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„Auch Begabung ist ein besonderes Bedürfnis“ Jugendliche, deren Wissbegier über den Schulstoff hinausgeht, werden oft übersehen. Der „Tag der Wissenschaftsolympiaden“ soll das ändern USCHI SORZ
Begabtenförderung: Auftrag an Unis und Schulen Er engagiert sich mit dem Programm „Mathematik macht Freu(n)de“ (MmF) schon länger für universitä re Schüler*innenförderung. Für die MmF-Schüler*innenkurse der Uni Wien trainiert er Lehramtsstudieren de darin, adäquat auf spezielle Be dürfnisse wie Lernschwächen, aber eben auch Hochbegabung einzugehen.
Festlicher Empfang für die Wissenschaftsolympionik*innen Schüler*innenolympiadenvorberei tung bietet MmF ebenfalls an. „Auch Begabung ist ein beson deres Bedürfnis“, betont Eichmair. „Ohne Blick dafür erkennt man sie oft schwer, denn selbst innerhalb ei nes Fachs äußert sie sich unterschied lich.“ Ebenso wie Sportasse kaum zu gleich im Speerwerfen und Skisprin gen herausragend seien, äußere sich Talent in Wissenschaftsdisziplinen sehr spezifisch. „Schulen, die an sol
chen Olympiaden teilnehmen und die entsprechenden vertiefenden Übun gen anbieten, erkennen und unter stützen damit besonders wissbegieri ge Schüler*innen mit hohem Poten zial.“ Sind diese im Bundesländerund Bundeswettbewerb erfolgreich, treten sie bei der, in jeder Disziplin von einem anderen Land ausgerich teten, internationalen Olympiade an. „Lehrer*innen und Schüler*innen betreiben dafür einen unglaublichen Aufwand, das sollte man würdigen.“ Die Vision: Klugen Köpfen den Weg ebnen Eichmair hat darum gemeinsam mit seiner Kollegin Theresia Eisenkölbl den „1. Tag der Wissenschaftsolym piaden“ organisiert: Am 22. Septem ber lud Bundesminister Heinz Faß mann die Delegationen der heimi schen Wissenschaftsolympionik*innen im Beisein von Vertreter*innen der In dustriellenvereinigung zum festlichen Empfang ins BMBWF. Anschließend holte sie der Wissenschaftsfonds FWF
im Palais Schönburg bei der Feier zur START- und Wittgenstein-Preisver gabe vor den Vorhang. Zwanzig Ju gendliche, etwa der Physik-Goldme daillengewinner Elias Hohl oder die Mathematik-Bronzemedaillengewin nerin Doris Obermaier, tauschten sich mit den Spitzenforscher*innen aus. „Die besten Voraussetzungen für die Forschenden von morgen.“ Schüler*innen stärker für MINT-Fä cher zu interessieren sei seit Jahren ein Riesenthema, resümiert Eich mair. „Doch welche Vorbildfunktion Schüler*innenolympiaden hier haben, hat man bisher nicht berücksichtigt.“ Der neue „Tag der Wissenschaftsolym piaden“ sei ein Signal, die Begabten förderung künftig zu forcieren.
Dürfen wir hinter fragen, wie intelligent intelligente Maschinen sind?
Michael Eichmair, Fakultät für Mathematik, Universität Wien
jku.at/wirduerfendas
Sie bringen jedes Jahr Medaillen nach Hause: „Heuer Gold in Physik, Silber in Philosophie, Bronze in Informatik, Silber und dreimal Bronze in Chemie, zweimal Bronze in Mathematik“, be richtet Michael Eichmair, Professor für Globale Analysis und Differential geometrie an der Wiener Fakultät für Mathematik. „Man muss sich einmal vorstellen, was für ein Aufhebens da gemacht würde, wenn es um Sport ginge.“ Die Gewinner*innen internati onaler Schüler*innenolympiaden hin gegen sieht man selten in der Zeitung. Zu Unrecht, meint Eichmair.