HEUREKA 6/21

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„Auch Begabung ist ein besonderes Bedürfnis“ Jugendliche, deren Wissbegier über den Schulstoff hinausgeht, werden oft übersehen. Der „Tag der Wissenschaftsolympiaden“ soll das ändern USCHI SORZ

Begabtenförderung: Auftrag an Unis und Schulen Er engagiert sich mit dem Programm „Mathematik macht Freu(n)de“ (MmF) schon länger für universitä­ re Schüler*innenförderung. Für die MmF-Schüler*innenkurse der Uni Wien trainiert er Lehramtsstudieren­ de darin, adäquat auf spezielle Be­ dürfnisse wie Lernschwächen, aber eben auch Hochbegabung einzugehen.

Festlicher Empfang für die Wissenschaftsolympionik*innen Schüler*innenolympiadenvorberei­ tung bietet MmF ebenfalls an. „Auch Begabung ist ein beson­ deres Bedürfnis“, betont Eichmair. „Ohne Blick dafür erkennt man sie oft schwer, denn selbst innerhalb ei­ nes Fachs äußert sie sich unterschied­ lich.“ Ebenso wie Sportasse kaum zu­ gleich im Speerwerfen und Skisprin­ gen herausragend seien, äußere sich Talent in Wissenschaftsdisziplinen sehr spezifisch. „Schulen, die an sol­

chen Olympiaden teilnehmen und die entsprechenden vertiefenden Übun­ gen anbieten, erkennen und unter­ stützen damit besonders wissbegieri­ ge Schüler*innen mit hohem Poten­ zial.“ Sind diese im Bundesländerund Bundeswettbewerb erfolgreich, treten sie bei der, in jeder Disziplin von einem anderen Land ausgerich­ teten, internationalen Olympiade an. „Lehrer*innen und Schüler*innen betreiben dafür einen unglaublichen Aufwand, das sollte man würdigen.“ Die Vision: Klugen Köpfen den Weg ebnen Eichmair hat darum gemeinsam mit seiner Kollegin Theresia Eisenkölbl den „1. Tag der Wissenschaftsolym­ piaden“ organisiert: Am 22. Septem­ ber lud Bundesminister Heinz Faß­ mann die Delegationen der heimi­ schen Wissenschaftsolympionik*innen im Beisein von Vertreter*innen der In­ dustriellenvereinigung zum festlichen Empfang ins BMBWF. Anschließend holte sie der Wissenschaftsfonds FWF

im Palais Schönburg bei der Feier zur START- und Wittgenstein-Preisver­ gabe vor den Vorhang. Zwanzig Ju­ gendliche, etwa der Physik-Goldme­ daillengewinner Elias Hohl oder die Mathematik-Bronzemedaillengewin­ nerin Doris Obermaier, tauschten sich mit den Spitzenforscher*innen aus. „Die besten Voraussetzungen für die Forschenden von morgen.“ Schüler*innen stärker für MINT-Fä­ cher zu interessieren sei seit Jahren ein Riesenthema, resümiert Eich­ mair. „Doch welche Vorbildfunktion Schüler*innenolympiaden hier haben, hat man bisher nicht berücksichtigt.“ Der neue „Tag der Wissenschaftsolym­ piaden“ sei ein Signal, die Begabten­ förderung künftig zu forcieren.

Dürfen wir hinter­ fragen, wie intelligent intelligente Maschinen sind?

Michael ­Eichmair, Fakultät für Mathematik, Universität Wien

jku.at/wirduerfendas

Sie bringen jedes Jahr Medaillen nach Hause: „Heuer Gold in Physik, Silber in Philosophie, Bronze in Informatik, Silber und dreimal Bronze in Chemie, zweimal Bronze in Mathematik“, be­ richtet Michael Eichmair, Professor für Globale Analysis und Differential­ geometrie an der Wiener Fakultät für Mathematik. „Man muss sich einmal vorstellen, was für ein Aufhebens da gemacht würde, wenn es um Sport ginge.“ Die Gewinner*innen internati­ onaler Schüler*innenolympiaden hin­ gegen sieht man selten in der Zeitung. Zu Unrecht, meint Eichmair.


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