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Das Fussball Magazin des FC BERN

Ausgabe N01 / Fr端hling 2014

Neuanfang


DR BÄRNER N01 – 2014

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DR BÄRNER N01 – 2014

Editorial

— Es ist die Geschichte eines Neuanfangs. Yves Zahnd erkämpft sich als junger Spieler einen Stammplatz in der Innenverteidigung des FC Thun, ehe ihn ein Knorpelschaden im Knie ausbremst und schliesslich zum vorzeitigen Karrierenende zwingt. Heute, zwei Jahre nach seinem Rücktritt, hat Zahnd neue berufliche und sportliche Anreize entdeckt. Im Sommer hat er als Trainer der 2. Mannschaft seinen persönlichen sportlichen Neuanfang eingeläutet. Yves Zahnd ist «Kopf des Monats» und Motiv auf unserem Titelbild. Auch in Schweden hat Fussball eine lange Tradition. Es gibt sogar Vereine, die im gleichen Jahr wie der FC Bern gegründet wurden. In der Rubrik «1894» berichten wir über GAIS Göteborg, den FC St. Pauli Schwedens. Ausserdem diskutieren wir die Biografie des schwedischen Enfant terrible Zlatan Ibrahimovic und stellen fest, dass es sich hierbei um eine Art Gegenkonzept zu den Biografien anderer Fussballstars handelt. Lesenswert! In der Rubrik «Groundhopper» rückt ein Protagonist in den Fokus, dessen Engagement weit abseits von Starbiografien stattfindet. Hüseyin Matur ist Begründer des Projekts «Fussball ohne Grenzen». Mit einer Auswahl von Amateurfussballern reist er in regelmässigen Abständen um den Fussball-Globus, führt Länderspiele gegen exotische Nationalmannschaften durch und deckt Fussballteams mit Material ein. Neulich ist Matur mit seinem Team durch Laos gereist. Autor Moritz Marthaler war mit dabei. Ausserdem finden Sie in dieser Ausgabe das anregende Tischgespräch zwischen Max Frisch und dem Torjäger der 1. Mannschaft, Lukas von Känel. Und wir würdigen den ehemaligen Berner Präsidenten Max Sutter, der im Herbst 2013 von uns gegangen ist. «Dr Bärner» wünscht seinen Leserinnen und Lesern eine spannende Lektüre. Die Redaktion

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Inhalt N°1  – 2014

FC BERN

S. 3

Editorial

S. 6  Armin Thalmann, Verantwortlicher Aktive Provozieren – Reklamieren – Simulieren S. 8-13

S. 7  Junioren Projekt YB Stadt S. 8  –  13 Kopf des Monats: Yves Zahnd Neuanfang

S. 16-20

S. 16  –  20

Groundhopper Matur dreht am Fussball-Globus

S. 22

1894 Die Makrelen vom Kattegat

S. 23

Buchtipp Ich bin Zlatan Ibrahimovic

S. 24

Shortcuts

S. 22

Impressum: Redaktion: Jonas Dunkel Beiträge: Moritz Marthaler, Heinz Gröli, Jonas Dunkel Bilder: Peter Matter, Tim Dürig, Jonas Dunkel Gestaltung & Illustration: Daniel Steffen Ausgabe: 01 - 2014 (März 2014) Auflage: 500 Exemplare / vier Ausgaben pro Jahr Druck: Geiger AG Bern

S. 25 Nachruf Zum Tod von Max Sutter S. 26 – 27

Zu Tisch mit Max Frisch

S. 31

FC Bern Kontakte

S. 34

Unsere Partner

FC Bern, Postfach 6066, 3001 Bern Internet: www.fcbern.ch www.facebook.com/FCBERN Das Magazin können Sie über unsere Internetseite auch digital abrufen.

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Armin Thalmann, Verantwortlicher Aktive

Provozieren – Reklamieren – Simulieren — Stellt man sich als Verantwortlicher für eine Sache zur Verfügung, so möchte man in erster Linie die Dinge so ablaufen sehen, dass viele involvierte Personen sich dabei wohl fühlen, Freude empfinden, sich lobend äussern und weiter empfehlen. Gewisse Aspekte möchte man eher verhindern, weil sie Unbehagen auslösen. Die Verantwortlichen des FC Bern freuen sich über Teams und Spieler, die darauf verzichten, Gegenspieler bewusst zu provozieren, gegen die Schiedsrichter zu reklamieren und im Schilde führen, am Spiel beteiligte bzw. anwesende Personen durch Simulationen jeglicher Art zu täuschen. Bewusste verbale Provokationen, besser bekannt unter «Trash-Talk», sind für viele Spieler Teil einer Strategie, um Gegenspieler zu verunsichern und sie aus dem Konzept zu bringen. Kurzfristig mag das erfolgversprechend sein, aber längerfristig ist es doch sehr fragwürdig, ob die Spielpartner verunglimpft werden sollen. Schliesslich sind sie es, die das sportliche Spiel – schauen, wer gewinnen kann – überhaupt ermöglichen, indem sie sich bereiterklären, den Vergleich einzugehen. Insofern sind sie eher wertzuschätzen und als Partner bzw. Spielfreunde zu betrachten, als in irgendeiner Art verbal oder «taktil» zu belästigen. Es kann auch vorkommen, dass man selber provoziert wird. Trachtet man danach, daraus einen Vorteil zu ziehen, so ist auf eine Gegenreaktion zu verzichten sicher eine sehr gute «Strategie», den provozierenden Gegenpart ins Leere laufen zu lassen. Schiedsrichter eines Spiels versuchen in den allermeisten Fällen – im ureigensten Interesse - die Spiele ohne gröbere Probleme und möglichst unauffällig ablaufen zu lassen. Aus ihrer subjektiven Sicht und nach bestem Wissen und Gewissen, möchten die Schiedsrichter das entscheiden, was sie jeweils als richtig erachten. Dass das nicht immer übereinstimmen kann mit den ebenso subjektiven Sichtweisen der beteiligten Spieler, Betreuer und Zuschauer, ist leicht einleuchtend. Der Unparteiische ist nun also Kraft seiner Funktion befugt und dafür anwesend, in Streitfällen zu entscheiden, wohlwissend, dass er – und das liegt in der Natur der Sache – «Fehlentscheide» fällen wird. Dagegen zu reklamieren ist aus dieser Perspektive schlicht unnötig um nicht zu sagen unsäglich. Im Vergleich zu vielen anderen vergleichbaren Sportarten ist immer wieder erstaunlich, wie heftig, zuweilen unflätig Fussballspieler aller Ligen sich gegen Entscheide der Schiedsrichter auflehnen. Geradezu

unanständig sind unflätige Gesten, die die Würde und die Integrität der Schiedsrichter verletzen. Stark inflationär haben in den letzten Jahren die Spielszenen zugenommen, bei denen sich Spieler nach Zweikämpfen auf dem Feld wälzen und zur Schau stellen, dass sie grob getroffen wurden und gepflegt werden müssten. Diese bewusste Täuschung von Schiedsrichter, Gegenspielern, Zuschauern und auch Mitspielern kann durchaus als grobe Unsportlichkeit bezeichnet werden. Daraus entstehen Spielunterbrüche, die allzu oft ätzend lange andauern und dabei wird bewusst in Kauf genommen, den Spielausgang mutwillig und unfair zu beeinflussen. In den allermeisten Fällen, in denen simuliert wird, kann der Spieler problemlos weiterspielen. Der Weltfussballverband FIFA hat in den vergangenen Jahrzehnten mit einigen Regeländerungen Wesentliches dazu beigetragen, das Spiel flüssiger und damit attraktiver zu machen. Bezüglich dem Simulieren scheut sich das Regelboard, einzugreifen. Weshalb überlegt man sich nicht, jeden Spieler, der Pflege auf dem Platz verlangt, anschliessend z.B. fünf Minuten obligatorisch zur Erholung abzukommandieren? Die Zuschauer mit ihrem feinen Sensorium für die Simulanten haben schon reagiert, indem Spieler, die mit einer angetäuschten Verletzung versuchen einen Angriff des Gegners zu «unterbinden», z. T. gnadenlos ausgepfiffen werden. Zuweilen gibt es auch Teams, die nicht mehr auf Gegner, die auf dem Platz liegen bleiben, reagieren. Der Vorstand des FC Bern legt wesentlich Wert auf ein sportlich faires Auftreten seiner Spieler, das dokumentieren soll, dass der Gegner und der Schiedsrichter aber auch die anwesenden Zuschauer als Beteiligte wertgeschätzt werden. Dahinter steckt die Überzeugung, dass letztendlich das Hochhalten der eigentlichen Werte eines offenen, transparenten, nach objektiv möglichst gerechten Kriterien ablaufenden sportlichen Wettkampfes in einer modernen Welt von besonderem Wert sein müsste und wir glauben daran, dass breite Kreise ebenso denken.

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Communiqué

Projekt YB Stadt

Die vier Stadtberner Vereine FC Bern, FC Breitenrain, FC Länggasse und FC Wyler lancieren, in enger Zusammenarbeit mit dem BSC Young Boys, auf die Saison 2014/15 das Projekt YB Stadt. Unter dem Namen YB Stadt wird in der Saison 2013/14 jeweils eine U-12, U-13 und U-14 Mannschaft am Spielbetrieb teilnehmen. Footeco — Der Schweizerische Fussballverband hat in der Saison 2012/13 das Projekt Footeco lanciert. Mit diesem Projekt soll der Übergang vom Kinderfussball in den Spitzenfussball ideal gelöst werden, um die richtigen Talente für den weiteren Weg im Spitzenfussball zu erkennen. Die Schweiz verfügt im Vergleich zu grossen Nationen über eine geringere Anzahl an Spielern und potentiellen Talenten. Um die Qualität des Schweizer Fussballs zu erhöhen, muss die Auswahl der Spieler, die eine Ausbildung im Juniorenspitzenfussball absolvieren können, verbessert werden. Im Zentrum aller Überlegungen soll immer das potentielle Talent und dessen ganzheitliche Entwicklung stehen. Auf die Saison 2014/15 wird das Projekt Footeco bis auf die Stufe U-14 ausgedehnt und umfasst somit neu drei Stufen (U-12, U-13 und U-14). Zusammensetzung der Teams Die drei Mannschaften bestehen ausschliesslich aus Spielern der vier Trägervereine, welche als potentielle Talente identifiziert werden. In Zusammenarbeit mit dem BSC Young Boys bestimmen die vier Vereine, welche Spieler in den Teams YB Stadt gefördert werden. Das Selectionteam des BSC Young Boys nimmt hier eine wichtige Rolle in der Rekrutierung der potentiellen Talente ein. Nach den gemeinsamen Trainings im Rahmen des Selectionteams entscheiden die Verantwortlichen, welche Spieler in die U-12 Mannschaft des BSC Young Boys, in die U-12 Mannschaft YB Stadt oder in eine D-Junioren Mannschaft der Trägervereine selektioniert werden. Organisation Spiel- und Trainingsbetrieb Die Organisation des Spiel- und Trainingsbetriebs liegt in der Verantwortung der vier Trägervereine. Jede der drei Mannschaften wird jeweils eine der drei Sportanlagen Spitalacker, Neufeld und Wyler zugewiesen und absolviert sowohl den Trainings- als auch den Spielbetrieb auf dieser 7

Anlage. In einem Turnus werden die Spieler in ihrer dreijährigen Ausbildung auf jeder Sportanlage jeweils eine Saison verbringen, um die Identifikation mit ihrem Stammverein zu fördern. Ziele Durch die höhere Anzahl an selektionierten Spielern, sollen möglichst alle potentiellen Talente in den drei Gefässen Team Bern West, YB Stadt und BSC Young Boys erfasst und gefördert werden. Durch die hohe Qualität der Trainings und die Vergleiche mit anderen potentiellen Talenten werden die Spieler optimal ausgebildet. Die dreijährige Ausbildung sollte das Niveau der C-Junioren Mannschaften erhöhen, falls sie die Selektion in die U-15 Mannschaft des BSC Young Boys nicht schaffen. Im Zentrum aller Überlegungen stehen immer die Kinder und ihre Freude am Fussballsport! Die Säulen von Footeco - Interesse Potentielle Talente haben es verdient, auf begeisterte und engagierte Ausbildner zu treffen! - Initative Versuchen, wagen, riskieren – Footeco will agierende Spieler in allen Spielsituationen! - Individualisierung Footeco konzentriert sich konsequent auf die individuelle Aktion der Spieler! - Identifikation Footeco schliesst konsequent Teilnehmer aus, die sich nicht mit den Werten dieser Ausbildungsidee identifizieren können! Ihre Ansprechpartner Christian Franke, Leiter Préformation BSC Young Boys, Tel: 079 745 09 56 Antonio Gomez, Verantwortlicher Junioren FC Bern, Tel: 078 708 26 44 Michael Gobeli, Verantwortlicher KIFU FC Bern, Tel: 078 876 85 47


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Kopf des Monats

Neuanfang Text

Bilder

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Jonas Dunkel

zvg (FC Thun), Jonas Dunkel

Einst dirigierte er in der Super League die Abwehr des FC Thun, ehe ihn ein Knorpelschaden im Alter von 26 Jahren zum R端cktritt zwang. Heute lanciert Yves Zahnd als 3. Liga-Trainer des FC Bern seine Karriere neu. 9


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— Ein seltsamer Schmerz machte sich an jenem Novemberabend 2007 im Knie des 22-jährigen Spielers des FC Thun bemerkbar, als er nach einem torlosen Remis im Stade de Suisse den Heimweg antrat. Tage später lagen die Bilder seines Kniegelenks auf dem Tisch und die Worte von Teamarzt Rolf Hess hallen noch heute in seinen Ohren: «Es ist unwahrscheinlich, dass du noch einmal Spitzensport betreiben kannst.» Der Traum von einer erfolgreichen Fussballkarriere schien sich in Luft aufzulösen.

kann er laut werden, dann spricht er Klartext und stellt unmissverständliche Forderungen an sein Team. Meister der Challenge League Im Sommer 2009 trat Murat Yakin beim FC Thun seine erste Stelle als Cheftrainer an. Zuvor hatte der FC Thun, der mit Lustrinelli und Co. in der Champions League einst für Furore gesorgt hatte, in der Challenge League nur noch eine farblose Statistenrolle gespielt. Yakin brachte neuen Schwung ins Berner Oberland. Er lotste mit Timm Klose und Nicolas Schindelholz zwei hoffnungsvolle Innenverteidiger vom Basler Nachwuchs an den Thunersee. Auch Zahnds Formstand gab Anlass zu Hoffnung. Trotz schlechten Prognosen des Arztes und grosser interner Konkurrenz erkämpfte er sich das Vertrauen des Trainers. Der FC Thun war gegenüber dem Vorjahr nicht wiederzuerkennen und spielte von Beginn weg an der Tabellenspitze mit.

Yves Zahnd war ein gefragter Mann. Mit dem Gardemass von 1,93 Metern interpretierte er im FC Thun die Rolle des Innenverteidigers. In der vorangehenden Saison 2006/07 hatte er sich unter Trainer Heinz Peischl, einem notorischen Schreihals, als Stammkraft etabliert. Der erfolglose Peischl wurde in der Zwischenzeit durch den Niederländer René Van Eck ersetzt und bei Yves Zahnd, dessen Marktwert sich auf rund 700`000 Schweizer Franken belief, klopften Vereine aus dem In- und Ausland an. Aus der zweiten Bundesliga meldete sich Greuter Fürth. Die Analyse von Teamarzt Hess erreichte Zahnd in einem denkbar ungünstigen Moment.

Doch die Signale seines Körpers waren leicht zu entziffern: Yves Zahnd konnte fortan nur noch unter Spritzen und Schmerzmitteln den Platz betreten. Dazu kam, dass Murat Yakin in der Rückrunde nicht mehr bedingungslos an Zahnd festhielt. Im Poker um seinen auslaufenden Vertrag hielt sich der Spieler vorerst bedeckt, obwohl ihn der Verein an sich binden wollte. Im Sommer 2010 realisierte der FC Thun den ersehnten Wiederaufstieg, an dem auch Yves Zahnd trotz seiner Degradierung massgebend beteiligt war. Heute bezeichnet er den Wiederaufstieg mit dem FC Thun als sein schönstes sportliches Erlebnis.

Ein Wille, ein Weg Die Knorpelschäden im Knie von Yves Zahnd waren weit fortgeschritten. Der Spieler gab aber nicht auf, konsultierte weitere Spezialisten und verbachte die Tage schuftend im Rehabilitationszentrum. Der eiserne Wille und die Bereitschaft, härter zu trainieren als andere, hatten den Thuner schon früh ausgezeichnet. So liess er sich individuelle Programme zusammenstellen, um gezielt an seiner Schwäche, dem Antritt auf den ersten Metern, zu arbeiten. Im Winter 2008 aber stand er vor einem Rätsel: Trotz intensiven Bemühungen erholte sich das Knie nicht wie gewünscht. Zahnd musste zusehen, wie sein Verein im Sommer 2008 sangund klanglos in die Challenge League abstieg und in der darauffolgenden Spielzeit im Niemandsland der Challenge League herum dümpelte.

Fürth, Kriens und das Ende Der Jungtrainer sitzt jetzt im Clublokal des FC Bern und trinkt Süssmost. Er erzählt die Geschichte von Greuter Fürth, wo er in jenem Frühjahr 2010 medizinische Tests absolvierte. «Greuter Fürth hat über Jahre Interesse an mir bekundet. Also liess ich mir den Traum von der Bundesliga nicht nehmen.» Der Aufenthalt in Fürth endete aber, nicht ganz unerwartet, mit einer Absage des Vereins. Aufgrund der Knorpelschäden im Knie hätte ein Transfer ein zu grosses Risiko bedeutet. Während seine ehemaligen Weggefährten die Saison in der Super League planten, zog Zahnd mit seiner Freundin in den Kanton Luzern und heuerte beim SC Kriens an. Doch statt auf dem Rasen verbrachte er seine Tage erneut in der Reha. Das Problemknie machte nun gar keine Fortschritte mehr und so verstrich die Saison 2010/11, ohne dass Zahnd auch nur einmal den Fuss auf das berüchtigte Krienser Kleinfeld gesetzt hätte. Ende der Saison verkündete der 26-jährige seinen Rücktritt vom Profifussball.

Yves Zahnd steht in der Garderobe 2 des Neufeldstadions. Vor ihm sitzen die 3.Liga-Spieler des FC Bern. Da erreicht ihn das SMS eines Spielers: «Komme zehn Minuten später, finde keinen Parkplatz.» Gerade als er die Ansprache beginnt, kommt ein anderer Spieler seelenruhig von der Toilette zurück. Die Welt im Amateurfussball ist eine andere als jene, die er in seiner Profikarriere kennengelernt hat. Zahnds Rede ist kurz und zielgerichtet. Während er Aufstellung und Taktik erläutert, bleibt seine Stimme ruhig, sein Gesicht gutmütig. Hinter seinem freundlichen Äusseren versteckt sich aber eine feste Entschlossenheit. Während der Partie steht der Jungtrainer immer wieder auf und verteilt präzise Anweisungen. Nach schlechten Leistungen 10


Kopf des Monats

Die Welt im Amateurfussball ist eine andere: Yves Zahnd mit Assistenztrainer Sandro Raso (links).

KarrierenhĂśhepunkt: 2010 kehrt der FC Thun mit Trainer Murat Yakin in die Super League zurĂźck.

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Leben nach dem Spitzensport

Heinz Peischl, dem Mann, der heute als Sportchef von Jeff Saibene in St. Gallen amtet. Peischl stand an der Linie und hatte auf jede Aktion mit Schreien reagiert. Mit seinen Zurufen wollte er wie ein Joystick Einfluss nehmen auf das Spiel. Der Unterschied zum späteren Trainer Murat Yakin sei riesig. Yakin stand immer beherrscht an der Linie, erzählt Zahnd. Und was die taktische Flexibilität und das Beobachten des Gegners betrifft, habe sich schon damals abgezeichnet, dass Yakin eine grosse Zukunft vor sich hatte.

«Nein, ich wollte nicht gleich als Trainer arbeiten», sagt Yves Zahnd am Holztisch im Berner Clublokal. «Mir hat zuerst der Biss gefehlt. Ich wollte Abstand gewinnen vom Fussball. Wichtiger war mir der Einstieg in die Arbeitswelt.» Eigentlich wollte er eine Ausbildung als Sportlehrer machen, aber das schien im angesichts seiner körperlichen Verfassung als unrealistisch. Nach einem Sprachaufenthalt in den USA entschied sich Zahnd für eine Ausbildung zum Sozialpädagogen. Zurzeit absolviert er ein Vorpraktikum an einer Tagesschule. Die Arbeit ist anstrengend, aber sie erfüllt ihn. Nach der Ausbildung möchte er am liebsten mit Flüchtlingen, Drogenabhängigen oder Schwererziehbaren arbeiten.

Yves Zahnd trinkt seinen Süssmost leer und steht auf. Sein Knie bleibt fragil. Schon bei längerem Treppensteigen erinnern ihn die Schmerzen an seine Karriere als Fussballer. Diese eine Karriere ist vorbei, und Yves Zahnd wächst an neuen beruflichen und sportlichen Herausforderungen. Vielleicht wird der Aufstieg mit dem 3. Liga Team der Anfang einer grossen Laufbahn. Wie damals bei Murat Yakin im Sommer 2010.

Mit Tiziano Esposito hat Yves Zahnd einst in der 2. Liga interregional gespielt. Der heutige Akteur der 1. Mannschaft des FC Bern kontaktierte ihn, als in der 3. Liga Equipe der Trainerposten frei wurde. Yves Zahnd sagt, dass er sich nichts Besseres hätte vorstellen können. Nach seinem Rücktritt erhielt er Anfragen als Assistenztrainer von Juniorenteams. «Ich wollte aber unbedingt als Cheftrainer arbeiten. Der FC Bern verfügt über eine gute Infrastruktur und ein ambitioniertes 3. Liga Team. Eine Herausforderung, die ich gerne annahm.» Hinzu kommt, dass Zahnd auf einen weiteren ehemaligen Weggefährten zählen darf. Mit Sandro Raso, dem spielenden Assistenztrainer, durchlebte er die Juniorenzeit beim FC Thun wie auch die Aktivzeit beim FC Dürrenast.

YVES ZAHND Geb: 4.10.1985 Karriere als Spieler - FC Thun Junioren - FC Dürrenast 2. Liga interregional - FC Thun (37 Spiele in der Super League, 40 Spiele in der Challenge League) - SC Kriens

Neuanfang im Amateursport Yves Zahnd, vom Profisport geprägt, lernt seit seiner Ankunft im Neufeld die Tücken des Amateursports kennen. Etwa wenn sich seine Spieler zu spät abmelden oder aus beruflichen Gründen dem Training fernbleiben. «Ich darf nicht vergessen, dass jeder freiwillig hier ist und das Fussballspielen zur Freizeit gehört.» Die Schwierigkeit bestehe darin, fügt Zahnd hinzu, alle gleich zu behandeln und trotzdem den Erfolg in den Vordergrund zu stellen. «Für mich als Trainer ist es dann schwierig die Balance zu finden zwischen Verlangen und Erwarten.» Der Jungtrainer scheint das richtige Rezept gefunden zu haben: Seine Equipe steht vor der Rückrunde in Lauerstellung zur Tabellenspitze, die Aufstiegsspiele liegen in Reichweite.

Karriere als Trainer - FC Thun U12/U13 - FC Bern 3. Liga Gefragt, geantwortet ... Dein bester Kumpel aus Profi-Zeiten? Sandro Galli (früher FC Thun, heute FC Breitenrain) Dein schönstes Erlebnis als Fussballer? Challenge League Meister und Aufstieg in die Super League Deine schlimmste Niederlage? Eine Niederlage gegen YB, Frimpong erzielte drei Tore Dein stärkster Gegenspieler? Mladen Petric (GC, Basel) Dein stärkster Mitspieler? Oscar Scarione Dein Idol als Kind: Alain Sutter Dein Vorbild als Trainer: Lucien Favre

Von welchen seiner Trainer er wohl am meisten mitnimmt in sein neue Funktion als Coach? Jeff Saibene, der heutige Trainer des FC St. Gallen, stand einst als Übergangslösung beim FC Thun an der Seitenlinie. «Er gestaltete nicht nur sehr abwechslungsreiche Trainings, sondern war auch ein sehr guter Typ, der einen guten Umgang mit den Spielern pflegte.» Weniger beeindruckt ist er von 12


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Groundhopper

Matur dreht am Fussball-Globus Text

Bilder

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Moritz Marthaler

Tim Dürig

Einst wünschte sich Hüseyin Matur Leibchen für die Fussballer in seinem Dorf im türkischen Kurdistan. Heute reist der Wahlberner um die Welt, um Fussballteams auszurüsten – und um beim gemeinsamen Spiel herauszufinden, wo der Schuh drückt. Sein Projekt «Fussball ohne Grenzen», das hiesige Amateurfussballer mit den schwächsten Nationalmannschaften der Welt zusammenbringt, hat sich etabliert – eben ist Matur von der vierten Länderspielreise in Laos zurückgekehrt. 16


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Hüseyin Matur: «Das, was wir machen, ist schwer zu umschreiben. Man muss es fast selbst erleben.»

— «Leute, das ist ein Länderspiel. Das erlebt ihr einmal im Leben. Also holt das Letzte aus euch heraus.» Für die Schweizer Nationalmannschaft ist der Tag des Spiels gekommen in Vientiane, Laos, und Trainer Marco Gähler bläut seinen Spielern noch einmal ein, wofür sie so weit gereist sind. «Fussball ohne Grenzen» ist eine bunte Gruppe Schweizer Amateurfussballer und in diesem Moment, vor dem Länderspiel gegen Laos, wird der Slogan zum Gefühl. Antreten gegen eine offizielle Nationalmannschaft, an der Seitenlinie steht der vierte Offizielle, gelb die Fifa-Flagge, schwarz der Nachthimmel, fremd die laotische Hymne, vertraut der Berner Marsch. Gute 30 Grad herrschen noch, abends um sieben, im laotisch-thailändischen Grenzgebiet am Mekong, gegen 80 Prozent beträgt die Luftfeuchtigkeit. Die eigentlich grenzenlosen Fussballer stossen schnell einmal ans Limit. Die gute Organisation, ein Schweizer Riegel, Karl Rappan im Geiste, verhindert lange einen höheren Rückstand. In Halbzeit zwei stehen viele Wechsel an, dabei sein ist alles, und aus dem 0:1 wird ein 0:4. Einige Stunden zuvor blinzelt Hüseyin Matur in die Mittagssonne über dem Mekong und erzählt seine Geschichte. In der laotischen Hauptstadt Vientiane ist für landesübliche Verhältnisse ganz schön was los, sie ist Durchgangsstation für viele Südostasien-Reisende, letzter Halt vor der Provinz 17

– doch Tourismus ist nicht das, was Hüseyin Matur interessiert. Er ist hier, um Fussball zu spielen, um Fussball zu vermitteln und einmal mehr muss der Schweizer mit kurdischen Wurzeln nun ausholen, weit ausholen. «Weisst du», sagt er und legt die Sonnenbrille kurz ab, «in dem Dorf, wo ich aufgewachsen bin, da gab es ein Fussballteam. Die Jungs spielten zusammen, sie trainierten auch, der eine in Unterhosen, der andere im Pyjama, und niemand nahm sie als Team war. Das änderte sich, als sie eines Tages einen Satz Trikots erhielten.» Damit beginnt die Geschichte von Hüseyin Matur. Sie beginnt in Maksutusagi, tiefe kurdische Provinz, die Küste weit weg, ein Ort geprägt von Landwirtschaft. Doch bereits damals, in den 70er-Jahren, wusste sich die glitzernde Welt des Fussballs ihren Weg in entlegene Winkel zu bahnen. «Auch ich lief mit einem Trikot von Fenerbahce Istanbul rum, und in meinen ersten Fussballschuhen ging ich schlafen», erzählt Matur. Als ältestes von fünf Kindern lebt Matur früh eine gewisse Reife vor, mit 15 Jahren im Internat, als 16-jähriger ein Emigrant. 1988 kam er als Flüchtling in die Schweiz, nach Bern. Ohne Geld, ohne Deutsch, aber mit Optimismus und dem Teamgedanken. Möglicherweise ist Matur gar kein Fussballverrückter 26 Jahre später steht er also da, Hüseyin Matur, mittlerweile 42 Jahre alt, er steht vor dem alten Nationalstadion des


Groundhopper

In der laotischen Provinz Bolikhamxay ist der Teufel los. Die Schweizer sind da.

laotischen Fussballverbands und fragt, zufrieden grinsend: «Wer kann schon von sich behaupten, mit 42 noch immer in der Nationalmannschaft eingewechselt zu werden?». Die «5ème ETAGE-Selection of Berne» ist gewissermassen sein Kind; die Idee, mit einem Fussballteam entlegene Winkel der Welt zu bereisen und zu beschenken, hatte er vor sieben Jahren mit einem Freund. Die beiden drehten am Globus, und auf der Suche nach der anderen Seite des Fussballs wurden sie auf der anderen Seite der Welt fündig. Damals, 2007, ging es mit ein paar Bällen und Leibchen im Gepäck nach Anguilla. Das Projekt war nicht nur wegen dem 2:1-Sieg gegen die karibische Auswahl ein voller Erfolg – die alternative Schweizer Nationalmannschaft war geboren. Nun, auf der vierten Reise, ist die Idee verfestigt und Hüseyin Matur noch immer treibende Kraft. Im Team heisst er «Hüssu» oder, noch liebevoller, «El Presidente». Die Hierarchie ist zwar flach bei den Kulturfussballern aus der Schweiz, aber sie ist durchaus erkennbar. Nebst dem Präsidenten amtieren ein Trainer, ein Kassier, ein Physiotherapeut gar. Es kann vorkommen, dass sich Matur an der Hotelrezeption nach dem besten Zimmer erkundigt, «der Präsidialsuite», wie er schmunzelnd sagt. Doch die Rollen haben auch ihre ernste Seite, so, wie Trainer Gähler seine Mannen vor dem grossen Spiel einschwört. Ernsthaft, ehrgeizig. Und trotz der 0:4-Niederlage, die Reise geht für Matur und seine Man-

nen erst richtig los, der bunte Zug bricht auf in die laotische Provinz, besucht Schulen, verteilt Material, spielt Freundschaftspartien. Dass es einmal so weit kommen würde, hätte er sich nicht gedacht, der kaum 20-jährige Matur, der Anfang der 90er-Jahre einen Arbeitsaufenthalt in Genf antritt, sein Geld teilweise als Heizungsmonteur verdient, später als Übersetzer beim Gericht. «Ich war ehrgeizig und ungeduldig, verstand oft nicht, warum es nicht schneller vorwärts ging», sagt der Familienvater heute. Mit Fussball hatte er damals eine Zeit lang nicht viel am Hut, beim städtischen Turnverein spielte er Basketball, auch während seiner Zeit in der Romandie. «Mich in diesem Team zu bewegen, förderte meine Integration.» Fussball verfolgte er immer, spielte aber nie aktiv. «Faszinierend war das Simple, das Bescheidene. Wenig Regeln, wenig Material, zusammen spielen, zusammen ein Team sein.» Möglicherweise ist Hüseyin Matur gar kein Fussballverrückter, vielleicht fasziniert ihn einfach das Miteinander, die Mannschaft, der sportlich-soziale Konsens. «Ja, das könnte sein.» Aufstieg oder Abstieg, Tor oder nicht, das interessierte ihn schon immer nur bedingt, «ich wollte Teil eines Teams sein, das Team erleben». Auf dem Fussballplatz in Paksan, Provinz Bolikhamxay, in West-Laos ist der Teufel los. Die Schweizer sind da. Das 18


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Die Erlebnisse sind individuell. Jeder hat einen andere Horizont in der bunt gemischten Truppe.

anfangs hartnäckige Gerücht, wonach es sich um jene Nationalmannschaft handle, die nächsten Sommer in Brasilien an der WM spielt, zerstreut sich nach den ersten Ballberührungen schnell. Doch die Hundertschaften von Schulkindern sind trotzdem aus dem Häuschen, und dass dies nicht nur am schulfreien Nachmittag liegt, verrät das Kreischen an der Seitenlinie, das iPhone im steten Anschlag, die Autogrammjagd im Anschluss. Das Staunen ist kollektiv, wenn Schweizer Zurückhaltung auf laotische Neugier trifft, doch die Erlebnisse sind ganz individuell, jeder hat einen anderen Horizont in der bunt gemischten Truppe. KV-Angestellter, Sekundarlehrer, Logistiker, Student, 20-jährig, 40-jährig – schon viele Leute haben Hüseyin Matur auf seinen Fussballreisen begleitet. «Die Gruppe bleibt nie ganz unverändert. Es braucht Zeit, Hingabe, Mitdenken und auch ein wenig Geld. Das kann nicht jeder immer wieder aufbringen. Aber bei der Zusammensetzung, da achte ich schon auf gewisse Werte», erzählt Matur. Auf der Tribüne auf dem Bolzplatz von Paksan sitzt er neben schweigsamen, würdevoll dreinblickenden Männern. Bei der Verteilung der Hilfsgüter hat der «Presidente» ein wachsames Auge. «Ich will möglichst viele komplette Teams ausrüsten.» Ein Leibchen bleibt so dem winkenden Jungen am Strassenrand auch schon mal verwehrt, für solche Fälle haben die Schweizer aber immer ein paar Bälle im Gepäck. 19

Das Projekt ist eine kollektive Minusrechnung Es ist Mitte der 90er-Jahre, als Hüseyin Matur sich immer mehr dem Fussball widmet. Er übernimmt das Kulturlokal «5ème ETAGE» im Berner Mattequartier, fast gleichzeitig wird er beim Alternativligateam «BSC Halbzeit» vorstehend, aus dem die meisten Spieler für das erste «grenzenlose» Länderspiel stammen. Matur verlegt sein Hauptarbeitspensum auf das Kulturschaffen, organisiert Konzerte in der Matte und ein Freiluftkino im Berner Marzilibad. Nach dem Pilotprojekt in Anguilla bleibt die Nachfrage für eine Wiederholung gross. Matur treibt das nächste Projekt voran, gründet den Verein «Fussball ohne Grenzen», begeistert von der «völkerverbindenden Kraft dieses Sports, von den Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben». In den Statuten verankert er einen Passus, wonach pro Jahr mindestens ein Fussballteam mit einem Satz Trikots auszurüsten sei. Diesem Vorhaben ist er bis heute immer nachgekommen. Dutzendfach. Auf drei Kontinenten. Seither plant, organisiert und reist Matur im Zweijahresrhythmus mit seinem Team um die Welt. Das Projekt ist eine kollektive Minusrechnung. Jeder Teilnehmer berappt die Kosten selbst, ob Captain oder Ersatzspieler, Journalist oder Präsident. Und so tingeln die abenteuerlustigen Schweizer durch diese Drittweltländer, spielen in maroden Stadien gegen er-


Groundhopper

staunlich gute Provinzfussballer, um am Abend in die weichen Betten von grossen Hotels zu sinken. Es ist eine sonderbare, reizvolle Mischung aus alternativem Reisen, aus Begegnungen mit einfachen Menschen und aus Tourismus im herkömmlichen Sinne. «Mit 20 Leuten kannst Du kein Bed&Breakfast stürmen», begründet Matur die Wahl der Unterkunft. Aber als Touristen, nein als Touristen lässt Matur seine Fussballer nicht gelten. «Das, was wir machen, ist schwer zu umschreiben. Man muss es fast selbst erleben.» In Laos, diesem kommunistischen Eiland inmitten boomender Wirtschaftsländer (Thailand) und bitterarmer Kleinstaaten (Kambodscha) lernen die Besucher spezielle Gegensätze kennen: Der Einparteienstaat stellt eine politisch sozialistische Maschinerie, die in ihrer Träg- und Korruptheit dem chinesischen Vorbild in nichts nachsteht. Daneben verblüfft das Land mit ungewöhnlichem Investitionsreichtum. Das Handynetz ist schneller als die meisten in Europa und um die Bodenschätze abzuzügeln gibt es modernste, von ausländischen Investoren bezahlte Einrichtungen. FC Baden, YB-U21: Vorlieben werden keine berücksichtigt Der Schweizer in Asien, von ihm wird Geben erwartet. Dem kommen die Fussballreisenden auch nach, das Materialfahrzeug wird Tag für Tag leichter, «doch wir nehmen

uns ja auch viel», sagt Matur bestimmt. Er mag sie nicht, die materiellen Vergleiche, auf die vieles in der westlichen Welt immer und immer wieder hinausläuft. «Das muss man auch ganz hedonistisch anschauen. Wir geben, was wir mitbringen, und im Gegenzug holen wir uns ein Erlebnis, etwas, das es sonst nirgends gibt.» All das scheint nur in der Gruppe möglich, alleine das Beschaffen des Materials ist ein (kostenloser) Kraftakt, der alleine nicht möglich ist. Der eine organisiert bei seinem Jugendverein einen Satz Trikots, der andere einen Sack Bälle, der dritte Ausrüstung für das Team selber. Und so laufen in Paksan, Provinz Bolikhamxay, West-Laos die Schulkinder nun in Trikots des FC Baden herum, vielleicht auch der U-21 von YB, es erhält jeder, was gerade da ist, Sonderwünsche berücksichtigt Matur bei der Verteilung keine. Gibt er eigentlich so etwas zurück, der Einwanderer aus der kurdischen Türkei, der sich vor über 20 Jahren seinen Weg bahnte? «Nein, das sehe ich nicht so. Das Gefühl mit der Gruppe hier gibt mir einfach eine riesige Befriedigung, das wäre auch so, wenn ich kein Emigrant wäre», sagt Matur überzeugt. Er lacht vergnügt, inzwischen ist die Reise fast zu Ende, und immer mehr macht sich der Präsident Gedanken um die nächste Destination. Zu Hause in Bern wird er am Globus drehen und sich dann an den Computer setzen. Mit einem neuen Ziel. Mit der alten Überzeugung. 20


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1894

GAIS Göteborg -

Die Makrelen vom Kattegat

Text : Heinz Gröli

In der Serie 1894 stellen wir Vereine vor, die das gleiche Gründungsjahr wie der FC Bern aufweisen. Bereits erschienen sind FC La Chaux-de-Fonds, BSC Old Boys Basel, der Karlsruher SC, der Odd Grenland Ballklubb und zuletzt Bristol City. In dieser Ausgabe stellen wir GAIS Göteborg aus Schweden vor. — Göteborg, nach Stockholm die zweitgrösste Stadt Schwedens, ist hierzulande nicht als Top-Destination für Fussballoder Ferienreisende bekannt. Seit dem letzten Album «Göteborg» der Berner Kultband Züri West ist die Universitätsstadt an der schwedischen Westküste zumindest wieder in unsere Wahrnehmung gerückt. Wie oft Kuno Lauener bei seinen Besuchen in Schweden (seine Frau ist Schwedin) im Gamla Ullevi Stadion zu Gast war, ist jedoch nicht überliefert. Das Gamla Ullevi wurde 2009 neu erbaut und dient den Göteborger Vereinen IFK, GAIS, Örgryte IS sowie der Schwedischen Frauennationalmannschaft als Heimarena. GAIS Göteborg ist hinter IFK und BK Häcken nur noch die Nr. 3 der Stadt. IFK und Häcken spielen in der Allsvenskan (1. Liga) während GAIS seit zwei Jahren wieder in der Superettan (2. Liga) spielt. GAIS wird im Volksmund

auf Grund seiner schwarz-grün gestreiften Dresses «Makrelen» genannt. GAIS ist als Arbeiter-Klub das «St. Pauli Göteborgs» und steht damit im krassen Gegensatz zum «Klub der feineren Leute» Örgryte IS, dem anderen Zweitligisten der Stadt, der jedoch auf die neue Saison in die 3. Liga abgestiegen ist. Der Verein wurde am 11. März 1894 gegründet und konnte sich 1919 zum ersten Mal schwedischer Meister nennen. Auch 1922 gewann man das für die Meisterschaft entscheidende Finale gegen Hammarby IF mit 3:1. Im Gründungsjahr der Fotbollsallsvenskan 1924/25 konnte GAIS diese gewinnen, aber einen offiziellen Meistertitel gab es dafür nicht. Dasselbe geschah 1927. Nachdem festgelegt war, dass der Sieger der Fotbollsallsvenskan auch Meister ist, erspielte sich GAIS die Titel von 1931 und 1954. 22

Danach wurde GAIS Schwedens Liftmannschaft schlechthin, die oft zwischen den verschiedenen Spielklassen pendelte aber auf insgesamt 54 Spielzeiten in der Allsvenskan zurückblicken kann. Typisch war das Jahr 1955: Nach einer neuen Regelung mussten drei Mannschaften aus der Allsvenskan absteigen. GAIS belegte nur den drittletzten Platz und musste in die Division 2 absteigen, nachdem man im Vorjahr den bis heute letzten Meistertitel erringen konnte. Besonders interessant sind für GAIS und deren Fans die Lokalderbys gegen IFK Göteborg. 1976 erreichte man dabei mit etwa 50.000 Zuschauern einen Publikumsrekord für die zweite schwedische Spielklasse. Von 1954 bis 1968 hatte der Verein eine Eishockeyabteilung. Diese nahm in den Spielzeiten 1957/58 und 1960/61 jeweils an der Division 1, der damals noch höchsten schwedischen Spielklasse, teil.


BuchTipp

Ich bin Zlatan Ibrahimovic – Meine Geschichte

Text : Heinz Gröli

— Sport-, resp. Fussball-Literatur kann und wird nie Weltliteratur sein. Dennoch, dieses Buch, obwohl Biografie, unterscheidet sich von den in letzter Zeit in einer ausserordentlichen Häufigkeit erschienen Werken über prominente Protagonisten unseres Lieblingssports. Während Autobiographien von Spielern wie Xavi, Messi oder Lahm wohl manchem die Einschlafprobleme nehmen würden, beschreibt Zlatan seinen Werdegang sehr ehrlich und unterhaltsam. In Kritiken, beispielsweise in der NZZ, wird das Buch als eines der besten Sportbücher der letzten Zeit gelobt. Der Autor David Lagercrantz erschafft eine Romanfigur, die sich als Kind von jugoslawischen Einwanderern in der Ausländersiedlung Rosenborg in der südschwedischen Stadt Malmö aufmacht, den Fussball-Olymp zu erobern. «Ich bin Zlatan Ibrahimovic» porträtiert eine schillernde und oftmals geniale Figur des heutigen Weltfußballs, die als Diva und Enfant terrible des Fußballs im 21. Jahrhundert gilt. Ibra wird mit Fug und Recht als legitimer Nachfolger von Eric Cantona bezeichnet. Erzählt wird die Aufsteigergeschichte eines störrischen Jungen aus schwierigen Verhältnissen, der sich gegen alle äusseren Umstände nach oben kämpft. Er erscheint nicht als guter Mensch, sondern als Figur, die aneckt, polarisiert und oft als Schreckgespenst kultivierter Menschen wahrgenommen wird. Dass dieser Blick auf Zlatan Ibrahimovic in weiten Teilen gerechtfertigt ist, in einigen Fällen jedoch nach Anhörung des Protagonisten zu revidieren ist, das wird einem im vorliegenden Buch unterhaltsam vor Augen geführt. Das Buch ist sozusagen ein Gegenkonzept zur Starbiografie anderer Fussballgrössen unserer Zeit. 23

Gebundene Ausgabe 400 Seiten Verlag Malik ISBN 3890297730 ca. Fr. 34.— Im Verlag OSTERWOLDaudio ist das Werk als Audio-CD (6 CDs) erhältlich Dauer: 7 Std. 30 Min. ISBN 386952183X ca. Fr. 30.— Erhältlich in gut dotierten Buchhandlungen oder online.


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Shortcuts Eine Beiz im Wandel Während die Fussballspieler im Winter ihre Gelenke schonten und sich auf dem Neufeld Fuchs und Hase Gute Nacht sagten, hat sich die Neufeld-Beiz in ein schmuckes FC Bern Restaurant verwandelt. Am 6. Januar wurde das Restaurant eröffnet. Seither herrscht Hochbetrieb und die heimelige Beiz erstrahlt in den Farben des FC Bern. Wir waren während und nach den Umbauarbeiten vor Ort und haben den Wandel der Beiz fotografisch festgehalten.

Rohner wie einst Rogério «die Mücke» Ceni 30. August 2013: Roman Rohrers Tor in der Nachspielzeit zum 3:3 am in Gränichen sicherte unserem Team einen verdienten Punkt. Der legendäre Sieg bildete den Start zu einer Erfolgsserie, an deren Ende der Wintermeistertitel stand. Zufälligerweise stand an jenem Tag eine Gruppe deutscher Fussballtouristen am Spielfeldrand, die den historischen und legendären Treffer des Torwarts per Video eingefangen hatten (siehe Bild). Roman ist jedoch nicht der einzige Torhüter, der zum Torjäger avancierte. In der Super League haben schon Massimo Colomba und Ivan Benito getroffen. Auch Namen wie René Higuita, José Luis Chilavert oder Jorge Campos sind für ihre Torgefährlichkeit bekannt. Absoluter Rekordhalter ist jedoch Rogério Ceni aus Sao Paolo, genannt «die Mücke». In über 1000 Spielen erzielte er bis heute 109 Tore. Wie Roman ist auch er Captain seines Teams. Ende 2013 wollte Ceni (Jahrgang 1973) seine Fussballschuhe an den berühmten Nagel hängen, hat sich jedoch kurzfristig dazu entschieden, seinen Vertrag um ein (letztes?) Jahr zu verlängern. Roman, auf den Spuren der «Mücke»? 24


Nachruf

Zum Tod von Max Sutter

Am 24. Oktober 2013 ist Max Sutter im Alter von 80 Jahren von uns gegangen. Max Sutter war von 1989 bis zur Hauptversammlung 1998 Präsident des FC Bern. Seither war er als Ehrenmitglied regelmässiger Besucher auf dem Neufeld. Max Sutter trat zusammen mit seinem Zwillingsbruder Hans 1965 dem FC Bern bei. Er war ein äusserst treues und aktives Mitglied, der zudem in verschiedenen Funktionen im Verein tätig war. An der Hauptversammlung 1978 wurde Max Sutter zum Revisoren gewählt. 1980 wurde er auch Mitglied der Supporter-Vereinigung. An der ausserordentlichen Hauptversammlung 1984 trat Max Sutter als Vizepräsident Leiter der Administration zurück, ehe er an der Hauptversammlung 1989 ins Amt des Präsidenten gewählt wurde. Max Sutter war ebenfalls einige Jahre Präsident der Veteranenvereinigung des SFV Sektion Bern. Max Sutter war bereits im Organisationskomitee der 95-Jahr Feier, die am 7. April 1989 im Kursaal als Hauptprobe zur 100-Jahr Feier erfolgreich durchgeführt wurde (siehe Bild). Unter seiner Federführung wurden 1994 die 100-Jahr Feierlichkeiten durchgeführt. René Vittone 25


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Für die aktuelle Ausgabe hat sich Max Frisch mit dem Torjäger des Fanionteams, Lukas von Känel, zu Tisch gesetzt. Auf dem Tagesprogramm stand ein kniffliges Interview zum Thema «Heimat».

Interview : Max Frisch

Gerade nicht, in diesem Moment freut es mich, dass ich mich mit jemandem austauschen kann, der meine bevorzugte Sprache spricht und auch meine Herkunft versteht.

— Lukas von Känel hat am 8. September 1987 das Welt erblickt und sich sofort mit dem Ballspiel angefreundet. Schnell wurde klar, dass aus dem kleinen Luki einst ein grosser und kräftiger Stürmer werden sollte. Die Prognosen bewahrheiteten sich: Mit seiner Körpergrösse (187 cm) und seinem Gewicht (85 kg) lernt er den gegnerischen Verteidigern seit Jahren das Fürchten. Er verbindet die Physis mit einer stupenden Technik, die ihn vor dem Tor noch unberechenbarer macht. Für den FC Bern hat «Luk» seit seiner Ankunft 2009 in 68 Pflichtspielen 41 Tore erzielt. Zuvor hat er seine Fähigkeiten für Thörishaus, den BSC YB, Bümpliz und Breitenrain unter Beweis gestellt. Gut möglich, dass ihm sein Offensivdrang im Gespräch mit Max Frisch von Nutzen sein wird. Vorhang auf!

6. Worauf könnten Sie eher verzichten: a. auf Heimat b. auf Vaterland c. auf die Fremde

1. Insofern Heimat der landschaftliche und gesellschaftliche Bezirk ist, wo Sie geboren und aufgewachsen sind, ist Heimat unvertauschbar: Sind Sie dafür dankbar? Ganz bestimmt, ja.

7. Was bezeichnen Sie als Heimat? a. ein Dorf b. eine Stadt oder ein Quartier darin c. einen Sprachraum d. einen Erdteil, einen Ort oder eine Region mit einem entsprechenden Bezug dazu e. eine Wohnung

2. Wem? Meiner Familie, meinem Umfeld sowie meinem Schicksal. 3. Haben Sie eine zweite Heimat...? Ja, neben meinen Wurzeln hier in Bern, respektive in der Schweiz, habe ich auch zu Finnland ein heimatliches Verhältnis, da ein Teil meiner Familie aus Finnland

stammt. Da ich sie regelmässig besuche, entsteht da schon ein heimatlicher Bezug. 4. ...und wenn ja: Können Sie sich eine dritte und vierte Heimat vorstellen oder bleibt es dann bei der ersten? Ich kann mir durchaus vorstellen das noch weitere dazukommen, je nachdem was in meinem Leben passieren wird. 5. Wenn Sie sich in der Fremde aufhalten und Landsleute treffen: Befällt Sie dann Heimweh oder dann gerade nicht? 26

8. Gesetzt den Fall, Sie wären in der Heimat verhasst: Könnten Sie deswegen bestreiten, dass es Ihre Heimat ist? Was andere Leute denken, spielt im Zusammenhang mit der Heimat meines Erachtens keine wesentliche Rolle. 9. Haben Sie schon Auswanderung


Max Frisch

Max Frisch

erwogen? Noch nicht konkret. Einige Gedanken darüber habe ich mir auch schon gemacht, aber dabei ist es bis jetzt geblieben. 10. Welche Speisen essen Sie aus Heimweh (z.B. die deutschen Urlauber auf den Kanarischen Inseln lassen sich täglich das Sauerkraut mit dem Flugzeug nachschicken) und fühlen Sie sich dadurch in der Welt geborgener? Kulinarisch gesehen, bin ich eigentlich eher der Typ, der sich im Urlaub gerne regionales und exotisches Essen servieren lässt. Falls es mal der Fall sein sollte, dass Heimweh auftauchen würde, denke ich, dass gute Schweizer Schokolade vielleicht etwas helfen könnte. 11. Gesetzt den Fall, Heimat kennzeichnet sich für Sie durch waldiges Gebirge mit Wasserfällen: Rührt es Sie, wenn Sie in einem andern Erdteil dieselbe Art von waldigem Gebirge mit Wasserfällen treffen, oder enttäuscht es Sie? Enttäuschen auf keinen Fall, viel-

Lukas von Känel

mehr das Gegenteil. Es ist doch interessant auf einem anderen Erdteil eine ähnliche Landschaft anzutreffen. Wenn man dann schon vergleicht, kann man bestimmt einige Unterschiede feststellen. 12. Wenn Sie als Mann und Frau zusammenleben, ohne die gleiche Heimat zu haben: Fühlen Sie sich von der Heimat des andern ausgeschlossen oder befreien Sie einander davon? Da ich mich mit der anderen Person identifizieren kann, und wir uns das Leben teilen, fühle ich mich von Ihrer Herkunft nicht ausgeschlossen. Wenn es der Fall ist, dass man die Sprache, die Kultur oder sonstige Differenzen des anderen überhaupt nicht versteht, kann ein Gefühl von sich ausgeschlossen fühlen, vielleicht schon auftreten. Es ist dann jedem selber überlassen, was dagegen zu tun ist, damit man sich nicht mehr ausgeschlossen fühlt. 13....Gibt es Orte, wo Sie das Entsetzen packt bei der Vorstellung, dass es für Sie die Heimat wäre, z.B. 27

Harlem, und beschäftigt es Sie, was das bedeuten würde, oder danken Sie dann Gott? Diese Orte, respektive diese Vorstellungen gibt es bei mir nicht, nein. 14. Auch Soldaten auf fremdem Territorium fallen bekanntlich für die Heimat: Wer bestimmt, was Sie der Heimat schulden? Das ist jedem selber überlassen. 15. Können Sie sich überhaupt ohne Heimat denken? Das fällt mir schon schwer. 16. Woraus schließen Sie, dass Tiere wie Gazellen, Nilpferde, Bären, Pinguine, Tiger, Schimpansen usw., die hinter Gittern oder in Gehegen aufwachsen, den Zoo nicht als Heimat empfinden? Das Gehege im Zoo hat nichts mit ihrem natürlichen Lebensraum zu tun. Auch wenn sie z.T. ihr ganzes Leben im Zoo verbringen und dieser schon gewissermassen ihr Zuhause ist, bleibt es meiner Ansicht nach dabei, dass der Zoo für die Tiere nicht die Heimat ist.


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FC Bern Kontakte Präsident Urs Eymann Finanzen Stefan Aerschmann Aktive Armin Thalmann Junioren Toni Gomez KiFu Michael Gobeli Kommunikation Jonas Dunkel Marketing und Events Urs Eymann a.i. Präsident Supporter Marino Moretti Schiedsrichter Betr. Rudolf Schödl J+S Coach David Treichler Stadion Neufeld Roland Glaus Trainer 2. Liga i. Roland Getzmann Assistent 2. Liga i. Stefan Zimmermann TH Trainer Aktive Raphael Zürcher Trainer 3. Liga Yves Zahnd Assistent 3. Liga Sandro Raso Trainer 4. Liga a David Gobeli Trainer 4. Liga b Nicola Mastroianni Trainer 4. Liga c Stephan Preisig Assistent 4. Liga c Markus Brüllhart Trainer 5. Liga a Javier Garcia Trainer 5. Liga b Tishuku Egzon Trainer Senioren Heinz Gröli Trainer Damen 4. Liga Manfred Beyeler Assistent Damen 4. Liga Hans Ulrich Graber Trainer Ba-Jun. Gomez Antonio Trainer Bb-Jun. Pascal Vallon Assistent Bb-Jun. Urban Wenger Trainer Ca-Jun. Mite Petrov Trainer Cb-Jun. Urban Wenger Trainer Da-Jun. Fritz Lehmann Torhütertrainer Da-Jun David Gerber Trainer Db-Jun. Ismail Kekec Trainer Ea-Jun. Emri Halimaji Trainer Eb-Jun. Michael Gobeli Trainer Fa-Jun. Matthias Perrin Trainer Fb-Jun. David Gobeli Trainer G-Jun. Mike Gsteiger

076 344 65 05 079 409 11 85 076 582 69 58 078 708 26 44 078 876 85 47 079 506 53 08 076 344 65 05

urs.eymann@fcbern.ch stefan.aerschmann@fcbern.ch armin.thalmann@fcbern.ch toni.gomez@fcbern.ch michael.gobeli@fcbern.ch jonas.dunkel@fcbern.ch urs.eymann@fcbern.ch

031 991 00 47 079 300 79 80 078 803 10 68 031 301 21 32

marino.moretti@bluewin.ch r.schoedl@bluewin.ch david.treichler@students.unibe.ch r.glaus@stadedesuisse.ch

079 628 57 70 079 488 51 44 079 251 36 41 079 768 53 30 076 424 06 36 077 407 93 81 076 516 66 32 079 638 51 55 079 916 58 73 079 482 82 95 079 903 36 88 079 628 58 30 079 4000618 078 870 10 40 078 708 26 44 079 780 99 92 078 641 74 85 079 323 60 87 078 641 74 85 079 421 51 41 079 386 00 01 078 867 26 48 079 560 21 00 078 876 85 47 079 265 55 16 077 407 93 81 079 439 05 40

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