Das Fussball Magazin des FC BERN
Ausgabe N 0 3 / Winter 2011
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Ein neues Organ für den Klub! 1
Die Gelben Seiten Des FC Berns
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INHALT
FC BERN
S.5
S.20
Editorial
Profi-Training für Amateure
S.6
Aus den Bereichen
S.22
Armin Thalmann, Verantwortlicher 11er-Fussball Michael Gobeli, Verantwortlicher KiFu
Bild des Monats S.24
S.12
Historie
Kopf des Monats
In erster Linie soll der Ball laufen, das erspart Kräfte.
Eugsters Rückkehr aufs Neufeld S.18
S.26
Aktuell
Max Frisch fragt nach ...
Senioren mischen die Meisterliga auf Rekordserie der 2. Mannschaft 3. Mannschaft Wintermeister
S.35
Unsere Sponsoren
IMPRESSUM: Redaktion: Jonas Dunkel Texte: Jonas Dunkel, David Mühlemann, Heinz Gröli Gestaltung & Layout: Daniel Steffen Fotos: Michel Ferrari Illustration: Boris Siebs Ausgabe: 03 & 04 - 2011 (Nov. 2011) Auflage: 350 Exemplare / vier Ausgaben pro Jahr Druck: Druckerei Oppliger
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Editorial Haben Sie gewusst, dass Sie das Cluborgan des ältesten Fussballvereins der Stadt Bern in den Händen halten? 1894 gründete Felix Schenk, Sohn des damaligen Bundesrats Karl Schenk, den Fussballclub Bern. Damit bewies er viel Pioniergeist und Mut. Der Berner Stadtklub ist bis heute gegenüber seiner Tradition verpflichtet: Etwa in der täglichen Arbeit mit den immer zahlreicher werdenden Junioren, aber auch im Vermitteln seiner eigenen Werte. Tradition ist gut und recht, aber der FC Bern möchte beweisen, dass er auch 117 Jahre nach Felix Schenk noch vor Innovativgeist sprüht. Die aktuelle Nummer erinnert kaum noch an den alten „Vereinsprospekt“ im A5-Format. Das neue Cluborgan soll sich mit attraktiver Form und spannendem Inhalt vom Durchschnitt abheben. Es soll Einblick ins Innenleben des Clubs ermöglichen aber auch über die Vereinsgrenzen hinausblicken. Es erzählt Geschichten, stellt Protagonisten aus dem Verein vor und blickt auf die eigene Vergangenheit zurück. Tradition wird gepflegt, schliesslich geht „Dr Bärner“ seit 1916 regelmässig in den Druck. Gegenüber der einstigen Schülermannschaft, dem BSC Young Boys, spielt der FC Bern gegenwärtig in einer anderen Welt. YB zählt zur nationalen Spitze – der FC Bern agiert im Amateurbereich. Adrian Eugster, der neue Trainer der 1. Mannschaft, ist in diesem Sommer ins Neufeld zurückgekehrt, nachdem er jahrelang für die Gelb-Schwarzen an gleicher Stätte aufgelaufen war. Er kennt also beide Welten und erzählt in dieser Ausgabe u.a. vom Unterschied zwischen Profifussball und Amateursport. Weiter gehören das neue Mittagstraining, ein etwas merkwürdiger Dialog mit Fa-Trainer David Treichler sowie das Portrait eines ebenfalls 1894 gegründeten Traditionsklubs zu den Schwerpunkten dieser Ausgabe. Zudem bieten wir unseren Lesern ein ganz besonderes Bijou an: Ein Auszug aus einem Cluborgan von 1934. Das vor Ihnen liegende Heft ist die letzte Ausgabe des Jahres. Aufgrund des hohen Aufwandes, der durch die Neugestaltung des Cluborgans entstanden ist, verzichten wir auf die ursprünglich geplante vierte Ausgabe in diesem Jahr. Das nächste Heft erhalten Sie im Februar 2012. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit der Lektüre des neuen „Bärners“. Die Redaktion
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aus den Bereichen
Armin Thalmann, Sportchef Rückblick auf die Vorrunde 2011 TEXT: Armin Thalmann
Kurz vor Ablauf der Vorrunde kann eine recht positive Zwischenbilanz über das sportliche Geschehen im 11er-Fussball des FC Bern gezogen werden. Nachdem ich bereits die letzte Rückrunde im Amt war, ist nun die Vorrunde der Saison 2011/12 „wirklich“ in meiner Verantwortung. Der Spielbetrieb ist grösstenteils gut abgelaufen, obwohl für die neue Saison drei zusätzliche Teams – klubintern nun insgesamt 17 Teams mit ca. 320 aktiven Spielern - gemeldet worden sind. Das erforderte einen grossen Effort von allen Beteiligten, insbesondere von den Trainern der B - und C-Junioren, Toni Gomez und Reto Rottermann, sowie dem neu geschaffenen 5. Liga Team. Letztendlich scheint es sich aber trotz allem zu lohnen, denn viele Spieler konnten regelmässig viele Spieleinsätze bestreiten und Spiele Spielen macht doch einfach am meisten Freude. Rein sportlich muss man differenzieren: Die 1. Mannschaft ist sehr gut in die Saison gestartet und konnte sich in der Tabellenspitze festsetzen. Zuletzt gelang aber einfach kein Sieg mehr, so dass die sehr gute Position eingebüsst wurde. Insgesamt sind die Leistungen und das Auftreten des Teams aber befriedigend bis erfreulich, wenngleich mit einer Prise mehr Ehrgeiz und unbedingtem Willen zum Sieg möglicherweise der eine oder andere zusätzliche Vollerfolg resultiert hätte. Das Team und Trainer Adrian Eugster scheinen sich immer besser zu finden und es
ist zu hoffen, dass unsere sehr guten Trainingsbedingungen auch zu Winterzeiten die Grundlage dafür sind, dass im Frühling der „Ergebnis-Knoten“ platzen kann. Die 2. Mannschaft um Trainer Christoph Gobeli hat nahtlos an die sehr gute letzte Saison angeschlossen und nach einigen eher durchzogenen Leistungen zu Beginn der Saison zuletzt richtig Fahrt aufgenommen und mit zum Teil begeisterndem Angriffsfussball die Gegner klar dominiert. Es wird aber vollste Konzentration erfordern, die starken Gegner der Gruppe in Schach zu halten. Insbesondere der manchmal einigermassen sorglose Umgang in der Defensive sowie die daraus resultierende hohe Anzahl der einkassierten Tore könnten auch einmal ins Auge gehen, was die enormen Anstrengungen aller relativ leichtfertig zunichte machen würde. Unsere 3. Mannschaft hat im dritten Jahr ihres Bestehens endgültig den Durchbruch geschafft. Mit grösstenteils souveränen Leistungen konnte die Tabellenspitze in der 5. Liga erklommen werden und da keine Aufstiegsspiele anstehen werden im kommenden Frühsommer, ist die Ausgangslage nun hervorragend. Das Ziel, nächstes Jahr eine Liga höher zu spielen, kann nun wirklich angepeilt werden. Das Team hat mit Ivan Brnic einen ruhenden Pol an der Seitenlinie, was sich offensichtlich positiv auf das Verhalten des Teams auf dem Feld auswirkt. Ilario Solero hat im Sommer eine zweite
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5. Liga Mannschaft ins Leben gerufen, die noch zu kämpfen hat. Trotz allem Unbill wurden alle Spiele regulär ausgetragen und gegen Ende der Vorrunde zeigten sich erste Erfolge. Da das eigentliche Kader des Teams doch recht schmal besetzt ist, konnten immer wieder Spieler aus verschiedenen Teams, die sonst wenig bis gar nicht zum Einsatz kamen, eine Spielgelegenheit nutzen. Nun gilt es in den kommenden Monaten den Betrieb zu stabilisieren, das Kader zu festigen, damit im Frühling ein „richtiges“ Team die Meisterschaft bestreitet. Die Juniorenteams haben sich allesamt gut bis hervorragend geschlagen. In den A-Junioren unter dem Trainer Gaetano Murano gab es zahlreiche spektakuläre Spiele zu sehen, die zeigten, dass das Niveau in der Coca-Cola League A recht hoch ist. Die eben erst aufgestiegenen B und C-Junioren konnten sich problemlos eine Klasse höher etablieren und haben nun die Möglichkeit, in der Rückrunde die erworbenen Erfahrungen mitzunehmen, um noch höhere Ambitionen zu hegen. Das Seniorenteam hat in der Meistergruppe eine sehr gute Performance hingelegt und rangiert souverän in der Spitzengruppe. Das mit hochkarätigen Spielern besetzte Team hat sich gegen die schweizerische Spitzenklasse (Münsingen) durchgesetzt und gezeigt, dass sportlich alles möglich ist. Das neu etablierte Mittagstraining (Bericht in diesem Cluborgan), das jeweils am Montag und
Mittwoch um 12 Uhr stattfindet, ist gut angelaufen. Nachdem sich ganz am Anfang nur wenige Spieler trauten, gab es im wunderschönen Oktober einige Trainings, an denen eine zweistellige Anzahl Spieler über Mittag an der individuellen Fitness und Technik feilte. Auch wenn vornehmlich Spieler der 1. Mannschaft teilnehmen, ist das Training ausdrücklich für alle Spieler des 11er-Fussballs offen. Ambitionierte Spieler und/oder solche, die schlicht gerne Fussball spielen, finden hier eine gute Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen bei den verantwortlichen Trainern Adrian Eugster und Christoph Gobeli. Damit ein Betrieb mit ca. 150 Spielern funktioniert, braucht es Leute, die sich engagieren und die Verantwortung für das Gelingen – friktionsfreier Trainings- und Spielbetrieb - übernehmen. Deshalb möchte ich allen ganz herzlich danken, die sich in irgendeiner Form eingesetzt haben, damit schlussendlich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort alle vorgesehenen Spieler ihrer Leidenschaft nachgehen können. Das funktioniert besonders dann ganz gut, wenn sich dieselben Spieler diszipliniert an die Abmachungen des Teams halten, was bei uns hervorragend geklappt hat in der Vorrunde. Kompliment!
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aus den Bereichen
Michael Gobeli, KiFu-Obmann KIFU Bericht Vorrunde 2011/2012 TEXT: Michael Gobeli
Mit einer F-Junioren, drei E-Junioren und zwei D-Junioren Teams startete der Kinderfussball des FC Bern in die Saison 2011/2012.
Trainings bei David Treichler und Philippe Luginbühl wächst das Team aber stetig, so dass ab Winter unbedingt wieder zwei Teams gemeldet werden müssen. Das neue Fa-Team hat sich bereits bestens gefunden, die Jungs haben Spass am Fussball und spielen bereits sehr erfolgreich.
KIFU-Team Wie bereits letztes Jahr trainiert Mike Gsteiger auch dieses Jahr unsere kleinsten beim FC Bern und hilft ihnen bei den ersten Schritten ins Fussballerleben. Fast wöchentlich stossen derzeit neue Junioren zwischen 4-7 Jahren dazu.
Junioren E: Erstmals starteten wir mit drei E-Junioren Teams in die Saison. Für das neu gegründete Ec-Team habe ich mit Giuseppe Milazzo einen hervorragenden Trainer gefunden, der erstmals für den FC Bern im Einsatz steht. Giuseppe hat sich sehr schnell mit sehr viel Herzblut dem Traineramt gewidmet und übermittelt den Kindern und Eltern viel Freude bei Ihrem Hobby. Das Eb um Coach Massimo del Piano sorgt
Junioren F: Die Anzahl Junioren war zu Beginn der Saison etwas knapp für zwei Teams. Auch konnte ich für ein zweites Team keinen geeigneten Trainer finden. Dank der hervorragenden Arbeit und den beliebten
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trotz körperlicher Unterlegenheit in der Gruppe 2 bereits für viel Furore. Die Jungs schrecken von den grösseren Gegnern nicht zurück und spielen bereits sehr ansehnlichen Fussball. Weiter so! Das Ea um die Trainer Michael Gobeli und David Mühlemann spielt in der Gruppe 1 um den Gruppensieg. Das äusserst talentierte Team entwickelt sich hervorragend und hat die Qualifikation für die Promotionsgruppe in der Rückrunde bereits nach Saisonhälfte erreicht.
liert. Die Db-Junioren von Christoph Wigge spielen wie letztes Jahr bereits wieder um den Gruppensieg in der 2. Stärkeklasse mit. Mit fast 20 Kaderspielern ist das Team doch eindeutig zu gross, so dass wir hier im Winter noch eine Lösung suchen müssen. Zum Schluss möchte ich alle Leser dazu aufrufen in irgendeiner Form beim FC Bern aktiv mitzuhelfen. Trainer, Assistenten oder Helfer im Juniorenfussball sind immer sehr erwünscht. Ohne Unterstützung wäre auch mein Amt als Juniorenobmann nur schwer auszuführen. Bedanken möchte ich mich ganz herzlich bei Christian Götschmann, Hene Hübscher (Schiri- und Turnierorganisation KIFU) und Toni Gomes (Junioren B-Trainer) für die hervorragende Zusammenarbeit und allen A- und B-Junioren für die Schiri-Einsätze im KIFU-Bereich.
Junioren D: Die Da-Junioren um den langjährigen Trainerfuchs Fritz Lehmann hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten gefunden und kann die Ideen von Fritz und seinem Assistenten Emri umsetzen. In der 1. Stärkeklasse hat sich das Team im Mittelfeld etab-
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Für Spieler. Für den Start.
Für den Start.
Die Gelben Seiten Des FC Berns
Für Spieler. Für Spieler.
Für Trainer. Für Trainer. Für das Ziel.
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Für Trainer. Für Fans. Für Fans. Für Fans. Coop unterstützt Sportanlässe in der ganzen Schweiz. Und wünscht Ihnen beste Unterhaltung.
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aus den Bereichen
Interview mit Malek
«Die Kifu-Abteilung beim FC Bern wächst und wächst. Mehr als hundert Kinder spielen mittlerweile in den verschiedenen Mannschaften. Momentan hat der FC Bern ein F-, drei E-, zwei D- und zwei C- Junioren Equipen. Im Cluborgan stellen wir jeweils ein Kind mit einem Kurzinterview vor. Der technisch versierte Malek spielt bei den Ea-Junioren im Mittelfeld und würde gerne bald mal nach Lybien in die Ferien.»
Warum spielst du beim FC Bern? Was magst du an diesem Verein? Die guten Trainer. Bei welchen Junioren spielst du? Bei den Ea –Junioren. Was ist deine Lieblingsposition? Mittelfeld Wer ist dein Lieblingsspieler? Mesut Özil
Bei welchem Club möchtest du mal spielen wenn du Profi wirst? Real Madrid Welches ist dein Lieblingstier? Warum? Tiger. Weil er lang und stark und gefährlich ist. Welches Schulfach magst du lieber: Zeichnen oder Mathematik? Ich mag beides. Wohin möchtest du in die Ferien fliegen/ fahren? Libyen. Was würdest du machen wenn du Präsident beim FC Bern wärst? Ich würde ein Trainingslager machen in den Schulferien. Danke Malek
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Kopf des Monats
Eugsters Rückkehr aufs Neufeld Seit Sommer steht er als Trainer an der gleichen Seitenlinie, an der er während vier Jahren als NLA-Spieler rauf und runter gerannt ist. Adrian Eugster, der ehemalige YB-Akteur, kehrt ins Neufeldstadion zurück und möchte seiner Mannschaft professionelle Attitüden vermitteln. TEXT: Jonas Dunkel / ILLUSTRATION: BORIS SIEBS / Fotografie: Michel Ferrari
Eugster sitzt auf einem Stuhl im Bauch der Holztribüne, auf der einst während den YBGastspielen kein Platz frei blieb und das Rauchen strikte verboten war. Die Erinnerungen sind noch frisch. Zwischen 2001 und 2005 begeisterte der grosse Bruder des FC Bern seine Anhänger mit offensivem Fussballspiel und einer sympathischen Equipe. Die Zuschauer mochten die familiäre Stimmung im Neufeld und zogen in Scharen an den Bremgartenwald. So mancher Anhänger der Gelb-Schwarzen dürfte dieser Zeit heute hinterhertrauern, wenn er sich heute in der durchwegs kommerziellen Ambiance des Stade de Suisse wiederfindet. Adrian Eugster war Teil jener Mannschaft und gerät ins Schwärmen, wenn er sich erinnert. „Das hier war meine Heimat“, sagt er, „hier im Neufeld hatte ich meine beste Zeit als aktiver Spieler erlebt.“ Doch dem neuen FC Bern Trainer ist nicht entgangen, dass sich die Zeiten geändert haben. Die Zusatztribüne ist mittlerweile weg und die Ränge an den Berner Heimspielen bleiben weitgehend leer. Dafür ist die Infrastruktur kaum mehr wiederzuerkennen. Dank den modernen Kunstrasenplätzen geniessen die Berner Teams
professionelle Trainingskonditionen. Und dass die Nachwuchsteams der Young Boys im Neufeld ein- und ausgehen, verleiht dem Ganzen eine brisante Note. Nun ist Eugster also zurück. Der 33-jährige sprüht vor Tatendrang und freut sich auf die kommenden Aufgaben in seiner neuen alten Heimat. Dr Bärner Redaktion: Lieber Adrian,du bist als Trainer einer Amateurmannschaft wieder im Neufeld gelandet. Mal ehrlich, wo liegen die entscheidenden Unterschiede zwischen der Welt des Profifussballs und dem Amateursport? Adrian Eugster: Um es auf den Punkt zu bringen, es ist ein Kulturschock. Es sind viele Komponenten, die völlig verschieden sind: Von der Spielvorbereitung über die Ausrüstung, die Ernährung bis zum Lebensstil des Amateursportlers. Ich war als Spieler immer Profi, das ist in vielerlei Hinsicht ein Vorteil, andererseits aber auch ein Nachteil, weil ich diese Welt so nicht kenne. Jetzt Amateurtrainer zu sein ist eine extrem wichtige Erfahrung für mich. Es ist aber
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Kopf des Monats
nicht mein Ziel als Trainer immer Amateur zu handeln. Ich bin kritikfähig, habe aber auch konkrete bleiben. Ideen. Wie jeder Trainer habe ich gewisse Muster im Kopf, die ich den Spielern zu vermitteln versuche. ... dein Ziel ist Profitrainer zu werden? Das möchte ich damit nicht sagen. Profit- Du hast lange auf höchstem Niveau gespielt. rainer zu werden ist ein hohes Ziel. Ich habe als Gibt es Trainer, die dich besonders geprägt Trainer aber eine professionelle Einstellung und haben? würde diese gerne auch Ich habe von Marcel entsprechend umsetzen. „Als Spieler hast du eine subjektive Koller oder Bidu Zaugg Wahrnehmung, als Trainer denkst viel gelernt und mitgeEs ist noch nicht lange du nur fürs Kollektiv. Es zählt, was nommen auf meinen Weg her, da warst du selber die Mannschaft voran bringt.“ als Trainer. Andere Trainoch Spieler. Welnertypen haben mir aber ches sind die Vor- und auch die Kehrseite der MeNachteile ein junger Trainer zu sein? daille aufgezeigt. Ich habe mir immer geschworen: Der grösste Vorteil für mich ist, dass die Spieler ‚Wenn ich Trainer bin mach ich das nicht so.’ Allerfast gleich alt sind wie ich. Ich muss keinen auf Bes- dings muss ich heute manchmal so handeln wie ich serwisser machen, sondern bin auf Augenhöhe mit es als Spieler nicht mochte. Grundsätzlich versuche meinen Spielern. Letztes Jahr habe ich das A-Diplom ich aber zu vermeiden was ich bei meinen Trainern absolviert, daher bin ich auf dem neusten Stand der nicht geschätzt habe. Ich bin sehr wissbegierig und Ausbildung. Der Nachteil ist, dass der Respekt ver- würde gerne im Ausland einigen Trainern über die loren geht wenn du zu kollegial bist. Das habe ich in Schultern schauen, etwa bei Marcel Koller oder auch meiner Trainerlaufbahn auch schon erfahren müs- bei Jürgen Klopp. sen. Der Rollenwechsel scheint nicht einfach zu sein. Gibt es konkrete Beispiele, wo du Wie bist du mit dem Rollenwechsel vom dich als Trainer anders verhältst als vorher Spieler zum Trainer zurechtgekommen? Der Prozess dauerte 1 bis 2 Jahre. Nach der Ver- als Spieler? Es sind eigentlich Banalitäten. Zum Beispiel die letzung zu akzeptieren, dass es nicht mehr geht mit dem Spielen, das hat schon gedauert. Nun ist mei- Ernährung. Ich konnte mir nie vorstellen, dass ich ne Rolle klar und das ist auch gut so. Ich bin kein nach Spielschluss in die Garderobe komme und die Befürworter des Modells „Spielertrainer“. Entweder Jungs mit einem Bier in der Hand sehe. Im Profifussman ist Spieler oder Trainer. Ich muss sagen, dass der ball ist das ein absolutes No-Go, im Amateurbereich Fussballverband genau darauf achtet, dass du jetzt gehört es dazu wie eine gute Trainingseinheit. Oder wenn die Spieler vor dem wirklich Trainer und nicht „Der Amateurfussball ist weniger Spiel noch ein Sandwich mehr Spieler bist. verdorben als der Profifussball. reindrücken. Als Spieler Worauf legst du Wert Punkto Kollegialität sind das ganz hätte ich gesagt ‚ja ok’, als als Trainer? andere Dimensionen.“ Trainer lege ich nun viel Ich bin eine RespektsWert auf solche Details. person. Ich erwarte Respekt und versuche meine Spieler gleichzeitig respektvoll Bist du als Trainer der gleiche Typ wie alszu behandeln. Ich setze auf gesunde Sozialkompe- Spieler oder ändert sich das? Der grösste Unterschied ist, dass du als Spietenz und gehe mit jedem gleich um. Da ich multikulturell aufgewachsen bin versuche ich stets loyal zu ler eine subjektive Wahrnehmung hast. Als Trainer
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denkst du nur fürs Kollektiv. Gerade bei personellen Entscheidungen zählt, was die Mannschaft voran bringt. Als Spieler machst du dein Job, als Trainer kannst du es nie allen recht machen. Darum ist die Kommunikation mit den Spielern sehr wichtig. Ich habe es als Spieler immer gemocht wenn mir der Trainer direkt gesagt hat wie die Situation ist. Heute sind die Trainer mehr Psychologen und weniger Taktiker.
Wie wird der FC Bern von Aussen wahrgenommen? Im Moment wird der FC Bern noch nicht so beachtet, weil er für zu wenig Furore sorgt. Er wird als ganz kleiner Bruder von YB wahrgenommen. Während Breitenrain und Köniz aufrüsten, ist der FC Bern noch ein schlafender Bär. Die Zusammenarbeit mit YB ist aber gut und die Infrastrukturen sind da. Jetzt geht es darum, die Pläne umzusetzen. Alle müssen mithelfen und versuchen am gleichen Strick zu ziehen.
Dem Profifussballer haftet der Ruf an Egoist zu sein. Zurecht? Der Profi ist sicher nicht so teamorientiert wie In welchem Zustand hast du den FC Bern der Amateurfussballer. Das ist schon ein wesentlicher angetroffen, als du im Sommer hier angefangen hast? Unterschied. Ich denke der verstorbene Präsident hat Lücken Dem Amateurfussball kommt auch zugute, hinterlassen. Auch müssen die vielen Wechsel im dass kein Geld im Spiel ist. Vorstand erstmal kompensiert werden. Armin ThalJa, der Spass und das Zusammengehörigkeits- mann hat jetzt damit begonnen etwas aufzugleisen, gefühl sind spürbar. V.a. die 2. Liga interregional ist aber er braucht dafür auch gute Leute, die ihm helweniger verdorben als der fen. Dasselbe gilt für mich Profifussball. Punkto Kolim sportlichen Bereich. Ich „Die grösste Schwierigkeit ist es, legialität sind das ganz andenke, man muss sich eine gute Leute ins Boot zu holen.“ dere Dimensionen. gewisse Zeit eingestehen und Geduld haben um etHast du viele Freunde gefunden in deiner was Neues aufzubauen. Vieles ist gegeben, aber vieles Profilaufbahn? muss noch angegangen werden. Die grösste SchwieIch habe nach wie vor Kontakt zu einigen Spie- rigkeit ist es, gute Leute ins Boot zu holen, sportlich lern, etwa zu Marco Wölfli. Das sind gute Kollegen, wie administrativ. die ich schätze oder höre. Meine Freunde kommen Wie sehen die sportlichen Ziele aus? Ist die aber nicht nur aus dem Fussball. 1. Liga irgendwann ein Thema? Das ist schwierig. Das Team Vaud hat uns in dieDu hattest vermutlich mehrere Angebote. Warum der FC Bern? ser Vorrunde aufgezeigt, wo wir stehen. Das war ein Ja, ich hatte verschiedene Gespräche. Für mich Klassenunterschied, da müssen wir realistisch bleiwar der FC Bern von Beginn weg und vom Namen ben. Ich würde die 1. Liga nicht als Ziel definieren, her aber eine Top-Adresse. Es ist einer der ältesten sondern als Wunsch. Die Zeit und die zukünftige ArVereine und für mich der Stadtverein schlechthin. beit wird zeigen, wohin unser Weg führt. Für mich haben viele kleine Dinge entschieden: NaHerzlichen Dank für das Gespräch. türlich die Infrastruktur, mein persönlicher Bezug zum Neufeld, aber auch die Überzeugung beim FC Bern etwas bewegen zu können. Von Anfang an war für mich klar, dass das für mich im Moment das Richtige ist.
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Kopf des Monats
Box / Frage-Antwort: Idol als Junior: Diego Maradona Lieblingsklub als Junior: Bayern München Bester Fussballer, mit dem du in deiner Karriere zusammen gespielt hast: Charles Amoah, Jörg Stiel, Stéphane Chapuisat, Hakan Yakin Die besten Gegenspieler: Marko Pantelic, Richard Nunez, Kubilay Türkilmaz, Murat Yakin Dein Ritual vor wichtigen Spielen: Einen Tag vor dem Spiel habe ich die eigenen vier Wände nicht mehr verlassen. Natürlich habe ich vor den Spielen immer Pasta gegessen. Eugsters Tipps an die Jugend: Das Wichtigste ist die Freude. Dann ist es wichtig Ziele zu verfolgen und nie aus den Augen zu verlieren, nicht nach links und rechts schauen, Ziele anpeilen und stur bleiben. Mit Alkohol, Zigaretten und Mädchen klappts nicht. Ich kenne keinen einzigen, der es geschafft hat, neben dem Fussball sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Wichtig ist auch die Unterstützung der Eltern.
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Aktuell
Senioren mischen die Meisterliga auf Die Berner Senioren zeigen nach dem Aufstieg in die Meisterliga keinerlei Berührungsängste und beenden die Vorrunde gleich im zweiten Rang. In sieben Partien ging die Equipe von Spielertrainer Luc Del Piano nur einmal als Verlierer vom Platz – natürlich gegen den spielstarken FC Wabern, der mit makelloser Bilanz die Liga dominiert.
Berner Rekordserie in der Berner Zeitung Dass die 3. Liga-Mannschaft nach dem 6:0 Sieg gegen Stella-Azzurra eine historische Bestmarke erreichte, war auch der Berner Zeitung nicht verborgen geblieben. In der Ausgabe vom 25. Oktober berichtete sie: „Heimstarker FC Bern: Seit der Einführung des Kunstrasens auf dem Sportplatz Neufeld in der Saison 2010/2011 ist die 3.-Liga-Equipe des FC Bern in der Meisterschaft ungeschlagen. Der 6:0 Sieg gegen Stella-Azzurra war das 17. Spiel in Folge ohne Niederlage.“
Wintermeistertitel nach steter Entwicklung Als einziges Aktivteam kann die 3. Mannschaft den Titel „Wintermeister“ für sich in Anspruch nehmen. Das Team von Trainer Ivan Brnic hat sich in seiner dritten Saison erneut gesteigert und blieb bis vor dem letzten Spieltag der Vorrunde ungeschlagen. Mit einem Punkt Vorsprung auf den FC Wabern nimmt das Team im April die Rückrunde in Angriff.
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malwerkstatt
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Profi-Training für Amateure Seit dieser Saison trumpft der FC Bern mit einer innovativen Neuheit auf. Zweimal die Woche findet im Neufeld ein Mittagstraining statt. Geleitet werden die Einheiten von den Trainern der 1. und 2. Mannschaft. TEXT: Jonas Dunkel / Foto: Michel Ferrari
Zweimal wöchentlich, jeweils am Montag und am Mittwoch von 12 bis 13.30 Uhr, lässt der FC Bern über den Mittag das Leder über den Platz rollen. Geleitet werden die Einheiten von Christoph Gobeli (Trainer 2. Mannschaft) und Adrian Eugster (1. Mannschaft). Vom Mittagstraining profitieren in erster Linie diejenigen Spieler, die noch mehr an sich arbeiten wollen.
Sinn und Idee Christoph Gobeli, Trainer der 2. Mannschaft, sagt, was der FC Bern mit der zusätzlichen Einheit bezwecken will. „Mit dem Mittagstraining möchten wir uns substanziell von anderen Klubs vergleichbarer Grösse unterscheiden und uns in verschiedenen Hinsichten einen wesentlichen Vorteil verschaffen.“ Die Idee dahinter ist, dass sich dieses attraktive Angebot als Markenzeichen des FC Bern herumspricht. Gegenwärtig finden sich gemäss Christoph Gobeli zwischen sechs bis acht Spieler in den
Trainings ein. Es sind Spieler aus der 1. und 2. Mannschaft, aber aus der A-Junioren Mannschaft. Trainiert werden vorwiegend technische Elemente und der Abschluss. Am Ende findet jeweils ein animiertes Abschlussspiel statt.
Der Spass steht im Vordergrund Seit diese Spezialeinheit auf Initiative von Sportchef Armin Thalmann ins Leben gerufen wurde, hat sich das Projekt positiv entwickelt. Das bestätigt uns Christoph Gobeli, der zu Beginn nicht genau wusste, was auf ihn zukommen würde. „Anfangs stand ich dem Mittagstraining etwas reserviert gegenüber. Ich wusste ja nicht wie sich die Spieler verhalten würden. Gehen sie voll mit, nehmen sie es als zusätzliches Training ernst, als Gelegenheit die Technik zu verbessern?“ Schon nach der ersten Einheit war Gobeli vom Projekt überzeugt und hell begeistert. „Es hat richtig Spass gemacht, auch für mich als Trainer,
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alle Jungs zogen super mit und die Übungen wurden mit grosser Begeisterung und Seriosität aufgenommen.“ Vor allem aber auch mit dem nötigen Spass. Dieser soll gerade im Mittagstraining nicht zu kurz kommen, ergänzt der Coach des „Zwöi.“
Innovative übungen Den Trainingsschwerpunkt bilden denn auch spielerische Elemente. Etwa ein 5 gegen 2 zum Anfang, nur dass der Ball in der Luft bleiben muss. Oder eine Geschicklichkeitsübung, bei der aus dem Jonglieren heraus per Direktabnahme die Torumrandung getroffen werden muss. Gobeli sagt, er schaffe zusätzliche Anreize, indem die treffsicheren Spieler mit Erfrischungen belohnt werden. Dafür schleppt er auch mal eine Kiste Cola auf den Platz. „Ich freue ich mich immer wieder auf das nächste Mittagstraining. Das ist sicher ein gutes Zeichen!“ sagt Gobeli und schreitet zur nächsten Übung über.
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BILD DES MONATS Romolo Ferrari – die Legende lebt TEXT: David Mühlemann / Foto: Matchbesucher des EHC Rot-Blau Bern
Die Eisbahn im Weyermannshaus ist die Heimat des Eishockeyclubs Rot Blau Bern. Dessen 1. Mannschaft spielt in der 2. Liga, ist in der Stadt Bern die unkommerzielle Alternative zum grossen SCB und damit möglicherweise das Pendant zum FC Bern. Dieses Bild wurde kürzlich bei einem Heimspiel aufgenommen. Auf dem rechten Transparent erkennen wir die Konturen einer uns bekannten Person: Es ist der Kopf von Romolo Ferrari, der FC Bern Legende schlechthin, die in diesem Frühjahr leider von uns gegangen ist. Tatsächlich war Romolo ein eingefleischter Fan des EHC Rot Blau. Kaum eine Heimpartie verging, ohne dass er im Weyermannshaus an der Bande stand. Lang lebe Romolo. Die Legende lebt.
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Historie Im Sommer 1934 feiert der Fussballclub Bern sein 40-jähriges Bestehen. Die 1. Mannschaft hat die Saison 1933/34 im vierten Rang abgeschlossen, hinter Schweizermeister Servette, dem Grasshopper-Club und dem FC Lugano (der BSC Young Boys folgt auf dem 9. Platz). Der Traditionsverein hat hohe Ansprüche – die Erwartungen sind hoch. Das verrät ein Blick in die Septemberausgabe des Cluborgans „Dr Bärner“. Unter dem Pseudonym „Der Beobachter“ legt der uns unbekannte Schreiberling klare Forderungen an den Tag. Wir stellen fest: Das Fussballspiel kann sich in den letzten 78 Jahren nicht grundlegend verändert haben ...
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HISTORIE
«In erster Linie soll der Ball laufen, das erspart Kräfte»
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aison 1934-35... und was wir Zuschauer und Anhänger davon erwarten. Wir glauben kaum, dass sich die elf Spieler im Momente, wo sie das Spielfeld betreten, bewusst sind, was hunderte von Zuschauern in erregter Spannung erwarten. Vorab verlangen sie 2 x 45 Minuten vollste Hingabe. Jede, auch die kleinste Nachlässigkeit wird empfunden und registriert. Ein hinter das Tor placierter Corner kann nur einer Gleichgültigkeit sondergleichen entspringen und erregt auf den Rampen Missbehagen. Jedes unnötige Abdrippeln des
Gegners, das schliesslich zum Ballverlust führt, während vorher in günstiger Position die Ballabgabe zum Vorteil oder Erfolg geführt hätte, wirkt auf den Kenner und Zuschauer aufregend. Jedes lange Halten des Balles wirkt verderblich und gibt dem Gegner die Zeit, sich zu placieren. In erster Linie soll der Ball laufen, das erspart Kräfte. Dass alles wissen die Elf auf dem Platz und tun es nicht, vergessen im Kampf, dass Fussball ein Mannschaftsspiel ist. Wir aber verlangen Wille, Energie und Ausharren von der ersten bis zur 90sten Minute. Ein scheinbar gewonnenes Spiel wird durch Gleichgültig-
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keit in der letzten Minute verspielt, der gute Eindruck eines ganzen Sonntags geht in einer Viertelstunde verloren (Tournier Lausanne-Bern 3:3). Die Anhänger verdriessen sich, die Zuschauer bleiben weg. Ein unglücklich fechtender Gegner darf nicht geschont werden, sondern soll in Grund und Boden gespielt werden, auch das verlangt das Publikum von seiner Elf. Also gilt für alle Mannschaften Wille, Schneid und Rasse und 2 x 45 Minuten Mannschaftsspiel. «Der Beobachter»
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Max Frisch fragt nach... TEXT: David Mühlemann
VS. David Treichler trainiert beim FC Bern die Fa Junioren. Zugleich koordiniert er als J+S Verantworlichter die Trainer Aus- und Weiterbildungen. Er ist 26 Jahre alt und studiert Sportwissenschaften und Psychologie im 9. Semester. Sein Lieblingsfussballer ist der Norweger Mini Jakobsen, welcher das Berner Publikum in seiner Zeit bei YB von 1990 – 1993 mit vielen Toren und Saltos verzückte. Von Max Frischs Fragen lässt sich Treichler, der in seiner Freizeit gerne Kaffee trinkt, nicht ins Boxhorn jagen. Mit gekonnten Gegenfragen bringt er den grossen Literaten in Verlegenheit. 1. Sind Sie sicher, dass Sie die Erhaltung des Menschengeschlechts, wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind, wirklich interessiert? Nein
3. Wem wären Sie lieber nie begegnet? Jede Begegnung war doch irgendwie wertvoll, ob sie nun positiv oder negativ war. 4. Wissen Sie sich einer Person gegenüber, die nicht davon zu wissen braucht, Ihrerseits im Unrecht und hassen Sie eher sich selbst oder die Person dafür? Durchaus. Aber Hass ist deswegen nicht gleich angebracht. 5. Möchten Sie das absolute Gedächtnis? Auf keinen Fall. Vergessen ist immer wieder von Vorteil. 6. Wen, der tot ist, möchten Sie wiedersehen? Sie, Herr Frisch, obwohl ich Sie noch nie gesehen habe. Aber dann wäre das Interview hier viel authentischer.
7. Wie alt möchten Sie werden? 2. Warum? Stichworte genügen. So alt, wie ich geistig und körperlich noch fit Weil man sich nicht sicher sein kann, was die Menschen im nächsten Jahrhundert und danach bin. Dreistellig sollte drin liegen. interessieren wird.
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Max Frisch fragt nach...
8. Wenn Sie Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen, gegen den Widerspruch der Mehrheit? Ja oder Nein. Nein
15. Gesetzt den Fall, Sie haben nie einen Menschen umgebracht, wir erklären Sie es sich, dass es dazu nie gekommen ist? Gute Erziehung. Ein Bedürfnis danach hatte ich auch nie. Und ganz rational: Wir sind doch geboren um zu leben, und nicht um umgebracht zu werden, oder?
9. Warum nicht, wenn es Ihnen richtig scheint? Befehlen ist langweilig und nicht nachhaltig. 16. Was fehlt Ihnen zum Glück? Habe schon viel Glück gefunden. Oder denViel lieber würde ich die Mehrheit zum Meiken Sie an ein absolutes Glück, wie beim Genungsumschwung zu überzeugen versuchen. dächtnis? 10. Hassen Sie leichter ein Kollektiv oder eine bestimmte Person und hassen Sie lieber 17. Wofür sind Sie dankbar? Zum Beispiel für die Möglichkeit, mich in allein oder im Kollektiv? Herr Frisch, wieso sprechen Sie schon wieder diesem interessanten Interview mit Ihnen, Herr Frisch, unterhalten haben zu dürfen. von Hass? Ist dies nicht etwas vermessen? 11. Wann haben Sie aufgehört zu meinen, dass Sie klüger werden oder meinen Sie›s noch? Angabe des Alters. So wie ich die Kurven der Intelligenzentwicklung in Erinnerung habe, müsste ich in meinem Alter immer noch klüger werden. Aber auch ältere Menschen tun dies. Was verstehen Sie überhaupt unter „klug werden“?
18. Möchten Sie lieber gestorben sein oder noch eine Zeit leben als gesundes Tier? Und als welches? Sterben möchte ich noch nicht gleich. Da wäre ich schon lieber ein Tier. Vielleicht ein Vogel, um noch ein bisschen Welt zu sehen. Max Frisch, 1966
12. Überzeugt Sie Ihre Selbstkritik? Damit bin ich in der Regel eher selbstkritisch. 13. Was, meinen Sie, nimmt man Ihnen übel und was nehmen Sie selbst übel, und wenn es nicht dieselbe Sache ist: wofür bitten Sie eher um Verzeihung? Vielleicht nehmen Sie mir übel, dass ich Ihnen Gegenfragen stelle. Wenn ja, bitte ich hierfür um Verzeihung. 14. Wenn Sie sich beiläufig vorstellen, Sie wären nicht geboren worden: beunruhigt Sie diese Vorstellung? Schon nur deshalb, weil ich dann ja nicht in den Genuss dieses Interviews kommen würde.
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Max Frisch war ein Schweizer Schriftsteller und Architekt. Mit Theaterstücken wie „Biedermann und die Brandstifter“ oder „Andorra“ sowie mit seinen drei großen Romanen „Stiller“, „Homo faber“ und „Mein Name sei Gantenbein“ erreichte Frisch ein breites Publikum und fand Eingang in den Schulkanon (Zusammenstellung der Werke, die in der Literatur herausgehobenen Wert haben sollen). Darüber hinaus veröffentlichte er Hörspiele, Erzählungen und Prosawerke sowie zwei, die Zeiträume von 1946 bis 1949 und 1966 bis 1971 umfassende, literarische Tagebücher.
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Buchtipp
Die FIFA, ein Mord und ein dunkles Geheimnis TEXt: Heinz Gröli
Mit dem Sechseläuten treibt man in Zürich den Winter aus. Bei diesem offiziellen Anlass wird eine Mitarbeiterin der FIFA niedergestochen – nur unweit von Kommissar Eschenbach. Neben der Leiche steht zitternd ein kleiner Junge. Hat er etwas gesehen? Was für Eschenbach als spontaner Einsatz beginnt, wird zu einer erschütternden Reise in die Vergangenheit. Der Sechseläuten-Fall führt Kommissar Eschenbach zum Weltfußballverband FIFA. Die Tote arbeitete dort im Sekretariat, doch niemand scheint daran interessiert, den Mörder zu finden. Und auch der Junge schweigt, den man an der Seite der Frau fand. Als er endlich zu sprechen beginnt, wird Eschenbach hellhörig, es ist „Rotwelsch“, die Sprache der Jenischen. In den Akten des Hilfswerks Pro Juventute findet der Kommissar eine Liste, die höchster Geheimhaltung unterliegt. Darauf die Namen der jenischen Kinder, die bis 1972 aus ihren Familien „entfernt“ wurden. Was ist aus diesen Menschen geworden? Nur so viel steht fest: Alle, die mit der Liste vertraut waren, sind unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Und nicht nur eine Spur führt zur FIFA.
«Sechseläuten» ist keineswegs nur ein Fußballkrimi, auch wenn er mit Kapitel wie «Pause», «Erste Halbzeit», «Zweite Halbzeit» einem Fußballspiel ähnlich aufgebaut ist. In Sechseläuten erzählt Michael Theurillat von den tiefen Rissen in der bürgerlichen Fassade der Schweiz. Michael Theurillat, geboren 1961 in Basel, studierte Wirtschaftswissenschaften, Kunstgeschichte und Geschichte. Er promovierte auf dem Gebiet der Finanzwissenschaft und arbeitete zuletzt als Managing Director der UBS. Mit 41 Jahren begann er einen neuen Lebensabschnitt und widmet sich seitdem seiner zweiten grossen Leidenschaft, dem Schreiben. Bisher erschienen «Im Sommer sterben» (2005), „Eistod“ (2007), „Sechseläuten“ (2009), „Rütlischwur“ (2011). Michael Theurillat: Sechseläuten, erschienen im Ullstein Verlag, erhältich als Taschenbuch und gebundene Ausgabe.
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1894
Tradition im Neuenburger Jura In dieser Rubrik stellen wir Fussballvereine vor, die im gleichen Jahr gegründet wurden wie der FC Bern. Den Anfang macht der FC La Chaux-de-Fonds, der auf turbulente Jahre zurückblickt.
TEXT : Von Heinz Gröli
Älteren Semestern sind Namen wie Kiki Antenen, Willy Kernen, Georges Vuilleumier oder Daniel Jeandupeux ein Begriff. Alle haben denselben Stammklub: Den FC La Chaux-de-Fonds, gegründet am 4. Juli 1894, also im gleichen Jahr wie unser FC Bern. Nach der Eröffnung des Stade de La Charrière im Jahr 1940 begann das «goldene Zeitalter». Zwischen 1948 und 1964 gewann der Club sechsmal den Schweizer Cup und wurde dreimal Schweizer Meister. In den Jahren 1954 und 1955 gelang sogar das Double . Dieser Aufstieg und die grossartigen Erfolge des FCC fallen mit der Hausse der Uhrenindustrie im Jura zusammen. Durch die grosszügie Unterstützung der Uhrenbarone wurde La Chaux-de-Fonds zum Mass aller Dinge im Schweizer Fussball. Auch der FC Grenchen und der FC Biel feierten in den Sechzigern ihre grossen Erfolge und spielten in der NLA. Zwischenzeitlich spielten in der Nationalliga B mit Cantonal, Solothurn, Moutier, Porrentruy und Le Locle zahlreiche Teams aus Uhrenmetropolen.
Das Highlight Benfica Die exponierte Lage des Stade de la Charrière auf 1‘000 Metern über Meer hatte seine Vor- und Nachteile: Oft mussten Meisterschaftsspiele der Nationalliga A wegen des vielen Schnees abgesagt werden und der Gegner war auch schon umsonst angereist. Die
vielen verschobenen Spiele führten dann zu einem gedrängten Matchkalender im Frühling. Auf europäischem Parkett erwies sich die Höhenlage aber auch als Vorteil. Nachdem in der Vorrunde der französische Meister St. Etienne mit einem Gesamtskore von 4:3 eliminiert wurde, wartete in der 1. Runde das grosse Benfica Lissabon. In der eisigen NovemberKälte 1964 im Neuenburger Jura sollen die Portugiesen wie gelähmt gewesen sein und in der Höhenluft um Atem gerungen haben. Das Spiel endete 1:1. Benfica gewann das Rückspiel in Lissabon klar mit 5:0 und sollte erst im Finale an Internazionale Mailand scheitern. Das Unentschieden gegen Benfica ist neben dem 5:2 gegen Leixoes (POR) in der ersten Runde im Europacup der Cupsieger 1961 der letzte grosse Erfolg auf internationalem Parkett geblieben.
Zurück ins Mittelmass In der ewigen Rangliste der Nationalliga steht der FC La Chaux-de-Fonds an 12. Stelle. In insgesamt 44 Saisons in der höchsten Spielklasse resultierten aus 1150 Spielen 1108 Punkte. Die letzte Spielzeit auf höchstem Niveau absolvierte man 1987. Seit dem letzten Meistertitel 1964 konnte man zuerst problemlos, aber ohne Glanz in der NLA bestehen, bevor man in den 70ern und 80ern zur Liftmannschaft mutierte. Während vier Spielzeiten (1978/79, 1980/81,
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1981/82, 1982/83) spielte der FCB gemeinsam mit La Chaux-de-Fonds in der NLB. Im Sommer verabschiedeten sich sowohl der FCC als der FCB aus der NLB; unsere Mannschaft stieg ab und La Chauxde-Fonds stieg letztmals in die NLA auf. Vier Jahre später stieg man wieder in die NLB ab und 1993 in die 1. Liga.
Untergang und Auferstehung Genau 10 Jahre später schaffte man wiederum den Aufstieg in zweithöchste Spielklasse, fortan Challenge League genannt. Für eine kurze Zeit schien dem FCC eine rosige Zukunft bevorzustehen. Der Spielbetrieb der ersten Mannschaft wurde in eine AG ausgelagert und auf dem Gelände der alten La Charrière wurde ein Stadionneubau geplant. All dies wurde vom italienischen Präsidenten Antonio Tacconi injiziert, der die Kosten der Mannschaft im Alleingang finanzierte. Der Verein hatte sich in die Hände eines Mannes begeben, der meist in Italien weilte und den mit dem Club nur monetäre Interessen verbanden. Und so kam es, wie es kommen musste: Tacconis Immobilienpläne hatten sich mittlerweile zerschlagen und er hatte offenbar die Lust am Fussballgeschäft verloren. Der FCC erhielt für die Saison 2009 keine
Lizenz mehr und wurde zwangsrelegiert. Durch einen Kraftakt, unter anderem mit Hilfe des ehemaligen NL-Präsidenten Fredy Rumo, konnte der Konkurs vermieden und der Club gerettet werden. Heute spielt der FC La Chaux-de-Fonds in der regionalen 2. Liga. Mittelfristig strebt man zwar wieder den Aufstieg in die 1. Liga oder die Challenge League an. Dies soll aber nur mit Hilfe einer breiten regionalen Abstützung geschehen, mit lokalen Sponsoren wie Wilkinson oder Energizer. Auch eine enge Zusammenarbeit mit dem benachbarten FC Le Locle soll helfen, die sportlichen Ziele zu erreichen. Bis dahin bleibt der FCC der am schlechtesten klassierte ehemalige Schweizer Meister überhaupt. Vorerst bleibt also nur die Erinnerung an grosse Spielernamen wie Jeandupeux, Kernen oder Allemann.
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FC Bern Adressen Vizepräsident Finanzen 11er-Fussball KiFu Kommunikation Marketing & Events Schiedsrichter Betr. J+S Coach Stadion Neufeld
Armin Thalmann Stefan Aerschmann Armin Thalmann Michael Gobeli Jonas Dunkel Michel Ferrari Rudolf Schödl David Treichler Beat Biedermann
3074 Muri BE 1701 Fribourg 3074 Muri BE 3004 Bern 3011 Bern 3004 Bern 3033 Wohlen 3007 Bern 3012 Bern
076 582 69 58 079 409 11 85 076 582 69 58 078 876 85 47 079 506 53 08 079 676 56 83 079 300 79 80 078 803 10 68 079 209 05 26
armin.thalmann@fcbern.ch stefan.aerschmann@fcbern.ch armin.thalmann@fcbern.ch michael.gobeli@fcbern.ch jonas.dunkel@fcbern.ch michel.ferrari@fcbern.ch r.schoedl@bluewin.ch david.treichler@students.unibe.ch stadion.neufeld@ruckizucki.ch
Trainer 2. Liga i. Assistent 2. Liga i. Trainer 3. Liga Assistent 3. Liga Trainer 5. Liga a Trainer 5. Liga b Assistent 5. Liga b Trainer Senioren Trainer A-Jun. Assistent A-Jun. Trainer B-Jun. Trainer C-Jun. Pr. Trainer Da-Jun. Assistent Da-Jun. Trainer Db-Jun. Trainer Ea-Jun. Assistent Ea-Jun. Trainer Eb-Jun. Assistent Eb-Jun. Trainer Fa-Jun. Assistent Fa-Jun. Trainer Fb-Jun. Assistent Fb-Jun.
Adrian Eugster Miguel Gonzalo Christoph Gobeli Oester Ruedi Ilario Solero Ivan Brnic David Gobeli Luca Del Piano Gaetano Murano Giuseppe Porco Gomez Antonio Reto Rottermann Fritz Lehmann Emri Halimaji Christoph Wigge Michael Gobeli David Mühlemann Massimo Del Piano Christoph Gobeli David Treichler Philipp Luginbühl Michael Gobeli Mario Straub
3052 Zollikofen 3012 Bern 3004 Bern 3095 Spiegel 3177 Laupen 3063 Ittigen 3004 Bern 3172 Niederw. 3012 Bern 3072 Osterm. 3014 Bern 3202 Frauenk. 3172 Niederw. 3098 Köniz 3007 Bern 3004 Bern 3012 Bern 3014 Bern 3004 Bern 3007 Bern 3012 Bern 3004 Bern 3027 Bern
078 607 13 15 078 832 21 12 079 743 78 79 031 321 66 44 076 273 01 10 076 341 67 78 077 407 93 81 079 302 08 47 079 817 08 86 079 291 71 52 078 708 26 44 079 832 22 57 079 408 09 48 076 572 37 06 078 666 88 94 078 876 85 47 079 202 98 12 079 590 65 30 079 743 78 79 078 803 10 68 078 817 71 97 078 876 85 47 076 332 41 70
adrian.eugster@xmediaservices.ch miguelgonzalo56@hotmail.com christoph.gobeli@freesurf.ch r.t.oester@sunrise.ch soleros@bluewin.ch ivanbrnic@yahoo.de gobeliole@gmail.com bistretto@gmx.ch gaetano62@gmx.ch giuseppe.porco@sunrise.ch gomezanto@yahoo.com rotti@bluewin.ch
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