 17 600 Euro wird auf der Aquanale verlost.
Aquanale in Köln statt. Zum guten Schluss wurde unter rund 180 000 Facebook-Teilnehmern ein Whirlpool der Marke „Viking“ im Wert von rund 12 500 Euro verlost. Hier einige Impressionen. ❮❮
Das WWO-Verkaufsteam erläuterte den Interessenten die Vorzüge eines Whirlpools bzw. eines Swimspas.
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10 SCHWIMMBAD + SAUNA PROFI 9/10-2017
Fachbesuchermesse „spoga+gafa“ in Köln
Rund 40 000 Fachbesucher erwartet die Koelnmesse zur diesjährigen „spoga+gafa“ Anfang September.
Die Gartentrends der nächsten Saison Vom 3. bis 5. September findet in Köln die Gartenmesse „spoga+gafa“ statt. Mehr als 2 000 Aussteller aus rund 60 Ländern präsentieren ihre Innovationen rund um die grüne Oase. Erwartet werden rund 40 000 Fachbesucher, die sich über aktuelle Gartentrends informieren.
Ganz oben auf der Agenda der diesjährigen „spoga+gafa“ stehen die Themen „Outdoor Kitchen“ und „Smart Gardening“.
Fotos und Text: Koelnmesse
Als Schwerpunkte und Highlights stehen ganz oben auf der Agenda die Themen „Smart Gardening“, „Akku Technologien“ und „Outdoor Kitchen“. Ob Bewässerungs-Apps, vernetzte Außenbeleuchtung oder die digitale Steuerung des Rasenmähers: „Smart Gardening“ hat Einzug in das grüne Wohnzimmer gehalten und wird in der Gartenbranche stark nachgefragt. Die „spoga+gafa“ bietet mit der „Smart Gardening Welt“ in Halle 6 erstmalig eine Themeninsel, die die Neuheiten und Möglichkeiten der neuesten Technologietrends live und in Aktion präsentiert. In direkter Nachbarschaft dazu präsentieren Hersteller von Akkugeräten ihre akku-
Verschiedene Themeninseln machen die kommenden Gartentrends auf der Messe erlebbar.
betriebenen Fokusprodukte auf dem „IVG Power Place Akku“. Begleitet wird die Ausstellung von einem Vortragsprogramm, das sowohl Themen wie „Neue Ideen für Cross-Channel-Modelle bei Akkugeräten und „Smart Gardening“ oder „Wachstumsmarkt Smart Gardening – was bringt die neue intelligente Technik?“ umfasst.
Kochen unter freiem Himmel Ein weiterer Branchentrend bietet Anregungen für alle Sinne: Wo Möbel und Grillen sich vereinen – die „Outdoor Kitchen World“ in Halle 8 zeigt hochwertig designte Außenküchen. Der Duft von frisch zubereiteten Gerichten wird erahnen lassen, was im Eventbereich dieser Themeninsel „Kochen unter freiem Himmel“ erlebbar und schmeckbar sein wird. Das Ziel der Themeninsel ist es, die gesamte Bandbreite der Außenküchen zu zeigen: Von weltweiten Playern und Herstellern von Einbaugrillgeräten bis hin zu nationalen Manufakturen wird die „Outdoor Kitchen Welt“ ein sehr internationales Gesicht zeigen. Noch mehr Grillduft und Gaumenfreuden wird es im „open sky“-Bereich des „garden bbq“-Segment und in Halle 7 geben.
Fachvorträge gehören wie immer zum Veranstaltungsprogramm der „spoga+gafa“.
Die Inseln des „Boulevard of Ideas“ setzen ausgewählte Neuheiten in Szene: In der Passage 4/5 und der Halle 5.1 kommen dabei erstmalig die „POS Green Solutions Islands“ hinzu, die Pflanzen-Trendthemen in den Mittelpunkt stellen. Einkäufer und Verkaufsberater erhalten hier Inspiration und konkrete Umsetzungsbeispiele für Flächen im Gartenfachhandel oder den Baumärkten, unter anderem zu den Themen „Gesünder Leben mit Pflanzen“ und „Indoor Gardening“. Darüber hinaus dreht sich auf der „Piazza“ auf dem „Karussell der Möbel“ sprichwörtlich alles rund um Gartenmöbel-Trends. ❮❮
Mehr Informationen Koelnmesse/spoga+gafa, Messeplatz 1, 50679 Köln, Tel.: 0221/8210, www.spogagafa.de
9/10-2017 SCHWIMMBAD + SAUNA PROFI 11
PROFI O
Piscina & Wellness Barcelona
Spaniens Poolbranche auf der Sonnenseite Die Messe Piscina & Wellness findet in diesem Jahr vom 17. bis 20. Oktober in Barcelona statt. Auf einer Presseveranstaltung im Juli informierte das Messeteam über die kommende Veranstaltung und präsentierte zugleich eine aktuelle Studie über den spanischen Schwimmbadmarkt. Fazit: Der spanische Markt hat nach der Krise wieder voll an Fahrt gewonnen. Fotos: Peter Lang, Piscina & Wellness, Hotel Abac · Text: Peter Lang
Der spanische Schwimmbadmarkt ist der zweitgrößte Europas, gemessen an der Zahl privater Pools. Pedro Arrebola, Präsident des spanischen Schwimmbadverbandes ASOFAB geht von aktuell 1,018 Millionen privater Poolanlagen in Spanien aus. Und der spanische Markt erfreut sich derzeit nach Aussage von Arrebola satter Wachstumsraten. Wurden im Krisenjahr 2009 nur noch 8 000 neue Pools installiert, sollen es nach der Vorhersage von ASO-
FAB in diesem Jahr wieder 22 000 Pools werden. Nach 18 000 Pools in 2015 und 20 000 in 2016 bedeutet dies das dritte Jahr mit zweistelligen Zuwachsraten. „Die Zeiten der ökonomischen Krise sind endgültig vorbei“, so das Resümee von Pedro Arrebola. Im Sog dieser Entwicklung schwimmt die Piscina & Wellness ebenfalls auf einer Erfolgswelle, wie die Presseveranstaltung der Fira Barcelona Anfang Juli deutlich machte. Als Veranstaltungsort
Die International Pool & Spa Press Alliance war mit Vertretern aus Frankreich, Deutschland, Spanien, Portugal und Russland in Barcelona vor Ort.
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des internationalen Presseevents hatten die Verantwortlichen der Piscina & Wellness den Club Natacio Atletic-Barceloneta ausgewählt. Der 1913 gegründete Schwimmclub, malerisch am Strand von Barcelona gelegen, bietet derzeit für rund 12 000 Mitglieder ein umfangreiches Schwimm- und Fitnessangebot. Die beiden Außenpools mit Meerblick können das ganze Jahr über genutzt werden. Eloi Planes, Chef der Fluidra Group und Präsident des Organisationskomitees der Piscina & Wellness, sowie Angel Celorrio, Showdirektor der Piscina & Wellness, gaben einen detallierten Überblick zum aktuellen Stand der Messevorbereitungen. Nach Aussage von Eloi Planes erwarten die Messeverantwortlichen vom 17. bis 20. Oktober 315 Aussteller aus 25 Ländern (Auslandsanteil: 60 Prozent) auf einer Nettoausstellungsfläche von 14 000 Quadratmetern. Dies sei ein Zuwachs von 10 Prozent bei den Ausstellern und von 15 Prozent bei der vermieteten Ausstellungs-
Der vom spanischen Marktführer Fluidra gestaltete Außenbereich des Club Natacio Attletic im Stadteil Barceloneta.
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3 1 Direktor Angel Celorrio (li.) und Fluidra-Chef Eloi Planes erwarten eine starke Piscina & Wellness.
fläche, so Planes. Die Piscina & Wellness wird damit zwei komplette Hallen des Messegeländes Gran Via belegen. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf den Exportmärkten Lateinamerika und Karibik, mit dem Gastland Mexiko im Mittelpunkt. So wird erstmals ein Treffen zwischen Ausstellerfirmen und Branchenexperten aus Lateinamerika und Europa organisiert. Die Messe lädt dazu Architekten, Designer, Hotel- und Touristenexperten ein, um einen Meinungsaustausch und Geschäftskontakte zu ermöglichen. Insgesamt erwartet die Messe über 12 000 Fachbesucher, 40 Prozent kommen von außerhalb Spaniens.
Neue Sonderflächen rund um Wellness, Pool und Trendsport Nach Aussage von Messedirektor Angel Celorrio fußt die Piscina & Wellness auf den drei Säulen Business, Wissen und Innovation. Was das Thema Innovation betrifft, wird die Messe ihre Austellungsflä-
2 Pedro Arrebola, Präsident des spanischen Verban-
des ASOFAB, präsentierte eine Studie über den öffentlichen Poolmarkt in Spanien.
3 Gruppenbild im Club Natacio Atletic: (v.li.) Eloi
vationspreis Piscina & Wellness Award hat die Messe auch zwei neue Preise ins Leben gerufen: die Wellness Spa Experience Awards sowie einen Architekturwettbewerb für Studenten.
Planes, Pedro Arrebola und Angel Celorrio.
Zweistelliges Wachstum im Privatmarkt
chen deutlich erweitern. Dies gilt zum einen für die Sonderfläche „Wellness Spa Experience“, die 2015 ihre Premiere feierte. In diesem Jahr wird die Fläche, in der die verschiedenen Aspekte eines Wellness Centers thematisiert werden, auf 740 Quadratmeter verdoppelt. Zwei völlig neue Sonderflächen heißen „Demo Pool“ (mit täglichen Vorführungen über verschiedene Schwimmbadsysteme) sowie „Demo surf“ – hier wird ein neuer Wassertrendsport, eine Mischung aus surfen, wakeboarden und skaten, vorgestellt. Neben dem bereits mehrfach verliehenen Inno-
Wie bereits erwähnt, wächst der spanische Schwimmbadmarkt derzeit rund 10 Prozent pro Jahr. Neben dem privaten Markt spielt aber auch der öffentliche Bereich eine große Rolle. Um diesen Markt noch besser zu beackern, hat der spanische Verband ASOFAB zusammen mit der Piscina & Wellness eine umfangreiche Studie in Auftrag gegeben, die das Volumen und die Bedürfnisse des öffentlichen Schwimmbadmarkts untersuchen sollte. ASOFAB-Präsident Pedro Arrebola stellte im Rahmen des Presseevents die wichtigsten Ergebnisse der Studie vor. Demnach gibt es rund 121 000 öffentliche Schwimmbadanlagen in ganz Spanien, davon befin-
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Piscina & Wellness Barcelona
1 den sich rund 31 000 in Hotelanlagen, Sporteinrichtungen sowie Wellnesscentern. Die restlichen 90 000 Pools verteilen sich auf Wohnanlagen (in denen die Pools von mehreren Personen genutzt werden) und Einrichtungen im Bereich Agritourismus. Interessant: Auch wenn die Anzahl der öffentlichen Anlagen nur etwa 10 Prozent der Privatanlagen ausmacht, geht es um eine Wasserfläche von über 18 Millionen Quadratmeter – gegenüber 32 Millionen Quadratmeter im Bereich der privaten Pools. Das durchschnittliche Alter der öf-
fentlichen Anlagen liegt bei stolzen 17 Jahren, wobei Hotel- (19 Jahre) und Sporteinrichtungen (28 Jahre) im Schnitt noch älter sind, während die von mehreren Personen genutzten Pools in Apartementanlagen durchschnittlich nur 12 Jahre alt sind. Für Pedro Arrebola ein großes Marktpotenzial, seien doch 70 Prozent aller öffentlichen Anlagen noch nie saniert worden. Die Studie hat ergeben, dass die Entscheidungsträger von über 12 500 öffentlichen Anlagen Sanierungsmaßnahmen planten, 65 Prozent davon innerhalb der nächsten zwei Jahre.
Die Wellness Spa Experience wird in diesem Jahr auf einer doppelt so großen Fläche als noch 2015 stattfinden.
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Sieht man sich die regionale Verteilung der Pools an, dominieren die Mittelmeerküste, mit Andalusien, Katalonien und der Region um Valencia an der Spitze. Bei der Ausstattung der öffentlichen Pools dominieren Glas- bzw. Keramikfliesen (75 Prozent). Automatische Wasseraufbereitungssysteme werden in 85 Prozent der Anlagen eingesetzt. Die mit Abstand häufigste Desinfektionsmethode ist mit Chlor (90 Prozent), während in 5 Prozent der Anlagen Aktivsauerstoff und in 3 Prozent der Anlagen Salz-Elektrolysesysteme zum Einsatz kommen. Nicht überraschend: Das
Die Sonderflächen auf der Piscina & Wellness werden um einen Demo Pool sowie die Fläche „Demo surf“, einem Becken mit integrierter Wellenanlage, erweitert.
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1 Der Spabereich des Luxushotels Abac bietet Entspannung auf höchstem Niveau. 2 Starkoch im Spa: Der spanische Sternekoch Jordi Cruz
betreibt im Hotel Abac eines der besten Restaurants in ganz Spanien.
3 Angel Celorrio, Direktor der Piscina & Wellness freute sich über das Treffen mit Spitzenkoch Jordi Cruz.
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4 Ein 28 m2 großer Edelstahlpool ist eines der Highlights im Spabereich des Hotel Abac.
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gebräuchlichste Filtersystem in Spanien ist die Sandfilteranlage (91 Prozent). Kaum zu finden sind dagegen Rollladenabdeckungen und Poolüberdachungen sowie Wasser- und Energiesparsysteme. Auch Wärmepumpen, Massagejets, Gegenstromanlagen und Solar-Heizsysteme werden bislang in den öffentlichen Anlagen wenig installiert.
Spanische WellnessSpezialitäten mit Sterneniveau Nach der Pressekonferenz zeigten die Messeverantwortlichen, welch hohes
Niveau die Spaanlagen in Barcelona bisweilen aufweisen. Als Vorzeigeobjekt diente das Fünf-Sterne-Hotel Abac, dessen Spa im Jahr 2008 eröffnet wurde. Es verfügt über ein stimmungsvoll beleuchtetes Massagebecken, einen großen Edelstahlpool mit Gegenschwimmanlage sowie Sauna und Dampfbad. Insgesamt 20 verschiedene Anwendungen werden in dem Luxus-Spa angeboten. Darüber hinaus können die Gäste in dem Hotel eine der besten Küchen Spaniens testen. Der aus der Nähe von Barcelona stammende Star-Koch Jordi Cruz, eine Art Tim
Mälzer Spaniens mit eigener TV-Show, betreibt hier das noble Restaurant Abac. Das Restaurant hat zwei Michelin-Sterne und wurde 2011 von der katalanischen Akademie für Gastronomie als bestes Restaurant von Katalonien ausgezeichnet. Bereits mit 14 Jahren begann Jordi Cruz mit der Arbeit im Restaurant Estany Clar de Cercs (Barcelona), wo er im November 2002 seinen ersten Michelin-Stern erhielt. Mit 24 Jahren war er der jüngste Chefkoch Spaniens und weltweit der zweitjüngste, der diese Auszeichnung erhielt. Seit dieser Zeit gilt er als Referenz im kulinarischen Panorama Spaniens. Jordi Cruz stand in der Abac-Lounge für Fotos zur Verfügung und kredenzte auch einige süße Schmankerl. Ein gelungener Abschluss des Presseevents! ❮❮
Mehr Informationen Fira Barcelona, Av. Reina M. Cristina, E-08004 Barcelona, Tel.: 0034/932332000, www.piscinawellness.com, www.firabarcelona.com
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Fluvo – Entwicklung und Design „Xanas“
Gruppenbild vor der Schmalenberger-Zentrale: (v.li.) Jens Botta, Thomas Merkle (beide Fluvo-Entwicklung), Sarah Laouani (Marketing), Dietmar Rogg (Geschäftsführer), Simon Busse und Kostas Medugorac (beide Dipol).
Xanas – wenn Designwünsche wahr werden… Anspruchsvolles Design wird immer mehr zu einem Alleinstellungsmerkmal erfolgreicher Unternehmen. Nicht zuletzt deshalb hat die Tübinger Firma Schmalenberger für ihre neue Gegenstromanlage „Xanas“ das Designbüro Dipol mit ins Boot genommen. Herausgekommen ist ein technisch völlig neu entwickeltes Produkt mit außergewöhnlicher Designsprache. Fotos: Peter Lang, Schmalenberger · Text: Peter Lang
Unsere Kunden kennen uns so, dass wir immer etwas Besonderes für sie möglich machen“, sagt Schmalenberger-Geschäftsführer Dietmar Rogg. Das gilt für die technische Umsetzung genauso wie für das Design der Produkte. SCHWIMMBAD+SAUNA hat das Unternehmen in seiner Firmenzentrale besucht, um einen Blick hinter die Kulissen des neuesten Fluvo-Produktes, der Gegenstromanlage „Xanas“ zu werfen. „Xanas“ ist eine Co-Produktion des Fluvo-Entwicklungsteams mit dem Stuttgarter Designbüro Dipol. Die Kooperation mit den beiden Dipol-Gründern Simon Busse und Kostas Medugorac begann bereits vor einigen Jahren mit der Entwicklung der Gegenstromanlage „X-Jet“, die im vergangenen Jahr mit dem „Plus X-Award“ ausge-
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zeichnet wurde. „Wir wollen eine eigenständige Designsprache für unsere gesamte Fluvo-Linie in den kommenden Jahren entwickeln, deswegen setzen wir auf eine langfristige Kooperation mit Dipol“, so Dietmar Rogg. Mit „Xanas“ wird Fluvo Ende des Jahres den Nachfolger der 1997 erstmals eingeführten Gegenstromanlage „Rondo“ präsentieren. Womit gleich eine der großen Herausforderungen für das Entwicklungsteam beschrieben ist – ein Produkt zu entwerfen, dessen Design möglichst lange überzeugen soll.
Komplett neue Plattform Dabei ging es nicht nur darum, der Gegenstromanlage eine neue „Hülle“ zu verleihen, wie die Designer Simon Busse und Kostas Medugorac betonen. Das Pro-
dukt wurde vielmehr ganzheitlich betrachtet und auch mit einem komplett neuen technischen Innenleben ausgestattet. Alle Komponenten wie die Düse, die Pumpe oder die Steuerung wurden für die „Xanas“ vollständig neu entwickelt. Das Produkt selbst ist modular, wie in einem Baukastensystem, aufgebaut. Dadurch kann es im Laufe des Produktzyklusses ständig weiterentwickelt, an neue Normen oder auch an spezielle Kundenwünsche adaptiert werden. „Irgendwann ist ein System ausgereizt, deswegen konnten wir die ‚Rondo‘ nicht endlos weiterentwickeln, wir mussten eine völlig neue Plattform bauen“, erläutert Dietmar Rogg. Auch die Anforderungen an das Produktdesign sind heute völlig andere als 1997. Kostas Medugorac meint dazu: „Der
Jens Botta (li.) und Thomas Merkle von der Fluvo-Entwicklungsabteilung mit zwei Prototypen der „Xanas“.
Enger Austausch bei der Produktentwicklung: Jens Botta mit den beiden Dipol-Designern Kostas Medugorac (Mi.) und Simon Busse.
gestalterische Aspekt wird im Schwimmbadbereich immer wichtiger. Die Produkte müssen heute architektonischen Ansprüchen genügen.“ In der Praxis bedeutet das: Die Produkte werden immer kleiner, gleichzeitig muss mehr Technik integriert werden. „Alles bewegt sich immer mehr am Limit“, so das Fazit von Medugorac.
Um jeden Millimeter gekämpft Was bedeutete das konkret für die Produktentwicklung der „Xanas“? Wie schon
bei der „X-Jet“ sollte eine reduzierte architektonische Formensprache auch bei der „Xanas“ zum Ausdruck kommen. Sehr flach und sehr klein, das waren die Vorgaben des Fluvo-Entwicklungsteams um Thomas Merkle und Jens Botta. Gleichzeitig mussten Fragen der Herstellbarkeit, der Montagefreundlichkeit vor Ort, der Anpassung an die neuen europäischen Schwimmbadnormen, der Bedienbarkeit oder auch die Frage nach geeigneten Zulieferern geklärt werden. „Wir mussten um
Mit nur 30 mm ist die „Xanas“ extrem flach konstruiert. Die vier Schrauben wurden dezent in das Gesamtdesign integriert.
Rund 260 Tropfen wurden auf der „Xanas“ integriert. Das Designelement dient zugleich als technische Lösung für die Ansaugung.
jeden Millimeter kämpfen“, beschreibt Simon Busse die Umsetzung der Vorgaben der Entwicklungsabteilung. Bei einem Durchmesser von 280 Millimetern musste beispielweise die Frage der Ansaugung beantwortet werden. Die Designer hatten sich als Gestaltungselement für die notwendigen Rundlöcher, über die das Wasser angesaugt wird, eine markante Tröpfchenform ausgedacht. „Wir wollten mit dem technisch erforderlichen Rundloch etwas spielerischer und emotionaler umgehen“, so die beiden Designer. Zunächst war man von 80 Tropfen ausgegangen. Doch damit war die notwendige Ansaugung nach den Berechnungen der Entwicklungsabteilung nicht zu bewerkstelligen. Am Ende mussten rund 260 Tropfen auf die relativ kleine Fläche platziert werden – eine riesige Herausforderung an das Design. Dazu kamen andere technische Erfordernisse wie die Befestigung. „Designer mögen im Grunde überhaupt keine Schrauben, weil das nicht gut aussieht“, schmunzelt Kostas Medugorac. Vier Schrauben mussten aber aus technischen Aspekten verarbeitet werden. Es gelang
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Fluvo – Entwicklung und Design „Xanas“
Der Klassiker „Rondo“ ist seit 1997 auf dem Markt. Hier eine aktuelle Installation einer Variante in Edelstahl.
schließlich, diese harmonisch und fast unsichtbar in dem Meer aus Tropfen zu integrieren. Warum aber diese Tropfen? „Wir haben uns ganz bewusst für die technisch anspruchsvolle Tropfenform entschieden, um uns vom Wettbewerb abzuheben,“ betont Geschäftsführer Dietmar Rogg. Gerade das neue Design soll ja dazu beitragen, Fluvo ein unverwechselbares Profil zu verleihen. „Ziel ist es, Produkte zu entwickeln, die der Kunde sofort mit Fluvo verbindet, ohne dass der Name zu lesen ist“, beschreibt es Simon Busse. Das Design der „Xanas“ soll dementsprechend stilbildend für die ganze Range der SchwimmbadtechnikProdukte von Fluvo werden. Mit der „Xanas“ geht Schmalenberger nicht nur in puncto Design neue Wege. Wie erwähnt, bietet der modulare Aufbau des Systems eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten. Das gilt für die Farbgebung, die Oberflächenstruktur oder die Materialauswahl. Ein wichtiger Aspekt für das Unternehmen, kann es dadurch das Produkt auf unterschiedliche Marktgegebenheiten oder Kundenwünsche ausrichten. Zum Marktstart werden unterschiedliche Varianten zur Verfügung stehen – in Edelstahl bzw. ABS-Kunststoff sowie mit
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Komplette Neuentwicklung: Von der Pumpe über die strömungsoptimierte Düse bis hin zum innovativen Design – die neue Gegenstromanlage „Xanas“ aus dem Hause Schmalenberger.
Funktionelles Design: Die Ansaugung erfolgt über das tropfenförmige Lochraster.
Ers Skizzen des Dipol-Designteams für die „Xanas“ Erste mi mit dem markanten Tropfendesign.
Dipol – International agierendes Industrial Design Studio Dipol wurde 2005 von Simon Busse (im Bild rechts) und Kostas Medugorac im Stuttgarter Westen gegründet. Zuvor hatten die beiden ihr Industrial Design Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart erfolgreich abgeschlossen. Mit Dipol etablierten Busse und Medugorac ein Design Studio, das den Anforderungen und Abläufen internationaler Unternehmen unterschiedlicher Größenordnungen gerecht wird. Zunächst auf den Bereich Industrial Design fokussiert, ergänzte Dipol im Laufe der Jahree esign sein Angebot um die Bereiche Innovation Consultancy und Interfacedesign. Dipol verfolgt mit seiner Kompetenz das Ziel, seinen Kunden ein spezifisches, markantes und vertrauensvolles Erscheinungsbild zu verleihen. Mit der Firma Schmalenberger wurden bislang die Produkte „X-Jet“ und „Xanas“ gemeinsam entwickelt. Die Gegenstromanlage „X-Jet“ erhielt 2016 den Designpreis „Plus X Award“. www.dipolprojects.com
zw Bedienmöglicheiten. Es wird keinen zwei Dr Druckwellenschalter mehr geben, dafür ist die „Xanas“ wahlweise mit sensitiven Be Bedientastern oder manuellen Reglern erhältlich. Mit der neuen optimierten er Dü Düse gelang es den Fluvo-Entwicklern zudem, die Verwirbelungen im Bereich des de Dü Düsenaustritts zu reduzieren und gleichzeitig für ein hohes Wasservolumen bis zu ze 1 2200 l/min beim Gegenschwimmen zu sorgen. Bleibt die Frage nach dem Namen so „Xanas“. Wie Dietmar Rogg verrät, kam die „X Idee aus dem Fluvo-Vertrieb. Die „Xana“ ist Id eine mysthische Figur aus den Bergen ei As Asturiens in Nordspanien. Der Legende nach kommt die schöne junge Frau na m morgens aus einer Gebirgshöhle und w wandert zu ihrer Quelle, um sich im eiska kalten Wasser zu baden. Wünsche, die in di diesem Moment an ihr Ohr dringen, ge gehen der mündlichen Überlieferung zu Fo Folge in Erfüllung… ❮❮
Mehr Informationen Schmalenberger GmbH + Co. KG, Im Schelmen 9-11 Sch 72 72072 Tübingen, Tel.: 07071/7008-0, www.fluvo.de, www.xanas.info ww
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Internationales Schwimmbad- und Wellnessforum
Kostenloses Kongressprogramm – das „Internationale Schwimmbad- und Wellnessforum“ in Köln Die Aquanale bietet mehr als neue Produkte und aktuelle Trends. Sie versteht sich auch als Dialogplattform und Wissensbörse. Das Kongressprogramm zur Messe, das „Internationale Schwimmbad- und Wellnessforum“, lädt deshalb zu einem informativen Programm ein, das Besuchern und Ausstellern offensteht – ohne vorherige Anmeldung und kostenlos. Fotos: bsw · Text: Ute Wanschura
Wir können kaum noch ohne sie: Emojis stecken in fast jeder virtuellen Nachricht – manche, um einfach die Schrift zu bebildern. Die meisten aber, um sicherzugehen, dass das geschriebene Wort auch richtig verstanden wird. Die ironische Nachricht wird mit einem augen-zwinkernden Emoji versehen, damit siee nicht „in den falschen Hals“ gerät. Ein trä-nenlachender Emoji macht klar: diese Zei-len sind richtig witzig gemeint, und d manchmal reicht auch einfach ein Smileyy ohne Schrift, um zu sagen, was man n meint. Spüren wir vielleicht instinktiv, dasss ein Gesichtsausdruck nicht missverstan-den werden kann? Unter der Überschrift ft
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„Die Stimme kann lügen – das Gesicht nie“ führt Kommunikationsexperte Martin Wiedemeyer von CBR Development in die Kunst des Gesichterlesens ein. Es geht darum, zu verstehen, warum die Mimik ein so ehrlicher Spiegel unserer Emotionen
Das Internationale Schwimmbad- und Wellnessforum findet vom 7. bis 10. November 2017 auf der aquanale, Halle 6, D 51, statt. Vorbeikommen, Platz nehmen und gratis weiterbilden. Mehr Informationen gibt es auf www.pro-aquanale.com.
ist, was uns die Mimik verrät, welche Basisemotionen es gibt, wie man sie erkennen kann und woran der Unterschied zwischen „echter“ und „gespielter“ Freude erkennbar wird. Wer sehen kann, was Mitmenschen fühlen, stärkt Empathie und emotionale em Intelligenz – eine Schlüsselko kompetenz, um Menschen zu führen, mit Kollegen Ko erfolgreich zusammenzuarbeiten te und Kundenwünsche zu verstehen. An Andere Länder – gleiche Mimik: gerade weil w „Stirnrunzeln“, „Nase rümpfen“ & Co. in international dieselbe Bedeutung haben, ist das Thema „Mimikresonanz“ für Zuhörer aus au dem In- und Ausland relevant. Ebenso w alle anderen Programmpunkte wird wie
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1 Sicherheit im Schwimmbad: Thomas Beutel erläutert anhand der EN 15288, was sich in der „Welt der europäischen Standards“ tut. 2 Schwimmbadnormen im Detail: Frank Eisele
präsentiert das A & O der europäischen Regelwerke für private Pools.
3 Gute Miene – böses Spiel? Kommunikationsexperte Martin Wiedemeyer erklärt, wie man Gesichtsausdrücke deutet.
auch das Gesichterlesen – simultan übersetzt – in deutscher und englischer Sprache angeboten. Einblicke in eine ganz andere Welt gibt Technikund Normungsexperte Thomas Beutel von Lutz-Jesco, der „im Universum der Standards“ zu Hause ist. Er vermittelt sein Wissen rund um die europäische Sicherheitsnorm EN 15288 und gibt Einblicke in die aktuelle Diskussion über die weitere Harmonisierung technischer Anforderungen und Regeln innerhalb Europas. Dabei spricht er auch über Grenzen der Vereinheitlichung und spannt den Bogen vom Für und Wider kleinteiliger und nationalspezifischer Regeln bis zu den Vor- und Nachteilen europäischer Standards. Gerade beim Schwimmbad sehe man, dass einheitliche Vorschriften nicht immer passten. So sei die Wasserbeschaffenheit in den europäischen Ländern verschieden. Auch die Arbeitskosten und die Erwartungen der Poolnutzer an Aufsicht und „sichere“ Ausstattung variierten von
Land zu Land. Aus diesem Grund stellt Thomas Beutel auch das Instrument der Risikoanalyse dar, das mögliche Gefahren jeder Schwimmbadanlage individuell erfasst. Die Individualität jedes einzelnen Schwimmbades betont auch Forumsreferent Frank Eisele von WWS Eisele, der die Normenwelt ebenfalls „wie seine Westentasche“ kennt, und als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schwimmbadtechnik der Fachmann für die Übersetzung von Vorschriften in die Praxis ist. Normen zu ignorieren sei genauso falsch wie Normen „ohne nachzudenken“ einfach stumpf anzuwenden, sagt Frank Eisele. Jede Schwimmbadanlage habe ihre Besonderheiten, und die müsse – für ein sicheres Schwimmvergnügen – beachtet werden. Während sich Thomas Beutel auf die Schwimmbad-Regelwerke für öffentliche Bäder und Hotelpools konzentriert, setzt Frank Eisele bei den europäischen Standards für privat genutze Bäder – EN 16582 und EN 16713 – einen
Schwerpunkt. Neben der Inhaltsvermittlung gibt er Tipps, wie man die geforderten Verbraucherbelehrungen und Dokumentationen „wasserdicht“ macht und so individualisiert, dass sie die Eigenschaften jedes einzelnen Beckens erfassen. Jedes einzelne Thema, das die „SchwimmbadFamilie“ bewegt, können die Veranstalter des Kongressprogramms, bsw, IAKS, BDS, IAB und IHA sicherlich nicht anbieten. Aber sie haben die Agenda so „breit gestreut“, dass alle Besuchergruppen der aquanale – Schwimmbadbaufachunternehmer, öffentliche Badbetreiber, Schwimmmeister, Hoteliers sowie Planer und Architekten – neue Impulse und Anregungen für die Weiterentwicklung ihrer Arbeit erhalten. ❮❮
Mehr Informationen bsw, Bundesverband Schwimmbad & Wellness e.V., An Lyskirchen 14, 50676 Köln, www.bsw-web.de, www.pro-aquanale.com
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Zukunftswerkstatt „FutureHotel“ bei Klafs
Im Wellnesshotel der Zukunft wird es einige Veränderungen geben. Technische Entwicklungen, wie etwa die fortschreitende Digitalisierung und künstliche Intelligenz, gleichzeitig aber auch das Bedürfnis nach Natur, Ruhe und Erholung sehen Experten als künftig gegeben an.
Im Spannungsfeld zwischen Mensch und Technik Wie sehen die Spa- und Wellnessbereiche von Hotels und Spa Resorts künftig aus? Welche Technologien, welche Bedürfnisse und welche Angebote werden bald eine Rolle spielen? Diese und weitere Fragen diskutierte die Zukunftswerkstatt „FutureHotel“, basierend auf einer Fraunhofer-IAO-Studie. Fotos: Klafs (5), Joachim Scheible (4) · Text: Joachim Scheible
„Weil die Gesundheit und das persönliche Wohlbefinden immer wichtiger werden, sehnen sich die Menschen nach Inseln der Ruhe und Entspannung“, sagt Schöllhammer. Weshalb der Bedarf an Spa-Anlagen in Hotels wächst, was sich für diese Branche wiederum als große Chance darstellt. Doch stimmen die Wünsche der Gäste von Spa-Bereichen im Hotel mit den Vorstellungen der Hoteliers überhaupt noch überein? Entwickeln sich also Angebot
Das Projekt „FutureHotel“ gibt es seit 2008, und seitdem engagiert sich auch Klafs als Marktführer und Innovationstreiber in Sachen Sauna, Spa und Wellness bei diesem Projekt des Frauenhofer IAO. „Deshalb begrüßen wir es sehr, dass mit den Ergebnissen dieser Studie wichtige neue Erkenntnisse zur erfolgreichen Zukunft von Spa und Wellness vorliegen“, erklärte Geschäftsführer Stefan Schöllhammer. Die von Projektleiterin Vanessa Borkmann be-
treute aktuelle Studie „Wellnesserlebnis im Hotel“ stützt sich auf eine Befragung von Gästen und Hoteliers. An der Gastbefragung nahmen 514 Personen teil, davon 441 Privatreisende und 24 Geschäftsreisende. Die übrigen 49 Gäste machten keine Angaben. Aus der Hotelerie nahmen 60 Personen an der Umfrage teil, die vom Deutschen Heilbäderverband, dem Deutschen Medical Wellness Verband und „Allgäu Top & LandHotels“ unterstützt wurde.
Klafs-Geschäftsführer Stefan Schöllhammer begrüßte die Teilnehmer des Workshops und lud sie anschließend zu einem Firmenrundgang ein.
Basierend auf der Studie des Verbundprojektes „FutureHotel“ wurden provokante Thesen in den Raum gestellt, die die Teilnehmer diskutieren und bewerten sollten.
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Vanessa Borkmann, Leiterin des Verbundprojektes „FutureHotel“ beim Fraunhofer IAO. Sie leitete auch die Zukunftswerkstatt bei Klafs.
1 Spa- und Wellnessräume 1
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werden aus dem Keller geholt und durch große Glasfronten mit der Außenwelt in Verbindung gebracht.
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2 Innovative Geräte wie
etwa Pendelliegen werden die Wellnessgäste erfreuen.
3 Möglich, dass die große
Glasscheibe bald Botschaften an den Gast überbringt.
4 In der Sauna wird auch
in Zukunft geschwitzt. Allerdings wird die Anwendung persönlich mit dem Gast abgestimmt und über Sprachsteuerung geregelt.
und Nachfrage in die gleiche Richtung? „Es geht darum, die Diskrepanz zwischen den Bedürfnissen der Gäste und den Ideen der Hoteliers zu verringern“, folgert Vanessa Borkmann, Projektleiterin von „Future Hotel“, aus den Ergebnissen der Studie.
Diskussionen im „World Café“ Eine beispielhafte Kennziffer für diese Aussage: Für 42,5 Prozent der befragten Gäste spielte das Wellnessangebot eine Rolle für die Buchung des Hotels. Für 35 Prozent war es sogar das entscheidende Kriterium. 13,5 Prozent gaben an, dass es zum Teil die Buchung begünstigte. Für 6,2 Prozent spielte es hingegen kaum eine Rolle und für 2,8 Prozent gar keine. Demgegenüber schätzten jedoch 57 Prozent der Hotelmitarbeiter die Rolle des Wellnessangebotes
Unter den teilnehmenden Hoteliers und Branchenexperten wurde rege diskutiert. Die Zukunftswerkstatt fand denn auch eine positive Resonanz.
für die Buchung als sehr wichtig ein. „Damit bewerteten die Mitarbeiter das Wellnessangebot etwas wichtiger, als es für die Gäste tatsächlich ist“, betonte Borkmann. An fünf Tischen, genannt „World Café“, und unterfüttert mit zahlreichen, aus der Studie abgeleiteten Thesen, diskutierten die knapp 30 Teilnehmer des Workshops anschließend die mögliche Zukunft des mit Spa- und Wellnessangeboten ausgestatteten Hotelwesens. Zum Beispiel das Gästemanagement: „Es ist wichtig, mehr über die Gäste zu erfahren und mit ihnen konkret zu kommunizieren“, schlug Arne Mellert vor, Geschäftsführer des Qualitätssiegels „Wellness Stars“. „Wie nutzen sie den Wellnessbereich? Wie lange und wann halten sie sich dort auf? Ich denke, dass man die Gäste aus ihrer Passivität herausholen und sie dazu bringen sollte, selbst aktiv zu werden.“ So könnte man ihnen einen Profiltracker als technischen Begleiter mitgeben und ihnen daraufhin personalisierte Angebote etwa zu Saunaaufgüssen oder „Medical Spa“-Anwendungen übermitteln. Grundsätzlich war man sich einig, dass die zunehmende Digitalisierung und Technisierung mit künstlicher Intelligenz auch in der Spa- und Wellnesswelt nicht mehr auszuhalten ist und sich die Hoteliers über oder kurz oder lang darauf einstellen müssen. Das Spa der Zukunft wird sich im Spannungsfeld zwischen Mensch und
Technik bewegen. So wurde über Hologramme an den Wänden in städtischen Wellnesseinrichtungen visioniert, die die Illusion realer Natur projizieren. Oder über intelligente Oberflächen auf Wänden und Möbelstücken, die Informationen, Musik oder Beleuchtungsszenarien wiedergeben. Doch gerade deshalb wird es auch weiterhin Räume der Natürlichkeit, der Zeitlosigkeit und des Rückzugs geben – „Digital Detox“, technikfreie Refugien. In puncto Angebote der Spa- und Wellnesshotels gingen die Teilnehmer davon aus, dass es neben öffentlich nutzbaren Spa- und Wellnessräumen auch einzel buchbare Spa-Suiten geben wird, die den Gästen die Möglichkeit geben, die Angebote jederzeit und sofort nutzen zu können. Dazu wird es immer mehr sprachgesteuerte Geräte geben sowie Innovationen wie etwa die Pendelliege „Sway“. Und: Das Spa wird aus dem Keller geholt und mit großen Glasfronten mit der Außenwelt in Verbindung gebracht. ❮❮
Mehr Informationen Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Nobelstr. 12, 70569 Stuttgart, Tel.: 0711/9705486, www.futurehotel.de Klafs GmbH & Co. KG, Erich-Klafs-Str.1, 74523 Schwäbisch Hall, Tel.: 0791/5010, www.klafs.de
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Schwimmteiche und Naturpools
Naturnah funktionierende Badegewässer haben oft unterschiedliche Ausprägungen: zum Beispiel als Schwimmteich mit großer Pflanzenvielfalt oder, wie im unteren Bild zu sehen, als Anlage mit Poolcharakter.
„Hier wird ein Stück weit Natur nachempfunden“ Nach gut zweijähriger, intensiver Arbeit veröffentlichte im Mai die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) die neuen „Empfehlungen für Planung, Bau und Instandhaltung von privaten Schwimm- und Badeteichen“. Für die Planer und Erbauer von naturnahen Badegewässern stellen sie eine wichtige Handreichung und eine elementare Richtschnur ihrer täglichen Arbeit dar. Im Exklusivinterview erklärt der Naturpoolexperte Norbert Gäng die wesentlichen Inhalte und Hintergründe der neuen Richtlinie. Fotos/Grafiken: Balena GmbH (4), FLL (1), Peter Lang (1) · Redaktion: Joachim Scheible
❯ Herr Gäng, warum ist es überhaupt notwendig geworden, neue Empfehlungen für den Schwimmteichbau zu erarbeiten? Die alte Empfehlung aus dem Jahre 2006 spiegelt den technischen Stand der naturnahen Badegewässer aus den Anfängen wider. Die technische Weiterentwicklung schritt aufgrund des großen Interesses in den letzten zehn Jahren zügig voran, so dass es definitiv erforderlich war, das Regelwerk entsprechend zu erneuern und dem aktuellen Stand anzupassen. ❯ Warum sind diese Empfehlungen so wichtig und zentral für alle, die mit dem Bau von naturnahen Badegewässern zu tun haben? Es ist nicht damit getan, ein Loch auszuheben, Folie reinzulegen eine Pumpe anzuschließen und ein wenig Kies dazuzuschütten. Letztendlich wird mit einem
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Schwimmteich ein Stück weit Natur nachempfunden. Hier laufen Prozesse ab, die es schon seit Millionen Jahren gibt und über diese kann ich mich im Schwimmteichbau nicht einfach hinwegsetzen.
D N b Gä Dr. Norbert Gäng ist promovierter Biologe aus Bad Buchau in Oberschwaben, seit vier Jahren Pressewart der Deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer (DGfnB) und seit zehn Jahren Geschäftsführer der Balena GmbH, die unter der Marke „Teichmeister“ naturnahe Badegewässer plant und baut.
❯ Wie hat sich der Schwimmteich- und Naturpoolbau im vergangenen Jahrzehnt verändert? Oder anders gefragt: Welchen Entwicklungen musste die Branche durch die neuen Empfehlungen Rechnung tragen? Der Trend ging in den letzten Jahren aus dem sehr naturnahen Gewässer mit großen Flachwasserzonen und einer großen Pflanzenvielfalt über in sehr kompakte Anlagen mit Poolcharakter. Die sehr naturnahen Anlagen werden zum Glück aber immer noch gebaut. Eine Rechnung muss die Branche durch die neuen Richtlinien allerdings nicht tragen, da sie in ihrem Beschrieb der einzelnen Typen auf Prozesse
1
2 1 Die Filterzone einer kompakten
Naturpoolanlage. Ihre Größe war Diskussionsthema bei der Entwicklung der neuen FLL-Richtlinien.
2 Bei einem Schwimmteich gibt die Natur die Prozesse vor.
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hinweist, die sowieso nicht umgänglich sind. Von der Natur vorgegebene Prozesse muss man eben einhalten, sonst funktioniert es nicht. ❯ Welche Änderungen gibt es im Vergleich zu den vorherigen Empfehlungen von 2006? Die wohl wichtigste Änderung ist, dass nicht mehr in „Ein-Kammer“- und „ZweiKammer“-Systeme unterschieden wird. Denn in beiden Kammern laufen die gleichen biologischen Prozesse ab, deshalb machte eine solche Unterteilung keinen Sinn mehr. Des Weiteren wurde vom Filter als einer Flächenfunktion Abstand genommen, da es sich um eine Volumenfunktion handelt und es oft zu Irritationen in der Diskussion um die Fläche der Filterzone geführt hat, dass diese zum Beispiel zu klein sei. Hier hat man sich an die Ausarbeitungen der Kollegen aus Österreich und der Schweiz angelehnt. ❯ Für die Ausarbeitung der Richtlinien haben Sie also die Kollegen aus Österreich und der Schweiz hinzugezogen. Die Regelwerke aus Österreich und der Schweiz sind ja deutlich aktueller als das
deutsche Regelwerk von 2006. Auf Verbandsebene arbeiten die drei Länder sowieso schon lange intensiv zusammen. Von daher war es sinnvoll, die Kollegen aus der Schweiz und Österreich einzubeziehen. Somit konnten die Erfahrungen aus diesen Ländern und deren Regelwerken mit einfließen, etwa, was sich als praktikabel erwiesen hat und was nicht. ❯ Inwiefern unterscheiden sich nunmehr die Richtlinien von Deutschland, Österreich und der Schweiz? Auch wenn man sich in der Typisierung angenähert hat, entspricht die Kategorie 5 in Österreich nicht dem Typ 5 in Deutschland. Hier zählen andere Kriterien. Österreich ist zum Beispiel in den Phosphorgrenzwerten deutlich strikter. Auch gibt es für technische Einheiten noch andere Bezeichnungen. ❯ Inwiefern sind die neuen Richtlinien auch eine Antwort auf die zahlreichen und vielstimmigen Kritiker der „grünen Branche“? Die neuen Richtlinien helfen dabei, mögliche Fehlerquellen auszugrenzen. Es gibt gewisse Vorgaben, damit Qualitätskriteri-
3 Ein Naturpool und seine Wasserkreisläufe im einfachen Querschnitt.
en eingehalten werden. Sie ist eine Pflichtlektüre für jeden, der Schwimmteiche und Naturpools plant, baut und bewertet. Negativfälle dürften daher weniger werden und somit sollten dann auch die Kritiker weniger werden. ❯ Ein Blick in die Glaskugel: Werden die neuen Empfehlungen genauso lange Bestand haben wie die vorherigen? In Summe steckt doch immer sehr viel Arbeit in einem solchen Regelwerk. Ich glaube, hier waren es zwei bis drei Jahre intensiver Arbeit, vor allem durch den Regelwerksausschuss, dem hier großes Lob für die gelungenen Richtlinien ausgesprochen werden darf. Daher gehe ich davon aus, dass das neue Regelwerk ebenfalls lange Zeit Bestand haben wird. ❮❮
Mehr Informationen Deutsche Gesellschaft für naturnahe Badegewässer, Enterstr. 23, 80999 München, Tel.: 07000/7008787, www.dgfnb.de Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau, Friedensplatz 4, 53111 Bonn, Tel.: 0228/9650100, www.fll.de
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Interview mit Paul-Bertram Petereit
„Trends kommen und gehen, Stil bleibt.“ Schwimmbad- und Wellnessdesigner, Illusionsmaler, Wohnraumgestalter – Paul-Bertram Petereit hat einen ganzheitlichen Blick auf den Schwimmbadbau. Wir sprachen mit ihm über gestalterische und technische Aspekte des Poolbaus – und über seinen neu entwickelten Beckenkopf für Skimmerbecken. Fotos: Paul Bertram Petereit · Interview: Peter Lang
Herr Petereit, mal angenommen, ich möchte mir einen Indoorpool zulegen. Was würden Sie als Fachmann für Schwimmbaddesign raten? Was müsste ich ich im Vorfeld klären? Bei all meinen Anfragen versuche ich gleich schon mal am Telefon das Budget zu klären. Die Antwort bestimmt maßgeblich, in welche Empfehlung meine Beratung gehen wird. Hier klaffen oft ganz große Lücken zwischen Wunschvorstellung und tatsächlichem Etat. Bei realistischer Einschätzung bleibt dann meist nur ein Skimmerbecken mit Folienauskleidung als bestmögliche Lösung übrig. Ich teile meine Beratung hierbei in mehrere Schritte auf. Erstens: Was ist bei einem gut funktionierenden Schwimmbad „medizinisch“ notwendig und wo sollten auch im Interesse der Nachhaltigkeit (beispielsweise Bauphysik und Betriebskosten) keine Kompromisse gemacht werden. Hierzu gehört beispielsweise eine vernünftige Klimatisierung, die energieeffizient unbe-
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dingt mit der Wassaufbereitung kommunizieren soll, um die Betriebskosten gering zu halten. Bei der Wasseraufbereitung häufen sich die Anfragen nach Salzelektrolyse, insbesondere wenn Chlorempfindlichkeit oder Hautprobleme ein Thema
Paul-Bertram Petereit: Seit 27 Jahren im Schwimmbad- und Wellnessdesign tätig. Seine Spezialität sind schlüsselfertige Lösungen.
sind. Hier müssten wir dann von Beginn an natürlich die Rostfreiheit aller Einbauteile im Auge behalten. Des Weiteren halte ich das Thema Dampfsperre mit einer zusätzlichen innenliegenden Wärmedämmung für fundamental wichtig. Nicht nur wegen möglicher Bauschäden (Taupunktproblem Schimmel etc.). Jede Klimaanlage ist dankbar für eine solche Lösung, da man Zugigkeiten an den Wänden verhindert, das Klima im Nichtbetriebszustand, falls Rollladenabdeckung über dem Wasser vorhanden, sogar unter die Wassertemperatur fahren kann. Die Wände müssen nicht ständig komplett wieder aufgeheizt werden. Ein Riesenvorteil, insbesondere, wenn das Schwimmbad mal längere Zeit nicht in Betrieb ist. Des Weiteren habe ich erlebt, dass Kunden, die auf eine solche Innendämmung verzichtet haben, oft große Probleme mit der Schallreflektion bei reinen Betonwänden hatten, die beispielsweise nur mit einer Flüssigdampfsperre ohne Dämmplatten beplankt wurden.
Ein neues Projekt von Paul-Bertram Petereit: Der Skimmerpool wurde mit einem neuartigen Beckenkopf mit Schwappkante ausgeführt. Dadurch schwappt weniger Wasser aus dem Pool und die optische Wirkung kann sich ebenfalls sehen lassen.
Hier mache ich insbesondere auch im Interesse des Kunden keine Kompromisse. Was ist mit der Deckengestaltung? Falls baulich darstellbar, empfehle ich immer eine Abhangdecke. Hier ist man dann recht flexibel was den späteren Einbau von Beleuchtung und Beschallung betrifft. Darüber hinaus nutze ich oft den Hohlraum dieser Decke für den Abtransport der Abluft . Da arbeite ich gerne mit Schattenfugen und vermeide die hässlichen Lüftungsgitter, um welche sich früher oder später immer ein Schmutzhof bildet. Kanäle bleiben darüber hinaus versteckt. Durch die Konstruktion der Abhangdecke vermeide ich ebenfalls viele unnötige Durchbrüche der Dampfsperre bei etwa geplanten Einbauteilen wie Lampen oder Lautsprechern. Wichtig auch hier ist die Vorplanung: Oft wird eine sinnvolle Rohbauhöhe von etwa 3 Metern wieder kaputtgemacht, wenn aus statischen Gründen ein Unterzug eingebaut wird, darunter noch Lüftungskanäle sowie die Abhangdecke. Dann geht man nachher wegen mangelnder Raumhöhe geduckt durch die Halle.
Stilrichtungen möglich, von klassisch elegant, über rustikal bis hin zu ganz schlicht. Da passen wir uns den Vorstellungen des Kunden immer an. Oft schaue ich mir zunächst erstmal deren derzeitigen Wohnbereich an und frage nach, ob die Schwimmbadgestaltung in diese vorher ausgewählte Richtung gehen soll. Häufig legen mir Kunden auch Fotos von Poollandschaften vor, in denen Sie mal im Urlaub oder bei anderen Hotelübernachtungen geschwommen sind. Das gibt mir dann wertvolle Anhaltspunkte über die Geschmacksrichtung.
Schwimmbadbauers und sorgt für glatte Untergründe. Der Folienbauer setzt danach seine Halteschienen, flanscht die Einbauteile richtig an und schafft ein dichtes Becken. Den Schwimmbadbauer hingegen interessiert in erster Linie nur die Wasserqualität. Der Fliesenleger versucht später dann irgendwie mit dem vorhandenen Plattenmaterial einen einigermaßen brauchbaren Beckenkopf herzustellen. Das gelingt oft mehr schlecht als recht. Da habe ich bei Indoorpools bisher noch selten eine schöne und zugleich praktische Lösung gesehen.
Sie sind Schwimmbaddesigner, haben sich aber vor allem als Illusionsmaler einen Namen gemacht. Die technischen Aspekte stehen bei Ihnen mittlerweile stark im Vordergrund? Hier komme ich eigentlich zu meiner ursprünglichen Kernkompetez. Seit 27 Jahren bin ich in der Branche eher als der Künstler bekannt, der Schwimmhallen ausmalt. Ich stamme zwar aus einer Künstlerfamilie, aber viele wissen nicht, dass ich über viele Jahre Häuser geplant und schlüsselfertig gebaut habe. Ich baue auch heute noch auf Wunsch zusammen mit meinem Team komplette Schwimmhallen vom Rohbau an, sodass wir in der Tat die Komplettlösung anbieten. Der Bau ist mein Zuhause. Optische Gestaltung von Indoorpools und Wellnesslandschaften sind nur noch dann ein Thema, wenn das Budget es zulässt. Daher steht für mich dieser Punkt inzwischen an letzter Stelle. Wenn das Schwimmbad nur funktionell sein soll, kann die Gestaltung zurückstehen. Sollte jedoch der Kunde ein gewisses Flair wünschen und das auch finanziell darstellbar sein, machen wir alle
Angenommen, ich entscheide mich für ein Skimmerbecken. Was sind die Vorteile, auf was muss ich achten? Ein Skimmerbecken hat neben der Frage der Anschaffungskosten (ca. 40 Prozent billiger als ein Überlaufbecken) auch noch andere Vorteile. Ich habe Kunden, die sich durchaus ein Becken mit Überlaufrinne leisten können, sich jedoch für ein Skimmerbecken entschieden haben. Warum? Überlaufbecken sind ihnen einfach zu laut. Das lässt sich auch bei optimalster Ausführung nicht ganz vermeiden. Alleine aus Platzgründen ist eine Überlaufrinne in vielen Fällen nicht darstellbar. Das Skimmerbecken ist unschlagbar leise, jedoch zugegebenermaßen nur bei Privatkunden hier in Deutschland zugelassen. Jedoch ist insbesondere bei Skimmerbecken mit Folienauskleidung bisher einigen Detaillösungen wenig Beachtung geschenkt worden. Jedes beauftragte Gewerk konzentrierte sich nur auf sein eigenes Fachgebiet. So baut zum Beispiel der Betonbauer nur das Becken und sorgt für die ordnungsgemäße Platzierung der Einbauteile nach Vorgaben des jeweiligen
Und das, obwohl es heute doch diese schicken Flachskimmer gibt? Richtig, heutzutage werden die Skimmer so hoch wie möglich an den Beckenkopf gesetzt. Der Abstand vom Fertigboden zum Wasserspiegel beträgt dann häufig nur noch 8 bis 9 cm. Optisch, insbesondere bei Einbau von schönen Flachskimmern eine tolle Lösung, die ich als Designer nur begrüßen kann. Jedoch entstehen jetzt Probleme, denen man Beachtung schenken sollte. Gerade bei kleinen Becken wird durch die Wasserverdrängung häufig der Umgangsbereich geflutet, da die Skimmer nur begrenzte Wassermengen auffangen können und dies dann zwangsläufig über den Rand schwappt. Um dies zu verhindern, bauen wir in Handarbeit aus jeder schwimmbadgeeigneten Steinfliese eine Schwappkante, die etwa 3 cm ins Becken ragt. Das Wasser wird an dieser Kante gebrochen und wieder ins Becken zurückgeleitet. Der Umgang bleibt trocken. Des Weiteren stellen wir einen Winkel her, bei dem der senkrechte Schenkel bis unter die Wasseroberfläche geführt wird. weiter auf Seite 28
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Interview mit Paul-Bertram Petereit
Paul-Bertram Petereit setzt auf Komplettlösungen – dazu gehört auch, dass der Kunde immer einen 3D-Entwurf seines Projektes vor Baubeginn erhält.
Muster und Skizze der neuen Beckenkonstruktion für Skimmerbecken. Anstatt einer Metallschiene kann die Konstruktion auch komplett aus Feinsteinzeug gestaltet werden.
Und was bringt dieser zusätzliche Aufwand? Als Schwimmbaddesigner hat mich alleine aus optischen Gründen immer schon gestört, wenn die Folie oben noch ein Stück aus dem Wasser raussteht. Man sieht immer gleich, dass es ein preisgünstiges Folienbecken ist. Es entsteht darüber hinaus dort häufig auch ein Schmutzrand, der nach Behandlung mit chemischen Reinigungsmitteln nicht unbedingt besser, sondern durch die nach und nach entstehende Anrauhung der Oberfläche mit der Zeit nur unansehnlicher wird. Da bei unserer Lösung nun das Wasser auf dem Stein endet, haben wir dieses Problem für alle Zeiten gelöst. Wenn wir darüber hinaus auch die Treppenstufen noch mit einem Naturstein belegen, dann ist das Folienbecken auf den ersten Blick nicht von einem hochwertigeren PVC-Becken zu unterscheiden. Das Folienbecken wird somit mit wenigen Mitteln enorm aufgepeppt. Dies trifft insbesondere bei Folienbecken zu, bei denen eine kaum sichtbare Stoßund keine Überlappungsnaht im Beckenboden eingebaut wird. Edel muss also nicht auch gleich teuer sein. Wie hat sich die Gestaltung von Pools in den letzten Jahrzehnten verändert? Ich komme noch aus der Zeit als üppige Wand- und Deckenmalereien en vogue waren. Als dann mit der Zeit immer mehr
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Künstler auf diesen verdienstmäßig recht attraktiven Zug aufstiegen, setzte auch hier qualitäts- und preismäßig ein Verfall ein und ich muss ehrlich sagen, die vielen bunten Schwimmbäder waren meines Erachtens kein Highlight mehr. Das Problem lag einfach darin, dass die Illusionsmalerei weitestgehend nicht mehr als Bestandteil der Raumarchitektur gesehen wurde, sondern eher als Selbstzweck. Die ursprüngliche Idee der Trompe l‘oeil-Malerei (franz.: „täusch das Auge“) sollte ja bestehende Räume optisch erweitern und Illusionen schaffen. Auch heute gilt dieses Gestaltungselement fast immer noch als alternativlos, um beispielsweise fensterlosen Schwimmhallen einen Hauch von Urlaubsstimmung zu vermitteln. Nach wie vor male ich noch sehr viel. Nur muss das Motiv immer auf das bestehende Ambiente der Räumlichkeit abgestimmt werden. Zu asiatischem Gesamtflair dürfte wohl kaum ein Bildmotiv der Adria passen. Generell kann man sagen, dass alles, was gut gemacht ist, auch seine Daseinsberechtigung behält. Heutzutage wechseln Trends, ob in der Mode oder im Interior Design, immer schneller. Trends kommen und gehen, Stil bleibt. Ich bin noch in den 1960er-Jahren aufgewachsen und kann mich gut an den schnörkellosen Bauhausstil dieser Epoche erinnern. Quadratisch, praktisch, gut. Flachdachhäuser, viel Glas und gerade Linien waren der Trend dieser
Zeit. Trends werden gemacht und es gibt weltweit immer nur wenige berühmte Designer und Mediengrößen, die diese und jene Geschmackrichtung vorgeben. Mit einem gewissen Zeitversatz setzen sich dann solche Trends irgendwann nach unten durch. Dies ist auch wichtig, um den Markt und die Kauflust in Bewegung zu halten. Ich bin daher überzeugt, dass auch irgendwann, wie nach den 60er-Jahren, wieder Nostalgie angesagt ist. Beispielsweise setzt man in der City bisher zum Glück alles daran, Altstadtflair mit einem gewissen Denkmalschutz von nostalgischen Häusern zu erhalten. Was wäre Rom ohne Trevibrunnen, die Piazze oder das Forum Romanum. Niemand pilgert zu den modernen Vorstädten Roms. Was raten Sie Ihren Kunden? Bei gestalterisch unentschlossenen Kunden rate ich immer zu einer eher neutralen Gestaltungslinie mit gemütlichen Sitzecken, schöner Beleuchtung – indirektes Licht war beispielsweise noch nie out. Mir ist wichtig, dass alle Elemente, Farbgebungen und Muster gut aufeinander abgestimmt werden. Meiner Empfehlung nach sollten alle Raumkomponenten miteinander korrespondieren. Grundsätzlich rate ich dazu, die Grundkomposition schlicht zu halten, um später Akzente zu setzen. Da kann man wenig falsch machen. Beispielsweise wirkt eine Vase mit roten Rosen in einem weißen Raum viel gigantischer und eindrucksvoller als in Kombination mit einer Blümchentapete. Manchmal reicht ein einziges tolles Highlight. Aber dies muss dann gekonnt in Szene gesetzt werden. Auch Fabrikflair kann, wenn alles gut aufeinander abgestimmt wird, durchaus seinen Reiz haben. Ich streike jedoch immer, wenn Gestaltungselemente auf Kosten der Gemütlichkeit gehen. ❮❮
Mehr Informationen Paul-Bertram Petereit, Ginsterweg 30, 53925 Kall, Tel.: 02441/5007, www.paul-bertram-petereit.de
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Sopro-Pressemeeting in München
Zum „Sopro Profi Tag“ in Wiesbaden kamen rund 500 Teilnehmer.
Sopro-Geschäftsführer Andreas Wilbrand konnte starke Zuwächse vermelden.
Sopro ist derzeit schnell unterwegs Auf einem Pressemeeting in München gab der Bauchemie-Hersteller Sopro aus Wiesbaden Einblicke in den Geschäftsverlauf und stellte aktuelle Weiterbildungsangebote sowie Projekte vor – darunter auch die Sanierung der legendären Münchner Olympia-Schwimmhalle, in der Mark Spitz 1972 siebenmal Gold gewann. Fotos: Sopro Bauchemie · Text: Peter Lang
Das Jahr 2016 ist für die Sopro Bauchemie erneut sehr erfolgreich verlaufen“, so Geschäftsführer Andreas Wilbrand auf einer Presseveranstaltung Ende Mai in München. Das seit 15 Jahren zur italienischen Mapei-Gruppe gehörende Unternehmen konnte dem Umsatzrekord von 2015 im vergangenen Jahr um 7 Prozent toppen und rund 136 Millionen Euro erwirtschaften. Die gesamte europäische Sopro-Gruppe mit Niederlassungen in Österreich, Polen, Ungarn, den Niederlanden und der Schweiz kam auf einen Umsatz von über 190 Millionen Euro. Besonders gut entwickelten sich nach Aussage von Geschäftsführer Andreas Wilbrand die „Fliesentechnik-Produkte“, die mengenmäßig deutlich zulegen konnten. Auch der Sopro Kleber- und Fugenmörtelabsatz sei überproportional gestiegen. Sopro setzt überwiegend auf den Absatzmarkt Fachhandel, wo das Unternehmen im Bereich Fliesentechnik auf einen Marktanteil von 25 Prozent kommt. Über die Marke „Racofix“ wird auch der Bau- und Heim-
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werkermarkt bedient, hier liegt der Marktanteil bei 3 Prozent.
Fokus auf Weiterbildung Großer Wert wird bei Sopro auf das Thema Weiterbildung und Qualifikation des Handwerks gelegt. Die Schulungsprogramme laufen unter dem Titel „Sopro ProfiAkademie“. Im vergangenen Jahr konnte Sopro über 23 000 Teilnehmer bei
nahezu 700 Schulungen am Stammsitz in Wiesbaden oder vor Ort in überregionalen Schulungsstätten fortbilden. Herauszuheben sind dabei die „Wiesbadener Planer- und Sachverständigenseminare“ sowie der zum fünften Mal veranstaltete „Sopro Profitag“, der im November 2016 über 500 Teilnehmer anlockte. „Zusammenfassend sind wir seitens der Sopro Gruppe sehr zuversichtlich, wirtschaftlich
os nfos Inf In Mit allen ue n euen ne zu den normen ngsno Abdichtu
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Planer 8.0 0 8. Auflage
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Das Nachschlagewerk „Sopro Planer 8.0“ sowie die Infobroschüre „Abdichten unter Fliesen und Naturstein“ können im Internet heruntergeladen werden.
1 Die Münchner Olympia-Schwimmhalle wird derzeit u. a. mit Sopro-Produkten generalsaniert. 2 Auch der Umkleidebereich des denkmal-
geschützten Gebäudes ist in die Jahre gekommen.
3 Bei der Sanierung wurden viel „schnelle“ SoproProdukte verwendet, um den Baufortschritt der anderen Gewerke möglichst wenig zu behindern.
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2 stark und attraktiv genug zu sein, um auch 2017 unsere Position weiter verteidigen und ausbauen zu können“, resümiert Geschäftsführer Andreas Wilbrand. Derzeit plant das Unternehmen den Neubau eines modernen Laboratoriums für Foschung, Entwicklung und Anwendungstechnik, kombiniert mit einem Kundenschulungszentrum nahe der SoproProduktion Amöneburg.
Generalsanierung der Olympia-Schwimmhalle Auf dem Sopro-Pressemeeting stellte das Unternehmen auch aktuelle Projekte vor, bei denen die Sopro-Produkte zum Einsatz kommen – wie etwa die zu den Olympischen Spielen 1972 fertiggestellte Schwimmhalle auf dem Münchner Oberwiesenfeld. Im Frühjahr 2016 begann die Generalsanierung und der gleichzeitige Umbau der Schwimmhalle, in der der USSchwimmer Mark Spitz einst sieben Goldmedaillen gewann. Die Sanierung erfolgt in zwei Abschnitten, wobei versucht wird,
den Badbetrieb soweit wie möglich aufrechtzuerhalten und eine komplette Schließung auf nur wenige Wochen zu begrenzen. Im ersten, gerade abgeschlossenen Sanierungsabschnitt wurden die Becken unter der Tribüne sowie die dazugehörigen Sanitärbereiche und Umkleiden neu gestaltet. Dazu kamen der Neubau eines Kinderbeckens und die Erweiterung der Saunabereiche. Im zweiten, im Mai dieses Jahres begonnenen Sanierungsabschnitt, stehen unter anderem die Renovierungsarbeiten am großen Wettkampfbecken, am Springerbecken sowie an der Fassade an. Der Abschluss der Arbeiten ist auf April 2018 terminiert. Auf rund 11 500 Quadratmetern werden in der Münchner Olympia-Schwimmhalle komplexe Abdichtungs- und Fliesenarbeiten – von der Untergrundvorbereitung und Abdichtung bis hin zum Verlegen und Verfugen der Fliesen – im SoproKomplettsystem ausgeführt. Dabei kamen insbesondere zahlreiche „schnelle“ SoproProdukte zum Einsatz, um den
3 Baufortschritt der anderen Gewerke auf der Baustelle möglichst wenig zu behindern. So wurde u. a. ein Schnellestrichbinder (Sopro Rapidur B5) eingesetzt, der bereits nach drei Tagen mit Fliesen belegt werden kann. In den Beckenumgängen fand der „Sopro TurboDicht-Schlämme 2-K“ Verwendung, eine schnell abbindende, zweikomponentige, zementäre Hochleistungsdichtschlämme zum Erstellen von rissüberbrückenden Abdichtungen. Während der Ausführungsphase standen und stehen die Mitarbeiter der Sopro Planer- und Objektberatung dem verarbeitenden Betrieb, Fliesen Lepping GmbH aus Vreden, beratend zur Seite. Fliesen Lepping ist spezialisiert auf die professionelle, termingerechte Abwicklung von großen Schwimmbadprojekten und ist auf diesem Gebiet dementsprechend eine bekannte und zuverlässige Größe. ❮❮
Mehr Informationen Sopro Bauchemie GmbH, Biebricher Straße 74, 65203 Wiesbaden, Tel.: 0611/1707-0, www.sopro.com
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bsw-Konferenz
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Premiere für neues bsw-Format in Berlin Am 26. und 27. Oktober ist es soweit: Die Schwimmbad- und Wellnessbranche trifft sich zu einem neuen Veranstaltungsformat, zu dem alle Mitglieder des Bundesverbandes Schwimmbad und Wellness eingeladen sind. Vorhang auf für den Nachfolger der bsw-Lieferantenkonferenz – für die bsw-Konferenz. Fotos: bsw · Text: Ute Wanschura
In der Wellnessbranche – wer möchte da nicht gerne arbeiten? Jeden Tag Entspannung und Erholung pur. Das müsste ja eigentlich reichen, um potenzielle Mitarbeiter anzulocken. Falls man doch mal ein paar Argumente mehr braucht, „Ohren auf“ beim Vortrag von Personalexpertin Katharina Gebele. Auf der bsw-Konferenz erklärt sie unter der Überschrift „Employer Branding“, wie man sein
Unternehmen als Arbeitgebermarke aufbaut und pflegt. Um den guten Ruf der Firma geht es auch beim Thema Empfehlungsmarketing. Die Fachfrau dafür ist Anne Schüller, die verrät, wie aus Kunden Markenbotschafter werden. Einige Grundsätze, die man hier erfährt, kann man auch in Sachen Employer Branding nutzen – und Mitarbeiter zu begeisterten Arbeitgeberfans machen. Die Themen der bsw-
Das Hotel Courtyard by Marriott ganz in der Nähe der Axel SpringerZentrale in Berlin ist Veranstaltungsort der bsw-Konferenz.
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Konferenz greifen ineinander über, und sie knüpfen sogar an die Vorträge der vergangenen Veranstaltungen an. Erinnern Sie sich noch an Andreas Steinle vom Zukunftsinstitut? Er hatte anhand des „ungleichen Paares“ Prinz Charles und Ozzy Osbourne klar gemacht, nicht mehr in Ziel- sondern in Stilgruppen zu denken und aufzuhören, Personen, nur weil sie ungefähr gleich alt, gleich vermögend, in vergleichbaren Familienkonstellationen in demselben Land leben in „eine Schublade“ zu stecken. Anne Schüller sagt in diesem Zusammenhang: „Tappen Sie nicht in die Seniorenfalle!“. Die „Zielgruppe 50 plus“ gebe es so nicht. Ein 50-Jähriger sei von einem 80-Jährigen so weit entfernt wie ein 20-Jähriger von einem 50-Jährigen. Und auch innerhalb der Altersklassen gebe es unterschiedliche Bedürfnisse, Verhaltensweisen und Wertvorstellungen. Als „alt“ angesprochen zu werden, wolle aber keiner von ihnen. Also ist der „Seniorenteller“ – zumindest vom Wort her – eben-
1 „Arbeiten“ – aber auch „Amüsieren“ wird auf der bsw-Konferenz großgeschrieben
2 Zwei, die nicht fehlen 2
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dürfen: bsw-Präsident Dietmar Rogg (links) und bsw-Geschäftsführer Dieter C. Rangol
3 Gute Themen machen gute Laune.
4 Wie immer bei bsw-
Veranstaltungen: erst stärken, bevor es richtig los geht
5 bsw-Konferenz: schnell anmelden, damit auch Sie noch einen Platz bekommen!
4 so tabu wie das „altersgerechte Bad“. Wie man durch Sprache positiv beeinflusst – auch das ist eine Facette des Empfehlungsmarketings, die Anne Schüller auf der Konferenz verdeutlicht. Dabei kann man schon mit „Kleinigkeiten“ viel erreichen. Wer nach der Veranstaltung auf seiner Homepage „Unsere Produkte“ in „Ihr Nutzen“ ändert, hat es verstanden, wird seine Marketingsmaßnahmen zukünftig vom Kunden her denken, die Zusammenarbeit unter den Abteilungen verbessern und aus „denen im Marketing“, „denen im Vertrieb“ und „denen im Service“ ein großes Ganzes machen, in dem nicht gegeneinander gearbeitet, sondern miteinander kommuniziert wird. Eine weitere Botschaft, die Anne Schüller hat: mehr Emotionen bitte! Sie zeigt, wie man Kunden an
5 welchen „Touchpoints“ nicht nur kontaktiert, sondern berührt. Einmal berührt – für immer verführt: so könnte man den Vortrag von Marketingprofessor Tobias Langner zusammenfassen, der die bsw-Konferenz um den Aspekt der „Markenliebe“ bereichert. Vielleicht gibt es auch eine Marke, der Sie schon lange treu sind? Überlegen Sie doch im Vorfeld der Veranstaltung mal, warum das so ist. Überlegen, ob Sie teilnehmen, sollten Sie allerdings nicht zu lange. Melden Sie sich an, bevor andere Ihnen den Platz wegnehmen. Auf der bsw-Homepage gibt es die erforderlichen Unterlagen. Dort steht auch die komplette Agenda, die neben den „emotionalen Themen“ sehr Faktenorientiertes bietet. Unternehmensberater Ulrich C. Heckner will uns mit Zahlen und Daten
Den Abend genießen, mit Kollegen ins Gespräch kommen und neue Leute kennenlernen – auch das bietet die bsw-Konferenz.
überzeugen, den „eingeschlafenen“ Erfahrungsaustausch (ERFA-Arbeit) für Schwimmbadbaufachunternehmer wieder aufleben zu lassen. Er zeigt, wie jedes einzelne Unternehmen, und die Branche insgesamt, von professionellen ERFA-Runden profitiert. Auch von Erfahrungen anderer Branchen kann der Wirtschaftszweig „Schwimmbad und Wellness“ profitieren. Deshalb schauen wir gemeinsam auf die Trendstudie „Smarte Bäder“ des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima, die eine der Autoren, Dr. Sibylle Meyer, präsentiert. Sicherlich lässt sie uns an spannenden Ergebnissen teilhaben, um uns zukunftsfest weiterzuentwickeln. Weiterentwickelt hat der bsw das Veranstaltungsformat schon mal. Die bsw-Konferenz, die früher Lieferantenkonferenz hieß, steht jetzt allen Verbandsmitgliedern offen. Die strikte Trennung nach Wertschöpfungsstufen schien uns nicht mehr zeitgemäß – schließlich sind wir nicht „die Hersteller“, „die Großhändler“ und „die Schwimmbadbaufachunternehmer“, sondern eine große Schwimmbadfamilie! ❮❮
Mehr Informationen bsw, Bundesverband Schwimmbad & Wellness e.V., An Lyskirchen 14, 50676 Köln, Tel.: 0221/27166-90, www.bsw-web.de
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bsw-inside
Pool Plus
Werden Sie Teil des bsw-Messeauftritts! Es soll „menscheln“ auf dem aquanale-Messestand des bsw. Und eine Botschaft soll transportiert werden: Pool Plus Partner sind die erste Wahl, wenn es um Kompetenz und Service im Schwimmbadbau geht. Deshalb möchten wir alle „Pool Plus Menschen“ auf einer Fotowand auf der bsw-Fläche der aquanale präsentieren. Wir haben 100 Pool Plus Partner. Bekommen wir 100 Fotos? Das wäre genial. Was wir genau brauchen? Ein Foto (bitte mit 300 dpi) von Ihnen – gerne auch mit Ihren Mitarbeitern oder Kunden –, auf dem auch das Pool Plus Logo zu sehen ist. Ihrer Kreativität ssind dabei keine Grenzen gesetzt. Wir nehmen auch gerne Bilder W mit Kindern, Hunden oder dem m Chef in Badehose… C Bitte schicken Sie Ihr Bild bis zum B 222. September an: wanschura.bsw@einzelhandel.de w
bsw-Akademie
Technik, Führen und Verkaufen Im Winter ist Weiterbildungszeit an der bsw-Akademie. Vom 4. bis 6. Dezember geht das Kompaktseminar Schwimmbadtechnik in eine neue Runde. Hier sind drei Tage volle Konzentration auf Bauphysik, Beckenhydraulik, Abdeckungssysteme, Wasserpflege, Hallenklimatisierung, Mess- und Regeltechnik & Co. gefragt. Vom 6. bis 8. Dezember sind die Fortgeschrittenen in Sachen Kommunikation an der Reihe. Sie sind herzlich zu den Aufbauworkshops „Erfolgreich verkaufen“ und „Gekonnt führen“ eingeladen. Auch die Basisseminare gibt es wieder: „Durch Beratung zum Verkauf“ ist vom 12. bis 13. Dezember terminiert, das Führungstraining vom 14. Bis 15. Dezember. Anmeldeunterlagen finden Sie unter www.bsw-web.de
D bsw-Geschäftsstelle hat ihr Foto Die sschon gemacht. Foto: bsw
Wahlen
Präsident, Vorstand und Präsidium werden neu gewählt Sie haben viel erreicht in der laufenden Wahlperiode: bsw-Präsident, Vorstand und Präsidium haben das erste Gütesiegel der Branche, Pool Plus, konzipiert, sich bei der Normungsarbeit der neuen europäischen Standards für privat genutzte Pools engagiert, zahlreiche Veranstaltungen und Messeauftritte geplant und durchgeführt, die Hausmesse „bsw-Infotage“ wieder „aufleben lassen“, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit intensiviert, Seminare der bsw-Akademie sowie den Schwimmbadpreis, bsw-Award, gestaltet, die Konjunkturumfrage und Kundenzufriedenheitsanalyse (Kuzi) bearbeitet, Lobbyarbeit für unseren Wirtschaftszweig gemacht etc. Und das alles ehrenamtlich. Danke dafür! Doch schon bald ist die aktuelle Amtszeit vorbei. 2018 sind alle Verbandsmitglieder aufgerufen, ihre Stimme für die Besetzung der Leitungsgremien neu abzugeben. Soll die „bewährte Truppe“ im Amt bleiben? Wer möchte sich zur Wahl stellen? Auskunft über Aufgaben der Verbandschefs gibt es bei der bsw-Geschäftsstelle. Wer (wieder) für ein Amt W iim bsw kandidieren möchtte, meldet sich bitte bis 115. November in der bswGeschäftsstelle. G
bsw-Präsidium und Vorstand. Auf dem Bild fehlen Vorstandsmitglied Jürgen Bergmann von Zodiac und Präsidiumsmitglied Frank Eisele.
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pro-aquanale.com
Produkte, Party und viel mehr Dass die aquanale, die vom 7. bis 10. November in Köln stattfindet, DER internationale Treffpunkt für Pool- und Wellnessexperten ist, ist bekannt. Dass es hier viele Innovationen, Weiterentwicklungen sowie beste Kontaktmöglichkeiten gibt, ebenfalls. Auch die legendäre Messeparty „aquanight“ ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Aber da geht noch mehr: Kostenlose Rechtsberatung und Techniktipps sowie Infos zum TÜV-Fernstudium gibt es zum Beispiel auf dem bsw-Messestand. Hier liegt auch der bsw-Energieguide in Neuauflage zum Mitnehmen bereit. Darüber hinaus kann man eine Checkliste zum erfolgreichen Verkaufen haben. Direkt neben dem bsw-Messestand ist das Internationale Schwimmbad- und Wellnessforum, das aktuelles Wissen zu Normen und Trends bietet. Mehr Informationen zum Messegeschehen sowie ein Code für kostenlose Eintrittskarten stehen auf www.pro-aquanale.com
Redaktion: Dieter C. Rangol/Ute Wanschura Bundesverband Schwimmbad & Wellness e.V. An Lyskirchen 14, 50676 Köln Tel. (0221) 27166-90 · Fax (0221) 27166-99
FACH SCHRIFTEN VERLAG
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PROFI
DER BRANCHENREPORT: NEWS, MESSEN, FIRMEN, PERSONEN, PRODUKTE
EIN INTERVIEW MIT PBP
DENN STIL BLEIBT STIL
Paul Bertram Petereit im Gespräch über die Ästhetik von Skimmerbecken und andere Stilfragen. ab Seite 26
KLAFS: HOTEL DER ZUKUNFT
NATUR NACHEMPFINDEN
KONFERENZSTADT BERLIN
Wie Klafs und das Fraunhofer-Institut die Zukunft der Hotel-Wellness sehen. Seite 22
Norbert Gäng (Balena) über die neuen Schwimmteich-Empfehlungen. Seite 24
Der bsw lädt zu einem neuen Veranstaltungsformat in die Hauptstadt. Seite 32
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