Südtirol Panorama - März 2011

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panorama südtirol

Das Wirtschaftsmagazin

Konkurse Wie Pleite-Unternehmen unter neuem Namen auferstehen Robert Blaas Vom Außendienstler zum Chef eines Millionenunternehmens Stilvoll logieren Hippe Low Budget Design Hotels in den Metropolen Europas

Vers. in Post. - 45% - Art. 1 Abs. 1 - Ges. 353/2003 (abg. Ges. 27.02.2004 Nr. 46) - CNS Bozen Poste Italiane SpA - Taxe percue / Tassa pagata - Abo im Inland: 11 Euro - Abo im Ausland: 20 Euro

www.panorama-online.com – Nr. 02/2011 – 1,80 Euro

März 2011

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INHALT

EDITORIAL

Hirn und Magen

Fotos: Alexander Alber

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News & Trends Titel

24 Branchenreport Immobilien Verena Pliger

Die schwierige Situation der Bau- und Wohnindustrie. Südtirol Panorama durchleuchtet den Markt und zeigt aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven.

Peter Seebacher

Es gibt Nahrung für das Hirn. Und es gibt Nahrung für den Magen. Beides ist überlebenswichtig. Verena Pliger hat die letzten zwei Jahre Nahrung für das Hirn produziert. Als Chefredakteurin von Südtirol Panorama hat sie ihr Blatt zum führenden Wirtschaftsmagazin des Landes aufgebaut. Nun wechselt sie die Seite und wendet sich der Liebe zu, die durch die Verdauungsorgane geht. Verena Pliger erfüllt sich so etwas wie einen Lebenstraum. Zusammen mit zwei Partnern führt sie künftig ein Restaurant in der Altstadt von Bozen. Die Küche ist knackig und trendig, wie bei ihr nicht anders zu erwarten. Wir danken für ihren großen Einsatz und ihr wunderbares journalistisches Talent. Ihr Nachfolger als Chefredakteur von Südtirol Panorama ist Peter Seebacher. Seebacher ist ein Wirtschaftsjournalist mit einem bemerkenswert breiten Horizont. Er kennt unser Haus als langjähriger Redakteur der ff. Die letzten drei Jahre leitete er die Presseabteilung von Sportler. Seebacher ist dadurch die Wirtschaft doppelt vertraut, einmal aus der Außensicht des Journalisten, dann aus der Innensicht einer Führungsposition in einem bekannten Unternehmen. Das sind ideale Voraussetzungen für kompetenten Journalismus. Wir freuen uns sehr, dass er bei uns an Bord geht. Hirn und Magen. Wir wünschen Verena Pliger viele hungrige Mäuler. Und Peter Seebacher wünschen wir noch mehr hungrige Leser.

36 Den öffentlichen Raum beleben Neues Bauen muss soziale und ökologische Akzente setzen. Ein Gastkommentar von Architekt Manfred Mutschlechner.

Unternehmer & Märkte 06 Das Problem hinter dem Konkurs Die Zahl der Konkurse geht zurück, dafür steigt die Zahl der gerichtlichen Vergleiche. Der Riss im System geht tiefer und betrifft mehr Unternehmen, als es zunächst scheint.

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Das Beispiel Trentino In der Provinz Trient bauen sechs Gemeinden gemeinsam ein Fernheizwerk. Ein Gespräch mit Martin und Christoph Atzwanger über dieses und andere Projekte.

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Was darf es sein, Herr Blaas? Südtirol Panorama hat den Gründer von Rothoblaas zu Tisch gebeten. Ein Gespräch über Wachstum, neue Märkte und Marken und über das „System Südtirol“.

20 Social Media in der Hotellerie Südtirols Hotels tun sich noch schwer, Facebook und Co. für ihre Unternehmen zu nutzen. Aber es gibt auch Vorreiter.

Geld & Finanzen 42 Problemfall KMU Klein- und Mittelunternehmen werden zunehmend von Geldsorgen geplagt. Tipps und Tricks, wie KMU ihre Liquidität sichern und an frisches Geld kommen.

50 Anlegen in Zeiten der Krise Wie bringt man sein Geld sicher durch unruhige Gewässer? Ein Gespräch mit Finanzberater Hermann Kofler.

Luxus & Lifestyle KURT W. ZIMMERMANN In der Februarausgabe ist uns auf Seite 46 ein Fehler unterlaufen: Das Eigenkapital der Südtiroler Sparkasse beläuft sich nicht auf 447,5 Millionen Euro, sondern auf 645,3 Millionen Euro.

56 Chic und preiswert übernachten Ein Zimmer in einem stilvollen Hotel muss nicht die Welt kosten. Die angesagtesten „Low Budget Design Hotels“ in den wichtigsten Metropolen Europas.

62 Autotest Südtirol Panorama testet den neuen Ford Focus und trifft dabei auf einen alten Bekannten.

Impressum Erscheinungstermin: 25. März 2011 Leitung & Verantwortlicher Direktor: Kurt W. Zimmermann Autoren: Verena Kompatscher, Ariane Löbert, Georg Peter Mair, Edit R. Meraner, Susanne Pitro Schlussredaktion: Alexandra Fössinger Rückmeldungen an die Redaktion: panorama@ff-bz.com Grafik und Produktionsleitung: Ralf Kohler Marketing und Verkaufsleitung: Edith Benischek 0471 304548 Titelbild: Alexander Alber Herausgeber: FF-Media GmbH Bozen – Eintrag. Lg. Bozen 20/98 R.P. vom 7.10.98 Südtirol Panorama: Brennerstraße 7a, 39100 Bozen, Tel. 0471 30 45 50, Fax 30 45 11, www.panorama-online.com, panorama@ff-bz.com Druck: Radin-Berger-Print GmbH, Innsbruck (A) Gesamtauflage: 26.000 Stück

Service 52 53 64 66

Finanzkommentar: Ölpreis – Gefahr durch Unruhen Finanzkolumne Max Otte: So retten Sie Ihr Vermögen Up to date: die praktischsten Travelbags Was macht eigentlich... Ernst Watschinger?

Südtirol Panorama März | 2011

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NEWS & TRENDS

Quelle: Il Sole 24 Ore/Foto: Alexander Alber

Das Ranking des Finanzmarktes Nation

Scoring

Nation

Scoring

Nation

Scoring

1 Finnland

8,15

17 Belgien

6,87

33 Großbritannien

5,16

2 Dänemark

8,04

18 Chile

6,67

34 Brasilien

5,11

3 Hongkong

7,78

19 Neuseeland

6,39

35 Argentinien

5,03

4 Island

7,68

20 Estland

6,37

36 Japan

4,96

5 Australien

7,46

21 Luxemburg

6,33

37 Korea

4,86

6 Norwegen

7,42

22 Kolumbien

6,29

38 Spanien

4,81

7 Irland

7,39

23 Türkei

6,20

39 Slowenien

4,56

8 Singapur

7,30

24 Ungarn

6,08

40 Rumänien

4,54

9 Schweiz

7,27

25 Taiwan

6,00

41 Russland

4,50

10 Schweden

7,25

26 Deutschland

5,98

42 Kroatien

4,38

11 Niederlande

7,11

27 Frankreich

5,96

43 Portugal

4,33

12 USA

7,07

28 Tschechische Rep.

5,88

44 Südafrika

4,22

13 Kanada

6,96

29 Philippinen

5,64

45 Polen

4,19

14 Israel

6,93

30 Thailand

5,43

46 Italien

4,11

15 Österreich

6,92

31 Griechenland

5,30

47 Mexiko

3,87

16 Indien

6,90

32 Bulgarien

5,19

48 Venezuela

3,52

Mit einem Scoring von 4,11 erreicht Italien den 46. Platz und liegt damit nur noch knapp vor den beiden letztplatzierten Ländern Mexico und Venezuela (3,87 und 3,52)

In Sachen Finanzen erhalten die Italiener erneut ein schlechtes Zeugnis. Wirft man einen Blick auf die Daten der OECD, so stellt sich heraus, dass nur einer von zehn italienischen Universitätsabsolventen eine Spezialisierung im Bereich Wirtschaft vorweisen kann. Noch schlimmer schneidet Italien im „World Competitiveness Index“ der Verbreitung der finanziellen Bildung in der Welt ab. Dort erreicht es nämlich

nur den 46. Platz von 48 untersuchten Ländern. Für eine Verbesserung dieser Situation setzt sich besonders PattiChiari – ein Konsortium 98 italienischer Banken – ein. So wurden etwa vier Schulprogramme erstellt, die Schülern einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld beibringen sollen. Zusätzlich wurde vom 28. Februar bis zum 4. März in Rom „La settimana dell’educazione finanziaria“ abgehalten. (GPM)

Südtirol: Entwicklungsindex nur durchschnittlich

Hervor geht dies aus einer Aufstellung der Confindustria. Zwar bewegt sich Südtirol damit noch immer über dem italienischen Durchschnitt, allerdings unter dem nordund mittelitalienischen Durchschnitt, der 113,2 beträgt. Und auch die benachbarten Provinzen Trentino, Veneto und Friaul konn-

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Südtirol Panorama März | 2011

ten sich in diesem Ranking vor der Provinz Bozen platzieren. Das Trentino erreicht beispielsweise den 18. Platz mit einem Index von 114,74. Auf den ersten Rängen liegen hingegen Mailand, Rimini, Trieste, Verona, Ravenna und Aosta. Foto: Alexander Alber

Die Provinz Bozen liegt in einer italienweiten Erhebung zu den regionalen wirtschaftlichen und sozialen Indikatoren der Provinzen mit einem Entwicklungsindex von 107,69 auf einem durchschnittlichen 34. Platz.

Das Budget für Forschung beträgt im Jahr 2011 drei Millionen Euro

Ausschlaggebend für dieses Ranking, bei dem der Zeitraum zwischen 2008-2009 betrachtet wurde, waren verschiedene Faktoren, wie etwa das Bruttoinlandsprodukt, die Beschäftigung, die Bankeinlagen sowie unter anderem auch der Energieverbrauch. (GPM)


KURZ NACHGEFRAGT PR-INFO

Revolution schwächt Wirtschaft

Wintergärten und Markisen vom Experten

Ein Wintergarten – ein Traum vieler! Eine Art Glashaus nahe der Natur, das es ermöglicht im Freien zu sitzen, auch wenn es draußen ungemütlich kalt und nass ist. Der Wintergarten bietet genügend Platz, in gemütlicher Runde an kalten Abenden oder verregneten Sommertagen in angenehmer Atmosphäre zusammenzusitzen. Doch Vorsicht! Wintergarten ist nicht gleich Wintergarten. Ein besonderes Augenmerk muss auf die Belüftung gelegt werden. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann die Innentemperatur sehr schnell 70 bis 80 Grad Celsius erreichen. Die Experten kennen jedoch die Lösung. Durch das Öffnen eines Schiebedaches sowie von Falt- und Schie-

beelementen im vertikalen Bereich kann Frischluft einströmen, ohne dass Zugluft entsteht. Als direkter Sonnenschutz wirkt eine interne Beschattung aus luftdurchlässigen Dekorstoffen. Diese sorgen auch für ein angenehmes Wohnambiente. Deshalb bedenken Sie bereits bei der Planung Ihres Wintergartens, dass es genügend Lüftungsmöglichkeiten geben muss. Eine praktische und gleichzeitig elegante Lösung bietet die Firma E. Biasi mit ihrem einzigartigen beweglichen Schiebedach, das sich je nach Bedarf bis zu drei Vierteln öffnen lässt. Somit kann die warme Luft nach oben entweichen, ohne Zugluft zu verursachen. Ihr Wintergarten wird zum Cabrio. Warten Sie nicht länger und fragen Sie einfach nach! E. Biasi – Lana Tel. 0473 / 561810 info@ebiasi.com www.ebiasi.com

Golf nicht nur für Unternehmer Golf ist nicht nur eine gute Gelegenheit für Unternehmer und Wirtschaftskapitäne, um sich zu treffen, sondern stellt auch einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor dar. Golfurlauber z. B. gelten als dreimal ausgabefreudiger als „Normaltouristen“. Gleichzeitig ist Golf aber auch kein Elitesport mehr, sondern entwickelt sich immer mehr zum Breitensport. Allein in unserer Region gibt es bereits 5.000 Golfspieler. Am vergangenen 20. März erfolgte der Auftakt für die siebte Auflage der „Sparkassen-Golf-Trophy“. Die Sparkasse ist die einzige Bank in der Region, die ein echtes Turnier mit Finale organisiert, wie Präsident Norbert Plattner betont. Als Preise bei den einzelnen Turnier-Etappen erhalten die Sieger einen großen Geschenkkorb mit Südtiroler Qualitätsprodukten. Beim Finale erhalten die Gesamtsieger der jeweiligen Kategorie als Hauptpreis einen zweitägigen Golfaufenthalt mit zwei Green Fees, Abendessen und Übernachtung mit Frühstück. Einschreibungen und Informationen unter www.sparkasse.it/golf. Auf dieser Webseite werden außerdem die schönsten Fotos veröffentlicht, die ein Profi-Fotograf von den einzelnen Golfsportlern während der Spiele schießt.

Foto: Privat

Das Schiebedach von E. Biasi

VI.P-Direktor Josef Wielander (li.) mit Sepp Zöschg, Geschäftsfeldleiter für Nordafrika SÜDTIROL PANORAMA: Die VI.P/ Vinschgau ist in verschiedenen Ländern Nordafrikas tätig. Wie schwierig war es, diese Märkte aufzubauen? SEPP ZÖSCHG: Es war nicht einfach,

denn es bedurfte sehr viel Kleinarbeit, Geduld, Sensibilität und Anpassungsfähigkeit, um sich in diesen gegensätzlichen Kulturkreisen bewegen zu können. Allein das Thema Zahlungsverkehr ist äußerst delikat in diesen Ländern und mit der notwendigen Umsicht zu behandeln. Zudem gibt es nur einen gültigen Grundsatz und zwar: dass es keinen Grundsatz gibt. Schlussendlich bleibt alles offen. Wie erfolgreich waren Sie in Libyen?

Die VI.P ist schon seit vielen Jahren auf dem libyschen Markt präsent. Wir haben anfänglich mit kleinen Mengen begonnen, und im Laufe der Jahre konnte der Mengenumsatz kontinuierlich gesteigert und die Partnerschaft mit unseren Kunden gefestigt werden. Was bedeuten die aktuellen Unruhen in Nordafrika für Ihr Business?

Sie erschweren die Situation zusätzlich. Es muss mit größter Vorsicht vorgegangen werden. In Libyen mussten zum Beispiel die Lieferungen zur Gänze eingestellt werden, da weder die Ware in das Land kommen würde, noch Zahlungen durchgeführt werden könnten. Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung des Marktes in Libyen ein?

Abschlag der siebten SparkassenGolf-Trophy

Derzeit sind keine Geschäfte möglich. Das Vertrauen ins Ausland ist gebrochen. Es ist somit schwer abzuschätzen, was zukünftig passieren wird, inwieweit das bisherige Netzwerk noch funktionsfähig sein wird oder ob das Land um Jahre zurückgeworfen wird, was einen totalen Neustart zur Folge hätte. (GPM)


UNTERNEHMER & MÄRKTE

Riss im System Zahlenmäßig fallen sie kaum ins Gewicht. Doch Konkurse und Ausgleiche ziehen weitere Kreise, als es Statistiken verraten – allen voran im Baugewerbe.

D

ie Zahl gibt allen Grund zum Aufatmen. 60 Konkurse wurden 2010 an Südtirols Landesgericht eröffnet. Das ist der beste Wert seit 2003 und gleichzeitig eine weitere Bestätigung, dass Südtirol gegen Pleitewellen immun scheint. Ob Tremonti-Kater, Wirtschaftsund Finanzkrise oder strengere Kreditvergabekriterien: Entgegen aller Prophezeiungen scheinen die wirtschaftlichen Erschütterungen der vergangenen Jahre Südtirols Firmendynamik wenig anzuhaben. Nach dem kurzen wie prägnanten Anstieg vor fünf Jahren zeigt der Trend bei den Konkursen wieder klar nach unten. Noch beruhigender wirkt eine gesamtwirtschaftliche Einordnung des Phänomens. Denn was sind schon 60 insolvente Unternehmen im Vergleich zur massiven Basis von insgesamt 57.000 Südtiroler Betrieben oder auch nur zu den 2.736 Firmen, die 2010 neu entstanden sind? Weit mehr, als solche Zahlenspiele auszusagen imstande ist. So lautet die Antwort,

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Südtirol Panorama März | 2011

„Ich unterstelle niemandem, dass er bewusst einen Konkurs herbeiführt, doch …“ Thomas Ausserhofer

wenn man sich zu den Schauplätzen von Südtirols Konkursen begibt – vom Konkursgericht zu Wirtschaftsprüfern, von den Banken bis hin zu direkt und indirekt Betroffenen. Denn wie sich dort zeigt: Ein Riss im System hat meist nicht nur tieferliegende Gründe, sondern vor allem Auswirkungen, die weit mehr Betriebe treffen, als es die nackten Zahlen vermuten lassen.

BOOMENDE AUSGLEICHE. „Statistiken

sagen alles und nichts, sofern man sie nicht lesen kann“, sagt auch der Konkursrichter Peter Michaeler. Seit der Pensionierung von Edoardo Mori im Vorjahr ist er der einzige Richter, der am Landesgericht Bozen über die Liquidation von Unternehmen entscheidet. Über Arbeitsmangel kann er sich dabei keineswegs beklagen. Denn wer Konkursstatistiken lesen kann, bezieht laut Michaeler auch konkursähnliche Prozeduren mit ein. Allen voran gerichtliche Vergleiche, die in Folge der Novellierung des Konkursrechtes einen rasanten Anstieg hingelegt haben. „Erhalten statt zerstören“ lautet die neue Philosophie, vor deren Hintergrund in den vergangenen Jahren mit mehreren Dekreten die Spielregeln für insolvente Unternehmen verändert wurden. Neben der Möglichkeit eines außergerichtlichen Vergleichs über eine Schuldenumschichtung, den „accordo di ristrutturazione dei debiti“, hat die Reform auch den


UNTERNEHMER & MÄRKTE der Konkurse wird durch den Anstieg der Vergleiche ausgeglichen. In Summe bleibt die Zahl insolventer Unternehmen, die vor Gericht landen, laut Richter Michaeler mit kleinen Abweichungen seit Jahren gleich. ROTER FADEN. Auch durch die Ge-

60 Konkurse in 2010 scheinen wenig, aber der Riss im System geht tiefer

Zugang zum gerichtlichen Ausgleich erleichtert. Ein Beispiel dafür? Statt wie vor 2006 eine Ausgleichsquote von mindestens 40 Prozent für nicht-privilegierte Gläubiger zu bieten, kann diese Quote nun beliebig nach unten bewegt werden – sofern sich 51 Prozent dieser Gläubiger damit einverstanden erklären. Wie die Zahlen des Landesgerichtes Bozen zeigen, ist die Popularität des Verfahrens in Folge massiv gestiegen. Gab es bis 2008 nicht einmal eine Handvoll gerichtlicher Vergleiche, wurden 2009 14 und 2010 18 Verfahren verhandelt. Sprich: Der Rückgang

schichten insolventer Unternehmen zieht sich eine Konstante. Obwohl sich die Gründe von Branche zu Branche unterscheiden, kommt zumeist das Wort „Bau“ vor. Handwerksbetriebe, die zu große Hallen gebaut haben, Hoteliers, die es nicht schaffen, die Kosten für einen Umbau über die Rentabilität ihres Betriebes hereinzubekommen. Wer die aktuellen Konkursund Ausgleichsfälle am Bozner Landesgericht durchgeht, stößt aber oft schon bei den Namen der betroffenen Unternehmen auf das Reizwort. Denn Bauunternehmen sind zur Zeit die mit Abstand häufigsten Kandidaten für Konkurse und vor allem Ausgleiche. Der Großkonkurs Lana Bau bleibt zwar nach wie vor ein Sonderfall. Doch in den vergangenen Jahren sind ihm nicht nur viele kleine und mittelgroße Bauunternehmen, sondern aktuell auch Großbetriebe aus der Branche vor den Kadi gefolgt: So bastelt die Firma Cosbau, 2005 von der Nalser Rauchbau und der Trentiner Rigotti Costruzioni gegründet, an einem gerichtlichen Vergleich, die Meraner Alber-Gruppe hat einen Antrag auf Umschichtung ihrer Schulden eingereicht. Michael Palla hat den typischen Verlauf solcher Unternehmensschicksale nicht nur als Masseverwalter der Lana Bau KG verfolgt. Seit 15 Jahren wickelt der Wirt-

schaftsprüfer und Steuerberater Konkurse ab. In der Baubranche beginne der Leidensweg dabei zumeist bei schwer verkäuflichen Immobilien, meint er. Die finanziellen Löcher, die dabei entstehen, würden oft mit der Liquidität weiterer Baulose gestopft. Eine gefährliche Kette, die langfristig nur dort halte, wo ein betroffener Bauunternehmer irgendwann mit einem erfolgreichen Projekt vorherige Defizite ausgleichen kann. „Doch solche Projekte gab es in letzter Zeit immer seltener “, sagt Palla. CHRONISCHE LEIDEN. Die steigende

Zahl an Unternehmenspleiten in der Baubranche ist aber nicht nur mit dem konjunkturellen Einbruch zu erklären, sondern weist auch auf tieferliegende Symptome hin. Für den Bauunternehmer und Präsidenten des Baukollegiums im Unternehmerverband Thomas Ausserhofer sind dies vor allem drei Faktoren: mangelndes Eigenkapital, fehlende Markteintrittsbarrieren und zu kleine Strukturen. Bereits seit zehn bis 15 Jahren sind die Margen am Bau laut Ausserhofer gering, die wenigsten Unternehmen konnten sich in Folge einen in der kapitalintensiven Branche dringend notwendigen Polster anlegen. Mit dazu beiträgt das Überangebot am Markt. „Schließlich muss man in Italien weder finanzielle Voraussetzungen erfüllen noch ein fachliches Know-how vorweisen, um ein Bauunternehmen zu eröffnen“, so Ausserhofer. Die mangelnde Größe der Südtiroler Unternehmen ermöglicht schließlich weder ein Ausweichen auf Nachbarmärkte noch eine Risikostreuung, womit jeder

Der Rückgang der Konkurse Wirtschaftsbereiche

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

Produzierendes Gewerbe

10

6

7

5

4

7

5

Baugewerbe

12

22

23

36

26

27

23

Handel

21

37

27

25

17

18

12

Gastgewerbe

12

20

27

11

11

10

6

Sonstige Dienstleistungen

14

16

15

15

13

12

14

Insgesamt

69

101

99

92

71

74

60

Die Zahl der Konkursverfahren lag 2010 so tief wie lange nicht. Gleichzeitig stieg jedoch die Zahl der Ausgleichsverfahren

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UNTERNEHMER & MÄRKTE

„Gut geführte Betriebe gehen nicht pleite“ Eine strenge Liquiditäts- und Finanzplanung sowie ein Betriebs-Controlling sind auch in schwierigen Branchen die wirksamste Impfung gegen die Insolvenz, sagt Alfred Aichner, Seniorpartner der Unternehmens- und Steuerberatung Aichner & Partner. SÜDTIROL PANORAMA: Wie steuert man Unternehmen in extrem unsicheren Zeiten?

Welche Gründe führen laut Ihrer Meinung dazu, dass ein Unternehmen zahlungsunfähig wird?

tigen schwierigen und unsicheren Wirtschaftslage muss der Betrieb mit einfachsten Mitteln gesteuert werden: Es braucht einen Liquiditätsplan, der die Finanzen des Betriebes klar wiedergibt. Sämtliche Ein- und Ausgaben sowie alle Finanzkonten müssen kontinuierlich kontrolliert werden. Auf dieser Basis wird ein Kreditmanagement eingeführt, das Forderungen und Verbindlichkeiten rigoros und konstant verfolgt. So hat man die Liquidität stets im Griff. Zudem wird ein praktisches Controlling eingeführt, das die effektiven Betriebsdaten einfach und übersichtlich monatlich darstellt. Eine einfache Kostenrechnung ersetzt den „Daumen“ des Unternehmers und zeigt auf, ab wann in der Verlustzone gearbeitet wird. Alle Kosten, die im Betrieb nicht Wirksamkeit bringen, müssen weg. Schon mit diesen simplen Instrumenten hat der Unternehmer eine klare Übersicht über seinen Betrieb. Muss die Unternehmensführung derzeit mit einem höheren Risiko arbeiten?

Es gibt Branchen, die besonders unter dieser Krise leiden, zum Beispiel die gesamte Baubranche, die Autozulieferer- und die Transportbranche. Wir sehen immer wieder, dass notleidende Betriebe dieser Branchen, die den Betrieb gut organisiert und die Betriebsdaten fest im Griff haben, viel leichter mit der Krise zurechtkommen und auch überleben. Der größte Teil der Konkursverfahren betrifft das Baugewerbe. Warum erholt sich der Bausektor in Südtirol nur langsam?

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Foto: Privat

ALFRED AICHNER: In der derzei-

Alfred Aichner: Ein Liquiditätsplan ist das einfachste Steuerungsinstrument

Weil sich der Markt nach Angebot und Nachfrage richtet. Es wurde einfach zu viel gebaut. Wir wissen alle, wie viele Gebäude, Büros, Hallen und auch Wohnungen zum Verkauf angeboten werden. Nur die besten Immobilien in den besten Lagen werden immer noch gut und teuer verkauft. Immobilien im mittleren Qualitätssegment sind in Südtirol immer noch zu teuer. Durch die Beitragspolitik des Landes wurden die Immobilen künstlich verteuert. Dazu kommt ein Generationsproblem. Junge Leute verdienen im Durchschnitt weniger als die Generationen davor. Und sie geben ihr Geld nicht für Immobilien aus, sondern immer mehr für Handy, Computer, Urlaub, Freizeit oder Genussartikel. Es fehlen vielfach die Lust und die Ausdauer, ein Leben lang die Raten für ein Eigenheim abzustottern und den eigenen Lebensstandard für einen langen Zeitraum einzuschränken. Meist wartet ja sowieso eine Immobilie, die die vorherige Generation erwirtschaftet hat.

Gut geführte Unternehmen in Südtirol gehen nicht pleite. Ein Konkurs kommt nie von heute auf morgen. Zahlungsunfähig werden nur jene Unternehmen, die immer noch glauben, ohne Betriebs-Controlling, ohne Liquiditäts- und Finanzplan, ohne Marktforschung und Vertriebsorganisation auszukommen. Reduziert oder storniert die Bank die Kreditlinien, kommt das große Erwachen und die Suche nach den Schuldigen, die immer die anderen sind. Ein Grund der Zahlungsunfähigkeit ist auch immer mehr die Steuer- und Abgabenlast, die bereits 65 Prozent der Gewinne bzw. des Einkommens erreicht haben. Dem Unternehmer bleibt netto einfach zu wenig Cashflow, um damit Schulden zurückzuzahlen, Neuinvestitionen zu tätigen und seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Da wäre nun endlich die Politik gefragt: weniger parasitäre Bürokratie, weniger Gesetze, Normen und Regularisierungen, höhere Besteuerung der Spekulationsgewinne und Steuerentlastung der kleinen und mittleren Unternehmen. Viele Betriebe wurden jedoch auch von zahlungsunfähigen Geschäftspartnern, die offene Rechnungen nicht begleichen oder nicht mehr pünktlich liefern konnten, in den Abwärtssog gerissen. Wie können sich Unternehmen dagegen wappnen?

Wer ein Unternehmen organisiert führt und die Betriebsdaten- und zahlen richtig analysiert, wird rechtzeitig erkennen, welche Geschäftspartner für den Betrieb ein Risiko bedeuten. Er wird mit diesen rechtzeitig Garantiestellung und Teilgarantien aushandeln, die Lieferbereitschaft einstellen oder einschränken oder nur noch ge◀ gen Vorkasse liefern. INTERVIEW: SUSANNE PITRO


UNTERNEHMER & MÄRKTE mittlere Forderungsausfall für die meisten Betriebe schon zum großen Problem werde.

pe Bau im LVH. „Jeder kann einmal Fehler machen“, sagt er. „Doch wenn er dann mit neuen Beteiligten eine weitere Firma eröffnet, die Mitarbeiter zu begünstigten Bedingungen vom alten Werk übernimmt und seine gesamten Schuldner nur zu 20 bis 30 Prozent abfertigen muss, ist eigentlich jeder andere Unternehmer, der seine Pflicht tut, ein Esel.“

STEHAUFMÄNNCHEN. Konkurse und

STROHMÄNNER. War das in Insolvenz

geratene Unternehmen eine Einzel- oder Personengesellschaft, haften die Verantwortlichen nach Abschluss eines Konkursverfahrens allerdings weiterhin für nicht getilgte Schulden – und müssen etwaige Gewinne des neuen Unternehmens abführen. Als Ausweg bleibt ein Entschuldungsantrag, über den das Gericht entscheidet – oder die altbewährte Praxis, nicht offiziell als Unternehmer aufzuscheinen. Sprich: Die Firmenanteile werden von Strohmännern gehalten, der Betroffene scheint höchstens als Angestellter der Firma auf. Oft wird die alte Marke vom neuen Unternehmen aus der Konkursmasse gekauft. Übernimmt ein Unternehmer mit

Foto: Archiv

BLUTSPUREN. Ob reines Pech, zu we-

15 Jahre Einblick in Konkurse: Wirtschaftsprüfer Michael Palla

Foto: Archiv

Ausgleiche sind aber nicht nur die Spitze eines Eisberges, der der Baubranche zunehmend zu schaffen macht. Sie können auch die Chance darstellen, noch einmal neu anzufangen – und alte Fehler und Probleme hinter sich zu lassen. Ein Beispiel dafür findet sich auf der Homepage des 2009 gegründeten Unternehmens Gostnerdach. „Das Unternehmen Gostnerdach GmbH ist aus der Firma Gostner hervorgegangen, die mehr als 50 Jahre lang auf Dachbau und Holzrahmenbau spezialisiert war“, ist hier zu lesen. Teilhaber der Gesellschaft sind laut Firmenregister Dritte, als Ansprechpartner werden auf der Homepage Stephan Gostner als technischer Leiter und Bruno Gostner für Service und Reperaturen angeführt. Nicht genannt wird, dass die Firma Gostner KG im Gründungsjahr der GmbH in Konkurs ging – und Stephan Gostner ihr gesetzlicher Vertreter und Komplementär bzw. Bruno Gostner ihr Kommanditist war. Eine Vorgehensweise, die nicht nur in der Baubranche durchaus Usus ist und mit dem neuen Konkursrecht noch häufiger auftreten wird. Wurden Unternehmer, die in Konkurs gingen, früher für fünf Jahre gesperrt, können sie seit 2006 „am nächsten Tag wieder einen neuen Betrieb aufmachen“, sagt Konkursrichter Michaeler. Denn die Stoßrichtung der Novelle ziele auch darauf ab, gescheiterten Unternehmern die Brandmarkung zu nehmen und der Volkswirtschaft erfahrene Fachkräfte zu erhalten.

„Zu wenig Know-how am Bau“: Bauunternehmer und Kollegiumspräsident Thomas Ausserhofer

seiner neuen Firma auch die Angestellten seiner vorherigen Firma, kommt er für mindestens ein Jahr in den Genuss von verminderten Sozialabgaben. UNLAUTERE KONKURRENZ. In der Bau-

branche läuft eine solche Handhabe unter dem Stichwort „unlautere Konkurrenz“. „Ich unterstelle niemandem, dass er bewusst einen Konkurs oder Ausgleich herbeiführt“, stellt Thomas Ausserhofer klar. „Doch wenn jemand zu wenig kalkuliert oder zu locker an die Sache herangeht, kann es leider passieren, dass solche Situationen entstehen, und die sind dann für die gesamte Branche ein großes Problem.“ Denn während die Gläubiger auf ihren Forderungen sitzen bleiben, erhalten solch wiederauferstandene Unternehmer den Spielraum, die Preise weiter in den Keller zu drücken. Und zwar nicht nur im Fall von Konkursen, sondern zunehmend auch bei Ausgleichen, wo die Prozentsätze immer beschämender werden, meint auch Markus Bernard, Obmann der Berufsgrup-

nig Kompetenz oder Fahrlässigkeit: Bei Unternehmenspleiten bleiben meist viele Geschädigte auf der Strecke. Im einem außerordentlichen Fall wie der Lana Bau KG verliert ein großer Teil der 350 Gläubiger voraussichtlich insgesamt 90 Millionen Euro. In einem kleineren Fall wie der Gostner KG stehen laut Masseverwalter Marco Magri 203 Gläubiger einem Finanzloch von vier Millionen Euro gegenüber. Hier werden auch die nicht-privilegierten Gläubiger noch 15 Prozent ihrer Forderungen rückerstattet erhalten. „In 90 Prozent der Konkurse bekommen nachrangige Gläubiger dagegen überhaupt nichts“, sagt Magri. Konkursverwalter Michael Palla setzt diesen Wert mit 60 Prozent etwas tiefer an. Doch er hat auch Fälle wie den Konkurs der Prader Firma Saniflex erlebt, wo selbst die Angestellten nach jahrelangem Warten nur 50 bis 60 Prozent ihrer Forderungen zurückerstattet bekamen. Zehn Jahre dauert ein Konkurs in Italien im Schnitt, hat Il Sole- 24 ore kürzlich vorgerechnet. In Südtirol reduziert sich dieser Zeitraum laut Michael Palla auf durchschnittlich sechs Jahre. Schneller geht die Abwicklung dagegen beim gerichtlichen Vergleich, der maximal zwei Jahre dauert. „Wenn ein Ausgleich korrekt und seriös vorbereitet ist, ist er für die Gläubiger sicher vorteilhafter“, so Palla, „doch durch den erleichterten Zugang kann man heute auch mehr Schindluder damit treiben.“ Starke Gläubiger wie Banken oder Großbetriebe könnten sich dagegen meist wehren. Auf der Strecke blieben viel öfter die Kleinen, die weder das Personal für Gläubigerkomitees noch die Mittel für zusätzliche Anwaltskosten hätten. Ob 20.000 Euro, 350.000 Euro oder 1 Million Euro: Die Schmerzgrenze für nicht mehr einbringbare Forderungen variiert je nach Größe und Art des Betriebes. Weh tut es aber immer, wenn von wochen- und oft monatelanger Arbeit nichts anderes bleibt, als Scherben aufzukehren. ◀ SUSANNE PITRO

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UNTERNEHMER & MÄRKTE

Lernen vom Nachbarn Im Trentino schafft man das, was in Südtirol unmöglich scheint: Sechs Gemeinden bauen gemeinsam ein Fernheizwerk. Ein Gespräch mit Martin und Christoph Atzwanger über das Megaprojekt, über Technologiescouting, und warum Fotovoltaik oder Windkraftanlagen sie nicht interessieren. SÜDTIROL PANORAMA: Die Firma Atzwanger hat eine enorme Entwicklung hinter sich. Wie schafft man den Sprung vom Technologielieferanten zum Generalunternehmer? MARTIN ATZWANGER: Ursprünglich haben wir nur Hauptkomponenten von Fernwärmeanlagen geliefert. Im Laufe der Zeit haben wir begonnen, schlüsselfertige Anlagen zu bauen und nach Inbetriebnahme komplett zu übergeben. Damit sind wir erstmals als Generalunternehmer aufgetreten. Auf diese Weise waren wir an der Errichtung eines Großteils der Fernheizwerke in Südtirol und im Trentino beteiligt. Immer öfter kommen jetzt auch die Projektfinanzierung und das Vertragswesen mit den Endkonsumenten hinzu, sowie der Betrieb der Anlagen gemeinsam mit Partnern. Derzeit bauen Sie gemeinsam mit einer Bietergemeinschaft ein Biomassefernheizwerk mit Kraft-Wärme-Koppelung im trentinischen Fiera di Primiero mit einer Investitionssumme von 26,8 Millionen Euro. Warum haben gerade Sie den Zuschlag für dieses Megaprojekt erhalten? M. ATZWANGER: Wir konnten eine

Vielzahl an Referenzprojekten vorweisen, mit denen wir unsere Kompetenz in diesem Bereich unter Beweis stellen. Außerdem ist es uns möglich, als Generalunternehmer aufzutreten, der eine Anlage schlüsselfertig liefern und garantieren kann, dass die Zeit- und Kostenvorgaben eingehalten werden.

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„Wir betreiben intensives Technologiescouting und bieten neue Technologien an, sobald der Markt reif dafür ist...“ Christoph Atzwanger

Die Brüder Atzwanger Martin Atzwanger, Jahrgang 1961, studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bocconi in Mailand. Anschließend arbeitete er mehrere Jahre als Unternehmensberater bei Andersen Consulting in Italien und in den USA und war später Geschäftsführer einer Papierfabrik. 1995 ist er ins Familienunternehmen eingetreten und ist für die Bereiche Haustechnik, Ab- und Trinkwasser und Fernwärme zuständig. Er ist verheiratet und lebt mit Frau und zwei Kindern in Bozen. Christoph Atzwanger, Jahrgang 1966, hat in Mailand und Fontainebleau Wirtschaftswissenschaften studiert. Anschließend war er unter anderem als Vorstandsassistent bei Nestlé Deutschland und in der Unternehmensberatung Arthur D. Little tätig. Er ist vor sechs Jahren ins Unternehmen eingestiegen und leitet die Bereiche Abfall und Energie. Er ist verheiratet und Vater einer Tochter. Thomas Atzwanger ist der Dritte im Bunde, er lebt in München und leitet den Bereich Badewasser.

Warum ist dies ein besonderes Projekt? M. ATZWANGER: Im Gegensatz zu den

derzeit in Südtirol bestehenden Fernheizwerken ist an dieses nicht nur eine Gemeinde angeschlossen, sondern es ist gelungen, eine Kooperation zwischen sechs angrenzenden Gemeinden herzustellen. Wie wird dieses Projekt finanziert? M. ATZWANGER: 20 Prozent der Inves-

titionssumme sind Eigenkapital. Hinzu kommt ein Beitrag der Provinz Trient in Höhe von 30 Prozent. Der restliche Teil der Finanzierung erfolgt über einen Pool von zwölf zumeist lokalen Banken, deren Koordination die Investitionsbank Trentino-Südtirol übernommen hat. Hat sich die Finanzierung in den vergangenen Jahren verändert? M. ATZWANGER: Die Bankenkrise hat

den Finanzierungsmarkt enorm verändert. Früher wurden solche Anlagen wie jene in San Martino di Castrozza von einer oder zwei Banken finanziert. Heute sind meist mehrere Banken beteiligt. Die Banken lesen sich sehr genau in die Projekte ein und verlangen mittlerweile einen höheren Eigenkapitalanteil, auch deshalb, weil die Preise für die Kunden immer knapper kalkuliert werden müssen und somit die Margen sinken. Wie lange werden Sie die Anlage Fiera di Primiero betreiben? M. ATZWANGER: In diesem konkreten

Fall bleibt das Unternehmen Atzwanger sechs Jahre lang Mehrheitsgesellschafter in der Projektgemeinschaft und be-


Foto: Othmar Seehauser

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Martin und Christoph Atzwanger stehen als Geschäftsführer an der Spitze des erfolgreichen Bozner Familienunternehmens

treibt diese gemeinsam mit dem Partner ACSM (Azienda Consorziale Servizi Municipalizzati) aus Fiera di Primiero. Danach hat ACSM die Option, unsere Anteile zu erwerben. Wie gelingt es Ihnen, mit der richtigen Technologie zum richtigen Zeitpunkt am Markt zu sein? CHRISTOPH ATZWANGER: Wir über-

legen uns sehr genau, was die Kunden

in einigen Jahren interessieren könnte. Da wir aber selbst nur im geringen Ausmaß Grundlagenforschung betreiben können, betreiben wir ein intensives Technologiescouting. Das bedeutet, wir bauen frühzeitig Partnerschaften mit Unternehmen auf, die neue, proprietäre Technologien entwickeln und marktreif gemacht haben. Dadurch können wir uns dann mit bereits etablierten Technologien positionieren, sobald diese in

unseren Märkten in eine Wachstumsphase eintreten. Welcher Bereich hat gute Zukunftsaussichten? CH. ATZWANGER: Wir gehen beispiels-

weise im Abfallbehandlungsbereich davon aus, dass in Zukunft viele Müllvergärungsanlagen mit Biogasproduktion errichtet werden und Verbrennungsanlagen nur mehr für den Restmüll ge-

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Foto: Othmar Seehauser

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Die Firma Atzwanger hat als Generalunternehmer an der Errichtung eines Großteils der regionalen Fernheizwerke mitgewirkt

fragt sein werden. Durch die getrennte Müllsammlung nimmt der Biomüll italienweit stark zu, es gibt aber derzeit kaum Anlagen für dessen energetische Verwertung. Wir sind auf die steigende Nachfrage vorbereitet, da wir bereits einige erste Anlagen errichtet haben. Die Nutzung von Synergieeffekten als Wettbewerbsvorteil... CH. ATZWANGER: Wir bauen im Bio-

massebereich sowohl Verbrennungsanlagen (vornehmlich hackschnitzelgefeuert) als auch Vergärungsanlagen auf der Basis nachwachsender landwirtschaftlicher Rohstoffe wie Mais-Silage oder Biomüll. Es bietet sich natürlich an, diese Anlagen mit einem Fernwärmenetz zu kombinieren, in das auf effiziente Art und Weise die produzierte thermische Energie eingespeist und damit genutzt werden kann. Warum hat sich Ihr Unternehmen in Sachen Energieproduktion entschieden, nicht in die Bereiche Wind-, Wasserkraft oder Fotovoltaik einzusteigen?

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CH. ATZWANGER: Für den Einstieg in die Bereiche Wasser- und Windkraft war und ist es zu spät, denn mittlerweile befinden sich diese Bereiche in unseren Kernmärkten aufgrund der zunehmenden umwelttechnischen Sensibilität der Bevölkerung für Neuanlagen beinahe schon im Schrumpfen. Wir glauben zum Beispiel, dass in Kürze für Windparkanlagen fast nur mehr die OffshoreStandorte genehmigt werden. Und im Bereich Fotovoltaik haben wir uns zurückgehalten, weil die Marktgrö-

Das Unternehmen Das Unternehmen Atzwanger wurde 1932 von Luis Atzwanger als kleiner Handwerksbetrieb im Heizungs- und Sanitäranlagenbereich gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg stiegen seine Söhne Peter und Paul in das Unternehmen ein, das heute einen Jahresumsatz von ca. 70 Millionen hat und 250 Mitarbeiter beschäftigt. Von seinen Standorten in Bozen, München, Salzburg und Palmanova aus ist das Familienunternehmen in ganz Europa aktiv. Geschäftsbereiche: Haustechnik, Wassertechnik, Umwelttechnik und Energietechnik.

ße extrem volatil ist, denn sie hängt ausschließlich von einer großzügigen Förderpolitik ab, von der wir nicht wissen, wie sie sich zukünftig entwickeln wird. Für uns ist das Risiko zu groß, als Anlagenbauer ingenieurtechnisch vielleicht auf das falsche Pferd zu setzen, denn die Markteinführung von neuen Technologien, mit denen wir eventuell reüssieren könnten, dauert meist Jahre. M. ATZWANGER: Neben diesen Gründen spielt auch die Tatsache eine Rolle, dass es unser Interesse ist, in neue Bereiche einzusteigen, in denen wir unsere Kernkompetenzen ausspielen können. Bei Wind-, Wasserkraft oder Fotovoltaik ist dies nicht der Fall, weil der ingenieurtechnische Mehrwert, den wir beim Bau dieser Anlagen leisten können, relativ gering ist. Wird die Atzwanger AG ein Familienunternehmen bleiben? CH. ATZWANGER: Auf der Aktionärs-

seite ist man sich einig, dass das Unternehmen so lange wie möglich im Besitz der Familie bleiben soll. Paul Atzwanger, Mehrheitseigentümer und Präsident


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Foto: Atzwanger

Foto: Atzwanger

Foto: Atzwanger

Gar nicht schmutzig: Die Müllverwertungsanlage von Poggibonsi in der Provinz Siena präsentiert Hightech im edlen Stahlgewand

Fast schon elegant: das Innenleben des Fernheizwerkes im Trentinischen San Martino di Castrozza

des Verwaltungsrates, wird nach seinem Ausscheiden die Anteile an seine Kinder übertragen. Sein Bruder Peter ist 2003 aus dem Unternehmen ausgeschieden und hat seine Anteile an seinen Sohn Martin übertragen.

len die unterschiedlichen Geschäftsbereiche als eigenständige Gesellschaften eingegliedert werden. Diese Gesellschaften müssen dann am Markt bestehen.

Und auf der organisatorischen Seite? M. ATZWANGER: Wir sind dabei, die

Wann erfolgt der Umzug in den neuen Sitz in Bozen Süd? M. ATZWANGER: Der Umzug ist

Umwandlung der Unternehmensgruppe in eine Holding zu prüfen. In diese sol-

schon länger geplant, da wir hier in der Drususallee nicht mehr expandie-

ren können. Vor zwei Jahren haben wir das ursprünglich geplante Projekt verkleinert, und zwar einerseits aufgrund der schwierigeren Marktsituation, aber auch aufgrund der geänderten Verhältnisse, beispielsweise benötigen wir heute keine so großen Produktions- und Lagerhallen mehr wie früher. Im Sommer 2012 wird der Umzug dann tatsächlich ◀ erfolgen. INTERVIEW: EDIT R. MERANER

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Foto: Alexander Alber

Robert Blaas: Seine inzwischen fast 44 Jahre sieht man ihm ebenso wenig an wie die Last der Verantwortung als Chef eines erfolgreichen und schnell wachsenden Unternehmens

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Was darf es sein, Herr Blaas? Rothoblaas zählt zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen im Land. Südtirol Panorama hat Gründer und Inhaber Robert Blaas zu Tisch gebeten. Ein Gespräch über Marken und Märkte und die Schwierigkeit, als Unternehmer in Südtirol Erfolg zu haben.

J

ung, dynamisch, erfolgreich. Es gibt hierzulande vermutlich kaum jemanden, der diese Attribute besser verkörpert als Robert Blaas. Er ist das, wofür man in den USA den Begriff Selfmademan erfunden hat. In nur 20 Jahren hat er sich vom Ein-Mann-Unternehmen zum Marktführer im Bereich Zimmereibedarf gemausert. Ganz unspektakulär, ganz zielstrebig und ohne je die Bodenhaftung zu verlieren. „Ich mach’ auch heute noch am liebsten Verkauf und Marketing“, sagt er beim Rundgang durchs Firmengebäude, bevor wir uns zu Tisch setzen. Und dabei leuchten seine Augen wie bei einem großen Jungen, der von seinem Lieblingshobby schwärmt. Aber ein Unternehmen mit knapp 200 Mitarbeitern und aktuell 34 Millionen Umsatz, das noch dazu ständig wächst, ist kein Kindergeburtstag. Das verlangt vollen Einsatz, Mut und Innovationsgeist. Darüber verfügt Robert Blaas ganz zweifellos, und er hat dazu noch eine gesunde Portion Humor.

„Als wir zum ersten Mal nach Neapel gefahren sind, war das eine Reise ans Ende der Welt...“ Robert Blaas

Foto: Alexander Alber

BESCHEIDENER ANFANG. Während seinen Namen vermutlich nur Eingeweihte kennen, ist der Firmenname zumindest denen, die häufiger die Brennerautobahn zwischen Bozen und Neumarkt benutzen, ein Begriff. Rothoblaas steht in großen Lettern an einem modernen Firmengebäude unweit der Südspur, dessen asymmetrische, ja, fast schon künstlerische Holzverkleidung die Blicke der Vorbeifahrenden auf sich zieht. Ein Begriff ist Rothoblaas auch all jenen, die in der Zimmereibranche ihr Geld verdienen. Die Firma, deren Name ein Akronym aus den Namen der beiden Blaasbrüder ist, die das Unternehmen vor 20 Jahren gemeinsam gründeten, ist italienischer Marktführer im Bereich Verbindungs-

systeme, Abdichtmaterialien und Sicherheitssysteme für Zimmereibetriebe. Während wir uns im Gasthaus Schwarzer Adler im Zentrum von Kurtatsch zu Tisch setzen, erzählt Robert Blaas, wie alles angefangen hat. Und wie es sich für ein Projekt mit großen Ambitionen gehört, war der Anfang eher bescheiden. Der Geburtsort von Rothoblaas war zwar nicht eine Garage, sondern der väterliche Handwerksbetrieb, als Kinderstube musste dann aber ein Kleintransporter reichen. Mit dem klapperte Robert als Außendienstler sämtliche holzverarbeitende Betriebe des Landes ab, um ihnen Maschinen

Der Schwarze Adler in Kurtatsch präsentiert sich rustikal, aber gediegen

zu verkaufen, die vom väterlichen Betrieb vertrieben und repariert wurden. ERFOLGSGESCHICHTE. Zuvor hatte er

bereits seinen Meister in Elektromechanik gemacht. Der erste Schritt in die Eigenständigkeit war dann die Übernahme der Südtirol-Vertretung eines bundesdeutschen Herstellers von Holzbearbeitungsmaschinen. Diese Zusammenarbeit lief so gut, dass Robert Blaas nach zwei Jahren die Generalvertretung für ganz Italien angeboten bekam. Im kleinen Südtirol erwirtschaftete er in kurzer Zeit mehr Umsatz als die Italienvertretung im gesamten restlichen Staatsgebiet. Damit war der Sprung über die Landesgrenzen hinaus gelungen. Auch wenn sich das neue Terrain zunächst noch fremd anfühlte. „Als wir zum ersten Mal nach Neapel zur Messe gefahren sind, war das, als würden wir ans Ende der Welt reisen“, erinnert sich Robert Blaas an die Anfänge des Erfolgs. Heute werden die Kataloge von Rothoblaas ganz selbstverständlich in 17 verschiedenen Sprachen gedruckt. Ein italienweites Verkaufsnetz wurde aufgebaut, die Firma begann zu expandieren. Da das Geschäft im Zimmereibereich besonders gut lief, auch, weil es dort weniger Konkurrenz als im Tischlereibereich gab und immer noch gibt, konzentrierte man sich zunehmend auf diesen Geschäftsbereich, dem man sich heute ausschließlich widmet. Eine Ausschließlichkeit, die sich bald als Marktvorteil und besondere Stärke erweisen sollte und die irgendwann in die Marktführerschaft mündete. Heute werden die Geschäfte zum einen direkt mit kleineren oder größeren Zimmerei- und Holzbaubetrieben abgewickelt, zum anderen beliefert man den Baustoffhandel.

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Foto: Alexander Alber

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FLEISCHESLUST. Im Schwarzen Adler

steht inzwischen die Vorspeise auf dem Tisch: frisches Rindstatar, pikant gewürzt. Eine besondere Spezialität des Hauses. Der Schwarze Adler ist ein bodenständiges Restaurant mit solider, unaufgeregter Küche, die einen klaren Schwerpunkt auf fleischliche Genüsse legt. Und genau diesen ist Robert Blaas nicht abgeneigt, wenn er sich zu Mittag mal etwas mehr Zeit gönnt oder wenn er abends mit Geschäftspartnern zusammensitzt. Normalerweise verschwendet er jedoch nur wenig Zeit an die Mittagspause, gibt der Unternehmer aus Leidenschaft zu. Unten in der Industriezone gäbe es leckere Panini und Salate, das reiche ihm normalerweise vollkommen. Aber heute darf es etwas mehr sein und trotz grippebedingt leicht angeschlagener Gesundheit und vollen Terminkalenders sitzt Robert Blaas entspannt und gut gelaunt mit uns im dezent modernisierten historischen Gewölbe nahe der Kirche,

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von wo der Blick weit über das Etschtal reicht. Drinnen richten wir den Blick auf die Zukunft – wohin kann, wohin will sich Rothoblaas in den nächsten Jahren entwickeln? „Natürlich wollen wir weiter wachsen“, lautet die Antwort des Firmeninhabers, der diesen Satz auf eine Weise ausspricht, die klar macht, dass es daran nicht den geringsten Zweifel gibt. Eine Grenze des Wachstums sei noch längst nicht in Sicht, die Sorge, irgendwann zu groß zu werden oder zu schnell zu wachsen, treibt ihn ganz offensichtlich nicht um. Man sei zwar ein schnell und stetig wachsendes Unternehmen, aber mit rund 200 Mitarbeitern (120 davon im Außendienst) noch längst kein Koloss. Und auch die Krise habe man, so wie alle anderen Unternehmen, zu spüren bekommen. Mit dem Ergebnis, dass man in den vergangenen beiden Jahren langsamer gewachsen sei als man eigentlich wollte.

NEUE ZIELE. Eigene Niederlassungen

gibt es derzeit in Österreich und Spanien, den beiden größten Exportmärkten. Eine neue Niederlassung in Frankreich soll demnächst als dritte hinzu kommen. Verwaltung und Vertrieb erfolgen allerdings nach wie vor zentral vom Hauptsitz in Kurtatsch aus, wo auch das bislang einzige Lager ist. Trotz des Zentrallagers könne man fast immer eine Lieferung innerhalb von wenigen Tagen garantieren, sagt der Chef nicht ohne Stolz. Dazu trägt die engmaschige Zusammenarbeit mit Speditionen und überregionalen Verteilzentren ebenso bei wie die günstige Lage direkt an der Brennerautobahn. Das bedeutet natürlich auch, dass man immer alles am Lager haben muss, denn kaum ein Kunde sei heute noch bereit, längere Lieferzeiten in Kauf zu nehmen. In den Export ist man überhaupt erst im Jahr 2007 eingestiegen, und heute hat man bereits einen Exportanteil


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LOCATION

Heiße Leidenschaft Im Schwarzen Adler wird stilgerecht auf offenem Feuer gegrillt.

von 20 Prozent. „Wir sind dabei, diese Märkte zu konsolidieren“, zeigt Robert Blaas Vorsicht. Deshalb ist zum Beispiel Deutschland noch ein weißer Fleck auf der Landkarte und wird es vorerst auch bleiben, denn für diesen Sprung will man erst einmal genügend Luft holen, damit er am Ende nicht zu kurz gerät. „Ein großer Markt ist immer auch ein schwieriger Markt“, weiß Robert Blaas. Allerdings wolle man noch heuer den Schritt nach Südamerika und Russland wagen. Dort befindet sich der Markt gerade im Aufbruch. ZEIT FÜR DEN HAUPTGANG. Robert

Blaas bleibt seiner Vorliebe treu und bestellt Rinderfilet medium mit Grillgemüse. Dazu wählt er einen Blauburgunder vom Weingut Niedermayr – der ist weniger schwer als ein Lagrein, dem er ebenfalls nicht abgeneigt ist. Im Schwarzen Adler wird das Fleisch stilgerecht auf dem offenen Feuer gegrillt und auch

die Fiorentina von Küchenchef Claudio Marcomin muss, dem Vernehmen nach, keinen Vergleich mit dem toskanischen Original scheuen. 1996 hat Rothoblaas neben Maschinen erstmals auch Verbindungssysteme ins Sortiment aufgenommen, heute bestreitet das Unternehmen daraus einen Großteil seines Umsatzes. Im Jahr 2002 begann man dann, diese Produkte nicht nur zu verkaufen, sondern entwickelte eigene Produktlinien, die man in Italien, Deutschland, der Schweiz aber vor allem auch in Taiwan herstellen lässt. Dort seien die Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern und das Qualitätsmanagement wesentlich besser als in China, erläutert der inzwischen auch auf internationalem Parkett erfahrene Geschäftsmann die Wahl des Hauptproduktionsortes. Seit zwei Jahren ist man stolz, mit den verschiedenen Eigenmarken ein Komplettsortiment im Bereich Zimmereibedarf anbieten zu können.

Auch technologisch hat sich in den vergangen 10 bis 15 Jahren enorm viel verändert. Wo der Zimmermann früher mit einem schlichten Nagel gearbeitet hat, gibt es heute Hightech-Verbindungen mit eigenen Normen und Zulassungsbestimmungen. Eine ständig wachsende Komplexität, die seine Arbeit immer wieder spannend und anspruchsvoll mache, sagt Blaas. Im ingenieurtechnischen Holzbau kommt es heute eben längst nicht mehr nur aufs Holz an, sondern immer mehr auf das, was dazwischen steckt und das, was das Holz zusammenhält. Für die Entwicklung und Zertifizierung der eigenen Produkte arbeitet man mit der Universität Trient und mit verschiedenen Instituten in Deutschland und Dänemark zusammen. Die so gewonnen Erkenntnisse gibt man anschließend im hauseigenen Schulungsraum und in der angeschlossenen Übungswerkstatt an die Kunden weiter. So gehen Forschung, Entwicklung und Anwendung Hand in Hand.

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Fotos: Alexander Alber

Tischgespräch über die Herausforderungen des Wachstums und über das System Südtirol, das näher an der Planwirtschaft als an der Marktwirtschaft ist

Vorspeise Rindstatar: Reduktion aufs Wesentliche

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Hauptgang klassisch: Rinderfilet mit Grillgemüse und Püree


UNTERNEHMER & MÄRKTE MANAGERQUALITÄTEN. Seine Herkunft

aus dem Handwerk und die Notwendigkeit, sich alles selbst zu erarbeiten, sieht Robert Blaas heute eher als Guthaben denn als Hypothek auf seinem Unternehmertum. Denn was es dazu braucht, um sich von klein auf hochzuarbeiten, könne man auf keiner Uni erlernen. Dieser Erfahrungsschatz sei durch kaum etwas wettzumachen. Robert Blaas, der die Firma heute nicht mehr mit Bruder Thomas, sondern gemeinsam mit Peter Lang – der bereits zwei Jahre nach Firmengründung ins Unternehmen eingestiegen ist – leitet, investiert den größten Teil der Gewinne ebenso wie den Löwenanteil der eigenen Lebenszeit ins Unternehmen. Für den Unternehmer aus Leidenschaft nicht weniger als eine Selbstverständlichkeit. Zwar musste er auf dem Weg zum Unternehmenserfolg eine Ehe hinter sich lassen, und heute lebt er in einer Beziehung ohne Trauschein, aber dass er eigentlich mit seiner Firma verheiratet sei, bestreitet er dennoch vehement. Immerhin steht er auch als aktiver Teilzeitpapa, der sich drei Tage die Woche um seine beiden (inzwischen fast schon erwachsenen) Kinder kümmert, seinen Mann. Dabei leistet auch die räumliche Nähe zu den eigenen Eltern, mit denen er gemeinsam auf einem Hof in Girlan lebt, wertvolle Hilfe. Den Rest der zwar zeitlich kargen, aber deshalb um so wichtigeren Freizeit verbringt er gerne sportlich. Jetzt im Winter steht Snowboarden ganz oben auf der Liste. Im Sommer widmet er sich neben dem Mountainbiken und dem Motocross vor allem dem Apnoetauchen, also dem Tauchen ohne Atemgerät – einer eher ungewöhnlichen Sportart. Für Blaas liegt der besondere Reiz in der Kombination aus Technik und körperlicher sowie mentaler Herausforderung. „Wer lange unten bleiben will, muss einen klaren Kopf haben“, sagt er. Ein Credo, dass sich durchaus auch auf die Arbeit übertragen lässt: „Die Probleme angehen und einen kühlen Kopf dabei behalten, dann geht es auch voran.“ UNTERNEHMENSNACHFOLGE. Ob eines

seiner Kinder später einmal ins Unternehmen einsteigen wird, ist für Robert Blaas einstweilen noch kein Thema. Er selbst würde diesbezüglich auch nie Druck ausüben, sagt er. „Das musst du wirklich wollen, sonst kommt eh nichts dabei raus“, weiß er aus eigener Erfahrung. Und noch etwas hat er gelernt: Man kann nur wach-

„In Südtirol gilt ein Klein- oder Mittelstandsunternehmen nichts...“ Robert Blaas

sen, wenn man abgeben kann. Wer als Patriarch auf seinem Unternehmen hocke, verhindere zuallererst das Wachstum und die Entwicklung des Unternehmens. Ab einer bestimmten Unternehmensgröße hängt der Erfolg eben auch und vor allem davon ab, die Verantwortung sinnvoll aufzuteilen. In seiner Firma legt er deshalb Wert auf flache Hierarchien. Der Altersquerschnitt der Belegschaft liegt bei nur 32 Jahren. DIE ODYSSEE DER STANDORTWAHL. Be-

vor der Cafè serviert wird, kommen wir schließlich noch auf die Landespolitik zu sprechen. Auf die Frage, warum man eigentlich den Firmensitz von Bozen zunächst nach Auer und schließlich nach Kurtatsch verlegt habe, muss Robert Blaas weit ausholen. „Wenn du heute um Bauland ansuchst, kriegst du frühestens in fünf oder zehn Jahren einen Grund zugewiesen. Für ein schnell wachsendes Unternehmen ist das der Tod“, sagt Blaas und klingt dabei zum ersten Mal resigniert. Über politische Macht und Einfluss verfügen eben nur die wenigen großen Unternehmen, als kleiner

Von Südtirol in alle Welt Rothoblaas belegte 2010 mit einem Umsatz von 30,4 Mio. Euro Platz 113 beim Südtirol Panorama-Ranking der Spitzenunternehmen Südtirols. Ein Jahr zuvor war es noch Rang 135. Inzwischen sind mit einem Umsatz jenseits der 35 Millionen die Top 100 erreicht. Das inhabergeführte Unternehmen vertreibt ein Komplettsortiment von Verbindungs- und Sicherheitssystemen sowie Abdichtmaterialien im Zimmereibereich. Seit 2002 werden eigene Produktlinien entwickelt und von Vertragspartnern hergestellt. Die Exportquote liegt bei 20 Prozent, Tendenz stark steigend. Rothoblaas ist derzeit auf mehr als 17 Märkten, überwiegend in Europa, aktiv. Eine Ausweitung nach Russland und Lateinamerika soll noch in diesem Jahr erfolgen. Verwaltung, Vertrieb und Zentrallager befinden sich unter einem Dach am Firmensitz in Kurtatsch.

Unternehmer zähle man einfach nicht. Er habe in Bozen bereits 1994 um Baugrund angesucht, als es vier Jahre später langsam eng wurde am Stammsitz in der Schlachthofstraße, hieß es auf Nachfrage, dass noch kein Bauland zugewiesen werden könne. Also erfolgte im Jahr 2000 der vorübergehende Umzug in ein „Ausweichquartier“ in Auer, aber zwei Jahre später, als der Platz erneut knapp wurde, hatte sich in Bozen noch immer nichts bewegt und auch in Auer hieß die lapidare Antwort nur, „Sie können sich in eine Warteliste eintragen, aber fünf, sechs Jahre müssen Sie sich ganz sicher noch gedulden.“ Ebenso in Eppan, seiner Wohnsitzgemeinde. Da war die neue Zone in Kurtatsch die Rettung. Das Problem hierzulande sei halt, dass vorwiegend mit der Gießkanne verteilt werde. Jeder kriegt ein bissel was, aber kaum einer kann wirklich wachsen. „Es sei denn, du gehst in der Früh nach Bozen und jammerst, dann kriegst du vielleicht noch ein bissel mehr. Bei allem Respekt für die Leistungen des Landeshauptmannes: Das ist keine Marktwirtschaft, sondern eher sozialistische Planwirtschaft.“ FLUGHAFEN UND TECHNOLOGIEPARK.

Auch ein Flughafen in Bozen sei grundsätzlich schon interessant, sagt der Unterlandler Unternehmer. Aber nur, wenn er auch attraktive Verbindungen zu günstigen Preisen biete. „Auch hier wieder: Die Sache steht und fällt mit einem schlüssigen Konzept. Und dann muss man sich auch im Klaren sein, dass es dafür mindestens 15 bis 20 Ankünfte und Abflüge täglich braucht – mit allem was dazu gehört, eben auch dem Fluglärm.“ Auch von Tis oder Technologiepark erwartet er wenig. Es gäbe eben Firmen, die aus eigener Kraft wachsen, die eigenständig forschen und sich ihren Erfolg selbst erwirtschaften, und dann gibt es die, die immer nur geschoben werden und dir später vielleicht Konkurrenz machen, sagt er sarkastisch. Und wenn auf der anderen Seite erfolgreiche Firmen aus dem Land gedrängt werden, weil sie keinen Baugrund bekommen oder unter Auflagen ersticken, dann führe sich eine Business Location ad absurdum. Besser wäre es, den Steuerdruck zu reduzieren und die Unternehmen selbst machen zu lassen. Aber im Moment kranke die Landespolitik eben immer noch eher an zuviel Geld als an zu ◀ wenig. ARIANE LÖBERT

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Marktvorteil Facebook Laut einer Studie nutzen bislang nur wenige Südtiroler Hotels soziale Netzwerke zu Werbezwecken. Ein Fehler, sagen Marketingexperten. Denn Facebook und Co. bieten enorme Möglichkeiten zur Imagepflege und Kundenbindung. Und das auch noch gratis. Wirtschaftsbereiche wie den Tourismus. Man denke nur an das Phänomen Hotelbewertungen, das mittlerweile den Erfolg eines Hotelbetriebes wesentlich beeinflusst. Was manche als eine Gefahr sehen, interpretieren andere als Chance und nutzen Social Media als strategisches Kommunikationsinstrument.

Foto: Selected Hotels

WIE NUTZT DIE SÜDTIROLER HOTELLERIE SOCIAL MEDIA?

Stanglwirtin Maria Hauser neben einem Facebook-Aufsteller am Hoteleingang

S

ocial Media – allen voran Facebook – haben in den vergangenen Jahren die Kommunikation in unserer Gesellschaft grundlegend verändert. Im Netz entstehen in Windeseile virtuelle Freundeskreise mit mehreren tausend Mitgliedern. Fotos, Videos und Informationen werden nahezu in Echtzeit ausgetauscht und in alle Welt verteilt. Auch die Wirtschaft muss sich auf diese neue Form der Interaktion im Web einstellen. Ganz besonders gilt dies für stark kundenzentrierte

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Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Studie, in der die Facebook-Auftritte der 86 Hotelbetriebe, die sich zur Gruppe der „Selected Hotels“ zusammengeschlossen haben, analysiert wurden. 75 davon befinden sich in Südtirol, neun in Österreich, neun im Trentino und eines am Gardasee – allesamt mit vier oder fünf Sternen klassifiziert. Das erstaunliche Ergebnis: Immerhin 65 Prozent der untersuchten Hotels haben den Wert einer FacebookSeite bereits erkannt und eine eigene Seite eingerichtet. Im Schnitt verfügt jeder Betrieb über 617 Fans, wobei sich das Tiroler Bio-Hotel Stanglwirt mit mehr als 15.000 Fans deutlich von der Konkurrenz abhebt. Maria Hauser, Juniorchefin im Hotel Stanglwirt, betont, wie wichtig es ist, die eigene Facebook-Gruppe zu pflegen. „Die emotionale Bindung zum Gast wird immer wichtiger. Facebook bietet das ideale Tool, um mit dem Gast in direktem Kontakt zu bleiben, auch wenn er gerade nicht im Hotel weilt. Ausschlaggebend hierfür ist jedoch die Interaktion, das bedeutet auf jedes Posting des Gastes einzugehen und zu antworten, auch wenn dies mit viel Mühe und Zeit verbunden ist“, zeigt sich die Jung-Hotelierin vom Facebook-Trend überzeugt. In Südtirol sind es vor allem die Betriebe am Kronplatz, die eine sehr intensive Kommunikation mit ihren Facebook-Fans führen. Das Kronplatz-Resort Kristall verfasst im Durchschnitt 80 eigene Posts im Monat, und auch das Berghotel Zirm nutzt die neuen Medien intensiv. „Facebook erlaubt es uns, in eine offene Kommunikation mit unseren Gästen zu treten und dadurch Kundenbindung zu betreiben. Wer sich von Facebook allerdings eine direkte Monetarisierung seiner Aktivitäten erwartet, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden“, kommentiert Evelyn Schraffl vom Berghotel Zirm ihre Facebook-Aktivitäten. Interessanterweise verteilen sich 65 Prozent der knapp 34.000 Fans auf die fünf erstplatzierten Hotels. Und auch bei der Zahl der Postings, also der Einträge pro Monat, lässt sich ein ähnliches Bild erkennen. Hier sind es 49 Prozent der monatlichen Postings, die von den führenden fünf Betrieben verfasst werden. FACEBOOK RICHTIG NUTZEN. Die Möglichkeiten, die Facebook

bietet, gehen allerdings weit über das simple Einrichten einer


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So nutzen ausgewählte Südtiroler Hotels Social Media 65 %

35 %

37 %

Südtirol gesamt

SüdtirolOsten

63 %

45 %

55 %

SüdtirolWesten

18 %

82 %

SüdtirolMitte

Quelle: Selected Hotels

Hotels mit Facebook-Auftritt Hotels ohne Facebook-Auftritt

Immerhin 65 Prozent der untersuchten Hotels nutzen Facebook als Marketinginstrument und zur Kundenbindung. In der Mitte Südtirols (dazu gehören Südtirols Süden, das Eisacktal und das Schlern- bzw. Latemargebiet) ist der Anteil allerdings wesentlich höher als im Osten oder Westen des Landes

Präsentationsseite hinaus. Die Möglichkeit, dem Profil weitere Seiten hinzuzufügen, die frei gestaltet werden können, nutzen allerdings nur 20 Prozent bzw. 11 Betriebe. Auf einer personalisierten Willkommensseite kann außerdem das Profilbild über die Standardgröße hinausgehen, was eine emotionalere Ansprache der User erlaubt. Diese Möglichkeit nutzen 23 Prozent der Unternehmen (13 Betriebe). Überraschend gut schnitten die Hotels hinsichtlich des Einbaus eines Anfrageformulars auf Facebook ab. Knapp ein Drittel der Betriebe hat ein solches auf der eigenen Seite platziert. Ebenfalls ein Drittel nutzt die Möglichkeit einer eigenen Facebook-Adresse. Eine solche Adresse ist vorteilhaft, weil sie einerseits leicht merkbar ist und gut weitergegeben werden kann, andererseits, weil sie auch aus suchmaschinentechnischer Sicht relevant werden könnte. Bezüglich des Sprachangebots gibt es allerdings noch Nachholbedarf. Es hat sich gezeigt, dass mehr als drei Viertel der Seiten nur einsprachig verfügbar sind – gut 60 Prozent ausschließlich auf Deutsch und 16 Prozent ausschließlich auf Italienisch. Die restlichen Seiten bieten Ihre Informationen auf Deutsch und Italienisch (9 Betriebe) an, und nur drei Betriebe präsentieren sich auch auf Englisch.

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REGIONALE UNTERSCHIEDE. Die Auswertung der Ergebnisse

innerhalb der verschieden Regionen des Landes (Osten, Westen und „Zentralsüdtirol“) sowie der Vergleich der Regionen untereinander führte zu weiteren interessanten Erkenntnissen. So konnte festgestellt werden, dass die Hotels in der Landesmitte zu 82 Prozent einen Facebook-Auftritt haben, während es 63 Prozent im Osten und nur jeder zweite Betrieb im Westen Südtirols sind.

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UNTERNEHMER & MÄRKTE Bei den Hotels im Zentrum des Landes konnten auch, mit durchschnittlich 353 Freunden pro Betrieb, besonders viele Fans gezählt werden. Etwas mehr als 150 Fans pro Hotel sind es im Westen und etwa 220 Fans pro Betrieb im Osten Südtirols. Außerdem ließ sich erkennen, dass gerade die Hotels im Zentrum eine deutlich höhere Quote bei der Nutzung der Funktionen wie der Willkommensseite oder dem vergrößerten Profilbild aufweisen. So benutzen etwa 24 Prozent der Betriebe im Herzen Südtirols die Willkommensseite, während es im Osten nur fünf Prozent und im Westen 10 Prozent der evaluierten Betriebe sind.

Wie Sie mehr für Ihr Unternehmen aus Facebook herausholen können: PERSONALISIERTE WILLKOMMENSSEITE Der Nutzen einer Willkommensseite ist vielschichtig: Sie können Ihre Gäste emotional, individuell und im gewohnten Erscheinungsbild Ihres Betriebes ansprechen, Benutzer müssen nicht eingeloggt sein, um die Seite zu sehen und Sie können Benutzer dazu aufrufen, Fans zu werden. Weiters können Sie die Seite auch mit Funktionen wie einem Anfrage- oder Buchungsformular, Angeboten oder beispielsweise einem Routenplaner ausstatten. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Willkommensseite des Hotel Pfösl (www.facebook.com/pfoesl).

FAZIT. Bei der Studie zur Nutzung von Facebook durch die Süd-

tiroler Hotellerie haben sich drei Kategorien von Betrieben herauskristallisiert: eine sehr kleine Gruppe von proaktiven Betrieben, die das Potential erkannt haben und erfolgreich nutzen, eine Gruppe von reaktiven Betrieben, die zwar auf den Trend reagieren aber das Potential nicht auszuschöpfen wissen, und schließlich jene Betriebe, die Facebook aus verschiedenen Gründen überhaupt nicht nutzen. ◀

EINE EIGENE FACEBOOK-ADRESSE Richten Sie Ihre eigene Facebook-Adresse ein. Über den Link www.facebook.com/username können Sie prüfen, ob die gewünschte Adresse noch verfügbar ist. ORTSCHAFT IM SEITENNAMEN Wählen Sie einen Namen, der auch Ihre Ortschaft beinhaltet. So wird Ihre Seite auch bei facebookinternen Suchen nach dem Ortsnamen gefunden.

HUBERT RIENZNER

APPLIKATIONEN HINZUFÜGEN Applikationen sind Programme, die Ihrer Seite zusätzliche Funktionalitäten ermöglichen. Sinnvolle Applikationen: Hotelbewertungen anzeigen (z. B. Holidaycheck), Facebook-Fanrabatte (www.facebook.com/AlpenroseHotel), elektronische Postkarten (www.facebook.com/visittrentino.it), Gewinnspiele oder Newsletter (www.facebook.com/hotelrita).

Foto: Marketing Factory

BLOG EINBINDEN Über www.networkedblogs.com können Sie Ihren Hotelblog als eigene Seite auf Facebook bei Ihrem Profil einbinden (z.B.: www.facebook.com/ratschingserhof).

Hubert Rienzner ist Managing Director der Marketing Factory GmbH in Bruneck und beschäftigt sich besonders mit Web- und Social-Media-Marketing. Er betreut unter anderem die Hotelkooperation „Selected Hotels“

Richtigstellung, Ausgabe 01-2011, Seite 27

Zuhause in einer Galerie Jungen Nachwuchskünstlern widmet er seine ganze Leidenschaft: Ihnen schenkt der Notar Umberto Russo mit einem unkonventionellen Konzept Raum für ihre Ideen, für ihre Kunst.

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iele behaupten, er habe das richtige Händchen: für die Kunst, für das Neue, für das Unverbrauchte. Umberto Russo hat sich in den vergangenen Jahren als Kunstmäzen einen Namen gemacht. Mittlerweile ist sein Ruf als engagierter Sammler junger, noch unbekannter Kunst bis in die hintersten Winkel von Galerien gedrungen. Bis vor acht Jahren noch hat er nur historische Werke gesammelt, allen voran antike Drucke. Dann hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Nachwuchskünstler zu fördern. Junge Künstler, die über Talent verfügen, ehrgeizig, strebsam und fleißig sind, denen es an Möglichkeiten fehlt, selbst eine Ausstellung zu arrangie-

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ren. Sieben Künstler hat Umberto Russo bereits unter seine Fittiche genommen. Ihnen hat er Raum für ihre Ideen gegeben, für ihre Kunst. Unter anderem die Künstler Luciano Vezzoli, Davide de Paoli, Hongyu Zhang, Paolo Rossetto, Giancarlo Lamonaca, Andreas Nestl und Adriano Pompa. Die Ausstellungen, die nie länger als eine Woche dauern, finden nicht irgendwo statt, sondern bei ihm zu Hause, im „Angolo di Umberto Russo”, am Eck zwischen der Fagenstraße und der Nino Bixio-Straße in Bozen. Das Projekt selbst nennt er nicht umsonst „Arte in Casa“. „Mir geht es um Freundschaft und Begeisterung für die Sache statt um die übliche Geschäfte-

macherei“ erzählt der Kunstliebhaber. Der Neffe des Bildhauers Filippo Cifarello ist gebürtiger Sizilianer und lebt seit 1975 in Bozen. Zuerst als Präfektursrat am Regierungskommissariat, dann als Notar. Wer in sein Notariatsstudio eintritt, fühlt sich wie in einer Galerie: Im Zentimeterabstand hängt ein Bild neben dem anderen – verschiedenster Künstler, unterschiedlichster Kunstrichtungen. „Ich muss meine Kunstschätze doch genießen können, schließlich verbringe ich die meiste Zeit des Tages in diesen Räumen“, meint Russo. In Bozen hat sich der Sizilianer von Anfang an wohlgefühlt: „Ich habe meine Mitmenschen respektiert und ich werde respektiert“. ◀


PR-INFO

KLEIN, ABER OHO! Maskottchen Edi Biber räumt mit Vorurteilen auf, sucht den Kontakt zu den Menschen und zeigt, dass die Südtiroler Bauwirtschaft Qualität, Know-How und gut ausgebildete Mitarbeiter bietet.

E

di Biber: So lautet der Name des Maskottchens der Südtiroler Bauwirtschaft. Mit ihm will das Kollegium der Bauunternehmer für ein positives Image der Branche sorgen, die oftmals mit vielen Vorurteilen belastet ist. Zudem soll Edi Biber die Motivation der zahlreichen Mitarbeiter im Baugewerbe steigern, indem er zum Sympathieträger wird. Südtirol Panorama hat sich mit Edi Biber über seine Anliegen und Aufgaben unterhalten.

Wie bist du eigentlich entstanden? Das Kollegium der Bauunternehmer, dem südtirolweit rund 150 Betriebe mit insgesamt 6.000 Mitarbeitern angehören, hat einen Kreativwettbewerb unter den Südtiroler Schülern ausgeschrieben. Die Grundidee zum Maskottchen sollte von der Bevölkerung kommen und nicht von einer professionellen Agentur. Das Kollegium wollte sehen, wie die Baubranche von der Bevölkerung wahrgenommen wird. Ausgehend von den eingegangenen Ideen bin dann ich entstanden. Und ich finde, ich bin ganz gut gelungen.

SÜDTIROL PANORAMA: Warum hat sich das Kollegium für dich als Maskottchen entschieden? EDI BIBER: Biber sind fleißig, verlässlich, gewissenhaft und haben Humor. Mit Begeisterung, Kompetenz und Sorgfalt sorgen ich und meine Kameraden dafür, dass qualitativ hochwertige Gebäude entstehen und dass keine Unfälle passieren. Dies alles sind Eigenschaften, die auch auf die Südtiroler Bauunternehmen und ihre Mitarbeiter zutreffen. Man konnte also nur mich auswählen.

Steckbrief „Edi Biber“ Vorname: Edi Name: Biber Wohnort: Südtiroler Berge Heimatstadt: Biberhausen Eigenschaften: humorvoll, fleißig, gewissenhaft, süß, abenteuerlustig, pflichtbewusst Lieblingszitat: Sicher bauen ist uns lieber, wir vertrauen Edi Biber! Musik: The Biber Song Filme: 101 Biber Fernsehen: BAUer sucht Biber Aktivitäten und Interessen: Dämme, Brücken und Häuser bauen; beraten und überzeugen; Leute zum Schmunzeln bringen und Frauen beeindrucken!

Und wieso gerade jetzt, in einer so schwierigen Zeit für das Baugewerbe? Ich bin mir sicher, dass die Südtiroler Betriebe die Krise meistern werden. Dazu müssen wir aber verstärkt auf die hochwertige Arbeit der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter hinweisen. Leider wird diese Arbeit von der Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen und ist oft mit negativen Vorurteilen belegt. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Südtiroler Bauwirtschaft dieses negative Image nicht verdient hat. Weit über die Landesgrenzen hinaus wird die Arbeit der Südtiroler Unternehmen aufgrund der soliden Qualität und des hohen Know-how sehr geschätzt. Die vielen gut ausgebildeten Mitarbeiter leisten täglich, bei jedem Wind und Wetter, zuverlässige und beachtliche Arbeit. Es ist daher besonders in Krisenzeiten wichtig, diese positiven Eigenschaften zu kommunizieren. Und dabei will ich behilflich sein.

Welche Aufgaben wirst du in Zukunft übernehmen und wo kann man dich treffen? In der virtuellen Welt kann man mich auf meiner Facebook-Seite treffen. Ich freue mich auf möglichst viele Freunde. Ansonsten werde ich bei feierlichen Anlässen zugegen sein – so wie erst kürzlich bei der Jahreshauptversammlung des Kollegiums der Bauunternehmer. Immer öfter werde ich auch von Bauunternehmen eingeladen, um bei Firmenfeiern dabei zu sein. Besonders gerne bin ich auf Baustellen unterwegs und treffe die vielen Mitarbeiter, denen ich Freude und Motivation vermitteln will. Zu sehen bin ich auch auf Plakaten und zu hören bei Radiospots. Wie ihr seht, habe ❧ ich viel zu tun. Wir sehen uns bestimmt!

infobox

Kollegium der Bauunternehmer Schlachthofstraße 57 39100 Bozen Tel. 0471 28 28 94 Fax 0471 26 39 01 edi.biber@yahoo.com www.baukollegium.it

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BRANCHENREPORT BAU- UND WOHNINDUSTRIE

Foto: Alexander Alber

Bozen ist mit Abstand die teuerste Stadt des Landes. An die Tourismuszentren in den Dolomiten reichen ihre Immobilienpreise dennoch nicht heran

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BRANCHENREPORT BAU- UND WOHNINDUSTRIE

Die Strahlkraft der Hauptstadt Wohnimmobilien sind gerade in Zeiten der Krise eine sichere Bank. Besonders in Südtirol. Wo die interessantesten Wohnobjekte entstehen, was sie kosten und warum die Immobilienbranche dennoch ums Überleben VON ARIANE LÖBERT fürchtet. Ein Branchenreport.

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BRANCHENREPORT BAU- UND WOHNINDUSTRIE

D

Bozen

Foto: Alexander Alber

ie Landeshauptstadt boomt. Nirgendwo sonst drehen sich derart viele Kräne über Häuserdächern und nirgendwo entstehen mehr Wohnungen als zur Zeit in Bozen. Allerdings, der Anblick täuscht. Nur ein kleiner Teil der neuen Quartiere kommt auf den freien Markt. Der Großteil wird über das Wohnbauinstitut, den geförderten Wohnbau oder über Genossenschaften vergeben. Wer bei diesem komplizierten Auswahlverfahren aus Punkten, Einkommensgrenzen und Wartezeiten durch den Rost fällt – und dass ist trotz der jüngst eingeführten sogenannten Mittelstandsförderung ein ganz beträchtlicher Teil der Südtiroler – der tut sich schwer, eine passende Bleibe zu finden. Zusätzlich muss er mindestens ein Drittel tiefer in die Tasche greifen. Ebenso all jene, die eine Immobilie als Investitionsobjekt suchen. Eine derartige Verknappung des Angebotes hält die Preise auch in Krisenzeiten hoch. Deshalb ist die wichtigste Erkenntnis unseres Branchenreports fast schon eine Binsenweisheit: Südtirols Immobilienpreise sind so stabil wie das Gestein der Dolomiten. Gelegentlich bröckelt hier und da mal eine Kleinigkeit ab, und es kommt nur wenig Neues nach, aber echte Einbrüche gibt es nicht – und das seit Jahren. Allenfalls Stagnation, beziehungsweise Preisstabilität auf hohem bis allerhöchstem Niveau. Nur in der Peripherie und in touristisch weniger attraktiven Gegenden tun sich die Verkäufer etwas schwerer.

Die teuersten Markt- und Mietpreise für Villen und Einfamilienhäuser in Südtiroler Kerngebieten (Zustand „ausgezeichnet)

DIE PREISE KENNEN NUR EINE RICHTUNG. Im Landesdurchschnitt sind die

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KAUFPREISE PRO M2

MIETPREISE PRO M2

1. Wolkenstein in Gröden

8.475,0 €

28,1 €

2. Corvara

7.900,0 €

19,8 €

3. St. Ulrich in Gröden

7.575,0 €

27,1 €

4. Bozen

6.916,7 €

23,1 €

5. St. Christina in Gröden

6.400,0 €

22,8 €

6. Abtei

5.950,0 €

17,3 €

7. Enneberg

4.600,0 €

13,4 €

8. Innichen

4.250,0 €

12,4 €

9. Toblach

4.150,0 €

12,1 €

4.000,0 €

13,4 €

NR. GEMEINDE

Quelle: Wifo und Agenzia del Territorio

Preise bis zum heutigen Tag noch in jedem Jahr gestiegen – zwar zuletzt etwas langsamer als in den Boomjahren nach der Euroeinführung, aber zwischen 2004 und 2010 konnte immer noch ein durchschnittlicher Wertzuwachs von 9,3 Prozent für Wohnungen in Toplagen und in „ausgezeichnetem Erhaltungszustand“ festgestellt werden. Bei den Einfamilienhäusern und Villen, von denen allerdings weit weniger auf dem Markt sind, liegt die Steigerung sogar bei knapp 11 Prozent. Auch in den vergangenen beiden Jahren, in denen landauf, landab die Krise herbeigeredet wurde, gab es kaum nennenswerte Rückgänge, und wo doch, da war schon im Jahr darauf die Delle wieder ausgebügelt – wohlgemerkt immer bei den qualitativ hochwertigen Immobilien und bei Neubauten. Allerdings: „Wer vor

10. Eppan an der Weinstraße

Herrschaftlich Wohnen hat vor allem in den Tourismusorten seinen Preis. Ähnlich teuer wie in den Dolomiten ist es nur in der Landeshauptstadt


NEUE IDEEN BRAUCHEN PLATZ.

WINTERGÄRTEN ZUR WOHNRAUM-ERWEITERUNG.

Foto: Gutzmer und Partner

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Bozen Begehrt und preislich unerreicht. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Noch immer verzeichnet die Landeshauptstadt den stärksten Bevölkerungszuwachs im Land. Entsprechend hoch sind die Preise. Daran ändert auch das derzeit relativ starke Bauaufkommen wenig. In den Randgebieten kauft man zwar günstiger, aber immer noch teurer als in jeder anderen Stadt in Südtirol. Damit ist Bozen auch hochpreisiger als Innsbruck oder Trient.

Überetsch-Unterland Raus ins Grüne. Hierher flüchtet, wer in Bozen nichts Passendes und vor allem nichts Bezahlbares findet. Durch die gute Wirtschaftsstruktur und optimale Verkehrsanbindung interessant für Familien und Berufspendler. In bevorzugten Lagen (z. B. Eppan oder Leifers) liegen die Preise allerdings fast schon auf Bozner Niveau. Gleiches gilt auch für den Ritten und die ehemalige Boomtown Jenesien. Hier werden aber allein schon durch die geografische Lage in nächster Zeit kaum noch neue Flächen hinzukommen.

Wohnanlage H10 in Bozen Zwischen der Andreas Hofer und der Cavourstraße entsteht gerade ein modernes Stadthaus mit Klimahausstandard A und gehobener Ausstattung (kleines Foto oben). Die Wohnungen verfügen über Balkon und Tiefgarage und verkaufen sich, laut Aussage des Immobilienbüros Gutzmer und Partner, trotz ihrer Hochpreisigkeit sehr gut. FINSTRAL AG: GASTERERWEG 1 . I-39054 UNTERINN AM RITTEN (BZ) BOZEN . TEL.: 0471 296 611 . FAX: 0471 359 086 E-MAIL: FINSTRAL@FINSTRAL.COM . WWW.FINSTRAL.COM


BRANCHENREPORT BAU- UND WOHNINDUSTRIE

Marktwerte der Wohnungen in den Toplagen (in „ausgezeichnetem Zustand“)

Meran Zentrum, Pfarrplatz 3.600 – 3.800 €/m2 Mit rund 38.000 Einwohnern ist Meran die zweitgrößte Stadt Südtirols und auch der zweitgrößte Arbeitgeber des Landes. Die teuersten Wohnlagen befinden sich in der Altstadt und rund in der Nähe der Therme, vom Krankenhaus in Richtung Gratsch und natürlich in Obermais bis hinauf Richtung Schenna sowie am Zenoberg.

Meran

Bozen

Bozen Zentrum, Waltherplatz 6.300 – 6.900 €/m2

In der ständig wachsenden Landeshauptstadt (aktuell gut 103.000 Einwohner) wird es mangels Fläche langsam eng. Die exklusivsten Wohnlagen sind in Bozen Dorf, St. Oswald und St. Magdalena sowie Gries/Guntschna. Etwas günstiger ist es in Rentsch und in der Altstadt.

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Fotos: Google Earth

5.000 – 5.300 €/m2


BRANCHENREPORT BAU- UND WOHNINDUSTRIE

Bruneck Zentrum, Rathausplatz 3.400 – 3.600 €/m2 Bruneck hat derzeit gut 15.000 Einwohner und ist damit die fünftgrößte Stadt des Landes. Im Hauptort des Pustertales gibt es drei Toplagen: die Schulzone, Stegen und den PeterAnich-Ring. Auch die Altstadt zählt noch zum erweiterten Favoritenkreis bei den Wohnlagen, abseits davon finden sich eher moderate Preise.

WERT IN €/M2

Bruneck

bis 1.900 € 1.900 bis 2.350 2.350 bis 3.000 3.000 bis 3.950 über 3.950

Brixen

Brixen Zentrum, Domplatz 4.000 – 4.100 €/m2

Quelle: Wifo und Agenzia del Territorio

3.700 – 3.900 €/m2 Die drittgrößte Stadt des Landes mit derzeit knapp 21.000 Einwohnern macht keine Ausnahme. Auch hier wohnt es sich in Zentrumsnähe am teuersten. Hier finden sich ebenso wie in Stufels und gegenüber am Eisack die exquisitesten Adressen. Güstiger ist es zum Beispiel in Milland.

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BRANCHENREPORT BAU- UND WOHNINDUSTRIE drei bis vier Jahren zu Höchstpreisen gekauft hat, tut sich heute möglicherweise schwer, das Geld, das er damals investiert hat, wieder herauszubekommen“, räumt der Eppaner Makler Christian Platzer ein. Zumindest, wenn man auf den Kaufpreis auch die Spesen draufschlägt, die sich oft auf sechs bis sieben Prozent der Kaufsumme belaufen.

Brixen

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Die günstigsten Markt- und Mietpreise für Villen und Einfamilienhäuser in Südtiroler Kerngebieten (Zustand „ausgezeichnet) KAUFPREISE PRO M2

MIETPREISE PRO M2

1. Martell

1.675,0 €

4,9 €

2. Taufers im Münstertal

1.750,0 €

4,4 €

3. U. l. Frau im Walde – St. Felix

1775,0 €

5,2 €

4. Gsies

1.850,0 €

4,7 €

5. Mals im Vinschgau

1.875,0 €

5,5 €

6. Schnals

1.900,0 €

5,6 €

7. St. Pankraz in Ulten

1.975,0 €

6,6 €

8. Graun im Vinschgau

2.000,0 €

5,9 €

9. Mühlwald

2.025,0 €

5,1 €

2.050,0 €

6,9 €

NR. GEMEINDE

Quelle: Wifo und Agenzia del Territorio

in weniger gutem Zustand und in unterprivilegierter Lage erweisen sich als zunehmend schwer verkäuflich. Wer gezwungen ist, viel auszugeben, ist eben auch entsprechend anspruchsvoll. Eine Entwicklung, zu der auch der Klimahausstandard beigetragen hat, der seit 2003 das Maß allen Bauens geworden ist. Dass Klimahäuser von den Käufern eindeutig bevorzugt werden, hört man allenthalben. Wenn ein Gebäude nicht wenigstens den Klimahausstandard C erreicht, ist mit Preisabschlägen zu rechnen, egal, wie gut das Objekt ansonsten in Schuss ist. Ein Faktum, das die Preisschere zwischen Alt- und Neubau immer weiter auseinandertreibt. „Vor 20 Jahren konnte man für eine 10 Jahre alte Bestandsimmobilie fast den gleichen Preis wie für einen Neubau erzielen“, sagt der Brixner Makler Markus Sader. Das sei heute nicht mehr drin. Auch durch den technologischen Fortschritt. Die Maßnahmen zum Klimaschutz treiben die Baukosten und damit auch die Preise für Neubauten in die Höhe. Eine andere Erkenntnis der Marktanalyse lautet jedoch: Echte Schnäppchen findet man kaum noch, auch nicht in der Peripherie. Ein Umstand, der sich gemeinsam mit der allgemeinen Verunsicherung durch die Wirtschaftskrise auch auf das Kaufverhalten der Kunden auswirkt. „Sie sind nicht nur wählerischer, sondern vor allem in der Entscheidungsfindung träger geworden“, sagt Konrad Hanni vom gleichnamigen Immobilienbüro in Schlanders. Immer öfter, so Hanni, hätten die Kunden außerdem Schwierigkeiten, eine Finanzierung zu erhalten, was sich besonders im unteren Preissegment kaufhemmend auswirke. Tatsächlich agieren die Banken heutzutage weit vorsichtiger und verlangen mehr Eigenmittel als noch vor wenigen Jahren. Dies schlägt sich eins zu eins auch auf die Baubranche durch, die mit massiven Liquiditätsproblemen zu kämpfen hat. „Es ist heute fast unmöglich geworden, in der Baubranche Finan-

Foto: Sader Immobilien

PREISTREIBER KLIMAHAUS. Altbauten

10. Plaus

Am günstigsten wohnt es sich im Vinschgau und in eher abgelegenen Orten wie Taufers, Gsies und Unsere liebe Frau


sell well Foto: Alexander Alber

Vision wird Realität

Brixen, Eisack- und Wipptal Die Domstadt muss man sich leisten können. Brixen hat die Top Ten der teuersten Adressen des Landes nur um einen Platz verpasst. Die umliegenden Orte sind weitaus günstiger. Derzeit sind einige interessante Objekte im Bau, die auch für Investoren reizvoll sein können. Das restliche Eisack- und Wipptal spielt preislich eher in der zweiten Liga, und auch Sterzing hebt sich nur wenig ab.

Gröden und Gadertal Fast schon unerschwinglich. In Ladinien werden auf dem freien Wohnungsmarkt die absolut höchsten Preise von bis zu 10.000 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Schuld ist der enorme Run auf Ferienimmobilien, deren Anteil zwischen 27 Prozent in St. Ulrich und 46 Prozent in Abtei liegt. Eine Trendumkehr zeichnet sich jedoch ab. Im Moment werden mehr Zweitwohnungen angeboten als nachgefragt.

Wohnbauzone Stufels In unmittelbarer Nähe zum Domplatz entsteht derzeit das größte private Bauvorhaben der Stadt (kleines Foto oben links). In der interessant verschachtelten Anlage entstehen Zwei- bis Vierzimmer-Appartements mit Terrasse oder Garten und einer Grundfläche von 50 bis 200 Quadratmeter. Der Kaufpreis startet laut Auskunft des Brixner Immobilienbüros Sader bei 3.500 Euro. Übergabe der Anlage, bei der bewusst auf die Durchmischung verschiedener Wohnformen und auf Gemeinschaftsflächen geachtet wurde, ist im Dezember 2011.

Bauen mit System – Innovative Lösungen mit Betonfertigteilen Industriell vorgefertigte Betonfertigteile bieten fast grenzenlose Gestaltungsfreiheit für den Architekten und Planer, haben nichts mit vorgegebenen Einheitslösungen zu tun und ermöglichen eine ungeahnte Symbiose aus Moderne, Individualität sowie schnellem Baufortschritt. Progress ist regionaler Marktführer in der Produktion von Betonfertigteilen sowie in der Errichtung von Objekten in Betonbauweise im Gewerbebau, Wohnbau, Hotelbau, Landwirtschaftsbau und Tiefbau.

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BRANCHENREPORT BAU- UND WOHNINDUSTRIE zierungen zu erhalten“, beklagt Roberto Caser, Vizepräsident des Kollegiums der Bauunternehmer.

Bruneck

den verschiedenen Bezirken sowie zwischen Stadt und Land, aber auch zwischen attraktiven Zonen und Randgebieten gibt es gewaltige Unterschiede. Während der Immobilienmarkt in der westlichen Landeshälfte eher günstige Preise und wenig Bewegung verzeichnet, sind die Preise im Südosten im Durchschnitt höher und es entstehen auch mehr neue Objekte. Schaut man sich die Preise in den einzelnen Gemeinden näher an, so stechen die Ortschaften in den Dolomiten und jene entlang der „Weinstraße“ besonders hervor. Die niedrigsten Werte findet man im Vinschgau und in einigen peripheren Gebieten des Burggrafenamtes. Naturgemäß ist der Wert der Gebäude in den urbanen Zentren ebenfalls besonders hoch: Neben Bozen sind das insbesondere Leifers, Brixen und Bruneck. Meran ist dagegen vergleichsweise preiswert. Auffällig ist außerdem, dass in den Orten mit dem höchsten Preisniveau (mit Ausnahme von Bozen) auch die stärksten Preissteigerungen beobachtet werden, wodurch sich das Preisgefälle weiter erhöht. Auf die Mieten hat sich die allgemeine Preissteigerung allerdings weit weniger ausgewirkt. Sie sind nur um maximal 3,5 Prozent gestiegen – auch hier immer auf den Landesdurchschnitt gerechnet. Wobei die Lage auf dem Mietmarkt noch dramatischer ist als bei den Kaufobjekten. Da hierzulande die Erstwohnung von je her enorm gefördert und auch steuerlich belohnt wird, ist ein echter Mietmarkt eigentlich nicht vorhanden, hochwertige Mietobjekte sind mit der Lupe zu suchen und die Preise sind fast überall hoch, egal wie klein oder alt die Wohnung auch ist. „Es gibt so gut wie gar kein Angebot an hochwertigen Mietobjekten“, fasst Enzo Russo, Geschäftsführer von Kugler Immobilien, die triste Lage zusammen. Viele Immobilienbüros klammern deshalb Mietwohnungen von vorne herein aus ihrem Angebotsspektrum aus. DER FLUCH DES TOURISMUS. Bei den

Marktwerten und Mietpreisen spielen neben Art, Lage und Zustand der Immobilie auch soziale und ökonomische Faktoren eine Rolle. Wo es mehr Arbeit gibt, gibt es auch mehr Einkommen und da-

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Foto: Immobilien Kugler

UNEINHEITLICHE MARKTSITUATION. In

mit mehr Nachfrage nach Immobilien und höhere Preise. Besonders gravierend sind jedoch die Auswirkungen des Tourismus. Die Nachfrage nach Zweitwohnungen hat die Preise in Gröden und im Gadertal in den vergangenen 30 Jahren regelrecht explodieren lassen. Auch Sexten, Innichen und Toblach sind teure Pflaster. Aber dieser Trend scheint sich umzukehren: Der Brunecker Immobilienmakler Dietmar Niederkofler beobachtet seit dem vergangenen Jahr, dass mehr Ferienimmobilien angeboten als nachgefragt werden. „In Zeiten der Krise werden Zweitwohnungen als erstes abgestoßen, das hat man zuvor bereits in Spanien eindrucksvoll beobachten können“. Insofern kämen die Bestrebungen für ein Gesetz gegen den sogenannten Ausverkauf der Heimat zum falschen Zeitpunkt. Von einer Immobilienblase sei hierzulande dennoch keine Spur, dafür ist das Angebot einfach viel

zu gering. „Vielmehr kann man von einer Marktberuhigung sprechen, welche als Chance genutzt werden sollte, neue Projektgestaltungen dem Niveau der einzigartigen Landschaft anzupassen und dabei weniger schnell, dafür besser und bedarfsgerechter zu bauen“, mahnt Enzo Russo. RAUS AUS DER STADT. Das Problem des viel zu knappen Angebotes gilt natürlich und in besonderer Weise auch für die Landeshauptstadt. Trotz der hohen Preise verkaufen sich vor allem die Wohnungen in Zentrumsnähe sehr gut. „Für die Möglichkeit, direkt in der Altstadt in einem Klimahaus A, mit gehobenem Standard und eigener Tiefgarage zu wohnen, muss man halt etwas tiefer in die Tasche greifen“, sagt der Bozner Makler Stefan Gutzmer. Und dazu seien die Käufer aber durchaus bereit. Eine ganz neue Entwicklung ist die Möglichkeit, die künftige Wohnung


sell well

Iso-Bloc® mit Patent

Foto: Alexander Alber

Südtirol Fenster revolutioniert den Fenstereinbau

erte, w m äm ste D r Einbau! h c ö H chste a f n i e

Bruneck und Pustertal In der Stadt günstiger als am Talschluss. Der Hauptort des Pustertals ist im Durchschnitt teurer als Meran, was vor allem daran liegt, dass das Preisniveau insgesamt einheitlicher ist. Richtig teuer wird es dagegen am Talschluss in Toblach, Innichen und Sexten. Damit bildet das Pustertal die Ausnahme von der Regel, dass die Immobilienpreise sinken, je weiter man sich von den Hauptorten entfernt. Schuld ist auch hier, ähnlich wie in Ladinien, die touristische Nachfrage.

Ein Patent ist der Beweis für erfolgreiche Arbeit. Iso-Bloc® ist das Ergebnis und seine Vorteile sind überzeugend: Komplett ohne Wärmebrücken und passgenau inklusive dem Rollokasten

Villenresort in St. Lorenzen In exklusiver Panoramalage entstehen in St. Lorenzen insgesamt 6 einzelstehende Villen (kleines Foto oben links) sowie ein größeres Anwesen mit Eigentumswohnungen. Neben der Mustervilla, die bezugsfertig übergeben wird, kann bei zwei weiteren Villen der Innenausbau noch nach individuellen Wünschen gestaltet werden. Die Nettowohnfläche beträgt 120 Quadratmeter, wobei zusätzliche gut belichtete Flächen im Kellerbereich für eine Bruttoverkaufsfläche von bis zu 300 Quadratmetern sorgen. Kaufpreis laut Kugler Immobilien ab 850.000 Euro.

und den Fensterbänken in die Wärmedämmung integriert, garantiert das Fenstereinbausystem beste Werte. Höchste Qualität wird in kürzester Zeit montiert und die Koordination von mehreren Handwerkern entfällt. Mit Garantie aus einer Hand.

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entscheidungen fürs leben


BRANCHENREPORT BAU- UND WOHNINDUSTRIE am Reißbrett mitzugestalten. Wer sich für eine Immobilie interessiert, die noch in der Entstehung oder sogar erst in Planung ist, will heute nicht mehr die Katze im Sack kaufen, sondern bei der Gestaltung der Räumlichkeiten mitwirken. Bislang seien vor allem die Bedürfnisse junger Familien zu wenig berücksichtigt worden, sagt Enzo Russo. „Hier ist es unsere Aufgabe, enger mit den Baufirmen und Bauträgern zusammenzuarbeiten und bereits in der Projekterstellungsphase beratend tätig zu sein.“ Immer mehr Immobilienbüros beschäftigen deshalb heute eigene Architekten, die gemeinsam mit den Kunden die Entwürfe nach deren Vorstellungen überarbeiten. Und das meist ohne zusätzliche Spesen für den Käufer.

Meran

Wunsch, raus ins Grüne zu ziehen. „Neue Wohnanlagen im Umland füllen wir zu 80 Prozent mit Boznern“, sagt Gutzmer. Eine Erfahrung, die sich mit der anderer Makler und Bauträger deckt. Die Möglichkeit, mit eigenem Grün vorm Haus – und sei es auch noch so klein – und trotzdem nur zehn bis 15 Minuten vom Stadtzentrum entfernt zu wohnen, hat in Eppan und Terlan, aber auch in Jenesien, auf dem Ritten sowie entlang der Mebo die Preise kräftig ansteigen lassen. „Wir haben heute eigentlich nur noch Toplagen oder Objekte mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis im Angebot“, fügt Makler Gutzmer hinzu. Will heißen: Wer sich Downtown nicht leisten kann, weicht an die Ränder aus, will aber auch dort zumindest Qualität fürs Geld. Alte Bruchbuden, für die man vor Jahren noch Käufer finden konnte, gehen heute gar nicht mehr weg. Da heißt es zuerst sanieren und möglichst auf Klimahausstandard bringen. Sorgfältig restaurierte und modernisierte historische Stadthäuser, Villen oder Ansitze finden immer Liebhaber. Dietmar Niederkofler warnt dennoch, dass seiner Branche langsam die Luft auszugehen drohe. Man jammere zwar immer noch auf höchstem Niveau, aber vor allem der Mittelstand, die traditionell größte Gruppe unter den Immobilieninteressenten, breche als Kundschaft immer mehr weg. Er selbst würde heutzutage jedenfalls niemanden mehr einstellen. Auch Gutzmer spricht allenfalls von einem schwachen Lichtblick, den die verschiedenen neuen Bauprojekte derzeit für Bozen darstellen.

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Foto: Immobilienbüro Hanni

AB INS GRÜNE. Ungebrochen ist auch der

DIE LEIDEN DER MAKLER. Bei der Ursa-

chenforschung für die prekäre Lage stößt man immer wieder auf die gleichen Argumente, die von den Maklern fast gebetsmühlenartig wiederholt werden: Vor allem die Politik mache ihnen das Leben schwer. „Die Förderpolitik des Landes und die Konventionierung lassen dem freien Markt nur magere 16 Prozent vom Immobilienkuchen übrig“, beklagt Markus Sader. Wenn Baugrund einem Privaten von der Gemeinde enteignet und einem anderen Privaten mittels Rangordnung zu einem Achtel des Preises zugewiesen werde, seien das fast schon sozialistische Verhältnisse, wettert Sader. „So etwas gibt es sonst nur in Nordkorea oder Kuba“, sekundiert ein anderer Kollege, der namentlich nicht genannt werden will. Der Markt sollte einerseits komplett freigegeben werden und gleichzeitig sollte eine dauerhafte Konventionierung

die Preise im Zaum halten. In nächster Zeit wird dies aber wohl Wunschdenken bleiben. Für die kommenden zwei Jahre erwarten die Makler eine erneute Preissteigerung, da einerseits die Nachfrage langsam wieder wächst und anderseits weniger Wohnimmobilien angeboten werden. Durch die Wirtschaftskrise und Liquiditätsprobleme im Baugewerbe wurde zuletzt insgesamt deutlich weniger gebaut. „Die Vorräte sind weg, die Preise ziehen an“, lautet die Einschätzung, die von vielen Berufskollegen bestätigt wird. „Wir sehen in den nächsten 3 Jahren bei den Wohnimmobilien eine Preiserhöhung von rund 5 Prozent ohne Berücksichtigung der Inflationsgefahr“, prognostiziert auch Enzo Russo. Die Preisentwicklung bei den Wohnimmobilien wird also auch in Zukunft nur eine Richtung kennen: die nach oben. ◀


BRANCHENREPORT BAU- UND WOHNINDUSTRIE

Kompetenz als Überlebensfaktor Interview mit Roberto Caser, Vizepräsident des Kollegiums der Bauunternehmer und Geschäftsführer von Caser und Söhne GmbH

Foto: Caser und Söhne

Roberto Caser ist auch Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes

Foto: Alexander Alber

SÜDTIROL PANORAMA: Der Wohnimmobilienmarkt in Meran und im Burggrafenamt ist sehr angespannt. Man spricht von eintausend und mehr nicht verkauften Wohnungen. Wie wirkt sich dieses Überangebot auf die Preise aus? ROBERTO CASER: Es ist so, dass in den letzten zwei bis drei Jahren das Angebot gleich geblieben ist und die Nachfrage zurückgegangen ist und deshalb auch die Preise um ungefähr 5 – 10 Prozent gesunken sind. Dies gilt allerdings nicht für die bevorzugten Zonen Obermais und Meran Zentrum und Wohnungen in einem höheren Preissegment, wo die Preise stabil geblieben sind.

Meran

Zieht die Nachfrage wieder etwas an?

Schön und gar nicht so teuer. Erstaunlicherweise rangiert die Passerstadt eher im mittleren Preissegment. Allerdings sind hier auch die Unterschiede innerhalb des Stadtgebietes besonders hoch. Eine Villa in Obermais kann durchaus mehrere Millionen Euro kosten – allerdings kommen solche Prestigeobjekte äußerst selten auf den Markt. Eine Wohnung in Untermais oder Sinich ist dagegen schon ab 2.000 Euro pro Quadratmeter zu haben.

2008 und 2009 waren sehr schwierige Jahre mit einer schwachen Nachfrage. Seit Ende 2010 ist langsam ein Aufwärtstrend zu spüren. Einige positive Signale kommen nun auch von den Banken, die wieder mehr Finanzierungen für Eigenheime gewähren. Die Kreditvergabe hängt allerdings sehr von der Arbeitsstelle ab: Angestellte im öffentlichen Dienst und solche mit einem sicheren Arbeitsplatz bekommen leichter einen Kredit. Das Problem der Eigenheimfinanzierung ist also noch lange nicht gelöst.

Vinschgau und Burggrafenamt Im strukturschwachen Vinschgau tut sich auf dem Immobilienmarkt so gut wie gar nichts. Angebot und Nachfrage sind gering, die Preise stagnieren auf dem landesweit niedrigsten Niveau von oft unter 2.000 Euro pro Quadratmeter. Einzig im Untervinschgau haucht die Nähe zu Meran und zur Mebo dem Markt etwas Leben ein. Dies gilt grundsätzlich auch für das Passeier- und Ultental: Je weiter weg vom Zentrum, desto günstiger. Tendenziell gibt es jedoch etwas mehr Bewegung und liegen die Preise etwas über denen des Vinschgaus.

Familien-Villa in Mals Großzügiges Einfamilienhaus, Baujahr 2007, 170 Quadratmeter Wohnfläche, 110 Quadratmeter Terrassen, 700 Quadratmeter Wiese (kleines Foto oben links). Keine Klimahauszertifizierung, laut Immobilienbüro Hanni entspricht die Dämmung des Hauses mindestens den Kriterien für ein Klimahaus B, Preis rund 850.000 Euro.

Wie ist es zur Krise im Bausektor gekommen?

Wenn man selbstkritisch ist, muss man sagen, dass wir Bauunternehmer selbst Fehler gemacht haben: Wir haben zu viel gebaut, es sind zu viele Betriebe auf dem Markt und leider wurde auch Preisdumping betrieben. Andererseits hat auch die Politik zu dieser Situation beigetragen, zum Beispiel durch die Genehmigung von zu vielen Bauvorhaben in zu kurzer Zeit sowie die ausufernde Förderpolitik und das Problem der Konventionierung. Mitschuld tragen aber auch die Banken, die bis vor einigen Jahren sowohl Bauvorhaben als auch Eigenheime großzügig finanziert haben, teilweise bis zu 100 Prozent des Kaufpreises.

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BRANCHENREPORT BAU- UND WOHNINDUSTRIE

„I have a dream.“ Ein Gastkommentar

VON ARCHITEKT MARTIN MUTSCHLECHNER.

Ich träume von einem Dorf, in dem Begriffe wie „gemeinsam“ und „öffentlich“ wieder wichtig sind. Weg von der Privatisierung unseres Umfeldes, in welchem öffentliches Leben nur noch auf Restflächen oder in kommerzialisierten Räumen stattfinden kann.

I

ch träume von einer Immobilienwelt, die nicht ausschließlich auf Gewinnoptimierung und Effizienz zielt. Eine Immobilienwelt, für die Begriffe wie Innovation, Gemeinschaft, Menschlichkeit und Zusammenhalt eine Bedeutung haben. Eine Immobilienwelt, in der Alter, Behinderung oder Armut nicht ausgeblendet oder ausgegrenzt werden. Segregation und Ghettoisierung – so nennt man diese Trennung von Gesellschaftsgruppen – gilt als eines der größten Probleme des heutigen Städtebaus, da das soziale Milieu, in dem wir aufwachsen, unsere beruflichen und gesellschaftlichen Aufstiegsmöglichkeiten bestimmt. ICH TRÄUME VON EINER ZEIT, in der

alle verstanden haben, dass ein Haus – eine Wohnung – nicht nur eine Wertanlage für unsere Zukunft darstellt, sondern immer häufiger eine Verschuldung über mehrere Generationen bedeutet. Oft wird nicht bedacht, dass viele der heute billig und schnell gebauten Wohnanlagen üblicherweise nach rund 30 bis 50 Jahren komplett saniert werden müssen. Selten wird uns klar, welchen Preis die Natur für unseren Wohnraum zahlen muss, wie viel Lebensraum für Flora und Fauna unwiederbringlich verloren geht.

ICH TRÄUME VON PLANERN, für die

Wohnen wieder eine gewisse Selbstverständlichkeit hat, für die Planen und Bauen wieder mehr als ein Miteinander, weniger als ein Gegeneinander verstanden wird, für die Nachbarschaft als etwas Schützenswertes und nicht Ausgrenzendes gilt, für die Aussicht und Ansicht der Gebäude wichtig sind. Zu oft werden Wohnbauten geplant, die nicht auf ihre Umgebung Rücksicht nehmen und nicht im Entferntesten ihre gesellschaftliche Relevanz wiederspiegeln. ICH TRÄUME VON BAUHERREN, die

sich zusammenschließen, um gemeinsam ihren Wohnraum zu entwerfen; von Bauherren, die als Gruppe ihre Finanzierungsmodelle, ihren Planer, ihre Häuser auswählen und gemeinsam ihren Lebensraum definieren. Im der-

Wohnen nicht nur Energiebilanz bedeutet, sondern sie als Überbegriff für ökonomische, ökologische und soziokulturelle Maßnahmen versteht. Eine Verwaltung, für die das soziale und kulturelle Gefüge in unseren Wohnsiedlungen höchste Priorität hat. Selten wird bei der ökologischen Sanierung bedacht, dass etwa 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs eines Einfamilienhauses für die Errichtung des Rohbaus benötigt werden, dass viele Baumaterialen mehr Energie in ihrer Herstellung verbrauchen als sie uns später einsparen helfen.

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Foto: Alexander Alber

ICH TRÄUME VON EINER VERWALTUNG, für die Nachhaltigkeit beim

Der Brixner Martin Mutschlechner führt gemeinsam mit Barbara Lanz das Architekturbüro Stadtlabor mit Hauptsitz in Innsbruck. Gemeinsam haben sie den „Masterplan Brixen 2020“ erarbeitet; aktuell setzen sie ihren ganzheitlichen Architekturbegriff in einer Dorferweiterung in Plaus und einem Wohnviertel in Teis um.

zeit herrschenden Modell der Genossenschaftsbauten sind Zuordnungen von Wohnungen und Häusern oft bis zur Fertigstellung unklar, weshalb konkrete Ansprechpartner fehlen, die sich mit dem Ort und der Aufgabe identifizieren. ICH TRÄUME DAVON, dass Südtirol

endlich aus seinem Dornröschenschlaf aufwacht und sich seiner besonderen Position und Situation bewusst wird. Südtirol ist eine der reichsten Regionen der Welt mit der außergewöhnlichen politischen Ausgangsposition einer Autonomie, die größtmögliche rechtliche Freiheit gewährt. Südtirol sollte dieser besonderen Position gerecht werden und versuchen, neue Wege für das Wohnen einzuschlagen. Südtirol, das Land der Dörfer in den Alpen, sollte als Vorreiter das Dorf – moderner vielleicht, das Quartier – des 21. Jahrhunderts entwerfen und realisieren. In diesem Dorf muss sozialer Kontakt zwischen Nachbarn wieder wichtig sein; Zwischenräume müssen eine Bedeutung für alle Bewohner haben und dürfen nicht nur Restflächen für Parkplätze und Straßen sein. Dieses Dorf ist ein fußläufiges, kompaktes Dorf mit viel Freiraum und Begegnungsflächen, in dem ein Leben ohne Auto durch den Ausbau öffentlicher Verkehrssysteme unterstützt wird und alternative Lösungen für den Individualverkehr wie z. B. Carsharing angeboten werden. In diesem Dorf sind kulturelles und soziales Leben Teil des Konzeptes, Arbeit und Produktion wieder Teil des täglichen Lebensraumes. Südtirol könnte ein Dorf bauen, das mehr Energie produziert als es verbraucht, mit einem geschlossenen Wasserhaushalt und einer eigenen Lebensmittelproduktion. Südtirol müsste die „Schneid haben“ in Zusammenarbeit mit Bewohnern, interdisziplinären Planern und Konsulenten das Dorf des 21. Jahrhunderts zu entwerfen. ◀ I have a dream...


BRANCHENREPORT BAU- UND WOHNINDUSTRIE

Was ist an dieser Krise anders als an den vorhergegangenen?

Die Situation der Nachfrage und der Finanzierungen hat sich sehr schnell und radikal geändert. Die Krise hat sich also extrem schnell entwickelt. Außerdem ist es eine sehr komplexe Krise, sodass verschiedenste Probleme angegangen werden müssen.

„Krisensituationen sind hart, aber aus ihnen lernt man am meisten...“

gt. Diese Vorgehensweise ist daher unbedingt zu vermeiden. Die Baubranche hat in den letzten zehn Jahren einen enormen technischen und qualitativen Wandel erlebt. Wie geht es jetzt weiter?

Der Trend geht auch weiterhin in Richtung hohe Qualität. Dies bedeutet aber Roberto Caser auch, dass die Bauunternehmen noch Welche Probleme meinen Sie? mehr Know-how aufbauen müssen und Zum einen die Rentabilität, die schon dass Kompetenz und Kooperation zum seit Jahren gering ist und sich mit dem Überlebensfaktor in diesem Sektor werPreisdruck der letzten zwei Jahre zusätzden. Eine weitere Herausforderung ist lich verschlechtert hat. Zum anderen die das Preis-Leistungsverhältnis. Denn eiLiquidität. Während in der Vergangennerseits wird hohe Qualität verlangt, anheit die Banken leichtfertig viel zu viele derseits darf sich diese nicht oder nur Kredite vergeben haben, ist es heute fast unmöglich geworden, wenig auf den Verkaufspreis auswirken. in der Baubranche Finanzierungen zu erhalten. Dies ist leider Dabei spielen auch die Grundstückpreise eine wesentliche die Realität. Rolle... Einige Banken drängen auf eine weitere Reduzierung der Preise, um zumindest einen Teil der ausstehenden Kredite der Baubranche schnell zu realisieren.

INTERVIEW: EDIT R. MERANER

3hochk.de

Für Ausnahmefälle kann diese Strategie eventuell toleriert werden, wird sie aber ausgedehnt, ist das sehr gefährlich. Die Baubranche und die Wirtschaft würden negativ beeinträchti-

In Südtirol machen die Kosten für den Grundstückskauf ungefähr 35 bis 40 Prozent der gesamten Baukosten aus. In einigen Nachbarregionen liegt der Prozentsatz bei 20-25 Prozent. Die Tendenz geht aber hin zu gleichbleibenden Grundstücks◀ preisen in den Zentren und sinkenden in der Peripherie.

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Südtirol Panorama März | 2011

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PR-INFO

STAHL UND FASSADENBAU UNTER EINEM DACH

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Stahlbau Pichler ist italienweit das einzige Unternehmen, das Stahl- und Fassadenbau unter einem Dach plant, produziert und montiert.

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ass Stahlbau Pichler auch längst zu den großen Playern im Fassadenbau gehört, beweisen nicht nur die Zahlen (inzwischen werden 50 Prozent des Jahresumsatzes von 70 Millionen mit Fassaden erwirtschaftet), sondern auch die Namen der Auftraggeber, die für Qualität, Vielseitigkeit und High-Tech-Engineering stehen.

handelt sich dabei um zwei Projekte mit sogenannter „aktiver“ Fassade oder Doppelfassade; ein energetisches, architektonisches und konstruktives System, das sich bestens dazu eignet, den Innenraum vor Lärmquellen wie etwa stark befahrene Straßen zu schützen und den Wärmebedarf im Winter zu reduzieren.

„Fassaden prägen heute nicht nur das optische Erscheinungsbild eines Gebäudes“, erklärt Hannes Market, technischer Leiter des Unternehmens, „Fassaden erfüllen auch höchste Anforderungen an ganz unterschiedliche Funktionen wie Raumbildung und Gestaltung, Ausblick und Einblick, sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz, natürliche Belichtung, Solarenergienutzung, Be- und Entlüftung, Witterungs- und Schallschutz. Es geht darum, interaktive Gebäudehüllen zu planen.“ Zwei besondere Fassadenprojekte von Stahlbau Pichler wurden erst kürzlich prämiert; es

Der neue Hauptsitz des internationalen Leuchtenherstellers iGuzzini wurde mit dem IN/ARCH ANCE Marche Preis ausgezeichnet, den Stahlbau Pichler am 5. März in Ancona, zusammen mit dem Planer, Architekt Varratta, entgegennehmen konnte.

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Ausgezeichnet wurde auch das Dienstleistungszentrum „Ecoforum“ in Clusone. Es erhielt den OAB Preis für die beste private Architektur in Bergamo und Provinz 2000-2010. Das Projekt von De8 architetti ist auch für den Mies van der Rohe award 2011 nominiert.

Das Energiesystem der Doppelfassaden ist eine äußerst interessante Lösung zur Verbesserung der thermischen Eigenschaften und zur Anpassung an die architektonischen Anforderungen, die an die Außenverkleidung gestellt werden. Die Leistungen von Stahlbau Pichler reichen dabei vom Grundsatzkonzept über das Engineering, die Konstruktion und Entwicklung bis hin zur eigenen Produktion und fachgerechten Montage der Fassaden. „Der Markt verlangt hochwertige Fassadenkonstruktionen. Deshalb setzen wir auf eine proaktive Zusammenarbeit mit den Planern und Auftraggebern, bei der wir unsere Ingenieurkunst und Erfahrung mit einbringen. Wir begeistern uns für Projekte, bei denen wir mit unserem Know-how neue, innovative Lösungsansätze kreieren und den Planern eine wesentliche technische Stütze sind“, so die Geschäftsleitung von Stahlbau Pichler.


PR-INFO 1 + 2: Ecoforum, Clusone: Die Bildung eines internen Mikroklimas führt zu einer Verringerung der Wärmeverluste im Winter. Vor der sommerlichen Aufheizung schützt der im Fassadenzwischenraum integrierte Sonnenschutz. Die dadurch erzielte Verbesserung des Innenklimas zeugt vom fortgeschrittenen Entwicklungsstand dieser Doppelfassade

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3 + 4: Die Stahlbau Pichler Fassade für die neuen Büros der Messe Mailand prägen bereits seit fast einem Jahr die Skyline der Wirtschafts-Metropole

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5 + 6 + 7: Der neue Hauptsitz iGuzzini: Ein futuristischer Würfel, dessen System Technologie und Forschung, aber auch Emotion und Design zum Ausdruck bringt

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Stahl, Glas, Aluminium

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Ein Blick auf die laufenden Fassadenarbeiten zeigt, dass Stahlbau Pichler an zahlreichen architektonischen Vorzeigeprojekten beteiligt ist: • Die Fassade für das Neue Naturwissenschaftliche Museum in Trient von Star-Architekt Renzo Piano, international renommiert unter anderem auch als Museumsarchitekt. Am 20. Dezember 2010 hat der Baumeister das Muster von Stahlbau Pichler architektonisch frei gegeben. • Die Fassaden für das neue Headquarter der Firma Salewa sind in Fertigstellung. Bereits

jetzt kann man erkennen, dass Salewa hier in Zusammenarbeit mit Architekt Cino Zucchi nicht nur das höchste Gebäude Bozens, sondern auch ein architektonisches Highlight geschaffen hat. Massimo Ciocca, Projektleiter, erklärt hierzu: „Die Ganzglasfassade haben wir bereits montiert. Die Kaltfassade aus eloxierten 3 mm Blechen befinden sich zur Zeit voll in Montage. Die komplexen Geometrien stellen hierbei ❧ die größte Herausforderung dar.“

Stahl, Aluminium, Glas, Kristall. Was die Materialien anbelangt, sind die der Stahlbau Pichler anvertrauten Systeme überaus anspruchsvoll und verkörpern absolute Transparenz: Die Doppelfassade in Elementbauweise, die dazwischen angeordneten und individuell gefertigten Laufgitter, die internen und externen Sonnenschutzvorrichtungen, die Lüftungslamellen aus Glas, die Blechverkleidungen für die hinterlüfteten Fassaden, die architektonische Treppe mit Kristallbrüstungen, die abgehängten Decken aus Blech und der Verbindungstunnel mit tragenden Bauteilen aus Glas – überall ist von Licht die Rede.

infobox

Stahlbau Pichler T. A.-Edisonstraße 15 39100 Bozen Tel. 0471 06 50 68 info@stahlbaupichler.com www.stahlbaupichler.com

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PR-INFO

ALLES AUS EINER HAND Der Name Rubner steht für Holzbau auf höchstem technischen Niveau. Die Rubner Objektbau nutzt die jahrzehntelange Erfahrung der Rubner Gruppe und liefert als Generalunternehmer schlüsselfertige Objekte aus Holz.

Verwaltungsgebäude der Rubner Haus in Kiens

Bürogebäude Barth in Brixen

H

olz steht für Natürlichkeit, Behaglichkeit und Wärme. Seit Jahrzehnten schon verwirklicht die Rubner Gruppe aus diesem wunderbaren Material Objekte auf höchstem technischen Niveau. Die Rubner Gruppe, die 2010 einen Umsatz von 315 Millionen Euro mit 1.420 Mitarbeitern europaweit erwirtschaftet hat, hat 2007 die Rubner Objektbau aus der Taufe gehoben. Die Rubner Objektbau nutzt als Generalun-

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Natürliche Materialien und zeitlose Formen am Arbeitsplatz

Ästhetik und planerisches Gespür zeichnen das Interieur aus

ternehmen das Know-how und die langjährige Erfahrung aller Betriebe der Rubner Gruppe, vor allem von Rubner Haus aus Kiens und von Rubner Holzbau aus Brixen. Dadurch ist es möglich, dem Kunden ein schlüsselfertiges Objekt in Holz zu liefern. Optimale Nutzung von Synergieeffekten. Erfahrung in der Holzbauweise, höchstes technisches Niveau und ein zuverlässliches Projekt-

management machen die Rubner Objektbau zum perfekten Partner für die Planung und Errichtung von: • Gewerbe- und Industriebauten • Hotel- und touristischen Bauten • Öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Kindergärten • Wohnanlagen und Mehrfamilienhäusern • Komplexen Umbauten und Erweiterungen


PR-INFO

Theiner’s Garten Bio Vitalhotel in Gargazon

Gestaltung der Wände in gesundheitsförderndem Zirbelholz

Nachhaltigkeit und Ästhetik homogenes Ganzes entstanden. Es handelt sich um das erste Klimahotel Europas. In der gleichen Bauweise wird an der Errichtung des Probelokals für die Musikkapelle Kastelruth gearbeitet. Dies ist ein in Sachen Baubiologie bei Funktionsbauten einzigartiges Projekt, für das nach Fertigstellung die Zertifizierung „Klimahaus Nature“ beantragt wird.

Der Innenhof des Kindergartens in Collecchio bei Parma

Alles aus einer Hand. Dabei tritt die Rubner Objektbau als Generalunternehmen auf, das aufgrund der spezifischen Kundenwünsche, der natürlichen Umgebung und der erforderlichen Funktionalität eine maßgeschneiderte Lösung sucht, plant und realisiert. Nicht nur die richtige Kombination der verschiedenen Materialien, sondern auch die perfekte Abstimmung und Koordination aller am Bau beteiligter Spezialisten steht im Vordergrund. Dadurch können die Kosten optimiert und die Einhaltung derselben garantiert werden – ebenso wie die absolut termintreue Errichtung des Bauvorhabens. Breites Leistungsspektrum. Mit Kompetenz und Zuverlässigkeit können Machbarkeitsstudien durchgeführt, Projektierungen durchdacht und umgesetzt sowie die Bauabwicklung ausgeführt werden. Zu diesen Angeboten werden sämtliche Bauleistungen von der Gründung über den Holzbau, Haustechnik bis hin zu den unterschiedlichen Ausbauarbeiten erbracht. Gerade die Koordination und Betreuung dieser ebenso komplexen wie verschiedenen Gewerbe ist die Kernkompetenz der Rubner Objektbau. Der Kunde erhält einen schlüsselfertigen Bau mit garantierten Kosten – ein Faktor, der im Bauwesen bis dato gehörig unterschätzt wird. Referenzprojekte beweisen die hohe Leistungsfähigkeit. Das Verwaltungsgebäude der

Rubner Haus AG in Kiens belegt anschaulich, dass mit dem Systembau in Holz mehrgeschossige Bürohäuser und groß dimensionierte Funktionsbauten errichtet werden können. In nur sechs Monaten wurde das Verwaltungsgebäude der Barth Innenausbau in Brixen realisiert. Dabei wurde aufgrund der komplizierten Geometrie des Baukörpers den höchsten statischen Ansprüchen entsprochen. Mit einer Meisterleistung in der Koordination und einer Rekordbauzeit von nur 42 Tagen wurden in der vom schweren Erdbeben erschütterten Stadt L’Aquila an sechs verschiedenen Baustellen 220 Wohneinheiten errichtet. Dies war nur durch das perfekte Projektmanagement der Rubner Objektbau möglich. Planerisches Gespür, Nachhaltigkeit und Ästhetik. Höchstes planerisches Gespür wurde für den Kindergarten in der Gemeinde Collecchio bei Parma an den Tag gelegt, indem die Aufteilung der Innenräume einen fließenden Übergang zwischen Kinderhort und Kindergarten ermöglichen. Gänzlich auf das Vernageln und Verleimen verzichtet wurde mit dem Soligno-System bei der Errichtung des Theiner’s Garten Bio Vitalhotel in Gargazon. Für die Gestaltung der Wände in den Zimmern wurde Zirbenholz eingesetzt, das mit seinen besonderen Eigenschaften für eine erholsame Nachtruhe mit einer reduzierten Herzfrequenz sorgt. Mit diesem Bau ist ein in Punkto

Verweben von Kompetenzen. Höchsten planerischen, technischen, architektonischen und zukunftsorientierten Ansprüchen kann die Rubner Objektbau durch das Verweben der unterschiedlichen Kompetenzen der Rubner Gruppe gerecht werden: Langjährige Erfahrung, planerisches und technisches Know-how, herausragendes Projektmanagement sowie Zuverlässigkeit, verbunden mit einem Gespür für Menschen und deren individuelle Bedürfnisse in der Perspektive eines globalen Umweltbewusstseins und einer lokalen Naturverbundenheit. Einzigartigkeit. Rubner Objektbau steht für ein Generalunternehmen mit Fokus auf Holz – eine Ausrichtung, welche in dieser Form einzigartig ist. Der innovative Baustoff Holz unterstützt durch seine hervorragenden Eigenschaften dieses Bekenntnis zur Natürlichkeit, der Kunde verwirklicht seine Liebe zum Material und verzichtet nicht auf einen professionellen Partner ❧ in der Umsetzung.

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Rubner Objektbau PHP Rubner Objektbau GmbH Handwerkerzone 2 I-39030 Kiens Tel. + 39 0474 56 35 55 Fax + 39 0474 56 35 00 info@objektbau.rubner.com www.objektbau.rubner.com

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GELD & FINANZEN

Knappe Liquidität Mit der Finanzkrise ist auch bei Südtirols Banken eine neue Ära angebrochen. Für Klein- und Mittelbetriebe heißt dies, das eigene Finanzmanagement zu überdenken und nach Alternativen Ausschau zu halten.

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as bewegte Jahr 2008 markiert auch für Südtirols Betriebe eine Zäsur. Davor die Jahre des Überflusses, in denen Liquidität scheinbar grenzenlos zur Verfügung stand und sich Banken fast um Kreditkunden stritten. Danach das Zeitalter der Austerität, in dem die Angst vor der Kreditklemme umgeht und sich Unternehmer gewissermaßen für Kredite qualifizieren müssen. Südtirols Banken haben zwar später auf die Finanzkrise und ihren Höhepunkt im Herbst 2008 reagiert als andere Länder und Regionen – und sie haben den Kredithahn nicht so stark zugedreht, wie zwischenzeitlich befürchtet. Dennoch machen große heimische Banken mittlerweile keinen Hehl daraus, dass sich die Regeln beim Zugang zu Fremdkapital grundlegend geändert haben. „Neue Kredite vergeben wir nur mehr an Kunden mit mittlerer bis guter Bonität“, sagt beispielsweise der Vetriebsdirektor der Südtiroler Sparkasse Moritz Moroder. „Wir können Unternehmen nur raten, das Thema Liquidität unbedingt mit höherer Priorität zu versehen“, meint der Generaldirektor der Südtiroler Volksbank Johannes Schneebacher. Im Reich der Raikas kann man zwar aufgrund des Auftrags, das Gebiet vor Ort zu fördern, im Kreditgeschäft mit „etwas anderen Kriterien an die Sache herangehen“, meint Anton Kosta, Geschäftsführer

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Südtirol Panorama März | 2011

der Raiffeisenkasse Bruneck. Dennoch räumt auch er ein: „Früher haben wir bei Bauträgerfinanzierungen kaum einen Eigenkapitalanteil verlangt, jetzt machen wir es unter 20 Prozent nicht mehr“. Früher war der Zugang zu Fremdkapital generell leichter und billiger. Diese Wahrnehmung vieler Unternehmer entspricht nur teilweise der Wahrheit. Denn der historische Tiefstand der europäischen Interbankensätze macht Kredite derzeit so billig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dies gilt vor allem für Bankkunden mit guter Bonität, die heute günstigere Konditionen erhalten als jemals zuvor. Tatsächlich schwieriger geworden ist es dagegen für alle jene Kunden, die ihr Bankgespräch mit der Bonitätsklasse CCC statt einem satten AA verlassen. Denn sie riskieren heute viel eher ein Nein als früher – oder zahlen zumindest einen weit höheren Aufschlag als gute Schuldner. Der Grund dafür, dass Schlagworte wie Eigenmittel und Bonität in den Kreditabteilungen der Südtiroler Banken plötzlich oberste Priorität geworden sind, ist nicht allein in der Finanzkrise zu suchen. Schon Basel II hatte dazu geführt, dass das Ausfallrisiko ZINSTIEF.


GELD & FINANZEN

Der Preis des Geldes Zinssätze für eine Finanzierung von 400.000 €* bei mittlerer Bonität Darlehen mit hypothekarischer Besicherung (Hypo-Darlehen)

3,7 % – 4 %

Darlehen ohne Garantien (Schuldscheindarlehen) Laufzeit: maximal 10 Jahre, nur für Kunden mit höchster Bonität

4,5 % – 6 %

Rechnungsbevorschussung (Riba, Rechnung)

Moritz Moroder

teurer und zuletzt auch schwieriger wurde, soll das Wachstum der Kredite künftig vor allem über Kundeneinlagen finanziert werden. Sprich: Die Mittel werden knapper und müssen gezielter verteilt werden, sagt Moroder. Und zwar nicht nur, indem zwischen guten und schlechten Kunden, sondern auch zwischen Sektoren oder Kreditumfang differenziert wird. Im Fall der Sparkasse tendiert man beispielsweise derzeit dazu, eher Klein- und Mittelunternehmen zu fördern und Großkredite zu drosseln, da letztere bei relativ geringen Spreads viele Mittel binden würden. TRANSPARENTER KUNDE. Bilanzen wie

auch Geschäftsgebarung von Kreditkunden werden heute weit genauer kontrolliert als noch vor einigen Jahren. Dazu trägt nicht nur bei, dass sich in Sachen Kreditvergabe die Macht innerhalb der Banken vom Vertrieb in Richtung Kreditprüfungsabteilungen verschoben hat. Laut Volksbank-Direktor Johannes Schneebacher ist das italienische Bankensystem so weit vernetzt, dass die Gesamtverbind-

4,5 % – 7 %

Leasing

4%–7%

*die Bandbreite spiegelt unterschiedliche Laufzeiten bzw. Konditionen der befragten lokalen Finanzinstitute wider

Laufzeit und Bonität bestimmen den Preis Aufschläge auf die besten Konditionen eines Hypo-Darlehens Unternehmen mit Umsatz bis 1,5 Mio. Euro

Unternehmen mit Umsatz über 1,5 Mio. Euro

hypothekarisch besicherte Finanzierungen in Höhe von maximal 50 % des Schätzwertes der Immobilie

hypothekarisch besicherte Finanzierungen in Höhe von maximal 50 % des Schätzwertes der Immobilie

RATING

hypothekarisch ≤ 50 % Immowert

„Neue Kredite vergeben wir nur mehr an Kunden mit mittlerer bis guter Bonität...“

3%–4%

Kontokorrent ohne Zweckbindung

AAA, AA A, BBB BB B CCC CC, C

LAUFZEIT IN JAHREN ≤ 10 ≤ 15 ≤ 20 ≤ 25 100 +0,30 +0,80 +1,30 +1,90 +2,35

+0,20 +0,45 +0,95 +1,45 +2,05 +2,45

+0,50 +0,75 +1,20 +1,65 +2,25 +2,75

+0,85 +1,10 +1,55 +1,95 +2,50 +3,10

hypothekarisch ≤ 50 % Immowert

RATING

des einzelnen Kunden auch in den Kreditportefeuilles der heimischen Banken stärker berücksichtigt wurde. Doch der Überfluss an Liquidität in den Boomjahren verleitete viele Banken dazu, stärker auf Wachstum denn auf Sicherheit zu setzen. Dies änderte sich vor allem nach dem Crash von Lehman Brothers, sagt Moritz Moroder von der Südtiroler Sparkasse. „Damals sind die Kosten für Liquidität am Markt schlagartig um das Fünffache gestiegen.“ Für die Sparkasse hat dies in letzter Konsequenz dazu geführt, dass im Vergleich zu früher eine bewusste Kreditallokation betrieben wird. Da die Refinanzierung über den Markt wesentlich

AAA, AA A, BBB BB B CCC CC, C

LAUFZEIT IN JAHREN ≤ 10 ≤ 15 ≤ 20 ≤ 25 100 +0,40 +0,75 +1,00 +1,55 +2,20

+0,20 +0,60 +0,95 +1,15 +1,65 +2,30

+0,45 +0,85 +1,20 +1,40 +1,90 +2,50

+0,85 +1,20 +1,50 +1,70 +2,15 +2,80

* anhand des internen Bewertungsschemas einer Südtiroler Großbank

Die neuen Regeln der Banken ▶ OHNE EIGENKAPITAL LÄUFT NICHTS Als die Liquidität im Überfluss vorhanden war, brauchten Unternehmen oft so gut wie keinen eigenen anfänglichen Beitrag zu einer Finanzierung leisten. In dieser Hinsicht sind Südtirols Banken nun unerbittlich: 20 bis 25 Prozent der Investitionssumme muss der Unternehmer selbst zur Finanzierung einer Investition beitragen, heißt es unisono bei den größten heimischen Banken.

▶ LANGFRISTIGE INVESTITIONEN WERDEN NUR LANGFRISTIG FINANZIERT Die gute alte Bilanzregel wurde in den Boomjahren unter dem Konkurrenzdruck auch von vielen Banken verletzt und so manche langfristige Investition über ein Kontokorrent finanziert. Nun werden Kreditlinien, auf denen so gut wie keine Bewegungen stattfinden, nach Möglichkeit in Darlehen umgewandelt. Der Vorteil: Mit diesem Schritt verbessert sich auch die Bonität des Schuldners.

▶ ZWECKBINDUNG MACHT KAPITAL BILLIGER Die Zeiten, in denen alle Ausgaben über eine großzügige Kreditlinie liefen, sind vorbei. Heute wollen Banken auch bei kurzfristigen Finanzierungen genau wissen, wofür das Geld verwendet wird – und raten zu unterschiedlichen Krediten oder Kontokorrenten für unterschiedliche Typen von Investitionen und Ausgaben. Wer dennoch Kreditlinien ohne Zweckbindung braucht, zahlt einen höheren Preis.

▶ BONITÄT GIBT DEN AUSSCHLAG Nicht nur Staaten und Banken, auch Unternehmen werden heute geratet. Die meisten Banken sind mittlerweile dazu übergangen, ihren Kunden die eigene Bonitätseinstufung mitzuteilen. Einige der wesentlichen Einflussgrößen auf die individuelle Kreditwürdigkeit: Kontoführungs- und Zahlungsverhalten, notleidende Forderungen, Überziehungen oder Verzug von Ratenzahlungen bei anderen Banken, Bilanzkennzahlen, Beziehung Kunde-Bank, Unternehmerpersönlichkeit.

▶ KOMMUNIKATION IST ESSENTIELL Rigidere Regeln bei der Kapitalvergabe können auch durch Überzeugungsarbeit gelockert werden. Wer es versteht, die Bank als Partner zu gewinnen, indem er seine spezielle Situation sachlich und umfassend kommuniziert, wird weniger schnell durch strenge Raster fallen.

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GELD & FINANZEN

Wenn das Geld knapp wird Wer Basisregeln zur Liquiditätssicherung einhält, vermeidet finanzielle Engpässe und kommt günstiger zu Fremdkapital, erklärt der Unternehmensberater Horst Völser*.

REGEL 1: EIGENKAPITALQUOTE Die Quote des Eigenkapitals an der Mittelherkunft (Passiva) sollte immer höher als 30 Prozent sein. Je anlagenintensiver das Unternehmen ist, desto höher sollte der Anteil an Eigenkapital sein. Je höher der Eigenkapitalanteil ist, desto leichter ist auch der Zugang zu frischem Kapital. Geldgeber wie auch Banken geben ihr Geld denjenigen Kunden, von denen sie annehmen, dass sie es mit Zins und Tilgung zurückbezahlen können, bzw. bei denen die Sicherheiten so gut sind, dass das Kapital in jedem Falle bezahlt wird. Eine Faustregel bei Unternehmen mit hoher Umlaufintensität (Handelsbetriebe) lautet: Die Höhe des Eigenkapitals wird wie folgt errechnet: 5 Prozent vom Umsatz x 3. Beispiel: Umsatz 1.000.000,00 € – 5% = 50.000,00 € x 3 = 150.000,00 € Die Regel basiert auf der Annahme, dass Unternehmen in schlechten Zeiten auch Verluste hinnehmen müssen und diese durch das vorhandene Eigenkapital abdecken. Im Sinne der Vorsicht wird ein Verlust von 5 Prozent zum Umsatz angenommen und dieser zur Sicherheit mit 3 multipliziert. Dieses Polster sollte in der Regel ausreichen, um Betriebe vor Liquiditätsengpässen zu schützen. REGEL 2: DIE FRISTENKONGRUENZ Jedes Gut im Unternehmen wird mit Geld finanziert, das mindestens so lange zur Verfügung steht wie das Gut genutzt wird. Dies bedeutet: ▶ Grund und Boden werden ausschließlich mit Eigenkapital finanziert; ▶ Immobilien und langfristig genutzte Güter werden mit Geld finanziert, das langfristig zur Verfügung steht; auch in diesen Fällen sollte Eigenkapital von mindestens 25 Prozent zur Verfügung stehen; ▶ Das so genannte Umlaufvermögen (Warenlager und Kundenforderungen) kann zum größten Teil kurzfristig, also über Kontokorrent und Lieferantenverbindlichkeiten, finanziert werden. ▶ Sollte Ihr Unternehmen dennoch in eine Liquiditätskrise geraten, so gibt es eine erste Maßnahme, die in jedem Falle anzuwenden ist: Verkaufen Sie alles nicht betriebsnotwendige Vermögen, um ihre Schuldenlast zu senken. 100 %

100 %

200

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80 %

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Eigenkapital Fremdkapital Anlagevermögen Umlaufvermögen

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800

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600 Daten in 1.000 €

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300

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0% 1.000

1.000

800

800

Wie das Beispiel zeigt, verringert sich der Fremdkapitalstand in dem Augenblick, in dem das nicht notwendige Vermögen (hier 200.000 €) verkauft wird, automatisch um denselben Betrag. Dies hilft in dreierlei Hinsicht: ▶ Sie bezahlen weniger Zinsen, da Ihr Fremdkapital reduziert wurde. Gleichzeitig erhöht sich Ihre Bonität und auch der Zinssatz wird vermutlich sinken; ▶ Ihre Bilanzstruktur wird wesentlich verbessert; ▶ Nachdem nun „Ihre Hobbys“ entfernt wurden, konzentrieren Sie und ihre Mitarbeiter sich auf das Wesentliche, Verschwenden von Zeit und damit von Geld wird vermieden. *HORST VÖLSER IST GRÜNDUNGSGESELLSCHAFTER UND PARTNER DER UNTERNEHMENSBERATUNG ROI TEAM CONSULTANT UND VOR ALLEM AUF DIE BEREICHE INTERNES RECHNUNGSWESEN UND CONTROLLING SPEZIALISIERT.

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Für Kreditzusagen sind die Bonität des Kunden, aber auch die Qualität des Projektes ausschlaggebend

lichkeiten eines Kunden im Bankensystem aufscheinen, so beispielsweise über die Risikozentrale der Banca d’Italia. Zudem stellen spezialisierte Dienstleister Informationen zu Kreditnehmern zur Verfügung, auf die Banken zugreifen können. Unternehmer müssen also wissen, dass heute nicht nur ihre Kreditanfragen, Kreditpositionen sowie ihr Zahlungsverhalten in Datenbanken gespeichert wird, sondern auch Anomalien wie Kontoüberziehungen automatisch über das System gemeldet werden – und somit allen angeschlossenen Banken zur Verfügung stehen, mit denen sie Beziehungen unterhalten. STEIGENDE PROFESSIONALISIERUNG.

500

60 %

40 %

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Foto: Archiv

Basisregeln zur Liquiditätssicherung

All diese Entwicklungen zwingen Südtirols Unternehmen derzeit verstärkt dazu, ihr Finanz- und Liquiditätsmanagement auf eine professionellere Basis zu stellen. „Einer der häufigsten Gründe, wieso Unternehmen bei uns in Liquiditätsschwierigkeiten kommen, ist, dass sie zu kurzfristig finanziert sind“, sagt Volksbank-Direktor Schneebacher. Doch mittlerweile gehen Kreditlinien, die statt zur Umsatzfinanzierung zum Ankauf von Immobilien genutzt werden, nicht mehr so leicht durch. Auf Druck der Banken fand zuletzt eine breite Umschichtung von Kontokorrenten mit wenig Bewegung hin zu Darlehen statt. „Langfristiges Vermögen wird mit langfristigem Kapital finanziert,“ lautet die dazugehörige Regel in den Lehrbüchern. Es ist nicht die einzige Lehrbuchweisheit, die bis heute in vielen Unternehmen verletzt wird. So sind Südtirols Betriebe mit einer


Foto: Volksbank

Foto: Sparkasse

Foto: Raika Bruneck

GELD & FINANZEN

Transparentes System: Volksbank-Direktor Johannes Schneebacher

Intensivstation für Firmen: Anton Kosta, Geschäftsführer Raika Bruneck

Fokus auf KMU: Sparkassen-Vertriebsdirektor Moritz Moroder

durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 25 Prozent nach wie vor unterkapitalisiert, was ihre Bonität und somit den Zugang zu und den Preis von Kapital verschlechtert. „Viele Betriebe wissen nicht einmal, wie hoch ihre Eigenkapitalquote ist und wie sie berechnet wird“, weiß Stefan Perini vom Wifo der Handelskammer Bozen

aus einer Befragung, die er im Frühling 2010 unter 573 Südtiroler Unternehmen durchführte. Doch auch bei Themen wie Inkassomanagement oder Cash-flow- und Rentabilitätsrechnung besteht vor allem in vielen Kleinbetrieben noch großer Aufholbedarf, erzählen Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer.

ENGPÄSSE. Die Selbstfinanzierung in den

Griff zu bekommen, ist daher das erste Gebot, wenn die Bank nicht mehr bereit ist, bei Liquiditätsengpässen die Hand zu reichen. In manchen Fällen reicht schon ein aktiveres Inkassomanagement oder die gezieltere Inanspruchnahme von Lieferantenkrediten, um schwierige Phasen

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GELD & FINANZEN

Kapitalspritze von außen Wann ist der Einsatz von Risikokapital sinnvoll, und wer sind potentielle Geldgeber? Der Unternehmensberater Frank Saviane* gibt einen Überblick. Risikokapital (englisch Venture Capital) ist Beteiligungskapital in Form von vollhaftendem Eigenkapital oder eigenkapitalähnlichen Instrumenten, das von privaten Investoren und professionellen Beteiligungsgesellschaften zur Beteiligung an Unternehmen bereitgestellt wird. Je nach Phase im Lebenszyklus des finanzierten Unternehmens gibt es verschiedene Risikokapitalgeber.

In welcher Phase kommt Venture Capital zum Einsatz? Phasen

Hauptaufgabe

Seed Stage

Early Stage

Later Stage

Forschung & Entwicklung

Produktionsbeginn

Nationale Expansion

Restrukturierung

Marktanalyse

Markteinführung

Internationalisierung

Sanierung

Unternehmensgründung

Externes Risikokapital

Turnaround Stage

Generationsübergabe

Inkubator

Business Angels

Venture Capital

Business Angels

Venture Capital

Private Equity

Private Equity

Beteiligungsquote sinkt Investitionsrisiko sinkt aktive Kontrolle des Investors sinkt

INKUBATOREN: Es handelt sich um private oder öffentliche Gründerzentren, die sich an aufgenommenen Gründerunternehmen beteiligen. Durchschnittliche Investitionssumme: 25.000 € – 100.000 €. Geringe Beteiligung am Unternehmen. BUSINESS ANGELS: Business Angels sind im Normalfall erfolgreiche Unternehmer oder Manager, die zum einen das eigene Know-how, zum anderen privates Kapital an junge Gründer mit innovativen Ideen zur Verfügung stellen wollen. Es handelt sich um „informelles“ oder „privates“ Venture Capital. Durchschnittliche Investitionssumme: 50.000 € – 500.000 €, Beteiligung: 20-50 Prozent VENTURE CAPITAL: Venture Capital kommt von Venture-Kapitalgesellschaften, die die Frühphase eines Unternehmens finanzieren. Die Fondsmanager sind normalerweise sehr erfahrene Manager, Investmentbanker und auch ehemalige Unternehmer, die einen starken Mehrwert ins Unternehmen bringen können. Durchschnittliche Investitionssumme: 1 – 10 Millionen €, Beteiligung: 30-45 Prozent. PRIVATE EQUITY: Private Equity bezeichnet das private Beteiligungskapital, das in einer späteren Phase eines Unternehmens in Anspruch genommen wird. Auch diese Geldmittel werden in sog. Fonds verwaltet. Diese dienen Unternehmen, ihre Marktposition zu stärken oder auszubauen. Es gibt auch Fonds, die sich in dieser Phase auf Spezialtransaktionen spezialisieren, wie die Restrukturierung von Krisenunternehmen, die Betreuung einer Unternehmensübergabe oder eines MBO/MBI. Durchschnittliche Investitionssumme: 5 – 100 Millionen €, Beteiligung: 20-40 Prozent (bei Sanierungen und Restrukturierungen auch > 50 Prozent). EXITSTRATEGIEN: Risikokapitalgeber suchen in einem Zeitraum von 3 bis 10 Jahren, gewinnbringend aus der Investition im Unternehmen auszusteigen. Dies kann durch eine Veräußerung der Quoten an einen anderen Investor oder Unternehmen, den Unternehmer selbst oder an der Börse erzielt werden. *FRANK M. SAVIANE WAR BEI GROSSUNTERNEHMEN WIE MICROSOFT UND GOLDMAN SACHS UND ZULETZT 2 JAHRE LANG ALS VERANTWORTLICHER FÜR FÖRDERUNGEN UND FINANZIERUNGEN IM TIS INNOVATION PARK TÄTIG. NUN WIDMET ER SICH DER BERATUNG VON STARTUPS UND KMUS IM BEREICH INNOVATIONSMANAGEMENT UND FINANZIERUNGEN.

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zu überbrücken, hat der Unternehmensberater Helmut Matt erlebt. Reicht dies nicht aus, müssten parallel dazu die Kosten massiv heruntergefahren und nicht notwendiges Anlagevermögen verkauft werden, um einen Betrieb zu retten. In manchen Fällen widerlegen auch die Banken selbst das Vorurteil, in Krisensituationen nicht besonders hilfreich zu sein. Bei der Raika Bruneck werden beispielsweise derzeit 30 der insgesamt 3.500 Firmenkunden auf der hauseigenen „Intensivstation“ behandelt. In Zusammenarbeit mit Spezialisten wie Steuer- und Unternehmensberatern versuchen die Bankleute „Positionen zu sanieren statt sie zu liquidieren“, wie Geschäftsführer Anton Kosta meint. Um Unternehmenswerte zu bewahren, steigt die Raika auch schon mal vorübergehend in einen Betrieb ein, um seinen Konkurs zu vermeiden – wie bei der Pusterer Messe Tip-Hotel, die zwei Jahre später an die Messe Bozen weiterverkauft werden konnte. KAPITALGEBER GESUCHT. „Vor allem

für eine Anschub- oder Wachstumsfinanzierung kann es interessant sein, eine Minderheitsbeteiligung durch externe Kapitalgeber ins Auge zu fassen“, sagt der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Armin Hilpold vom Bureau Plattner in Bozen. Kanzleien wie die seine sind klassische Kontaktstellen, über die der vorwiegend informelle Markt für Eigenkapital in Südtirol derzeit läuft. Wer Unternehmen berät und von innen kennt, wird immer wieder von Fonds, Beteiligungsgesellschaften oder Unternehmern kontaktiert, die auf der Suche nach interessanten Investitionen sind. Im Gegensatz zu Banken sind Eigenkapitalgeber dabei weniger an Sicherheiten als an Wachstum interessiert. Denn statt Zinsen lockt sie die Aussicht, gute Gewinne zu machen. HOHE GEWINNE FÜR HOHES RISIKO.

Für die klassischen Formen von Venture Capital kommt deshalb nur eine Minderheit der Südtiroler Unternehmen in Frage. Dies wird auch am Fall der Voba Invest klar, eine der wenigen lokalen Gesellschaften, die sich dem Geschäft mit Risikokapital widmet. Die Investitionskriterien der Volksbank-Tochter, die aber unabhängig vom Mutterhaus agiert: ein Beteiligungsanteil zwischen 20 und 49 Prozent bei einem Investitionsvolumen


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GELD & FINANZEN von ein bis fünf Millionen Euro und Projekten im Gesamtumfang von 10 bis 50 Millionen Euro. Die Vorgabe, an der Beteiligungen am häufigsten scheitern, ist laut Voba-Verantwortlichem Martin Graziadei die jährliche Rendite von 20 bis 25 Prozent, die es ermöglicht, das eingesetzte Kapital bis zum Ausstieg nach drei bis fünf Jahren zu verdoppeln. Rund 3 von 100 geprüften Projekten werden bei solchen Gesellschaften realisiert. Eines davon ist ein Joint Venture mit einem deutschen Unternehmen mit Sitz in Südtirol, mit dem die Voba Invest in Apulien Photovoltaikanlagen entwickelt, baut und führt. Der Grund, wieso Risikokapital in Südtirol von vielen Experten kein großes Potential eingeräumt wird, liegt nicht nur darin, dass traditionelle Betriebe wie Hotels eine zu geringe Rendite für eine solche Finanzierungsform aufweisen. „Risikokapital funktioniert vor allem in managementgeführten Betrieben“, meint Volksbank-Direktor Johannes Schneebacher. In Südtirol wie auch im gesamten Nordosten Italiens würden dagegen Familienbetriebe dominieren, in denen sich

„Vor allem für eine Anschub- oder Wachstumsfinanzierung kann eine Minderheitsbeteiligung durch externe Kapitalgeber interessant sein...“ Armin Hilpold

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ein allmächtiger „padrone di casa“ nicht ins Geschäft reden lassen wolle. Das heißt jedoch nicht, dass Unternehmen mit innovativen Ideen oder Produkten nicht Alternativen zur klassischen Fremdkapitalfinanzierung suchen können – und vielfach auch müssen. Ob über das Tis, das Kooperationsvereinbarungen mit Netzwerken im Ausland hat, über Anzeigen oder über Mundpropaganda: Es gibt viele Wege, sich Kapital oder auch Knowhow ins Unternehmen zu holen. Wie im Fall einer kleinen Südtiroler Tischlerei, die ein innovatives Bett entwickelt und patentiert hat. Die Realisierung des Projektes wurde mit der Startfinanzierung einer Bank, dem Venture Capital eines privaten Kapitalgebers sowie dem Joint Venture mit einer weiteren Tischlerei möglich, erzählt Unternehmensberater Helmut Matt. Es ist eben alles eine Frage der Finanzierung. Bei knapper Liquidität gilt es, sich dafür mehr denn je ins Zeug zu legen – und auch einmal rechts und links bewährter Straßen abzuzweigen. ◀ SUSANNE PITRO

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Die Sprechanlagen von echonova können nahezu unbegrenzt eingesetzt werden: Zur Videoüberwachung, für Zutrittskontrollen sowie zur Anbindung an Telefonund Datennetzwerke. 15 Jahren eingesetzt wird und mit der neue Geräte auch an älteren Anlagen angeschlossen werden können. Dadurch ist sowohl die Installation als auch die Wartung der Anlagen sehr einfach. Verschiedene Zusatzeinrichtungen wie Zutrittskontrollen mit Chipkarten oder Fingerabdruck lassen sich damit ebenso steuern wie die Überwachungskameras, mit denen Sie Ihr Haus oder Firmengebäude ausgestattet haben.

Die Anlagen von heute bieten eine Vielzahl an zusätzlichen Möglichkeiten, sodass der Begriff Sprechanlage zu eng gefasst ist

D

ie technisch wohl fortschrittlichsten Sprechanlagen am Markt werden vom Unternehmen TCS in Deutschland entwickelt und produziert. In Italien werden sie unter der Marke echonova vertrieben. Sie vereinen höchste Materialqualität, innovative Technik und zeitloses Design. Wer heute ein neues Gebäude errichtet oder nachträglich eine Sprechanlage installieren will, sollte sich sehr gut über die verschiedenen Systeme und deren Möglichkeiten informieren. Die hochwertigen Anlagen von echonova sind sehr durchdacht aufgebaut und können speziell an die Bedürfnisse der Kunden an-

gepasst werden. Sie erlauben ein einfaches Hinzufügen von Zusatzgeräten und -funktionen. So kann z. B. eine zusätzliche Klingel für einen Hintereingang problemlos zu einem späteren Zeitpunkt an das System angeschlossen werden. Damit lassen sich Mehrausgaben vermeiden. Die Außenstation Ihrer Anlage kann zudem an den Hauscharakter angeglichen werden. Dafür stehen die unterschiedlichsten Farb-, Material- und Beleuchtungsvarianten zur Verfügung.

Zu den Neuheiten der letzten Jahre gehören Schnittstellen, über die die Sprechanlage mit bestehenden Telefon- und Computernetzwerken verbunden werden kann. So kann beispielsweise die Empfangsdame eines Unternehmens über eine Software Bild und Ton der Sprechanlage direkt auf ihrem Computer angezeigt bekommen und per Mausklick den Lieferanteneingang öffnen. Aber auch für zu Hause bieten neue Türkommunikationssysteme eine Menge an Annehmlichkeiten: So besteht die Möglichkeit, die Türklingel auf Ihr schnurloses DECT-Telefon eines Festnetzanschlusses oder auf Ihr Handy umzuleiten, während Sie sich der Gartenarbeit widmen. ❧ DIETMAR KANEPPELE

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GELD & FINANZEN

Die Rückkehr der Bescheidenheit Aktien, Gold, Immobilien, Schweizer Franken? Wie kann man sein Geld in unsicheren Zeiten am besten anlegen? Finanzexperte Hermann Kofler rät zu Information, Diversifikation und Bescheidenheit – und vor allem zu Besonnenheit.

D

ie Börse ist wie ein Paternoster. Es ist ungefährlich, durch den Keller zu fahren. Man muss nur die Nerven behalten“, so sagte einst der amerikanische Ökonom Kenneth Galbraith. In Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise sind starke Nerven ganz besonders gefragt. Sehr wichtig ist außerdem, die ei-

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genen Anlagestrategien ständig zu überprüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten. Ein 3-Punkte-Programm kann da vor bösen Überraschungen schützen. INFORMATION. Finanzprodukte, die noch

nicht einmal der Experte am Beratungstisch gegenüber richtig verstanden hat,

gehören in kein Portfolio. So vertrauenswürdig mancher Bank- oder Anlageberater auch scheinen mag, er ersetzt nicht die eigene Entscheidung und diese kann man nur mit ausreichendem Wissen treffen. Warren Buffett, einer der reichsten Männer der Welt, hat seine Haltung zum Thema Aktien und Wertpapiere so zusam-


GELD & FINANZEN kulieren oder Unsummen auf dem Sparbuch zu horten. Aus der Bankenkrise sollten auch Kleinanleger eines gelernt haben: Breit streuen gilt insbesondere auch für Finanzdienstleister wie Banken und Versicherungen, denn auch diese können pleite gehen. Wer auf Nummer sicher gehen will, hat seine Geldanlagen also bei mehreren Instituten liegen und mischt kräftig sämtliche Anlageformen – ganz wie einen guten Cocktail. Also: Ein großer Anteil relativ sicherer festverzinslicher Wertpapiere, dazu eine ausreichende Menge schnell verfügbares Tagesgeld, ein oder zwei Versicherungsprodukte für das Alter, ein paar effiziente Fonds und oben drauf noch einige Aktien mit interessanter Rendite. BESCHEIDENHEIT. Jeder träumt einmal

Problem Anlageentscheidung: Wissen schützt vor teuren Fehlern

vom großen Absahnen. Es gibt jedoch gute Gründe, im echten Leben von sicheren Geldanlagen keine Casino-Renditen zu erwarten. Denn hinter Anlagen, die genau das verheißen, steht auch das gleiche Verlustrisiko wie in den Spielhöllen dieser Welt. Es gilt die Faustregel: Je höher die Rendite, desto größer auch die Chance, ein Minus zu machen oder gar das gesamte Kapital zu verlieren. Für unsichere Investoren kann hierbei die von der Zentralbank veröffentlichte Umlaufrendite als Orientierung dienen. Sie spiegelt den durchschnittlichen Zinssatz von sehr sicheren, mittelfristigen Anleihen wider. Anlagen, die deutlich mehr versprechen, sind letzten Endes immer irgendwie riskant. DER CHEF IST DER KUNDE. Geld anle-

mengefasst: „Ich investiere nur in Unternehmen, wenn ich ihr Geschäft verstehe.“ Was der Börsenexperte so formuliert, gilt uneingeschränkt auch für alle anderen Finanzprodukte. Auch bei Geldanlagen in Fonds lohnt sich der genaue Blick auf die Bedingungen. Gerade über Kosten, die für Kauf, Verwaltung und Provisionen anfallen, sollten sich Anleger ein möglichst detailliertes Bild machen. Am Ende bleibt dann immer noch die persönliche Abwägung von Renditechancen und Verlustrisiken und die Frage, welche Geldanlage wirklich zu einem passt.

gen will also gekonnt sein, sonst drohen herbe Verluste. Anlageentscheidungen sollte man erst dann treffen, wenn man sich wirklich auskennt. Eine gute Alternative zur Beratung bei der Hausbank ist die Meinung eines unabhängigen Finanzberaters. Im Gespräch erklärt der Meraner Finanzberater Hermann Kofler, worauf man dabei achten sollte. SÜDTIROL PANORAMA: Immer mehr Menschen interessieren sich für das Thema Geldanlage. Aber sind sie deshalb auch in der Lage, die richtigen Entscheidungen zu treffen?

DIVERSIFIKATION. Statt alles auf eine

Karte zu setzen, gilt es, das Kapital möglichst breit gestreut anzulegen. Größere Summen verteilt man besser auf mehrere Anlageformen, statt nur auf Aktien zu spe-

HERMANN KOFLER: Es gibt verschie-

dene Gründe, warum sich die Leute vermehrt mit dem Thema Geldanlage auseinandersetzen. Zum einen sind die

Hermann Kofler Der Meraner Hermann Kofler, Jahrgang 1960, begann im Jahr 2005 als erster Südtiroler, eine unabhängige Fin a n z b e ra t u n g auf Honorarbasis anzubieten. Er war eines der ersten Mitglieder des italienischen Verbandes der unabhängigen Finanzberater NAFOP und ist dort in der Kommission für Finanzplanung aktiv.

heutigen Zeiten wirtschaftlich alles andere als sicher; zum anderen kann man an den Kapitalmärkten unter Umständen sehr gutes Geld verdienen. Allerdings nur, wenn man sich auch einigermaßen gut mit der Thematik auskennt. Aber auch dann ist die große Rendite keine absolute Garantie. Das Problem ist: Sehr vielen Privatanlegern fehlt grundlegendes Hintergrundwissen über die einzelnen Anlageformen. Die Anzahl der unterschiedlichen Anlageformen ist groß – so groß, dass man sehr schnell eine Fehlentscheidung treffen kann, und die kann einen teuer zu stehen kommen. Wie also vorgehen?

Eine gute Alternative ist es, sich an einen unabhängigen Finanzberater zu wenden. Und ich betone das Wort „unabhängig“. Unabhängig bedeutet, dass der Finanzberater sein Honorar ausschließlich vom Kunden bezieht. Das ist sehr wichtig, denn damit hat der Sparer die Garantie, eine unabhängige Meinung einzuholen, die losgelöst vom Verkaufsdruck abgegeben wird und somit dem Schutz des eigenen Vermögens dient. Bei Banken oder Versicherungsgesellschaften geben leider oft die sehr hohen Provisionen bzw. Kommissionen der verkauften Produkte den Ausschlag bei der Anlageberatung. Der unabhängige Finanzberater ist zudem in der Regel auch der einzige Berater, der die Gesamtübersicht über das Finanzvermögen des Kunden hat, welches oft auf mehrere Banken verteilt ist. Salopp gesagt, weiß hier die rechte Hand, was die linke tut, und das ist ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt.

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KOMMENTAR VON THOMAS AMONN

Erd(öl)beben Echte Revolutionen werden nicht angekündigt, und ihr Ausgang ist unabsehbar. Der Sturz der autokratischen Regime in Tunesien und Ägypten, die Revolte gegen Gaddafi in Libyen, die Unruhen in Bahrain und Jemen sind Wellen eines tektonischen Bebens, dessen Reichweite noch nicht absehbar ist: Wird auch der Iran erfasst? Oder Saudi-Arabien? Sicher ist nur, dass sich die geopolitische Landschaft in Nordafrika und im Mittleren Osten nachhaltig verändern wird. Ob sich eher prowestliche oder antiwestliche, islamistische oder säkulare Kräfte neu etablieren werden, kann seriös nicht prognostiziert werden. So gut wie alle Experten wurden von der Wucht und Geschwindigkeit der Ereignisse überrascht; daher sind auch jetzt ihre Voraussagen und aussenpolitischen Empfehlungen nur mit großer Vorsicht zu genießen. Lässt sich über die wirtschaftlichen Konsequenzen etwas Verlässlicheres sagen? Sicher ist, dass der Aufwärtsdruck auf den Ölpreis bestehen bleiben wird. Der Hinweis darauf, dass das libysche Öl nur zwei Prozent der Weltförderung ausmacht und leicht von den vorhandenen saudischen Zusatzkapazitäten wettgemacht werden kann, geht an der Sache vorbei: Was zählt, ist das stark erhöhte politische Risiko. Zu den bekannten unsicheren Gesellen wie Nigeria und Venezuela müssen nun, in weit stärkerem Ausmaß als bisher, autokratische Regime am Persischen Golf gezählt werden. Die Folge: Der Ölpreis wird die Unsicherheit in Form einer höheren Risikoprämie inkorporieren, und zwar nicht nur im kurzfristigen Kassakurs – der auf kurzfristige Nachfrageschocks reagiert, sondern auch in den langfristigen Terminkursen, mit denen sich die Ölabnehmer absichern. Zweitens werden die Ölförderländer ihre sozialen Ausgaben und die künstliche Schaffung unrentabler öffentlicher Stellen erhöhen: In Reaktion auf die Unruhen in Nordafrika hat Saudi-Arabien umgehend ein Zusatzprogramm in zweistelliger Millionen-Dollar-Höhe angekündigt. Kuwait sekundierte mit Einmalzahlungen von 3.560 US-Dollar pro Bürger und Lebensmittelkarten für 13 Monate. Für die Erkaufung des internen Friedens wird wohl kein Preis zu hoch sein; daher werden die Golfstaaten weniger darauf Rücksicht nehmen, ob ein zu hoher Ölpreis der Weltkonjunktur schadet. Drittens werden weniger Ölmilliarden als bisher im Ausland investiert werden, da sie im Inland gebraucht werden. Auch China und andere Handelsüberschussländer haben diese Route eingeschlagen. Das Kapitalangebot wird sich also verknappen–und verteuern. Kapitalimporteure wie die USA sind gewarnt.

Durch eine europäische Richtlinie soll das Berufsbild des unabhängigen Finanzberaters stärker Fuß fassen. Wie sieht die Akzeptanz in Südtirol aus – wenden sich Herr und Frau Südtiroler verstärkt an den Finanzberater?

Viele Sparer wenden sich an die Bank ihres Vertrauens, an einen Finanzvermittler oder auch an eine Versicherungsgesellschaft und lassen sich beraten. Dies in der Meinung, dass diese Beratung kostenlos sei, was sie in Wirklichkeit aber niemals ist. All diese Institutionen und Personen arbeiten in einem Interessenskonflikt, da ihr Verdienst normalerweise in den Provisionen oder Kommissionen der verkauften Produkte liegt. Es ist somit logisch, dass vorwiegend solche Finanzprodukte vorgeschlagen werden, die aufgrund hoher Provisionen vor allem für den Vermittler interessant sind. Mittlerweile haben aber viele Sparer verstanden, dass die finanziellen Vorteile, die durch eine fachgerechte und unabhängige Finanzberatung entstehen, wesentlich höher sind als die Honorarnote des unabhängigen Finanzberaters. Für welche Geld- bzw. Kapitalanlagen sollte man sich heute entscheiden?

Bei der Auswahl der richtigen Geldanlage ist es am wichtigsten, vorab für sich zu bestimmen, welche Finanzziele man erreichen möchte. Dabei sollte man sowohl den Anlagezeitraum, wie auch die Höhe der monatlichen Sparrate oder des längerfristigen Kapitals bestimmen. Damit zusammen hängt die Erstellung eines persönlichen Finanzplanes, also auch eines Lebensplanes, den jeder für sich persönlich erst einmal eruieren sollte. Nachdem klar ist, wie viel Geld man wie lange monatlich ansparen kann, sollte man sich darüber Gedanken machen, welcher Anlegertyp man ist, also wie viel Rendite bei welchem Risiko man erreichen möchte. Erst danach wird ein Portfolio erstellt. Man kann dabei grob eine Unterteilung in zwei Arten der Geldanlage vornehmen: die sicherheitsorientierte und die renditeorientierte Geldanlage. Bei der sicherheitsorientierten Geldanlage steht der Werterhalt des eingezahlten Geldes an erster Stelle. Dadurch muss aber auch eine geringere Rendite eingeplant werden. Bei der renditeorientierten Kapitalanlage zählt die Faustregel: Je länger

der Anlagezeitraum, desto geringer fallen Schwankungen ins Gewicht. Wer kurzfristig auf sein Geld angewiesen ist, kann Pech haben und bei vorzeitiger Auflösung der Anlage weit weniger zurückbezahlt bekommen als er eingezahlt hat. Aber auch bei einem langfristigen Anlagehorizont hat man niemals die Garantie, wirklich eine höhere Rendite zu erzielen als bei einer sicherheitsorientierten Geldanlage. Und natürlich gibt es auch Mischformen aus beiden Anlagestrategien. Gold als Anlagemöglichkeit. Wie beurteilen Sie diese Form der Wertanlage?

Gold hat über Jahrtausende seinen Wert erhalten und stellt auch heute eine sichere Geldanlage dar. Eines ist aber ganz klar: die Kapitalanlage in Gold oder auch Silber sollte immer in der Optik eines sehr langen Zeitraumes gesehen werden, vor allem, wenn es in physischer Form gehalten wird (d. h. in Münzen oder Barren). Idealerweise dient es sogar als Sicherheit für die eigenen Kinder oder Enkelkinder. Bestimmt nicht als schnelle Geldanlage mit hoher Renditemöglichkeit. Gold und Silber sind eine Wertreserve für den – hoffentlich nie eintreffenden – globalen Wirtschaftszusammenbruch. Ich zitiere hier gern einen gängigen Spruch: Kaufe etwas Gold und Silber und hoffe, dass deren Wert nicht steigt… Welchen Betrag muss ein Kunde locker machen, um die Beratung eines unabhängigen Finanzberaters zu bekommen?

Wir unterscheiden hier zwei Arten der Beratung und zwar jene der einmaligen sowie jene der kontinuierlichen Form. Bei der einmaligen Beratung erfolgt die Festlegung des Honorars aufgrund der Komplexität der Beratung. Die kontinuierliche Beratung – diese ist die häufigere Form – sieht als Honorar in der Regel einen fixen Prozentsatz des betreuten Finanzvermögens vor. Dieser Prozentsatz reduziert sich sukzessive bei einem höheren Finanzvermögen. Je höher also das betreute Vermögen, desto größer die Ersparnis für den Kunden. Besonders sinnvoll ist die Erstellung eines Finanzplanes, der über das Anlage-Portfolio hinaus auch andere Punkte wie Versicherung, Rentenvorsorge und ◀ ähnliches berücksichtigt. VERENA KOMPATSCHER


GELD & FINANZEN

KOLUMNE

So retten Sie Ihr Vermögen über die Krise Die Weltwirtschaft ist nicht gesund, selbst wenn das Unglück in Japan schnell überwunden sein sollte. In den kommenden Jahren sollten Sie deshalb eher auf Sachwerte als auf Geldvermögen setzen.

MAX OTTE ist Professor für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms und ab 1. April Professor für Unternehmensanalyse und -diagnose an der Karl-Franzens-Universität Graz.

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Meiden Sie Geldwerte und legen Sie nur so viel flüssige Mittel, wie Sie benötigen, als Tagesgeld an! Zu den Sachwerten (Wirtschaftsgütern) gehören Immobilien, Edelmetalle und Unternehmensanteile, auch in Form von (guten) Aktien. In Deutschland wurden die großen Vermögen in Form von Acker-, Wald- und Aktienpaketen über den Zweiten Weltkrieg gerettet.

EURO 1.000 900 800 700 600 500 400 300

AUF DIE VERMÖGENSAUFTEILUNG kommt es an. Nach einem Spruch des Börsenaltmeisters André Kostolany besteht eine gute Vermögensaufteilung aus einem Drittel Geldvermögen und Gold, einem Drittel Immobilien und einem Drittel Unternehmensanteilen in Form des eigenen Betriebs oder von Aktienbesitz. Ach ja, und zusätzlich einem Drittel im Ausland, wie er dann mit einem Augenzwinkern zu ergänzen pflegte. Beim letzten Mal beschrieb ich an dieser Stelle, dass die Schuldenlawine weiterrollt und dass auch die Investmentbanken und Finanzmarktakteure im Großen und Ganzen weitermachen wie bisher. Damit wird eine Inflation immer wahrscheinlicher. Große deutsche Zeitschriften wie Focus und Wirtschaftswoche berichten mittlerweile auf ihren Titelseiten darüber. Wenn das so ist, sind Sachwerte eindeutig den Geldwerten vorzuziehen. Geldwerte sind inflationsgefährdet. Zudem wissen Sie nicht, ob der Gläubiger, der Ihnen die Forderung garantiert (Staat, Lebensversicherung, Bank) noch in der Lage sein wird, diese zurückzuzahlen.

2005

2007

2009

2011

Trotz der enormen Preissteigerungen ist Gold immer noch eine lohnende Geldanlage. Kurzfristige Spekulationsgewinne sind allerdings nicht zu erwarten.

Immobilien: Mein Freund Dr. Thomas Plank erzählt mir, dass Immobilien in Südtirol schon recht teuer sind. Aber die Lage ist ausgezeichnet und die Rechtssicherheit hoch. Besser Häuser, die nachher noch stehen, als Bankvermögen oder Lebensversicherungen, die nichts mehr wert sind. Auch Acker- und Waldflächen

sind teuer, sie sind aber in der Regel pflegeleicht und eignen sich zum sehr langfristigen Werterhalt. Im Übrigen scheinen etliche Italiener, wenn auch meistens nicht Südtiroler, den Rat vom vierten Drittel zu berücksichtigen: In meinem Urlaubsort Bad Kleinkirchheim in Kärnten sind viele Häuser von Italienern gekauft oder gebaut worden. Ob das immer alles versteuert war? Gold: Gold ist entgegen der oftmals geäußerten Meinung noch nicht zu teuer. Ich sehe langfristig einen Goldpreis von 3.000 Dollar je Unze, jetzt liegen wir bei 1.400. Gold ist pflegeleicht, übersteht Krisen gut und erhält seinen Wert. Es ist ein beruhigendes Gefühl, irgendwo etwas zu haben. Gold ist Ihre Versicherung. Erwarten Sie kurzfristig keine großen Spekulationsgewinne. Aktien: Aktien – zumindest Aktien guter Unternehmen – sind KEIN Spekulationsobjekt, sondern inflationsgeschützte Sachwertanlage. Wenn Sie zum Beispiel bei der Nestlé-Aktie 3,6 Prozent Dividende erhalten, investieren Sie in einen Sachwert mit einer ordentlichen Rendite und einer hohen Sicherheit. Bei Eni erhalten Sie 5,8 Prozent Dividende, bei Enel 6,6 Prozent. Mediaset bietet Ihnen sogar 7,6 Prozent, obwohl ich mich aus nicht-ökonomischen Gründen etwas gegen diese Aktie sträube. Sie können Schlechteres tun, als einen Teil Ihres Ersparten hier zu investieren. Beim nächsten Mal etwas mehr über Aktien.

Wir lesen uns! Ihr Prof. Dr. Max Otte

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PR-INFO

LIFELONG LEARNING

Foto: istockphoto.com

Mit dem akademischen Jahr 2011/2012 bietet die Freie Universität Bozen eine neue Studienmöglichkeit an: das Studium Generale. Ein neuer Bildungsweg für die Bevölkerung zu verschiedenen Themenbereichen.

„Wir haben diesen Bildungsweg für all jene entwickelt, die sich universitären Vorlesungen stellen wollen. Wir glauben, dass das Studium Generale eine ausgezeichnete Möglichkeit darstellt, Studenten mit interessierten Bürgern zusammenzubringen“, so Rektor Lorenz und Präsident Bergmeister

M

an hat im Leben nie ausgelernt! Dieses Sprichwort zeigt besonders in unserer schnelllebigen Gesellschaft seine wahren Wurzeln. Neueste Entwicklungen in der Wissenschaft, neue Gesetze, neue Medien: Jeden Tag gilt es, irgendetwas Neues zu entdecken und kennenzulernen. Die Aufgabe der Universitäten ist dabei, der gesamten Bevölkerung das Studieren und das persönliche Wachsen zu ermöglichen. Nach diesem Prinzip wird die Freie Universität Bozen mit dem akademischen Jahr 2011/2012 ein neues Studium – das Studium Generale – anbieten. Dem Konzept des „Lifelong Learning“ folgend, ist dieses Studium der gesamten Bevölkerung – egal welchen Alters – zugänglich. Das Studium Generale eröffnet die Möglichkeit, sich in verschiedenen Situationen des Lebens einem Studium auf akademisch höchstem Niveau zu stellen. Auf der anderen Seite kann es auch eine wertvolle Hilfe für junge Studenten sein, um die Universität Bozen kennenzulernen und sich auf

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ein mögliches weiterführendes Studium vorzubereiten. Nach diesem Prinzip ist das dreisprachige Studium Generale auch gegliedert: Grundsätzlich wählen die Studierenden fünf bis sechs allgemeinbildende Themenbereiche aus. Angeboten werden: Ethik, Regionalgeschichte, Naturkunde, Rechtskunde, Online Wissen und Sprachen. In allen Fächern werden Prüfungen abgehalten und am Ende des Studium Generale erhalten die Studierenden ein Zertifikat sowie 30 ECTSPunkte (European Credit Transfer System), die für ein anschließendes Hauptstudium eingelöst werden können. Das Studium Generale bietet aber auch Personen, die nicht im Besitz eines Maturadiploms sind, die Möglichkeit, Kurse zu besuchen und Prüfungen abzulegen, ohne dabei aber ein Universitätszertifikat zu erhalten.

tive Kurzstudium. Daher wurden etwa auch die Kosten besonders klein gehalten: 450 Euro für das gesamte Studium Generale. Ebenso soll die individuelle Dauer des Studiums – ein bis drei Jahre – den persönlichen Anforderungen der Studierenden entgegenkommen. Darüber hinaus möchte die Freie Universität Bozen berufstätige Personen ansprechen, indem die Kurse hauptsächlich gegen Abend angeboten werden. So gesehen ist das Studium Generale offen für alle und frei für jedes Alter. „Das Studium Generale ist eine Plattform der Begegnung, des Austausches und der Wissenschaftlichkeit, die allen Interessierten zur Verfügung steht“, betont ❧ Rektor Prof. Walter A. Lorenz.

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„Ziel des Studium Generale ist es, Interessierten die Möglichkeit zu geben, an den neuesten Erkenntnissen der Forschung in verschiedenen Wissensgebieten unserer fünf Fakultäten teilzuhaben“, erläutert Konrad Bergmeister, Präsident der Freien Universität Bozen, das innova-

Freie Universität Bozen Universitätsplatz 1 39100 Bozen Tel. 0471 01 21 00 info@unibz.it www.unibz.it


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Der Goldboom So retten Sie Ihr Kapital aus der Risikozone Matthias Tauber High Potential bei der Boston Consulting Group Karin Roner Die Grande Dame der Destillate

www.panorama-online.com – Nr. 04/2010 – 1,80 Euro

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Juli 2010

M MAN OBILE AGEM EN

www.panorama-online.com – Nr. 03/2010 – 1,80 Euro

Mai 2010

mit

Stefan Pan, der neue Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol

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Das Wirtschaftsmagazin

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LUXUS & LIFESTYLE Barcelona Berlin London Mailand München Paris Rom Wien

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Günstig und gut? „Low Budget Design Hotels“ beweisen es: Stilvoll und schön ist nicht gleich teuer. Südtirol Panorama zeigt, wo der der geschmackvolle Business-Traveller für kleines Geld einchecken kann. VON GEORG P. MAIR

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reies WI-FI, ein Flatscreen-TV und moderne Möbel in schickem Ambiente: So sieht ein Zimmer eines „Low Budget Design Hotels“ aus. Immer größer wird das Angebot dieser noch jungen Art von Hotel. Und immer größeren Zuspruch findet es bei den Reisenden. Gedacht sind diese Hotels für all jene, die Wert auf ein stilvolles Ambiente legen. Das Erfolgsgeheimnis dahinter: ein ansprechendes Design und eine geschmackvolle Einrichtung zu einem angemessenen Preis.

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Auf einen Blick Neben den vorgestellten Hotels gibt es noch weitere preislich und gestalterisch interessante Unterkünfte. Eine Auswahl: ▶ NH Hotels – www.nh-hotels.de ▶ CitizenM – www.citizenm.com ▶ Room Mate Hotels – www.room-matehotels.com ▶ 25hours-Hotels – www.25hours-hotels.com ▶ Mint Hotel – www.cityinn.com ▶ prizeotel Bremen-city – www.prizeotel.com

Deshalb schätzen besonders Geschäftsreisende Low Budget Design Hotels: Der Geschäftstermin in der City kostet kein Vermögen und nach getaner Arbeit kann man sich auf ein kuscheliges Bett in cooler Atmosphäre freuen. Südtirol Panorama zeigt, wo man in Barcelona, London, Berlin, Wien, Paris, Rom, Mailand und München mit kleinem Budget dennoch mit Stil nächtigen kann. STAND DER PREISE: FEBRUAR 2011


LUXUS & LIFESTYLE

Fotos: Ayre Hotel Rosellón

Barcelona

1 AYRE HOTEL ROSELLÓN

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Der Ausblick ist einmalig. Von der großen Dachterrasse aus hat der Gast direkt die Sagrada Familia vor seinen Augen. Kein Wunder: Das Ayre Hotel Rosellón liegt nur eine Gehminute von der berühmten Basilika entfernt und somit im Herzen von Eixample, dem zweiten Stadtbezirk von Barcelona. Das Ayre Hotel Rosellón gehört zur Kette der Ayre Hotels, die noch in fünf weiteren spanischen Städten – unter anderem in Madrid, Sevilla und Cordoba – vertreten ist. Deren Konzept: die hohen Erwartungen der Reisenden mit modernem Design und perfektem Service erfüllen. Dazu verfügt das 4-Sterne-Hotel über 105 Zimmer. Alle ausgestattet mit WI-FI, Plasma-TV, Klimaanlage und Minibar inklusive kostenlosem Mineralwasser. Damit soll sich das Ayre Hotel Rosellón sowohl für Freizeitals auch für Businesskunden eignen. Interessant für Geschäftsreisende: Das Hotel verfügt über fünf Tagungsräume mit einer Kapazität von bis zu 150 Personen. Einem entspannten Meeting im Herzen von Barcelona steht also nichts im Wege! Preis: EZ ohne Frühstück ab 71 Euro Kontakt: www.ayrehotels.com

1. Entspannung auf der Dachterrasse mit einmaligem Ausblick auf die berühmte Kathedrale Sagrada Familia 2. Vier der insgesamt 105 Zimmer sind behindertengerecht ausgestattet

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Fotos: Church Street Hotel

LUXUS & LIFESTYLE

London

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1. International: An der Bar kommt man mit Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt 2. Die Bäder sind geprägt von den handbemalten Kacheln und südländischen Accessoires 3. Kostenloses WI-FI, Bügeleinrichtung, Teekocher und Plasma-Fernseher sind nur einige Annehmlichkeiten der Zimmer

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CHURCH STREET HOTEL Die grau-weiße Außenfassade ist trügerisch. Dahinter verbirgt sich nämlich kein englisch-elegantes oder gar „normales“ Hotel. Hinter der unspektakulären Fassade in Downtown South London steckt das Church Street Hotel. Ein Hotel, inspiriert von der Wärme und Sinnlichkeit Mittel- und Südamerikas. Ein Hotel, das mit seinem Design überrascht und polarisiert: mit handbemalten Kacheln in den Bädern, warmen Farbtönen und Holzmöbeln in kubanisch-mexikanischem Stil. Durch die zentrale Lage in Londons Zone zwei – Camberwell Green – wohnen die Gäste in direkter Nähe zum Bus- und U-Bahnnetz. Damit ist das Church Street Hotel der ideale Ausgangspunkt, um die Stadt an der Themse zu erkunden oder dem Business in Großbritanniens Hauptstadt nachzugehen. Preis: EZ inklusive „Organic Breakfast“ und WI-FI ab 90 Pfund Kontakt: www.churchstreethotel.com

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LUXUS & LIFESTYLE 1

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Foto: Arte Luise Kunsthotel

Berlin

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ARTE LUISE KUNSTHOTEL Einzigartigkeit. Nichts weniger wird versprochen. Ein Hotel, so einzigartig wie die Stadt! Gebaut für Kunstliebhaber, Individualisten und Menschen, die das Besondere lieben. Das Arte Luise Kunsthotel, diese Galerie zum Übernachten, erwartet seine Gäste mitten im Zentrum der pulsierenden Hauptstadt Berlin. Das Einzigartige an diesem Hotel ist schnell gefunden: Kein Zimmer gleicht dem anderen. Denn jedes wurde von einem namhaften Künstler frei nach eigener Idee gestaltet. Und jedes Zimmer trägt passend dazu seinen ganz speziellen Namen. Von „Samarkand“ über „Schuhtick“ bis hin zu „Vincent’s Bedroom“. Preis: EZ ohne Frühstück inklusive WI-FI ab 79 Euro Kontakt: info@luise-berlin.com, www.luise-berlin.com

1. Die klassizistische Fassade zeigt den künstlerischen Anspruch dieser „Galerie zum Übernachten“ 2. Funktional: Lobby mit einer Wandarbeit von Markus Linnenbrink 3. Das Zimmer „Bananensprayer“, gestaltet von Thomas Baumgärtel

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Wien

Fotos: Roomz

ROOMZ

1. Die chillige Lounge und die 24-Stunden-Bar schaffen es, den Gast aus dem gemütlichen Zimmer zu locken 2. Das Roomz in Wien wartet insgesamt mit 152 Zimmern und 312 Betten auf

Es geht farbig zu in Wien-Simmering: natürliches Grün, kühles Blau, warmes Braun und knalliges Rosa. In diesen Farben präsentieren sich die Zimmer des vor drei Jahren eröffneten Design Budget Hotels Roomz. Ideal für Business-Reisende, sind die Zimmer mit HighspeedInternet, Schreibtisch und Flatscreen-TV ausgestattet – und all das zu einem unschlagbaren Preis. Preis: EZ ohne Frühstück ab 59 Euro Kontakt: www.roomz-vienna.com

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LUXUS & LIFESTYLE

Fotos: Mama Shelter

Paris

1 MAMA SHELTER

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Zugegeben: Schon der Name klingt etwas seltsam. „Mama Shelter“ – Mutter Zuflucht. Ist dieses freakige Hotel im 20. Pariser Arrondissement also eine Herberge für verlorene Jugendliche? Definitiv nicht! Eher ein künstlerisch-alternatives Hotel für Business- und Freizeit-Traveller mit Geschmack. Die 170 Zimmer eröffnen dem Gast Platz zum Träumen und zum Arbeiten. Den Laptop kann man getrost zu Hause lassen, denn ein 24-Zoll iMac gehört zur Standardausstattung ebenso wie kostenloses WI-FI und eine Mikrowelle. Also heißt es nur noch: ein Foto mit der Webcam knipsen und den Facebook-Freunden von diesem coolen Hotel zuzwitschern. Preis: EZ ohne Frühstück ab 79 Euro Kontakt: www.mamashelter.com

1. Fototapeten, schummriges Licht und verschiedenste Stühle und Sessel: Das Mama Shelter setzt auf Individualität 2. Auf Wänden, Teppichen und Spiegeln: Lesestoff en masse

HOTEL PULITZER

Preis: EZ ohne Frühstück ab 84 Euro Kontakt: www.hotelpulitzer.it

Fast alle Zimmer verfügen über einen privaten Balkon

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Rom Foto: Hotel Pulitzer

Das Hotel Pulitzer ist ideal für Geschäftsreisende: Es liegt inmitten des europäischen Geschäftsviertels von Rom, und eine U-Bahn-Station ist nur wenige Meter entfernt. Praktisch: Alle Zimmer verfügen über ADSL- und WI-FI-Internetzugang sowie Telefon und einen unerlässlichen LCD-Fernseher. Neben diesen technischen Gadgets glänzt das Hotel Pulitzer mit seinem einfachen aber dennoch aussagekräftigen Ambiente: Die makellos weißen Wände sind mit modernen Elementen aber auch italienischen Kunstwerken aus den 1970er Jahren dekoriert und versprühen so schlichte Eleganz.


LUXUS & LIFESTYLE ENTERPRISE HOTEL

Preis: EZ ohne Frühstück ab 110 Euro Kontakt: www.enterprisehotel.com

Neben den 123 Zimmern verfügt das Enterprise Hotel auch über Apartments

Mailand 1

Foto: Watttredici Hotel

Wie wärs mit einer Übernachtung in einer Radio-Fabrik aus den 1950er Jahren? Interessiert? Na, dann ist das Enterprise Hotel in Mailand die richtige Adresse! Die ehemalige Radio-Fabrik wurde zu einem innovativen Boutique-Hotel umgebaut und öffnete 2002 seine Türen. Elemente wie hohe Decken und große Fenster wurden in Anlehnung an das frühere Industriegebäude auch beim Design Hotel wieder aufgegriffen. Einen Katzensprung von Fieramilanocity entfernt, bietet das Hotel den Reisenden zusätzlich WI-FI, Fitnesscenter und eine Tiefgarage.

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München

1. Die Egg Chairs tragen in allen MotelOne-Häusern dieselbe Farbe: türkis

Fotos: Motel One

2. Auch die Zimmer der Hotelkette präsentieren ein einheitliches Design 3. Die Lobby des Motel One MünchenSendlinger Tor

MOTEL ONE SENDLINGER TOR

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Die Hotelkette Motel One ist aus der deutschen Hotelbranche nicht mehr wegzudenken. Vertreten in 19 deutschen Städten, könnte man die Motel-One-Häuser als Inbegriff der Low-Budget Design Hotels bezeichnen. Charakteristisch für die Hotelkette ist die Farbe türkis. So auch im Motel One Sendlinger Tor, einem der sechs Häuser in München. Dieses liegt superzentral in der Münchener Altstadt nur wenige Gehminuten von Marienplatz und Viktualienmarkt entfernt. Der Gast wird am Sendlinger Tor von türkisen Egg Chairs des dänischen Designers Arne Jacobsen empfangen, und nach dem Check-In kann er sich dann gemütlich ins Bett werfen – natürlich mit türkisen Farbakzenten. Preis: EZ ohne Frühstück 69 Euro Kontakt: www.motel-one.com

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Foto: Peter Seebacher

LUXUS & LIFESTYLE

Jünger, frischer, aggressiver und dennoch angenehm vertraut: der neue Ford Focus

Der große Aufholer Der neue Ford Focus hat gegenüber den Konkurrenten in seiner Klasse mächtig aufgeholt. Und ist dabei doch der Alte geblieben – ein guter Freund auf vier Rädern.

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acht man zum ersten Mal mit dem neuen Ford Focus Bekanntschaft, dann erinnert das an ein Treffen mit einem alten Freund, den man lange nicht mehr gesehen hat. Während der Unterhaltung denkt man ständig bei sich: Mmmhhh, irgendwie hat der Typ sich verändert… irgendwie sieht er besser aus als das letzte Mal… hat er etwa abgenommen? Hat er sich vielleicht liften lassen? Botox? Derweil unterhält man sich munter weiter.

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Mit dem Ford Focus geht es einem genauso. Auf eine nicht sofort ins Auge springende Art hat er sich seit der letzten Begegnung verändert. Bloß kann man nicht so recht sagen, was, wo und wie genau. Auf jeden Fall sieht er aber viel flotter aus als das letzte Mal. Fast gleich geblieben ist die Karosserielänge des Autos. Gerade mal einige Zentimeter, auf 4,35 Meter, ist der Neue gegenüber seinem Vorgänger gewachsen. Das ist in einer Zeit, in der überarbei-

tete Fahrzeugmodelle in puncto Länge oft zweistellige Zuwachsraten aufweisen, einem Understatement gleichzusetzen. Gleich geblieben ist auch das Ford Focustypische hochgezogene Heck, das beim Einparken kaum Sicht nach hinten freigibt. Ein Parkassistent – gegen Aufpreis erhältlich – ist da herzlich willkommen. Rückleuchten und Scheinwerfer zeigen sich im weiterentwickelten Design und lassen den Focus recht aggressiv dreinschauen.


LUXUS & LIFESTYLE

Der Innenraum des Focus präsentiert sich als solide verarbeitet und hinterlässt einen ebensolchen Eindruck. Das Cockpit mit seinen vielen Knöpfen neben und auf dem Lenkrad macht gar einen auf sportlich. Auf den ersten Blick erscheint dies etwas unübersichtlich, nach einer kurzen Lernphase ist aber alles gut bedienbar. Die breite Mittelkonsole vereint alle notwendigen Funktionen und bietet zusätzlich kleine Stauräume. TOP-AUSSTATTUNG. Zum Anlassen

reicht es, den Autoschlüssel in der Tasche zu haben oder ihn die Ablage der Mittelkonsole zu legen und auf den Startknopf rechts von der Lenkradsäule zu drücken. Dieser ist allerdings etwas versteckt. Genauso wie der Schalter für die Aktivierung der Scheinwerfer. Das Lenkrad verhindert zu Beginn erfolgreich die Aufnahme eines Blickkontakts mit diesem so wichtigen Knopf – in diesem Fall dem Drehring. Das uns zur Verfügung gestellte Modell mit einem 110 kW (150 PS) starken Benzinmotor in der höchsten Ausstattungslinie von Ford (Titanium) geizt nicht mit Bequemlichkeiten. Tempomat, kunstlederumhülltes Lenkrad, Zwei-ZonenKlimaautomatik, Freisprechanlage mit Sprachsteuerung – alles da. Die für Testzwecke durchgeführte Koppelung der Audioanlage mit zwei unterschiedlichen Handymodellen via Bluetooth funktioniert schnell und einwandfrei. Das Telefonieren über die bordeigene Anlage überzeugt mit sehr gutem Klang und bester Verständlichkeit. Sei es beim Anrufer als auch beim Angerufenen. Die Informationen zum Bordsystem werden über zwei Displays an den Fahrer übermittelt. Ein zwischen Tachometer und Drehzahlmesser platzierter Bildschirm zeigt Durchschnittsverbrauch, aktuellen Kraftstoffverbrauch, Reichweite und vieles

Foto: Peter Seebacher

„Der neue Focus bietet alles, was ein Auto haben muss…“

Das Cockpit mit seiner breiten Mittelkonsole und den vielen verschiedenen Bedienelementen wirkt sportlich und dynamisch

mehr an. Der zentral an der Mittelkonsole angebrachte Bildschirm fungiert als Medien- und Navigationszentrale und informiert über Telefonnummern, Radiostation, aktuellem Standort und sogar über die aktuell gültigen Verkehrszeichen und Tempolimits. Die Lenkung des neuen Focus ist sehr präzise und vermittelt eine spielerische Leichtigkeit. Enge Kurven oder Einparken unter intensivem Einsatz des Lenkrades werden so mit einer gewissen Unbeschwertheit angegangen und problemlos absolviert. Die Federung des neuen FordModells entspricht der Kategorie „sportlich-komfortabel“ – mit der Betonung auf sportlich. Dazu kommen eine Bremsanlage, die unmittelbar und exakt reagiert sowie eine Gangschaltung, mit der das

Technische Daten Ford Focus Ausstattungslinie Titanium mit Titanium Pack und Navigationssystem 1,6-l-EcoBoost-Benzinmotor 110 kW (150 PS) 6-Gang-Schaltgetriebe Verbrauch: 7,7 l/100 km (innerorts), 5,0 l/100 km (außerorts), 6,0 l/100 km (kombiniert); ▶ CO2-Emissionswert: 139 g/km ▶ Testauto: 23.000 Euro, Ford Focus Grundmodell: ab 17.750 Euro ▶ Auch erhältlich: Turbo-Diesel-Motoren mit 1,6 l und 115 PS sowie 2 l mit 163 PS ▶ ▶ ▶ ▶

Sechsganggetriebe butterweich bedient werden kann. Dieses Gesamtpaket aus präziser Lenkung und Schaltung, sportlich-komfortablem Fahrwerk, kräftiger Bremsanlage sowie 150 PS verbreiten bei unserer Testfahrt jede Menge Fahrspaß. START-STOPP-AUTOMATIK. Dank der

bestens schallgedämmten Fahrgastzelle wird dieser Spaß auch bei höheren Drehzahlen nicht durch lautes Motorengeräusch gemindert. An den vom Hersteller angegebenen Durchschnittsverbrauch von sechs Litern pro 100 Kilometer wird man bei sportlicher Fahrweise allerdings wohl kaum herankommen. In diesem Fall nützt auch die Start-Stopp-Automatik des Focus nicht mehr viel, welche den Verbrennungsmotor beim Ampelstopp automatisch abschaltet und beim Durchdrücken der Kupplung wieder anwirft. Der neue Ford Focus ist insgesamt technisch auf der Höhe der Zeit und hat gegenüber der direkten Konkurrenz in der Golfklasse Boden gut gemacht. Er sieht ansprechend aus und bietet alles, was ein Auto haben muss – und gegen Aufpreis auch mehr. Und wenn man ihn wieder zurücklässt, dann geht es einem wie mit besagtem alten Freund: Mann! Wie macht der das bloß? ◀ PETER SEEBACHER

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LUXUS & LIFESTYLE

Stilvoll on the road! Mal schnell übers Wochenende verreisen, oder geschäftlich für zwei Tage in die City? Was ärgert da mehr, als am Flughafen ewig lange auf sein Gepäck zu warten? Diese VON GEORG P. MAIR vier kompakten Reisetaschen schaffen stilvolle Abhilfe! „Licence“ von Diesel Mit der Reisetasche „Licence“ zeigt sich die Marke Diesel ungewohnt elegant. Dieses Glanzstück der Kollektion Frühjahr/Sommer 2011 besteht zu 100 Prozent aus Büffelleder und verfügt über einen abnehmbaren Schulterriemen. Für Traveller: Mit einer Länge von 48 cm und einer Höhe von 35 cm eignet sich diese Tasche perfekt als Handgepäck auf Flugreisen. Ebenso praktisch zeigt sich das Modell „Licence“ in der Handhabung: Für Kleinkram gibt es eine Außentasche und im Inneren sorgen Abtrennungen für Ordnung! Preis: 430 Euro

„Handgepäck-Seesack“ von Gucci Naturfarbenes Leinen und grün-rot-grünes Gucci-Gewebe verleihen dieser Reisetasche des italienischen Modelabels einen besonders natürlichen Look. Und mit den in tabakfarbenem Leder abgesetzten Henkeln wird dieser schicke „Seesack“ zum absoluten Hingucker! Mit Ausmaßen von 48x29 cm (Länge/Breite) perfekt als Handgepäck, glänzt das Gucci-Modell zusätzlich durch praktische Taschen für Notebook und Handy. Preis: 890 Euro

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UP T DATEO


LESEZEICHEN AGGRESSION ADIEU

„Keepall 55“ von Louis Vuitton

Verärgerte Kunden, gestresste Kollegen, wütende Bosse und zuhause ununterbrochen nörgelnde Partner: Tagtäglich sind wir solchen Situationen ausgesetzt. Und tagtäglich starten wir einen neuen Kampf gegen die Situationen, in denen wir uns gemobbt, ausgenutzt und vernachlässigt fühlen. Der Psychiater und Psychotherapeut Peter Räfle will mit seinem neuen Buch „Das Ende des Schreckens“ einen Ausweg aufzeigen. Das Buch vermittelt eine von jedem selbst erlernbare und wirksame Strategie, wie man sich gegen alltägliche Angriffe, Druck und Aggressionen wehren kann. Die Strategie: wenige, sorgfältig ausgewählte und eintrainierte „Abwehr-Sätze“, die das aggressive Gegenüber verstummen lassen.

Den Eleganten spielt in dieser Runde – wie könnte es anders sein: Louis Vuitton. Das Modell „Keepall“ ist ein Klassiker der französischen Edelmarke. Der Zusatz „55“ kennzeichnet die Länge der Tasche: in diesem Fall 55 cm. Damit ist auch dieses Modell aus dem Material „Damier Canvas“ ideal als Handgepäck. Und mit dem gepolsterten Riemen kann der edle Reisebegleiter auch lässig über die Schulter geworfen werden. Preis: 950 Euro

INFO: Peter Räfle, „Das Ende des Schreckens“, Hanser Fachbuchverlag, 24,90 Euro

REISE INSIDER-TIPP „Clark“ von Freitag

MUST-HAVE DES MONATS

Alles dabei? Man ist spät dran, der Check-in-Schalter schließt in wenigen Minuten, und man darf den Flug auf keinen Fall verpassen! Und dann das noch: Wo sind denn die Tickets und der Reisepass? Die Suche beginnt und der Puls steigt. Dass das alles nicht sein muss, zeigt der Organizer „Atoll“ des französischen Modelabels Louis Vuitton. Dieser superpraktische Reisebegleiter bietet Platz für Reisepass, Flugtickets und Kleinigkeiten, die es sonst noch zum Reisen braucht. Insgesamt verfügt der Organizer über sechs Kreditkartenfächer, drei lange Fächer und ein Reißverschlussfach für Geldscheine. Hochwertig: Der 27 cm große Organizer „Atoll“ besticht durch braunes oder graues Taiga-Leder mit dezent eingeprägten „LV“-Initialen. Mit diesem Organizer ist also alles an Bord, was man zum Abheben braucht! INFO: Organizer „Atoll“ von Louis Vuitton, 750 Euro

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La Rochelle

Foto : Fr eita

Geht es um trendige Taschen, so kommt man an der schweizerischen Marke Freitag kaum vorbei. Konzept der 1993 gegründeten Marke: Taschen werden aus gebrauchten LKW-Planen und Sicherheitsgurten hergestellt, und jede Tasche ist einmalig. So auch eines der größten Modelle: die Reisetasche „Clark“. Mit einer Länge von 44,5 cm und einem Volumen von 26 Litern bietet dieses Unikat genügend Platz für den Wochenendtrip. Und auch Elektronikgadgets müssen nicht zuhause bleiben: Ein smarter Trenner im Innenraum bewahrt alles sicher auf. Preis: 175 Euro

VON MANUELA HINTEREGGER | Die Brixnerin hat in Innsbruck studiert, in Brixen gearbeitet und lebt heute in La Rochelle an der französischen Westküste. Die westfranzösische Hafenstadt La Rochelle bietet einen super Mix zwischen Sonne und Strand, französischem Lebensstil und kulturellen Angeboten, wie Film- und Musikfestivals. Feinschmecker: „La Cuisine de Jules“, direkt neben der Markthalle gelegen, bietet moderne französische Küche. Das Menu ist reichhaltig und hält viel Abwechslung zwischen Fisch und Fleisch bereit. Mein Tipp: „Tartare de bœuf“. Ein Traum! Erfrischend: „Ernest“, die größte Eisdiele von La Rochelle ist ein absolutes Muss, wenn es um eiskalte Verführung geht. Angeboten werden eine riesengroße Auswahl an verschiedenen Eis- und Sorbetsorten. Zusätzlich werden noch Eistorten und Semifreddi hergestellt. Absolut lecker! Musikalisch: Mitte Juli findet das internationale Musikfestival „Francofolies“ statt. Während des Festivals wird die Stadt den ganzen Tag von Livemusik erfüllt. Der Clou: Die Interpreten singen nur französisch. Tipp für Interessierte: Karten früh genug besorgen, denn das Festival ist superbeliebt. Das grüne Venedig: Marais Poitevin, eine Sumpfregion im Norden von La Rochelle, bietet besonders im heißen Sommer erfrischende Abkühlung. Mit einem gemieteten Boot lässt sich die einmalige Landschaft ausgezeichnet erkunden, und die Wildnis lädt zu einem Picknick im Freien ein.


PERSONALIEN

Was macht eigentlich … … Ernst Watschinger? Ernst Watschinger ist trotz seiner 85 Jahre alles andere als müde. Der frühere oberste Wildbach- und Lawinenverbauer des Landes warnt heute vor einer ungezügelten Verbauung der Landschaft und einer weiteren Versiegelung der Böden. tionsobjekt einiger weniger Wirtschaftstreibender wird. Dagegen wehre ich mich mit allen Mitteln. Nehmen wir doch nur den geplanten Zusammenschluss der beiden Skigebiete von Helm und Rotwand, dem wertvolle Berg- und Waldlandschaft geopfert werden soll. Einer muss sich doch getrauen den Mund aufzumachen. Und überhaupt: Heute muss man schon der richtigen Partei angehören, um etwas zu erreichen. Früher – jedenfalls in der Ära Magnago – machte man noch Karriere durch ehrlichen Wettbewerb.

SÜDTIROL PANORAMA: „Gehen wir zum Watschinger“, sagte man früher, wenn man einen Termin beim Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung hatte. Sie waren stolze 30 Jahre der oberste Landesbeamte in diesem Bereich... ERNST WATSCHINGER: Das ist lan-

Was waren die größten Schwierigkeiten, mit denen Sie zu kämpfen hatten?

In den 60er Jahren gab es viele Hochwasser und deshalb ging es damals in erster Linie um die Sicherheit. Wir mussten zugegebenermaßen oft betonieren, aber der Boden war knapp und sehr wertvoll und somit musste auf kleinstem Raum eine möglichst gute Lösung für Gewässer und Mensch gefunden werden. Damals kümmerte man sich noch recht wenig um die Umwelt. Dieses Bewusstsein ist erst später entstanden. Auch Sie haben sich vom einstigen Verfechter bedingungsloser Technik zum vehementen Gegner weiterer Zubetonierung gewandelt.

Ja. Ich warne vor einer weiteren Versiegelung der Böden. Denn gerade dadurch kann es zu verheerenden Überflutungen kommen, und das darf nicht sein. Und es darf vor allem nicht sein, dass unsere wertvolle Berglandschaft zum Spekula-

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Sie haben das Amt für Bodenschutz, Wildbach- und Lawinenverbauung aufgebaut. Wie hat alles angefangen? Foto: Alexander Alber

ge her. Aber ja, es war eine schöne, erfüllende und befriedigende Zeit. Es war aber auch eine Zeit sozialer Probleme. Wir hatten ungefähr 900 Arbeiter – vornehmlich junge Leute – die im ganzen Land beschäftigt waren. Bei meiner Pensionierung waren es dann nur mehr 450 Angestellte. Die Mechanisierung hat ihren Tribut gefordert, das war sehr hart für unsere Leute, die damals wirklich mit Herzblut dabei waren.

Ernst Watschinger war 30 Jahre der oberste Wildbach- und Lawinenverbauer des Landes. Heute kämpft er gegen die weitere Versiegelung der Böden

Der Watschinger Ernst Watschinger ist Jahrgang 1926 und lebt in Sexten. Im Alter von nur elf Jahren verlor er seine Mutter und kam nach Rovereto. Er konnte damals nicht gut italienisch, war aber ein Ass im Sport. Mit der Option kam der junge Ernst in die Kaderschule nach Rufach und wurde dort mit weiteren ca. 500 Südtirolern auf den Führer gedrillt. Schon damals fiel sein großes Schießtalent auf und brachte ihm gar eine persönliche Gratulation von Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein. Nach dem Krieg studierte er in Innsbruck und Wien Forstwirtschaft und Wildbachverbauung und schloss als Diplomingenieur ab. Bis 1961 war er in der Bauleitung für das Pustertal tätig, danach leitete er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1991 das Amt für Bodenschutz, Wildbach- und Lawinenverbauung.

Bis 1961 hatte ich die Bauleitung für das Pustertal inne und danach gingen wir – also Benedikter, Magnago und ich – an den Aufbau eines eigenen Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung. Denn bis dato lag die Zuständigkeit dafür nicht beim Land. Wir sind oft nach Rom gefahren und haben zähe Verhandlungen geführt. Aber auch die Trentiner Kollegen haben uns damals sehr geholfen. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und das hat Früchte getragen, das darf man nicht vergessen. „Der Watschinger“ ist nun schon seit einiger Zeit in Pension. Wie verbringen Sie Ihre Tage, wenn Sie nicht gerade gegen weitere Skigebiete mobil machen?

Die Jagd war und ist meine große Leidenschaft. Und ansonsten ist mein Leben ruhig geworden. Ich genieße die Zeit mit meiner Familie und habe Freude an meinen Enkelkindern. Und wenn ich es noch schaffe, Sexten als lebenswertes kleines Paradies zu erhalten, bin ich einfach ◀ glücklich. VERENA KOMPATSCHER


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Vor Unterschrift lesen sie bitte unser Informationsblatt.

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Landesdirektion Südtirol, Schlachthofstraße 30, 39100 Bozen Telefon 0471 052600, suedtirol@tiroler.it


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