Seit vier Jahren, seit Ausbruch der Pandemie, türmen sich vor Südtirols Wirtschaft wahre Monsterwellen auf. Pandemie, Schließungen, Einschränkungen, Rohstoffengpässe, Mangelwirtschaft, Krieg in der Ukraine, Preiserhöhungen, Inflationssteigerung, Zinsexplosion, Krise im Nahen Osten. Und, und, und. Wellen, die selbst versierte Wellenreiter rasch vom Board werfen. Denn es waren weder perfekte Wellen noch konstante Surfbedingungen. Aber die heimischen Betriebe wussten sich zu bewegen, sie blieben fokussiert, nutzten die Strömungen zu ihren Gunsten und brachten sich in Position. Sie ließen die Wellen nicht über sich hereinbrechen, sondern sie ritten sie mit Bravour. Und mit jeder Welle lernten sie neue Manöver und hoben ihren Surf aufs nächste Level. Das Ergebnis lässt sich in diesem Magazin nachlesen. Addiert man die Gesamtleistung der Top-300-Unternehmen, kommt man auf Erlöse in Höhe von 31,8 Milliarden Euro, das sind 322 Millionen Euro mehr als noch 2022. Und satte 10,4 Milliarden Euro mehr als 2019, als die Gewässer noch völlig ruhig waren. Und damit nicht genug. Den Top-Betrieben blieb auch deutlich mehr als vor der Pandemie. Die Gewinne der 300 größten Unternehmen verdoppelten sich in diesen rauen fünf Jahren von 624 Millionen auf 1,27 Milliarden Euro. Das heißt für mich: Südtirols Unternehmen sind verdammt coole Wellenreiter.
16 Triumph in der Nische BauenmitHolzboomtundbeschertRothoblaasseitJahrenkräftige Sprüngenachoben.WielangesichdiesesWachstumnochfortsetzen lässt–InhaberRobertBlaasimGespräch.
Starke Schwankungen an den Rohstoffmärkten und Lieferkettenengpässe machen in diesen Jahren der multiplen Krisen das Wirtschaften schwer. Einen innovativen Ausweg aus dieser verfahrenen Situation lebt die Nummer 12 unserer Top-300 vor. Bei der A. Loacker AG und ihrer Holding LFH GmbH hat man bereits vor zehn Jahren bei Haselnüssen begonnen, selbst in den Anbau einzusteigen oder durch neue Kooperationsmodelle mit Landwirten die Qualität und Liefersicherheit dieses wichtigen Rohstoffs zu sichern. Mit der Gründung der Dolomites Milk GmbH in Vintl, an der auch die Molkerei Brimi mit 12 Prozent beteiligt ist, folgte 2019 mit Molkepulver der nächste Schritt der vertikalen Integration. Parallel dazu startete die Gruppe in Madagaskar ein Nachhaltigkeitsprojekt für die Produktion von Vanille, das 2022 zur Gründung der Tochtergesellschaft Loacker Madagaskar Agro führte. Auch bei Kakao konnte Loacker die extremen Preisanstiege der vergangenen Jahre dank langfristiger Lieferverträge mit Genossenschaften in Ecuador und an der Elfenbeinküste abfedern. Warum nicht nur der Lebensmittelproduzent selbst von dieser Strategie profi-
Zwei Entscheidungsträgerinnen der LoackerGruppe: Wanda Hager (links) ist Vorstandsmitglied und trägt Verantwortung für den gesamten Einkauf und die Landwirtschaftsprojekte. Yvonne Profanter ist Unternehmenssprecherin.
Foto: Loacker
LoackerHeadquarter in Unterinn: Bereits bei der Ansiedlung am Ritten spielte der Nachhaltigkeitsgedanke für das Unternehmen eine wichtige Rolle.
tiert und wieso gerade in dieser Branche nachhaltigere Wirtschaftsmodelle gefragt wären, beleuchtet Südtirol Panorama mit zwei starken Frauen der A. Loacker AG. Mit Wanda Hager, Mitglied des Verwaltungsrates und Managing Director Agriculture & Procurement, sowie mit Unternehmenssprecherin Yvonne Profanter.
SÜDTIROL PANORAMA: Ihre Erlöse stiegen um 1,8 Prozent, das Jahresergebnis blieb mit 13,3 Millionen Euro stabil. Ist das in turbulenten Zeiten wie diesen ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis?
YVONNE PROFANTER: Absolut. Auch wenn das Jahr davor mit einem zweistelligen Umsatzwachstum noch weit stärker war, sind wir äußerst zufrieden. Denn die Rahmenbedingungen waren im vergangenen Geschäftsjahr tatsächlich extrem herausfordernd.
Was hat die Loacker Gruppe besonders gefordert?
PROFANTER: Als international tätiges Unternehmen sind wir den multiplen geopolitischen Krisen und Konflikten
besonders ausgesetzt – ob Krieg und Lieferketten- sowie Rohstoffproblematiken, ob Energiekrisen, Währungsturbulenzen, Inflation und Kaufkraftverlust. Besonders stark betroffen haben uns der Krieg im Nahen Osten, einem sehr wichtigen Markt, oder auch die Huthi-Angriffe im Suez-Kanal, die unsere gesamte Lieferkette nach Asien beeinträchtigt haben und die Logistikkosten extrem gesteigert haben. Dazu kommen Probleme, unter denen in Südtirol alle Unternehmen leiden, allen voran der Fachkräftemangel.
Es gilt also weiterhin, hart am Wind zu segeln?
PROFANTER: Leider ja. Doch wir konnten unseren weltweiten Marktanteil mit 4,6 Prozent konsolidieren. Auch die B ekanntheit und Wertschätzung auf unseren wichtigsten Märkten hat weiter zugenommen. Außerdem konnten wir nicht nur in Italien zweistellig zulegen, sondern – trotz unvorteilhaftem Dollarkurs – auch auf Schlüsselmärkten wie den USA oder China. Und in Europa waren wir beispielsweise in Deutsch-
land und Großbritannien sehr gut unterwegs.
Ein Umsatzwachstum, das allerdings stärker auf weitere Preiserhöhungen als auf Mengensteigerungen zurückzuführen ist.
WANDA HAGER: Daran führte kein Weg vorbei. In den vergangenen drei Jahren sind unsere Herstellungskosten um 26 Prozent gestiegen! Eine solche Steigerung kann ohnehin nicht an den Markt weitergegeben werden. Doch wir mussten die Verkaufspreise zumindest anpassen.
Eine Kostensteigerung um mehr als ein Viertel ist tatsächlich beachtlich. Was drückt da besonders?
HAGER: Angefangen von Steigerungen bei Kollektivverträgen bis zu Logistik, Verpackungs- und Energiepreisen sind alle Kosten gestiegen. Als Einkaufsverantwortliche der Gruppe beschäftigen mich aber insbesondere die extremen Steigerungen bei den Rohstoffpreisen. Der Kakaopreis ist allein seit Februar
Foto: Loacker
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2024 um 130 Prozent gestiegen. Vor fünf Jahren lag er noch bei 2.000 Dollar pro Tonne; heute sind wir bei rund 9.600 Dollar, nach zwischenzeitlichen Spitzen von über 12.000 Dollar. Der Weizenpreis stieg von 400 auf 720 Euro; auch bei Kokosöl und Milchderivaten gab es eine Verdoppelung des Preises.
Als Einkaufsmanagerin haben Sie einen harten Job.
HAGER: Ich habe tatsächlich an vielen Ecken offene Baustellen. Neben den Preissteigerungen wird es auch immer schwieriger, die Rohstoffqualität zu erhalten, die wir brauchen. Wenn es nun infolge des Klimawandels auch in Norddeutschland, unserem bisher wichtigsten Weizenlieferanten, im Sommer über 30 Grad hat, wird der Weizen beispielsweise viel zu stärkehaltig für uns.
Das heißt, der Klimawandel führt in Südtirol bereits zu spürbaren Problemen bei der Rohstoffbeschaffung?
HAGER: Ja, ganz klar. Doch es gibt auch noch weitere Ursachen. Die Erntemengen bei Kakao sind in Westafrika auch
Mit dem Anbau von Haselnüssen macht sich Loacker unabhängiger von internationalen Preisentwicklungen. Das Unternehmen besitzt 300 Hektar an eigenen Haselnussfeldern; weitere 1.200 Hektar werden von Vertragsbauern bewirtschaftet.
deshalb stark zurückgegangen, weil die Bauern nicht fair entlohnt werden. Rund 80 Prozent des weltweiten Kakaomarktes sind in der Hand von drei großen Konzernen, die den Preis diktieren. Doch wenn Menschen nicht mehr davon leben können, Kakao anzubauen, verlassen sie die Plantagen. Und das ist in den vergangenen Jahren vor allem in Afrika zunehmend passiert. Dazu kommt noch die Spekulation an den Rohstoffbörsen, die dem Markt Ware entzieht und die Preise hochtreibt.
Man könnte sagen, hier zeigen sich klar die Schattenseiten unseres Wirtschaftssystems.
HAGER: Ich persönlich bin der Überzeugung, dass es komplett falsch ist, landwirtschaftliche Rohstoffe wie Aktien an der Börse zu handeln. Das ist in keiner Weise nachhaltig und riskiert nicht nur, die Lebensmittelbranche in den Ruin zu treiben, sondern verursacht auch viel Hunger und Leid. Wenn wir tatsächlich nachhaltig wirtschaften wollen, braucht es eine echte Partnerschaft zwischen Landwirtschaft und
Industrie. Landwirtinnen und Landwirte brauchen eine Perspektive – und das geht nicht ohne eine ausreichende Gewinnmarge auf ihre Erzeugnisse. Im Süden der Welt wie in Südtirol.
Ihre Gruppe hat in den vergangenen zehn Jahren mit immer mehr Projekten bewiesen, dass dies möglich und auch für beide Seiten gewinnbringend ist. Was gab den Anstoß für den Einstieg in die landwirtschaftliche Produktion?
PROFANTER: Der Startschuss für unsere Vertikalisierungsstrategie war eine Preisexplosion bei Haselnüssen im Jahr 2014. Auslöser waren politisch motivierte Spekulationen in der Türkei, dem weltweit wichtigsten Haselnusslieferanten. Das hatte klarerweise auch Folgen in Italien, von wo wir seit jeher unsere Haselnüsse beziehen. Unsere Konsequenz? Wir kauften eine Tenuta in der Toskana und haben begonnen, selbst Haselnüsse anzubauen. Parallel dazu haben wir langfristige Verträge von mindestens 15 Jahren mit Bauern geschlossen, die nach unseren Auflagen für uns produzieren – und zwar sowohl
Fotos: Loacker
hinsichtlich Qualität als auch Anbaumethoden.
HAGER: Wir haben hier sehr strenge Auflagen. Pestizide sind nicht erlaubt, auch für Düngung oder Bewässerung gibt es genaue Vorschriften. Durch die Zusammenarbeit unserer Agronomen mit Universitäten sowie mit Expertinnen und Experten gelingt es uns, die Qualität zu halten, die wir brauchen, und die Produktion immer umweltverträglicher zu gestalten. Um dieses Wissen mit den Vertragsbauern zu teilen, haben wir für sie eigene Apps mit Tipps entwickelt – individuell an die jeweilige Lage und Wetterbedingungen angepasst.
Sind die Haselnüsse in den LoackerProdukten nun also auch „made by Loacker“?
PROFANTER: Aktuell zumindest über die Hälfte, und wir wollen diesen Anteil steigern. Wir haben zurzeit fast 300 Hektar eigene Flächen, streben aber
das Doppelte an. Dazu kommen 1.200 Hektar, die von unseren Vertragsbauern bewirtschaftet werden. Der Rest wird zugekauft, aber auch hier arbeiten wir mit Lieferanten, die wir vielfach schon seit Jahrzehnten kennen.
Haselnüsse, Molkepulver, Vanille, Kakao: Für all diese Ingredienzien Ihrer Produkte haben Sie heute eigene landwirtschaftliche Projekte oder starke Partnerschaften. Ist eine solche Vertikalisierungsstrategie die Antwort auf die Fehlentwicklungen auf den Rohstoffmärkten und die zunehmenden Lieferkettenprobleme?
HAGER: Für unsere Gruppe ja. Wir sind aktuell dabei, uns auch bei Weizen mit zwei neuen Projekten – in dem Fall Loacker-Feldern – stärker auf eigene Beine zu stellen. Und auch im Bereich Kokosnussöl haben wir uns auf den Weg gemacht und sind mittlerweile Mitglied des Coconut-Charters. Somit können wir einerseits unsere
Direkter Zugang zu erstklassigem Kakao und faire Arbeitsbedingungen für die Kakaobauern: Die LoackerKooperation mit den Genossenschaften Maquita und Altromercato ist eines der Projekte des „Cocoa Farming Programs“.
Fotos: Beatrice
De Blasi
Versorgungssicherheit steigern und sind über die langfristigen Verträge Preisschwankungen weniger stark ausgesetzt. Andererseits geht es aber auch um Qualität und für unsere Gruppe immer stärker um das Thema Nachhaltigkeit.
PROFANTER: Und das ist seit jeher Teil unserer DNA. Die Familie Loacker hatte ihre Produktion einst auf dem Ritten angesiedelt, weil hier die Luft und die Wasserqualität besser als in Bozen sind. In den Achtzigerjahren setzten wir als einer der ersten Betriebe auf Energieerzeugung aus Wärmerückgewinnung; heute sorgen wir in Madagaskar nicht nur dafür, dass Bauern besser entlohnt werden, sondern dass sie sich auch eine Zukunft aufbauen können.
HAGER: Madagaskar ist eines der ärmsten Länder der Welt. Als wir dort früher Vanille kauften, haben wir 720 Euro bezahlt, von denen die Bauern selbst 20 Euro erhielten. Alles andere ging an Zwischenhändler, Mittelsmänner,
Transporteure und nicht zuletzt in Börsengewinne. In unserem Nachhaltigkeitsprojekt mit der italienischen Entwicklungsagentur bekamen sie dann einen fairen Preis von 180 Euro und wir konnten uns von den Marktschwankungen unabhängig machen. Diese Win-win-Erfahrung hat dann auch zur Gründung einer Tochtergesellschaft für den Eigenanbau von Vanille geführt.
Das heißt, Sie können nun trotz fairerem Preis sogar günstiger einkaufen?
HAGER: In unseren Nachhaltigkeitsprojekten kommt auf den Rohstoffpreis selber eine Nachhaltigkeitsfee. Sprich: Wir unterstützen die lokale B evölkerung, die dort für uns arbeitet, nicht nur mit Know-how zu landwirtschaftlichen Praktiken, sondern auch mit sozialen Maßnahmen – ob mit Mikrokrediten für den Aufbau von Reisplantagen und Gemüsegärten, dem Bau einer Schule samt Finanzierung
von Lehrkräften oder mit der Einrichtung einer Krankenstation. Selbst ökologische Nachhaltigkeitsaspekte werden abgedeckt. Als wir beispielsweise verstanden haben, dass die Menschen den Regenwald abholzen, weil sie Brennholz fürs Kochen brauchen, haben wir Solarkocher geliefert.
Werfen solche NachhaltigkeitsInvestitionen auch Renditen ab?
HAGER: Wir lassen unsere Projekte auditieren. Gerade haben wir den aktuellen Bericht über unser „Made in Dignity“-Kakaoprojekt in Ecuador erhalten. Dort geht etwa hervor, dass pro investiertem Euro 2,44 Euro an sozialer Wirkung erzeugt wurden.
Und die wirtschaftliche Wirkung?
HAGER: Mit unserem Werk in Vintl, in das ebenfalls einiges investiert wurde, können wir beispielsweise die Wertschöpfung der heimischen Milchbauern
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Ökologischere Verpackungen, verbesserte Rezepturen und hochwertigere Inhaltsstoffe: Mit diesen Claims startete Loacker vor drei Jahren einen Markenrelaunch.
verbessern – indem wir ein Restprodukt der Mozzarella-Produktion, die Molke, zu Molkepulver weiterverarbeiten. Uns wiederum ermöglicht dies eine lokale Rohstoffbeschaffung, kleine Kreisläufe, Qualität und ein zusätzliches Geschäftsfeld, da wir unsere gentechnikfreien, alpinen Milchderivate – nicht zuletzt mit Koscher- und Halal-Zertifizierung – auch weiterverkaufen.
PROFANTER: Die Marktforschung zeigt aber auch klar, dass Nachhaltigkeit auch für Konsumentinnen und Konsumenten ein Kauftreiber ist. Wobei sie bei Süßwaren bis vor einigen Jahren keine große Rolle spielte. Doch mittlerweile sind neben dem Geschmack – als wichtigstes Kriterium – auch gesundheitliche Aspekte stärker in den Vordergrund gerückt, vor allem der achtsame Genuss und das Wohlbefinden. Und dabei spielen hochwertige Rohstoffe und eine faire Produktion eine wichtige Rolle.
Das heißt, Ihre Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt die Markenpositionierung als PremiumProdukt?
PROFANTER: Wir haben vor drei Jahren einen breiten Markenrelaunch gemacht, den wir genau mit diesen Botschaften verbunden haben: ökologischere Verpackungen, verbesserte Rezepturen und
hochwertigere Inhaltsstoffe. Und wir versuchen gezielt die Botschaft zu vermitteln, dass wir bei einigen unserer Rohstoffe die gesamte Wertschöpfungskette selbst kontrollieren, vor allem über Storytelling. Kürzlich waren beispielsweise unsere Partner aus Ecuador am Ritten zu Besuch, die wir in Videos zu Wort kommen ließen.
Doch wenn ich vor dem Regal stehe und eine Waffel aussuchen muss, sehe ich keine Videos.
PROFANTER: Ich würde aber über einen QR-Code auf der Verpackung auf unsere Website kommen. Doch es ist auch eine Tatsache, dass der Begriff Nachhaltigkeit in jedem Supermarktregal inflationär verwendet wird. Fast jede Marke, auch im Handelsmarkenbereich, geht oft sehr großzügig damit um. Hier würden wir uns eine strengere Regulierung und glaubwürdige Zertifikate wünschen. Denn es ist auch für Konsumenten nicht einfach, sich in diesem Wirrwarr zu orientieren. Die Green Label Initiative der EU könnte nun ein erster Schritt in diese Richtung sein.
Apropos Regulierungen: Mit dem heuer verabschiedeten EULieferkettengesetz werden auch ihre Mitbewerber zu
nehmend gezwungen werden, entlang ihrer Lieferkette auf Menschenrechte und Umweltschutz zu achten. Braucht es solche gesetzlichen Vorgaben?
HAGER: Ich denke schon, dass solche Gesetze notwendig sind. Denn von alleine passiert nichts oder es dauert einfach viel zu lang. Nichtsdestotrotz bringt diese Corporate Sustainability Due Diligence Directive vor allem für mittelständische Unternehmen enorme Herausforderungen mit sich.
Warum?
HAGER: Der Reporting-Aufwand ist enorm und die Prozesse sind viel zu unklar definiert. Unternehmen sind immer wieder auf sich gestellt, wenn es vom Gesetzgeber keine eindeutigen Vorgaben gibt. Und wie es im Moment aussieht, wird es für viele Unternehmen auch sehr teuer werden, bis hin zu Investitionen in eigene Datenbanken. Wir als Loacker Gruppe haben jetzt einen enormen Vorteil, wir sind dank der Vorarbeit gut aufgestellt.
Ist der Produktionsstandort Südtirol, der sich auch touristisch als authentisch und nachhaltig positioniert, also mehr denn je ein MarketingGlücksfall für einen Lebensmittelbetrieb?
PROFANTER: Unsere Marke und unsere Positionierung als Produkte mit natürlichem Geschmack ohne Zusatzstoffe profitieren sicher vom Südtiroler Flair. Das sehen wir auch bei vielen Nachahmern: Vor allem Marken im türkischen und asiatischen Raum haben statt dem Schlern andere Gipfel auf ihrem Logo. Bei einer indonesischen Marke kann ich mich beispielsweise an die Geißler erinnern (lacht). Doch wie auch die aktuellen Tourismusdiskussionen zeigen: Es gilt immer wieder, das richtige Gleichgewicht zu finden und die eigenen Werte glaubwürdig zu halten und weiterzuentwickeln.
Im Tourismus wie in der Industrie?
PROFANTER: Überall. Und wir möchten Unseres dazu beitragen und auch als Vorbild für die Branche wirken. ◀
SUSANNE PITRO
Foto: Loacker
Design trifft Druck
Individualität und Expertise. Dafür steht „Dialog“, die Werkstatt für Design & Druck in Brixen. Der traditionsreiche Betrieb legt heute neben dem Design seine Schwerpunkte auf die Produktion und Veredelung von hochwertigen Drucksachen und Packaging.
Das Herzstück in der Druckerei: Die H-UV-Offset-Druckmaschine ist speziell geeignet für den Druck auf Naturpapier und zeichnet sich durch geruchsarmen Druck aus.
Ideen und fundierte Fachkompetenz sind essenzielle Voraussetzungen, um sich in der Papierbranche behaupten zu können. Damit haben die Firmengründer von „Dialog“ sich stets erfolgreich den Herausforderungen dieses sich auffällig schnell verändernden Marktes gestellt. Ihre Devise: durch Trendsetting neue Wege beschreiten und durch Weitblick die Nase vorn haben. Seit über 30 Jahren fertigen sie qualitativ Hochwertiges aus Papier. „Wer das Besondere sucht, findet mit uns einen verlässlichen Ansprechpartner“, meint Arnold Kaser, „wir haben die Ideen und das Know-how sowohl im Design wie im Druck, um das Spezielle zu realisieren.“
Firmenphilosophie
Sich durch Differenzierung auszeichnen, nach dieser Prämisse wird bei „Dialog“ gearbeitet. Im Fokus steht immer die Qualität: beginnend bei der umfassenden Beratung und Expertise für die Findung der bestmöglichen Lösung bis hin zum hochwertigen, exklusiven Produkt. Wobei die Produktpalette schier unendlich ist. Von Spezialaufträgen bis zu den edelsten Drucksachen, von der Visitenkarte bis zum 400-Seiten-Bildband ist alles machbar. Zentral ist dabei das Kundenbedürfnis. Auf die präzise Eruierung des Kundenwunsches bezieht sich inzwischen auch der Firmenname „Dialog“, der erst 2016 entstanden ist. „Dialog“ deshalb, weil wir zum einen
Seit vielen Jahrzehnten ein Team: Firmengründer Arnold Kaser (links) und Franz Simmerle.
mit unserer Kundschaft im engen Austausch stehen, zum anderen aber auch, weil wir Produkte kreieren, mit denen unsere Kunden wiederum in die Interaktion mit ihrer Klientel treten“, präzisieren die Firmengründer.
Alles unter einem Dach
Das Einzigartige von „Dialog“ ist, dass beinahe sämtliche Produktionsprozesse und Drucktechniken auf Papier – vom Buchdruck, Letterpress, Digitaldruck, klassischem Offsetdruck bis zum H-UV-Offsetdruck – unter einem Dach vereint werden. Das macht den Druckbereich bei „Dialog“ zu einem unverzichtbaren Partner für Designer und Werbeagenturen.
Das Alles-unter-einem-Dach-Prinzip ermöglicht einen einwandfreien Ablauf und dadurch verbindliche Liefertermine sowie ein reiches Produktportfolio, was seinerseits wiederum einen breiten, das Besondere suchenden Kundenkreis anspricht: vom Privaten über die Tourismusbranche, den Handel, die Landwirtschaft, das Handwerk und die Industrie bis hin zu Vereinen, Kunstschaffenden und Museen.
Nachhaltigkeit
Bei der Nachhaltigkeit, die beim FSC-zertifizierten Betrieb „Dialog“ einen hohen Stellenwert einnimmt, wird der ganzheitliche Ansatz verfolgt: im Mitarbeiterbereich, bei der Energieeffizienz und dem CO2-Ausstoß. Die Beheizung der Räumlichkeiten erfolgt über die hauseigene Hackschnitzelanlage, der im Be-
1. Den Kundenwunsch mit innovativen Ideen bestmöglich umzusetzen, steht bei sämtlichen Arbeitsprozessen im Vordergrund.
2. Trendsetter im Packaging. Durch Papierveredelung zu extravaganten Lösungen für jene, die das Besondere suchen.
3+4. Dank geruchsarmen Druck auf Naturpapier gelingen hochwertigste Drucksachen von der Visitenkarte, über Prospekte und Magazine bis zum 400-Seiten-Bildband.
trieb benötigte Strom kommt von der eigenen Fotovoltaikanlage, mit der inzwischen um ein Drittel mehr Strom produziert wird als benötigt. Als Naturpapier-Druckspezialist erzeugt
Das „Dialog“-Mitarbeiterteam – eine starke Belegschaft. Die Wertschätzung und Begegnung auf Augenhöhe führt zu gutem Betriebsklima, fördert eigenverantwortliches Arbeiten und zeigt sich in der Mitarbeitertreue.
„Dialog“ die Produkte dank der H-UV-Drucktechnik beinahe geruchlos. „Im Magazin-, Buch- und Verpackungsbereich gewinnt der geruchlose Druck bemerkenswert an Bedeutung“, weiß Franz Simmerle.
Ob mit dem Kundenkreis oder dem Mitarbeiterteam, die soziale Verantwortung nimmt bei „Dialog“ einen besonderen Stellenwert ein und äußert sich in der Begegnung auf Augenhöhe: Wertschätzung, Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit. l
Außen ein architektonischer Hingucker aus Holz und Glas, von der Südspur der Brennerautobahn gut sichtbar. Innen ein Labyrinth aus Großraumbüros, Forschungszentren, Hochregallagern.
Robert Blaas führt durch die Hallen. Wer ihm folgen will, muss guten Schrittes sein. Der 56-Jährige liebt das Tempo, in jeder Lebenslage. Erst im Jänner hat er als CoPilot an der berühmten Rallye Dakar teilgenommen. Ein Erlebnis der Extreme, nichts für Weicheier. Für Tempo steht auch seine Rothoblaas in Kurtatsch – vor 32 Jahren als Einmannbetrieb gegründet, war er bereits 15 Jahre später italienischer Marktführer im Zimmereibedarf. Mittlerweile buhlt Rothoblaas weltweit um die Marktführerschaft in diesem Bereich. 15.000 Produkte hat das Unternehmen im Sortiment, dreimal so viele wie noch vor zehn Jahren. Von Schrauben über Verbindungs- oder Sicherheitssysteme bis hin zu Abdichtungen. Kein anderes Befestigungs-Unternehmen der Welt ist so sehr auf den Holzbau spezialisiert. Und das sorgt seit Jahren für ein kontinuierliches Wachstum. Lagen die Erlöse im Geschäftsjahr 2009 noch bei 30,4 Millionen Euro, erreichten sie im abgelaufenen Jahr satte 138,8 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 357 Prozent innerhalb von 15 Jahren. Wie lange kann man ein solch forsches Wachstum halten? Darüber hat Südtirol Panorama mit dem Gründer und Geschäftsführer Robert Blaas gesprochen.
SÜDTIROL PANORAMA: Der Sommer neigt sich dem Ende zu, gibt es für einen Rallyefahrer auch mal klassischen Meeresurlaub?
ROBERT BLAAS: Ja, durchaus, ich war mit meiner Familie für zwei Wochen mit dem Wohnmobil in Kalabrien.
Schalten Sie im Urlaub ab oder ist das Handy immer an?
Das Handy ist immer an und ich nehme auch wichtige Gespräch an – aber das macht mir nichts. Danach geht’s wieder zu meinen Jungs an den Strand. Ich checke auch zweimal täglich meine Mails. Auch das macht mir nichts, und ist immerhin angenehmer als nach der Rückkehr stundenlang Mails abzuarbeiten.
Work-Life-Balance ist in aller Munde. Wie steht es um Ihre Balance? Wenn Sie wissen wollen, ob sich ständig alles um die Arbeit dreht, dann kann ich beruhigen: nein. Wenn ich hier raus gehe, schalte ich ab. Diese Eigenschaft muss man als Unternehmer mitbringen. Arbeit nehme ich nie nach Hause und – obwohl meine Frau Cristina auch im Unternehmen tätig ist – wir reden am Tisch so gut wie nie über den Betrieb.
Sie arbeiten also auch nie im Homeoffice? Nein! Ich wohne im Überetsch, warum sollte ich von zu Hause aus arbeiten und nicht im Büro? Diese Forderung nach Homeoffice finde ich ohnehin völ-
lig überzogen und medial aufgebauscht. Ich kenne kein Unternehmen, das freiwillig darauf setzt. Wir brauchen die Leute hier vor Ort, im Team. Denken wir nur an unsere Produktentwickler. Um innovativ zu sein, müssen sie an einem Tisch sitzen. Und die besten Ideen entstehen ohnehin beim gemeinsamen Kaffee und beim Mittagessen. Ich kann Ihnen garantieren: Im Büro ist der Output um 20 bis 30 Prozent höher als zu Hause. Das hat mit Teamgeist zu tun. Was meinen Sie, warum Microsoft oder Apple die Belegschaft wieder zurück in die Büros holt?
Gewähren Sie denn gar kein Homeoffice? Doch, das haben wir immer schon. Aber nur dann, wenn es wirklich notwendig ist. Wenn jemand eine sehr lange Anreise ins Büro oder eine prekäre Familiensituation hat. Aufgrund dieser speziellen Anforderungen bewerten wir die Situation und genehmigen dann vielleicht einen oder auch mal zwei Tage die Woche. Aber nur, wenn unsere Mitarbeiter garantieren können, dass sie von nichts abgelenkt werden, also nicht nebenbei die Kinder betreuen müssen. Das geht nicht. So was geht nur im öffentlichen Dienst, wo es völlig egal ist, ob sie zu Hause oder im Büro nichts leisten.
Mit dieser Aussage werden Sie einen ordentlichen Shitstorm ernten. Das mag sein. Aber diese generelle
Vor 32 Jahren ist Robert Blaas als Einmannbetrieb gestartet, 15 Jahre später war er italienischer Marktführer im Zimmereibedarf. Heute buhlt Rothoblaas mit seinen 15.000 Produkten weltweit um die Marktführerschaft in diesem Bereich.
Foto: Alexander Alber
Der Unternehmenssitz ist ein architektonischen Hingucker aus Holz und Glas. Dahinter verbirgt sich ein Labyrinth aus Großraumbüros, Forschungszentren, Hochregallagern. Rothoblaas beschäftigt allein am Hauptsitz in Kurtatsch 250 Mitarbeitende.
Homeoffice-Forderung regt mich echt auf. Genauso wie die Diskussion über die 4-Tage-Woche. Wir haben kaum Elektriker, Hydrauliker und Maurer –und die, die wir haben, sollen nur noch vier Tage die Woche arbeiten? Wie soll das funktionieren?
Ihr Unternehmen wurde von Jahr zu Jahr größer, vermögender und rentabler. Und das trotz Arbeits- und Fachkräftemangel. Wie hält man über so lange Zeit ein so starkes Wachstum?
Unsere Branche ist stark am Wachsen, der massive Holzbau ist die letzten zehn bis 15 Jahre in den Städtebau vorgedrungen. Die Holzproduzenten wachsen seither extrem – und wir wachsen automatisch mit. Wurden vor ein paar Jahren nur private Einfamilienhäuser aus Holz gebaut, sind es heute Hochhäuser. In Vancouver etwa wurde ein 53 Meter hohes 18-stöckiges Studentenwohnheim gebaut, das höchste Holzgebäude der Welt. Ob Kondominien, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten oder Hotels – in den urbanen Zentren dominiert immer häufiger Holz.
Hat es hier politischen Druck gegeben? Die Politik hat auch geschoben, das stimmt. Aber auch der Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit hat eine wichtige Rolle gespielt. Vor allem aber hat sich bei den Holzwerkstoffen und Verbindungssystemen aus technischer Sicht sehr viel getan. Dazu kommt: Holz ist in Mode. In Architektur-Zeitschriften dominieren heute zu 30 Prozent Projekte aus Holz.
All Ihre Produkte, von den Schrauben bis zu den Abdichtungen, werden von Ihnen in Ihrer eigenen Forschung entwickelt. Woher wissen Sie, was der Markt gerade braucht?
Wir beliefern die Zimmereien ja direkt. Wir erfahren von ihren Anforderungen also aus erster Hand. Darauf aufbauend kann unser technisches Büro – ein Team aus 50 Architekten und Ingenieuren – die gefragten Produkte mit den dazugehörigen Zertifizierungen und technischen Datenblättern entwickeln.
Und wo produzieren Sie Ihre Produkte? Zu 35 Prozent in Italien, zu 35 Prozent in Deutschland, Österreich, Tschechien,
Polen und Lettland und zu 30 Prozent in Asien. Und seit zwei Jahren haben wir eine eigene Produktion in Genua, dort produzieren wir ausschließlich hochwertige und technologisch anspruchsvolle Schrauben mit einer Länge von 200 Zentimetern bis 1,5 Metern.
Waren die Lieferengpässe der vergangenen zwei Jahre ausschlaggebend für die eigene Produktion?
Nein, die Idee dafür gibt es bereits seit sechs Jahren. Ziel einer jeden Handelsfirma ist es ja, die Produkte nicht nur selbst zu entwickeln, sondern irgendwann auch selbst in die Produktion zu gehen. Also den kompletten Prozess lokal und selbst zu verwalten. Nun haben wir uns diesen Traum verwirklicht. Die neue Gesellschaft „Rothoblaas Viteria“ ist in die Gruppe integriert und die Produktion wird von Peter Lang und Cristina Pomarolli aufgebaut. Den Standort haben wir in der Nähe von Genua gefunden und er umfasst heute zehn Mitarbeiter. Im Moment arbeiten wir stark an der Produktionsoptimierung – ab 2025 wollen wir die Kapazität erweitern.
Sie haben in 60 Ländern eine eigene Vertriebsmannschaft und haben weltweit 35 Niederlassungen. Welcher Markt wächst am stärksten?
Wir sind ja erst seit 2006 im Export, erzielen mittlerweile aber 65 Prozent unseres Umsatzes außerhalb Italiens. Stärkste Exportmärkte sind mittlerweile Frankreich, Deutschland, USA und Spanien. Ein kräftiges Wachstum er warten wir uns vor allem für Deutschland und für die Vereinigten Staaten.
Obwohl Deutschlands Wirtschaft schwächelt?
Im Moment spüren auch wir die Zurückhaltung auf dem deutschen Markt. Wobei der Holzbau davon weniger betroffen ist als der traditionelle Bau. Der Bau von Einfamilienhäusern liegt zwar am Boden, dafür gibt es viele öffentliche Großbaustellen, wo zunehmend auf Holz gesetzt wird.
„Ich kenne kein Unternehmen, das freiwillig auf Homeoffice setzt. Wir brauchen die Leute vor Ort“
RobertBlaas
Ihrer Meinung nach, warum steckt Deutschlands Wirtschaft so sehr in der Krise?
Das Land kennt seit Jahren keine Krise, allein der Bausektor ist jährlich um 2 bis 3 Prozent gewachsen. Ein plötzlicher Rückgang ist also nur schwer verkraftbar, das ist man in Deutschland –anders als im volatilen Italien – nicht gewohnt. Entsprechend zieht man die Handbremse. Für mich weitaus überraschender ist die Entwicklung des
italienischen Marktes. Obwohl der 110-Prozent-Superbonus für energetische Sanierungen ausgelaufen ist, hält der Markt. Auch im laufenden Jahr.
Ein Wachstum erwarten Sie sich auch in den USA, wo der Holzbau eine lange Tradition hat. Ist der Markt nicht gesättigt?
Ganz klar: In die klassischen Lieferketten steigt man nicht einfach so ein. In den USA wird zwar lange und viel mit Holz gebaut, aber immer im selben Stil, wie noch vor 50 Jahren, es hat keine Innovation gegeben. Nun gewinnen der Massivholzbau und das Passivhaus langsam an Bedeutung, und genau hier können wir mit unserer Spezialisierung punkten.
Seit 14 Jahren bearbeiten Sie auch den südamerikanischen Markt, mit Erfolg?
Oh ja. In Südamerika haben wir –auch wenn ich den Begriff nicht mag –die absolute Marktführerschaft.
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Immer weiter, immer schneller, immer Vollgas. Dieses Tempo gibt nicht nur Gründer und Inhaber Robert Blaas (Mitte) vor. Seine Frau Cristina Pomarolli (links) –sie arbeitet seit 18 Jahren im Unternehmen – und Mitgesellschafter Peter Lang (rechts) – seit der Gründung von Rothoblaas mit dabei – bauen in der Nähe von Genua gerade eine eigene Produktion auf. Produziert werden technologisch anspruchsvolle Schrauben mit einer Länge von bis zu 1,5 Metern. Rothoblaas hat mittlerweile 33 Tochterunternehmen.
Chile, Kolumbien, Ecuador und Argentinien laufen sehr gut. Umsatz machen wir dort vor allem mit unserem zweiten Standbein: mit unseren Produktlinien rund um die Absturzsicherung, die wir seit 2008 im Sortiment haben und die mittlerweile 10 Prozent unseres Umsatzes ausmachen. Das heißt, wir beliefern Unternehmen mit Sicherheitssystemen und Lebenslinien, damit die Belegschaft sicher arbeiten kann.
Das heißt konkret?
Na ja, zu unseren Kunden zählen Produktionsbetriebe, die für ihre Instandhaltung Sicherheitssysteme zur Verfügung haben müssen, um in der Höhe sicher arbeiten zu können. Aber auch Hochhäuser, die für die Instandhaltung und Fassadenreinigung Systeme für sicheres Arbeiten benötigen.
Welche Rolle spielt Bauen mit Holz auf dem asiatischen Markt?
Eine immer größere. Wir haben seit 2016 eigene Niederlassungen in Japan, Südkorea, China und Indonesien. Die Kunst besteht darin, in die Planung und Ausführung von Großprojekten zu kommen. Das ist nicht immer einfach.
Wie sehr spüren Sie politische Unruhen? Es gibt jedes Jahr zwei bis drei Länder, in denen es etwas rauer zugeht. Seit ein paar Jahren etwa haben wir in Argentinien mit jährlich 30- bis 40-prozentigen Währungsverlusten zu kämpfen. Ein heikles Thema übrigens auch in der Türkei.
Sie haben seit zehn Jahren auch eine eigene Niederlassung in Russland. Wie steht es um den Markt seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine? Wir spüren das natürlich. Zwei unserer Mitarbeiter etwa mussten nach Weißrussland und Kasachstan flüchten, um nicht in den Krieg eingezogen zu werden. Russland war ein wichtiger Handelspartner für unsere Produkte und der letzte Handelspartner für unsere Rohstoffe. Die EU versucht uns nun mit aller Gewalt rauszukriegen: mit
Strafzöllen, dem Verbot von gemeinsamer Software und vielen unsinnigen Bestimmungen. Für all das werden wir in den nächsten Jahren bitter bezahlen. In Zukunft werden wir noch mehr dieser Roffstoffe über Asien beziehen müssen. Natürlich um 30 bis 40 Prozent teurer. China verdient mit, Europa leidet und die USA lacht.
Pandemie, Ukrainekrieg und Energiekrise machten das Jahr 2022 zum Horrorjahr für die Bauwirtschaft: Die Inflation lag zeitweise im zweistelligen Bereich, die Preise für Strom und Gas explodierten, die Rohstoffe waren knapp und teuer –dennoch ging bei Ihnen 2022 der Umsatz um 32 Prozent nach oben, auf 135,2 Millionen Euro. Wie kommt das? Für uns waren sowohl 2022 als auch 2021 zwei starke Jahre. Die Umsatzzuwächse in diesen beiden Jahren sind zur Hälfte auf Preissteigerungen, zur Hälfte auf natürliche Mengensteigerungen zu-
„40 Prozent unserer Belegschaft kommt mittlerweile aus dem Trentino“
RobertBlaas
rückzuführen. Das war schon eine tolle Leistung, vor allem da die Preise für Rohstoffe extrem stiegen. Mittlerweile haben sich die Preise wieder beruhigt, bleiben aufgrund der hohen Inflation aber auf einem weiterhin hohen Niveau. Positiv für uns: Die Mangelwirtschaft ist vorerst beendet.
Und wie lief 2023?
2023 war ein Konsolidierungsjahr, unsere Erlöse stiegen um 2,7 Prozent. Wir konnten die Volumen zwar halten, aber nicht extrem steigern. Das liegt
auch am Auslaufen des 110-ProzentSuperbonus für energetische Sanierungen. 2024 aber wachsen wir wieder ähnlich stark wie vor der Pandemie. Wir sind also wieder auf Kurs.
Seit Juli 2022 hat die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen zehn Mal angehoben. Beruhigt ein Eigenkapital von mittlerweile über 70 Millionen Euro?
Ja, sicher. Das beruhigt, je solider die Eigenkapitalquote, umso resistenter ist man gegen äußere Einflüsse.
Südtirols Unternehmen klagen über Fachkräftemangel. Wie sieht es bei Ihnen aus?
Wir beschäftigen weltweit 650 Mitarbeiter. Allein am Hauptsitz in Kurtatsch sind es 250. Marketing, Logistik, Produktentwicklung oder Personal –alle Abteilungen sind hier zentral angesiedelt. Und wir haben keinen Grund, zu klagen, wir finden laufend fähige Leute.
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Langfristig denken, kurzfristig reagieren: Das ist das Credo von Robert Blaas. „Und in unserem Sektor gibt es noch genügend Luft nach oben.“
Unser strategisch günstiger Standort so nah am Trentino spielt uns sicher in die Karten. 40 Prozent unserer Belegschaft kommt mittlerweile aus dem Trentino, auch da wir bessere Gehälter als im Süden bezahlen können. Dazu kommt unser mehrsprachiges Ambiente. Wo viele Sprachen gesprochen werden und unterschiedliche Nationen einund ausgehen, sind Mitarbeiter auch weltoffener. Das kommt vor allem bei
jungen Mitarbeitenden gut an. Unser Durchschnittsalter liegt bei 36 Jahren.
Wie viele Sprachen sprechen Ihre Mitarbeiter im Durchschnitt?
Über drei Sprachen sind Durchschnitt, fünf Sprachen eher die Ausnahme. Wir setzen nichts voraus, sondern bilden unsere Leute sprachlich aus. Denn gute Sprachkenntnisse sind die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche
Exporttätigkeit. Unsere Produktkataloge übersetzen wir mittlerweile in 20 verschiedene Sprachen.
Der Generation Z – all jenen Personen, die zwischen Mitte der Neunzigerjahre und 2010 geboren sind – wird häufig Trägheit, Verwöhntheit und übertriebene Ansprüche an ihre Arbeitgeber vorgeworfen. Können Sie das bestätigen?
Ein völliger Käse. Werden diese jungen Menschen ordentlich motiviert, dann sind sie bereit zu geben. Viel zu geben. Natürlich haben junge Menschen einen anderen Zugang zur Arbeit. Ihre Tätigkeit muss Sinn ergeben. Das war bei mir damals noch anders. Als ich 16 war, hatte ich nur ein Ziel: Ich wollte im Sommer viel Geld verdienen, um mir ein Motorrad zu kaufen. Geld allein ist heute keine Motivation mehr.
Und wie motivieren Sie Ihre Belegschaft? Indem unsere Mitarbeiter unser Ziel –wir planen im 4- bis 5-Jahresrhythmus – immer klar vor Augen haben. Nur so können alle an einem Strang ziehen. Es führt zu nichts, wenn das Ziel nur in einem Kopf verankert ist.
Und wie sieht Ihre Planung für die kommenden vier bis fünf Jahre aus? Nachdem wir zuletzt kräftig hier am Hauptsitz investiert haben –unter anderem in das 25 Meter hohe Hochregallager aus Holz mit 18.000 Palettenplätzen – investieren wir nun in unsere Niederlassungen. Das heißt in neue oder größere Lagerhallen und die Schaffung von Büroräumlichkeiten.
Erfolg macht gerne veränderungsunwillig – wie wollen Sie das verhindern? Indem wir langfristig denken. Den Erfolg sichert man sich bereits Jahre vorher. Wären wir vor vier Jahren nicht neue Märkte angegangen und hätten nicht neue Produkte entworfen, dann hätten wir heute nicht solche Umsatzzuwächse. Genau diesen Weg führen wir fort. Und es gibt in unserem Sektor noch genügend Luft nach oben. ◀
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Your way to Progress
Bei Progress Group steht „Fortschritt“ nicht nur im Firmennamen. Das Erfolgsrezept: die Fähigkeit sich zu erneuern und anzupassen.
Wie schafft es ein Unternehmen heutzutage in einem dynamischen Marktumfeld zu bestehen? Die Fähigkeit sich anzupassen und zu erneuern ist das Erfolgsrezept der Progress Group, wo Innovation in den drei Unternehmensbereichen und der Mitarbeiterentwicklung gelebt wird.
Innovation und Fortschritt bei Progress Group
Die Progress Group mit Hauptsitz in Brixen hat sich als Technologieführer für moderne Maschinen & Anlagen, Softwarelösungen und Bausysteme mit Betonfertigteilen am Weltmarkt etabliert. Gleichzeitig bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitenden im-
mer neue Chancen, den eigenen Weg zum Fortschritt – way to Progress – zu gehen. So liegt der Fokus neben der Entwicklung neuer Lösungen genauso auf dem Fortschritt der einzelnen Mitarbeitenden. Begleitet von ihren Führungskräften, bekommen sie die Möglichkeit, neue Verantwortung zu übernehmen, ihre eigenen Stärken optimal zu
Durch stetige Innovation und den Einsatz von effizienten Technologien fördert die Progress Group eine nachhaltige Entwicklung. Automation und Digitalisierung sind der Schlüssel für den Erfolg des Kunden.
We are Progress
Unsere Mission ist es, nachhaltig bessere Lebensbedingungen für Menschen zu schaffen. Wir sind eine Unternehmensgruppe, die sich auf Maschinen und Software für die Automatisierung der Betonfertigteilproduktion spezialisiert hat und zudem ein eigenes Fertigteilwerk am Firmensitz in Brixen betreibt.
nutzen und so das Wachstum im Unternehmen aktiv mitzugestalten. Eine große Rolle spielt dabei die firmeneigene Progress Group Dual Academy, die Wissen aus Seminaren und Workshops mit praktischen Themen am Arbeitsplatz verbindet. Die Ausbildungsprogramme sind individuell auf die einzelnen Mitarbeitenden abgestimmt und garantieren dadurch die richtige Entwicklung von Fach-, Persönlichkeits- und Führungskompetenz. So werden auch die vielen jungen Führungskräfte optimal auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet.
Julian’s way to Progress
Julian Widmann fand es immer schon faszinierend, Maschinen bei der Arbeit zuzusehen. Nach der Matura an der TFO Bruneck trat der Rodenecker direkt in die Progress ein
und startete seine Ausbildung mit vier Tagen Arbeit in Brixen und zwei Tagen Studium in Innsbruck, am MCI im Bereich Mechatronik mit Schwerpunkt Maschinenbau. Diese Kombination aus Arbeit und Studium war zeitlich anspruchsvoll, aber Julian schätzte die Möglichkeit, das in der Theorie Gelernte direkt in der Praxis anzuwenden. Julians Weg begann in der Werkshalle mit der Montage der Maschinen und führte ihn weiter in die Welt der Konstruktion. Als Konstrukteur spielt er eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung innovativer Maschinen. Er konnte dabei nach und nach mehr Verantwortung übernehmen und Berechnungen und Antriebsauslegungen durchführen. Später betreute er eigenständig Maschinen und leitet nun ganze Projekte. Als stellvertretender Abteilungsleiter arbeitet er auch eng mit Projektmanagern und Programmierern zusammen.
Tüfteln wie MacGyver
Kaum eine Maschine bei Progress Group ist standardisiert, und oft müssen sein Team und er lange tüfteln, um die ideale Lösung für die Kundenanforderungen zu finden. Wie bei MacGyver wird so auch schon mal mit-
hilfe einer Kugelschreiberfeder ein Problem bei einer Maschine behoben. Obwohl es zunächst als Scherz begann, entwickelten Julian und seine Kollegen tatsächlich mithilfe einer Kugelschreiberfeder eine Lösung für ein reales Problem bei einer Maschine. Skaliert und leicht angepasst wurde dann mithilfe dieser spannenden und außergewöhnlichen Idee eine Maschine optimiert und ist nun erfolgreich in Betrieb. „Hier werden originelle Ideen gefördert, Fehler als Lernchance gesehen und Freiheiten zur Entwicklung passender Lösungen gegeben. Es gibt keine Beschränkungen, keine dummen Ideen, sondern Raum für Experimente und Innovation“, sagt Julian, denn jeder Tag bringt neue Herausforderungen, bei denen er kreativ sein und tüfteln kann. l
Ein Talent für Technik – der Weg von Julian Widmann.
Die Progress Group Dual Academy verbindet Wissen aus Seminaren mit praktischer Ausbildung am Arbeitsplatz.
Ein solides Wachstum – so könnte man die Entwicklung der 300 heimischen Top-Unternehmen auf den Punkt bringen. Ganz die großen Sprünge wie noch 2022, als drei Viertel der heimischen Betriebe aufgrund der steigenden Inflation und der horrend hohen Preise für Strom und Gas ihre Verkaufspreise erhöhten, gab es 2023 nicht mehr. Aber die Gesamterlöse blieben stabil. Addiert man die Gesamtleistung der Top-300-Unternehmen, kommt man auf Erlöse in Höhe von 31,8 Milliarden Euro, das sind 322 Millionen Euro mehr als noch 2022.
UMSATZKÖNIG IST – wie bereits im Vorjahr – die Landesenergiegesellschaft Alperia. Mit Gesamterlösen in Höhe von 2,72 Milliarden Euro. Wenngleich sie die Spitzen-Erlöse von 2022 in Höhe von 3,64 Milliarden Euro weit verfehlte. Der Grund ist schnell erklärt. Angefeuert durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, schnellte 2022 der durchschnittliche Einheitspreis an der Strombörse nach oben – auf unglaubliche 304 Euro/ MWh. Während Private und Betriebe unter diesen extrem hohen Preisen litten, stiegen die Erlöse von Energieproduzenten
wie Alperia. 2023 nun ging der Einheitspreis an der Strombörse PUN wieder auf rund 127 Euro/MWh zurück – das entspricht in etwa dem Niveau von 2021. Trotzdem gelang es Alperia noch immer, die Aspiag Service GmbH – bis 2021 unangefochtener Umsatzkönig – auf die Plätze zu verwiesen. Und das obwohl die Tochter der österreichischen Spar-Gruppe ihre Erlöse um 7,6 Prozent steigern konnte, auf 2,5 Milliarden Euro. Aufgestiegen auf Platz 3 ist die Seetech Global Industries, also die ehemalige Leitner-Gruppe. Sie hat den Stahlriesen Acciaierie Valbruna auf Platz 4 verdrängt. Nicht mehr unter den Top Ten ist die Pusterer Rubner Gruppe und die Fri-El-Green Power AG der Gostner-Brüder.
OBWOHL DIE GESAMTEN ERLÖSE leicht stiegen, gingen von den Top-300-Unternehmen bei 93 die Erlöse zurück. Im Vergleich: 2022 mussten nur 38 Betriebe einen Umsatzrückgang hinnehmen.
Von den Top-Ten-Platzierten am stärksten gewachsen ist Iveco Defence Vehicles mit einem Plus von 29,3 Prozent. Die IvecoTochter mit Sitz in Bozen und einer Niederlassung in Vittorio Veneto produziert Militärfahrzeuge und Panzer – und die sind in Zeiten des Krieges in Europa äußerst gefragt. Am zweitstärksten konnte die Eurocar Italia GmbH zulegen. Mit einem Plus von 27,5 Prozent kommt das im Autohandel tätige Unternehmen auf Erlöse von 527 Millionen Euro. Wobei der Gesamtumsatz weit höher liegt, laut Auskunft des Pusterer Geschäftsführers Matthias Moser liegt er bei 2,2 Milliarden Euro. Damit würde Eurocar Platz 3 in unserem Ranking belegen. Da Südtirol Panorama aus den Einzelbilanzen von Unternehmen, die nur intern konsolidieren, aber keine Firmengruppen bildet, werden die Unternehmen im Ranking einzeln angeführt. Fakt ist: Die Gruppe, die zur Salzburger Porsche-Holding gehört, wächst und wächst. 47 Standorte, sprich Autohäuser, in Norditalien gehören mittlerweile zur Eurocar-Gruppe, darunter das Porsche-Zentrum Auto Carrera und der Audi-Vertragshändler In Car in Bozen. Ein zweistelliges Umsatzplus unter den Top Ten gab es übrigens auch für die Agba AG: Die Autohäuser der Brüder Barchetti erzielten Erlöse von 499,3 Millionen Euro und schafften es so in die Top Ten.
SEIT DEM ERSTEN ERSCHEINEN der „Top-300-Unternehmen“ im Jahr 2009 berücksichtigt unser Magazin nicht nur die Erlöse, sondern auch alle anderen Kriterien, nach denen ein Betrieb gewertet wird. Gerankt werden nicht nur der Umsatz – also die Gesamterlöse –, sondern auch der Gewinn, die Umsatzrendite, das Eigenkapital, die Personalkosten oder der Cashflow. Und das Ranking zeigt: Obwohl die Gesamterlöse leicht stiegen, konnten die 300 größten Betriebe ihre Rekordgewinne vom Vorjahr nicht halten. Schrieben sie 2022 noch Nettogewinne (nach Abzug der Steuern) in Höhe von 1,62 Milliarden Euro, so waren es im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,27 Milliarden Euro. Wobei der Vergleich hinkt, denn die Gewinne 2022 waren von einer Sondersituation geprägt: Vom Rekordgewinn der Brunecker Intercable GmbH in Höhe von 442,7 Millionen
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Grüne Strategien für effiziente Lieferprozesse: Mit dem neuen Logistikzentrum hat Würth ein mutiges Millionenprojekt realisiert, das für Innovation, Sicherheit und Nachhaltigkeit steht.
Würth zeigt mit seinem neuen Logistikzentrum, dass wirtschaftlicher Erfolg, ökologische Verantwortung und ein optimiertes Arbeitsumfeld Hand in Hand gehen können. Die Investition in dieses hochmoderne Gebäude ist ein Zeichen für Innovationskraft und ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.
Würth ist führend in der Entwicklung, Herstellung und im Vertrieb von Montageund Befestigungsmaterialien. Das Unternehmen beschäftigt rund 4.000 Mitarbeitende und bedient mit seinen 130.000 Produkten etwa 300.000 Partner aus den Bereichen Automotive, Handwerk, Bau und Industrie. Das 2024 eröffnete neue Logistikzentrum in Neumarkt ist ein Beispiel für den Mut und die Innovationskraft des Unternehmens.
Der neue Logistics Hub ist ein Symbol für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Die
Planungen begannen 2017 mit den Zielvorgaben Automation, Effizienz und Sicherheit. 2022 wurde der Bau des Gebäudes begonnen, das auf Geothermie und Photovoltaik setzt und emissionsfrei arbeitet. Das neue Logistikzentrum ist zu 70 Prozent automatisiert, was die Arbeitsumgebung und die täglichen Aufgaben der Mitarbeitenden deutlich verbessert hat.
Highlight ist der OSR Shuttle EVO: 300 Shuttles bewegen sich zwischen fünf Gängen durch das Gebäude, das insgesamt 160.000 Lagerplätze zählt. Dies erhöht die Genauigkeit und Effizienz der Prozesse und verbessert die Sicherheit durch ein innovatives Brandschutzsystem.
Mit dem „goods-to-person“-Konzept übernehmen die Shuttles einen Großteil der Aufgaben, die bisher die Mitarbeitenden übernommen haben, was die Effizienz weiter
steigert. Die verbesserte Ergonomie und reduzierte Fehlerquellen tragen zu einer besseren Arbeitsumgebung bei. Mitarbeitende werden nach ihren Kompetenzen in verschiedene Zonen aufgeteilt, wodurch eine optimale Ressourcenverteilung sichergestellt wird.
Würth hat ein mutiges Millionenprojekt realisiert, das für Innovation, Sicherheit und Nachhaltigkeit steht und gleichzeitig das Wohl der Mitarbeitenden verbessert sowie den Kundenservice optimiert. l
Die Landesenergiegesellschaft bleibt Südtirols Umsatzkönig. Die 3-Milliarden-Euro-Grenze konnte Alperia im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar nicht mehr knacken, die Erlöse sind dennoch beachtlich: Im Jahr 2023 betrugen sie über 2,7 Milliarden Euro, das sind zwar 25,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, aber immerhin 30,8 Prozent mehr als zwei Jahre zuvor.
INTERESSANT AUCH: Obwohl die ersten Monate des Jahres 2023 überaus trocken waren, konnte Alperia mit der Wasserkraft am
Ende um 43 Prozent mehr Strom erzeugen als noch ein Jahr zuvor. Vor allem da die Niederschlagsmengen im November und Dezember über dem Durchschnitt lagen. Die Photovoltaikproduktion ging 2023 dagegen leicht zurück.
GENAUSO WIE 2022 musste Alperia auch im Jahr 2023 Einschnitte im Trading hinnehmen: Der Verkauf im Großhandel ging um 52 Prozent zurück. Bei den Endkunden ging er um 30 Prozent zurück. Trotz dieser Rückgänge schloss Alperia mit einem Net-
Der Arzkar Stausee gehört zum Alperia-Pumpspeicherwerk Kuppelwies im Ultental: Bei geringer Stromnachfrage wird das Wasser vom darunterliegenden Stausee Weißbrunn hoch gepumpt, um bei hoher Stromnachfrage wieder verwendet zu werden.
Foto: Alperia
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togewinn – trotz des außerordentlichen Solidaritätsbeitrags an den Staat in Höhe von 18 Millionen Euro – von 148,1 Millionen Euro. Im Vergleich: 2022 lag der Gewinn noch bei 62 Millionen Euro. Und die Eigentümer der Alperia – das Land Südtirol, die beiden Gemeinden Bozen und Meran sowie die Selfin – dürfen sich über eine Dividendenausschüttung in Höhe von 34 Millionen Euro freuen.
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Bonds für Privatanleger. Das Interesse war enorm: Innerhalb weniger Stunden waren die Anleihen mit einem Höchstbetrag von 250 Millionen Euro vergeben. Mit den grünen Anleihen will Alperia grüne Projekte für die Energiewende finanzieren, um seine Emissionen bis 2040 um 100 Prozent zu reduzieren.
Generaldirektor der Alperia
AG.
Auch wenn die Gesamtverschuldung 2023 um 13 Prozent niedriger ausfällt als noch 2022, beläuft sie sich noch immer auf über 1 Milliarde Euro. Die Schulden sollen nun stufenweise abgebaut werden – auf 590 Millionen Euro im Jahr 2027. Gelingen soll das nicht nur durch eine Umschuldung auf langfristige Finanzierungen, sondern auch durch die Ausgabe von Anleihen. Bereits 2022 hatte Alperia eine öffentliche grüne Anleihe in Höhe von 500 Millionen Euro für institutionelle Investoren emittiert. Ende Mai dieses Jahres folgten nun erstmals Green
Gelingen soll das unter anderem durch eine breitere Diversifizierung. Neben der Wasserkraft möchte Alperia die Fernwärme, die Fotovoltaik und die Wasserstoffanlagen stärker ausbauen. Im Vorjahr hat die Landesenergiegesellschaft rund 175 Millionen Euro investiert, vor allem in die Modernisierung der Kraftwerke.
DAS LAUFENDE GESCHÄFTSJAHR 2024 dürfte für Alperia ein gutes werden. Die ersten Monate des Jahres waren sehr niederschlagsreich. Allein im Jänner und Februar konnten 52,2 Prozent mehr Strom aus Wasserkraft produziert werden als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. (VP)
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Über Jahre war die Aspiag-Gruppe unangefochtener Umsatzkönig. Im Geschäftsjahr 2022 wurde sie erstmals von der Landesenergiegesellschaft Alperia an der Spitze abgelöst. Und auch 2023 hat es die Tochter der österreichischen Spar-Gruppe nicht zurück an die Spitze geschafft. Dabei konnte die Aspiag ihre Erlöse sogar steigern – von 2,33 auf 2,5 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 7,6 Prozent. Damit erging es der Aspiag sogar besser als dem Detailhandel in Italien, wo die Verkäufe um 2,8 Prozent gestiegen sind. Zurückzuführen unter anderem auf die gestiegenen Lebensmittelspreise, die in Italien 2023 um 9,8 Prozent nach oben gingen. Diese gestiegenen Preise wirkten sich bei Aspiag auch auf das Kaufverhalten aus: Die günstigere Produktlinie S-Budget – eine Eigenmarke – kam 2023 auf einen Umsatz von 76 Millionen Euro. Aspiag selbst bezeichnet die Eigenmarke mit ihren 705 Produkten als strategischen Entwicklungstreiber.
DIE ASPIAG GRUPPE zählt zur Handelskette Spar Österreich mit Sitz in Salzburg. Neben Österreich und Norditalien ist die Gruppe auch in Slowenien, Kroatien und Ungarn tätig. 2021 erwirtschaftete sie Erlöse von über 20 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt beschäftigt Spar Österreich 93.500 Mitarbeitende.
DIE ASPIAG SERVICE GMBH ist neben Trentino-Südtirol in Venetien, Friaul-Julisch Venetien, der Emilia-Romagna und der Lombardei aktiv. Insgesamt betreibt sie dort 250 Despar-, Eurospar- und Interspar-Märkte sowie vier Großhandelslagerhäuser. Dazu kommen 304 Einzelhandels-Filialen, die mit einem Franchisevertrag geführt werden. Nicht nur in Südtirol, sondern auch in Friaul-Julisch-Venetien ist das Handelsunternehmen Marktführer. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen mit Verwaltungszentrale in Mestrino und Rechtssitz in Bozen 9.285 Mitarbeitende, das sind 405 Mitarbeitende mehr als noch ein Jahr zuvor. Allein in unserer Region sind es 1.664 Mitarbeitende, davon 63,4 Prozent Frauen.
2023 WURDEN 68 Millionen Euro investiert, unter anderem um das Vertriebsnetz zu erweitern. Mit dem Geld wurden unter anderem neun neue Geschäfte eröffnet, darunter zwei direkt geführte Eurospar-Geschäfte – in Santarcangelo di Romagna und in Cremona – und sieben von Kaufleuten geführte Geschäfte. Außerdem wurden fünf bestehende Standorte renoviert.
AN DER SPITZE DER GESCHÄFTSFÜHRUNG steht seit Frühjahr Christof Rissbacher. Er war von 2012 bis 2021 Geschäftsführer der Spar-Zentrale Wörgl und damit zuständig für Spar in Tirol und Salzburg. Der Spar-Vorstand hat ihn nun nach Italien geholt. Seit dem Ausscheiden von Harald Antley im April 2023
Der Nordtiroler Christof Rissbacher steht seit Frühjahr an der Spitze der Geschäftsführung der Aspiag Ser vice GmbH, die 250 Despar-, Eurospar- und IntersparMärkte betreibt.
hatte Paul Klotz, der Präsident des Verwaltungsrates, interimsmäßig den Vorsitz der Geschäftsführung übernommen. Rissbacher zur Seite stehen die beiden bisherigen Geschäftsführer Francesco Montalvo und Massimo Salviato.
VOM NORDTIROLER RISSBACHER erhofft man sich vor allem einen Investitionsschub in Südtirol. An ihm liegt es aber auch, das Logistikzentrum Agrologic in Monselice in der Provinz Padua auf Linie zu bringen. „Wir werden weiter in das Agrologic-Logistikzentrum in Monselice und das Tann-Fleisch- und Wurstwarenverarbeitungszentrum investieren. Letzteres ist eine 13.000 Quadratmeter große Produktionsstätte, die uns die Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren aus regional kontrollierten Lieferketten für alle Aspiag-Geschäfte ermöglicht“, heißt es vonseiten des Unternehmens. Die Aspiag-Gruppe hat in das Zentrum bislang 200 Millionen Euro investiert. Diese umfangreichen Investitionen werden auch als Hauptgrund für den Verlust der Aspiag-Gruppe in Höhe von 5,2 Millionen Euro angegeben. Im Vergleich: 2022 belief sich der Gewinn noch auf 9,2 Millionen Euro.
Zentral in der Entwicklungsstrategie ist der Fokus auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Unter anderem mit der Marke „Von dahoam das Beste“, die derzeit allein für Südtirol über 3.400 Produkte von 400 lokalen Herstellern umfasst. (VP)
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Wie jedes Jahr listet Südtirol Panorama auch all die Unternehmen, die es dank eines kräftigen Plus erstmals oder erneut ins Ranking geschafft haben. Wobei sich unter den Top Ten einige Betriebe finden, die in Südtirol nur ihren Rechtssitz haben. Etwa die Eurasia Motor Company GmbH, die sich auf Autoimporte aus China spezialisiert hat.
DIE POHL IMMOBILIEN GMBH. Unter den Neueinsteigern befinden sich auch zwei Größen im Immobiliengeschäft: die beiden Bauträger Pohl Immobilien GmbH und Rohrer Immobilien GmbH, beide mit einem kräftigen Umsatzplus. Wobei die Bauträgertätigkeit sehr projektbezogen ist. Je nachdem, wann Projekte abgeschlossen werden, drückt sich das auch in den Bilanzen aus. Die Pohl Immobilien GmbH ist das beste Beispiel dafür. 2022 fiel die Gesamtleistung des Bauträgers auf 16,6 Millionen Euro zurück und Pohl schaffte es nicht mehr in die Top 300. Nun ist das Unternehmen wieder zu-
rück und erwirtschaftete mit Gesamterlösen von 29,2 Millionen Euro ähnlich viel wie 2021.
DAS 1981 vom Vinschger Peter Paul Pohl gegründete Unternehmen – mit drei Standorten und 30 Mitarbeitenden – ist im gesamten Prozess der Immobilienentwicklung tätig, also von der Standortauswahl und der Projektierung über den Bau bis hin zur Verwaltung und dem Vertrieb. Geführt wird es von Sohn Hans Martin Pohl und Tochter Magdalena. Zwischen 80 und 120 Wohnungen pro Jahr bauen und verkaufen die Pohls pro Jahr. 2023 etwa konnten sie die Wohnprojekte „Villa Auerhain“ in Auer, „Schorsch Adler“ in Kortsch und zwei Projekte in Seis und Völs übergeben. Zu den aktuellen Bauvorhaben zählen etwa „HanGarten“ in Lana, die Wohnanlage „Augusta65“ und „Belcanto“ in Bozen oder die Apartmentanlage „Residence Felicius“ in Laas. Gerade fertiggestellt wird das letzte Baulos des Projekts Laveno am Lago Maggiore. Dort, direkt am Seeufer, hat Peter Paul Pohl bereits vor über 20 Jahren das Gelände einer aufgelassenen Keramikmanufaktur gekauft. Seit 2013 wird gebaut, insgesamt sind rund 170 Wohnungen entstanden.
TROTZ DER VIELEN PROJEKTE spürt auch Pohl Immobilien die angespannte Lage in der Bauwirtschaft. Das zeigt sich am Gewinn, der innerhalb eines Jahres von 2 auf 1,5 Millionen zurückgegangen ist. Vor allem die Teuerungen für Energie und Baumaterialien drückten auf die Margen. Dazu kommt die Zurückhaltung der Käufer aufgrund der Zinserhöhungen. „Wir bemerken nun aber, dass es wieder aufwärts geht, auch da es vonseiten der Banken wieder attraktive Fixzinsangebote gibt“, sagt Hans Martin Pohl. (VP)
Foto: Manuela Tessaro
Die Geschwister Hans Martin und Magdalena Pohl zählen zu den erfolgreichsten Bauträgern im Land.
NordformGmbH
VERARBEITUNG VON BLECH UND STAHL, VINTL
Einen vorerst einmaligen Ausflug in die Top 300 macht die Nordform GmbH. Das 2002 gegründete Pusterer Unternehmen konnte seine Erlöse 2023 um satte 52 Prozent steigern. Von 15,2 auf 23,1 Millionen Euro innerhalb eines Jahres. Doch es bleibt ein voraussichtlich nicht haltbarer Zuwachs. Der Grund: Nordform war die vergangenen Jahre sehr erfolgreicher Zulieferer für die Automobilindustrie, konkret für Alpitronic, dem europäischen Marktführer für Schnellladesäulen für E-Autos. Im Zuge der Entwicklung des Hyperchargers im Jahre 2018 hat Nordform sogar als erster Lieferant das Gehäuse der Ladestationen produziert. Eine Zusammenarbeit, die sechs Jahre hielt, zu Spitzenzeiten hat Nordform 60 Stück die Woche produziert.
NUN WURDE DIE ZUSAMMENARBEIT mit Alpitronic – zugunsten anderer Zulieferanten – völlig unerwartet beendet. „Ein Umstand, den wir sehr bedauern, auch weil wir in Anbetracht der Erfolge der letzten Jahre auch kräftig investiert haben – in eine neue Halle, in neue Maschinen, in Mitarbeitende. Nun gilt es den Freiraum für neue Produktgruppen und neue Entwicklungen zu nutzen“, sagt Nordform-Geschäftsführer Marco Lamber. Und er ergänzt: „Ich bin niemand, der so schnell die Flinte ins Korn wirft. Wir sind gut aufgestellt und haben zum Glück eine gute Liquidität und ein solides Eigenkapital.“
NORDFORM IST – trotz des Rückschlags – für die Zukunft also gut gerüstet. In den vergangenen zwei Jahren hat der
Pusterer Betrieb in hochtechnologische Automations- und Robotik-Anlangen investiert und gehört mit seinen 25 Mitarbeitenden zu den führenden Unternehmen in der Bearbeitung von Feinblech. „Wir sind ein Spezialist für präzise gefertigte Blechteile, ein Experte in der Pulverbeschichtung und fertigen unter anderem Zargen aus Stahl oder Edelstahl“, erklärt Lamber. Für lokale wie internationale Unternehmen hat Nordform die vergangenen Jahre etwa Verkleidungen für Maschinen, Kühlgeräte, Dog-Toilets oder Kunststoff-3-D-Drucker gefertigt, aber auch Komponenten für Beleuchtungen oder Unterkonstruktionen für Fertigbäder. Mehrheitseigner der Nordform GmbH sind der Pusterer Bauunternehmer Josef Klapfer und sein Sohn Armin. (VP)
Top-IT für Top-Unternehmen
Stabilität, Leistungsfähigkeit, Zukunftssicherheit: Top-Unternehmen brauchen Top-Lösungen, gerade in der IT.
Die digitale Geschäftswelt wird immer flexibler und Schnelligkeit wird zum unverzichtbaren Erfolgsfaktor, insbesondere auch bei Südtirols Top-Unternehmen. Daten müssen jederzeit und überall für jeden Nutzer zur Verfügung stehen. Das erfordert neben einer hohen Datensicherheit vor allem ein grundsätzliches Überdenken bestehender Geschäftsprozesse. Hier haben gerade jene Unternehmen die Nase vorn, die sich durch die Entwicklung neuer, smarter Lösungen oder Geschäftsideen einen entscheidenden Vorsprung verschaffen. Genau an diesem Punkt kommen die Südtiroler IT-Experten von Systems ins Spiel, die sich in der immer schneller drehenden IT der modernen Business-Welt seit über 30 Jahren ganz zu Hause fühlen.
Dank langjähriger Erfahrung, umfangreichem Know-how, einem ungebrochenen Innovationsgeist und vielfältigen, flexiblen Serviceleistungen, die sich ganz an den individuellen Vorgaben der Kunden orientieren, hat sich das Südtiroler Unternehmen längst einen Namen gemacht. Die Kombination aus maßgeschneiderten IT-Lösungen, fundiertem Fachwissen und einem flexiblen, individuell gestaltbaren Service bildet das Gesamtpaket von Systems, dem mehr als 3.000 Unternehmen verschiedenster Größe und aus den unterschiedlichsten Branchen das Vertrauen schenken.
Gemeinsam über sich hinauswachsen
Die Bandbreite der IT-Serviceexperten reicht dabei von der Einrichtung einer optimalen ITInfrastruktur über volle Daten- und Cybersicherheit auf höchstem Niveau bis hin zu exakt zugeschnittenen IT-Lösungen, die es Kunden ermöglichen, ein Maximum an Effektivität aus der eigenen IT abzurufen und sich gleichzeitig voll auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können. „Wir kümmern uns um sämtliche Aspekte der Unternehmens-IT und schaffen ein stabiles und maßgeschneidertes digitales Unternehmensumfeld, das sich an den jeweiligen Anforderungen des
Gesamtpaket aus maßgeschneiderten IT-Lösungen, Expertise und flexiblem Service.
Betriebes orientiert“, erklärt Günter Wimmer, CSMO von Systems.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, verfolgen die IT-Experten von Systems mit höchster Konzentration die ständig wechselnden, modernen Herausforderungen des digitalen Marktes und entwickeln unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen und Zielvorgaben des Unternehmens ITLösungen, die nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in der Zukunft ideal funktionieren. „Viele unserer Kunden agieren in einem Wachstumsmarkt. Unsere Aufgabe in der IT ist es daher Lösungen zu finden, die sich jederzeit skalieren lassen, ohne dabei Einbußen in Sachen Effizienz oder Sicherheit hinnehmen zu müssen“, erklärt Günter Wimmer weiter, mit Verweis auf die hohe Kostentransparenz bei allen Leistungen von Systems.
Stichwort: Sicherheit Eine leistungsfähige und sichere IT ist das Um und Auf eines erfolgreichen Unternehmens. Aus diesem Grund wird auf das Thema Cyber-
und Datensicherheit größtes Augenmerk gelegt. Dazu stehen über 75 Mitarbeiter und ein einzigartiger Service zur Verfügung, der Unternehmen eine Erreichbarkeit an 365 Tagen im Jahr und maximale Flexibilität garantiert.
Mehr noch: Damit man erst gar nicht in den Reaktions-Modus verfällt, überwacht Systems die IT proaktiv, um im Bedarfsfall vorausschauend eingreifen zu können. Drei Standorte in Schlanders, Bruneck und Bozen sichern zudem eine persönliche Vor-Ort-Betreuung und im Ernstfall ein schnelles Eingreifen. All das macht Systems zu einem der führenden Unternehmen Südtirols im Bereich IT-Security und Data Protection.
Bestens gerüstet
Zudem ist Systems bevorzugter Partner von namhaften Herstellern wie Acronis, Barracuda und SentinelOne. Gerade bei großen Betrieben setzt Systems Extended Detection and Response, kurz XDR, ein. Daten aus verschiedenen Quellen werden dabei auf verschiedenen Sicherheitsebenen erfasst, Bedrohungen erkannt und gestoppt. Im angeschlossenen Security Operation Center (SOC) von Barracuda, dessen Premier-Partner Systems ist, kontrollieren rund 300 Spezialisten weltweit rund um die Uhr das Bedrohungsgeschehen, analysieren potenzielle Gefahren, reagieren auf Sicherheitsvorfälle und unterstützen bei der Untersuchung und Behebung von Problemen.
So zeigt sich einmal mehr, dass der Anspruch, das Komplexe zu vereinfachen, bei Systems nicht nur verfolgt, sondern aktiv gelebt wird. Und das 365 Tage im Jahr. l
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Die30 Aufsteiger desJahres
Wer tummelt sich unter den Aufsteigern des Jahres? Auch 2023 gibt es einen bunten Branchenmix bei den stärksten Erlöszuwächsen. Besonders gut auf den vordersten Rängen vertreten ist der Immobilien- und Bausektor; doch der Bogen reicht von Autoimport- und vermietung über IT-Dienstleistungen bis zum Pakettransport.
INTERCABLE AUTOMOTIVE SOLUTIONS
GMBH. Klare Nummer Eins ist aber ein Betrieb, der als Aushängeschild der Pustertaler Automobilzulieferbranche gilt. Ein stolzes Plus von 212 Prozent kann die Intercable Automotive Solutions GmbH vermelden. Mit fast 200 Millionen Euro Umsatz landet die nur mehr 15-prozen-
tige Tochter der Mutschlechner-Gruppe auf Platz 28 der Top 300. Damit liegt der Marktführer in der Hochvolt-Technologie für Elektromobilität ein ganzes Stück vor der Intercable GmbH (Platz 53), aus der die E-Mobility-Sparte vor zwei Jahren ausgegliedert und dann zu 85 Prozent an den US-Konzern Aptiv verkauft wurde.
DER SCHIEFE EINSTIEG in das Geschäftsjahr 2022 – mit Start Anfang Oktober –mag den Glanz des Aufsteiger-Golds verblassen lassen, da die Ergebnisse nicht vergleichbar sind. Dennoch kann der unabhängigen Business Unit der AptivUnternehmenssparte „Signal and Power Solutions“ ihre Strahlkraft nicht abgesprochen werden. Mit Werken in Bruneck, China, der Slowakei und Mexiko und 657 Beschäftigten positioniert sich die Intercable Automotive Solutions GmbH nach dem größten Deal der Südtiroler Wirtschaftsgeschichte stärker denn je als wichtiger Wegbegleiter der Automobilindustrie beim herausfordernden Elektrifizierungsprozess. Zentrum der Innovationskraft bleibt Bruneck – als Hauptsitz des Intercable Technology Centres, das mit zusätzlichen Entwicklungsteams in Asien und Ohio auf über 150 hochqualifizierte Mitarbeitende zählen kann.
DIE BRAUCHT ES AUCH auf einem Markt, der 2023 durch eine extrem instabile Nachfrage durch die Autobauer und extreme Kostensteigerungen bei Energie und Rohstoffen gekennzeichnet war. Bedingungen, unter denen das Ertragspotenzial noch nicht ausgeschöpft werden konnte, wie es in der Bilanz heißt. Priorität für das Management und Präsident Klaus Mutschlechner bleibt deshalb, die Effizienz weiter zu steigern und Prozesse und Strukturen laufend anzupassen. (SP)
DecorGmbH BAUUNTERNEHMEN, WENGEN
Die Belegschaft der Decor GmbH. Der Gadertaler Betrieb profitierte von den nationalen Fördermaßnahmen und mutierte 2023 zum Generalunternehmen.
Die Geschichte der Gadertaler Decor GmbH im Jahr 2023 ist die Geschichte eines Unternehmens, dessen Mut belohnt wurde. Im Top-300-Ranking ist der Betrieb vom 283. Platz auf den 116. Platz nach vorne geprescht und belegt bei den „Top-Aufsteigern 2023“ den zweiten Rang.
Decor erzielte Gesamterlöse in Höhe von 52,9 Millionen Euro, das ist ein Plus von sagenhaften 188,4 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr. Der Brutto-Cashflow 2023 konnte gar versechsfacht werden: von 700.000 Euro auf 4,2 Millionen Euro.
KERNGESCHÄFT DES UNTERNEHMENS sind eigentlich der Innenausbau, Wärmedämmungsverbundsysteme und Fassadengestaltung. Nationale Fördermaßnahmen, wie der „Superbonus 110-Prozent“, „Ecobonus“ oder „Bonus
Casa 50“ haben das Geschäft 2023 jedoch dermaßen belebt, dass Decor in die Rolle des Generalunternehmers schlüpfte und Gewerke, die es selbst nicht ausführen konnte, an Subunternehmen vergeben hat. Für Decor-Kunden bedeutete dies einen schlüsselfertigen All-in-one-Service. Vor allem Mehrfamilienhäuser griffen auf die Dienstleistungen der Decor GmbH zurück. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass das Personal, gegenüber 2022, nur um drei Personen aufgestockt werden musste: von 44 auf 47 Beschäftigte. Die positive Unternehmensentwicklung lässt sich auch am Gewinn ablesen: Lag dieser 2022 noch bei 300.000 Euro, schlagen 2023 satte 3,4 Millionen Euro zu Buche. Damit hat die Decor GmbH ihren Gewinn gegenüber dem Vorjahr verzehnfacht.
„Wir haben einen CEO und zwei neue Projektleiter eingestellt, um den Verwaltungsaufwand zu stemmen. Jetzt, wo ein hervorragender Unternehmensgewinn unterm Strich steht, können wir schmunzeln. Jedoch hatten wir viel Skepsis bei Lieferanten und Subunternehmen zu überwinden und mussten Liquiditätsprobleme bewältigen“, erzählt Decor-Firmeninhaber Sepl Miribung. (HS)
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Die30 gewinnstärksten
UnternehmendesRankings
Wie bereits in den Vorjahren liegen die Branchen Energie und Stahl ganz vorne bei den gewinnstärksten Unternehmen. Den höchsten Nettogewinn erzielte die Landesenergiegesellschaft Alperia, er erhöhte sich um 139 Prozent auf 148,1 Millionen Euro. Dicht gefolgt vom Stahlriesen Acciaierie Valbruna mit einem Nettogewinn von 130,6 Millionen Euro.
FRI-EL-GREEN POWER AG. Und auch die Nummer 4 kommt aus der Energiebranche. Gemeint ist die Gruppe Fri-El. Wenngleich der Gewinn von 97,7 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 69,7 Millionen Euro im Jahr 2023 deutlich geschrumpft ist. Der Grund ist schnell erklärt: Die RekordStrompreise im Jahr 2022 sind wieder auf ein gewohntes Niveau zurückgegangen. Entsprechend gingen auch die Erlöse von Fri-El deutlich zurück: von 622,4
Die 1991 von den drei Brüdern Thomas, Josef und Ernst Gostner gegründete Fri-El Green Power AG zählt zu den führenden Stromproduzenten aus erneuerbaren Energien in Italien.
auf 381,2 Millionen Euro innerhalb eines Jahres. Damit fiel das Unternehmen der Brüder Gostner im Gesamtranking vom 7. auf den 16. Rang zurück.
NICHT NUR DIE PREISE gingen 2023 zurück, auch die Produktionsmenge reduzierte sich. Wobei die 39 Windparks in Italien, Spanien und Bulgarien – sie sind mit rund 80 Prozent der größte Produktionszweig – dank guter Windverhältnisse ein Topjahr hinter sich haben. Die Produktion stieg um 11,7 Prozent. Zufrieden können die Gostners wieder mit der Wasserkraft sein, die drei Anlagen produzierten – nach dem extrem trockenen Jahr 2022 – wieder doppelt so viel Energie. Und weiter ausgebaut hat Fri-El den Bereich Photovoltaik, mit mittlerweile mehr als zehn Anlagen in Italien und in Rumänien.
Zweistellige Rückgänge gab es dagegen im Bereich Biomasse, flüssige Biomasse und Biogas.
DA FRI-EL mit ihren 111 Tochtergesellschaften und 36 Beteiligungen weiter expandieren will, investierten die Gostners kräftig in die Belegschaft. Die Zahl der Mitarbeitenden erhöhte sich im Vorjahr von 292 auf 388. Zufrieden zeigt sich Josef Gostner auch mit der Entwicklung der Fluggesellschaft Sky Alps, die laut seinen Aussagen 2023 über 100.000 Passagiere zählte.
Die Gostner-Brüder zählen zu den absoluten Top-Betrieben des Landes. Sie belegen nicht nur Rang 4 bei den gewinnstärksten Unternehmen, sondern auch Rang 8 bei den rentabelsten, Rang 6 bei den vermögendsten und Rang 4 bei den ertragreichsten Betrieben. Und zählen obendrein mit Platz 6 zu den größten Steuerzahlern des Landes. (VP)
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Selbst wenn sich unter den 30 gewinnstärksten Unternehmen einige befinden, die Energie erzeugen – weitaus mehr Industriebetriebe konsumieren viel Energie. Und die Strom- und Gaspreise sind nach wie vor ein Problem im Kostenmanagement vieler Unternehmen, zeigt das Beispiel GKN Sinter Metals.
5,3 Millionen Euro gab der weltweit größte Hersteller von Präzisionskomponenten aus Metallpulver 2023 dafür aus. Auch deshalb stiegen die Kosten für Dienstleistungen im vergangenen Jahr um fast 10 Millionen Euro. Da sich aber vor allem die Preise für Rohstoffe wieder normalisierten, konnte die Tochter des börsennotierten britischen Dowlais-Konzerns die Produktionskosten insgesamt sogar leicht senken.
GKNSinterMetalsAG PULVERMETALLURGIE, BRUNECK
UNTER DEM STRICH fiel der Gewinn zwar nicht mehr so üppig aus wie 2022, als das Unternehmen – dank des Verkaufs seiner Beteiligung an GKN Hydrogen um 13,7 Millionen Euro –einen Gewinn von stolzen 43 Millionen Euro schrieb. Mit 35,5 Millionen Euro im Jahr 2023 platziert sich GKN Sinter Metals aber dennoch auf Rang 7 der gewinnstärksten Unternehmen.
AUCH UMSATZMÄSSIG verlief das vergangene Geschäftsjahr zufriedenstellend: mit einem leichten Plus von knapp 3 Prozent auf 231 Millionen Euro. Der Großteil des Umsatzes, also knapp 80 Prozent, wird am Sitz in Bruneck erwirtschaftet; 21 Prozent dagegen im Werk in Cernusco sul Naviglio bei Mailand. Wichtigster Exportmarkt
„Mit einem Generationswechsel sind manche Fakten keine Fakten mehr.“
für den Automotive-Zulieferer, dessen Sintermetall-Komponenten auch in anderen Geräten mit Elektromotoren zu finden sind, ist Deutschland. Dort wurden 22 Prozent des Umsatzes generiert, sogar etwas mehr als in Italien. Insgesamt gingen die Exporte 2023 zurück; außerhalb Europas, vor allem in China und den USA, konnten jedoch Zuwächse verzeichnet werden. Die digitale Transformation scheint sich auch in den Beschäftigtenzahlen des Unternehmens niederzuschlagen. Mit durchschnittlich 782 Beschäftigten sank der Personalstand 2023 um knapp 7 Prozent. Ein Abbau, der vor allem in den Produktionshallen vorgenommen wurde, wo die Zahl der Arbeiterinnen und Arbeiter von 613 auf 569 zurückging. (SP)
Was macht Unternehmen über Generationen hinweg erfolgreich?
Ein Workshop, geleitet von Jill Schmelcher in Kooperation mit Dorotea Mader (Human&Human) und praxisnahen Beispielen zum Thema Generationswechsel der Familie Niederstätter.
Der Name Frener & Reifer steht für Fassadenbau der Superlative. Seit 50 Jahren realisiert das Unternehmen aus Brixen weltweit außerordentliche Gebäudehüllen aus Metall und Glas.
Es ist ein besonderes Jahr für das Fassadenbau-Unternehmen Frener & Reifer aus Brixen: Es feiert sein 50-jähriges Bestehen. 50 Jahre voller spektakulärer Bauprojekte weltweit, die regelmäßig die Welt ins Staunen versetzen. 50 Jahre voller herausragender Ingenieurs- und Handwerkskunst, die solche Projekte erst möglich machen. Und 50 Jahre voll von leidenschaftlichem Teamwork und „schweiß“-treibender Arbeit.
Imposante Fassade für neues Red Bull Stadion
Dieses Erfolgsrezept hat Frener & Reifer zu einem der weltweit führenden Unternehmen für komplexe Sonderkonstruktionen im Glasund Stahlbau gemacht. Namhafte Kunden wie Red Bull vertrauen auf die hohe Ausführungsqualität des Brixner Unternehmens. So erhielt Frener & Reifer den Auftrag für die hochkomplexe Fassade des neuen Eishockey- und Basketballstadions „SAP Garden“ in München. „Der Kunde wünschte sich eine eindrucksvolle Fassade, deren Form an Eishockeyschläger erinnert. Auf Basis der architektonischen Entwürfe haben wir die technische Planung, Fertigung und Montage dieser Sonderkonstruktion übernommen – und über 260 handwerklich gefertigte Aluminium-Lisenen erfolgreich montiert“, berichtet Michael Fischnaller, technischer Projektleiter bei Frener & Reifer.
Frener & Reifer realisiert die komplexe Fassade für das neue Red Bull Stadion „SAP Garden“ in München.
Das Projekt war ein voller Erfolg, und bald öffnet das Stadion seine Tore. Der Münchner Olympiapark wird damit um ein weiteres Meilensteinprojekt bereichert – nicht zuletzt dank der technischen Expertise und dem handwerklichen Know-how der Brixner Fassadenbauer. l
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Frener & Reifer GmbH
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Die30 rentabelsten UnternehmendesRankings
Kein Unternehmen war 2023 so rentabel wie die Piz de’ Sella AG in Wolkenstein. Gemessen wird die Rentabilität an der Umsatzrendite, auch Return On Sales (ROS) genannt. Sie gilt als einer der wichtigsten Indikatoren für die Produktivität und Effizienz eines Unternehmens. Die Zahl zeigt das Verhältnis vom Nettogewinn zum Umsatz. Sprich: Wie viel hat das Unternehmen in Bezug auf den erreichten Umsatz verdient? Dabei hat jede Branche ganz unterschiedliche Margen, Premiumanbieter haben in der Regel höhere Umsatzrenditen als Massenhersteller. Wie bereits in den Vorjahren zählen gar einige Betriebe aus dem Tourismus zu den 30 rentabelsten Unternehmen, 2023 gleich fünf Seilbahnunternehmen. Am rentabelsten arbeitete der Seilbahnbetreiber Piz de’ Sella AG mit einer Umsatzrendite von 40,6 Prozent. Auf Platz zwei liegt das Energieunternehmen Sicet (Società Italiana Centrali ElettroTer-
miche), auf Rang drei die Sparim AG. Die in der Immobilienverwaltung tätige Sparkassen-Tochter kommt auf eine Umsatzrendite von 34,5 Prozent.
PIZ DE’ SELLA AG. Der Tourismus knackt wieder Rekorde. Und davon profitieren Erfolgsunternehmen wie jenes der Familie Marzola, das Aufstiegsanlagen im Skigebiet Plan de Gralba betreibt und knapp 73 Prozent an der Plose Ski AG hält. Die Piz de’ Sella AG erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr (Bilanzstichtag Ende Oktober) Gesamterlöse von 18,8 Millionen Euro. Zurückzuführen vor allem auf den starken Skitourismus, der sich nach den Jahren der pandemiebedingten Einschränkungen, in Gröden wieder als Zugpferd des Tourismus erweist. Beeindruckend ist vor allem der Gewinn in Höhe von 7,6 Millionen Euro. 1,5 Millionen Euro wurden 2023 investiert, unter anderem in die Erneuerung der Seilbahn des Piz Sella.
IN EINEM INTERVIEW mit der deutschen Fachzeitschrift Mountain Manager wurde Igor Marzola 2016 gefragt, worin er die größten Herausforderungen für die nächsten Jahre sehe. Seine Antwort: „Wir müssen darauf achten, unseren Kunden immer wieder etwas Neues zu bieten.“ Diesem Credo Marzolas wurde 2023 ein leichter Dämpfer versetzt: Das Modernisierungsprojekt für die Langkofelbahn wurde vom Italienischen Alpenverein Cai und Umweltverbänden blockiert. Vorgesehen war, die Kapazität der Bahn – auf fast gleicher Strecke – zu erhöhen. 700.000 Euro sollten investiert werden. Dieses Projekt liegt jetzt vorerst auf Eis. Notwendig wird die Modernisierung, laut Piz de’ Sella, um die Attraktivität des Sommerangebotes zu erhöhen. (HS) Igor Marzola führt mit seiner Familie das rentabelste Unternehmen des Landes: die Aufstiegsanlagen Piz de’ Sella.
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Unter den 30 rentabelsten Unternehmen befinden sich neun Betriebe, die direkt oder indirekt mit dem Tourismus zusammenhängen. Darunter erstmals die Otmar Zimmerhofer GmbH, also das Alpine Luxury Spa Resort Schwarzenstein in Luttach im Ahrntal.
DIE GESCHICHTE des Hauses darf als wahre Erfolgsstory bezeichnet werden und geht zurück auf das Jahr 1985. Damals wurden die drei Brüder Otmar, Paul und Oskar Zimmerhofer – nach dem frühen Tod ihres Vater – von ihrem Onkel aus der gemeinsamen Baufirma ausbezahlt. Und sie ergriffen die Chance und erwarben das 112-Betten-Hotel Schwarzenstein aus dem Konkurs. Mit kaum Erfahrung – ihre Mutter führte eine kleine Pension in Steinhaus – schmissen sie sich ins Projekt Hotellerie.
DIE ERSTE GRÖSSERE INVESTITION erfolgte im Jahr 2000, nach dem Abfla-
OtmarZimmerhoferGmbH HOTELLERIE, LUTTACH
chen des Baustopps im Tourismus. Entscheidend für das Wachstum war aber vor allem die Erweiterung 2014, als 50 neue Betten dazukamen. 2017 erneuerten sie erneut und 2022 schließlich der große Wurf: 20 Millionen Euro hat die Familie Zimmerhofer vor zwei Jahren investiert. Elf neue Suiten kamen dazu, auf dem Rooftop entstand unter anderem ein Infinity Pool mit 23 Metern Länge, es kam eine Sauna Outdoor Lounge dazu und speziell für Familien wurde in eine 60 Meter lange Wasserrutsche und eine Indoor-Turnhalle mit Fußball- und Basketballplatz investiert. Das Hotel ist gut aufgestellt und zählt zu den wenigen heimischen Tourismusbetrieben mit kaum Fremdverschuldung.
2023 KAM DAS HOTEL mit seinen mittlerweile 132 Zimmern auf Erlöse von 21,4 Millionen Euro. Wobei das Plus von 52,9 Prozent erklärt werden muss. „Wir hatten ja 2022 den großen Umbau. Entsprechend war unser Haus nur die
Hälfte des Jahres geöffnet. Und das erklärt auch den starken Anstieg im Geschäftsjahr 2023, als wir wieder unseren Normalbetrieb hatten“, erklärt Otmar Zimmerhofer. Eine Rolle spielten aber auch die vorgenommenen Preiserhöhungen. „Ein notwendiger Schritt nach den Kosten- und Zinsexplosionen im Jahr 2022“, sagt Otmar Zimmerhofer. Probleme, die Preissteigerungen durchzusetzen, hatten die Pusterer Hoteliers nicht: „Dank der qualitativen Erweiterung konnten wir sogar gewisse Stammgäste zurückgewinnen.“
DIE SOLIDE RENTABILITÄT hängt vor allem mit der guten Auslastung zusammen. Das Hotel hält 47 bis 48 Wochen im Jahr geöffnet. Das schafft gleichmäßige Umsätze und hilft im Kampf um die Talente. „So können wir unseren rund 160 Mitarbeitenden einen Ganzjahresvertrag anbieten, das kommt vor allem bei der Belegschaft aus dem Tal sehr gut an“, sagt Zimmerhofer. (VP)
Das familiengeführte Hotel Schwarzenstein in Luttach im Ahrntal hat erst vor zwei Jahren 20 Millionen Euro investiert.
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Datef weiter auf Erfolgskurs
Das abgelaufene Geschäftsjahr war für Datef von Wachstum geprägt, mit einem Umsatzplus von 60 Prozent und einem Mitarbeiterzuwachs von 42 Prozent in vier Jahren.
Move Forward – Markteintritt in der DACHRegion
Der Eintritt in die DACH-Region in Partnerschaft mit der Var Group markiert einen wichtigen Schritt. Allianzen mit Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz erweitern das Dienstleistungsportfolio und fördern den Ausbau eines internationalen Kundenstamms. Datef will den Marktanteil über die Landesgrenzen hinweg durch innovative Lösungen und exzellenten Kundenservice steigern.
Kundenzufriedenheit und personalisierte Lösungen
Datef setzt auf Kundenorientierung und Service-Exzellenz. Das Unternehmen arbeitet durch interne Feedbacks sowie KundenFeedbacks kontinuierlich an Verbesserungen im Service-Bereich, um die hohe Kundenzufriedenheit weiterhin sicherzustellen.
Move Together – Mitarbeiterentwicklung und Diversität
Datef setzt auf die Entwicklung und Förderung seiner Mitarbeitenden. Interne und externe Schulungsprogramme unterstützen die Karrierepläne der Beschäftigten. Zudem wird eine inklusive Arbeitsumgebung ge-
schaffen, um Talente zu fördern und zu halten. „Wir bieten nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern eine Umgebung für persönliche und berufliche Entfaltung“, so Giuliano Corvetta. Datef verfolgt das Prinzip „Hire for Attitude & Train for Skills“, um neugierige und kritisch denkende Personen zu fördern, die den Unternehmenswerten entsprechen.
Move Digital – Digitale Transformation
Datef treibt die digitale Transformation voran, um Unternehmen bei der Modernisierung ihrer Prozesse zu unterstützen. Im Fokus stehen Sicherheitslösungen, Cloud-Dienste und Datenanalysen, die Kunden signifikante Vorteile bieten. Durch die Synergien mit der Var Group erweitert Datef sein Angebot um Cloud-Lösungen, Business Applications, Cyber Security und Industrial Digital Twins.
Zusammenarbeit mit Universitäten
Datef kooperiert mit Universitäten im Bereich künstliche Intelligenz und Arbeit 4.0, um Innovation zu fördern. Ausbildungsprogramme sollen neue Talente hervorbringen und Forschungsinitiativen unterstützen.
Blick in die Zukunft
Datef plant, einen zweiten Standort in Bozen
aufzubauen und seine Büroflächen zu erweitern. Die Zusammenarbeit mit der Var Group wird intensiviert. Durch strategische Investitionen und eine starke Unternehmenskultur sieht sich Datef für weiteres Wachstum und Erfolg gut gerüstet. l
Über Datef
Datef AG ist ein führendes Unternehmen in der IT- und Cyber Security-Branche mit Sitz in Bruneck und Bozen. Seit 1988 bietet Datef innovative Lösungen und Dienstleistungen für Unternehmen über die Landesgrenzen hinaus an. Mit einem klaren Fokus auf Kundenzufriedenheit, Innovation und Zuverlässigkeit hat sich Datef als vertrauenswürdiger Partner für renommierte Unternehmen etabliert.
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Datef AG
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Die30größten Arbeitgeber desRankings
Die Seetech Global Industries bleibt an der Spitze und besetzt zum zweiten Mal in Folge die Position als größter Arbeitgeber des Landes mit Personalkosten in Höhe von über 332 Millionen Euro. Dicht gefolgt von der Aspiag auf Platz 2 und Markas auf Platz 3.
SEETECH GLOBAL INDUSTRIES GMBH. Die ehemalige Leitner-Gruppe performt wie noch nie. Mit Erlösen in Höhe von knapp 1,6 Milliarden Euro macht sie im Gesamtranking noch einmal einen Platz gut und klettert auf Rang 3 der umsatzstärksten Unternehmen. Der Konzern ist der weltweit kompletteste Anbieter von Berg- und Wintertechnologie. Und er setzt mit seinen sechs Bereichen Maßstäbe in Punkto Design, Innovation, Technik und Kreativität. Stärkster Bereich bleiben weiter die Seilförderanlagen, sie machen 58 Prozent am Gesamtumsatz aus. 97 neuen Anlagen in 20 Ländern haben die Firmen Leitner, Poma, Agudio und
In Mexiko Stadt können dank der Eröffnung einer weiteren städtischen LeitnerSeilbahn täglich rund 35.000 Menschen transportiert werden.
Bartholet 2023 errichtet. In Italien etwa hat Leitner elf neue Seilbahnen gebaut. Darunter die 10er-Kabinenbahn auf der Plose, konzipiert nicht nur für den Skisondern auch für den Bike- und Mountaincart-Transport – eine Weltneuheit. Weltweit einzigartig ist auch das Projekt „Matterhorn Alpine Crossing“. Die neue 3S-Bahn verbindet die Bergstation Klein Matterhorn in der Schweiz mit der Talstation Testa Grigia in Italien – so rücken Zermatt und Breuil-Cervinia noch näher zusammen. Und in Mexiko Stadt können dank der Eröffnung einer weiteren städtischen Leitner-Seilbahn täglich rund 35.000 Menschen transportiert werden. Eine gute Performance haben auch die Pisten- und Kettennutzfahrzeuge von Prinoth und Jarraff hingelegt. Der Bereich macht 32 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Prinoth konnte mit dem Husky EMotion – dem emissionsfreien und weltweit ersten elektrischen Pistenfahrzeug – vor allem in den USA punkten. Dazu kam der Ausbau der Produktions- und Lagerstätten im deutschen Herdwangen, in Telfs in Nordtirol und in der Slowakei. Sehr erfolgreich verlief auch der Bereich technische Beschneiung, Demaclenko konnte erstmals über 2.100 Schneeerzeuger in nur einem Jahr verkaufen. Und auch der Sterzinger Wasserkraftspezialist Troyer, den die Gruppe im Vorjahr übernommen hat, zieht wieder an und konnte sich wichtige Aufträge in Nepal und Georgien sichern.
SEETECH KOMMT auf weltweit 21 Produktionsstandorte, 120 Tochtergesellschaften und beschäftigt mittlerweile 4.656 Mitarbeitende, das sind 10 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. 80 Prozent des Umsatzes wurden in Europa und in Nordamerika generiert. (VP)
Foto: Leitner
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Das familiengeführte Dienstleistungsunternehmen Markas wächst und wächst. Die Erlöse stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 12 Prozent auf über 383 Millionen. Besonders der Markt in Italien entwickelte sich mit einem Plus von knapp 14 Prozent sehr gut. Markas konnte hier die vergangenen Jahre gar einige Großaufträge an Land ziehen: darunter für die Reinigung und Essenszubereitung in öffentlichen Krankenhäusern in fünf italienischen Provinzen sowie in den privaten Humanitas-Kliniken in Mailand. Während sich auch Österreich gut entwickelte – die Erlöse stiegen um 10 Prozent – entwickelt sich Deutschland noch nicht wie erwartet. „Wir sind dort erst seit 2017 aktiv. Und die Erfahrung hat uns gelehrt, dass der Eintritt in einen neuen Markt in der Regel zehn Jahre benötigt“, heißt es aus der Unternehmensleitung.
Die MarkasHolding befindet sich in Familienhand: Christoph Kasslatter mit seiner Frau Evelyn Kirchmaier und Mutter Haidrun.
antwortlich dafür sind die Wechsel bei Aufträgen: „Der Kollektivvertrag sieht vor, dass die Mitarbeitenden bei einem Dienstleisterwechsel vom neuen Dienstleister übernommen werden. Verliert Markas also eine Ausschreibung, wechseln die Mitarbeiter fast ausnahmslos zum Mitbewerber; gewinnt Markas einen neuen Auftrag, wechseln die Mitarbeiter vom Mitbewerber zu uns“, erklärt Generaldirektorin Evelyn Kirchmaier dieses branchentypische Phänomen. Insgesamt setzt sich die Belegschaft aus 96 Nationalitäten zusammen, die Mitarbeitenden – 84 Prozent davon sind Frauen – sprechen 63 verschiedene Sprachen. Das Durchschnittsalter beträgt 49 Jahre, wobei nur 13 Prozent der Mitarbeitenden jünger als 35 Jahre sind. 84 Prozent haben ein Arbeitsverhältnis in Teilzeit, nur 16 Prozent arbeiten in Vollzeit.
DIE GROSSAUFTRÄGE haben auch den Personalbedarf erhöht. Beschäftigte Markas im Jahr 2022 noch 10.900 Mitarbeitende, waren es 2023 über 12.348. Damit stiegen die Personalkosten von 252 auf knapp 280 Millionen Euro. Mit einer Personalkostenquote von 73 Prozent ist Markas nach wie vor das personalintensivste Unternehmen im Land. Dabei hat Markas eine sehr hohe Fluktuation. 2023 gab es 37 Prozent Neueinstellungen und 35 Prozent Austritte. Ver-
2022 WURDE MARKAS in eine Holding mit Sitz am MarkasTower in Bozen umgewandelt. Die Holding befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Familie Kasslatter. Haidrun Kasslatter ist nach wie vor Präsidentin des Verwaltungsrats, Sohn Christoph ist Geschäftsführender Gesellschafter in allen drei Ländern. Seine Frau Evelyn Kirchmaier ist Generaldirektorin in Italien. Für 2024 und 2025 rechnet Markas mit einer Konsolidierung des bestehenden Umsatzes. (VP)
Zum Wohle der Gemeinschaft
Fundraising, Spenden oder Sport- und Kultursponsoring. So unterstützt Despar lokale Gemeinschaften. Denn Engagement und Tradition schaffen Verbundenheit.
Die Unterstützung der lokalen Gemeinschaften in Form von Fundraising, Spenden oder Sport- und Kultursponsoring, hat bei Despar lange Tradition. Ein Engagement, dass sich auch im ersten Halbjahr bemerkbar macht, und dem Unternehmen das Vertrauen und die Wertschätzung der Kunden einbringt. Erst vor Kurzem hat Despar einen bedeutenden Beitrag zur Bergbauernhilfe geleistet und dem „Verein Freiwillige Arbeitseinsätze“ (VFA) eine Spende von 30.000 Euro überreicht.
„Wir von Despar sind überzeugt, dass es wichtig ist, sich einzubringen, schließlich sind wir seit mehr als 60 Jahren Teil der lokalen Wirtschaft, egal ob am Land oder in den Städten. Wir merken, dass dies von den Kundinnen und Kunden honoriert wird“, erklärt Despar-Direktor Robert Hillebrand.
Allein im vergangenen Jahr unterstützte Despar Hunderte von lokalen Initiativen in den Regionen mit über 1 Million Euro. In TrentinoSüdtirol etwa konnte, auch dank der Unterstützung und Sensibilität Tausender DesparKunden, wertvolle Unterstützung geleistet werden. Bei Spendenaktionen wurden rund 26.500 Euro an den Endometriose-Verein Südtirols übergeben und 15.000 Euro an den Verein „Nähe hilft heilen“, der bedürftigen Familien zur Seite steht, wenn es um Kindergesundheit geht. Weiters konnten 20.000 Euro der „Lebenshilfe Südtirol“ übergeben werden und knapp 13.000 Euro dem Kinderdorf „Villaggio del Fanciullo SOS Trento“ – um nur einige wichtige Initiativen zu nennen.
Auch der Bereich Sponsoring ist in dieser Hinsicht wichtig. Despar setzt in diesem Segment vor allem auf Jugendarbeit, Frauensport sowie Kultur. Die AHC Eurospar Lakers, eine Hockeydamen-Mannschaft aus dem Unterland, der Fussballverein ASV Milland oder das Magic Festival in Meran, das nunmehr seit elf Jahren ausgetragen wird, sind solche Beispiele. Die Vereine und Partner profitieren
mit seinem Helfer ein übergroßes Despar-Logo zur
Weihnachtliche Scheckübergabe an die Südtiroler Lebenshilfe im Rahmen der Aktion „Kleine Geste, große Wirkung“, Ende 2023.
dabei auch von der starken Visibilität, die sich durch diese enge Zusammenarbeit ergibt und auch Despar stärkt dadurch weiter die Verbundenheit des Unternehmens vor Ort.
Der Fokus auf Nachhaltigkeit und Regionalität steht auch im Mittelpunkt der Entwicklungsstrategie von Despar. Das zeigt sich auch in der Verwendung der Marke „Von dahoam das Beste“, die mehr als 3.400 Produkte und rund 400 lokale Produzenten umfasst.
Die Investitionen zur weiteren Verbesserung des Preis-Leistungs-Verhältnisses der Produkte stehen im Mittelpunkt der Strategie
Seit Jahren erfolgreich auf dem Eis unterwegs – die Hockey-Damen der AHC Eurospar Lakers.
2024 und bestätigen den Willen von Despar, Wachstum und Nachhaltigkeit zum Wohle der Gemeinschaft und der Verbraucher zu verbinden. l
Aspiag Service GmbH
Bruno-Buozzi-Straße 30 I-39100 Bozen T. +39 0471 241 820 ingo_wachtler@despar.it
Bergbauer Eduard Pichler vom „Hiaslhof“ bei Schenna mähte zusammen
Scheckübergabe in die Wiese.
Die30 vermögendsten UnternehmendesRankings
In dieser Kategorie ist das Siegerpodest seit Jahren in fester Hand: Accaierie Valbruna AG und Alperia AG hängen bei der Eigenkapitalausstattung auch heuer – fast – alle ab. Und auf den Rängen 3 und 4 liegen quasi ex-aequo der Handelsriese Aspiag Service GmbH und die Seetech Global Industries GmbH, sprich die ehemalige Leitner-Gruppe, mit einem Eigenkapital von knapp 700 Millionen Euro.
ACCAIERIE VALBRUNA AG. Ungeschlagene Nummer Eins ist aber einer der wenigen verbliebenen Rohstoffproduzenten in Bozens Industriezone: die Accaierie Valbruna AG, die im kommenden Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feiert. 1,65 Milliarden Euro beträgt das gesamte Eigenvermögen, das sind 127 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Dazu trägt auch der satte Gewinn in Höhe von 130,6 Millionen Euro bei. Allein unter Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen weist der europaweit führende Hersteller von rostfreiem Spezialstahl beeindruckende 670 Millionen Euro aus. Mit solchen Zahlen lässt es sich auch auf einem keineswegs einfachen Markt leichter arbeiten. Denn Krisen, ein hohes Zinsniveau, und eine laue Konjunktur wirken
sich klarerweise auf die Nachfrage nach Stahl aus. Die war 2023 auch nach rostfreiem Stahl nicht besonders prickelnd. Hohe Lagerbestände und ein anhaltender Preisdruck trugen dazu bei, dass die Gesamtleistung um über 15 Prozent auf 1,453 Milliarden Euro zurückging – womit der Stahlproduzent vom dritten auf den vierten Platz der Top-300 zurückfällt.
NEBEN DEM ÜPPIGEN Kapitalpolster wappnet sich das Familienunternehmen auch dank seiner Spezialisierung auf Produkte mit hohem Mehrwert und mit innovativen Herstellungsverfahren gegen raue Marktbedingungen und Dumpingpraktiken der starken Konkurrenz in China und Indien. Bis zu 700 unterschiedlichen Arten von rostfreiem Stahl, Nickellegierungen und Titan werden in den vier Produktionsstätten in Vicenza, Bozen, Fort Wayne (USA) und Welland (Kanada) hergestellt. Dazu kommt ein dichtes globales Vertriebsnetz aus fast 50 Lagern, das eine rasche Belieferung von Kunden vor Ort erlaubt. 2022 starb der Firmenpatriarch Nicola Amenduni im Alter von 103 Jahren. Seither wird Valbruna von seinen fünf Söhnen geführt. (SP)
Der Stahlriese Accaierie Valbruna AG feiert 2025 sein 100. Firmenjubiläum.
Zurück zur Bodenhaftung hieß es im vergangenen Geschäftsjahr bei der Rubner Holding. Nach der überhitzten Nachfrage und Preis-Kapriolen bei Holz und anderen Baumaterialien ist Südtirols bedeutendster Player im Bereich Holzbau von Rang 10 auf Rang 13 der Top-300 zurückgefallen. Die Gesamterlöse verminderten sich nach dem Boom der vergangenen Jahre um knapp 9 Prozent auf 405,6 Millionen Euro. Die Abkühlung der Baukonjunktur infolge hoher Zinsen und Inflation spiegelt sich auch im konsolidierten Jahresgewinn von 7,9 Millionen Euro wider – weniger als die Hälfte des außerordentlichen Jahresergebnisses 2022 in Höhe von 18,3 Millionen Euro. Dennoch hätte die Landung nach den von Super-Bonus und anderen Effekten begünstigten beiden Vorjahren weit härter ausfallen können, zeigt man sich beim Unternehmen zufrieden. Die sehr guten Ergebnisse würden klar über den Budgetvorlagen liegen, heißt es in der Bilanz. Vor allem zählt die Holding der Pusterer Unternehmerfamilie zu jenen
RubnerHoldingAG
HOLZVERARBEITUNG UND HOLZBAU, KIENS
Die Rubner-Tochter holzius GmbH zog im Jänner von Prad am Stilfserjoch in die neue holzius Heimstatt nach Eyrs.
Betrieben des Landes, die sich auch in schwierigen Jahren auf ein sehr weiches Polster stützen können: Das konsolidierte Eigenvermögen der Holding ist 2023 noch einmal um 11,5 Millionen auf 213,9 Millionen Euro angewachsen.
DIE STÄRKSTE PERFORMANCE erzielten im Vorjahr die strategischen Geschäftsfelder Türen und Fenster sowie Ingenieurholzbau. Mit Erlösen von über 150 Millionen Euro und mehr als 560 Beschäftigten ist die Planung, Realisierung und der Vertrieb von Gebäuden und Konstruktionen aus Holz mittler-
weile der größte Geschäftsbereich der Gruppe. Zweitwichtigstes erlösmäßiges Standbein ist die Holzindustrie mit dem Rubner-Werk in Olang, zwei Werken in Österreich sowie einem Holzgroßhandel im norditalienischen Raum.
AM DEUTLICHSTEN schwächelte das Geschäftsfeld Holzhausbau: Die Rubner Haus GmbH verzeichnete vor allem infolge von Preissteigerungen bei Subvergaben und der fehlenden Verfügbarkeit von qualifizierten Subunternehmen ein negatives Ergebnis. Eine Entwicklung, auf die mit einem umfassenden Reorganisationsprozess reagiert wurde.
Unter den massiven Nachfragerückgängen im privaten Hausbau – vor allem in Deutschland – litt auch der Absatz der leim- und metallfreien Vollholzhäuser der holzius GmbH. Dafür konnte die Rubner-Tochter 2023 ein eigenes großes Bauprojekt abschließen: die Fertigstellung des neuen Firmensitzes in Laas. Diese trug wesentlich zum Investitionsvolumen der Holding in Höhe von 42 Millionen Euro bei. (SP)
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Die30 ertragreichsten UnternehmendesRankings
Der Autoverleiher Avis Budget Italia AG blickt auf ein bewegtes Jahr zurück. Einerseits sind die Preise im Fahrzeugverleih gegenüber 2022 um rund 6 Prozent gesunken. Andererseits sind die Betriebskosten von 2022 auf 2023 um fast 13 Millionen gestiegen. Der Löwenanteil an diesem Kostenanstieg geht auf eine Bilanzrückstellung von 9 Millionen Euro zurück, die notwendig wurde, weil eine Bußgeldzahlung der Kartellbehörde ins Haus steht. Und nach einem hohen Gewinn von über 34 Millionen Euro im Jahr 2022, fuhr Avis im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Verlust von über 3 Millionen Euro ein.
IM RANKING DER ertragreichsten Unternehmen konnte Avis gegenüber dem Vorjahr dennoch Boden gutmachen. Zwar sank der Brutto-Cashflow gegenüber 2022 um 19 Millionen auf 124 Millionen Euro, doch standen südtirolweit nur Alperia, Acciaierie Valbruna, Seetech und Fri-El Green Power in Sachen Cashflow besser da. Damit sichert sich Avis Budget Italia den fünften Platz unter den ertragreichs-
ten Unternehmen Südtirols und darf damit als liquide bezeichnet werden. Denn die Zahl zeigt auf, was an flüssigen Mitteln reinkommt, was rausgeht und was am Ende übrig bleibt.
AVIS BUDGET ITALIA ist Teil der Avis Budget Group, einem der weltweit führenden Fahrzeugvermieter mit über 10.000 Vermiet-Stationen in 180 Ländern. Zur Gruppe gehören unter anderem die Marken AmicoBlu, Maggiore oder Morini. Weltweit beschäftigt Avis rund 24.500 Mitarbeitende. Positiv für die Gruppe: Trotz Ukrainekrieg und der Krise in Israel hat sich der Fahrzeugverleihmarkt, nach den schwierigen Jahren der Pandemie, wieder zu einem gesunden Markt entwickelt.
2023 WURDEN DEUTLICH mehr Fahrzeuge ausgeliehen als noch 2022. Avis Budget Italia verzeichnete ein Plus von 18 Prozent. Auch die Flottenauslastung ist leicht gestiegen: von 71 auf 72 Prozent. Der Umsatz beim Verleih von PKW und LKW ging ebenfalls nach oben: um 7 Prozent bei den Autos und 13 Prozent bei den Liefer- und Lastwagen. Die Gesamterlöse lagen 2023 bei über 456 Millionen Euro, das sind 10 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Im Gesamtranking der Top-300-Unternehmen ging es für Avis dennoch einen Platz nach unten – von 9 auf 10.
Im Ranking der fleißigsten Steuerzahler liegt die Avis Budget Italia AG mit 11,4 Millionen Euro auf Platz 7. Wobei Avis genauso wie viele andere Mietwagenunternehmen – von Europcar bis hin zu Sicily Car – nur seinen Rechtssitz in Südtirol hat. Der Grund: Unsere Provinz treibt italienweit die niedrigste Umschreibungssteuer, sprich KFZ-Steuer, ein. (HS)
Das Autoverleih-Geschäft boomt wieder. Bei Avis ging 2023 allein der Verleih von PKWs um 7 Prozent nach oben.
Foto: Mira
DEIN BAU IN SICHEREN HÄNDEN
WIR LASSEN DEINEN BAUTRAUM WAHR WERDEN: INDIVIDUELL, STYLISH, HOCHWERTIG.
Fercam zählt zu Südtirols Traditionsbetrieben, erst im Juli feierte der Transportriese sein 75. Jubiläum. Mit seinen 2.200 Mitarbeitenden zählt Fercam seit Jahren nicht nur zu den Umsatzkönigen (Rang 5), sondern auch zu den größten Arbeitgebern und mit einem Cash Flow von 38,7 Millionen Euro zu den ertragreichsten Unternehmen. Das zweite Jahr in Folge gelang es dem Unternehmen die Milliardengrenze zu knacken. Auch wenn die Erlöse um 5,4 Prozent zurückgingen, kam Fercam auf stolze Erlöse von knapp 1,1 Milliarden Euro. Die Gründe für den Rückgang sind vor allem konjunktureller Natur. So ist der weltweite Handel 2023 nur noch um 0,4 Prozent gewachsen und Italiens Wirtschaft litt unter hohen Zinsen und einer gestiegenen Inflation. Während sich der Transport auf der Straße halten konnte, ging jener auf der Schiene um 11,3 Prozent zurück, jener in der Luft um 1,9 Prozent. Das alles wirkte sich auch auf die Geschäfte des Bozner Transport- und Logistikspezialisten aus, der in 21 Ländern mit 109 Niederlassungen aktiv ist.
größten Volkswirtschaft der Welt aufsteigen. Fercam will sich zunächst nur auf Neu-Delhi konzentrieren, kurz- bis mittelfristig sollen Mumbai, Kalkutta und Chennai folgen.
Fercam-Geschäftsführer Hannes Baumgarner bringt sich mit dem Löwen Dachser in Position.
FERCAM-GESCHÄFTSFÜHRER Hannes Baumgartner spricht von einem Jahr der Konsolidierung des europaweiten Distributions- und Logistikgeschäfts und will sich in Zukunft dort entwickeln, wo die Wirtschaft wächst. In Indien etwa, wo der Transportriese im Juni mit einer eigenen Tochtergesellschaft sein Debüt feierte. Schließlich soll Indien, nach Schätzungen des IWF, bis 2027 zur dritt-
GESPANNT IST MAN, wie sich der Gesamtumsatz von Fercam im laufenden Jahr entwickeln wird. Schließlich greift seit Anfang des Jahres der Big Deal mit Dachser. Fercam hat im Vorjahr zwei wichtige Geschäftsbereiche in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem deutschen Transport- und Logistikriesen eingebracht. An der neuen Gesellschaft „Dachser & Fercam Italia GmbH“ hält Dachser 80 Prozent und die Fercam AG 20 Prozent. Wobei Fercam ausgerechnet jene beiden Bereiche ausgegliedert hat, die ein Drittel des Gesamumsatzes ausmachen: Distribution/Stückgut (Plus 4,8 Prozent im Jahr 2023) und Logistics. Die Eigentümerfamilie Baumgartner spricht dennoch von einer Win-win-Situation. Die Marktverhältnisse würden sich verändern und es gebe eine zunehmende Konzentration auf wenige europäische und weltweite Player. Mit dem Löwen Dachser wolle man sich entsprechend in Position bringen. Zudem erwarte man sich unter dem Dach des europäischen Dachser-Netzwerks Wachstumspotenziale, vor allem im Export. Weiterhin ausschließlich im Besitz der Fercam bleiben die drei Geschäftsfelder Transport, Air & Ocean und Special Services wie Kunst- und Messelogistik oder Umzugs- und Relocation-Dienste. (VP)
Der Transport- und Logistikspezialist Fercam will sich dort entwickeln, wo die Wirtschaft wächst – in Indien etwa.
Finanzwerkstatt
Eine innovative, vielseitige und benutzerfreundliche Controlling-Software für Unternehmen aller Größen und Branchen: Das ist wingX, eine Software „made in Südtirol“.
Besonders in Zeiten des steigenden Preisdrucks gilt es für Unternehmen mehr denn je, ihre Kosten zu kennen, genau zu kalkulieren und die eigene Rentabilität im Auge zu behalten. Dennoch gibt es immer noch viele Unternehmen in Südtirol, die kein oder nur ein halbherziges Controlling betreiben. Alexander Mair, Geschäftsführer der Südtiroler Unternehmensberatung Finanzwerkstatt, weiß um die Problematik: „Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen herrscht oftmals die Meinung vor, Controlling sei zu zeit- und kostenintensiv. Aber wer heute seine Finanz- und Kostensituation nicht kennt, läuft Gefahr, sich zu verkalkulieren und nicht rentabel zu wirtschaften.“
Um allen Unternehmen ein Controlling zu ermöglichen, das einfach, zeitsparend und außerdem leistbar ist, hat die Finanzwerkstatt die innovative Controlling-Software wingX entwickelt. Die vollständig in Excel integrierte Software ist so konzipiert, dass sie sowohl für kleine Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe als auch für große Hotels oder Produktionsunternehmen nutzbar ist.
„Die Vorzüge von wingX liegen in ihrer hohen Flexibilität und ihrer einfachen Bedienbarkeit“, erklärt Mair. „So lässt sich die Controlling-Software an die unterschiedlichsten betrieblichen Erfordernisse optimal anpassen. Die Kombination aus dem Automatismus der Software und der Flexibilität von Excel lässt den oft geäußerten Wunsch, aussagekräftige Zahlen auf Knopfdruck zu generieren, für alle Unternehmen auf einfachste Art und Weise möglich werden.“
Doch auch die Betreuung durch die Finanzwerkstatt bringt erhebliche Vorteile für die Kunden: „Da wir als Unternehmensberater ein großes betriebswirtschaftliches Know-how mitbringen, profitieren Unternehmen bei der Softwareimplementierung von unserer Expertise.“
Die Controlling-Software wingX lässt sich außerdem sehr einfach implementieren, mit allen gängigen Buchhaltungs- oder ERPProgrammen verknüpfen und ermöglicht es, betriebswirtschaftliche Daten mühelos aufzubereiten, zu analysieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch die Integration in Microsoft Excel bleibt die Bedienung vertraut und nutzerfreundlich. wingX bietet
eine Fülle von Funktionen, darunter Budgetierung, KI-gestütztes Forecasting und Kostenrechnung. Die Controlling-Software ist seit Anfang 2022 auf dem Markt und bereits bei zahlreichen Südtiroler Unternehmen im Einsatz. l
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Das Team der Finanzwerkstatt: Business Partner Daniel Tauber und Geschäftsführer Alexander Mair.
Foto: Andreas Tauber
Die30größten Steuerzahler desRankings
Die 30 größten Steuerzahler des Landes haben im Jahr 2023 insgesamt 288 Millionen Euro an den Fiskus abgeführt. Ein knappes Fünftel davon kommt von der Landesenergiegesellschaft Alperia. Auch die Seetech Global Industries GmbH, also die ehemalige Sterzinger Leitner-Gruppe, leistet mit einem Steueraufkommen von 33,5 Millionen Euro einen beachtlichen Beitrag.
WÜRTH GMBH. Auf Platz 3 folgt mit 23,4 Millionen Euro die 1963 gegründete Würth GmbH, die Italien-Tochter des Weltmarktführers in der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial. Neben der Gesellschaftssteuer Ires führte sie auch 3,6 Millionen Euro an regionaler Wertschöpfungssteuer Irap ab. Nach Abzug der Steuern bleibt der Gesellschaft mit Sitz in Neumarkt immer noch ein Gewinn von 72,2 Millionen Euro – das ist ein sattes Plus von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein gelungener Abschluss zum 60. Jubiläum der Würth-Italien-Tochter.
DAZU PASST AUCH der Umsatzzuwachs von knapp 8 Prozent auf 887 Millionen Euro. Das Schrauben-Imperium gleicht dank seiner klaren Strukturen und der soliden Kapitalausstattung in Zeiten multipler Krisen einem Fels in der Brandung. Zur viel beschworenen Resilienz tragen ein rigoroses Risikomanagement und monatlich erstellte Vergleiche zwischen Plansoll und realen Ergebnissen bei. Vor allem aber eine starke Diversifizierung der Business Units, womit Abhängigkeiten von einzelnen Branchen oder Märkten vermieden werden. Das dichte weltweite Netz der Gruppe mit ihren über 400 Gesellschaften erlaubt es der Gruppe, flexibel und kurzfristig auf Probleme zu reagieren.
Auf die Explosion von Transportspesen und auf Lieferkettenprobleme etwa mit einer Aufstockung von Lagerbeständen und einer teilweisen Umschichtung der Beschaffungsmärkte.
2024 eröffnete das neue vollautomatisierte Logistikzentrum in Neumarkt: Auf 47.600 Kubikmetern entstand eine Lagerkapazität von 170.000 Positionen. (SP)
Foto: Würth GmbH
Nicola Piazza ist Geschäftsführer der Würth GmbH. Die Würth-Tochter zählt seit Jahren zu den größten Steuerzahlern des Landes.
DurstGroupAG
DIGITALE DRUCK- UND PRODUKTIONSTECHNOLOGIEN, BRIXEN
Auf Rang 10 der größten Steuerzahler des Landes findet sich die Durst Group AG, der führende Hersteller von fortschrittlichen digitalen Druck- und Produktionslösungen. Es handelt sich um eines der erfolgreichsten Südtiroler Tech-Unternehmen, das seit dem Umbau seines Headquarters in Brixen zu einem architektonischem Hingucker zusätzliche Bekanntheit im Land erlangt hat.
Knapp 5,7 Millionen Euro an Steuern – davon 4,9 Millionen Euro Ires – steuerte die Durst Group 2023 zum Steueraufkommen in Südtirol bei. Die Summe an abgeführten Steuern bleibt infolge vergangener Steuerverrechnungen in etwa gleich wie im Vorjahr – wenngleich der Gewinn von 20 auf 8 Millionen Euro zurückging.
NEGATIVE AUSWIRKUNGEN auf die Liquidität hatte die Übernahme des Digitaldruckmaschinenhersteller Aleph GmbH im September 2023. Hierbei handelt es sich um einen Vorreiter im Bereich innovativer digitaler Drucksysteme mit wasserbasierten Technologien. Durch den mit Eigenmitteln finanzierten Kauf verschafft sich die Durst-Gruppe aber ein Standbein in Como, dem italienischen Zentrum für
Christoph Gamper (links) ist CEO und Miteigentümer der Durst Group. Harald Oberrauch ist Eigentümer der Technicon Holding, zu der die Durst Group AG und die Alupress AG gehören.
Textildesign. Um die eigene Position im Bereich des digitalen Inkjetdrucks abzusichern, wurde 2023 kräftig investiert: 15,3 Millionen Euro (16 Prozent mehr als im Vorjahr) wurden für Forschung & Entwicklung ausgegeben.
AUF DER EINNAHMENSEITE verlief das vergangene Geschäftsjahr durchmischt. Insgesamt konnten die Gesamterlöse um 4 Prozent auf 246,8 Millionen Euro gesteigert werden. Eine leicht negative Entwicklung gab es nur in einem der fünf Geschäftsfelder, im Bereich Graphics mit einem Rückgang von 5 Pro-
zent. Da das Geschäft mit Großformatdruck, Textilien und Dekoration aber fast die Hälfte des Umsatzes ausmacht, fiel der Rückgang dennoch entsprechend ins Gewicht. Geografisch verlief das Geschäft in Europa mit einem Umsatzplus von 12 Prozent weit besser als in Nord- und Lateinamerika sowie Asien, wo die Gruppe jeweils einstellige Rückgänge hinnehmen musste.
POSITIV IST der Ausblick für das laufende Jahr: Die Durst Group, die zur Technicon Holding gehört, rechnet mit einem Umsatzzuwachs von 7,5 Prozent. (SP)
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Diegrößten Genossenschaften desRankings
Das Jahr 2023 war für Südtirols größte Genossenschaften ein Jahr der Normalisierung. Große Sprünge – wie noch 2022, als die Erlöse der Top 30 um über 17 Prozent stiegen – waren nicht mehr drin. Dennoch kann sich das Gesamtergebnis sehen lassen: Die Erlöse der 30 größten Genossenschaften belaufen sich auf 3,58 Milliarden Euro – damit konnte das Wachstum gehalten werden. Und die ersten fünf Platzierungen gehen an die selben Genossenschaften wie noch ein Jahr zuvor.
EINEN ZWEISTELLIGEN ZUWACHS schafften 2023 nur noch zehn der 30-Top-Genossenschaften – ein Jahr zuvor waren es noch 13. Und es mussten auch mehr Genossenschaften einen Umsatzrückgang hinnehmen. 13 waren es insgesamt, das sind sechs mehr als noch 2022. Auch Südtirols größte Genossenschaft, die Hogast Italien Genossenschaft, zählt dazu. Die Erlöse der Einkaufsgruppe für die Hotellerie und Gastronomie gingen um 11,4 Prozent zurück. Trotz Boom im Tourismus. Schließlich stiegen laut Astat in Südtirol im Tourismusjahr 2022/23 die Übernachtungen erstmals auf über 36 Millionen – das sind 5,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatzrückgang der Hogast hängt also vielmehr mit dem Ausnahmejahr 2022 zusammen. Ein Jahr geprägt von extremen Preissteigerungen, insbesondere im Energiesektor. Preise, die 2023 wieder nach unten gingen und so auch den Umsatz drückten. Und zwar sowohl der Hogast selbst – sie kam auf Erlöse von knapp 420 Millionen Euro – als auch der Tochter Gastro-Pool GmbH, an der sowohl die Hogast als auch der HGV jeweils 50 Prozent der Anteile halten. Gemeinsam, also konsolidiert, kamen die beiden Einkaufsgruppen auf 553,5 Millionen Euro. Die beiden Genossenschaften haben übrigens ein ganz ähnliches Tätigkeitsfeld: Beide schließen Verträge mit Lieferanten ab und kaufen für ihre Mitglieder ein, die durch ihre Mitgliedschaft von günstigeren Preisen profitieren sollen.
VOG. Auch im Geschäftsjahr 2022/23 bewegten sich die landwirtschaftlichen Genossenschaften – die meisten von ihnen sind Mitglieder beim Raiffeisenverband Südtirol – in einem herausfordernden Marktumfeld: Die Preise für Energie, Transport, Rohstoffe, Verpackungsmaterialien sowie Futter- und Düngemittel waren hoch, bei Roh- und Hilfsstoffen gab es Lieferschwierigkeiten. Besonders hart traf es die erfolgsverwöhnte Obstwirtschaft. 2022 war von einem heißen Sommer und nassen Herbst geprägt, das führte nicht nur zu einer um 8,5 Prozent geringeren Menge, sondern auch zu einer teilweise schlechteren Qualität und Haltbarkeit der Äpfel. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Auszahlungspreise um durchschnittlich 0,9 Prozent. Beim Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften VOG gingen die Erlöse um 6,5 Prozent zurück. Der Grund: Der Absatz im Herbst begann sehr schleppend. Und das wirkte sich auf das gesamte Geschäftsjahr aus – auch wenn es ab Frühjahr und Sommer deutlich besser lief und die Restmengen innerhalb September zu annehmbaren Preisen vermarktet werden konnten. Der VOG unter Führung von Obmann Georg Kössler und Direktor Walter Pardatscher schloss mit Erlösen von 426,8 Millionen Euro.
BERGMILCH SÜDTIROL. Von einem positiven Jahr 2023 können Südtirols Molkerei- und Sennereigenossenschaften sprechen. Obwohl 5,2 Prozent weniger Kuhmilch angeliefert wurde, konnten sie ihre Gesamterträge um knapp 13 Prozent steigern. Besonders erfreulich: Laut Raiffeisenverband lag der durchschnittliche Auszahlungspreis an die Mitglieder um 18 Prozent höher als noch 2022.
Die Genossenschaften unter Präsident Werner Call und Geschäftsführer Markus Widmann gelten als sehr solide. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten sie ihren 664 Mitgliedern den bislang höchsten Bonus ausbezahlen.
Einen sehr starken Zuwachs in Höhe von 11,8 Prozent gab es bei Bergmilch Südtirol. Der größte Milchhof des Landes erzielte Erlöse in Höhe von über 362 Millionen Euro. In fast allen Produktkategorien und Absatzkanälen konnten die Mengen leicht gesteigert werden. Und auch die Verkaufspreise blieben – trotz Inflation und Preisdruck auf Kundenseite – stabil. Positiv auch die Entwicklung der Bergmilch-Tocher Stella Bianca GmbH. Der Frischkäseproduzent in Ossago Lodigiano konnte seinen Umsatz um 13 Prozent auf 61 Millionen Euro steigern. (VP)
Sattes Plus: Mila Bergmilch Südtirol, der größte Milchhof des Landes, konnte seine Erlöse um 11,8 Prozent steigern.
Die Spitze der Genossenschaft VOG Products: Obmann Johannes Runggaldier und Direktor Christoph Tappeiner.
Bei den Genossenschaften machte das Leiferer Obstverarbeitungsunternehmen VOG Products einen großen Satz nach vorne und verbesserte sich im Genossenschafts-Ran-
wird von seinen 19 Mitgliedern mit Äpfeln beliefert und verarbeitet diese zu Säften, Pürees, Fruchtkonzentraten und Tiefkühlware. Damit beliefert das Unternehmen die internationale Lebensmittel- und Getränkeindustrie in rund 50 Ländern. Die Exportquote liegt bei rund 90 Prozent. Mitglieder von VOG Products sind unter anderem die Erzeugerorganisationen VOG und VIP, sowie Obstgenossenschaften wie Pomus, Grufrut Group,
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Im Geschäftsjahr 2022/23 konnte das Unternehmen seine Gesamtleistung um fast ein Viertel, auf über 140 Millionen Euro steigern. Angeliefert wurde die dritthöchste Rohwarenmenge seit Bestehen der Genossenschaft. Das Auszahlungsvolumen lag nach Angaben von VOG Products bei 48,6 Millionen Euro. Und das trotz schwieriger Rahmenbedingungen, so stiegen etwa die Betriebskosten 2022/23 um über 40 Prozent. Verantwortlich dafür sind vor allem die gestiegenen Energiekosten für Strom und Gas. VOG Products zeigt sich vor allem mit der Top-Performance des B2B-Geschäfts zufrieden. Hauptsächlich in der zweiten Hälfte der Saison konnten beträchtliche Mengen an Apfeldirektsaft abgesetzt werden. Besonders starke Zuwächse gab es in Frankreich und den USA.
konnte VOG Products im bereits abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 knacken. Trotz geringerer Rohwaren-Anlieferungen, unter anderem bei den Bio-Äpfeln, konnten die Leiferer in allen Geschäftsbereichen ihren Umsatz steigern. Laut Bilanzentwurf erhöhte sich das Auszahlungsvolumen an die Mitglieder auf 63,5 Millionen Euro. VOG Products beschäftigt knapp (HS)
MilchhofSterzingGen.Landw.Gesell.
MILCHERZEUGNISSE, STERZING
2022/2023 war für den Milchhof Sterzing ein gutes Wirtschaftsjahr. Im Genossenschaftsranking konnte das Unternehmen seinen 9. Platz aus dem Vorjahr behaupten. Die Gesamtleistung beläuft sich auf 127,6 Millionen Euro bei einer Umsatzsteigerung von über 10 Prozent. Seit Juli 2024 lenkt Geschäftsführer Rainer Marschall die Geschicke der Genossenschaft, der auf Günther Seidner folgte, der in den verdienten Ruhestand getreten ist.
DIE MILCH, die am Milchhof Sterzing angeliefert wird, wird vor allem zu Joghurt verarbeitet. 1,5 Millionen Joghurt-Becher verlassen täglich den Milchhof Sterzing. Im zurückliegenden Geschäftsjahr konnten – wie auch im Vorjahr – rund 58,5 Millionen Kilogramm Joghurt produziert und ausgeliefert werden. Beim Joghurt konnte der Marktanteil der Milchhof-Sterzing-Marke in Italien auf fast 11 Prozent ausgebaut werden. Der Marktanteil beim Vollmilchjoghurt sogar auf
Der Eppaner Rainer Marschall hat Anfang des Jahres die Geschäftsführung des Milchhofs Sterzing übernommen.
23 Prozent. Gestiegen ist im abgelaufenen Geschäftsjahr auch der Milchauszahlungspreis für die Bauern – um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
WERMUTSTROPFEN im zurückliegenden Geschäftsjahr gab es wenige – ein-
zig die schwächelnde Bio-Sparte macht dem Milchhof zu schaffen. Der BiomilchJoghurt-Markt ist italienweit um rund 7 Prozent eingebrochen. Der Umsatz bei den Bioprodukten insgesamt ist allerdings nur um 0,42 Prozent leicht gesunken. Der Geschäftsführer des Milchhofs Sterzing, Rainer Marschall, weist darauf hin, dass die Talsohle beim Biomarkt durchschritten scheint. „Der Absatz des Sterzinger Biojoghurts verzeichnete heuer bis August 2024 ein erfreuliches Wachstum.“
EIN RÜCKGANG musste 2022/23 bei der Milchanlieferung registriert werden. Die 533 Milchbauern belieferten den Milchhof Sterzing mit fast 49 Millionen Kilogramm konventioneller Qualitäts- und rund 9 Millionen Kilogramm Bio-Heumilch. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um rund 5 Prozent bei der konventionellen Milch und knapp 1 Prozent bei der Bio-Heumilch. (HS)
Erfreulich für die 533 Milchbauern, die den Milchhof Sterzing beliefern: Der Milchauszahlungspreis ist im Vorjahr um 18 Prozent gestiegen.
Foto: Milchhof
Foto: Benjamin Pfitscher
Energie neu gedacht
Alperia freut sich 2023 einen wichtigen Beitrag für den wirtschaftlichen Erfolg und die nachhaltige Entwicklung des Landes geleistet zu haben.
1.699.763 tCO2e
vermiedene Emissionen
entspricht der Menge an gereinigter Luft durch etwa 74.879.427 Bäume* in einem Jahr
*Umrechnungsfaktor FlexiDAO 2019
77 % unterirdisch verlegte Stromleitungen
4,6 TWh
389 Mio. € generierter Mehrwert für Südtirol
Nettoenergiepoduktion aus erneuerbaren Energiequellen