ARCHITEKTUR & WOHNEN

Innenräume mit Charme und Charakter
COOLER WANDEL
Das moderne Loft eines jungen Paares in Brixen
GLÜCK IM SÜDEN
Ein Bozner Designstudio plant einen Agriturismo im Veneto
UMBAU MIT ZUKUNFT
In Kaltern wird aus dunklen Büroräumen ein helles Zuhause
für die Revitalisierung historischer Bestände und für die kreative Umnutzung leer stehender Gebäude braucht es eine gehörige Portion Vorstellungskraft. Gute Architektinnen und Interior-Designer bringen genau dieses Talent mit. Ihre Innovationskraft, immer auf der Suche nach Lösungen für komplexe Herausforderungen, zeichnet sie aus.
In unserer Frühlings-Ausgabe haben wir spannende Projekte entdeckt, die genau diese Talente widerspiegeln. In Brixen haben die jungen Architekten von AKT Studio eine alte Dachwohnung in ein modernes Loft verwandelt und so frischen Wind in ein geschichtsträchtiges Kondominium gebracht. In Schenna hat sich ein Ehepaar in einen sanierungs-
bedürftigen Bauernhof verliebt, der heute in neuem Glanz erstrahlt. Und in Kaltern bauten die Architekten Kathrin Schiefer und Thomas Tschöll dunkle Büroräume in ein helles und zeitgemäßes Apartment für Senioren um. Außerdem haben wir uns auf den Weg in den Veneto gemacht, wo zwei junge Südtiroler sich ihren Traum vom eigenen Agriturismo erfüllt haben – mit Unterstützung des Bozner Designstudios Rural Urban. Ihre enorme Vorstellungskraft genutzt hat auch die Bozner Interior-Designerin Sabina Settari. Sie hat in Leifers einen alten Rohbau in ein Restaurant mit elegantem und zeitlosem Interior verwandelt. Sabina Settari gibt uns zudem einen Ausblick auf die Trends 2025!
Nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft und lassen Sie sich inspirieren!
Verena Spechtenhauser
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Das moderne Loft eines jungen Paares in Brixen.
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So verwandelte Sabina Settari einen Rohbau in ein zeitloses Restaurant.
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Die geglückte Sanierung eines denkmalgeschützten Bauernhofs in Schenna.
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Das Bozner Designstudio Rural Urban plant einen Agriturismo im Hinterland des Gardasees.
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Wie aus dunklen Büroräumen ein helles Zuhause für Senioren wurde.
„ff – Architektur & Wohnen“, 27.03.2025, Beilage zu ff 13, Herausgeber: FF-Media GmbH, Eintragung Landesgericht Bozen 9/80 R.ST. vom 27.08.1980, Nr. ROC 06262, Beiträge nach GvD Nr. 70/2017 erhalten. Presserechtlich verantwortlich: Verena Pliger; Konzeption & Redaktion: Verena Spechtenhauser; Grafik & Layout: Sabine Rainer; Titelseite: David Schreyer; Werbung: Elisabeth Forer-Naumann, Roswitha Rauter, Michael Disertori, Bernhard Elzenbaumer. © ® FF-Media GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf mit grafischen, mechanischen, elektronischen oder mit digitalen Mitteln reproduziert werden. Jeglicher Missbrauch wird im Rahmen des Gesetzes verfolgt.
Gesamtkomposition: Die Sella-Stühle wurden vom Brixner Architekten Othmar Barth entworfen. Sie harmonieren perfekt mit dem schwarzen skulpturalen Tisch und dem Edelstahl-Regal. Die Leuchte über dem Essbereich ist der Designklassiker P376 von Fabricius & Kastholm. Schöner Zufall: Der Ursprungsentwurf von Stuhl und Leuchte stammt jeweils aus dem Jahr 1963.
Ein junges Paar träumt von einem modernen Loft im Grünen. Sie finden es in einem Kondominium von Othmar Barth aus den 1960er-Jahren.
Text: Verena Spechtenhauser | Fotos: Gustav Willeit
Klare Trennung: Um den Wohnbereich optisch von der Küche abzugrenzen, wurden im Eingangsbereich sowohl die Decke als auch der Boden mit hellgrünem Teppich ausgekleidet. In den Oberboden wurden die Beleuchtung und das Belüftungssystem integrier t. Für die Küche wählten die Architekten Weißtanne, warmen Travertin und einen Boden aus gespachteltem Harz.
„DIE HOCHWERTIGE BAUSUBSTANZ IST BEEINDRUCKEND.“
JULIAN TRATTER
Der Brixner Ausnahmearchitekt Othmar Barth (1927–2010) hat ab den 1950er-Jahren das Stadtbild der Bischofstadt Brixen maßgeblich beeinflusst. Neben so bekannten Bauwerken wie dem SOS-Kinderdorf (1958) oder dem Kultur- und Bildungszentrum Cusanus Akademie (1961) entwarf Barth in seiner Heimatstadt auch private Wohnhäuser und mehrere Wohnsiedlungen.
DAS KONDOMINIUM ST. FRANZISKUS, eine Wohnsiedlung bestehend aus drei terrassierten, aneinandergereihten Wohnblöcken in Sichtbeton, am südlichen Ende der Stadt gelegen, gehört zu diesen Bauten. Die Geschichte hinter dem Bau des Kondominiums ist kurios. Geplant wurde es als Arbeitersied-
lung für zukünftige Mitarbeiter der deutschen Reifenfabrik „Continental“, die Ende der 1960er-Jahre in Brixen eine Niederlassung errichten wollte. Als nach jahrelangen Debatten und einer Großkundgebung schließlich klar wurde, dass eine Reifenfabrik in der Stadt keine Zukunft haben würde, wurden die Terrassenhäuser kurzum in eine Wohnsiedlung für die Brixner Bevölkerung umgewandelt. Heute treffen dort unterschiedliche Lebensrealitäten aufeinander. In den Wohnungen leben junge Familien ebenso wie alleinstehende Rentner, viele der Wohnungen wurden über Generationen weitervererbt, einige vernachlässigt. Fast 60 Jahre später zeigt das Gebäude gewisse Abnutzungserscheinungen – seine architektonische Genialität aber hat es beibehalten.
Zeitlose Eleganz: Der lang gezogene Wohnbereich ist das Herzstück des Lofts. Der Boden aus Eichenholz mit extra breiten und langen Dielen wurde im Passeiertal auf Maß gefertigt. Das offene Regal aus Edelstahl dient als Ausstellungsfläche für Kunst-Skulpturen und persönliche Gegenstände. Als Lichtquellen dienen zylinderförmige Spots. Am Ende des Raums führt eine bündige Tür in das Tages-WC mit Waschküche.
Cooler Gag:
Der beleuchtete Wohnzimmerschrank lässt sich um 180 Grad öffnen. Bei kompletter Öffnung bildet er mit dem offenen Regal eine gerade Linie. Das Besondere: Die Besitzer haben ihn in eine nicht gekühlte Minibar umgewandelt. Bei Bedarf kann er also auch für andere Zwecke verwendet werden.
AUCH EIN JUNGES PAAR aus Brixen hat sich für den Kauf und die Revitalisierung einer Wohnung im St. Franziskus Kondominium entschieden. Ihr Wunsch: Eine in die Jahre gekommene Dachgeschosswohnung sollte zu einem modernen Loft umgebaut werden. Für die Umsetzung holten sich die Bau-
herren Unterstützung bei Julian Tratter, Markus Hinteregger und Elias Lahner, den Gründern des Brixner Architekturbüros AKT Studio.
Obwohl die Wohnung in keinem guten Zustand war, erkannte das Architektentrio sofort das Potenzial der Immobilie. Neben
der hohen Qualität der Bausubstanz begeisterte die drei auch die architektonische Charakteristik des Gebäudes. Sie sagen: „Die drei Terrassenhäuser gehören zu den qualitativ hochwertigsten und architektonisch interessantesten Bauten in Brixen, auch wenn sie lange Zeit nur stiefmütterlich behandelt wurden.“ Aufgrund der versetzten Ebenen besitzen die Wohnungen großzügige Terrassen und ein hohes Maß an Privatsphäre. „Daraus resultiert eine Wohnqualität, wie sie von einem mehrgeschossigen Wohnbau eigentlich nicht erwartet wird“, sagen die Architekten. Hinzu kommt der freie Blick auf eine der größten Grünflächen der Stadt mit einem beeindruckenden Baumbestand, die als Gemeinschaftsfläche für das Kondominium dient.
NACH EINEM INTENSIVEN AUSTAUSCH mit dem Besitzerpaar präsentierten die Architekten ein zeitgemäßes, offenes und modernes Wohnkonzept. „Durch gekonnt gesetzte Abbrüche konnten wir den ursprünglichen Grundriss so gut
wie möglich beibehalten und die Wohnung trotzdem öffnen. Dadurch stehen den Besitzern heute auf rund 95 Quadratmetern zwei Schlafzimmer, eine Küche, ein Badezimmer, ein Tages-WC mit Waschküche und ein großzügiger Wohn- und Essbereich zur Verfügung“, beschreibt Julian Tratter den Aufbau der Wohnung. Die durch die Abbrüche entstandenen Verwinkelungen wurden von den Architekten geschickt für die einzelnen Wohnbereiche genutzt. Sie verleihen dem Loft Struktur und zugleich Weite.
Für mehr Wohnkomfort wurde das gesamte Loft entkernt, der komplette Unterboden ausgetauscht und ein neues Heizungsund Belüftungssystem verbaut. Außerdem wurde der bestehende Aufzug geschickt in das Wohnkonzept integriert. „Die Besitzer haben so nicht nur einen barrierefreien Zugang zum Loft, sondern können ihre Wohnung wie bei einem Penthouse direkt über den Aufzug betreten. Total exklusiv eben“, erklärt Markus Hinteregger die Idee.
1. Bequemes Refugium: Da das Schlafzimmer gerne als Leseraum benutzt wird, wurde es auf Wunsch der Bauherren besonders gemütlich gestaltet. Die Kleiderschränke aus Zirbenholz, die Wand hinter dem Bett sowie das Kopfteil wurden mit hellgrauem Moessmer-Filz bekleidet.
Zwei in einem: Das Tages-WC mit Dusche und Waschküche ist in einem sanften Petrolton gehalten.
Für das runde frei stehende Waschbecken wählten die Architekten Corian, einen Verbundwerkstoff aus Mineralien und Acrylharzen. Clever: Im Wandschrank verschwinden Waschmaschine und Trockner.
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Besondere Geometrie: Das sechseckige Fenster verweist auf die spezielle Architektur des Gebäudes. Für mehr Langlebigkeit haben die Architekten das alte Plexiglas mit Riffleglas ersetzt. Außerdem wurde die Terrasse mit einem Steinteppich ausgelegt und mit Holz vertäfelt. In die Balkone selbst sind große Blumentröge integrier t.
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Markus Hinteregger (Lüsen, 32, links), Elias Lahner (Bruneck, 33, Bildmitte) und Julian Tratter (Brixen, 34, rechts) haben 2024 das Architekturbüro AKT Studio mit Sitz in Brixen/Stufels gegründet. Mit ihrem ersten gemeinsamen Projekt Halle3 für die Firma barth sorgte das Architekturtrio nicht nur in der Südtiroler Architekturszene für Aufmerksamkeit. Ihre Architektur ist minimalistisch und verbindet Raum mit Textur und Kontext. Im Moment arbeitet das Studio an unterschiedlichen Projekten wie dem neuen Headquar ter der Firma Zingerle Group in Schabs, an einer Hofstelle in Lana sowie an einer Hütte auf der Villanderer Alm.
WER HEUTE DIE EHEMALS kleinteilige und antiquierte Dachwohnung im 60er-Jahre-Kondominiumskomplex betritt, ist überrascht über die räumliche Weite und das stilvolle Ambiente des Lofts. Um diesen zeitlosen und eleganten Look zu erzielen, haben die Architekten viel unsichtbaren Stauraum in Form von Einbaumöbeln geschaffen. Und sie hielten die Materialpalette so minimalistisch wie möglich. „Wir haben uns beim gesamten Möbelverbau für Weißtanne entschieden und das Holz nur an bestimmten Stellen mit dunklem Edelstahl, rötlichem Travertin und warmen Textilien kombiniert“, so Elias Lahner.
Der daraus entstandene feine Kontrast verleiht dem Loft einen lässigen und doch edlen Charakter. Um die Räume optisch zu vergrößern und ihnen mehr Helligkeit zu verleihen, wurden Wände und Decken in einem warmen Hellgrau gespachtelt. Darüber hinaus ziehen sich cleane Töne und warme Naturmaterialien durch das gesamte Loft.
Einzig bei dem Tages-WC wagten die Architekten mit einem feinen Petrolton etwas mehr Mut zur Farbe: „Wir planen keine Einhörner, sondern erschaffen zeitlose und minimalistische Architektur, die sich so gut wie möglich in die Umgebung einbettet und viele Jahrzehnte überdauern soll.“ Ein Gebäude entworfen von Othmar Barth ist dafür der perfekte Ort. n
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Willkommen im Juma: Für Julia und Manuel, zwei junge Gastronomen, hat Sabina Settari ein Restaurant in St. Jakob bei Leifers eingerichtet. Dafür hat die Interior-Designerin warmes Nussholz mit trendigem Bordeaux und kühlem Terrazzo kombiniert. Sie sagt: „Das Ambiente eines Restaurants muss den Gast bereits im Eingangsbereich überzeugen.“
Voller Glanz: Der ovale Empfangstisch ist mit Nussholz verkleidet und mit einer Platte aus bordeauxrotem Marmor bestückt. Dieselbe Farbe findet sich in der Glaswand im Hintergrund. Ein besonderer Blickfang ist die ovale Leuchte aus Kupfer.
Sie kam, sah und plante. Wie Interior-Designerin
Sabina Settari ein leer stehendes Gebäude in ein zeitloses Restaurant verwandelte.
Text: Verena Spechtenhauser | Fotos: Anneliese Kompatscher
Die Bozner Interior-Designerin Sabina Kompatscher Settari ist bekannt dafür, auch aus den schwierigsten Objekten das Beste herauszuholen. Das Gebäude, in dem sich heute das „Juma Gardenrestaurant“ befindet, war so ein komplexes Objekt. 13 Jahre lang stand der Rohbau im Dorf St. Jakob, zwischen Bozen und Leifers, leer. Schließlich kaufte ihn ein Geschäftsmann aus dem Meraner Raum. Obwohl das Gebäude viele Mängel aufwies, erkannte er in der Struktur Entwicklungsmöglichkeiten. Was ihm vorschwebte? Ein Restaurant mit angegliedertem Apartment für Tochter Julia und Schwiegersohn Manuel, sie Köchin, er Koch. Beide überlegten seit geraumer Zeit sich selbstständig zu machen. Sowohl die Lage der Immobilie als auch die gesetzlichen Voraussetzungen erwiesen sich als ideal dafür: „Da früher an dieser Stelle bereits ein Gasthaus stand, ging der Kauf mit der Verpflichtung einher, auch im neuen Gebäude einen Gastronomiebetrieb unterzubringen“, erklärt der Vater und Schwiegervater. Für die Ausarbeitung des passenden Konzepts und die Gestaltung des zukünftigen Restaurants schwebte ihm von Anfang an eine Zusammenarbeit mit Sabina Kompatscher Settari vor. „Ich kenne ihre Arbeiten und schätze ihr besonderes Gefühl für Wohnlichkeit und Farbgestaltung“, sagt der Bauherr.
DASS SABINA SETTARI keine Herausforderungen scheut, merkt man, wenn sie die Arbeit am „Juma“ Revue passieren lässt. In nur neun Monaten hat sie die zuvor lieblose Struktur in ein stilvolles und zeitloses Restaurant verwandelt. Dabei war sie im ständigen Dialog mit ihren Auftraggebern. Das, so erklärt Settari, sei ein wichtiger Teil ihrer Arbeit: „Den Weg hin zu einem fertigen Projekt gehe ich immer gemeinsam mit meinen Kunden. Beim Juma wusste ich, dass Julia und Manuel sich mit dem Restaurant einen Traum erfüllen möchten. Dieser Gedanke, sowie die Tatsache, dass die beiden einen großen Teil ihrer Zeit im Restaurant verbringen werden, stand deshalb bei allen Entscheidungen im Vordergrund.“
DIE SCHWACHSTELLEN des Rohbaus fielen Settari schon beim ersten Lokalaugenschein auf: „Als ich den fast komplett mit Glaswänden umschlossenen länglichen Kubus im Erdgeschoß der Immobilie betrat, hatte ich das Gefühl in der Halle eines Obstmagazins zu stehen“, erzählt sie schmunzelnd. Außerdem, so berichtet sie weiter, hatte der Raum aufgrund seiner beachtlichen Größe und der Verglasung eine sehr schlechte Akustik. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen und dem Saal eine Struktur zu geben, entschied sie sich für zwei große Raumteiler mit organischer Form. Als Material hierfür wählte sie ein dunkles und elegantes Nussholz, eines ihrer absoluten Lieblingshölzer: „Das Runde, der Raumteiler, bricht mit den harten und klaren Linien des industriell anmutenden Raums. In Kombination mit der Wärme,
SABINA SETTARI
die das Nussholz ausstrahlt, verleiht es dem Saal Gemütlichkeit“, unterstreicht Settari ihre Wahl.
von Nussholz griff Settari auch bei der weiteren Gestaltung der Räumlichkeiten auf, unter anderem bei den Tischen sowie dem Oberboden. Ihrer Kreativität ließ sie dabei komplett freien Lauf. Nachdem sie an keiner handelsüblichen schallab-
sorbierenden Decke Gefallen fand, zeichnete sie für ihre Kunden kurzerhand eine eigene Version. Und schlug damit zwei Fliegen mit einer Klappe. „Die Frage, wie der große Raum am intelligentesten beleuchtet werden kann, war ein nicht zu unterschätzendes Thema bei diesem Projekt. In einem Restaurant ist diesbezüglich eine hohe Flexibilität gefragt, denn er will multifunktional genutzt werden“, erklärt Sabina Settari.
Die Interior-Designerin ließ vom Tischler 96 schwarze Paneele, übersät mit Löchern in verschiedenen Größen, fertigen. In die Löcher setzte sie Strahler, die je nach Bedarf die gewünschte Lichtatmosphäre erzeugen. Auf die Paneele setzte sie unterschiedlich große Kassetten aus Nussholz, die den Raum nicht nur optisch interessanter machen, sondern auch den Schall brechen und die Akustik verbessern.
Durchdacht: Fast wie ein Baum wächst der Raumteiler aus Nussholz in die Höhe. Unter der abgehängten Decke verstecken sich die technischen Installationen wie Lüftung und Klimaanlage. Die Stühle von Designer Konstantin Grcic von der Firma Plank in Auer passen perfekt zu den Tischen aus Nussholz. Für das Juma hat Settari den Ursprungsentwurf des Stuhls leicht abgeändert –die Rückenlehne wurde nicht mit Kunststoff, sondern mit Leder überzogen.
1. Raffiniert:
Auf Wunsch der Kunden hat Sabina Settari ein Separee mit Platz für zehn Gäste gestaltet. Der stilvolle Raumteiler mit eingebautem Weinschrank sorgt für eine angenehme Trennung der Sitzbereiche – für ungestörte Gespräche.
2. Wirkungsvoll: Die ovale Tischplatte ist aus satiniertem Marmor in Bordeaux. Die abgerundeten Kanten fühlen sich angnehm weich an und verleihen dem Tisch eine raffinierte Haptik. Der Tisch harmoniert perfekt mit der Vertäfelung aus Nussholz.
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Frau Kompatscher Settari, wovon lassen Sie sich am liebsten Inspirieren?
Sabina Kompatscher Settari: Die besten Ideen kommen mir tatsächlich auf Reisen. Ich liebe es mich von anderen Orten inspirieren zu lassen. Genauso gern fahre ich jedes Jahr zum Salone del Mobile nach Mailand und auf die Pariser Interior-Messe Maison & Objet. Der Austausch mit Herstellern, Designern und Architekten ist sehr wichtig für mich. Die Erfahrungen, die ich auf diesen Reisen sammle, fließen später in meine Arbeit ein. Außerdem studiere ich gerne die Arbeiten bekannter Architekten. Sie inspirieren mich vor allem bei der Suche nach Lösungen für Probleme.
Sabina Kompatscher Settari hat Innendesign an der renommierten Kunst- und Designakademie Naba in Mailand studiert. 2009 machte sie sich mit ihrem „Studio Settari“ selbstständig. Die gebürtige Völserin bezeichnet sich gerne als Autodidaktin. Bekannt wurde Settari unter anderem mit der Gestaltung des „Pottaschenhof“ in Auer und dem „Goldstern Townhouse“ in Bozen. Gemeinsam mit ihrem Mann Michael betreibt sie unter den Bozner Lauben den Concept Store „Zimmermann 1825“ .
Oder wie die Architektin Zaha Hadid einmal bemerkte: „Alles ist Kopie.“
Welche Trends sollten wir 2025 unbedingt im Blick haben?
Foto: FermLiving
Ich halte nicht viel davon jedem Trend blind hinterherzulaufen. Guter Stil ist zeitlos und entwickelt sich über die Jahre. Trotzdem lasse ich mich gerne von schönen Dingen inspirieren. Der aktuelle Trend hin zu dunklen Räumen und Tönen sowie zu Hölzern wie Nuss oder Mahagoni kommt meinem Verständnis von Ästhetik sehr entgegen. Ich arbeite zum Beispiel nie mit weißen Wänden, dort fehlt mir die Spannung. Lieber verwende ich ein helles Grau an Wand und Decke, es passt übrigens wunderbar zu „Mocha Mousse“, der offiziellen Pantone-Farbe für 2025. Ich mag auch starke Farben wie Bordeaux, Orange, Kornblumenblau oder Moosgrün. Generell sind Farben immer ein gutes Stilmittel, sie müssen aber gekonnt eingesetzt werden.
Müssen wir uns also von weißen Möbeln und hellen Stoffen verabschieden?
Nein, ganz und gar nicht. Besonders bei Polsterungen für Sessel und Sofas liegen helle Töne wie Beige und Cremeweiß nach wie vor ganz weit vorne. Außerdem warme Materialien wie Bouclé und Cord. Hoch im Kurs bei Möbeln sind organische und weiche Rundungen. Immer noch aktuell ist auch der cleane Japandi-Stil – dort trifft die Eleganz des skandinavischen Designs auf den Minimalismus Japans. Zugleich ist auch der Trend des Maximalismus angesagt: Dort werden barocke Stoffe und Möbel, opulente Perserteppiche, Tapeten in Blumenmusteroptik oder Vintage-Möbelstücke mit kräftigen Farben und auffälligen Lampen mutig kombiniert. Dieses sogenannte „Layering“, also das Schichten verschiedener Designelemente, findet sich übrigens auch in der Lichtgestaltung als Trend wieder.
Sich als Laie geschickt durch diese Trends zu manövrieren ist nicht immer leicht. Haben Sie einen Tipp? Wer neu einrichten möchte, sollte sich nicht zu sehr von SocialMedia-Kanälen wie Pinterest und Instagram oder Hochglanzmagazinen beeinflussen lassen. Oder besser gesagt: Man sollte sich immer vor Augen halten, dass manche Bilder retuschiert sein könnten. Ich finde es wichtig sich beim Einrichten Zeit
1. Formen und Farben: Runde Formen und helle satte Brauntöne sind 2025 hoch im Kurs. Gekonnt vereinen sie Eleganz und Gemütlichkeit.
2. Textilien: Orientteppiche erleben im Wohnzimmer ein Comeback. Die handgeknüpften Kunstwerke sind zeitlos und passen besonders gut zu moosgrünen Wänden, die 2025 im Trend liegen.
3. Kombinationen: Beim Maximalismus werden Vintage-Möbel und auffallende Lampendesigns mit Tapeten in Blumenmusteroptik gemixt. Übrigens: Sabina Settari liebt Tapeten nur im Badezimmer.
zu lassen. Man sollte sich in verschiedenen Möbelhäusern umschauen und sich gut und vielseitig beraten lassen. Vor allem aber sollte man sich und seiner Immobilie treu bleiben. Denn nicht jeder Stil passt in jedes Haus. Und vielleicht darf ich Ihnen abschließend noch meinen ganz persönlichen Tipp verraten. Ich bin überzeugt: In jeder Wohnung sollte es einen Fehler geben. Erst dann wird sie wirklich interessant. n
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UM DIE CHARAKTERISTIK des Holzes hervorzuheben und seine Dominanz zu durchbrechen, kombinierte Sabina Settari das Nussholz mit optischen Highlights in kühlen Tönen und Materialien. So kreierte sie einen ovalen und einen runden
Tisch aus italienischem Rosso-Levanto-Marmor. Die harmonische Symbiose zwischen dem bordeauxroten Marmor und dem dunklen Holz gefiel ihr dabei so gut, dass sie den Farbton im gesamten Restaurant immer wieder aufleben
Aha-Effekt: Sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette ließ Sabina Settari in einem eleganten Rosa streichen. Dazu kombinierte sie fugenlose Platten aus bordeauxrotem Marmor. Ein Spiegel über der Ablage vergrößert den Vorraum optisch.
ließ. Nicht zuletzt auch im cremeweisen Terrazzoboden. Dieser besteht aus grauen Einschlüssen aus Carrara-Marmor und braunen Steinchen aus der Etsch. „Die Kühle des Steins und die Wärme des Holzes sorgen Sommer wie Winter für eine angenehme Atmosphäre“, erklärt die Interior-Designerin.
SABINA SETTARI HAT DAS JUMA nicht nur eingerichtet, sondern ein Gesamtkonzept für das Gartenrestaurant entworfen. So plante sie im Freien einen großen Gastgarten mit Hochbeeten für Salate und Kräuter. Plus eine automatisierte und regenfeste Pergola aus dunkelbraunem Metall. „Ich arbeite am liebsten konzeptionell und bin glücklich, dass ich mit meinen Ideen den Geschmack der Kunden getroffen habe“, sagt die Interior-Designerin. n
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Herausgeputzt:
Nach der Renovierung erstrahlt das Innere des historischen Bauernhofs mit seinem charakteristischen Gewölbe in neuem Glanz. Die rund 70 Zentimeter dicken Natursteinmauern wurden mit Kalkputz verputzt.
Leseraum: Im alten Stadel gegenüber bewahrt Erich Innerbichler seine knapp 7.000 Bücher auf.
Mit viel Respekt wurde ein denkmalgeschütztes Bauernhaus renoviert und mit einem zeitgenössischen Zubau ergänzt. Eine gelungene Fusion aus Historie und Moderne.
Text: Verena Spechtenhauser | Fotos: Lucas Clemens
Historisch: Der denkmalgeschützte Ausserrothhof in Schenna stammt aus dem Jahr 1775. Die Besitzer Erich Innerbichler und Burgi Klotzner haben die historische Struktur vom Architekturbüro „The New Komma“ behutsam renovieren lassen und mit einem zeitgenössischen Zubau in Massivbauweise ergänzt.
„WIR WOLLTEN DIE GESCHICHTE UND DIE IDENTITÄT DES ORTES BEWAHREN. “
ERICH INNERBICHLER
Minimalistisch: Das imposante Tonnengewölbe in der Küche erinnert an die einstige Rauchküche. Es ist ein schönes Überbleibsel von früher, genauso wie der historische Schüsselrahmen an der Wand. Der passende Kontrast zur Historie: die Kombination aus moderner Einbauküche und schlichtem Estrichboden. Interessant: Im Erdgeschoss wurde der Boden erhöht – für eine bessere Dämmleistung.
Es war im Jahr 2015, als sich der Bücherliebhaber Erich Innerbichler und seine Frau Burgi Klotzner auf die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für seine knapp 7.000 Bücher machten. Diese lagerten bereits seit Jahren im feuchten Keller. Unter anderem liebäugelten sie mit dem ungenutzten Stadel des etwas oberhalb von Schenna gelegenen Ausserrothhofs, einem denkmalgeschützten Gehöft aus dem 18. Jahrhundert. Als das sanierungsbedürftige Ensemble wenig später tatsächlich zum Verkauf angeboten wurde, nutzte das Ehepaar die Gunst der Stunde. Sie kauften nicht nur den Stadel, sondern gleich das ganze Anwesen. „Ein bisschen
sind wir zum Ausserrothhof gekommen, wie die Jungfrau zum Kind“, lacht Erich Innerbichler, als er die Geschichte erzählt.
IN DEN DARAUFFOLGENDEN ZEHN JAHREN bauten die Besitzer zuerst den Stadel in eine „Bücherkammer“ mit Leseraum um, dann begannen sie mit der behutsamen Sanierung des historischen Wohnbestandes. Dafür engagierten sie Markus Klotzner. Der Architekt aus Schenna ist Mitgründer des Architekturstudios „The New Komma“. Er nahm eine Bestandsaufnahme vor und arbeitete ein zeitgenössisches Architekturkonzept aus – mit viel Respekt für die Historie. Gemeinsam fassten
Besonderheit: Ein gläserner Übergang verbindet das historische Bauernhaus mit dem modernen Zubau – wie eine Brücke zwischen Alt und Neu.
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1. Kunstvoll: Die Besitzer stellen den hellen und offenen Zubau auch für Ausstellungen zur Verfügung. Zuletzt zeigte der in Schenna geborene Künstler Franz Pichler einige seiner Werke.
2. Angepasst: Aufgrund der Hanglage musste der Zubau auf zwei Ebenen aufgeteilt werden. Die obere Ebene nutzen die Besitzer als Essbereich, den unteren Teil als Wohnraum. Die beiden Ebenen sind durch eine Treppe miteinander verbunden. Am Boden gibt heimisches geöltes Lärchenholz den Ton an.
sie ziemlich schnell einen Beschluss: Sie ergänzten den alten Bestand mit seinen kleinen und dunklen Räumen um einen modernen Zubau. „Wir wollten die Geschichte und die Identität des Ortes bewahren und gleichzeitig einen zeitgemäßen Wohnkomfort schaffen“, erklärt der Bauherr.
DER ERSTENTWURF, es war ein Holzbau in Fertigbauweise, wurde vom Amt für Denkmalschutz abgelehnt. Also konzipierte das Architektenteam den Zubau in Massivbauweise. Dafür entwarfen sie einen offenen Baukörper aus Glas und setzten diesen in einer leicht verdrehten Position zur Hanglage ein. Die Außenhülle des Zubaus sollte in Sichtbeton gefertigt werden, der mit Kalkzuschlägen gemischt und dann gestockt wurde. „Mithilfe dieses modernen Materials konnten wir die grobe Kalkstruktur des historischen Bauernhauses neu interpretieren“, sagt Architekt Markus Klotzner. Das selbe Material wählten die Architekten auch für das Innere des Zubaus.
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1. Erneuert: Die originale Stube aus Fichtenholz wurde im Zuge der Renovierung ausgebaut, sanier t und wieder neu eingebaut. Neu hinzugekommen ist der Dielenboden.
2.+3. Charakterstark: Das traditionelle Kreuzgewölbe erstreckt sich vom Hauseingang über den Flur bis in die Küche. Ein Aufgang führt vom Erdgeschoss in die Schlafräume und das Badezimmer im zweiten Stock. Eine geölte Schwarzstahlplatte markiert den Übergang zwischen Küche und Neubau.
„DAS BAUERNHAUS SOLL AUCH IN ZUKUNFT GANZ ALLEIN FÜR SICH WIRKEN.“
MARKUS KLOTZNER
Um wichtige bautechnische Details – wie das Einsetzen der rahmenlosen und bodentiefen Fenster – umsetzen zu können, gossen sie zuerst eine acht Zentimeter dicke abgehängte Decke in Beton und verbauten dann die Wärmedämmung. Zum Schluss wurde eine tragende Decke aus Sichtbeton ausgeführt. Das äußerst aufwendige Verfahren hat sich gelohnt – die Decke wertet den Raum optisch deutlich auf. Aus Respekt vor dem alten Bestand installierten die Architekten zwischen Neubau und historischem Bauernhaus einen gläsernen Übergang. „Das Bauernhaus soll auch in Zukunft für sich allein wirken können. Der Zubau dagegen kann bei Bedarf jederzeit abgerissen werden – ohne das Bauernhaus zu beschädigen“, betont Markus Klotzner von „The New Komma“.
RESPEKT ZOLLTE DAS ARCHITEKTENTEAM auch dem Inneren des alten Bauernhauses. Die historische Aufteilung wurde belassen und die einzelnen Räume wurden so behutsam wie möglich umgestaltet. „Leider kam es im Laufe der Zeit zu verschiedenen Umbauten im Inneren des Gebäudes. Wo immer möglich, haben wir die Architekten gebeten, diese Ziegelwände zu entnehmen und das Haus so gut wie möglich auf seinen Originalzustand zurückzubauen“, erklärt Besitzer Erich Innerbichler, der in den vergangenen Jahren viel zur Geschichte des Hofes geforscht hat.
Stefan Innerhofer (Meran, 30, links), Alexandra Hanifle (Riffian, 30, Bildmitte) und Markus Klotzner (Schenna, 34, rechts) haben 2024 in Schenna das Architekturstudio „The New Komma“ gegründet. Ihre gemeinsamen Projekte reichen von der Sanierung denkmalgeschützter Bauten über die Gestaltung von Hotels bis hin zur Planung von Einfamilienhäusern. Im Moment arbeiten sie an einer privaten Villa in Schenna sowie an verschiedenen Projekten im Hotelsektor.
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„DER
BURGI KLOTZNER
Zu seinen liebsten Orten im Haus gehört die alte Rauchküche mit dem beeindruckenden Tonnengewölbe. „Leider war der rußschwarze Oberboden nur mehr in Teilen vorhanden. Schweren Herzens mussten wir uns von ihm trennen,“ bedauert der Besitzer.
Um den Charakter des Bauernhauses nicht zu verfälschen, entschieden sich die Architekten für einen minimalistischen Einrichtungsstil. Die Kücheneinrichtung ist modern und schlicht, der Boden ist ein Sichtestrich und zieht sich von der Küche über den Flur bis in die Schlafräume und das Badezimmer im zweiten Stock.
Der Ausserrothhof wurde für Erich Innerbichler und Burgi Klotzner zu ihrem ganz persönlichen Rückzugsort. „Wenn in Schenna wieder der Trubel los geht, dann sitzen wir auf unserer Terrasse, trinken ein Glas von unserem eigenen Wein und genießen ganz einfach unsere Ruhe“, schwärmt das Ehepaar. n
Stilvoll: Wände und Fußboden im Badezimmer wurden mit Sichtestrich gespachtelt. Die originale Holzbalkendecke wurde gereinigt und mit einer Gipskartondecke versehen. Das Badmöbel wurde aus heimischem Lärchenholz gefertigt.
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Landliebe: Für das Interior der sechs Suiten hat sich Designer Alexander Demetz von den Farben, Formen und Materialien der Umgebung inspirieren lassen. Gekonnt hat er so die umliegende Landschaft in die Zimmer geholt.
Für ein junges Paar hat das Bozner Designstudio Rural Urban einen Agriturismo geplant. Das Interior ist eine Hommage an das italienische Landleben.
Text: Verena Spechtenhauser | Fotos: Franziska Unterholzner
Die Besitzer: Seit diesem Frühjahr führen Mia Trentini, 30, und Ivan Reinalter, 35, den Agriturismo Corte Pravecchio im Hinterland des Gardasees. Bei der Gestaltung ihres gemeinsamen Projektes haben die gelernte Hotelfachfrau und der selbstständige Elektriker eng mit dem Designer Alexander Demetz zusammengearbeitet. „Wir haben jedes Zimmer gemeinsam bis ins kleinste Detail durchdacht“, sagt das junge Paar.
1. Nordisch leicht: In den Suiten paart Alexander Demetz die Einfachheit des italienischen Landlebens mit nordischen Designstücken. Das salbeigrüne Sofa stammt von der dänischen Designfirma Carl Hansen. Der Teppich vom dänischen Designlabel Muuto.
2. Abgerundet: Bögen und Rillen sind typisch für die Architektur Italiens. Sie dienten als Inspiration für die Möbelserie aus Eiche. In das Kopfteil des Bettes wurden genauso Rillen gefräst wie in das abgerundete Wandmöbel, das mit einer verborgenen Minibar ausgestattet wurde.
3. Platzsparend: Der Wandschreibtisch aus Eichenholz wurde von Rural Urban entworfen und gefertigt. Er ist praktisch und elegant zugleich. Passend dazu: der Stuhl CH24 von Carl Hansen, ein Designklassiker, der den Salbeiton des Raumes aufgreift.
„WIR
MIA TRENTINI UND IVAN REINALTER
Im Hinterland des Gardasees, eingebettet zwischen mit Weinreben bewachsenen Hügeln und umgeben von Steineichen und Eschenhainen, liegt der alte Bauernhof „Corte Pravecchio“. Die Geschichte des Hofes geht bis auf das 17. Jahrhundert zurück. Einst war es das Zuhause von „zatterieri“, also Flößern, die auf dem nahe gelegenen Fluss Mincio Handel betrieben. Davon zeugt noch heute ein kleines Familienwappen, das in die jahrhundertealten Holzbalken des Bauernhauses eingebrannt ist und bei einer Renovierung zufällig ans Licht getreten ist. „Es ist schön die Vergangenheit dieses Hauses zu kennen, auch wenn es nur ein kleiner Ausschnitt ist“, bezeugt die heutige Besitzerin Mia Trentini.
DAS CORTE PRAVECCHIO ist ein wichtiger Teil ihres Lebens. Zahllose Wochenenden und Sommer hat Mia Trentini gemeinsam mit ihrer Familie an diesem idyllischen Ort verbracht. In den Familienbesitz gelangte das Anwesen vor 40 Jahren. Damals beschloss ihr Großvater das Bauernhaus mit dem dazugehörigen Land zu kaufen: „Für meinen Großvater war der Kauf eine Annäherung an seine Familiengeschichte. Seine Mutter stammte aus dem nahen Mantua und war während des Zweiten Weltkriegs nach Bozen gekommen. Der Kauf des Hofes war für uns als Familie ein großes Glück“, erzählt Mia Trentini. Für viele Jahre genoss die Familie ganz einfach die Idylle ihres Landlebens, kümmerte sich um die Landwirtschaft und produzierte ih-
Ein Vollholzhaus von holzius ist ein Ort, in dem seine Bewohner Kraft schöpfen und zur Ruhe kommen. Durch eine konsequent ökologische Bauweise aus leim- und metallfreien Holzelementen entsteht ein gesunder Lebensraum, in tiefer Verbundenheit mit der Natur. www.holzius.com
ALEXANDER DEMETZ
3. Schönes Detail: Die runden Wandhaken aus Eiche und Messing sind handgefertigt und harmonieren perfekt mit den natürlichen Wänden. 1 2 3
1. Reduzierter Luxus: Runde Formen und erdige Töne finden sich auch im offenen Badezimmer mit frei stehender Wanne und ovaler Dusche wieder.
2. Blick ins Freie: Spiegel und Waschtisch wurden vor dem bodentiefen Fenster gekonnt in Szene gesetzt. Die Ablage auf dem Waschtisch hat Alexander Demetz mit hellem Marmor bestückt. Als Sichtschutz vor dem Fenster kam ein typisches Architekturelement oberitalienischer Scheunen zum Einsatz: der Terracotta-Ziegel Celosia von Designerin Patricia Urquiola.
Gemütliche
Ecken: Mit viel Gespür haben die Besitzer im gesamten Haus kleine Wohlfühlorte kreiert. Hier geben erdige Farben, lokale Hölzer und Naturfaserstoffe den Ton an.
ren eigenen Wein. Bis Mia und ihr Lebenspartner Ivan Reinalter gemeinsam mit Mias Familie beschlossen, diesen wundervollen Ort für Gäste zu öffnen. Ein kleiner Agriturismo mit sechs Suiten sollte entstehen – in einem neuen Gebäude neben dem alten Bauernhaus.
VON DER IDEE BIS ZUR ERÖFFNUNG im Frühjahr 2025 vergingen zwei Jahre. Mia und Ivan steckten viel Herzblut in den gemeinsamen Traum. Als kreative und fachliche Unter-
stützung holte sich das junge Paar den Bozner Designer und Möbelmacher Alexander Demetz – Gründer des Designstudios Rural Urban – an ihre Seite. Demetz leitete bereits einige Jahre zuvor den privaten Umbau im alten Bauernhaus. Er kannte das Corte Pravecchio also bestens. „Wir wussten, dass unser Traum bei Alexander Demetz und seinem Team bestens aufgehoben ist“, sagen Mia und Ivan. Gemeinsam arbeiteten die drei ein Konzept für den künftigen Agriturismo aus, bestimmten Materialien, Farben und Formen. „Ich habe mich bei den Entwürfen
„FÜR MICH IST DAS CORTE
AVECCHIO DIE DEFINITON VON EINFACHEM LUXUS.“
ALEXANDER DEMETZ
sehr stark von der Geschichte und Natur dieses Landstrichs inspirieren lassen, von dem einfachen und doch reichen Leben eines Bauern auf dem Land“, erklärt Architekt Demetz. Diesen Lebensstil hat er mithilfe von cleanen Designs, natürlichen Farben und einfachen Materialien atmosphärisch umgesetzt.
HANF UND KALK. Mia und Ivan hatten einen klaren Anspruch: Natürlichkeit, Authentizität und Nachhaltigkeit. Alexander Demetz hat diesen Anspruch durch das gesamte Architekturund Designkonzept hindurch beibehalten. So griff man beim Bau des neuen Gebäudes etwa auf Hanfziegel zurück. Die Bauherren begeisterte nicht nur die natürliche Zusammensetzung des Ziegels, sondern auch der hohe Dämmwert: „Die 36 Zentimeter dicken Ziegel dämmen so optimal, dass wir auf eine
zusätzliche Wärmedämmung verzichten können. Außerdem sind sie feuchtigkeitsundurchlässig, nicht brennbar und resistent gegen Schimmel und Ungeziefer“, erklärt Ivan. Der gelernte Elektriker arbeitete viele Jahre als Projektmanager bei einem renommierten Südtiroler Elektrounternehmen. „Die Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe, kamen mir hier sehr zugute“, erklärt er lachend.
Da Hanfziegel nicht selbsttragend sind, musste der Bau im ersten Stock mit einer Holzständerbauweise und im Erdgeschoss mit zwei Betonpfeilern verstärkt werden. Verputzt wurde das neue Gebäude mit einem groben natürlichen Kalkputz. Für beste Energiewerte wurden auf dem belüfteten Dach eine Fotovoltaikanlage installiert und die Heizung wird mit einer Luftwärmepumpe betrieben.
Der Designer und Möbelmacher Alexander Demetz (links im Bild) hat 2014 das Designstudio Rural Urban in Bozen gegründet. Heute führt er es gemeinsam mit dem Bühnenbildner David Duzzi (Bildmitte) und dem Bildhauer Fabiano de Martin Topranin (rechts im Bild). Im Moment arbeitet das Team am Umbau einer Hütte am Karerpass.
Neben der eigenen
1. Corte Pravecchio: Das alte Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert ist das Privathaus der Familie Trentini. Gleich daneben haben sich Tochter Mia und Partner Ivan ihren Traum von einem kleinen Agriturismo erfüllt. Die Entwürfe stammen von Alexander Demetz vom Bozner Designstudio Rural Urban. Er zeichnet auch für den internen Umbau im Privathaus verantwortlich. 1 2 3
2. Tavolata: Für den Frühstücksraum baute Alexander Demetz einen Tisch aus Zedernholz. Das Holz dafür stammte von Mias Eltern. Sie führen eine Baumpflegefirma und haben das Holz selbst geschnitten und getrocknet. Der Esstischstuhl CH23 von Carl Hansen hat eine handgeflochtene Sitzfläche aus gewachsten Papierkordeln. Er soll an alte italienische Trattoria-Stühle erinnern.
3. Transparent: Durch eine Glaswand fällt der Blick vom Frühstücksraum in den hauseigenen Weinkeller. Da die Weine von Corte Pravecchio in Eichenfässern gelagert werden, findet sich das Eichenholz auch in den Möbeln wieder.
„WIR WOLLTEN EIN
UND WERTIG GEBAUTES AMBIENTE KREIEREN.“
MIA TRENTINI UND IVAN REINALTER
EICHE UND MARMOR. Das Innere des Hauses teilte Alexander Demetz in sechs geräumige Suiten mit offenen Badezimmern auf. Die Möbel wurden von ihm und seinem Team designt und in der Werkstatt von Rural Urban gefertigt. Die Betten, die Trennwand, das Bar-Möbel sowie die Tische und Hocker sind einheitlich aus Eichenholz. „Steineiche ist ein lokales Holz, außerdem lagert Mias Familie ihren eigenen Wein in Eichenfässern. Das Holz passt also perfekt in das Corte Pravecchio“, erklärt Demetz.
Als Anlehnung an die italienischen Bögen und Laubengänge setzte er bei den Möbeln optische und haptische Akzente in Form von Rundungen und Rillen. Die von Rural Urban ge-
fertigten Stücke kombinierte Demetz mit Designobjekten nordischer Firmen wie Carl Hansen oder Muuto. Als Kontrast zur Eiche und zu den kalkverputzten Wänden entschieden sich Bauherr und Designer für einen geschliffenen, ungefärbten Estrichboden. Alle Materialien und Töne sowie die runden Formen der Möbel ließ Demetz auch in den Badezimmern wieder aufleben. Dort ergänzte er sie mit kleinen Details aus Marmor. „Wir wollten ein zeitloses und wertig gebautes Ambiente kreieren, ohne sinnlose Verschwendung von Materialien und Ressourcen“, erklären Mia Trentini und Ivan Reinalter. Und Alexander Demetz ergänzt: „Für mich ist das Corte Pravecchio die Definition von einfachem Luxus, neu interpretiert.“ n
Mit viel Kreativität haben Kathrin Schiefer und Thomas Tschöll dunkle Büroräume in ein helles Zuhause verwandelt.
Text: Verena Spechtenhauser | Fotos: David Schreyer
Hell und freundlich: So zeigt sich der offene Wohn- und Essbereich. Für natürliches Licht sorgen vor allem die drei großen Bogenfenster. Um über die Fenster möglichst viel Licht in den Raum zu projizieren, wurden ein eleganter Boden aus hellem Travertin und eine lichtreflektierende Decke gewählt. Für das Farbkonzept engagierten die Bauherren den Künstler Manfred Alois Mayr.
Wie wollen wir im Alter wohnen? In Zeiten des demografischen Wandels beschäftigen sich immer mehr Menschen mit dieser Frage. So auch ein Ehepaar aus dem Überetsch. Für die beiden war klar: Sie möchten ihren Lebensabend so autonom wie möglich in den eigenen vier Wänden verbringen. Anders als ihr aktuelles Eigenheim sollte die zukünftige Immobilie ebenerdig, barrierefrei und zentral gelegen sein.
Fündig wurden sie in Kaltern. Sie fanden Räumlichkeiten, die genau ihren Vorstellungen entsprachen. Die Immobilie hatte
nur einen Haken: Das Erdgeschosslokal wurde bislang als Büro genutzt, musste also erst in eine altersgerechte Wohnung adaptiert werden.
NICHT SONDERLICH ATTRAKTIV, aber mit Potenzial. Dieser Gedanke schoss den beiden Architekten Kathrin Schiefer und Thomas Tschöll durch den Kopf, als sie die Räumlichkeiten zum ersten Mal besichtigten. „Das Objekt war düster und die Räume mit Systemwänden abgetrennt. Außerdem stand mitten im Raum eine für die Statik wichtige Stütze, die als tragender Teil des historischen Mauer-
verbunds diente“, erinnert sich Kathrin Schiefer zurück. Trotz der schwierigen Voraussetzungen ging das Architektenduo vom Neumarkter Architekturbüro „Schiefer Tschöll Architektur“ gemeinsam mit den Bauherren das Projekt an. Mit dem Ziel: Sie wollten aus den Büroräumen einen hellen und barrierefreien Alterssitz machen. „Die Wohnung ist Hand in Hand mit unseren Kunden entstanden. Sie hatten ganz genaue Vorstellungen. Zusammen haben wir auch entschlossen, den Küchen- und Wohnbereich um die Säule herum anzuordnen,“ erzählt Thomas Tschöll.
1. Reich an Details: Im Wohnbereich entschied sich Künstler Manfred Alois Mayr für gelbliche Metallgriffe in L-Form. Sie bilden einen schönen Kontrast zu den schlichten Oberflächen aus Eiche. Die Nische in der Garderobe dient als Ablage und bricht gleichzeitig den Möbelblock auf.
2.+3. Tragende Rolle: Der große Ess- und Wohnbereich mit Küche wurde bewusst um die Säule geplant. Das Besitzerpaar hat ihn mit viel Gespür für schönes Design eingerichtet. Unter anderem mit einer interessanten und abwechslungsreichen Beleuchtungs-Kombination.
4. Genialer Clou: Neben viel Stauraum verbirgt sich im Rückblock der Küche ein kleiner Weinschrank mit Minibar. Künstler Manfred Alois Mayr hat diese spezielle Situation im Raum mit einem tiefen Rot optisch unterstrichen –als Konnotation zum Wein.
Kathrin Schiefer und Thomas Tschöll studierten in Wien und Graz, danach kreuzte sich ihr Berufsweg im Studio des Kalterer Architekten Walter Angonese. Seit 2015 leiten die beiden das Architekturbüro „Schiefer Tschöll Architektur“ in Neumarkt. Das Architekten-Duo setzt auf persönliche Betreuung und enge Zusammenarbeit mit den Bauherren. Ihre Architekturerfahrungen sind breit gefächert, im Moment liegt der Schwerpunkt vor allem im Bereich Sanierung. Gerade arbeiten sie an einem denkmalgeschützten Ansitz am Kalterer See, einem Laubenhaus in Meran sowie gemeinsam mit Walter Angonese am Umbau eines denkmalgeschützten Wohnhauses im unteren Vinschgau.
ALS ERSTEN SCHRITT öffneten die Architekten den 144 Quadratmeter großen Raum. Sie entfernten die bestehenden Bürowände und teilten das zukünftige Apartment in zwei Bereiche auf. Nach vorne hin entstand eine offene Wohnzone mit einer Küche, einem Wohn- und Essbereich, einem Tages-WC und einem Hauswirtschaftsraum. Im hinteren Bereich situierten sie eine abgeschirmte Ruhezone mit einem Schlaf- und einem Gästezimmer, zwei Bädern und einem Büro. „Beide Schlafzimmer haben ihr privates Bad. Das Gästezimmer kann bei Bedarf wie eine eigene kleine Wohnung genutzt werden, vielleicht auch mal für eine Hauspflegekraft“, so die Architekten. Für einen besseren Wohnstandard wurde auch die Haustechnik erneuert. Neben einer Wärmepumpe wurde ein Kühl- und Heizsystem sowie ein kontrolliertes Belüf-
tungssystem eingebaut. „Dies war wichtig, da die Wohnung nicht ideal quergelüftet werden kann“, erklärt Schiefer.
gehörte wohl zur größten Herausforderung. Hier spielte den Architekten das Glück in die Hände. Da sich ein Teil der Räumlichkeiten in einem eingeschossigen Anbau befindet, konnten sie dort eine drei Meter lange und zwei Meter breite Öffnung in das Dach schneiden. Damit gelangt nun Licht in den zentralen Wohnbereich, in das Tages-WC und in den Gästebereich. Um diesen Effekt zu verstärken, ließen die Architekten außerdem die letzten 40 Zentimeter des Küchenblocks verspiegeln. Die Reflexion des Lichts lässt den Raum heller wirken. „Die Lichtsituation in der Wohnung konnte so massiv aufgewertet werden“, betont Thomas Tschöll. Für ein
1. Ruhig: Im Schlafzimmer wurde ein geölter Parkettboden aus Eichenholz verlegt. Ein besonders schönes Detail sind die integrier ten Sockelleisten. Alle Fenster wurden aus ästhetischen und energetischen Gründen ausgetauscht und mit dreifach verglasten Fenstern ersetzt. Für Ruhe und Gemütlichkeit sorgen die bodenlangen Vorhänge.
2. Hell: Dank der Öffnung am Oberboden gelangt auch Tageslicht in den ansonsten fensterlosen Raum. Auf Wunsch des Bauherrn wurden im Gästebad Fließen aus Marteller Granit Plima verlegt.
helles Ambiente sorgte auch die Auswahl der Farben und Materialien. Hierfür holten sich die Architekten auf Wunsch der Bauherren den Meraner Künstler Manfred Alois Mayr hinzu. Mit seinem Materialund Farbkonzept schaffte er es, der Wohnung einen ganz eigenen Stil zu verleihen. „Wir hatten schon mehrfach die Gelegenheit, mit Manfred Alois Mayr zusammenzuarbeiten, und es ist für uns immer wieder eine Bereicherung. Als Künstler hat er eine ganz eigene Sicht auf die Situation“, sind sich die Architekten einig.
AUF ZWEI ASPEKTE sind Schiefer und Tschöll besonders stolz: „Die feinfühligen Details, die diese Wohnung so elegant machen, und ihre Wandelbarkeit. Denn obwohl als Seniorenwohnung geplant, eignet sie sich auch für ein junges Paar oder eine Familie.“ n