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Schutzverglasungen

barth & Trenkwalder

Kernbusiness: Innenausbau und Metallverarbeitung Corona-Business: Schutzelemente aus Sicherheits- oder Acrylglas

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Was machen, wenn die Welt plötzlich kopfsteht? Mit Schaudern erinnert sich der Brixner Unternehmer Ivo Barth an die ersten Tage des Lockdown. Projekte aus aller Welt lagen fertig geplant in der Schublade. Inneneinrichtungen für Museen, Juweliere oder Luxusvillen. Doch barth Innenausbau konnte all diese Projekte erst mal weder fertigstellen noch liefern. Denn alle Betriebe, die keine lebensnotwendigen Güter produzieren, mussten ihre Arbeiten niederlegen. Auch barth Innenausbau. Und mitten in dieser Coronakrise kam der rettende Anruf. Der Brixner

Foto: Privat

Ohne Konkurrenzdenken spornen sie sich gegenseitig an: Der Brixner Unternehmer Ivo Barth, und der Pfitscher Firmeninhaber Peter Trenkwalder.

Unternehmer erinnert sich: „Der Besitzer der Apotheke Peer mit Filialen in Brixen und Lana wollte wissen, ob wir auch Schutzverglasungen für den Verkaufsraum seiner Geschäe liefern könnten.“ Ivo Barth überlegte nicht lange und stellte von jetzt auf gleich die Produktion seines Unternehmens um – und montierte nur 24 Stunden später das gewünschte Produkt in den Apotheken.

DEM GESCHÄFTSMANN Ivo Barth war sofort klar, die Nachfrage nach Schutzelementen wird angesichts der Situation in den kommenden Tagen und Wochen noch steigen. Die nächsten Schritte waren schnell gemacht. Diesmal war es Ivo Barth, der zum Telefonhörer gri, und ein intensives Gespräch später hatte er mit Peter Trenkwalder den idealen Partner gefunden, um in dieser turbulenten Zeit gemeinsam eine neue Geschäsidee auf die Beine zu stellen. Nämlich die rasche Herstellung von Schutzelementen, damit Unternehmen weiterhin ihre Arbeitstätigkeiten ausführen können und die Gesundheit der Menschen geschützt wird. „Wir haben versucht, uns in die Lage unserer Kunden zu versetzen, haben die Vorschrien studiert und intensiv überlegt, welche Vorkehrungen und Maßnahmen aufgrund der Covid-19-Situation nun unverzichtbar werden. Parallel dazu haben wir entwickelt, produziert, geliefert und montiert“, erzählt Ivo Barth. Das gemeinsame Projekt war geboren. Es trägt den Namen C-Protection und hat sich auf die Herstellung von Schutz- und Trennwänden sowie Desinfektionsmittelspendern spezialisiert.

IVO BARTH UND PETER TRENKWALDER. Bis zum Beginn der Covid-19-Krise standen beide Geschäsleute erfolgreich an der Spitze des jeweils eigenen Familienbetriebes. Ivo Barth bereits in vierter und Sohn Max bald in füner Generation. Die Großtischlerei anno 1877 ist heute international tätig und beschäigt mehr als 70 Mitarbeiter. Die Kernkompetenz von barth umfasst einen hochqualitativen, präzisen,

Kunden aus ganz Europa setzen mittlerweile auf die von barth und Trenkwalder produzierten Schutzwände aus Sicherheits- oder Acrylglas. Zum Einsatz kommen sie in Büros, Schulen, Arztpraxen oder auch in Kirchen.

maßgefertigten und schlüsselfertigen Innenausbau. Die Zusammenarbeit mit Architekten und Planern ist eng. In die Arbeit mit dem Rohsto Holz sind längst weitere Materialien wie Glas, Metalle und verschiedenste andere Materialien eingeossen. In Ptsch steht hingegen der 25-MannBetrieb von Peter Trenkwalder. 1974 gegründet, ist Trenkwalder & Partner auf die Metallverarbeitung spezialisiert. Neben der Herstellung von Metalldächern und -fassaden hat sich Trenkwalder auf Abdichtungsarbeiten für Flachdächer, Balkone und Terrassen spezialisiert sowie auf bienenfreundliche Dachbegrünung.

DREI MONATE SPÄTER produzieren und verkaufen sie ihre gemeinsamen Produkte nach ganz Europa. Die Schutzwände aus Sicherheits- oder Acrylglas kommen mittlerweile in immer neuen Sektoren zum Einsatz, unter anderem in Schulen, Arztpraxen, Museen, Altersheimen oder auch in Kirchen. Um die perfekte Verbindung von Ästhetik und Funktionalität zu erzielen, wurde der Meraner Designer Harry aler mit ins Boot geholt. Er zeichnete für C-Protection die Modelle „place it“ und „hang it“ sowie den Desinfektionsmittelspender „step it“. Die Herstellung der Produkte teilen sich barth und Trenkwalder auf: In Brixen wird das Acrylglas verarbeitet, die Konstruktionen aus Stahl und Aluminium erfolgen in Ptsch.

BEIDE UNTERNEHMER sprechen von einem großen Glück, dass sie eine Umstellung des Maschinenparks vermeiden konnten. Ob sie alles genau so noch mal machen würden? „Auf jeden Fall!“, meint Ivo Barth. „In so einer Situation ist es wichtig, kreativ und schnell zu reagieren und mit einem tollen, hochmotivierten Team zu arbeiten.“ Auch mit den erzielten Umsätzen ist Ivo Barth zufrieden: „Unser Ziel war es, eine Betriebsschließung zu verhindern, und das haben wir erreicht.“ ◀

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